Regierungsrat des Kantons

Beschluss Nr. 387/2008 Schwyz, 15. April 2008 / bz

Investitionsbeiträge an die Schweizerische Südostbahn AG Bericht und Vorlage an den Kantonsrat

1. Ausgangslage

1.1 Rechtsgrundlage

Art. 56 des Eisenbahngesetzes vom 20. Dezember 1957 (EBG, SR 742.101) ermöglicht dem Bund, Beiträge sowie verzinsliche oder unverzinsliche Darlehen an Transportunternehmungen zu gewähren. Die Beiträge werden verwendet, um Anlagen bzw. Einrichtungen zu erstellen oder zu ergänzen sowie Fahrzeuge zu beschaffen. Durch die Investitionen sollen die Wirtschaftlichkeit, die Leistungsfähigkeit oder die Sicherheit des Betriebes wesentlich erhöht werden.

Investitionen für technische Verbesserungen setzen gemäss Art. 60 EBG die Mitwirkung der Ka n- tone voraus. Der Kanton übernimmt gestützt auf § 5 des Gesetzes über die Förderung des öffent- lichen Verkehrs vom 26. November 1987 (GöV, SRSZ 781.100) den auf ihn entfallenden Anteil.

1.2 Fusion Bodensee-Toggenburgbahn mit der Schweizerischen Südostbahn

Im Dezember 2001 wurde beschlossen, die Bodensee-Toggenburgbahn (BT) mit der Schweizeri- schen Südostbahn (SOB) rückwirkend auf den 1. Januar 2001 zur Schweizerischen Südostbahn AG (SOB AG) zu fusionieren. Die Investitionstätigkeiten nach Art. 56 EBG werden weiterhin ge- trennt, entsprechend den Vorgängerbahnen, finanziert. Das Streckennetz der ehemaligen Südost- bahn erstreckt sich auf die Kantone Schwyz, St. Gallen und Zürich. Die erwähnten Kantone betei- ligen sich weiterhin zusammen mit dem Bund an der Finanzierung von Investitionsvorhaben auf den Strecken Wädenswil - und - Pfäffikon - Arth-Goldau (SOB - Südnetz). Die Kantone St. Gallen, Appenzell A. Rh., Thurgau und der Bund bleiben für die Finanzierung der Infrastruktur im Osten der fusionierten Bahn zuständig.

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) empfahl bisher, für eine einfache und effiziente Abwic klung der Investitionshilfen nach Art. 56 EBG die bisherigen Verteilschlüssel zwischen den Kantonen beizubehalten. Die bisherigen Verfahren mit den dazugehörigen Verteilschlüsseln entsprechen ungefähr dem Territorialprinzip. Die bestehenden Verteilschlüssel, gestützt auf Art. 56 EBG, die

zur Anwendung kommen zwischen den Kantonen Schwyz, St. Gallen und Zürich im SOB-Südnetz, hat das Bundesamt für Verkehr im Jahr 1993 verbindlich festgelegt.

Der Kanton Schwyz beteiligt sich jeweils gemäss dem festgelegten Schlüssel mit brutto 74.2 %, der Kanton Zürich mit 21.4 % und der Kanton St. Gallen mit 4.4 % an der Finanzierung von Infrastrukturobjekten, unabhängig auf welchem Kantonsgebiet sich das Objekt jeweils befindet. Der Schlüssel wurde bisher bei allen Infrastrukturobjekten auf dem SOB Südnetz erfolgreich an- gewandt und soll weiterhin angewendet werden. So beteiligen sich die Kantone Zürich und St. Gallen beispielsweise am Ausbau des Bahnhofes Biberbrugg, obwohl er sich auf Schwyzer Gebiet befindet.

An den oben genannten Verteilschlüsseln ist der Bundesanteil noch nicht berücksic htigt. Die Bundesbeteiligung an den Investitionshilfen nach Art. 56 EBG legt der Bund alle vier Jahre für jeden einzelnen Kanton neu fest.

