Auftraggeber: Amt der Oö. Landesregierung Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft Abt. Oberflächengewässerwirtschaft Gewässerbezirk Linz Kärntnerstraße 10-12, 4021 Linz
SCHUTZWASSERWIRTSCHAFTLICHER GEFAHRENZONENPLAN FELDAIST – AIST FREISTADT BIS SCHWERTBERG
TECHNISCHER BERICHT
2020-04-03 DI May/Dr. DZE/Sch GZ 2088-A-01
Ausfertigung: digital
Dieser Bericht besteht aus 67 Blatt (inkl. Deckblatt) Vervielfältigungen nur mit Zustimmung des Verfassers.
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INHALTSVERZEICHNIS
I. EINLEITUNG ...... 4
1. Inhalt ...... 4 2. Übersichtskarte ...... 4 3. Veranlassung und Auftrag ...... 5 4. Methodik - Überblick ...... 5 5. Verwendete Unterlagen ...... 5 6. Höhenangaben ...... 6 7. Kilometrierung ...... 6
II. BEARBEITUNGSGEBIET, WASSERKRAFTANLAGEN UND GEWÄSSER- ZUSTAND ...... 7
1. Bearbeitungsgebiet ...... 7 2. Wasserkraftanlagen ...... 7 3. Gewässerausbau und Gewässerzustand ...... 8 3.1. Feldaist ...... 8 3.2. Aist ...... 12
III. HISTORISCHE EREIGNISSE ...... 13
IV. HYDROLOGIE ...... 25
1. Grundsätzliche Vorgangsweise ...... 25 2. Hydrographische Grunddaten ...... 25 3. Niederschlags- Abfluss-Modell ...... 27 4. Ergebnisse Hydrologie ...... 27
V. MODELLERSTELLUNG ...... 28
1. Berechnungsprogramm ...... 28 2. Vermessungsdaten und Modellierung ...... 29 3. Rauigkeitsbeiwerte und Eichung ...... 30 3.1. Nachrechnung der Pegel in der Berechnungsstrecke ...... 30 3.2. Rauigkeitsbeiwerte Vorländer ...... 31 4. Brücken, Rampen, Wehre und Wasserkraftanlagen ...... 33 5. Rand- und Anfangsbedingungen ...... 33 6. Szenarien ...... 33
VI. DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE ...... 35
1. Genauigkeit ...... 35 2. Darstellung der Ergebnisse ...... 35 ZIVILINGENIEURE THÜRRIEDL - MAYR SCHUTZWASSERWIRTSCHAFTL. GZP FELDAIST/AIST GZ 2088-A-01 SEITE 3
3. Beschreibung der Hochwassersituation bei HW100 ...... 36 3.1. Feldaist ...... 36 3.2. Aist ...... 38
VII. GEFAHRENZONENABGRENZUNG ...... 39
1. Definition der Gefahrenzonen ...... 39 2. Gefahrenzonenabgrenzung allgemein ...... 39 2.1. Rote Gefahrenzone ...... 39 2.2. Gelbe Gefahrenzonen ...... 40 2.3. Zonen mit Gefährdung niedriger Wahrscheinlichkeit...... 40 2.4. Funktionsbereiche ...... 41 3. Detailbeschreibung Gefahrenzonenausweisung ...... 42 3.1. Rote Gefahrenzonen ...... 42 3.2. Gelbe Gefahrenzone ...... 45 3.3. Zonen mit Gefährdung niedriger Wahrscheinlichkeit...... 45 3.4. Rot-Gelbe Funktionsbereiche ...... 45 3.5. Blaue Funktionsbereiche ...... 45 ANHANG: ...... 46
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I. EINLEITUNG
1. Inhalt
Das vorliegende Operat beinhaltet die Ausarbeitung des schutzwasserwirtschaft- lichen Gefahrenzonenplanes Feldaist und Aist im Gemeindegebiet von Freistadt, Lasberg, Kefermarkt, Pregarten, Neumarkt im Mühlkreis, Hagenberg im Mühl- kreis, Wartberg ob der Aist, Tragwein, Ried in der Riedmark und Schwertberg gemäß Technischer Richtlinie für die Gefahrenzonenplanungen gem. § 42a WRG des Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus 2018.
Grundlage für die Gefahrenzonenabgrenzung ist die hydraulische Berechnung und Ermittlung der Überflutungsgrenze des zumindest 100-jährlichen Hochwasserer- eignisses.
Darüber hinaus wurden auftragsgemäß auch die Anschlaglinien des 10-, 30- und 300-jährlichen Hochwasserereignisses ausgewiesen.
2. Übersichtskarte
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3. Veranlassung und Auftrag
Die Bedeutung eines schutzwasserwirtschaftlichen Gefahrenzonenplans wurde zu- letzt durch die Hochwasser im August 2002 bzw. Juni 2013 aufgezeigt. Dieser Ge- fahrenzonenplan soll den betroffenen Gemeinden eine Hilfestellung bei zukünfti- gen Planungsaufgaben geben. Ebenso wird mit diesem Dokument eine Plangrund- lage für Katastrophenschutzaufgaben geschaffen.
Der Unterfertigte wurde vom Amt der oö. Landesregierung, Gewässerbezirk Linz mit der Erstellung des Gefahrenzonenplans beauftragt.
4. Methodik - Überblick
Gemäß Angebot und Auftrag wurden die hydraulischen Berechnungen mit einem 2-dimensionalen Berechnungsprogramm durchgeführt. Mittlerweile ist es zur Standard-Software für derartige Anwendungen geworden.
Grundlage für die hydraulische Berechnung ist ein Laserscan mit ergänzenden ter- restrischen Profilvermessungen im Gewässerbereich.
Für die hydrologischen Eingangswerte der Berechnungen wurden vom hydrogra- phischen Dienst Daten dreier Pegel bekanntgegeben und diese durch ein Nieder- schlags-Abfluss-Modell und andere Berechnungen ergänzt und wiederum mit dem hydrographischen Dienst abgestimmt.
5. Verwendete Unterlagen
a) Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus: Technische Richtlinien zur Gefahrenzonenausweisung für die Bundeswas- serbauverwaltung (RIWA-T), Fassung 2018
b) Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Digitale Katastralmappe, Stand 2018
c) Amt der OÖ. Landesregierung, Direktion Straßenbau und Verkehr, Abt. Geoinformation und Liegenschaft: Gruppe Doris: Orthofotos Stand 2018, Flugdatum 2017
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0,5m-DGM und 0,5m-Höhenschitenlinien aus Laserscan, Befliegung 2016
d) Amt der OÖ. Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Abt. Oberflächengewässerwirtschaft, Hydrographischer Dienst: Abflussganglinien und Angaben über charakteristische Hochwasserabflüsse an den Pegeln Freistadt und Kefermarkt
e) Vermessungsbüro Hainzl & Partner: Terrestrische Vermessungsarbeiten GZP Feldaist (Stadt Freistadt), GZ/AZ: 13304, September - Oktober 2016 Terrestrische Vermessungsarbeiten GZP Feldaist (Zusatzvermessung bis Kläranlage), GZ/AZ: 13304-17, November 2017
f) Vermessungsbüro Schöffmann: Terrestrische Vermessungsarbeiten GZP Feldaist/Aist (von Schwertberg bis Kefermarkt), GZ/AZ: 3501/13, April - Mai 2013
g) diverse Gemeinden: Historische Hochwasserereignisse
h) Eigene Erhebungen Abflussuntersuchung im Auftrag des Hochwasserschutzverbandes Aist 2016 GZ 1782
6. Höhenangaben
Alle im Projekt angegebenen Höhenkoten beziehen sich auf das offizielle Höhen- system des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in m ü. A.
