Self-Publishing Guide 2015

Impressum Self-Publishing Guide 2015 Stand März 2015 ISBN 978-3-7375-3425-3 epubli GmbH published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de Copyright: © 2015 epubli GmbH Self-Publishing Guide 2015

Self-Publishing Guide 2015

Inhalt

Die Vielfalt der Buchbranche...... 11 Hybrid – eine Hybris? (ein Gastbeitrag von Thorsten Nesch).....14 Der Self-Publishing Guide von epubli...... 16

Phase 1: Planung...... 18 Ideengenerierung...... 19 Am Anfang steht eine Idee...... 19 Reden ist Gold! Warum Sie mehr sprechen sollten (ein Gastbeitrag von Marguerite Joly)...... 21 Schreiben unter Pseudonym (ein Gastbeitrag von Annie Stone)...... 22 Strukturierung...... 25 Schreibtage einfach organisieren...... 25 - das clevere Schreibprogramm...... 28 Storytelling - Aufbau einer Geschichte...... 31 Recherche...... 36 Tipps & Tricks für eine erfolgreiche Recherche...... 36

Phase 2: Formulierung...... 40 Inhalt formulieren...... 41 Wie schreibe ich ein Buch? Aller Anfang ist schwer!...... 41 Machen Sie mehr aus Ihrem Text...... 42 Wie erzeuge ich Spannung? (ein Gastbeitrag von Titus Müller).... 44 Der Klappentext – Mehr als nur eine Inhaltsangabe...... 50 Journalistisches Schreiben - So geht’s...... 52 Tipps zum Schreiben in einer anderen Sprache...... 53 Schreibhelfer...... 55 Phase 3: Überarbeitung...... 56 Korrekturlesen...... 57 10 Tipps zum Korrekturlesen...... 57 Wie nötig sind Korrektorat und Lektorat? (ein Gastbeitrag von Bärbel Mäkeler)...... 59

Phase 4: Gestaltung...... 62 Covergestaltung...... 63 Kleider machen Leute - Cover machen Bücher...... 63 Gestaltungsgesetze für das ideale Cover...... 66 Covergestaltung: Praxis...... 69 10 Tipps für die Zusammenarbeit mit Grafikern...... 70 Buchsatz & -layout...... 72 Angenehmes Lesen durch gute Formatierung...... 72 4 Tipps für einen schönen Buchsatz...... 77 Seitenzahlen, Kopf- und Fußzeilen...... 79 Ein Buch mit Format und Stil...... 81 Checkliste für ein optimales Printbuch...... 84 -Gestaltung...... 87 Printbuch oder eBook?...... 87 Was kann das digitale Buch und was nicht?...... 89 Barrierefreie (ein Gastbeitrag von Domingos de Oliveira)...... 92 Das eBook gestalten mittels CSS...... 95 Checkliste für ein optimales eBook...... 98

Phase 5: Vertrieb...... 101 Publizieren...... 102 Arbeiten mit Metadaten und Keywords...... 102 Die optimalen Buchangaben bei epubli...... 103 Wie teuer soll mein Buch sein?...... 107 10 Fakten zur Buchpreisbindung...... 107 1x1 der BWL für Self-Publisher...... 110 Phase 6: Marketing...... 115 Self-Branding - vom Autor zur Marke...... 117 Das perfekte Autoren-Foto...... 120 Das Finden der eigenen Zielgruppe...... 122 Das Offline Marketing...... 127 Verlagsvorschau und Freiexemplare...... 127 Der Buchhandel und ich...... 128 Pressearbeit und Pressemitteilung...... 140 Interviews...... 145 Lesungen...... 146 Messeauftritte...... 147 Leseproben richtig drucken...... 148 Flyer und Visitenkarten...... 150 Das Online Marketing...... 154 Social Media...... 154 Social Media-Landschaft in Deutschland...... 154 Der richtige Umgang mit den sozialen Medien...... 156 Bei Online Beschwerden richtig handeln...... 158 - Die größte soziale Plattform der Welt...... 160 Der moderne Poet setzt auf Facebook Ads (ein Gastbeitrag von Holger Hühn)...... 169 Twitter - Marketing mit 140 Zeichen...... 173 Google+ für Autoren...... 177 Pinterest - Ihre visuelle Visitenkarte...... 179 Vermarktung auf Instagram für Autoren (ein Gastbeitrag von Antje Roßteuscher und Katy Svehaug)..... 181 Professionell das eigene Xing Profil nutzen...... 187 Der Social Media-Redaktionsplan...... 190 Impressumspflicht ...... 192 Social Reading...... 194 Social Reading mit Goodreads...... 194 Effektive Werbung auf Goodreads – ein Überblick (ein Gastbeitrag von Patrick Brown)...... 197 Wattpad für Autoren...... 200 Foren als Austauschplattform...... 202 Wie man als Autor Buch-Rezensionen erhält...... 205 Blog & Webseite...... 208 Die eigene Internetpräsenz - Webseiten und Blogs...... 208 Schritt-für-Schritt: WordPress Blog erstellen...... 210 Hilfreiche Plug-ins für WordPress...... 215 Starten Sie jetzt mit Blogger Relations!...... 217 Virtuelle Buchtour - Ihr Buch auf Reise von Blog zu Blog...... 220 Buchmarketing für Fortgeschrittene...... 223 Buchmarketing auf den letzten Seiten...... 223 Musikalische Unterstützung fürs Buch...... 224 Außergewöhnliche Marketingideen...... 225 Wie Sie von der Huffington Post profitieren (ein Gastbeitrag von Tobias Böhnke)...... 227 Transmedia Storytelling für Autoren (ein Gastbeitrag von Dorothea Martin)...... 229 E-Mail-Marketing für Autoren...... 233 Wie erreicht mein Buch die ersten Plätze bei Google?...... 235 Die Grundlagen von Google Analytics...... 243 Werben mit Google Adwords ...... 249

… und jetzt sind Sie dran...... 253 Ihr Partner für Druck und Veröffentlichung...... 253 epubli lab...... 254 buchprofis - Dienstleistungen rund ums Buch...... 254

Literatur...... 255 Die Vielfalt der Buchbranche

Sie möchten oder haben bereits Ihr erstes Buch veröffentlicht? Sicherlich haben Sie als Erstes auch daran gedacht, Ihr fertiges Manuskript bei einem für Sie passenden Verlag einzureichen. Jahrelang war dies der einzige Weg, wenn man sein Buch veröf- fentlichen wollte. Durch den Wandel der Zeit haben sich weitere Möglichkeiten für Autoren ergeben. Beim sog. Self-Publishing bringen die Autoren ihre Bücher nicht über einen klassischen Buchverlag auf den Markt, sondern steuern den gesamten Veröffentlichungsprozess in Eigenregie. Dazu gehört neben dem Verfassen des eigentlichen Buchinhalts u. a. auch dessen Vermarktung. Die Entwicklung zum Self-Publishing ist nicht nur aufgrund vieler Manuskript-Ablehnungen von Verlagen zu erklären. Viel- mehr spielt auch die technische Entwicklung eine Rolle. Die Digitalisierung der Buchbranche machte eBook-Veröffentli- chungen für die breite Masse möglich und konnte das finanzielle Risiko der Autoren mit Hilfe des Print-on-Demand-Verfahrens deutlich senken. Die Vermarktung der eigenen Bücher kann auch erst durch das Web 2.0 wirklich ernsthaft in Betracht gezogen werden. Damit auch Sie Ihr eigenes Buch erstellen und vermarkten können, wird Sie dieser Guide mit hilfreichen Informationen, Tipps und praktischen Beispielen unterstützen. Zunächst macht es jedoch Sinn, sich die Vielfalt der Buchbranche etwas genauer anzusehen.

Was macht ein Verlag? Wer einen Vertrag bei einem Verlag unterschreibt, gibt damit dem Verlag das Recht und die Pflicht, das Buch von der Erstel- lung bis zum Verkauf zu begleiten. Wer von einem renommierten Verlag als potentieller Bestseller-Kandidat gehandelt wird, bekommt nach Unterschreiben des Autorenvertrags in der Regel

Die Vielfalt der Buchbranche | 11 ein All-Inklusive-Paket, bei dem der Verlag alles für den Autor übernimmt. Der Autor darf im Gegenzug sein Buch nicht zeit- gleich bei einem anderen Verlag veröffentlichen. Nur wenige Autoren ergattern heutzutage Verträge, die sich auch finanziell für sie lohnen. Klassische Verlage ermöglichen damit nur einer kleinen Menge an Autoren den Zugang zum Buchmarkt. Um dem entgegenzuwirken, haben sich im Laufe der Zeit Verlagsformen mit anderen Geschäftsmodellen entwi- ckelt. Jeder Verlag und jede Verlagsart hat seine Berechtigung, da sie auf die unterschiedlichen Ansprüche und Ziele der Autoren passend reagieren. Neben dem klassischen Verlag, der das Autorenmanuskript kauft, Geld investiert und somit das finanzielle Risiko übernimmt, haben sich in den letzten Jahren auch sog. “Zuschussverlage” etabliert.

Was ist ein Zuschussverlag? Zuschussverlage sind darauf spezialisiert, Autoren Zugang zum Markt zu verschaffen, sofern diese ihre Bücher selbst vorfinan- zieren. Der Zuschussverlag sorgt für die Produktion der Bücher, für zusätzliche Unterstützung wie Vermarktung, Coverdesign oder Lektorat muss der Autor extra zahlen. Er ist damit an einem Großteil der Herstellungskosten selbst beteiligt. Dabei gibt es innerhalb der Zuschussverlage verschiedene Modelle, die unterschiedliche Zahlungsmodalitäten für die Autoren vorsehen. Im Gegensatz zum Zuschussverlag tritt der Autor beim Self-Publishing selbst als Verleger auf und muss nicht in Vorkasse gehen.

Wie funktioniert Self-Publishing? Self-Publishing bedeutet, dass der Autor unabhängig vom Verlag handelt: Er schreibt sein Buch ohne Vorgaben, entwirft eigene Marketing- und Vertriebsstrategien und bestimmt so seinen eigenen Erfolg. Die Self-Publishing Plattformen unterscheiden

12 | Die Vielfalt der Buchbranche sich von den Zuschussverlagen, indem sie dem Autor nur das bieten, was er selbst nicht leisten kann: die Produktion und den Vertrieb. Durch Print-on-Demand wird sichergestellt, dass das Buch überall verfügbar ist, da die Bücher ab Auflage 1 gedruckt werden können. Deshalb muss der Autor seine Bücher nicht vorfi- nanzieren, hat aber bei vielen Plattformen die Möglichkeit, auf eigene Kosten eine Lagermenge zu bestellen. Der aktuelle Boom der eBooks spielt diesem Trend ebenfalls in die Hände. Hohe Produktions- und Vertriebskosten sind nicht mehr nötig, um Inhalte erfolgreich zu verkaufen. Das wachsende Onlinegeschäft macht es Autoren leicht, ihre Bücher selbst zu vermarkten. Die Grenzen zwischen Autoren und Lesern sind fließender geworden. Der Autor hat nun jederzeit die Möglich- keit, in direkten Kontakt mit seinen Lesern zu treten. Mit eBooks und digitalen Druckmöglichkeiten hat nun jeder die Chance, ein erfolgreicher Autor zu werden. Dafür ist - wie bei jedem Produkt - erfolgreiches Marketing eine wichtige Voraussetzung.

Die Vielfalt der Buchbranche | 13 Hybrid – eine Hybris? ein Gastbeitrag von Thorsten Nesch

Du kennst das … plötzlich wachst du auf, und deine Berufs- bezeichnung hat sich geändert. Ich meine, ohne dass du dafür am vorigen Tag etwas getan hast, das du heute bereust … Bis vor einiger Zeit durfte ich mich noch klar und deutlich als Autor bezeichnen, ohne Ergänzung, denn ich bin bei Rowohlt verlegt. Dann passierte es, es war ein Dienstagmorgen, 6.34 Uhr (ja, ich bin Frühaufsteher), die Fleischwurst schimmerte silbern auf der Schwarzbrotscheibe, da lese ich im Internet einen Artikel, nachdem Autoren, die sowohl von einem etablierten Verlag veröffentlicht werden, als auch selber ihre unverlegten Romane im Netz publizieren, Hybridautoren genannt werden. Nun hört sich Hybridautor zumindest nicht altbacken an, das auf keinen Fall, aber meine erste Assoziation ist ein Opel. Das ist per se nichts Schlimmes, wir haben gar kein Auto, und ein Opel wird es wohl auch nicht mehr werden, doch Hybridautor und Hybridauto liegen sprachlich schon recht eng beisammen. Muss ich mich nun so nennen: Hybridautor? Oder darf ich? Wenn ich mich weiterhin nur Autor nenne, verheimliche ich dann etwas? Und kann man mir das zum Vorwurf machen? Apropos Wurst. Fleischwurst und Schwarzbrot, halb Fleisch, halb vegetarisch, eigentlich eine Hybridstulle. Vielleicht bin ich auch einfach so, als Typ, hybrid: Whiskey mit Wasser, Fischburger mit Käse, kurze Hose und Gummistiefel. Oder ist es der Zeitgeist, der hybrid ist? Gebündelt, gekreuzt, gemischt, ist die Bedeutung, wenn man mal im Lexikon nach- schaut. Und, wie treffend, es stammt von einem lateinischen Fremdwort griechischen Ursprung ab – quasi hybrid in sich selbst. Mir brummt der Kopf. Vom Autor zum Hybridautor. Bin ich nun befördert worden, oder handelt es sich um eine Kompetenzverlagerung mit nega- tivem Beiklang? Egal, als selbstveröffentlichender Autor – ob als Hybridautor neben einem traditionellen Verlagshaus oder ohne

14 | Hybrid – eine Hybris? ein Gastbeitrag von Thorsten Nesch – steht man erstmal vor der Wahl, ob man alleine seine Bücher auf die verschiedenen Portale stellt, oder ob man den Service von epubli oder anderen Anbietern in Anspruch nimmt. Da ich in den neunziger Jahren genügend Erfahrungen als Self-Publisher von Büchern gesammelt habe, kam für mich im eBookbereich vor ein paar Jahren nur die Zusammenarbeit infrage – in meinem Fall mit epubli. Natürlich verglich ich verschiedene Anbieter. Ausschlaggebend für die Entscheidung war deren Expertise und die Tatsache, dass mir eben auch die Arbeit des einzelnen Hochladens in zwanzig unterschiedliche Portale erspart blieb. Zudem ist epubli sehr aktiv in der Öffentlichkeit unterwegs, was auch als Multiplikator für den Bekanntheitsgrad meiner Romane funktioniert. Das sind in meinen Augen deutliche Vorteile der Zusammenarbeit. Außer Frage stand, ob ich meine beendeten – allerdings von „Grolar“ überhaupt veröffentlichen würde. Natürlich. Ich schreibe, um gelesen zu werden. Das geht nur veröffentlicht, und dies war eine Entscheidung, die ich bereits 1992 traf, wo ich mein erstes Buch noch drucken lassen musste (und dafür arbeiten und sparen musste! Details dazu in meinem Blog-Artikel „Literaturschmuggel im 20. Jahrhundert“ auf www.thorsten-nesch.com). Weil Verlage aus ganz unterschiedlichen Gründen einen Roman nicht veröffentlichen (haben Amerikaner eingekauft, zu span- nend, zu filmhaft … Auszüge aus meinen Absagen), bedeutet das nicht, dass ich den Glauben an meine Geschichten verliere. Dann muss ich sie eben selbst veröffentlichen. Mögen die LeserInnen entscheiden. Die positiven Rezensionen und der Umstand, dass auch diese Romane ins Englische übersetzt werden, unterstützen mich in meiner Meinung.

Autor: Thorsten Nesch erscheint im Rowohlt Verlag, Satyr Verlag, bei epubli und Neobooks. Sein aktueller Roman Buster, König der Sunshine Coast erschien im Rowohlt Verlag. Weitere Titel sind Die Lokomotive, Joyride Ost und Verkehrt. Bonus Material zu allen Romanen und Infos auf www.thorsten-nesch.com

Hybrid – eine Hybris? ein Gastbeitrag von Thorsten Nesch | 15 Der Self-Publishing Guide von epubli

Wir freuen uns, dass Sie unseren neuen Self-Publishing Guide in den Händen halten. Dieser vereint von nun an nicht nur die zahlreichen Tipps und Tricks aus den bisherigen Guides Von der Idee zum eigenen Buch und dem Online Marketing Guide, sondern versorgt Sie auch mit vielen neuen Hintergrundinformationen und Gastbeiträgen von Branchenexperten. In neuer Struktur soll Ihnen dieser Ratgeber bei jedem Schritt der Buchveröffent- lichung zur Seite stehen: vom Sammeln und Strukturieren Ihrer Ideen über die Erstellung und Korrektur des ersten Manuskripts bis hin zu Gestaltung, Veröffentlichung sowie Vermarktung Ihres Buches. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den vielfältigen und wachsenden Möglichkeiten des Online Marketings. Jedes neue Buch ist ein eigenes Projekt, welches Sie nur durch ausreichende Planung und Strukturierung erfolgreich umsetzen können. Um Ihnen einen Anhaltspunkt zu bieten, haben wir für den Self-Publishing Guide einen beispielhaften Zeitplan für ein Buchprojekt erstellt. Dieser definiert Phasen, Teilschritte und -ziele, sodass Sie jederzeit wissen, wann welcher Teilschritt beginnen und enden sollte. In Anlehnung an diese Schritte zur Buchveröffentlichung ist dieser Ratgeber in die Kapitel Planung, Formulierung, Überarbei- tung, Gestaltung, Vertrieb und Marketing gegliedert.

epubli Tipps: Erstellen Sie für Ihr Buchprojekt selbst einen individuellen Zeitplan untergliedert in Phasen, Teilschritte sowie Teilziele bzw. Meilensteine. Legen Sie außerdem ein überge- ordnetes Oberziel (z. B. die fristgemäße Fertigstellung Ihres Werkes) und ein Projektziel fest (z. B. die Erschließung (neuer) Lesergruppen, die Bekanntheitssteigerung oder schlichtweg der Umsatz). Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie bei Ihren Zielsetzungen realistisch bleiben. Betrachten Sie das Schreiben und Vermarkten nicht als zwei getrennte Prozesse, sondern als eine Einheit, die den Lesern Ihr Buch näher bringt.

16 | Der Self-Publishing Guide von epubli Sept Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr 1. Planung 1.1. Ideengenerierung 1.2. Strukturierung 1.3. Recherche

2. Formulierung

3. Überarbeitung 3.1. Korrekturlesen 3.2. Lektorat 3.3. Korrektorat

4. Gestaltung 4.1. Buchsatz und Layout 4.2. Covergestaltung 4.3. eBook-Konvertierung

5. Vertrieb 5.1. Probedruck 5.2 Publizieren

6. Marketing 6.1. Marketingmaßnahmen 6.2 Sonderaktion

1. Planung 3. Überarbeitung 5. Vertrieb

2. Formulierung 4. Gestaltung 6. Marketing

Der Self-Publishing Guide von epubli | 17 Phase 1: Planung

Planung ist die halbe Arbeit! Dazu gehört nicht nur das Erstellen eines individuellen Zeitplans für den ganzen Buchveröffentli- chungsprozess und das Organisieren von Schreibtagen. Sie planen ebenso Ihren Plot, indem Sie Ihre Ideen festhalten, strukturieren und durch Kreativitätstechniken sowie ausführliche Recherche ausbauen.

Ideengenerierung »» Am Anfang steht eine Idee »» Reden ist Gold! Warum Sie mehr sprechen sollten … (ein Gastbeitrag von Marguerite Joly) »» Schreiben unter Pseudonym (ein Gastbeitrag von Annie Stone)

Strukturierung »» Schreibtage einfach organisieren »» Scrivener - das clevere Schreibprogramm für Autoren »» Storytelling - Aufbau einer Geschichte

Recherche »» Tipps & Tricks für eine erfolgreiche Recherche

18 | Phase 1: Planung Ideengenerierung

Am Anfang steht eine Idee Jedes Buch beginnt mit einem Gedanken, der zu einer Idee heran- wächst und sich langsam zu einer ganzen Geschichte spinnt. Doch wie findet man die richtige Idee? Wo findet man Inspiration für die eigenen Geschichten? Und wie organisiert man sich, damit die Idee nicht doch nur eine Idee bleibt, sondern sich in einem geschriebenen Text wiederfindet?

3 Techniken, um die Kreativität zu steigern Was ist zu tun, wenn die Idee auf sich warten lässt? Verschiedene Techniken können dabei helfen, Ideen zu entwickeln oder auch dem bereits vorhandenen Text mehr Tiefe zu verleihen.

1. Kreatives Schreiben Unter diesem Begriff werden verschiedene Techniken zusam- mengefasst, welche die Ideenfindung erleichtern, die Kreativität steigern und gleichzeitig das Sprachgefühl verbessern. Diese Techniken werden häufig in Schreibschulungen für angehende Autoren benutzt. Die wichtigste Grundlage ist, sich darauf einzu- lassen, auf den ersten Blick nichts Sinnvolles zu produzieren.

Brainstorming Die wohl bekannteste Übung ist das Brainstorming. Hierbei notiert man sich alle Worte, welche einem zu einem vorher ausgewählten Thema in den Sinn kommen. Im weiteren Verlauf kategorisiert man, schreibt die übergeordneten Worte auf und verbindet sie mit Linien, um die Beziehungen der Kategorien zu versinnbildlichen. So entsteht nach und nach eine komplexe Mindmap, die als Grundlage für Texte dienen kann.

Phase 1: Planung | Ideengenerierung | 19 Freewriting Freewriting wirkt zunächst ein wenig seltsam. Man setzt sich vor ein leeres Blatt Papier und beginnt zu schreiben. Was geschrieben wird, ist zunächst egal. Als Grundlage wählt man spontan ein Thema oder einzelnes Wort und notiert sich alles, was einem dazu einfällt. Der Schreibfluss darf dabei nicht abbrechen. Egal, ob einem nur einzelne Wörter einfallen oder überhaupt nichts, der Stift sollte das Papier nicht verlassen.

Detailtexte Es muss nicht immer sofort ein ganzer Text sein. Bei der Detail- text-Methode nimmt man ein einzelnes Wort, meist ein Objekt oder eine Eigenschaft, und beschreibt es in fünf Sätzen. Die dabei angefertigten Textabschnitte können später in ein größeres Werk eingefügt werden.

Reizwortanalyse Die Reizwortanalyse funktioniert am besten in Gruppen. Ähnlich wie beim Brainstorming werden alle Assoziationen zu einem bestimmten Thema notiert. Im Unterschied zum normalen Brain- storming wechselt man nach einem festgelegten Zeitraum (10 bis 20 Minuten) das Thema. Ziel ist es, von einem Thema zum nächsten einen fließenden Übergang zu schaffen und dabei neue Verbindungen zu entdecken.

2. Perspektivwechsel Häufige Bremsen der Kreativität sind eine eingeschränkte Sicht- weise und das Heranziehen bekannter Fakten und Erfahrungen. In vielen Geschichten muss der Autor in die Perspektive seiner Figur schlüpfen. Mit einfachen Gedankenspielen kann das gut trainiert werden. Was wäre, wenn ich nicht wüsste, was ein Fern- seher ist und vor allem, wie man ihn bedient? Das Abschütteln bekannter Muster und das unvoreingenommene Betrachten alltäglicher Dinge kann zu einer ganzen Flut neuer Ideen führen.

20 | Phase 1: Planung | Ideengenerierung 3. Kaskadenfragen Mit Hilfe von Kaskadenfragen können ganze Seiten mit Banalitäten gefüllt werden. Besonders Kinder beherrschen sie in Perfektion und gehen Erwachsenen damit häufig auf die Nerven, welche sich schneller mit einer Antwort zufrieden geben. Manchmal ist es sinnvoll, wieder in dieses Muster zu verfallen und einfach immer weiter zu bohren. Wie? Warum? Wieso? Wo? Wann? Weshalb? Jede Frage kann anders beantwortet werden und zieht neue Fragen mit anderen Antworten nach sich. Diese Methode eignet sich besonders gut, um mögliche Fehler im Aufbau des eigenen Textes zu finden und von vornherein auszuschließen.

Reden ist Gold! Warum Sie mehr sprechen sollten … ein Gastbeitrag von Marguerite Joly (vorablesen.de)

Wäre es nicht schön, bei einem Problem genau denjenigen um Rat zu fragen, der exakt dieses Problem schon einmal hatte und es erfolg- reich lösen konnte? Man könnte diesem Jemand vertrauen, weil er ja schon einmal als Sieger vom Platz gegangen ist, ihm eifrig zuhören und von ihm lernen – und es selbst dann entweder genauso oder noch besser machen. Soweit die Theorie. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Ganz konkret soll es heute um die Frage gehen: Wie funktioniert der Informationsaustausch unter Autoren? Sprechen Sie miteinander über fachliche Fragen zu Cover, Story-Aufbau, Figu- renkonzeption etc.? Sprechen Sie auch mit Ihren Lesern, die doch gleichgesinnte Bücherliebhaber und –kenner sind? Ich wage zu behaupten, viele Autoren halten es bei Gesprächen untereinander eher mit dem Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“, denn die meisten von Ihnen sehen sich wohl als Konkurrenten um den nächsten Buchkäufer. Dabei könnte gerade ein Miteinander helfen, die Qualität der Texte zu steigern und noch mehr Leser vom nächsten Lieblingsbuch zu überzeugen, also evtl. den gesamten Markt zu vergrößern. Sinnvoll ist es natürlich auch, den Leser direkt zu fragen, was ihm gefällt und was weniger. Schließlich soll der Wurm

Phase 1: Planung | Ideengenerierung | 21 dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Vielleicht probieren Sie, liebe Autoren, einfach beides aus. Ein reger Austausch ist in jedem Fall eine große Hilfe – auch und gerade wenn man danach beruhigt und zielsicher bei seinem Anfangskonzept bleibt. Eine Möglichkeit zum Austausch zwischen Autoren und mit Lesern ist die Plattform vor-vorablesen. Hier können Autoren ihre Ideen rund ums Buch durch andere Autoren und Leser vorab testen lassen. Egal ob Cover, Plot oder erste Manuskriptseiten: Die Testlesercommunity mit über 40.000 Mitgliedern steht mit Rat und Tat zur Seite. Machen Sie mit, es lohnt sich!

Marguerite Joly leitet vorablesen.de, die Testleserplattform Nummer 1 im deutschsprachigen Internet. Dort werden wöchent- lich Leseproben von Bestsellern schon vor dem Erscheinen einer stetig wachsenden Community aus Buchverrückten, Hobbyrezen- senten und begeisterten Kritikern präsentiert, von ihr bewertet und über soziale Netzwerke, Buchportale und Online-Buchhändler verbreitet.

Schreiben unter Pseudonym ein Gastbeitrag von Annie Stone

Als ich im Winter angefangen habe, „Writing her own story“ zu schreiben, wusste ich nicht, was daraus wird. Ich habe einfach so ins Blaue hineingeschrieben ohne irgendeine Absicht. Ich hatte nicht mal wirklich erwartet, dass ich die Geschichte zu Ende schreiben würde, weil ich bisher nie meine Storys beendet habe. Es gibt jede Menge Fragmente, aber so lange man nicht Büchner heißt, kam man damit nichts reißen. Dann war sie doch beendet. Was macht man mit einer fertigen Geschichte? Ich habe begonnen, mich mit Self-Publishing auseinanderzusetzen und war von dieser Möglichkeit mehr als begeistert. Die einzige Frage, die ich mir stellte, war, was ist mit dem Namen? Ich arbeite in einem Bereich, bei dem es nicht gut wäre, wenn bekannt würde, dass ich erotische Liebesromane schreibe. Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht zu meinen

22 | Phase 1: Planung | Ideengenerierung Werken stehe, denn das tue ich! Ich würde nichts schreiben, was ich nicht auch vertreten kann. Leider ist es aber so, dass man in seinem Leben nicht nur auf Menschen trifft, die einem wohlge- sonnen sind, die einem nur das Beste wünschen, sondern man trifft auch auf Neider und Hater und allerlei Menschen, die versu- chen, einen selbst zu demontieren. So lange ich noch in diesem Job, der mir immer viel Spaß gemacht hat, arbeiten will, brauche ich eine so weiße Weste wie möglich. Daher war von Anfang an klar, dass ich ein Pseudonym brauche. Ich habe mich für Annie Stone aus verschiedenen Gründen entschieden.

1. Der Vorname ist so nah an meinem Vornamen, dass ich reagieren würde, wenn mich jemand so anspricht. Das wäre bei Lisa nicht der Fall. 2. Ich habe einen englischen Namen gewählt, weil ich eine hoffnungslose Optimistin bin und hoffe, dass mein Buch es irgendwann auf den englischsprachigen Markt schafft. 3. Obwohl es die Bücher momentan nur in deutscher Sprache gibt, glaube ich, dass es bei der Dominanz der englischspra- chigen Romanceautor*innen ein Marketingvorteil ist, wenn man ebenfalls einen englischen Namen verwendet. 4. Ich wollte einen „leichten“ Namen. Etwas, dass sowohl deutsche als auch englische Leser*innen leicht aussprechen können, so dass man meinen Namen leicht über die Zunge bringen (oder auch schreiben) kann. Und man sieht tatsächlich den Effekt. Wenn jemand im Sozialen Netz meine Bücher empfiehlt, schreiben sie fast immer mein Pseudonym und nicht den Buchtitel.

Ich weiß nicht, ob die Wahl des Pseudonyms wirklich viel zum Erfolg eines Buches beiträgt, aber ich glaube, dass ich für mich das perfekte Pseudonym gewählt habe. Bei der Verwendung eines Pseudonyms stellt sich für Indie-Autor*innen die Frage, wie man in Kontakt mit den Leser*innen kommen kann, wenn man im Social Web nur eine lila Blume ist. Im Grunde wollen sie

Phase 1: Planung | Ideengenerierung | 23 ja alles von dir wissen, um sich dir verbunden zu fühlen. Wenn man aber ein striktes Pseudonym hat, ist es schwer, die Person hinter dem Namen zu erkennen. Ich bin zwar nur eine lila Blume, aber alles, was ich schreibe, ist die Wahrheit. Ob ich es auf meinem Blog schreibe oder in sozialen Netzwerken, wenn ich mich dafür entscheide, eine Information preiszugeben, dann ist es die Wahrheit. Ich denke, das spüren die Leser*innen irgendwie. Ich kommentiere alle Posts auf meiner Seite, antworte auf jede E-Mail und jede Nachricht, schreibe in Buchgruppen, aber nicht als Marketingzweck, obwohl das natürlich alles Marketing ist. Aber ich tue das, weil es mir wichtig ist, Kontakt zu den Menschen zu haben, die meine Bücher lesen und auch ein bisschen was zurück zu geben. Und es macht mir Spaß, sehr viel Spaß.

Die Self-Publishing-Autorin Annie Stone veröffentlichte inner- halb eines Jahres acht erotische Romane, mit denen sie es auf die vorderen Plätze der -Charts schaffte. Ihr neuestes eBook, erschienen im Februar 2015 bei epubli, heißt “There have always been Fairytales”. Mehr Informationen über die Autorin und ihre Bücher gibt es auf anniestoneblog.com.

24 | Phase 1: Planung | Ideengenerierung Strukturierung

Schreibtage einfach organisieren „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, wusste schon Hermann Hesse. Doch manchmal ist es schwierig, eine Idee auch umzusetzen. Wenn man schreiben muss, sind plötzlich viele Dinge wichtiger (putzen, aufräumen, Nägel lackieren, Rasen mähen usw.). Was kann man tun, um den eigenen Schreibprozess zu optimieren? Die beste Voraussetzung für effektives Schreiben ist eine gute Vorbereitung. Mit einer durchdachten Planung haben Sie Ihr nächstes Buch im Handumdrehen geschrieben und können es veröffentlichen.

Vor dem Schreiben: Ideen sammeln Um an Ihrem Schreibtag auch wirklich produktiv zu sein, sollten Sie bereits einige Ideen gesammelt haben. Da Ideen zu jeder Zeit an jedem Ort kommen können, sollten Sie immer ein Notizbuch dabei haben. Beim Notizen machen, sollten Sie bereits strukturiert vorgehen. Um später nicht verzweifelt nach der einen bestimmten Anmerkung suchen zu müssen, können Sie die Seiten Ihres Notiz- buches nummerieren und am Anfang in Stichwörtern eine Art Inhaltsverzeichnis erstellen. Ist ihr Buch voll, dann beschriften Sie dieses sowie das neue Exemplar, um die Reihenfolge später zu erkennen. Online Tools zum Brainstormen und festhalten Ihrer Ideen gibt es z. B. von Mindmeister1 (auch zur Kollaboration mit anderen Autoren geeignet), XMind2, Wridea3 und Tinderbox4. Wer bei herkömmlichen Lesezeichen schnell den Überblick verliert, dem sei Keeeb5 empfohlen. Ähnlich wie bei Pinterest lassen sich dort Bilder und sogar bestimmte Textausschnitte auf diversen angelegten Seiten speichern und gruppieren.

1 http://www.mindmeister.com/de 2 http://www.xmind.net/ 3 http://wridea.com/ 4 http://www.eastgate.com/Tinderbox/ 5 http://keeeb.com/

Phase 1: Planung | Strukturierung | 25 Der Arbeitsplatz Schreiben ist für die meisten eine Berufung. Der Schreibprozess selbst sollte aber eher als Beruf betrachtet werden. Schauen Sie im Büro fernsehen? Checken Sie alle fünf Minuten Ihren Facebook Account? Nein? Dann sollten Sie das auch nicht tun, wenn Sie gerade im Schreibprozess sind. Kreative Arbeit braucht Zeit, Ruhe und Konzentration. Jeder hat seinen eigenen Ort des Friedens: der Schreibtisch zu Hause, die Bibliothek oder das Lieblingscafé um die Ecke. Suchen Sie die Nähe der Natur, dann ist vielleicht eine idyllische Parkbank für Sie am besten geeignet. Auf die gleiche Weise sollten Sie sich Orte der Inspiration suchen. Besuchen Sie Ausstellungen oder Theaterstücke, beobachten Sie Leute im Café oder am Bahnhof. Suchen Sie sich regelmäßig Aktivitäten, die Sie noch nie gemacht haben. Auf diese Weise erweitern Sie nicht nur Ihren Erfahrungsschatz, sondern bereichern auch Ihre Fantasie. Vergessen Sie dabei Ihr Notizbuch nicht – vielleicht kommt Ihnen genau in solchen Situationen der passende Gedanke für Ihre Geschichte. Wenn Sie über genügend Platz verfügen, können Sie auch Pinnwände oder Magnettafeln an Ihrem Arbeits- platz anbringen und dort die wichtigsten Merkmale, Strukturen, Abläufe sowie Steckbriefe Ihrer Charaktere anbringen, um die Kontinuität zu wahren. Sprich keine logischen Anschlussfehler zu machen, z. B. dass der Hauptcharakter auf einmal blonde statt braune Haare hat.

Zeit nehmen Mancher schreibt am liebsten früh. Ein Anderer schreibt bis spät in die Nacht hinein. Ein Dritter schreibt von 15 bis 17 Uhr. Finden Sie Ihre eigene produktive Hochphase und nutzen Sie diese konse- quent. Beobachten Sie sich über einen Zeitraum von 10 Tagen selbst und notieren Sie für jede Stunde Motivation und Leistungs- fähigkeit. So können Sie leicht die Zeiten finden, an denen Sie am produktivsten und kreativsten sind. Haben Sie ihre optimale Zeit gefunden, dann legen Sie sich einen Tag bzw. mehrere Tage in der Woche fest, an denen Sie

26 | Phase 1: Planung | Strukturierung regelmäßig schreiben möchten. Nehmen Sie sich an diesen Tagen nichts anderes zu dieser Zeit vor und informieren Sie auch Freunde und Familie über Ihre temporäre Abwesenheit, um wirk- lich nicht gestört zu werden. Wohnen Sie nicht allein, können Sie zusätzlich auch ein Schild an Ihre Tür hängen.

Ziele setzen Beim Schreiben fehlt vielen Autoren die unmittelbare Dring- lichkeit, die morgige Deadline, der Redaktionsschluss. Das sind Fristen, die von außen festgesetzt werden und an die man sich halten muss. Um diese Dringlichkeit zu schaffen, muss jeder Autor einen Weg finden, seine Zeit einzuteilen und Termine einzu- halten. Möglich sind Vereinbarungen mit Freunden oder Familie, aber auch Absprachen in Autoren-Communities oder ein Zeitplan im eigenen Buch-Blog. Sinnvoll ist es, sich Zwischenziele wie eine Mindestanzahl an Wörtern zu setzen, die man im Idealfall täglich erreichen kann. James Joyce schrieb an einem guten Tag drei Sätze, Stephen King dagegen zehn Seiten. Nehmen Sie sich für jeden Schreibtag ein Ziel vor. Somit können Sie am Ende des Tages resümieren wie effektiv Ihre Arbeit war. Da es manchmal nicht so leicht ist, sich zu motivieren, kann man sich praktische Hilfsmittel suchen. Mit der Software Write or Die 26 kann man entweder die Anzahl an Wörtern oder an Minuten bestimmen, die man ohne Unterbrechung schreiben möchte. Sollte man doch eine Pause machen, schaltet sich die Software ein und motiviert den Autor auf ganz individuelle Weise zum Weiterschreiben. Dies können beispielsweise störende, laute Geräusche sein oder aber Ermunterungen seitens der Software. Das Erreichen des Tagesziels schaltet Belohnungen frei. Erhalten Sie sich Ihre Motivation, indem Sie geschaffte Ziele feiern und Sie sich entsprechend belohnen. Vielleicht mit einem leckeren Stück Kuchen oder einem entspannenden Spaziergang?

6 http://writeordie.com/

Phase 1: Planung | Strukturierung | 27 Pausen gönnen Wer schon einmal stundenlang ohne Unterbrechung gearbeitet hat, weiß, dass die Konzentration ab einem bestimmten Punkt schlagartig nachlässt. Richten Sie sich deshalb Pausen ein, z. B. das Essen mit der Familie, ein Kaffee, ein kleiner Spaziergang oder ein paar Yoga-Übungen zum Entspannen. So werden Sie wieder fit.

Mit anderen austauschen Auch wenn jeder Autor beim Schreiben auf sich gestellt ist, muss er sich nicht ins stille Kämmerlein zurückziehen. Feedback, Lob und Kritik aus der Familie oder dem Freundeskreis bringen neue Ideen. Besonders der Austausch mit Autorenkollegen, die selbst schon Schreibblockaden erlebt und überwunden haben, kann sehr bereichernd sein. Offen zu bleiben und Hilfe anzunehmen, ist auch beim Schreiben immens wichtig. So entdeckt man Inspi- rationsquellen, die man sonst möglicherweise übersehen hätte.

Keine Angst vor dem Ende haben Jeder Autor ist sich der Tatsache bewusst, dass das Ende die letzte Gelegenheit ist, beim Leser einen bleibenden Eindruck zu hinter- lassen. Gerade deshalb wird diesem besonders viel Beachtung und Zeit geschenkt. Irgendwann muss aber jedes Buch ein Ende finden. Halten Sie Ihren Perfektionismus im Zaum und vertrauen Sie Ihren Test-Lesern, wenn diese sagen, dass Ihr Buch fertig ist.

Scrivener - das clevere Schreibprogramm Ein Buch zu schreiben bedeutet nicht nur das bloße “Runter- tippen” am PC. Damit einher gehen auch zahlreiche Recherchen, die Konzeption sowie die Strukturierung der eigenen Ideen. Damit Sie als Autor nicht den Überblick über all Ihre Notizen aus Dokumenten, Notizheften und Post-its verlieren, gibt es hilfreiche Tools wie Scrivener, welche alle Arbeitsschritte des Schreibpro- zesses darstellen und somit zum unerlässlich für Sie werden.

28 | Phase 1: Planung | Strukturierung Funktionen von Scrivener Scrivener bietet Ihnen zahlreiche Funktionen, um Ihre Ideen und Texte zu strukturieren und den Überblick zu behalten. Damit ist es vor allem für längere Texte, Romane sowie wissenschaft- liche Arbeiten gut geeignet. Mithilfe von virtuellen Karteikarten können Sie die Struktur Ihres Werkes anlegen und den Inhalt des jeweiligen Kapitels zusammenfassen. Die Karten lassen sich beliebig verschieben, wodurch Sie die Struktur Ihres Buches jeder Zeit ändern können. Der Clou: Die mit der Karte verbundenen Dokumente, z. B. Kapitelabschnitte, werden automatisch mit verschoben. Auch der Outliner von Scrivener bietet eine gute Übersicht über die angelegte Struktur. Zusätz- lich zum Namen und der Synopsis werden unter anderem auch der Schreib-Status, die Anzahl an Wörtern und das Datum der letzten Bearbeitung eines jeden Dokuments angezeigt. So sehen Sie genau, welche Buchabschnitte bereits fertig sind und an welchen Sie noch weiter arbeiten müssen. Einzelne Szenen und Notizen, die zu einem Kapitel gehören, werden hier eingerückt dargestellt. Ob Sie für jede Szene ein neues Dokument anlegen oder das ganze Kapitel in einem verfassen, bleibt Ihnen über- lassen. Im “Scrivenings”-Modus werden Ihnen jedoch alle Teile als Ganzes angezeigt und zum Bearbeiten bereit gestellt. Beim Bearbeiten bzw. Schreiben selbst stehen Ihnen gängige Funktionen wie das Nutzen von Aufzählungszeichen und Numme- rierungen, das Hinzufügen von Tabellen und Bildern sowie von Fußnoten und Kommentaren zur Verfügung. Sie können Ihre Texte formatieren und zwischen Schriftarten wählen. Scrivener ist jedoch kein Layout-Programm und stellt nur wenige Vorlagen bereit. Für Buchsatz und -layout in einem anderen Programm wie InDesign lässt sich Ihr fertiges Buch in unterschiedlichen Formaten exportieren. Wenn Sie Ihren Text ändern, haben Sie zuvor die Möglichkeit einen “Schnappschuss” des bisherigen Textes zu machen, sodass dieser nicht verloren geht. Wenn Ihnen also Ihre Änderungen beim Vergleich der neuen und alten Version doch nicht gefallen, können Sie diese mit einem zuvor

Phase 1: Planung | Strukturierung | 29 erstellten Schnappschuss jederzeit rückgängig machen. Vor allem bei Non-Fiktion Büchern muss ständig auf Quellen zugegriffen werden. und Webseiten können beispielsweise mit Scrivener abgespeichert und in der geteilten Ansicht direkt neben den Text gelegt werden. So vermeiden Sie häufiges Wechseln zwischen verschiedenen Programmen oder Dokumenten. Zusammengehörige Dokumente, z. B. zu einem Charakter, können Sie gruppieren, um so schnell auf wichtige Informati- onen zugreifen zu können. Die Struktur Ihres Buches bleibt dabei erhalten. Ein kleines Highlight von Scrivener ist wohl auch der Namensgenerator, der nicht nur für Romanautoren, sondern auch zum Erstellen von Pseudonymen nützlich ist. Wer möchte, kann sogar gleich die Bedeutung der Namen nachschlagen. Wenn Sie sich einmal gänzlich auf das Schreiben konzentrieren möchten, schalten Sie den Vollbildschirm-Modus ein, bei dem Sie außerdem zwischen unterschiedlichen Designs wählen können. Zwischen all den verschiedenen Modi (Karteikarten, Outliner, …), die Scrivener Autoren bietet, lässt sich mit nur wenigen Klicks wechseln. Im unteren Bereich finden Sie Statistiken über die aktuelle Wort- und Zeichenanzahl. Geben Sie hier Ihr Ziel für die aktuelle Schreibses- sion sowie das ganze Buch an, um immer zu sehen, wie viel Sie bereits geschafft haben. Und damit davon nichts verloren geht, lassen sich automatische Back-ups einrichten, welche Sie am besten auf einem externen Datenträger oder online speichern.

Scrivener-Lizenzen Sie können Scrivener unverbindlich 30 Tage mit der Testversion7 ausprobieren. Anschließend müssen Sie eine Lizenz erwerben, um das Programm weiter nutzen zu können. Für Windows liegt der Preis für die reguläre Scrivener-Lizenz8 bei 32,82€, für MAC 36,92€ oder zusammen für 57,39€. Schüler, Studenten und Lehrer können mit der “Education Licence” ein paar Euro sparen.

7 http://www.literatureandlatte.com/wahrheit.php 8 https://store2.esellerate.net/store/checkout/CustomLayout.aspx

30 | Phase 1: Planung | Strukturierung Weitere Schreibprogramme Ähnliche Schreibprogramme wie Scrivener sind für Windows Papyrus9, MyNovel10, Writeway11, WritingOutliner12, WriteMonkey13, yWriter14, StoryBook15 und für MAC Storyist16, StoryMill17, Ulysses18.

Storytelling - Aufbau einer Geschichte Storytelling, zu Deutsch “Geschichten erzählen”, begleitet uns unser ganzes Leben. Als Kinder bekommen wir Geschichten erzählt, später lassen wir unserer Kreativität freien Lauf und denken uns selbst Geschichten aus, welche mit den Liebsten oder als Autor auch mit der ganzen Welt geteilt werden. Beim Storytel- ling folgen wir meist unbewusst einer Struktur, um die Geschichte spannender für Leser bzw. Zuhörer zu gestalten.

Verschiedene Strukturen beim Storytelling Jede Story sollte einer Handlungsstruktur folgen. Dieses Gerüst hilft dem Leser, der Geschichte besser zu folgen und sie somit besser zu verstehen. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Strukturen des Storytellings etabliert. Hier eine Übersicht der wichtigsten Plotmuster:

Drei-Akte-Struktur Ihnen ist die Untergliederung der Story in drei Akte sicherlich noch aus der Schulzeit bekannt. Diese Art des Storytellings bietet Ihnen viel Raum für Handlungsmöglichkeiten.

9 http://www.papyrus.de/ 10 http://mynovel.giga.de/ 11 http://www.writewaypro.com/ 12 http://writingoutliner.com/ 13 http://writemonkey.com/ 14 http://www.spacejock.com/yWriter5.html 15 http://www.netzwelt.de/download/10808-storybook.html 16 http://storyist.com/index.html 17 https://marinersoftware.com/products/storymill/ 18 http://www.ulyssesapp.com/

Phase 1: Planung | Strukturierung | 31 1. Einleitung: Der Anfang der Geschichte dient dazu, Ihre Hauptcharaktere, den Ort sowie den zentralen Konflikt einzuführen. 2. Hauptteil: Im weiteren Verlauf der Handlung spitzt sich der Konflikt immer weiter zu, bis er schließlich am Höhepunkt die Überhand ergreift und Ihr Protagonist seinen Tiefpunkt erleidet. 3. Schluss: Zu guter Letzt wird der Konflikt von Ihrer Hauptfigur aufgelöst und der Tiefpunkt somit überwunden.

Als Überleitung zum nächsten Akt dient ein Wendepunkt, also ein besonders wichtiges, ggf. auch überraschendes Ereignis des vorherigen Aktes. Während Einleitung und Schluss ca. 25% der Story einnehmen, macht der Hauptteil etwa 50% des Werkes aus.

Fünf Akte nach Freytag Noch genauer gibt die Fünf-Akte-Struktur vor, was, wann und wie etwas in der Handlung geschieht. Der deutsche Dramatiker und Romanautor Gustav Freytag analysierte dieses Handlungsmuster in Dramen von Shakespeare und aus dem antiken Griechenland.

1. Exposition: Hier werden wieder alle Hauptfiguren, Spieler und Gegenspieler, Örtlichkeiten sowie der Auslöser für den Konflikt dargelegt. Dieser muss jedoch nicht offensichtlich sein. 2. Handlungssteigerung: Weitere Komplikationen verhindern die Lösung des Konflikts. 3. Klimax: Der Höhepunkt ist der spannendste Teil der Geschichte. Wie beim Drei-Akter wird die Handlung und der Konflikt auf die Spitze getrieben. 4. Handlungsabfall: Die Spannung wird allmählich abgebaut und Nachwirkungen des Höhepunktes werden offenbart. 5. Denouement/Auflösung: Nach dem Abfall der Handlung wird der Konflikt endlich aufgelöst.

32 | Phase 1: Planung | Strukturierung Der Sieben-Akter Eine weitere Struktur für das Storytelling ist der Sieben-Akter, der im Grunde genommen auch eine erweiterte und ausführlichere Version der Drei- und Fünf-Akte-Struktur ist.

1. Aufhänger: Der Aufhänger ist das Gegenteil der Auflö- sung (7.), sprich die Aufbereitung des Konflikts. 2. Erste Wendung: In diesem Abschnitt wird der Konflikt offenbart. Neue Aspekte verändern das Geschehen, die Hauptfigur und ihre Umwelt. 3. Erster Kniff: Aufgrund einer negativen Situation werden die Protagonisten zur Reaktion animiert. Der Konflikt kann jedoch noch nicht gelöst werden. Die Gesamtsitua- tion wird schwierig. 4. Mittelpunkt: Die Lage spitzt sich weiter zu, sodass die Figuren nun aktiv handeln (müssen). 5. Zweiter Kniff: Die Situation wird zunehmend schlimmer. Der erste Versuch den Konflikt zu lösen geht schief, weshalb kaum mehr Hoffnung bleibt. 6. Zweite Wendung: Die Hauptfigur erlebt einen wich- tigen Entwicklungsschritt, z. B. in Form einer Idee bzw. einer Erkenntnis. Eine andere Möglichkeit ist es, einen helfenden Gegenstand oder eine helfende Person in die Handlung einzubringen. 7. Auflösung: Der Hauptkonflikt wird aufgelöst.

Die Heldenreise Das Schema der Heldenreise ist auch die Basis sämtlicher erfolgreicher Hollywood-Filme, wie z. B. Star Wars oder Harry Potter. Die Zuschauer bzw. Leser sind also mit dem Ablauf vertraut und besonders offen gegenüber dieser Storytel- ling-Weise. Im Mittelpunkt steht – na klar, wer sonst – der Held bzw. die Heldin.

Phase 1: Planung | Strukturierung | 33 1. Die gewohnte Welt: Der Held lebt in seiner Alltagswelt und ist damit mehr oder minder zufrieden. Meist ist er ein Außenseiter, vielleicht ein Waisenkind, und merkt, dass es “da draußen” noch mehr geben muss. 2. Der Ruf zum Abenteuer: Dieser Missstand und ein erster Einblick in eine fremde Welt regen ihn an über den Aufbruch in ein Abenteuer nachzudenken. 3. Die Verweigerung des Rufs: Da der Held gelernt hat Risiken zu vermeiden, will er den Ruf nach dem Aben- teuer ignorieren. Gleichzeitig ist er sich aber bewusst, dass er dem Ruf folgen muss, wenn er seine Träume verwirklichen möchte. 4. Begegnung mit dem Mentor: Neben “Möchtegern- Mentoren” trifft der Held auf seinen wahren Mentor, der ihm ohne Hintergedanken und Ansprüche mit Rat und Tat zur Seite steht und beide Welten kennt. 5. Überschreiten der ersten Schwelle: Das Überschreiten der ersten Schwelle erfordert Mut und Willenskraft. Danach gibt es für den Helden kein Zurück mehr. Die neue Welt unterscheidet sich sehr von der alten. 6. Bewährungsproben, Verbündete, Feinde: Der Held muss die Regeln der neuen Welt lernen sowie wer Freund und wer Feind ist. Er muss sich erst noch orientieren und experimentiert mit seiner Rolle, wodurch er zum Risiko anderer wird. 7. Vordringen in die tiefste Höhle: Der Held entwickelt ein Verständnis für das “große Ganze”. Er steht nicht nur seinem Erzfeind und Gegenspieler gegenüber, sondern erkennt auch seinen größten inneren Feind. 8. Entscheidungskampf: Dies ist der Wendepunkt der Geschichte, der die größte Veränderung mit sich bringt, welche nicht rückgängig gemacht werden kann. Beim Spiel auf Leben und Tod tritt der Held auch seiner “dunklen Seite” gegenüber und verliert.

34 | Phase 1: Planung | Strukturierung 9. Belohnung und Ergreifen des Schwerts: Nach der “Wiedergeburt” blickt der Held zufrieden und selbstge- stärkt auf das Geschehene zurück. 10. Rückweg: Mit seinen neuen Erfahrungen und Erkennt- nissen kehrt der Held zurück in die alte Welt. Dieser Rückweg wird in Hollywood-Filmen oftmals durch ein Wettrennen gegen die Zeit oder eine spannenden Verfolgungsjagd inszeniert. Randfiguren werden unter Umständen geopfert. 11. Erneuerung/Verwandlung: Alle positiven Eigenschaften des Helden verbinden sich mit dem Gelernten. Im letzten Kampf geht es nicht wieder nur um sein Wohlergehen, sondern um das der ganzen Welt. 12. Rückkehr mit dem Elixier: Das Elixier besteht aus der Integration des Gelernten in den Alltag des Helden. Es bereichert und vereinfacht das Leben. Die Aufgabe wurde vom Helden bewältigt.

Die hier genannten Strukturen und Schemata zum Storytelling sind nur eine kleine Auswahl der Existierenden. Es gibt nicht die eine richtige Struktur! Vielmehr können Sie beim Storytelling auch mehrere Muster anwenden, z. B. erst den Drei-Akter, den Sie später mithilfe des Sieben-Punkte-Systems verfeinern oder auch kombinieren.

Quellen: Schreibwahnsinn (2013a), Schreibwahnsinn (2013b), learnhub (2013), Green & Kremer (2014), Walter & Walter (2012)

Phase 1: Planung | Strukturierung | 35 Recherche

Tipps & Tricks für eine erfolgreiche Recherche Eine gute Recherche ist nicht nur für Journalisten essentiell. Auch jeder Autor sollte dieses Werkzeug beherrschen. Je weniger Sie aus Ihren eigenen Erfahrungen schöpfen können, desto wich- tiger werden fundierte Quellen. Was Sie alles bei der Recherche beachten sollten und welche Tools Ihnen dabei helfen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Von Anfang an Bevor Sie mit der Recherche für Ihren Plot oder gar das Schreiben beginnen, sollten Sie herausfinden, für wen und in welchem Genre Sie schreiben wollen. Werfen Sie einen Blick in andere Bücher, um festzustellen, ob Ihr Schreibstil der Kategorie und der Zielgruppe gerecht wird. Haben Sie diesen Schritt erfolgreich abgearbeitet, können Sie mit der eigentlichen Recherche beginnen! Um nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt es sich, einen extra Ordner anzulegen, in dem Sie all die gewonnenen Informationen sammeln und sortieren können. Machen Sie sich dazu eine Liste von Themen, Orten, Personen etc., die einer Nachforschung bedürfen. Diese können Sie nach und nach abarbeiten. Schreiben Sie auch Fragen auf, die Sie ggf. einem Experten stellen können. Notieren Sie zur entsprechenden Frage die Kapitelnummer, sofern Sie bereits mit Ihrem Schreibprozess vorangeschritten sind. So können Sie später die neuen Informationen schnell einarbeiten. So spannend das Recherchieren auch sein kann – vergessen Sie das Schreiben nicht! Um dem entgegenzuwirken, können Sie sich einen Zeitplan aufstellen, in dem Sie notieren, an welchen Tagen und bestenfalls auch wie viel Zeit Sie zum Schreiben und zum Recherchieren investieren wollen. Damit Sie bei einzelnen Aufgaben nicht die Zeit überschreiten, wäre es auch eine Möglich- keit sich einen Wecker zu stellen.

36 | Phase 1: Planung | Recherche Quellen und Tools, die Ihnen die Recherche erleichtern

1. Bibliotheken Nutzen Sie die Bibliothekskataloge, um Buchtitel zu Ihrem Thema in einer bestimmten Bibliothek zu finden. Aufsätze werden jedoch nicht im Bestandsverzeichnis abgebildet. Einige Biblio- theken bieten Seminare zur effizienten Suche. Nutzen Sie diese oder wenden Sie sich an die Bibliothekare! »» Deutsche National Bibliothek19 »» Katalog des „Gemeinsamen Bibliotheksverbundes“ Anlauf- station für Fernleihen20 »» Katalog der deutschen Bibliotheksverbünde und vieler großer ausländischer Bibliotheken21 »» Worldcat mit weltweiter Suche22

2. Zeitschriften In Zeitschriften finden Sie Aufsätze, Tagungsberichte und Artikel. Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) bietet Zugang zu ca. 55.000 Online Zeitschriften für verschiedene Themen und Fachgebiete. Viele der Zeitschriften sind online frei zugänglich. Ein Großteil von Artikeln können Sie auch über die Suche der oben genannten Bibliotheken ausmachen. Im Gegensatz zu Büchern finden Sie hier neuere Informationen und Studien, aufgrund des kleineren Erscheinungsintervalls. »» Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)23

3. Internet Bei jeder Online Suche sollten Sie die “Erweiterte Suche” nutzen, um Ihre Suchergebnisse einzugrenzen. Eine hohe Trefferbezahl bedeutet nicht, dass Sie auch die beste Antwort auf Ihre Frage bekommen.

19 http://www.dnb.de/ 20 http://gso.gbv.de/DB=2.1/ 21 http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html 22 http://www.worldcat.org/ 23 http://ezb.uni-regensburg.de/

Phase 1: Planung | Recherche | 37 Google indiziert nur 10% des Internets. Führen Sie sich die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Suchmaschinen vor Auge. Welches Ranking ist für die Beantwortung Ihrer Frage sinnvoll? »» Google24 »» Google Scholar mit akademischem Ranking25 »» Google enthält viele Bücher im Volltext26

Alternative Suchmaschinen: »» Exalead mit Ergebnisvorschau durch Screenshots27 »» Clusty sortiert die Ergebnisse nach Themenblocken28 »» Metager als Meta-Suchmaschine29

4. Interviews Sammeln Sie während Ihrer Recherche Kontaktdaten zu Experten wie Historikern, Polizisten und Ärzte s.o., die Sie zu späterem Zeitpunkt befragen können. Um das Lebensgefühl von Personen in einer Region allgemein zu erfassen, können Sie aber auch Bewohner und Nachbarn befragen. Nutzen Sie dazu den von Ihnen zuvor erstellten Fragenkatalog. Bevor Sie jedoch ein Interview durchführen, sollten Sie erst einmal durch eigenes Nachforschen so viele dieser Fragen wie möglich beantworten. Der Experte kann Ihnen dann weitere und detailliertere Auskünfte erteilen. Auch wenn Sie sich natürlich bei der Befragung Notizen machen, ist es ratsam, das Interview aufzunehmen. Im Anschluss kann dieses transkribiert werden, sodass Ihnen das Gesagte schriftlich vorliegt.