1.3 9. Rahmenkredit

Der Bundesrat hat im Februar 2005 die Botschaft zur Bahnreform 2 vorgelegt. Hauptbestandteil war die Neuordnung und Harmonisierung der Finanzierung der Eisenbahninfrastruktur. Die Ka n- tone Schwyz, St. Gallen und Züric h hätten sich ab 2007 nicht mehr an der Finanzierung der SOB Infrastruktur auf den Strecken Rapperswil - Pfäffikon - Biberbrugg - Arth-Goldau und Wädenswil - Biberbrugg - Einsiedeln beteiligen müssen. Die Vorlage zur Bahnreform wurde allerdings sowohl vom Stände - als auch vom Nationalrat an den Bundesrat zur Überarbeitung zurückgewiesen.

Damit die Finanzierung der Privatbahninfrastruktur wie der SOB AG im Sinne einer Übergangslö- sung für die Jahre 2007 - 2010 gesichert bleibt, hat das Bundesparlament einen 9. Rahmenkre- dit von insgesamt 800 Mio. Franken im September 2006 verabschiedet. Die Kantone haben sich ebenfalls wie bisher anteilmässig an der Finanzierung der Privatbahn-Infrastruktur zu beteiligen.

Die bisherigen rein objektbezogenen Investitionsvereinbarungen des Bundesamtes für Verkehr (BAV) werden durch eine Globalsteuerung mit jährlicher Programmfinanzierung für die Jahre 2007 - 2010 abgelöst. Als Grundlage dienen die von den Transportunternehmungen eingereich- ten Investitionsplanungen. Das BAV hat den Investitionsplan der SOB AG für den Zeitraum 2007 - 2010 genehmigt. Den Kantonen steht weiterhin frei, mit den Transportunternehmungen Objektvereinbarungen abzuschliessen.

Der Systemwechsel des Bundes führt zu einigen wichtigen Änderungen bei der Ausrichtung von Investitionshilfen nach Eisenbahngesetz an die SOB AG. Aufgrund der bestehenden kantonalen gesetzlichen Grundlagen in den Kantonen Schwyz, Zürich und St. Gallen halten die Fachstellen des öffentlichen Verkehrs der drei Kantone im SOB Südnetz (Wädenswil - Einsiedeln, Rapperswil - Pfäffikon - Arth-Goldau) an der Objektfinanzierung fest. Es gilt zu beachten, dass die während eines Jahres beim Bund nicht ausgeschöpften Mittel für die SOB AG definitiv verloren sind.

Der Ausbau des Bahnhofs Biberbrugg II. Etappe und die Oberbausanierung Einsiedeln - Bi- berbrugg I. Etappe wurde bereits nach diesen Vorgaben abgewickelt (RRB Nr. 632/2007). Diese Investitionen hat der Kantonsrat im September 2007 genehmigt.

2. Gesuche der SOB AG

2.1 Grundlagen

Die SOB AG hat am 28. Februar 2008 drei weitere Gesuche bei den Kantonen für die Ausarbe i- tung für die objektbezogene, neue Investitionshilfevereinbarung nach Art. 56 EBG eingereicht.

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Als Grundlagen dienen die Berichte "Gesuch um Abschluss einer Investitionsvereinbarung mit der Schweizerischen Südostbahn AG für die Oberbauerneuerung Wädenswil - Burghalden", "Gesuch um Abschluss einer Investitionsvereinbarung mit der Schweizerischen Südostbahn AG für die Erstellung eines Betriebsgebäudes Bau/RE Samstagern" und "Gesuch um Abschluss einer Investi- tionsvereinbarung mit der Schweizerischen Südostbahn AG für die Beschaffung eines Fahrlei- tungsfahrzeuges Süd". Die erwähnten Vorhaben werden in den Berichten ausgiebig begründet.

2.2 Stellungnahmen des Bundesamtes für Verkehr

Das BAV hat bestätigt, dass alle drei erwähnten Vorhaben im Mehrjahres-Investitionsprogramm der SOB AG enthalten sind. Das Investitionsprogramm gilt als vom Bund akzeptiert.

