D E UTSCH E M U S I KB UCH E D EI BEGRÜNDET UND HERAUSG EGEBEN VON G V USTA BOSSE . B A N D GUSTAV BOSSE ! VERLAG DEGENSBUQG . M L 4 1 © 3 @ Q G A LL E R ECHTE I S ES D E R E , N B ON DA S D R Ü BE RS ETZ N R E E E U G VO B HA LT N . COP! RIG HT 1 921 BV G USTA V SS E R E ENS UR G BO , G B . Graphisch e Kunsianstalt von Heinrich Schiele R egensburg . , in kurzer , fast skizzenhafter Le b en s abr ifg, h r des sc lichten , g o ß en Ob er öster r e ich e r s h soll uns den Mensc en , seine Wesensart h nä er bringen . Nur wer Bruckner als Menschen verstehen gelernt , seine biedere , gott h ergebene Art ric tig zu werten vermag , findet den Weg zum Verständnis seiner Werke . D iese selbst h sind in straffer Analytik und Sc ilderung behandelt , die ungedruckten , weniger bekannten aufgezählt . h h Ein sc lic tes Bändchen , vom Herzen geschrieben , möge es dem Meister neue Freunde gewinnen . Es ist nun das G es ch ick der G roß en hier auf Er den , rst e s ie ht ehr s e E w nn nic m ind , von uns er kannt zu werd n . LINZ , im Oktober 1 920 . E D R VERFASSER . I N H A L T S V E R Z E I C H N I S BRUCKNERS LEBEN ' BRUCKNERS WERKE > Sinfonie n w Kammermu s ik o Kir chenmusik p Weltlich e Chorwerke E . Klavi erwer ke F . Li e der er h G . V s c i edenes ANHANG : Unbekannte Br iefe Anton Bruckn ers Au szüge au s dem Dokume nten - Fas zikel Bruckner Ort sr egister Namens,r e gister Werkr eg ister BlLD- BEILAGEN : Anton Bruckner G eburtshaus in Ansfelden St . Flor ian ri - St . Flo an Stift - St . Floria n Stift : Inn eres der Stifts kir che Anton Br uckner nach einem Olbild von Miks ch Steyrer Br uck ner - Plakette FAKSIMILE-BEILAGEN : Erste Seite der Original -Partitur des Andante aus der unver öffentlichten D n Moll- Sinfoni e rste e te der r -P rt t ur de 1 1 4 a E S i O iginal a i s . Ps lm r e 26 . 1 869 e h t h e a oh . t B i f vom Mai an Domd c n l Bap . Sc i derm eyr in Linz r e 26 1 B i f vom . luni 895 an Musikdi r ektor Bayer in Steyr B R U C KN E R S L E B EN Anton B r uckne r b e r ö s te rr e ich war seit ie h er ein sing und s an f r c i g u d g e s Land . Aus dem Mittelalter haben wir durch die La mb a c h er und Mo n ds e e r Lie d er h a n ds chr itt e n Zeugen d er regen Musikpflege . Hans Sachs hält in Wels Ein h kehr und dic tet hier , D ietmar von der Aist, der Kür nb er g er schufen im Lande ob der Enns ihre Me ist er s in e ep s e n . h g W i lm 1 8 . Ja rhundert weilte Mozart e inig e Woch en in Linz und komponierte aus Dankbarkeit für die gastliche Aufnahme in der Familie “ des Grafen Thun die Linzer Sinfonie (Kö chl Beethoven nahm 1 81 2 bis 1 81 5 e in ig e m a l e A u f e nt halt bei seinem Bruder in Linz und vollendete hier s . eine 8 Sinfonie . Oberösterreich beherbergte wiederholt den Lie dcr kön i h g Schubert . In späteren Ja ren wurde Ober österreich Brahms und Goldmark eine zweite Heimat . h Im selben Ja re , als Smetana , Reinecke und e Cornelius geboren , als B ethovens Neunte in h tau ftr t n Wien uraufgefü rt, Liszt sein Er s e e in uns ch e in Paris und London feierte , wurde in dem h stun den baren Dorfe Ansf elden , drei G e von Linz entfernt, am 4. September 1 824einer der bedeutend n H e i a s hn h ste m t ö e Ö sterreic s , ANTON BRUCKNER , geboren . Die Vorfahren waren aus Thalgau (zu " h St . Georgen im Attergau) gebürtig . Ein Jo ann Bruckner starb 1 683 in der Ortschaft Powang und war ein Kleinbauer . Bruckners Großvater lernte das 9 — n Bottcher Handwerk , wa dte sich später aber dem Lehrberufe zu . 1 778 ersch eint er in der Chronik A n s f eld e n s 21 als Schullehrer ; er starb am . April 1 8 1 . 1 2 3 Zum Nachfolger wurde 8 4sein Sohn , Anton Bruckner , der Vater des berühmten Tonkünstlers , h un e ns h gewä lt . L g uc t und Auszehrung nagten an h h seiner Gesund eit . Er erreic te nur ein Alter von 4 h . 