5. weitere Möglichkeiten Packen Sie Ihre Digitalkamera ein und machen Sie sich auf die Reise! Damit Sie das Gefühl von Orten, Regionen usw. besser

24 http://www.google.de 25 http://scholar.google.de/ 26 http://books.google.de/ 27 http://www.exalead.de/ 28 http://clusty.com/ 29 http://www.metager.de/

38 | Phase 1: Planung | Recherche erfassen können, ist es am besten sich ein eigenes Bild zu machen. Wie sieht es dort aus? Wie fühlt sich die Atmosphäre an? Wie riecht es? Dadurch können Sie Schauplätze ausführlicher beschreiben und auch dem Leser das richtige Gefühl vermitteln. Sollte eine Reise Ihr Budget sprengen, kann eventuell Google Streetview30 Abhilfe schaffen. Liegt Ihr Schauplatz in der Vergan- genheit, lesen Sie andere Werke und sehen Sie sich verschiedene Gemälde aus dieser Zeit an. Egal, welche Art von Quellen Sie nutzen, vertrauen Sie vor allem im Internet nicht blindlings jeder Seite. Je mehr Quellen, das gleiche berichten, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Angaben wahrheitsgemäß sind. Fachliteratur ist dabei natür- lich vertrauenswürdiger als persönliche Meinungen aus Chats, Blogs und Foren. Für Ihre nächsten Recherchen empfiehlt es sich, die “besten” Quellen zu notieren oder als Lesezeichen zu spei- chern. Social Bookmarking-Tools wie keeeb helfen beim Sortieren und Überblick behalten. Im Internet finden Sie auch weitere zahlreiche Praxistipps zum Umgang mit Suchmaschinen. Zum Beispiel: »» “15 Tipps zur richtigen Suche bei Google”31 »» “Die Google Suche im Griff”32

Quellen: Wiesner (2012), Moore (2011), Gardiner (2011)

30 https://www.google.com/maps/views/home?gl=us&hl=en-us 31 http://www.computerbild.de/fotos/15-Tipps-zur-richtigen-Suche-bei- Google-2210543.html#1 32 http://www.netzwelt.de/news/70988-google-fuer-profis-die-suche.html%28

Phase 1: Planung | Recherche | 39 Phase 2: Formulierung

Nachdem Sie Ideen gesammelt, Informationen ausführlich recher- chiert und Ihre Geschichte strukturiert haben, können Sie nun mit dem Formulieren der Kapitel beginnen. Weil auch das einfacher klingt als es manchmal ist, sollen die folgenden Beiträge in diesem Kapitel Sie bei der Ausgestaltung Ihres Textes unterstützen.

Inhalt formulieren »» Wie schreibe ich ein Buch? Aller Anfang ist schwer! »» Machen Sie mehr aus Ihrem Text »» Wie erzeuge ich Spannung? (ein Gastbeitrag von Titus Müller) »» Der Klappentext - Mehr als nur eine Inhaltsangabe »» Journalistisches Schreiben – So geht’s »» Tipps zum Schreiben in einer anderen Sprache »» Schreibhelfer

40 | Phase 2: Formulierung Inhalt formulieren

Wie schreibe ich ein Buch? Aller Anfang ist schwer! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ist der Anfang eines Buches nicht überzeugend, spannend oder fesselnd, besteht die Gefahr, dass der Leser das Buch schnell zur Seite legt. Damit Ihnen das nicht geschieht, hier ein paar Tipps und Tricks zum Thema: Wie schreibe ich einen Buchanfang?

Die Idee Bevor Sie sich die Frage “Wie schreibe ich einen Buchanfang?” stellen können, müssen Sie bereits wissen, worüber Sie schreiben wollen. Der Plot für Ihren Roman sollte strukturiert vorliegen. Sie müssen wissen, wer was wann wo macht und wie die Geschichte enden soll.

Bücher lesen Holen Sie sich Inspiration, indem Sie Bücher von anderen Autoren lesen. Achten Sie darauf, wie diese ihre Geschichte einleiten. Welche Struktur wird genutzt? Welche Informationen werden bereitgestellt? Erfahren Sie bereits im ersten Kapitel, wo sich das Geschehen abspielt? Was könnte davon auch für Ihren Plot funkti- onieren? Auch negative Beispiele können Sie voranbringen.

Mit dem Schreiben beginnen Entgegen vieler Erwartungen müssen Sie gar nicht zwingend mit dem ersten Kapitel beim Schreiben beginnen. Vor allem bei einem Sachbuch können Sie durchaus in der Mitte beginnen. Bei einem Roman sollten Sie darauf achten, den Erzählfluss nicht zu unterbrechen, wenn Sie ein paar Kapitel weiter starten. Trotzdem empfiehlt es sich hier eine erste Version vom Anfang zu verfassen. Ändern können und werden Sie es später ohnehin.

Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren | 41 Klischees vermeiden Wer kennt sie nicht – Geschichten, die mit Sätzen wie “Es war einmal…” oder “In einer dunklen, stürmischen Nacht…” beginnen. Um sich aus der Masse an Büchern herauszuheben, sollten Sie auf solche klischeehaften Sätze verzichten. Ihr erster Satz sollte so einzigartig sein, dass er für keine andere Geschichten funk- tionieren würde. Fesseln Sie Ihre Leser von Beginn an. Wenn diese das Gefühl haben, Teil der Geschichte zu sein, haben Sie es geschafft!

Quellen: Berkun (2008), Goldmann (2014), Tydell (2013)

Machen Sie mehr aus Ihrem Text Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermarktung ist ein gutes Produkt. Deshalb sollten Sie bei der Bucherstellung nicht ungeduldig sein. Die folgenden Ratschläge helfen Ihnen beim Entstehungsprozess und einigen besonders wichtigen Entschei- dungen.

5 Tipps für den Textfeinschliff Die deutsche Sprache ist eine schwere Sprache, aber nicht unbezwingbar. Mit ein paar Tricks lässt sich ein roher Text in ein Glanzstück verwandeln. Dabei gibt es einige grundlegende Regeln zu beachten:

1. Verben und Adjektive – ohne geht’s nicht? Sätze leben von Wörtern. Geschichten leben von Handlungen und deren Beschreibungen. Aber vor allem bei der Wahl der Adjek- tive und Verben gilt es, mit Bedacht zu arbeiten. Lückenfüller und Doppelungen sind ungebetene Gäste in einer guten Geschichte. Verben drücken Bewegungen und Handlungen aus, die einem Text Dynamik verleihen. Ein lautes Verb, wie zum Beispiel „schlagen“ hat einen ganz anderen Effekt als ein leises Verb wie „rascheln“. Überlegen Sie sich also, ob das Verb wirklich zur gerade statt- findenden Handlung oder zur beschriebenen Situation passt.

42 | Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren Für Adjektive gilt die Grundregel: Gewusst wann und wie. Die Eigenschaftswörter dienen der Unterscheidung und näheren Beschreibung. In Maßen verwendet, schmücken sie den Text. Sie sollten aber darauf achten, die Sätze nicht wahllos zu überfrachten und tatsächlich ergänzende und relevante Informationen zu vermitteln.

2. Klarheit und Verständlichkeit Je weniger Silben ein Wort hat, desto verständlicher ist es. Daher gilt es, Umschreibungen wie „starke, gefährliche Rauchentwick- lung“ für „Qualm“ zu vermeiden. Mit Klarheit und Verständlichkeit punktet der Autor beim Leser.

3. Wortbilder zeichnen Wörter sollen uns eine Vorstellung von einer Situation oder Hand- lung vermitteln. Je konkreter die Beschreibung ist, desto leichter fällt es unserem Vorstellungsvermögen ein Bild zu schaffen. Nennen Sie Dinge beim Namen, verwenden Sie Sinneseindrücke und Farben, um Ihren Text zu untermalen. Ein „Wolkenbruch“ ist greifbarer als „widrige Witterungsumstände“. Eine „triefende Nase“ kennt jeder, aber was versteht der Einzelne unter einem „grippalen Effekt“?

4. Kontra den Klischees Benutzt man Sprichwörter wie „ins Fettnäpfchen treten“, so ist das Sprache in ihrer bequemsten Form. Allgemein bekannte Flos- keln garantieren sofortiges Verständnis beim Leser. Doch will man das als Autor immer? Eine Alternative wäre es, gar keine Redens- arten zu verwenden. Oder Sie drehen einfach den Spieß um und erfinden etwas Neues? Zum Beispiel: „Der Tunnel am Ende des Lichts“ oder „Routine ist gut. Fantasie ist besser“.

5. Nicht auf die Länge, sondern auf die Technik kommt es an Lebendige Texte ohne Wortwiederholungen gewinnen die Aufmerksamkeit der Leser. Klar strukturierte, überschaubare

Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren | 43 Sätze helfen dem Verständnis. Eine Faustregel besagt, dass Sätze höchstens 15 bis 20 Wörter umfassen sollen. Es bieten sich schlichte Hauptsätze mit einem begrenzten Maß an Nebensätzen an. Ein Nebensatz sollte eine ergänzende und beschreibende Rolle haben, also keine Haupthandlung oder ein wichtiges Detail der Rede ausdrücken. Am aller wichtigsten ist aber, dass Sie Ihre Sprache finden und mit Blick auf Ihre Zielgruppe schreiben. Wer die eigene Zielgruppe ist und wie man das am besten heraus- findet, erklären wir ausführlich im Kapitel Das Finden der eigenen Zielgruppe, Phase 6: Marketing. Grundsätzlich ist dies ein Prozess, welchen Sie immer und immer wieder überdenken und niemals aus den Augen verlieren sollten.

Wie erzeuge ich Spannung? ein Gastbeitrag von Titus Müller

Jedesmal, wenn mir die Geschichte abstirbt, weiß ich, dass ich etwas falsch gemacht habe – meistens habe ich meine Karten zu schnell ausgespielt. Ich habe eine dramatische Frage in einer Szene beantwortet, ohne eine neue zu stellen. - Elizabeth George

Wie erzählt man als Autor eine Geschichte so, dass die Leser bis spät in der Nacht daran kleben, obwohl sie am nächsten Morgen zeitig aufstehen müssen, wie erzählt man sie so, dass die Leser bereitwillig ihre Lieblingssendung im Fernsehen verpassen? Spannung ist das Herbeisehnen von Antworten. Die Kunst des Autors besteht darin, die Antworten so lange wie möglich hinaus- zuzögern, und nie zuzulassen, dass an einem Punkt der Geschichte alle Fragen gelöst sind. Ist eine Frage beantwortet, muss sich eine neue, noch entscheidendere ergeben. Idealerweise hält der Autor zwei, drei oder vier Fragen auf verschiedenen Ebenen offen (ein persönliches Geheimnis, eine drohende äußere Gefahr etc.). Erst am Schluss des Romans dürfen die letzten Fragen zu

44 | Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren einer Auflösung gebracht werden, wobei die eine oder andere Frage auch über den Text hinausweisen darf, ja sollte. Im Roman „Die Priestertochter“ schildere ich die Flucht einiger Gefangener. Eine frühe Fassung des Manuskripts sah so aus: Zuerst planten die Gefangenen, wie sie entkommen könnten, und anschließend führten sie ihre Pläne aus. Es war eine langweilige Passage. Das „Wie“ war durch die geschmiedeten Fluchtpläne schon geklärt, nur noch das „Ob“ war offen. Ja-Nein-Fragen sind immer langwei- liger als Wie-Fragen. Die Lösung bestand darin, den Fluchtplan nicht offenzulegen. Manchmal muss man die Gedankenwelt der Protagonisten vor den Lesern verschließen. Ich beschrieb allein die Flucht. So klärte sich für den Leser zugleich mit dem „Ob“ auch das »Wie« auf, und er war intensiver an die Szene gefesselt. Eine weitere Möglichkeit, eine Geschichte spannend zu machen, ist es, die Fragen nach dem „Warum“ in den Vordergrund zu stellen. Im „Mysterium“ besitzt der Protagonist einen Schatz von Silber- münzen, und doch arbeitet er als Tagelöhner und hungert und stellt sich dumm. Warum tut er das? Wenn ich merke, dass mir ein Kapitel schon beim Schreiben langweilig erscheint, prüfe ich, welche spannende Frage im Augenblick für den Leser unbeantwortet ist. Natürlich ist Spannung ohne Protagonisten überhaupt nicht möglich. Sie kann nur aufgebaut werden, wenn es jemanden gibt, um den die Leser sich Sorgen machen. Dazu genügt es nicht, dass er selbst in Gefahr schwebt. Besonders stark ist unser Empfinden für Gefahr, wenn die bedrohte Hauptfigur Freunde oder Famili- enangehörige hat, denen der Verlust ihres Freundes, Vaters oder Ehemanns große Schmerzen bereiten würde. Mitgefühl und Sorge binden die Leser emotional an die Handlung der Geschichte. Niemand empfindet bloßes Würfelwerfen als spannend, auch wenn er nicht weiß, welche Zahl der Würfel zeigen wird. Liegt ein geladener Revolver auf dem Tisch und eine Sechs bedeutet, dass jemand erschossen wird, den der Leser im Lauf eines Romans zu lieben gelernt hat – dann ist der Sachverhalt ein anderer. Die Reaktion der Figuren auf Konflikte und Krisen macht sie für den Leser greifbar. Er lernt das Wesen der Protagonisten durch

Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren | 45 ihre ganz persönliche Art des „Krisenmanagements“ kennen. Manchmal, wenn es mir nicht gelingen will, meinen Romanstoff spannend zu erzählen, liegt das auch daran, dass ich über zu große Zeiträume schreiben will. Fünf Tage sind spannender als fünf Jahre. Ich habe nichts gegen generationenübergreifende Romane, aber es ist viel leichter, Spannung auf dicht gedrängtem Raum zu erzeugen. Ein Tag ist etwas Konkretes, ein Jahrzehnt etwas Abstraktes. Zeitdruck ist eines der einfachsten Mittel, Spannung zu erzeugen. In den Westerngeschichten früherer Jahre wurde der Held auf die Schienen gebunden. Ein heranrasender Zug blies das Horn, die Lok stampfte näher, und der Held versuchte verzwei- felt, die Fesseln zu lösen. Heute ist das Mittel oft eine Bombe, die Minuten und Sekunden herunterzählt bis zur Detonation. Eine andere Form der Umsetzung wäre beispielsweise eine in drei Tagen stattfindende Hinrichtung und eine Journalistin, die entdeckt, dass der Verurteilte unschuldig ist. Selbst romantische Geschichten arbeiten mit begrenzten Zeit- räumen. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele romantische Komödien so enden: Der Protagonist hat endlich herausge- funden, wen er liebt, und rast zum Flughafen in dem Versuch, seine Geliebte zu erreichen, bevor sie in ein Flugzeug steigt und für immer aus seinem Leben verschwindet. Wenn der Held die Verlobung seiner Freundin aufzulösen versucht, damit er selbst sie heiraten kann, ist es viel interessanter, wenn er sich erst 24 Stunden vor der Hochzeitszeremonie dazu entschließt. Dann heißt es „jetzt oder nie“. Der Roman kann gleich mit Köder und Haken einsteigen. Die erste Szene sollte etwas Ungewöhnliches enthalten. Charlotte Thomas lässt „Die Lagune des Löwen“ mit einem seltsamen vene- zianischen Ritual beginnen. Lebendige Schweine werden von einem Turm in die Tiefe gestürzt. Vor diesem Hintergrund flieht eine schwangere Frau vor Verfolgern, die sie töten wollen. Das blutige Zerschmettern der Schweine ist der Köder, die verfolgte Frau der Haken, den wir mitschlucken, und wir fragen uns: Warum wird die Frau verfolgt?

46 | Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren Ein Meister darin, Sorge um die Protagonisten zu wecken, war Alfred Hitchcock. Gleichzeitig war er ein Gegner der Überra- schung. Wie konnte er jahrzehntelang das Kinopublikum fesseln? Er arbeitete mit Suspense und definierte sie als das genaue Gegenteil der Überraschung. Bei einer Überraschung passiert etwas, womit der Zuschauer nicht gerechnet hat. Suspense sorgt dafür, dass der Zuschauer damit rechnet, dass etwas passiert, und genau deshalb gespannt ist. Dieses Mittel erzeugt hauptsächlich aus einem Grund innere Qualen im Zuschauer oder Leser: Er weiß mehr als die Protagonisten. Hitchcocks klassisches Beispiel sind Leute, die um einen Tisch sitzen und sich unterhalten. Unter dem Tisch tickt eine Bombe. Niemand weiß davon. Plötzlich explodiert sie. Das Publikum ist überrascht. Suspense aber wird erzeugt, wenn das Publikum von der Bombe weiß. Dieselbe Unterhaltung am Tisch ist auf einmal interessant, weil das Publikum mitfiebert. Man möchte die Leute am Tisch warnen, möchte schreien: Redet nicht so viel, unter dem Tisch ist eine Bombe, und gleich wird sie explodieren! Nicht durch fehlende Informationen wird die Span- nung erzeugt, sondern durch Informationen, die der Leser hat und der Protagonist dringend benötigen würde. Da der Leser den Protagonisten nicht warnen kann, leidet er besonders intensiv. Um das Geisterbahnsyndrom zu vermeiden, das den Leser rasch ermüdet – Schwierigkeiten tauchen aus dem Nichts auf, werden gemeistert, dann taucht die nächste Schwierigkeit auf –, ist es klug, Wendungen der Handlung für den Leser vorzubereiten. Auch hier ist die Vorbereitung kein Gegensatz zum Spannungsaufbau. Der Trick ist, mehrere mögliche Wendungen anzukündigen. Der Leser weiß nicht, welche von ihnen zutreffen wird, und ist entsprechend neugierig. Falsche Fährten zu legen, lässt die Leser rätseln: Was ist denn nun richtig? Und unbeantwortete Fragen erzeugen Span- nung. Man nennt das Vorbereiten von überraschenden Wendungen auch „foreshadowing“. Erfolgt die Auflösung, denkt der Leser: „Ich hätte es wissen müssen!“ Das verschafft ihm eine besondere Genugtuung. Um Jagdhunde von einer Geruchsspur abzubringen, zog man in früheren Zeiten Fische über den Weg. Vermutlich hat

Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren | 47 hier der Begriff der „Roten Heringe“ seinen Ursprung. Er steht für Hinweise in einer Geschichte, die den Protagonisten und den Leser vom tatsächlichen Weg der Handlung ablenken sollen. Falsche Hinweise also, die in die Irre führen. Diese „Roten Heringe“ können vom Antagonisten platziert sein, um seine Verfolger abzu- schütteln. Ebensogut kann es sich um Fakten handeln, die zu falschen Schlüssen verleiten. Typisch sind sie vor allem in Detek- tivgeschichten. In einer Detektivgeschichte hat beinahe jeder ein Geheimnis. Die Figuren sind vielleicht keine Mörder, aber auch sie wollen nicht, daß jeder von ihrem geheimen Leben als Zocker, Drogenabhängige oder Liebhaber erfährt. Alle diese Geheimnisse platzieren Hinweise, die zu Verdächtigungen führen. Dabei können die Figuren sich gegenseitig unglaubwürdig machen. Der Bruder sagt, er habe seit zwei Wochen mit dem Verdächtigten kein Wort gewechselt; die Nachbarin behauptet, sie habe die Brüder noch vor zwei Tagen miteinander sprechen gesehen. Dinge, die man erwartet hätte, fehlen: Ein Hund hat nicht gebellt, es ist keine Post im Briefkasten, obwohl der Mord früh am Morgen geschah, oder das Geschirr ist abgewaschen. „Rote Heringe“ funktionieren wie die Tricks eines Magiers: Der Magier lenkt die Zuschauer durch Handbewegungen oder glitzernde Accessoires von der Arbeitsweise seines Zaubertricks ab, so dass sie seinen Ablauf nicht bemerken. Ist das Fläsch- chen Nagellack in der Handtasche des Opfers der entscheidende Hinweis, sollte sich der Detektiv am Adressbuch, an der Restau- rantquittung oder am Terminplaner festbeißen, die sich ebenfalls in der Handtasche befinden. Auch wenn die falschen Fährten eher für Krimis typisch sind, können sie Romanen jeden Genres zu mehr Vielfältigkeit verhelfen. Spannung heißt nicht Action! Zuviel Action ermüdet den Leser. Die dritte Verfolgungsjagd ist nicht mehr spannend. Ich überlege mir, bevor ich die Niederschrift des Romans beginne: Wo sind die Höhepunkte? Kann ich die Anzahl der Höhepunkte reduzieren, um die übrigbleibenden zu stärken? In „Nachtauge“ bombardieren die Briten die Möhnetalsperre. Das ist 1943 wirklich passiert. Die Bomber griffen anschließend die

48 | Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren Edertalsperre, die Sorpetalsperre und die Ennepetalsperre an. Ein dramatischer Höhepunkt ist aber stärker als vier hintereinander. Deshalb beschloss ich, mich im Roman auf die Bombardierung der Möhnetalsperre zu beschränken, und beschreibe diesen Angriff en détail sowie die Folgen für die Ortschaften entlang des Möhneflusstals. Die Bomber fliegen anschließend weiter. Für die Romanfiguren hat das aber keine Bedeutung mehr. An einen neuen Roman gehe ich voller Begeisterung heran. Ich bin überzeugt, dass es der große Wurf werden wird, das beste Thema, das ich je am Wickel hatte. Ich kann kaum erwarten, die ersten Kapitel zu schreiben, und reibe mir beim Gedanken an die Leser schon die Hände: Wartet nur! Damit rechnet ihr nicht, ihr werdet verblüfft sein! Nie wird ein Roman so perfekt, wie ich ihn mir erträumt habe. Trotzdem brauche ich den Mut und die Unverfro- renheit der ersten Wochen. Ich nehme mir schließlich Unmögliches vor: Wenn ich einen Roman verfasse, erwarte ich, dass Tausende Menschen zwanzig Euro hergeben und – viel unglaublicher noch – Stunde um Stunde nichts anderes tun, als dazusitzen und in meiner Geschichte zu versinken. Ich erwarte, dass sie das Buch mit ins Bett nehmen, in den Zug, ins Flugzeug, an den Strand. Wenn ich mir diese Forderungen ernsthaft überlege, ist es Wahnsinn, mit solchen Träumen ein Jahr lang zu arbeiten. Die Wahrscheinlichkeit, zu scheitern, ist hoch. Warum schreibe ich trotzdem? Es ist die Unverfrorenheit eines Weltumseglers. Es ist der fröhliche Mut eines Straßenmusikanten. Der Gastbeitrag ist ein Auszug des Kapitels “Wie erzeuge ich Span- nung?” aus dem Buch “Vom Abenteuer, einen Roman zu schreiben”.

Titus Müller studierte in Berlin Literatur, Geschichtswissen- schaften und Publizistik. Mit 24 Jahren veröffentlichte er seinen ersten Roman „Der Kalligraph des Bischofs“. 2005 wurde er mit dem C.S. Lewis-Preis ausgezeichnet. 2008 erhielt sein Roman „Das Mysterium“ den Sir Walter Scott-Preis in Bronze als einer der drei besten historischen Romane der letzten zwei Jahre. Für den Roman „Nachtauge“ wurde er 2014 im Rahmen einer Leserum- frage zum Histo-König des Jahres gewählt. Im selben Jahr nahm ihn die Schriftstellervereinigung P.E.N. (PEN-Club) auf.

Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren | 49 Der Klappentext – Mehr als nur eine Inhaltsangabe Kaum jemand kauft ein Buch ohne eine grobe Idee von dessen Inhalt zu haben. Daher suchen viele Leser beim Kauf nach kurzen Inhaltsangaben, Empfehlungen oder Pressestimmen. Deshalb wird, nachdem Cover und Titel als ansprechend empfunden wurden, in den meisten Fällen auch ein Blick auf die Buchrück- seite geworfen, wo man hofft, eine gute Beschreibung dessen, was einem beim Lesen erwartet, vorzufinden. Der Klappentext ist also nicht nur eine reine Inhaltszusammen- fassung, sondern in den meisten Fällen auch ein, wenn nicht sogar das Kaufkriterium. Nur wenn der Text ansprechend ist und Lust aufs Lesen macht, wird sich der potentielle Leser entschließen das Buch zu kaufen.

Aufbau und Inhalt Streng genommen bezieht sich die Bezeichnung Klappentext auf die inneren Seiten des Schutzumschlages bei Hardcoverti- teln. Umgangssprachlich wird aber auch die Coverrückseite bei Soft- und Hardcoverbüchern ohne Umschlag als Klappentext bezeichnet. Die Form und der Inhalt des Rückseitenklappen- textes sind dabei nicht fest vorgegeben. Das eröffnet Ihnen die Möglichkeit selbst zu entscheiden, wie Sie Ihr Buch präsentieren möchten. Für den Fall, dass der Titel als Soft- oder Hardcover ohne Umschlag erschienen ist, ist der Rückseitenklappentext die einzige Werbefläche, die Sie zur Verfügung haben. Daher findet sich auf den meisten Büchern ein kurzer, Span- nung erzeugender Informationstext zum Inhalt. Des Weiteren kann auch ein aussagekräftiges Zitat aus dem Buch genommen werden, wenn dies ebenfalls den Inhalt oder die Stimmung widerspiegelt. Häufig findet man auch Pressezitate, die, falls vorhanden, zusätzlich für den Titel werben. Obwohl kein fester Aufbau vorgeben ist, bevorzugen Autoren oftmals eine Kombination aus einem Zitat als Eyecatcher mit darunter stehendem kurzen Text zur Handlung.

50 | Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren Nicht zu viel verraten Ein guter Klappentext gibt in wenigen Worten den Inhalt so wieder, dass sich der Leser ein Bild vom groben Handlungsgeschehen machen kann, ohne gleich alles vorab zu wissen. Der Klappen- text lässt sich dabei mit einem Filmtrailer vergleichen. So knapp wie möglich werden der Handlungsort, die Hauptcharaktere und die Hauptkonflikte des Buches beschrieben. Achten Sie bei der Beschreibung darauf, Ihren Text nicht unnötig auszuschmücken, sondern legen Sie eher den Fokus auf Informationsübertragung und die Erzeugung von Spannung. Achten Sie auch darauf, das Genre Ihres Buches in den Text einfließen zu lassen. Mit dem Klappentext sollte der Leser auf jeden Fall eine grobe Ahnung bekommen, ob er einen Kriminal-, Fantasy- oder Erotikroman in den Händen hält, um eine unangenehme Überraschung auszuschließen.

Der Klappentext als Aushängeschild Unterschätzen Sie nicht die Wichtigkeit eines Klappentextes für den Erfolg Ihres Buches. Im Zweifelsfall ist er das Einzige, das sich ein potentieller Leser anschaut und wovon er seine Kauf- entscheidung abhängig machen wird. Im schlechtesten Fall kann das bedeuten, dass der Leser Ihr gut geschriebenes, spannendes Buch zwar in die Hand nimmt, aber nicht kauft, weil ihn der Klap- pentext nicht genügend Anreize geschaffen hat, das Buch auch tatsächlich lesen zu wollen. Daher sollten Sie sich genügend Zeit für das Verfassen Ihres Textes nehmen. Starten Sie mit einer Zusammenfassung des Inhaltes und einer kurzen Darstellung der Protagonisten. Kürzen Sie dann alle unnötigen Füllwörter und Schnörkeleien und brechen Sie Ihren Text auf das Wesentliche herunter. Das ist nicht nur wichtig, da Sie begrenzten Platz zur Verfügung haben, sondern auch, weil Sie mit möglichst wenigen Wörtern Ihren zukünftigen Leser überzeugen möchten. Wenn Sie zusätzlich noch ein Zitat aus Ihrem Werk mit einbringen wollen, sollten Sie auch da darauf achten, dass das Zitat mit Ihrer Inhalts- zusammenfassung harmoniert und somit ein gutes Gesamtbild ergibt.

Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren | 51 Recherche und Feedback Für Anregungen und Inspirationen sollten Sie sich Bücher in Erin- nerung rufen, die Sie selbst aufgrund des Klappentextes gekauft und gelesen haben. Gehen Sie in sich und überlegen Sie, warum genau diese Texte Sie zum Kauf animiert haben. Aber Achtung – lassen Sie sich nicht dazu verleiten die Texte zu kopieren. Nutzen Sie sie lediglich als Inspiration und Richtungsweiser. Lassen Sie zudem Ihren Klappentext von Freunden und Bekannten lesen, die Ihr Buch nicht kennen, und sich ehrliches Feedback geben. Erzeugt der Klappentext Spannung und regt zum Kauf an? Wird die Lust geweckt, das Buch direkt lesen zu wollen? Falls nein, sollten Sie Ihren Text noch einmal überar- beiten. Falls ja, haben Sie alles richtig gemacht und einen tollen Klappentext geschrieben.

Journalistisches Schreiben - So geht’s Das journalistische Schreiben zielt darauf, die Leser über ein Ereignis zu informieren. Das bringt verschiedenste Anforderungen an den Autor und den Text mit sich, die wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen.

1. Für die Zielgruppe schreiben Journalistische Texte sollten immer für die Leser verständ- lich sein. Deshalb sollte man auf unnötige Fremdwörter und “Fachchinesisch” verzichten bzw. diese erklären. Vor allem in Publikumsmedien, sollte man sich seiner Zielgruppe und deren Sprache bewusst sein.

2. Kurze, verständliche Sätze Schachtelsätze erschweren das Lesen und damit die Verständlich- keit. Deshalb sollte man bei journalistischen Texten immer darauf achten, dass die Satzstruktur so einfach wie möglich gehalten wird.

52 | Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren 3. Verben Fachliche Texte enthalten häufig viele Substantivierungen, welche das Leseverständnis beeinträchtigen können. Lieber sollte man auf ausdrucksstarke Verben zurückgreifen, die die Situation unterstreichen, zum Beispiel bei negativen Äußerungen “beklagen” statt “sagen”.

4. Achtung bei Füllwörtern Füllwörter wie “ganz”, “irgendwie” oder “eigentlich” ziehen Texte künstlich in die Länge und der Inhalt verliert sich. Verzichtet man auf sie, wird der Lesefluss beschleunigt.

5. Vergleiche und Zitate als Referenzen Um Texte lebendiger zu gestalten, bietet es sich an, komplizierte Sachverhalte durch Beispiele und Vergleiche zu erklären. Durch das Verwenden von Zitaten, bekommen Personen ein Gesicht und der Bericht wird glaubhafter.

Tipps zum Schreiben in einer anderen Sprache Der Erfolg und Umsatz Ihres Buches ist eng mit der Reichweite verknüpft. Sie erreichen nur Menschen, mit denen Sie in der glei- chen Sprache kommunizieren. Um andere Märkte zu erschließen, bietet es sich an, Ihr Buch auch in anderen Sprachen und Ländern zu veröffentlichen. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie im Folgenden.

Der Markt Bevor Sie Ihr Buch übersetzen oder in einer anderen Sprache verfassen, sollten Sie im jeweiligen Land die Marktsituation überprüfen. Ist Ihr Thema dort gefragt? Lohnt sich eine Überset- zung? Hat die dortige Zielgruppe das gleiche Grundwissen wie im eigenen Land? Zum Beispiel ist es weniger sinnvoll, in einem Ratgeber über Social Media zu erklären wie Twitter funktioniert, wenn bereits

Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren | 53 80% der Einwohner diesen Kanal nutzen. Gibt es bestimmte Gesetzeslinien, die Sie in Ihrem Ratgeber beachten sollten? Bei Titeln aus dem Fiktion-Bereich könnten Sie darüber nachdenken, Personen- und Ortsnamen dem Land anzupassen.

Das Schreiben Jede Sprache ist einzigartig in ihrem Klang und ihrem Wortschatz. “Gut geschrieben” meint im Spanischen etwas anderes als im Engli- schen. In einer Sprache sind lange Sätze üblich, in einer anderen kurze. Wenn Sie Ihr Buch nicht in Ihrer Muttersprache schreiben, sollten Sie es unbedingt von einem Muttersprachler lektorieren und Korrektur lesen lassen. Das Lesen von Büchern in der entsprechenden Sprache kann Ihnen helfen, Ihren Schreibstil zu verbessern und sich in den rich- tigen Modus zu versetzen. Übersetzen Sie auf keinen Fall Wort für Wort in die Fremdsprache und vermeiden Sie die Anhäufung von Fremdwörtern, die Sie auch nicht in Ihrer Muttersprache verwenden würden. Beachten Sie auch den Sitz Ihres Publikums bzw. regionale Unterschiede. Entscheiden Sie sich beispielsweise im Vorherein für Amerikanisches oder Britisches Englisch, um eine Mischung zu vermeiden. Wie immer macht Übung den Meister! Schreiben Sie so lang in einer Fremdsprache, bis es sich natürlich für Sie anfühlt. Wenn Sie Ihr Buch nicht selbst in einer anderen Sprache verfassen wollen, können Sie auch einen professionelle/n Übersetzer/in enga- gieren. Diese finden Sie zum Beispiel bei unseren buchprofis33 für Korrektat, Lektorat, Übersetzungen etc. oder mithilfe der Interna- tional Federation of Translators34.

33 http://www.epubli.de/buchprofis 34 http://fit-ift.org.dedi303.nur4.host-h.net/index.php

54 | Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren Schreibhelfer Eine gute Alternative zu Microsoft Office bietet das kostenfreie LibreOffice35 (früher OpenOffice), welches mit ebenso umfang- reichen Funktionen punkten kann. Das Programm merkt sich beispielsweise häufig verwendete Wörter und schlägt diese schon bei Beginn des Tippens vor, wovon Autoren v. a. bei Namen und langen Fachwörtern profitieren können. So merken Sie auch, wenn Sie ein und dasselbe Wort recht häufig verwenden. Um dem Abhilfe zu schaffen, können Sie z. B. mit dem Tool Wortschatz36 der Uni Leipzig oder auf Woxikon37 nach Synonymen suchen. Rechtschreibfehler findet nicht nur das integrierte Prüfsystem Ihrer Office-Suite, sondern auch die Online Rechtschreibprüfung von Duden.de38 für Textabschnitte bis 800 Zeichen.

35 http://de.libreoffice.org/ 36 http://wortschatz.uni-leipzig.de/ 37 http://synonyme.woxikon.de/ 38 http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online

Phase 2: Formulierung | Inhalt formulieren | 55 Phase 3: Überarbeitung

Sie haben Ihr Buch fast fertig geschrieben und fangen langsam an, sich über den Veröffentlichungsprozess Gedanken zu machen? Dann fallen Ihnen bestimmt einige Punkte ein, die Sie selbst vor eine große Herausforderung stellen. Ob Lektorat, Korrektorat, Covergestaltung, eBook-Konvertierung oder Marketing: es gibt viel zu tun bis ein Buch fertig im Regal oder im Online Shop stehen kann. Lassen Sie sich davon auf keinen Fall abschrecken, sondern stellen Sie sich den verschiedenen Aufgaben und wachsen daran. Falls Sie bei einem bestimmten Thema an Ihre Grenzen stoßen und lieber professionelle Hilfe in Anspruch nehmen wollen, vermittelt epubli Ihnen passende buchprofis39. Die buchprofis arbeiten selbstständig und werden Sie im gewünschten Feld tatkräftig unterstützen. Sie sehen: ob im Alleingang oder mit professioneller Hilfe, eine Buchveröffentlichung ist für jeden möglich. Nehmen Sie die Herausforderung an und werden Sie so zu einem erfolgreichen Self-Publisher!

Korrekturlesen »» 10 Tipps zum Korrekturlesen »» Wie nötig sind Korrektorat und Lektorat? (ein Gastbeitrag Bärbel Mäkeler)

39 http://www.epubli.de/buchprofis

56 | Phase 3: Überarbeitung Korrekturlesen

10 Tipps zum Korrekturlesen Ein professionelles Korrektorat beseitigt so gut wie alle Fehler, kann aber auch teuer werden. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie die meisten Fehler selbst bereinigen und Ihrem Text mehr Qualität verleihen.

1. Drucken Sie den gesamten Text aus Korrekturlesen am Monitor ist wesentlich anstrengender und fehler- anfälliger als im ausgedruckten Manuskript. Der Ausdruck – vor allem wenn dieser in einer anderen Schriftart vorliegt – gibt Ihnen eine neue Perspektive und macht Sie aufmerksamer für Fehler.

2. Nutzen Sie die Rechtschreibüberprüfung So simpel es klingen mag, wird es doch von vielen vergessen – die automatische Rechtschreib- und Grammatikprüfung. Sie hilft Ihnen, die auffälligsten Fehler zu finden. Nutzen Sie auch die Funktion „Suchen und Ersetzen“ mit der Sie zum Beispiel doppelte Leerzeichen suchen und durch ein einzelnes Leerzei- chen ersetzen können.

3. Nehmen Sie sich einen Tag Abstand Ihren Text sollten Sie nicht sofort am Tag der Fertigstellung Korrektur lesen. Ihre Gedanken brauchen mindestens einen Tag, um sich von Ihrem Werk zu lösen. Nach einer schreibfreien Zeit fallen Ihnen Fehler eher auf, als wenn Sie sich sofort wieder an Ihren Text setzen.

4. Planen Sie Pausen ein Kein Mensch kann sich ununterbrochen konzentrieren. Sie sollten maximal 45 Minuten am Stück Korrektur lesen und dann 15 Minuten pausieren. So können sich Ihre Augen entspannen und Ihr Gehirn wird wieder aufnahmefähig.

Phase 3: Überarbeitung | Korrekturlesen | 57 5. Konzentrieren Sie sich jeweils nur auf ein Problem Beim Korrekturlesen sollten Sie sich pro Durchgang auf jeweils nur einen dieser Aspekte konzentrieren: Satzaufbau, Absatzstruktur, Wortwahl, Rechtschreibung, Punkt- und Kommasetzung. Gibt es einen bestimmten Fehler, der Ihnen immer wieder passiert? Fokussieren Sie sich darauf, genau diesen Fehler zu finden.

6. Achten Sie besonders auf gängige Fehler Folgende Fehler treten besonders häufig auf: »» Wörter, die leicht verwechselt werden, wie „nein“ und „kein“, „das“ und „dass“ oder „Sie“ und „sie“. »» Wörter, die gleich ausgesprochen, aber unterschiedlich geschrieben werden, wie „Leuten“ und „läuten“, „seit“ und „seid“. »» Fehlende Buchstaben besonders in Vorsilben, wie „enlassen“ statt „entlassen“, „vegessen“ statt „vergessen“. »» Buchstabendreher, wie „shcön“ statt „schön“. »» Uneinheitliche Schreibweisen, wie „aufwändig“ und „aufwendig“, „Hot Dog“ und „Hotdog“.

7. Lesen Sie die Überschriften separat Überschriften werden beim Korrekturlesen häufig übergangen. Konzentrieren Sie sich bei einem Ihrer Korrekturdurchgänge allein auf die Überschriften.

8. Lesen Sie Ihren Text langsam und laut oder sogar rückwärts Je langsamer Sie die Sätze lesen, umso eher fallen Ihnen Fehler auf. Am besten ist es, den Text laut zu lesen. Auf der einen Seite wird Ihre Lesegeschwindigkeit reduziert. Auf der anderen Seite werden Sie so auf unstimmige Formulierungen, fehlende Wörter und falsche Wortendungen aufmerksam. Ein guter Trick ist es, Ihren Text rückwärts zu lesen. Durch die umgekehrte Leserich- tung geht der Zusammenhang der Wörter und Sätze verloren. So können Sie sich noch besser auf die einzelnen Wörter konzent- rieren und Rechtschreibfehler leichter entdecken. Ein Lineal als Lesehilfe kann auch nützlich sein.

58 | Phase 3: Überarbeitung | Korrekturlesen 9. Denken Sie nicht über die Wortbedeutung nach Wenn Sie über die Bedeutung eines Wortes nachdenken, verlieren Sie die nötige Distanz und sehen, was Sie sehen möchten und nicht mehr, was Sie sehen sollten.

10. Lesen Sie nicht allein Korrektur Vier Augen sehen mehr als zwei. Das sollte auch das Motto Ihrer Korrekturlesung sein. Geben Sie jemandem Ihr Werk zum Gegen- lesen. Vielleicht fallen ihm Fehler auf, die Ihnen gar nicht bewusst oder bekannt waren.

Wie nötig sind Korrektorat und Lektorat? ein Gastbeitrag von Bärbel Mäkeler

„Lässt du eigentlich dein Buch Korrektur lesen oder hast du einen Lektor?“ „Wie bitte? Wo ist denn der Unterschied?“, fragen sich sicherlich einige „frische“ Autoren. Die Arbeit des Korrektors ist quasi selbsterklärend: Er prüft Texte hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik sowie Typografie und er achtet auf sprachliche Stim- migkeit. Des Weiteren werden stilistische und Unsauberkeiten bereinigt. Dabei ist die Grenze zum Lektorat fließend, denn ein Lektor übernimmt meist auch das Korrektorat, kümmert sich aber hauptsächlich um inhaltliche Ungereimtheiten und sachliche Fehler. Manche Autoren stehen nun vor der Frage, ob sie diese Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchten oder sollten ... „Korrektorat? Das brauche ich nicht – es gibt doch die auto- matische Rechtschreibhilfe im Schreibprogramm.“ Ja, hilft die denn immer? Die seit 2006 gültige Rechtschreibung ist dort zwar implementiert, aber trotzdem sitzt im PC kein kleines Wesen und flüstert dem Schreibenden die richtige Orthografie ein. Nur ein paar Beispiele: Im Satz „der Begriff aber auch gar nichts“ wird „Begriff“ nicht unterringelt, da es das Wort ja gibt – hier ist aber das Verb „begreifen“ in der Vergangenheitsform gemeint. Und in der gern zitierten Aufforderung „Komm, wir essen Oma“ ist dem

Phase 3: Überarbeitung | Korrekturlesen | 59 Schreibprogramm auch nicht klar, dass nach „essen“ ein Komma hingehört, denn sonst könnte man dem Autor Kannibalismus unter- stellen. Auch im Bereich der Worttrennung ist das Programm nicht sensibel. Oder wollen Sie in Ihrem Buch folgende Trennung sehen? „Der menschliche Urin- stinkt …“ Eines meiner erheiterndsten Fundstücke war allerdings das Wort „Schweinwerferanlage“ in einem Automobil-Flyer. Die Rechtschreibhilfe hätte es gnädig durchgehen lassen … Hier muss ein Mensch mit Gefühl und Gehirn zur Stelle sein – am besten ein Korrektor, der den Text mit Know-how und Verantwor- tungsgefühl bewusst liest. Zudem sieht ein versierter Korrekturleser unzulängliche Typografie, sprich: falsch gesetzte Anführungszei- chen, Apostrophe und Bindestriche oder doppelte Leerzeichen. Fazit: Der Korrektor ist unerlässlich für einen fehlerarmen Text – eine 100%ige Fehlerfreiheit wird ein glaubwürdiger Korrektor nämlich nicht versprechen –, dies gibt dem Autor das gute Gefühl, bezüglich Rechtschreibung und Zeichensetzung auf der sicheren Seite zu sein. Zudem ist bekannt, dass man Fehler in den eigenen Texten nach zigmaligem Durchschauen nicht mehr sieht. (Dieser Text ist auch Korrektur gelesen.) Und nun zum Lektorat. Hierzu wird gerne eingeworfen, dass ein von einem Lektor bearbeiteter Text nicht mehr der eigene sei. Meine Antwort: ja und nein. Ja, natürlich sind es nach einem Lekto- ratsdurchgang nicht mehr dieselben selbst gewählten Wörter, die sich aneinanderreihen. Dafür wird der Text in der Regel besser lesbar, da Lektoren den betreffenden Inhalt mit einem oft guttu- enden Abstand zum Thema lesen, ihn aus einer übergeordneten Sicht betrachten und mit ihrem grammatikalischen Hintergrund- wissen bearbeiten. Manchmal hat sich der Autor so in den eigenen Stoff verbissen und schreibt aus seiner subjektiven Sichtweise heraus, dass dabei Aussagen herauskommen, die noch einmal überdacht werden sollten. Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Ich habe gerade ein Buch zur Architektur und Kunst der 1950er-Jahre geschrieben und fabri-

60 | Phase 3: Überarbeitung | Korrekturlesen zierte zum Thema Schulen folgenden Satz: „Die älteste Schule Braunschweigs ist das …-Gymnasium von 1952“. Meine Lektorin verbesserte zu Recht in diese Aussage: „Der älteste Schulbau aus den Fünfzigerjahren stammt von 1952.“ Ich hatte nur die Fünf- ziger im Sinn – natürlich gibt es in Braunschweig ältere Schulen als jene von 1952. Auch streichen Lektoren überflüssige Wörter oder Aussagen, kürzen bei Bedarf – immer den potenziellen Leser im Sinn – oder sie bitten den Autor um weiterführende Erläuterungen, falls dieser sich zu sehr in seinen Themen-Kokon verstrickt hat. Zudem können Lektoren Übergänge und Holprigkeiten glätten oder Bezüge eindeutiger herstellen. Wörter wie beispielsweise „dennoch“ oder „mitunter“ schmeicheln der Lesemelodie und das Wörtchen „ferner“ macht sich manchmal besser als das schnöde „und“. Lektoren haben (nach einem Vorgespräch mit dem Autor) die Zielgruppe vor Augen und helfen bei Formulierungen, den anvisierten Leser ansprechen. Sie denken sich also ins Thema und in die erhoffte Leserschaft hinein. Eine andere Leistung, die Lektoren bieten können, sind Tipps zur Struktur und zum Aufbau eines Manuskripts. Oder sie unterstützen bei der Formulierung von Kapitelüberschriften, Bildunter­schriften, Klappentexten oder beim Erstellen von Glossaren oder Registern. Und sie könne noch mehr. Fragen Sie sie einfach nach ihren Stärken! Noch einmal kurz zusammengefasst: Ein erfahrener Lektor kann Ihren Text lesbarer, runder, strukturierter und zielgruppengerechter machen.

Bärbel Mäkeler ist Inhaberin von „SUPPORT – Texte im Fokus“. Sie arbeitet seit 1995 als selbstständige Korrektorin, Lektorin sowie Texterin. Ferner gibt sie Seminare zum Thema Rechtschreibung und Korrespondenz. Ihre Kunden sind Werbeagenturen, Zeitschrif- tenverlage, Unternehmen, denen eine gute Sprache wichtig ist, sowie Studenten, Doktoranden und Autoren. Friedrich Dürrenmatt verdankt sie ihr Motto zum Thema Sprache: „Arbeit an der Sprache ist Arbeit am Gedanken.“ Bärbel Mäkeler wird unterstützt von freiberuflichen Korrek- torinnen und Lektorinnen, die bei Bedarf auch als Zweitleserinnen eingesetzt werden. Sachkunde, Korrektheit und Zuverlässigkeit sind die Eckpfeiler von SUPPORT – jahre- lange Erfahrung sichert hohe Qualität. Und Sie können sicher sein: SUPPORT denkt mit! www.text-support.de

Phase 3: Überarbeitung | Korrekturlesen | 61 Phase 4: Gestaltung

Ihr Buch lebt nicht nur vom Text allein. Auch auf die Präsenta- tion der Inhalte kommt es an. Ohne ein ansprechendes Cover fällt Ihr Buch nicht auf und ohne ein gutes Layout wird es nur schwer lesbar sein. Sobald Ihre Inhalte stehen, sollten Sie sich darum bemühen, diese auch möglichst professionell zur Schau zu stellen. Dabei gibt es ein paar Unterschiede zwischen dem gedruckten Buch und einem eBook zu beachten. Diese haben wir an entsprechender Stelle für Sie hervorgehoben.

Covergestaltung »» Kleider machen Leute – Cover machen Bücher »» Gestaltungsgesetze für das ideale Cover »» Covergestaltung: Praxis »» 10 Tipps für die Zusammenarbeit mit Grafikern

Buchsatz & -layout »» Angenehmes Lesen durch gute Formatierung »» 4 Tipps für einen schönen Buchsatz »» Seitenzahlen, Kopf- und Fußzeilen »» Ein Buch mit Format und Stil »» Checkliste für ein optimales Printbuch eBook-Gestaltung »» Printbuch oder eBook? »» Was kann das digitale Buch und was nicht? »» Barrierefreie eBooks (ein Gastbeitrag von Domingos de Oliveira) »» Das eBook gestalten mittels CSS »» Checkliste für ein optimales eBook

62 | Phase 4: Gestaltung Covergestaltung

Kleider machen Leute - Cover machen Bücher Das erste, was man meistens von einem Buch sieht, ist das Cover. Der Buchkauf wird vor allem in Buchhandlungen stark vom Cover beeinflusst. Printbuch - Das Coverdesign entscheidet darüber, ob der Leser das Buch überhaupt in die Hand nimmt. Ein positiver Gesamtein- druck wirkt sich stark auf die Kaufentscheidung aus. eBook - In eBook-Shops ist die Aufmerksamkeitsspanne des Lesers noch um einiges geringer als in einer Buchhandlung. Cover werden sehr klein angezeigt und wenn das Thema und der Text nicht sofort erfasst werden, fällt das Buch aus dem Raster. Zusätz- lich gibt es keinen Buchrücken oder Rückseite, sodass die Front Ihres Buches den gesamten Inhalt allein transportieren muss. In großen Verlagen beschäftigen sich ganze Abteilungen allein mit dem Coverdesign von Neuveröffentlichungen. Was macht ein gutes Cover aus? Und worauf sollten Sie beim Coverdesign besonders achten?

1. Machen Sie sich Gedanken Bevor Sie mit der Gestaltung beginnen, sollten Sie sich über folgende Punkte klar werden: »» Was wollen Sie erreichen? »» Welches Genre bedienen Sie? »» Wer liest Ihre Bücher und was bewegt Ihre Leser? »» Was ist die zentrale Aussage Ihres Buches? »» Welche Stimmung wird erzeugt? »» Was gefällt Ihnen generell und was speziell auf den Umschlägen Ihrer Mitautoren? »» Präferieren Sie Fotos, Grafiken oder eher reine Formen? »» Welche Farbe soll bei Ihnen dominant sein? »» Welche Schriftart / Schriftgröße finden Sie ansprechend? »» Möchten Sie Ihren Namen eher auffällig oder klein darstellen?

Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung | 63 2. Einfach, stark und symbolisch sollte es sein Grelle Farben und eine große Schrift sind kein Garant für hohe Verkaufszahlen. Zusätzlich zu einer auffälligen Gestaltung sollte das Cover mit dem Inhalt Ihres Buches eine Einheit bilden und dem Leser bereits erste Hinweise darauf geben, was ihn erwartet. Finden Sie ein Symbol für den Inhalt. Erstellen Sie eine Liste verschiedener Symboliken und beginnen Sie mit ein paar Skizzen, die zu Ihrer Handlung passen. Die folgenden Beispiele verfolgen diesen Ansatz.

3. Vermeiden Sie Standardschriften und lange Texte Verwenden Sie keine Standardschriften (z. B. Arial, Times New Roman) und vermeiden Sie extrem ausgefallene Schriftarten (z. B. Comic Sans). Beides kann Ihr Buch schnell unprofessionell wirken lassen. Für Buchcover sehr gut geeignete Schriften sind zum Beispiel Baskerville, ChunkFive, League Gothic, Trajan und Franchise. Wenn Sie mehrere Schriftarten kombinieren möchten, sollten Sie sich auf maximal drei beschränken.

4. Verraten Sie nicht zu viel Vermeiden Sie es, Ihre Protagonisten zu zeigen. Gesicht und Figur Ihrer Hauptperson sollten der Fantasie des Lesers über- lassen bleiben. Gesichter wirken auf jede Person anders und können unter Umständen sogar zur Ablehnung Ihres Buches

64 | Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung führen. Rücken- und Teilansichten sowie Silhouetten steigern die Neugierde und lassen der Fantasie des Lesers Raum. Dennoch sind Fotos von Gesichtern und Personen nicht vollkommen verboten. Denken Sie an Biografien, die sich mit einem Menschen zentral befassen, oder an historische Sach- und Wissenschaftsbücher, die sich mit Einzelpersonen oder Personengruppen beschäftigen. Besonders gut eignen sich Nahaufnahmen. Schräge Winkel oder Fragmentierungen lassen Ihr Cover zusätzlich lebendiger wirken.

5. Bilder und Copyright Achten Sie darauf, dass die von Ihnen verwendeten Bilder professionell aussehen und in ausreichender Auflösung vorliegen. Im Internet finden Sie viele sog. „Stockimage“ Bildar- chive (z. B. iStockphoto.com, Fotolia.de), auf denen Sie Bilder für ein geringes Entgelt herunterladen können. Beachten Sie dabei die Copyright-Bestimmungen40. Wenn Sie Ihr Buch veröffentli- chen möchten, sollten Sie auf keinen Fall Bilder verwenden, die Sie zum Beispiel in der Google Bildersuche gefunden haben. Viele dieser Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht kommerziell genutzt werden. Eine Alternative zu Bildar- chiven sind Plattformen mit „Public Domain“ Bildmaterial. Hier haben Fotografen und Künstler ihre Bilder für die Allgemeinheit freigegeben, sodass die Bilder unentgeltlich und sogar ohne Erwähnung des Künstlers verwendet werden dürfen. Beispiele hierfür sind unsplash41, littlevisuals42 oder picjumbo43. Jederzeit sollten Sie allerdings daran denken, dass Sie nicht als einziges Zugriff auf diese Bilddatenbanken haben. Es kann Ihnen also passieren, dass bereits Cover mit eben jenem Motiv bereits exis- tieren. Um absolut sicher zu gehen, dass Ihr Cover einzigartig ist, sollte das Bildmaterial für Ihr Buch angefertigt werden, ob von Ihnen oder einem unserer buchprofis.

40 http://www.epubli.de/blog/bildrechte 41 http://unsplash.com/ 42 http://littlevisuals.co/ 43 http://picjumbo.com/

Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung | 65 6. Testen Sie anhand Ihrer Zielgruppe Generell ist es sinnvoll, Freunde und Familie nach ihrer Einschät- zung zu fragen. Eine Grundregel der Covergestaltung ist aber, sich auf seine Zielgruppe zu konzentrieren. Wenn Sie zum Beispiel einen Thriller geschrieben haben, sollten Sie das Cover einem Thriller-Fan zeigen und nicht einem Freund historischer Liebes- romane. Die Flexibilität des Self-Publishings ermöglicht es Ihnen, verschiedene Coverversionen Ihrer Publikationen auszupro- bieren, v. a. bei eBooks.

Gestaltungsgesetze für das ideale Cover Egal, ob Sie das Cover zeichnerisch oder am PC anfertigen, die gestalterischen Anforderungen bleiben gleich. Deshalb haben wir ein paar grundlegende Regeln der Gestaltung zusammenge- stellt, an denen Sie sich orientieren können.

Figur-Grund-Beziehung Dieses Gesetz beschreibt das Verhältnis von Vordergrund- und Hintergrundelementen. Die kleinere Fläche wird als Figur gesehen und rückt in den Vordergrund, die größere fungiert als Bild- grund. Das Element, dem Sie die größte Aufmerksamkeit zukommen lassen möchten, sollte sich deutlich vom Untergrund abheben.

Gesetz der Nähe Dinge, die räumlich nah beieinander liegen, werden von dem Betrachter als Einheit wahr- genommen. Demnach werden Dinge, die voneinander entfernt sind, als getrennt und unab- hängig empfunden. Das kann genutzt werden, um Zusammengehörigkeit zu unterstreichen oder zu negieren.

66 | Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung Gesetz der Ähnlichkeit Das Gesetz der Ähnlichkeit greift die Beobach- tungsgabe des Betrachters auf. Optische Reize gleicher und ähnlicher Struktur, Form, Farbe oder Kontrast werden als zusammengehörig wahrgenommen. Ein optimales Mittel, um voll- kommen gegensätzliche Elemente miteinander zu verbinden.

Gesetz der Geschlossenheit Der Mensch neigt dazu Formen zu ergänzen, um diese seinen Erfahrungen anzugleichen. Einzelne, unbekannte Formen können eine Einheit bilden, wenn sie zusammen eine neue, bereits bekannte Form ergeben. Dies können Sie nutzen, indem man zum Beispiel einzelne Teile weglässt oder Buchstaben durch Symbole ersetzt.

Gesetz der Erfahrung Dieses Gesetz steht in enger Verbindung mit dem Gesetz der Geschlossenheit. Kennt der Betrachter eine Form ergänzt seine Wahrnehmung fehlende Teile. Es beinhaltet aber auch, dass bekannte Bilder automatisch ergänzt werden.

Kontraste Die Kontrastverteilung eines Bildes ist eines der wichtigsten Gestaltungselemente und sorgt für Spannung (starke Kontraste) oder Ruhe (geringe Kontraste).

Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung | 67 Linienführung / Blickführung Durch geschickt eingesetzte Anordnung von Elementen können optische Linien geschaffen werden. Diese leiten den Blick und führen durch das Bild hin zum Punkt des Interesses und verstärken damit die gewünschte Nachricht. Mit optischen Linien kann man folgende Effekte erreichen:

Horizontal - Ruhe, Unveränderbarkeit, Harmonie Vertikal - Höhe, Stille und Stärke Diagonal - Energie, Bewegung, Anregung

Viele dieser Gesetze werden Sie ganz automatisch anwenden, da Sie sie überall wahrnehmen. In jeder Werbung, jedem Bild und selbst in Verkehrsschildern finden sie ihre Anwendung. Es lohnt sich einen Moment innezuhalten und sich darüber klar zu werden, welches Gesetz welche Wirkung hat und welcher Inhalt damit vermittelt wird. eBook - Besonderheiten des digitalen Pendants Grundsätzlich gelten für das digitale Buch dieselben Gesetze der Gestaltung wie im Print. Es muss ansprechend sein und die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich ziehen. Allerdings ist, wie bereits angedeutet wurde, die Art der Präsentation von eBooks von dem der gedruckten Bücher grundverschieden. Statt in einem Bücherregal im Taschenbuchformat finden Sie Ihr Buch nur als kleines Bild (Thumbnail) auf den Shopseiten der verschiedenen Anbieter. Je nach Anzeigegerät (PC, Tablet, Handy) ändert sich die Darstellung der Shops und damit Ihres Covers, sodass es unter Umständen tatsächlich nur daumennagelgroß angezeigt wird. Die größten Unterschiede, die Sie beachten sollten sind folgende: »» große Schrift, die auch in klein zu lesen ist »» wenig Elemente »» simple Bildsprache »» auffällige Farbgebung

68 | Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung Trotzdem muss es in diesem Moment noch von anderen abheben, lesbar und ansprechend sein. Das führt dazu, dass Sie bereits beim Erstellen des Covers darüber nachdenken müssen, ob es nicht nur als Print- sondern auch als eBook erscheinen soll und ob die Gestaltung in allen Größen funktioniert. Häufig ist es die beste Lösung für beide Medien eine jeweils passende Version anzufertigen. Dabei ist darauf zu achten, dass ein Wieder- erkennungswert besteht und die beiden Versionen nicht für unterschiedliche Titel gehalten werden. Dies erreicht man, indem Schrift und Bildsprache sich ähneln oder gleich bleiben.

Beispiele

Print eBook

Covergestaltung: Praxis Sollten Sie sich entschließen, Ihr Cover selbst zu gestalten, werden Sie mit Word und Paint schnell an Grenzen stoßen. Mit diesen kostenlosen Programmen können Sie Ihr Cover selbst gestalten:

GIMP44 - ein kostenloses Programm für Grafikbearbeitung Paint.Net45 - ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm Inkscape46 - ein Programm zur Erstellung von Vektorgrafiken

44 http://www.gimp.org/ 45 http://www.getpaint.net/ 46 https://inkscape.org/de/

Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung | 69 Scribus47 - ein Satzprogramm zum positionieren von Text und Bild Serif PagePlus48 - ein weiteres Satzprogramm

Beim Anlegen Ihres Covers sollten Sie folgende Beschnittränder beachten:

Softcover: 3 mm nur an den Außenkanten Heftbindung: 3 mm nur an den Außenkanten Ringbindung: 3 mm auf allen 4 Blattseiten (d.h. jeweils auf Covervorder- und Coverrückseite) Hardcover: 11 mm Einschlagrand nur an den Außenkanten, Zugabe für die Umschlagpappe je 3 mm oben und unten, je 5 mm links und rechts außen

Sollten Sie ein umlaufendes Cover erstellen, nutzen Sie bitte unseren Coverrechner49, um die korrekten Dimensionen Ihres Covers zu berechnen. Bitte setzen Sie keine Beschnittmarken, da diese mit gedruckt werden. Auch wenn Sie Ihr Cover nur für ein eBook anlegen wollen, ist es immer ratsam von der Auflösung eines Printbuches auszugehen. Für den Fall, dass Sie irgendwann beschließen, doch eine Printversion zu veröffentlichen, wäre es ärgerlich, wenn Ihr Cover plötzlich verpixelt dargestellt wird, weil die Auflösung zu gering gewählt wurde.

