Partnergemeinde

Projektarbeiten aus dem Studiengang Raumplanung

Vorwort 5 Übersicht der Projekte 6

Raumplanung Bauzonenanalyse, Schindellegi 8 Vision, Quartier- und Gestaltungsplan «Äsch / Hühnerhof», Schindellegi 11 Machbarkeitsstudie Einzonung «Stampf», Schindellegi 14 Richtplanung 17 Nutzungsplanung 22

Verkehrsplanung Verkehrsberuhigung Quartierstrassen 26 Optimierung und Ergänzung der ÖV-Erschliessung 31 Kernentlastung und Erschliessung motorisierter Individualverkehr 35

Städtebau Siedlungsentwurf für das Gebiet «Moos», Feusisberg 39 Bebauungs- und Nutzungskonzept «Maihof Nord», Schindellegi 43

VerfasserInnen der Projektarbeiten 49

3 4 Vorwort

Seit vielen Jahren ist es am Studiengang Raumplanung an der Hochschule für Technik (HSR) Tradition, während eines ganzen Studienjahrs mit einer Gemeinde in der Deutschschweiz zusammenzuarbeiten. Dadurch wird ermög- licht, dass viele Studienarbeiten und Projekte mit einem Bezug zu konkreten, realistischen und aktuellen Raumfragen durchgeführt werden können. Studie- rende sollen sich mit tatsächlichen Planungsaufgaben und den Betroffenen bzw. Beteiligten eines Planungsprozesses auseinandersetzen können.

Dieser Praxisbezug ist eine wesentliche Erfahrung bei der Ausbildung von an- gehenden Raumplanerinnen und Raumplanern, welche später meistens an vorderster Front tätig sind. Die Zusammenarbeit mit einer konkreten Gemeinde soll aber nicht nur den Auszubildenden etwas bringen, die Ergebnisse der ver- schiedenen Arbeiten können durchaus auch der Partnergemeinde von Nutzen sein. Dies beweisen die zahlreichen positiven Reaktionen der bisherigen Partner.

Für das Studienjahr 2011 haben der Studiengang Raumplanung der HSR und die Gemeinde Feusisberg eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit abgeschlos- sen. Die Gemeinde steht vor wichtigen raumplanerischen Entscheidungen und hat uns zahlreiche Problem- und Aufgabenstellungen zur Verfügung gestellt, welche die Studierenden – allerdings nur teilweise – bearbeitet haben.

Die Arbeiten, die alle innerhalb eines Studienjahrs (Februar bis Dezember 2011) durchgeführt wurden, sind unterschiedlicher Art und betreffen sehr verschiede- ne Fachbereiche und Aspekte. Sie wurden in der vorliegenden Publikation den drei Schwerpunktbereichen des Studiums zugeordnet, nämlich Raumplanung, Städtebau und Verkehrsplanung.

Selbstverständlich mussten die Rahmenbedingungen aus didaktischen Gründen manchmal etwas vereinfacht werden. Insbesondere kann der Kontakt zu den betroffenen und beteiligten Kreisen nicht so intensiv gestaltet werden wie in der Praxis. Aber uns war es stets wichtig, möglichst realitätsnahe und praktisch um- setzbare Lösungen auszuarbeiten und akzeptable Massnahmen vorzuschlagen.

Wir vom Studiengang Raumplanung an der HSR hoffen, dass die zahlreichen Ideen, Vorschläge, Projektstudien etc. zu anregenden Diskussionen in der Ge- meinde Feusisberg führen werden und die Anregungen einen kleinen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung leisten können. Mit der vorliegenden Publikation soll gewissermassen sichergestellt werden, dass die Ergebnisse dieser Arbeiten nicht in Vergessenheit geraten, sondern von der interessierten Öffentlichkeit und den zuständigen Planungsverantwortlichen weiterhin beachtet werden.

Der Gemeinde Feusisberg möchten wir unseren Dank für die tatkräftige und kompetente Unterstützung unserer Arbeiten aussprechen.

HSR Hochschule für Technik Rapperswil

Prof. Thomas R. Matta Leiter des Studiengangs Raumplanung

Rapperswil, Februar 2012

5 3 4

Schindellegi 6 2 5

6 Übersicht der Projekte

Gemeinde Feusisberg

Kommunale Richtplanung FS 2011 | R09

Nutzungsplanung HS 2011 | R09

Optimierung und Ergänzung ÖV-Erschliessung FS 2011 | R09

Kernentlastung und Erschliessung MIV FS 2011 | R09

Teilgebiete in Feusisberg

Zuhause in Feusisberg 1 FS 2011 | R10

Teilgebiete in Schindellegi

Bauzonenanalyse Dorfkern Schindellegi Feusisberg 5 2 FS 2011 | R10 1 Vision, Landumlegung und Gestaltungsplan 3 «Äsch / Hühnerhof» HS 2011 | R10

Machbarkeitsstudie Einzonung «Stampf» 4 FS 2011 | R09

Verkehrsberuhigung auf Quartierstrassen 5 HS 2011 | R11

Bebauungs- und Nutzungskonzept «Maihof Nord» 6 FS 2011 | R09

7 Bauzonenanalyse Dorfkern Schindellegi

Semesterarbeit Im Rahmen der Semesterarbeit «Bauzonenana- Bei der Überprüfung der Bauvorschriften wurden im- Raumplanung lyse» im Fach Raumplanung setzten sich die Studie- mer wieder Unterschreitungen der Grenzabstände fest- FS 2011 | 2. Semester renden des zweiten Semesters mit verschiedenen gestellt. Dies führten die Studierenden auf individuelle Modul: Teilgebieten der Ortschaft Schindellegi auseinander. Näherbauabmachungen zurück, und sie kamen zum Raumplanung 2 In Gruppen wurden die gewachsenen Strukturen, Schluss, dass diese Regelungen in der Kernzone nicht Dozent: das Ortsbild und die natürlichen Gegebenheiten in weiter störend sind. Aufgrund der fehlenden Ausnüt- Walter Ulmann den jeweils ausgewählten Perimetern untersucht. zungsziffer (AZ) im Zonenplan definierten die Bearbeiter Verfasser: R10 Im Weiteren berechneten die Studierenden die be- eine AZ von 0.7 –1.5 als die optimale gewünschte Dichte stehenden Bauzonenkapazitäten, eruierten Kon- für das Kerngebiet. Diese wird mehrheitlich eingehalten, fliktstellen und verfassten Empfehlungen für die wobei eine Verdichtung in der Kernzone A ins Auge zu Gruppe: zukünftige Entwicklung dieser Teilgebiete. Nach- fassen wäre. Dario Erismann, folgend wird eine Gruppenarbeit exemplarisch Silvan Nigg, vorgestellt. Raphael Kalberer, Andreas Tobler Ausgangslage und Perimeter Der Perimeter dieser Arbeit liegt im alten Dorfkern von Abbildung: Schindellegi, im Dreieck begrenzt vom stark frequentier- Perimeter ten Kreisel, dem Bahnhof Schindellegi und der höher ge- legenen Kirche Sankt Anna. Das Gebiet weist eine hohe bauliche Dichte sowie geschlossene Gebäudestrukturen auf. Es befindet sich hauptsächlich in den Kernzonen A und B. Die Ausnahme bildet die westliche Spitze, wel- che der Gewerbezone zugewiesen ist (siehe Abbildung Zonenplanausschnitt). Die Gebäude orientieren sich stark zur Dorfstrasse hin und prägen somit den Strassenraum des Dorfkerns. Ein wichtiges Merkmal sind die zahlreichen Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, welche sich hier angesiedelt haben. Das Gebiet weist überdies einige wertvolle und erhaltenswerte Gebäude auf, darunter sind zum Bei- spiel der Gasthof Hirschen oder die ehemalige Gemein- dekanzlei.

Abbildung: Analyse Zonenplanausschnitt Im ehemals einheitlichen Ortsbild sind in den vergan- mit den Kernzonen A genen Jahrzehnten einige kleine Gebäudevolumen und (braun) und B (orange) Strukturen entstanden, welche als störend empfunden werden; so etwa der flache Nebenbau gleich beim Gast- hof Hirschen. Viel prekärer ist jedoch die Situation des Aussenraums, welcher als reiner Zwischenraum wahrgenommen wird, aber über grosses Potenzial verfügt. Dieses wird heute nur unzureichend genutzt.

8 Zielsetzungen und Konzept Für das vernachlässigte Zentrumsgebiet besteht Hand- Für die Umsetzung der oben genannten Ziele wird emp- lungsbedarf. Die wichtigsten Themen sind dabei der fohlen, einen Teilzonenplan auszuarbeiten, in dem die eingefasste Aussenraum und die Aufwertung der beste- Ziele und Grundsätze der zukünftigen Entwicklung um- henden Gebäudestrukturen. Im Bereich der Kernzone gesetzt werden. Darin festzuhalten sind der Erhalt des A sollte eine Verdichtung vorgenommen werden, die Dorfkerns, die einheitliche Ausrichtung von traditionel- jedoch auf Grund der vielen geschützten Gebäude eine len Dachgestaltungen (Sattel- und Walmdach), das Bei- sehr feinfühlige Planung voraussetzt. behalten der Bauvolumen der bestehenden Bebauung sowie die Weiterführung einer einheitlichen Fassaden- Das Konzept beinhaltet folgende Punkte (siehe oben- gestaltung. Eine Änderung der Zonenzuordnung wird stehende Abbildung): daher empfohlen – mit gleichzeitiger Festsetzung einer .. Der Aussenraum soll belebt werden. maximalen Gebäudelänge von 25 Metern und einer .. Mit einzelnen Gebäuden soll eine Verdichtung vorge- Ausnützungsziffer zwischen 0.7 und 1.5. nommen werden. .. Die wichtigen Sichtbeziehungen sollen erhalten bleiben. .. Zudem wird empfohlen, die bestehende Bebauungs- struktur zu erhalten und Neubauten feinfühlig in die bestehende Struktur einzufügen. .. Von grösster Bedeutung ist der Erhalt des Charakters des Dorfkerns mit seiner zentralen Bedeutung als Treffpunkt und Aufenthaltsbereich in Schindellegi.

Abbildung: Bestandteil der Analyse: Baualter der Gebäude (links) und baulicher Zustand (rechts)

Abbildung: Konzept mit den wichtigen Sichtbezie- hungen (rote Pfeile), den zusammenhän- genden Grünflächen (schraffiert) und der empfohlenen Verdich- tung (rote Flächen).

9 Fazit des Dozenten Das vorstehend ausgewählte Beispiel beschäftigt sich mit Ein Gang durch Schindellegi zeigt, dass Planung hier Not dem historischen Ortsteil von Schindellegi. Es ist das Werk tut. Die ungesteuerte Entwicklung aufgrund fehlender unserer Vorfahren, dessen Qualität gegenüber dem neu Raumplanung ist unübersehbar. Es herrscht eine Archi- Gebauten bei weitem bestehen kann. Es gilt, diese Leis- tektur der munteren Vielfalt. Für die Studierenden galt tung bei den weiteren Planungsschritten zu respektieren. es, in dieser unwirtlichen Situation einen Ortsteil aus- zuwählen, zu analysieren, transparent darzustellen und die Chancen respektive Risiken der 2006 beschlossenen Nutzungsplanung auszuloten.

Abbildung: Visualisierung der heutigen Situation des Dorfkerns

Abbildung: Visualisierung der maximal möglichen Überbauungsvolumen gemäss den heutigen Bau- und Zonenvor- schriften; die Bauten fügen sich weder in ihrer Grösse noch in ihrer Wohn- ausrichtung in das bestehende Ortsbild ein

10 Neuzuteilung (Blatt 2) Landabzug Standseilbahn 1:2'000 1:4'000 (Blatt 1e)

Legende Legende

Atelier 5 2000 1886m2 T. Melliger 11.1 Gemeinde Feusisberg D. Erismann 206 Gmde. Feusisberg 6532m2 335 D. Erismann 2 3.1 816m 2.3 Gmde. Feusisberg A. Gonzalez 282 2250m2 S. Barben S. Barben A. Gonzalez D. Erismann 241 2.2 232 1079 7291m2 2 2 5234m 1100m 5.0 J. Grubenmann 4.1 3.2 J. Grubenmann 321 Y. Bulliard Atelier 5 14277m2 2001 Inhalte mit informativem Charakter 6.0 A. Gonzalez Y. Bulliard 626m2 K. Bissegger 532 520 K. Bissegger 11.2 1991m2 15924m2 522 2 D. Häggi 4.2 7.1 1344m 8.1 K. Bissegger Atelier 5 526 2751m2 Atelier 5 2002 Kinderspielplatz 8.2 3735m2 T. Melliger 11.3 198 4940m2 D. Erismann 232 D. Häggi 1.1 T. Melliger 654m2 232 Inhalte mit informativem Charakter Gmde. Feusisberg 2001 198m2 205 5451m2 4.3 6847m2 9.2 1.2 2.1 Erschliessung

D. Häggi Perimeter 527 2 25132m 725 Parzellennummer Vision «Äsch / Hühnerhof» 9.1 4'523m2 Parzellenfläche

Entwurf, Landumlegung und Gestaltungsplan 5.1 Ordnungsnummer

Atelier 5 2004 1276m2 Semesterarbeit In dieser Übung mit vereinfachten Rahmenbedin- die oben beschriebene Aufgabenstellung gelöst11.4 wurde. Raumplanung gungen sollte im Gebiet «Äsch / Hühnerhof» ein Das von der Gruppe projektierte neue Quartier weist HS 2011 | 3. Semester neues Quartier projektiert werden. Dazu wurden eine grosse Vielfalt an Bautypologien, Aussenräumen Modul: verschiedene fiktive Randbedingungen gesetzt. sowie Grünflächen auf, was ein lebendiges Wohnquartier Teilörtliche Planung Unter anderem wurde das Gebiet «eingezont» in entstehen lässt. 1+2 eine Ein- und Zweifamilienhauszone. Damit eine Dozent: der landschaftlichen Umgebung angepasste, archi- Referenzsiedlung «Bühnenberg», Atelier 5 Walter Ulmann tektonisch und wohnhygienisch gute Überbauung Als Referenzprojekt wählte die Gruppe die Siedlung Verfasser: R10 entstehen konnte, war ein Gestaltungsplan zu er- «Bühnenberg» in Oftringen AG. 1973 wurde sie von arbeiten. Gleichzeitig war mittels Quartierplan die der Architektengemeinschaft Atelier 5, Bern geplant. Die Erschliessung des Gebiets mit Strassen zu regeln Siedlung charakterisiert sich über eine unkonventionelle Gruppe: und das Land so einzuteilen, dass alle Grundstücke Erschliessungsstruktur: Legt man ein diagonales Netz von Katja Bissegger, überbaut werden konnten. Fusswegen über den Hang, so entsteht ein Rautenmuster. Lea Gwerder, An den Schnittpunkten ergibt sich die Möglichkeit, Plätze Gabriela Keusch, Das Gebiet «Äsch / Hühnerhof» wird heute landwirt- anzulegen. Weitere Merkmale sind die dichte Bauweise, Maria Rota schaftlich genutzt. Künftig wird der Perimeter einer Ein- die Erkennbarkeit des eigenen Hauses sowie die gross- und Zweifamilienhauszone zugeschieden. Im Sinne einer zügigen öffentlichen Aussenräume. nachhaltigen Siedlungsentwicklung schliesst der Perime- ter somit eine Baulücke im Gemeindegebiet. Quartier- und Gestaltungsplan Der Gestaltungsplan sichert eine der ländlichen Umge- Aufgabenstellung und Vorgehen bung angepasste, architektonisch und wohnhygienisch Für die Projektierung eines neuen Quartiers im Planungs- sehr gute Überbauung. Das Instrument des Quartier- gebiet war in einem ersten Arbeitsschritt eine bereits plans regelt die Erschliessung eines Gebiets und arron- bestehende oder geplante Siedlung auszuwählen und diert das Land so, dass alle Grundstücke sinnvoll über- auf den Perimeter zu adaptieren. Auf diesen Konzep- baut werden können. Im Quartierplanverfahren wird ten basierten schliesslich Quartierplan und Gestaltungs- zudem die Finanzierung der nötigen Erschliessungen plan – die Herzstücke der vorliegenden Semesterarbeit und Ausstattungen (z.B. für Strassen, Werkleitungen (siehe Infobox rechts). Auf den folgenden Seiten wird oder Lärmschutz) für das Gebiet geregelt. anhand einer Gruppenarbeit beispielhaft aufgezeigt, wie

Abbildungen: Modellfoto und Grund- rissplan der Referenz- siedlung «Bühnen- berg» von Atelier 5

11 Abbildung: Siedlungskonzept

GZ

naturnaher Erlebnispark

Hühnerhof- park

Spielplatz

Sportplatz

Konzept Erschliessung Auf Grund der Topografie des Projektperimeters wurde Einfamilienhäuser in locker bebauter Umgebung. Etwas das Gebiet in zwei Teilperimeter aufgeteilt. Die relativ weiter südlich sind Zwei- bis Dreifamilienhäuser geplant. steile östlich gelegene Hanglage, der Teilperimeter A, ist Diese gruppieren sich um die Erschliessungsplätze zu weitgehend autofrei und wird mit einer Standseilbahn kleineren Siedlungseinheiten. Der südliche Hangbereich optimal und landschaftsverträglich vom Schwandweg eignet sich für Terrassenbauten. erschlossen. Die Siedlungstypen der beiden Perimeter A und B sind Der flachere Teilperimeter B erhält durch die Stichstrassen sehr unterschiedlich ausgestaltet. Zugleich gehen sie «Hühnerhofstrasse» und «in der Aesch» eine Anbindung aber städtebaulich aufeinander ein. Dies wird durch das an das übergeordnete Verkehrsnetz. Die Fusswegver- verbindende Element der Erschliessungsplätze erreicht, bindungen und das Velonetz führen über die neuen die in beiden Teilbereichen vorgesehen sind. Die Vielfalt Quartierstrassen. an Bautypen wirkt sich positiv auf eine soziale Durchmi- schung aus. Bebauung Der Teilperimeter A wird gemäss der Referenzsiedlung Grünräume «Bühnenberg» bebaut. Diese dichte urbane Terrassen- Die sehr dichte Bebauung im Teilperimeter A wird durch siedlung fügt sich ideal in das Gelände ein. drei grosszügige Grün- und Freiflächen aufgelockert. Im Im Teilperimeter B ist eine offene, eher ländliche Bebau- Teilperimeter B lässt die lockere Bebauung genügend ung vorgesehen. Das flachere Gebiet eignet sich gut für Freiraum zwischen den Bauten.

