Im Hof der Heiligkreuzkirche

Das unbekannte

Annäherungen bei einer Stadtführung mit der KAB Würenlos

Am Dienstag, 20. September, zum Herbstbeginn, traf eine Gruppe von 35 Pfarreiangehörigen von Würenlos um 9.24 Uhr im Bahnhof Bern, ein. Es war ein freudiges Wiedersehen mit vielen Vertrauten aus den Jahren 2008 – 2012, mit denen ich in der aargauischen Gemeinde während viereinhalb Jahren in der Seelsorge, in Predigten, im Lehrhaus, im Unterricht, -1- in der Ökumene, in den Velowochen und so vielem andern das Pfarreileben mitgestalten konnte. Franz Dahinden, der Präsident der KAB, hatte mich schon vor vielen Monaten angefragt, ob Ihr diesjähriger Ausflug mal in meine neue (und alte) Heimat gehen könnte. Und ich nahm mir vor, „mein“ Bern dies Mal nicht gleich vom Bahnhof durch die berühmte Altstadt zu besichtigen, sondern von mir vertrauten Aussenquar- tieren her die Stadt zu umrunden.

Um 10 Uhr waren wir im Zentrum der Engehalbinsel in der katholischen Heiligkreuzkirche angekommen, wo ich zwischen 2001 und 2004 die Gemeindeleitung innehatte. Dazu einleitend eine kleine Anekdote. Es war vor 14 Jahren, im Mitternachts- gottesdienst an Weihnachten 2002, dass Peter Bernd (heute Pfarrer und Dekan in Füllinsdorf) im düsteren Vorfeld des heraufziehenden Irak-Krieges in seiner Predigt ein flammendes Zeugnis gegen den Krieg gab, die auf grosse Zustimmung, aber auch Ablehnung stiess. U.a ergab sich daraus eine Podiumsdiskussion mit Prof. Arnold Künzli und Dr. Otmar Hersche, und ein Beitrag in der „Rundschau“ zu Kirche und Dringlichkeit politischer Stellungnahme, wenn der Weltfrieden bedroht ist. Was Papst Johannes Paul II. damals im Blick auf einen Krieg, den er ablehnte, schon frühzeitig getan hatte. In Bern gab es eine Demonstration mit Zehntausenden. -2-

Doch jetzt sitzen wir alle in dieser Heiligkreuzkirche und

ich gebe dazu das Wort dem heutigen Kirchgemeinderats- präsidenten, Christian Furrer, der vor sechs Jahren die folgende Beschreibung dieses Bauwerks von sich gab: „Dieses Zentrum ist nicht ein Haus der Glorie, sondern ein verwinkeltes Bollwerk des Herrn: Sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich rettet (Ps 31.3). Wir verdanken dieses monumentale Werk dem Schaffhauser Bildhauer, Architekten und Professor Walter Förderer (1928 – 2006). Seine Werke sind in Chur,

-3- Lichtensteig, Schaffhausen, Bettlach, Luzern und Hérémence zu bewundern. Im Innern brach Förderer mit dem traditionellen Basilika- Stil und entwickelte den Grundriss der Kirchen nicht mehr in die Länge, sondern in die Breite, so dass sich die Gläubigen im Halbkreis um den Altar versammeln – ganz im Sinne der Neuen Liturgie nach dem Konzil. Unser Kirchenraum wirkt für viele festungsartig, dunkel und düster. Andere empfinden ihn als mystisch“. Ergänzend die Stimme des Architekten Peter Jaussi: „Diese Kirche gleicht einer orientalischen Burg. Sie ist eine Gesamtkomposition verschiedener Bauwerke. Keine Verkleidung, kein Materialkanon, Beton pur. Dem etwas weniger gewohnten Betrachter mag das Material als stumpf, vielleicht sogar etwas humorlos vorkommen. Treten sie aber ganz nahe an die Betonwand, dann sehen sie die Feinheiten. Die Flächen mit echten Holzbrettern geschalt, Maserierung und Äste sind zu sehen. Scharf die Kanten, die das ganze Gebäude überziehen, doch auch sie bei näherem Hinsehen sehr gut proportioniert, glatt und unbestechlich ausgeführt, ein Kontrast zu den reich ziselierten Wandflächen“.