7. Kilometrierung
Die Gewässerachse aus Doris wurde entsprechend den Vermessungsprofilen ange- passt. Die Feldaist wurde flussaufwärts von der Mündung in die Aist kilometriert und die Aist wurde flussaufwärts von der Mündung in die Donau kilometriert.
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II. BEARBEITUNGSGEBIET, WASSERKRAFTANLAGEN UND GEWÄSSER-ZUSTAND
1. Bearbeitungsgebiet
Das Bearbeitungsgebiet umfasst die Feldaist und Aist in den Gemeinden Freistadt, Lasberg, Kefermarkt, Pregarten, Neumarkt i. Mühlkreis, Hagenberg, Tragwein, Ried in der Riedmark und Schwertberg. Dabei weisen die betrachteten Fließstre- cken der einzelnen Gewässer folgende Längen auf:
Feldaist (Freistadt) ...... 2,0 km Feldaist (Freistadt und Lasberg) ...... 2,9 km Feldaist (Kefermarkt und Lasberg) ...... 6,6 km Feldaist (Kefermarkt) ...... 4,1 km Feldaist (Kefermarkt und Pregarten) ...... 1,1 km Feldaist (Neumarkt im Mühlkreis und Pregarten) ...... 1,5 km Feldaist (Hagenberg im Mühlkreis und Pregarten) ...... 6,8 km Feldaist (Pregarten) ...... 1,3 km Feldaist (Wartberg ob der Aist und Pregarten) ...... 6,0 km Feldaist (Ried in der Riedmark und Pregarten) ...... 1,9 km Aist (Ried in der Riedmark und Tragwein) ...... 2,5 km Aist (Schwertberg und Tragwein) ...... 1,0 km Aist (Schwertberg) ...... 2,1 km
Die Gesamtlänge beträgt somit rund 39,8 km.
Das Bearbeitungsgebiet ist auf der Übersichtskarte Nr. 2088-A-02 ersichtlich.
2. Wasserkraftanlagen
Im Untersuchungsgebiet befinden sich 13 in Betrieb und eine unbekannte in Be- trieb befindliche Wasserkraftanlagen. Die Wasserkraftanlagen sind in folgender Tabelle zusammengefasst (Daten aus dem Online-Wasserbuch):
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Tabelle 1: Wasserrechte
Postzahl Bezeichnung der Anlage Wasserberechtigter Gewässer Leitner Gerold 406/1058 Eichensteinmühle Feldaist Graben 20, 4240 Freistadt Leitner Herbert 406/465 Panholzmühle Feldaist Walchshof 6, 4240 Freistadt Gebauer Günter und Maria 406/557 Pührmühle (unbekannt) Feldaist Galgenau 4, 4291 Lasberg Kraftwerk Lasberg GmbH 406/1569 E-Werk Grub Sebastian-Kneipp-Weg 17, 6020 Inns- Feldaist bruck Schiefer Maximilian 406/727 Klammühle Feldaist Wittinghof 4, 4292 Kefermarkt Polivka Andreas und Ruthner Patricia 406/669 Pleinerhammer Mahrersdorf 14, 4232 Hagenberg im Feldaist Mühlkreis Neulinger Hermine und Rudolf 406/670 Wintermühle Feldaist Wögersdorf 9, 4230 Pregarten Robeischl Friedrich und Maria 406/844 Kumpfmühle Feldaist Fuchsschweif 5, 4230 Pregarten Kerschbaumer Josef 406/2302 Ledermühle Feldaist Ledermühlweg 6, 4230 Pregarten Kepplinger Friedrich 406/1262 Klausmühle Klausmühle 3, 4224 Wartberg ob der Feldaist Aist Merckens Karton- und Pappenfabrik 406/1333 Pappenfabrik Merckens GesmbH Aist Josefstal 10, 4311 Schwertberg Merckens Karton- und Pappenfabrik 411/81 Merckens III Drahtzug GesmbH Aist Josefstal 10, 4311 Schwertberg Merckens Karton- und Pappenfabrik Merckens IV Grabenmüh- 411/82 GesmbH Aist le Josefstal 10, 4311 Schwertberg Dirneder Johann 411/84 E-Werk im Josefstal Aist Hafnerplatz 1, 4320 Perg
3. Gewässerausbau und Gewässerzustand
3.1. Feldaist
Die Feldaist ist ca. 55 km lang und fließt durch mehrere Orte. Die Ortspassagen von Freistadt, Kefermarkt und Pregarten sind durch diverse Regulierungsbauten gesichert.
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Abbildung 1: Freistadt: Die regulierte Feldaist
Teilweise wurde auch die Flusssohle gepflastert und die Ufer mit Steinen gesi- chert.
Abbildung 2: Kefermarkt: Die Mauerböschung
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Abbildung 3: Pregarten: Die Ufersicherung
Die Feldaist weist zwischen Kefermarkt und Pregarten einen natürlichen, mäandri- erenden Verlauf auf.
Abbildung 4: Feldaist: Flussabwärts von der Wasserkraftanlage Klammühle
Von Pregarten bis zur Mündung in die Waldaist lässt sich der Verlauf der Gewäs- serachse wieder natürlich beschreiben.
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Abbildung 5: Feldaist: Flussabwärts von der Wasserkraftanlage Klausmühle
An der Feldaist befinden sich zahlreiche Kleinkraftwerke. Es geht meistens um Ausleitungskraftwerke, die normalweise eine Rückstaustrecke und eine Restwas- serstrecke bewirken.
Abbildung 6: Feldaist: Die Wasserkraftanlage Wintermühle (Postzahl: 406/670)
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3.2. Aist
Die Aist fließt durch landwirtschaftlich und waldwirtschaftlich genutzte Vorlän- der. Die Untersuchtstrecke besteht manchmal aus einem mit Blockwurf befestigten Ufer.
Abbildung 7: Aist: Mit Blockwurf gesicherte Uferböschung
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III. HISTORISCHE EREIGNISSE
Im Zuge der Erstellung des Gefahrenzonenplanes wurde bei den Gemeinden im Bearbeitungsgebiet erfragt, ob es dokumentierte Hochwässer gibt. Von den Ge- meinden Kefermarkt und Wartberg ob der Aist wurden Fotos zur Verfügung ge- stellt. Die Gemeinde Schwertberg konnte keine Fotodokumentationen über Hoch- wasser aufweisen. Fotodokumentationen über Hochwasser in den Gemeinden Schwertberg, Pregarten und Freistadt wurden von die Webseiten (hws-aist.at und meinbezirk.at) heruntergeladen.