Altbestand (Blatt 1a) Flurwegaufteilung (Blatt 1b) Neuzuteilung (Blatt 2) Landabzug Standseilbahn 1:2'000 1:2'000 1:2'000 1:4'000 (Blatt 1e) Abbildungen:

Legende Legende Legende Legende

Atelier 5 2000 Parzellenstruktur im 2 T. Melliger 1886m T. Melliger 11.1 241 335 2 Gemeinde Feusisberg Gemeinde Feusisberg 2381m 816m2 D. Erismann 5.1 2.3 206 Gmde. Feusisberg Perimeter vor und nach D. Erismann 6532m2 335 D. Erismann 816m2 282 3.1 Gmde. Feusisberg 4.1 232 2250m2 A. Gonzalez 2.3 A. Gonzalez 984m2 282 2.2 2250m2 S. Barben S. Barben S. Barben der Landumlegung 1079 A. Gonzalez D. Erismann 241 2.2 1100m2 523 232 1079 7291m2 522 6672m2 2 2 J. Grubenmann5234m 1100m 5.0 J. Grubenmann 3.2 2 321 4207m 4.2 18178m2 4.1 3.2 J. Grubenmann 8.0 Y. Bulliard 321 Y. Bulliard 6.0 Atelier 5 14277m2 520 2001 Inhalte mit informativem Charakter 2 15240m 2 6.0 A.K. Gonzalez Bissegger Y. Bulliard 626m K. Bissegger 7.1 532 520 K. Bissegger 11.2 1991m2 15924m2 522 D. Häggi 1344m2 D. Häggi 526 4.2 7.1 8.1 2368m2 K. Bissegger 521 10.1 Flurweg Atelier 5 524 526 2 7.2 2 6461m 712m 2751m2 Atelier 5 5.2 2002 Kinderspielplatz 198 8.2 2 2 3735m 10975m T. Melliger 11.3 1.0 198 4940m2 D. Erismann 232 D. Häggi Inhalte mit informativem Charakter1.1 Inhalte mit informativem T.Charakter Melliger 654m2 232 Inhalte mit informativem Charakter Gmde. Feusisberg 2001 198m2 206 205 5451m2 4.3 2.1 205 6847m2 6847m2 9.2 975m2 1.2 3.1 Wald 2.1 Erschliessung

Perimeter D. Häggi Perimeter 10.2 528 527 2 527 718m 25132m2 2 725 Parzellennummer 725 Parzellennummer 30098m 9.1 9.1 923m2 Parzellenfläche 1'523m2 4'523m2 Parzellenfläche

5.1 Ordnungsnummer 5.1 Ordnungsnummer

Atelier 5 2004 1276m2 11.4

12 255 256

1199

367 251 373 372 257

262 253 1045

378

366 258 231 281 263 363 377 259 1371 1587 362 264 Gestaltungsplan Richtprojekt 1546 Abbildung: 371 376 273 1370 375 495 1:1'000 1:2'000 272 274 265 260 1092 266 268 Richtprojekt 1461 267 370 275 276 380 269 368 1443 823 1278 1408 1662 121 277 369 1277 Legende 1378 278 1372 238 239 242

240 1276 1201 1547 270 Baufeld A1 1275 2 Erschliessungsplatz 1404 1376 1490 m 1532 234 1373 815 In der 279 271 1375 Aesch 1377 I Erschliessung 381 233 1374 280 III versiegelte Fläche 237 naturnaher Hühnerhofweg 235 Erlebnispark

230 236 Fussweg

1285 Baufeld A3 2 560 m Baufeld A2 Baufeld A4 560 m2 Freiräume 1225 m2

Baufeld A8 283 1 = Spielplatz 2 Baufeld A7 750 m Freiräume 361 1415 m2 2 = Sportplatz Baufeld A5 1 = Spielplatz 3 = Hühnerpark 750 m2 Baufeld A6 336 750 m2 2 = Sportplatz 338 4 = naturnaher Erlebnispark 337 Baufeld A7 3 = Hühnerpark 339 Baufeld B3 1415 m2 413 2 4 = naturnaher Erlebnispark Bestehende Gebäude 1270 m Hühnerhofstrasse Baufeld A7 340 2 414 1000 m

341 Bebauung Teilperimeter A

342 1078

415 Bebauung Teilperimeter A Hühnerhofstrasse 416

417 1 Baufeld A12 880 m2 418 Gewässer I Hühnerpark Baufeld A13 419 750 m2 343 Spielplatz Baufeld A11 1145 m2 Haltestelle 200 I 800 Baufeld A14 2 799 1415 m Standseilbahn (oberirdisch)

1406 1407

202 201 1405 1398 Spielplatz 1397 Baufeld A15 203 Baum 801 750 m2 Baufeld A17 204 1337 1415 m2 1490 1361

1336 220

1641 Baufeld A16 1642 1415 m2

1335 1489 Baufeld A18 1627 1658 1643 600 m2 1338 Baufeld A19 Inhalte mit informativem Charakter 207 915 m2 1488 1362 1396 1631 209 1633 1042 1634 übrige Grünfläche 208 Baufeld A20 915 m2 1332 Wald 1632 1334 1414 1341 1333 1644 217 212 213 Sportplatz Perimeter 210 1636 222 1646 221 218 211 214 1660 1635

219 Sportplatz 1081 1665

229 223 1670

178 1671 484

1102 224 Inhalte mit informativem Charakter

1101

225

322

1129 226 Quartierplan 227 1081 Gestaltungsplan Auf der Basis des Siedlungskonzepts wurde in einem Der Gestaltungsplan schliesslich schafft die Voraussetzun- weiteren Arbeitsschritt ein Quartierplan erarbeitet, der gen für eine städtebaulich gut gestaltete, wirtschaftlich für die Umsetzung des Konzepts eine wichtige Grund- tragfähige und umweltgerechte Wohnüberbauung. Er lage bildet. setzt folgende Ziele fest: .. Voraussetzungen für eine attraktive, durchmischte Landumlegung und Abzüge und innovative Gesamtüberbauung schaffen Die benötigten Flächen für Erschliessung, Spielplätze .. Grosszügige Freiräume gestalten und eine gute und öffentlichen Parkanlagen wurden ausgeschieden. Durchgrünung des Gebietes gewährleisten Die Landabzüge für die betroffenen Grundeigentümer .. Sichtbeziehungen zum See gewährleisten wurden anhand der pflichtigen Fläche anteilsmässig be- .. Attraktive Langsamverkehrsverbindungen und Be- rechnet. gegnungsräume schaffen

Neuzuteilung Vorschriften Nach Abzug aller Teilflächen für die unterschiedlichen Für den urbanen Teilperimeter A ist eine minimale Aus- Anlagen erfolgte die Neuzuteilung. Es wurde darauf nützung von 0.5 festgelegt. Um diese zu erreichen, wur- geachtet, dass den Grundeigentümern die ihnen zuste- de pro Baufeld eine Pflichtbaulinie definiert, die mindes- hende Parzellenfläche möglichst an der alten Stelle zu- tens zu 80 % bebaut werden muss. Im Teilperimeter B geschrieben werden konnte. Ebenso galt es, bebaubare wurden drei Arten von Baufeldern mit unterschiedlichen Parzellenformen zu schaffen. Bautypen und Ausnützungsziffern ausgeschieden. Über den gesamten Perimeter wird eine einheitliche Geschos- Erschliessungskosten, Ausstattung sigkeit verlangt und durch eine 10 Meter hohe, parallel Die Erschliessungskosten für die beiden Quartierstrassen zum gewachsenen Terrain verlaufende Mantelline in der wurden den direkten Anstössern verrechnet. Vertikalen begrenzt. Die Fläche im Abstand von 30 Meter zum Strassenraum wurde den Grundeigentümern zu 100 % belastet. Ein Fazit des Dozenten zweiter «Perimeterring» im Abstand von 30 Metern ist Bei dieser Arbeit handelte es sich um eine Übung mit ver- noch zu 50 % pflichtig. Vom Kostenteiler ausgeschlossen einfachten Rahmenbedingungen. Die Parzellierung und werden die gemeinnützigen Spiel- und Erholungsflächen die angegebenen Grundeigentümer entsprechen nicht sowie bereits erschlossene Parzellen. Für die Standseil- den tatsächlichen Verhältnissen. Die vermeintlich grosse bahn im Teilperimeter A sind alle Parzellenflächen zu Gestaltungsfreiheit wurde durch das Zwangkorsett der 100 % zahlungspflichtig. durch die Übungsleitung abgeänderten Parzellenstruk- Die Ausstattungskosten des Teilperimeters A und B wer- tur massiv eingeschränkt. Dadurch reifte die Erkenntnis, den den zugehörigen Grundeigentümern prozentual zur dass die Siedlungsgestaltung in hohem Mass durch die Grundstücksfläche verrechnet. vorhandene Parzellenstruktur mitbestimmt wird.

13 Machbarkeitsstudie Einzonung «Stampf», Schindellegi

Übung Mit einer Machbarkeitsstudie für eine Neueinzo- Raumplanung nung übten die Studierenden des vierten Semes- FS 2011 | 4. Semester ters, gezielt Informationen zu beschaffen, diese zu Modul: analysieren und schliesslich auszuwerten. Das me- Angewandte Metho- thodische Arbeiten stand bei dieser Übung im Vor- dik Raumplanung dergrund. Da in den verschiedenen Arbeitsphasen Dozent: eine Vielfalt von Informationen identifiziert, ausge- Andreas Schneider wertet und interpretiert werden musste, fielen die Verfasser: R09 am Schluss resultierenden Einzonungsvorschläge relativ unterschiedlich aus.

Abbildung oben: Aufgabenstellung und Ziele Ablauf einer Recherche Die Aufgabenstellung lag darin, die Machbarkeit und Zweckmässigkeit einer potentiellen Neueinzonung im Gebiet Stampf zu prüfen. Dazu mussten alle relevanten Informationen gesammelt, analysiert und ausgewertet werden. Ziel war es herauszufinden, wie viel neues Bau- land tatsächlich gebraucht wird und welche Gebiete im Perimeter sich dafür eignen.

Abbildung unten: Im Sinne einer Simulation wurden für diese Übung fol- Zusammenstellung der gende fiktiven Annahmen gemacht: Benötigte Informationen Quellen benötigten Informatio- .. Die in der letzten Nutzungsplanungs-Revision aus- nen und der vorgese- geschiedenen Bauzonen sind praktisch vollständig Leitbild Gemeinde Leitbild und Entwicklungskonzept henen Quellen ausgeschöpft. Feusisberg Feusisberg .. Die Gemeinde rechnet für den Ortsteil Schindellegi in Studentin: Jasmin Klein den nächsten 15 Jahren mit einer weiteren Bevölke- Inventare SVO, KIGBO, ISOS rungszunahme von ca. 750 EinwohnerInnen. .. Für das zusätzlich benötigte Bauland steht für den Richtplanung Kantonaler Richtplan Gemeinderat das ca. 20 ha grosse Gebiet Stampf im Vordergrund. Nutzungsplanung Zonenplan Ortsteil Schindellegi, Baureglement Gemeinde Feusisberg Beschaffen der Informationen In einem ersten Schritt galt es rasch einen Überblick über Erschliessungsplanung Erschliessungsplan Schindellegi die zur Verfügung stehenden Informationen zu verschaf- fen (Abbildung unten). Planungsbericht nach Bericht zur Ortsplanungs-Revision Art. 47 RPV (2005) Analyse der Informationen In einem zweiten Schritt wurde geprüft, was die Informa- Bevölkerungs- Zahlen und Fakten, Planungsbericht tionen für die Eignung der einzelnen Gebiete bedeuten. entwicklung So entstand eine Karte der denkbaren Einzonungsgebiete (Abbildung oben). Kataster (Gefahren, WebMap Kanton Altlasten, Lärm)

14 Abbildung: Standorteignung des Gebiets

Studentin: Vanessa Studer

Auswertung der Informationen Bei der Abschätzung des zukünftigen Bauzonenbedarfs Dadurch differierten auch die Einzonungsvorschläge von kamen die Studierenden über unterschiedliche Berech- gar keiner Neueinzonung im Gebiet Stampf bis hin zu nungsmethoden zu den verschiedensten Flächenwerten. mehreren Hektaren neuem Bauland (Abbildung unten).

Abbildung: Plan Einzonungs- vorschlag für 2.4 ha grosses Gebiet (grün)

Student: Daniel Girardin

15 Abbildung: Plan mit alternativ vor- geschlagenen Gebieten für eine Einzonung

Studentin: Ilva Gerber

Schlussfolgerungen aus den Arbeiten Fazit des Dozenten In der Gemeinde Feusisberg sind in den bestehenden An Hand dieser hypothetischen Aufgabe konnten die Nutzungsreserven und den Reservezonen noch genü- Studierenden sich in den Zyklus der Informationsbe- gend Flächen vorhanden. In Anbetracht des sehr hohen schaffung einüben sowie die Wichtigkeit vollständiger spezifischen Flächenverbrauchs sollte die Gemeinde auf Informationen und deren korrekte Interpretation erken- die innere Verdichtung fokussieren, um der Forderung nen. Je sorgfältiger und umfassender die Ausgangsthese nach haushälterischer Nutzung des Bodens gerecht zu dabei hinterfragt wurde, desto stärker reduzierte sich der werden. Aus fachlicher Sicht wäre eine Einzonung im quantitative Einzonungsbedarf und relativierte sich die Gebiet Stampf demnach nicht empfehlenswert. Eignung des Standorts.

Die Abbildung oben zeigt, welche Gebiete sich ten- Den Studierenden konnte damit aufgezeigt werden, was denziell besser eignen würden, falls zukünftig weitere planerische Sorgfalt konkret bedeutet. Und für Feusisberg Einzonungen nötig sind. lässt sich schliessen, dass weitere Einzonungen ohne gleichzeitige Anstrengungen zur Siedlungsverdichtung nach innen kaum noch zu rechtfertigen sind.