10 Tipps für die Zusammenarbeit mit Grafikern Nicht jeder hat das Talent oder die Zeit, ein eigenes Cover zu erstellen. Wer sich dann an einen Profi wendet, z. B. an einen buch- profi, stellt schnell fest, dass Autoren und Grafiker nicht immer die gleiche Sprache sprechen. Zur Vermeidung von Missverständ- nissen hat der US-amerikanische Buch-Designer und erfolgreiche Self-Publisher Joel Friedlander einen speziellen Workflow entwi-

47 http://www.scribus.net/canvas/Scribus 48 http://www.serif.com/desktop-publishing-software/ 49 http://www.epubli.de/projects/cover

70 | Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung ckelt. Seine zehn Tipps sollte jeder Autor bei der Zusammenarbeit mit einem Grafikdesigner beherzigen.

1. Fragen Sie direkt, was wie viel kosten soll und was die Dienstleistung alles beinhaltet. 2. Fragen Sie Referenzen ab. Was hat der Designer schon gemacht und welche Erfahrungen hat er gesammelt. 3. Prüfen Sie den Vertrag genau und sprechen Sie den Zeitplan ab. Gibt es auf Ihrer Seite Termine? Wenn eine Deadline eingehalten werden muss, gehört diese in den Vertrag. 4. Wem gehört das Design? Im Vertrag sollte festgehalten werden, ob Sie lediglich die Nutzungsrechte für eine gewisse Zeit und eine bestimmte Anzahl von Büchern besitzen oder das komplette Design erwerben. 5. Was passiert, wenn das Buchprojekt doch nichts wird? Auch eine Ausstiegsklausel sollte im Vertrag enthalten sein. 6. Den Designer im Buch benennen: Sie oder er lässt Ihr Buch gut aussehen, also sollte sich auch der Name darin finden. Gerne können Sie dies schon vorher mit dem Grafiker absprechen. 7. Mitspracherechte absichern: Bevor der Grafikdesigner ans Werk geht, sollten Sie Ihre Vorstellungen genau klar machen. 8. Vor der Vertragsunterzeichnung: Wie sieht der Arbeitspro- zess aus? Können Sie aus mehreren Entwürfen auswählen? Kostet es später extra, noch Änderungen vornehmen zu lassen oder sind Korrekturschleifen mit im Angebot? 9. eBook-Kompatibilität des Designs abfragen. Sprechen Sie diesen Fakt ab, damit es später keine Probleme gibt. 10. Wissen, wann man den Designer seinen Job machen lassen muss. Wenn alles besprochen ist, zurücklehnen und sich auf das Ergebnis freuen.

Neben den 10 Tipps ist die wichtigste Maxime: Ehrlichkeit. Sie sollten offen über Vorstellungen und Wünsche sprechen. Es ist Ihr Buch und Sie wissen, was das Beste dafür ist.

Phase 4: Gestaltung | Covergestaltung | 71 Buchsatz & -layout

Angenehmes Lesen durch gute Formatierung Unter Grafikdesignern gibt es einen einfachen Leitsatz: Gute Typografie erkennt man vor allem daran, dass sie nicht auffällt. Denn gute Typografie bedeutet in erster Linie Folgendes: Lesbar- keit und ein harmonisches Zusammenspiel von Inhalt und Form. Wenn also ein Roman zum Pageturner wird oder das Lesen selbst hochkomplizierter, wissenschaftlicher Fachbücher angenehm leicht fällt, hat vermutlich nicht nur ein guter Autor, sondern überdies ein erfahrener Typograf seine Hände im Spiel gehabt. Wie auch Sie als Self-Publisher Ihren Lesern die Lektüre – ganz unauffällig – vereinfachen können, soll anhand einiger wichtiger Grundregeln für gute Typografie erklärt werden.

1. Die Qual der Wahl Am Anfang jeder Buchgestaltung steht zunächst die Schriftwahl. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Schriften mit und ohne Serifen. Als Serifen werden die kurzen horizontalen Abschluss- striche am Fuß und Kopf eines Buchstabens bezeichnet. Bei der Schriftwahl ist entscheidend, dass der Font (digitale Schriftdatei) passend zum Inhalt und zur Textart bzw. -struktur ausgesucht wird. Serifenschriften sind in der Regel am besten lesbar. Das liegt zum einen an ihrer differenzierten Formsprache, zum anderen an den horizontalen Serifen, die dem Auge eine gute Orientierung beim Verfolgen der Zeilen bieten. Daher eignen sie sich gut für lange Texte ohne ausgeprägte Untergliederung, z. B. für Belletristik. Auch bei Sachbüchern kann man auf eine Serifenschrift zurückgreifen, hier macht jedoch ebenso eine serifenlose Schrift Sinn, vor allem, wenn die Textabschnitte kürzer sind. Die eher nüchterne Ausstrah- lung serifenloser Schriften kann dabei den Inhalt von Sachbüchern formal unterstreichen. Bei Kinderbüchern ist es wichtig, eine klare, besonders gut lesbare Schrift zu wählen, die Leseanfängern das oft noch mühevolle Entziffern erleichtert.

72 | Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout Interessant wird es, wenn in einem Buch unterschiedliche Schriften zum Einsatz kommen. Ist der Fließtext in einer Seri- fenschrift gesetzt, bietet sich z. B. als Kontrast eine kräftige serifenlose für die Überschriften an. Bei der Schriftmischung sollte darauf geachtet werden, dass der Unterschied gut erkennbar ist, die grundsätzliche Formsprache der Fonts aber harmoniert.

Beispiele für Serifenschriften: Times New Roman Georgia Bodoni Minion Garamond

Beispiele für serifenlose Schriften: Arial Helvetica Calibri Myriad Futura

Beispiele, wie man Schriften kombinieren kann: Überschrift mit Serifen Die Kombination einer serifenbetonten Headline und eines serifenlosen Textes lohnt sich für wissenschaftliche Abhandlungen, Sacharbeiten und generell für Bücher mit eher kurzen, häufig durchbrochenen Textabschnitten. Beides unterstützt die Klarheit und Seriosität eines Textes.

Serifenlose Überschrift Die umgedrehte Variante ist eher für lange Fließtexte ohne viele Abschnitte gebräuchlich. Die Serifen erleichtern dem Auge das Lesen und zusammenhalten des Inhalts, während die klaren Linien der Headline einen Bruch und neuen Abschnitt signalisieren.

2. Woher bekommen, was man selbst nicht hat? Grundsätzlich lohnt es sich, die Welt jenseits der bekannten Stan- dardfonts, die jedes Textverarbeitungs- oder Layoutprogramm bietet, zu erkunden. Für Experimentierfreudige gibt es eine Viel- zahl an weiteren Schriften, mit denen das eigene Buch individuell gestaltet werden kann. Nach Fonts stöbern kann man wunderbar auf folgenden Webseiten: fontshop50, linotype51, myfonts52.

50 http://www.fontshop.com 51 http://www.linotype.com 52 http://www.myfonts.de

Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout | 73 Neben eher hochpreisigen Schriftpaketen sind einzelne Fonts hier auch für wenig Geld zu haben, teilweise werden Schriften sogar kostenlos angeboten. Darüber hinaus ist dafont53 eine Fundgrube für Freefonts aller Art. Grundsätzlich sollte beim Download von Fonts folgendes beachtet und hinterfragt werden:

»» Ist die Schriftdatei für PC oder Mac formatiert? Empfeh- lenswert ist das Opentype-Format (.otf), das für beide Plattformen geeignet ist. »» Erlaubt die Lizenz für einen Freefont auch den kommerzi- ellen Einsatz der Schrift? Kleingedrucktes beachten! »» Wie steht es um die Qualität des Fonts? Mit ein paar Test- zeilen kann man prüfen, ob z. B. die Buchstabenabstände gleichmäßig sind oder Umlaute bzw. andere Zeichen fehlen. Eine Schrift, die diesen Test nicht besteht, sollte nicht für ein Buch verwendet werden!

Außerdem sollte man beachten, dass ausgefallene Schriften nur bedingt für den Fließtext in eBooks geeignet sind. Hier sollte man sich auf die Standards der Lesegeräte beschränken und Ausgefal- lenes nur in Bildern verwenden. Grund hierfür ist, dass der Leser die Schrift für sein eBook selbst wählen kann.

3. Größe und Abstand für bestes Lesevergnügen Printbuch - Die Schriftgröße sollte bei belletristischen Titeln und Sachbüchern zwischen 9 und maximal 11 Punkt liegen. Sie wird oft zu groß gewählt, da Word-Nutzer häufig die Standardein- stellung von 12 Punkt nutzen, die für Bücher nicht unbedingt geeignet ist. Bei Kinderbüchern wiederum kann die Schrift ruhig etwas größer gesetzt werden (14 - 16 Punkt). eBook - In einem digitalen Buch können Schriften in Pixel (px), Punkt (pt) oder Geviert (em) angegeben werden. Eine feste Größe per Pixelangaben ist nicht zu empfehlen, da hier die Schriftgröße

53 http://www.dafont.com/

74 | Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout absolut ist und nicht vom Nutzer angepasst werden kann. Mit dem aus dem Print bekannten pt lassen sich Größenangaben leicht übertragen, allerdings wird dieses Maß nicht von allen Lesege- räten als relativ angesehen. Als Alternative gibt es das em. Diese Größenangabe entspricht der Breite eines Gevierts und damit der Schriftgröße. Es passt sich auf allen Geräten den Einstel- lungen des Lesers an. Um ein Gefühl für die einzelnen Einheiten zu bekommen hier ein Verhältnis (basierend auf den Standard- werten der meisten Geräte): 16px = 12pt = 1em. Der Zeilenabstand ergibt sich aus der Schriftgröße. Als grobe Faustregel gilt: Zeilenabstand = mindestens 120% der Schrift- größe. Wenn verschiedene Schriftgrößen zum Einsatz kommen (etwa für Überschriften, Fließtext und Bildunterschriften) sei hier ein zweiter Leitsatz angeraten: Nicht zu viele verschiedene Größen verwenden! Drei sind als Differenzierung völlig ausrei- chend. Weniger ist auch in der Typografie meistens mehr. Printbuch - Die Zeilen einer Textspalte sollten nicht zu lang sein. Bei langen Zeilen springt der Blick oft zwischen den Zeilen. Gerade große Bücher oder Querformate erfordern daher einen 2- oder 3-spaltigen Satz. Kleine Formate, beispielsweise bei Taschenbüchern, sind dagegen gut für eine Spalte geeignet. Noch ein wichtiger Tipp für die Schriftwahl und die Layoutplanung: Wenn am Ende ein gedrucktes Buch stehen soll, ist es ratsam, in dieser Phase immer wieder Ausdrucke in 100% auf einem guten Office-Drucker zu machen. So kann man sein Werk viel besser beurteilen als nur am Bildschirm. Besonders praktisch ist es, das ausgedruckte Blatt in ein geöffnetes Buch hineinzulegen – das hilft der Vorstellungskraft.

Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout | 75 4. Mikrotypografie – das i-Tüpfelchen Zu guter Letzt einige Worte zur „Königsdisziplin“, der Mikrotypo- grafie. Denn – wie könnte es anders sein – auch in der Typografie steckt der Teufel im Detail. Wer ein paar Kleinigkeiten beachtet, kann immer wieder auftretende Stolpersteine für die Augen der Leser vermeiden.

Trennstrich (kurz) anstatt Gedankenstrich (lang) Gedankenstriche haben keine Leerzeichen rechts und links. Trenn-Strich Gedanken—Strich

Auslassungspunkte „…“ Anstatt drei einzelner Punkte sollte das Ellipsenzeichen verwendet werden. Hier wurde der Abstand zwischen den Punkten optimiert. Das Auslassungszeichen, das jede gute Schrift enthält, schreibt man mit „alt“-Taste und „.“!

Falsche Verwendung von „fett“ und „kursiv“ Printbuch - In einigen Programmen gibt es die Möglichkeit, die Schriftschnitte mittels Buttons zu verändern, z. B. in Word durch klicken auf „F“ für „fett“ oder „K“ für „kursiv“. Diese Funktion sollte lieber ignoriert werden, denn statt die vom Schriftgestalter sorgfältig entwickelten Schnitte zu nutzen, wird der reguläre Schriftschnitt einfach schräg gestellt oder mit einem Rahmen versehen. Das Ergebnis ist nicht das gleiche und meist schlechter lesbar. Besser ist es, im Schriftmenü die einzelnen Schnitte auszu- wählen. eBook - Viele Konvertierungsprogramme verwenden bei der Markierung von kursivem, fettem oder unterstrichenem Text falsche oder veraltete Elemente, sodass diese von einigen Geräten nicht erkannt werden. Folgend die richtige Verwendung: kursiv statt fett statt unterstrichen statt

76 | Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout Falsche Anführungszeichen Im Deutschen sind folgende Anführungszeichen korrekt: zuerst unten, dann oben. Die Form der Zeichen kann man vereinfacht als „99“ (unten) und „66“ (oben) beschreiben. Das ist eine gute Eselsbrücke, falls man einmal die Orientierung verloren hat. Glei- ches gilt für einfache Anführungen: entsprechend „9“ und „6“. Falsch sind die geraden, nur oben stehenden Zollzeichen. ‘falsch’ „richtig“

Falsches Apostroph Es sollte weder mit dem Fußzeichen (ein gerader kurzer Strich, oben) noch der einfachen Abführung („6“, oben) verwechselt werden. Der richtige Apostroph sieht aus wie eine oben stehende „9“. Leider gibt es dieses Zeichen auf einer deutschen Tastatur nicht. Die etwas umständliche Tastenkombination lautet ALT+0146. falsch‘ falsch´ falsch` richtig’

Auch wenn diese wichtigsten Grundregeln nur ein kleiner Ausschnitt aus dem weiten Feld der Typografie sind, können sie Ihnen als Self-Publisher dabei helfen, aus Ihren Büchern – ganz dezent – schöne Literatur zu machen.

4 Tipps für einen schönen Buchsatz Den Text druckfertig zu machen, ist mit Sicherheit nicht das Span- nendste am Schreiben von Büchern. Aber jede Formatierung trägt einen Teil der Aussage des Buches in sich. Und auch bei eBooks spielt sie eine wichtige Rolle. Selbst wenn Sie keine Program- mierkenntnisse besitzen, können Sie mit wenigen Kniffen die Gestaltung Ihres eBooks verbessern - Näheres hierzu im Kapitel zur eBook-Gestaltung, Phase 4: Gestaltung.

1. Verwenden Sie Formatvorlagen Noch im Schreibprozess können Sie in Ihrem Textverarbeitungspro- gramm Formatvorlagen erstellen. Bei einem Buch bietet es sich an,

Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout | 77 Vorlagen für Kapitel- und Zwischenüberschriften, normale Absätze und Zitate oder anderweitig hervorgehobenen Text zu verwenden. Dadurch kann die Formatierung dieser Stellen mit wenigen Klicks verändert werden, ohne dass Sie das gesamte Dokument durchsu- chen müssen. Eine genaue Anleitung, wie man Formatvorlagen54 in Word erstellt, finden Sie im Hilfebereich von epubli.

2. Vermeiden Sie „Hurenkinder“ und „Schusterjungen“ Printbuch - Hurenkinder und Schusterjungen sind Satzfehler, die einen Text unprofessionell wirken lassen. Steht eine einzelne Zeile abgetrennt von dem Absatz, zu dem sie gehört, ist es für den Leser schwieriger, die Verbindung zum Rest herzustellen. Steht die verirrte Zeile allein oben auf einer neuen Seite, bezeichnet man sie als „Hurenkind“, steht sie unten auf der vorherigen Seite, bezeichnet man diesen Fehler als „Schusterjungen“. Diesen Fehler kann jede gängige Textverarbeitung durch das Feature Absatzkontrolle verhindern. eBook - Da der Text in einem eBook variabel ist, kann man Hurenkinder und Schusterjungen nicht vermeiden. Allerdings können einige Geräte inzwischen automatische Verbesserungen vornehmen. Durch entsprechendes CSS kann man dies unter- stützen. Diese Befehle sind: orphans: 2; widows: 2; So geben Sie an, dass wenigstens 2 Zeilen am Ende oder Anfang einer Seite zusammenhängend erscheinen.

3. Setzen Sie Linksbund und Blocksatz richtig ein Printbuch - Die Standardformatierung in Büchern ist der Blocksatz. Ein gut gesetzter Blocksatz ist nicht immer leicht zu erreichen. Zu große Wortabstände können den Text schwer lesbar machen. Hier hilft die automatische Silbentrennung, die den Text flüssiger gestaltet. Weniger aufwändig ist die Verwendung einer links- bündigen Textformatierung. Linksbündige Texte wirken weniger förmlich und können „schwer verdauliche“ Texte freundlicher

54 http://www.epubli.de/hilfe/pdf-formatieren

78 | Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout erscheinen lassen. Diese Formatierung wird hauptsächlich in Briefen verwendet. Viele Leser sind durch Zeitungen und Bücher an den Blocksatz gewöhnt und empfinden daher linksbündigen Text als neu und ungewohnt. eBook - Bei unschönen Absätzen kann der variable Text in eBooks zu Problemen führen. Wie im gedruckten Buch ist der Blocksatz Standard. Die Silbentrennung nimmt allerdings das jeweilige Lesegerät vor und dies kann unter Umständen unle- serlich wirken. Es ist allerdings nicht zu empfehlen, bedingte Trennstriche (­ oder ) zu verwenden, da diese nur selten den gewünschten Effekt erzielen, sondern eher zu fehler- haften Darstellungen führen. Allerdings kann man über CSS Trennempfehlungen aussprechen, die das Gerät unter Umständen unterstützt: hyphens: auto; hyphenate-limit-chars: auto 3; hyphenate-limit-lines: 2;

4. Verwenden Sie zentrierten Text sparsam Zentrierter Text sollte nur in seltenen Fällen eingesetzt werden. Die unterschiedlichen Zeilenanfänge wirken unruhig und halten den Lesefluss auf, wodurch längere Texte schwer lesbar werden. Als Element zur Hervorhebung ausgewählter Stellen eignet sich zentrierter Text dagegen hervorragend. So können Zitate oder kurze Gedichte vom restlichen Textblock abgehoben werden.

Seitenzahlen, Kopf- und Fußzeilen Zu einem rundum professionellen Buch gehören auch Fuß- und Kopfzeile. Üblicherweise zeigt die Kopfzeile der linken Seite den Buchtitel an und die der rechten Seite das jeweilige Kapitel. Die Kopfzeile eines Kapitelanfangs ist normalerweise leer. Seiten- zahlen werden meistens in der Fußzeile platziert und beginnen erst mit dem Text. Achten Sie bei der Formatierung der Seiten- zahlen darauf, dass diese entweder abwechselnd links- und rechtsbündig oder stets zentriert stehen. Wie Sie das in Word erreichen, können Sie in unserer Hilfe nachlesen.

Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout | 79 Seitenzahlen, Schmutztitel, Impressum & Co Ein professionelles, mit ISBN veröffentlichtes Buch beginnt normalerweise mit der sog. Titelei. Die Titelei sind die Seiten, die dem eigentlichen Text des Buches vorangehen. Sie besteht im Regelfall aus vier Seiten, die keine Seitennummerierung haben:

Schmutztitel: Hier wird normalerweise der abgekürzte Titel des Werkes oder der Autor genannt, manchmal auch beides. Im Falle einer Reihe taucht hier der Reihentitel auf.

Frontispiz: Früher wurde hier meist eine Illustration dem Titel- blatt gegenüberliegend abgebildet; heutzutage ist diese Seite meistens leer oder es erscheinen ein Porträt des Autors, genauere Angaben zu Reihen und Werkausgaben oder Informationen zum Autor und seinen weiteren Publikationen.

Titelblatt: Deckseite einer Publikation; die Seite, die den gesamten Titel mit Untertitel und Autor und zumeist auch den Verlag nennt.

Impressum: Das Impressum bietet die vom Urheberrecht gefor- derten und von Bibliotheken gewünschten Informationen zum Buch. Die Pflichtangaben bei Veröffentlichung eines Titels mit einer ISBN können Sie unserem Musterimpressum auf unserer Homepage entnehmen.

80 | Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout Ein Buch mit Format und Stil

Gestaltungsfreiheit pur Ihr Buch müssen Sie nicht in eine DIN-Norm zwängen. epubli druckt Ihre Texte neben den gängigen Formaten A6, A5 und A4 auch in Sonderformaten wie z. B. Wissenschaft- oder Bilderbuch. Um Ihnen die Einrichtung Ihres Word-Dokumentes zu erleichtern, haben wir Ihnen Formatvorlagen zum Download55 auf unserem Blog bereitgestellt. Für Romane empfehlen sich vor allem die Formate A5-Hoch und Taschenbuch. Kleinere und quadratische Formate sind für kleine Gedichtbände oder Geschenkbücher sehr gut geeignet. Für Sach- und Fachbücher eignen sich die Formate A4 hoch und Wissenschaft. Fotobände kommen am Besten in den Formaten A4 hoch, A4 quer, Kinderbuch, Quadrat und Bildband zur Geltung. Für die Bindung Ihres Buches stehen Ihnen prinzipiell vier Bindungs- arten zur Verfügung: Hardcover, Softcover, Ringbindung und Heftbindung. Bitte informieren Sie sich vorab über die Mindest- und Maximalseitenzahlen Ihrer gewünschten Bindung.

Das passende Papier für Ihr Buch Genau wie Sie fühlen sich Ihr Text und Ihre Bilder auch nur in der richtigen Umgebung wohl. Für die richtige Bettung Ihres Textes stellen wir Ihnen fünf Papiersorten für Texte und Bilder zur Verfügung. Natürlich können Sie Texte auch auf Bilderdruckpa- pieren drucken lassen. Für Bilder empfehlen wir jedoch Papiere ab 170g/m² Stärke.

55 http://www.epubli.de/blog/hilfe-bei-der-bucherstellung-epubli-word-formatvorlagen- zum-kostenlosen-download

Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout | 81 Textdruck

90 g/m² weiß, matt Naturpapier, Vol. 1,28-fach FSC-zertifiziert ungestrichen, chlorfrei gebleicht alterungsbeständig

90 g/m² cremeweiß, matt Naturpapier, Vol. 1,13-fach FSC-zertifiziert ungestrichen, chlorfrei gebleicht alterungsbeständig

Bilddruck

150 g/m² weiß, glänzend Bilderdruckpapier, Vol. 0,73-fach PEFC-zertifiziert gestrichen alterungsbeständig

170 g/m² weiß, matt Bilderdruckpapier, Vol. 0,95-fach FSC-zertifiziert vollgestrichen, chlorfrei gebleicht

250 g/m² weiß, matt Bilderdruckpapier, Vol. 0,96-fach FSC-zertifiziert vollgestrichen, chlorfrei gebleicht

82 | Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout Was passt zu meiner Idee? Bei so vielen Auswahlmöglichkeiten kann man schnell den Über- blick verlieren, welches Format und Papier mit welcher Bindung nun das Beste für das eigene Projekt ist. Um Ihnen eine kleine Hilfestellung zu geben, haben wir hier ein paar Kombinationen aufgelistet:

A4 Roman / Gedichtband

Format: Taschenbuch Papier: 90 g/m² creme m Bindung: Softcover 19 c

12,5 cm

A4 Ratgeber / Wissenschaftliche Arbeit

Format: A5

m Papier: 90 g/m² weiß

21 c Bindung: Softcover

14,85 cm

A4 Fotobuch / Kochbuch

Format: A4 c m

,7 Papier: 170 g/m² weiß 29 Bindung: Hardcover

21 cm

Phase 4: Gestaltung | Buchsatz & -layout | 83 Checkliste für ein optimales Printbuch

Genau wie Sie möchten wir, dass Ihr Buch ein voller Erfolg wird und Sie mit dem Ergebnis glücklich sind. Damit am Ende nichts mehr schief geht, nutzen Sie unsere Checkliste für optimale Ergebnisse. Sollten Sie an einer Stelle nicht weiter wissen, besu- chen Sie unsere ausführliche Hilfeseite oder kontaktieren Sie uns direkt per E-Mail oder Telefon.

1) Buchdruck

Format und Layout □□ Alle Inhaltsseiten in einer PDF-Datei angelegt? Sie benötigen eine Gesamtdatei für den Buchinhalt. Zum Vereinen einzelner PDFs empfehlen wir das kostenlose Programm Split&Merge. □□ Format Ihres Dokuments entspricht dem Zielformat des Buches? Wir skalieren Ihre Datei automatisch auf das gewünschte Format. Wenn Ausgangs- und Zielformat nicht übereinstimmten, kann es dabei zu Verzerrungen kommen oder die Schrift wird zu klein. □□ Dateigröße ist kleiner/gleich 200MB? Dies erreichen Sie, wenn Sie die Auflösung Ihrer Grafiken auf 300dpi beschränken. □□ Druckbarcode berücksichtigt? Auf der Coverrückseite links unten sowie der letzten Inhaltsseite rechts unten wird ein Druckbarcode abgedruckt. Berücksichtigen Sie diesen bei der Bucherstellung, damit es nicht zu Überlappungen kommt.

Bilder und Grafiken □□ Bilder im RGB-Farbraum angelegt? Bei Bildern im Farbraum CMYK kann es zu Qualitätseinbußen kommen. □□ Farbbilder für den s/w-Druck als Graustufen angelegt? Wenn Sie farbige Bilder in s/w drucken möchten, wandeln Sie diese zuvor in Graustufen um. Ansonsten können diese im schwarz/ weiß-Druck zu dunkel erscheinen.

84 | Phase 4: Gestaltung | Checkliste für ein optimales Printbuch □□ Bildauflösung entspricht 300dpi? Bilder mit geringerer Auflö- sung erscheinen im Druck pixelig und unscharf. □□ Keine Transparenzen verwendet? Legen Sie Bilder oder Grafiken keinesfalls transparent an, da wir für das Druck- ergebnis in diesem Fall nicht garantieren können.

Schriften einbetten □□ Alle Schriften eingebettet? Betten Sie alle verwendeten Schriftarten in Ihrem Textdokument und Ihrer PDF-Datei ein, da es ansonsten zu Fehlern im Schriftbild kommen kann.

Seitenränder und Beschnitt □□ Beschnitt- und Einschlagrand berücksichtigt? Texte und Bilder, die zu nah am Rand stehen, können u. U. abgeschnitten werden. Beachten Sie daher unsere Angaben zum Beschnitt. □□ Abstand zum Rand gelassen? Je mehr Platz Sie an den Rändern lassen, desto lesbarer wird Ihr Buch. Wir empfehlen einen Seitenrand von 2 – 2,5cm. □□ Keine Beschnittmarken angelegt? Legen Sie auf keinen Fall Beschnittmarken an, da diese mit gedruckt werden würden.

Leerseiten □□ Mindestseitenzahl erreicht? Je nach Buchausstattung wird eine gewisse Mindestseitenzahl benötigt. Sollte Ihre Datei zu wenige Seiten haben, füllen wir Ihr Buch mit Leerseiten auf. □□ Seitenzahl ist durch 4 teilbar? Die Zahl der Inhaltsseiten muss immer durch 4 teilbar sein. Anderenfalls füllen wir Ihr Buch mit Leerseiten auf. □□ Nicht bedruckbare Seiten berücksichtigt? Die Umschlaginnen- seiten können nicht bedruckt werden. Diese Seiten werden automatisch von uns als Leerseiten angelegt.

Vorschau □□ Buch-Vorschau geprüft? Prüfen Sie anhand der Vorschau ganz genau, ob Ihr Buch wie gewünscht dargestellt wird. Achten Sie

Phase 4: Gestaltung | Checkliste für ein optimales Printbuch | 85 dabei besonders auf Beschnittränder, Leerseiten und Forma- tierungen. □□ Buchprojektübersicht kontrolliert? Überprüfen Sie nach dem Speichern Ihres Buchprojektes noch einmal die Eigenschaften Ihres Buches, wie das Format, die Bindungsart, Buchtitel und Autorenname.

2) Buch veröffentlichen □□ Titelei und Impressum angelegt? Ein professionell gestal- tetes Buch beginnt mit einer Titelei. Das Impressum ist bei ISBN-Veröffentlichung Pflicht. Es enthält unter anderem den Namen des Verlags, die ISBN und Copyrightvermerke. ISBN auf der Coverrückseite eingefügt? Bei einem epubli Standardcover wird die ISBN automatisch auf der Coverrück- seite eingefügt. Sollten Sie ein eigenes Cover erstellt haben, müssen Sie die ISBN selbst dort einfügen. □□ Copyright beachtet? Sie sind verpflichtet, die Bild- und Text- rechte Ihres Buches vor der Veröffentlichung zu prüfen. □□ Probeexemplar gedruckt? Um Fehler zu vermeiden, sollten Sie vor der Veröffentlichung ein Exemplar Ihres Buches drucken lassen und sorgfältig prüfen.

86 | Phase 4: Gestaltung | Checkliste für ein optimales Printbuch eBook-Gestaltung

Printbuch oder eBook? Nachdem bereits CDs mit MP3-Downloads konkurrieren sowie Filme und Serien statt auf DVD oder im Kino auch bequem von Online Anbietern zu jeder Zeit und an jedem (internetfähigen) Ort bereitgestellt werden, war es nur eine Frage der Zeit bis die Digi- talisierung auch in der Buchbranche Fuß fasste. Die Diskussion, welches Format, Printbuch oder eBook besser für Leser und Autor ist, scheint seitdem nie ganz abzuebben, weshalb auch wir uns an dieser Stelle diesem Thema widmen. eBook – der Alleskönner eBooks werden gern als Alleskönner behandelt. Sie können auf vielen Geräten gelesen werden, vom , über den typischen eReader bis zum Computer, sparen Platz und nehmen uns wortwörtlich die Last von den Schultern. Die Qual der Wahl, welche Bücher Sie auf Ihre nächste, längere Reise mitnehmen, hat damit ein Ende. Wörter können gesucht und übersetzt, Texte vorgelesen, Kommentare und Notizen mit anderen geteilt und Links direkt im webfähigen Gerät geöffnet werden. Außerdem ist ein eBook oftmals preiswerter als das gedruckte Pendant und kann schnell mit sofortiger Verfügbarkeit online erworben werden. Die niedrigeren Preise gründen auf den geringeren Herstellungskosten im Vergleich zum Printbuch. Ein eBook muss nur einmal konvertiert werden. Design und Formatierung sind wichtig, spielen aber eine eher untergeordnete Rolle, da der Leser beispielsweise Schriftart und -größe sowie Zeilenabstand und Seitenrand individuell bestimmen kann. Und auch Fehler können bei einem eBook schnell durch den Upload einer neuen Datei behoben werden. Nicht zu vergessen sind jedoch die Anschaffungskosten für einen eReader, dessen Preis je nach Anbieter derzeit um die 100€ liegt.

Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung | 87 Printbuch – aus Tradition So praktisch eBooks auch sein mögen, viele Leser lieben es beim Lesen ein gedrucktes Buch in der Hand zu halten. Manche mögen den Geruch von Büchern, andere das Gefühl vom Umblättern echter Seiten und verspüren Freude und Bestätigung, weil der Lesefortschritt so deutlich zu erkennen ist. Printbücher dienen als Dekoration, Identifikationspunkt zu anderen und als Status- symbol. Über ein gutes Buch kann leicht ein Gespräch entstehen, z. B. auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn. eBooks sind anonymer, da von außen niemand erkennen kann, was Sie gerade lesen. Zudem zeigt ein volles Bücherregal anderen direkt “Hey, das habe ich schon alles gelesen!” und lässt leicht den Geschmack und Gemeinsamkeiten entdecken. Notizen und Kommentare können auch hier geteilt werden, indem das Buch an andere Personen weitergegeben wird. Ein für Viele wichtiger Punkt: Printbücher können ausgeliehen, verkauft und leichter verschenkt werden. Öffentliche Straßenbib- liotheken wie BücherboXXen56 wären mit eBooks nicht möglich. Dabei ist das Durchstöbern von Büchern, ob gebraucht oder neu im Buchladen, doch fantastisch. Und da nicht so einfach zwischen allen Seiten und verschiedenen Werken gleichzeitig gewechselt werden kann, eignen sich gedruckte Titel besser zum Lernen als eBooks.

Entweder Print oder eBook? Nein! Jeder Ihrer Leser hat eigene Präferenzen, wenn es um das Lesevergnügen geht. Vielreisende greifen wohl öfter mal zum eReader, während sich andere gerne auf der Couch mit einem schönem Buch in der Hand gemütlich machen. Beide Formate haben wie aufgezeigt ihre Vor- und Nachteile. Keines der beiden ist deshalb schlechter als das andere. Vielmehr leben sie in einer Co-Existenz und werden so auch genutzt. Überlassen Sie die Entscheidung also Ihren Lesern selbst, geben Sie ihnen die nötige

56 http://www.epubli.de/blog/buecherboxx

88 | Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung Freiheit Ihre Bücher in jeder Situation lesen zu können, indem Sie Ihr Werk sowohl als Printbuch als auch als eBook veröffentli- chen. Erhöhen Sie Ihre Reichweite mit der Veröffentlichung eines eBooks und bieten Sie gedruckte Exemplare bei Lesungen, Auto- grammstunden und für Rezensionen an.

Quellen: Baumann (2014), Geuppert (2012)

Was kann das digitale Buch und was nicht? Viele Autoren haben wenig oder keine Erfahrung mit dem eBook- Format. Aus diesem Grund soll dieser Artikel Ihnen ein Gefühl dafür vermitteln, wofür dieses Format gedacht ist und wie man es optimal nutzt. Einige Dinge die bereits im Zusammenhang mit Gestaltung und Layout angerissen wurden, werden hier noch einmal ausführli- cher erklärt. eBook und ePub – wo ist der Unterschied? Beide Begriffe werden meist synonym verwendet. Der kleine Unterschied ist folgender: Der Begriff eBook beschreibt digitale Bücher, während ePub das exakte Dateiformat bezeichnet. In der Anfangszeit der digitalen Bücher gab es zahlreiche Formate (z. B. BBeB, DjVu, FictionBook, LIT, , PDB, etc.), inzwischen haben sich aber . und .mobi (von Amazon) durchgesetzt. Da außer Amazons Kindle alle Lesegeräte auf das ePub-Format zurückgreifen, wird dieses häufig mit eBook gleichgesetzt und als Standardformat angesehen. Das ePub-Format, welches die Grundlage für die meisten eBooks ist, benötigt spezielle Leseprogramme. Auf eReadern sowie auf vielen Tablets sind diese vorinstalliert. Will man allerdings das eBook auf dem PC öffnen, braucht der Nutzer ein Programm wie Adobe Digital Editions57 oder Calibre58.

57 http://www.adobe.com/de/products/digital-editions/download.html 58 http://calibre-ebook.com/

Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung | 89 eBooks sind nicht wie Papierbücher Das ePub-Format wurde dafür entwickelt, auf so gut wie jedem Gerät lesbar zu sein. Die Technik dahinter ist im Prinzip eine Sammlung von HTML-Dateien. Stellen Sie es sich als eine Art Mini-Webseite vor. Es sieht auf jedem Gerät anders aus: Abhängig von der Größe des Geräts, der Ansicht (hochkant oder quer), dem Betriebssystem und dem Programm, welches zum Lesen genutzt wird. Außerdem kann jeder Leser selbst entscheiden, welche Schrift ihm die liebste ist und wie groß sie sein soll. Autoren müssen sich von dem Gedanken einer festen Form, wie sie sie vom Buch her kennen, lösen. Durch bestimmte Einstellungen kann man diese Flexibilität einschränken und dem Leser Schriften, Größen und Layout (mittels Tabellen) aufzwingen. Hauptgrund dafür ist der Versuch, der Vorlage des Printbuches näher zu kommen. Allerdings schränken diese Restriktionen das Lesevergnügen ein und können unter Umständen zur fehlerhaften Anzeige des Inhaltes führen. Es ist also davon abzuraten. Sie sollten viel eher die Vorteile des nutzen und dem Leser ermöglichen, Ihr Buch genauso zu lesen, wie er es am liebsten möchte.

Links - Die Stärke des eBooks Einer der großen Vorteile des eBooks gegenüber dem gedruckten Buch ist die Einbindung von Links. Damit ist nicht nur das Inhalts- verzeichnis gemeint, welches den Leser an die gewünschte Stelle im Buch bringt, sondern auch Links innerhalb des Textes, welche auf andere Kapitel, Auszüge oder externe Inhalte verweisen. Legen Sie zum Beispiel eine Sammlung über die wichtigsten Figuren am Ende des Buches an und verlinken Sie die Namen. Somit kann der Leser jederzeit Informationen abrufen und sogar Webseiten aufrufen, wenn das Gerät einen Internetzugang besitzt.

Umdenken beim Layout Besonders im Bereich wissenschaftlicher Arbeiten sind mehr- spaltige Layouts gern gesehen. Einige Autoren versuchen diese

90 | Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung zwanghaft auf das digitale Buch zu übertragen. Hierfür nutzen sie häufig Tabellen, dabei ist jedoch äußerste Vorsicht geboten. Tabellen sollten tatsächlich nur inhaltlich passend verwendet werden und nicht, um ein Layout zu erzwingen. Besonders auf kleineren Geräten oder bei großer Schrift kann dies sehr schnell unschön und schwer lesbar wirken. eBooks sind für einspaltige Fließtexte ausgelegt. Zusätzliche Informationen sollten als extra Absatz am Ende eines Kapitels oder als Informationssammlung am Ende des Buches verlinkt sein. Wie so vieles im ePub-Format sind auch Bilder, die vom Text umflossen werden, möglich, sollten aber vermieden werden. Bilder setzt man am besten zentriert zwischen zwei Absätzen ein oder für sich allein auf einer einzigen Seite. Besonders bei hochformatigen Bildern kommt es schnell zu ungewünschten Umbrüchen oder geteilten Bildern, die auf zwei Seiten zu sehen sind. Viele Lesegeräte besitzen einen voreingestellten Blocksatz. Schnell ist man dazu verleitet, Silbentrennungen zu erzwingen, weil das Wort an einer Stelle ungünstig umbricht. Widerstehen Sie der Versuchung. Sobald der Leser das Gerät dreht oder die Schriftgröße ändert, haben Sie eine ungewünschte Silben- trennung mitten in der Zeile. Überlassen Sie die Trennung dem jeweiligen Gerät und bedenken Sie, dass der Leser diese auch abschalten kann, falls er wünscht. Bei eBooks ist die Verwendung von ausgefallenen Schriften im Fließtext nicht zu empfehlen. Sie können Schriften in Ihre Datei einbetten, allerdings muss das Lesegerät diese nicht akzeptieren oder der Leser kann externe Schriften abschalten. Ein Text sollte also auch ohne die Sonderschriften gut funktionieren. Versuchen Sie sich deshalb auf kursiv, fett und Schriftgrößen zu beschränken.

Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung | 91 Barrierefreie eBooks ein Gastbeitrag von Domingos de Oliveira

Es gibt viele gute Gründe, das eigene Buch als eBook zu veröf- fentlichen. Aber an eine Zielgruppe haben Sie vielleicht noch nicht gedacht: Menschen mit Behinderung. Fast neun Millionen Menschen haben eine Behinderung, viele Menschen sehen schlecht oder haben eine Leseschwäche. Sie können von eBooks profitieren, wenn sie barrierefrei sind. Der Vorteil von eBooks ist ihre große Flexibilität, Blinde können sich die Bücher vorlesen lassen, Sehbehinderte oder Menschen mit Leseschwäche können die Schrift ihren Bedürfnissen anpassen. Andere Gruppen wie Menschen mit Autismus profitieren davon, wenn sie störende Elemente wie farbige Hervorhebungen ausblenden und sich voll- ständig auf den Text konzentrieren können. Barrierefreiheit klingt ein wenig kompliziert, aber wenn Sie ein paar Regeln beachten, ist das gar nicht so schwer. Es gibt zwei Ebenen der Barrierefrei- heit in Dokumenten: die visuelle Gestaltung und die technische Ebene. Den Aspekt der Verständlichkeit lasse ich hier außen vor, Sie wissen natürlich, dass Sie die für den Leser verständlichste Sprache verwenden sollten.

Visuelle Textgestaltung Bei der visuellen Textgestaltung gilt: Weniger ist mehr. Das heißt zum Beispiel, dass außergewöhnliche Formatierungen wie Versalien, Kursiv- oder Fettdruck vermieden werden. Sie gelten ohnehin als schlechter Stil, verschlechtern aber häufig auch die Lesbarkeit. Bei der Gestaltung des Layouts sollte nicht improvi- siert werden, indem zum Beispiel Abstände mit dem Tabulator oder durch Drücken der Return-Taste erzeugt werden. Auch das gilt als schlechter Stil, es machen sich aber auch unschöne Effekte bemerkbar, wenn der Text vergrößert oder vorgelesen wird. Der Text sollte linksbündig ausgerichtet werden, die verschiedenen Zeilenlängen erleichtern die Orientierung im Text, der Blocksatz führt vor allem bei starker Vergrößerung zu unschönen Lücken

92 | Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung im Text, die von Sehbehinderten oder Leseschwachen schwer zu bewältigen sind. Verzichten Sie auch auf die Silbentrennung. Für Menschen, die langsam lesen, ist es schwierig, lange Wörter zusammenzusetzen. Wie schon gesagt: Je weniger Sie den Text gestalten, desto besser ist es. Der Vorteil von eBook-Readern oder Lese-Apps besteht darin, dass sich viele Faktoren wie Schrift, Zeilenabstand oder Schriftgrad frei einstellen lassen. Dennoch lohnt es sich, das Buch leserfreundlich anzulegen. Zum einen kennen oder nutzen viele Menschen die Optionen zur Textan- passung nicht. Zum anderen kann auch die Gestaltung einer Leseprobe schon darüber entscheiden, ob der Interessent das Buch kauft oder nicht. Wenn er die Schrift schlecht lesen kann, ist er weniger geneigt, das Buch zu erwerben.

Die technische Ebene Neben der visuellen Gestaltung gibt es auch die technische Ebene. Sie sehen zum Beispiel einen fettgedruckten abgesetzten Text und erkennen, dass es sich dabei um eine Überschrift handelt. Für Blinde ist das aber nicht erkennbar, für sie sieht alles wie Fließtext aus. Deshalb können Sie einem Text die Information hinzufügen, dass es sich dabei um eine Überschrift handelt. Sie kennen vielleicht die Formatvorlagen aus Word, wo Sie etwas Ähnliches machen können. Das erleichtert es Blinden oder anderen Menschen, die sich das Buch vorlesen lassen, sich durch den Text zu bewegen. Weitere Formatvorlagen gibt es zum Beispiel auch für Zitate oder Listen, wobei solche Formate aller- dings in der Belletristik selten vorkommen. Wenn Sie allerdings ein Sachbuch schreiben, wird die korrekte Formatierung solcher Textbestandteile entscheidend für die Nutzbarkeit Ihres Buches.

Bilder Für Menschen, die schlecht sehen, ist es wichtig, dass Bilder und Illustrationen erklärt werden. Blinde können zum Beispiel nicht erkennen, was auf dem Bild zu sehen ist, für Sehbehinderte ist es oft einfacher, den Bildinhalt zu erkennen, wenn sie wissen,

Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung | 93 was darauf zu sehen ist. Dabei gibt es verschiedene Wege, Bilder zu beschreiben. Aktuell hat sich für eBooks noch kein Standard durchgesetzt. Je nachdem, welche Rolle die Grafik für Ihren Text spielt, können Sie unterschiedlich ausführlich beschreiben. In der Regel reicht eine Bildunterschrift, die erklärt, was auf der Grafik zu sehen ist. Die Interpretation etwa einer Illustration können Sie dann dem Leser überlassen. Bei komplexen Grafiken etwa in Sach- büchern sollten Sie dafür sorgen, dass der Inhalt des Buches auch verständlich ist, wenn die Grafik nicht gesehen werden kann. Für Grafiken gilt ähnlich wie für Text: Halten Sie es möglichst einfach. Sie wissen nicht, ob der Leser den Text auf einem alten Smart- phone, einem eBook-Reader mit 16 Graustufen und geringer Auflösung oder auf einem hochauflösenden Computerdisplay liest. Deswegen sollten die Grafiken auch bei geringer Auflösung oder Graustufen-Darstellung gut zu erkennen sein.

Fazit Es ist gar nicht so schwierig, Bücher barrierefrei zu gestalten. Viele dieser Tipps gehören zur guten Praxis bei der Textgestal- tung und kommen deshalb auch vielen Nutzern zugute, die keine Behinderung haben.

Domingos de Oliveira ist freier Online Redakteur und engagiert sich für ein barriere- freies Internet. Zu seinen Arbeitsgebieten gehören neben der Erstellung von Inhalten auch HTML, CSS und XML. Bei epubli sind seine Bücher “Barrierefreiheit im Internet – ein Handbuch für Redakteure59” und “Online Redaktion - ein Handbuch für Einsteiger60” erschienen.

59 http://www.epubli.de/shop/buch/Barrierefreiheit-im-Internet-Domingos-de-Oliveira- 9783844271430/35885 60 http://www.epubli.de/shop/buch/Online-Redaktion---ein-Handbuch-f%C3%BCr- Einsteiger-Domingos-de-Oliveira-9783844240955/22359 1

94 | Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung Das eBook gestalten mittels CSS

Da das ePub-Format auf HTML basiert, ist hier eine strikte Tren- nung von Inhalt und Gestaltung vorgesehen. Der Inhalt Ihres Buches findet sich in einzelnen HTML-Dateien, aus denen sich das eBook zusammensetzt, während die Gestaltung über das sog. CSS (Cascading Style Sheet) bewerkstelligt wird. Konvertie- rungsprogramme schreiben zumeist ein vorgefertigtes CSS für Ihr eBook, in dem die üblichen Dinge wie Schriftgrößen, Farben und Abstände bereits definiert sind. Um das eigene Buch zu individualisieren, können Sie in die CSS-Dateien mit Ihrem Bearbeitungsprogramm (empfohlen sind hier oder ViewPorter) eingreifen. Hierfür ist allerdings eine gewisse Vorkenntnis im Bereich HTML und CSS vonnöten, da Ihr eBook sonst sehr schnell unleserlich werden kann. Die Schreibweise von CSS ist relativ einfach und sieht wie folgt aus: Element { Eigenschaft : Wert der Eigenschaft ; } Folgend finden Sie die wichtigsten Einstellungen und Elemente.

Elemente body - dieses Element umschließt den gesamten Inhalt einer HTML-Datei. Somit können Sie globale Einstellungen wie Schrift- größe, Zeilenabstand, Ränder, usw. vornehmen.

@page - ein Element, das sich auf die einzelne im Lesegeräte angezeigte Seite bezieht. h1-h6 - diese Elemente markieren Überschriften. Es ist wichtig, Ihren Text mit sog. Headlines zu unterteilen, da die automati- schen Inhaltsverzeichnisse auf headline-Tags basieren. p - in einem Paragraphenelement sind in einem gut formatierten ePub die einzelnen Absätze enthalten. i / em - mit diesen Elementen werden kursive Texte markiert.

Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung | 95 b / strong - mit diesen Elementen erzeugen Sie eine Fettung des Textes. span - hiermit können Sie Text umschließen, der besondere Gestaltung erhalten soll (z. B. einen Unterstrich)

IDs und Klassen Unter Umständen reicht es Ihnen nicht, Ihren Text mit Über- schriften, Fett und Kursiv zu unterteilen und Sie wollen besondere Abschnitte mit einem zentrierten Text, Unterstreichung und anderen Farben (Vorsicht hier bei zu hellen Farben auf eReadern) hervorheben. Zu diesem Zweck können Sie diesen besonderen Abschnitten IDs oder Klassen geben.

Beispieltext

Beispieltext

Im CSS sprechen Sie diese speziellen Abschnitte wie folgt an: #ID { Ihr Styling } .Klasse { Ihr Styling }

Eigenschaften Folgend die wichtigsten Eigenschaften, die Sie Ihren Paragraphen und Seiten zuweisen können, um Ihren Text zu formatieren: margin - beschreibt den äußeren Abstand eines Elements in px, pt oder em. Es kann unterteilt werden in -top, -right, -bottom und -left oder Sie schreiben die Werte hintereinander in eben dieser Reihenfolge (z. B. @page{margin: 20px 20px 20px 20px;}) padding - beschreibt den inneren Abstand eines Elements und funktioniert ebenso wie margin. font-size - gibt die Größe der Schrift an. Am besten benutzen Sie hier em. Weisen Sie als Standard dem body 1em für den Fließtext zu.

96 | Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung line-height - gibt den Zeilenabstand an. Nach der Regelung von wenigstens 120% der Schriftgröße sollten Sie hier 1.2em bis 1.4em angeben. border - zeichnet eine Linie als Rahmen des Elements. Mit -top, -left, -right und -bottom können alle 4 Seiten einzeln angespro- chen werden. Es müssen eine Breite, ein Stil und eine Farbe zugewiesen werden (z. B. border-bottom: 1px solid #000;}) color - legt die Schriftfarbe fest. Hier ist zu beachten, dass nicht alle Farben auf allen Geräten gleich gut dargestellt werden. text-decoration - hiermit können Sie den Text verzieren mit folgenden Werten (underline, overline, line-through, none). text-align - legt die Ausrichtung des Textes fest (left, right, center, jusitfy)

Phase 4: Gestaltung | eBook-Gestaltung | 97 Checkliste für ein optimales eBook

Auch bei Ihrem eBook möchten wir, dass alles passt, deshalb haben wir hier ebenfalls eine Checkliste für ein optimales Ergebnis zusammengestellt. Sollten Sie an einer Stelle nicht weiter wissen, besuchen Sie unsere ausführliche Hilfeseite oder kontaktieren Sie uns direkt per E-Mail oder Telefon.

1) eBook-Konvertierung

Cover □□ Ist die Schrift groß genug? eBook Cover werden häufig sehr klein angezeigt. Überprüfen Sie, ob Ihr Titel auch auf Finger- nagelgröße noch zu lesen ist. □□ Ist das Cover simpel, einfach und auffällig? Bei eBooks zählt noch stärker als bei Printbüchern, dass Ihr Cover heraus- sticht. Verwenden Sie deshalb eine Gestaltung, die einfach zu erfassen und symbolisch ist und gleichzeitig stark auffällt, z. B. durch auffällige Farben oder ein ungewöhnliches Bild- motiv. □□ Ähnelt es dem Printcover? Gibt es bereits eine Printausgabe, so sollte sich das eBook daran orientieren oder Elemente aufgreifen. So erkennt der Leser, dass diese Titel zusammen gehören. □□ Ausgangsdatei in hoher Auflösung gespeichert? Auch wenn Sie ursprünglich nur ein eBook veröffentlichen wollen, kann es später sein, dass Sie das Cover noch für den Druck brau- chen. Dann wäre es schade, wenn Ihr Cover wegen geringer Auflösung verpixelt gedruckt wird.

Format und Layout □□ Einspaltiges Layout angelegt? eBooks werden auf vielen verschiedenen Geräten gelesen, wobei viele davon so klein sind, dass ein mehrspaltiges Layout nicht mehr lesbar ist.

98 | Phase 4: Gestaltung | Checkliste für ein optimales eBook Auch kann es aus technischen Gründen zu fehlerhaften Darstellungen kommen, falls ein mehrspaltiges Layout erzwungen wird. Gehen Sie mit einem einspaltigen Layout auf Nummer sicher. □□ Tabellen auf max. 3 Spalten reduziert? Tabellen können sehr unschön umbrechen, wenn sie auf kleineren Bildschirmen betrachtet werden. Reduzieren Sie deshalb die Breite der Tabellen soweit wie möglich, z. B. durch Aufteilen in mehrere Tabellen untereinander. □□ Breitere Tabellen als Bild eingebunden? Gibt es keine Möglichkeit die Tabelle in mehrere Tabellen aufzuteilen oder zu verkleinern, ist eine Variante sie als Bild einzubetten. Dann ist die Schriftgröße allerdings nicht mehr variabel und kann sehr klein werden. □□ Größenangaben von Schriften in em oder pt? Geben Sie Ihre Schriftgröße nie in px an, da Pixel nicht variabel sind. Schrift, die auf einem kleinen Gerät gut aussieht, kann auf einem großen viel zu klein sein. Angaben in em oder pt sind vari- abel und passen sich dem Lesegerät an.

Technik □□ Unnötige HTML-Elemente und CSS entfernt? Bei einer auto- matischen Konvertierung werden häufig viele unnötige Elemente und Styles erstellt. Wenn Sie sich in die Materie HTML und CSS eingearbeitet haben, empfiehlt es sich diese unnötigen Elemente zu entfernen, um die Größe Ihres eBooks zu reduzieren. □□ Links und Anker überprüft? Testen Sie, ob alle Links, die Sie setzen wollen, auch ein Ziel haben und ob das Inhaltsver- zeichnis nicht ins Leere läuft. Einige Reader stürzen sogar ab, wenn fehlerhafte Links geöffnet werden. Überprüfen Sie also immer zweimal.

Phase 4: Gestaltung | Checkliste für ein optimales eBook | 99 Bilder und Grafiken □□ Dateigröße so gering wie möglich gehalten? Um Ihr eBook so klein wie möglich zu halten, sollten Ihre Bilddateien nicht größer als 300kb pro Bild sein. □□ Größenangaben von Bildern in Prozent? Geben Sie keine festen Größen für Ihre Bilder an, sondern machen Sie sie mit Prozentangaben variabel. So werden die Bilder auf jedem Gerät optimal dargestellt und nicht abgeschnitten.

2) eBook veröffentlichen □□ Impressum angelegt? Das Impressum ist bei ISBN-Veröffent- lichung Pflicht. Es enthält unter anderem den Namen des Verlags, die ISBN und Copyrightvermerke. □□ Copyright beachtet? Sie sind verpflichtet, die Bild- und Text- rechte Ihres Buches vor der Veröffentlichung zu prüfen. □□ Datei auf mehrere Ausgabegeräten getestet? Ihr eBook wird auf jedem Gerät etwas anders dargestellt. Es lohnt sich deshalb wenigstens auf einem Gerät der vier Hauptver- treter Desktop, eReader, Tablet und Smartphone es einmal zu öffnen. □□ Darauf geachtet, das die ersten 20% nicht zu viel Inhalt verraten? Bei eBooks werden allgemein die ersten 20% als Leseprobe angezeigt. Sie sollten also darauf achten, dass Sie hier nicht bereits den gesamten Inhalt Ihres Buches preis- geben.

100 | Phase 4: Gestaltung | Checkliste für ein optimales eBook Phase 5: Vertrieb

Ihr Buch ist nun fertig geschrieben, überarbeitet und gestaltet. Aber wie geht es jetzt weiter? Der nächste Schritt, der Sie erwartet, ist natürlich das Publizieren selbst. Doch bevor es losgeht und Sie Ihr Buch Ihrer interessierten Leserschaft anbieten können, müssen Sie sich einige grundsätzlichen Dinge überlegen. Eine erste wichtige Überlegung ist der Preis Ihres Buches und welche Kosten Sie selbst als Autor haben werden. Als Self-Publisher sind Sie nicht nur Autor, sondern auch Unternehmer, der Einnahmen und Ausgaben im Auge behalten muss. Denn nur wenn Sie einen Überblick über Ihre Bilanz haben, kann das Publizieren gewinn- bringend für Sie sein.

Publizieren »» Arbeiten mit Metadaten und Keywords »» Die optimalen Buchangaben bei epubli »» Wie teuer soll mein Buch sein? »» 10 Fakten zur Buchpreisbindung »» 1x1 der BWL für Self-Publisher

Phase 5: Vertrieb | 101 Publizieren

Arbeiten mit Metadaten und Keywords

Die optimalen Angaben zu Ihrem Buch Einst als lästige Tipparbeit verstanden, rückt die Verwendung von Metadaten derzeit immer häufiger in den Fokus von Verlagen und Autoren. Erfahren Sie was Metadaten sind und wie Sie diese richtig für Ihre Bücher einsetzen.

Was sind Metadaten? Metadaten sind Informationen über Daten. Bei einem Foto auf Ihrem PC sind das zum Beispiel das Format, die Auflösung, die Größe und der Speicherort. Wenn Sie selbst auf der Suche nach einem neuen Buch sind, denken Sie in Kategorien. Sie kennen vielleicht den Autor oder den Titel, das Genre oder das von Ihnen bevorzugte Format. All dies sind zusätzliche Informationen und damit Metadaten. Sie helfen Käufern nicht nur bei der Suche, sondern auch Buchhändlern und Bibliothekaren beim Kategori- sieren der Bestände.

“Metadaten verkaufen Bücher” Wie wirksam Metadaten beim Verkauf von Büchern sind, zeigt eine aktuelle Studie vom Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB), die als Ansatzpunkt zur Optimierung des Verzeichnisses Lieferbarer Bücher (VLB) dient. Kernergebnisse sind beispielsweise, dass Bücher mit Covern im Untersuchungs- zeitraum fast doppelt so häufig verkauft wurden als Bücher ohne Cover. Werke, zu denen eine Hauptbeschreibung vorhanden ist, werden sogar um 92% mehr gekauft. Sind alle Basisangaben vorhanden (Cover, Hauptbeschreibung, Produktsprache, Autor, Verschlagwortung), konnte gegenüber Büchern mit nur zwei bis drei dieser Angaben eine um 34% höhere Verkaufsrate verzeichnet werden. Zudem erhöhte bereits nur eine erweiterte

102 | Phase 5: Vertrieb | Publizieren Angabe (Leseprobe, Innenansicht, Umschlag Rückseite, Annota- tion, Autorenporträt, sonstige Informationen) den Absatz um etwa das Doppelte im Vergleich zu Werken ohne eines dieser Felder.

Metadaten und Keywords Die angeführte Studie macht also deutlich, dass Sie so viele Angaben wie möglich über sich und Ihr Buch machen sollten, wenn Sie ein neues Werk veröffentlichen. Für Ihren Titel, Untertitel, Kategorie und Beschreibung sollten Sie mehr Zeit investieren, bevor Sie diese festlegen. Um besser von Ihren (potentiellen) Lesern gefunden zu werden, sollten Sie an dieser Stelle ausführlich und in Ruhe nach relevanten Schlüsselwörtern suchen, die Sie in den genannten Feldern unterbringen.

Quellen: Verzeichnis Lieferbarer Bücher (2015), Börsenblatt (2014)

Die optimalen Buchangaben bei epubli

Verwenden Sie Begriffe, die tatsächlich gesucht werden Täglich werden über Suchmaschinen so genannte Suchbegriffe und Suchphrasen eingegeben, um eine bestimmte Information zu erhalten. Natürlich gibt es Begriffe, die häufiger verwendet werden als andere. Dies kann verschiedene Gründe haben. Manchmal werden Begriffe durch die Medien geprägt, manchmal gibt es regionale Unterschiede bei der Beschreibung oder den Begrifflichkeiten einer Sache. Daher verwundert es nicht, dass es bei Wörtern, die fast synonym verwendet werden, es zu einer stark abweichenden Anzahl an Suchanfragen kommen kann.