3. Investitionspolitik der SOB AG

3.1 Überblick über die Investitionen

Die Investitionspolit ik der SOB AG konzentriert sich in erster Linie auf die Bereiche Sicherheit, Erneuerungsarbeiten, Modernisierung von Anlagen, Rationalisierung und Kundennutzen. Die Vor- haben Oberbauerneuerung Wädenswil - Burghalden, Erstellung eines Betriebsgebäudes in Samstagern und die Beschaffung eines Fahrleitungsfahrzeuges sind im Zusammenhang mit die - sen Schwerpunkten der Investitionspolitik zu sehen.

Die Investitionsplanung der SOB AG sieht im SOB Südnetz folgende wesentliche Investitionspro- jekte mit Unterstützung der öffentlichen Hand mit Baubeginn bzw. Beschaffung in den Jahren 2007 bis 2010 vor:

– Endausbau Bahnhof Biberbrugg (Ausbau Bahnhof Biberbrugg II. Etappe) – Oberbauerneuerung Biberbrugg - Einsiedeln (inklusive Weichen) – Erweiterung des Betriebsgebäudes in Samstagern – Oberbauerneuerung Wädenswil - Burghalden – Fahrleitungsumbau Steinerberg - Biberbrugg – Einführung Betriebsfunk und Zugsicherungssystem

Wie erwähnt wurden die Investitionen über den Endausbau Bahnhof Biberbrugg und die Ober- bauerneuerung Biberbrugg - Einsiedeln im September 2007 vom Kantonsrat bereits gene hmigt.

Das Investitionsprogramm mit den genannten Objekten hat eine Höhe von insgesamt Fr. 46 640 000. --. Der Bund, die Kantone Schwyz, St. Gallen und Zürich beteiligen sich anteil- mässig, aufgrund der aktuellen Gesetzgebung , an diesem Betrag.

3.2 Beteiligung Kanton Schwyz

Der unter Ziffer 1.2 beschriebene Brutto-Schlüssel von 74.2 % des Kantons Schwyz an Investi- tionshilfen ist seit 1993 für das SOB - Südnetz konstant. Es ist vorgesehen, dass er weiterhin gleich bleibt.

Ab 2008 gilt der Schlüssel von 51 % für den Kanton und 49 % für den Bund. Der konstante Brutto-Kantonsschlüssel des Kantons Schwyz am SOB Südnetz von 74.2 % kombiniert mit den Schlüsseln zwischen dem Bund und dem Kanton Schwyz ergibt einen Schlüssel von 37.8 % an Investitionshilfen nach Art. 56 EBG auf dem SOB Südnetz.

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Für den Kanton Schwyz ergibt sich an den Fr. 46 640 000.-- insgesamt, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Schlüssel, ein Anteil in der Höhe von Fr. 19 310 000.-- an den erwähnten Objekten. Nach einer ersten Berechnung hätte sich der Kanton Schwyz mit rund 31 Mio. Franken beteiligen müssen. Nach diversen Verhandlungen und Anpassungen des Investitionsprogramms durch die SOB AG konnte der Anteil des Kantons Schwyz auf die erwähnten 19.3 Mio. Franken gesenkt werden.

Im Rahmen der Vereinbarung zum Endausbau Bahnhof Biberbrugg und Oberbausanierung Bi- berbrugg - Einsiedeln hat das Bundesamt für Verkehr das Investitionsprogramm bzw. deren Pro- jekte bereits schon einmal geprüft. Das Finanzdepartement hatte das Investitionsprogramm der SOB AG 2007 - 2010 im Frühjahr 2007 geprüft und der Regierungsrat hatte damals das ge- samte Investitionsprogramm zur Kenntnis genommen.

Nach heutiger Einschätzung dürfte die zweite Bahnreform, welche eine umfassende Umgestal- tung der Finanzierung der Infrastruktur der Privatbahnen vorsieht, erst ab 2011 in Kraft treten. Das von der SOB AG eingereichte Investitionsprogramm und die anteilmässige Beteiligung durch den Kanton Schwyz werden voraussichtlich durch die kommende Bahnreform nicht tangiert.

4. Oberbauerneuerung Wädenswil - Burghalden

4.1 Bedeutung der Strecke Wädenswil - Samstagern

Der zu erneuernde Abschnitt des Schienenoberbaus Wädenswil - Burghalden ist Teil der SOB Strecke Wädenswil - Einsiedeln. Bei einer Steigung von 50 Promille handelt es sich um die steils- te normalspurige Bahn der Schweiz. Die grosse Steigung wirkt sich entsprechend auf den Unter- halt aus.

