ZUGER NEUJAHRSBLATT 1909

tierausgegeben von der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Zug

ZUG 1909 Verlag der Buchhandlung W. Anderwert ZUGER NEUJAHRSBLATT 1909

Herausgegeben von der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Zug

ZUG Buchdruckerei REY & KALT zum Posthof 1909 Zuger-Taler, datiert 1565. Wappenrelief am Zuger Stadtarchiv 16. Jahrhundert.

Erstes Zuger-Siegel Zweites Zuger-Siegel (ca. 1370) (ca. 1333). mit Rücksiegel.

Sakramentshäuschen uon St. Wolfgang bei Cham, seit 1848 in St. Oswald, Zug. Standesscheibe uon Zug (ca. 1506) (Vgl. Zuger Heujahrsblatt 1846). in der Mellinger Ratstube des Schaieizerischen Landesmuseums. T

Die Unterstützung des Feuerlöschwesens im Kanton Zug während den Jahren 1890-1908.

Eine statistische Studie von Dr. A. Herrmann.

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anch einem Leser des „Zuger Neujahrsblattes" dürfte es auffällig erscheinen, in diesem Organe zugerischer Gemeinnützigkeit eine Behandlung vorwürfigen Themas zu finden und wird er sich billig fragen: was hat denn diese Sache mit der Gemeinnützigkeit zu tun? Und dennoch hegt Schreiber dieses die vollendete Ueberzeugung, dass diesem Behandlungsgegenstand der Charakter der Gemein- nützigkeit mit Recht nicht abgesprochen werden kann. Dieser Ansicht scheint auch die verehrl. Redaktion des Neujahrsblattes zu huldigen, sonst hätte sie nicht im Jahrgänge 1904 dieses Blattes einer Abhandlung, betitelt: „Geschichtliches über das Feuerwehr- wesen" von F. Brandenberg die Spalten geöffnet. Man sagt vom modernen Staate, dass er viel mehr Wohltätigkeits- als reiner Rechtsstaat sei. Wenn nun das der Fall, so darf jener Aufgabe des Staates, sein und seiner Bürger Eigentum vor dem verheerenden Elemente des Feuers zu schützen und zu bewahren, der Zweck der Fürsorge und daher der Gemeinnützigkeit nicht abgesprochen werden. Handelt es sich ja um Schutz vor jenem verheerenden Elemente, dessen Wirkungen Deutschlands grosser Dichter in seinem unsterblichen Liede „Von der Glocke" folgendermassen besingt: Wohltätig ist des Feuers Macht, Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Doch furchtbar wird diese Himmelskraft, Wenn sie der Fesseln sich entrafft, Einhertritt auf der eigenen Spur Die freie Tochter der Natur. Den Gedanken, dass der Staat für die Hebung des Feuerlöschwesens in vermehrtem Masse zu sorgen habe, finden wir in den Rechenschaftsberichten des Regierungsrates mehrmals klar und deutlich niedergelegt. So lesen wir z. B. in dem vom Jahre 1883 folgendes: „Die Sorge für richtige Handhabung von Feuer und Licht und die strenge Voll- ziehung der feuerpolizeilichen Vorschriften vermögen aber leider noch nicht, unser Hab und Gut vor der Zerstörung durch Feuer vollends zu schützen. Die Menge feuergefähr- licher Beschäftigungen aller Art und die so leicht möglichen Folgen eines auch nur augenblicklichen Leichtsinns oder Zufalls lassen — von den Einwirkungen höherer Naturmächte gar nicht zu sprechen — immerhin noch einen bedeutenden Ueberschuss Feuerwehrwesens in nicht zu unterschätzender Weise unter die Arme gegriffen und von Gefahr übrig, welcher möglichst wirksam zu begegnen ebenso sehr in der behörd- dass durch die Umarbeitung der 1862er Feuerpolizei-Verordnung im Sinne eines lichen Pflicht gelegen ist. Es ist daher die Pflege und Hebung des Löschwesens gleich- Gesetzesentwurfes betreffend die Feuerpolizei im Kanton Zug den Anforderungen der falls, wie die Vorsorge gegen Feuersgefahr, ein Gebot der Notwendigkeit." modernen Feuerwehrtechnik und Brandtaktik entsprochen wird. Hoffen wir, dass dieses Im Rechenschaftsbericht des Jahres 1887 ist zu lesen: neue Feuerpolizei-Gesetz, welches vor dem zugerischen Kantonsrate den 23. April 1908 „Die Gebäulichkeiten machen nebst dem in Grund und Boden liegenden Werte die erste Lesung passierte, beim zugerischen Souverain gute Aufnahme finde. wohl den bedeutendsten Teil unseres Volksvermögens aus; ohne dieselben wäre weder Wie bereits erwähnt, ist das am 12. Juni 1890 vom Kantonsrat erlassene Gesetz ein gesittetes Leben noch ein gegen die unangenehmen und schädlichen Witterungen betreffend Beitragsleistungen von Feuerversicherungs-Gesellschaften für Feuerlösch- gesichertes bürgerliches Dasein möglich. Diese Betrachtung allein sollte genügen, um zwecke, welches auf der Vollziehung von Art. 1 AI. 3 des Bundesgesetzes betreffend dieses wertvolle Besitztum möglichst vor Feuersgefahr und nutzloser Vernichtung zu Beaufsichtigung von Privatunternehmungen im Gebiete des Versicherungswesens vom schützen. Massregeln zur Verhütung eines Uebels sind überhaupt besser als diejenigen, 25. Juni 1885 basiert, der erste gesetzgeberische Erlass, welcher die gemeindliche Unter- welche auf die Heilung eines entstandenen berechnet sind; vorzugsweise ist das aber stützung des Feuerlöschwesens im Auge hatte. Dieses Gesetz verpflichtet in $ 1 die hier der Fall, wo die Macht des entfesselten Elementes so leicht der Kraft des Menschen im Kanton Zug Geschäfte treibenden Feuerversicherungsgesellschaften zum Zwecke des spottet. Daraus resultiert wohl für jeden Einzelnen und Alle insgesamt die absolute Feuerlöschwesens einen jährlichen Beitrag von 2 Rappen von 1000 Fr. des versicherten Notwendigkeit genauer Beachtung der vorhandenen Feuerpolizei-Vorschriften, sowie für Wertes (Immobilien und Mobilien), mindestens aber 50 Fr., zu leisten. Gemäss § 2 die zuständigen Aufsichtsbehörden die besondere Pflicht gewissenhafter Ueberwachung erfolgt die Erhebung der Beiträge alljährlich auf Grund der von den Einwohnerräten derselben; daher die diesem für das öffentliche Wohl so wichtigen Verwaltungszweige erstatteten Bestandesberichte durch die kantonale Polizeidirektion, welche den Gesamt- zu schenkende Aufmerksamkeit." betrag der Kantonskasse abzugeben hat. Gemäss $ 3 hat der Regierungsrat die Aus diesen Stellen ist ersichtlich, dass den zuständigen Behörden, beziehungsweise erhobenen Beiträge auf wohlbegründete Gesuche hin den Gemeinden zur Unterstützung dem Staate, die Befugnis und die Pflicht imputiert wird, der Hebung des Feuerlösch- für bedeutende Verbesserungen im Löschwesen, namentlich zur Anlage und Unter- wesens vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken. Das führt uns zur Beantwortung der haltung von Hydranten-Netzen und zur Erstellung zweckentsprechender Feuerweiher Frage, was von seiten der staatlichen Institute bislang — an Hand der bezüglichen und dergleichen zu verabfolgen. Auch können daraus Beiträge zur Unterstützung kan- Gesetzgebung — für die Unterstützung und Hebung des Löschwesens geleistet wurde? tonaler Feuerwehrkurse und Taggelder zur Ausbildung von Feuerwehrhauptleuten ver- Hierauf ist zu bemerken, dass den Einwohnergemeinderäten laut § 41 III des Gesetzes abfolgt werden. Soweit die erhobenen Beiträge zu gedachten Zwecken nicht alljährlich betreffend das Gemeindewesen vom 20. Wintermonat 1876 die Verpflichtung zukommt: Verwendung finden, sollen allfällige Ueberschüsse kapitalisiert und vom Regierungsrate „Die Feuerpolizei zu handhaben und demgemäss einerseits die Anlegung nötiger Wasser- solange verwaltet werden, bis eine Aushändigung im Sinne vorstehender Bestimmungen sammler anzuordnen, die Hülfsanstalten zu organisieren und die Anschaffung und zweck- als angezeigt erscheint. mässige Aufbewahrung der Löschgerätschaften zu besorgen, sowie anderseits beim Aus- Dass der Staat diese Feuerversicherungsgesellschaften als beitragspflichtig