Gemeindebrief Evang.-Luth. Kirchengemeinde mit , Bockhorn, , , , Fraunberg , , , , , Wörth

Vieles wird anders – aber wie? September - November 2020 Inhalt und Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser, Inhaltsverzeichnis im Frühjahr dachten die meisten noch, dass sich die Coronakrise über den Seite Sommer legt. Doch nun sieht es so aus, Besinnung 3 als würde uns das Thema noch lange Vieles wird anders begleiten. Es können keine größeren – Stadt 4 Veranstaltungen für den Herbst geplant werden. Selbst die Gottesdienste – Schule 5 können wir nicht langfristig planen. – Altenheim 7 Darum ist dieser Gemeindebrief dünner – Kirche 9 als sonst und darum legen wir die FriedensDekade 11 Gottesdienste dem Gemeindebrief bei. Gruppen und Kreise 12 Die Frage stellt sich: Wie geht es weiter? Wie verändert das Ganze unser Reformationsfest 14 Zusammenleben? Was bedeutet es Kasualien 15 für die Zukunft der Kirchen? Was ist Vieles wird anders – unentbehrlich und was können wir auf das soll bleiben 16 keinen Fall aufgeben? Wir wünschen Ihnen dennoch einen Kindergeschichte 20 guten Start in den Herbst. Vielleicht Veranstaltungen schreiben Sie uns ja, was für Sie (unter Vorbehalt) 22 an Kirche und Kirchengemeinde unentbehrlich ist und worauf sie auf keinen Fall verzichten wollen.

Ihr Gemeindebriefteam IBAN: DE96700519950000028480 BIC: BYLADEM1ERD Sparkasse Erding -

Dem Gemeindebrief liegt ein Flyer für die Herbstsammlung der Diakonie bei. Bitte verwenden Sie bei Ihren Überweisungen den im Flyer enthaltenen Über- weisungsträger.

Der Gemeindebrief berichtet über aktuelle Themen, Veranstaltungen und Termine in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Erding. Auflage: 5.800 Druck: Druckerei Dersch, Hörlkofen Satz & Layout: A. Jäckel - aj designed Redaktionsschluss: 25.Oktober 2020 Titelbild: Aleksandr Khakimullin/123RF.COM V.i.S.d.P.: Das Gemeindebrief-Team: Marion Eigenschenk, Herdana v. Fraunberg, Roland Fritsch, Angelika Mühlbichler, Andrea Oechslen Impressum

Seite 2 Vieles wird anders – aber wie?

Diese Frage stellen sich viele in die- Und was macht man als guter evan- sen Monaten. Was ändert sich – be- gelischer Christ, wenn solche Fragen ruflich, privat, in der Gesellschaft? zu beantworten sind? Man schaut in Die Corona-Krise hat uns alle im Griff, der Bibel nach. Da findet sich beim ein Ende ist nicht absehbar. Das treibt Propheten Micha zum Beispiel folgen- uns um, kostet Kraft, macht unsicher. der Satz: „Es ist dir gesagt, Mensch, Doch wenn man ein Gutes darin se- was gut ist und was der Herr von dir hen möchte, dann dies: Die Krise fordert: nichts als Gottes Wort halten zwingt uns, über allzu Selbstver- und Liebe üben und demütig sein vor ständliches, Normales, Unhinterfrag- deinem Gott.“ Da steckt für mich der tes neu nachzudenken. Muss wirk- ganze Auftrag einer Kirchengemeinde lich wieder alles so werden wie „vor drin: Demütig sein – das sind für mich Corona“? Schwierige Fragen, weil es die Gottesdienste, in denen ich immer dabei ja auch um Existenzen geht. wieder neu auf Gottes Wort höre, ihm Trotzdem müssen wir – auch ange- vertraue, Kraft schöpfe, und mich als sichts der finanziellen Folgen der fehlbares Geschöpf erfahre und nicht Krise – klären, was auf die Dauer als Herr der Welt, der alles im Griff wirklich unverzichtbar ist. Privat, in hat. Gottes Wort halten – das ist für der Gesellschaft, auch in der Kirche, mich die Beachtung der Gebote, aber auch in unserer Erdinger Gemeinde. auch das Zeugnis geben von meinem Denn wie es der Zufall oder die Fü- Glauben gegenüber meinen Mitmen- gung will, fängt genau in dieser Zeit schen. Liebe üben – das ist für mich eine neue Stellenplanung für die Lan- die Nächstenliebe, die Diakonie, das deskirche an. Zu klären ist, wie viele Dasein für andere Menschen, ob die hauptamtliche Mitarbeitende in Zu- nun Christen sind oder nicht. Also kunft noch zur Verfügung stehen. Si- Gottesdienste, Taufen, Trauungen cher ist: Mehr werden es auf keinen und Bestattungen, Konfi-Kurse, Reli- Fall, eher weniger. Deshalb müssen gionsunterricht, öffentliche Präsenz in wir herausfinden, welche Angebo- der Gesellschaft, diakonische Projek- te und Arbeitsfelder der Kirchenge- te – das sind für mich unsere Kern- meinde wir für unverzichtbar halten. aufgaben. „Alles“ wird diesmal als Antwort nicht mehr gehen, dafür ist der Zwang zur Und was halten Sie für unverzicht- Konzentration zu stark. Wir werden bar? Bitte schreiben oder sagen Sie uns entscheiden müssen. Doch das es mir. Jede (gerne auch kritische) kann – wie gesagt – auch eine Chan- Rückmeldung würde mich freuen: ce sein: Was macht uns als Kirchen- [email protected] oder Tel. gemeinde wirklich aus? Was können 08122/99980961. andere besser?

Seite 3 Liebe Bürgerinnen und Bürger, in den gesellschaftlichen Diskurs ein- zubringen. Denn ich bedaure sehr die ich habe wäh- ständig wachsende Zahl der Kirchen- rend der Zeit austritte, obwohl beide Konfessionen des Lock- über enorme Möglichkeiten verfügen, downs eine um ihre gesellschaftliche Bedeutung enorme Hilfs- zu betonen. Gerade im Umfeld der bereitschaft Erlöserkirche in Klettham zeigt sich innerhalb der in den kommenden Jahren exempla- Erdinger Be- risch, wie das gelingen könnte. Dort völkerung er- soll ein neues Zentrum für das Stadt- leben dürfen. viertel entstehen, wie der Stadtrat vor Viele von Ihnen kurzem in einem Stadtteilentwick- verhielten sich lungskonzept für Klettham beschlos- rücksichtvoll und achtsam, die Un- sen hat. Wenn alle ihren Teil dazu terstützung Hilfsbedürftiger war groß. beitragen, kann der Stadtteil noch Parallel dazu beobachte ich jedoch schöner werden und bietet beste Vor- verstärkt, wie das Verständnis für aussetzungen für ein gelungenes Zu- die notwendigen Schutzmaßnahmen sammenleben. sinkt und die Rücksicht auf andere nachlässt. Ich hoffe aber, dass die Ar- Generell erscheint es mir vor dem beit von Vereinen und Organisationen Hintergrund der Krise wichtig, unsere während der Krise nicht nachhaltig Mitmenschen weniger zu beobachten beschädigt wurde und möchte an die und an ihnen zu zweifeln, als an ihrem bedeutende Rolle der Kirchen und Geschick Anteil zu nehmen. Damit anderer Institutionen in unserer Ge- wünsche ich Ihnen und vor allem der sellschaft erinnern, die maßgeblich evangelischen Kirchengemeinde alles dazu beitragen, dass Loyalität und Gute für die Zukunft! Gemeinsinn nicht verloren gehen. Max Gotz Mein großer Wunsch für die beiden großen Kirchen wäre, die schwere Oberbürgermeister Zeit als Chance zu nutzen und sich