Wie verbessern Suchbegriffe Ihre Auffindbarkeit? Sie optimieren Ihre Metadaten, indem Sie Begriffe verwenden, die oft im Internet gesucht werden. Der Shopeintrag Ihres Buches kann dadurch häufiger als Suchergebnis angezeigt werden und Sie erhalten mehr Klicks und Besuche auf Ihrer Shopseite, eigenen

Phase 5: Vertrieb | Publizieren | 103 Webseite etc. Gleichzeitig erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Ihr Buch entdeckt und kauft. Es gibt einige (kosten- lose) Tools, die Ihnen helfen, passende Suchbegriffe für Ihr Buch herauszufinden. Wenn Sie sich näher mit diesem Thema beschäftigen möchten, lesen Sie dazu das Kapitel: Wie erreicht mein Buch die ersten Plätze bei Google?, Phase 6: Marketing.

Titel Überlegen Sie sich, was Leser neugierig macht, was den Inhalt Ihres Buches trifft und auch was gesucht wird. Man kann bereits im Titel einen treffenden Suchbegriff integrieren.

Untertitel Wenn Ihr Buch einen Untertitel hat, geben Sie diesen unbedingt mit an. Denn gerade Untertitel haben oft eine beschreibende Funktion und helfen den Lesern, das Buch noch schneller einzu- ordnen.

Auflage Geben Sie hier an, um die wievielte Auflage es sich bei Ihrem Buch handelt.

Gehört Ihr Buch zu einer Reihe oder Serie? Wenn Sie Ihr Buch als Reihe oder Serie planen, können Sie dies bereits bei der Veröffentlichung angeben, so können Ihre Werke später leichter einander zugeordnet werden. Der Unterschied zwischen Reihe und Serie liegt darin, dass eine Serie inhaltlich aufeinander aufbaut und die Geschichte stetig fortgeführt wird. Dagegen handelt es sich bei einem Buch aus einer Reihe um ein jeweils in sich abgeschlossenes Werk. Bücher aus einer Reihe können, müssen aber nicht in der Reihenfolge gelesen werden.

104 | Phase 5: Vertrieb | Publizieren Handelt es sich um eine wissenschaftliche Arbeit? Wenn es sich bei Ihrer Veröffentlichung um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, können Sie die Art der Publikation, die Hochschule und das Jahr der Veröffentlichung angeben.

Haben Sie Ihr Buch bereits veröffentlicht? Geben Sie hier an, falls Sie Ihr Buch aktuell schon woanders veröffentlicht haben.

Inhaltsbeschreibung Eine ausführliche Buchbeschreibung hilft Ihrem Leser enorm bei der Kaufentscheidung. Hier hat der Leser die Möglichkeit sich einen ersten Eindruck vom Buch zu verschaffen. Ist der Inhalt des Buches passend zum Titel und Cover? Gefällt mir der Schreibstil des Autors? Da die Buchbeschreibung häufig auch in den Shops dargestellt wird, empfiehlt es sich, auch in diesen Text Schlag- wörter zu Ihrem Buch zu integrieren. Diese können dann auch bei Suchanfragen gefunden werden.

Kurzbeschreibung Die Kurzbeschreibung ist eine kurze Version der Inhaltsbeschrei- bung. Versuchen Sie mit wenig Zeichen Interesse für Ihr Buch zu wecken. Was ist der Inhalt des Buches? Weshalb sollte das Buch gekauft werden? Verwenden Sie auch hier wieder die Schlag- worte im Text, um Ihre Auffindbarkeit zu verbessern.

Kategorie Bücher werden in den Shops in einzelnen Kategorien dargestellt. Diese Filterung hilft dem Kunden, gezielter die für sich passenden Bücher herauszufinden. Bei epubli haben Sie daher die Möglich- keit bis zu 5 Kategorien für Ihr Buch auszuwählen. Gehen Sie dabei so vor, dass Sie sich zuerst überlegen in welchen Kategorien Sie dargestellt werden möchten. Gehen Sie dabei so genau wie möglich vor. Bitte beachten Sie, dass viele Kategorien noch weitere Unterkategorien haben. Die einzelnen

Phase 5: Vertrieb | Publizieren | 105 Kategorien ermöglichen es Ihnen, sich eine gute Positionierung innerhalb der einzelnen Rankings der Kategorien aufzubauen.

Verschlagwortung Optimieren Sie Ihre Schlagworte und wählen Sie passende für Ihr Buch aus. Welche Themen werden in Ihrem Werk besprochen? Was sind Begriffe mit denen Ihr Buch assoziiert werden soll?

Vorschauseiten Wenn Ihr Buch online erhältlich ist, empfiehlt es sich, Vorschau- seiten freizugeben, denn so können sich die Leser von Ihren Inhalten selber überzeugen.

Altersempfehlung Für welche Altersklasse ist Ihr Buch zu empfehlen? Welche Leser- zielgruppe möchten Sie erreichen?

»» Ohne Altersbeschränkung: Ihr Buch ist für alle Leser zwischen 0 – 99 Jahren geeignet. »» Kinder: Entscheiden Sie selbst, für welchen Altersrahmen (0 – 12 Jahren) das Buch geeignet ist. »» Jugendliche: Ihr Buch richtet sich an Jungendliche? Dann wählen Sie die Alterspanne aus, die für Ihr Buch am besten geeignet ist (zwischen 12- 18 Jahren). »» Erwachsene: Ihr Buch richtet sich ausschließlich an Erwach- sene (ab 18 Jahren).

Sprache In welcher Sprache haben Sie Ihr Werk veröffentlicht? Helfen Sie den Lesern sich zu orientieren.

Rezensionen Ihr Buch wurde schon einmal besprochen? Vielleicht auf einem Buchblog oder in einer Tageszeitung? Dann geben Sie die passenden Links und Autoren an.

106 | Phase 5: Vertrieb | Publizieren Wie teuer soll mein Buch sein? Eine sehr wichtige Frage innerhalb der Buchveröffentlichung ist die der Preisgestaltung. Hier kann Ihnen die Entscheidung niemand abnehmen. Bei epubli können Sie den Preis Ihres Buches selbst festlegen. Dabei gibt es lediglich einen Mindestverkaufs- preis zu berücksichtigen. Ihr festgelegter Verkaufspreis bestimmt dann die Höhe des Autorenhonorars. Für eBooks erhalten Sie 70% des Nettoerlöses beim Verkauf im epubli Shop oder bei einem unserer Vertriebspartner (z. B. Amazon, Apple, Google). Bei Printbüchern hängt der Mindestverkaufspreis und damit Ihr Honorar neben dem gewählten Vertriebskanal zusätzlich von der Buchausstattung ab. Möchten Sie z. B. ein 300-seitiges Taschenbuch (Softcover, 90 g/m² weiß matt, s/w) für 9,99€ veröffentlichen, liegt Ihr Autorenhonorar bei einem Verkauf bei bis zu 1,81€. Ermitteln Sie das Honorar für Ihr Buch ganz einfach mit dem epubli Preisrechner61. Doch welcher Preis ist nun angemessen? Für den Anfang empfiehlt es sich, Preise von Konkurrenten zu analysieren. Achten Sie dabei darauf, dass sich die Bücher hinsichtlich Länge, Genre und Format ähneln. Die Höhe des Preises sollte auch Ihre eigene Bekanntheit wider- spiegeln. Veröffentlichen Sie zum ersten Mal ein Buch? Dann fangen Sie lieber mit einem niedrigen Preis an, um eine breite Masse zu erreichen.

10 Fakten zur Buchpreisbindung Wer gern liest oder selbst Bücher schreibt, ist sich der Buch- preisbindung sicher bewusst. Haben Sie sich aber schon einmal genauer damit auseinandergesetzt? Hier gibt es zehn Fakten zur gesetzlichen Buchpreisbindung in Deutschland.

61 https://www.epubli.de/projects/preise

Phase 5: Vertrieb | Publizieren | 107 1. Ziel der Buchpreisbindung Im Jahr 2002 wurde in Deutschland das Buchpreisbindungs- gesetz62 verabschiedet, um die Vielfalt an Büchern und Verkaufsstellen zu fördern und zu sichern.

2. Gleicher Preis in jedem Shop Die Kernaussage des Buchpreisbindungsgesetztes besagt, dass ein Buch in jedem Geschäft oder Online Shop zum selben Preis vom Verlag festgelegten Preis an Endkunden verkauft werden muss. Ob Sie nun ein Buch im nächsten Buchladen oder bei Amazon bestellen, der Preis bleibt gleich.

3. Was zählt als Bücher? Als Bücher werden dabei auch Musiknoten, kartographische sowie (kombinierte) Produkte verstanden, die zurvor genannte Arten “reproduzieren oder substituieren” (§2 Abs. 1 Ziff. 3 BuchPrG).

4. Und eBooks? Als das physische Produkt “reproduzierendes”, bzw. “subs- tituierendes” Medium fallen auch eBooks nach allgemeiner Auffassung unter das Buchpreisbindungsgesetz. Ausgenommen davon sind jedoch fremdsprachige eBooks, eBooks mit Multime- dia-Applikationen oder aus wissenschaftlichen Datenbanken und Pauschalverträgen sowie einzelne Kapitel oder Buchausschnitte (wie Leseproben) und Texte ohne Titelei, Inhaltsverzeichnis oder Cover usw.. Die Verträge von epubli mit eBook-Händlern gewähr- leisten zudem, dass auch bei grenzüberschreitenden Geschäften die Preisbindung eingehalten wird.

5. Fremdsprachige Bücher Ist Deutschland der Hauptabsatzmarkt gilt die Buchpreisbindung auch für fremdsprachige Titel, ausgenommen eBooks.

62 http://www.boersenverein.de/de/portal/Preisbindungsgesetz/158337

108 | Phase 5: Vertrieb | Publizieren 6. Neue vs. gebrauchte Bücher Die Preisbindung gilt lediglich für neue Bücher. Gebrauchte Werke können unter dem festgesetzten Preis verkauft werden. Sollten Sie einen Verstoß gegen diese Regelung, z. B. neuwertige, unge- lesene Bücher werden günstiger verkauft, feststellen können Sie diesen beim Börsenverein63 melden.

7. Für wen gilt die Buchpreisbindung? Jeder, der “gewerbs- oder geschäftsmäßig Bücher an Letztab- nehmer verkauft”, muss sich an die Preisbindung halten (§3 BuchPrG), also ebenso Sie als Autor. Auch Sie selbst dürfen Ihre Werke nicht unter dem festgesetzten Ladenpreis anbieten, wenn es sich um Neuware handelt. Gestattet ist jedoch das Verschenken von Büchern.

8. Zugaben Weitere Geschenke zum Buchkauf, sog. Zugaben64 wie Lesezei- chen, Radiergummi oder gar ein anderes Buch, sind bis etwa 2% des Gesamtumsatzes nicht zu beanstanden, da das dazugehörige Gesetz gelockert wurde (§ 7 Abs. 4 Nr. 1). Die Auszahlung von Geld- beträgen oder Gutscheine für einen bestimmten Geldbetragen gehören nicht dazu. Früher waren Zugaben gänzlich verboten.

9. Andere Länder, andere Sitten Nicht in allen Ländern existiert ein Buchpreisbindungsgesetz. Ähnliche oder andere Systeme zur Preisbindung bei Büchern wie in Deutschland haben Argentinien, Frankreich, Griechen- land, Italien, Japan, Libanon, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Slowenien, Spanien und Südkorea. Österreich hat nun zum Dezember 2014 sein Buchpreisbindungsgesetz reformiert65, sodass auch eBooks und grenzüberschreitender Online-Handel

63 http://www.boersenverein.de/de/portal/Preisbindung/158315 64 http://www.boersenverein.de/de/portal/glossar/158316?_nav=&glossar =Z&wort=188733 65 http://www.boersenblatt.net/821397/

Phase 5: Vertrieb | Publizieren | 109 darunterfallen. Länder wie die Schweiz, Großbritannien, Belgien, Finnland und Schweden haben die Buchpreisbindung abgeschafft.

10. Günstigere Preise durch Buchpreisbindung Zuerst schwer vorstellbar, aber in Ländern, in denen Buchpreisbin- dung herrscht, ist ein Buch im Durchschnitt tatsächlich günstiger zu erwerben als in einem Land ohne diese Preisbindung. In Letz- teren sorgt der Preiskampf dafür, dass nur die wenigen Bestseller zu Schleuder-Preisen verkauft werden können und andere Bücher deswegen in ihrem Preis steigen.

Quellen: Börsenverein (2014a), Börsenverein (2014c), International Publishers Associ- ation (2014), Preisbindungsgesetz (2015)

1x1 der BWL für Self-Publisher Nur wenige Autoren können ihr Hobby zum Beruf machen und von den Einnahmen aus den Buchverkäufen leben. Aus diesem Grund bleibt vielen von Ihnen nichts anderes übrig, als neben dem Beruf jede freie Minute in das Schreiben zu investieren. Darüber hinaus sollten Sie weitere Faktoren bedenken und Maßnahmen ergreifen. Zu Beginn steht die Frage nach der Zielgruppe. Haben Sie diese identifiziert (mehr dazu im Kapitel Das Finden der eigenen Zielgruppe, Phase 6: Marketing), können Sie nicht nur Ihr Werk inhaltlich danach ausrichten, sondern auch äußerlich. Das können beispielsweise Überlegungen zum Design des Buchcovers und -satzes, zur Preisgestaltung und zu Marketing-Maßnahmen sein. Allen Faktoren ist eines gemeinsam: Sie sind eng mit dem Budget verknüpft. Es ist also ratsam, die Kosten zu kalkulieren und im Auge zu behalten, damit Sie am Ende einschätzen können, wie viele Bücher und/oder eBooks Sie verkaufen müssen, um Ihre Ausgaben zu decken. Mit diesen Überlegungen begeben Sie sich also bereits in das Feld der Betriebswirtschaftslehre (BWL). Im Gegensatz zur Volkswirtschaftslehre (VWL), welche gesamt- wirtschaftliche Prozesse, Betriebe und Konsumhaushalte als Teil dieser Prozesse zum Gegenstand hat, liegt der Fokus der BWL

110 | Phase 5: Vertrieb | Publizieren auf einem Betrieb und dessen Prozesse. Gesamtwirtschaftliche Sachverhalte dienen lediglich als Rahmenbedingungen. Nun sind Sie als Autor kein Unternehmen. Dennoch müssen Sie wirtschaft- liche Entscheidungen treffen, wie die Verwendung knapper Güter. Güter können sowohl materieller (Verbrauchs-, Gebrauchsgüter) als auch immaterieller Art (z. B. Dienstleistungen) sein. Weiterhin müssen Sie sich entscheiden, ob Sie mit gegebenem Aufwand den maximalen Ertrag (Maximalprinzip) oder einen vorgegebenen Ertrag mit minimalem Aufwand (Minimalprinzip) erzielen wollen.

Der Autor und sein Umfeld Als Autor stehen Sie im Mittelpunkt eines spezifischen Marktes. Im direkten Umfeld befinden sich z. B. Ihre Konkurrenten-Au- toren, welche auf die gleichen Märkte zugreifen wie Sie. Auf unterschiedlichen Beschaffungsmärkten generieren Sie die für Sie relevanten Materialien, wie Hard- und Software, bestimmte Informationen, Bildrechte und Dienstleistungen wie Korrek- torat, Lektorat und Design. Haben Sie die beschafften Güter verwertet, können Sie Ihr fertiges Buch als Output Ihren Lesern auf Absatzmärkten anbieten. Als Selbstverleger sind Sie an allen Phasen der Wertschöpfungskette eines Buches beteiligt. Sie müssen Inhalte erzeugen, bündeln und ebenso distribuieren, indem Sie Ihr Werk auf verschiedenen Plattformen anbieten und selbstständig Marketing-Maßnahmen ergreifen und die Werbe- trommel rühren.

Konkurrenten

Beschaffungsmärkte Absatzmärkte Autor • technisch (Geräte, • Leser Programme, Papier) • Rechte an Inhalten • Informationen • Dienstleistungen

Phase 5: Vertrieb | Publizieren | 111 Kostenrechnung Auf den ersten Blick ist Self-Publishing sehr günstig, da Sie selbst für Vertrieb und Vermarktung verantwortlich sind und diese vorwiegend online abgewickelt werden. Dennoch entstehen auch einige Kosten, derer Sie sich bewusst sein und diese vorab kalkulieren und einplanen sollten. Beispielhaft werden in der folgenden Aufstellung Ausgaben angeführt, welche Sie indivi- duell für sich bearbeiten und ergänzen können. Zum Beispiel sind Lektorat und Korrektorat empfehlenswert. Wenn Sie selbst im Grafikdesign bewandert sind, können Sie auch diesen Posten streichen usw.

Anschaffungskosten (einmalig) »» Hardware (PC, Drucker, …) »» Software (Schreib-, Bildbearbeitungsprogramme, ...) »» Schreibwaren

Anschaffungskosten (regelmäßig) »» Internetzugang »» Druckerpapier, Druckpatronen

Produktionskosten »» Korrektorat »» Lektorat »» Coverdesign »» Übersetzungen »» eBook-Konvertierung (74,95€ / eBook inklusive weltweitem Vertrieb bei epubli) »» Audioproduktion »» Testexemplare (Verkaufspreis + Versand)

Vertriebs-/Distributionskosten »» weltweiter Vertrieb inklusive ISBN (einmalig 14,95€/Buch bzw. eBook bei epubli)

112 | Phase 5: Vertrieb | Publizieren Marketing »» Freiexemplare für Rezensionen, Presse, Gewinnspiele etc. (Verkaufspreis + Versand) »» Anzeigenschaltung (z. B. bei Facebook oder Google) »» Rechte an Inhalten (z. B. Bilder aus Stock-Archiven) »» Webseitengestaltung und Serverkosten »» Fahrtkosten zu Veranstaltungen (z. B. Messen, Lesungen) »» Teilnahme an Seminaren/Workshops (z. B. epubli lab)

epubli Tipps »» Professionelle Unterstützung für Lektorat, Grafik, eBook-Konvertierung etc. finden Sie unter den buchprofis auf epubli.de. »» Reduzieren Sie die Lieferzeit und Kosten der Bücher, indem Sie diese vordrucken und einlagern lassen. Dank Rabattstaffel verringern sich die Produktionskosten.

Diesen Aufwendungen stehen Ihre Einnahmen gegenüber, welche sich hauptsächlich aus dem Umsatz des Verkaufserlöses pro Buch bzw. eBook zusammensetzen. Verfassen Sie Sachbücher und sind Experte auf einem Gebiet, könnten Sie ebenfalls Einnahmen durch das Halten von Seminaren einkalkulieren. Gegebenenfalls, aber eher selten, kommen Gagen von Auftritten usw. hinzu. Je nach Format und Buchausstattung ergibt sich ein anderer Produktionspreis für Ihr Buch und somit auch ein anderes Auto- renhonorar. Mit dem Preisrechner von epubli können Sie die individuellen Produktionskosten pro Buch errechnen. In der anschließenden Berechnung des Autorenhonorars wird Ihnen der Mindestverkaufspreis angezeigt, welchen Sie individuell hoch setzen und damit Ihr Honorar erhöhen können. Da bei eBooks keine Produktionskosten anfallen, können Sie bei dem Verkauf pro Exemplar mehr verdienen als bei Print-on-Demand Titeln.

Einnahmen »» Autorenhonorar pro verkauften Exemplar »» Gage für Lesungen, Auftritte, … »» Halten von Seminaren o. Ä.

Phase 5: Vertrieb | Publizieren | 113 Haben Sie alle Ausgaben und Einnahmen übersichtlich darge- stellt, können Sie nun errechnen, wie viele Exemplare Ihres Buches bzw. eBooks Sie verkaufen müssen, bis Ihre Ausgaben gedeckt sind und Sie schwarze Zahlen schreiben. Addieren Sie dazu alle Aufwendungen, subtrahieren Sie alle Einnahmen bis auf das Auto- renhonorar und dividieren Sie das Ergebnis durch Ihr Honorar pro Exemplar.

Das AIDA-Modell Alle Marketing-Maßnahmen haben es zum Ziel, für sich und Ihre Bücher zu werben, um mehr Absätze und damit höhere Umsätze zu erreichen. Mit dem vier-stufigen AIDA-Modell von Lewis können Sie sich bewusst machen, wie der Prozess einer Kaufent- scheidung abläuft. Die Abkürzung AIDA steht dabei für Attention, Interest, Desire und Action. Zudem wird davon ausgegangen, dass die jeweils untere/n Stufe/n erreicht werden muss bzw. müssen, um die nächste Stufe zu betreten.

Attention (Aufmerksamkeit) Sie haben die Aufmerksamkeit des potenziellen Lesers erhalten.

Interest (Interesse) Der potenzielle Leser interessiert sich für Ihr Buch bzw. Sie als Autor.

Desire (Wunsch) Der Leser hat den Wunsch, Ihr Buch zu kaufen.

Action (Handeln) Der Leser kauft Ihr Buch.

Quellen: Rechnungswesen-Portal (2014), Gelbrich, Wünschmann & Müller (2008)

114 | Phase 5: Vertrieb | Publizieren Phase 6: Marketing

Jetzt beginnt die nächste spannende, große Aufgabe für Sie als Self-Publisher – die Vermarktung. Um Ihr Buch bekannter zu machen, ist es wichtig, dass Sie Ihre Leser kennen und wissen, wo Sie diese antreffen. Besonderes Augenmerk legen wir aus diesem Grund auf Vermarktungsmöglichkeiten im Internet.

»» Self-Branding - vom Autor zur Marke »» Das perfekte Autoren-Foto »» Das Finden der eigenen Zielgruppe

Das Offline Marketing »» Verlagsvorschau und Freiexemplare »» Der Buchhandel und ich »» Pressearbeit und Pressemitteilung »» Interviews »» Lesungen »» Messeauftritte »» Leseproben richtig drucken »» Flyer und Visitenkarten

Das Online Marketing Social Media »» Social Media-Landschaft in Deutschland »» Der richtige Umgang mit den sozialen Medien »» Bei Online Beschwerden richtig handeln »» Facebook - Die größte soziale Plattform der Welt »» Der moderne Poet setzt auf Facebook Ads (ein Gastbeitrag von Holger Hühn) »» Twitter - Marketing mit 140 Zeichen »» Google+ für Autoren »» Pinterest - Ihre visuelle Visitenkarte

Phase 6: Marketing | 115 »» Vermarktung auf Instagram für Autoren (ein Gastbeitrag von Antje Roßteuscher und Katy Svehaug) »» YouTube für Autoren »» Professionell das eigene Xing Profil nutzen »» Der Social Media-Redaktionsplan »» Impressumspflicht

Social Reading »» Social Reading mit Goodreads »» Effektive Werbung auf Goodreads – ein Überblick (ein Gastbeitrag von Patrick Brown) »» Wattpad für Autoren »» Foren als Austauschplattform »» Wie man als Autor Buch-Rezensionen erhält

Blog & Webseite »» Die eigene Internetpräsenz - Webseiten und Blogs »» Schritt-für-Schritt: WordPress Blog erstellen »» Hilfreiche Plug-ins für WordPress »» Starten Sie jetzt mit Blogger Relations! »» Virtuelle Buchtour - Ihr Buch auf Reise

Buchmarketing für Fortgeschrittene »» Buchmarketing auf den letzten Seiten »» Musikalische Unterstützung fürs Buch »» Außergewöhnliche Marketingideen »» Von der Huffington Post profitieren (ein Gastbeitrag von Tobias Böhnke) »» Transmedia Storytelling für Autoren (ein Gastbeitrag von Dorothea Martin) »» E-Mail-Marketing für Autoren »» Wie erreicht mein Buch die ersten Plätze bei Google? »» Die Grundlagen von Google Analytics »» Werben mit Google Adwords

116 | Phase 6: Marketing | Publizieren Self-Branding - vom Autor zur Marke

Eine Marke ist laut Duden eine “unter einem bestimmten Namen, Warenzeichen hergestellte Warensorte”. Sie dient also der Erkennung eines Produkts und dessen Merkmalen. Denken wir zum Beispiel an die Marke Apple, erwarten wir die neueste Technologie kombiniert mit einem trendigen, eleganten Design zu höheren Preisen. Allein der Name reicht also aus, um Assozi- ationen und Erwartungen zu schüren. Dieses Prinzip beschränkt sich nicht nur auf Produkte, sondern auch auf Personen wie Ihnen als Autoren. Haben die Leser einmal Gefallen an Ihren Büchern gefunden, erwarten sie beim nächsten Werk die gleiche Qualität, z. B. den gleichen Schreibstil oder das gleiche Genre. Um diesen Effekt zu unterstützen, sollten Sie sich aktiv bemühen, eine Marke von Ihnen als Autor entstehen zu lassen. Und hier kommt das Self-Branding ins Spiel.

Was ist Self-Branding? Beim Self-Branding geht es darum, sich seiner eigenen Stärken bewusst zu werden und diese für die eigenen Ziele zu nutzen, indem Sie Ihre Stärken mit Ihren Lesern kommunizieren. Ihre Marke ist ein Versprechen an Ihre Leser. Sie sagt ihnen, was diese von Ihnen und Ihren Büchern erwarten können und was Sie von Ihren Konkurrenten unterscheidet. Wer sind Sie? Für was wollen Sie bekannt sein? Wie sollen Ihre Leser Sie wahrnehmen? Diese Fragen sollte Ihre Marke beantworten.

Vorteile beim Self-Branding Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht - jeder von uns hat seine persönliche Marke. Wer sich allerdings bewusst mit Self- Branding beschäftigt, kann einiges erreichen: Geben Sie sich eine Stimme, indem Sie einen eigenen Schreib- stil und Ton kultivieren. Mit Self-Branding erleichtern Sie Ihren

Phase 6: Marketing | Self-Branding - vom Autor zur Marke | 117 Lesern die Identifikation Ihrer Bücher zwischen all den anderen Publikationen Ihrer Autorenkollegen. Zudem können Sie so auch neue Leser für sich und Ihre Bücher gewinnen. Bis zu einem gewissen Grad können Sie kontrollieren, wie Ihre Umwelt Sie wahrnimmt. Die Entscheidung, was und wie viel Sie von sich preisgeben liegt ganz bei Ihnen.

Self-Branding Schritt-für-Schritt

1. Sich selbst finden Zuerst müssen Sie sich selber besser kennenlernen. Machen Sie sich eine Liste Ihrer Talente und Stärken. Dabei kann es auch helfen, sich die besten Ereignisse im Leben vor Augen zu führen und dann zu überlegen, welche Fähigkeiten Sie an diese Punkte gebracht haben. Schnell werden Sie ein Schema oder themati- sche Zuordnungen erkennen. Als Autor ist wahrscheinlich das Schreiben eines Ihrer Stärken. Verbinden Sie Ihre Stärken nun mit Werten, die Ihnen wichtig sind. Wofür bewundern Sie andere? Indem Sie sich das fragen, können Sie sich Schlüsse auf Ihre eigenen Werte ziehen. Setzen Sie einen Fokus und kompri- mieren Sie Ihre Liste. Sie können schließlich nicht immer allen Eigenschaften auf einmal gerecht werden. Denken Sie ebenfalls zukunftsorientiert. Ihre Marke sollte es erlauben, Neues auszu- probieren, z. B. in anderen Genres zu schreiben. Wenn Sie bereits sehr breit aufgestellt sind, können Sie auch überlegen mehrere Marken zu definieren.

2. Maßnahmen planen Nun sollte Ihr Konzept für Ihre Marke stehen und es ist an der Zeit, dieses zu verinnerlichen und zu leben. All Ihre Marketing-Maß- nahmen sollten auf diesem Konzept basieren. Erstellen Sie sich dazu einen Redaktionsplan, um den Überblick zu behalten, even- tuelle Lücken zu finden und immer Ihr Ziel vor Augen zu haben. Denken Sie beim Erstellen Ihrer Online Präsenzen, Bildern,

118 | Phase 6: Marketing | Self-Branding - vom Autor zur Marke Videos etc. an einen einheitlichen Look, der Ihre Marke und Ihre Geschichte unterstreicht und nicht davon ablenkt. Steht der Launch Ihrer Webseite erst noch bevor, sollte auch dieser gut geplant und mit Marketing-Aktivitäten untermauert sein. Informieren Sie Ihre Leser rechtzeitig darüber, versenden Sie Pressemitteilungen und zelebrieren Sie mit Gewinnspielen und anderen Angeboten. Schauen Sie auch über Ihren Tellerrand hinaus. Was machen andere Autoren, um ihr Buch erfolgreich zu promoten?

3. Die Marke im Auge behalten Gehen Sie immer sicher, dass Sie Ihr Konzept und Ihren Marketing-Plan verfolgen und ggf. überarbeiten und neuen Gegebenheiten anpassen. Beenden Sie Projekte und Koope- rationen, die Ihre Ziele nicht voranbringen und suchen Sie sich neue Möglichkeiten Ihr Können unter Beweis zu stellen. Kommu- nizieren Sie außerdem aktiv mit Ihren Lesern und Fans. Lernen Sie von ihnen und fördern Sie Feedback. Zeigen Sie sich und Ihre Werke immer von der besten Seite und bleiben Sie auch bei nega- tiven Rückmeldungen professionell. Self-Branding braucht Zeit und Ausdauer. Als Belohnung erhalten Sie aber die Unterstützung Ihrer loyalen Leserschaft und eine Portion neues Selbstvertrauen.

Quellen : Wüst (2010), Duden (2015), Purkiss (2013), Grabas (2013), Thompson (2012)

Phase 6: Marketing | Self-Branding - vom Autor zur Marke | 119 Das perfekte Autoren-Foto

Für Ihre Internetpräsenzen ist nicht nur ein einheitliches und auf Sie und Ihre Werke abgestimmtes Design wichtig. Vor allem in sozialen Netzwerken ist Persönlichkeit gefragt. Und die fängt bereits beim perfekten Autoren-Foto an! Ein professionelles Autoren-Foto brauchen Sie aber nicht nur für Ihre verschiedenen Online Profile, sondern auch häufig für Pressemitteilungen und -anfragen, Gastbeiträge auf anderen Blogs, z. B. der Huffington Post, oder Veranstaltungen und Ihr Buchcover. Bevor Sie nun schnell Ihre Kamera zücken, gibt an dieser Stelle sechs Tipps wie Sie sich selbst ins beste Licht rücken können.

1. Professionell soll es sein Auch wenn es natürlich sparsamer ist das eigene Autoren-Foto selbst zu schießen, steht die Qualität der Aufnahmen klar im Vordergrund. Ein gutes Foto erhöht die Glaubwürdigkeit bei Ihren Lesern, also Hände weg von Selfies! Ein Autoren-Foto soll nicht nur ein-, zweimal verwendet werden, sondern Jahre über alle Kanäle hinweg, online wie offline. Nur so schaffen Sie es, sich als Marke Autor zu etablieren. Suchen Sie sich also einen Profi, schauen Sie sich vorab die Portfolios mehrerer Fotografen an und unterhalten Sie sich mit Ihnen über Ihre Wünsche und Vorstellungen Ihres Autoren-Fotos. Zudem sollten Sie sich mit dem Fotografen wohl- fühlen, um auch vor der Kamera entspannt auszusehen.

2. Sie selbst sein Wichtig ist außerdem Natürlichkeit. Seien Sie Sie selbst, verstellen Sie sich nicht. Bewegen Sie sich locker und entspannt vor der Kamera und vermeiden Sie gestellte und altbackene Posen66. Probieren Sie ebenso verschiedene Locations aus. Es müssen nicht immer Studio-Aufnahmen sein.

66 http://flavorwire.com/117566/against-promotional-author-photographs

120 | Phase 6: Marketing | Das perfekte Autoren-Foto 3. Das richtige Styling Punkt zwei wird maßgeblich auch durch Ihr Styling bestimmt. Tragen Sie nicht zu viel Schminke auf und eine schlichte Frisur. Ein Fotoshoo- ting ist schließlich kein Discobesuch! Ihre Leser müssen Sie von Ihrem Autoren-Foto wiedererkennen können. Wählen Sie zudem schlichte, aber elegante Kleidung und vermeiden Sie zu viele Muster und Farben wie z. B. bei Karo- und Hawaii-Hemden. Bringen Sie am besten mehrere Outfits mit und probieren Sie zusammen mit dem Fotografen, welche Kombination am besten auf den Aufnahmen wirkt.

4. Aktualität Ein weiterer Faktor für die Wiedererkennung durch Ihre Leser ist die Aktualität Ihres Autoren-Fotos. Verwenden Sie keine alten Bilder, bspw. aus Ihrer Jugend, sondern ein Aktuelles und tauschen Sie dieses alle paar Jahre oder bei maßgeblichen Änderungen an Ihrer Person aus, z. B. kurze statt lange oder blonde statt schwarze Haare.

5. Autoren-Fotos selektieren Wählen Sie aus allen Fotos zwei bis drei Bilder mit gleichem Stil aus, die dann bspw. auf Ihrer Webseite verteilt angezeigt werden. So fördern Sie den Wiedererkennungswert und werden vom Autor zur Marke.

6. Auflösung und Bildrechte Achten Sie darauf, die von Ihnen gewählten Autoren-Fotos in hoher Auflösung zu bekommen, um Sie für verschiedene Zwecke einsetzen zu können. Zudem sollten Sie vorab die Bildrechte mit dem Fotografen besprechen. Diese sollten komplett in Ihren Besitz übergehen, sodass Sie nicht bei jeder Verwendung eine Lizenzgebühr an den Fotografen abgeben müssen.

Quellen: BookCovercafe (2012), Raymond (2012)

Phase 6: Marketing | Das perfekte Autoren-Foto | 121 Das Finden der eigenen Zielgruppe

Themen und Ideen Am Anfang sollte eine Leitidee stehen, die Sie als Autor durch den kompletten Entstehungs- und Vermarktungsprozess des Buches begleitet. Eine Leitidee könnte z. B. lauten: “Ich möchte mich als Experte positionieren” oder “Ich möchte hundert Bücher verkaufen”. Von dieser Idee werden alle anderen Vorgänge für die Entstehung, die Veröffentlichung und auch die Vermarktung abgeleitet. Halten Sie Ihren Leitgedanken auf einem Merkzettel fest, am besten dort, wo er Ihnen täglich begegnet, z. B. am Kühl- schrank oder am PC-Bildschirm.

Zielgruppen Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, für wen Sie ein Buch schreiben, fällt sowohl das Schreiben als auch die Vermarktung leichter. Sie können sich immer wieder Ihre Zielperson vor Augen führen und sich fragen, ob das, was Sie gerade tun, auch in den Augen Ihrer Zielperson sinnvoll erscheint. Würde Ihre Zielperson gerne einen Facebook Post darüber lesen, welche Inspirationen Sie für das Schreiben brauchen? Oder sieht sie lieber ein Foto von Ihrer Katze, die gerade aus einer alten Gießkanne trinkt? Folgende Fragen können bei der Festlegung der Zielgruppe behilflich sein:

1. Demographie: Herkunft, Geschlecht, Alter, Familienstand, Bildung und/oder Einkommen 2. Lebensstil: Sparer oder Konsumierer? Niedrigpreissektor oder hochpreisige Qualitätsware? Voller Preis oder Rabatt-Käufer? 3. Interessen: Freizeitgestaltung, Religion, Hobbies, Reiseziele? Sportler oder Couch-Potato? 4. Vermittler: Primärkäufer im Haushalt? Wen fragt sie vor einem Kauf um Rat (Partner, Kinder, Eltern, Social Media- Kanäle, Internet, Freunde)?

122 | Phase 6: Marketing | Das Finden der eigenen Zielgruppe 5. Ziele: Welche Ziele verfolgt die Zielgruppe (langfristig und kurzfristig)? 6. Emotionen: Charaktereigenschaften, Überzeugungen, Reak- tion auf gute oder schlechte Nachrichten? 7. Produkte: Welche Dinge mag sie? Kauf für Benutzung oder nur für Prestige? 8. Autorenkommunikation: Was will sie von Ihnen als Autor? Möchte sie aktiver und begeisterter Fan sein, lieber passiv konsumieren oder ist dies überhaupt wichtig für die Ziel- gruppe? 9. Information: Wo informiert sie sich über Produkte? Online oder Offline? Welche Suchwörter verwendet sie? 10. Informationsqualität: Nach welcher Art von Informationen sucht sie? Ist sie interessiert an weiteren Details, an Rezen- sionen oder nur nach Kaufquellen? Wo und wie sucht sie? Sucht sie lieber nebenbei (Multitasking) oder gezielt? Welche Geräte besitzt sie? Wie oft?

Strategien Nachdem Sie eine Zielgruppe bestimmt haben, können Sie eine passende Strategie festlegen. Überlegen Sie sich genau, wo Ihre Zielgruppe im Internet anzutreffen ist, also welches soziale Netz- werk sich für eine gezielte Ansprache eignet. Einen Hinweis darauf, welche sozialen Kanäle Ihre Zielgruppe nutzt, erhalten Sie zum Beispiel in den Mediadaten der Netzwerke. Auch verschiedene Fachblogs wie Futurebiz, W&V und Allfacebook sowie Studien helfen Ihnen dabei, z. B. der Leitfaden Social Media von BITKOM.

Maßnahmen Von den Strategien leiten Sie Ihre konkreten Maßnahmen ab: Ob per E-Mail oder Newsletter, mit einem Beitrag auf Facebook, Ihrer Webseite oder in Foren - halten Sie Ihre Fans immer auf dem Laufenden! Um schon vor der Veröffentlichung einen Fanstamm

Phase 6: Marketing | Das Finden der eigenen Zielgruppe | 123 aufzubauen, berichten Sie in regelmäßigen Abständen von Ihrem aktuellem Arbeitsstand, z. B. “Noch ein Kapitel, dann ist mein Buch fertig”, oder geben Sie vorab kleine Leseproben. Lassen Sie Ihre Follower auch am Erstellungsprozess teilhaben. Beispiels- weise können Sie verschiedene Buchtitel oder Cover zur Auswahl stellen und Ihre Leser darüber abstimmen lassen. Dies ist nur eine kleine Auswahl an Maßnahmen, deren Wirksamkeit Sie regelmäßig überprüfen sollten. Falls Ihnen kein Nutzen aus den umgesetzten Maßnahmen entsteht, sollten Sie sich neue Maßnahmen über- legen und auch hier stets den Nutzen kontrollieren.

Quellen: Cohen (2011), BITKOM (2010)

Als Autor Personas erstellen Damit Sie Ihre Marketingmaßnahmen bestmöglich gestalten können, ist das Durchführen einer Zielgruppenanalyse eine wesentliche Voraussetzung. Wenn Sie Ihre Zielgruppe identifi- ziert haben, ist die Abbildung Ihrer Leser als sogenannte Personas eine weitere große Hilfe, im dichten Marketing-Dschungel die geeignete Strategie zu finden. Personas sind fiktive Personen, die stellvertretend für Ihre gesamte oder für einen ausgewählten Teil Ihrer Zielgruppe stehen. Sie verfügen über die typischen Eigenschaften der Ziel- gruppe und weisen das durchschnittliche Nutzerverhalten auf. Ursprünglich kommt das Personas-Modell aus dem Anforde- rungsmanagement. Wenn es z. B. darum geht, eine neue Software zu erstellen, werden durch reale Marktbeobachtungen Personas gestaltet, die dann die tatsächlichen Endnutzer repräsentieren. Anhand ihrer Bedürfnisse wird die Software schließlich erstellt. Das Modell kann auf alle Verkäufer-Kunden-Beziehungen ange- wandt werden, natürlich auch bei dem Kontakt von Ihnen zu Ihren Lesern. Versetzen Sie sich in Ihre Leser hinein und gestalten Sie ein oder mehrere ganz konkrete Figuren, die zwar fiktiv sind, aber ein Prototyp Ihrer Zielgruppe darstellen. Die Beschreibung Ihrer

124 | Phase 6: Marketing | Das Finden der eigenen Zielgruppe Personas sollte sich am Ende wie ein sehr detaillierter Steckbrief lesen und u. a. Folgendes beinhalten:

»» Bild (entweder ein prägnanter Avatar oder das Bild einer realen Person) »» Name, Alter, Geschlecht »» Jobbezeichnung und -beschreibung »» Wohnort »» Hobbys und Interessen »» Fähigkeiten »» Ziele und Motivationen

Sie geben Ihren Lesern mithilfe von Personas ein wahres Gesicht und hauchen dem abstrakten Begriff “Zielgruppe” echtes Leben ein. Beispiele könnten sein:

Marie (35) Dieter (67) Online-Redakteurin Rentner München Darmstadt

»» studierte Literaturwissenschaft »» gelernter Schreiner »» ist passionierte Krimi-Leserin »» liest Romane aus der Region »» liebt verregnete Sonntage »» spielt Skat und Schach »» besitzt einen eReader »» kauft im stationären Handel

Möchte selbst einmal ein Möchte einmal nach richtiges Buch schreiben. Australien reisen.

Phase 6: Marketing | Das Finden der eigenen Zielgruppe | 125 Die Beispiele zeigen, dass es unter Umständen nicht einfach für Sie sein wird, die speziellen Wünsche aller Personas abzudecken. Ihre Aufgabe ist es, die größtmögliche Schnittmenge zu finden. Für die Erstellung der Personas finden Sie im Internet Hilfestel- lungen in Form von Webanwendungen. Mit Personapp können Sie schnell und ohne große Mühe Personas kreieren. Erstellen Sie sich ein Konto, legen Sie ein Projekt fest und generieren Sie im Anschluss die Personas. Die Personas bei Personapp enthalten neben dem Namen, der Verhaltensweise und den demografi- schen Merkmalen auch einen Avatar, den Sie aus einem Pool von 10 verschiedenen Avataren aussuchen können. Wenn Sie Ihre Personas erstellt haben, können Sie diese ausdrucken, im Netz teilen oder als PDF exportieren. Der Service von Personapp ist für Sie kostenlos. Falls Sie sich über Ihre Zielgruppe noch nicht 100% sicher sind, hilft Ihnen vielleicht eine Art Zufallsgenerator weiter. Der kostenlose Random Users Generator67 erschafft Personas wie am Fließband. Starten Sie den Generator und erhalten Sie Personas, denen echte Profilfotos und zufällige Eigenschaften zugewiesen wurden. Es wird ein kleiner Steckbrief erschaffen, der sogar fiktive postalische Adressen und Telefonnummern enthält. Für Männer und Frauen ist jeweils ein eigener Generator zuständig. Natürlich können Sie diese zufälligen Angaben für Ihre Leser nicht vollständig übernehmen, aber Inspiration erlangen Sie dadurch mit Sicherheit. Fazit: Mit der Erstellung von Personas wird es Ihnen leichter fallen, die Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Leser einzu- schätzen. Sie lernen Ihre Zielgruppe besser kennen und haben sie visuell greifbar vor sich. Wenn Sie die nächste Marketing- maßnahme planen, eine neue Lesung organisieren oder an Ihrem nächsten Buch schreiben: denken Sie an Ihre Personas und die Chance auf Erfolg wird steigen.

Quellen: Janschitz (2014), Rixecker (2015), Personapp (2015), Seer (2014), Designs- kilz (2015)

67 http://www.designskilz.com/random-users/

126 | Phase 6: Marketing | Das Finden der eigenen Zielgruppe Das Offline Marketing

Im Marketing kann man allgemein zwischen offline und online Marketingmaßnahmen unterscheiden. Offline Marketing beschreibt alle Marketingaktivitäten, die sich außerhalb des Inter- nets abspielen. Diese werden z. B. von Verlagen für ihre Autoren übernommen. Die Digitalisierung und technische Entwicklung bringt neue Vermarktungsmöglichkeiten hervor, die man unter dem Begriff des Online Marketings zusammenfasst. Eine gute Marketingstra- tegie berücksichtigt beide Vermarktungsarten, weshalb man auch die klassischen Formen der Lesung oder der Leseprobe nicht ignorieren sollte.

Verlagsvorschau und Freiexemplare Verlagsvorschauen sind Informationsprospekte von Verlagen und richten sich an den Bucheinzel- und Großhandel. Die Vorschauen werden zu den zwei großen Buchmessen im Frühling und Herbst produziert. Je nachdem wie stark ein Titel vom Verlag einge- schätzt wird, wird er mehr oder weniger prominent im Heft dargestellt. Sie können sich mit anderen Autoren ähnlicher Titel zusammenschließen und gemeinsam eine Vorschau erstellen. So können Sie sich die Kosten teilen und gemeinsam auf mögliche Vertriebspartner, wie Buchhandlungen zugehen. Lese- bzw. Rezensionsexemplare sind Bücher, die kostenlos an Buchhändler, Journalisten und zunehmend auch an Buch-Blogger geschickt werden. Journalisten und Blogger rezensieren das Buch und verhelfen ihm dadurch zu mehr Aufmerksamkeit; Buch- händler sollen nach der Lektüre das Buch in Beratungsgesprächen empfehlen. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, wie Interes- senten an ein Freiexemplar kommen: Die erste Möglichkeit ist die aktive Verteilung durch die Verlage. Hier wird eine bestimmte Menge an Exemplaren kostenlos an die Presse und ausgewählte Buchhändler verteilt. Die Auswahl der Empfänger erfolgt gezielt,

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | 127 die Verlage wissen aus Erfahrung, welche Journalisten welche Bücher bekommen. Für einen Autor ist es am Anfang schwierig und zeitaufwendig, die entsprechenden Presse- und Buchhan- delskontakte aufzubauen, aber es lohnt sich: Denn kostenlose Bewerbung in der Presse und in einzelnen Buchhandlungen trägt dazu bei, dass sich Ihr Buch gut verkauft! Die zweite Möglichkeit ist, dass die Journalisten und Buchhändler selbst eine Anfrage beim Verlag stellen und um ein Freiexemplar bitten.

Der Buchhandel und ich Den Wunsch im Buchhandel vertreten zu sein, haben fast alle Self-Publishing-Autoren. Viele Autoren sehen dies als wichtigen Faktor für den Erfolg ihres Buches. Nun klopft nicht bei jedem Autor ein Verlag an und auch nicht jeder Verlag hat exzellente Beziehungen zum Buchhandel. Besonders mit der zunehmenden Professionalisierung bei der unabhängigen Erstellung und Verbreitung von Büchern, stellt sich daher die Frage: Wie gelange ich als Autor auch ohne Verlag in den Buchhandel? Nun klopft nicht bei jedem Autor ein Verlag an und auch nicht jeder Verlag hat exzellente Beziehungen zum Buchhandel. Besonders mit der zunehmenden Professionalisierung bei der unabhängigen Erstellung und Verbreitung von Büchern, stellt sich daher die Frage: Wie gelange ich als Autor auch ohne Verlag in den Buchhandel? In Kooperation mit der Hochschule der Medien hat sich epubli diesem Thema gewidmet und untersucht, welche Faktoren und Maßnahmen den Verkaufserfolg im stationären Handel primär beeinflussen. Die Studierenden von Prof. Dr. Boris Alexander Kühnle aus dem Studiengang Medienwirtschaft haben verschie- dene Buchhändler und Autoren befragt und aus den Ergebnissen ein Handbuch erstellt, das an dieser Stelle auszugsweise vorge- stellt wird.

128 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich Das sollte mein Buch haben, um erfolgreich zu sein

“Manchmal habe ich das Gefühl, Self-Publisher sind Analphabeten.” (Buchhändler)

Im Zuge der Professionalisierung werden ganz neue Qualitätsan- forderungen an die Autoren und ihre Arbeit gestellt. Mit diesen sich etablierenden Marktstandards sollte sich jeder Autor vertraut machen und sie ernst nehmen. Dabei geht es nicht nur um die Qualität von Inhalt und Layout, sondern auch um die Zielgruppenansprache und die sogenannten Paratexte, sprich alle Texte rund um das Buch, wie zum Beispiel Klappentexte, Pressetexte etc.

1. Qualität in Text und Form Ein fehlerfreier und inhaltlich stimmiger Text ist das A und O für jeden Buchhändler. Gewährleisten können Sie als Autor dies mit einem Qualitätscheck durch Lektorat und Korrektorat. Das Vertrauen in die Arbeit von Textprofis ist hoch und gilt als einschlägiges Merkmal qualitativer Bücher. Sie sollten sich also überlegen, wie Sie die Fehlerfreiheit Ihrer Titel garantieren. Nicht immer muss ein teurer Experte bezahlt werden. Vielleicht haben Sie ja einen echten Profi in Ihrem Umfeld? Achten Sie aber darauf, dass Sie ehrlich und objektiv kritisiert werden. In diesem Fall hilft Ihnen ein Freund, der es gut mit Ihnen meint, eher nicht weiter. Bezüglich der Qualität der Texte ist eine Kritik zu viel eher positiv und sollte auf jeden Fall angenommen werden.

2. Das Äußere zählt So oberflächlich es auch ist: Ein professionelles Cover und ein passender Buchsatz werden es Ihnen erleichtern, Ihre Titel in einer Buchhandlung zu platzieren. Wer kann es dem Buchhändler auch verübeln? Den wenigen Platz, den er hat, muss er mit anspre- chenden Titeln versehen, da sonst die potentiellen Käufer einfach an der Auslage vorbeigehen - und das bedeutet: kein Umsatz für

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich | 129 den Buchhändler. Als Autor sollte man deshalb das Cover nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sehen Sie sich andere Titel Ihres Genres an. Was machen Ihre Kollegen und Mitbewerber? Fragen Sie auch ruhig die Leser Ihres Genres nach ihrer Meinung. Häufig gibt es ganz bestimmte Motive, die funktionieren, andere wiederum nicht. Nehmen wir zum Beispiel den Bereich Romance: Sie werden sehr oft Cover mit verliebt-umschlungenen Menschen sehen. Das Farbspektrum bewegt sich dabei in den eher warmen Gefilden von Rot, Orange, Rosa und Gelb. Dagegen sind Krimis oft dunkel gehalten und zeigen keine Gesichter oder Personen (sonst wäre ja die gesamte Spannung weg). Hier wird häufig mit Gegen- ständen oder Schatten gespielt. Dabei steht auch der Titel in einem starken Kontrast zum restlichen Cover, zum Beispiel blut- rote Buchstaben auf einem schwarz-grauen Hintergrund. Mehr dazu im Kapitel Covergestaltung, Phase 4: Gestaltung.

3. Der Kostenfaktor Je nach Umfang und Ausstattung Ihres Titels sollten Sie den Verkaufs- preis für Ihr Buch festlegen. Ein Taschenbuch sollte sich preislich zwischen 9,99€ und 12,99€ bewegen. Bei einem Hardcover-Buch dagegen kann der Preis zwischen 20,99€ und 29,99€ liegen. Natür- lich ist der Verkaufspreis auch davon abhängig, wie viele Seiten Ihr Buch hat und wie aufwändig es gestaltet ist. Foto- und Kunstbücher liegen preislich wesentlich über diesen Richtwerten. Die meisten Self-Publisher nutzen den Digitaldruck, was bedeutet, dass im Gegensatz zu Großauflagen die Produktion teurer ist. Wenn Ihr Buch teurer ist, weil es zum Beispiel besonders viele Seiten hat, können Sie zum Beispiel darüber nachdenken, ob Sie aus Ihrem Buch zwei Teile machen. Mehr dazu im Kapitel Wie teuer soll mein Buch sein?, Phase 5: Publizieren.

4. Ihre Marke In der großen Masse der jährlich neu veröffentlichten Titel, kann ein einzelner Autor schnell untergehen. Sie sollten sich deshalb darüber bewusst werden, was Sie und Ihr Werk besonders macht.

130 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich Zum Beispiel ein spezielles, einzigartiges Thema? Ein lokaler oder regionaler Bezug im Text? Oder eine starke Marke, die Sie repräsentieren? Ihre Autoren- marke transportieren Sie zum einen mit dem Gesamteindruck Ihres Buches - sprich Inhalt und Gestaltung -, zum anderen aber auch mit den von Ihnen gewählten Marketingmaßnahmen. Diese sollten Ihr Buch und Ihre Rolle aus Autor unterstreichen. Auch hier sollten Sie auf die Qualität achten und vor allem zielgrup- penspezifisch vorgehen. Dazu gehört auch ein gut durchdachter Klappentext, ein aussagekräftiges Autorenprofil und passende Werbemittel. Mehr zu dem Schreiben von Klappentexten erfahren Sie im Kapitel Der Klappentext - Mehr als nur eine Inhaltsangabe, Phase 2: Formulierung.

5. Die richtigen Konditionen für den Buchhandel Buchhandlungen sind bestimmte Distributionswege gewohnt und bestehen auch häufig auf diese. Dazu gehört u. a., dass ihnen ein Händlerrabatt gewährt wird. Bevor Sie sich für einen Self-Pub- lishing-Anbieter entscheiden, sollten Sie überprüfen, ob dieser einen Buchhandelsrabatt gewährt. epubli bietet beispielsweise allen Buchhändlern einen Rabatt von 30% auf ihre Bestellungen.

Vorbereitungen: Das kann ich bereits während des Schreibprozesses tun

1. Planung Planung ist alles. Egal ob beim Schreibprozess, beim Marketing oder dem Vertrieb: Man sollte sein Werk als Projekt betrachten. Dafür benötigt man Ziele und eine Strategie, wie man sein Vorhaben realisieren möchte. Auch hinsichtlich der Ansprache von Buch- handlungen sollte man vorab einige Fragen beantworten:

»» Was macht mein Buch besonders? »» Wer ist meine Zielgruppe? »» Welche Buchhandlungen könnten Interesse haben?

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich | 131 »» Welche thematischen Bezüge könnten für Buchhandlungen interessant sein? »» Welche Verkaufsargumente kann ich einer Buchhandlung an die Hand geben? »» Welche zusätzlichen Werbemittel kann ich produzieren?

Diese Fragen kann man in der Regel schon vor der Fertigstellung des Buches beantworten. Und das sollte man auch. Wichtig ist es, diese Fragen im Kontext des gesamten Buchmarketings zu sehen. Viele Antworten können auch für andere Vermarktungsinitiativen relevant sein. Das bedeutet, dass die Aktivitäten in Richtung stati- onärer Handel Teil einer ganzheitlichen Strategie sind.

2. Definieren Sie Ihre Zielgruppe Nicht erst nachdem Sie das Buch fertiggestellt haben, sollten Sie sich Gedanken zu Ihren Lesern machen. Ab dem Moment, in dem Sie mit dem Schreiben beginnen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, wer Ihre Leser sind, wo diese Bücher kaufen, welche anderen Dinge ihr Interesse wecken und in welchen Communities sie sich on- und offline bewegen. Das gibt Ihnen eine Vorstellung darüber, wo und mit welchen Mitteln Sie Ihre Käufer erreichen. Außerdem hilft es Ihnen bei der Frage, welche Buchhandlungen spannend für Sie sein könnten. Die meisten unabhängigen Buch- handlungen haben eine thematische Ausrichtung und suchen nach passenden Titeln. Wenn Ihr Buch zum Schwerpunkt der Buchhandlung passt, steigt die Chance, dass Ihr Titel mit aufge- nommen wird.

»» Wer ist der Leser meines Buches? »» Für welche anderen Themen interessiert sich mein Leser? »» Welches Hobbies hat mein Leser? »» Wo bewegt er sich im Alltag? »» Welche Online Communities nutzt mein Leser? »» Wo kauft er ein?

132 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich 3. Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen Sie müssen eine Beziehung zu Ihren Lesern aufbauen und vor allem auch pflegen. So machen Sie sich gleichermaßen bekannt und erhalten wertvolles Feedback. Fragen Sie doch zum Beispiel, wo Ihre Fans am liebsten Bücher kaufen oder in welchen anderen Läden sie gern sind. Die Kontaktaufnahme ist in den Zeiten der Digitalisierung nicht schwierig. Sie finden Ihre Leser in den sozialen Netzwerken, wie zum Beispiel Facebook, Twitter oder auf Ihrem eigenen Blog. Eine gute Recherche ist hier unerläss- lich. Außerdem treffen Sie Leser bei Veranstaltungen, wie den großen Buchmessen, Lesungen und Autorengesprächen. Dabei müssen Sie nicht einmal selbst der Protagonist des Abends sein. Gehen Sie zu Veranstaltungen anderer Autoren Ihres Genres. Die Vorteile: Sie lernen die Arbeitsweise und die Vermarktungsideen von anderen Autoren kennen und können sicher einiges über erfolgreiche Leseransprache dazulernen. Die anderen Autoren können im Gegenzug auch etwas von Ihnen lernen. Tauschen Sie sich aus!

»» Wo treffe ich meinen Leser on- und offline? »» Wie spreche ich ihn am besten an? »» Welche anderen Autoren interessieren ihn? »» Welche Themen interessieren ihn?

Die Umsetzung

1. Keine Illusion: Es wird viel Arbeit

“Ich mach ein nettes Buch, bring das raus und verkaufe das. So funktioniert es nicht.” (Autor)

Self-Publishing-Autoren sind zwar unabhängig, kreativ und frei, dafür müssen sie aber auch Aufgaben übernehmen, die sonst ein Verlag erledigen würde. Dazu gehört auch die Vermarktung und der Vertrieb von den eigenen Titeln.

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich | 133 Dabei darf man sich keine Illusionen machen: Das ist viel Arbeit und verlangt einiges an Vorüberlegungen und Planung. Deshalb sollte man sich Hilfe und Tipps holen, wo man kann. Schließlich ist man nicht auf allen Gebieten ein Experte. Workshops für Autoren oder auch Autorengemeinschaften eignen sich dafür hervorra- gend. Versuchen Sie Kontakt mit anderen Autoren aufzunehmen, um sich gegenseitig auszutauschen und von den Erfahrungen zu profitieren. Ein Konzept, was bereits erfolgreich in den USA und in Großbritannien funktioniert, ist, dass Autoren mit ähnlichen Titeln gemeinsam auf Buchhandlungen zugehen. Autorenkollektive verringern für die Buchhändler den zeitlichen Aufwand und auch die Autoren können den Arbeitsaufwand und die Kosten teilen. Dennoch: Seien Sie nicht enttäuscht, wenn es einmal nicht klappt. Buchhändler wählen ganz gezielt passende Titel nach Thema, Jahreszeit und anderen Ereignissen, wie zum Beispiel dem Jahrestag eines Schriftstellers o. ä. aus. Da braucht man als Autor manchmal einen längeren Atem, um in ein passendes Zeitfenster zu fallen. Auch deshalb ist es wichtig, nach der ersten Kontaktauf- nahme im Gedächtnis der Buchhändler zu bleiben.