erklärte, bruch von Feuersbrünsten das Erforderliche zur Dämmung derselben zu verfügen." — darf nicht verwundern. Liegt es ja sowohl in seinem eigenen vitalsten Interesse, als Auch die noch in Kraft bestehende Feuerpolizei-Verordnung vom 7. Heumonat 1862 auch in dem der genannten Versicherungsgesellschaften, wenn den Gemeinden durch legt den Vollzug der Verordnung — auch hinsichtlich der Aufsicht über die Lösch- kantonale Subsidien Mittel in die Hand gegeben werden, das Feuerlöschwesen den anstalten, über das Löschgerät, über Organisation, Bestand und Einübung der Lösch- technischen modernen Anforderungen gemäss zu pflegen und zu heben, um dadurch mannschaft etc. — in die Hände der Gemeinderäte, wie überhaupt die gesamte Organi- die finanziellen Risiken des Staates sowohl als die der Versicherungsgesellschaften in sation des Feuerlöschwesens. Der Kanton leistete an diese Ausgaben der Gemeinden erheblicher Weise zu vermindern. Dabei darf in Berücksichtigung gezogen werden, an das Feuerlöschwesen bis zum Erlass der Gesetzesnovelle betreffend Beitragsleistungen dass die im Gesetz in Aussicht genommenen Beiträge der im Kantone konzessionierten an Feuerversicherungs-Gesellschaften für Feuerlöschzwecke vom 17. Juni 1890 keine Feuerversicherungsgesellschaften als sehr bescheiden taxiert werden dürfen gegenüber Beiträge. In Folge der Fortschritte der Feuerwehrtechnik und Taktik in neuerer Zeit den ganz respektablen Polizenprämien, welche die genannten Gesellschaften aus dem ist es auch begreiflich, wenn im Jahre 1900 der damalige Feuerwehrinspektor, der seit- Kanton Zug zogen und noch ziehen. her leider zu früh verstorbene Herr Kantonsrat C. Weber in Zug — eine Autorität auf Eine Zusammenstellung aus den regierungsrätlichen Rechenschaftsberichten ergibt, dem Gebiete des Feuerlöschwesens und eifriger und vielverdienter Förderer desselben in dass die im Kantone konzessionierten Feuerversicherungsgesellschaften (im Jahre 1890 unserem Kanton —, folgende Postulate stellte: Revision der jetzigen Feuerwehrordnung waren es deren 7, dann 8 und 9 bis 10 Gesellschaften) aus dem Kanton für versicherte vom Jahre 1862, entsprechende Neuorganisation der gemeindlichen Feuerwehren und Mobilien und Immobilien folgende Prämien bezogen und im Sinne des erwähnten bessere Unterstützung des Feuerlöschwesens auf dem Gebiete der Instruktion, An- Gesetzes folgende Beiträge dem Staate verabfolgen mussten: schaffung und Vermehrung der Beiträge des Kantons zum Zwecke der Förderung und für Mobilien Immobilien Beitrag an den Kanton Hebung des Feuerwehrwesens und Versicherung der Mannschaft gegen Unfall. — Diesen 1890 Fr. 52,646. 85 Fr. 5,316. 90 Fr. 721. 58 Postulaten ist insoweit Rechnung getragen worden, als in Ausführung des Gesetzes 1891 „ 50,559.35 „ 7,496.60 „ 766.80 betreffend Unterstützung des Feuerlöschwesens vom 28. Oktober 1897 den Gemeinden 1892 „ 51,072.— „ 5,370.25 „ 792.42 durch Verabfolgung von Subventionen im Sinne der Unterstützung und Hebung des 1893 „ 53,702.70 „ 5,750.50 „ 819.78 für Mobilien Immobilien Beitrag an den Kanton zur Reform unseres Feuerwehrwesens auf einheitlichem Boden zu bilden im Falle sind". 1894 Fr. 60,339. 46 Fr. 8,102.34 Fr. 841.89 Die Fortschritte der modernen physikalischen Wissenschaften, besonders in hydro- 1895 n 57,313.49 „ 4,523.09 „ 865.88 dynamischer Beziehung, fanden auch stets Verwendung bei der Feuerwehrtechnik und 1896 )( 59,779. 39 „ 5,215.60 „ 879.78 verursachten eine teilweise Reorganisation des Feuerwehrwesens, aber auch vermehrte 1897 n 63,071. 18 „ 7,934.66 „ 958.05 Ausgaben. Wie die alten Handfeuerspritzen des 15. und 16. Jahrhunderts den neu 1898 n 65,738. 53 „ 7,778.25 „ 898. 14 erfundenen „wunderbaren, feuersprühenden und ledernen" Schlauchspritzen im 17. und 1899 n 76,562. — „ 8,644. 10 „ 902.22 18. Jahrhundert weichen mussten, und die alte Schöpfspritze der Saugspritze, und diese 1900 76,723. 63 „ 8,430.50 „ 940. 17 — wo die Verhältnisse es gestatteten — den Hydranten; so machte die Feuerwehr- 1901 75,426. 55 „ 8,729. 22 „ 982. 27 technik diese Errungenschaften der Neuzeit sich zu Nutzen. 1902 79,912.09 „ 9,767. 60 „ 999. 15 In der Erstellung von Hydrantenanlagen erblicken wir einen wesentlichen Fort- 1903 80,299. 90 „ 9,967.45 „ 1,024.75 schritt in der Feuerwehrtechnik der Neuzeit. Mit der Errichtung der Wasserversorgungen 1904 n 85,159. 29 „ 16,490.65 „ 1,066.06 mit Hochdruckleitungen — ursprünglich zum Zwecke der Abgabe von Trink- und 1905 86,048. 95 „ 10,721.20 „ 1,099.49 Brauchwesser — verband man später einen weitern Zweck, nämlich denjenigen zur 1906 94,539. 80 „ 11,410.80 „ 1,137.— Erzeugung von motorischer und elektrischer Kraft, und dann ganz besonders für Ziehen wir noch die Höhe der Versicherungssumme, die Zahl der Versicherten, Errichtung von Hydranten für Feuerlöschzwecke. Diese Vorteile der Hochdruckleitungen, die Brandschadenvergütungen — um nicht zu grosse Zahlenreihen anzuführen — aus im Anschluss an Wasserversorgungen zu Hydrantenanlagen benutzt zu werden, den Jahren 1890, 1900 und 1906 in Betracht, so bezogen die Versicherungsgesellschaften gebrauchten in erspriesslicher Weise die Gemeinden Zug, Baar, Menzingen, Aegeri, im Kanton Zug im Jahre Cham, Walchwil und Steinhausen, welche Gemeinden über ein ausgebreitetes Hydranten- 1890 bei einem Versicherungskapital von Fr. 31,255,194. — in 2343 Posten Fr. 52,646.85 netz für Feuerlöschzwecke verfügen. Zur Erstellung solcher Wasserversorgungen mit 1900 „ „ „ „ „ 42,779,529.- „ 3359 „ „ 76,723.63 Hydrantenanlagen bieten die geologischen Verhältnisse des Kantons die beste Gelegen- 1906 „ „ „ „ „ 50,709,769.- „ 4051 „ „ 94,539.80 heit. Mit den geologischen Formationen im Lorzen- und Sihlgebiet hängt auch der während die Brandschadenvergütungen und die Beiträge an den Kanton auf folgende grosse Quellenreichtum zusammen. Dr. Aug. Aeppli schreibt in seiner im zugerischen Höhe sich beliefen: Neujahrsblatte für das Jahr 1904 erschienenen Abhandlung, betitelt „Aus der Geologie 1890: Brandschaden Vergütungen Fr. 15,530. 90 Beitrag an den Kanton Fr. 721. 88 des Kantons Zug", pag. 15: „Mit dem letzten Abschnitt der Talgeschichte der Lorze, 1900: „ „ 14,970.75 „ „ „ „ „ 940.17 sowie der Sihl, hängen auch noch die zahlreichen Quellen zusammen, welche längs 1906: „ „ 18,402.53 , „ „ 1,137.— der Lorze vorkommen, und von denen die grössten und schönsten in der Höll zu Tage Diese Zahlen weisen innert dem Zeitraum von 16 Jahren einen bedeutenden treten. Die Situation für die Bildung all dieser Quellen längs der Lorze und ebenso Zuwachs der Versicherungssummen und der Polizenprämien auf, währenddem die dem längs der Sihl ist die gleiche. Auf einer undurchlässigen Unterlage von Molasse liegt Kantone zufallenden Beiträge sich ebenfalls erhöhten, jedoch nicht solche Summen ein- der weit ausgebreitete Deckenschotter der ersten Eiszeit. Darüber folgt meistens Grund- brachten, um damit den Bedürfnissen der Gemeinden zur Hebung des Feuerlösch- moräne, dann Hochterassenschotter und endlich die Obermoräne der dritten Eiszeit. wesens in erklecklicher Weise beispringen zu können. Es darf deshalb nicht ver- Das ganze ist als ein riesiges Filter zu betrachten, das das Plateau von Menzingen in wundern, wenn man bei diesem ersten, jedoch ungenügenden Schritt — das Feuer- einer Mächtigkeit von 150—200 Meter bildet. Das ganze Sammelgebiet der Quellen löschwesen in den Gemeinden zu heben durch Zuweisung von Beiträgen aus den macht etwa 