Die Marktgemeinde Schwertberg
August 2002: (flussabwärts des gegenständlichen GZP)
Abbildung 8: Schwertberg
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Abbildung 9: Schwertberg: Überschwemmungsgebiet
Abbildung 10: Schwertberg (L 1415 Aisttal Straße)
Abbildung 11: Schwertberg (L 1415 Aisttal Straße)
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Juni 2013:
Abbildung 12: Blick Richtung Schloss Schwertberg
Abbildung 13: Schwertberg – im Zentrum
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Marktgemeinde Kefermarkt
Juni 2013:
Abbildung 14: Neben der Schatzbrücke (L1471 Lasberger Straße)
Abbildung 15: Neben der Schatzbrücke (L1471 Lasberger Straße)
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Abbildung 16: Bei der Aumühle (Miesenberg 6 u. 6a)
Abbildung 17: Bei der Aumühle (Miesenberg 6 u. 6a)
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Abbildung 18: Die Fußgängerbrücke nach Wittinghof
Abbildung 19: Die Feldaist bei Kefermarkt
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Gemeinde Freistadt
Juni 2013:
Abbildung 20: Die Feldaist bei Freistadt
Gemeinde Pregarten
2002
Abbildung 21: Bahnhofstraße
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Juni 2013:
Abbildung 22: Die Bruckmühle in Pregarten
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Marktgemeinde Wartberg ob der Aist
2002
Abbildung 23: Klausmühle 3, 4224 Klausmühle
Abbildung 24: Klausmühle 3, 4224 Klausmühle
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Abbildung 25: Kriehmühlweg 1, 4231 Wartberg ob der Aist
Abbildung 26: Kriehmühlweg 1, 4231 Wartberg ob der Aist
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Abbildung 27: Brücke über die Feldaist in Altenhaus
Abbildung 28: Altenhaus 29, 4231 Altenhaus
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Abbildung 29: Altenhaus 29, 4231 Altenhaus
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IV. HYDROLOGIE
1. Grundsätzliche Vorgangsweise
Der größere Teil der Berechnungsstrecke, nämlich von Kefermarkt bis Schwert- berg, wurde bereits im Zuge einer Abflussuntersuchung für den Hochwasser- schutzverband Aist (unsere GZ 1782) hydrologisch untersucht und die charakteris- tischen Hochwasserabflüsse in Abstimmung mit dem hydrografischen Dienst beim Amt der OÖ. Landesregierung (Ing. Max Wimmer) festgelegt. Dabei kamen als Stützstellen die Angaben des hydrografischen Dienstes für die Pegel Freistadt, Ke- fermarkt und Schwertberg zum Tragen. Zusätzlich wurde von AlpInfra ein Nieder- schlags-Abfluss-Modell erstellt und Wellen für die Zubringer bzw. Zwischenein- zugsgebiete erstellt, die als Eingangsdaten in die instationäre 2d-Berechnung ver- wendet wurden (Knoten S08 bis S21).
Im nunmehr ergänzten oberen Bereich Freistadt wurde das NA-Modell von Alp- Infra im Zuge der Beckenstandortsuche für den Hochwasserschutz von Freistadt erweitert und verfeinert, sodass auch hier Abflusswerte zur Verfügung standen und der hydrologische Längsschnitt damit flussaufwärts von Knoten S08 bis zum Kno- ten S01 (nach Mündung des Grünbaches) erweitert wurde.
Eine Kartenübersicht der Knoten findet sich im Anhang.
2. Hydrographische Grunddaten
Im Einzugsgebiet der Aist existieren fünf vom hydrographischen Dienst beim Amt der OÖ. Landesregierung beobachtete Abflusspegel. Zwei davon (Pfahnlmühle und Weitersfelden) befinden sich im Einzugsgebiet der Waldaist, die übrigen drei sind direkt für die Berechnungstrecke relevant:
Für diese Pegel wurden vom hydrografischen Dienst folgende charakteristische Abflussmengen bekannt gegeben.
Pegel Freistadt/Feldaist
Schreiben Hydrografischer Dienst vom 5.9.2017 (sh. Anhang)
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Ae = 63 km³
HQ 1 9 m³/s HQ2 13 m³/s 80 % Konfidenz 15 m³/sec HQ5 18 m³/s 80 % Konfidenz 22 m³/sec HQ10 24 m³/s 80 % Konfidenz 30 m³/sec HQ30 36 m³/s 80 % Konfidenz 46 m³/sec HQ100 53 m³/s 80 % Konfidenz 69 m³/sec
Pegel Kefermarkt/Feldaist
Anfrage OGW-350000/382-2013-Hum ERGÄNZUNG vom 11.11.2013 (siehe Anhang)
Ae = 185 km²
HQ100 120 m³/s
Pegel Schwertberg/Aist
Schreiben Hydrografischer Dienst vom 13.11.2012 (siehe Anhang)
Ae = 604,7 km²
Reihe 1896-2010 80% Konfidenz HQ1 43m³/s HQ2 62m³/s HQ5 93m³/s HQ10 118m³/s 80 % Konfidenz 135m³/s HQ30 160m³/s 80 % Konfidenz 188m³/s HQ100 215m³/s 80 % Konfidenz 258m³/s HQ300 270m³/s 80 % Konfidenz 330m³/s
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Es wurde mit dem Gewässerbezirk Linz vereinbart, wie auch schon beim Gefah- renzonenplan Aist/Schwertberg, die Erwartungswerte (ohne Konfidenzintervall) zu verwenden.
In allen Angaben des hydrografischen Dienstes ist das Extremereignis von 2002 berücksichtigt.
3. Niederschlags- Abfluss-Modell
Das NA-Modell von Alp-Infra wurde ursprünglich für die WLV im Rahmen der Regionalstudie Aist nach dem Hochwasser 2002 erstellt. Nachdem sich der Hoch- wasserschutzverband Aist auf das Schutzziel eines HQ100 (nach Angaben des hydrografischen Dienstes) geeinigt hatte, wurde dieses NA-Modell neu geeicht und Wellen für HQ100 erzeugt.
Die Wellen haben je nach Größe des Gesamteinzugsgebietes beim jeweiligen Kno- tenpunkt unterschiedliche Niederschlagsdauerstufen und überlagern sich naturge- mäß im 2d-Modell im Allgemeinen nicht an der Spitze mit den Wellen der Felda- ist/Aist.
4. Ergebnisse Hydrologie
Die Ergebnisse der Ermittlung der charakteristischen Hochwasserabflusswerte sind im geschriebenen hydrologischen Längsschnitt im Anhang zum Bericht zu- sammengefasst und wurden mit dem hydrographischen Dienst beim Amt der OÖ. Landesregierung abgestimmt (siehe beiliegender Schriftverkehr vom 25.4.2019).
Die Werte für HQ10, HQ30 und HQ300 wurden im Verhältnis zum HQ100 bei den bekannten Pegelwerten Freistadt und Schwertberg skaliert (ca. 0,50 HQ10/HQ100 ca. 0,75 HQ30/HQ100 ca. 1,25 HQ300/HQ100)
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V. MODELLERSTELLUNG
1. Berechnungsprogramm
Die hydraulische Berechnung wurde mit dem zweidimensionalen instationären Be- rechnungsprogramm Hydro_As-2d, entwickelt von Dr. Marinko Nujic, Rosen- heim (BRD), durchgeführt.