Ehrlichkeit, Transparenz, kein Pomp, keine Schnörkel, bei aller Dunkelheit ein Kunstwerk im Geiste echter „Aufklärung“, welche auch den Petersdom in den Jahren des Konzils durchflutete (1962 – 65. Bau der Kirche HK: 1969). Doch die pastorale Entwicklung geht weiter. Es geht heute um neue Pastoralräume, die Finanzen zum Unterhalt von nicht mehr so gut besuchten Kirchen -4- werden knapper. Nur noch wenige Monate wird dieses doch einzigartige Gebäude katholische Pfarrkirche bleiben, danach werden möglicherweise andere kirchliche Gemeinschaften von diesem denkmalgeschützten modernen Sakralbau Gebrauch machen, sehr zum Bedauern langjähriger Kirchenbesucher, welche nicht alle dafür angegebenen Gründe nachvollziehen können.

Wir steigen die Treppe hinauf, die uns ins Rossfeld führt. Jetzt geht es um Archäologie. Dort befindet sich nämlich das älteste Siedlungsgebiet auf Berner Boden. Es gab hier vom 3. Jahrhundert vor Christus bis ins 3. nachchristliche Jahrhundert einen Ort, der sinnigerweise „Brenodurum“ hiess (Bern auf keltisch?).

Plan Archäologischer Pfad -5- Zuerst hausten dort die Kelten mit ihrem von Wällen umgebenen Oppidum, daraus entstand dann - immer mehr vermischt mit den aufrückenden Römern - ein Vicus mit drei Tempeln, einer Arena, einer Töpferwerk- statt und einer Badeanlage.

Die Arena und das römische Bad sind gut rekonstruiert. Von den Tempeln und den damaligen Wohnhäusern ist nichts mehr übrig (irgendwo fand man noch einen eisernen Hausschlüssel).Sie waren von vergänglichem Material (Holz, Lehm) gebaut oder wurden abgerissen. Man sieht noch Modelle dieser Bauten in den Schaukästen des reformierten Kirchgemeindehauses, angereichert mit Beispielen aus der keltischen Bekleidungskultur, Schreibtäfelchen, prächtigen

-6- Tongefässen oder einem Nünistei, das schon damals die Kinderherzen in Kurzweil versetzte. Als die Orte verlassen waren, kam mit der Völkerwanderung der Zerfall der römischen Städte.

Römisches Bad Einziges Zeugnis aus dem Hoch-Mittelalter war eine Ägidius-Wallfahrtskapelle, historisch bezeugt, auf dem Boden eines der drei Tempel gebaut, die jedoch in der Reformationszeit aufgegeben wurde und danach auch zerfiel. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet langsam überbaut. Aber es ist eindrücklich, wie in jahrzehntelangem Schaffen mit vielen Grabungen und viel Kleinarbeit ein prächtiges Mosaik jener antiken Kulturen entstand, wovon wichtige Fundstücke heute im

-7- Berner Historischen Museum zu besichtigen sind. Von den innereuropäischen Kelten ist leider nur rudimentär eine schriftliche Kultur überliefert, aber als Ethnie haben sie sogar in der Bibel überlebt. Paulus schrieb einen Brief an die „Galater“ und das waren Kelten, vgl. den Wort- stamm G-L-T, die bis hinten in die heutige Türkei bei Ankara gewandert waren, wie bei uns also unterwegs im 3. Jahrhundert vor Christus. Gegen 12 Uhr kommen wir im Zehendermätteli an, einer Aue unten an der dort sehr mäandernden gelegen.

Im Zehendermätteli Ein naturnaher Betrieb mit grosser Gärtnerei, frei herumlaufenden Gänsen und Enten, und einem sehr empfehlenswerten Restaurant in alten Räumen, wo man

-8- relativ eng neben einander sitzen muss, aber mit köstlichen, originellen Menus prima bedient wird.