Die Strecke wird heute nebst einzelnen Gütertransporten zur Hauptsache durch die alle 30 Minu- ten verkehrende S13 zwischen Wädenswil und Einsiedeln beansprucht. Diese Linie ist von gros- ser Bedeutung und weist hohe Fahrgastfrequenzen aus. In Wädenswil werden wichtige An- schlüsse an die Interregio - und S-Bahn-Züge in Richtung Zürich hergestellt.

An Werktagen verkehren auf der Linie Wädenswil - Einsiedeln täglich 38 Zugspaare oder 76 Zü- ge. An Wochenenden sind es 35 Zugspaare pro Tag. Pro Jahr werden 1 173 000 Einsteiger ge- zählt, was einen Tagesdurchschnitt von 3 214 Reisenden ergibt.

4.2 Zustand Abschnitt Wädenswil - Burghalden

Aufgrund des fortgeschrittenen Alters de s vorhandenen Schienen-Oberbaus sowie des teilweise fehlenden Unterbaus auf dem betreffenden Streckenabschnitt besteht gemäss Angaben der SOB AG ausgewiesener Erneuerungsbedarf. Das Oberbaumaterial (Schienen, Schwellen, Schotterbett) hat das Nutzungsende erreicht und muss ersetzt werden.

Die letzte Oberbauerneuerung mit Ersatz von Schienen, Schwellen und teilweise Schotter erfolgte im Jahr 1977. Damals wurden neue Holzschwellen und aufgearbeitete Stahlschwellen mit aufge- schweissten Rippenplatten eingebaut. Gleichzeitig wurden neue sowie gebrauchte Schienen des SBB Profil I eingebaut.

Ein durchgehender Unterbau ist nicht vorhanden und beeinträchtigt die korrekte Gleislage, was sich während den letzten Jahren in einem vermehrten Unterhaltsaufwand äusserte. Der Strecken- abschnitt weist eine durchschnittliche tägliche Belastung von rund 17 000 Bruttotonnen auf.

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4.3 Projektbeschreibung

Das vorliegende Gesuch umfasst die Erneuerung des 1 605 m langen Gleisabschnittes Wädens- wil - Burghalden. Wo sie heute fehlt, wird eine 30 cm starke Fundationsschicht mit seitlicher Entwässerung eingebaut. Auf den kurzen Abschnitten, auf denen bereits in den 80er-Jahren eine Fundationsschicht eingebaut wurde, wird die Schichtdicke auf 30 cm verstärkt.

Auf die neue Fundationsschicht wird das Gleis mit Y-Stahlschwellen und neuen Schienen verlegt. Das Schotterbett wird komplett erneuert und die Gleisanlage lückenlos verschweisst. An den Fahrleitungsanlagen sind kleinere Anpassungen notwendig.

Die Arbeiten sollen noch im Jahr 2008 ausgeschrieben werden. Die eigentliche Sanierung ist im Zeitraum Juli 2009 bis September 2009 vorgesehen.

5. Erstellung Betriebsgebäude in Samstagern

5.1 Bedeutung Standort Biberbrugg

Der Standort Samstagern liegt im Schnittpunkt der beiden Strecken Wädenswil - Einsiedeln (Li- nie S13 der S-Bahn Zürich) und St. Gallen - Rapperswil - Arth-Goldau - Luzern (Voralpenex- press/Linie S40 der S-Bahn Zürich). Für die Infrastrukturbetreuung, Fahrzeuginstandhaltung und Logistik ist der Standort für die SOB AG von grosser Bedeutung.

Der Einsatz der Mannschaften und der geeigneten Transportfahrzeuge aller Infrastrukturbereiche kann künftig vom gleichen Standort erfolgen. Dies ist gemäss der SOB AG auch deshalb von Be - deutung, weil der Bahnhof Biberbrugg in Zukunft ferngesteuert wird und damit dort für den Ran- gierdienst vor Ort kein Personal mehr zur Verfügung steht.