16 Kommunale Richtplanung Teilrichtpläne Siedlung und Verkehr / Siedlung und Langsamverkehr

Semesterarbeit Im Modul «Kommunale Planung 1» erarbeiteten Richtplan als Führungs- und Strategieinstrument Raumplanung die Studierenden in Gruppen einen kommuna- Der kommunale Richtplan zeigt die erwünschte räum- FS 2011 | 4. Semester len Teilrichtplan (siehe Kasten). In einem ersten liche Entwicklung der Gemeinde auf und stimmt die Modul: Schritt war ein räumliches Grobkonzept mit Zie- Bereiche Siedlung, Verkehr und Landschaft aufeinan- Kommunale len und Strategien zur künftigen Entwicklung der der ab. Zudem dient der Richtplan auf Gemeindeebe- Planung 1 Gemeinde Feusisberg zu erarbeiten. Das Konzept ne der Umsetzung oder Konkretisierung übergeord- Dozent: umfasste Textausführungen sowie ein Karte. Die- neter Planungen, so etwa des kantonalen Richtplans Beat Aliesch ses Grobkonzept diente den Gruppen als Basis zur oder des Agglomerationsprogramms Obersee. Die Verfasser: R09 Ausarbeitung eines kommunalen Teilrichtplans, Semesterarbeit im Modul «Kommunale Planung 1» in dem die Vorstellungen und Leitideen aus dem ermöglichte es den Studierenden, dieses wichtige Grobkonzept in ein formelles Planungsinstrument Planungsinstrument kennen und anwenden zu lernen. zu überführen waren. Nach Vorgaben der Gemein- de Feusisberg waren Aussagen zu verschiedenen Themenfeldern erwünscht: Siedlungsentwicklung, Fazit des Dozenten Landschaft / Naherholung, öffentliche Einrichtun- Die Studierenden hatten die herausfordernde Aufgabe, gen und Anlagen sowie Verkehr. innerhalb eines gesetzten Terminplans und einer fest- gelegten Übungsanlage sich einen Überblick über die Ausgangslage Planungssituation und eine grosse Fülle an Grundlagen Zur Attraktivität der Gemeinde Feusisberg tragen ver- zu verschaffen, basierend darauf eine reale planerische schiedene Faktoren bei – so etwa die Nähe und Erreich- Grobkonzeption zu entwerfen und diese dann möglichst barkeit des Zentrums Zürich, die erhöhte Lage mit Blick stufengerecht in das Instrument des kommunalen Richt- auf den Zürichsee, der ländliche Charakter, die naturna- plans zu überführen. hen Naherholungsangebote und nicht zuletzt auch der Die Studierenden mussten zudem die Bearbeitung und tiefe Steuerfuss. In den letzten Jahren sind zahlreiche Lösungsfindung immer wieder auf Annahmen abstützen Unternehmen und Privatpersonen zugezogen, mit der und mit Plausibilisierungen das konzeptionelle Grundge- Folge, dass auch die Siedlung stetig wächst und die Land- rüst festigen. War der formelle Rahmen beim Grobkon- schaft sich verändert. Nebst all ihren Vorzügen, welche zept noch offen, waren die Studierenden bei der Über- die Gemeinde aufweist, ist diese aber auch von negativen führung in das Instrument des kommunalen Richtplans Entwicklungen geprägt, so dem Durchgangsverkehr oder angehalten, auch formelle Vorgaben einzuhalten. Als dem Verlust der Siedlungsstrukturen. wie erwartet am anspruchsvollsten erwies sich das Über- führen der Inhalte in einen anwendbaren und zugleich Nachfolgend werden die Grobkonzepte und die darauf ausreichend (behörden-)verbindlichen Wortlaut. Wie dies basierenden Teilrichtpläne zweier Studentengruppen aus- letztlich gelungen ist, wird sich im anschliessenden Kurs, zugsweise vorgestellt. bei dem es um die Umsetzung des Richtplans in die kommunale Nutzungsplanung geht (siehe Seite 22 und folgende), im Einzelnen zeigen.

17 Gruppe A:

Gruppe A: Strategie und räumliches Grobkonzept Das Siedlungsgebiet konzentrieren. Der Ortsteil Daniel Girardin, Die erste Gruppenarbeit ortet die Herausforderungen der Feusisberg soll nicht weiter in die Landschaft wachsen. Denise Janes, Gemeinde einerseits im massiven Siedlungswachstum der Feusisberg soll im Bestand weiterentwickelt und «fertig Christoph Stahel, letzten Jahre, das nicht nur starke ortsbauliche Verände- gebaut» werden. Das künftige Wachstum der Gemeinde Corina Vuilleumier rungen mit sich bringt, sondern auch gesellschaftliche soll sich auf Schindellegi konzentrieren. Der Ortsteil Bi- Umwälzungen und landschaftliche Beeinträchtigungen. berbrugg bleibt ein Arbeitsort und Verkehrsknotenpunkt. Einen weiteren Problempunkt stellen für Gruppe A an- dererseits die stetig wachsenden Verkehrsmengen dar, Versorgungseinrichtungen und öffentliche Dienste die insbesondere im Ortsteil Schindellegi die Wohn- und in Schindellegi. Entsprechend der künftigen Konzentra- Lebensqualität beeinträchtigen. tion der Siedlungsentwicklung in Schindellegi verlagern sich die Standorte der öffentlichen Dienste dorthin. Die Leitideen Siedlung bestehenden Versorgungseinrichtungen in Feusisberg Diesen Herausforderungen will die Gruppe im Themen- sollen erhalten bleiben; neue sollen aber in Schindellegi schwerpunkt «Siedlung» mit den folgenden Leitideen angesiedelt werden. entgegentreten. Bezahlbarer Wohnraum für alle. Im ganzen Gemein- Vom Durchgangsverkehr befreien. Das Grobkon- degebiet besteht ein Mangel an günstigem Wohnraum zept von Gruppe A basiert auf der Voraussetzung, dass – das soll sich ändern. Schindellegi langfristig vom Durchgangsverkehr entlastet werden kann. Dadurch eröffnen sich für die Gemeinde Siedlungsqualität und Identität. Gestalterische Ziel- neue Handlungsfreiheiten. setzungen und Massnahmen sollen dem schleichenden Identitätsverlust entgegenwirken. Dazu gehört unter an- Gewerbestandorte massvoll entwickeln. Die beste- derem, dass die Kulturobjekte der Gemeinde als identi- henden Gewerbestandorte in der Gemeinde werden tätsstiftende Elemente erhalten und sinnvoll in den Ort massvoll weiter entwickelt. einbezogen werden.

Abbildung: pfäffikon Grobkonzept

A3

A3

samstagern

H8

feusisberg

bahnhof schindellegi

G R O B K O N Z E P T höhronen F E U S I S B E R G - S C H I N D E L L E G I

mst. 1 : 20‘000 Siedlung Natur & Landschaft

Siedlungsgebiet Schwerpunkte Naherholung

Zentrumsgebiet Verbindung Naherholungsgebiete

Arbeitsgebiet Vorranggebiet Natur und Landschaft Entwicklungsgebiet Arbeit Siedlungstrenngürtel Entwicklungsgebiet Schwerpunkt Wohnen Fuss- und Wanderwegverbindungen Verkehr Hinweise Neuer Tunnel als Ost Umfahrung Schindellegi Wald

Gewässer N

0 0.5 1.0 1.5 km

18 Abbildung: Ausschnitt aus dem Teilrichtplan Siedlung und Verkehr

Umsetzung im Teilrichtplan Siedlung und Verkehr Öffentlichen Verkehr, den Langsamverkehr und den mo- Nachfolgend sind die wichtigsten Massnahmen kurz torisierten Individualverkehr. erläutert, mit denen die Gruppe A ihr Grobkonzept im kommunalen Richtplan umsetzt. Gestaltung öffentlicher Raum. Gemeindeeigene Au- ssenanlagen sollen öffentlich zugänglich gemacht und Konzentration und Begrenzung des Siedlungsgebiets attraktiv gestaltet werden. Ausgewählte Strassenräume Siedlungsgebiet Wohnen. Neueinzonungen beschrän- werden gestalterisch aufgewertet. ken sich auf den Ortsteil Schindellegi. Die bauliche Ent- Bei Neubauprojekten mit öffentlichem Aussenraum wicklung findet konzentriert im Gebiet Ramisbüel-Mai- werden erhöhte Anforderungen an die Gestaltung und hof-Vogelnest statt. Durchlässigkeit gestellt.

Siedlungsgrenzen. In der Richtplankarte werden klare Versorgungseinrichtungen. Die Gemeindeverwaltung Siedlungsbegrenzungslinien festgesetzt. wird ins Zentrum von Schindellegi verlegt. Neue Versor- gungseinrichtungen mit über 1000 m2 Verkaufsfläche Siedlungsgebiet Arbeiten. Das Angebot von Gewer- dürfen sich nur im Zentrum von Schindellegi ansiedeln. be- und Industriezonen richtet sich nach der Nachfrage Betrieblich bedingte Erweiterungen von bestehenden (keine Einzonungen «auf Vorrat») und findet nur an den Unternehmen ausserhalb des Zentrums sind zugelassen. bereits bestehenden Standorten statt. Wohnungsangebot. In den im Richtplan bezeichneten Entwicklung nach Innen. Die Richtplanung verlangt Baulandreserven und Wohnentwicklungsgebieten muss die Erarbeitung von Instrumenten, um unüberbautes künftig ein Mindestanteil von 20 Prozent der Brutto- Bauland zu mobilisieren. Die Richtplankarte bezeichnet geschossfläche für Wohnungen garantiert werden, die Gebiete in Schindellegi, die besser genutzt werden sollen für die Bevölkerung der mittleren Einkommensklasse – sei es mit Umstrukturierungen oder durch die Ausnut- wirtschaftlich tragbar sind. Die Gemeinde soll sich aktiv zung bestehender Reserven. am Immobilienmarkt beteiligen.

Nutzung und Gestaltung Kulturobjekte. Die Kulturobjekte sollen angemessen Ortszentren. In der Richtplankarte wird ein Gebiet fest- geschützt werden. Eine sorgfältige bauliche Entwick- gesetzt, für das die Gemeinde eine Zentrumsplanung lung soll aber mit einer engen denkmalpflegerischen erarbeiten muss. Diese Planung soll folgende Aspekte Begleitung möglich sein, wenn dadurch die langfristige enthalten: Gestaltung der Aussenräume, Nutzungskon- Nutzung des Objekts begünstigt wird. zept, strukturelle Anpassungen, Erschliessung für den

19 Gruppe B:

Gruppe B: Strategie und räumliches Grobkonzept zwei Ortszentren. Das Ortszentrum Schindellegi wird im Thomas Aellig, Die zweite Gruppenarbeit sieht insbesondere das Gebiet Maihof erweitert. David Reinhard Wachstum in peripheren Gebieten ohne Bezug zu den Ortszentren als Problem. Sie möchte die Versorgungs- Der Hauptort der Gemeinde ist Schindellegi. Künf- und Ausstattungseinrichtungen im verkehrsgünstigeren tige Siedlungserweiterungen finden primär hier statt. Schindellegi halten und ein Ausweichen von Anbietern Zusätzliche Wohn- und Mischzonen werden in erster in die Arbeitszonen verhindern. Einen weiteren Schwer- Priorität im «Primären Entwicklungsgebiet» in Schindel- punkt legt die Gruppe B auf eine siedlungsverträgliche legi ausgeschieden. Die öffentliche Verwaltung und die Ausgestaltung der Verkehrsachsen und auf attraktive Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs konzent- Langsamverkehrsnetze. rieren sich auf den Hauptort Schindellegi.

Leitideen Siedlung, Ausstattung und Versorgung Leitideen Verkehr Die Ortschaften von Feusisberg sind kompakte Sied- Der Verkehr in den Siedlungsgebieten ist sied- lungsgebiete. Die Siedlungsgebiete entwickeln sich nur lungsverträglich. Die Strassenräume in den Ortszent- innerhalb der langfristigen Siedlungsgrenzen. ren werden umgestaltet, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, und die Ortsdurchfahrten werden siedlungs- In Feusisberg und in Schindellegi bestehen Ortszent- verträglich gestaltet. ren. Die öffentliche Ausstattung (Schule, Verwaltung, etc.) und Versorgungseinrichtungen befinden sich in den

Abbildung: Grobkonzept

20 Umsetzung im Teilrichtplan Siedlung und Langsam- angesiedelt sein. Die Gemeindeverwaltung und neue verkehr Angebote für das Wohnen im Alter sollen im verkehrs- Nachfolgend sind die wichtigsten Massnahmen kurz günstigeren Schindellegi angesiedelt werden. erläutert, mit denen die Gruppe B ihr Grobkonzept im kommunalen Richtplan umsetzt. Einschränkungen in den Arbeitszonen. Um ein Aus- weichen von Verkaufsgeschäften in periphere Arbeitsge- Ausstattung und Versorgung biete zu verhindern, sollen Läden und Einkaufszentren Nur in den Ortszentren. Die Ausstattungseinrichtungen für Güter des täglichen Bedarfs in den Arbeitszonen aus- sowie Läden und Dienstleistungsbetriebe mit Publikums- geschlossen werden. Diese Bestimmung soll im Rahmen verkehr sollen sich in den Ortszentren von Feusisberg der nächsten Revision der Ortsplanung im Baureglement und Schindellegi befinden. In beiden Ortschaften soll der umgesetzt werden. Perimeter der Ortszentren definiert werden. Die Ausstat- Bezüglich des Aldi, der Ende 2011 im Arbeitsgebiet First tungs- und Versorgungseinrichtungen sollen innerhalb eröffnet wurde, kommt eine solche Regelung aber in dieser Ortszentren oder unmittelbar angrenzend daran jedem Fall zu spät.

Abbildung: Ausschnitt aus dem Teilrichtplan Siedlung und Langsamverkehr

Verkehr Attraktive und sichere Veloverbindungen. Die Ort- einen höhenintensiven Umweg via Bühl, um die heute schaften von Feusisberg und die Nachbarortschaften sehr unattraktive Strecke zu umfahren. sollen untereinander für den Veloverkehr verbunden sein. Die Bedingungen für den Veloverkehr sind heute insbe- Aufwertung der Ortszentren und Ortsdurchfahrten. sondere entlang der Hauptverkehrsstrassen ausserorts Die Dorfstrasse in Feusisberg wurde 2010 umgestaltet, unattraktiv. Die Gruppe schlägt drei neue Veloverbin- hier besteht daher kein Handlungsbedarf. Im Ortszent- dungen vor: Schindellegi – Samstagern, Schindellegi – Er- rum in Schindellegi soll das bestehende Umgestaltungs- len (Gemeinde Wollerau) und Biberbrugg – Schindellegi. projekt auf die neuen Zentrumsgebiete im Bereich Maihof Die Velofahrenden werden auf der Fahrbahn oder, wo ausgeweitet werden. Die Strassenräume der Ortsdurch- nötig, auf eigenen Wegen geführt. Eine Verbesserung fahrten sollen aufgewertet und zugunsten des Fuss- und der Veloverbindung im Sihltal zwischen Biberbrugg und Veloverkehrs umverteilt werden. Die Veloverbindungen Schindellegi wäre auch von überregionalem Interesse. Die innerhalb des Siedlungsgebiets werden grösstenteils auf Veloland-Route 9 (Seen-Route) von SchweizMobil macht dem Hauptstrassennetz geführt.