20—30 Quadratkilometer aus; darum geben allein die in der Höll gefassten Versicherungsgesellschaften — nicht stehen blieb, sondern das gleiche Ziel fester ins Quellen einen Ertrag von 9—12 000 Minutenlitern. Wegen der mächtigen Filtrations- Auge fassend, sich an den Staat wandte, um denselben zu veranlassen, das noch schicht ist die Temperatur der Quellen konstant, nämlich 10,3°". Er bezeichnet die Höll- Mangelnde — und dies betrifft den Löwenanteil — zu ergänzen. Das Gesetz betreffend quellen als eine „geradezu ideale Quellengruppe". Und der gleiche Verfasser erwähnt die Beitragsleistungen von Feuerversicherungs - Gesellschaften für Feuerlöschzwecke in seinen Beiträgen zur „Geologischen Karte der Schweiz" — „Erosionsterassen und vom 12. Juni 1890 erwies sich nur als ein vorübergehendes Palliativmittel und sollte Glazialschotter" pag. 42 — über diesen Quellenreichtum, was folgt: „Eine eigentümliche, nur als Vorstufe und Vorläufer dienen zu dem am 28. Oktober 1897 in Kraft getretenen aber leicht verständliche Beziehung zeigt der Deckenschotter noch zu den Quellen. Die Gesetz betreffend Unterstützung des Feuerlöschwesens. In den zwei letzten Jahrzehnten Schotter sind sehr leicht durchlässig für Sickerwasser, während die sie unterlaufenden des verwichenen Jahrhunderts nahm das Feuerwehrwesen in verschiedenen Gemeinden Schichten, sei es nun Molasse oder Grundmoräne sehr schwer durchlässig sind. Daher des Kantons einen rühmenswerten Aufschwung. Den Impuls dazu bot die Abhaltung treten auf der Kontaktfläche sehr häufig kleine und grosse Quellen auf, welche vor- von kantonalen Feuerwehrkursen, wo die Feuerwehrmänner theoretisch und praktisch treffliches Wasser führen, da der Deckenschotter wegen seiner hohen Lage fast aus- mit den modernen Fortschritten des Feuerwehrwesens bekannt wurden. nahmslos mit Wald bewachsen ist. Ferner sind diese Quellen ausserordentlich konstant. — Es ist deshalb nicht von ungefähr, wenn im Rechenschaftsberichte des Regierungs- Das Auftreteten der Quellen auf dem Liegenden des Deckenschotters ist so gesetzmässig, rates pro 1891 im Anschluss an den in Zug im Jahre 1890 stattgefundenen Feuerwehr- dass man da, wo Aufschlüsse fehlen, dadurch die untere Grenze des Schotters bestimmen kurs der Passus enthalten ist, dass „so kurz die Kursdauer war, so wurden doch bei kann. Einige grosse Deckenschotterquellen sind: Die zahlreichen Quellen im Lorzen- militärischer Disziplin und angestrengter Arbeit Erfolge erzielt, welche die Grundlage tobel, am Sihlsprung etc. Ueber die Höllquellen vide pag. 45." Ausführlicher und eingehender behandelt dieses interessante Thema P. W. Sidler schaffung von Löschgerätschaften und dergleichen vornehmen, so haben dieselben im zugerischen Neujahrsblatte pro 1902: „Die Quellen des Sihl- und Lorzegebietes im Anspruch auf einen angemessenen kantonalen Beitrag an die bezüglichen Kosten. Kanton Zug", und berührt in pag. 12 die in den Gemeinden Menzingen und Neuheim Gegenüber Korporationen, Genossenschaften und Privaten ist die Unterstützung an die sich vorfindlichen Quellen. Von diesen geben die Feuerschwandquellen in Menzingen Bedingung geknüpft, dass das Benutzungsrecht dieser Anlagen für den Feuerlöschdienst ihr Wasser für die mit Hydrantenanlage verbundene Wasserversorgung Menzingen, die der Gemeinde bleibend eingeräumt werde. In dieser Restriktion der bleibenden Ein- Quellen in Fürholz bis Schönbrunn für die Wasserversorgung der Stadt Zug und der räumung der Benutzungspflicht solcher Hydrantenanlagen für die betreffenden Gemeinden, Gemeinde Cham mit anschliessendem, weit verzweigten Hydrantennetz in den beiden erblicken wir das Gegengewicht beziehungsweise Korrektiv gegenüber den vom Kantone genannten Gemeinden (bei einem Ertrag von 5000 Minutenlitern). Die Quellen in der geleisteten Subventionen. In 8 2 leg. cit. wird festgestellt, dass von den Erstellungs- 5 nr Hölle liefern zum grossen Teile ( /c) > Wasser als Trinkwasser ar: die Stadt Zürich kosten der Anlage ein dem mutmasslichen daherigen Ertrag entsprechender Abzug und den andern Teil ('/G) der Spinnerei Baar zur Wasserversorgung, die mit Hochdruck- gemacht wird, wenn eine solche Hydrantenanlage noch andern Zwecken dient, wie der leitung verbunden ist. Die letztgenannten, der Spinnerei Baar gehörenden Quellen, liefern Abgabe von Trinkwasser, dem Betriebe von Motoren, der Erzeugung von elektrischer in zwei Stollen zusammen 6000 Minutenliter Wasser. In diesen Quellen liegt also ein Kraft und Licht etc., wie dies durchschnittlich der Fall ist. Zur Unterstützung im grosses national-ökonomisches Kapital. Sinne des Gesetzes werden verwendet: 1. Die Beiträge der Feuerversicherungsgesell- Für die Hydrantenanlagen kommt jedoch neben der Quantität des von den Quellen schaften unter Aufhebung des bezüglichen Gesetzes vom Jahre 1890 und 2. teilweise gelieferten Wassers noch ein anderer gewichtiger Faktor in Berücksichtigung, und die Ergebnisse der Immobiliar- Assekuranzsteuer. Gemäss g 6 werden kantonale diesen Faktor bilden die Druckverhältnisse. Ohne hohen Wasserdruck — keine Hydranten. Beiträge für Verbesserungen im Feuerlöschwesen im Betrage von 10—40% der aus- Ein Blick auf die geologische Karte der genannten Quellengegenden überzeugt uns sofort, gewiesenen Kosten ausgehändigt. Ebenso sieht tj 9 des Gesetzes Beiträge bis auf dass dieses Erfordernis in genügendem Masse vorhanden ist. Während Zug und Baar 40 % der betreffenden Kosten vor für Ausgaben, welche behufs Abhaltung kantonaler 426 und 441, Menzingen 405 Meter Höhe aufweisen, zeigen uns Fürschwand-, Nid- oder gemeindlicher Feuerwehrkurse, oder behufs Bezeichnung von Abordnungen an furren- und Höllquellen folgende Höhenziffern auf: 945, 668 und 509; also für Hoch- derartige ausserordentliche Kurse nötig werden. Dem Gesetze wird in $ 10 eine rück- druckleitungen entsprechende Verhältnisse. Im übrigen verweisen wir auf die der Arbeit wirkende Kraft verliehen auf Verbesserungen im Feuerlöschwesen, die seit 1893 zu von P. Wilhelm Sidler beigefügte, sehr instruktive Karte über die Quellen und Quellen- Stande kamen und bestimmt an die von den Einwohnergemeinden Zug und Cham fassungen im Sihl- und Lorzegebiet, über die Höhenprofile und schematische Darstellung bereits längst erstellten Hydrantenanlagen einen einmaligen Beitrag von 6000 bezw. der Ablagerungen der Eiszeiten. Im Grossen und Ganzen treffen auch die geologischen 4000 Fr. aus dem Assekuranz-Reservefond. Verhältnisse zu bei den Quellenfassungen der Gemeinden Unterägeri, Walchwil und Dieses die wesentlichsten Bestimmungen des erwähnten Gesetzes. Die zu diesem Steinhausen. Ebenso richtig ist, was Dr. Hans Frei in seiner Mineralogie und Geologie, Gesetze erlassene Vollziehungsverordnung vom 2. Juli 1902 präzisiert und umschreibt pag. 211 anführt, dass die verschiedenen Schotterterassen, die auf den Grundmoränen die gesetzlichen Bestimmungen, normiert kategorienweise die Subventionshöllen für ruhen — namentlich die Deckenschotter — vorzügliche Quellwasserbringer sind. Auch Hydrantenanlagen für einzelne Gehöfte und Ortschaften, für Wassersammler (Feuer- die Druckverhältnisse sind besonders bei Unterägeri und Walchwil — etwas weniger weiher), für Anschaffungen von Spritzen und Schlauchmaterial, Leitern und ander- bei Steinhausen — den zeitgeinässen Anforderungen entsprechend. Dass nun Gemeinden, weitigen Materialanschaffungen (Schlauchwagen, Rettungsmaterial und persönliche Aus- Korporationen wie Private, denen