5.2 Heutiger Zustand

Im Zusammenhang mit der Sanierung des Bahnhofs Biberbrugg müssen dort nebst dem Bahn- hofgebäude verschiedene von der Abteilung Bau genutzte Gebäude wie Schuppen, Magazin oder Personalräume abgebrochen und an einem anderen Ort neu erstellt werden. Die Flächen der Aus- senlager Bau in Biberbrugg werden grösstenteils durch den neuen Bushof Biberbrugg sowie die geplante Park und Rail Anlage beansprucht. Der Verwaltungsrat der SOB AG hat in Kenntnis der seit langem bekannten baulichen Bedürfnisse der Werkstatt Samstagern beschlossen, dass sich die Abteilung Bau mit der für sie notwendigen baulichen Infrastruktur in Samstagern niederlassen soll.

Werkstätten, Lager, Personalräume und Büros für die Gruppen Elektrische Anlagen, Fahrstrom- versorgung und der Betriebsunterhalt sowie die Schreinerei mit ihrem Lager befinden sich in al- ten, zunehmend baufälligen Gebäuden und Provisorien auf dem Areal der Werkstatt Samstagern. Die Verhältnisse sind für die Mitarbeitenden nicht mehr zumutbar. Der Sanierungsbedarf ist sei- tens des Verwaltungsrates der SOB AG bereits zum Zeitpunkt der Fusion anerkannt worden. Nachdem sich die Weiterführung des Unterhalts durch eigene Dienste auch aus wirtschaftlichen Gründen rechtfertigt, muss die Sanierung der dazugehörigen Infrastruktur nun an die Hand ge- nommen werden.

Sowohl die Abteilung Bau als auch verschiedene Gruppen der Abteilung Rollmaterial und elektri- sche Anlagen nutzen heute diverse Aussenlager in zugemieteten Räumen und teilweise in Bahn- wagen. Die Platzverhältnisse sind vielfach knapp und die Arbeitsabläufe infolge dieser Dezentrali- sierung alles andere als optimal.

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5.3 Projekt

Mit dem Erweiterungsbau auf der Westseite des bestehenden Betriebsgebäudes in Samstagern sollen die oben dargestellten unbefriedigenden Zustände behoben werden. Gleichzeitig können die Bedürfnisse nach zusätzlichen Lagerplätzen auf dem Platz Samstagern erfüllt werden.

Das neue Gebäude besteht aus einem Unter-, Erd- und Obergeschoss. Im Untergeschoss sind verschiedene Lagerräume untergebracht, welche direkt mit dem Lager des Untergeschosses des bestehenden Betriebsgebäudes verbunden sind. Die Anlieferung erfolgt über einen Warenlift.

Im Erdgeschoss befinden sich Werkstatt-, Lager- und Umkleideräume sowie die WC-Anlagen. Das neue sowie das bestehende Erdgeschoss des Betriebsgebäudes werden mit Zugängen über einen gedeckten Aussenraum miteinander verbunden. Die Lager im Erdgeschoss sind ebenerdig zu- gänglich und können sowohl von der Bahn- als auch von der Parkplatzseite her bedient werden. Sämtliche Geschosse werden über ein Treppenhaus und einen Warenlift erschlo ssen.

Der Bau des neuen Betriebsgebäudes wird den Bahnbetrieb nicht tangieren. Nach dem Abbruch des bestehenden alten Lagerhauses wird das Untergeschoss des neuen Betriebsgebäudes erstellt. Dem Bau des neuen Traforaums im Untergeschoss kommt erste Priorität zu. Das frei stehende Trafogebäude kann erst abgebrochen werden, wenn der neue Traforaum in Betrieb gesetzt ist. Der Abbruch des Trafogebäudes wiederum ist erforderlich, um das Betriebsgebäude überhaupt erstel- len zu können.

6. Bescha ffung Fahrleitungsfahrzeug Süd

6.1 Fahrstromversorgung

Der Fahrleitungsdienst der SOB ist für die gesamte Fahrstromversorgung auf den Eigentumsstre- cken der SOB verantwortlich. Die Aufgaben umfassen in erster Linie die Störungsbehebung und Instandhaltung von Fahrleitungen und Fahrstrom-Transportleitungen. Des Weiteren haben Siche- rung und Betreuung von Baustellen zu erfolgen, wenn Drittfirmen im Auftrag der SOB neue oder Ersatzbauwerke erstellen.