Ausgangspunkt für die zweidimensionale mathematische Modellierung sowohl von Strömungsvorgängen in natürlichen Fließgewässern als auch für die Wasser- spiegellagenberechnung und Flutwellenausbreitung sind die 2d-tiefengemittelten Strömungsgleichungen, die auch als Flachwassergleichungen (FWG) bekannt sind.
Die Berechnung des Reibungsgefälles erfolgt nach der Darcy-Weisbach-Formel
λ v |v | IR = , 2 g h wobei die Bestimmung des Widerstandsbeiwertes nach der in der Gerinnehyd- raulik gebräuchlichen Manning-Strickler-Formel berechnet wurde:
2 gn2 = 6.34 h1/3
Hierbei bedeutet n den Manning-Reibungskoeffizienten als Kehrwert des Strickler- Beiwertes.
Für die Durchführung der numerischen Simulation ist eine Aufteilung des Gesamt- gebiets in eine bestimmte Anzahl diskreter Elemente erforderlich. Das verwendete Berechnungsverfahren arbeitet mit einem aus Vierecks- und Dreieckselementen bestehenden Berechnungsnetz. Die Verwendung eines kombinierten Netzes er- möglicht u.a. eine leichtere Anpassung an die topographischen und die hydrody- namischen Gegebenheiten der jeweiligen Aufgabenstellung. Damit können die Fließ-, Deich- und Wegeverläufe relativ einfach und vor allem genau erfasst wer- den, was für den zu modellierenden Strömungsprozess eine entscheidende Rolle spielt.
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2. Vermessungsdaten und Modellierung
Für die hydraulische Berechnung wurde aus den vorhandenen Vermessungsdaten ein Geländemodell aus Drei- und Viereckselementen erstellt.
Für die Vorländer wurde ein Laserscan im Raster 0,5 x 0,5 m verwendet.
Im Gewässerbereich wurde der Laserscan durch Profilvermessungen ergänzt. Zu- sätzlich zu den bereits für die Abflussuntersuchung 2016 im Jahr 2013 vermesse- nen Profilen im Bereich des Flusses Feldaist in der Gemeinde Freistadt wurden insgesamt 57 Flussprofile, 9 Brückenprofile, 18 Sonderbauwerke und mehrere räumliche Geländeaufnahmen vermessen. Im Jahr 2017 wurden noch in der Zu- satzvermessung bis zur Kläranlage 16 Flussprofile, 1 Brückenprofil mit Ober- und Unterwasser und 3 Sonderbauwerke im Bereich des Flusses Feldaist in den Ge- meinden Freistadt und Lasberg vermessen.
Im Jahr 2013 wurden für die Abflussuntersuchung Aist 173 Flussprofile, 26 Brü- ckenprofile und 59 Sonderbauwerke im Bereich des Flusses Feldaist; Aist, Walda- ist, Kettenbach und Feistritz in den Gemeinden Lasberg, Kefermarkt, Pregarten, Neumarkt im Mühlkreis, Hagenberg im Mühlkreis, Wartberg ob der Aist, Trag- wein, Ried in der Riedmark und Schwertberg vermessen.
Für die Konstruktion der Drei- und Viereckselemente wurden Gitterpunkte zwi- schen den Profilen entlang der Wasseranschlaglinie interpoliert.
In dünn bzw. nicht besiedelten Bereichen an den Gewässern Feldaist und Aist ba- siert das hydraulische Modell auf vermessenen Profilen mit größerem Abstand ent- lang der Gewässerachse oder wurde die Flussstrecke mit einem Laserscan im Ras- ter 0,5 x 0,5 m verwendet. Diese Bereiche befinden sich an der Feldaist von km 32.100 – km 31.200, von km 30.100 – km 24.500, von km 18.600 – km 17.900, von km 17.300 – km 15.800, von km 15.400 – km 14.600, von km 13.600 – km 13.260, von km 12.340 – km 11.000, von km 10.630 – km 10.750, von km 7.100 – km 5.080, von km 4.800 – km 4.420, von km 3.600 – km 2.000 und an der Aist von km 13.700 – km 11.100, von km 9.900 – km 9.300, von km 8.850 – km 8.200.
Die Ausdünnung der terrestrischen Vermessung in Bereichen dünner Besiedelung stellt eine ökonomische Anpassung an geringere Genauigkeitsanforderungen in diesen Bereichen dar. Klarerweise sinkt hier die erzielbare Genauigkeit der Ergeb- ZIVILINGENIEURE THÜRRIEDL - MAYR SCHUTZWASSERWIRTSCHAFTL. GZP FELDAIST/AIST GZ 2088-A-01 SEITE 30
nisse, weil der Flussschlauch nur auf Grundlage der Laserscandaten ungenauer modelliert wird als mit terrestrischer Vermessung.
Sämtlich Mühlbäche wurden direkt vom Laserscan übernommen. Genaue Unter- suchungen zeigen, dass die im Laserscan enthaltenen Höhendaten im Fall von Wasseroberflächen in etwa die Wasserspiegelhöhe darstellen. Da der Wasserspie- gel eines Mühlbaches in der Regel zu Stauzwecken konstant gehalten wird und auch vor einem Hochwasser keine Änderung erfährt, wurde diese Höhe für die Modellierung übernommen. Jeglicher zusätzlicher Abflusseintrag erhöht somit in der Natur sowie im Modell den Wasserspiegel. Somit können auch Ergebnisse im Bereich sämtlicher Mühlbäche plausibel dargestellt werden.
Die Gesamtzahl der Elemente des Modells beträgt zusammen rund 900.000.
3. Rauigkeitsbeiwerte und Eichung
3.1. Nachrechnung der Pegel in der Berechnungsstrecke
Eine Eichung von Rauigkeitsbeiwerten der Sohle und Böschungen war grundsätz- lich angedacht und geplant. Zunächst wurden die beiden Pegel im Bereich der Be- rechnungsstrecke Freistadt/Feldaist und Kefermarkt/Feldaist mit Erfahrungswerten
von kST = 30 für die Sohle und 17 für die Wiesenböschungen nachgerechnet:
3.1.1. Pegel Freistadt
Gemäß Angabe des hydrografischen Dienstes ist mit dem Pegelschlüssel 24 aus 2008 zu rechnen. Die Berechnung wurde für HQ30 und HQ100 durchgeführt. Pe- gelnullpunkt = 538,42 m ü.A.
Tabelle 2: Ergebnis (Pegel Freistadt):
Jährlichkeit Q Pegelwert Pegelwert Berechnung Differenz [m³/s] [cm] [m ü.A.] Hydro_As-2d Pegelwert – Berech- nung [cm] 30 36 266 541,08 541,55 -47 cm 100 53 306 541,48 541,93 -45 cm
Die Berechnung ergab ausgeprägte höhere Wasserspiegel, die sich auch durch eine
Variation der kST-Werte in einem technisch nachvollziehbaren Bereich nicht maß- ZIVILINGENIEURE THÜRRIEDL - MAYR SCHUTZWASSERWIRTSCHAFTL. GZP FELDAIST/AIST GZ 2088-A-01 SEITE 31
geblich auf den Pegelwert drücken lassen. Eine noch glattere Böschungsrauigkeit von 20 ergab lediglich wenige cm Absenkung.
3.1.2. Pegel Kefermarkt
Gemäß Angabe des hydrografischen Dienstes ist in diesem Fall mit dem Pegel- schlüssel 4 aus 2002 zu rechnen. Die Berechnung wurde wiederum für HQ30 und HQ100 durchgeführt. Pegelnullpunkt = 462,04 m ü.A.