Monatsspruch für Oktober:

Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's euch auch wohl. Jer 29,7

Seite 4 Lernen im Zeichen von Corona Was die Schulen betrifft, sind viele Fragen offen.

Von Ursula Zettl-Bauer Jetzt sind ersteinmal Ferien! Das dien vermittlet werden können. Und hat sich mancher von uns gedacht – so war es für mich eine berührende Schüler, Eltern, Lehrer, Politiker und Erfahrung, meine Siebtklässlerinnen natürlich auch die Beamten im baye- in der ersten Videokonferenz zu be- rischen Kultusministerium, auf deren obachten, wie sie in ihren Jugendzim- Verlautbarungen wir letztendlich alle mern am Schreibtisch oder auch auf warten und angewiesen sind. dem Sofa im elterlichen Wohnzimmer Heute zeigt sich bereits deutlich, dass saßen und sich auf den Bildschirmen niemand weiß, was passieren wird, abtasteten. Ich glaube, allen ging es aber jeder eine Meinung zum Thema wie mir: Alle hatten sich äußerlich Schule im nächsten Schuljahr hat. verändert! Das wäre uns im normalen Alltag niemals aufgefallen. Wir hätten Lernen durch „Abschauen“ uns ja täglich gesehen!

Erlauben Sie mir daher zunächst eini- Wir sind uns fremd geworden ge Gedanken dazu, was „Schule“ ei- gentlich für die Beteiligten bedeutet. Dann der Präsenzunterricht in halber Mir ist in der Zeit der Schulschließung Klassenstärke bis hin zur Zeugnisver- und insbesondere in der Zeit, in der gabe am letzten Schultag: Es gibt in immer mehr Klassen zum sogenann- meiner Klasse Schülerinnen, die sich ten Präsenzunterricht in die Schu- seit dem 13. März nicht mehr gesehen le kommen durften, klar geworden, haben. Eine Klassengemeinschaft dass die Schule in erster Linie Ort stirbt in einer solchen Situation, wir des sozialen Lernens und der Ent- sind uns fremd geworden! wicklung der eigenen Persönlichkeit Nun kam in den letzten Schultagen ist. Mitschüler treffen, sehen, welche ein verbindliches Schreiben des Kul- Trends erscheinen und wieder verge- tusministeriums, die Schulen mögen hen, seine eigene Stellung innerhalb Sorge tragen, dass für drei mögliche der Gruppe erfahren, das alles ist un- Szenarien im nächsten Schuljahr Vor- endlich wichtig für Heranwachsende. bereitungen getroffen werden: Die Lernen durch „Abschauen“, sei es von uns allen erhoffte Möglichkeit ist von Gleichaltrigen oder Lehrern, die die, dass die Klassen in voller Stärke in irgendeiner Weise eine Vorbildfunk- in die Schule kommen können ( dazu tion ausüben, das ist viel wichtiger als müsste an einer Schule, die gleich- das bloße Erwerben von Kenntnissen zeitig von über 1000 Schülerinnen und Fertigkeiten, die per mail, Lern- besucht wird und die vom ÖPNV ab- plattform, cloud oder ähnliche Me- hängt, wohl das Abstandsgebot fal-

Seite 5 Wünschenswert wäre ein normaler Schulbetrieb, doch dieser lässt sich nur schwer mit dem Abstandsgebot vereinbaren. Foto: pixabay

len, denn wie sollen gleichzeitig alle funktionierendem Internetzugang ge- Schülerinnen über die Nadelöhre der arbeitet wird. Gänge in ihre Klassenzimmer gelan- Ich wünsche mir einfach nur norma- gen, wenn alle 1,5 Meter Abstand len Schulbetrieb, damit ich mit mei- halten sollen? Von der Sitzordnung nen Schülerinnen zusammen lernen dort, Pausenregelung, Toilettengän- und leben kann! Ich wünsche mir aber gen etc. noch gar nicht zu reden). Die auch größtmögliche Sicherheit und zweite Möglichkeit wäre wieder ein körperliche Unversehrtheit für mich Unterricht im Wechsel in der Schule und die mir anvertrauten Kinder. All- und zuhause (dabei würde man wohl zu laschen laissez faire-Umgang mit täglichen Wechsel der Gruppen an- dem bedrohlichen Virus lehne ich ab! denken und darüber hinaus selbst- Wir können uns nur schützen, indem verständlich die Lerninhalte verbind- wir vorsichtig sind, Abstand halten lich machen, so dass es auch wieder und Massenansammlungen meiden Leistungsnachweise geben wird). Die – zumindest im Augenblick. Was das dritte Möglichkeit, die zwischenzeit- für das neue Schuljahr bedeutet, wird lich, wenn man die aktuellen Berichte sich zeigen. in den Medien verfolgt, auch wieder Ursula Zettl-Bauer ist Lehrerin an der im Bereich des Denkbaren liegt, wä- MRS Heilig Blut der Erzdiözese Mün- ren Schulschließungen, für die weiter chen und Freising und Mitglied der an Lernplattformen und dauerhaft Erweiterten Schulleitung

Seite 6 Keine Einsamkeit aufkommen lassen Corona stellte und stellt vor allem die Altenheime vor große Herausforde- rungen. Wie geht es hier weiter?