6 Ja ren Die Großmutter Bruckners , Josefa Helm , stammt aus Neuzeug bei Steyr und heiratete einen i Gastwirt; s e befand sich in guten Verhältnissen . Die Mutter Bruckners , Therese geboren am 1 h 7 . April 80 1 war als Mädc en bei ihrer Tante in f r r h o fkü ch Wolfern in der P a e tätig . Sie starb in ( 2) 1 1 1 860 . Ebelsberg bei Lin am . November Die Eltern Bruckners lebten in glücklich er Eh e . Als erster Sprößling wurde Anton Josef Bruckner im A ns f e ldn er S chulhaus e geboren . 7 Geschwister Bruckners starben im zarten Kindesalter . Von den anderen vier starb Schwester Rosalie 1 898 al s Gattin des Gärtners Huber in Vöcklabruck , Josefa 1 8 74 in St . Florian , Anna , die Bruckner in Wien die h 1 870 in Wie n . Wirtschaft fü rte , . Bruckners Bruder Ignaz war Stifts g chilf e und O r g el aufzieh €r im Stifte 1 1 3 . 4 9 St Florian und starb am . Jänner daselbst Schon als Knabe äußerte Bruckner große Teil or chu l tl ichti en A lt er nahme für Musik . Im v s p g übte er tägl ich auf einer Kindergeige . Daneben war das S l at ens iel u n d das Schaukelpferd , das o d p Predigt “ halten , wozu er auf Stuhl oder Tisch kletterte , eine chul e en stän de Lieblingsbeschäftigung . Für die S g g brachte er keine sonderliche Begeisterung auf, am 1 0 liebsten war ihm die Gesangsstunde . Er klimperte auch gerne auf dem Spinett des Vaters . Große e Freude bereitete s ihm , wenn er im Kirchenchor mitsingen durfte . Den ersten Musikunterricht erhielt Bruckner von seinem Vater . Das eigentlich e Studium h al begann jedoc erst, s er zu seinem Vetter , Johann S h Weiß , chullehrer in Hörsc ing bei Linz , über siedelte . Dieser unterwies ihn hauptsächlich im i l Orgel und G en er alb a ßs pe . Zehn Jahre alt durfte Bruckner auf der Hör s chin g er Orgel schon beim Gottesdienste das Fast e nlie d spielen . Da der Vater zu kränkeln anfing , mußte Anton wieder nach Hause und in der Schule und im Chor A ushilfs dien st e Ko m onier ver leisten . Damals entstand als erster p ‘ i un . such ein Stück für Viol ne d Klavier , dem P T “ eh hr i Herrn Vater gewidmet . Dr e iz niä g verlor Ve r m itt Bruckner seinen Vater . Er kam nun , durch t . lung des Ve ters , als Sängerknabe nach St Florian D er Schulgehilfe St e inm ayr unterrichtete und be l e it t Pr ü g e e ihn 1 840 nach Steyr , wo Bruckner die fung in den Gegenständen der Hauptschule ablegte . Der begabte Stifts or g an ist Kattin g er unterwies ihn h im Orgel und Klavierspiel . Geigenunterric t erhielt er bei dem Stiftsb e amt en Gruber (einem Schüler des c 1 bekannten S hm panzig h) . 840 zog Bruckner nach Pr ä ar an denkur h Linz , um den p s durc zumachen . Er besuchte auch die Vorlesungen des Prof . J . Aug . Dü rr nb er g er über Harmonie und G e n e r a lb aßl ehr e und das Or g d s piel . 1 841 erhielt er ein Pr üfung s zeugnis , auf Grund dessen er als Gehilfe für Privat schulen geeignet befunden wurde . 1 1 Di e triste Lage der Schulgehilfen ver s pu rt e 41 Bruckner auch am eigenen Leibe, 1 8 zog er in l n e . u en b i d r Windhag a . d M . als J g d ein Als Ent l h un h o n g er ielt er Kreuzer für die Stunde , dabei h mußte er auf einem Korridor wo nen , bekam dazu a ll e »« etwas Naturalien , durfte dafür aber Mesner dienste u nentgeltlich verrichten . Durch Aufspielen „ zum Tanz verdiente er sich ein paar Kreuzer , Kost “ i e und Trank . Bei d e s r staubigen Nachtarbeit fühlte h h h sich Bruckner am be aglic sten , war es ia doc “ ih n Musik , die er betrieb und der für einzige “ — h h h Kunst Genuß in ländlic er Abgesc ieden eit . h h a ihn h Sc ulmeister Buc s n nnte ob seines G e a b en s , da er bei Spaziergängen A u fs ch r e ib un g en auf h Mü ck en fän er Notenpapier mac te , einen g und die “ h a lb er r Bauern „ einen v ü ckt en Gehilfen .
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