Tabelle 3: Ergebnis (Pegel Kefermarkt):
Jährlichkeit Q Pegelwert Pegelwert Berechnung Differenz [m³/s] [cm] [m ü.A.] Hydro_As-2d Pegelwert – Berech- nung [cm] 30 87 386 465,90 465,78 +12 cm 100 120 441 466,45 466,25 +20 cm
Die Berechnung ergab in diesem Fall mehr oder weniger deutlich niedrigere Was- serspiegel.
3.1.3. Resümee
Nachdem die Berechnung in Freistadt deutlich über und in Kefermarkt deutlich unter den Pegelwerten liegt, die Sohl- und Böschungsrauigkeiten allerdings auf- grund der örtlichen Gegebenheiten aber gleich sein müssten, würde eine Änderung der Rauigkeiten in Richtung glatter zu einer etwas höheren Übereinstimmung in Freistadt, aber zu einer noch schlechteren Übereinstimmung in Kefermarkt führen und vice versa.
Aus diesem Grund wurden die Rauigkeiten belassen und gleichzeitig auf weitere Eichungen verzichtet, da die Abflussangaben von abgelaufenen Ereignissen somit nicht ausreichend verlässlich sind, um damit Eichungen durchzuführen.
3.2. Rauigkeitsbeiwerte Vorländer
Die Rauigkeiten in den Vorländern wurden entsprechend unseren Erfahrungen an anderen Gewässern angesetzt. Gebäude im Nahbereich der Gewässer wurden von der Berechnung ausgeschlossen („Löcher“ im Modell). Bei dichten Sied- lungsgebieten mit Zäunen und anderen Abflusshindernissen wurde für den ge- ZIVILINGENIEURE THÜRRIEDL - MAYR SCHUTZWASSERWIRTSCHAFTL. GZP FELDAIST/AIST GZ 2088-A-01 SEITE 32
samten Bereich ein Rauigkeitsbeiwert von 2 m1/3/s angesetzt. Die verwendeten Rauigkeitsbeiwerte sind in den untenstehenden Tabellen zusammengefasst.
Tabelle 4: Rauigkeitsbeiwerte
1/3 Material kST [m /s]
Asphalt 50
Böschung verkrautet 12
Böschung glatt (Wiese) 17
Feld 10
Gehölz 10
Mauer 45
Rampe 20
Schotter 30
Siedlungsgebiet 6
Sohle im vermessenen Bereich 30
Sohle im Bereichen mit vereinfachter 40 Geländevermessung (nur Laserscan)
Steinschlichtung 30
Straßenböschung 12
Tennisplatz 30
Wald 8
Wiese 15
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4. Brücken, Rampen, Wehre und Wasserkraftanlagen
Brücken werden durch verdichtete Modellierung der Bachsohle unter der Brücke sowie der Widerlager bzw. Pfeiler und durch Angabe der Konstruktionsunterkante an jedem betroffenen Netzpunkt berücksichtigt. Steigt der Wasserspiegel über die KUK der Brücke an, wird mit Druckabfluss gerechnet. Bei Anstieg über die KOK der Brücke und Überflutung derselben, kann auch der überströmende Anteil als Überfall berücksichtigt werden.
Die Sohlrampen wurden wie normale Sohlpunkte berechnet, allerdings mit ver- dichtetem Netz.
5. Rand- und Anfangsbedingungen
An den Ein- und Ausströmrändern sind Randbedingungen zu formulieren, um eine Berechnung durchführen zu können.
An den Einströmrändern erfolgt die Dotation entsprechend der hydrologischen Werte. Der Bereich Freistadt wurde stationär gerechnet, der restliche Bereich in- stationär.
An den Ausströmrändern wurde jeweils das Energieliniengefälle = Sohlgefällte angesetzt.
6. Szenarien
Die Berechnungen wurden für HQ10, HQ30, HQ100 und HQ300 zunächst als Reinwasserberechnungen durchgeführt. Nicht erfasst sind dabei Erhöhungen der Wasserspiegel durch Verklausungen an Brücken, durch Eisstöße, durch Versagen von Wehrklappen sowie Geschiebetrieb (insbesondere bei großem Gefälle!).
Für HQ100 und HQ300 wurden in je einem weiteren Rechenlauf die Verklausung von Brücken angesetzt. Zusätzlich wurde ein eigener Berechnungsgang (HQ100) für eine Szenarienuntersuchung mit Geschiebeeinstößen des Zubringers Feistritz- bach durchgeführt.
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Nachdem es beim Hochwasserereignis vom Juni 2013, das einem 30-jährlichen Ereignis entsprach, keine Verklausungen von Brücken zu verzeichnen waren, wurde beim HQ30 auf eine Verklausungsberechnung verzichtet.
Die Abstimmung mit der WLV ergab, dass es mit Ausnahme der Feistritzmündung zu keinen relevanten Geschiebeeinstößen kommt. Jener der Feistritz wurde durch Anhebung der Sohle in der Szenarienberechnung bei HQ100 und HQ300 um 30 cm berücksichtigt.
Außerdem wurden in Abstimmung mit dem Auftraggeber keine weitere Szenarien berechnet.
Eine Berechnung des „alten“ HQ100 gemäß §47 (5) Oberösterreichisches Bau- technikgesetz 2013 wurde nicht durchgeführt, da es keine für den Abfluss in der Feldaist bzw. Aist hydrologisch relevanten Rückhaltebecken und technischen Li- nearmaßnahmen (Dämme, Mauern) im Projektsgebiet gibt.
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VI. DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE
1. Genauigkeit
Die Genauigkeit der berechneten Wasserspiegellagen wird durch folgende Fakto- ren beeinflusst:
Vermessung: Laserscanauswertung: Genauigkeit +/- 15 cm Terrestrische Gewässervermessung: Genauigkeit +/- 10 cm Hochwassermengen (Spitzenabfluss, Wellenform – Einfluss der fließenden Re- tention) Rauigkeiten Erstellung des Berechnungsnetzes aus Vermessungsdaten Berechnung
Insgesamt kann mit einer Genauigkeit von +/- 15 cm gerechnet werden, die haupt- sächlich durch die Laserscanauswertung bestimmt wird.
2. Darstellung der Ergebnisse
Die Ergebnisse der Berechnung werden – wie die Eingangsdaten – mit dem Pro- gramm SMS 12.1 der Fa. Aquveo, (USA) verarbeitet und dargestellt.
Durch die 2-dimensionale Berechnung können auch die Ergebnisse zweidimensi- onal und somit auch in Form von Lageplänen dargestellt werden. Während Was- sertiefen und Fließgeschwindigkeiten bei der 1-dimensionalen Berechnung in Längsschnitten entlang der Flussachse eingetragen wurden, können diese Ergeb- nisse nun mittels Isolinien oder Farbflächen beziehungsweise als Vektoren darge- stellt werden.
Die planliche Darstellung erfolgt in Form von Karten im Maßstab 1:2000 auf Ba- sis des Katasters bzw. von Orthofotos. Weitere Informationen sind den Längs- schnitten zu entnehmen.