Von Stephanie Maier

Die Pf lege und Betreuungskräfte in den Altenheimen sind zur Zeit besonders gefordert. Foto: Maier

Noch sind die Infektionszahlen relativ nen wochenlang in den Altenheimen niedrig, aber sie steigen. Die Gefahr abgeschottet waren, um sich vor ist noch lange nicht gebannt – vor al- dem Coronavirus zu schützen, sind lem für ältere Menschen, die als Risi- die Regeln inzwischen gelockert. In kogruppe in der Corona-Krise gelten. den Heimen sind die Besucherregeln Viele von ihnen stellen sich daher die allerdings sehr unterschiedlich. Das Frage: Wie geht es weiter in den Al- liegt an den Gegebenheiten und Bau- tenheimen? weisen der jeweiligen Gebäude. Nachdem die Senioren und Seniorin-

Seite 7 Die Regeln hängen an den Besucherinnen und Besucher Eingängen müssen sich anmelden

Einen Tag vor Muttertag, am 9. Mai, Corona hat auch den Heimalltag sehr erlaubte die Regierung wieder Besu- verändert. Aufgrund möglicher Grup- cher zuzulassen, wenn ein individu- peninfektionen dürfen keine stations- elles Hygieneschutzkonzept vorliegt. übergreifenden Angebote und Feste Wie so ein Konzept aussieht, ist den stattfinden. Kleinstgruppen auf den Einrichtungen selbst überlassen. Es jeweiligen Etagen sind erlaubt. Pfle- sind nach wie vor die Abstands- und ge- und Betreuungskräfte sind glei- Hygieneregeln einzuhalten. In die An- chermaßen gefordert. Besonders die gehörigen und Besucher (was sicher Einzelbetreuung, die von den Mitar- nicht einfach ist) wird großes Vertrau- beitenden des Sozialen Dienstes er- en gesetzt, diese Vorschriften zu be- bracht werden, steht in diesen außer- achten. gewöhnlichen Zeiten im Vordergrund, Die Heime sind sich bewusst, wie um den Bewohnern das Heimleben wichtig der soziale Kontakt von Be- so „normal“ wie möglich zu gestal- wohnern und Angehörigen ist. Für sie ten. Gemeinsames Singen, Zuhören, ist es nicht einfach, den Spagat zwi- „Dasein“, Spaziergänge/fahren an schen maximaler Sicherheit der Be- frischer Luft sind nur einige Beispie- wohner und individueller Freiheit zu le, die mit dem Betreuungskräften schaffen. Bis auf weiteres gelten die unternommen werden, um bei den Hygienebestimmungen, je nach Lage Senioren kein Gefühl der Einsamkeit wird neu entschieden. aufkommen zu lassen. Die aktuell geltenden Besucherregeln Die Heime sind bemüht, das Wohlbe- hängen gut sichtbar an den Eingän- finden der Senioren und der aktuellen gen der Heime oder können bei den Hygienevorschriften in Einklang zu Mitarbeitenden erfragt werden. Wich- bringen. Die Gesundheit der Bewoh- tig ist: Besucher müssen sich anmel- ner hat höchste Priorität. Nur so kön- den. nen wir diese Pandemie überstehen. Stephanie Maier arbeitet im Sozialen Dienst des Heiliggeist-Stiftes.

Monatsspruch für November:

Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Jer 31,9

Seite 8 Die Kirche im Jahr 2030 Ideen und Ansatz des landeskirchlichen Zukunftsprozesses "Profil und Konzentration"

Von Pfarrerin Dr. Juliane Fischer Jedes Jahr im Sommer liegen die Er- gaben mit weniger Leuten bewerk- gebnisse der Kirchenmitgliedschafts- stelligen. Sondern VIELMEHR sollte entwicklung aus dem Vorjahr vor. geklärt werden: Was ist unser Auf- Und auch in diesem Jahr sorgten sie trag? Und wie wollen wir diesen Auf- für eine Schlagzeile: 2019 sind so trag leben, wenn wir die Menschen viele Menschen aus der Kirche aus- von heute in ihren Lebensräumen, mit getreten wie niemals zuvor! Fragt ihren Erwartungen und Bedürfnissen, man nach Gründen, bekommt man mit ihren Enttäuschungen und Hoff- folgende Antworten: Man wolle Kir- nungen konkret in diese Überlegun- chensteuern sparen, man könne auch gen mit einbeziehen? ohne Kirche glauben, die christliche Botschaft habe einem nichts mehr zu Die Umkehrung der Fragestellung sagen – sie sei schlichtweg irrelevant. (weg von der Strukturfixierung hin Legt man diesen Trend der letzten 40 zu Konzentration auf die Aufgaben) Jahre auf die kommenden 40 Jahre hat enorme Kreativität freigesetzt. Es um, heißt das: Die Kirche ist 2060 halb sollte – so das Fazit – darum gehen, so groß wie heute. Halb so viele Mit- Christus miteinander zu leben. Und glieder. Halb so viel Geld auf Grund zu dieser in Christus Mensch gewor- von weiter sinkendem Kirchensteuer- denen Liebe Gottes einen einfachen einkommen. Zugang zu schaffen. Um dies zu ver- wirklichen, wurden 5 Grundaufgaben Was ist unser Auftrag? von Kirche identifiziert: 1) Christus verkündigen und geistliche Gemein- Mit diesen Prognosen vor Augen hat schaft leben, 2) Lebensfragen klären die ELKB (Evangelisch-lutherische und Lebensphasen seelsorgerlich Kirche in Bayern) bereits 2017 einen begleiten, 3) Menschen in Not wahr- Zukunftsprozess unter dem Namen nehmen und Teilhabe ermöglichen, "Profil und Konzentration" (= PuK) 4) Christliche und soziale Bildung er- gestartet. Alle Gemeinden und Ein- möglichen, 5) Nachhaltig und gerecht richtungen waren zur Mitarbeit auf- wirtschaften. Um diese Grundaufga- gerufen. In einem breit angelegten ben erfüllen zu können, wurden zwei Beteiligungsverfahren in vielen unter- Meta-Themen als Voraussetzung be- schiedlichen Formaten sollte NICHT nannt: Die Verwaltungsaufgaben der geklärt werden: Wie können wir un- Kirche müssen so vereinfacht und sere Organisation durch strukturelle entschlankt werden, dass mehr Zeit und planerische Veränderungen so für die Erfüllung der Grundaufgaben umbauen, dass wir die gleichen Auf- bleibt. Und die Kirche muss Geld in

Seite 9 die Hand nehmen, um sich gut im di- zeugung von PuK, es kommt auf die gitalen Raum aufzustellen, weil sich Menschen vor Ort an! Und da ist die dort eben ein nicht unerheblicher Teil Situation eben überall einen andere… des menschlichen Lebens heute ab- spielt. Will sagen: Es gibt nicht DIE Mus- terlösung für die Kirche der Zukunft. Es gibt keine Musterlösungen Aber es gibt einen Ansatz, wie es ge- lingen kann, konstruktiv und kreativ Weil man sich im Klaren darüber war über die Zukunft der Kirche nachzu- und ist, dass die Lebensformen der denken. Dazu gehört: Menschen heute sehr unterschiedlich 1) klären, was der Auftrag hier und sind, hat man im PuK-Prozess außer- jetzt vor Ort ist (welche der Grundauf- dem ganz viel Entscheidungskompe- gaben ist für uns die wichtigste?) tenz direkt vor Ort abgegeben. Keiner 2) mit den Menschen vor Ort ins Ge- im Landeskirchenamt wollte z.B. der spräch kommen (wie leben sie, was Kirchengemeinde Erding vorschrei- brauchen sie, was erhoffen sie sich ben, was sie als ihren Schwerpunkt in möglicherweise von der Kirche?) der Beschäftigung mit den 5 Grund- 3) den Raum des kirchlichen Han- aufgaben identifiziert. Und was die delns konsequent auf den Auftrag Kirchengemeinde Erding da für sich und die Bedürfnisse vor Ort ausrich- herausgefunden und beschlossen ten (und dafür die bisherige Struktur hat, das ist völlig verschieden von entsprechend umbauen) dem, was in Kirchengemeinden in Hof 4) den Anspruch der geistlichen Voll- oder in Garmisch- Partenkirchen be- versorgung aufgeben und alles, was schlossen wurde. Denn, so die Über- sicherlich einmal gut und richtig war