2. Die Auswahl der Buchhändler

“Wenn man keinen triftigen Grund hat für den Buchhandel, das Buch zu nehmen, dann ist es verhältnismäßig sinnlos für den Autor zu versuchen, in den Laden zu kommen” (Autor)

Ein Buchhändler handelt in besonderem Maße kundenorientiert. Er kennt im Idealfall die Präferenzen jedes einzelnen Stammkunden. Deshalb sucht er Bücher auch nach den Kundenpräferenzen aus. Je genauer Sie ihm sagen können, warum Ihr Buch in seine Buch- handlung passt, desto größer sind Ihre Chancen. Recherchieren Sie unbedingt die Buchhandlung und ihre Kunden. Fragen Sie sich immer: „Passt mein Buch in diese Buch- handlung?“ Sie müssen sich auf jeden Fall vor der Ansprache des Buchhändlers über dessen Zielgruppe und die Schwerpunkte des

134 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich Buchladens informieren. Wenn Sie sichergestellt haben, dass Ihr Buch zum Sortiment des Buchladens passt, muss der Buchhändler trotzdem noch davon überzeugt werden, dass das Buch nach- gefragt werden wird. Sie brauchen also (mindestens) ein gutes Argument, warum das Buch in den Handel soll, z. B.:

»» Bereits erreichte Erfolge, zum Beispiel des eBooks »» Rezensionen, zum Beispiel in Zeitschriften, Zeitungen oder Blogs »» Autoren- oder Buchpreise, die Sie erhalten haben. Nehmen Sie also ruhig an Wettbewerben teil, das kann Ihnen auf keinen Fall schaden. »» Ein besonderer thematischer Bezug (zum Beispiel Winter, Weihnachten oder regionale/lokale Themen), der im Vertrieb genutzt werden kann

3. Worauf Buchhandlungen hören: Empfehlungen Ein wichtiges Entscheidungsargument für Buchhändler sind Empfehlungen von Kunden und Kollegen. Deshalb sollten Sie bei Ihren Werbemitteln bzw. bei der Kontaktaufnahme darauf achten, dass Sie genügend Rezensionen haben. Dabei kommt es auf die Mischung an: Bitten Sie Ihre Testleser um eine Einschätzung, leiten Sie das Buch an Buchblogger und regionale Medien weiter und nutzen Sie die Bewertungsfunktionen in den einschlägigen Online- shops. Wichtig ist dabei, dass die Rezensionen gut mit kurzen Zitaten wiedergegeben werden können und authentisch sind. Häufig reagieren Buchhändler auch auf Nachfragen von Kunden. Sie sollten also auch Ihre Fans animieren, Ihre Titel bei den regionalen Buchhandlungen zu bestellen. Weitere Informationen im Kapitel Wie man als Autor Buch-Rezensionen erhält, Phase 6: Marketing.

4. Die Spielregeln

“Jede Woche kommt mindestens eine Person in den Laden, die denkt sie sei der große Schriftsteller, nur noch nicht entdeckt.” (Buchhändler)

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich | 135 Um erfolgreich seinen Titel in einer Buchhandlung zu platzieren, gibt es simple formale Richtlinien, die man einhalten sollte. So sollte man volle Tage wie den Samstag, die Vorweihnachtszeit oder andere Feiertage meiden. Buchhändler haben dann beson- ders viel zu tun und keine Zeit, um sich Ihrer Anfrage mit der nötigen Ruhe zu widmen. Neben bestimmten Tagen eignen sich auch bestimmte Uhrzeiten. In der Regel ist der Vormittag ruhiger als der Nachmittag und damit passender für Ihren Besuch. Bei der Kontaktaufnahme sollten Sie immer den persönlichen Weg suchen. Wenn Sie nicht selbst vor Ort sein können, sollten Sie zum Telefonhörer greifen anstatt eine E-Mail zu schreiben oder Ihr Werk per Post zuschicken. Das geht im Tagesgeschäft unter und ruft oft Reaktionen wie “Das habe ich doch gar nicht bestellt” hervor. Oder es wird als Werbung empfunden und direkt weggeklickt bzw. weggeworfen. Bei der persönlichen Ansprache ist es ratsam, nicht direkt die Geschäftsführer oder Inhaber anzusprechen, sondern einen Angestellten oder Azubi. Diese haben häufiger mehr Zeit, aber ebenso Einfluss auf die Auswahl des Sortiments. Obwohl es eigentlich schon der gesunde Menschenverstand gebietet, betonen es viele Buchhändler immer wieder: Autoren sollten ihnen mit Respekt, Freundlichkeit und Höflichkeit begegnen. Es ist schade, dass vor allem Self-Publisher scheinbar einen schwierigen Stand in der Buchhandelsszene haben und teil- weise als arrogant und penetrant beschrieben werden. Diesem Ruf sollten Sie entgegenwirken! Nicht nur für Ihren eigenen Erfolg, sondern auch für Ihre Kollegen, denn Sie sitzen alle im selben Boot!

Darauf sollten Sie beim persönlichen Erscheinen im Buchladen achten: »» Informieren Sie sich vorher über die Buchhandlung. »» Seien Sie nicht aufdringlich oder arrogant. »» Erzwingen Sie keine direkte Antwort. Das setzt den Buch- händler unter Druck und führt unweigerlich zu einer Absage. »» Zeigen Sie Referenzen, wie z. B. Ihre Facebook Seite oder Rezensionen.

136 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich »» Bringen Sie eine Leseprobe und andere Werbemittel mit, beispielweise einen Flyer. »» Konzentrieren Sie sich bei allem, was Sie sagen oder abgeben, auf das Wesentliche. Weniger ist mehr – denn Buchhändler werden täglich mit unzähligen Büchern und E-Mails über- schwemmt, die sie gar nicht alle lesen können. »» Sollten Sie trotz Ihren Bemühungen eine Absage erhalten, bleiben Sie freundlich und höflich. Lassen Sie Ihren Ärger über Absagen niemals am Buchhändler aus! Das verbaut nicht nur Ihnen den Weg in die Buchhandlung, sondern lässt ein negatives Bild von Self-Publishern allgemein entstehen.

5. Passende Werbemittel Was Sie immer dabei haben sollten: eine ansprechende Lese- probe sowie einen Flyer. Dabei ist es wichtig, dass Sie die richtigen Inhalte auswählen. So sollte Ihre Leseprobe nicht länger als 16 Seiten sein und neben aussagekräftigen Textpassagen (das müssen nicht unbedingt die ersten Buchseiten sein!) auch Rezen- sionen, Informationen zu Buch und Autor sowie einen passenden Klappentext und eine kurze Beschreibung der Hauptcharaktere enthalten. Der Flyer und die Leseprobe sollten passend zum Buchlayout gestaltet sein, um einen Wiedererkennungseffekt zu erzielen. Geben Sie sich Mühe, diese Begleitmaterialien sind Ihr Aushängeschild! Mehr dazu im Kapitel Flyer und Visitenkarten, Phase 6: Marketing. Neben den Werbemitteln können Sie dem Buchhändler auch direkt einen Bestellzettel als Vorlage geben. So ist die Hürde für die Mitarbeiter sehr gering, den Titel bei den richtigen Ansprech- partnern zu bestellen.

6. So schreiben Sie richtige E-Mails Nach der persönlichen Kontaktaufnahme bietet es sich an, dem Buch- händler weitere Informationsmaterialien zur Verfügung zu stellen. Konzentrieren Sie sich dabei auf das Wesentliche und begründen Sie gleich zu Beginn, warum das Buch in das Sortiment passt.

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich | 137 Allerdings reicht es Buchhändlern in der Regel nicht, wenn Sie zum Beispiel nur eine E-Mail mit Amazon-Rezensionen verschicken. Wählen Sie besser eine persönliche Ansprache und hängen Sie Rezensionen und eine digitale Leseprobe an. Fassen Sie am besten auch noch einmal das Gespräch zusammen, das Sie mit dem Buch- händler persönlich oder telefonisch geführt haben. So wird er sich besser an Sie erinnern. Das ist zwar aufwändiger, da Sie die verschie- denen Textbausteine an die jeweilige Buchhandlung anpassen müssen, wird Ihnen aber einen größeren Erfolg bescheren.

7. So können Sie kooperieren Sie haben einen Buchhändler überzeugt? Toll! Es gibt ganz unter- schiedliche Wege, jetzt die Zusammenarbeit zu beginnen und die Kooperation langfristig aufzubauen. Sie sollten aktiv passende Ideen mit einbringen, damit Sie dem Händler Arbeit abnehmen. Achten Sie darauf, dass Sie mit Ihren Partnern konkrete Maßnahmen inklusive To-dos und Timing definieren. Das schafft auf beiden Seiten Sicherheit und Vertrauen. Aus Ihrem eigenen Interesse heraus sollten Sie derjenige sein, der auf die Einhaltung und Umsetzung achtet. Hier einige Ideen, die je nach Buchhand- lung und Werk variieren können:

»» Hinterlassen Sie ein kostenloses Exemplar in der Buchhand- lung. So kann sich jeder Mitarbeiter einen guten Eindruck verschaffen. »» Bei lokalen und regionalen Themen bieten sich Lesungen an. Auf diese Weise kann der Buchhändler seine Stamm- kunden binden und einen kulturellen Beitrag für seine Stadt leisten. »» Non--Artikel, zum Beispiel Anhänger, Lesezeichen und T-Shirts, können sich in einigen Fällen eignen. »» Pflegen Sie die Beziehungen zu Ihrer Buchhandlung auch online. So können Sie z. B. Ihre Buchhandlung in einem Post zu Ihrem Buch mit Hinweis auf die Verfügbarkeit verlinken. Auch Bilder von Lesungen lassen sich direkt verlinken.

138 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich Checkliste für die Zusammenarbeit mit dem Buchhandel »» Der Inhalt ist professionell erzählt und fehlerfrei geschrieben. »» Das Cover ist zielgruppengerecht und kann sich mit anderen Titeln messen. »» Sie haben einen marktüblichen Verkaufspreis für Ihr Buch gewählt. »» Ihre Marketingtexte bringen den Inhalt und Ihr Autorenprofil auf den Punkt, sind fehlerfrei und sprechen Ihre Zielgruppe an. »» Die passenden Werbemittel, wie zum Beispiel Flyer und Leseproben, sind vollständig und Sie haben sie immer dabei. »» Für Buchhandlungen nutzen Sie die passenden Vertriebs- wege und bieten einen Händlerrabatt an. »» Sie haben Ihre Zielgruppe definiert und kennen sie. »» Sie haben die thematischen passenden Buchhandlungen und die individuellen Ansprechpartner recherchiert. »» Sie haben eine Strategie und einen Maßnahmenkatalog für die Ansprache der Buchhandlungen erstellt. »» Sie haben sich mit anderen Autoren vernetzt, um Erfah- rungen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. »» Sie haben Rezensionen, die Sie auch auf den passenden Werbemitteln platziert haben. »» Sie rufen Ihre Leser auf, Ihr Buch in der Buchhandlung zu bestellen. »» Sie nutzen ruhige Vormittage in der Woche, um die Buch- händler anzusprechen. »» Sie nehmen persönlich Kontakt auf, am besten mit Ange- stellten und Azubis. »» Sie sind immer freundlich und respektvoll. »» Sie fassen nach - per E-Mail oder telefonisch. »» Sie haben gemeinsam mit der Buchhandlung Maßnahmen, Aufgaben und Timing definiert. »» Sie bringen aktiv eigene Ideen mit ein. »» Sie verstehen sich als Projektmanager und kontrollieren die Aufgaben sowie den Prozess.

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Der Buchhandel und ich | 139 Pressearbeit und Pressemitteilung

So gelingt Pressearbeit - Die ersten Schritte Eins gleich vorweg: Die Gleichung “1 Pressemitteilung = unzäh- lige Presseartikel = tausende von Buchverkäufen” geht in den allerseltensten Fällen auf. Na, dann kann ich es ja gleich sein lassen, werden einige nun denken. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, sollten Sie sich lieber fragen, wozu Pressearbeit eigentlich dient und wie Sie sie richtig für sich nutzen können. Pressearbeit bedeutet in erster Linie, den Kontakt zu Medien- vertretern zu suchen und aufzubauen. Nicht jede E-Mail an einen Journalisten wird sofort zu einem Bericht führen, trotzdem sollten Sie sich seine E-Mail-Adresse abspeichern und z. B. bei Ihrer nächsten Lesung oder Ihrem nächsten Buch wieder auf ihn zukommen. Mit Freundlichkeit und Geduld und einem stetig wachsenden Netzwerk wird es Ihnen gelingen, Ihr Buch in die Medien zu bringen. Ein Medienbericht erhöht Ihre Bekanntheit und führt zu mehr Sichtbarkeit. Das ist gerade im Internet wichtig. Sobald ein Pres- seartikel veröffentlicht wird, sollten Sie daher unbedingt über Ihre Social Media-Kanäle auf den Bericht hinweisen und, wenn möglich, auf Ihrem Blog oder Ihrer Homepage darauf verlinken. Jede Erwähnung in der Presse erhöht Ihre Reputation und Serio- sität als Autor. Im besten Falle entstehen durch einen Bericht neue Kontakte, sei es zu anderen Autoren, weiteren Journalisten und – klar – dadurch auch zu neuen Lesern.

1. Fangen Sie rechtzeitig an Am besten schon 4 bis 6 Wochen bevor Ihr Buch erschienen ist, sollten Sie sich Gedanken über die Pressearbeit machen. Worauf genau möchten Sie die Presse aufmerksam machen? Auf den Erscheinungstermin Ihres Buches, auf Ihre Lesung, auf die gedruckte Ausgabe Ihres eBooks? Bedenken Sie, dass es einige Zeit braucht, bis Sie die für Sie relevanten Medienvertreter recher- chiert, Ihre Pressemitteilung geschrieben und verschickt haben.

140 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Pressearbeit und Pressemitteilung Geben Sie den Journalisten genügend Zeit, zumindest einmal in Ihr Buch reinzulesen und das Thema mit ihrer Redaktion zu besprechen!

2. Finden Sie Ihre Zielgruppe »» Was für ein Buch haben Sie geschrieben? »» Wer könnte sich für die Inhalte interessieren? »» Welche Medien konsumieren diese potentiellen Leser?

Beispiel 1: Sie haben einen Krimi geschrieben, der in Ihrer Heimatstadt spielt. Dafür werden sich vor allem Menschen aus Ihrer Region interessieren. Diese potentiellen Leser erreichen Sie am besten über lokale Medien: die Tageszeitung, lokale Radio- und TV-Sender (z. B. die dritten Programme).

Beispiel 2: Sie haben einen Ratgeber zum Thema Diabetes geschrieben. Dafür interessieren sich natürlich vor allem (gesund- heitsbewusste) Diabetiker und deren Familienangehörige. Potentielle Medien: Gesundheitsmagazine, Apothekenumschau, die Rubrik Wissen/Gesundheit von Tageszeitungen sowie Blogs und Foren rund um das Thema.

Versuchen Sie es nicht gleich im Feuilleton der ZEIT oder der FAZ, sondern beginnen Sie mit dem lokalen bzw. thematischen Umfeld Ihres Buches!

3. Finden Sie Ihren Ansprechpartner Recherchieren Sie passende Medien-Formate. Dabei hilft neben der Internetrecherche auch ein Blick in die Fernsehzeitung und auf das Zeitungsregal im Kiosk. Suchen Sie innerhalb dieser Medien die Journalisten, die über Ihr Thema berichten. Außerdem lohnt es sich, sich im eigenen Bekanntenkreis umzuhören, wer geeignete Formate kennt oder vielleicht Kontakt zu einem Journalisten hat. Recherchieren Sie die Kontaktdaten der für Sie relevanten Jour-

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Pressearbeit und Pressemitteilung | 141 nalisten. Im Impressum einer Zeitung oder online unter “Kontakt” finden Sie meist die allgemeinen Kontaktdaten der Redaktionen. Lassen Sie sich E-Mail-Adresse und Telefonnummer des von Ihnen recherchierten Journalisten geben. Es kann mühsam sein, sich zum richtigen Ansprechpartner durchzufragen, aber es lohnt sich, damit Ihre E-Mail nicht beim Falschen landet oder im allgemeinen Posteingang untergeht.

4. Erstellen Sie Ihren persönlichen Verteiler Um den Überblick zu bewahren, ist es hilfreich, sich eine Liste, z. B. als Excel-Tabelle, anzulegen. Dort können Sie nicht nur die Kontaktdaten speichern, sondern auch notieren, wen Sie schon kontaktiert haben, wer sich zurückgemeldet hat usw. Ihre Liste sollte folgende Punkte beinhalten:

»» Name des Journalisten »» Name des Mediums »» Ressort »» E-Mail-Adresse »» Telefonnummer »» Wann kontaktiert? »» Antwort erhalten

Vergessen Sie die Blogger nicht! Es gibt viele themen- und genrespezifische Blogs, in denen sich auch Nischenthemen gut unterbringen lassen – und genau dort tummelt sich auch Ihre Ziel- gruppe (s. Kapitel Starten Sie jetzt mit Blogger Relations!, Phase 6: Marketing). Mit diesem Wissen sind Sie bestens für den nächsten Schritt ausgerüstet: die Pressemitteilung.

Die Pressemitteilung Wenn Sie telefonisch Kontakt zu Journalisten aufgenommen haben, lautet die Antwort häufig: “Schicken Sie mir mal was per Mail!” In diesem Fall ist es hilfreich, wenn Sie gleich sämtliche

142 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Pressearbeit und Pressemitteilung Informationen parat haben und nur noch auf “Senden” klicken müssen. Beim Entwerfen Ihrer Pressemitteilung hilft es, sich grob an dieses Aufbaumuster zu halten:

1. Die Überschrift sollte kurz, knackig und aussagekräftig, aber nicht reißerisch sein. 2. Der erste Satz muss alle wichtigen Infos enthalten: Name des Autors, Titel des Buchs, Genre, Erscheinungsdatum (oder “ab sofort”), Verlag. Am besten orientieren Sie sich an den W-Fragen: Wer, was, wie, wann, wo. Beispiel: Ottilie Muster- fraus neuer Krimi “Killing him softly” ab 1.4. exklusiv als eBook im Criminalo-Verlag. 3. Gibt es einen aktuellen Bezug? Halten Sie z. B. eine Lesung? Findet eine Fachmesse o. Ä. statt, bei der es auch um das Thema Ihres Buches geht? Gibt es ein Jubiläum z. B. zu einem historischen Thema, über das Sie schreiben? Auch das gehört in den ersten Absatz Ihrer Pressemitteilung! 4. Schreiben Sie im Mittelteil je drei bis fünf Sätze: »» über das Buch: kurze Inhaltsangabe, Zielgruppe (z. B. für Krimifans / für alle Segelfreunde). Wenn es sich anbietet, können Sie auch ein Zitat (maximal 2-3 Sätze) aus Ihrem Buch hinzufügen, das auch ohne Kontext verständlich ist und Ton und Atmosphäre wiedergibt. »» über Sie selbst: z. B. wo leben Sie? Falls das Schreiben eine Nebentätigkeit ist, was machen Sie hauptberuf- lich? Welche Bücher haben Sie schon veröffentlicht? Erwähnen Sie ggf., wo Journalisten nützliche und interes- sante Infos über Sie bzw. Ihr Buch finden können: Haben Sie eine Webseite, ein eigenes Blog, ein professionelles Autoren-Profil bei Facebook, Twitter, Goodreads o. ä.? 5. Angaben zum Buch: Vollständiger Titel, Erscheinungsdatum, Verlag, ISBN, Seitenzahl, Preis, Format (eBook, Hardcover, Taschenbuch), Shop-Link zum Buch. Auch das Coverbild passt gut an diese Stelle.

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Pressearbeit und Pressemitteilung | 143 6. Falls schon andere Rezensionen über das Buch erschienen sind, schicken Sie die Links dazu mit. Beschränken Sie sich auf 2-3 Links, um die Pressemitteilung nicht zu überfrachten. 7. Kontaktdaten: Ganz wichtig ist die Angabe Ihrer E-Mail- Adresse und Telefonnummer. Die Postanschrift kann ebenfalls hinzugefügt werden, ist aber nicht ganz so essentiell.

Wenn Sie diese Liste als grobes Gerüst für Ihre Pressemitteilung nutzen, kann nicht mehr viel schiefgehen! Darüber hinaus sollten Sie noch ein paar weitere Dinge beachten.

1. Eine persönliche Ansprache ist schöner als ein allge- meines „Sehr geehrte Damen und Herren...“ oder ein „Liebe Kultur-Redaktion...“. Schreiben Sie also, wenn möglich, die Empfänger Ihrer Mail persönlich an. Wenn Sie einen beson- ders großen Verteiler haben, können Sie personalisierte Rundmails schreiben. Im Internet finden Sie Anleitungen zu den verschiedenen Mailprogrammen, z. B. für Outlook, Google Mail und Microsoft Office. 2. Sie haben mehrere Möglichkeiten, Ihre Pressemitteilung zu verschicken: Sie können den Text direkt in die Mail schreiben oder Ihn als PDF-Dokument im Anhang senden. Eine empfehlenswerte Kombination: Sie beginnen Ihre Mail mit einem persönlichen Satz (z. B. dass Sie neulich einen tollen Artikel des Journalisten zu einem ähnlichen Thema/ Buch o. ä. gelesen haben und ihn nun auf Ihre neue Publi- kation aufmerksam machen möchten) und kopieren die wichtigsten Infos Ihrer Pressemitteilung (z. B. den ersten Satz, der die W-Fragen enthält, sowie ein, zwei Sätze zum Inhalt des Buches) in die Mail hinein. Dann verweisen Sie darauf, dass die vollständige Pressemitteilung im Anhang zu finden ist. So bekommen Journalisten die wichtigsten Infos auf den ersten Blick und können sich das schön formatierte PDF-Dokument bequem ausdrucken. 3. Fassen Sie sich kurz. Journalisten haben wenig Zeit und viel

144 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Pressearbeit und Pressemitteilung zu tun. Deshalb gilt es, schnell auf den Punkt zu kommen. Ihre Pressemitteilung sollte maximal eine Din A4-Seite lang sein. Vermeiden Sie lange, komplizierte Sätze. Als Faustregel gilt: maximal 15 Wörter pro Satz. 4. Es ist ratsam, ein Rezensionsexemplar erst dann per Post zu schicken, wenn der Journalist Interesse an Ihrem Buch bekundet hat. Sofern vorhanden, können Sie im Anhang der Mail eine PDF und epub-Datei Ihres Buches bzw. einen Auszug als Leseprobe schicken. Bedenken Sie, dass nicht jeder epub-Dateien öffnen kann bzw. ganze Bücher am Bildschirm lesen möchte. Bieten Sie deshalb immer an, bei Interesse (und sofern vorhanden) ein Rezensionsexemplar in gedruckter Form zu schicken. 5. Achten Sie auf Rechtschreibung und korrekte Zeichen- setzung. Schließlich möchten Sie als seriöser Autor wahrgenommen werden. Lassen Sie ein Rechtschreibpro- gramm über Ihren Text laufen. Hilfreich ist es außerdem, zwei Personen aus dem Freundeskreis zu bitten, Ihren Text nicht nur auf die Formalia, sondern auch auf Stimmigkeit und Verständlichkeit zu überprüfen.

Interviews Genau wie Buchempfehlungen sind Autoreninterviews in der Presse wichtig, um sich als Autor und als Experte zu etablieren. Hier gelten dieselben Regeln wie bei den Leseexemplaren, was die Auswahl der Interviewpartner betrifft. Informieren Sie sich zunächst über den Journalisten, der Sie interviewen möchte. Was sind seine Themen? Welche Artikel hat er verfasst? Wie ist sein Schreibstil? Kann er Sie so abbilden, wie Sie gerne in der Öffent- lichkeit auftreten möchten? Schauen Sie sich das Renommee des Mediums an, für das der Journalist berichtet. Beides sollte zu Ihrer Persönlichkeit passen.

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Interviews | 145 Lesungen Mit einer Lesung können Sie Ihr Werk in einem passenden Rahmen vorstellen. Lesungen können sowohl vom Autor als auch vom Verlag oder dem Agenten organisiert werden. Um den Autor mit seinem Publikum in engen Kontakt zu bringen und dadurch den Buchverkauf voranzutreiben, werden sowohl Einzellesungen als auch ganze Lesetouren veranstaltet. Eine Organisation durch den Verlag hat den Vorteil, dass auch weiter entfernte Orte mit in die Planung einbezogen werden können, da der Verlag meist die Kosten übernimmt. Machen Sie sich im Vorfeld Ihrer Lesung zuerst Gedanken über Ihre Zielgruppe. Wer wird zu Ihrer Lesung kommen? Passend zu Ihrer Zielgruppe sollten Sie den Veranstaltungsort wählen. Hierzu können Sie mit Buchhandlungen in Ihrer Nähe, Cafés, Galerien oder anderen Einrichtungen kooperieren. Wenn Sie einen passenden Ort gefunden haben, sollten Sie auch den Zeitpunkt genau überdenken. An Wochenenden etwa müssen Sie mit größeren Veranstaltungen konkurrieren und die Werbetrommel für Ihre Lesung besonders kräftig rühren! Als Vorbereitung für die Lesung sollten Sie sich Textstellen heraussuchen, die Sie lesen möchten. Wählen Sie besonders griffige Stellen aus Ihrem Buch, aber achten Sie darauf, dass der Kontext verständlich ist. Nach der Auswahl der Textpassagen sollten Sie vor einem kleinen Publikum im Vorfeld Ihre Lesung proben. Vergessen Sie nicht, kleine Giveaways, wie Flyer oder Lesezeichen, und natürlich genügend Exemplare Ihres Buches zum Signieren und Verkaufen auf die Lesung mitzubringen. Wenn die Details für Ihre Lesung feststehen, können Sie mit der Werbung dafür beginnen. Erstellen Sie eine Facebook Veran- staltung, werben Sie auf Ihren anderen Social Media-Kanälen und auch per E-Mail. Versuchen Sie, Ihre Veranstaltung in der lokalen Presse unterzubringen. Das Minimalziel sollte hier ein Veran- staltungshinweis sein. Ein Eintrag im Veranstaltungskalender oder ein Journalist, der Ihre Veranstaltung besucht und darüber berichtet, ist die Kür für Ihre Lesung! Bitte Sie auch den Veran-

146 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Lesungen staltungsort die Werbetrommel zu rühren. Lassen Sie Plakate und Flyer drucken und im Veranstaltungsort auslegen. Sie können Ihre Flyer auch in Cafés, Restaurants und Geschäften in der Nähe verteilen. Lassen Sie Ihr Publikum am Ende der Lesung Fragen stellen. So lernen die Besucher (d.h. Ihre Zielgruppe!) und Sie sich einander besser kennen. Überlegen Sie sich im Vorfeld Fragen, die Ihr Publikum stellen könnte, und Ihre Antworten dazu, damit Sie während der Fragerunde nicht in Verlegenheit kommen. Vergessen Sie nicht, Ihren Lesern für die Teilnahme an Ihrer Veranstaltung zu danken! Erhöhen Sie Ihre Aktivitäten auf Ihren Social Media-Kanälen. Damit können Sie schon während der Lesung anfangen, indem Sie z. B. einen Bekannten bitten, Fotos während der Veranstal- tung zu machen und diese zu posten. Nach der Lesung können Sie einen Blog-Post über den Abend schreiben. Wenn es Ihren Lesern gefallen hat, werden Sie Ihre Fotos und Beiträge liken und teilen.

Messeauftritte Buchmessen sind der perfekte Anlass, um die neusten Trends auf dem Buchmarkt zu erkunden. Die zwei größten Buchmessen in Deutschland sind die Frankfurter Buchmesse, die jedes Jahr im Oktober stattfindet und die Leipziger Buchmesse, die im März ihre Tore öffnet. Für Sie als Autor bieten die Messen die Möglichkeit andere Autoren und Kollegen zu treffen und sich mit ihnen auszu- tauschen. Im Vorfeld sollten Sie sich Gedanken machen, welche Ziele Sie mit dem Messebesuch erreichen wollen, um zum einen sich gut vorzubereiten und zum anderen Ihre Zeit auf der Messe effektiv nutzen zu können. Sind Sie auf der Suche nach Kontakten und wollen die Messe vor allem zum Networking nutzen? Dann denken Sie auf jeden Fall daran, Ihr Buch, Exposés, Ihre Visiten- karte und andere Marketingmaterialien, wie z. B. Ihren Buchflyer mitzubringen, damit Sie Interessenten Ihr Werk zeigen können. Um mit anderen Autoren, Lektoren oder Grafikern in Kontakt

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Messeauftritte | 147 zu kommen, sollten Sie versuchen, an für Sie relevanten Veran- staltungen, wie Lesungen, Vorträgen oder Podiumsdiskussionen teilzunehmen, da sie dort die Möglichkeit haben direkte Fragen zu stellen. Bedenken Sie dabei aber, dass im Zuge beider Messen mehrere tausend Events, teilweise auch parallel, stattfinden. Das heißt für Sie, dass eine gründliche Planung im Vorhinein dring- end notwendig ist, um den Überblick nicht zu verlieren und Ihre Erfolgschancen zu erhöhen. Halten Sie auch Ausschau nach Veran- staltungen, die konkret Ihr Genre betreffen, um sich inspirieren zu lassen und sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können.

Leseproben richtig drucken Niemand möchte die Katze im Sack kaufen. Ob nun bei teuren Elektrogeräten oder anderen längerfristigen Käufen, man holt sich vorab ausreichend Informationen ein oder testet, wenn möglich, das Produkt selbst. Leser können die Inhaltsangabe im Buch oder auf dem Cover lesen, um zu erfahren, worum es in Ihrem Buch geht oder Meinungen anderer einholen, indem sie online nach Rezensionen suchen. Aber vor allem für das Akqui- rieren von Buchhandlungen und anderen Vertriebspartnern ist eine gedruckte Leseprobe als Referenz- und Werbemittel uner- lässlich.

Format und Inhalt von Leseproben Wenn Sie sich verschiedene Leseproben anschauen, werden Sie feststellen, dass diese meist aus ca. 16 Seiten bestehen und im Format A6 gehalten werden. Damit die Leseprobe auffällt, ist das Cover im Gegensatz zum Inhalt farbig gedruckt und sollte zu Ihrem Buch passen. Als Leseproben eignet sich nicht unbedingt immer das erste Kapitel. Wählen Sie aussagekräftige Passagen aus Ihrem Werk aus. Ziel sollte sein, den Lesern einen Eindruck des Inhalts und der Figuren zu vermitteln. Neben passenden Buchpassagen sollten Sie nicht vergessen, auch ein aussagekräftiges Autorenprofil in der Leseprobe zu verankern. Dabei geht es vor allem darum, dass

148 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Leseproben richtig drucken Sie Ihre Qualifikationen als Autor belegen und Ihren Hintergrund erläutern. Es sollten folgende Fragen beantwortet werden: »» Wer sind Sie? »» Was zeichnet Sie aus Autor aus? »» Warum haben Sie sich speziell diesem Thema gewidmet? »» Welche Referenzen, Preise und Auszeichnungen können Sie vorweisen?

Um die Qualität des Werkes zu unterstreichen, sollten Sie außerdem aussagekräftige Rezensionen mit aufnehmen sowie Links zu Ihren Social Media Profilen und Ihrem Blog bzw. Website. Damit vermitteln Sie einen professionellen Eindruck - und das ist Buchhändlern wichtig. Sie haben aussagekräftige Zahlen, zum Beispiel die Verkaufszahlen von Ihrem eBook? Diese sollten Sie unbedingt prominent auf das Cover oder den ersten Seiten platzieren. Bieten Sie dem Buchhändler visuell wichtige Verkaufsargumente für Ihren Titel. Auch alle weiteren Rahmen- daten, wie ISBN, Verkaufspreis, Vertriebsplattform bzw. Verlag sollte die Leseprobe auf den ersten Blick parat halten. Gerne können Sie auch auf eine ausführlichere Leseprobe im Internet und auf Online Shops verweisen, in denen Ihr Buch zu kaufen ist. Ist Ihr Buch Teil einer Serie, empfiehlt es sich das Erschei- nungsdatum noch nicht erschienener Bände zu nennen und die Möglichkeit anzubieten, diese vorzubestellen. Sie können außerdem auf weitere Werke hinweisen, z. B. mit Abbildung des Covers, kurzer Inhaltsangabe, ISBN, Preis und Seitenzahl. Das sollte allerdings erst am Ende der Leseprobe stehen, da es in erster Linie um den aktuellen Titel geht, den Sie vermarkten wollen.

Leseproben bei epubli drucken Bei epubli können Sie Ihre Leseproben mit bis zu 40 Seiten in A6 mit Heftbindung68 drucken lassen. Die Anforderungen an Layout

68 http://www.epubli.de/hilfe/produktliste

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Leseproben richtig drucken | 149 und Grafiken unterscheiden sich hierbei nicht von anderen Formaten und Buchausstattungen. Ausführliche Informationen finden Sie dazu auf den epubli Hilfeseiten69.

Leseproben verteilen Während Ihre Leseproben im Druck sind, können Sie schon die Distribution organisieren. Wo und in welchen Geschäften oder Einrichtungen wollen Sie Ihre Hefte verteilen? Machen Sie sich eine Liste und fragen Sie dort direkt an, ob dies möglich ist. Über- legen Sie, an welchen Orten häufig Menschen warten müssen oder Sie sich gewünscht hätten, etwas zum Lesen dabei zu haben. Legen Sie Ihre Leseproben beispielsweise in Geschäften an Bahnhöfen und Flughäfen aus, bei Ärzten und Ämtern, klassisch in Buchhandlungen und Bibliotheken, in gut besuchten Cafés und vielleicht sogar beim Bäcker oder Supermarkt um die Ecke. Nehmen Sie die Leseproben mit zu Lesungen und Messen oder verschicken Sie sie als exklusive Vorab-Preview an Ihre Leser. Wo auch immer Sie Ihre Leser erreichen könnten, probieren Sie es aus – Sie haben nichts zu verlieren!

Flyer und Visitenkarten Menschen können sich Erinnerungen von Orten oder Personen schneller wieder ins Gedächtnis rufen, wenn sie einen physischen Gegenstand als Anhaltspunkt haben. Deshalb empfiehlt es sich, auch als Autor Visitenkarten und Flyer der eigenen Bücher immer dabei zu haben, um bei jeder Gelegenheit neue Kontakte zu Journalisten, Buchhändlern und Bloggern zu knüpfen. Besonders gute Orte hierfür sind neben den Buchmessen auch Lesungen anderer Autoren, Konferenzen oder Tagungen zu Themen wie Self-Publishing, eBooks und Digitales Publizieren.

69 http://www.epubli.de/hilfe

150 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Flyer und Visitenkarten Wie sollte ein Flyer gestaltet sein? Genau wie bei Ihrem Buch haben Sie auch bei der Gestaltung der Werbemittel freie Hand und sollten sich nicht verbiegen. Allerdings ist unbedingt darauf zu achten, dass der Flyer auch der Bildsprache Ihres Buches widerspiegelt. Sie sollten sich nicht allzu weit von den Farben, der verwendeten Schrift und dem allgemeinen Ton entfernen. Eine Postkarte mit knallbunten Kuscheltieren, der zu einem Ratgeber für logistische Prozesse führt, wird den Großteil potenzieller Kunden irritieren und nicht unbedingt zu mehr Verkäufen führen. Die einfachste Methode ist das Cover des Buches abzubilden (ob auf der gesamten Fläche oder als dreidimensionales Buch). Da die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Kunden äußerst kurz ist, empfiehlt es sich, die wichtigsten Informationen stets präsent zu platzieren und den Flyer kurz zu halten. Ein Klappflyer mit vier Seiten ist bereits das Äußerste an Informationsmenge. Eher zu empfehlen ist eine Postkarte mit Vorder- und Rückseite. Die Vorderseite des Flyers sollte genutzt werden, um Aufmerk- samkeit zu erzeugen. Die Informationen sollten so gering wie möglich gehalten werden, damit die Vorderseite nicht zu über- frachtet wird. Zusätzliche Texte sollten eher auf der Rückseite ihren Platz finden.

Was sollte auf dem Flyer nicht fehlen? Die wichtigsten Elemente für Ihren Flyer sind der Titel des Buches, Ihr Name und ein sehr kurzer Abriss, worum es in dem Buch geht. Zusätzlich sollte ein kurzer Werbespruch für Aufmerksamkeit sorgen und ein auffälliger Link zu einer Seite führen, auf der Ihr Buch gekauft werden kann.

Wie können Sie Ihren Flyer umsetzen? Am einfachsten lassen sich Flyer in speziellen Layoutprogrammen wie InDesign oder Scribus umsetzen. Aber auch Grafikprogramme wie GIMP oder Photoshop sind geeignet. Sie benötigen aber nicht unbedingt ein grafisches Programm, auch wenn es Ihnen einiges

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Flyer und Visitenkarten | 151 an Arbeit abnehmen dürfte. Holen Sie sich die Maße von Ihrer Wunschdruckerei und stellen Sie die Seiten in Word entsprechend ein, dann können Sie auch in Ihrer gewohnten Umgebung arbeiten. Einige Druckereien liefern auch Vorlagen-Dateien im richtigen Format. Für die Übergabe der Daten an die Druckerei wird so gut wie immer eine PDF benötigt. Hier sollten Sie sich noch einmal genau die Anforderungen der Druckerei durchlesen, denn diese fallen mitunter sehr unterschiedlich aus.

Zwei Strukturbeispiele, wie Sie Ihren Flyer aufbauen könnten Um Ihnen eine Orientierung und einen Anfangspunkt zu geben, hier zwei Möglichkeiten, wie ein Flyer aufgebaut sein kann.

Postkarte

Klappflyer

152 | Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Flyer und Visitenkarten Wo sollte der Flyer ausgelegt werden? Sie sollten Ihre Werbemittel gezielt platzieren. Das ziellose Verteilen von Flyern auf der Straße oder in Cafés wird Ihnen nur wenige Verkäufe bringen und dafür Ihr Budget bei den Druck- kosten auffressen. Suchen Sie sich gezielt Veranstaltungen, die dem Genre Ihres Buches entsprechen und fragen Sie, ob Sie Ihr Material auslegen dürfen. Besucher solcher Veranstaltungen werden eher geneigt sein sich Ihre Flyer anzusehen, als Leute, die Sie auf der Straße ansprechen. Auch auf eigenen Lesungen sollte Werbematerial nicht fehlen. Wenn Sie bereits begonnen haben ein Netzwerk mit anderen Autoren aufzubauen, können Sie diese bitten auf Ihren Lesungen für Sie Werbung zu machen.

Analysieren nicht vergessen Ein gut gestalteter Flyer mit allen wichtigen Informationen ist schön und gut, doch woher wollen Sie wissen, ob Ihr Werbemittel auch wirklich funktioniert? Selbst wenn die Verkäufe Ihres Buches ansteigen, können Sie nicht wissen, ob Ihr Flyer der Grund dafür war oder womöglich eine andere Ihrer Werbeaktionen. Sicherlich können Sie nicht herausfinden, ob der Flyer dazu geführt hat, dass ein Fan jemand anderen von Ihrem Buch erzählt hat und dieser Sie dann wiederum über eine Suchmaschine gefunden hat – aber Sie können die Links, die Sie auf dem Flyer platzieren, überwachen und so Rückschlüsse ziehen. Nutzen Sie hierfür einen der vielen Shortlink-Anbieter (bitly70, trim71, etc.). Diese bieten Ihnen die Möglichkeit zu zählen, wie oft ein Link genutzt wurde. Fertigen Sie nach und nach verschiedene Flyer mit verschie- denen Shortlinks an, um nachzuvollziehen, welche Gestaltung am besten funktioniert und zu den meisten Verkäufen führt.

70 https://bitly.com/ 71 https://tr.im/

Phase 6: Marketing | Das Offline Marketing | Flyer und Visitenkarten | 153 Das Online Marketing

Das Online Marketing ist die Übertragung des klassischen Offline Marketings auf Online Medien. Es gibt im Onlinebereich noch unzählige weitere und bisher ungenutzte Möglichkeiten für Autoren, ihr Werk einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir möchten mit diesem Guide eine Basis schaffen, um Ihnen als Autor einen Einblick in die (fast) unendlichen Möglich- keiten zu geben, die die neuen Medien bieten. Wir geben Ihnen Tipps und Hilfestellungen, wie Sie Ihr Buch erfolgreich vermarkten können. Neben vielen Informationen rund um das Thema Buchmarke- ting geben wir auch einen Überblick über die Besonderheiten der sozialen Medien. Darüber hinaus gibt er auch einen Einblick in die Werkzeuge des Online Marketings. Die Digitalisierung in der Buchbranche entwickelt sich schnell, sie birgt neue spannende Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Leser und Autor, beendet aber auch alte, nicht mehr gebräuchliche Strukturen. Halten Sie sich also immer auf dem Laufenden! Denken Sie daran, dass jedes Buch neu und teilweise anders als das vorherige beworben werden muss.

Social Media

Social Media-Landschaft in Deutschland Sie wünschen sich Aufmerksamkeit, Reichweite und neue Leser für Ihre Werke? Dann kommen Sie an sozialen Netzwerken, wie z. B. Facebook, Twitter, Instagram, Google+ und Co, nicht vorbei. Für manche Leute sind die Namen der sozialen Netzwerke Fremd- wörter, vielleicht sogar für Sie. Doch die stetig wachsenden Nutzerzahlen und die Auswirkungen der sozialen Netzwerke auf unseren Alltag sprechen für den Erfolg und die Durchsetzungs- kraft der verschiedenen Plattformen. Sogar in der Tagesschau werden ab und an Kurznachrichten von

154 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Twitter zitiert, sog. Tweets, oder Fotos gezeigt, die auf Facebook veröffentlicht wurden. Es ist also höchste Zeit, um sich mit dem Thema Social Media auseinanderzusetzen und ein Verständnis für die Funktionsweisen des Social Web zu entwickeln. Für Self- Publishing-Autoren ist dies sogar unumgänglich! Warum das so ist und wie Sie Social Media für sich nutzen können, erklären wir Ihnen in den nachfolgenden Kapiteln. Denn unabhängig vom Kenntnisstand bieten die verschiedenen Plattformen jedem Autor passende Möglichkeiten zur Vermarktung.

10 Social Media-Grundregeln 1. Definieren Sie Ihre Zielgruppe und legen Sie somit fest, für wen Sie Beiträge im Social Web verfassen möchten. 2. Überlegen Sie sich eine Kommunikationsstrategie, um die definierte Gruppe zielgenau anzusprechen. 3. Achten Sie darauf, dass Ihre kommunizierten Inhalte für die Zielgruppe von möglichst hoher Relevanz sind. 4. Vermeiden Sie reine Werbebotschaften, diese sind im Social Web nicht gern gesehen. 5. Bleiben Sie authentisch, denn Sie werden von anderen Nutzern sonst schnell durchschaut und verlieren an Glaub- würdigkeit. 6. Verwenden Sie einen freundschaftlichen Ton, denn im Social Web ist eine distanzierte Ansprache unpassend. 7. Reagieren Sie zeitnah auf Kommentare sowie Fragen anderer Nutzer auf Ihren Profilen und regen Sie Interaktion aktiv an. 8. Befüllen Sie Ihre Social Media-Kanäle kontinuierlich mit Inhalten. Achten Sie auf eine angemessene Frequenz der Beiträge – Qualität geht vor Quantität! 9. Analysieren Sie regelmäßig die Effizienz Ihrer Social Media-Aktivitäten und passen Sie Ihre Planung ggf. an. 10. Verwenden Sie auf verschiedenen Plattformen immer die gleiche visuelle Darstellung, um den Wiedererkennungswert zu gewährleisten.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 155 Der richtige Umgang mit den sozialen Medien

Aktualität Durch die Etablierung des Internets hat sich die Aktualität von Inhalten drastisch verschärft, da jeder Mensch zu jeder Zeit und an jedem Ort, Nachrichten verfassen und diese fast zeitgleich veröffentlichen kann. Für Sie als Autor bedeutet dies, Informati- onen, die an einen bestimmten Zeitpunkt oder Zeitraum geknüpft sind, auch zeitnah und nicht erst Tage später zu veröffentlichen. Beachten Sie dies unbedingt bei Ihrer Planung und verschieben Sie Artikel oder Nachrichten, die keinen aktuellen Bezugspunkt haben, zu Gunsten der zeitlich wichtigeren News oder Posts.

Originalität Gerade Originalität ist essentiell beim Verfassen von Texten für Social Media-Kanäle. Als Autor dürfte Ihnen der Begriff “Origi- nalität” natürlich vertraut sein. Originalität und Schreibstil ergeben zusammen die geistige Schöpfung des Autors. Gerade im belletristischen Bereich lebt ein Text von seiner Originalität, also warum nicht auch die Inhalte für soziale Medien originell verfassen? Originalität kann dazu führen, dass Sie als Autor von Ihren Fans aus einer bestimmten Perspektive heraus wahrgenommen werden. Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Persönlichkeit in die Texte, die Sie über Social Media-Kanäle veröffentlichen, einfließen zu lassen, werden Ihre Fans Sie mit positiven Reaktionen, wie Likes, Kommentaren und Shares, belohnen.

Verlinkung Natürlich müssen Sie nicht alle Texte und Inhalte, die Sie veröf- fentlichen, auch selbst geschrieben haben. Das Internet und gerade die sozialen Netzwerke leben von geteilten Inhalten. Bleiben Sie dabei allerdings stets Ihrem Image treu und teilen Sie nur Inhalte, die Sie als besonders gut empfinden. Wichtig ist beim Teilen aber, dass Sie erkennbar machen, woher Sie den Inhalt

156 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media haben und ihn nicht als eigenen Inhalt ausgeben. Sie können selbst aktiv darauf hinweisen, zum Beispiel indem Sie den Link zu einem Online Artikel der ZEIT mit folgender Anmerkung versehen: „Dieser aktuelle Artikel aus DIE ZEIT hat mich sehr beeindruckt, weil…“ Oft übernehmen soziale Netzwerke aber bereits die Quel- lenangabe von selbst.

Authentizität Je größer der Fanstamm wird, desto mehr Arbeit werden Sie auch in Ihre sozialen Kontakte stecken müssen. Ob Antworten schreiben, neue Posts vorbereiten oder Beschwerden entgegen- nehmen, das soziale Netz wird Sie auf Trab halten. Bewahren Sie sich aber Ihre Authentizität und geben Sie diese Arbeit nicht in fremde Hände. Ihr mühsam aufgebauter Fanstamm wird es merken und Sie damit konfrontieren und sich im schlimmsten Falle von Ihnen abwenden.

Vernetzung Multiplikatoren sind eine Art von Influencern (dt. „Beeinflus- sern“), die ein eigenes Netzwerk aufgebaut haben. Sie gelten als Meinungsführer auf ihrem Gebiet und genießen Experten- status. Sie haben das Vertrauen ihrer Community und dadurch die Möglichkeit, Nachrichten eine große Reichweite zu verschaffen. Sie selektieren gründlich und teilen nur relevante Themen in ihrem sozialen Netz. Die Freunde, Fans und Follower werten die Informationen dieser Multiplikatoren als besonders qualitativ hochwertig und vertrauenswürdig. Vernetzen Sie sich mit diesen Multiplikatoren, verfolgen Sie deren Aktivitäten im Social Web und interagieren Sie im besten Falle mit Ihnen, z. B. in Form von Likes, Shares, Retweets oder Kommentaren.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 157 Bei Online Beschwerden richtig handeln Das Social Web ist ein Ort des Austauschs. Dort haben natürlich auch kritische Stimmen ihren Platz, aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Lassen Sie, insbesondere auf Facebook, auch Kritik zu, nehmen Sie diese nicht zu persönlich und reagieren Sie souverän. Wir erklären Ihnen wie Sie auf unterschiedliche Beschwer- de-Typen reagieren können.

Die 5 Beschwerde-Typen in Social Media Die Experten für Social Media-Marketing von Exact Target stellen auf ihrem Blog fünf verschiedene Arten an Kritikern vor und erklären wie man am besten mit ihnen umgeht.

1. Der sanftmütige Kunde meldet sich nur zu Wort, wenn es ihm zu viel wird. Da er oft nur sichergehen möchte, gehört zu werden, sollte hier eine einfache Entschuldigung genügen.

2. Der aggressive Kunde, der sich lautstark und ausführlich beschwert, akzeptiert keine Ausreden oder aggressive Antworten. Schreiben Sie ihm eine Nachricht oder E-Mail. Fragen Sie nach seiner Meinung, gestehen Sie ein, dass ein Problem existiert und erklären Sie ihm, wie Sie dieses lösen wollen.

3. Der Anspruchsvolle gibt gern Geld aus, erwartet im Gegenzug aber auch das Beste. Zeigen Sie Respekt, gehen Sie auf seine Äußerungen öffentlich ein und versuchen Sie das Problem schnell zu lösen.

4. Der Opportunist gibt sich selten zufrieden und möchte aus seiner Beschwerde zusätzlichen Gewinn ziehen. Bleiben Sie objektiv und geben Sie fundierte Antworten. Fragen Sie ggf. wie Sie ihn besänftigen können.

158 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media 5. Der chronisch-nörgelnde Kunde hat immer etwas zu bemän- geln, wird anderen aber auch von Ihrer positiven Antwort berichten. Wichtig: Bleiben Sie ruhig, hören Sie zu und lassen Sie ihn ausreden.

Ob gerechtfertigt oder nicht, Online Kritik wird sich aufgrund zunehmender Nutzerzahlen in den Social Media-Kanälen weiter häufen. Sie ist einfach und schnell auszuführen und verbreitet sich rasant. Wichtig ist es, in jedem Fall ruhig und positiv zu bleiben. Nehmen Sie Ihre Fans ernst und seien Sie für konstruktive Kritik offen. Antworten Sie zeitnah und ehrlich. Übernehmen Sie Verantwortung, indem Sie sich Fehler eingestehen. Suchen Sie gemeinsam nach einer Lösung des Problems und schon bald wird die Kritik in Vergessenheit geraten.

Quellen: Marshall (2013), Rübner (2012), Pfeiffer (2010)

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 159 Facebook - Die größte soziale Plattform der Welt Facebook ist das bekannteste und größte soziale Netzwerk im Internet und gehört zu einer der am häufigsten, besuchten Websites der Welt. Es handelt sich um das amerikanische Unter- nehmen von Mark Zuckerberg, das seit 2004 Menschen die Möglichkeit bietet, sich untereinander auszutauschen und in Kontakt zu bleiben. Da Facebook mittlerweile über eine Milliarde Mitglieder zählt, stellt es eine ausgezeichnete Plattform für die Vermarktung Ihres Buches dar.

Möglichkeiten auf Facebook: Profil, Seite, Gruppe Wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual. So auch alle, die sich Gedanken um eine Facebook Präsenz machen. Wenn Sie sich auch schon gefragt haben, wo der Unterschied zwischen einer Facebook Seite, einem privatem Profil und einer Gruppe liegt, haben wir hier die Antworten.

Privates Facebook Profil Ein persönliches Profil auf Facebook ermöglicht es Ihnen, mit anderen Privatpersonen in Kontakt zu treten und mit ihnen Inhalte wie Statusnachrichten, Fotos und Videos zu teilen. Sie können sich Ihr eigenes Netzwerk mit bis zu 5.000 Freunden und Freundinnen aufbauen und diese beispielsweise zu eigens erstellten Facebook Veranstaltungen einladen. Weiterhin haben Sie wie bei Facebook Seiten die Möglichkeit für Ihren Namen eine Vanity-URL (facebook.com/username) zu erstellen. Eine kommerzielle Nutzung von privaten Profilen verbietet Face- book in seinen Nutzungsbedingungen unter Punkt 4.2. Es darf also keine Werbung geschalten oder zum Beispiel Ihr Logo als Profilbild verwendet werden. Für diese Zwecke sollten Sie eine Facebook Seite erstellen. Bitte beachten Sie hier die Impressums- pflicht auf Facebook. In Deutschland herrscht Impressumspflicht und auch Facebook ist davon nicht ausgenommen. Schützen Sie sich vor möglichen Abmahnungen, indem Sie folgende Punkte beachten:

160 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Auf Ihrer Facebook Seite klicken Sie auf “Seiteninfo aktualisieren” und im Anschluss bearbeiten Sie das Feld “Kurze Beschreibung”. Halten Sie sich bei der Beschreibung nur ganz kurz und schreiben anschließend “Zum Impressum” und fügen dahinter den Direktlink zu Ihrem Impressum auf Ihrer Webseite ein. Denken Sie daran, dass in Letzterem auch verzeichnet sein muss, dass das Impressum für Ihre Facebook Seite gilt. Speichern Sie die Änderung und prüfen, ob Sie den Link zum Impressum mit einem Klick auf Ihrer Facebook Seite erreichen können. Falls der Link nicht mehr im sichtbaren Bereich ist, kürzen Sie den Text Ihrer Kurzbeschreibung. Im Bereich “Seiteninfo aktualisieren” fügen Sie eine Kopie Ihres vollstän- digen Impressumstextes in das Feld “Unternehmensübersicht”. Wichtig ist, dass Sie in einer Zeile darüber, noch einmal darauf hinweisen, dass es sich um Ihr Impressum handelt. Schreiben Sie dazu “Impressum:”. Auf diese Weise ist Ihr Impressum auch bei mobiler Facebook Nutzung im sichtbaren Bereich.

Facebook Seite Auf einer Facebook Seite, auch Fanseite oder Fanpage genannt, können Sie sich mit Ihren Lesern austauschen und diese unter sich. Im Gegensatz zum Profil gibt es Fans anstatt Freunde und auch keine Begrenzung bei deren Anzahl. Fans abonnieren Ihre Seite selbstständig mittels des “Gefällt mir”-Buttons. Sie müssen keine Freundschaftsanfragen beantworten und auch Leser ohne Facebook Konto können sich auf Ihrer Facebook Seite informieren, solange Sie die Sichtbarkeit Ihrer Beiträge, den sog. Posts oder Postings, nicht einschränken. Apropos “Gefällt mir”: Mit Social Plug-ins können Sie Ihre Facebook Seite mit anderen Webprä- senzen verknüpfen und so noch mehr Fans generieren. Facebook bietet Ihnen die Möglichkeit, Tabs zu installieren, die oben auf Ihrer Fanpage erscheinen. So können Sie z. B. Verknüpfungen mit Twitter oder Pinterest herstellen. Sie können existierende Tabs verwenden oder eigene Anwendungen (Apps) installieren. Reine Werbeposts sind auf Ihrer Seite nicht gern gesehen, dafür können Sie die Facebook Anzeigen nutzen. Mit einer Facebook

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 161 Seite haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, im Namen der Seite andere Fanpages und Beiträge zu kommentieren, liken und zu teilen. Seien Sie dabei aber nicht werblich. Wenn Sie bspw. den Link zu Ihrem eBook ohne gegebenen Grund, wie z. B. im Rahmen einer Diskussion, auf anderen Seiten und Profilen posten, könnte Facebook Sie abmahnen, da solche Beiträge als Spam gewertet werden.

Facebook Gruppe Facebook Gruppen sind eine Art Forum, in dem sich verschiedene Nutzer mit gemeinsamen Interessen bzw. Anliegen untereinander austauschen und sich gegenseitig Hilfestellung leisten können. Als Administrator können Sie bestimmen, ob Ihre Gruppe offen, geschlossen oder geheim ist und damit, wem sie zugänglich sein soll. Sie können also eine eigene Gruppe gründen oder sich in die Gespräche bestehender einklinken und durch Ihr Wissen und Engagement auf sich und Ihre Bücher aufmerksam machen. Zudem erfahren Sie, was Ihre Fans bewegt und können dadurch Anregungen für Ihre Arbeit finden. Sie können Ihre Freunde ganz einfach zu Ihrer Gruppe hinzufügen. Achten Sie aber darauf, dass diese Leute auch wirklich ein Interesse am Gruppenthema haben. Oftmals müssen Sie gar keine eigene Gruppe gründen, denn es existieren bereits eine Vielzahl zu unterschiedlichen Themen. Wenn Sie sich in einer Gruppe engagieren möchten, sollten Sie also zuerst recherchieren, ob es bereits eine aktive Gruppe gibt, der Sie beitreten können.

Fazit Bei Facebook Präsenzen geht es nicht um ein “entweder oder”. Nutzen Sie ein privates Profil, um persönliche Kontakte und Freundschaften zu pflegen, eine Facebook Seite für die Kommuni- kation mit Ihren Lesern und Ihr Buchmarketing und Gruppen, um sich ebenfalls einzubringen und Inspirationen zu holen.

162 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Bildrechte Grafische Elemente sind ein wichtiger Bestandteil der Kommu- nikation auf Facebook. Die verschiedenen Verwendungsarten wie Titelbilder (Abmessung: 851x315 Pixel) oder Profilbilder (Abmessung: 180x180 Pixel) haben bestimmte Formate, in denen die Grafiken angelegt werden sollten. Achten Sie auf eine ausrei- chende Auflösung Ihrer Bilder, bevor Sie sie hochladen. Neben einer hohen Qualität, müssen Ihre verwendeten Fotos und Grafiken auch rechtlichen Vorschriften entsprechen. Durch Suchmaschinen ist es im Internet sehr einfach, Urheberrechts- verletzungen aufzudecken und nachzuverfolgen, daher sollten Sie immer die Bildrechte des verwendeten Materials beachten. Der Urheber des Bildes oder des Fotos und abgebildete Personen („Recht am eigenen Bild”) müssen mit der Veröffentlichung des Bildes auf Facebook und generell in sozialen Medien einver- standen sein. Ausnahmen bilden hier Personen der Zeitgeschichte oder wenn die Person als Beiwerk oder Teil einer Zusammenkunft erscheint. Wenn man Fotos bei Facebook veröffentlichen möchte, muss man zusätzlich die Facebook Bedingungen einhalten. Die Bilder dürfen keine Gewalt, Nacktheit, Hassreden, Drohungen und Pornografie enthalten. Ähnliche Regelungen gelten in anderen Netzwerken. Man sollte sich auch im Klaren sein, dass Facebook hochgeladene Bilder „[...] zu Marketing- oder Werbezwecken verwenden“ darf.

epubli Tipps »» Lesen Sie beim Kauf von Fotos aus Stock-Archiven genau die AGBs und Nutzungsbe- dingungen und prüfen Sie, ob eine Nutzung in sozialen Netzwerken inbegriffen ist. »» Ist der Urheber eines Bildes nicht ersichtlich, sollten Sie das Bild nicht verwenden. »» Wenn Sie Ihre Rechte von Ihren oder Fremdbildern nicht an Facebook übertragen wollen, verzichten Sie beim Posten von Links auf die Anzeige der Vorschaubilder. »» Verwenden Sie für die Einbindung von Videos und Musik nur die offiziellen Kanäle.

Nun, da wir eingehend auf die rechtlichen Sachverhalte einge- gangen sind, möchten wir Ihnen beispielhaft zeigen, welche

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 163 Optionen Ihnen Facebook für Ihr Marketing bietet. Bei der Fülle an Meldungen, die täglich auf die Nutzer einströmen, ist es wichtig, dass Ihr Post heraussticht. Wie sollte ein guter Facebook Post aufgebaut sein?

Erfolgsfaktoren für Ihre Facebook Fanpage Es gibt vor allem drei Gründe, warum Menschen online gehen: um sich mit anderen Personen auszutauschen, um sich zu informieren oder um unterhalten zu werden. Wenn Sie eine eigene Facebook Fanpage erstellt haben, um Ihre Bücher zu vermarkten, sollten Sie mindestens einen dieser Beweggründe ansprechen. Je mehr Fans Sie haben, desto wich- tiger ist es, eine selbst festgelegte Strategie zu verfolgen und einheitlich zu kommunizieren. Ein paar grundlegende Regeln für die Kommunikation auf Ihrer Facebook Fanpage gibt es in diesem Kapitel.

Teilnehmen und Interagieren Interagieren Sie mir Ihrer Community. Eine Facebook Fanpage ist keine Werbeplattform. Im Mittelpunkt sollten Ihre Leser stehen. Regen Sie Konversationen an und bringen Sie sich in beste- hende Gespräche mit ein. Beantworten Sie aufkommende Fragen und Kommentare zeitnah. Auch wenn der Umgang mit nega- tiven Bemerkungen nicht leicht ist, löschen Sie diese Beiträge auf keinen Fall, Ihre Fans werden es bemerken und denken, ihre Meinung zähle nicht. Seien Sie für konstruktive Meinungen offen und für jedes Feedback dankbar. Eine persönliche Ansprache sowie Bitte und Danke dürfen dabei keinesfalls fehlen.