21 Nutzungsplanung Teilrevision Zonenplan und Baureglement

Semesterarbeit Die Studierenden des fünften Semesters führten Nutzungsplanung: Verbindlich für alle Raumplanung als Semesterarbeit eine Teilrevision der Nutzungs- Die Nutzungsplanung legt für das gesamte Gemeinde- HS 2011 | 5. Semester planung (siehe Kasten) durch. Als Grundlage für gebiet die zulässige Nutzung fest. Sie definiert, wie der Modul: die Teilrevision dienten den Studierenden die kom- Boden genutzt werden darf und erlässt Bestimmungen Kommunale munalen Teilrichtpläne, die sie im vorangehenden zur Gestaltung. Die Festlegungen der Nutzungspla- Planung 2 Semester erarbeitet hatten. Die präsentierte Grup- nung sind im Gegensatz zu denjenigen des Richtplans Dozent: penarbeit sieht neben Einzonungen zur Sicherung allgemeinverbindlich, d.h. sie gelten also auch für die Beat Aliesch des Baulandbedarfs vor allem Bestimmungen vor, Grundeigentümer. Die Nutzungsplanung besteht aus Verfasser: R09 um die Siedlungsqualität zu verbessern. einem Plan (Zonenplan) und Bestimmungen (Baureg- lement) und ist auf Gemeinde-Ebene das wichtigste Anlass Instrument der Raumplanung. Die Semesterarbeit im Gemäss Raumplanungsgesetz müssen Nutzungspläne Modul «Kommunale Planung 2» ermöglichte es den Gruppe: überprüft und angepasst werden, wenn sich die Verhält- Studierenden, dieses wichtige Planungsinstrument Thomas Aellig, nisse erheblich verändert haben. Mit den im Frühjahrs- kennen- und anwenden zu lernen. Denise Janes, semester erarbeiteten kommunalen Richtplänen wurden David Reinhard, neue Entwicklungsleitlinien geschaffen, die im Nutzungs- Corina Vuilleumier plan eigentümerverbindlich umgesetzt werden mussten. Bevölkerungsentwicklung Seit der letzten Ortsplanungsrevision im Jahr 2005 Aufgabenstellung verzeichnete die Gemeinde Feusisberg einen Zuwachs Die Studierenden hatten eine Teilrevision der Nutzungs- von insgesamt 431 Einwohnern. Das durchschnittliche planung Feusisberg durchzuführen. Die Teilrevision betraf Wachstum pro Jahr betrug 86 Personen. Ein so starkes nur diejenigen Themen, die aufgrund der Vorgaben im Wachstum ist nach Ansicht der Gruppe für die Gemeinde kommunalen Richtplan bearbeitet werden mussten. Ab- auf Dauer nicht verträglich und soll deshalb in Zukunft zugeben waren neben den Änderungen am Zonenplan nicht fortgesetzt werden. und am Baureglement ein Planungsbericht, der das Ver- Als Zielgrösse für die Teilrevision wurde angenommen, fahren und die vorgenommenen Änderungen erläutert. dass Feusisberg im Jahr 2025 rund 5900 Einwohner Nachfolgend wird eine Gruppenarbeit exemplarisch vor- zählt. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen gestellt. Zuwachs von 70 Einwohnern. Bevölkerungszahl von 1995 bis 2010 Abbildung: Fazit des Dozenten 5500 Bevölkerungsentwick- Die Studierenden hatten die nicht einfache Aufgabe, 5000 4500 lung 1995 bis 2010 die im Vorsemester «lehrbuchmässigen» oder teils auch 4000 lückenhaften behördenverbindlichen Massnahmen nun 3500 konkret eigentümerverbindlich festzusetzen. Dabei er- 3000 2500 kannten sie die Grenzen der Umsetzung oder stellten Bevölkerungszahl von 1995 bis

Einwohner 2000 2010 fest, dass neben Zonenplan und Bauordnung weitere 1500 Instrumente oder Möglichkeiten auf anderen Ebenen 1000 bestehen, um eine planerische Absichten umzusetzen 500 0 oder zu sichern. Dennoch versuchten die Studierenden 1997 2001 2007 ihre Planungsideen aus dem Richtplan soweit möglich 1995 1996 1998 1999 2000 2002 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010 Jahr mit Erfolg in die Nutzungsplanung hinüber «zu retten».

22 Teilrevision Zonenplan und Baureglement Änderungen am Baureglement Die vorgeschlagenen Änderungen werden kurz Die vorliegende Teilrevision von Zonenplan und Baureg- zusammengefasst und zwei der neuen Bestimmungen lement ist weit mehr als nur ein Paket von Ein- und Um- beispielhaft erläutert. zonungen. Die Zonenänderungen werden flankiert von Bestimmungen, die dazu beitragen sollen, das künftige Änderungen am Zonenplan Wachstum der Gemeinde verträglicher zu gestalten als Das künftige Wachstum der Gemeinde wird auf den dies in der Vergangenheit der Fall war. Die Gestaltungs- Ortsteil Schindellegi konzentriert. Dementsprechend soll planpflicht – an sich kein neues Instrument – kann neu das Ortszentrum in Richtung des neu eingezonten Ge- verbunden werden mit einer Pflicht zum vorgelagerten biets Maihof Nord erweitert werden. Mit den Ein- und Varianzverfahren (z.B. einem Wettbewerb). Bei grossem Umzonungen dieser Teilrevision finden in Feusisberg bis öffentlichem Interesse an hochwertigen Lösungen soll so ins Jahr 2025 rund 1070 zusätzliche Einwohner Platz, eine Auswahl verschiedenener Varianten die höchstmög- davon 420 in neu eingezonten Bauzonen. Das Wachstum liche Qualität sicherstellen. Zu allen neuen Gebieten mit von Feusisberg soll nicht stagnieren, aber auch nicht Gestaltungsplanpflicht wurden Richtlinien erlassen, die ungebremst zunehmen. aufzeigen, welche Qualitäten hier eingefordert werden.

Neben einzelnen Arrondierungen am Siedlungsrand und Neue Bestimmungen zur publikumsorientierten Erdge- Umzonungen von bestehenden Bauzonen wird im Orts- schossnutzung sowie die Schaffung einer Bauberatungs- teil Schindellegi in vier Gebieten neues Wohnbauland kommission zielen auf eine hohe Qualität der öffent- eingezont: im Gebiet Äsch / Hühnerhof, im Neuhof, im lichen Räume und belebte Zentren ab. Die bisher sehr Maihof und an der Solarstrasse. Diese grösseren Gebiete umfangreichen Zonenvorschriften zu den Kernzonen A werden alle mit Gestaltungsplanpflicht und teilweise und B wurden bereinigt – neu werden die Anforderungen weiteren Bestimmungen eingezont. teilweise über die Gestaltungsplan- und Beratungspflicht (siehe Bsp. 1) sowie über die überlagerten Bestimmungen Die im kommunalen Richtplan formulierten Entwick- zur publikumsorientierten Erdgeschossnutzung umge- lungsabsichten geben neu vor, wo das Siedlungsgebiet setzt. Mit einer Anteilspflicht für preisgünstigen Wohn- zukünftig wachsen soll, also werden die bisher im Zo- raum (siehe Bsp. 2) in zwei neu eingezonten Gebieten soll nenplan ausgeschiedenen Reservegebiete aufgehoben. die Durchmischung der Bevölkerung verbessert werden.

Beispiel 1: Bauberatungspflicht Siedlungsqualität und gute Architektur entstehen nicht Die Pflicht zur Bauberatung soll das Bauen in Feusisberg durch Bauvorschriften, sondern durch einen geschickten nicht erschweren oder verkomplizieren – im Gegenteil: Umgang mit der umliegende Bebauung, dem Ortsbild, Anstelle einer Vielzahl von generellen Bauvorschriften den Bau- und Zonenvorschriften, den Bedürfnissen der nach dem Giesskannenprinzip tritt eine individuelle Be- Bauherrschaft, der Topographie etc. Deshalb führt die ratung, die auf Bauvorhaben konkret eingehen kann. Das Gruppe eine Pflicht zur Bauberatung ein. Sie wird als ermöglicht massgeschneiderte Lösungen, die sowohl für überlagerte Bestimmung festgelegt und gilt für Bau- das Ortsbild und die Siedlungsqualität wie auch für die vorhaben in ortsbaulich besonders sensiblen Gebieten; Bauherrschaft ein Gewinn sind. d.h. für die gesamte Kernzone A sowie für bestimmte Bereiche entlang der wichtigen Strassenachsen. Im Fokus der Bauberatung steht die Wirkung und Bedeutung der einzelnen Bauten und Anlagen für den Strassenraum bzw. den öffentlichen Raum.

Bestimmungen im Baureglement

Bauberatungspflicht Bauberatungskommission 1 Für Bauvorhaben in den im Zonenplan bezeichneten 1 Der Gemeinderat bestimmt eine unabhängige Kom- Gebieten sowie in der Kernzone A gilt die Baubera- mission für Gestaltungsfragen. Die Kommission hat tungspflicht. beratende Funktion. Sie beurteilt die Qualität von Bau- vorhaben, die der Bauberatungspflicht nach Art. 49a 2 Bauvorhaben, die der Bauberatungspflicht unterlie- BauR unterliegen. gen, sind der Baubehörde vor der Ausarbeitung an- zumelden. 2 Die Bauberatungskommission ist eine Fachkommissi- on. Sie ist mehrheitlich zusammengesetzt aus unabhän- 3 Von der Bauberatungspflicht kann abgesehen werden, gigen Architekten, Baufachleuten und Planern. Nach wenn in einem Gebiet ein Gestaltungsplanverfahren Bedarf können weitere Fachleute beigezogen werden. mit vorgelagertem Varianzverfahren durchgeführt wird. 3 Die Bauberatungskommission kann von der Baubehör- 4 Die Kosten für die Bauberatung trägt die Gemeinde. de für weitere ortsbauliche und gestalterische Fragen fallweise beigezogen werden.

23 Beispiel 2: Anteilspflicht preisgünstiger Wohnraum Die Bodenpreise in Feusisberg sind hoch und der Leer- In zwei ausgewählten Gebieten wird darum die Bauzo- wohnungsbestand gering. In der Gemeinde besteht ein ne mit einer «Anteilspflicht preisgünstiger Wohnraum» Mangel an Wohnraum, den sich Personen mit mittlerem überlagert. In den bezeichneten Gebieten muss mindes- Einkommen leisten könnten. Viele Einheimische ziehen tens 30 % der Bruttogeschossfläche als preisgünstiger deshalb weg, vor allem in der Familiengründungsphase. Wohnraum erstellt werden. Mit der Einführung der An- Diese Problematik wird sich unter Beibehaltung der aktu- teilspflicht wird in Feusisberg preisgünstiger Wohnraum ellen Steuerpolitik, welche vor allem gutsituierte Steuer- für mindestens 40 Personen geschaffen. Wird von den zahler nach Feusisberg lockt, tendenziell noch verstärken. Grundeigentümern mehr als der vorgegebene Mindes- Es braucht flankierende Massnahmen, um Wohnraum für tanteil von 30 % realisiert, wird ein Ausnützungsbonus die weniger finanzstarke Wohnbevölkerung zu schaffen. gewährt.

Bestimmungen im Baureglement

1 Die Anteilspflicht preisgünstiger Wohnraum bezweckt Bauvorhabens entsprechen. Der festgelegte Anteil des die Realisierung von Mietwohnungen, die für die Be- preisgünstigen Wohnraums muss zu jedem Zeitpunkt völkerung mittleren Einkommens wirtschaftlich tragbar der Realisation erreicht werden. sind. 4 Die höchstzulässigen Mietzinse werden vom Gemein- 2 Mindestens 30 % der anrechenbaren Bruttogeschoss- derat gemeinsam mit der Bauherrschaft nach Massgabe fläche ist als preisgünstiger Wohnraum zu erstellen. des Bundesgesetzes über die Förderung von preisgüns- Wird mehr als der Mindestanteil erstellt, kann ein Aus- tigem Wohnraum (WFG) festgelegt. nützungsbonus von maximal 10 % der gesamten Brut- togeschossfläche gewährt werden. 5 Die reservierte Bruttogeschossfläche für preisgünstigen Wohnraum gemäss Absatz 2 ist als öffentlich-rechtliche 3 Die Wohneinheiten des preisgünstigen Wohnraums Eigentumsbeschränkung im Grundbuch anzumerken. müssen dem mittleren Baustandard des gesamten

Abbildung: Ausschnitt aus dem Teilzonenplan Schindel- legi (verkleinert), dar- gestellt sind lediglich die Änderungen

24 Abbildung: Ausschnitt aus dem Teilzonenplan Feusis- berg (verkleinert), dar- gestellt sind lediglich die Änderungen

Abbildung: Legende zu den Teilzonenplänen

25 Verkehrsberuhigung Verkehrsberuhigte Umgestaltung von Quartierstrassen

Semesterarbeit Die Gemeindestrassen in Feusisberg konnten nicht Fazit des Dozenten Verkehr überall mit der sprunghaften Bauentwicklung der Die insgesamt sechs bearbeiteten Abschnitte wiesen zum HS 2010 | 1. Semester letzten Jahre mithalten und sind teilweise sanie- Teil sehr unterschiedliche Problemlagen auf. In den nur Modul: rungsbedürftig. Zugleich sind Diskussionen um die gering von Verkehr belasteten Quartierstrassen ging es Verkehrsplanung 1a Einführung von Tempo 30-Zonen lanciert. Die Auf- hauptsächlich darum, mit einfachen Mitteln die Gestal- und CAD gabe für die Studierenden des ersten Semesters tungs- und Aufenthaltsqualität und die Schulwegsicher- Dozent: bestand darin, für ausgewählte Strassenzüge in heit zu verbessern. Die schmalen Querschnitte schränkten Klaus Zweibrücken Schindellegi und in Feusisberg Konzepte zur ver- die Gestaltungsmöglichkeiten dabei etwas ein. Bei der Verfasser: R11 kehrsberuhigten Umgestaltung zu erarbeiten. Auf Schulhausstrasse in Schindellegi lag die Herausforderung «harte» bauliche Massnahmen wie Sperren und eher darin, die verschiedenen Nutzungsansprüche zu Einbahnstrassenführung sollte dabei verzichtet koordinieren und den Bereich vor dem Schulhaus spezi- werden. ell zu bearbeiten. Bei der Etzelstrasse wiederum lag die Herausforderung vor allem darin, in einem eigentlich zu Titelbild: Aufgabenstellung schmalen Querschnitt dem Fussverkehr (Schulweg) mehr Visualisierung der Ziele waren, neben einer Verbesserung der Strassenraum- Raum und der Strasse das Bild einer verkehrsberuhigten vorgeschlagenen gestaltung, ein Gewinn an Aufenthaltsqualität und Kom- Quartierstrasse zu geben. Massnahmen in der fort sowie Sicherheitsgewinne für den nichtmotorisierten Schulhausstrasse, Verkehr. Insbesondere der Sicherung der Schulwege und Mit den insgesamt 17 Studienarbeiten liegt nun eine brei- Schindellegi der Schulwegquerungen war besonderes Gewicht bei- te Palette von Beiträgen für die weiteren Diskussionen um zumessen. Für alle zu bearbeitenden Strassen war von Tempo 30 und Verkehrsberuhigungsmassnahmen vor. Gruppe: Tempo 30 als Zonengeschwindigkeit auszugehen. Rebekka Schulz, Tobias Thaler, Bearbeitet wurden folgende Bereiche: Jonas Schaufelberger .. Schulhausstrasse / Säntisweg / Amselweg und Schweigwiesstrasse (Feusisberg) .. Frohe Aussicht / Giessenstrasse / Lerchenweg (Feusisberg) .. Schulhausstrasse (Schindellegi) .. Paulistrasse (Schindellegi) .. Etzelstrasse West (Schindellegi) .. Etzelstrasse Ost (Schindellegi)

Zu drei Bereichen wird im Folgenden je eine Arbeit ex- emplarisch vorgestellt.

26 Etzelstrasse, Schindellegi (westlicher Teil)

Gruppe: Ausgangslage und Analyse Simona Kalbermatten, Die Etzelstrasse ist Quartierstrasse und gleichzeitig Erschliessungs- Adrian Marty, strasse für eine ganze Reihe oberhalb liegender Weiler und Höfe. Die Jeanne Hufschmid Verkehrsbelastung ist zwar nicht besonders hoch, aber das Erschei- nungsbild des Abschnittes entspricht nicht dem einer Tempo 30-Zone: die Geradlinigkeit und das Gefälle verlocken zum Schnellfahren. Die Etzelstrasse ist in diesem Abschnitt bereits teilweise mit einer Tempo 30-Signalisation versehen, aber der Übergang von Tempo 50 zu 30 ist schlecht erkennbar.

Das Trottoir ist nur einseitig geführt und zu schmal (Bild 6). Überdi- mensionierte Einfahrten in die Quartierstrasse (Bilder 1 & 5) verleiten zu schnellem Fahren. Es gibt unübersichtliche Engstellen mit Gestal- tungsmängeln (Bild 2) sowie unübersichtliche Wegeinmündungen (Kirchweg, Stutzstrasse, Bilder 3 & 5) und Querungsstellen; letzteres vor allem beim Schulhaus (Bild 4).