Seite 10 – nun aber nicht mehr "dran" ist – ßung! In Joh 12,24 heißt es: Wenn das (los)lassen und wertschätzend verab- Weizenkorn nicht in die Erde fällt und schieden erstirbt, bleibt es allein. Wenn es aber 5) die Haltung des Säens und Wach- erstirbt, bringt es viel Frucht. Will sa- senlassens einüben und Neues aus- gen: In der Bibel wird das neue Leben probieren. Neue Formate ziehen neue durch das Absterben und den Tod Menschen an! Aber Neues lässt sich hindurch verheißen – nicht daran vor- wirklich nur dann in Angriff nehmen, bei! Den Anspruch geistlicher Vollver- wenn es nicht wieder nur zusätzlich sorgung aufzugeben, ist so gesehen zum schon bestehenden Programm keine bloße Strukturanpassungsmaß- passiert nahme für eine schrumpfende Kirche, sondern eine geistliche Übung. Im Manches muss aufgegeben wer- Zusammenhang mit der Frage nach den angemessenen Reformmaßnahmen wohnt nach Joh 12,24 eben genau Wahrscheinlich besteht die größte dem (Los)Lassen die Verheißung der Herausforderung für die Zukunftsfä- Auferstehung inne. higkeit der Kirche darin, Punkt 4 zu (Dr. Juliane Fischer war Pfarrerin in realisieren. Dabei steht genau auf die- Hallbergmoos und ist nun Mitglied im sen Punkt eine klare biblische Verhei- PuK-Team)

Umkehr zum Frieden Gottesdienst zur Ökumenischen FriedensDekade am Buß- und Bettag, 18.11., 19.00 Uhr, in der Erlöserkirche

Unübersehbar bewegen wir uns in eine Sack- gasse: Immer mehr Menschen leiden unter Umweltkatastrophen, Ungerechtigkeit und Krieg, viele Menschen müssen flüchten oder wandern unfreiwillig aus. Zugleich gibt es nicht nur weltweit Proteste, viele Menschen verlassen auch die Unheil bringenden Wege. Das Motto der Ökumenischen FriedensDeka- de 2020 vermittelt zwei Botschaften: Eine Ab- kehr von der jetzigen Praxis ist notwendig und radikale Veränderungen sind machbar. Wenn es möglich ist, werden wir auch in die- sem Jahr am Buß- und Bettag einen Ökumenischen Gottesdienst zur Frie- densDekade feiern.

Seite 11 Gruppen, Kreise, Treffpunkte, Termine

Noch ist offen, wann sich die Gruppen und Kreise wieder treffen können. Entnehmen Sie bitte Genaueres der Tagespresse, den Abkündigungen, unserer Homepage (www.ev-kirche-erding.de) oder setzen Sie sich mit den Ansprech- partner*innen in Verbindung. Musikalisches Kinder und Jugend Bläserkreis Krabbel-Treff Dr.-Henkel-Str. Mi, 20.00 Uhr, für Mütter und Väter mit Kleinkindern, im Gemeindezentrum Altenerding, jeden Mittwoch 10 Uhr Leitung: Michael Datz Neue Gruppe, die sich immer über Zu- Tel.: 08122 90 33 16 wachs freut! Ansprechpartner: Linda Horner, Chöre [email protected] Kinderchor Do, 17.00 Uhr Jugendchor Do, 18.00 Uhr Kantorei: Do, 19.45 Uhr Weitere Treffpunkte im Gemeindezentrum Altenerding Partnerschaftskreis Leitung: Regina Doll- Veihelmann Wir kümmern uns um die Gemeindepart- Tel: 08122 82 73 nerschaft mit Bonyhád (Ungarn) Ansprechpartner: Rüdiger Wendt Glaube miteinander teilen Tel.: 08122 8 61 28 Hauskreise Ökumenischer Gesprächskreis Erding Do, 14tägig, 20.00 Uhr bei Familie Fischer (ÖGE) Tel.: 08122 47 79 30 Termine (unter Vorbehalt): Di, 1 x monatlich 20.00 Uhr Di 29.9. um 19 Uhr Die Islamische Ge- Informationen bei Johanna Ruge meinde zu Gast bei der Ev-Luth. Kirchen- Tel.: 08122 64 41 gemeinde Erding, Gemeindezentrum Al- tenerding, Führung und anschließendes Gebetskreis Gespräch über das Thema „Engel“ Di, 9.00 Uhr. Sa 21.11. um 14 Uhr „Begräbniskultur im Ansprechpartnerin: Johanna Ruge Wandel der Zeit“ Besuch des Grabkreuz- Tel.: 08122 64 41 museums in Ebersberg und des neuen Senioren Friedhofes, Führung durch das Ehepaar Larasser-Bergmeister, Kooperation mit Seniorennachmittag Klettham, dem historischen Verein Friedrichstr. Ansprechpartnerin: Weitere Informationen bei: Karin Susanne Rypalla, Tel. 08122 1 08 37 Kreutzarek, Tel.: 0151-52571401; mail: Ö[email protected] Seniorennachmittag Dr.- Henkel-Str. Handarbeitskreis Anspr.-Partner: Gisela und Erwin Jäckel jeden vierten Mittwoch im Monat, Tel. 08122 847 46 85 14.00 Uhr, Gemeindezentrum Dr.-Henkel-Str. 10 Spielenachmittag für Senioren Ansprechpartnerin: Helga Müller Gemeindezentrum Dr.-Henkel-Str. Tel.: 08122 72 25 Tel. 08122 999 80 90

Seite 12 Gruppen, Kreise, Treffpunkte, Termine

Noch ist offen, wann sich die Gruppen und Kreise wieder treffen können. Entnehmen Sie bitte Genaueres der Tagespresse, den Abkündigungen, unserer Homepage (www.ev-kirche-erding.de) oder setzen Sie sich mit den Ansprech- partner*innen in Verbindung.