Für die Weiter-Wanderung war eine Fahrt mit der Fähre ans gegenüber liegende Bremgarten vorgesehen. Doch der Nachen lag still vor Anker, weil der Wasserstand zu niedrig war. Da niemand so viel Glauben hatte, um übers Wasser zu wandeln, nahmen wir wieder den Weg zurück ins Rossfeld und warfen einen Blick in die reformierte Matthäuskirche. Ganz gegensätzlich zur Burgkirche Heiligkreuz, ist sie in Zeltform (Kirche unterwegs) als Dreieck gebaut, und von viel Licht durchflutet (sh. Bild Seite 6). Auch sie ein schönes Produkt der sechziger Jahre, auch sie vom nahenden Ende der heutigen Funktion als Haus der Verkündigung gezeichnet. Wie vor 2000 Jahren der Untergang zweier grosser Kulturen auf der Engehalbinsel im heutigen Reichenbachwald einsetzte, so sind wir auf ganz andere Art heute in allen kirchlichen Gemeinschaften von einer Transformation christlicher Kultur betroffen, die mehr als nur Gebäude betrifft. Bleiben wir auf dem Weg des Konzils der 60-er Jahre ohne Angst vor der grossen Diversität in christlichen, jüdischen, islamischen oder buddhistischen Gemeinschaften, sondern in bleibender Neugierde für diese neue Vermischung von Kulturen (die so friedlich geschehen kann wie damals in Brenodurum von den Kelten zu den Römern) - oder grenzen wir uns als dominierende Leitkultur nationalistisch, konfessio- nalistisch neu ab von jenen Menschen, die anders geprägt auch ein Überleben bei uns suchen als -9- Vertriebene, und in ihrer grossen Mehrheit durchaus angetan sind von Werten unserer Demokratie und Toleranz und Menschenrechten, alles auch grundgelegt in der jüdisch-christlichen Kultur (doch nicht nur in ihr), auch in ihren säkularen Formen?

Um gut 14 Uhr geht es wieder Richtung Hauptbahnhof mit dem orangen RBS-Bähnli.Dort steigen wir um ins „Nüüni-Tram“, schon von Mani Matter verewigt, und fahren über die Kornhausbrücke mit ihrer grossartigen Aussicht auf die Berner Alpen hinein ins Breitenrain- quartier. Wir steigen bei der Parkstrasse aus, und gehen einem grossen Wohnblock der Schärerstrasse entlang bis wir ganz vorne bei der Nummer 1 stehen bleiben.

Mein Elternhaus Unten im Parterre links bin ich mit meinen Eltern und vier Geschwistern aufgewachsen. Die Wohnungen waren

-10- klein für heutige Verhältnisse. Viele gar fünfköpfige Familien mussten mit zwei Zimmern, evtl. einer zusätzlichen Mansarde und einer Loggia auskommen. Doch es war eine Strasse voller Leben, unserm Fussballspiel sommers und Hockeyspiel winters stand kein Auto im Weg und die Hinterhöfe oder eine noch stehende alte Scheuer regten die Kinderphantasie an. Und auf dem Schulweg war man nie allein und die Viertelstunde bis zum Schulhaus zu Fuss vertiefte Freundschaften. Hinter meinem Elternhaus steht heute noch eine Tanne, welche die beiden grossen Wohnblöcke, zwischen denen sie steht, unterdessen überragt. Ich erinnere mich noch an den alten Herrn Fuchs, einen deutschen Emigranten, der dieses Bäumlein Ende der 40 er Jahre eingepflanzt hatte. Er war ein einfacher Zeitungsverträger. Und er hat in diesem das ganze Quartier prägenden Baum ein so schönes, lebendiges Denkmal hinterlassen, das durch nichts anderes als Heimstatt so vieler Vogelarten ersetzt werden könnte.