die nötigen finanziellen Mittel zur Erwerbung von rüstung der Feuerwehrmänner, soweit sie Kopfbedeckung und Gurt betrifft). Von grosser solchen Quellen behufs Erstellung von Wasserversorgungen zu Gebote standen, wo die und in fiskalischer Beziehung sehr einschneidender Tragweite ist besonders $ 3 der Druckverhältnisse und die Quantität des von den Quellen gelieferten Wassers es zuliess, Vollziehungsverordnung, welcher bestimmt, dass bei Hydrantenanlagen nur die Mehr- diese Wasserversorgungen nicht nur ausschliessHch für Abgabe von Trink- und Gebrauch- kosten, die denselben zufolge der speziellen Einrichtungen für Löschzwecke entstanden wasser verwendeten, sondern auch durch Anschluss von Hydranten in den Dienst des sind, in Betracht fallen dürfen, und sollte es sich herausstellen, dass sich nicht das Feuerlöschwesens stellten, gab nun auch Anlass für den zugerischen Gesetzgeber, diese ganze — nach Abzug der für die Einrichtungen für Löschzwecke ausgemittelten Mehr- in den Dienst der Oeffentlichkeit gestellten Hydrantenanlagen hinsichtlich staatlicher kosten — verbleibende Anlagekapital zu 4% verzinst, die Differenz zwischen diesem Subventionierung entsprechend zu berücksichtigen. Daneben unterliess der Gesetzgeber Anlagekapital und dem verzinsungsfähigen Kapital ebenfalls subventionsberechtigt ist. nicht, andere Gemeinden, welchen die Wohltat eines solchen Quellenreichtums und den Aus diesen gesetzlichen Bestimmungen geht nun zur Evidenz hervor, dass seit entsprechenden Gefällsverhältnissen nicht zukommt in anderer Weise, in feuerpolizeilicher Erlass dieses Gesetzes die kantonalen Subventionen für Unterstützung des Feuerlösch- Beziehung finanziell zu unterstützen, so bei Anschaffung von neuen Saugspritzen, bei wesens in den Gemeinden bedeutend zunahmen, dass aber auch anderseits die Wirkungen Erstellung von neuen Feuerweihern etc., und dies ist besonders bei den ennetseeischen dieser Unterstützungen in günstigem Sinne sich dokumentieren. Das bezeugt auch die Gemeinden Risch und Hünenberg und teilweise Cham der Fall. bezügliche Berichterstattung des Regierungsrates pro 1904 mit den Worten: ,.Das Feuer- In t$ 1 des Gesetzes betreffend die Unterstützung des Feuerlöschwesens vom löschwesen im Kanton Zug kann wiederum einen schönen Forschlitt verzeichnen und 28. Oktober 1897 ist denn auch dieser Gedanke niedergelegt, lautet er ja: „Wenn die [im Unterstützung desselben verwendeten Summen dürfen verantwortet werden; Gemeinden oder Korporationen, Genossenschaften, Private unter gemeindlicher Aufsicht nehmen doch die eminent wichtigen Wasserversorgungen der einzelnen Gemeinden und Hydrantenanlagen entweder neu erstellen oder solche erweitern, oder wenn sie sonstige mit denselben die bessere Organisation und Ausbildung der Feuerwehren von Jahr zu bedeutende Verbesserungen im Löschwesen, wie Errichtung von Wassersammlern, An- Jahr zu, was eine grosse Beruhigung für die betreffenden Einwohnerschaften wie für den Kanton sein darf." Wenn auch durch Inkrafttreten dieses Gesetzes für den kan- Ebenso wurden in Inwil im Anschlüsse an eine von zweiter tonalen Assekuranzfond grosse finanzielle Opfer erwachsen, so darf doch mit Genug- Seite erstellte Wasserversorgung — zum Zwecke der Abgabe von tuung hervorgehoben werden, dass dieser im Jahre 1812 gegründete Fond trotz der Trinkwasser und motorischer Kraft — 3 Hydranten von der Ein- vielen Brandunglücke, welche er seit seinem Bestände entschädigen musste, stets sich wohnergemeinde erstellt mit einem Kostenaufwand von 650 Fr. für äufnete und laut Rechenschaftsbericht pro 1906 den wirklich erheblichen Bestand von die Hydranten und 670 Fr. für Anschaffung eines Schlauchwagens Fr. 270,589. 30 aufweist. und Schlauchmaterials. Nach diesen Erörterungen lassen wir nun die Zahlen sprechen und verzeichnen Daran leistete der Kanton folgende Beiträge: vorerst die Subventionen, welche der Kanton unter dem im Jahre 1890 erlassenen 1894 Fr. 350. 14 Gesetze: „Beiträge aus den im Kantone konzessionierten Feuerversicherungs-Gesell- 1895 96.52 schaften", und dann diejenigen, welche er unter der Herrschaft des im Jahre 1897 pro- Nachdem die Korporation Baar schon einige Jahre auf eigene mulgierten Gesetzes an die Gemeinden zur Unterstützung des Feuerlöschwesens veraus- Rechnung eine Wasserversorgung erstellt, beschloss die Einwohner- gabt hat. — Gemeinde im Jahre 1895 — nach vorheriger Abmachung mit der I. Erstellerin — den Anschluss eines Hydrantennetzes an die bestehende Wasserversorgung für das Dorf und Umgebung. Dabei war die Unterägeri. Erstellung von 50 Hydranten vorgesehen. Daran leistete die Ein- 1893 An die Erstellung eines zweiteiligen Feuerweihers im Oberdorf im wohnergemeinde an die Korporationsgemeinde einen Beitrag von Betrage von Fr. 1,054. 70 ...... Fr. 250. — 10000 Fr.; daneben wurden für Installation und Beschaffung des nötigen Materials 7 000 Fr. verausgabt. An diese Ausgaben verab- Menzingen. folgte der Kanton 1893 Die Genossenschaft Finstersee errichtete im Jahre 1891 eine Wasser- 1895 Fr. 350.— versorgung mit 3 Hydranten im Betrage von Fr. 5,584. 55. Diese 1896 432. 94 subventionierte der Kanton folgenderweise: . . . . Fr. 359.95 1894 „ 447.80 Cham. 1895 „ 193.88 Die Gemeinde Chain, welche bereits ein Hydrantennetz besass Zum Zwecke der Versorgung der Dorfschaft Menzingen mit — im Anschluss an die Zuger Wasserversorgung —, erweiterte das- genügendem Trink- und Brauchwasser erwarb die Dorfschaft in selbe nach Grubenmoos und setzte dabei in Lindencham und Gruben- den Jahren 1891—93 auf Feuerschwand verschiedene Wasserquellen, moos je 2 Hydranten ein, was 700 Fr. kostete. An diese Erwei- um diese in das Dorf zu leiten. Die Hydrantenanlage erfolgte im terung des bereits bestehenden Hydrantennetzes wird verabfolgt Jahre 1894; am Ende Oktober 1904 besass die Dorfschaft Menzingen 1896 Fr. 141.89 17 Hydranten von 12—13'/« Atmosphären Druck. Im Jahre 1905 1891 Bezahlung des Hälftebetrages für die Kosten des kantonalen Feuer- wurde das Hydrantennetz erweitert durch Anschluss der in der wehrkurses in Zug ...... 678. 42 Umgebung des Dorfes gelegenen Nachbarschaften Holzhäusern, Lugeten und Stalden an dasselbe. Das zweikammerige Reservoir fasst 500 m:l und die Leitung hat eine Länge von 3500 Meter. Die II. Bauschuld betrug im Jahre 1895 Fr. 77,417.71, wovon Fr. 12,750. — Zug. auf Erstellung der Hydranten fallen. Da der Wasserzins bei einer Einnahme von Fr. 3,517.84 das Anlagekapital deckt und da dem 1895 An die bereits im Anschluss an die Wasserversorgung erstellte Kanton jährlich verhältnismässig geringe Beiträge verfügbar sind, Hydrantenanlage laut § 10 des Gesetzes .... Fr 6,000. — wurde an die Erstellungskosten der Hydranten verausgabt 1898 Erstellung von 3 neuen Hydranten ...... „ 215.60 1895 Fr. 529. 38 Schlauchwagen und Schlauchmaterial ..... „ 214.27 1896 „ 350.- Für 2 Teilnehmer am Feuerwehrkurs ..... „ 56. - 1897 „ 432.99 1899 Erstellung von 4 Hydranten ...... „ 243. - Persönliche Ausrüstung ...... „ 104. 60 Baar. Schlauchmaterial ...... „ 109.45 1892 An ein neues Spritzenhaus im Kostenbetrage von Fr. 9,000.— . Fr. 500. 1900 Persönliche Ausrüstung, Rettungsseile ..... 27. 20 Die Korporation Blickensdorf errichtete im Jahre 1891 eine 1902 Erstellung von 2 Hydranten ...... „ 155. 68 Wasserversorgung mit 3 Hydranten. Die Erstellung der Hydranten Schiebleiter ...... 49. 50 samt Anschaffung eines Schlauchwagens kostete Fr. 1,100.—. Schlauchmaterial ...... , 252. -