Abbildungen: Defizite in der Etzel- strasse (Westteil)

1 2

3 4

5 6

Abbildung rechts: Massnahmen Massnahmenplan .. Mit der Verschmälerung der Einfahrt von der Pfäffikonerstrasse in Etzelstrasse West die Etzelstrasse und der ersten Engstelle zu Beginn der Quartier- strasse werden die Autofahrer auf die Tempo 30 Zone sensibili- siert (Nummer 1 im Massnahmenplan).

.. Engstellen werden mittels Bepflanzungen und einem attraktiven Strassenquerschnitt aufgewertet. Die Materialisierung mit As- phalt und einer Pflästerung verschmälert die Strasse optisch (2).

.. Um die Übersicht bei der Einmündung der Kirchstrasse zu ge- währleisten, wird ein Spiegel installiert. Durch die Verbreiterung des Gehbereichs wird die Einmündung übersichtlicher (3).

.. Das ganze Strassenterrain vor dem Schulareal (4) wird auf das gleiche Niveau angehoben und eine Begegnungszone (Tempo 20) eingeführt. Die Bäume am Anfang und am Ende dieses Be- reichs sowie der farbige Belag kennzeichnen diese Zone, so dass sie schon von weitem zu sehen ist. Als Abgrenzung zwischen Fahrstreifen und Schulhof werden Bäume gepflanzt.

27 .. Um die Kreuzung an der Stutzstrasse dem Tempore- .. Auf der ganzen Etzelstrasse werden Trottoir und gime anzupassen und den Fussgängern eine bessere Strasse auf eine Ebene gebracht und der Gehbereich Sicherheit zu bieten, wird das ganze Terrain auf das vergrössert. Mittels einer Pflasterrinne und Bäumen, gleiche Niveau angehoben sowie der Belag einge- die in regelmässigen Abständen in der Pflasterrin- färbt. Bei der Einmündung in den Fussweg soll eine ne gepflanzt werden, wird der Gehbereich vom «Zunge» den Fussgängern mehr Sicherheit bieten Fahrstreifen abgegrenzt. Die Fahrbahn wird mittels und das Tempo der Autofahrer verringern. beidseitiger Pflästerung optisch verschmälert, damit die Geschwindigkeit von maximal 30 km / h einge- halten wird und trotzdem ein Lastwagen und ein PW kreuzen können. Die Bäume, Leuchten und Poller schränken das Kreuzen punktuell ein. Somit ist ein aufmerksames Fahren gewährleistet.

Etzelstrasse, Schindellegi (östlicher Teil)

Gruppe: Ausgangslage und Analyse Corinne Hugentobler, Die Etzelstrasse befindet sich am Dorfrand von Schindel- gängerquerung ist nicht genügend markiert. Der Einmün- Fabienne Brändle, legi. Sie wird nicht nur vom motorisierten Individualver- dungsbereich Egglenweg – Etzelstrasse ist unübersichtlich Valérie Kappeler kehr und Landwirtschaftsfahrzeugen, sondern auch vom gestaltet (Bild 2). Die Abzweigung in den Egglenweg ist Fussverkehr (Schulweg) stark genutzt. von Westen erst sehr spät erkennbar. Eine Fussgänger- Die Einfahrt der Stutzstrasse in die Etzelstrasse befindet querung fehlt, was den Schulweg wiederum gefährlich sich direkt nach einer Kurve, was die Situation unüber- macht. sichtlich macht. Der Fussweg, der von Norden auf die Die Geschwindigkeitsbegrenzung beträgt 50 km / h, die Strasse führt, ist für Autofahrer nicht ersichtlich. Eine Fahrzeuge fahren für die Situation aber zu schnell. Die Fussgängerquerung fehlt (Bild 1). Bei der Einmündung Fahrzeuge passen ihre Geschwindigkeit trotz ersichtli- der Etzelweidstrasse in die Etzelstrasse ist die Sicht durch chem Wohnquartier nicht an, da es keine Veränderung Hecken auf beiden Seiten eingeschränkt und die Fuss- im Strassenquerschnitt gibt (Bild 3).

Abbildungen: Defizite in der Etzel- strasse (Ostteil)

1 2 3

Massnahmen .. Im Übergangsbereich von ausser- zu innerorts wird eine Rinne von der Fahrbahn abgetrennt und besteht eine Torsituation geschaffen. Sie beinhaltet eine Tafel aus hellem, eingefärbtem Asphalt. Die Fahrbahn «Tempo 30» in der Kurve und eine Einengung des selbst erhält einen dunkleren Belag. Strassenquerschnitts einige Meter weiter durch einen in den Strassenraum gesetzten Baum. .. Für eine zusätzliche Verengung der Fahrbahn wird auf der gegenüberliegenden Strassenseite des .. In der Tempo 30 Zone wird der Strassenquerschnitt Gehbereichs ein 0.5 m breites Band gepflästert. Dies umgestaltet. Der Gehbereich wird auf der ganzen schafft im Bereich der Einfahrten zu den Privathäu- Strassenlänge auf 2.0 m verbreitert und auf das sern zusätzlichen Raum. Somit werden die gefährli- gleiche Niveau wie die Fahrbahn gesetzt. Er ist durch chen Rückwärtsausfahrten entschärft.

Abbildung links: Gestaltung der beste- henden Verengung mit den neuen Leuchten

Abbildung rechts: Torsituation am Orts- eingang

28 Abbildung: Ausschnitt aus dem Massnahmenplan Etzelstrasse Ost

Abbildung: .. Die neue Strassenbreite ermöglicht das Kreuzen von Platzsituation bei der zwei PWs. Beim Kreuzungsfall PW-LW besteht die Einmündung der Stutz- Ausweichmöglichkeit in den Gehbereich. Um diese strasse Möglichkeit etwas einzuschränken, werden neue Beleuchtungskörper in Abständen von ca. 20 m plat- ziert. Die Leuchten sind niedriger als die alten und erhöhen die Aufenthaltsqualität der Strasse.

.. Neu werden drei Fussgängerquerungen mit dem gleichen Asphalt wie die Gehbereiche markiert. Auf eine gute Beleuchtung wird an den Querungsstellen besonderer Wert gelegt.

.. Bei der Kreuzung Stutzstrasse / Etzelstrasse wird eine platzähnliche Situation geschaffen, denn hier queren die Schulkinder die Strasse. Die Fläche wird hell asphaltiert. Die Fahrbahn der Etzelstrasse wird durch die Gehbereiche auf beiden Strassenseiten (2.0 m bzw. 1.0 m) eingeengt. Die neu gepflanzten Bäume in der Stutzstrasse bilden ein Eingangstor in die Etzel- strasse. Die Fahrzeuglenker werden so auf die neue Situation aufmerksam gemacht.

Schulhausstrasse, Schindellegi

Gruppe: Ausgangslage und Analyse Rebekka Schulz, Die Schulhausstrasse in Schindellegi wirkt nicht wie eine gibt viele unübersichtliche Zufahrten, welche dem Trottoir Tobias Thaler, Quartierstrasse, sondern eher wie eine Durchgangs- in gewissen Abschnitten seine Sicherheit nehmen (2). Jonas Schaufelberger strasse – eine Funktion, der sie früher möglicherweise Es wurde bereits versucht, die grundsätzlich mangel- auch diente. Zwar ist hier Tempo 30 signalisiert, die Stra- hafte Schulwegsicherheit mit einem Fussgängerstreifen sse ist aber gerade, abschüssig und für eine Quartierstra- zu verbessern (3). Dieser liegt allerdings nur für einen sse relativ breit (1). Dies führt dazu, dass die Geschwin- Teil der Schüler auf der direkten Wunschlinie und führt digkeitsbegrenzung kaum eingehalten wird. Das Trottoir ausserdem auf ein unvollständiges Trottoir bzw. direkt ist unterschiedlich breit oder gar nicht vorhanden. Es in die Maihofstrasse.

Abbildungen: Defizite in der Schul- hausstrasse

1 2 3

29 Abbildung: Massnahmenplan Schulhausstrasse

Massnahmen

Oberer Strassenabschnitt .. Die Fahrbahnbreite wird auf 5.5 m reduziert – damit kann beidseitig ein 1.5 m breites Trottoir erstellt wer- den. Oberhalb des Schulhauses wird eine 12 m lange Fahrbahnhaltestelle für den bergwärts fahrenden Bus der Linie 190 erstellt. Der Strassenquerschnitt ist so breit, dass PWs den Bus kreuzen oder überholen können, während er die Reservezeit abwartet.

.. Die Tempo-30-Zone wird durch eine Trottoirüberfahrt eingeleitet und durch eine Rabatte räumlich ein- geschränkt. Da das Trottoir auf der nordwestlichen Seite der Pfäffikonerstrasse zu schmal wird, soll ein Fussgängerstreifen die Fussgänger auf die andere Strassenseite mit dem 1.5 m breiten Trottoir führen.

Mittlerer Strassenabschnitt Unterer Strassenabschnitt .. Im Bereich des Ensembles mit Schulhaus, Turnhalle .. Auf der Nordseite wird das fehlende Trottoir ergänzt. und Maihof-Saal wird der Strassenquerschnitt auf Die beidseitige Einrichtung von 2.0 m breiten Trot- 3 m reduziert. Die Seitenflächen sind mittels Wasser- toirs ist problemlos möglich. stein abgegrenzt, so dass sie von Schneepflügen und zum Kreuzen weiterhin benutzbar sind. Sie werden .. Unterhalb der Werkstätte ist ein Fussgängerstreifen aber mittels eines anderen Belags klar als Fussgänger- geplant, um die Schulwegverbindung zu den im Bau flächen ausgewiesen. Das Kreuzen ist möglich, wird befindlichen Wohngebäuden zu gewährleisten. Die aber mit Bäumen eingeschränkt. Verkehrsteilnehmer werden zusätzlich durch einen Horizontalversatz abgebremst. .. Beim Zugang zum Schulhaus wird ein Fussgän- gerstreifen markiert. Damit werden sowohl die .. Das Ende der Tempo-30-Zone wird durch eine Trot- Schulwege zum dortigen Wohnblock als auch zum toirüberfahrt sichtbar gemacht. Maihofweg (in die unteren Dorfteile) gesichert. Das Fahrbahnniveau ist hier auf Trottoirhöhe. Die dadurch .. Die bestehenden Abbiegeverbote auf der Pfäffikoner- entstehende Einfahrrampe wird zusätzlich mit einem strasse bleiben weiterhin erhalten und werden mit ei- Versatz mit Baumscheibe eingeengt, um den speziel- ner Mittelinsel durchgesetzt. Der freie Platz zwischen len Charakter dieses Abschnittes zu betonen. der bestehenden Mittelinsel des Fussgängerstreifens und der neuen Insel wird als Linksabbieger für Velo- fahrer ausgestaltet. So wird auch der Schulweg für Kinder mit Velos erheblich erleichtert.

30 Öffentlicher Verkehr Optimierung und Ergänzung der ÖV-Erschliessung

Semesterarbeit Im Rahmen einer Semesterarbeit haben Studieren- Daraus ergaben sich folgende Erkenntnisse (Auswahl): Verkehr de des vierten Semesters das bestehende Angebot FS 2010 | 4. Semester des öffentlichen Verkehrs (ÖV) in und rund um .. Die Linien 190 und 188 weisen über Mittag Taktun- Modul: die Gemeinde Feusisberg gründlich analysiert und terbrüche auf. Verkehrsplanung 4 Optimierungsvorschläge erarbeitet. Dabei standen .. Da die Linie 190 den Bahnhof Schindellegi über die Dozent: neben fahrplantechnischen Untersuchungen auch Schulhausstrasse anfährt, verlängert sich die Fahrzeit Thomas Winzer Überlegungen zur betrieblichen Wirtschaftlichkeit für einen Grossteil der Buspassagiere unnötigerweise. Verfasser: R09 und zur geometrischen Machbarkeit (Befahrbarkeit .. Die Schüler vom Ortsteil Schindellegi, welche nach mit Bussen) im Zentrum. Wollerau in die Oberstufenschule gehen, haben wäh- rend der Mittagszeit ein ungenügendes Angebot. Analyse .. Das Wohngebiet rund um die Etzelstrasse ist ungenü- Gruppe: Das bestehende Angebot in der Gemeinde Feusisberg mit gend an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Valentin Müller, zwei S-Bahnlinien und drei Buslinien weist Defizite bei der .. Das Industrie- und Gewerbegebiet Chaltenboden ist Philipp Weber flächendeckenden Erschliessung (Abbildung unten) und ungenügend an den öffentlichen Verkehr ange- bei den Taktfrequenzen auf. In einer breit angelegten schlossen. Analyse wurden die Angebotsqualität, die Abstimmung .. Eine Erschliessung des Naherholungsgebiets Etzel mit der Linien untereinander, die Taktfrequenzen sowie die dem öffentlichen Verkehr fehlt. Umläufe der einzelnen Busse untersucht.

Abbildung: Örtliche Verfügbar- keit des öffentlichen Verkehrs in Feusisberg (heutiges Angebot)

31 Abbildung: Liniennetz Region Höfe (heutiges Angebot)

Optimierungsvorschläge Betriebskosten Folgende Massnahmen (Auswahl) werden vorgeschlagen: Die Kosten für die geplanten Betriebsänderungen wur- .. Die Linie 190 fährt neu den ganzen Tag im Stunden- den grob aufgezeigt (siehe Abbildung unten). Die Kos- takt. Sie verkehrt von Feusisberg auf direktem Weg tenberechnung berücksichtigt folgende Kostenkriterien: nach Schindellegi und nutzt die eingesparte Zeit, um .. Kosten pro Bus für Anschaffung, Unterhalt sowie das Gewerbegebiet Chaltenboden anzufahren. Amortisation (CHF 55 000.– / Bus und Jahr) .. Die Linie 188 fährt neu den ganzen Tag im Stunden- .. Kosten für Busfahrer (Stundenlohn, CHF 65.– / h) takt via First nach Schindellegi. Das Gewerbegebiet .. Kosten für den Busbetrieb (CHF 2.50 / km) Chaltenboden wird neu von Linie 190 erschlossen. .. Die Linie 175 fährt neu nach Schindellegi und weiter Schlussfolgerungen zum Sportplatz Büel und erschliesst so die Wohn- Die neuen Taktfrequenzen und Linienführungen würden gebiete entlang der Etzelstrasse. Sie verbindet den jährlich Mehrkosten von ca. CHF 400 000.– verursachen. Ortsteil Schindellegi und die Oberstufenschule in Dies ist in Anbetracht der Verbesserung der Gesamtsitua- Wollerau. tion akzeptabel, da neu wichtige Zielpunkte erschlossen .. Die neue Etzel-Linie fährt an den Wochenenden und die Fahrpläne verbessert würden. Die verschiedenen vom Bahnhof Pfäffikon via St. Meinrad (Etzelpass) Massnahmen können auch modular in unterschiedlichen nach . Zeithorizonten realisiert werden. Es ist allerdings zu be- achten, dass sich bei einer allfälligen Einhausung der H8 Zwei Massnahmen werden auf den folgenden Seiten in Schindellegi die Situation der ÖV-Erschliessung grund- detaillierter vorgestellt. legend ändern würde und auch die Linienführungen nochmals neu überdacht werden müssten.

Abbildung: Grobe Schätzung der Betriebskosten

32 Abbildung: Liniennetz Region Höfe (neues Angebot)

Beispiel 1 .. Linie 190 (Pfäffikon – Feusisberg – Schindellegi – Chaltenboden)

Für die Linie 190 wird vorgeschlagen, dass sie von der Der gestrichelte Linienabschnitt zeigt die zukünftige Bushaltestelle Kreuzstrasse (Kreisel Feusisberg) neu di- Streckenführung der Buslinie 190 auf, wenn das Gebiet rekt via Wolleraustrasse zum Bahnhof Schindellegi fährt. Rämisbüel und Sumpf in Schindellegi mit der bereits im Das Gebiet, welches nun nicht mehr von der Linie 190 Richtplan vorgesehenen Strasse erschlossen ist. Damit bedient wird, wird neu von der Buslinie 175 (Richterswil erhalten die dortigen Siedlungsentwicklungsgebiete ei- Bahnhof –Schindellegi Büel) erschlossen. Der Zeitgewinn, nen Anschluss an den öffentlichen Verkehr und sind mit welcher durch die neue, direktere Streckenführung zwi- Feusisberg und dem Bahnhof Schindellegi verbunden. schen Feusisberg Kreuzstrasse und dem Bahnhof Schin- dellegi resultiert, wird genutzt, um das aufstrebende Industrie- und Gewerbegebiet Chaltenboden neu im Stundentakt den ganzen Tag durch zu bedienen.