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3. Beschreibung der Hochwassersituation bei HW100
3.1. Feldaist
Gemeinde Freistadt
In der Gemeinde Freistadt kommt es von km 34.500 bis km 33.950 zu beidseitigen Ausuferungen, wobei eine erhebliche Anzahl an Objekten davon betroffen sind. Zwischen km 34.180 und 34.080 kommt es zu Überflutungen der Bundesstraße (B38 - Böhmerwaldstraße). Weiter flussabwärts kommt es bei km 33.520 zu Über- flutungen ins rechte Vorland, ca. 400 m flussabwärts auch ins linke Vorland, wo sich mehrere betroffene Objekte befinden.
Gemeinde Lasberg
Im linken Vorland der Gemeinde Lasberg von km 31.930 bis km 29.180 kommt es zu Ausuferungen, wobei keine Objekte betroffen sind. Bei km 28.950 kommt es zu kleinräumigen Überflutungen des linken Vorlandes mit zwei betroffenen Objek- ten. Zwischen km 28.650 und dem Eisenbahndamm befindet sich ein Überflu- tungsbereich. Vor dem Eisenbahndamm wird der Überflutungsbereich bis zu 2,00 m überflutet. Zwischen den Eisbahndämmen bei km 24.350 und km 23.600 kommt es zu Überflutungen. Zwischen km 23.600 und km 22.700 bedingt der Ei- senbahndamm einen Anstau des Wassers. Das Wasser vor dem Damm wird mittels Durchlässen unter der Bahn durchgeleitet.
Gemeinde Kefermarkt
Von km 29.450 bis km 23.400 kommt es in der Gemeinde Kefermarkt zu leichten Ausuferungen ins rechte Vorland, wobei einige Objekte betroffen sind. Weiter flussabwärts befindet sich im rechten Vorland ein größerer Überflutungsbereich, und das Wasser kehrt bis zur Brücke bei km 22.150 wieder in die Feldaist zurück.
Zwischen km 22.700 und km 22.250 wird das Wasser vor dem Damm mittels Durchlässen unter der Bahn durchgeleitet. Der zweite großer Überflutungsbereich befindet sich in den Vorländern von km 21.800 bis km 18.600, wobei mehrere Ob- jekte davon von km 21.500 bis km 21.200 betroffen sind. Bei km 20.430 und km 18.750 gibt es noch zwei überflutete Objekte. Zwischen km 21.400 und km 18.900 kommt es wegen des Eisenbahndammes zu einem Anstau von Wasser.
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Das Wasser vor dem Damm wird mittelst Durchlässen unter der Bahn durchgelei- tet. Das Wasser kehrt bei km 18.600 wieder in die Feldaist zurück.
Gemeinde Pregarten
In der Gemeinde Pregarten kommt es von km 17.800 bis km 7.700 zu Überflutun- gen ins linke Vorland. Bei km 17.700 und zwischen km 9.600 - km 9.100 gibt es einige betroffene Objekte und bei km 14.200 ist ein kleiner Teil der Eisenbahn überflutet. Flussabwärts kommt es zu Überflutungen in beide Vorländer, wo sich mehrere überflutete Objekte befinden. Das Wasser fließt bei km 7.700 wieder in den Fluss zurück. Bei km 7.200 kommt es zu leichten Ausuferungen ins linke Vor- land, wobei zwei Objekte überflutet werden. Von km 4.400 bis km 3.000 befindet sich im linken Vorland ein kleinerer und von km 3.000 bis km 0.400 ein größerer Überflutungsbereich. Zwischen km 2.800 und km 2.000 gibt es einige betroffene Objekte.
Gemeinde Neumarkt im Mühlkreis
In der gesamten Gemeinde Neumarkt im Mühlkreis kommt es zu Überflutungen ins rechte Vorland, wobei aber keine Objekte gefährdet sind.
Gemeinde Hagenberg im Mühlkreis
Im rechten Vorland kommt es von km 14.800 bis km 13.700 in der Gemeinde Ha- genberg im Mühlkreis zu großräumigen Überschwemmungen. Bei km 13.800 be- findet sich eine überflutete Wasserkraftanlage. Weiter flussabwärts kommt es zu kleinräumigen Überflutungen, wobei ein Objekt bei km 12.760 betroffen ist.
Gemeinde Wartberg ob der Aist
In der Gemeinde Wartberg ob der Aist kommt es zwischen km 7.900 und km 3.100 zu kleinräumigen Überflutungen des rechten Vorlandes. Bei km 7.300, km 4.900, km 4.100 und 3.900 befinden sich einige gefährdete Objekte. Bei km 2.800 beginnt die große Ausuferung der Wassermassen, wo keine
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Objekte überflutet sind.
Gemeinde Ried in der Riedmark
Die große Ausuferung des rechten Vorlandes, die in der Gemeinde Wartberg ob der Aist bei km 2.800 beginnt, befindet sich auch in der Gemeinde Ried in der Riedmarkt bis zur Mündung der Waldaist. Im rechten Vorland der Feldaist bei km 2.000 gibt es einige betroffene Objekte.
3.2. Aist
Gemeinde Ried in der Riedmark
In der Gemeinde Ried in der Riedmark kommt es zu kleinräumigen Überflutungen ins rechte Vorland, wobei keine Objekte betroffen sind.
Gemeinde Tragwein
Von der Mündung des Baches Waldaist in den Fluss Aist bei km 13.300 gibt es einige gefährdete Objekte und eine überflutete Landesstraße mit einer Tiefe bis zu 1,00 m. Flussabwärts kommt es zu kleinräumigen Überflutungen, wobei noch eine Landesstraße bei km 11.400 überflutet ist.
Gemeinde Schwertberg
Bei km 11.000 und zwischen km 10.400 – km 10.200 in der Gemeinde Schwert- berg kommt es zu leichten Ausuferungen ins rechte Vorland, wobei ein Objekt und eine Wasserkraftanlage betroffen sind. Von km 9.200 bis km 9.000 befinden sich noch eine gefährdete Wasserkraftanlage, eine überflutete Abwasserreinigungsan- lage und eine betroffene Landesstraße. Diese Straße ist auch bei km 8.400 überflu- tet.
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VII. GEFAHRENZONENABGRENZUNG
1. Definition der Gefahrenzonen
Die Gefahrenzonenabgrenzung wird gemäß der Technischen Richtlinien für die Gefahrenzonenplanungen gem. § 42a WRG (RIWA-T), Abschnitt 3.2.7, wie folgt definiert:
2. Gefahrenzonenabgrenzung allgemein
2.1. Rote Gefahrenzone
Als Rote Gefahrenzonen sind jene Flächen auszuweisen, die durch das Bemes- sungsereignis mittlerer Wahrscheinlichkeit derart gefährdet sind, dass ihre ständi- ge Benützung für Siedlungs- und Verkehrszwecke wegen der voraussichtlichen Schadenswirkungen nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand mög- lich ist ("Gefahr für Leib und Leben"). Als Rote Gefahrenzonen sind jedenfalls das Gewässerbett und folgende Flächen auszuweisen, in denen die menschliche Ge- sundheit erheblich gefährdet ist oder mit schweren Beschädigungen oder Zerstö- rungen von Gebäuden und Anlagen zu rechnen ist:
1. Bereiche möglicher Uferanbrüche unter Berücksichtigung der zu erwartenden Nachböschungen, Verwerfungen und Umlagerungen einschließlich dadurch ausge- löster Rutschungen,
2. Überflutungsbereiche, in welchen sich durch die Wassertiefe und die Strö- mungsverhältnisse einschließlich der Feststoffführung Gefährdungspotenziale er- geben. Dabei handelt es sich um Bereiche, wo die Kombination von Wassertiefe t [m] und Fließgeschwindigkeit v [m/s] folgende Grenzwerte überschreitet:
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Abbildung 30: Kombinationskriterium nach RIWA-T
3. Bereiche mit Flächenerosion, Erosionsrinnenbildung und Feststoffablagerun- gen, wo die für die jeweiligen Boden- und Geländeverhältnisse zulässigen Grenz- werte für Fließgeschwindigkeit v [m/s] und Schleppspannung t [N/m²] überschrit- ten werden bzw. aus der Abnahme von Fließgeschwindigkeit bzw. Schleppspan- nung mit Ablagerungen zu rechnen ist.