Das Fahrstromnetz umfasst zwei Teilnetze, Wädenswil - Einsiedeln/Rapperswil - Arth-Goldau und Romanshorn - St. Finden/St. Gallen - Nesslau. Die gesamten Anlagen der Fahrstromversorgung werden pro Teilnetz mit je einem Team von drei Mitarbeitern betreut. Ein Pikettdienst stellt die Verfügbarkeit über 24 Stunden während des ganzen Jahres sicher. Die meisten Arbeiten an den Fahrleitungen können jeweils nur nachts durchgeführt werden.

6.2 Heutige Arbeitstechnik

Für die zu erledigenden Aufgaben stehen keine Fahrleitungsfahrzeuge zur Verfügung, welche den heutigen Anforderungen an Sicherheit, Arbeitsergonomie und Effizienz genügen. Die Mittel be- stehen aus einem behelfsmässigen alten Wagen mit mobilem Hubarm, einem gleisgängigen Strassen-Kleintransporter sowie einzelnen handgestossenen Rollleitern, so genannte Leiter-Rolli. Beim Einsatz der Leiter-Rolli ist der Mitarbeiter nicht vorschriftsgemäss gegen die Gefahr eines Absturzes gesichert. Auch gegen unbeabsichtigte Bewegungen ist der Schutz nur bedingt ausrei- chend. Die Leiter-Rollis entsprechen grundsätzlich und in ihrem jetzigen Zustand nicht mehr dem Stand der Technik. Der Stand der Technik wird jedoch vom Gesetzgeber klar verlangt.

Infolge mangelnder professioneller Hilfsmittel werden auf dem Plattformwagen aufgeladene, fahr- bare Hebebühnen eingesetzt. Diese sind mit Arbeitskörben ausgerüstet und bieten dem Mit-

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arbeiter grundsätzlich Schutz gegen die Gefahr eines Absturzes. Problematisch ist jedoch, dass der Mitarbeiter im Arbeitskorb keinen Einfluss auf die Bewegungen des Zuges hat. Wird eine fahrbare Hebebühne bestimmungsgemäss auf festem Untergrund verwendet, so kann mit dem Not-Aus -Schalter auf alle Bewegungen Einfluss genommen werden. Diese wichtige Sicherheits- einrichtung fehlt, da der Not-Aus-Schalter nicht mit dem Plattformwagen, respektive dem Zug- fahrzeug verbunden ist. Für die Zulassung von solchen Arbeitsmitteln ist das Bundesamt für Ver- kehr zuständig.

Für die Strecken mit 50 Promille Gefälle auf den Südabschnitten steht überhaupt kein bezüglich Leistung geeignetes und vom Fahrstrom unabhängiges Fahrzeug zur Verfügung. Die Interventions- zeiten sind beim heutigen dichten Zugsverkehr entsprechend zu lange.

6.3 Anforderung en an das Fahrzeug

Die SOB AG hat für die Hauptanforderungen an ein Fahrzeug für den Fahrleitungsunterhalt ein entsprechendes Pflichtenheft aufgestellt. Das neue Fahrzeug soll grundsätzlich auf allen Strecken der SOB eingesetzt werden können. Im Pflichtenheft werden unter anderem die Anforderungen an die Antriebsausrüstung, die Fahrleistungen, die Bremsen, die Sicherheitseinrichtungen, die Aus - rüstung und den Aufbau des Fahrzeuges definiert.

Die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug erfolgte über Vergleiche und Prüfungen bestehender Fahrzeuge bei anderen Bahnen. Für die Beschaffung des Fahrzeugs im Südteil besteht eine Op- tion bis Ende 2008. Bei einer späteren Bestellung muss mit erheblichen Mehrkosten gerechnet werden. Die Bauzeit für das Fahrzeug beträgt anderthalb bis zwei Jahre. Im Ostteil der SOB AG soll ein identisches Fahrzeug beschafft werden und zum Einsatz kommen. An der Finanzierung dieses Fahrzeuges beteiligt sic h der Kanton Schwyz nicht.