Authentisch bleiben Sie müssen sich nicht verbiegen, um mit Ihrer Facebook Fanpage Erfolg zu haben. Es macht sich bemerkbar, wenn Sie zu ange- strengt eine bestimmte Ansprache verfolgen oder Kollegen nachahmen. Punkten Sie mit Persönlichkeit und Transparenz. Dadurch gewinnen Sie auch an Glaubwürdigkeit.

164 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Mehrwert statt Werbung Soziale Netzwerke werden hauptsächlich für die private Kommu- nikation mit Freunden, Familie und Bekannten genutzt. Aggressive und sich ständig wiederholende Beiträge wie “Kaufe dieses Buch” werden Ihre Leser schnell nerven und zum Verbergen Ihrer Posts oder gar einem “Gefällt mir nicht mehr” ihrer Fanpage führen. Durch interessante und unterhaltsame Beiträge sowie zusätzliche Informationen zu sich, Ihrem Thema und Ihrem Werk, wecken Sie das Interesse Ihrer Fans. Früher oder später wird sich dieser Umstand auch auf Ihre Verkaufszahlen auswirken.

Strategie verfolgen Überlegen Sie sich im Voraus, was Sie mit Ihren Lesern teilen möchten. Denken Sie an einen roten Faden und erstellen Sie sich einen Redaktionsplan für Ihre Facebook Fanpage. So verlieren Sie nicht den Überblick. Das ist besonders wichtig, wenn Sie mehrere Social Media-Kanäle bespielen. Viele Inhalte lassen sich gleich auf mehreren Plattformen verwenden. Identische Meldungen sollten aber vermieden werden. Finden Sie ein Mittelmaß an Beiträgen auf Ihrer Facebook Fanpage: Zu wenig Posts lassen Sie in Vergessenheit geraten, zu viele wirken wie Spam. Einmal täglich sollte genügen.

Qualität statt Quantität Das sollte nicht nur das Motto Ihrer Beiträge sein, sondern ist auch für Fanzahlen relevant. Viele Likes bringen Ihnen nichts, wenn keine Aktivität dahinter steckt. Nur durch diese Interaktivität werden Ihre Leser sowie die Freunde der Leser aufmerksam. Dann erhöht sich Ihre Reichweite automatisch. Verlieren Sie nicht den Mut, wenn die Anzahl an Likes nicht sofort in die Höhe schnellt. Ein nachhaltiger Erfolg ist besser als ein schneller und temporärer. Diese Verhal- tenstipps sind übrigens nicht nur auf die eigene Facebook Fanpage beschränkt. Auch in anderen sozialen Netzwerken sollten Sie die oben genannten Punkte beachten und verinnerlichen.

Quellen: Social Media Knigge (2013), Friedman (2011), Barker et al. (2013)

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 165 Richtig posten: Das KISS-Prinzip Dass KISS-Prinzip steht für: Keep it short and simple. Ziel sind also kurze und einfache Texte. Denn die Lesbarkeit Ihres Posts wird dank einer überschaubaren Länge erhöht, sodass auch das Engage- ment Ihrer Fans steigt. Schreiben Sie kurze, persönliche Sätze und verlinken Sie, wenn geeignet auf Ihre anderen Social Media-Kanäle oder Ihre Webseite. Setzen Sie allerdings nicht mehr als einen Link pro Post, um Ihre Leser nicht zu verwirren. Nutzen Sie auch einen URL-Shortener wie Bitly, um kryptische oder zu lange Links zu kürzen. Über diese Dienste können Sie auch nachverfolgen, wie viele Personen den Link in Ihrem Post geklickt haben.

Call-to-Action Ein Call-to-Action ist ein Handlungsaufruf, den Sie in Ihr Posting integrieren. Damit sollten Sie in den sozialen Medien eher dezent vorgehen und direkte Aufrufe wie “Kaufen Sie jetzt!” vermeiden. Welchen Ton Sie anschlagen, ist abhängig von Ihrer Zielgruppe und dem Inhalt Ihres Postings. So kann auch eine einfache Frage an Ihre Fans schon ein Call-to-Action sein. Ziel eines Call-to-Action ist in jedem Falle eine Handlung seitens der Nutzer, die Ihr Posting sehen - dies kann ein Kommentar sein, ein Like, das Teilen der Inhalte oder ein Klick.

Bilder sagen mehr als 1000 Worte Beiträge, die Bilder enthalten, verzeichnen eine erfahrungsgemäß höhere Aktivität als reiner Text. Video-Posts hingegen senken Engagement der Fans signifikant, da diese längere Zeit in Anspruch nehmen, um konsumiert zu werden. Trotzdem ist es nicht ratsam, wahllos Bilder zu posten. Ein Zusammenhang zu Ihnen und/ oder Ihrem Buch sollte klar herausgestellt werden. Nutzen Sie nur Bilder in hoher Qualität, welche auch auf einem Handy ohne Weiteres zu erkennen sind. Signalfarben verstärken die Aufmerk- samkeit. Vergessen Sie nicht, einen Link zur Ihrer Webseite bzw. Ihrem Buch in den Beschreibungstext einzufügen, wenn es inhaltlich passt. Gerade wenn Ihr Post oft geteilt wird, sollte man

166 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media schnell und direkt zu Ihrer wichtigsten Seite gelangen. Auch wenn Sie nur ein Zitat aus Ihrem Buch teilen wollen, empfiehlt es sich, dieses als Bild zu gestalten. Um den Wiedererkennungswert zu steigern, können Sie ein Logo benutzen, welches Ihre Autoren- marke darstellt. Den Namen Ihres Buches sollten Sie ebenfalls hinzufügen. Als Hintergrundbild könnte sich Ihr Coverbild oder eine Illustration aus Ihrem Buch gut eignen.

Erfolgsmessung Facebook bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, den Erfolg Ihrer Posts zu analysieren. Beispielsweise können Sie unter “Facebook Insights” einsehen, wie viele Menschen Ihren Post gesehen und mit diesem interagiert haben, wie viele über Ihren Post reden sowie den sich daraus ergebenden Prozentwert an Viralität. Anhand dieser Daten können Sie anschließend Ihre Beiträge und Anzeigen optimieren. All dies sind grobe Richtlinien, die Ihnen helfen können, mehr Fans zu erreichen. Probieren Sie aus, welche dieser Maßnahmen Ihnen einen positiven Nutzen bringen.

Quellen: Wiese (2010), Schwenke (2013a), zadego (2012), Kempowski (2013), Firsching (2014)

Facebook Gewinnspiel erstellen Sie haben sich eine Leser-Community aufgebaut und wollen diese für ihre Treue belohnen? Wie wäre es mit einem kleinen Face- book Gewinnspiel? Was Sie dabei unbedingt beachten müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Facebook Gewinnspiel auf der Pinnwand Eine Verlosung auf der Pinnwand initiieren Sie durch einen Beitrag, der Ihre Leser und Fans zur Teilnahme aufruft. Dabei ist es wichtig, Teilnahmebedingungen inklusive Datenschutzhinweise als Link anzufügen. Hinterlegen Sie diese dazu beispielsweise auf Ihrer Webseite, Ihrem Blog oder in einer Facebook Notiz. Diese Fragen sollten Sie unbedingt in Ihren Teilnahmebedingungen beantworten:

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 167 1. Was kann man gewinnen? 2. Wie kann man gewinnen? 3. Über welchen Zeitraum findet die Aktion statt? 4. Wer kann mitmachen? 5. Wer wird von der Teilnahme ausgeschlossen? 6. Wie werden die Gewinner ermittelt? 7. Wie erfahre ich, ob ich gewonnen habe? 8. Wie erhalte ich meinen Gewinn? 9. Was passiert, wenn ich mich nach Gewinnnachricht nicht melde? 10. Vorbehaltsklausel 11. Datenschutzbestimmungen 12. Sonstiges 13. Freistellung von Facebook

Weitere Bedingungen Weiterhin müssen Sie darauf hinweisen, dass Facebook Ihr Gewinnspiel nicht sponsert, unterstützt oder organisiert – man nennt dies eine Freistellung von Facebook. Facebook Nutzer können, je nach Ihren Angaben, durch Kommentare, Likes, private Nachrichten sowie das Posten von Beiträgen oder Bildern auf Ihrer Pinnwand an der Verlosung teilnehmen. So können zum Beispiel ein Bild bzw. ein Kommentar mit den meisten Likes gewinnen. Verboten hingegen ist das Einbeziehen von privaten Chroniken. In diesem Sinne dürfen Sie nicht dazu aufrufen, Ihren Beitrag zum Facebook Gewinnspiel zu teilen sowie sich auf Bildern bzw. Ihre Fanseite in einem Beitrag oder auf einem Bild zu markieren (Taggen). Die Auslosung kann Ihnen die “Glücksfee72” von Fanpage Karma erleichtern. Geben Sie einfach die URL Ihres Beitrags ein, um einen Gewinner zu ermitteln. Zur Auswahl steht Ihnen jeweils ein Gewinner aus allen Personen, die geliked, kommentiert, geliked und kommentiert sowie die Person, die die meisten Likes für ihren/seinen Kommentar bekommen hat.

72 http://www.fanpagekarma.com/facebook-promotion

168 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Eine Verlosung auf Ihrer Facebook Pinnwand unterscheidet sich im Grunde kaum von den Bedingungen und Anforderungen an Gewinnspiele auf Ihrer Webseite oder Ihrem Blog. Dort entfällt lediglich die Freistellung von Facebook.

Quellen: Facebook (2015a), Tantau (2013), Hutter (2013), Schwenke (2013b)

epubli Tipp Nutzen Sie für ein Facebook Gewinnspiel auf der Pinnwand die Checkliste73 von Fanpage Karma, um an alle wichtigen Bedingungen zur Durchführung Ihrer Verlosung zu denken.

Der moderne Poet setzt auf Facebook Ads ein Gastbeitrag von Holger Hühn

Carl Spitzwegs Gemälde „Der arme Poet“ von 1839 zählt zu den bekanntesten Bildern der Welt, doch wir können bis heute nur vermuten, warum er arm war: Hatte er keinen wohlhabenden Verleger für den teuren Druck seines Buchs gefunden? Oder hatte der Verleger dann einfach zu wenig Zeit und Geld für Reklame investiert? Der moderne Poet oder die moderne Poetin hat da 2014 ganz andere Möglichkeiten: Das neue Werk wird bei epubli als eBook selbst veröffentlicht und für das Marketing bieten sich die Facebook Ads des weltgrößten sozialen Netzwerks an. Dabei gilt es zunächst ganz old school, ein wenig zu planen – will der moderne Autor doch nicht arm bleiben: Grundsätzliche Fragen betreffen das Gesamtziel der Facebook Werbekam- pagne (soll z. B. die Facebook Seite des Autors oder das neue eBook beworben werden) und die Zielgruppe. Dies wird bei einem eBook meist der potenzielle Leser/Käufer sein, der sich aus dem Thema des Titels ergibt, aber Facebook bietet mit den „Werbeanzeigen-Gruppen“ die Möglichkeit, unterschiedliche (Teil-) Zielgruppen für die Ads festzulegen und für verschiedene

73 http://blog.fanpagekarma.com/2013/11/25/checkliste-fur-facebook-chronik- gewinnspiel/?lang=de#prettyPhoto

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 169 parallel laufende oder zukünftige Kampagnen abzuspeichern. Für einen selbst publizierenden Autor am wichtigsten dürfte die Zielgruppenauswahl nach Interessen (z. B. Bücher lesen, Reisen, Fotografie), Verbindungen (z. B. ist bereits/ist noch nicht Facebook Fan der Autorenseite) oder weiteren demografischen Angaben (z. B. Ausbildungsgrad – In der Hochschule) sein, soll das Budget für die Ads doch sinnvoll eingesetzt werden. Beim Budget muss sich der moderne Autor überlegen, wie viel er in welchem Zeitraum für Facebook Ads aufwenden will: Das festgelegte Budget einer Werbekampagne (z. B. 100,00 EUR) wird dabei nach Kosten pro Klick (CPC – Cost-per-Click) oder Kosten pro 1.000 Werbeeinblendungen (CPM – Cost-per- Mille – oder TKP – Tausend-Kontakt-Preis) „verbraucht“ und abgerechnet. Bei der CPC-Abrechnung zahlt der Autor für jeden Klick auf die Werbeanzeige (es muss also eine Interaktion erfolgen), bei der CPM/TKP-Variante nach Einblendungen (es reicht, wenn die Face- book Ad bei jemandem auf dem Bildschirm eingeblendet wird). Je enger die gewählte Zielgruppe und je „gefragter“ der Zeitraum für eine Ad, desto teurer wird es im Verhältnis – aber desto wahr- scheinlicher ist es auch, dass mehr eBooks ihre Käufer finden. Auch erlaubt es Facebook, zwischen einem Tagesbudget (z. B. maximal 20,00 EUR/Tag) und einem Laufzeitbudget (z. B. 100,00 EUR in sieben Tagen) zu wählen. Individuell entscheiden muss der Autor, ob der Zeitraum seiner Facebook Ads zu seinem Buch passt: Eher „saisonale“ eBooks wie über Reisefotografie werden besser vor und in der Haupturlaubs- zeit im Juli und August sowie um die Weihnachtstage geschaltet, bei einer Novelle könnte es der Herbst sein, wenn die Menschen wieder mehr Zeit zu Hause verbringen. Nicht sinnvoll ist es für den Autor hingegen, mit einem begrenzten Budget zeitgleich mit Großereignissen wie einem wichtigen Fußballspiel auf Facebook seine Inhalte zu posten: Der Effekt wäre zu gering, die Kampagne wird daher besser in zwei Abschnitte vor und – mit einem Tag Abstand – nach dem Event geteilt. Was die Art der eigentlichen Werbeanzeige betrifft, bietet Facebook dem modernen Autor

170 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media eine Vielzahl von Werbemöglichkeiten, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Im sogenannten „Werbeanzeigenmanager“ kann sich der Autor über sein Kampagnenziel an die geeignete Werbe- form herantasten, von denen die nachfolgend beschriebenen für den modernen Autor am relevantesten sind. Die Hervorhebung der eigenen Seite (“Hebe deine Seite hervor”) wirkt am ehesten wie klassische gedruckte Kleinan- zeigen oder wie die Anzeigen rechts auf der Trefferseite bei einer Suchmaschine: Titel, kleines Bild und Kurztext – damit kann gut die eigene Facebook Seite beworben werden. Wenn der moderne Autor sein neuestes eBook im Shop von epubli oder die eigene Autoren-Website bewerben möchte, sollten die Facebook Nutzer mit Hilfe der Anzeige direkt auf die jeweilige Seite weitergeleitet werden. “Leite Menschen auf deine Webseite” nennt Facebook diesen Anzeigentyp. Mit dem Bewerben von Beiträgen (“Bewirb deine Beiträge”) kann der Autor hingegen gezielt einen seiner eigenen Facebook Posts herausgreifen: Coverentwürfe, Lese- proben oder Hinweise auf die nächste Autorenlesung erreichen somit eine größere Zielgruppe. Egal für welches Ziel, welche Zielgruppe, welches Budget, welchen Zeitraum und welchen Facebook Ad-Typ sich der moderne Autor entscheidet, bezahlen muss er die Ads immer. Facebook bietet hierbei die Zahlungsarten Kreditkarte, PayPal und Last- schrift an. Je nach Laufzeit einer Werbekampagne und der Höhe des eingesetzten Budgets wird am Ende oder auch zwischendrin abgerechnet. Dabei erhält der Autor einen Komplettüberblick über seine Ausgaben auf der Rechnung, die als PDF zum Down- load für die Buchhaltung abrufbar ist. Wenn der moderne Autor bereits während einer laufenden Werbekampagne mit der Erfolgskontrolle starten möchte, ruft er bei Facebook den „Werbeanzeigenmanager“ auf. Hier finden sich zeitnah Statistiken für alle aktuell laufenden Ad-Kampagnen, ebenso gibt es eine Übersicht über frühere Werbemaßnahmen. Da diese Statistiken aber schon fast zuviel des Guten sind, sollte vor allem eines zur Erfolgskontrolle dienen: Erreicht der Autor –

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 171 zeitnah erkennbar – mehr Interaktion wie z. B. mehr Likes seiner Facebook Seite (wenn dies das Ziel der Kampagne war) oder erreicht er – auf den nächsten ein bis zwei Abrechnungen durch epubli erkennbar – mehr Verkäufe eines beworbenen eBooks auf den weltweiten Vertriebskanälen, um sich so von Spitzwegs Figur erfolgreich abzuheben?! Einen kleinen Trick aus der Zeit des „Armen Poeten“ kann sich der moderne Autor oder die moderne Autorin – neben den in steter Weiterentwicklung befindlichen Werbemaßnahmen bei Facebook – übrigens auch ganz ohne Budget zu eigen machen: die Werbung für schon veröffentlichte Titel ganz hinten im neuen eBook! Das funktioniert seit jeher, nur den Link zum Shop gab es 1839 noch nicht ;-)

Holger Hühn M.A. ist Geschäftsführer der contentplus commu- nications GmbH, einem Verlags- und Mediendienstleister in Augsburg.

172 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Twitter - Marketing mit 140 Zeichen Twitter ist nach Facebook, Google+ und YouTube das am vierthäu- figsten genutzte soziale Netzwerk in Deutschland. Es handelt sich dabei um einen so genannten Microblogging- Dienst, der 2006 gegründet wurde. Microblogging ist eine Sonderform des Bloggens, bei der Kurznachrichten mit einer begrenzten Anzahl an Zeichen im Internet veröffentlicht werden. Bei Twitter liegt die Grenze bei maximal 140 Nachricht. Der Dienst basiert allerdings nicht nur auf Text, auch Bilddateien und Videos können veröffent- licht werden.

Ihr Twitter Profil Wählen Sie einen schlüssigen Namen sowie eine knackige Kurz- beschreibung aus, in der Sie erwähnen, dass Sie Autor sind und ggf. noch Ihre aktuelle Publikation verlinken. Das Layout Ihres Profils sollte, wenn vorhanden, dem Design Ihrer Autorenmarke entsprechen. Machen Sie es denjenigen leicht, die Ihr Profil finden, schnell zu verstehen, wer Sie sind und was sie von Ihrem Twitter Profil erwarten können. Vergessen Sie außerdem nicht den Link zu Ihrem Impressum.

Vernetzen Sie sich Die Vernetzung erfolgt auf Twitter, indem Sie anderen Nutzern folgen. Sie werden damit deren Follower. Umgekehrt können andere Nutzer Ihnen ebenfalls folgen. Versuchen Sie, Ihre Follower-Zahl stetig zu erhöhen, um mehr Leute zu erreichen. Dies schaffen Sie, indem Sie interessanten Leuten und Multiplikatoren folgen und hoffen, dass diese somit auch auf Sie aufmerksam werden. Potentielle Follower erreichen Sie zudem durch die Einbindung Ihres Twitter Profils auf Ihrer Webseite oder Facebook Seite.

Tweet, twittern & Retweet Tweet bedeutet ins Deutsche übersetzt “Zwitschern”. Im deut- schen Sprachgebrauch verwendet man für die eigentliche Twitter

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 173 Nachricht den Begriff “Tweet” und für die dazugehörige Handlung das eingedeutschte Verb “twittern”. Wenn Sie auf Twitter eine Kurznachricht veröffentlichen, twittern Sie dementsprechend einen Tweet. Eine Twitter Nachricht eines andern Nutzers, die Sie auf Ihrem Profil teilen, also an Ihre Follower weiterleiten, nennt man “Retweet”.

#Hashtags - Suchen, Finden & finden lassen Ein Hashtag beschreibt die Zusammensetzung aus dem Rauten- Symbol # und einem Schlagwort ohne Leerzeichen, z. B. #Hashtag. Ein oder mehrere Hashtags sind Bestandteil der meisten Tweets, da sie bei der thematischen Orientierung helfen. Man verwendet sie in der Suche oder nutzt offizielle Hashtags, um Informationen zu einem bestimmten Thema zu bündeln. Offizielle Hashtags gibt es meist im Rahmen von Veranstaltungen, politischen Bewe- gungen oder Internettrends. Die in Tweets verwendeten Hashtags sind anklickbar und führen zu einer Auflistung aller Tweets, die das gleiche Schlagwort verwendet haben. Wenn Sie beispielsweise Ihr selbst publiziertes Buch in einem Tweet bewerben, sollten Sie auch zusätzlich den Hashtag #SelfPublishing oder #Selbstverlag in den Fließtext einbauen oder diesen anhängen. So steigt Ihre Chance, potentielle Leser zu erreichen, die sich für selbst verlegte Bücher interessieren. Sie können auch probieren, ein offizielles Hashtag für Ihr Buch zu etablieren. Verwenden Sie immer möglichst sinnvolle Hashtags, die den Inhalt Ihres Tweets thematisch auf den Punkt bringen.

Lieblings-Tweets - Die Funktion “Favorisieren” Ähnlich dem Like bei Facebook, können Sie auch auf Twitter Ihr Gefallen an einem fremden Tweet demonstrieren. Dazu favo- risieren Sie den besagten Tweet. Diese Funktion befindet sich unter jeder Kurznachricht. Andere Nutzer können die Sammlung aller Tweets, die Sie favorisiert haben, auf Ihrem Profil unter der Rubrik Favoriten einsehen.

174 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Mention und Reply - Treten Sie in den @Dialog! Nutzen Sie neben Hashtags auch die Möglichkeit, andere Twitter Nutzer zu verlinken. Jeder Nutzer kann verlinkt werden mit einem @ und dem Benutzernamen. Dieser befindet sich immer auf dem jeweiligen Profil. Man nennt diese Funktion Mention. Die verlinkten Nutzer werden dann über die Verlinkung benachrich- tigt. Außerdem können Sie mithilfe des @-Symbols die Urheber externer Links angeben, insofern dieser Urheber über ein Twitter Profil verfügt. Stoßen Sie so Konversationen an oder steigen Sie in bestehende Diskussionen ein. Klicken Sie dazu auf Antworten unter dem jeweiligen Tweet. Dadurch werden automatisch alle im Tweet erwähnten Nutzer erneut verlinkt und Sie können Ihre Nachricht schreiben. Diese Funktion nennt man auch Reply. Generell gilt: Versuchen Sie, Ihre Nachricht auf den Punkt zu bringen. Wenn angemessen, stellen Sie ruhig Fragen oder rufen die Leser anderweitig zu Interaktion auf. Achten Sie auf eine thematische Relevanz Ihrer Tweets. Anders als bei Facebook, Google+ und YouTube können Sie ruhig viele Tweets absenden, da es sich um ein sehr schnelllebiges Medium handelt und Ihre Nachrichten auf den Startseiten Ihrer Follower wieder sehr schnell verschwinden. Umso wichtiger ist eine ordentliche Verschlagwor- tung mit Hashtags, damit Ihre Tweets auch auf anderem Wege gefunden werden können. Verfolgen Sie, ob andere Nutzer Sie in Ihren Tweets erwähnen und reagieren Sie ggf. darauf. Antworten Sie überlegt und lassen Sie sich auch von eventu- eller Kritik nicht aus der Ruhe bringen. Twitter Nutzer können sich auch gegenseitig Privatnachrichten schreiben. Überprüfen Sie daher auch regelmäßig Ihren Twitter Posteingang.

Die besten Hashtags für Autoren

Allgemein #selfpublishing, #Selbstverlag, #eBook, #Buch, #Buchtipp, #Leseprobe, #schreiben, #Schreibtipp, #Autor, #Roman, #Krimi, #Kurzgeschichte, #Bestseller, #Buchmesse, #Lesung, #Autoreninterview, #indieautoren, #Fanfiction

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 175 Ideenaustausch oder Motivationssteigerung #amwriting, #writegoal, #Schreibblockade oder #Inspiration

Termingebunden #writechat - Schreiben allgemein, sonntags 21:00 - 22:00 Uhr MEZ #bookmarket - Marketing, donnerstags 23:00 - 24:00 Uhr MEZ #litchat - Kommunikation zwischen Autoren und Lesern, montags, mittwochs und freitags 22:00 - 23:00 Uhr MEZ #scriptchat - Drehbuchautoren, sonntags 03:00 - 04:00 MEZ #poetry - Poesie, donnerstags 02:00 - 03:00 MEZ

176 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Google+ für Autoren Der Start von Google+ im Jahr 2011 versprach eine ernstzuneh- mende Konkurrenz zu anderen Social Media-Plattformen, vor allem als Alternative zu Facebook. Google+ kommt zwar immer noch nicht an die Nutzerzahlen von Facebook heran (s. Kapitel Facebook - Die größte soziale Plattform der Welt, Phase 6: Marke- ting), ist jedoch weiter auf dem Vormarsch.

Warum sollte ich einen Google+ Account erstellen? Wenn Sie einen Google+ Account erstellen, ist es Ihnen auch möglich, andere Dienste wie Google Mail, Google Drive oder YouTube zu nutzen. Das Entdecken von interessanten Themen und Perspektiven steht bei Google+ klar im Fokus. Sie können dort nette Menschen kennenlernen, Ihren Freundes- und Bekanntenkreis auf dem aktuellen Stand halten, sowie insbe- sondere als Autor in direkten Kontakt mit Ihren Lesern treten. Vor allem, wenn Sie als Autor eine junge Zielgruppe ansprechen wollen, sollten Sie einen Google+ Account erstellen, denn mehr als 40% der deutschen Google+ Nutzer sind zwischen 20 und 39 Jahre alt. Ihre Kontakte können Sie in so genannten Kreisen organi- sieren. Damit können Sie genau bestimmen, wer was sehen darf und behalten die Kontrolle über Ihre Informationen. Diese werden im Gegensatz zu anderen Plattformen wie Facebook auch nicht zu Werbezwecken genutzt. Generell ist bei Google+ positiv hervorzuheben, dass keinerlei Werbung die Nutzung einschränkt. Nach dem Motto “Weniger ist mehr” ist das Design von Google+ sehr schlicht. Das Verwenden von Google+ erfolgt dadurch sehr intuitiv. Beiträge und Kommentare können indivi- duell gestaltet und im Nachhinein angepasst werden. Außerdem ist es Ihnen möglich, ganz bequem und von überall aus, auf Ihr “+Ich”, so bezeichnet Google Ihr persönliches Profil, via Smart- phone und Tablet zuzugreifen.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 177 Wie erstelle ich einen Google+ Account? Um Google+ nutzen zu können, müssen Sie zunächst über ein Google Konto verfügen. Nachdem Sie sich für dieses mit nur wenigen Angaben registriert haben, können Sie nun in drei Schritten Ihr Google+ Account erstellen. Als erstes müssen Sie sich anmelden, um im zweiten Schritt Personen zu Ihren Kreisen hinzuzufügen und interessanten Seiten zu folgen. Zu guter Letzt vervollständigen Sie Ihren persönlichen Auftritt mit einem Foto (mindestens 250×250 Pixel) sowie Informationen zu Ihren Arbeitsplatz, Ihrer Ausbildung und Ihrem Wohnort. Im Anschluss an die Erstellung Ihres Google+ Accounts können Sie Ihr Profil weiter bearbeiten und neue Personen zu Ihren Kreisen hinzufügen. Entdecken Sie angesagte Beiträge, bevorstehende Veranstaltungen, interessante Communities und Seiten sowie lokale Empfehlungen.

Quellen: Best4Planning (2014)

178 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Pinterest - Ihre visuelle Visitenkarte Pinterest ist ein soziales Netzwerk, das auf Bildern beruht, die Sie an digitalen Pinnwänden sammeln. Privatpersonen nutzen Pinte- rest in erster Linie als Sammelstelle für Ideen, Rezepte, Reiseziele und vieles mehr. Unternehmen und Professionals wie Autoren nutzen das Netzwerk, um ein Markenimage aufzubauen. Wenn Sie über aussagekräftiges Bildmaterial verfügen oder ein Händchen für dessen Auswahl haben, sind Sie bei Pinterest gut aufgehoben. Solange Sie als Autor auftreten und nicht als Privatperson, sollten Sie kein einfaches Privatprofil erstellen, sondern ein Business Profil, das ebenfalls kostenfrei ist.

Was ist ein Pin? Ein Pin (dt. Reißzweck) ist eine Bilddatei, z. B. ein Foto oder eine Grafik. Sie können diese sowohl mit Titeln, Hashtags und Beschrei- bungstext versehen als auch kommentieren, doch in erster Linie stützt sich die Kommunikation auf Bilddateien und ist daher sehr visuell.

Was ist ein Board? Ihre Pins sammeln Sie in Boards, vergleichbar mit Pinnwänden, die meist nach bestimmten Themen oder Interessen sortiert sind. Sie können so viele Boards anlegen, wie Sie möchten und sogar private, die nur für Sie sichtbar sind. Andere Pinterest Nutzer können dann nicht nur Ihrem Profil im Ganzen folgen, sondern auch lediglich einzelnen Boards, für die sie sich interessieren. Wählen Sie daher einen aussagekräftigen Titel für jedes Ihrer Boards sowie ein geeignetes Coverbild.

Was bedeutet Pinnen und Repinnen? Als “Pinnen” bezeichnet man das aktive Hinzufügen von Bild- dateien zu den eigenen Boards. Wenn man die Pins anderer Pinterest Nutzer zu den eigenen Boards hinzufügt, spricht man vom “Repinnen”. Es handelt sich dann auch um einen Repin anstelle eines Pins.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 179 Richtiges Pinnen Bilddateien für Ihre Boards können Sie entweder hochladen oder direkt aus dem Internet pinnen. Im Grunde können Sie alles pinnen, was Sie möchten. Überlegen Sie allerdings, vor allem in Verbindung mit einer laufenden Buchpromotion, welches Image Sie mit Ihrem Pinterest Profil vermitteln möchten. Passen Ihre Pins zu Ihrem Genre, repräsentieren Ihre Boards Sie als Autor? Pinterest liefert auf seinem Blog und der offiziellen Webseite viele Informationen und Best Cases. Lassen Sie sich auch von anderen Nutzern inspirieren und schauen Sie, wie Ihre mögliche Konkurrenz auf Pinterest agiert. Versuchen Sie, regelmäßig zu pinnen, um die Sichtbarkeit Ihrer Pins zu erhöhen.

Erfolgsanalyse Anders als bei Facebook oder Twitter sind die Followerzahlen bei Pinterest kaum relevant für den Erfolg Ihres Profils. Viel wichtiger sind die Anzahl der Repins, die andere Nutzer erzeugen, indem sie Ihre Pins erneut teilen. Je häufiger dies passiert, desto besser kommen Ihre Pins an. Mit einem Business Profil haben Sie Zugriff auf “Pinterest Analytics”. Dort werden Ihnen verschiedene Statis- tiken zu Ihren Pins und Boards, Ihrem Publikum und der Aktivität Ihrer Domain dargestellt, um die Entwicklung Ihres Profils genau nachzuverfolgen.

Quelle: Pinterest (2015)

180 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Vermarktung auf Instagram für Autoren ein Gastbeitrag von Antje Roßteuscher und Katy Svehaug von Etsy.com

Als Foto-Sharing-App bietet Instagram eine interessante Alter- native zu textlastigeren Marketingaktivitäten wie z. B. einem eigenen Blog und ermöglicht es gerade auch Autoren, einen Einblick hinter die Entstehung ihrer Werke zu geben. Die nachfol- genden Tipps verraten Ihnen, wie Sie die Kunst der Vermarktung auf Instagram meistern können.

1. Teilen Sie, was wichtig ist Sie sind nicht sicher, welche Art von Inhalten Sie für Ihr Instagram Konto erstellen sollten? Beginnen Sie damit, dass Sie die einfa- chen Anleitungen für den Einstieg und den herunterladbaren Brand Strategy Guide74 des Unternehmens lesen. Die erfolgreiche Etsy-Verkäuferin Martha Porter75 empfiehlt, experimentierfreudig an die Sache heranzugehen. „Probieren Sie am Anfang Verschiedenes aus. Einige Ihrer Beiträge werden mehr „Gefällt mir“-Klicks erhalten als andere. Nehmen Sie sich Zeit und analysieren Sie, was die meisten „Gefällt mir“-Klicks erhielt und warum: Lag es an der Qualität der Bilder? Den Farben? Der witzigen Bildunterschrift? Haben Sie das Foto mit den richtigen Tags versehen? War die Tageszeit, zu der Sie das Bild gepostet haben, entscheidend?“ Wenn Sie mit Ihrem Latein am Ende sind, schauen Sie sich ruhig einmal auf den Konten anderer Autoren und Marken um, die Sie schätzen und bewundern. „Finden Sie Gleichgesinnte, folgen Sie ihren Konten und tauschen Sie sich mit ihnen aus“, rät Martha. Ihr selbst gefallen besonders Fotos von Menschen, die in ihren Ateliers an ihren Produkten arbeiten. Daher postet sie viele Fotos, die einen Blick hinter die Kulissen gewähren. Ein großer Reiz von Instagram besteht gerade für Kreative wie z. B. Autoren darin, Einblicke in ihre Arbeit und ihr Leben zu gewähren. Konzentrieren Sie sich darauf, schöne, aussagekräftige und inspirierende Bilder zu

74 http://extfiles.etsy.com/worksheets/instagramstrategyguide.pdf 75 https://www.etsy.com/shop/BuriedDiamond

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 181 veröffentlichen, die die jeweilige Geschichte Ihres Geschäfts bzw. Ihres Buches erzählen. Instagram eignet sich hervorragend, um die winzigen Details zu zeigen, die Ihre Arbeit so besonders machen. Experimentieren Sie mit einigen grundlegenden Dingen: Fotos Ihres Schreibtisches, des Blicks aus Ihrem Arbeitszimmerfenster, des Entstehungsprozesses Ihrer Bücher, der Kaffeetasse in Ihrer Schreibpause, Ihre Inspirationsquellen.

2. Bearbeiten Sie Ihre Fotos, bis sie perfekt sind Sie sind nicht sicher, wie Sie stimmige, aussagekräftige Fotos zaubern können? Zum Glück gibt es eine große Auswahl an benut- zerfreundlichen Fotobearbeitungs-Apps, beispielsweise VSCO CAM und Afterlight, mit denen Sie Fotos direkt auf Ihrem Smart- phone aufhellen, zuschneiden und mit Filtern bearbeiten können.

3. Seien Sie kommunikationsbewusst Schnell auf Fragen von anderen Nutzern zu antworten ist äußerst wichtig, da die Plattform sehr schnelllebig ist. „Seien Sie bereit, Zeit in Ihre Kommunikation zu investieren“, rät Martha Porter. „Ich versuche, mir bestimmte Zeiten zur Beantwortung von Fragen zu reservieren, doch aufgrund der Natur des Mediums antworte ich oftmals spontan, sobald ein Kommentar eingeht.“

4. Nehmen Sie sich Zeit Für Selbstständige, deren Zeit knapp bemessen ist, bietet Instagram den weiteren Vorteil, dass man Bilder von unterwegs posten kann. Als Richtlinie ist es eine gute Idee, mindestens ein neues Bild pro Tag zu posten, aber Sie können Ihr Tempo natür- lich selbst bestimmen. Erin Dollar, ebenso Verkäuferin auf Etsy, geht beim Posten auf Instagram sehr spontan vor, je nachdem, was gerade in ihrem Studio los ist. Wenn sie mehrere Fotos von einem speziellen Thema macht, verteilt sie diese über mehrere Tage, anstatt sie alle auf einmal zu posten, und kombiniert sie manchmal mit anderen Bildern. „Mit fünf Minuten Arbeit kann ich Inhalte für mehrere Tage herausholen“, erklärt sie.

182 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media 5. Kurbeln Sie Ihren Verkauf an – in Maßen Instagram ist auch hervorragend geeignet, um einen Rabatt anzubieten oder eine besondere Aktion zu promoten. Damit Ihre Werbung erfolgreich ist, sollten Sie darauf achten, Ihre Bildun- terschriften so deutlich wie möglich zu verfassen, rät Martha. Auch sollten Sie darauf vorbereitet sein, eine Menge Fragen und Kommentare zu erhalten. Also unbedingt in Ihrem Profil auf Ihre eigentliche Webseite verweisen, wo Sie ausführlichere Informa- tionen geben können, und dies auch in Ihren Posts erwähnen. Ein wichtiger Punkt, den Sie bei Werbeaktionen auf Instagram beachten sollten: Mäßigung. „Ganz allgemein gilt, dass Sie Werbung maßvoll einsetzen sollten, da Sie ansonsten Gefahr laufen, Ihre Follower zu verärgern“, mahnt Erin Dollar.

6. Erstellen Sie Feedbackschleifen Instagram ist eine Gemeinschaft und lebt von Gegenseitigkeit und Miteinander. Deshalb sollten Sie aktiv auch die Fotos anderer Nutzer liken, kommentieren und teilen. „Mir macht es Spaß, Freunde und andere kleine Unternehmen auf meinem Konto zu promoten“, sagt Martha. „Wenn ich Kunden oder Freunde weiter- poste, nenne ich immer den ursprünglichen Poster.“ Außerdem motiviert sie Kunden, Fotos von sich und ihren Artikeln zu posten und sie darauf zu markieren. Ihre Kunden lieben es, wenn sie diese Fotos weiterpostet. Das funktioniert genau so mit Ihren Lesern und anderen Autoren! Sie können Instagram auch als Marktforschungs-Tool nutzen. Schauen Sie sich die Profile Ihrer Follower an, um mehr über Ihre Fans und Leser herauszufinden. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, um zu analysieren, welche Produkte die meisten „Gefällt mir“-Klicks bekommen. Instagram ist auch eine gute Möglichkeit, sich Anregungen für neue Projekte oder Themengebiete zu holen, indem man seine Follower befragt.

Dieser Gastbeitrag ist von Antje Roßteuscher und Katy Svehaug von Etsy.com, dem weltweit führenden Online-Marktplatz für Handgefertigtes und Vintage- Artikel direkt von Künstlern, Designern und Handwerkern.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 183 YouTube für Autoren Videos sind eine wunderbare Möglichkeit, Ihren schriftlichen Content zu beleben. Zeigen Sie Ihren Lesern neue Perspektiven Ihrer Geschichten und Charaktere. Ihrer Kreativität sind dabei wie immer keine Grenzen gesetzt. Bevor Sie beginnen, Videos zu produzieren, sollten Sie sich einen YouTube Kanal erstellen. Die Interaktionen auf YouTube sind enorm, wie Sie in unserer Factbox sehen können. Nach Google ist YouTube die zweitgrößte Suchma- schine weltweit. Zwar schauen vor allem Jüngere am häufigsten online Videos an, insgesamt ist die Nutzerschaft von YouTube aber sehr heterogen, sodass inzwischen alle Altersgruppen vertreten sind. Das Potential, bestehende und neue Leser zu erreichen, ist also sehr groß.

YouTube Kanal erstellen Um einen YouTube Kanal erstellen zu können, müssen Sie sich dort mit Ihrer Google Account anmelden oder einen neuen anlegen.

Auf YouTube inspirieren lassen Nachdem Sie Ihren Google+ Account mit Ihrem YouTube Kanal verbunden haben, bietet Ihnen YouTube eine kleine Erkundungs- tour an. Nutzen Sie diese, um mehr über die Möglichkeiten zu erfahren, die Ihnen ein YouTube Kanal bietet. Anschließend sollten Sie sich andere YouTube Kanäle ansehen und sich Inspira- tionen für die Gestaltung Ihres Accounts holen. Dabei können Sie bereits für Sie interessante Kanäle abonnieren und mithilfe der Kommentarfunktion in Diskussionen einsteigen.

YouTube Account individualisieren Wenn Sie Ihren YouTube Kanal erfolgreich erstellt haben, sieht dieser noch recht trist aus. Praktischerweise hat YouTube eine Checkliste in der rechten oberen Ecke zusammengestellt, die Ihnen dabei hilft Ihren Kanal einzurichten. Fügen Sie also Ihrem Kanal ein Symbol, Bilder, Links zu anderen Webseiten und eine Beschreibung hinzu. Das Kanalsymbol entspricht Ihrem Profilbild

184 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media auf Google+. Wenn Sie dieses ändern möchten, müssen Sie dies auf Google+ tun. Um ein Kanalbild hinzuzufügen, klicken Sie auf den Stift in der oberen Ecke des Titelbildes und “Kanalbild bearbeiten”. Nun können Sie Fotos hochladen, aus den Fotos Ihres Google Accounts oder der vorhandenen YouTube Galerie wählen. Empfohlen wird eine Bildgröße von 2560×1440. Die Datei darf nicht größer als 2 MB sein. Über denselben Pfad können Sie auch die Links zu Ihren anderen Webauftritten hinzufügen und bear- beiten. Sie können individuelle Links eingeben und aus diversen Social Media Angeboten wählen, z. B. Google+, Facebook, Twitter, Pinterest, WordPress und Instagram. In diesem Abschnitt können Sie zudem auf andere YouTube Kanäle hinweisen. Im Reiter “Über uns” sollten Sie Ihrem Kanal eine Beschreibung geben. Wer sind Sie? Worum geht es? Was können die Menschen von Ihren Videos erwarten? Verlinken Sie auch hier Ihre Webseite und Ihren Blog, aber vor allem auch Ihr Impressum. Dieses muss in maximal zwei Klicks erreichbar und ständig verfügbar sein. Natür- lich können Sie Ihre Videos auch auf anderen Videoplattformen veröffentlichen, z. B. auf Vimeo. Sind Sie aber bereits auf Google+ registriert, ersparen Sie sich eine weitere Anmeldung, wenn Sie einen YouTube Kanal erstellen. Zudem hilft Ihnen jeder mit Ihrem Google+ Konto erzeugte bzw. verknüpfte Content Ihr Ranking für die Suchmaschine von Google zu verbessern. Im zweiten Schritt gilt es, Ihren YouTube Kanal weiter mit Leben zu füllen, indem Sie interessante Videos veröffentlichen. Wie immer ist es wichtig, das eigene Ziel zu kennen. Halten Sie sich dieses vor Augen, um die passenden Maßnahmen, also in diesem Fall die passenden Videovarianten für Ihr Videomarketing, zu finden. Nicht jeder Videotyp eignet sich für jeden Zweck. Es gibt zum einen “On-camera Videos”, bei denen Sie vor der Kamera stehen. Diese eignen sich vor allem für sehr persönliche Anspra- chen und zur Erzeugung von Leserbindung. Zum anderen sind die “Off-camera Videos” zu nennen, bei denen Sie hinter der Kamera stehen, also nicht zu sehen sind. Jene Art von Videos werden oft

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 185 in Verbindung mit Präsentationen und zum Erklären von Inhalten verwendet. Verbinden Sie Ihre Videos zusätzlich mit einem Call-to-Action, also animieren Sie Ihre Zuschauer dazu, beispielsweise Ihre Webseite für weitere Informationen zu besuchen oder nach dem Ansehen eines Buchtrailers Ihr Buch zu kaufen. Dazu nutzen Sie die Funktion "Anmerkungen", mit der Sie solche Aufrufe ganz einfach direkt in Ihr Video integrieren können. Wie genau das geht, erklärt YouTube sehr gut. Verlinken Sie die entsprechenden Seiten im Video sowie in der Videobeschreibung. Neben einer guten Beschreibung im Infofeld des Videos unter der Verwen- dung von Keywords, ist die Wahl der richtigen Kategorie sowie die Verwendung von passenden Tags wichtig um auch hier besser gefunden zu werden.

Quellen: YouTube (2015), Vimeo (2015), Zurke (2013)

186 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media Professionell das eigene Xing Profil nutzen Nicht nur Social Media-Kanäle wie Facebook und Twitter, sondern auch sog. Business-Netzwerke, zu denen beispielsweise Xing und LinkedIn zählen, können Autoren für das eigene Buchmarketing und zur Selbstvermarktung nutzen. Dazu sollten Sie bei Ihrem Xing Profil auf folgende Dinge achten:

1. Basis- oder Premium-Mitgliedschaft: Die Anmeldung und Erstellung eines Xing Profils ist kostenlos und geht bereits mit einer Fülle von Funktionen einher. Perfekt für alle Neueinsteiger. Für weitere Funktionen, wie der gezielten Suche und Statistiken zu Ihren Profilbesuchern, abonnieren Sie die Premium-Mitgliedschaft.

2. Vollständigkeit: Geben Sie so viele und genaue Informa- tionen über Ihre Person an wie möglich, um das Interesse anderer zu wecken.

3. Keywords: Nutzen Sie bei Ihren Angaben oft gebrauchte Schlagworte, um besser gefunden zu werden.

4. Professionelles Foto: Nehmen Sie für Ihr Profil ein Foto vom Profi. Weitere Tipps finden Sie im Kapitel Das perfekte Auto- renfoto, Phase 6: Marketing.

5. Profildetails: Geben Sie unter “Ich biete” Ihre Stärken an, z. B. Expertenwissen zum Thema X, schriftstellerische Erfahrung, Kreativität. Unter “Ich suche” könnte beispielsweise stehen: Austausch mit Autoren, Korrektorat, Grafiker, Lektorat, Verlag, Übersetzer. Erwähnen Sie Ihre Berufserfahrung und Interessen sowie Qualifikationen und Auszeichnungen wie Teilnahmezertifikate von Schreibseminaren und Workshops sowie Auszeichnungen und Verkaufsrang Ihrer Bestseller. Denken Sie außerdem daran, Ihre Informationen immer aktuell zu halten.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 187 6. Portfolio füllen: Nutzen Sie Ihr Portfolio, um anderen einen Einblick in Ihre Werke und Ihr Können zu geben. Erzählen Sie an dieser Stelle ausführlicher über sich. Wieso sind Sie Autor geworden? Was hat Sie zum Schreiben animiert? Fügen Sie Bilder von Events wie Buchmessen und Lesungen hinzu und laden Sie Leseproben und aussagekräftige Rezensionen Ihrer Bücher hoch.

7. Profile im Netz: Sie können Ihren Twitter Account mit Xing vernetzen, sodass Ihre neuesten Tweets in Ihrem Xing Profil angezeigt werden. Es ist jedoch ratsam diese Funktion nur zu verwenden, wenn Sie regelmäßig und themenrele- vant tweeten. Ebenso können Sie Ihren Blog via RSS-Feed einbetten und auf weitere Profile und Webseiten verlinken.

8. Gruppen beitreten: Suchen Sie nach interessanten Gruppen, in denen Sie Ihr Expertenwissen teilen oder sich einfach mit Autorenkollegen austauschen können. Achten Sie bei der Suche auf die Gruppenbeschreibung, Mitgliederzahl sowie die Aktivität. Meist gilt: je größer die Gruppe, desto aktiver. Immer nur mit der gleichen handvoll Mitglieder zu disku- tieren, ist der Mühe vielleicht nicht Wert. Stellen Sie sich in der Gruppe vor, aber werden Sie dabei nicht zu werblich. Ihre Beiträge müssen anderen immer einen Mehrwert bieten.

9. Kontakte knüpfen: Neue Kontakte finden Sie entweder per Suche oder durch die Xing Vorschläge “Mitglieder, die Sie kennen könnten” via bestehender Kontakte. Versenden Sie eine neue Kontaktanfrage, schreiben Sie der Person eine persönliche Nachricht.

10. Events: Unter Events können Sie nach Seminaren, Work- shops und anderen Veranstaltungen in Ihrer Nähe suchen sowie eigene Termine erstellen, z. B. für Lesungen, Auto- grammstunden und Seminaren.

188 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media 11. Einstellungen: In den Einstellungen können Sie Ihre persönli- chen Daten, Benachrichtigungen und Privatsphäre verwalten. Letztere sollten Sie nicht zu sehr einschränken, da Sie somit Ihre Reichweite verringern. Auf jeden Fall sollte Ihr Profil von jedem und auch per Suchmaschine auffindbar sein.

12. Impressum: Wenn Sie Xing als Autor zur Vermarktung Ihrer Bücher einsetzen, müssen Sie für diese geschäft- liche Verwendung ein Impressum anlegen. Was Sie dabei beachten müssen, wird Ihnen in beispielsweise im Beitrag von staffxperts.de erläutert.

Quellen: Xing (2015), Schwenke (2014)

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 189 Der Social Media-Redaktionsplan Der Redaktionsplan ist das essentielle Tool, um Ihre Social Media- Aktivitäten zu planen, nachzuverfolgen und gezielt auszuwerten.

Kanal, Zielgruppe und Ziele festlegen Vor dem Erstellen eines Redaktionsplans steht die Entscheidung, welche Social Media-Kanäle bespielt werden sollen und welche Strategie dahinter steht. Erst, wenn Sie festgelegt haben, wen Sie ansprechen möchten und welche Ziele Sie damit verfolgen, können Sie die passenden Inhalte formulieren und Ihren Redak- tionsplan damit füllen. Achten Sie auf eine ausgewogene Themenvielfalt und eine angemessene Frequenz Ihrer Beiträge.

Aufbau nach persönlichem Gusto Es gibt für den Aufbau eines Social Media-Redaktionsplans kein Nonplusultra. Zwar finden Sie im Internet mit dem Suchbegriff “Social Media-Redaktionsplan” zahlreiche Vorlagen als kostenlose Downloads, doch oft fällt das Arbeiten mit einem individuellen Redak- tionsplan leichter. Strukturieren Sie diesen so, dass Sie persönlich gut damit zurechtkommen. Achten Sie auf eindeutige Formulierungen und Übersichtlichkeit. Am besten eignet sich ein tabellarischer Aufbau mit Wochentagen, denen Sie Themen zuordnen, ähnlich einem Kalender. Wenn gewünscht, ergänzen Sie auch konkrete Uhrzeiten. Insofern Sie keinen Redaktionsplan pro Kanal anlegen, sondern mehrere Social Media-Profile in einem Dokument planen, kennzeichnen Sie, wo genau der jeweilige Beitrag veröffentlicht werden soll. Entscheiden Sie selbst, ob Themen und Stichwörter ausreichen oder ob Sie Ihre Posts, Tweets usw. lieber vorformulieren. Ergänzen Sie Ihre Einträge mit relevanten Hyperlinks oder Links zu Dateien wie bspw. Fotos oder Grafiken, die Sie an diesem Tag veröffentlichen möchten. Lassen Sie auch Raum für Notizen und Ideen. Nützlich im Redaktionsplan sind Daten bestimmter Kampagnen und Events, z. B. Jubiläen, Feiertage, Aktionen oder Gewinnspiele. Solche Informationen helfen Ihnen bei der Themenfindung in Ihrer Redaktionsplanung. Welche Themen sich für welche Wochentage und Uhrzeiten eignen, finden Sie am besten

190 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media durch Learning by Doing heraus. Testen Sie verschiedene Content- arten – Fotos, Dialogthemen, Posts mit Linkvorschau oder ohne, Videos etc. – und Uhrzeiten.

Der Redaktionsplan als Analyse-Tool Ob Sie Ihren Plan um bestimmte Kennzahlen wie z. B. Likes, Shares oder Kommentare erweitern, liegt zum einen am Zeitaufwand, den Sie investieren möchten. Zum anderen sollten Sie sich überlegen, ob Sie solche erhobenen Daten tatsächlich sinnvoll nutzen können, z. B. um herauszufinden, welche Contentarten besser ankommen als andere. Letzteres ist i.d.R. erst der Fall, sobald Ihr Social Media-Profil eine ausreichende Anzahl aktiver Nutzer hat. Haben Sie erst einmal einen Fan-Stamm aufgebaut, können Ihnen oft auch die Analysedaten der entsprechenden Social Media-Kanäle nutzen. Je nach Plattform sind die Daten mehr oder weniger ausführlich, man nennt sie i.d.R. Analytics oder Insights. Sie können diese zum Teil direkt auf Ihrem Profil einsehen, wie die Followerzahl bei Twitter oder die Fananzahl und “Sprechen drüber” bei Facebook. Aber es lohnt sich ein zweiter Blick auf andere Daten, die meist über wenige Klicks erreichbar sind. Vor allem Facebook bietet in den sog. Insights den Inhabern einer Fanpage viele Möglichkeiten zur Analyse. So können Sie nachvoll- ziehen, wann Ihre Fans online sind, welche Fans mit Ihren Beiträgen interagieren u.v.m. Versuchen Sie allerdings nicht, alles und jeden zu analysieren, sondern überlegen Sie sich genau, welche Daten für die Aus- und Bewertung Ihres Social Media-Profils nützlich sind und konzentrieren Sie sich auf deren Erhebung. Nutzen Sie die erhobenen Daten, um Ihre Redaktionsplanung dementsprechend anzupassen und zu verbessern und Ihr Social Media-Profil langfristig zu stärken. Sie können natürlich auch Tools nutzen, die zum Teil kostenlos oder zu sehr günstigen Preisen zur Verfügung stehen. Beliebte Anbieter sind u. a. quintly76, socialBench77, TweetDeck78 oder Fanpage Karma79.

76 http://www.quintly.com/ 77 http://www.socialbench.de/ 78 https://web.tweetdeck.com/ 79 http://www.fanpagekarma.com/

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 191 Impressumspflicht

Die rechtlichen Grundlagen Ein Impressum ist im rechtlichen Sinne eine Anbieterkennzeich- nungspflicht und dient vor allem dem Verbraucherschutz. Diese gesetzliche Kennzeichnungspflicht besteht nicht nur für Ihr Buch, sondern auch für Ihre Auftritte im Internet, den sog. Telemedien. Geben Sie kein Impressum an, könnte es passieren, dass Sie abgemahnt werden. Geldbußen im mehrstelligen Bereich sind durchaus möglich. Wer also keine Abmahnung riskieren möchte, sollte die Kennzeichnungspflicht nicht vernachlässigen.

epubli Tipps Das Impressum für Ihr Buch muss andere Regeln befolgen als das Impressum für Telemedien. Informieren Sie sich bei der Buchgestaltung, welche Informationen Sie in das Impressum einfügen müssen.

Vorgaben und Angaben Folgende gesetzliche Vorgaben für ein Impressum sind zu beachten:

Leicht erkennbar: Die Angaben sollten schnell zu finden sein. Wählen Sie also eine ausreichend große Schrift. Die Bezeichnung “Kontakt” oder “Impressum” für einen weiterführenden Link ist für die Erkenn- barkeit ausreichend.

Unmittelbar erreichbar: Die Angaben sollten mit maximal zwei Klicks erreichbar sein.

Ständig verfügbar: Wenn ein Link für die Angaben benutzt wird, muss sichergestellt sein, dass dieser Link auch dauerhaft funktionstüchtig ist.

Angaben, die auf jeden Fall in Ihr Impressum gehören, sind Ihr Name, bestehend aus dem Familiennamen und mindestens einem

192 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media ausgeschriebenen Vornamen, sowie Ihre Anschrift, bestehend aus Postleitzahl, Ort, Straße und Hausnummer. Eine Postfachanschrift reicht hingegen nicht aus. Außerdem dürfen Ihre Kontaktdaten natürlich nicht fehlen, Ihre E-Mail-Adresse und eine weitere Kontaktmöglichkeit, z. B. Ihre Telefonnummer oder ein Link zu einem Kontaktformular. Darüber hinaus können Sie noch andere Angaben zu Ihrer Person oder Ihrem Gewerbe machen, das ist jedoch optional.

Das Impressum im Social Web Facebook bietet im Seitenbereich „Info“ ein Feld an, in das Sie den Link zu Ihrem Impressum eintragen können. Bei Twitter können Sie den Link ganz einfach in der Beschreibung unterbringen mit dem Hinweis „Impressum“. Sie müssen selbst dafür sorgen, dass Ihr Impressum in den sozialen Medien stets den Richtlinien entspricht. Halten Sie sich deshalb über Updates und rechtliche Maßnahmen auf dem Laufenden, z. B. durch Fachblogs wie dem Social Media Recht-Blog oder bei Rechtsanwalt Thomas Schwenke, dessen Kanzlei sich auf das Thema Social Media-Recht spezialisiert hat und einen aktuellen Blog dazu pflegt.

Quellen: Bundesministerium der Justiz (2009), Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (2015), Schwenke (2015), Social Media Recht Blog (2015)

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Media | 193 Social Reading

Social Reading mit Goodreads Eine weitere tolle Möglichkeit, um Rezensionen zu sammeln, sind sog. Social Reading Plattformen. Sie sind das Sprachrohr der Leser. Ihre potentiellen Leser studieren zahlreiche Bewer- tungen, bevor sie sich für den Erwerb Ihres Buches entscheiden. Sammeln Sie deshalb so viele positive Rezensionen wie möglich. Sie sollten sich im Gegenzug auch für andere Autoren engagieren und selbst Rezensionen verfassen. Wenn Ihre Rezensionen Gehör finden, werden interessierte Leser auch auf Ihren Profilen landen und im Gegenzug Rezensionen für Sie schreiben.

Social Reading mit Goodreads Goodreads ist das weltweit größte, englischsprachige Netzwerk zum Thema Bücher für Menschen, die gerne und viel lesen und sich mit Gleichgesinnten über Bücher austauschen wollen. Sie können durch die Bücherregale aller Nutzer stöbern und sehen, was sie gerade lesen, vorhaben zu lesen oder gelesen haben. Lesen und schreiben Sie Rezensionen, nehmen Sie an Diskussi- onen teil, eröffnen Sie Ihren eigenen Buchclub und kontaktieren Sie Ihren Lieblingsautor.

Das eigene Goodreads-Profil Nach der Anmeldung können Nutzer ein eigenes Profil mit Foto und Informationen zu Ihrer Person erstellen. In einem weiteren Schritt wird abgefragt, für welche Genres sich die Nutzer beson- ders interessieren. Goodreads schlägt dann automatisch Bücher vor, die man als gelesen markieren, mit Sternen bewerten oder auch rezensieren kann. Weitere Labels, die an Bücher vergeben werden, sind: „Want to read“ (Möchte ich lesen), „Currently reading“ (Lese ich gerade) oder „favorites“ (Favoriten). Zusätzlich können Nutzer eigene Labels erstellen. Nach diesen Kategorien erstellt Goodreads ein virtuelles Bücherregal für das Profil. Andere Nutzer sehen dann

194 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading allgemeine Informationen, das Profilbild, das virtuelle Bücher- regal und Updates, ähnlich der Facebook Pinnwand.

Netzwerken auf Goodreads Die Nutzer auf Goodreads sind mit anderen Lesern verknüpft und können Menschen finden, die ein ähnliches Leseinteresse haben wie sie selbst. Außerdem lassen sich Kontakte aus anderen Netzwerken importieren. Die Bewertungen von Freunden und Bekannten haben durch die sozialen Verbindungen im echten Leben einen höheren Stellenwert, weil der Goodreader sehen kann, was seine Freunde lesen, lesen möchten, bereits gelesen oder bewertet haben. Da Goodreads mittlerweile zu Amazon gehört, wird die Qualität von Amazon-Rezensionen durch die Kundenbewertungen von Goodreads Profilen deutlich verbessert werden und kann sich positiv auf den Absatz auswirken. Zu allen Genres und Themen, die die Leser bewegen, gibt es Gruppen auf Goodreads. Hier können unter anderem Werke besprochen, Termine für Lesungen und Neuerscheinungen bekannt gegeben oder Suchanfragen an die Gemeinschaft gestellt werden.