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1903 Neue Fahrspritze ...... Fr. 376.— 1898 Für Leitern ...... Fr. 80. 10 Persönliche Ausrüstung ...... „ 21.98 „ Schlauchwagen und persönliche Ausrüstung 531.34 1904 Erstellung eines Hydranten 51.42 „ unverzinsbares Anlagekapital ..... 6,763. 28 1905 Erstellung von 2 Hydranten ...... 100. 24 1899 Erstellung von 8 Ueberflurhydranten ..... 596.42 Schlauchmaterial (Schlauchwagen) . . . . . „ 36. — 1900 Feuerleiter ...... »» 19.50

1906 Erstellung von 3 Hydranten ...... ' . „ 214.92 1907 Schlauchmaterial ...... )? 112.06 182. 10 An die Spinnereien Aegeri: Schiebleiter ...... 45 — 1906 An 3 Ueberflurhydranten ...... » 90.— Schlauchwagen ...... 36. - 1907 Erstellung eines Hydranten ...... „ 67.95 Menzingen. Schlauchmaterial ...... 52. 10 1895 An das erstellte Hydrantennetz ...... Fr. 4,952. — Leitern (Schiebleiter und mechanische Leiter) . . . „ 594. — 1893- -1898 Schlauchmaterial etc 111.— 1903 Hydrantenanlage des Herrn Landtwing, St. Verena, Zug; ausschliess- Anschaffungen ...... „ 2.25 lich für Löschzwecke; Reservoir 36 m\ Gefälle 89 in, 8'/2 Atmos- Feuerwehrkurs und Instruktionskosten (Finstersee) 25 — phären, 3 Hydranten. Erstellungskosten Fr. 4,859. 19. Kantonaler 1898 Ausrüstung und Schlauchwagen . . . . . 46.68 Beitrag ...... 1,457.47 1899 Mechanische Schiebleiter ...... 330 — Persönliche Ausrüstung ...... 41. 10 Oberägeri. 1903 Schlauchmaterial ...... 67.26 1899 Leitern 10.20 Hydrantenwagen ...... 34 — Persönliche Ausrüstung . • . 61.70 564 60 39.62 1904 Neue Saugspritze ...... Schlauchmaterial ...... ' 2.55 Hydrantenanlage von F.J.Zürcher, Harget, Menzingen. 1900 Schiauchspritze im Alosen ...... \ 1903 F. Zürcher erstellte in den Jahren 1890—97 eine Hydrantenaiilage 444.— Fahrsaugspritze ...... j im Anschluss an eine kleine Wasserversorgung für Abgabe von Trinkwasser und zum Betrieb der Motoren. Kostenausweis: Unterägeri. Fr. 15,000.— Reservoir mit 143 m3 Inhalt, Gefälle 52 m, 5 Atmos- Die Korporationsgemeinde Unterägeri beschloss im Jahre 1896, phären Druck und Leitung 400 in lang. 2 Hydranten. Diese Anlage zum Zwecke der Abgabe von Trink- und Kraftwasser und Speisung wurde vom Kanton subventioniert mit ..... Fr 1,897.87 von Hydranten, eine Wasserversorgung und unentgeltliche Abtretung Baar. der Hydranten für Löschzwecke an die Einwohnergemeinde. Diese Die Einwohnergemeinde Baar hatte in Folge der Erstellung Wasserversorgung wurde im Jahre 1897 fertiggestellt mit einem des Hydrantennetzes folgende Ausgaben: Kostenaufwande von Fr. 175,510 —. Die Leitung erstreckt sich vom 1896 Fr. 7,825. — Reservoir, welches doppelkammerig erstellt ist und einen Inhalt von 1897 „ 10,618. — 1000 m3 Wasser enthält, wovon ein Drittel stets für Löschzwecke Fr. 18,843. — wovon Fr. 11,314. — für 45 Hydranten. reserviert ist, oberhalb Zittenbuch bis ins Buchholz und Gross- wyssenbach, und nach Seehof, Mittenägeri, Neuschell, innere Spin- Da die der Korporation Baar gehörende Wasserversorgung, nerei, Sagenmattli und Mühlebach und besitzt 60 Hydranten. — Da erstellt mit einem Kostenaufwand von Fr. 153,836.54, einen Wasser- das Anlagekapital Fr. 175,510. 25 minus 7,877. 32 (Planierungskosten zins von Fr. 7,873. — -= einem Kapital von Fr. 195,000. — ä 4%, etc.) = Fr. 167,632. 38 zu 4% sich nicht verzinst, so hat der Kanton abwirft und sich deshalb verzinst, kommen nur die Ausgaben für den Ausfall von Fr. 67,631.88 zu subventionieren. Der Wasserzins Erstellung von Hydranten und den bezüglichen Anschaffungen in beträgt Fr. 3,600. — und er repräsentiert ein Kapital von Fr. 90,000. —. Betracht. Der Kanton gab folgende Beiträge: Nebstdem wurden Schlauchmaterial, Schlauchwagen, Ausrüstungs- 1898 An die Hydranten ...... Fr. 4,525. 60 gegenstände angeschafft, welche ebenfalls bei der Subventionierung An Schlauchmaterial und Leitern ...... 567. 49 berücksichtigt werden mussten. Es stellen sich daher die kantonalen An persönliche Ausrüstung und Schlauchwagen 266. 90 Subventionsquoten wie folgt: 1903 Hydrantenanlage in Alienwinden. Die Einwohnergemeinde Baar 1898 Für Hydranten Fr. 3,997. 50 erwarb die Wasserquellen im Unterstock zur Erstellung einer „ Schlauchmaterial „431.10 Hydrantenanlage und zum Zwecke der Speisung des Schulhaus-