7. Investitionsvereinbarungen

7.1 Grundsatz

Gestützt auf Art. 33 der Verordnung über Abgeltungen, Darlehen und Finanzhilfen nach Eisen- bahngesetz vom 18. Dezember 1995 (ADFV, SR 742.101.1) schliessen der Bund, die beteiligten Kantone und die Transportunternehmung eine Investitionsvereinbarung ab. Darin legen sie Art und Umfang der Finanzhilfen und die damit verbundenen Auflagen fest. Der Bund schliesst auf Grund der Globalsteuerung jährlich eine Investitionsvereinbarung ab. Die Kantone St. Gallen, Schwyz und Zürich schliessen pro Objekt mit der SOB AG eine Vereinbarung ab.

Die nachfolgend beschriebenen Vereinbarungen werden als zinslose, bedingt rückzahlbare Darle- hen ausgestaltet. Das Bundesamt für Verkehr bestimmt, ob und in welchem Umfang eine Rück- zahlung aus nicht reinvestie rten Abschreibungsmitteln und/oder Betriebsgewinn erfolgt. Die ver- einbarten Beträge gelten bei allen drei Vereinbarungen als Kostendach. Sowohl teuerungs- als auch projektbedingte Mehrkosten über dem Kostendach müssen innerhalb des Projektes kompen- siert oder anderweitig finanziert werden.

Für die Zahlungen kommt der Schlüssel von 37.8 % für den Kanton Schwyz zur Anwendung. Die Herleitung des Schlüssels ist unter Ziffer 3.2 detailliert erklärt.

7.2 Vereinbarung Oberbauerneuerung Wädenswil - Burghalden

Die nachfolgenden Beträge gelten als Kostendach. Je nach Bereinigung der Detailprojekte können zwischen den Einzelpositionen noch kleinere Verschiebungen innerhalb des Kostendachs entste- hen.

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Kosten Oberbauerneuerung Wädenswil - Burghalden:

– Planung/Bauleitung Fr. 150 000.-- – Allgemeines/Frachten/Bahnersatz Fr. 285 000.-- – Fundationsschicht Fr. 480 000.-- – Oberbau/Gleisbau Fr. 555 000.-- – Fahrleitung/Kabelanlage Fr. 30 000.--

Totalkosten (exklusive MWST) Fr. 1 500 000. --

Vom genannten Totalbetrag in der Höhe von Fr. 1 500 000.-- sollen 90 %, d.h. Fr. 1 350 000. --, über ein bedingt rückzahlbares Darlehen nach Art. 56 EBG finanziert werden. Die bei der SOB AG verbleibenden 10 % werden aus Abschreibungsmitteln der Unternehmung finanziert.

Gemäss Angaben der SOB AG soll bereits im Jahr 2008 für die Oberbauerneuerung eine erste Zahlung ausgelöst werden. Der Bund hat für das Jahr 2008 Mittel für die Oberbausanierung ein- gestellt. Kommt zwischen dem Bund und den Kantonen keine Einigung über die Finanzierung zustande, verfällt für die SOB AG der Bundesanteil fürs Jahr 2008.

Der Anteil des Kantons Schwyz beim genannten Betrag von Fr. 1 350 000.-- beträgt Fr. 511 000.--. Der restliche Anteil von Fr. 839 000. -- wird zwischen dem Bund, den Kantonen St. Gallen und Zürich aufgeteilt. Die Berechnungen stützen sich auf die schriftlichen Angaben der SOB AG.

7.3 Vereinbarung Erstellung Betriebsgebäude Samstagern

Die Investitionskosten für das gesamte Gebäude betragen Fr. 6 800 000. --. Die Investitionskos- ten werden auf die Sparte Verkehr und Infrastruktur aufgeteilt. Fr. 4 220 000. -- werden von der Sparte Infrastruktur und Fr. 2 580 000.-- von der Sparte Verkehr übernommen. Nur der Anteil der Sparte Infrastruktur ist Teil dieser Vereinbarung.