Goodreads für Autoren Wenn Freunde Bücher empfehlen, kann das die Kaufentschei- dung signifikant beeinflussen. Als Autor lohnt sich eine Aktivität in Gruppen, um potentielle Leser zu finden, zu überzeugen oder interessante Kontakte zu knüpfen. Vielleicht mit einer Frage- runde? Oder mit einem Gewinnspiel? Mit einem Autorenprofil auf Goodreads erhöht sich die eigene Sichtbarkeit und es kann ein persönlicher Draht zum Leser entstehen. Wenn Autoren Ihren eigenen Blog auf Goodreads einbinden, werden Blogartikel auto- matisch gepostet. So wird das Goodreads Profil zum zentralen Autorenprofil. Autoren können auch eigene Anzeigen erstellen und Ihre Zielgruppe anhand der eingegebenen Daten, wie Lieblings- bücher, -autoren und -genres, zielgenau mit Goodreads Anzeigen

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading | 195 bewerben. Durch die Anzeigen erhöhen Autoren die Sichtbar- keit für ihre Bücher einfach und das mit geringem finanziellem Aufwand. Otis Chandler, der Gründer von Goodreads, beantwortete die Frage nach einer typischen Goodreads-Werbekampagne wie folgt: “Ein großer Teil unserer Nutzer sind Vielleser und Early Influ- encer, die eine Empfehlungswelle maßgeblich initiieren können. Wir starten eine Kampagne zwei Wochen vor Erscheinungstermin. Bereits einen Monat vorher arrangieren wir ein Gewinnspiel mit Leseproben, daraus entstehen Rezensionen. Wenn das Buch auf dem Markt ist, laden wir nochmal zu Leserunden ein. Zielgerich- tete Anzeigen, Newsletter-Anzeigen oder Mobile Ads ergänzen das Marketing. Wenn alles gut läuft, erscheint das Buch auf den Leselisten der Nutzer, etwa unter ‘bester Murder Mistery Thriller’.” Nutzen Sie Ihre Chancen und seien Sie ein so genannter „Early Adopter“.

Nützliche Funktionen von Goodreads Für iOS und Android-Geräte gibt es mobile Goodreads Apps. Mit ihnen kann der Nutzer z. B. überall einfach den Barcode eines Buches scannen und bekommt sofort alle Bewertungen und ähnliche Titel angezeigt oder kann sogar eBooks in der App lesen. Goodreads ermöglicht seine Bewertungen auch auf Facebook zu teilen. Durch die Verknüpfungsmöglichkeit des eigenen Facebook Accounts mit dem Goodreads Profil können Bücher, Rezensionen, Lesefortschritt und Zitate mit anderen Nutzern geteilt werden.

Quellen: Goodreads (2015), Börsenblatt (2012), Chandler (2013)

196 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading Effektive Werbung auf Goodreads – ein Überblick ein Gastbeitrag von Patrick Brown, Direktor des Autoren Marketings von Goodreads (Übersetzt aus dem Englischen)

Die größte Herausforderung für Autoren ist es, das Buch an die Leser zu vermitteln, die Freude an der Geschichte haben. Hier kommt Goodreads ins Spiel - die weltweit größte Internetseite für Buch- und Leseempfehlungen. Autoren können sich dem Netzwerk anschließen, indem sie sich ein Profil erstellen und eine eigene Gemeinschaft an Lesern aufbauen. Das Netzwerk umfasst mehr als 30 Millionen Mitglieder - die Hälfte davon kommt nicht aus den USA. Goodreads bietet verschiedene kostenlose Tools an, um Bücher zu promoten. Autoren, die neue Leser erreichen wollen, können neben diesen auch Goodreads eigene Werbeplattform nutzen.

Ihre ersten Schritte mit der Werbeplattform von Goodreads: »» Sie als Autor haben die komplette Kontrolle über Ihr Budget und Ihre Kampagnen. Die Anzeigen basieren auf dem Pay-per-Klick-Modell, d.h. Sie müssen nur zahlen, wenn jemand auf die Werbung geklickt hat. »» Um mit der ersten Anzeige zu starten, müssen Sie bei Goodreads eine Kampagne erstellen. Diese Kampagne beher- bergt alle Anzeigen und bündelt diese in Gruppen (z. B. "Winter-Kampagne" oder "Lesungs-Kampagne") »» Im nächsten Schritt erstellen Sie verschiedene Anzeigen für Ihre Kampagne. Sie haben die Möglichkeit, so viele Werbe- anzeigen wie Sie möchten innerhalb einer Kampagne zu schalten. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie von diesem Angebot Gebrauch machen. Probieren Sie verschiedene Texte und Bilder aus, um herauszufinden, welche Anzeige die besten Resultate bringt. Viele erfolgreiche Kampagnen beinhalten mehr als 10 aktive Werbeanzeigen. Wir raten Ihnen, mit mindestens 2 Anzeigen zu beginnen. »» Der Ad Creative umfasst das Bild und den Text, der mit Ihrer Werbung assoziiert wird. Um es Ihnen leichter zu machen,

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading | 197 stellt Goodreads automatisch Ihr Buchcover und einen vorge- schlagenen Text zur Verfügung. Sie können diesen Vorschlag natürlich beliebig ändern. Bestandteil erfolgreicher Kampa- gnen sind Handlungsaufforderungen wie z. B. „Klicke hier, um mehr zu erfahren!“ oder „Füge das Buch deinem Bücherregal hinzu!“. Schauen Sie sich auf Goodreads um und lassen Sie sich von den Anzeigen anderer Autoren inspirieren. »» Die Zielgruppendefinition ist ein wichtiger Bestandteil des Marketing-Prozesses. Sie sollten wissen, welchem Genre Ihr Buch zuzuordnen ist (z. B. Romanzen oder Krimis). Berück- sichtigen Sie außerdem die Vielfältigkeit Ihres Buches. Eine komplexe Geschichte kann aus verschiedenen Blickwin- keln heraus betrachtet werden. Schneiden Sie die Anzeigen genau auf Ihre Zielgruppe zu, um Klicks zu generieren. »» Sie sind in der Anzeigengestaltung in keiner Hinsicht einge- schränkt. Ziehen Sie zum Beispiel in Erwägung, Werbung für Ihre Giveaways zu schalten, um das Interesse vieler Leute zu wecken.

Während Sie bei traditionellen Zeitungsanzeigen für einen bestimmten Tag und einen bestimmten Platz bezahlen, werden Online Anzeigen nur bei relevanten Lesern ausgespielt. Wenn Sie z. B. versuchen, Leser von Kinderbüchern zu erreichen, dann wird Ihre Werbung nicht auf einer bestimmten Kinderbuchseite angezeigt, sondern bei den Menschen, die angegeben haben, dass sie Kinderbücher mögen. Es ist dabei egal, was diese Personen gerade auf Goodreads machen. Ob sie an einem Quiz teilnehmen, bei einem Giveaway mitmachen oder einem Autor eine Frage stellen: die Werbung wird Ihnen unabhängig von der gerade besuchten Seite angezeigt. Goodreads benutzt einen Algorithmus, um festzulegen, welche Werbeanzeigen auf der Seite ausgespielt werden. Die Klickrate ist dabei von entscheidender Bedeutung. Sie gibt die Anzahl der Klicks von den 1.000 Leuten an, die die Anzeige zuerst gesehen haben. Die Werbung, die am häufigsten angeklickt wurde,

198 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading erscheint an diesem Tag öfter, während die anderen Anzeigen eine geringere Priorität zugewiesen bekommen. So wird sicherge- stellt, dass die relevantesten Werbeanzeigen häufiger erscheinen. Der Prozess startet jeden Tag neu. Unabhängig davon wie oft die Anzeige den Tag zuvor geklickt wurde, wird jeder Anzeige täglich eine neue Chance gegeben. Goodreads Werbeanzeigen sind für Autoren geeignet, die gerne mit ihren Werbemöglichkeiten experimentieren. Damit Sie Ihre Ergebnisse besser analysieren können, geben wir Richt- werte vor: die durchschnittliche Klickrate beträgt 0,05% und die durchschnittlichen Werbeausgaben liegen zwischen 50 und 150 US-Dollar. Die durchschnittliche Giveaway-Teilnehmeranzahl liegt bei 825. Wenn ein Giveaway durch Werbung unterstützt wird, steigt die Anzahl um fast 57 Prozent auf 1200 Leute. Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, können Sie gerne eine E-Mail an [email protected] schreiben.

Patrick Brown ist Direktor des Autoren Marketings von Goodreads. Er leitet das Goodreads Autoren Programm, mit dem er Tausenden von Autoren beim Finden von Lesern hilft. Er hat Vorträge über Veröffentlichungen und Online Marketing auf folgenden Veran- staltungen gehalten: Book Expo America, BookNet Canada, the London Book Fair, Digital Book World, und the LA Times Festival of Books.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading | 199 Wattpad für Autoren Sie wollen noch näher mit Ihren Lesern in Verbindung treten, schnelles und direktes Feedback erhalten und neue Leser finden? Dann probieren Sie Wattpad aus!

Was ist Wattpad? Wattpad ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Commu- nity zum Entdecken und Teilen von Geschichten. Leser und Autoren können sich hier miteinander verbinden und unterein- ander austauschen. Ende 2013 zählte Wattpad bereits über 18 Millionen Nutzer, welche insgesamt über 41 Milliarden Minuten auf der Plattform verbrachten, um in den über 32 Millionen veröf- fentlichten Geschichten zu stöbern. Für unterwegs gibt es auch Apps für Tablets und . Die Nutzung ist komplett kostenlos.

Wattpad Funktionen Einmal registriert können Sie sofort in den tausenden von Geschichten aus Wattpad stöbern. Navigieren Sie dabei durch die verschiedenen Kategorien wie “Gerade angesagt”, “Unentdeckte Geheimtipps”, “Was gibt’s Neues” oder den verschiedenen Genres. Auch ist es Ihnen möglich, direkt per Eingabe von Suchbe- griffen spannende Geschichten oder Mitglieder aufzuspüren. Hat Sie eine Geschichte angesprochen, können Sie diese sofort lesen und anschließend mit Kommentaren und Sternen bewerten. Falls Sie gerade keine Zeit zum Lesen haben, die Geschichte aber nicht vergessen wollen, können Sie diese Ihrer privaten Bibliothek oder öffentlichen Leselisten hinzufügen. Um keine neuen Kapitel und Bücher eines Autors bzw. einer Autorin zu verpassen, besteht die Möglichkeiten diesen zu folgen. Gefällt Ihnen die Geschichte so sehr, dass Sie anderen davon erzählen möchten, besteht auch die Möglichkeit sie auf verschiedenen Netzwerken oder per E-Mail zu teilen. Sharing is caring! Unter dem Reiter “Community” finden Sie den Wattpad Blog, Wettbewerbe und weitere Infos. In

200 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading verschiedenen Clubs und via Nachrichten können Sie sich mit anderen Wattpad Mitgliedern austauschen.

Wattpad als Autor Als Autor sollten Sie alle Möglichkeiten vom Wattpad ausschöpfen. Das fängt bereits mit einem gut gepflegten Profil an. Laden Sie ein Profilbild in guter Qualität hoch, wenn Sie möchten auch ein passendes Hintergrundbild. Nutzen Sie das Feld “Über mich”, um andere über sich, Ihre Geschichten und Ihren Schreibstil oder bevorzugten Genre zu informieren. Vernetzen Sie sich außerdem mit Facebook und Twitter und geben Sie Ihre Webseite an, damit Ihre Leser Sie auch über andere Kanäle erreichen können. Um eine Geschichte zu Ihrem Wattpad Profil hinzuzufügen, klicken Sie in der oberen Menüleiste auf “Schreiben” und dann auf “Neue Geschichte”. Sogleich können Sie Ihr Buch Kapitel für Kapitel einpflegen (z. B. als txt-Datei), Kategorien und Tags sowie eine Altersfreigabe und Sprache angeben. Nach der Veröffentlichung können Sie mithilfe der Schriftsteller-Tools von Wattpad Ihr Buch jemandem widmen sowie Videos und Fotos hinzufügen. Haben Sie schon eine Vorstellung mit welchen Schauspielern Sie die Rollen besetzten würden? Auch diese Informationen können Sie angeben, um Ihren Lesern einen besseren Eindruck Ihrer Geschichte zu vermitteln.

Fazit Wattpad bietet Ihnen als Autoren zum einen die Möglichkeit Ihre Reichweite zu erhöhen und noch mehr Leser zu erreichen. Zum anderen können Sie von der Wattpad Community profitieren, indem Sie direktes Feedback noch während Ihres Schreib- prozesses verarbeiten und Ihren Schreibstil somit verbessern können. Ob Sie ganze Bücher nach und nach veröffentlichen, nur Leseproben zur Verfügung stellen oder neue Genres und Stile ausprobieren wollen, Wattpad bietet Ihnen die Möglichkeit dazu.

Quellen: Wattpad (2015), Wattpad (2013)

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading | 201 Foren als Austauschplattform

Was sind Foren? Foren bieten Autoren eine ausgezeichnete Grundlage, sich mit anderen Autoren oder Lesern zu vernetzen. Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, haben wir deshalb eine kleine Liste an buchaffinen Foren für Sie zusammengestellt. Die Nutzung für Privatpersonen ist bei den von uns ausgewählten Seiten stets kostenlos.

Ausgewählte Netzwerke für Autoren in alphabetischer Reihenfolge Bei BloggdeinBuch.de80 erhalten Sie als Blogger kostenlose Rezensionsexemplare von Verlagen. Sie haben die Chance, sich mit Ihren Rezensionen als Experte zu positionieren. Achten Sie unbedingt auf die Qualität Ihrer Beiträge, auf diese Weise können Sie die Besucherzahlen auf Ihrem Blog steigern. Die Community von Buchbesprechung.de81 spricht sowohl Vielleser als auch kommende Autoren an. Unterhalten Sie sich über Ihre Lieblingsbücher und erhalten Sie Schreibtipps und die neuesten Informationen aus der Buchbranche. Bei Schreibwett- bewerben und als Buchbesprecher ist Ihr Engagement gefragt. Büchereule.de82 ist ein typisches Forum, in dem Sie Buchtipps, Rezensionen und Leserunden finden. In der Autorenecke können Sie sich und Ihre Werke vorstellen und Diskussionen anregen. Sie können auch über die Bücherwelt hinaus mit anderen Mitgliedern ins Gespräch zu kommen. BücherTreff.de83 bietet Ihnen mehr als ein Forum, in dem Sie sich wie gewohnt mit anderen über Bücher andere Dinge unterhalten können. Sie können sich eine Wunschliste sowie ein virtuelles Bücherregal anlegen, dass Sie mit Ihren Freunden vergleichen können. Auch ist es Ihnen möglich, Ihre so genannten Buchnachbarn aufzuspüren. Zudem werden deutschlandweite

80 http://www.bloggdeinbuch.de/ 81 http://www.buchbesprechung.de/ 82 http://www.buechereule.de/wbb2/hmportal.php 83 http://www.buechertreff.de/

202 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading Autorenlesungen und monatliche Lesenächte organisiert. Derzeit können Sie sich auf sieben genrespezifischen Couches über aktuelle Neuerscheinungen und Ihre Lieblingsbücher mit Gleichgesinnten austauschen. Außerdem behalten Sie mit Ihrem virtuellen Bücherregal und Ihrem Merkzettel den Überblick über bereits gelesene bzw. gewünschte Titel.

»» Krimi-Couch »» Histo-Couch »» Phantastik-Couch »» Kinderbuch-Couch »» Belletristik-Couch »» Kochbuch-Couch »» Jugendbuch-Couch

Auf Leselupe.de84 warten neben unterschiedlichen Foren für Leser und Autoren auch aktuelle Beiträge und Tipps, z. B. zur Buchvermarktung, auf Sie. Als Autor können Sie kostenlos die Schreibwerkstatt und das Lektorat nutzen sowie an verschie- denen Ausschreibungen teilnehmen. Auf Literaturschock.de85 können Autoren Ihre Werke Lesern näher bringen, indem sie eine eigene Autorenseite mit Biografie und Bibliografie anlegen, an Leserunden und Testleseaktionen teilnehmen und sich aktiv in den vier verschiedenen Foren einbringen. Lediglich für das Schalten von Bannerwerbung und die Organisation einer Blogtour fallen Kosten an. Die größte deutschsprachige Literaturcommunity Lovelybooks86 bietet ihren Mitgliedern vielseitige Möglichkeiten zum gegensei- tigen Austausch sowie Informationsmaterial rund um das Thema Buch. Sie können sich ein virtuelles Bücherregal einrichten, mit anderen Lesern und Autoren in Kontakt treten, Rezensionen schreiben und Bücher bewerten sowie an Leserunden teilnehmen.

84 http://www.leselupe.de/ 85 http://www.literaturschock.de/ 86 http://www.lovelybooks.de/

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading | 203 Als Autor können Sie am Autorenprogramm teilnehmen und Ihre Bücher ins Gespräch bringen. Mobileread87 ist eine internationale Plattform, auf der sich in verschiedenen Sprachen über 215.000 Nutzer rund um das Thema eBook in Foren austauschen. Die Schreibwerkstatt88 ist explizit ein Forum für Schriftsteller und Autoren. Zahlreiche Übungen und Tipps helfen Ihnen, sich stetig weiterzuentwickeln. Weiterhin können Sie Feedback zu Ihren Werken erhalten und an Wettbewerben teilnehmen. Mit Vorablesen.de89 können Sie Leseproben von Neuerschei- nungen rezensieren, darüber diskutieren und mit etwas Glück eines von 100 Vorab-Exemplaren gewinnen. Den fleißigsten Kriti- kern winken zusätzliche Belohnungen. Whatchareadin90 ist ein privat gegründetes Literatur-Forum für Leser, Indie-Autoren, Blogger und kleine Verlage. Angestrebt wird ein Austausch über Bücher, das Entdecken von Neuheiten und gezieltes Networking. Autoren können Ihre eigenen Bücher in einem virtuellen Bücherregal vorstellen und empfehlen.

87 http://www.mobileread.com/ 88 http://www.schreibwerkstatt.de/ 89 http://www.vorablesen.de/ 90 http://whatchareadin.de/

204 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading Wie man als Autor Buch-Rezensionen erhält Die Welt des Internets verändert sich ständig und bietet Autoren immer wieder neue Wege, Ihr Buch zu vermarkten. Trotz des stetigen Wandels wird sich eins jedoch nie ändern: Die wohl effektivste Art und Weise, ein Buch bekannt zu machen, ist Mund-zu-Mund-Propaganda durch Nutzung von Buch-Rezen- sionen. Wir haben für Sie Tipps zusammengestellt, wie Sie Rezensionen effektiv für Ihre Buchvermarktung nutzen, Online Multiplikatoren identifizieren und mit ihnen kooperieren können.

Was sind Multiplikatoren und warum sind sie so wichtig? Als Multiplikatoren oder Meinungsführer bezeichnet man Menschen, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit oder ihres stark ausgeprägten Interesses sehr gut über spezielle Themen informiert sind und sich regelmäßig zu diesen äußern. Aufgrund ihrer guten Vernetzung wirken Multiplikatoren stark auf die öffentliche Meinung und können so auch Kaufentscheidungen beeinflussen. Ihre Bemühungen, Rezensionen einzusammeln, sollten sich daher auf diese Multiplikatoren konzentrieren. Mit einer guten Rezension von einem Meinungsführer können Sie hunderte oder tausende von potentiellen Lesern erreichen.

Wo und wie finden Sie Multiplikatoren? Meinungsführer im Literaturbereich können Sie unter den Amazon-Top-Rezensenten91, in der Blogszene, in Facebook Gruppen, auf Literaturforen wie Lovelybooks92 und Bilandia93 sowie bei Twitter finden. Achten Sie dabei auf die Häufigkeit und Qualität der Beiträge und Rezensionen als auch auf die Anzahl der Kommentare, Retweets bzw. Reblogs, Twitter Follower und Face- book Fans Ihres Multiplikators. Diese Zahlen geben Ihnen Auskunft darüber, ob derjenige wirklich Gehör findet, Diskussionen anregt und Meinungen beeinflusst oder eher ein Einzelgänger ist.

91 http://www.amazon.de/reviews/top-reviewers 92 http://www.lovelybooks.de/ 93 http://www.bilandia.de/

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading | 205 Welche Inhalte können Sie über Multiplikatoren verbreiten? Versuchen Sie Multiplikatoren dazu zu motivieren, Ihre Lese- proben zu verbreiten. Das Gewinnspiel auf Ihrer Homepage wird durch ihre Teilnahme bekannter. Oder Sie bitten sie, eine Rezen- sion Ihres Buches zu schreiben. Rezensionen ersetzen in der Welt des Internets die persönliche Kaufempfehlung von Freunden oder des Buchhändlers. Sie sollten daher im Fokus Ihrer Online Marketing-Aktionen stehen.

Wie bitten Sie jemanden um eine Rezension? - eine Checkliste Wichtig ist, dass Ihr Anschreiben klar formuliert ist und Sie sich Ihrem Gegenüber höflich und respektvoll verhalten. Ihr Anschreiben sollte folgende Elemente enthalten:

»» Begrüßung – Sprechen Sie Blogger, die unter einem Pseu- donym schreiben, mit ihrem echten Namen an. Damit zeigen Sie, dass Sie sich intensiv mit ihnen und ihrem Blog ausein- ander gesetzt haben.

»» Einleitung – Ein individueller Aufhänger bringt das Anschreiben auf eine persönliche Ebene. Sie könnten z. B. erwähnen, welche der bereits veröffentlichten Rezensionen Ihr Favorit ist.

»» Über Sie – Stellen Sie sich und Ihre Bücher kurz vor.

»» Ihr Anliegen – Fragen Sie nach einer Rezension direkt, aber nicht zu fordernd. Sie werden nicht der einzige sein, der eine Rezension erbittet. Sie sollten daher versuchen, Ihr Buch schon im Anschreiben gut zu verkaufen und dem potenti- ellen Rezensenten schmackhaft zu machen. Vergessen Sie nicht, eine Leseprobe als PDF anzuhängen, die einen Link zu Ihrer Publikation enthält, und anzubieten, ein kostenloses Rezensionsexemplar zukommen zu lassen.

206 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading »» Ihr Angebot – Im besten Fall, können Sie für Ihren potentiellen Rezensenten auch etwas tun. Dies kann z. B. ein Gastbeitrag für seinen Blog sein oder weitere Exemplare Ihres Buches für eine Verlosung an seine Fans. Die natürlichste Gegen- leistung ist eine Rezension von einem seiner Bücher, die Sie bereits verfasst haben oder verfassen werden.

»» Verabschiedung – Danken Sie ihm bereits im Voraus. Vergessen Sie Ihre Kontaktdaten nicht, denn vielleicht postet Ihr Blogger seine Rezension auch auf Ihrer Facebook Fanpage.

Sie haben eine Rezension – und nun? Bedanken Sie sich noch einmal, sobald Sie eine Rezension erhalten haben, auch wenn sie nicht so positiv ist, wie Sie erwartet haben. Der Blogger hat sich die Zeit genommen, Ihr Buch zu lesen und die Rezension zu verfassen. Niemals sollten Sie anfangen, über nega- tive Rezensionen zu diskutieren. Dies würde im schlimmsten Fall zu einer ganzen Lawine von Beleidigungen führen und lässt Sie als nicht-kritikfähig dastehen. Lernen Sie es zu akzeptieren, dass jeder einen anderen Geschmack hat. Eine gute Hilfestellung finden Sie auf dem englischsprachigen Blog 30daybooks.com94. Verbreiten Sie Ihre positiven Rezensionen über alle Ihre Social Media-Auftritte. Veröffentlichen Sie diese in Ihrem Blog und Ihrer Homepage. Bieten Sie Ihrem Rezensenten Möglichkeiten, Gehör zu finden. Folgen Sie ihm auf Twitter und Facebook und retweeten Sie seine Posts. Auf diese Weise können Sie ihm etwas zurück- geben. Bauen Sie sich langsam aber sicher ein Netzwerk auf. Das ist manchmal anstrengend und kostet Zeit, aber auf lange Sicht können Sie nur davon profitieren.

94 http://www.30daybooks.com/bad-reviews-and-what-to-do-about-them/

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Social Reading | 207 Blog & Webseite

Die eigene Internetpräsenz - Webseiten und Blogs Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass ein Autor eine eigene Webseite oder einen Blog als Referenz bei Marketingakti- onen betreiben sollte. Für den Laien mag es wie eine unmöglich zu lösende Aufgabe klingen, eine Webseite oder einen Blog aufzusetzen. Dieses Kapitel gibt Ihnen einen kleinen Einblick, warum Sie sich mit einer Internetpräsenz befassen sollten und wie Sie schnellstmöglich zu guten Ergebnissen kommen. Aber wozu sollten Sie sich überhaupt den Aufwand machen? Diese Frage werden Sie sich ggf. stellen, besonders, da Sie sich sicher- lich lieber mit dem Schreiben von Büchern befassen wollen als mit Webseiten-Programmierung. Reicht nicht eine E-Mail- Adresse oder ein Facebook Profil aus? Der Vorteil einer eigenen Webseite ist, dass die eigenen Beiträge auf einer zentralen Seite verbleiben und nicht über unzählige soziale Plattformen verstreut sind. Auf der Webseite können die Inhalte, wie z. B. Leseproben, dauerhafter dargestellt werden, als dies in den sozi- alen Medien der Fall ist. Soziale Plattformen wie Facebook sind meist so schnelllebig, dass dort Beiträge schnell untergehen und in Vergessenheit geraten können. Zwar haben Sie als Autor auch die Möglichkeit, Ihre Inhalte über Soziale Medien zu verbreiten, allerdings werden diese dann auch nur innerhalb der Grenzen der jeweiligen Plattform angezeigt. Inhalte, die Sie über die sozi- alen Netzwerke verteilen, können dann meist nur von Nutzern dieser Netzwerke gelesen, geteilt oder kommentiert werden. Weiterhin stärkt sie das Self-Branding (s. Kapitel Self-Branding – Vom Autor zur Marke, Phase 6: Marketing) und erzeugt eine stärkere Bindung und Interesse an Ihren Werken.

Die eigene Webseite Eine eigene Webseite bietet Ihnen die völlige Freiheit, sich selbst und Ihre Werke in den Fokus zu stellen, aber nicht, ohne etwas Arbeit zu investieren. Für eine eigene Webseite benötigen Sie

208 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite zunächst einen Webspace und eine Domain. Beides bekommen Sie bei vielen Anbietern in einem Paket. Im Internet gibt es gute Anbieterübersichten mit Bewertungen. Suchen Sie sich einfach das aus Ihrer Sicht unkomplizierteste System für den Anfang aus.

Ein Blog bei einem Anbieter Viele Autoren werden von der Vorstellung abgeschreckt, eine Webseite oder einen Blog selbst programmieren zu müssen. Inzwischen können aber sehr schöne Präsenzen ohne jegliche Programmierkenntnisse aufgesetzt werden. Die einfachste Methode hierfür ist ein eigener Blog über einen Blogseiten-Anbieter. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, die Seiten selbst zu gestalten und mit entsprechenden Plug-ins zu erweitern. Dank dieser Erweiterungen können inzwischen einfache Blogs zu kleinen Webseiten aufgewertet werden. Im Folgenden werden die wich- tigsten Anbieter aufgelistet.

Anbieter Stärken Schwächen

+ bedienerfreundlich - überwiegend Englisch + leistungsfähig - etwas unübersichtlich WordPress + kostenlose Themes + gutes Dashboard + Gute Alternative zum Hosting

+ Leichte Bedienung + vorgefertigte Designs tumblr + einfache Einbindung von Mediadaten + einsteigerfreundlich

+ Optik - geringe Vernetzung + Benutzerführung - geringe Bekanntheit + Redaktionssystem Blog.de + Community-Funktionen + internationales Unternehmen

+ große, gut vernetzte Community - komplizierte Bedienung + komplett kostenlos - eingeschränkter Support Blogger.de + ohne Werbung + sichere Software

Quelle: Bauer (2012)

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite | 209 Schritt-für-Schritt: WordPress Blog erstellen Exemplarisch haben wir einmal für den Anbieter WordPress die wichtigsten Schritte aufgezeichnet, damit Sie schnell mit ihrem eigenen Autorenblog starten können. Bevor Sie sich einen Blog einrichten, sollten Sie sich über Ihre Ziele und Absichten im Klaren sein. Wollen Sie sich und Ihre Bücher auf dem Blog allgemein vorstellen? Sind Sie Experte auf einem Gebiet, haben einen Ratgeber geschrieben und wollen diese Tipps nun auch online weitergeben? Soll der Blog also thematisch nur zu einem Ihrer Werke passen? Einmal entschieden, können Sie beispielsweise eine Seite der Vorstellung Ihres Buches widmen und dort zu den jeweiligen Shops verlinken. Veröffentli- chen Sie Leseproben und ggf. auch tolle Rezensionen. Auf einer weiteren Seite können Sie sich Ihren Lesern präsentieren, z. B. in Form eines Interviews oder eines kleinen Steckbriefs. Ob persön- liche Berichte, Neuigkeiten zu Ihren Werken, themenrelevante Informationen oder Schreibtipps – thematisch können Sie Ihren Blog frei gestalten. Wichtig ist nur, Ihren WordPress Blog regel- mäßig mit neuen Inhalten zu füllen.

Schritt 1: Registrierung Um einen WordPress Blog erstellen zu können, müssen Sie sich auf http://de.wordpress.com/ registrieren. Dabei können Sie bereits eine Adresse für Ihren Blog wählen. Auch wenn Sie diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder ändern können, ist es ratsam, sich vorher eingehend mit der Namensgebung zu beschäftigen. Ihre Blog-Adresse sollte kurz, leicht zu merken, thematisch passend und aussagekräftig sein. Schreiben Sie in einem Brainstorming Ihre Ideen auf, befragen Sie auch andere zu Ihren Vorschlägen und denken Sie daran, mit welchen Wortkombinationen Sie nach Autoren und deren Werken suchen. Eine Keyword-Analyse, z. B. mit Google AdWords, hilft Ihnen die meistgesuchten Begriffe zu identifizieren (s. Kapitel Werben mit Google Adwords, Phase 6: Marketing). Überprüfen Sie anschließend die Verfügbarkeit Ihrer Ideen bei Eingabe der Adresse bei der Blogerstellung. WordPress

210 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite wird Ihnen sofort sagen, welche Namen schon vergeben sind und welche nicht. Als Autor bietet sich oftmals der eigene Name als gute Lösung. Bei der kostenlosen “Anfänger”-Version endet Ihre Internetadresse automatisch auf “@wordpress.com”. Adressen ohne diesen Anhang kosten mit der einfachen Endung “.com” 15€ pro Jahr. Neben der “Anfänger”-Version bietet WordPress auch eine Premium- und Business-Version an, die natürlich nur gegen Entgelt zu beziehen sind, dafür aber mehr Möglichkeiten bieten. Diese beiden Varianten werden jeweils von WordPress.com gehostet und gepflegt. Eine dritte Möglichkeit ist das Betreiben eines Blogs über WordPress.org, wozu ein Server gemietet werden muss und insgesamt mehr technische Kenntnisse erfor- derlich sind. Die weiteren Schritte beziehen sich auf die von WordPress gehostete Version.

Schritt 2: WordPress Blog einrichten Nach der Registrierung müssen Sie Ihrem Blog einen Titel geben. Dieser kann sich von Ihrer WordPress Blog-Adresse unterscheiden. Optional, aber empfehlenswert, ist außerdem die Eingabe von Tags. Durch dir Vergabe von Schlüsselwörtern erleichtern Sie Ihren (potentiellen) Lesern das Finden Ihres WordPress Blogs. Wenn Sie bereits eine Vorstellung davon haben, wie oft Sie Ihren Blog aktualisieren wollen, können Sie sich einmal pro Woche oder pro Monat per E-Mail daran erinnern lassen, einen Beitrag zu veröf- fentlichen.

Schritt 3: Theme wählen Nun geht es an das Design des Blogs. In diesem Schritt können Sie zwischen vielen verschiedenen Themes für Ihren WordPress Blog wählen. Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflich- tige Themes, deren Preise direkt angezeigt werden. Das an dieser Stelle ausgewählte Theme können Sie später immer wieder ändern.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite | 211 Schritt 4: Gewähltes Theme anpassen Wenn Sie möchten, können Sie nun das gewählte Theme Ihren Vorstellungen anpassen. In der rechten Spalte finden Sie eine Beschreibung des Themes und der Einstellungen, die Sie ändern können, z. B. Titelbild, Hintergrund, Slogan und Titel des Blogs.

Schritt 5: Konten verbinden Besitzen Sie einen Twitter, oder einen Facebook Account? Dann können Sie diese hier mit Ihrem WordPress Blog verbinden, sodass Ihre Blog-Beiträge automatisch dort geteilt werden.

Schritt 6: Den ersten WordPress Blogbeitrag erstellen WordPress bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten an, Beiträge zu veröffentlichen. Sie können zwischen einem Text-, Foto-, Video-, Link-Beitrag und einem Zitat wählen. Um einen Beitrag zu erstellen, wählen Sie entweder in der oberen Menüleiste “Neuer Beitrag” oder gehen über “Mein Blog > Neuen Beitrag hinzu- fügen”. Die zweite Variante bringt Sie in Ihr sog. Dashboard, in dem Sie viele weitere Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten finden. Wir empfehlen neue Beiträge immer über das Dashboard zu erstellen, da Sie hier: »» neben der visuellen auch auf eine Text-Ansicht für HTML- Befehle nutzen können. »» Dateien wie Fotos nicht nur von Ihrem Computer, sondern auch aus Ihrer Mediathek einfügen können. »» Ihrem Post ein Beitragsbild (Titelbild) geben können. »» Einstellungen zum Publizieren vorfinden, z. B. Sichtbarkeit, Vernetzung mit anderen Netzwerken und – sehr praktisch – Datum und Uhrzeit der Veröffentlichung. So können Sie, wann immer Sie Zeit haben, Beiträge schon vorab einpflegen und trotzdem Ihrem Redaktionsplan nachkommen. »» neben Tags Ihren Beiträgen auch Kategorien zuordnen können, um das Auffinden für Ihre Leser zu vereinfachen. »» Umfragen generieren können. »» ein Kontaktformular für Ihre Leser anheften können.

212 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite Ihr WordPress Blog braucht ein Impressum Wie bei allen Online Kanälen ist wichtig, dass Sie ein Impressum angeben. Nach der 2-Klick-Regel muss dieses schnell und einfach auffindbar sein. Bei Ihrem WordPress Blog können Sie fürdas Einpflegen Ihres Impressums eine separate Seite erstellen. Dies ist über “Dashboard > Seiten > Erstellen” möglich. Geben Sie der Seite den Titel “Impressum” und fügen Sie im Schreibfeld Ihr Impressum- stext ein. Auf diese Weise können Sie auch andere Seiten für Ihren WordPress Blog erstellen. Die Reihenfolge der Seiten in Ihrem Menü lässt sich im Dashboard durch einfaches Verschieben (Drag & Drop) der einzelnen Seiten unter “Design > Menüs” festlegen. Hier können Sie ggf. auch die Bezeichnungen der Menüpunkte ändern.

Widgets anordnen WordPress stellt Ihnen unter “Dashboard > Design > Widgets” eine Reihe verschiedener Widgets zur Verfügung, die Sie nur noch per Drag & Drop in das gewünschte Feld ziehen brauchen. Es gibt zwei Seitenleisten sowie drei Fußzeilen-Bereiche, die Sie dafür verwenden können. Haben Sie ein Widget zugeordnet, können Sie weitere Einstellungen wie Änderung des anzuzeigenden Namens und Größe vornehmen. Empfehlenswert sind beispielsweise das Anzeigen aktueller Beiträge am Seitenrand und der Kategorien, ein E-Mail-Anmeldeformular und/oder ein Follow-Button zum Folgen Ihres WordPress Blogs sowie das Verknüpfen von anderen Social Media-Kanälen (Facebook Gefällt mir-Box, Instagram, Twitter Timeline). Sind Sie auf Goodreads vertreten, existiert auch hierfür ein Widget. Für den selbst-gehosteten WordPress Blog können zudem weitere Plug-ins via WordPress.org installiert werden.

Shortcuts – schneller zum Erfolg WordPress hat eine Reihe von Shortcuts bzw. Hotkeys einge- richtet, mit denen Sie noch schneller und effizienter Beiträge publizieren können. Diese werden Ihnen im Hilfe-Menü (Frage- zeichensymbol oder Alt+Shift+H) im Beitrags-Editor angezeigt.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite | 213 Folgende Befehle sind mit Strg + Buchstabe (Windows, Linux) bzw. Command + Buchstabe (Mac) auszuführen:

Buchstabe Aktion Buchstabe Aktion c Kopieren v Einfügen a Alles auswählen x Ausschneiden z Widerrufen y Wiederholen b Fett i Kursiv u Unterstreichen 1 Überschrift 1 2 Überschrift 2 3 Überschrift 3 4 Überschrift 4 5 Überschrift 5 6 Überschrift 6 9 Adresse

Diese Shortcuts liegen auf den Tasten Alt + Shift +Buchstabe:

Buchstabe Aktion Buchstabe Aktion n Rechtschreibprüfung l Linksbündig j Blocksatz c Zentrieren d Durchgestrichen r Rechtsbündig u Liste a Link einfügen o Liste s Link entfernen q Zitat m Bild einfügen w Ablenkungsfreier Modus t “Mehr”-Tag einfügen p Seitenumbruch h Hilfe

Kommentare verwalten In Ihrem Dashboard können Sie eingehende Kommentare verwalten. Für die Veröffentlichung müssen Sie die Kommen- tare zunächst genehmigen. Diese Einstellung ist vor allem für Spam-Mitteilungen sehr gut, damit diese nicht auf Ihrem Blog erscheinen. Sie können hier gelöscht werden. Aber WordPress lernt mit und gibt Kommentare von Personen, die Sie sehr oft freigeben

214 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite nach einer Zeit automatisch frei. Weiterhin können Sie an dieser Stelle auf Kommentare antworten und diese modifizieren (z. B. Rechtschreibfehler beheben oder Datum und Uhrzeit anpassen). Antworten auf Kommentare sind natürlich auch auf dem Blog direkt möglich, jedoch dann ohne zusätzliche Formatierungs- und Einstellungsmöglichkeiten. Unter Dashboard > Einstellungen > Diskussionen können Sie außerdem weitere Kommentareinstel- lungen vornehmen, beispielsweise das Hinterlassen von Name und E-Mail-Adresse als Voraussetzung für die Abgabe eines Kommen- tars, um Spam-Mitteilungen weiter einzuschränken.

Hilfreiche Plug-ins für WordPress Eine WordPress Installation kommt bereits mit vielen Möglich- keiten, doch um Ihre Seite optimal zu betreiben, fehlen noch einige Dinge, die Sie mittels Plug-ins nachinstallieren können. Folgend eine Auswahl von wichtigen Plug-ins mit einer kurzen Erläuterung.

AntiSpamBee95 Dieses Plug-in schützt Sie vor unliebsamen Beiträgen in Ihren Kommentaren. Mittels verschiedener Filter werden Kommentare als Spam markiert. Im Kommentarbereich haben Sie dann jeder- zeit die Möglichkeit die Kommentare zu überprüfen und doch zuzulassen oder endgültig zu löschen.

BackUpWordPress96 Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie regelmäßig Siche- rungen, sog. BackUps, von Ihrer Seite anlegen, um sie im Notfall wieder neu aufsetzen zu können. Dies müssen Sie allerdings nicht per Hand tun. Mit diesem Plug-in können Sie regelmäßig BackUps einrichten, entscheiden, welche Daten gesichert werden sollen und das BackUp dann auf Ihren Rechner herun- terladen.

95 https://wordpress.org/plugins/antispam-bee/ 96 https://wordpress.org/plugins/backupwordpress/screenshots/

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite | 215 WordPress SEO by Yoast97 Die Sichtbarkeit Ihrer Seite steht im direkten Zusammenhang mit den Verkaufszahlen Ihres Buches. So schön Ihre Texte auch sein mögen, wenn niemand nach den Inhalten sucht, dann wird Ihre Seite auch nicht gefunden. Dieses Plug-in unterstützt Sie dabei Ihre Texte auf Keywords zu optimieren und die Sichtbarkeit Ihrer Beiträge zu erhöhen.

Google XML Sitemaps98 Für Besucher Ihrer Seite ist es einfach den Aufbau zu erkennen. Für Google und andere Suchmaschinen, die sich durch das Internet scannen allerdings nicht. Sie benötigen eine Art Anleitung, sog. Sitemaps, die eindeutig definieren, wie Ihre Seite aufgebaut ist und welche Unterseiten vorhanden sind. Sitemaps sind für Such- maschinen extra angelegte Dateien, die den Inhalt Ihrer Seite in einer vorgeschriebenen Struktur wiedergeben. Dies ermöglicht es Suchmaschinen Ihre Seite leichter und schneller zu indexieren und neue Inhalte zu identifizieren.

Compfight99 Mit diesem Plug-in können Sie mit nur wenigen Klicks Bilder von Flickr, welche unter Creative Commons Lizenz laufen, in Ihre Beiträge einbetten. Beachten Sie dabei den Umfang der jewei- ligen Lizenz (Nutzungsbedingung, Bearbeitung, Nennung etc.).

Author Box Reloaded100 Falls Sie auf Ihrem Blog des Öfteren Beiträge von Gastautoren veröf- fentlichen, ist das Plug-in “Author Box Reloaded” sehr nützlich. Es bietet Ihnen die Möglichkeit, über jeden Autor unterhalb des jewei- ligen Beitrages in einer Box Hintergrundinformationen zu vermitteln, ein Bild anzuzeigen und sogar auf externe Seiten zu verlinken.

97 https://wordpress.org/plugins/wordpress-seo/ 98 http://wordpress.org/plugins/google-sitemap-generator/ 99 http://wordpress.org/plugins/compfight/ 100 http://wordpress.org/plugins/author-box-2/

216 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite Social Metrics101 Das Überwachen Ihrer Social Media-Kanäle ist genauso wichtig wie die stetige Content-Erstellung. Social Metrics ist ein Analy- setool, dass Ihnen zeigt, wie oft Ihre einzelnen Beiträge auf Facebook, Twitter, Google+ und anderen sozialen Netzwerken geteilt wurden. Übersichtlich in tabellarischer Form gewinnen Sie so Erkenntnisse über den Erfolg der Blogposts und können diese thematisch anpassen.

Contact Form 7102 Möchten Sie Ihren Lesern die Möglichkeit geben, Sie zu kontak- tieren? Dann hilft Ihnen dieses Plug-in beim Erstellen eines Formulars. So können Leser Ihnen zum Beispiel direkt auf Ihrer Webseite ohne größeren Aufwand Fragen zukommen lassen. Für die Erstellung und das Abonnieren eines Newsletters sind hingegen andere Plug-ins wie Mailchimp zu empfehlen. Sicher finden Sie noch jede Menge weiterer nützlicher Plug-ins, sobald Sie sich auf die Suche gemacht haben. Für so gut wie jede gewünschte Funktion gibt es kostenfreie oder kostenpflichtige Erweiterungen für WordPress. Bedenken Sie jedoch, dass Sie nicht wahllos jedes Plug-in installieren sollten ohne vorher Bewertungen und Berichte anderer Nutzer dazu durchzulesen. Weiterhin sollten Sie die Zahl der aktivierten Plug-ins so gering wie möglich halten, denn jedes neue Plug-in macht Ihre Seite ein kleines Stück langsamer.

Starten Sie jetzt mit Blogger Relations! Nicht nur Rezensionen in Online Shops und Artikel in der Presse sind extrem wichtig, um Aufmerksamkeit für Ihr Buch zu erlangen. Schon seit Jahren nimmt die Blogosphäre eine immer größere Rolle im Kaufentscheidungsprozess ein. Nutzen Sie daher Blogs als Plattform für gezieltes Marketing! Beginnen Sie frühzeitig mit der Recherche für geeignete Blogs. Am besten schauen Sie sich schon in der Blogosphäre um, wenn

101 http://wordpress.org/plugins/social-metrics/ 102 http://wordpress.org/plugins/contact-form-7/

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite | 217 Sie mit dem Schreiben anfangen. Wenn Sie relevante Blogs iden- tifiziert haben, folgen Sie diesen im Social Web. Bringen Sie sich dort gelegentlich ein, z. B. durch Retweets oder Facebook Kommentare. So lernen Sie den Blog kennen und im besten Falle lernt der Blogger / die Bloggerin bereits Sie kennen. Wenn Sie dann mit Ihrem fertigen Buch den ersten Schritt auf den Blogger zu machen, können Sie sich bereits glaubwürdig darauf berufen, dass Sie mit dem Blog und seinen Inhalten vertraut sind. Der Blogger wird dann viel eher bereit sein, über Sie und Ihr Buch zu berichten als über Jemanden, der z. B. über die Google Suche auf den Blog aufmerksam wurde und lediglich Massenanschreiben verschickt. Wir haben für Sie eine Liste mit erfolgreichen Blogs aus dem Buchbereich zusammengestellt. Diese Liste finden Sie immer aktuell auf unserem Blog103. Die aufgeführten Blogs veröffent- lichen regelmäßig Rezensionen, Autoren-Interviews usw. Die Liste sowie nachfolgende Tipps können Sie sich hier herunter- laden. Sie dient lediglich als Ansatzpunkt für Ihre Recherche und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bevor Sie mit dem Anschreiben beginnen, beachten Sie bitte unsere anschließenden Guidelines für die richtige Blogger-Ansprache.

Welche Vorteile bringt der Kontakt zu Bloggern? »» Neben Rezensionen in Online Shops oder Presseartikeln sind Blogartikel ein wichtiges Mittel, um Reichweite zu generieren. »» Blogger mit etablierten Netzwerken können als Multiplika- toren dienen und Ihren Bekanntheitsgrad erhöhen. »» Die meist enge Anbindung von Bloggern an soziale Netzwerke sorgt für eine besonders hohe Reichweite ihrer Inhalte. »» Blogger verfügen über ein hohes Maß an Authentizität und genießen bei ihrer oft sehr treuen Leserschaft Glaubwürdigkeit. »» Blogger sind in der Regel Trendsetter, so dass auch Ihr Buch z. B. von Nutzern als Trends wahrgenommen werden könnte.

103 http://www.epubli.de/blog/buchblogs

218 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite Guidelines für die richtige Ansprache »» Bevor Sie einen Blogger anschreiben, schauen Sie sich deren Blog genau an. Dazu gehört auch ein Blick auf Profile im Social Web oder auf Social Reading Plattformen. Suchen Sie nach Antworten zu folgenden Fragen: Wo liegen die Stärken bzw. Schwächen des Blogs? Wie kann ich mich als Autor dort am besten einbringen? »» Insbesondere wenn Ihnen ein Blog sehr gut gefällt, ist ein Blick in dessen Blogroll (die Verlinkung anderer Blogs, meist auf der rechten Seite) hilfreich, um ähnliche Blogs kennen zu lernen. »» Suchen Sie sich immer einen konkreten Ansprechpartner und sprechen Sie diesen mit Namen an. Wenn mehrere Leute den Blog betreuen, lohnt es sich, gezielt die Person anzu- schreiben, die für Ihr Genre zuständig ist. »» Formulieren Sie Ihren Text freundschaftlich, aber bedacht. Duzen ist nicht immer gern gesehen, selbst wenn die Blogger um einige Jahre jünger sein sollten als Sie. Im Zweifelsfall sind Sie mit einem “Sie” auf der richtigen Seite. »» Liefern Sie Argumente, warum Sie und Ihr Buch für den Blog von Interesse sind. Appellieren Sie an die Leidenschaft der Blogger für ihre Themen. »» Bedenken Sie – Sie als Autor möchten etwas von den Blog- gern. Sich anzubiedern bringt wiederum gar nichts. Finden Sie den richtigen Mittelweg. »» Achten Sie darauf, dass Ihr Thema wirklich zu dem Blog passt. Massenanschreiben werden schnell durchschaut und hinter- lassen einen schlechten Eindruck. Damit haben Sie Ihre Chance auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit bereits vertan. »» Betrachten Sie jeden Blogger als Individuum, denn diese sind keine Journalisten, denen Sie u.U. standardisierte Pres- seanfragen schicken können. »» Bieten Sie an, alle wichtigen Informationen zur Verfügung zu stellen, um den Bloggern Recherche-Zeit zu ersparen. »» Schicken Sie bei der Kontaktaufnahme nicht sofort komplette Leseexemplare mit, sondern lieber eine Leseprobe.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite | 219 Virtuelle Buchtour - Ihr Buch auf Reise von Blog zu Blog Sie wollen Ihr (neues) Buch vermarkten, dabei möglichst viele neue Leser gewinnen und das alles kostengünstig und von zu Hause aus? Dann ist eine virtuelle Buchtour genau die richtige Maßnahme für Sie!

Virtuell statt traditionell Bei einer traditionellen Buchtour reist ein Autor von Stadt zu Stadt, präsentiert sein Buch, hält Lesungen und gibt Interviews und Autogramme. Dank moderner Technologien können Buchtouren aber auch online, also virtuell, stattfinden. Dabei reist der Autor von Blog zu Blog oder auch Webseiten. Daraus erschließt sich der ebenfalls oft gebrauchte Begriff der “Blogtour”. Für jeden bereisten Blog wird ein eigener Gastbeitrag verfasst. Dadurch erhöht sich Ihre Reichweite sowie Ihre Bekanntheit und hoffent- lich auch die Absatzzahlen.

Gründlich vorbereiten Bevor Sie Ihre Buchtour beginnen, sollten Sie einen eigenen Blog oder eine Webseite für Ihr zu promotendes Buch erstellt haben. Dieser Blog dient als Dreh- und Angelpunkt Ihrer virtuellen Buchtour. Dort können Sie für Ihre Zielgruppe all die wichtigen Informationen über sich (Wer bin ich?), Ihr Buch (Worum geht es? Wo kann das Buch gekauft werden?) und Ihre Buch- bzw. Blogtour (Wann und auf welchen Blogs erscheinen Ihre Gastbeiträge? Verlinken Sie diese!) sammeln. Ein Beispiel für einen solchen Buch-Blog bietet D’vorah Lansky104, die im Zuge der Veröffent- lichung Ihres Buches “21 Ways to launch a successful virtual book tour” genau dieses Thema verarbeitet und eine virtuelle Buchtour veranstaltet hat. Mithilfe des Blogs bauen Sie sich Ihre eigene Community auf und erzeugen Interaktionen mit dieser. Je attraktiver Ihr Blog ist und umso mehr hochwertigen Inhalt Sie dort teilen, desto glaubwürdiger werden Sie für Ihre Fans und

104 http://virtualbooktour21ways.com/virtual-book-tour-schedule/

220 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite erreichen einen Expertenstatus. Dazu hilft es auch auf Empfeh- lungen oder Rezensionen von Dritten zu verweisen. Verlinken Sie anschließend Ihren Blog mit Ihrem Social Media-Profilen wie Facebook, Twitter und Google+, um Ihre Leser automatisch über neue Blogbeiträge zu informieren. Rühren Sie kräftig die Werbetrommel, damit so viele Menschen wie möglich von Ihrer virtuellen Buchtour erfahren. Suchen Sie sich zu Ihrem Buch themenrelevante Blogs und fragen Sie die Inhaber, ob sie mit Ihnen kooperieren möchten. Ebenso wie Ihrer sollten die von Ihnen ausgewählten Blogs “up to date” und attraktiv für Ihre Zielgruppe sein. Bei Ihrer Suche kann Ihnen z. B. die Google Suche nach Blogs105 behilflich sein. Kennen Sie den Blog-Inhaber bereits, schreiben Sie ihm einfach eine Nachricht. Um einen neuen Kontakt herzustellen, kann es hilfreich sein, sich auf dem entsprechenden Blog selbst einzubringen, z. B. Kommentare zu verfassen, und somit den eigenen Expertenstatus zu zeigen. Nach Erhalt der Zusagen arrangieren Sie die Veröffent- lichung Ihrer Beiträge beispielsweise so, dass jeden Tag oder jede Woche ein Beitrag auf einem anderen Blog erscheint. Schreiben Sie verschiedene Beiträge, die auf einander aufbauen. So können Sie diese in den Beiträgen sowie auf Ihrem Blog zurück verlinken und Leser, die erst später auf Ihre virtuelle Blogtour stoßen, Ihre anderen Beiträge finden. Sobald ein Gastbeitrag veröffentlicht wird, sollten Sie darauf achten, aufkommende Fragen der Leser (z. B. in den Kommentaren) zu beantworten. Um auch genügend Zeit dafür zu haben, ist es ratsam, alle Beiträge, ob Text oder Video etc., bereits vorab fertig gestellt und Ihren Blog-Gastge- bern zur Verfügung gestellt zu haben.

Inhalt der virtuellen Buchtour Wovon sollen die Gastbeiträge handeln? Die Antwort ist so simpel wie einfach: von Ihrem Buch und den darin abgehandelten Themen. Ihrer Kreativität sind wie so oft keine Grenzen gesetzt.

105 http://www.google.de/blogsearch

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite | 221 So können Sie einzelne Beiträge auch in Video- oder Audio-Form verfassen, um Ihren Lesern mehr Abwechslung zu bieten. Zum Beispiel können Sie einen Google Hangout106 starten und/oder eine Online Lesung mit Autogrammvergabe107 halten. Lassen Sie sich von Experten interviewen oder beantworten Sie die Fragen Ihrer Leser. Eine virtuelle Buchtour ist nicht nur für neue Publikationen gedacht. Sie können auch bereits erschienene Bücher auf diese Weise vermarkten. Sogar öfter, wenn Sie das möchten. Zum Beispiel am “Jahrestag” Ihres Werkes, an dem es publiziert wurde oder an einem wichtigen Datum aus Ihrer Geschichte. Wichtig bei mehrmaligen virtuellen Buchtouren für ein und das selbe Buch ist, nicht immer den gleichen Content wiederzuverwenden. Lassen Sie sich etwas neues einfallen, damit Ihre Leser nicht das Interesse verlieren.

Diese und viele weitere Tipps gibt Ihnen D’vorah Lansky in ihrer eigenen virtuellen Buchtour (Sprache: Englisch). Beispiele für Blogtouren deutscher Autoren geben Felicitas Pommerening108, Friedelchens Bücherstube109, Bookwives110 oder die Buch- boutique111.

Quellen: Wakeman (2013), Lansky (2013)

106 http://www.epubli.de/blog/teil-2-google-hangout-fuer-autoren/ 107 http://www.epubli.de/blog/wie-schreibe-ich-ein-autogramm-fuer-ebooks/ 108 http://www.youtube.com/watch?v=ktOYkZ50VZc 109 http://friedelchen.blogspot.de/2013/05/blog-tour-ein-ganzes-halbes- jahr-tag-1.html 110 http://bookwives.wordpress.com/2013/07/26/ankundigung-blog-tour/ 111 http://www.buch-boutique.de/blogtour-mit-julie-peters/

222 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Blog & Webseite Buchmarketing für Fortgeschrittene

Buchmarketing auf den letzten Seiten Ihre Marketing-Maßnahmen zielen oftmals auf den Kauf Ihres Buches ab. Hat der Leser Ihr Buch beendet, gilt es nun diesen als Kunden zu binden. Was eignet sich da besser als ein paar zusätz- liche Seiten am Ende Ihres Werkes? Mit dem Buchkauf und der Tatsache, dass er es zu Ende gelesen hat, hat der Leser bereits sein Interesse bekundet. Nutzen Sie diese Gelegenheit für weiteres Buchmarketing.

Danke sagen! Als erstes können Sie sich beim Leser für den Kauf und das Lesen Ihres Werkes bedanken. Dies können Sie beispielsweise auch in einem Nachwort unterbringen, in welchem Sie weitere Informati- onen zu sich oder Ihren Werken geben.

Feedback einholen Fragen Sie freundlich nach Feedback und fügen Sie Verlinkungen zu Ihrer Autorenseite oder einem Online Shop an, damit Ihre Leser dort Rezensionen hinterlassen können.

Up to date bleiben Bieten Sie Ihren Lesern an, Ihnen bei Facebook, Twitter & Co zu folgen, um keine Neuigkeiten und weitere Publikationen zu verpassen. Verlinken Sie dazu entsprechende Profile. Dazu eignet sich ebenfalls ein Verweis auf Ihren Newsletter (s. Kapitel E-Mail-Marketing für Autoren, Phase 6: Marketing).

Bewerben weiterer Werke Ebenso wichtig ist der Verweis auf weitere Titel von Ihnen. Dazu können Sie eine kleine Leseprobe oder die Inhaltsangabe anführen. Nennen Sie in jedem Fall den Buchtitel, die ISBN sowie mindestens einen Online Shop (ggf. mit Preisangabe), in dem Ihr Buch erhältlich ist. Coverabbildungen unterstreichen diese

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 223 Informationen und können die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Schreiben Sie an einer Serie, fügen Sie auch die (voraussichtli- chen) Veröffentlichungstermine der weiteren Teile an. All diese Ideen eignen sich am besten für Ihre eBooks, da dort den Verlinkungen direkt gefolgt werden kann. Nichtsdestotrotz können Sie auch in Ihren Printbüchern auf Ihre Webseite, Social Media-Kanäle, Newsletter etc. verweisen. Wichtig dabei ist es, den genauen Linkpfad zu notieren.

Quelle: Hitz (2013)

Musikalische Unterstützung fürs Buch Musik bewirkt wahre Wunder, wenn es um die eigene Stimmung, Gefühlslage und Emotionen geht. Sie kann unsere Laune heben, wenn es uns schlecht geht, in Filmen an den richtigen Stellen mitzittern lassen und geht uns oftmals als Ohrwurm nicht mehr aus dem Kopf. Dass Musik also bewusst von Film- und Werbema- chern zur Beeinflussung der Emotionen eingesetzt wird, ist nicht neu. Neu ist allerdings die Möglichkeit von Booktrack für Autoren, ihre eBooks mit Musik und Soundeffekten zu untermalen.

Der Soundtrack für Bücher Booktrack112 nimmt genau diese Idee auf, indem es auf seiner Webseite jedem die Möglichkeit bietet eBooks und andere digi- tale Texte mit Musik und Soundeffekten, ob aus dem Archiv oder selbst aufgenommen, zu unterlegen. Das Ganze geht einfach und schnell und ist zudem auch noch kostenlos. Zu beachten ist ledig- lich, dass Sie die Rechte an den Texten und an der Musik besitzen bzw. diese lizenzfrei sind. Das Endprodukt ist dabei immer noch ein eBook, kein Hörbuch. Bisher können auch Leser auf Booktrack veröffentlichte Bücher kostenlos auf dem PC lesen. Die Lesegeschwindigkeit wird mittels Algorithmus errechnet, sodass alle musikalischen Unterlegungen

112 http://www.booktrack.com/#%21/

224 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene automatisch angepasst werden. Optimiert ist das Tool jedoch auf Englisch. Inwieweit andere Sprachen mit Soundtracks versehen werden können, muss individuell ausprobiert werden. In Zukunft sollen neben Apps für Smartphones auch die Möglichkeit für Autoren hinzukommen, ihre Bücher auf Booktrack zum Verkauf anzubieten. Insgesamt ist Booktrack eine interessante und inno- vative Idee, die das Leseerlebnis auf eine neue Stufe stellt.