Mobile Für alle, die Interesse haben an Kultur, Um Terminvereinbarung wird gebeten Musik, Religion und Geografie Tel.: 08122 90 16 83, Fax 08122 89 28 52; Gemeindezentrum, Dr.-Henkel-Str. 10 Homepage: www.hospizverein-erding.de Ansprechpartner: Gisela und Erwin Jäckel Tel.: 08122 847 46 85 Trauercafé jeden dritten Samstag im Monat Mahlzeit, Gemeinde! im Hospizzentrum von 15.00 – 16.30 Uhr Wir kochen Rezepte aus der Heimat und Anonyme Alkoholiker / Alanon Gruppe Lieblingsrezepte. ab 18.00 Uhr im Ge- Mi, 19.30 Uhr, Dr.-Henkel-Str. 10 meindezentrum Altenerding. Nur mit An- meldung im Pfarrbüro, Blaues Kreuz Tel. 0 81 22/ 999 80 90 Di, 19.30 Uhr, Gemeindezentrum Altenerding

Meditativer Tanz Pfadfinder Für alle, die Freude an Bewegung und Mu- VCP- Stamm Thor Heyerdahl Erding sik haben; Vorkenntnisse nicht erforderlich Wölflinge (Alter ca. 6 - 10 Jahre) Termine: 16.09.; 12.10; 09.11.; Termine: jeden Samstag, 10.00 Uhr 19.00- 20.30 Uhr Jungpfadfinder/innen und Pfadfinder/in- im Gemeindezentrum Altenerding nen ( Alter ab ca. 10 Jahre) Ansprechpartnerin: Barbara Schock, 14-tägig am Samstag, 14.00 Uhr Tel.: 08122 133 82 Termine: unter Vorbehalt: 12.09., 26.09., 10.10., 24.10., 14.11., 28.11., 05.12. im 9-Uhr-Club evang. Gemeindezentrum Altenerding Literatur, Kultur und mehr mit anderen Ansprechpartner: Familie Moltke, Frauen gemeinsam entdecken Tel.: 08123 99 06 95 im Gemeindezentrum Altenerding, Genaueres: www.vcp-erding.de Wendelsteinstr. 12-14 Termine unter Vorbehalt: VCP- Stamm Nemeta Hörlkofen 22.09.; 06.10., 20.10. von 09.00- 11.00 Uhr Biber (Alter von ca. 4- 7 Jahre) Ansprechpartnerin: Gisela Gerigk Wichtel/Wölflinge (Alter ca. 7- 10 Jahre) Jeden Samstag, 10.00 Uhr Treffpunkt Tel.: 08122 90 15 02 kath. Pfarrhaus Wörth Jungpfadfinder/innen (ca. 11- 13 Jahre) Sonstige Gruppen Pfadfinder/innen (ab ca. 13- 15 Jahre) Alle 2 Wochen, Treffpunkt wie oben Hospizverein Ranger/Rover (ab ca. 16-21 Jahre) geöffnet: Mo./Di. 17.00-19.00 Uhr Treffpunkt nach Absprache Do./Fr. 9.00 –11.00 Uhr, Genaueres: www.nemeta-hoerlkofen.de; neu: Münchenerstraße 94, Erding E-mail: [email protected] Infosprechstunde zur Patientenverfügung Tel.: 0160 36 93 795 dreimal im Monat mit Frau Heymach, Frau Unangst und Frau Kober: Seite 13 Reformationsgottesdienst am 31.10.2020 um 19 Uhr in der Christi-Himmelsfahrts-Kirche in Freising, Saarstraße 2 mit anschließendem Stehempfang

Predigt von Regionalbischof Christian Kopp Oberkirchenrat im Kirchenkreis München und Oberbayern

Auf dem Wasser gehen Kirche in der (Corona)Krise?

Christian Kopp hat zum 1.12.2019 das Amt des Regionalbischofs in München und Oberbayern übernommen – und musste in den ersten Monaten durch Corona sofort zum Krisenmanager werden. Dabei hat sich gezeigt, dass Corona wie ein Brennglas wirkt: Die großen aktuellen Themen der Kirchen – Christian Kopp wählt nicht das Wort „Probleme“, sondern spricht von „He- rausforderungen“ - treten gestochen scharf hervor. Gleichzeitig aber wirft Corona ein anderes Licht auf diese Herausforderungen: Die Krise beleuchtet neu und anders, was Kirche sein kann, wo sie wesentlich ist und was sie wirk- lich ausmacht - und korrigiert die eine oder andere Sicht, von innen und von außen. Stehen die Zeichen auf Sturm? Werden die Wellen höher? Geht es in den Untergang? Oder ist im Vertrauen auf Jesus ein „auf-dem-Wasser- Gehen“ eine Möglichkeit? Herzliche Einladung! Wie die Veranstaltung organisiert sein wird, hängt ein we- nig vom Stand der Bestimmungen zum Infektionsschutz im Herbst ab. Auch ein Anmeldemodus könnte denkbar sein. Bitte informieren Sie sich zeitnah im Internet, über unsere Schaukästen und unser Informationsmaterial.

Seite 14 Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt Wir haben Leute unterschiedlichen Alters aus unserer Gemeinde und aus der katholischen Kirche gefragt, was für sie im Blick auf die Zukunft an Kirche wichtig und unentbehrlich ist.