Kosten Erstellung Betriebsgebäude Bau/Rollmaterial und elektrische Anlagen (RE)

– Grundstück im Baurecht – Betriebsgebäude Bau/RE Fr. 3 600 000. --

Totalkosten (exklusive MWST) Fr. 3 600 000. --

Vom genannten Totalbetrag in der Höhe von Fr. 3 600 000.-- sollen 90 %, d.h. Fr. 3 240 000.--, über ein bedingt rückzahlbares Darlehen nach Art. 56 EBG finanziert werden. Die bei der SOB AG verbleibenden 10 % werden aus Abschreibungsmitteln der Unternehmung finanziert.

Gemäss SOB AG soll 2008 eine erste Zahlung für die Erstellung des neuen Betriebsgebäudes in Samstagern erfolgen. Der Bund hat die entsprechenden Mittel eingestellt.

Der Anteil des Kantons Schwyz beim genannten Betrag von Fr. 3 240 000.-- beträgt Fr. 1 227 000. --. Der restliche Anteil von Fr. 2 013 000. -- wird zwischen dem Bund sowie den Kantonen St. Gallen und Zürich aufgeteilt. Die Berechnungen stützen sich auf die aktuellsten schriftlichen Angaben der SOB AG. Die genauen Anteile der genannten Kantone St. Gallen und Zürich bzw. des Bundes sind noch durch die betroffenen Kantone zu berechnen.

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7.4 Vereinbarung Beschaffung Fahrleitungsfahrzeug

Die nachfolgenden Beträge gelten als Kostendach. Je nach Bereinigung der Detailprojekte können zwischen den Einzelpositionen noch kleinere Verschiebungen innerhalb des Kostendachs entste- hen.

Kosten Beschaffung Fahrleitungsfahrzeug Süd

– Komplettes Fahrzeug mit Ausrüstung Fr. 3 350 000.-- – Ersatzteile Fr. 50 000.--

Totalkosten (exklusive MWST) Fr. 3 400 000. --

Vom genannten Totalbetrag in der Höhe von Fr. 3 400 000.-- sollen 90 %, d.h. Fr. 3 060 000. --, über ein bedingt rückzahlbares Darlehen nach Art. 56 EBG finanziert werden. Die bei der SOB AG verbleibenden 10 % werden aus Abschreibungsmitteln der Unternehmung finanziert.

Gemäss Angaben der SOB AG wird im Jahr 2009 eine erste Zahlung und im Jahr 2010 eine zwei- te Zahlung für das Fahrleitungsfahrzeug im Südteil der SOB AG ausgelöst.

Der Anteil des Kantons Schwyz beim genannten Betrag von Fr. 3 060 000.-- beträgt Fr. 1 158 000. --. Der restliche Anteil von Fr. 1 902 000.-- wird zwischen dem Bund sowie den Kantonen St. Gallen und Zürich aufgeteilt. Die Berechnungen stützen sich auf die schriftlichen Angaben der SOB AG.

7.5 Zustandekommen Vereinbarungen

Gemäss den Bestimmungen des Bundesamtes für Verkehr kommen Finanzierungsvereinbarungen nach Art. 56 EBG erst zustande, wenn der Bund und alle beteiligten Kantone ihre Beiträge ver- bindlich zugesichert haben. Da dieser Vorbehalt in den allgemeinen Bestimmungen des Bundes enthalten ist, muss keine separate Bestimmung in diesem Beschluss aufgenommen werden.

Beschluss des Regierungsrates

1. Dem Kantonsrat wird beantragt, die beiliegende Vorlage anzunehmen.

2. Zustellung: Mitglieder des Kantons- und Regierungsrates; Bundesamt für Verkehr, 3003 Bern; Zürcher Verkehrsverbund, Hofwiesenstr. 370, 8090 Zürich; Volkswirtschaftsdepar- tement des Kantons St. Gallen, Davidstrasse 35, 9001 St. Gallen; Schweizerische Südostbahn AG, Bahnhofplatz 1a, 9001 St. Gallen; Finanzdepartement; Finanzkontrolle; Justizdepartement (Sekretariat RUVKO); Baudepartement; Tiefbauamt/öffentlicher Verkehr (unter Rückgabe der Ak- ten).

Im Namen des Regierungsrates:

Alois Christen, Landammann

Dr. August Mächler, Staatsschreiber-Stellvertreter

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