Statusbericht Wertgebende Arten Als
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Kurzfassung 2018 Besonders schutzwürdige Tiere und Pflanzen mit ihren Lebensräumen im Bergischen Städtedreieck Wuppertal Remscheid Solingen Biologische Station Mittlere Wupper | Schutzwürdige Tiere und Pflanzen mit ihren Lebensräumen im Bergischen Städtedreieck 03 Inhalt Warum eine solche Dokumentation? ........................................................ 04 Das Bergische Städtedreieck im Überblick ................................................ 05 „Wertgebende“ Arten – was ist damit gemeint? ....................................... 06 Artenvielfalt in Zahlen ............................................................................... 07 Beispiele für wertgebende Arten, geordnet nach ihren Lebensräumen: Fließgewässer und Quellen ....................................................................... 08 Tümpel, Teiche und Talsperren .................................................................. 10 Die bäuerliche Kulturlandschaft. ............................................................... 12 Wiesen und Weiden ................................................................................... 14 Artenreiches Ackerland .............................................................................. 16 Gärten, Parks und Grünanlagen ................................................................ 17 Waldlebensräume ...................................................................................... 18 Heiden und nährstoffarme Waldränder .................................................... 20 Steinbrüche und innerstädtische Brachflächen ........................................ 22 Felsbiotope, Mauern und Gebäude ........................................................... 23 Einige Worte zu Ursachen und Schutz ...................................................... 24 Nachwort .................................................................................................... 25 Impressum, Bildnachweise......................................................................... 26 04 Warum eine solche Dokumentation? Das Bergische Städtedreieck von Während der Entstehungsphase dieses Remscheid, Solingen und Wuppertal landesweiten Programmes reifte in der ist durch eine Vielzahl an Lebensräu- Biologischen Station Mittlere Wupper men mit den hierin lebenden Tieren die Idee heran, eine Dokumentation und Pflanzen geprägt. Gleichzeitig „wertgebender“ Arten für den Raum ist jedoch seit mehreren Jahrzehnten Remscheid, Solingen und Wuppertal ein kontinuierlicher Rückgang der zu erstellen, die genau diese beiden Artenvielfalt zu beobachten. Rebhuhn, zitierten Maßnahmenvorschläge auf Gelbbauchunke oder Arnika gehö- lokaler Ebene aufgreift. ren schon lange zur Geschichte der Die Erhaltung einer reichstrukturierten, exten- Im Laufe der 20-jährigen Arbeit seit ausgestorbenen Arten. Doch damit siv genutzten Kulturlandschaft schafft die ihrer Gründung hat die Biologische Grundlage für eine hohe Biodiversität; Land- steht das Bergische Städtedreieck nicht Station große Mengen an Funddaten schaftsaspekt in Solingen-Külf alleine: 2011 standen bereits 45 % aller von Tier- und Pflanzenarten zusam- erfassten Tier- und Pflanzenarten von mengetragen. Viele dieser Angaben es sich um kleine Reliktvorkommen, Nordrhein-Westfalen auf der Roten betreffen gerade solche aus natur- deren Fortbestehen vom Schutz bzw. Liste gefährdeter Arten. Als Reaktion schutzfachlicher Sicht maßgeblichen der Pflege eines oder weniger eng hierauf wurde 2015 die Biodiversitäts- Arten. Mit dieser Dokumentation wird umgrenzter Standorte abhängt (z.B. strategie des Landes Nordrhein-West- erstmals sowohl artengruppenüber- Stillgewässer oder Magerrasen). Mit falen verabschiedet. Sie beschreibt den greifend als auch bezogen auf die der Erhaltung und Entwicklung dieser Zustand der nordrhein-westfälischen Gesamtfläche der drei Stadtgebiete Lebensstätten werden nicht nur die Natur- und Landschaftsräume sowie dargestellt, welche aus Naturschutz- genannten Zielarten, sondern ein konkrete Maßnahmen für einen Bio- sicht im besonderen Maße wertbestim- Vielfaches an weiteren Organismen diversitätsschutz. Für den Teilaspekt menden bzw. schutzbedürftigen Arten gefördert, die nicht in das hier zugrun- Artenschutz wird darin ein Katalog aktuell nachgewiesen sind. degelegte Auswahlraster fallen oder aus insgesamt neun Maßnahmen gänzlich unberücksichtigen Artengrup- formuliert, die notwendig sind, um die Auswahl-Kriterien hierfür waren pen angehören. Artenvielfalt in NRW zu sichern. Zwei bewusst nicht nur hohe Gefähr- dieser Maßnahmen lauten: dungseinstufungen in der Roten Liste, Für diese Zusammenstellung wurden sondern beispielsweise auch die lokale auch Hinweise der ehrenamtlichen Erarbeitung eines Zielartenkonzep- Seltenheit oder auch