Rote Gefahrenzonen können auch außerhalb von Überflutungsflächen (z.B. Nach- böschungen) ausgewiesen werden.
2.2. Gelbe Gefahrenzonen
Als gelbe Gefahrenzonen sind alle übrigen durch das Bemessungsereignis mittle- rer Wahrscheinlichkeit betroffenen Überflutungsflächen auszuweisen. In diesen Flächen können unterschiedliche Gefährdungen geringeren Ausmaßes oder Beein- trächtigungen der Nutzung für Siedlungs- und Verkehrszwecke auftreten oder sind Beschädigungen von Bauobjekten und Verkehrsanlagen möglich.
2.3. Zonen mit Gefährdung niedriger Wahrscheinlichkeit
Zonen mit Gefährdung niedriger Wahrscheinlichkeit ("Restrisikogebiete“) ba- sieren auf dem Hochwasser niedriger Wahrscheinlichkeit gemäß § 55k Abs. 2 Z
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1 WRG 1959 (HQ300 oder Extremereignisse) und weisen auf die Restgefähr- dung beispielsweise bei Überschreiten des Schutzgrades bzw. erhöhte Scha- denswirkung bei Versagen von Schutzmaßnahmen hin.
Flächen, die durch ein Bemessungsereignis niedriger Wahrscheinlichkeit gefähr- det sind, sind grundsätzlich gelb schraffiert darzustellen.
Befinden sich solche Flächen im Wirkungsbereich von Hochwasserschutzanla- gen, wo bei einem Versagen hochwasserbedingt mit höheren Schadenswirkun- gen zu rechnen ist, sind sie rot schraffiert darzustellen.
2.4. Funktionsbereiche
Funktionsbereiche sind auszuweisen, wenn im betrachteten Einzugsgebiet Ab- fluss- und Rückhalteräume für Gewässer aufgrund der naturräumlichen Gege- benheiten, der Charakteristik des Einzugsgebietes und des flussmorphologischen Gewässertyps für einen schadlosen Ablauf von Hochwasserereignissen bedeut- sam sind, und wenn Flächen für Zwecke späterer schutzwasserwirtschaftlicher Maßnahmen benötigt werden.
2.4.1. Rot-gelb schraffierte Funktionsbereiche
Die Ausweisung von rot-gelb schraffierten Funktionsbereichen erfolgt auf Über- flutungsflächen, die wesentlich zum Hochwasserabfluss beitragen und deren Ab- flusswirkung dazu beiträgt, im durch den funktionierenden Hochwasserabfluss entlasteten Gebiet das Gefährdungspotenzial zu verringern oder bei denen im Fal- le von abflussbeeinträchtigenden Maßnahmen negative Auswirkungen auf das Abflussverhalten des Gewässers zu erwarten sind, welche das Schadenspotenzial erhöhen könnten.
Die Ausweisung von rot-gelb schraffierten Funktionsbereichen erfolgt ebenso auf Überflutungsflächen mit einem wesentlichen Potenzial für den natürlichen Hochwasserrückhalt oder auf Überflutungsflächen, deren Rückhaltewirkung dazu beiträgt, im durch den funktionierenden Hochwasserrückhalt entlasteten Gebiet das Gefährdungspotenzial zu verringern.
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2.4.2. Blaue Funktionsbereiche
Die Ausweisung von blauen Funktionsbereichen erfolgt auf Flächen, die für die Durchführung sowie für die Aufrechterhaltung der Funktionen geplanter schutz- wasserwirtschaftlicher Maßnahmen benötigt werden. Eine Ausweisung derartiger Flächen ist nur dann vorzunehmen, wenn konkrete Planungen für diese Maßnah- men vorliegen. Solche Flächen können auch außerhalb von Überflutungsflächen liegen.
Als blaue Funktionsbereiche sind Flächen auszuweisen, die
1. für Zwecke späterer schutzwasserwirtschaftlicher Maßnahmen, für die bereits Planungen vorliegen, benötigt werden,
2. für die Aufrechterhaltung der Funktion solcher Maßnahmen benötigt werden oder
3. einer besonderen Art der Bewirtschaftung für die Aufrechterhaltung der Funkti- on solcher Maßnahmen bedürfen.
Diese Regelungen können bei Bedarf auch auf bestehende Maßnahmen und solche ökologische Maßnahmen angewendet werden, die schutzwasserwirtschaftlich re- levant sind.
3. Detailbeschreibung Gefahrenzonenausweisung
3.1. Rote Gefahrenzonen
3.1.1. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Freistadt
In der Gemeinde Freistadt gibt es die rote Gefahrenzone innerhalb des Fluss- schlauches und im rechten Vorland bei km 30.000.
3.1.2. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Lasberg
Die rote Gefahrenzone wird in der Gemeinde Lasberg innerhalb des Flussschlau- ches, des linken Vorlandes von km 30.550 bis km 30.350, der beiden Vorländer von km 30.050 bis km 29.750, des linken Vorlandes von km 28.100 bis km 27.300
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aufgrund der Ausweisungskriterien (Kombination aus Wassertiefe und Fließge- schwindigkeit), ausgewiesen.
3.1.3. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Kefermarkt
In der Gemeinde Kefermarkt bei km 28.550 befinden sich zwei kleine Inseln der roten Zone. Im rechten Vorland zwischen km 28.200 – km 27.500 liegt eine rela- tiv kleine Fläche einer roten Zone. Vor der Eisenbahnbrücke bei km 24.400 kommt es zu den Ausuferungen mit roter Zone und nach der Brücke befindet sich eine Insel der roten Zone aufgrund der Ausweisungskriterien (Kombination aus Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit). Zwischen km 23.900 – km 23.200 kommt es zu kleinräumigen Ausuferungen mit einem kleinen Bereich der roten Zone auf der rechten Seite des Flusses. Zwischen km 22.900 und km 22.250 wird das Was- ser im linken Vorland vor dem Eisenbahndamm mittelst Durchlässen unter der Bahn durchgeleitet, wobei sich noch eine Insel in der Roten Zone befindet. In gleichem Bereich im rechten Vorland kommt es zu Ausuferungen mit roter Zone. Von km 19.400 bis km 19.000 befinden sich noch einzelne Inseln der roten Zone. Bei km 17.770 liegt ein Gebäude in der Roten Zone.