Abbildung: Neue Linienführung der Linie 190

33 Beispiel 2 .. Neue Wendeschlaufe beim Sportplatz Büel (Endhaltestelle der Linien 661 und 175)

Da neu zwei Buslinien beim Fussballplatz enden, wurde dort eine Wendeschlaufe geplant. Diese ist auf Busse mit 12 m Länge (ohne Gelenk) ausgelegt. Zur Ausstattung gehören ein Buswartehäuschen sowie die üblichen Info- tafeln zu den Abfahrtszeiten. Der untenstehende Situa- tionsplan zeigt den Raumbedarf sowie die vorgesehene Anordnung auf.

Abbildung: Situationsplan der neuen Haltestelle

Fazit des Dozenten Das bestehende Angebot im öffentlichen Verkehr der aufgezeigt. Für diese sind Umläufe, Fahrpläne und Kos- Gemeinde Feusisberg wird umfassend analysiert und tenschätzungen entwickelt sowie Linienbeschriebe vor- die wesentlichen Vorteile und Schwächen aufgezeigt. genommen worden, mit deren Hilfe der Besteller dieser Hieraus entwickelten die Studierenden ein erweitertes Leistungen entscheiden kann, ob er die Investition für Angebotskonzept mit den geforderten Verbesserungen. den verbesserten Betrieb tätigen möchte. Das Konzept Zwar werden keine Varianten für neue Gesamtsysteme kann modular umgesetzt und somit auch im Laufe der entwickelt, jedoch gute und machbare Linienführungen Zeit entwickelt werden.

34 Motorisierter Individualverkehr Kernentlastung und Erschliessung

Semesterarbeit Studierende des vierten Semesters haben in einer Feusisberg sowie die Strecke zwischen diesem Kreisel Verkehr Semesterarbeit die Verkehrssituation in Schindellegi und dem Autobahnanschluss Halten. FS 2010 | 4. Semester analysiert und mit Hilfe eines Variantenstudiums In einem Verkehrsmodell wurden die Verkehrsstärken auf Modul: eine Bestvariante für die Kernentlastung und Ge- den einzelnen Strassenabschnitten in einer Matrix in Fahr- Verkehrsplanung 4 samterschliessung vorgeschlagen. ten mit Quellen und Zielen umgelegt. So konnte später Dozent: für die verschiedenen Umfahrungs-Varianten abgeschätzt Thomas Winzer Aufgabenstellung und Vorgehen werden, welche Routen die Automobilisten wählen. Verfasser: R09 Schindellegi ist stark vom Verkehr geprägt. Aufgabe der Studenten war es, in einem technischen Bericht die Untersuchte Varianten heutige Verkehrssituation und verschiedene Varianten für Es wurden insgesamt neun verschiedene Varianten Gruppe: eine Entlastung des Ortskerns zu beurteilen. Daraus war entwickelt und verglichen. Es handelt sich dabei um Matthias Güntensperger, eine Bestvariante auszuwählen und die verkehrstechni- verschiedene Kombinationen von fünf grundsätzlichen David Reinhard, sche Dimensionierung und Gestaltung der wichtigsten Infrastruktur-Massnahmen: Christoph Stahel Knotenpunkte aufzuzeigen. .. Ausbau Autobahnanschluss Halten in Pfäffikon SZ zum Vollanschluss Die Studierenden ermittelten die Verkehrsbelastungen .. Tunnelverlängerung in Schindellegi in Richtung Pfäffi- aufgrund von Zahlen des Kantons und einer eigenen Zäh- kon (Aufhebung Grosskreisel) lung in der Abendspitzenstunde. Mittels Hochrechnun- .. Umfahrung Süd (entlang der Bahnlinie der SOB) gen wurde die zukünftige Verkehrsbelastung errechnet. .. Umfahrung Nord (Verlängerung der Sihleggstrasse An ihre Kapazitätsgrenze stossen werden der Grosskreisel nach Samstagern) in Schindellegi, der Kreisel bei der Abzweigung nach .. Umfahrung Ost (Neutrassierung der H8)

Abbildung: Übersicht der unter- suchten Varianten, massstabslos

35 Die Bewertung der Varianten In der Bewertung schnitten sämtliche Varianten besser Die Studierenden kamen zum Schluss, dass der Voll- ab, welche den Verkehr auf die H8 konzentrieren und anschluss Halten (V) ohne weitere Massnahmen zwar auf einem Vollanschluss Halten basieren. Dieser Ausbau ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis, aber zu wenig wird daher in jedem Fall als erster Schritt auf dem Weg Entlastungswirkung bringt. Eine Tunnelverlängerung zum Ziel erachtet, den Verkehr möglichst direkt auf dem (T2) bringt eine gute Entlastungswirkung, führt aber übergeordneten Strassennetz zu führen. Eine Nord- oder wegen Ausweichfahrten ausgerechnet im Dorfzentrum Südumfahrung von Schindellegi bringt weniger Entlas- Schindellegi zu Mehrverkehr. Die eindeutig beste Ent- tungswirkung, zerstört Naturobjekte und zerschneidet lastungswirkung für Schindellegi bringen die Varianten intakte Landschaften. Insbesondere würden beide Um- Tunnelverlängerung mit Schliessung des Südanschlusses VollanschlussfahrungsvariantenV denTunnel Verkehr 2 an SchindellegiT2 vorbeiTunnel ins 3 (T3) und T3OstumfahrungOst (O). Die OstumfahrungO scheidet Kriterium Bewertung BeschreibungKriterium Bewertung BeschreibungKriterium Bewertung BeschreibungKriterium Bewertung Beschreibung Attraktivität 2 Attraktivität Gesamtnetz Attraktivität 3 Attraktivität Gesamtnetz Attraktivität 3 Attraktivität Gesamtnetz Attraktivität 4 Attraktivität Gesamtnetz Verkehrsqualität Siedlungsgebiet vonVerkehrsqualität Samstagern und WollerauVerkehrsqualität leiten, aber wegen der sehrVerkehrsqualität hohen Baukosten und der Eingriffe Kapazität 2 Kapazität Strecken und Knoten Kapazität 2 Kapazität Strecken und Knoten Kapazität 2 Kapazität Strecken und Knoten Kapazität 2 Kapazität Strecken und Knoten Entlastungswirkung wasEntlastung nicht das2 ZielEntlastung seinEntlastungswirkung des Siedlungsgebietskann. AusEntlastung Schindellegi den neun2 untersuchtenEntlastungEntlastungswirkung des Siedlungsgebiets Entlastung Schindellegiin Natur und4 LandschaftEntlastungEntlastungswirkung des Siedlungsgebiets aus.Entlastung Schindellegi 4 Entlastung des Siedlungsgebiets Schindellegi Baukosten 3 geringe Baukosten Baukosten 2 geringe Baukosten Baukosten 2 geringe Baukosten Baukosten 1 geringe Baukosten Effizienz Effizienz Effizienz Effizienz VariantenAuslastung wurden4 Auslastung vier der neuenfür Strassenabschnitte eineAuslastung genauere3 GegenüberstelAuslastung der neuen Strassenabschnitte- Auslastung 4 Auslastung der neuen StrassenabschnitteAuslastung 4 Auslastung der neuen Strassenabschnitte Landschaft 4 Landschaftseingriffe klein Landschaft 3 Landschaftseingriffe klein Landschaft 3 Landschaftseingriffe klein Landschaft 2 Landschaftseingriffe klein Eingriffe lung ausgewählt. Eingriffe Eingriffe Eingriffe Natur 4 wenig Beeinträchtigung von NaturwertenNatur 4 wenig Beeinträchtigung von NaturwertenNatur 4 wenig Beeinträchtigung von NaturwertenNatur 3 wenig Beeinträchtigung von Naturwerten

V T2 T3 O

Attraktivität Attraktivität Attraktivität Attraktivität Abbildung: Bewertung der Varian- Natur Kapazität Natur Kapazität Natur Kapazität Natur Kapazität ten mittels sogenann- ter Netzdiagramme Landschaft Entlastung Landschaft Entlastung Landschaft Entlastung Landschaft Entlastung

Auslastung Baukosten Auslastung Baukosten Auslastung Baukosten Auslastung Baukosten

richterswil Abbildung: Die Bestvariante T3 mit den erwarteten Auswirkungen (Durch- pfäffikon schnittlicher Tages- verkehr 2011 gemäss wollerau

Verkehrsmodell) 4‘000 (-7‘200) Vollanschluss

2‘200 5‘500 samstagern (-100) 26‘300 (+7‘200) 2‘600 (-7‘100) 6‘700 (-100) 4‘500 feusisberg (+1‘300) 3‘350

flankierende 2‘200

(-1‘400) Massnahmen 5‘750 3‘550 (-7‘100) 6‘200 26‘550 (-8‘370) menzingen / zug (+8‘500)

Tunnelverlängerung 1‘350 schindellegi (-130) 9‘950 (-6‘850)

6‘850 (+3‘380) Tempo 30 25‘000

(+2‘000)

biberbrugg 25‘000

Bestvariante Für die weitere Ausarbeitung wurde die Variante T3 aus- gewählt (siehe Modellskizze). Als Konsequenz der starken Verkehrsverlagerung auf die H8 muss die Kapazität der Strecken und Knoten zwischen Schindellegi und dem Autobahnanschluss Halten ausgebaut werden: Dies kann mit einem Ausbau auf durchgehend zwei Fahrstreifen bergwärts erreicht werden, um die Leistungsfähigkeit trotz der Steigungen von bis zu 10 % zu gewährleisten. Auch die Knoten müssen ausgebaut werden. Im Detail wird dies am neuen Anschluss Schindellegi aufgezeigt.

36 Abbildung: Groberschliessungsnetz Anschluss Nord und Verkehrserzeu- gung in den Entwick- lungsgebieten Quartier Pauli ca. 8 ha 400 bis 600 Einwohner max. 903 Fahrten/Tag Anschluss West

Entwicklungsgebiet Anschluss ca. 20 ha Ost 1000 bis 1500 Einwohner max. 2257 Fahrten/Tag

Knotenströme Abendspitzenstunde Linienplan Anschluss Schindellegi angegeben in Fzg/h

1713

333 Gesamterschliessungskonzept 333 Schindellegi wird neu mit einem östlich des Dorfes gele- aufs bestehende Trassee zurückgeführt und dort mit der genen Vollanschluss an die H8 angebunden (siehe nächs- Verbindungsstrasse226 verknüpft. Diese Strassenführung 226 ter Abschnitt). Der bestehende Halbanschluss im45 Süden erlaubt eine gute Einpassung ins Gelände und optimiert 642 wird aufgehoben. Er ist verkehrstechnisch nicht ideal den Knoten verkehrstechnisch. 45 und würde zu unerwünschtem Schleichverkehr20 durchs

Zentrum führen. Das Arbeitsgebiet im Sihltal bleibt über Vorgeschlagen1613 wird ein System mit zwei Knoten. Mit N KnotenströmeKnotenströmeden Abendspitzenstundebestehenden Abendspitzenstunde Vollanschluss an die LinienplanH8 angebunden.Linienplan20 Anschluss Anschluss Schindellegi Schindellegieinem ersten Knoten mit Vortrittsregelung wird die Sam- angegebenangegeben in Fzg/h in Fzg/h 7.3 Lichtsignalanlage642 (LSA) melstrasse aus dem Entwicklungsgebiet mit der Verbin- Vom neuen Anschluss Schindellegi1713 1713 führt die Verbindungs- dungsstrasse nach Schindellegi verbunden. Ein zweiter zwei Phasen Dank der niveaufreien Führung des Linksabbiegers in Richtung Pfäffikon kann der strasse nördlich am Dorfzentrum (beim heutigen Gross- Knoten mit LichtsignalanlageN schliesst die Verbindungs-

Knoten 333mit nur333 zwei Phasen betrieben werden. Für die Dimensionierung mass- kreisel) vorbei in Richtung333 Samstagern.333 Die Dorfstrasse strasse an die H8 an.

und Pfäffikonerstrasse226gebenden 226werden im sind Zentrumsbereich der Geradeausstrom zu von Pfäffikon zum Tunnel sowie der Links- 226 226 45 45 Sammelstrassen642 zurückgestuft642 abbieger und aus das dem Entwicklungsge Tunnel nach- Schindellegi.Die H8 weist imIn einerKnotenbereich langen Phasein beiden 1 fliessen Richtungen die biet mit einer45 45neuen Sammelstrasse in Ost-West-Richtung zwei Fahrstreifen auf. Bergwärts werden beide Streifen 20 20 Ströme von Pfäffikon zum Tunnel und nach Schindellegi, in einer kurzen Phase 2 1613 erschlossen. 1613 geradeausN N über den Knoten geführt, wobei der rechte 20 20 die Ströme zwischen Tunnel und Schindellegi. Der Geradeausstrom aus dem Tun- 7.3 7.3 Lichtsignalanlage Lichtsignalanlage642 642 (LSA) (LSA) Fahrstreifen auch zum Ab- und Einbiegen dient. Talwärts nel nach Pfäffikon und der niveaufreie Linksabbiegestrom fliessen ohne Konflikte zwei Phasenzwei Phasen Anschluss Schindellegi wird nur ein Streifen geradeaus über den Knoten geführt. Knotenströme Abendspitzenstunde Dank derDank niveaufreien der niveaufreien LinienplanFührung Führung desAnschluss Linksabbiegers des Schindellegi LinksabbiegersN in RichtungN in Richtung Pfäffikon Pfäffikon kann derkann der angegeben in Fzg/h KnotenKnotenIm mit Bereichnur mit zwei nur Phasenzweides Phasenneuen betrieben betriebenmit Anschlusses werden. anderen werden. Für die SchindellegiStrömenFür Dimensionierung die Dimensionierung über (Detail mass den- mass Knoten.Der- linke Streifen mündet in eine Linksabbiegespur. Der Knotenströme Abendspitzenstunde Linienplan Anschluss Schindellegi gebendengebendenangegeben sind in Fzg/hder sind Geradeausstrom der Geradeausstrom von Pfäffikon von Pfäffikon zum Tunnel zum Tunnel sowie sowieder Links der- Links- 1713plan auf der nächsten Seite) wird die Verbindungsstra- linksabbiegende Strom von Schindellegi in Richtung Pfäf- Knotenströme Abendspitzenstunde abbiegerabbieger aus dem aus Tunnel demLinienplan Tunnel nach Anschluss Schindellegi.nach Schindellegi. Schindellegi In einer In langeneiner langen Phase Phase 1 fliessen 1 fliessen die die angegeben in Fzg/h sse aufs heutige Trassee der H8 gelegt. Die H8 taucht fikon wird unter der H8 durchgeführt (Bypass) und als StrömeStröme von Pfäffikon von Pfäffikon zum Tunnel zum Tunnelund 1nach und Schindellegi,nach1713 Schindellegi, in einer in kurzeneiner kurzenPhase Phase2 2 2 südlich davon aus dem Tunnel auf, wird in einem Bogen zusätzlicher Fahrstreifen addiert. die Ströme1713die Ströme zwischen333 zwischen Tunnel Tunnel und Schindellegi. und Schindellegi. Der Geradeausstrom Der Geradeausstrom aus dem aus Tun dem- Tun- 333 nel nachnel Pfäffikonnach Pfäffikon und der und niveaufreie der niveaufreie Linksabbiegestrom Linksabbiegestrom fliessen fliessen ohne Konflikteohne Konflikte KnotenströmeKnotenströme Abendspitzenstunde Abendspitzenstunde Linienplan LinienplanAnschluss AnschlussSchindellegi Schindellegi 333 angegeben in Fzg/hangegeben in Fzg/h 226mit anderenmit anderen Strömen Strömen über den über Knoten. den Knoten. 333 KnotenströmeKnotenströme Abendspitzenstunde Abendspitzenstunde Linienplan AnschlussLinienplan AnschlussSchindellegi Schindellegi 226 Lichtsignalanlage angegeben in Fzg/hangegeben in Fzg/h 333 1713 171345 333 KnotenströmeKnotenströme Abendspitzenstunde Abendspitzenstunde 642 Linienplan LinienplanAnschluss AnschlussSchindellegi Schindellegi 226 angegeben in Fzg/hangegeben in Fzg/h Abbildung: 1 2 1 1713 1713 2226 Dank der konfliktfreien Führung des Linksabbiegers kann 45 45 20 1713 3331713 333 226 642 Phasen333 333 der der Knoten mit nur zwei Phasen betrieben werden. In 226 1613 45 N 45 333 333 226 226 333 333 20 20 642 Lichtsignalanlage226 226 einer langen Phase 1 fliessen die starken Ströme von Pfäf- 333 333 45 45 333 333 642 642 45 642 226 226 1613 N 45 20 226 226 45 45 45 20 fikon zum Tunnel und nach Schindellegi, in einer kurzen 20 20 226 226 642 642 226 226 1613 642 1613 1613 45 N N 45 45 45 N 642 20 20 20 642 20 N Phase 2 die schwächeren Ströme zwischen Tunnel und 642 20 45 642 45 1613 1613 N N 20 20 642 20 20 642 642 1613 1613 N N N Schindellegi. Der Geradeausstrom aus dem Tunnel nach 20 20 N N 642 642 N Signalzeitenplan N N N N Pfäffikon und der niveaufreie Linksabbiegestrom fliessen Datei N : Anschluss_Schindellegi.ampSignalzeitenplanN Signalzeitenplan N N N N Datei : Anschluss_Schindellegi.ampDatei : Anschluss_Schindellegi.amp Projekt : VP4: MIV-Projekt Schindellegi ohne Konflikte mit anderen Strömen über den Knoten. Projekt : VP4:Projekt MIV-Projekt : VP4: MIV-Projekt Schindellegi Schindellegi Knoten : AnschlussKnoten :Schindellegi Anschluss Schindellegi Knoten : Anschluss Schindellegi Stunde : AbendspitzenstundeStunde : Abendspitzenstunde Stunde : Abendspitzenstunde