Kirche ist ein Hoffnungsträger nommen werden z.B. Klingelbeutel, und somit wichtig für unsere Begleitung zum Platz in Corona Zei- Gesellschaft – gerade in Corona ten, Verteilung der Gemeindebriefe, Zeiten. Geburtstagsbesuche zu runden Ge- burtstagen ab 70 Jahre im Auftrag So kann ich mir der evangelischen Kirche, Geschenk: einen Vorabend- Karte mit aufbauendem hoffnungsfro- gottesdienst in hen Text…. einer unserer Karin Teige, Mitglied des Kirchen vorstel- len – vielleicht im Kirchenvorstands Wechsel und dort Gemeinsam Glauben feiern und findet dann am leben Sonntag kein Gottesdienst statt. Der Vorteil liegt darin, Berufstätigen das Für mich ist an Kir- Wochenende für Unternehmungen zu che wichtig, dass wir ermöglichen. gemeinsam unseren Die Lesung im Gottesdienst durch die Glauben feiern und Gemeindemitglieder wäre insofern leben können, im interessant, da die Betonung auf den Gemeindegottes- Text unterschiedliche Akzente auf- dienst ebenso wie zeigt. (Für den Predigttext vielleicht dieses Jahr um 5 auch Anreiz). Uhr mit den Nachbarn am Osterfeuer Dem Abendmahl mehr Raum ge- auf der Straße im Wohngebiet. ben. Ein Schluck Wein oder Saft in Unsere Tochter durfte Anfang August Gläschen, dazu die Hostie. Die Ge- ihre Erstkommunion feiern, die ei- meinde nimmt zum gleichen Zeit- gentlich im Mai stattfinden hätte sol- punkt stehend Wein und Hostie ein len. Sie freute sich sehr darauf, auch und erhält anschließend den Segen. wenn nur acht Familienmitglieder den Weitere Vorschläge zur intensiveren Gottesdienst mit Abstand und zeit- Kommunikation: weise auch Maske mitfeiern konnten. Berggottesdienste; Ausflüge mit an- Es war ein wunderschönes Fest und schließender kleiner Andacht in einer es war wichtig und gut, dass wir es Kirche unserer Umgebung oder auch jetzt feiern konnten. weiter entfernt. Aber Kirche findet nicht nur im Got- Aufgaben für die Konfirmanden, die tesdienst statt, Kirche ist die Gemein- sehentlich für die Gemeinde wahrge- Seite 16 schaft der Glaubenden und wir alle weilige Lieder und steif auf der unbe- haben den Auftrag, dorthin zu gehen, quemen Bank sitzen. Das ist bei der wo die Menschen sind. So wie Jesus Evangelischen Kirche Erding anders. von Dorf zu Dorf zog und den Men- Sie versucht den Ansprüchen der ver- schen von seinem und unserem Va- schiedenen Generationen gerecht zu ter erzählte, zuhörte, heilte, einfach werden. Beim Zwergerlgottesdienst da war und Zeit hatte, so soll auch ist immer ein vorlauter Vogel anwe- Kirche, so sollen auch wir Christen send und auch ein Clown war schon dorthin gehen, wo die Menschen sind da. Beim „M hoch 3“ gibt es rockige und uns brauchen: in den Senioren- Lieder, aber auch Räume der Stille heimen, den Krankenhäusern, den und des Gebets. Schulen, im Einkaufszentrum, im Ar- Leider kann das alles im Moment beitsamt, unter den Brücken… nicht stattfinden. Auch die sehr gute Wir sollen – gerade auch jetzt – wie Zusammenarbeit und die Treffen mit Jesus zu den Menschen gehen und dem Kirchenteam, zum Vorbereiten fragen: „Was willst Du, dass ich dir von verschiedenen Gottesdiensten, tue?“ Lk 18,41 fehlen mir sehr. Andrea Schirnjack, Pastoralrefe- Anja Hertzsch, rentin, Leiterin des Schulpasto- Zwergerlgottesdienstteam ralen Zentrums Erding Ein Handschlag, den ich vermisse… Kirche bedeutet für mich Gemeinschaft und Zusammenhalt Wir singen ge- meinsam aus dem Offen für Neues sein Gesangbuch in un- und sich miteinan- serer wunderschö- der austauschen. nen Erlöserkirche. Mit den Menschen Seit sie renoviert eine schöne Zeit ist, ist sie noch viel verbringen. Wenn einladender als sie es das nicht geben ohnehin schon war. Wir feiern einen würde, wäre unsere Gottesdient, wir hören eine Predigt, Gesellschaft rauer und egoistischer. beten gemeinsam, schweigen ge- Unsere Zeit ist heutzutage vollstän- meinsam und freuen uns gemein- dig ausgefüllt. Die Meisten sind mit sam. Nach dem Gottesdienst warten Familie, Arbeit, Konsum und Vergnü- der Pfarrer oder die Pfarrerin an der gungsmitteln beschäftigt. Gerade in Kirchentür auf jedes einzelne Ge- einer so schwierigen Zeit wie jetzt, meindeglied, streckt die Hand aus, ist der soziale Kontakt zwischen den bedankt sich für den Besuch und Menschen wichtig. verabschiedet sich mit den üblichen Bei Kirche denken viele nur an lang- Worten: „Einen schönen Sonntag

Seite 17 noch!“. Es ist ein vertrauter Hand- Über Gott und die Welt schlag unter christlichen Brüdern und philosophieren Schwestern. Ein Handschlag, der für so viel mehr steht als nur die höfliche Vieles ist anders zurzeit. Abstand hal- Verabschiedung. Die Verabschiedung ten, Maske auf und Hände desinfizie- an der Tür soll nicht für immer sein, ren. Nicht nur in der Arbeit oder der sondern nur bis zum nächsten Wie- Schule müssen wir auf Vorschriften dersehen. Jetzt, in Zeiten von Coro- achten, auch im privaten Leben hat na, ist mir klargeworden, dass der sich viel geändert. Sich mit Freunden Handschlag Gemeinschaft bedeutet. zu treffen ist nicht mehr so einfach, Er gibt ein Versprechen: „Nächsten wie zu Anfang des Jahres. Clubs, Sonntag bist DU wieder herzlich ein- Bars und auch das Jugendcafé ha- geladen, hier Gottesdienst zu feiern. ben geschlossen. Man trifft sich we- Nächsten Sonntag kannst DU dich niger mit seinen Freunden als noch darauf verlassen, das Evangelium zu vor ein paar Monaten. hören, eine Predigt zu erleben und mit anderen Menschen Gott zu prei- Das Jugendcafé hatte dazu eine per- sen und ihn anzubeten!“ fekte Möglichkeit geboten. Einmal Letztendlich ist es natürlich nicht al- im Monat zusammenkommen und lein der Handschlag, den ich vermis- über Gott und die Welt philosophie- se. Es ist die Gemeinschaft, die unter ren, neue Leute kennenlernen, oder Corona leidet, die ich vermisse. Eine sich mit Freunden unterhalten, die Gemeinschaft, die in Erding und Bay- man nicht alltäglich in der Arbeit oder ern gelebt wird. Eine Gemeinschaft, der Schule sieht. Der soziale Kontakt die in Zukunft – solange es Corona über das Handy oder den PC ist viel- geben wird – sich anpassen muss. leicht noch vorhanden, aber sich mal Es ist eine Gemeinschaft, die auf ver- wieder direkt mit Jemandem von An- schiedenste Arten kreativ geworden gesicht zu Angesicht zu unterhalten ist, um weiterhin gemeinschaftlich ist dann doch etwas anderes und viel zu bleiben. Die Bemühungen vieler, persönlicher als nur über „WhatsApp“ Online-Gottesdienste zu veranstalten zu schreiben oder sich durch Video- oder anderweitig die Kirche am Le- konferenzen zu sehen. ben zu erhalten, geben mir Hoffnung und beweisen mir, dass ich nicht der Den anderen einfach mal wieder einzige bin, der die Gemeinschaft sehen, ohne dass er plötzlich ver- vermisst. Und dennoch: Ich vermisse schwindet oder „einfriert“, weil das den Handschlag an der Kirchentür! Internet nicht so möchte wie man Julian Boenisch, selbst. Gemeinschaft endlich wieder live erleben! Theologiestudent Lukas Hüner, Mitglied im Jugendausschuss

Seite 18 Bild: Dagmar von Fraunberg

Kleines Senfkorn Hoffnung, Mir umsonst geschenkt, Werde ich dich pflanzen, Dass du weiter wächst, Dass du wirst zum Baume Der uns Schatten wirft, Früchte trägst für alle alle, Die in Ängsten sind.