3.1.4. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Pregarten
Nach der Brücke bei km 17.700 bis km 7.800 kommt es zu Überflutungen mit ro- ter Zone in der Gemeinde Pregarten, wo einzelne Gebäude betroffen sind. Bei 14.200 befindet sich in der roten Zone ein kleiner überfluteter Teil der Eisenbahn. Eine höherrangige Straße (B124), die bei km 7.900 liegt, ist in der roten Zone. Weiter flussabwärts bis km 3.400 wird die rote Gefahrenzone hauptsächlich in- nerhalb des Flussschlauches ausgewiesen. Bei km 3.100 beginnt eine große Aus- uferung, wobei eine große Fläche als rote Zone ausgewiesen wird.
3.1.5. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Neumarkt im Mühlkreis
In dieser Gemeinde befinden sich der Flussschlauch als auch das rechtseitige Vor- land aufgrund des Ausweisungskriteriums in der roten Zone.
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3.1.6. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Hagenberg im Mühlkreis
Die rote Gefahrenzone wird in der Gemeinde Hagenberg im Mühlkreis innerhalb des Flussschlauches, des rechtes Vorlandes von km 24.600 bis km 11.800 und von km 10.700 bis zur Gemeindegrenze aufgrund der Ausweisungskriterien (Kombi- nation aus Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit), ausgewiesen.
3.1.7. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Wartberg ob der Aist
Über die Uferlinie hinaus wird rechtsufrig bei km 7.800 das landwirtschaftlich ge- nutzte und bei km 4.700 das waldwirtschaftlich genutzte Vorland als rote Gefah- renzone ausgewiesen. Zwischen km 2.300 und km 1.970 befinden sich noch ein- zelne kleine Flächen in der roten Zone.
3.1.8. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Ried in der Riedmark
Nach der Gemeindegrenze bis km 13.200 kommt es rechtsufrig zu Überflutungen in der roten Zone in der Gemeinde Ried in der Riedmark.
3.1.9. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Tragwein
In der Gemeinde Tragwein befinden sich von km 0.400 bis zur Brücke bei km 12.430 kleinere Flächen in der roten Zone im linkem Vorland. Weiter fluss- abwärts wird die rote Gefahrenzone in der Gemeinde Tragwein hauptsächlich in- nerhalb des Flussschlauches ausgewiesen.
3.1.10. Rote Gefahrenzonen Gemeinde Schwertberg
Die rote Gefahrenzone wird in der Gemeinde Schwertberg bis km 9.200 innerhalb des Flussschlauches ausgewiesen. Flussabwärts kommt es zu leichten Ausuferun- gen mit kleinen Flächen in der Roten Zone.
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3.2. Gelbe Gefahrenzone
Die Gelbe Zone umfasst den übrigen Überflutungsbereich des HQ100, der nicht in die rote Gefahrenzone bzw. in die rot-gelben Funktionsbereiche fällt.
3.3. Zonen mit Gefährdung niedriger Wahrscheinlichkeit
Die Zone Gefährdung mit niedriger Wahrscheinlichkeit ergibt sich aus den über- fluteten Flächen bei einem HW300, die über das HQ100 hinausgehen ("Restrisi- kogebiete")
3.4. Rot-Gelbe Funktionsbereiche
Bei der Anwendung des 2-stufigen Verfahrens nach der technischen Richtlinie für die Gefahrenzonenabgrenzung ergab sich Folgendes:
In Stufe 1 war durchgängig die Mindestwassertiefe von 20 cm beim HQ100 für die Zuordnung ausschlaggebend. Die anderen Kriterien werden von dieser zur Gänze überlagert und ergeben keine zusätzlichen Flächen.
In Stufe 2 wurden Lücken < 500 m² geschlossen, ansonsten ergaben sich keine Änderungen gegenüber Stufe 1.
3.5. Blaue Funktionsbereiche
Derzeit liegen im Bearbeitungsgebiet keine Planungen für schutzwasserwirtschaft- liche Maßnahmen vor. Es wurden daher keine blauen Funktionsbereiche ausge- wiesen.
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ANHANG:
3 Schreiben des hydrographischen Dienstes betr. charakteristische Hochwasserab- flüsse Geschriebener hydrologischer Längsschnitt Übersichtskarte Knotenpunkte Hydrologie Schriftverkehr Abstimmung mit dem hydrografischen Dienst Protokoll Abstimmung WLV Protokoll Gemeindebesprechungen
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ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Freistadt: Die regulierte Feldaist ...... 9 Abbildung 2: Kefermarkt: Die Mauerböschung ...... 9 Abbildung 3: Pregarten: Die Ufersicherung ...... 10 Abbildung 4: Feldaist: Flussabwärts von der Wasserkraftanlage Klammühle ...... 10 Abbildung 5: Feldaist: Flussabwärts von der Wasserkraftanlage Klausmühle ...... 11 Abbildung 6: Feldaist: Die Wasserkraftanlage Wintermühle (Postzahl: 406/670) ...... 11 Abbildung 7: Aist: Mit Blockwurf gesicherte Uferböschung ...... 12 Abbildung 8: Schwertberg ...... 13 Abbildung 9: Schwertberg: Überschwemmungsgebiet ...... 14 Abbildung 10: Schwertberg (L 1415 Aisttal Straße) ...... 14 Abbildung 11: Schwertberg (L 1415 Aisttal Straße) ...... 14 Abbildung 12: Blick Richtung Schloss Schwertberg ...... 15 Abbildung 13: Schwertberg – im Zentrum ...... 15 Abbildung 14: Neben der Schatzbrücke (L1471 Lasberger Straße) ...... 16 Abbildung 15: Neben der Schatzbrücke (L1471 Lasberger Straße) ...... 16 Abbildung 16: Bei der Aumühle (Miesenberg 6 u. 6a) ...... 17 Abbildung 17: Bei der Aumühle (Miesenberg 6 u. 6a) ...... 17 Abbildung 18: Die Fußgängerbrücke nach Wittinghof ...... 18 Abbildung 19: Die Feldaist bei Kefermarkt ...... 18 Abbildung 20: Die Feldaist bei Freistadt ...... 19 Abbildung 21: Bahnhofstraße ...... 19 Abbildung 22: Die Bruckmühle in Pregarten ...... 20 Abbildung 23: Klausmühle 3, 4224 Klausmühle ...... 21 Abbildung 24: Klausmühle 3, 4224 Klausmühle ...... 21 Abbildung 25: Kriehmühlweg 1, 4231 Wartberg ob der Aist ...... 22 Abbildung 26: Kriehmühlweg 1, 4231 Wartberg ob der Aist ...... 22 Abbildung 27: Brücke über die Feldaist in Altenhaus ...... 23 Abbildung 28: Altenhaus 29, 4231 Altenhaus ...... 23 Abbildung 29: Altenhaus 29, 4231 Altenhaus ...... 24 Abbildung 30: Kombinationskriterium nach RIWA-T ...... 40
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TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Wasserrechte ...... 8 Tabelle 2: Ergebnis (Pegel Freistadt): ...... 30 Tabelle 3: Ergebnis (Pegel Kefermarkt): ...... 31 Tabelle 4: Rauigkeitsbeiwerte ...... 32
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