Wir gehen weiter durch das friedliche Quartier mit Wohnhäusern aus den 60-er Jahren und stehen schon nach knapp 10 Minuten vor der grossen Anlage des vor 15 Jahren neu erbauten Stade de Suisse, mir und meiner Generation viel vertrauter unter dem alten Flurnamen „das Wankdorf“. Ich empfand es als YB-Fan ein Privileg, so nahe jenem Stadion aufgewachsen zu sein, wo wir am Sonntagnachmittag nur die Stubenfenster auf machen mussten und an den Goal-Rufen der Zuschauer unsere Freude hatten. -11- Im Stade de Suisse, unterdessen auch als Konsumtempel ausgebaut, sehen wir ein kleines Denkmal, worauf man das Resultat von 3 zu 2 bei einem Eckturm gewahr wird – einer Ikone des „Wunders von Bern“, den Sieg von Deutschland gegen Ungarn an der WM 1954 angebend. Doch schon wartet wieder ein oranger RBS-Bus auf uns. Er bringt uns entlang des Ausstellungsgeländes der BEA und vielen alten militärischen Bauten aus dem letzten Jahrhundert zum Rosengarten. 220 Rosensorten, 200 Iris- und rund 30 Rhododendronarten senden dort ihre verführerischen Düfte aus, wo bis vor 150 Jahren ein Friedhof gelegen war, dessen Mauer heute noch den Park umgibt. Doch wir haben zu wenig Zeit, um uns beschaulich in diesem wunderschönen Blumenparadies zu ergehen, denn auf dessen der Stadt zugewandten Seite sieht man zu seinen Füssen wie ein Weltwunder (und es geht hier ja auch um ein „Unesco-Weltkulturerbe“) die achthundert Jahre alte, seit 600 Jahren nie mehr zerstörte, Berner Altstadt als einzigartige, von der Aare umflossene Halbinsel mit der und der Untertorbrücke aus dem 15. Jahr- hundert, während Äonen der einzige Zugang zur Stadt von Nordosten her.

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Zur Charakteristik dieser Stadt gebe ich das Wort dem in Bern aufgewachsenen Schriftsteller Paul Nizon, der schon lange in Paris lebt: „Die Stadt war keine Grossstadt, dennoch war sie durch und durch Steingestalt. War ich unterwegs, ging ich in breiten steinernen Wannen und Kammern, auf gepflastertem Grunde, einem bis auf die skulptierten figurengeschmückten Brunnen nackten Pflasterparkett; zwischen bruchlos und wandstark sich in einander fügenden Häusern. Die Häuser, alle annähernd von der gleichen Höhe und Breite, treten auf Stütz- pfeilern ins Strassenbett vor, und hinter den Pfeilern liegen die Laubengänge. Die Häuser sind im Erdgeschoss unterhöhlt, oder, anders gesagt, sie sind über die Lauben vorgebaut und überwölben solchermassen das Trottoir, kilometerlang. In den Lauben liegt Geschäft neben Geschäft, man taucht in ein Gerüchegemisch, in dem -13- sich der feine Duft von Nelken mit dem starken Aroma gerösteten Kaffees und beides sich mit den Ausdün- tungen der Charcuteriewarenläden und mit dem Parfum der Damen mischt, auch Patisserie, Schokolade und Wein liegt als Duftspur in der Laubenluft“. Der Stein ist heute noch derselbe, doch wie steht es mit den Düften in den Laubengängen zur Jugendzeit von Paul Nizon vor über 60 Jahren?

Kramgasse

Seine treffenden Worte rufen in mir auch einen Psalmvers hervor, an den ich immer denke, wenn ich vom Muristal- den her, also gewissermassen von der Südostseite, die dortigen Häuserzeilen der sehe:

-14- “Jerusalem, hohe Festung, Häuser Schulter an Schulter festgefügt, ein Ganzes“ (Psalm 122).