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5 brunnens in Alienwinden. Sie erstellte ein zweikammeriges Reservoir 1903 Feuerweiher auf der Breiten mit 48 m Inhalt. Kantonale Subvention Fr. 220. 90 3 mit 90 m3 Inhalt, wovon eine Kammer für Löschzwecke reserviert. 1906 Feuerweiher in Buonas mit 108 m Inhalt. Kantonale Subvention 531. 95 Höhenquote der Sammelstube 741,24 m, Druckleitung 308,05 m lang Schlauchmaterial ...... 57. 53 mit 15 Atmosphären Druck. 2 Hydranten. Erstellungskosten Steinhausen. Fr. 10,620.80. Subventionstreffnis ...... Fr. 3,650 . Schlauchmaterial ...... Fr. 17. 34 1903 Errichtung eines Hydranten in der Rebmatt 18 1894 Ausrüstung ...... JJ 7. 52 Schlauchmaterial ...... 342 .64 1895 Schlauchwagen ...... » 32. — Ausrüstung und Schlauchwagen ...... n 160 .47 1896 Schlauchmaterial mit Normalschloss ..... » 13. 43 1904 Verlängerung des Hydrantennetzes an der Zugerstrasse. Leitungs- 1898 Ausrüstung ...... J? 6. 80 länge 500 m. 3 Hydranten ...... » 333 .33 1899 Leiternmaterial ...... )J 11. 56 1907 Verlängerung des Hydrantennetzes in Allenwinden. 3 Hydranten 186 .55 1903 Die Einwohnergemeinde Steinhausen erstellte im Jahre 1903 eine Cham. Wasserversorgung für Abgabe von Trink- und Brauchwasser und zum Betriebe von Motoren nebst Hydrantenerrichtungen für Feuer- 1895 Beitrag des Kantons laut Gesetz betreffend Unterstützung des Feuer- löschzwecke. Das Leitungsnetz erstreckt sich fast über die ganze löschwesens für das bereits bestehende Hydrantennetz — Fr. 4,000 Gemeinde Steinhausen mit Abzweigungen nach Bibersee, Grindel, 1902 Erstellung von einem Hydranten ...... JJ 83 22 3 Buch (Knonau) und Rossau. Die Erstellungskosten belaufen sich Feuerweiher in Rumentikon. Inhalt 35,92 in .... 3 yj 362 50 auf Fr. 180,222. 15. Das Reservoir fasst 150 m Wasser, ist doppel- Neue Saugspritze (für den untern Kreis der Gemeinde) )J 342 kammerig, wovon eine Kammer mit Wasser für Löschzwecke reser- Erstellung von 2 Hydranten ...... » 197 72 viert ist; die Zahl der Hydranten beträgt 34. Der kantonale Beitrag 1904 Erstellung von 6 Hydranten ...... 350 44 beträgt, abzüglich der Einnahmen für Wasserzins von den Zweig- Für eine mechanische Schiebleiter ...... — » 190 leitungen etc...... Fr. 27,692 65 Hydrantenanlage mit Wasserversorgung von M. Werder & Co. Schlauchmaterial . 270. 84 in Niederwil. Hydrantenwagen ...... 64. —• 1904 Erstellungskosten Fr 7,087.97. Reservoir mit 60,48 m3 Inhalt. Ausrüstung ...... n 165. 26 Gefälle 27,75 in. Länge der Leitung 530 m. 2 Hydranten. Kan- Walchwil. tonale Subventionsquote ...... Fr. 607. 95 1901 Schlauchmaterial mit Schlauchwagen .... Fr 81. 46 190. Hünenbefg. 1904 Schlauchmaterial mit Schlauchwagen ..... JJ 94 1906 Ausrüstung ...... » 139. 97 1900 Erstellung eines Feuerweihers in Hinterhünenberg mit 80 m3 Inhalt. 1907 Leiternmaterial ...... 76. 50 Kantonale Subventionsquote ...... Fr. 318. 30 Schlauchmaterial mit Schlauch- und Hydrantenwagen . » 240. 11 1903 Erstellung eines Feuerweihers auf der Warth mit 61,83 m3 Inhalt. 1907 Den 28. März 1900 beschloss die Korporationsgemeinde Walchwil Kantonale Subventionsquote ...... »i 401. 50 die Erstellung einer Wasserversorgung mit Hydrantenanlage bei einem 1904 3 Erstellung eines Feuerweihers im Dorf mit 72,96 m Inhalt. Kan- Kostenvoranschlag von 100 bis 110,000 Fr Den 21. Februar 1904 tonale Subventionsquote ...... 433. 15 beschloss nämliche Gemeinde, im Anschluss an diese Wasserver- Neue Saugspritze für Stadelmatt. Kantonaler Beitrag . 597. —• sorgung, ein Elektrizitätswerk zu errichten. Die Erstellungskosten Hydrantenanlage mit Wasserversorgung der Gebr. Lustenberger, dieser Wasserversorgung mit Hydrantenanlage und Elektrizitätswerk Langrüti, Hünenberg. belaufen sich auf Fr. 155,893. 09. Das Quellgebiet dieser Anlage 1904 Erstellungskosten Fr. 7,187. 50. Reservoir mit 112 m3 Inhalt. Gesamt- - befindet sich auf der Walchwilerallmend in einer Höhe von 990 in länge der Leitung 861 m. 2 Atmosphären Druck. 3 Hydranten. bis 1100 in. Nach Fassung der Quellen werden dieselben bei Kantonale Subventionsquote . . . . Fr. 532. 78 einem Gefälle von 23 m in das einkammerige Hochdruckreservoir Sören geleitet. Dieses Reservoir hat einen Inhalt von 300 in3. Von Risch. da beginnt die Kraftleitung bei einem Gefälle von 376 m, bei 1894 2 Schlauchwagen ...... Fr. 60. 20 Atmosphären Druck bis zum Reservoir Oberdorf, welches einen 3 1896 2 Feuerleitern ...... 81. Inhalt von 150 m besitzt, bei einer Höhe von 590 m. Daran schliesst sich das Hauptleitungsnetz, 4329 m, an mit 29 Ueberflurhydranten 1898 2 Leitertransportwagen ...... n 32. 32 bei einem Gefälle von 172,5 m und 9 Atmosphären Druck. Abzüglich 1899 Schlauchmaterial ...... n 11. 22 !