Kleiner Funke Hoffnung, Mir umsonst geschenkt, Werde ich dich nähren, Dass du überspringst, Dass du wirst zur Flamme, Die uns leuchten kann, Feuer schlägt in alle alle, Die im Finstern sind.

(Ludger Edelkötter)

Seite 19 Urlaub daheim Eine Vorlesegeschichte

Von Angelika D. Mühlbichler Lias drückte sich seit zehn Minuten voll an. „Na, wenn das so ist, dann die Nase am Küchenfenster platt. kommt mal mit und holt eure Eltern „Wann kommt denn jetzt endlich der dazu. Wir treffen uns im Garten.“ Bus mit der Oma?“ „Er kommt, wenn er kommt“, meinte Ein eigener Strand seine große Schwester Ada. „Aber wann ist das?“ „Du nervst, klei- Fünf Minuten später standen alle im ner Bruder.“ Garten. Mama und Papa wollten erst Ada stellte sich neben ihren Bruder mal wissen, warum die Oma da war. ans Fenster. „Da schau, da kommt „Nun, Lias und Ada finden eure Art, er doch.“ Tatsächlich bog der weiße die Ferien zu gestalten doof und lang- Stadtbus um die Ecke, fuhr in die Hal- weilig“, erklärte die Oma. „Und ich tebucht und eine weißhaarige ältere muss sagen: das finde ich auch.“ Dame stieg aus. Sie hatte die Haus- „Was sollen wir denn machen?“ Der tür gerade erreicht, als diese auch Papa schaute ratlos. „Ich wäre jetzt schon aufgerissen wurde und ihre auch lieber in Spanien am Meer, beiden Enkel lachend vor ihr standen. aber das ist nicht ratsam.“ „Da habt „Schön, dass du da bist, Oma! Komm ihr natürlich recht“, meinte die Oma rein“, sagte Ada und führte die Oma lächelnd. „Aber wenn wir nicht nach ins Wohnzimmer. „Also, wir können Spanien können, dann holen wir uns doch nicht nach Spanien fahren – we- Spanien eben hierher.“ „Wie soll das gen diesem Virus.“ denn gehen?“, wollte die Mama wis- „Das weiß ich“, sagte die Oma. „Aber sen. was hat das mit eurem Anruf bei „Ganz einfach, du hast den Computer mir zu tun und warum sollte ich so an. Schau doch mal nach spanischem schnell kommen?“ „Weil der Papa Essen und Getränken. Die Kinder, der und die Mama so blöd sind“, rief Lias. Papa und ich schauen jetzt mal, was „Da muss ich meinem Bruder recht die Kellerentrümpelung gebracht hat geben“, sagte Ada. „Der Papa räumt – und dann treffen wir uns wieder im seit Tagen im Keller herum und die Garten.“ Mama hockt vor dem Computer. Un- sere Ferien haben wir uns anders vor- Spanische Musik und Meeresrau- gestellt.“ „Das verstehe ich“, meinte schen die Oma. „Aber was kann ich denn da tun? Wie kann ich euch helfen?“ „Du Zwei Stunden später kamen alle wie- hast doch immer so gute Ideen was der im Garten zusammen. Aus den man alles machen kann“, meinten die fünf alten Tibetischen Gebetsfahnen Kinder und schauten sie erwartungs- werden Palmblätter geschnitten. Aus

Seite 20 den Ventilatoren und Stoffstreifen, die Nach einiger Zeit schauten die Mül- mit Meeresbrise-Raumduft besprüht lers und Bauers neugierig über die werden, entstand ein Meeresduft als Zäune. „Was ist denn bei euch los?“ wäre das Meer gleich um die Ecke. wollten sie wissen. Nach und nach verwandelt sich der „Wir verreisen gerade nach Spanien. Garten in einen spanischen Strand. Kommt doch mit!“, meinten Lias und Lias hatte die Idee, den Sandkasten Ada. So waren es bald sieben Er- zu wässern und eine Sandburg hin- wachsene und sechs Kinder. „Also, einzubauen. In den Gartenpool kom- die Idee finde ich super“, meinte Frau men Luftmatratzen und ein paar bun- Müller. „Ich glaube, wir verreisen mor- te Plastikfische. Die alten Liegestühle gen in unserem Garten nach Italien. werden darum herum drapiert. Der Wollt Papa befestigte die Palmblätter in ihr nicht mit machen? Ihr könnt uns den alten Apfelbäumen und spannte zeigen, wie das geht. Rezepte die Hängematte darunter. Mama kam für Pizza und italienisches Eis haben mit dem Rezept für eine Fisch Paella wir.“ „Oder Holland, wir könnten Hol- und der Idee, dass man die ja über der land aufbauen“, meinte Herr Bauer. Feuerschale in der großen Wok-Pfan- „Mit Windmühle und Postschiff. Ihr ne zubereiten könnte. Spanische dürft gerne auch zu uns verreisen. Musik und die Meeresrauschen-CD Vergesst eure Räder nicht.“ von Oma machten das Mini-Spanien perfekt. Ada lag auf der Luftmatratze So wurden es noch wunderschöne und aß Wassermelone, die Mama las Ferien quer durch Europa. ein Buch in der Hängematte unter der „Oma hat eben immer die besten Ide- Apfelbaumpalme und Lias und Papa en“, meinte Lias und alle stimmten spielten Ball über die Schnur, dass sie begeistert zu. allerdings Beach Volleyball nannten.

Seite 21 Wintercafé des Weltladens

Ob unser Wintercafé – geplant für den 27. Novem- ber, 15-17 Uhr im Gemeindezentrum Altenerding – stattfinden kann, ist zur Zeit des Druckes dieses Gemeindebriefes aufgrund der geltenden Hygiene-Regeln noch ungewiss. Gerne würden wir Sie im gewohnten Rahmen bewirten! Falls dies möglich ist, informieren wir zu gegebener Zeit über die Medien und im Laden. Unsere Bitte wäre: Auch auf die Produzenten, die bisher durch den Fairen Handel ein gesichertes Einkommen hatten, schlägt die Krise voll zurück. Dadurch werden auch die Sammler der Wildfrüchte und die Kleinbauern in ihrer Existenz bedroht. Unterstützen Sie sie bitte weiterhin durch Ihren Einkauf bei uns! Zur Senkung der Mehrwertsteuer: Wir lassen die Preise unverändert und geben die Mehreinnahmen ebenfalls als Spenden weiter. Für das Weltladen-Team: Petra Scheibe

Erinnerung:

Dienstag, 29. September: Montag 05.10. und 16.11.2020 je- Die islamische Gemeinde zu Gast weils von 18-21 Uhr bei der Evangelischen Gemeinde Andachten gestalten • Wie gelingt eine gute Andacht? Die evangelische Kirche begeht am • Wie komme ich vom Bibeltext zur 29. September den Tag des Erzen- Andacht? gels Michael und aller Engel (Micha- • Welche kreativen Ideen gibt es? elis). Der Glaube an die Engel verbin- det die christlichen Kirchen mit dem Ev. Gemeindehaus, Dr. Henkel-Stra- Islam. ße 10, Erding So hat der Engel Gabriel dem Pro- Leitung: Monika Haberl pheten Mohammed den Koran über- bracht. Um Anmeldung per E-Mail Monika. Dies ist Anlass, im Rahmen des Öku- [email protected] oder telefonisch menischen Gesprächskreises Erding beim Evangelischen Bildungswerk die Islamische Gemeinde an diesem Freising e.V. Tel. 0811-99826148 wird Tag zu uns einzuladen, ihr unsere bis 28.9.2020 gebeten Räumlichkeiten zu zeigen und mit ihr über das Thema „Engel“ zu sprechen. Herzliche Einladung! 19.00 Uhr: Gde.-zentrum Altenerding Seite 22 Wichtiges in Kürze

Bereits am 15.02. wurde ein neu- Das Motto der Herbstsammlung er Jugendausschuss gewählt. Ihm der Diakonie vom 12. - 18. Oktober gehören folgende Jugendliche an: ist in diesem Jahr: „Weil wegschau- Lukas Hüner; Maximilian Molke; Lisa en nicht vor Schlägen schützt“. Traut; Sabine Wendt. Als Beisitzerin- Etwa jede vierte Frau in Deutschland nen wurden gewählt: Vanessa Cie- ist mindestens einmal in ihrem Leben plik; Romina Kaminski; Anna-Lena Opfer körperlicher oder sexueller Ge- Jaumann. walt durch ihren aktuellen oder frü- heren Partner geworden. Opfer sind Nach langen Überlegungen haben wir ebenfalls oft die Kinder. Auch wenn uns in Absprache mit den Konfirman- sie selbst keine Gewalt im Sinne von dinnen und Konfirmanden und deren körperlichen Übergriffen erfahren, Eltern entschieden, die Konfirmati- wirkt sich häusliche Gewalt auf der onen am Samstag, den 3. Oktober, psychosozialen Ebene negativ auf und am Samstag, den 17. Oktober, die Kinder aus. Sie leben in einer At- zu feiern. mosphäre der Angst. Ihr Alltag ist ge- Wir haben die bestehenden Konfir- prägt von Drohungen, Streit, manch- mandengruppen noch einmal in je mal sogar von Handgreiflichkeiten. zwei Untergruppen geteilt und wer- Zum Teil erfahren sie Vernachlässi- den insgesamt acht Konfirmationen gung und Überforderung. Das hinter- feiern. Dazu werden wir in St. Vinzenz lässt Spuren - auch in der Persönlich- zu Gast sein und danken schon jetzt keitsentwicklung. Pfarrer Dr. Jan Vogler ganz herzlich Die Diakonie ist Trägerin von Frauen- dafür, dass er uns seine Kirche zur schutzhäusern, (Frauen-) Notrufen, Verfügung stellt. Natürlich hätten wir sowie Frauenberatungsstellen, in de- die Konfirmationen lieber in unserer nen Frauen und deren Kinder Schutz frisch renovierten Erlöserkirche gefei- und vielfältige Unterstützungsformen ert. Doch wir weichen nach St. Vin- finden. Die Angebote werden von zenz aus, weil diese Kirche unter den Staat und Kommunen nicht zu 100% gegebenen Vorschriften mehr Sitz- finanziert. Damit wir diese Leistungen plätze hat. Wir hoffen auf schöne und auch weiterhin im benötigten Umfang berührende Feste. anbieten können, sind wir auf finan- zielle Unterstützung angewiesen. Mit Für Ulrike Herz konnte eine Nach- Ihrer Spende unterstützen Sie unsere folgerin gefunden werden, die im Hilfen für Frauen mit Gewalterfahrung September ihren Dienst in der Be- sowie alle anderen Angebote der Dia- ratungsstelle der Diakonie in Erding konie in Bayern. Herzlichen Dank! beginnen wird. Leider können wir sie in diesem Gemeindebrief noch nicht vorstellen.

Seite 23 www.ev-kirche-erding.de Kontakte Vikarin Katrin Wilhelm (in Elternzeit) Tel: 0179 7295495 E-Mail: [email protected] Evang.-Luth. Pfarramt Erding www.ev-kirche-erding.de Religionspädagogin Dr.-Henkel-Str. 10, 85435 Erding zur Zeit unbesetzt Pfarrsekretärinnen: Sabine Dolecek & Marion Bernauer Kirchenmusikerin Tel. 08122 9998090; Fax 08122 9998099 Regina Doll- Veihelmann E-mail: [email protected] Tel: 08122 8273 Mo. und Fr.: 9 – 12 Uhr E-mail: [email protected] Do.: 9 – 12 und 14.30 – 17.30 Uhr Vertrauensfrau Kirchenvorstand Christuskirche Erding Eva Geisel Dr.-Henkel-Str. 8, 85435 Erding Tel: 08123/92184 Pfarrer Christoph Keller Tel. 08122 99980961 Evangelischer Kindergarten E-mail: [email protected] Lange Feldstr. 54, Leitung Petra Schmidt Gemeindezentrum Altenerding Bürozeit: Mo-Do: 8.00-13.00 Uhr und Auferstehungskirche Tel.: 08122 901778 und 228546; Fax 08122 228547 Wendelsteinstr. 12-14, 85435 Erding Pfarrer Henning von Aschen E-Mail: [email protected] Tel. 08122 54386 E-mail: [email protected] Diakonie Elke Gerlach Erlöserkirche Erding-Klettham Friedrichstr.11 Friedrichstraße 11 Mo und Do von 8 bis 16 Uhr, Pfarrerin Andrea Oechslen Termine nur nach Absprache. Wachinger Str. 7, 85435 Erding Tel.: 08122 2286851 / 0174-7503679. Tel. 08122 1809467, Fax 08122 1809468 E-mail: [email protected] E-mail: [email protected] Evangelische Militärseelsorge Oberding und Moosinning, Berglern, Pfarrer Wolf Eckhard Miethke Pfarrhelferin Tanja Dittrich Bockhorn, Eitting, Fraunberg Tel. 0841 88660-1510 Pfarrer Roland Fritsch D.D. Dr.-Lehmer-Str. 30 Weltladen 85435 Erding Maurermeistergasse 4, 85435 Erding Tel.: 08122 9617327 Tel. 08122 9455872 , E-mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo, Di, Do und Fr : 10.00 – 18.00 Uhr Mi+Sa von 10.00 – 14.00 Uhr