der Aspekt der Biologen und Naturschützer sowie der tes (Artenliste bestehend aus unter Verantwortung im überregionalen Behörden zusammengetragen, denen anderem Verantwortungsarten, Kontext. Neu ist zudem, dass nicht nur unser Dank gebührt. Die Datenauf- Rote-Liste-Arten und planungsre- die „Standard-Artengruppen“, wie bereitung und Ergebnispräsentation levanten Arten mit ungünstigem beispielsweise Vögel und Blütenpflan- erfolgte in Abstimmung mit den drei Erhaltungszustand) mit regionalen zen berücksichtigt wurden, sondern Unteren Naturschutzbehörden, die Leitbildern für NRW alle, zu denen aktuelle Funddaten viele inhaltliche Ideen mit einbrachten. Verbesserung des Kenntnisstan- vorliegen, also auch weniger populäre Die vorliegende Broschüre kann nur des über die Verbreitung und die Gruppen wie Wildbienen, Moose etc.. einen ersten Einblick in die Thematik Biologie der gefährdeten und zu Hauptintention ist letztendlich jedoch vermitteln und die wichtigsten Ergeb- schützenden Arten in Nordrhein- nicht die Dokumentation als Selbst- nisse zusammenfassen. Die umfangrei- Westfalen, insbesondere der Arten zweck, sondern die Schaffung fach- chere Langversion steht ab 2019 des Anhangs II der FFH-Richtlinie licher Grundlagen für ein gezieltes im Internet zum Download unter Management zugunsten der betref- www.bsmw.de bereit. fenden Arten und ihrer Lebensräume und somit für den Erhalt der lokalen Biodiversität. Nicht selten handelt Biologische Station Mittlere Wupper | Schutzwürdige Tiere und Pflanzen mit ihren Lebensräumen im Bergischen Städtedreieck 05 Das Bergische Städtedreieck im Überblick Das Gebiet der kreisfreien Städte Rem- Diese räumlichen Untergliederungen Bemerkenswert ist der Norden von scheid (RS), Solingen (SG) und Wup- sind wichtig für das Verständnis der Wuppertal mit dem dort verlaufenden pertal (W), das sogenannte Bergische ausgewerteteten regionalisierten Roten Massenkalkzug, den dortigen Stein- Städtedreieck, umfasst eine Fläche von Listen. Auch bei der Bewertung des brüchen und ihren Folgenutzungen. rund 330 Quadratkilometern und grenzt Erhaltungszustandes der Populationen Die hier vorkommenden kalkliebenden an den Kreis Mettmann, den Rheinisch- geschützter Arten muss unterschieden Pflanzen und daran gebundene Insek- Bergischen Kreis, den Ennepe-Ruhr-Kreis werden in Vorkommen der „atlan- ten tragen erheblich zur Artenvielfalt und an den Oberbergischen Kreis. tischen“ und der „kontinentalen“ im Bergischen Städtedreieck bei. Region, liegt doch das Bergische Städ- Das Bergische Städtedreieck liegt am Schließlich sei der äußerste Westen von tedreieck genau an der Grenze dieser Nordwestrand der naturräumlichen Solingen mit der naturschutzfachlich beiden biogeografischen Großräume Großlandschaft Süderbergland. Dieses besonders wertvollen Ohligser Heide (vgl. Abbildung). wird in die beiden Teilbereiche Bergi- erwähnt. Er ragt in die Großlandschaft sches Land und das weiter östlich lie- Die Höhenlage der drei bergischen der Niederrheinischen Bucht und somit gende Sauer- und Siegerland unterteilt. Großstädte erstreckt sich von rund 50 m in die Tieflandregion von NRW hinein. im Westen Solingens bis knapp 380 m Die Böden gründen sich hier auf San- im zentralen Remscheider Stadtgebiet. den und Kiesen und bieten Arten der Bedingt durch den Steigungsregen er- Heiden, Moore und Bruchwälder einen weist sich das Areal als ausgesprochen selten gewordenen Lebensraum. niederschlagsreich. In den Höhenlagen werden rund 1.200 mm Jahresnieder- schlag gemessen. Lage und räumliche Gliederung des Untersuchungsgebietes atl. Region = atlantische Region TL = Tiefland (Tiefland; tiefe Lagen in NRW) NRBU = Niederrheinische Bucht kont. Region = kontinentale Region BL = Bergland (Mittelgebirgslagen in NRW) SÜBL = Süderbergland BGL = Bergisches Land (westlicher Teil des SÜBL) Nachbarkreise: EN = Ennepe-Ruhr-Kreis GL = Rheinisch-Bergischer Kreis GM = Oberbergischer Kreis ME = Kreis Mettmann Flächennutzung: = Wald = Siedlungs- und Industrieflächen = Wupper 06 Biologische Station Mittlere Wupper | Schutzwürdige Tiere und Pflanzen mit ihren Lebensräumen im Bergischen Städtedreieck Wertgebende und besonders schutzwürdige Arten – was ist damit gemeint? Ein allgemeingültiger Kriterienkatalog Verantwortung Gesetzlicher Schutz für „wertgebende“ (oder auch „wert- Nordrhein-Westfalen besitzt eine Planungsrelevante Arten bestimmende“) Arten existiert nicht. besondere Verantwortung für die Unabhängig von den o.g. Kriterien Für die vorliegende Darstellung wurden betreffende Art. wurden alle in Nordrhein-Westfalen indigene – also heimische – Tier-, Hierzu zählen z.B. Endemiten (Arten, „planungsrelevanten“ Arten berück- Pflanzen- und Pilzarten mit aktuellen die weltweit nur in Deutschland ein- sichtigt. Dabei handelt es sich um eine Vorkommen im Untersuchungsraum be- schließlich der Nachbarregion