Nach einer halben Stunde Kaffeepause bei sonnigem Wetter besteigen wir wiederum den RBS-Bus. Er bringt uns am Paul-Klee-Zentrum vorbei zur Ostring- Endstation, dem früheren von meiner Familie so gelieb- ten Wohnquartier, dem Kirchenfeld. Wir steigen um ins Tram 7, das uns zur Kirchenfeldbrücke führt. Mit diesem Blick auf Bern von der Südseite her (das liebliche

Bernbild im Rosengarten war von Norden her zu sehen) zeigt sich das stattliche Bern. Unübersehbar das gotische Münster mit seiner steil abfallenden Plattform, daneben auf dem Platz der ehemaligen Hochschule das Kulturcasino, dann links das Hotel Bellevue und die Kuppeln des Bundeshauses. Bern als Bundesstadt, 19. Jahrhundert. Ein Naturschauspiel eigener Art sehen wir, mit dem Blick unter die geschwungene Bogen- Brücke, die beim gestaute Aare, die sich dann in grosser Breite in ein riesiges Flussbett ergiesst, wo die Bagger jahraus jahrein gut wieder verwertbares Geröll und Geschiebe aus dem Wasser herausholen.

-15- Wir beschliessen den Rundgang mit einem Gebäude aus der Neuzeit, dem alten Volkshaus und heutigen Hotel Bern an der gegenüber der ehemaligen Dominikanerkirche, gebaut im 1914 als Symbol der erstarkenden Sozialdemokraten, die bis heute in der Stadtregierung sind. Von dort aus fuhren am 5. September 1915 unter Leitung des Schweizer Sozia- listenführers Robert Grimm vier Pferdefuhr- werke mit 38 Delegierten der II. Internationale Richtung Zimmerwald, einem kleinen Bauerndorf südlich vom Gurten-Kulm gelegen. Hotel Bern ehemals Volkshaus In drei Tagen erarbeitete diese Konferenz ein Friedens- manifest, das allen kriegführenden Nationen einen Weg aufzeigen sollte, wie sie die grosse Schlachtung des 1. Weltkrieges beenden könnten. Es plädierte für einen sofortigen Waffenstillstand, einen Rückzug auf die

-16- Vorkriegsgebiete, für Verzicht auf Gebiets- gewinne und auf Sanktionen – und die Forderung nach friedlichen Verhand- lungen. Doch dieser an alle Parteien gerichtete idealisti- sche Aufruf verhallte. Gegen 18 Uhr treffen wir im Bahnhof ein und verabschieden uns nach einem reichhaltigen Tag auf Perron 8 vor dem Zug Zytgloggeturm Richtung Baden.

Für alles gibt es eine Stunde, und Zeit gibt es für jedes Vorhaben unter dem Himmel. Zeit zum Gebären und Zeit zum Sterben. Zeit zum Pflanzen und Zeit zum Ausreissen des Gepflanzten. Was einmal geschah, ist längst wieder geschehen, und was geschehen wird, ist längst schon geschehen. Gott aber sucht, was verloren ging.

Kohelet (Prediger) 3, 1.2.15 -17- Ds Nünitram geschter z’nacht het ds nünitram statt hei i ds depot z’gah plötzlech niemer weis warum sys schinegleis verla isch zum himel ufegflogen und dert natina i dr nacht verschwunden ohni spure z’hinderla sibe hünd hei kläglech gjoulet grad wo das isch gscheh und e chalte windstoss isch dür d’monbijou-allee und s’het e betrunkne wos als einzige het gseh dür die lääre strasse brüelet: oherjeminee! das het amne polizischt wo dert zur stell isch gsy hüenerhut ygjagt dass är es ei het gleit derby und e frou het tänkt: wi nützlech doch die tschugger sy! het ds ei gno und ‚s bräglet bis’s es stierenoug isch gsy doch der stier isch us dr pfanne drusbrönnt und dervo d’frou het afa brüele lut und zetermordio bis dr stier sech in es tram verwandlet het und so uf de gleis isch wytergfahre gäge ds tramdepot druf ischs wider stiller worden und de schliesslich rue ds nünitram isch hinden um e rank em depot zue eine het no grüeft: i pfuuse blaset mir id schue und dir heit jitz vo mym gschichtli sicher alli gnue

Mani Matter

Zu Weihnachten 2016 Peter Spinatsch -18-