PhasePhase 0 0 10 10 20 20 30 30 40 40 50 50 60 60 0 1044 44 55 2055 30 40 50 60 1 1 Abbildung:2 Tunnel2 Tunnel Tunnel Phase 1 1 38 38 1 1PfäffikonPfäffiPfäffikonPfäffi 2 2 44 55 1 Umlaufplan der 2 Tunnel 44 44 55 55 1 1 2 2 Schind Schind Tunnel SchindelSchindellegi legi 1 38 Lichtsignalanlage 1 Pfäffi 2 0 0 10 Pfäffikon10 20 20 30 30 40 40 50 50 60 60 44 55 1 = Grün , = Grün , = Rot 2, = RotSchindel , = Gelb , Schind= Gelb ,legi = Rot/Gelb , = Rot/Gelb , = Grünpfeil ,= Grünpfeil , = Gelbblinker = ,Gelbblinker , = Dunkel = Dunkel Dimensionierungs-Dimensionierungs-Der KnotenDer Knoten wurde wurde mit der mit Software der Software AMPEL AMPEL dimensioniert. dimensioniert. Für die Für Zwischenzeiten die Zwischenzeiten N N N N parameterparameter nahmennahmen wir 6 Sekunden wir 6 Sekunden an. Die an. Gesamtumlaufzeit Die Gesamtumlaufzeit0 beträgt beträgt10 60 Sekunden. 60 Sekunden. Für alle20 Für alle 30 40 50 60 N N N N StrömeStröme des Knotens des Knotens resultiert resultiert nach HBSnach 2001 HBS die2001 Verkehrsablaufs-Qualität die Verkehrsablaufs-Qualität B. B. N N N N = Grün , = Rot , = Gelb , = Rot/Gelb , = Grünpfeil , = Gelbblinker , = Dunkel 37 Weitere Details zum Knoten befinden sich im Anhang. WeitereDimensionierungs- Details zum Knoten befindenDer Knoten sich im Anhang. wurde mit der Software AMPEL dimensioniert. Für die Zwischenzeiten N N parameter nahmen wir 6 Sekunden an. Die Gesamtumlaufzeit beträgt 60 Sekunden. Für alle 7.4 7.4 Situationspläne SituationspläneN N Ströme des Knotens resultiert nach HBS 2001 die Verkehrsablaufs-Qualität B. N N Auf denAuf folgenden den Hochschulefolgenden Seiten HochschuleRapperswil Seiten Rapperswil wird der wird Anschluss der ** nur Anschluss zur Verwendung ** nurSchindellegi zur Verwendung in derSchindellegi Lehre in ** derauf Lehre zwei ** auf Plänen zwei Plänen und und zwei Längenprofilenzwei Längenprofilen erläutert: erläutert: Weitere Details zum Knoten befinden sich im Anhang. - Gesamtsituation- Gesamtsituation 1 : 1'500 1 : 1'500 - Detailplan- Detailplan Knoten Knoten 1 : 500 1 : 500 - Längenprofile- Längenprofile 1 : 3'000 1 : /3'000 300 / 300 Die AusbaugeschwindigkeitDie Ausbaugeschwindigkeit beträgt beträgt7.4 auf der auf H8 der Situationspläne60 H8 km/h, 60 km/h,auf der auf Verbindungs- der Verbindungs- und Sammelstrasseund Sammelstrasse 50 km/h. 50 km/h.Der Bypass Der Bypass kann aufkann Grund auf Grund der Kurvigkeit der Kurvigkeit und und SteigungSteigung lediglich lediglich mit 40 mit km/h 40 befahrenkm/h befahren werden. werden. Auf den folgendenHochschule Seiten Rapperswil wird der Anschluss ** nur zur Verwendung Schindellegi in der Lehre ** auf zwei Plänen und Die bestehendenDie bestehenden Radstreifen Radstreifen auf der auf H8 der werden H8 werden beim Anschluss beim Anschluss Schindellegi Schindellegi auf auf die Verbindungsstrassedie Verbindungsstrasse geführt. geführt. Im Tunnelzwei Im Tunnel sind Längenprofilen Velos sind nichtVelos zugelassen. nicht zugelassen. erläutert: - Gesamtsituation 1 : 1'500 - Detailplan Knoten 1 : 500 KernentlastungKernentlastung und Erschliessung und Erschliessung MIV 35 MIV 35 - Längenprofile 1 : 3'000 / 300 Die Ausbaugeschwindigkeit beträgt auf der H8 60 km/h, auf der Verbindungs- und Sammelstrasse 50 km/h. Der Bypass kann auf Grund der Kurvigkeit und Steigung lediglich mit 40 km/h befahren werden. Die bestehenden Radstreifen auf der H8 werden beim Anschluss Schindellegi auf die Verbindungsstrasse geführt. Im Tunnel sind Velos nicht zugelassen.

Kernentlastung und Erschliessung MIV 35 Fazit des Dozenten und des Verkehrsingenieurs im Sinne eines Gutachtens Die Arbeit zeigt beispielhaft auf, wie mit wenigen Infor- richtig hergeleitet. Das vorgestellte Erschliessungssystem mationen über Verkehrsbelastungen und -beziehungen erscheint – bei der angestrebten Entwicklung der Ge- in einer kleinen Ortschaft die wesentlichen Anforderun- meinde Feusisberg – richtig und umsetzbar, falls die not- gen und Probleme im motorisierten individuellen Ver- wendigen Abstimmungsschritte, Genehmigungen und kehr erkannt und richtig gedeutet werden können. Vom Finanzierungen erreicht werden können. Eine fordernde Übergeordneten bis zu den Details von Knotenpunktent- Aufgabe, welche von der Gruppe sehr gut und mit viel würfen werden die Arbeitsschritte des Verkehrsplaners Engagement gelöst wurde.

Abbildung: Detailplan Anschluss Schindellegi

38 Zuhause in Feusisberg Planen und Bauen für zukünftige Bewohner

Semesterarbeit Im Rahmen der Semesterarbeit in Architektur erar- Zudem ist die Ortschaft Feusisberg lediglich mit einer Städtebau beiteten die Studierenden des zweiten Semesters Buslinie mit dem regionalen öffentlichen Verkehr verbun- FS 2011 | 2. Semester einen ausschliesslich fiktiven Siedlungsentwurf auf den, wodurch die Bevölkerung auf ein privates Fahrzeug Modul: dem 1 Hektare grossen Gebiet «Moos» am südli- angewiesen ist. Städtebau 2 / chen Rand von Feusisberg. Die zu projektierende Das Umfeld des Grundstücks setzt sich aus einer klein- Architektur 2 Siedlung sollte angemessen auf das bestehende strukturierten und disharmonischen Mischung von Ein- Dozent: Ortsbild reagieren und dabei das städtebaulich- familienhäusern zusammen. Im Kontrast zu den in sich Lucas Steiner architektonische Potenzial des Grundstücks auslo- geschlossenen Parzellen der Einfamilienhäuser steht die Verfasser: R10 ten. Aufbauend auf Erkenntnissen aus der Analyse sich gegen Osten öffnende Landwirtschaftszone. der Gemeinde und des baulichen Kontexts haben die Studierenden in Gruppenarbeiten ihre Ziele für Projekte das Semesterprojekt definiert und ein entsprechen- Aufgrund der Erkenntnisse aus der Analyse erarbeiteten des städtebauliches Konzept entwickelt. In einem die Studierenden die Struktur einer möglichen Siedlungs- zweiten Schritt wurden in Einzelarbeit die jeweili- erweiterung. Dabei wurde auf eine soziale Durchmi- gen Gebäude mit Grundrissen, Fassadenansichten schung mit besonderer Berücksichtigung junger Famili- und Schnitten ausgearbeitet. en, auf eine ortsbildverträgliche Struktur sowie auf eine angemessene Gestaltung des Aussenraums geachtet. Ausgangslage und Analyse Die Ortschaft Feusisberg zeichnet sich vor allem durch Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen präsentieren sich ihre Aussicht auf den Zürichsee und die Nähe zur Stadt – trotz der identischen Ausgangslage und vergleichbarer Zürich aus. Diese Attraktivität zeigt sich in der Beliebtheit Zielvorstellungen – sehr unterschiedlich. Nachfolgend der Gemeinde bei Zuzügern aus der Stadt. In den letzten werden zuerst drei Gruppenarbeiten vorgestellt. Jahren sind die Bodenpreise gestiegen. Davon sind be- sonders junge Familien betroffen, die sich das Wohnen in der Gemeinde nicht mehr leisten können. Feusisberg muss sich daher mit Themen wie Überalterung und sin- kenden Schulkinderzahlen auseinandersetzen.

Abbildungen: Situationsplan und Mo- dellfoto des Projekts «Ecken und Kanten»

Gruppe: Katja Bissegger, Jonas Grubenmann, Sandro Jenzer, Stefan Kienzl

39 Abbildung: Inspiration zum Projekt «Findlinge» – Kunstins- tallation Findlinge von Reto Stadelmann

Gruppe: Maria Rota, Tina Tscharner, Markus Zannantonio

Gruppenarbeiten Projekt «Findling» Selbstverständlichkeit. Trotz einem hohen Mass an inne- Das Projekt «Findling» basiert auf einer freien Anordnung rer Logik lässt das Konzept gleichwohl viel Spielraum für von polygonalen Volumen, die wie Findlinge nach dem Individualität und spezifische Identität zu. Rückzug der Gletscher das Planungsgebiet besetzen. Die markanten Baukörper, ihre städtebaulich-architektoni- Projekt «Ecken und Kanten» sche Ausprägung und die grosszügigen Aussenräume Einen einfachen, aber in sich geschlossenen Entwurf formulieren einen deutlichen Gegensatz zum eher klein- stellt das Projekt «Ecken und Kanten» dar. Vier präzise räumigen, hauptsächlich nach Einzelinteressen ausge- aufeinander ausgerichtete Gebäudepaare strukturieren richteten Kontext. Dabei treten die Neubauten mit dem das Planungsareal und definieren dadurch zwei platz- heutigen Bestand am Siedlungsrand in einen anregenden ähnliche Aussenräume. Diese sind durch einen Weg ver- Dialog, ohne aber diesen zu dominieren. bunden; Weg und Plätze bilden gleichsam das Rückgrat der Siedlung. Projekt «Stufen» Das Projekt «Stufen» zeichnet sich einerseits durch eine Einzelarbeiten differenzierte Abstufung der Gebäudehöhen und an- Im Anschluss an die in der Gruppe erarbeitete städtebau- dererseits durch rhythmisch vor- und zurückspringende liche Disposition haben die Studierenden in Einzelarbeit Gebäudeteile aus. Die einfach verständlichen Spielregeln jeweils einen Baukörper «ihrer» Siedlung konzeptionell ermöglichen eine klare städtebauliche Disposition, die vertieft ausgearbeitet. Dabei galt es unter, Berücksichti- optimal auf den Kontext eingeht und dabei auch vielfäl- gung des vorgegebenen Wohnungsspiegels, funktionale tige Aussenräume entstehen lässt. Der Bebauungsvor- Grundrisse, ein kohärentes Materialkonzept und geeig- schlag verfügt über einen hohen Grad an überzeugender nete Aussenräume zu entwerfen.

Abbildungen: Situationspläne der Projekte «Findlinge» (links) und «Stufen» (rechts)

Gruppen: Maria Rota, Tina Tscharner und Markus Zannantonio. Yannic Bulliard, Pascal Honegger, Jan Pfister und Dominik Schärer

40 Projekt «Findlinge» Abbildungen: Grundrisse, Schnitte, .. Die polygonale Gebäudeform ermöglicht vielfältige Wohnungstypen mit Visualisierung und einem individuellen Gepräge. Ziel ist eine Genossenschaftssiedlung mit Iden- Fassadenansichten tität, die den Bewohnern ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt.

Studentin: .. Der kräftige Baukörper wird durch die Fassadengestaltung gezielt strukturiert Maria Rota und formal verfeinert.

.. Die Ansicht zeigt die gesamte Siedlung mit den abgeschrägten Dächern und der linearen Fassadengestaltung.

SCHNITT A 1:200 SCHNITT B 1:200 KONZEPT

15.00 Bebauung Grünraum. Die Erschliessung ist in sickerfä- Rotabstufungen ein Farbenspiel auf die First 14.13 First Die Bauten nehmen Bezug zur Landschaft in higem Belag ausgeführt. Fassade. der sie stehen. Der Zürichsee und der Hü- Mauerfragmente welche Rückseitig be- gelzug, auf dem sich Feusisberg befindet, pflanzt werden (Referenzbild Credit Suisse Atelier wurden in der letzten Eiszeit vom Linthglet- Wädenswil) können als Sitzobjekte benützt Das Atelier erstreckt sich über zwei Ge- scher geschaffen. Findlingen gleich stehen werden und bilden einen Sichtschutz auf die schosse und erhält eine interne Erschlies- 9.00 9.00 3. OG DG nun die Wohnbauten auf der grünen Wiese. privaten Räumlichkeiten. sung. Der Zugang erfolgt über den Haupt- Mit ihren Kanten, der Asymmetrie und dem Sie werden in der ganzen Siedlung einge- zugang des Gebäudes. Toiletten hat es auf

6.00 6.00 unförmigen Dach sehen die Gebäude aus setzt. Konzentriert vorallem im Bereich des beiden Geschossen die Kochnische befin- 2. OG 2. OG wie grosse Felsbrocken. Spielplatzes. det isch im Erdgeschoss. Der Platz- und Grünbereich in der Siedlung Die Aussenfassade wird in diesem Bereich 3.00 3.00 Freiraum dient als Treffpunkt für die BewohnerInnen über beide Geschosse hinweg verglast. Da- 1.OG 1.OG Der Raum zwischen den Bauten hat halböf- und als Spielplatz für die Kinder und soll durch entstehen optimal belichtete Arbeits- fentlichen Charakter. Der Sitzplatz der Erd- auch den BewohnerInnen des restlichen plätze. Es wird die Möglichkeit zu Ein- und 0 0 EG EG geschosswohnungen ist wie die Terassen Quartiers offen stehen. Ausblicken geschaffen und ein Bezug zum der Obergeschosse innenliegend. Hauptplatz hin entsteht. Es soll kein Mosaik von Privatgärten entste- Materialisierung Abends werden diese eingeschobenen -3.00 -3.00 UG UG hen die durch Hecken und Zäune voneinan- Die Monolithe werden ganz in Beton erstellt. Glaskuben den Platz beleuchten. der getrennt sind. Der Freiraum ist vor allem Der Sonnenschutz bringt in verschiedenen

ANSICHT 1:200

Projekt «Stufen»

Abbildungen: .. Das Projekt verfügt über funktionale und schlicht gehaltene Grundrisse, die Grundrisse und Fassa- sich überzeugend in die serielle Konzeption einordnen. Durch das Verwen- denansichten den von Loggien bleibt die klare Geometrie der Gebäude erhalten.