Weitere Möglichkeiten zum Einsatz von Musik Wer das Leseerlebnis lieber traditionell hält und dem Leser seiner Fantasie überlässt, kann Musik auch auf andere Weise einsetzen. Zum Beispiel können Sie Playlists (nach Genres) erstellen, die Ihnen beim Schreiben Inspirationen geben und in die richtige Stimmung versetzen. Oder aber auch Playlists für Ihre Leser (beispielsweise mit Spotify113), die ebenfalls wie eine Art Soundt- rack fungieren, nur im Gegensatz zur oben genannten Variante auch separat vom Buch gehört werden können. Eine weitere Möglichkeit bietet sich im Aufnehmen und Veröf- fentlichen von kurzen Hörproben von neuen sowie alten Werken oder unveröffentlichten Materialien, z. B. mit Soundcloud114 oder audioBoom115, die Sie anschließend auf Ihren Social Media- Präsenzen und Ihrer Webseite teilen oder einbetten können.

Quellen: Booktrack (2014b), Meis (2014), Briles (2014)

Außergewöhnliche Marketingideen Viele der bereits beschriebenen Marketinginstrumente werden Sie häufiger finden, da traditionelle Aktivitäten wie Lesungen, Buchflyer oder eine Webseite zur Grundausstattung gehören. Darüber hinaus gibt es für Sie aber auch andere Möglichkeiten Ihr Buch zu vermarkten und Ihren Lesern näher zu bringen. Wir haben für Sie einige Beispiele

113 https://www.spotify.com/ 114 http://www.epubli.de/blog/soundcloud-horproben-einfach-erzeugen- und-auf-verschiedenen-kanalen-teilen 115 https://audioboom.com/

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 225 von außergewöhnlichen Marketingideen unserer Autoren zusammen gestellt, von denen Sie sich für Ihre eigene Marketingstrategie inspi- rieren lassen können. Im Marketing sind der Kreativität (fast) keine Grenzen gesetzt und innovative Ideen sind in jedem Fall immer ansprechend. Sie sollten jedoch darauf achten, dass der Bezug zum Buch und zu Ihnen als Autor immer klar erkennbar bleibt. Im besten Falle lassen Sie Ihre persönlichen Interessen und Fähigkeiten mit einfließen, um weiterhin authentisch zu sein.

1. Joana Penn (J.F. Penn)116 J.F. Penn nutzt YouTube-Videos, um mehr von ihren Büchern zu erzählen und dem Leser Hintergrundinformationen zu Schau- plätze, Charaktere, Inspirationen usw. zu geben.

2. Mathilda Grace117 Mathilda Grace hat eigene Werbeartikel wie Stifte, Feuerzeuge und Post-Its mit dem Titel ihres Buches produzieren lassen.

3. Annie Stone118 Annie Stone produziert Trailer zu ihren Büchern, die Lust aufs Lesen machen sollen.

4. Caspar Keller119 Caspar Keller hat für sein Buch auf der Frankfurter Buchmesse 2014 fleißig Flyer verteilt.

5. Piers Alexander120 Piers Alexander ist mit seinem Buch auf Buchtour durch Europa gegangen und hat dabei Lesungen immer mit verschiedenen Mottos passend zu seinem Buch veranstaltet.

116 http://www.jfpenn.com/video/ 117 http://mathilda-grace.blogspot.de/2015/02/werbezeugs-die-zweite.html 118 http://anniestoneblog.com/extras/buchtrailer/there-have-always-been-fairy-tales/ 119 https://www.facebook.com/Parallelleben/photos 120 http://www.piersalexander.com/august-news-besieging-sherborne-descending- luxembourg-vulgarly-boasting/

226 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene 6. Nadja Quirein121 Nadja Quirein bietet Lesungen für Kinder in Bibliotheken mit anschließendem gemeinsamen Basteln an.

7. Kathrin Höhne und Maren Martell122 Kathrin Höhne und Maren Martell haben zu ihrem Buch über den Mauerfall eine Buchtour durch Deutschland mit Trabis und Lesungen gemacht.

8. Diandra Voigt123 Diandra Voigt gibt Seminare und hält Vorträge in Schulen rund um Themen wie Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Motivation, um die es auch in ihren Büchern geht.

Wie Sie von der Huffington Post profitieren ein Gastbeitrag von Tobias Böhnke

Viele Self-Publisher stehen vor der Herausforderung, wie sie ihre Leser erreichen. Dafür lohnt sich ein Blick auf das Konzept der Huffington Post. Die Huffington Post versucht nicht nur einen neuen, überra- schenden Blick auf aktuelle Nachrichten zu werfen. Menschen aus allen Themenfeldern haben die Möglichkeit, über Dinge zu schreiben, die sie bewegen. Ganz ähnlich dem Self-Publishing Konzept. Professoren, Unternehmer, Gründer aber auch Schau- spieler, Politiker und Eltern melden sich zu Wort. Daneben veröffentlicht auch eine wachsende Zahl von Buchautoren Texte, um auf die Ideen in ihrem Buch hinzuweisen. Diese Texte erscheinen völlig gleichberechtigt neben den Texten der Redaktion. Wenn sie gut, gehaltvoll und kontro- vers sind, haben sie sogar gute Chancen, auf der Startseite der

121 https://lamaherz.wordpress.com/2015/01/09/lesungen-geschichten-von-der- weide/ 122 https://www.facebook.com/meineFreiheitGeschichtenausDeutschland/photos/ 123 http://zum-glueck.jimdo.com/schulen/

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 227 Huffington Post zu landen. Das lohnt sich nicht nur, weil die Huffington Post bereits unter den 15 größten Nachrichtenseiten in Deutschland ist. Gut gelesene Blogs erreichen daher durchaus einige zehntausend, manchmal gar einige hunderttausend Leser. Mitunter ist die Öffentlichkeit noch weitaus größer. Als Reak- tion auf ihre Beiträge bei der Huffington Post wurden Gastautoren auch schon zu TV-Talkshows eingeladen, im Radio interviewt – oder sie bekamen Buchverträge von großen Verlagen ange- boten. Dabei ist es völlig egal, wie bekannt Sie als Autor sind. Auch Autoren von kleinen Verlagen haben über uns plötzlich Aufmerksamkeit erlangt, wie zum Beispiel Elisabeth Zacharia mit Ihrem Buch “Warum Kühe lachen und Hühner nicht weinen124”. Oder das Autorenteam Dr. Sandra Maxeiner und Hedda Rühle, die in ihren Texten über psychologische Krankheiten125 und Sucht- mittel126 aufklären. Aber auch Autoren von großen Verlagen, wie Lars Vollmer127, Brett Forest128 oder Michael Lewis129 haben ihre Bücher schon bei der Huffington Post vorgestellt.

Und so funktioniert es: Sie schreiben eine Mail an unser Blogteam: [email protected]. Kurz darauf erstellen wir dann einen Autoren-Account über den Sie Beiträge veröffentlichen können. Ob die Texte vorher schon einmal erschienen sind oder ob sie anschließend noch einmal woanders veröffentlicht werden ist dabei vollkommen egal. Das

124 http://www.huffingtonpost.de/elisabeth-zacharia/warum-tiere-auf-haenden- tragen-und-essen_b_5144713.html 125 http://www.huffingtonpost.de/sandra-maxeiner/ tod-lebenshunger-todessehnsucht-bulimie-ess-brech-sucht-essstoerungen-hilfe- anzeichen-tipps_b_5362766.html 126 http://www.huffingtonpost.de/sandra-maxeiner/crystal-meth-folgen _b_5082719.html 127 http://www.huffingtonpost.de/lars-vollmer/wrong-turn-warum-fuhrungskrafte -in-komplexen-situationen-versagen_b_4745111.html 128 http://www.huffingtonpost.de/brett-forrest/milliardengeschaft-fussball _b_5404381.html 129 http://www.huffingtonpost.de/michael-lewis-2/revolte-an-der-wall-street-flash- boys_b_5104771.html

228 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene Team sieht sich jeden Beitrag an, korrigiert notfalls Formatie- rungs- und Rechtschreibfehler, gibt Feedback und steht zudem für Fragen zur Verfügung.

Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne direkt an mich wenden. Sie erreichen mich unter [email protected].

Transmedia Storytelling für Autoren ein Gastbeitrag von Dorothea Martin

Die letzte Seite, der letzte Satz, das letzte Prozent nahen und egal wie lange man das Ende einer Geschichte hinauszögert: irgend- wann ist das beste Buch, das beste eBook vorbei. Oder? Was wäre, wenn Sie als Autor diesen Moment mitgedacht hätten, weil Sie sich auf das Abenteuer Transmedia Storytelling und Marke- ting einlassen? Wenn der Leser online geht, weil Sie im Buch auf bestimmte Webseiten hinweisen, und er dort bereits Spuren ihrer Charaktere und Orte findet, z. B. über Blog, Webseite, Twitter Account, YouTube Channel, Pinterest Board (…) oder Facebook . Wenn Sie Ihr Buch zur medienübergreifenden Storywelt erweitern, versetzen Sie Leser in einen kleinen Goldrausch: Was gibt es noch zu finden? Doch nicht nur dieses spielerische Entdecken reizt; wenn Sie Lesern die Möglichkeit geben, mit Figuren ihres Romans zu kommunizieren und so noch mehr über die Charaktere zu erfahren, schaffen Sie emotionale Erlebnisse, die sich wunderbar über Social Media-Kanäle teilen lassen. So werden Leser zu Fans und zu Botschaftern, sie erzählen Freunden von ihrem Buch und gewinnen neue Käufer für Sie.

Was ist Transmedia Storytelling? Diese Form des Erzählens, in der Geschichten die Buchdeckel verlassen und sich über mehrere Medien ausdehnen, nennt man Transmedia Storytelling.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 229 Populär wurde das Konzept des Transmedia Storytellings durch den amerikanischen Professor Henry Jenkins. Es meint das syste- matische Aufteilen einer Geschichte über mehrere Plattformen und Kanäle, wobei jedes Medium seine besondere Stärke (z. B. schnelle Informationsweitergabe über Twitter) mit einbringt, und die gesamte Storywelt größer als die Summe ihrer Einzel- teile wird. Wichtig bei transmedialem Geschichtenerzählen ist, dass die einzelnen Medien auch für sich stehen können. Wer also nur das Buch lesen möchte, erfährt trotzdem eine komplette Geschichte, wer einer der Figuren zusätzlich auf Facebook folgt, erlebt beispielsweise eine andere Perspektive auf die Story oder eine der Vorgeschichten zum Buch.

Beispiele für Transmedia Storytelling Ein Beispiel für eine solche transmedial aufgebaute Geschich- tenwelt ist die Filmtrilogie The Matrix. Zwischen den einzelnen Filmen konnten Fans über Comics, Games und Animationsfilme die Ereignisse zwischen den Filmteilen miterleben. Ein anderes Beispiel, bei dem die verschiedenen Medien allerdings nicht völlig unabhängig voneinander existieren, ist „Cathy’s Book130“ von Sean Stewart und Jordan Wiseman. Die Geschichte um die 17-jährige Cathy Vickers konnte man durch Hinweise weiter verfolgen, die im Buch mit abgedruckt bzw. beigelegt waren. So beispielsweise eine Telefonnummer auf dem Cover: „Wenn du’s findest, ruf an“. Wer sich auf das Abenteuer einließ konnte Webseiten und geheime Codes entdecken – und natürlich eine Menge anderer Leser, die sich online über ihre Erlebnisse in der Welt von Cathy‘s Book austauschten und teilweise auch eigene Inhalte wie YouTube Videos beisteuerten. Die drei Titel um Cathy wurden zu New York Times und Spiegel-Bestsellern. 2013 erschien bei Rowohlt die eBook-Serie Deathbook131, die von Autor Andreas Winkelmann als interaktives Krimi-Erlebnis konzi- piert war. Die multimedialen eBooks wurden noch immersiver,

130 http://www.cathysbook.com/ 131 www.deathbook-der-thriller.de/

230 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene wenn man sich auf Facebook mit dem Autor und seiner Haupt- figur anfreundete und so mithalf, den Killer zu fassen. Dieser Teil der Storywelt (die auch noch Live-Events oder Telefonan- rufe umfasste) ist inzwischen nur noch schwer nachvollziehbar, da die interaktive Storyline mit den Erscheinungsterminen der eBooks verschränkt war. Natürlich haben die wenigstens von uns ein Hollywoodbudget zur Verfügung, doch Transmedia Storytelling ist auch für weniger umfangreiche Geschichten und Geldbeutel als Marketingmaß- nahme sinnvoll.

Transmedia Storytelling als Content Marketing Wer bei der Menge an erhältlichen eBooks und Büchern alleine im deutschsprachigen Raum die Aufmerksamkeit von Lesern gewinnen möchte, muss kreativ vorgehen. Das Erweitern der Geschichte auf andere Plattformen schafft zusätzliche Kontakt- punkte, über die Sie und Ihr Buch oder eBook entdeckt werden können. Gleichzeitig bieten Sie auch übers Marketing Ihren Lesern einen Mehrwert, da Geschichten im besten Content Marketing-Sinn unterhalten und sich nicht wie Werbung platt aufdrängen. Transmedia Storytelling als ganzheitlicher Ansatz bindet also zum einen Leser an Ihre Geschichtenwelt, macht sie zu Fans oder sogar zu Botschaftern. Zum anderen werden Sie und Ihre Werke leichter von neuen Lesern entdeckt.

Erfolgsfaktoren: die richtigen Fragen Wie erfolgreich Sie damit sind, hängt natürlich von Ihrer Story ab, aber auch davon, wie gut Sie vorbereiten und was Sie über Ihre (potenziellen) Leser wissen.

»» Eignet sich Ihre Geschichte für Transmedia Storytelling oder ist es sinnvoller, nur einzelne Marketingmaßnahmen über mehrere Medien zu streuen? »» Haben Sie Medien ausgewählt, die Sie bereits gut kennen? Sind auf diesen Kanälen auch Ihre Leser unterwegs?

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 231 »» Wie unterhält man sich dort? »» Wie motivieren Sie Ihre Leser dranzubleiben und ihre Erleb- nisse mit ihrem Netzwerk zu teilen? »» Haben Sie konkrete Ziele für den Ausbau Ihrer Geschichte in ein Transmedia-Erlebnis formuliert?

Eine Geschichte in ein transmediales Erlebnis umzuformen macht sehr viel Spaß, von dem man sich gerne mitreißen lässt. Um sich nicht zu vergaloppieren ist es wichtig, sich möglichst konkrete Ziele zu setzen und diese zu messen, wie z. B. eine bestimmte Anzahl an Vorbestellungen Ihres nächsten Buchs oder viele Rezen- sionen, neue Follower, Fans, E-Mail-Newsletter-Abonnenten usw. Für Transmedia Storytelling als Erzählform und Marketingmaß- nahme gibt es noch keine Blaupausen, dafür aber viele Tipps zu einzelnen Medien und wie man sie fürs Marketing nutzen kann, z. B. in dieser Artikelserie über Twitter und Storytelling132. Wenn Sie mehr über Transmedia Storytelling erfahren möchten lohnt es sich, Experten wie Andrea Phillips133, Robert Pratten134, Henry Jenkins135, den ARG-Reporter 136 oder Transmedia Storytelling Berlin137 zu lesen.

Dorothea Martin leitet in Berlin mit Patrick Möller die Agentur imaginary friends. Sie entwickelt Transmedia Storytelling Projekte und interaktive Marketingkampagnen für Verlage, Autoren und Medienunternehmen. Daneben ist sie Teil des Verlags Das wilde Dutzend. © Axel Kammann

132 http://dorotheamartin.de/2013-08-twitter-fuer-autoren-storytelling-und-marketing/ 133 http://www.deusexmachinatio.com/ 134 http://www.tstoryteller.com/blog 135 http://henryjenkins.org/2007/03/transmedia_storytelling_101.html 136 http://www.argreporter.de/ 137 http://www.tmsb.de/

232 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene E-Mail-Marketing für Autoren Die E-Mail ist immer noch der persönlichste und am häufigsten gewählte Weg, um Inhalte im Internet zu verbreiten. Der Inhalt einer E-Mail muss nicht aus einer Vielzahl von anderen Posts und Kommentaren herausstechen, sondern wird direkt an eine bestimmte Person versandt. Daher ist mit ihm eine zielgerich- tete Ansprache möglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass die E-Mail vom Empfänger tatsächlich gelesen wird, ist verhältnismäßig hoch. Das E-Mail-Marketing ist eine sehr gute Möglichkeit, gezielt Bücher zu vermarkten, Fans persönlich anzusprechen und den Kontakt zu wahren.

E-Mail-Marketing Essentials – Die Signatur Ein erster Schritt zum erfolgreichen E-Mail-Marketing ist das Anlegen einer Signatur für Ihren E-Mail-Verkehr. Je nachdem, über welches Programm oder welchen Service Sie Ihre E-Mails versenden, gibt es verschiedene Einstellungen. Am besten suchen Sie im Hilfemenü nach „Signatur“, dort werden Sie eine Beschrei- bung finden. Wenn Sie wissen, wie es geht, können Sie neben Ihren üblichen Kontaktdaten (Link zu ihrem Impressum) auch einen Link Ihres Buches und Ihrer Homepage einbetten. Auch den Link zu Ihrem Profil auf Facebook, Twitter, LinkedIn oder anderen Social Media-Netzwerken können Sie hier hinterlegen. Sie sollten sich allerdings auf die wichtigsten Links beschränken, damit Ihre Signatur übersichtlich bleibt.

Ihr Newsletter-Verteiler – E-Mail-Adressen sammeln Das E-Mail-Marketing sollte von Ihnen als “Permission-Marke- ting”, zu Deutsch „Erlaubnismarketing“, gesehen werden. Das heißt, dass Sie sich vorher die Zustimmung Ihrer Leser einholen müssen, um sie mit Informationen versorgen zu dürfen, zum einen aus rechtlichen Gründen, zum anderen, um das Vertrauen Ihrer Leser nicht zu erschüttern. Wichtig ist ebenfalls ein Link zu Ihrem Impressum. Die Eintragung zum Newsletter kann zum Beispiel über ein Formular auf Ihrer Webseite umsetzen werden.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 233 Vergessen Sie aber nicht, auch über andere Kanäle, wie Facebook oder Goodreads auf Ihren Newsletter aufmerksam zu machen. Wichtig ist, dass der Newsletter-Abonnent sich jederzeit ganz einfach wieder aus Ihrem Verteiler austragen kann.

Die Wahl des Newsletter-Programms Sollten Sie nur wenige Adressaten in Ihrem Verteiler haben, können Sie Ihren Newsletter mit einem gängigen E-Mail-Client wie Outlook oder Thunderbird versenden. Interessant wird es bei einer größeren Adressatenliste, bei der Sie E-Mail-Service-Provider, wie z. B. Mailchimp verwenden können. Mailchimp ermöglicht es Ihnen sogar, kostenlos E-Mails zu versenden und bietet Ihnen eine Auswahl an verschiedenen Vorlagen. Der große Vorteil ist, dass Sie genau sehen können, wer Ihre E-Mails geöffnet und Ihre Links angeklickt hat. Weiterhin können Sie hier Ihre Kontakte über Listen organisieren. Ein Nachteil ist, dass Sie dafür richtige Templates für Ihren Newsletter bauen müssen. Damit ist es zeitintensiver, als einen E-Mail-Client zu benutzen.

Anlässe, Timing und Häufigkeit Überschütten Sie Ihre Abonnenten nicht mit Informationen. Newsletter sollten möglichst sparsam eingesetzt werden und nur dann, wenn Sie wirklich Neuigkeiten zu berichten haben. Ihr Formular zur Eintragung in den Newsletter sollte bereits erklären, wie häufig Ihr Newsletter versendet wird und was die Abonnenten inhaltlich erwarten können. Ein Turnus von monatlich bis viertel- jährlich macht für die meisten Fälle Sinn. Auch hier empfiehlt es sich einen Plan vorher anzulegen, überlegen Sie sich vorher ob Sie z. B. Grüße zu Ostern und Weihnachten versenden möchten und ob diese sich dann zeitlich mit dem Versand der anderen E-Mails überschneidet.

Weitere Informationen Weitere Informationen rund um das Thema Self-Publishing und Permission-Marketing finden Sie auf Seth Godins Blog.

234 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene Der Marketingguru gibt Tipps und Tricks rund um dieses Thema. Als Autor von mittlerweile 13 Büchern hat er sich eine große Anhängerschaft aufgebaut, die stetig von ihm lernt. Sein Blog beschäftigt sich vor allem mit moralischem Verhalten im Vertrieb. So entstand die Idee zum Permission-Marketing. Seth Godin möchte jedem Interessierten beibringen, dass es beim Verkauf nicht darum geht, den Kunden um den Finger zu wickeln und durch Halbwahrheiten und Aufdringlichkeit für sich zu gewinnen. Sein Ziel ist es, dass der Kunde einen Mehrwert in den Produkten erkennen kann. Godin überzeugt mit seiner Theorie, dass die Kunden, die sich an ein Produkt binden möchten, weil es sie inte- ressiert, gleichzeitig auch die Kunden sind, die sich langfristig an ein Unternehmen, in Ihrem Fall an den Autor, binden. Das heißt, dass die langfristige Überzeugung Ihrer Leser von höherem Wert ist, als plumpe Kaufanreize zu streuen. Bieten Sie Ihren Lesern also lieber Inhalte, statt Sie mit Werbung zu bombardieren. Rechtliche Hinweise finden Sie außerdem auch im Telemedien- gesetz. Hier ist zum Beispiel auch der Aufbau des Namens unter dem Sie Ihre E-Mail verschicken und der Betreffzeile geregelt. Laut Gesetz dürfen Sie nicht den kommerziellen Charakter Ihres News- letters durch irreführende Kopf- bzw. Betreffzeile verschleiern.

Quellen: Brett (2011), Mailchimp (2015), Godin (2015), Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (2015)

Wie erreicht mein Buch die ersten Plätze bei Google? – Ein Exkurs in die Suchmaschinenoptimierung

Neben den Online Marketing-Kanälen Social Media-Marketing und E-Mail-Marketing gibt es auch noch die Suchmaschinenopti- mierung (kurz SEO: search engine optimization), die Ihnen bei der Online Vermarktung Ihres gedruckten Buches oder eBooks eine große Hilfe sein kann. In der Suchmaschinenoptimierung geht es um das Erreichen guter Platzierungen in Suchmaschinen wie Google, Bing, Yahoo und Co. Da Google mit über 95% den größten

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 235 Marktanteil in Deutschland aufweist, wird sich bei der deutschen Suchmaschinenoptimierung auf Google konzentriert. Nutzen Sie selbst lieber Bing oder Yahoo? Auch dann sollten Sie dennoch bei der Suchmaschinenoptimierung Google in den Vordergrund stellen, um eine möglichst breite Masse an Lesern aus Ihrer Ziel- gruppe zu erreichen. Generell wird zwischen organischen Suchergebnissen und bezahlten Anzeigen unterschieden. Die Anzeigen befinden sich über den organischen Ergebnissen sowie rechts davon und werden von Google als solche gekennzeichnet. Um innerhalb der Anzeigen gelistet zu werden, müssen Sie Google bezahlen. Bei der Suchma- schinenoptimierung geht es ausschließlich um die Verbesserung der organischen Ergebnisse. Hier ist es also nicht notwendig, Geld zu investieren. Studien fanden heraus, dass über 35% der Google User auf die ersten drei Ergebnisse klicken. Ergebnisse auf der zweiten Seite werden wesentlich weniger bis gar nicht beachtet. Damit Ihre Zielgruppe Ihr Buch findet, ist es also enorm wichtig, dass sich das Buch bei den Suchergebnissen vorne platziert. Hierfür gibt es einige Tricks und Tipps, die wir Ihnen gerne ans Herz legen möchten.

Wie funktionieren Suchmaschinen? Um die Vorteile der Suchmaschinenoptimierung nutzen zu können, sollte man grob verstehen wie Suchmaschinen funktionieren. Diese gehen alle nach dem gleichen System vor. Sie können sie sich als riesige Kataloge vorstellen, deren Inhalte sich aus den gesamten Internetseiten des World Wide Webs zusammensetzen. Diese Inter- netseiten werden von den Suchmaschinen genau durchleuchtet (englisch: gecrawlt), bewertet und in dem sog. Index abgespeichert. Wird nun eine Suchanfrage gestartet, greift die Suchmaschine auf den Index zu und spielt die passendsten Seiten aus. Welche Seiten zu den eingegebenen Schlüsselbegriffen (auch Keywords genannt) in der Suchmaschinen-Suche am besten passen, entscheiden die Suchmaschinen mit Hilfe eines komplexen Algorithmus, der eine Vielzahl von Faktoren beinhaltet.

236 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene Die richtigen Keywords müssen her! Der erste Schritt besteht darin, die relevanten Keywords für Ihr Buch zu identifizieren. Welche Begriffe gibt die Mehrheit der User in die Suchmaschinen ein?

Brainstorming Zunächst ist es hilfreich, wenn Sie selbst einmal überlegen und in sich gehen. Welches Thema behandelt Ihr Buch? Welchem Genre ist es zuzuordnen? Wonach würden Sie selbst suchen, um Ihr Buch zu finden? Fragen Sie auch gerne Ihre Freunde und Bekannte, wie diese bei einer möglichen Suche vorgehen würden und behalten Sie stets Ihre Zielgruppe vor Augen. Kombinieren Sie Ihre Keywords und fertigen Sie eine Liste von allen Ideen an.

Google Suggest Trotz Ihrer ersten intensiven Überlegungen macht es Sinn, noch andere Möglichkeiten der Keywordrecherche hinzuzuziehen, da sich das Suchverhalten der verschiedenen Nutzer extrem unterscheidet. Es ist wirklich sehr wichtig zu klären, wonach die Mehrheit der User sucht. Nutzen Sie zum Beispiel die Vorschlags- suche „Suggest“ von Google. Wenn Sie bei Google bestimmte Keywords eingeben, werden Ihnen automatisch andere beliebte Keywords angezeigt, die ähnlich zu Ihrem sind und oft gesucht werden. Auf diesem Weg können Sie Ihre angefertigte Liste kontrollieren und ergänzen. Finden Sie mit Google Suggest heraus, ob Sie wirklich den Nerv der meisten Suchenden getroffen haben und ergänzen Sie Ihre Liste mit weiteren passenden Keywords!

Keyword-Variationen: Der Teufel steckt im Detail! Beim Anfertigen der Keyword-Liste müssen Sie sehr detailliert vorgehen und auch Kleinigkeiten variieren. Behalten Sie stets im Hinterkopf, dass ein Keyword auch aus mehreren Wörtern bestehen kann. Benutzen Sie auch probehalber Füllwörter für Ihre Keywords. Die Groß- und Kleinschreibung können Sie

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 237 vernachlässigen, folgende Aspekte sind bei der Keywordre- cherche jedoch unbedingt zu beachten:

»» Reihenfolge der Wörter („Berlin Autoren“ oder „Autoren Berlin“) »» Umlaute („Bücher“ oder „Buecher“) »» Bindestriche („Online-Marketing“ oder „Online Marketing“) »» Singular/Plural („Buch lesen“ oder „Bücher lesen“) »» Abkürzungen („Hrsg.“ oder „Herausgeber“) »» Getrennt-/ Zusammenschreibung (z. B. „angsteinflößend“ oder „Angst einflößend“)

Der Google Keyword-Planer Im nächsten Schritt zeigt Ihnen das kostenlose Tool „Keyword- Planer“ von Google das Suchvolumen Ihrer Keywords an. Für dessen Benutzung benötigen Sie lediglich ein aktives Google Konto. Wie oft wird welches Keyword von den Google Nutzern gesucht? Welches Keyword Ihrer Liste wird am meisten gesucht? Finden Sie es heraus, indem Sie Ihre Keywords in den Planer eingeben und sich das Suchvolumen pro Monat in Deutschland anzeigen lassen. Sie können Ihre gesamte Liste eingeben oder hochladen und die Suchvolumina auf einen Blick vergleichen. Man findet auf diesem Weg z. B. heraus, dass der Begriff „Schrift- steller“ mit 5.400 Suchanfragen pro Monat 20 Mal mehr gesucht wird als der Begriff „Buchautor“ mit 260 Anfragen. Sie können sich mit dem Planer auch neue Ideen und sofort das jeweilige Suchvolumen anzeigen lassen und Ihre Liste wiederum ergänzen. Falls das Keyword ein zu hohes Suchvolumen aufweist, wird es für Sie allerdings schwierig, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Dieser Aspekt wird durch den Begriff „Wettbe- werb“ im Keyword-Planer wiedergegeben. Durch Einteilung in die 3 Wettbewerbsstufen „niedrig, mittel und hoch“ können Sie den Wettbewerb für das jeweilige Keyword einschätzen. Der Keyword-Planer greift bei dieser Wettbewerbseinteilung auf die Konkurrenz um bezahlte Google Adwords Anzeigen zurück. Ein Keyword mit niedrigem Wettbewerb bedeutet also, dass es

238 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene wenig kommerziell verwertet wird und Mitbewerber sich eher auf andere Keywords konzentrieren. Einen ersten Eindruck von der Konkurrenzdichte erhalten Sie auch, wenn Sie Ihr Keyword bei Google eingeben und die Anzahl der Treffer vergleichen. Keywords mit hohem Suchvolumen und geringem Wettbewerb sind für Sie die interessantesten im weiteren Vorgehen. Identi- fizieren Sie mit Hilfe des Keyword-Planers auf diese Weise Ihre wichtigsten Keywords.

Was mache ich mit meinem Keyword? Sie haben Ihr wichtigstes Keyword nun identifiziert und wollen genau mit diesem Suchbegriff gefunden werden. Deswegen ist es wichtig, dass die Suchmaschine versteht, dass die jeweilige Shop- seite mit Ihrem Buch oder Ihre eigene Autorenwebsite genau die richtige für das eingegebene Keyword ist. Viele SEO-Experten sind der Meinung, dass eine Internet- seite umso besser platziert wird, je öfter das Keyword im Inhalt der Seite vorkommt. Das muss man jedoch unbedingt relati- vieren. Wenn das Verwenden des Keywords übertrieben wird (sog. “Keyword-Stuffing”), nimmt Google dies als Anzeichen für Spam wahr und straft die Seite mit einer schlechten Platzierung ab. Daher ist es wichtig, dass Sie ein angemessenes Verhältnis zwischen der Keyword-Anzahl und der gesamten Wörteranzahl im Text finden. Eine Dichte von 3-5% ist angemessen.

Folgende Tricks helfen Ihnen auch weiter:

Benutzen Sie das Keyword für Ihren Titel! Falls es sich anbietet, beachten Sie Ihr Keyword bei der Titulie- rung Ihres Buches. Natürlich sollte der Titel weiterhin genau auf Ihr Buch passen und Ihren Wünschen entsprechen, es ist jedoch unter den Gesichtspunkten der Suchmaschinenoptimierung auch wichtig, dass der Titel Ihr Keyword beinhaltet. Geben Sie dabei aber Acht, dass der Titel weiterhin natürlich und nicht zu konstru- iert wirkt. Vielleicht muss es nicht genau das wichtigste Keyword

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 239 Ihrer Liste sein, sondern nur ein Bestandteil oder eine Abwand- lung. Auf diesem Weg wird die Chance erhöht, dass Google eine positive Verbindung zwischen der Internetseite mit Ihrer Buch- vorstellung und dem eingegebenen Keyword herstellt und die Internetseite in den Suchergebnissen eine bessere Platzierung erhält.

Benutzen Sie das Keyword für Ihre Buchbeschreibung! Auch in Ihrer Buchbeschreibung sollte das Keyword vorkommen. Variieren Sie dabei das Keyword und nutzen Sie vielleicht auch Synonyme, um Google verständlich zu machen, worum es in Ihrem Buch geht. Die Natürlichkeit der Buchbeschreibung und ein positives Leseerlebnis sollten jedoch unbedingt weiterhin im Vordergrund stehen.

Eine eigene Webpräsenz Für die Online Vermarktung Ihres Buches ist eine eigene Website nur zu empfehlen. Hier können Sie Ihr Buch mit diversen eigenen Texten und Bildern wie es Ihnen beliebt beschreiben und vermarkten. Einfache Tricks der Suchmaschinenoptimierung helfen Ihnen dann, die eigene Webpräsenz beim Ranking von Google gut zu platzieren. Falls Sie die technische Seite beim Erstellen einer eigenen Seite zu sehr abschreckt, können Sie sich auch Unterstützung von unseren buchprofis holen. Mit Hilfe der Web-Software WordPress ist das Erstellen eigener Seiten jedoch kein großes Hindernis mehr und für jedermann zu bewältigen (s. Kapitel Schritt-für-Schritt: WordPress Blog erstellen, Phase 6: Marketing). Die kostenlose Version von WordPress ist für die ersten Zwecke ausreichend. Eine erweiterte zu bezahlende Version bietet für Fortgeschrittene weitere Möglichkeiten an. Entscheiden Sie sich bei der Adresse Ihrer Seite für einen passenden und prägnanten Namen und bedenken Sie Ihre Keywords dabei. Nach der Registrierung muss der Blog tituliert werden. Der Blog-Name kann sich dabei von dem Domain-Namen unterscheiden. Und auch wenn Sie Ihren ersten

240 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene eigenen Artikel verfassen, sollten Sie schon vorher genau wissen, auf welches Keyword der Text optimiert sein soll. Verwenden Sie dieses in einer angemessenen Dichte. Achten Sie vor allem darauf, dass das Keyword in Ihren Über- und Zwischenüberschriften vorkommt. Damit Ihre Seite für Ihre angedachten Keywords bei Google gut rankt, kann es außerdem helfen, weitere Tricks der Suchmaschinenoptimierung umzusetzen. Hierfür können Sie sich bei WordPress ein kostenloses SEO-Plug-in installieren, mit dem Sie z. B. den Meta Title oder die Meta Description Ihrer Seite gene- rieren können (s. Kapitel Hilfreiche Plug-ins für WordPress, Phase 6: Marketing). Was versteckt sich dahinter?

Meta Title Der Meta Title einer Internetseite wird in der obersten Leiste im Browser und in den einzelnen Tabs angezeigt. Google benutzt den Meta Title, um die Seite inhaltlich besser zu verstehen und zeigt ihn als Überschrift seiner Ergebnisse an. Von dem Title hängt somit ab, ob die User Ihr Ergebnis klicken oder nicht. Der Meta Title sollte deswegen kurz und prägnant gewählt werden. Überschreiten Sie 55 Zeichen für den Title nicht, sonst wird er von Google abgeschnitten. Es ist sehr zu empfehlen, Ihr Keyword innerhalb des Meta Titles zu verwenden. Jede Seite Ihrer Webprä- senz kann natürlich auf ein anderes Keyword optimiert werden. Sie sollten sich pro Seite jedoch zunächst auf ein einziges beschränken.

Meta Description Die Meta Description wird in den Google Ergebnissen unterhalb des Titles als Beschreibung des Seiteninhalts angezeigt. Hier können Sie den Inhalt Ihrer Seite mit ca. 160 Zeichen wiedergeben. Auch in der Description sollte das Keyword Ihrer Seite benutzt werden. Verwenden Sie es aber nicht zu oft, um Keyword-Stuffing zu vermeiden. Sie sollten für jede einzelne Seite Ihrer Webpräsenz individuelle Titles und Descriptions verfassen und Dopplungen vermeiden.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 241 Denken Sie daran, dass Title und Description neugierig auf Ihre Seite machen sollen. Verwenden Sie deshalb Wörter und Sätze, die Aufmerksamkeit erregen und Klicks erzeugen. Nachdem Sie die für die Suchmaschinenoptimierung wichtigen und entschei- denden Meta-Daten Ihrer Seite auf Ihr Keyword optimiert haben, können folgende Faktoren zusätzlich bei einem guten Ranking weiterhelfen: interne Verlinkung Verlinken Sie die einzelnen Seiten Ihrer Webpräsenz unterein- ander und bieten Sie Ihren Lesern auf diesem Weg zusätzliche Informationen zum eigentlichen Thema. Alle Linkziele sollten dabei immer inhaltlich relevant sein. externe Verlinkung Versuchen Sie Verlinkungen von anderen Internetseiten zu erhalten. Sie können z. B. befreundete Autoren fragen, Ihren Blog zu verlinken. Diese externen Links nimmt Google als eine Empfehlung und somit als ein Zeichen für hohe Qualität wahr. Links von sozialen Plattformen können aus gleichem Grund ebenfalls hilfreich sein. Wenn Ihre Seite beispielsweise von vielen Facebook Nutzern geteilt wird, interpretiert Google dies als ein sog. “Social Signal”, das den Mehrwert der Seite anzeigt und zu besseren Rankings führen kann. hochwertiger Content Guter Seiteninhalt ist für Google einer der wichtigsten Ranking- faktoren. Sie sollten niemals Texte von anderen Websites kopieren. Sogenannter “Duplicate Content” wird von Google konsequent abgestraft und muss deswegen unbedingt vermieden werden. Einzigartige Texte sind auf jeden Fall eine Voraussetzung für gute Rankingergebnisse. Auch Bilder, Grafiken oder Videos nimmt Google als guten Content wahr.

242 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene Artikelfrequenz Für ein dauerhaft gutes Ranking, ist es wichtig, dass Sie regel- mäßig Artikel veröffentlichen. Seiten, auf denen monatelang nichts passiert, rutschen in den Suchergebnissen ab. Informieren Sie Ihre Leser also stets über aktuelle Neuigkeiten rund um Ihre Person, Ihr Buch und Ihre Tätigkeit als Autor.

Quellen: omaxis (2012), Google Adwords (2015)

Die Grundlagen von Google Analytics Ein großer Vorteil von Marketing-Maßnahmen im Internet ist die riesige Menge an Daten, die Sie über Ihre Website und deren Nutzer in Erfahrung bringen können. Hierfür steht Ihnen das kostenlose Web-Analyse-Tool “Google Analytics” zur Verfügung, mit dessen Hilfe Sie den Datenverkehr Ihrer Website messen, analysieren und auswerten können. Bei richtiger Anwendung können Sie unzählig viele und vor allem wertvolle Informati- onen für Ihre Arbeit als Autor aus Google Analytics schöpfen. Die Antworten folgender Fragen stellen nur eine kleine Auswahl der Möglichkeiten von Analytics dar:

»» Wie viele Nutzer haben die Website gefunden? »» Aus welchen Regionen stammen die Nutzer? »» Wurde die Seite über eine Suchmaschine entdeckt? Wenn ja: über welche und mit was für einem Keyword? »» Wie lange sind die Nutzer auf der Seite geblieben? »» An welcher Stelle haben die Nutzer die Seite verlassen und warum?

Das Messen und Auswerten des Verhaltens der Nutzer wird im Online Marketing auch als “Tracking” bezeichnet. Je detaillierter Sie wissen, wie Ihre Nutzer mit der Website interagieren, und je mehr Daten Sie tracken, desto besser können Sie Ihre Seite hinsichtlich der Usability und Konvertierungen optimieren. Es ist im Online Marketing somit unbedingt notwendig, dass Sie Google Analytics oder andere Trackingmethoden nutzen.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 243 Auch die Erhebung und Analyse von Inhalten aus sozialen Plattformen fällt unter diesen Punkt (s. Kapitel Der Social Media-Redaktionsplan, Phase 6: Marketing). Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, stellen wir Ihnen die Grundlagen von Google Analytics im Folgenden vor.

Das Einrichten von Google Analytics Bevor man Google Analytics nutzen kann, ist eine Kontoeinrich- tung notwendig. Gehen Sie dafür auf die Google Analytics Seite138 und folgen Sie der Anleitung. Nachdem Sie die Trackingmethode und die zu trackende Domain ausgewählt haben, wird Ihnen in einem der folgenden Schritte der sog. Tracking Code angezeigt. Diesen müssen Sie zusammen mit der Analytics-Tracking-ID in Ihre Website einbinden. Sie können Google Analytics auch mit Ihrem Google Adwords-Konto verknüpfen. Dann wird das Verhalten der Nutzer, die auf Ihre Anzeigen klicken, automatisch und separat getrackt. Auf diesem Weg können Sie den Erfolg Ihrer Anzeigen einschätzen und steuern. Google Analytics bietet Ihnen auch die Möglichkeit, herauszufinden, ob Ihre Nutzer konvertieren oder nicht. Unter einer Konvertierung versteht man den Abschluss einer Handlung auf Ihrer Seite (z. B. der Download einer Leseprobe oder eine Newsletter-Anmeldung). Welche Art Handlungsabschluss als Konvertierung gelten soll, können Sie selbst bestimmen. Legen Sie dafür Ziele in Ihrem Konto fest. Unter Zielen versteht Google abge- schlossene Aktivitäten, die zum Erfolg der Website beitragen. Mit den definierten Zielen ist es dann möglich, die Konvertierungen zu messen. Es werden dadurch wichtige Informationen bereitgestellt (z. B. die Anzahl der Konvertierungen, die Konvertierungsrate oder der Konvertierungserfolg einer Marketingkampagne). Sie können anschließend auch einen Geldwert für die Ziele festlegen, sodass Sie den Wert der Zielerreichung für Ihr Tun abschätzen können. Google selbst gibt die Empfehlung ab, mindestens zwei bis drei Ziele zu definieren.

138 http://www.google.com/analytics/

244 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene Die Benutzeroberfläche Die Benutzeroberfläche teilt sich u. a. in die folgenden Bereiche:

»» Steuerelemente für Ihre Konten in der oberen Menüleiste »» die Berichtnavigation am linken Seitenrand »» die Steuerelemente der erhaltenen Daten im Hauptfenster »» Grafik- und Visualisierungselemente im Hauptfenster

Lassen Sie sich von den vielen Funktionen der Benutzerober- fläche auf den ersten Blick nicht abschrecken. Für den Beginn können Sie Ihre Arbeit mit Analytics auf einige wichtige Bereiche beschränken, die wir Ihnen gerne erklären. Folgende Tabelle zeigt zunächst die wichtigsten Begriffe, die Analytics verwendet:

Kennzahl Definition

Gesamtanzahl der Sitzungen, wobei eine Sitzungen Sitzung die Dauer ist, die ein Nutzer aktiv mit einer Website interagiert.

Geschätzter prozentualer Anteil an Erstbesu- Neue Sitzungen chern.

Anzahl der verschiedenen Nutzer mit mindes- Nutzer tens einer Sitzung.

Gesamtzahl der aufgerufenen Seiten inklusive Seitenaufrufe wiederholter Zugriffe.

eindeutige Seitenaufrufe Anzahl der verschiedenen Besuche, die die entsprechende Seite mindestens einmal aufge- rufen haben.

Durchschnittliche Anzahl an Seiten, die Seiten/Sitzung während einer Sitzung aufgerufen wurden.

durchschnittliche Sitzungsdauer Durchschnittliche Länge einer Sitzung.

Prozentualer Teil der Nutzer, die nur eine Seite Absprungrate besucht haben, d. h. die die Einstiegsseite direkt wieder verlassen haben.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 245 Marketing-Channel Besucherquellen für die Website.

Ein spezieller Channel, der die Besuche über Verweise Websites außerhalb sozialer Netzwerke erfasst.

Ein Dashboard ist eine visuelle Darstellung der wichtigsten Informationen über die Leistung Dashboard der Seite. Verschiedene Berichte werden zusammengefasst auf einer Seite angezeigt.

Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen! Der Unterpunkt “Zielgruppe” in der Berichtnavigation am linken Seitenrand gibt Ihnen Aufschluss über Ihre Zielgruppe. In der Übersicht werden Ihnen u. a. die Anzahl der Sitzungen, Nutzer und Seitenaufrufe angezeigt. Die durchschnittliche Sitzungsdauer sowie die Absprungrate sind ebenfalls zu erkennen. Achten Sie immer auf den Zeitraum, auf den sich die Daten beziehen. Diesen können Sie in jedem Bericht am oberen rechten Rand auswählen. Lassen Sie sich auch verschiedene Segmente an Nutzern anzeigen, um deren Verhalten zu verstehen. Sie können sich anschließend auch nach verschiedenen Krite- rien aufgeschlüsselte Daten anzeigen lassen. Klicken Sie dafür die jeweiligen Unterkategorien an und analysieren Sie z. B. demogra- fische Merkmale oder die technische Ausstattung Ihrer Nutzer.

Was passiert gerade auf der Seite? Um herauszufinden, wie viele Nutzer sich gerade in dieser Minute auf Ihrer Seite befinden und woher diese kommen, können Sie in der Berichtnavigation “Echtzeit” auswählen. Analysieren Sie den Standort Ihrer derzeitigen Besucher und erfahren Sie auf welchen Unterseiten sie sich genau aufhalten. Sie können außerdem noch analysieren, über welche Links diese Nutzer auf Ihre Seite kamen und ob sie konvertieren.

Wie verhalten sich die Nutzer allgemein? Unter dem Bericht “Verhalten” können Sie sich das Nutzerver- halten aus beliebigen Zeiträumen ansehen. Die Übersicht gibt

246 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene u. a. bereits Auskunft über Seitenaufrufe, die durchschnittliche Besuchsdauer und die meistgeklickten Unterseiten Ihrer Domain. Lassen Sie sich Informationen über Ihre Ziel- und Ausstiegsseiten geben. Falls Sie eine interne Suche auf Ihrer Seite anbieten, können Sie über “Site Search” die Begriffe ansehen, nach denen die Nutzer mit ihren eigenen Worten gesucht haben.

Wo kommen die Nutzer her? Unter “Akquisition” können Sie die Quellen Ihrer Besucher ausmachen. Nutzen diese mehrheitlich Suchmaschinen oder Direkteingaben? Welche Keywords geben sie in die Suchma- schinen ein? Wurde oft auf Adwords-Anzeigen geklickt? Sie bekommen nicht nur die Antworten auf diese Fragen geliefert, sondern können sich auch darüber informieren, wie Ihre Nutzer auf den sozialen Plattformen interagieren oder wie erfolgreich Ihre bezahlten Anzeigenkampagnen gewesen sind.

Dashboards und Berichte Sie haben jetzt schon einen kleinen Einblick bekommen, wie viele Informationen Google Analytics bereitstellt. Um im Angesicht dieser Datenmasse den Überblick zu behalten, bietet Analytics Ihnen die Möglichkeit, sich ein persönliches Dashboard zu erstellen. Mit dem Dashboard erhalten Sie sofortigen Zugriff auf die Messwerte, die Sie vorher eingestellt haben. Analysieren Sie auf diesem Weg die Leistung Ihrer Domain und stellen Sie Korrelationen zwischen verschiedenen Bereichen fest. Für eine Dashboarderstellung klicken Sie auf die Berichtnavi- gation “Dashboard” und wählen dann “Neues Dashboard”. Neben der Dashboard-Verwendung ist es möglich, persönliche Berichte zu erstellen. Legen Sie die Dimensionen (z. B. Besuchertyp), Kenn- zahlen (z. B. Seitenaufrufe) und deren Darstellung fest. Die Berichte können Sie sich dann unter “benutzerdefinierte Berichte” ansehen. Dashboards und Berichte können miteinander verknüpft und mit anderen Leuten geteilt werden.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 247 Die richtigen Strategien ableiten Sie stehen jetzt einer Vielzahl neuer Informationen Ihrer Website gegenüber und fragen sich vielleicht, was Sie damit eigentlich anstellen sollen. Es ist wichtig, dass Sie die richtigen Schlüsse aus Ihren Zahlen ziehen und passende Strategien entwickeln. Hier ein paar Tipps zum Ableiten von Handlungen:

»» Nutzen Sie die demografischen Merkmale Ihrer Nutzer, um Werbung direkt auf diese auszurichten. Falls Sie mehrheit- lich junge, weibliche Besucher aus Deutschland verzeichnen, starten Sie doch eine Marketingkampagne, die z. B. Parfüm-Gutscheine verlost. Nutzen Sie das Wissen um Ihre User und werden Sie kreativ! »» Ihre Newsletter-Anmeldungen sind enttäuschend gering? Versuchen Sie, die Anmeldemöglichkeit prominenter auf Ihrer Seite zu platzieren. »» Die Sitzungen werden immer weniger? Verfassen Sie neue Inhalte für Ihre Seite, auf die Sie dann auch im Social Web aufmerksam machen können! »» Wenn Ihre Besucher Sie fast nie über Suchmaschinen finden, beherzigen Sie unsere Tipps der Suchmaschinenoptimie- rung und verbessern Sie Ihre Rankings! »» Verbessern Sie Ihre Conversion-Rate, indem Sie die Infor- mationen über Ihre interne Suche nutzen! Sie kennen die gesuchten Wörter der Nutzer in ihrer eigenen Sprache. Erstellen Sie auf diese Keywords Adwords-Anzeigen, um den Nerv Ihrer Zielgruppe genau zu treffen. »» Die Zielseiten der Wörter, nach denen auf Ihrer Seite am meisten gesucht wird, sollten Sie unbedingt optimieren.

Fazit Google Analytics ist ein nicht mehr wegzudenkendes Web-Analyse- Tool, das bei der Vermarktung Ihrer Bücher von unschätzbarem Wert sein kann. Es werden Ihnen kostenlos unzählige Informati- onen über Ihre Website geboten, die es nur noch zu verwerten gilt.

248 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene Gehen Sie mit Analytics jedoch sensibel vor. Eine kleine falsche Einstellung kann schon ausreichen, um einen verfälschten Eindruck zu erhalten. Rechtlich wird Analytics aufgrund eventueller Daten- schutzverletzungen viel diskutiert. Deswegen ist es zwingend erforderlich, die Verwendung von Google Analytics in der Daten- schutzerklärung bzw. im Impressum Ihrer Seite anzugeben. Ansonsten liegt es jetzt bei Ihnen, die Möglichkeiten von Google Analytics auszuschöpfen. Ziehen Sie erweiterte Literatur heran und probieren Sie die einzelnen Funktionen einfach aus. Auf diesem Weg werden sie schneller zum Analytics-Profi als Sie denken!

Quelle: Google Analytics (2015)

Werben mit Google Adwords Ein Exkurs in die Suchmaschinenwerbung

Zum Suchmaschinenmarketing gehört neben der Suchmaschi- nenoptimierung auch die Suchmaschinenwerbung (kurz SEA: search engine advertising). Während beim SEO die organischen Suchergebnisse beeinflusst werden, geht es bei der Suchmaschi- nenwerbung um bezahlte Anzeigen auf den Suchergebnisseiten von Google. Es befinden sich drei Anzeigenplätze oberhalb der organischen Suchergebnisse und bis zu acht weitere Plätze rechts daneben. Die Anzeigen kennzeichnet Google als solche, sodass der User weiß, dass für das Erscheinen eines Suchergebnisses bezahlt wurde. Das Werbesystem von Google, mit dessen Hilfe man die Anzeigen schalten kann, heißt Google Adwords. Die Werbung mit Google Adwords kann sehr genau auf eine ganz bestimmte Zielgruppe ausgerichtet werden und lässt sich bis in das kleinste Detail messen und auswerten. Für die Vermarktung Ihres Buches sollten Sie diese Möglichkeit deswegen auf jeden Fall in Betracht ziehen. Gerne geben wir Ihnen einen kleinen Überblick von Google Adwords.

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 249 Ein erster Einblick in Google Adwords

Die ersten Schritte Um Anzeigen bei Google zu schalten, benötigen Sie ein Google Adwords Konto. Hierfür können Sie Ihr bestehendes Google Konto nutzen oder den Hinweisen für das Erstellen eines neuen Accounts auf adwords.google.de folgen. Sie können sofort Ihre ersten Kampagnen anlegen. Kampagnen umfassen mehrere Anzeigengruppen, die die einzelnen Anzeigen und Keywords enthalten. Auf Kampagnenebene können genaue Sprach- und Ortseinstel- lungen vorgenommen werden. Falls es sich bei Ihrem Buch um ein regionales Werk handelt, bietet es sich z. B. an, das Ausspielen der Anzeigen auf die User aus Ihrer beschriebenen Region zu beschränken. Ihre Budgetoptionen können Sie ebenfalls auf Kampagnenebene vornehmen. Seien Sie bei der Benennung von Kampagnen, Anzeigengruppen und Anzeigen so genau wie möglich, um später den Überblick nicht zu verlieren.

Wie teuer ist eine Anzeige? Das gängige Preismodell von Google Adwords ist das sog. Pay-per- click-Verfahren. Das bedeutet, dass Sie nur zahlen müssen, wenn ein User wirklich auf Ihre Anzeige geklickt hat. Das bloße Erscheinen der Anzeige kostet Sie nichts. Die Anzeigen basieren auf dem Auktionsgedanken. Sie selbst legen dabei fest, wie viel Sie maximal bereit sind, für einen Klick auszugeben. Das ist nicht der tatsächliche Preis, den Sie bezahlen, sondern nur der maximale. Sie zahlen am Ende nur den Klickpreis, der nötig ist, damit Sie Ihre Anzeigenposition behalten können.

Auf welcher Position erscheint meine Anzeige? Auf welcher Position Ihre Anzeige gelistet wird, ist unter anderem von dem eingegebenen Klickgebot abhängig. Hinzu kommt die Qualität Ihrer Anzeige. Diese ergibt sich aus der Klickrate (Wie oft wird Ihre Anzeige im Verhältnis zu der Anzahl der Einblendungen

250 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene geklickt?), dem Inhalt der Anzeige selbst und der Qualität der verlinkten Landingpage.

Wie ist eine Anzeige aufgebaut? Eine Text-Anzeige besteht aus einer Überschrift (maximal 25 Zeichen), zwei Beschreibungszeilen (je maximal 35 Zeichen), einer angezeigten URL (maximal 35 Zeichen) und der tatsächli- chen Ziel-URL (maximal 1.024 Zeichen). Beachten Sie beim Verfassen des Anzeigentextes, dass Sie sich klar und genau ausdrücken. Da Sie für jeden Klick bezahlen, sollten ihre potentiellen Leser vorher genau wissen, was auf Sie zukommt, wenn Sie auf die Anzeige klicken. Möchten Sie, dass die Leute durch Ihre Anzeige eine Leseprobe downloaden oder Ihren Newsletter bestellen? Oder wollen Sie mit der Anzeige zum Kauf Ihres Buches anregen? Je nachdem welches Ziel Sie verfolgen, der Anzeigentext muss es transportieren. Gehen Sie auch bei der Wahl der Landingpage bewusst vor. Diese muss genau zu Ihrem Anzeigentext passen und userfreund- lich aufgebaut sein. Wenn Sie schon etwas fortgeschrittener im Umgang mit Google Adwords sind, können Sie auch Bild-, Video- oder interaktive Anzeigen schalten. Diese werden dann im Partnernetzwerk von Google ausgespielt.

Unter welchen Keywords erscheint meine Anzeige? Natürlich ist es sehr entscheidend, bei welchen Keywords Ihre Anzeige erscheinen soll. Auch das können Sie selbst bestimmen. Durch eine intensive Keywordrecherche identifizieren Sie Ihre besten Keywords. Beachten Sie dabei unbedingt die Relevanz zwischen der Anzeige selbst und den Keywords. Wenn Ihre Anzeige auf Ihren neu erschienenen Liebesroman hinweist, sollten Sie die Anzeige z. B. nicht auf “neues Buch”, sonder eher auf “neuer Liebesroman” schalten. Gehen Sie so spezifisch vor wie möglich. Die Keywords können für jede Anzeige individuell bestimmt werden. Dabei kann auch eingestellt werden, ob es sich um eine

Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene | 251 ungefähre, passende oder exakte Übereinstimmung handeln soll. Entscheiden Sie sich z. B. für eine ungefähre Einstellung für das Keyword “neuer Liebesroman”, dann kann Ihre Anzeige auch für “neuer Liebesroman kaufen” erscheinen.

Testen Sie es einfach aus. Legen Sie Ihr Budget fest und starten Sie Ihre ersten Anzeigen. Sie werden im Laufe der Zeit ein Gefühl dafür bekommen, wie Sie durch kleine Veränderungen in den Einstellungen Ihre Anzeige optimieren können. Um den Erfolg Ihrer Anzeigen besser messen zu können, empfiehlt es sich zudem, Ihr Adwords- und Analytics-Konto miteinander zu verknüpfen.

Quelle: Google Adwords (2015)

252 | Phase 6: Marketing | Das Online Marketing | Buchmarketing für Fortgeschrittene … und jetzt sind Sie dran

Nun wissen Sie, auf welche Überlegungen und Schritte bei der Gestaltung und Vermarktung Ihres Buches ankommt. Probieren Sie unsere Tipps einfach selbst aus und holen Sie sich weitere Informationen auf den Quellen, die wir in diesem Guide für Sie zusammengestellt haben. Auch auf unserem Blog finden Sie regelmäßig neue Beiträge rund um die Themen Schreiben, Buch- gestaltung und Marketing. Folgen Sie uns auf Twitter139 und Facebook140, um immer auf dem Laufenden zu sein! Wir freuen uns auf Ihr Feedback zu diesem Guide! Schicken Sie uns Ihre Anregungen per E-Mail an [email protected] oder über unsere Social Media-Kanäle. Bis bald auf Facebook, Twitter und Co!

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Ihr Partner für Druck und Veröffentlichung epubli verknüpft professionellen Digitaldruck mit höchster Online Expertise. Bei epubli können Sie nicht nur hochwertige Bücher ab einem Exemplar drucken lassen, sondern Ihr Werk auch zu äußerst attraktiven Konditionen als Buch oder eBook veröffentlichen. Sie erhalten bis zu 70% des Nettoerlöses als Autorenhonorar bereits ab dem ersten verkauften Exemplar. Bei epubli ist die Bucherstel- lung kinderleicht, das Ergebnis dafür umso professioneller: Auf einer einzigen Seite – unserer epubli Werkbank – laden Sie Ihre Dateien hoch, wählen Bindung, Format und Papier aus und schon ist Ihr Buch fertig. Sie können es nun jederzeit und bereits ab einem Exemplar für sich bestellen. Oder teilen Sie Ihre Idee mit der Welt, indem Sie Ihr Buch mit epubli veröffentlichen.

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… und jetzt sind Sie dran | 253 epubli bietet Autoren optimale Vertriebslösungen und bedient den komplexen Buchmarkt on- und offline. Die Anzahl unserer Vertriebspartner wächst kontinuierlich. Momentan beliefert epubli u. a. die Buch- und eBook-Shops von Amazon, Apple, Google, Tolino, Kobo, den Buchhandel und andere (Stand: März 2015). Auf diese Weise sorgt epubli dafür, dass Ihr Buch die größtmögliche Zielgruppe erreicht, damit Sie besten Verkaufs- zahlen erzielen können. epubli lab Als Experten für digitales Publizieren wissen wir, was im Bereich der digitalen Vermarktung funktioniert - und was nicht. Diese Erkenntnisse wollen wir in Zukunft noch intensiver mit Ihnen teilen. Deshalb haben wir epubli lab ins Leben gerufen – eine Reihe von Workshops und Webinaren rund um das Thema Buch- und Autorenmarketing. Mit den epubli lab-Workshops machen wir Sie fit für den digitalen Buchmarkt. Im Rahmen des epubli labs geht es neben den Grundlagen der Selbstvermarktung auch um Spezialthemen, angepasst an die verschiedenen literarischen Genres. So bieten wir u. a. Work- shops zu Strategien für Ihre Pressearbeit, zum richtigen Umgang mit Social Media oder auch zur Konvertierung Ihrer eBooks an. buchprofis - Dienstleistungen rund ums Buch Für alle Dienstleistungen rund um die Buchgestaltung finden Sie den richtigen Ansprechpartner auf unserer Plattform buch- profis141. Finden Sie Ihren buchprofi für Korrektorat & Lektorat, Layout & Coverdesign, PR & Marketing, Übersetzungsleistungen oder eBook-Konvertierung und vieles mehr. Prüfen Sie Preise sowie Referenzen online und kontaktieren Sie unverbindlich den Partner Ihrer Wahl.

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254 | … und jetzt sind Sie dran Literatur

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264 | Literatur