14 15 der ausgewiesenen Kosten des Elektrizitätswerkes im Betrage von B. Fr. 62,522. —, des Wasserzinses etc. beläuft sich die kantonale Sub- Gestützt auf das am 28. Oktober 1897 erlassene Gesetz und zwar ventionsquote auf ...... Fr.16,664.15 1. im Sinne von $ 10 leg. cit. Beiträge:

Da der Staat ebenfalls die Besuche und Abhaltung von Feuerwehrkursen — kan- Zug . Fr. 6,000. — Cham 4,000. — tonalen wie ausserkantonalen — gemäss tj 9, bis auf 40°/0 der betreffenden Kosten subventioniert, so haben wir noch folgende Ausgaben nachzutragen • II. im Sinne i/on tj 1 \. cit. an: An den Feuerwehrtag in Cham im Jahre 1901 . . . . .Fr. 100. — Zug . Fr. 4,662. 52 (inkl. Hydrantenanlage St. Verena) An den Besuch des Feuerwehr-Instruktionskurses in Solothurn von 1901 Oberägeri . . . „ 558. 07 (1 Teilnehmer) ...... „ 50. — Unterägeri 12,621. 30 Menzingen 8,074. 76 (inkl. Hydrantenanlage in Harget) An den Besuch des Feuerwehr-Instruktionskurses in Solothurn von 1901 „ Baar . . „ 10,050. 98 (2 Teilnehmer) 100. — Cham „ 2,133. 83 (inkl. Hydrantenanlage in Niederwil) An 6 Teilnehmer des interkantonalen Feuerwehrkurses in Winterthur 1907 „ 144. — Hünenberg B 2,282. 23