Student: .. Die Holzfassade verleiht den Gebäuden ein feingliedriges, gleichsam textiles Dominik Schärer Erscheinungsbild.

41 Abbildung: 3D-Visualisierung

Student: Sandro Jenzer

Projekt «Ecken und Kanten»

Abbildungen: .. In den rechteckigen Gebäuden werden grosszügige und möglichst offene Übersichtsplan und Wohnungen realisiert; sie zeichnen sich durch grosse Fenster und viel natür- Grundriss liches Licht aus.

Student: .. Die Visualisierung zeigt die filigrane und strukturierte Gestaltung der Fassa- Sandro Jenzer den im Zusammenspiel mit dem Aussenraum.

42 Bebauungs- und Nutzungskonzept Siedlungsentwurf «Maihof Nord»

Semesterarbeit Das Gebiet «Maihof» liegt zentrumsnah im Ortsteil kehrsaufkommen in zwei Bereiche teilt. Parallell zur H8 Städtebau Schindellegi. Es ist heute teilweise bebaut; wei- verläuft ein markanter Hügelzug, der das Planungsgebiet FS 2011 | 4. Semester tere Bauten sind im Bau oder in Planung. Mit der zusätzlich gliedert. Die Kuppe prägt das Landschaftsbild Modul: Städtebau 5 / vorliegenden Semesterarbeit «Siedlungsentwurf» als natürliche Zäsur und ist heute – mit Ausnahme eines Architektur 3 sollten die Studierenden Varianten für die langfris- Bauernhofs – nicht überbaut. Dozenten: Thomas R. tige Entwicklung des Gebiets «Maihof» erarbeiten. Der südliche Teil des Perimeters zwischen dem Dorfkern Matta, Lucas Steiner Gefragt waren Nutzungsideen und städtebauliche und der H8 zeichnet sich durch die Nähe zum Zentrum Verfasser: R09 Konzepte, die auf die komplexen, äusserst heraus- und der dazugehörigen Infrastruktur (künftiger Migros, fordernden Rahmenbedingungen im Planungsge- Bahnhof, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe) aus. biet möglichst optimal reagieren. Dieser Bereich ist bereits heute teilweise überbaut. Der mehrheitlich steile Hang im Norden ist heute Land- Für die Semesterarbeit sollten in Dreierteams Antworten wirtschaftsland (Weide) und locker bepflanzt mit einzel- auf die folgenden Fragen gefunden werden: nen Obstbäumen. Der Hang bietet gute Fernsicht auf .. Welche Nutzungen eignen sich für das Gebiet? Wel- den Zürichsee und das Zürcher Oberland und ist daher che sind sinnvoll und möglich? als Bauland sehr attraktiv. .. Welche Bauweise und Dichte ist vertretbar? .. Welche Art von Wohnen für welche Bevölkerung ist Auf den folgenden Seiten werden die Bebauungskon- erstrebenswert? zepte der sieben Gruppen vorgestellt. .. Wie lassen sich qualitätsvolle Aussenräume schaffen? Abbildung: .. Wie wird das Gebiet erschlossen bzw. wie lässt sich Planungsperimeter das Areal an die umgebenden Ortsteile anbinden? .. Welche Objekte und Orte im Planungsgebiet sind erhaltenswert?

Um eine grösstmögliche Vielfalt an Lösungen zu erhal- ten, hatte jede der sieben Gruppen eine für ihre Arbeit spezifische Randbedingung zu erfüllen – zum Beispiel die Prämisse «Hohe Dichte». Alle Gruppen mussten über- dies einen Allwetterplatz mit einer Fläche von 3000 bis 4000 m2 einplanen. Dieser sollte für Anlässe unter freiem Himmel wie die Chilbi oder den Viehmarkt geeignet sein.

Das Planungsgebiet Maihof Der zu beplanende Perimeter umfasst eine Fläche von rund 9 Hektaren (siehe Analyseplan auf der nächsten Sei- te). Während er im Norden – also gegen den See hin – an unbebautes Land grenzt, ist er an den übrigen Grenzen durch bestehendes Siedlungsgebiet umschlossen. Das Gebiet ist stark vom Verkehr geprägt: einerseits durch den Grosskreisel, andererseits durch die Pfäffiko- nerstrasse H8, die den Perimeter mit ihrem massiven Ver-

43 Abbildung: Analyseplan

Gruppe: Denise Janes, Christoph Stahel, Corina Vuilleumier

Konzepte Inseln und Hügel Gruppenthema: .. Landschafts-Inseln: An der nördlichen Hanglage wird Kernentlastung H8 der Übergang vom Siedlungsgebiet zur Landschaft Tieflage, mit Einhau- locker und auslaufend bebaut. Jeweils fünf Gebäude sung, unüberbaut bilden zusammen eine «Insel», einen sogenannten Cluster. Diese geben dem Übergang von der Siedlung Gruppe: in die Landschaft einen starken Charakter und bieten Tarik Basic, hohe Wohnqualität. Jasmin Klein, .. Luxus-Hügel: Auf dem «Luxus-Hügel» entstehen an Vanessa Studer privilegierter Lage zwölf Bauten mit Aussicht auf den See. Diese sind gegen Norden und Süden ausgerich- tet. Die Bauten ordnen sich dank schlanker Volumen gut ein. Die Bauten sind nur je 6 Meter hoch. .. Zentrum: Für die Zentrumsbauten wurde die Aus- richtung der umliegenden Bauten berücksichtigt. Mit den grösseren Kubaturen entsteht ein städtischer Charakter. Als Einheit formiert ist das Zentrum gut strukturiert und übersichtlich. Die Gebäudeformen ermöglichen Wohn- sowie Gewerbenutzungen.

Chilbi auf dem Grosskreisel Gruppenthema: Das Planungsgebiet wird aufgrund der Analyse und nach Allwetterplatz inner- umfassendem Variantenstudium in drei Bereiche auf- halb des Perimeters geteilt. .. Der geforderte Allwetterplatz soll auf der Einhausung Gruppe: über dem ehemaligen Grosskreisel zu liegen kom- Valentin Müller, men. In unmittelbarer Nähe sollen sich in Zukunft Marco Stadelmann, auch die öffentlichen Bauten befinden. Philipp Weber .. Im nördlich abfallenden Hang ist ein grosses Wohn- gebiet geplant. .. Im eher flacheren Bereich südlich der H8 soll – entsprechend der zentrumsnahen Lage – verdichtet gebaut werden.

44 Ein begrünter Hügel zur Lärmdämmung Gruppenthema: .. Das Nutzungskonzept dieser Gruppe ist stark von der Tieferlegung der H8, Topografie und den Lärmemissionen der H8 geprägt. keine Einhausung In unmittelbarer Nähe der H8 und ihrer Emissionen werden keine Wohngebäude erstellt. Es werden Gruppe: Pufferzonen freigelassen, in denen andere Nutzun- Christine Hostettler, gen vorgesehen sind. Südlich der H8 etwa entstehen Romano Lanzi, zwei Gebäude, in denen Alterswohnungen sowie Daniel Girardin die Gemeindeverwaltung geplant sind. Diese Bauten werden mit 30 bis 40 m Abstand zur H8 erstellt, so dass das Lärmproblem zumindest entschärft ist. .. Entlang der Strasse findet ein topografischer Eingriff statt. Dadurch entsteht ein lärmdämmender, von Vegetation bedeckter Hügel. Zwischen den Bauten und der Strasse ist ein attraktiver Park geplant. Für die Bewohner der «Altersresidenz Maihof» bildet der Park einen wichtigen Erholungsraum. .. Angrenzend an den Park kommt östlich von der Mai- hofstrasse der Allwetterplatz zu liegen – wie von der Gemeinde gewünscht in der Nähe der Schulanlage. Der Allwetterplatz verfügt über eine Buvette.

Eine neue Silhouette für Schindellegi Gruppenthema: Voraussetzung für den Entwurf ist die Eintunnelung der Hohe Dichte H8 gemäss der Studie «Kernentlastung Schindellegi». .. Im steil abfallenden nördlichen Teil des Perimeters Gruppe: entstehen exklusive Villen mit Seesicht. Die Bauten Denise Janes, werden auf Plateaus gesetzt, die aus dem Terrain he- Christoph Stahel, rausragen. Dadurch bleibt der natürliche Verlauf des Corina Vuilleumier Hangs trotz Bebauung ablesbar. Die Plateaus folgen den Höhenlinien und dienen als grosszügige private Aussenräume. Angesichts der exklusiven Lage wird in diesem Gebiet bewusst auf die in der Aufgabenstel- lung geforderte hohe Dichte verzichtet. .. Der Hügelzug in der Mitte des Gebiets wird besetzt mit einer kleinteiligen, reihenartigen Bebauung, die Schindellegi eine neue Silhouette verleiht und den Übergang bildet zwischen zentrumsnahem Geschoss- wohnungsbau im Süden und der gehobenen Bebau- ung im Norden. Um die Hügelkante freizuspielen, wird der Rückbau des Bauernhofes vorgeschlagen. .. Angrenzend ans heutige Zentrum entsteht im südli- chen Teil eine dichte Bebauung. Aus dem Altbestand werden ausgewählte Gebäude übernommen.

45 Luxuria, publica, novus Gruppenthema: .. Im nördlichen Bereich «luxuria» werden an bevor- Allwetterplatz ausser- zugter Aussichtslage Terassenhäuser erstellt. Darin halb des Perimeters werden teure Wohnungen in hohem Ausbaustandard realisiert. Gruppe: .. Der westliche Bereich «publica» ist innerhalb der Reto Barandun, Ortschaft Schindellegi zentral gelegen. Daher werden Thomas Tschopp, in diesem Bereich öffentliche Nutzungen angeboten. Christoph Lanker Es wird ein öffentlicher Platz erstellt, auf dem sich ein Restaurant / Café befindet. Am Platz befinden sich dreistöckige Gebäude mit Nutzungen wie Gemeinde- haus, Coop, Bibliothek, Gewerbe und Büroflächen. .. Der südöstliche Bereich «novus» wird mit einer modernen Siedlung bebaut. Mehrfamilienhäuser werden um halbprivate Innenhöfe angeordnet. Um die privaten Vorbereiche vom halböffentlichen Raum zu trennen, werden die Gebäude mit Hochparterre ausgeführt. Mit dem Baubereich «novus» werden jüngere Menschen angesprochen.

Ein Park auf der Einhausung Gruppenthema: Das Bebauungs- und Nutzungskonzept dieser Gruppe Kernentlastung H8 unterteilt das Gebiet in fünf Teile. Tieflage, mit Einhau- .. Ein öffentlicher Platz mit gewerblicher Umfeldnut- sung, überbaut zung sowie ein neues Gemeindehaus mit öffentlicher Bibliothek erweitern den alten Dorfkern von Schin- Gruppe: dellegi. Die Zentrumserweiterung wird über einen Thomas Aellig, Fussweg auf der H8-Einhausung ans alte Zentrum Ilva Gerber, angebunden. Matthias Güntens- .. Im Gebiet «Paradiesli» sorgt eine relativ tiefe perger Überbauungsdichte für gehobene Wohnformen mit Weitsicht. .. Die zentrumsnahe Lage und die grüne Umgebung bei gleichzeitiger Weitsicht sind die Qualitäten im Gebiet «Höchi». .. Im südlichen Teil sorgen abwechselnd angeordnete Reihen- und Zeilenbauten für attraktive Räume. Sie richten sich an der neuen Dorfzufahrt aus. .. Auf der wiedergewonnenen Fläche der alten Ver- kehrsinfrastruktur entsteht ein öffentlicher Park.

46 Teppich und Turm Gruppenthema: .. Die Hauptstrasse H8 wird eingehaust und der Gross- Geringe bauliche kreisel rückgebaut. Dichte .. Der Hang im Norden wird mit freistehenden turm- ähnlichen Baukörpern locker bebaut. Diese hohen Gruppe: Häuser umfassen neun bzw. fünf Geschosse und David Reinhard, beinhalten luxuriöse Geschosswohnungen. Thomas Roduner, .. Die markante Scheune auf der Kuppe wird zu einem Elias Vetter Gourmet-Restaurant umgenutzt. Die restlichen Ge- bäude des Bauernhofs werden zurückgebaut. .. Im Zentrum entstehen ein Alterszentrum, die Gemeindeverwaltung, ein Gewerbegebäude mit Wohnnutzung in drei Attikaaufbauten und ein reines Gewerbegebäude. Zwischen den Zentrumsbauten und dem bestehenden L-förmigen Gebäudekomplex entsteht ein Allwetterplatz. .. Zwischen dem Zentrum und dem im Bau befindlichen Wohn- und Gewerbegebäude wird eine teppichar- tige, eingeschossige Atrium-Wohnsiedlung erstellt. Die Wohneinheiten verfügen jeweils über mehrere private Innenhöfe.

Fazit der Dozenten Nach intensiver Bearbeitungszeit liegen mit den Sied- erkennbar, wie auch die Schwierigkeiten und Herausfor- lungsentwürfen der HSR-Studierenden verschiedene Sze- derungen, die mit dem Ort und der Aufgabe verbunden narien vor, die andeuten, wie mit dem Areal «Maihof sind. Denn, keine Frage, die Entwicklung des Areals ist Nord» raumplanerisch und städtebaulich umgegangen komplex: Es gilt zwischen wirtschaftlichen, politischen werden könnte. Zwar handelt es sich dabei um Bebau- und sozio-kulturellen Interessen abzuwägen und gleich- ungsvorschläge, die kaum je 1:1 umgesetzt werden. zeitig die anspruchsvolle Topographie, die widersprüch- Die einzelnen Konzepte zeigen aber mögliche Stoss- liche Beziehung zwischen Besonnung und Aussicht, die richtungen auf und dienen in jedem Fall als anregende verkehrstechnischen Schwierigkeiten und vieles mehr Diskussionsbeiträge über das Schindellegi von morgen. so unter einen Hut zu bringen, dass ein reizvoller neuer Ortsteil entsteht, der für eine durchmischte Bevölkerung Das Ideenspektrum der Projekte ist breit und basiert eine Wohn- und Arbeitsumgebung von hoher Lebens- auf gruppenweise individuellen, d.h. unterschiedlichen qualität darstellt. Rahmenbedingungen. Die Summe der Vorschläge der Studierenden macht deutlich, welch grosse ortsbauliche Ein anspruchsvolles Ziel, das noch in weiter Ferne liegt, Bedeutung dem Planungsperimeter künftig zukommt. das aber mit der Diskussion der hier dokumentierten Mit der Bebauung des Areals «Maihof» wird Schindel- Projekte und den daraus gewonnen Erkenntnissen mehr legi massgeblich erweitert. Die Chancen, die daraus er- und mehr an Kontur gewinnen wird. wachsen, sind aus den vorliegenden Arbeiten ebenso

47 48 VerfasserInnen der Projektarbeiten R09

R10

R11

49 Impressum

Herausgeber HSR Hochschule für Technik Rapperswil Studiengang Raumplanung mit freundlicher Unterstützung der Gemeinde Feusisberg

Koordination Eva Sabiote Redaktion Katja Bissegger, Matthias Güntensperger, Lea Gwerder, Sandro Jenzer, Gabriela Keusch, David Reinhard, Maria Rota, Corina Vuilleumier

Layout David Reinhard, Corina Vuilleumier

Copyright HSR Hochschule für Technik Rapperswil und die ProjektverfasserInnen Luftbilder von der Gemeinde Feusisberg zur Verfügung gestellt Foto Titelbanner auf Seite 31: © David Gubler, 2011 (www.bahnbilder.ch)

Begleitende Dozenten Beat Aliesch Thomas R. Matta Andreas Schneider Lucas Steiner Walter Ulmann Thomas Winzer Klaus Zweibrücken

50 Studiengang Raumplanung HSR Hochschule für Technik ■ Oberseestrasse 10 ■ Postfach 1475 ■ CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0)55 222 41 11 ■ [email protected] ■ www.hsr.ch