Es erübrigt uns noch, an Hand der uns zur Verfügung gestandenen amtlichen Akten, Risch . » 994. 92 eine Zusammenstellung sämtlicher Ausgaben für Feuerlöschzwecke innert dem Zeit- Steinhausen 28,281. 40 raum von 1890 — 1908, um ein Bild zu entwerfen, in welcher Weise der Kanton Zug Walchwil „ 17,393. 13 diesem überaus wichtigen und gemeinnützigen Verwaltungszweig seine Unterstützung III. im Sinne von § 9 leg. cit. behufs Besuch und Abhaltung von Feuerwehrkursen lieh. Diese Zusammenstellung hat deshalb eine gewisse Bedeutung, weil unseres Cham, Solothurn u. Winterthur Fir. 1,072. 42 Erachtens mit der Vollendung der Wasserversorgung mit Hydrantenanlage in Walchwil das letzte grössere Werk dieser Art in unserm Kanton erstellt ist. Sind ja die Gemeinden Eine Repartitioii an die verschiedenen Gemeinden ergibt nun folgende Subven- Zug, Unterägeri, Menzingen, Baar, Cham, Steinhausen und Walchwil im Besitze solcher tionsquoten: Anlagen; es fehlen nur noch vier Gemeinden, von denen, nach uns gewordener Mit- Zug Fr. 10,662. 52 teilung, die Gemeinde Oberägeri für einen Teil ihrer Dorfschaft eine Wasserver- Oberägeri 558. 07 sorgung besitze, die jedoch Privateigentum sein soll und vom Staate nicht sub- Unterägeri „ 12,871. 36 ventioniert wurde. Die Gemeinde Neuheim ist so in der Mitte eines reichen Quellen- Menzingen „ 10,388. 76 gebietes gelegen, dass es ihr leicht sein dürfte, dieselben Quellen zur Errichtung einer Baar „ 11,780. 58 Wasserversorgung mit Hydrantenschluss zu benützen. Schwieriger sind die Wasser- Cham . „ 6,275. 72 verhältnisse in den ennetseeischen Gemeinden Hünenberg und Risch. Es existieren Hünenberg „ 2,282. 23 zwar dort kleinere Wasserversorgungen mit Hydrantenanlagen, so die der Gebrüder Risch 994. 92 Lustenberger, Langrüti, in Hünenberg und eine Wasserversorgung mit Hydranten in Steinhausen „ 28,281. 40 Rothkreuz, Risch, für die dort befindliche Bahnstation. Im Uebrigen sind die Wasser- Walchwil „ 17,393. 13 verhältnisse ganz anders gestaltet, als in den Berggemeinden. Das Grundwasser dient Feuerwehrkurse .„ 1,072. 42 durch Errichtung von Sodbrunnen für die Lieferung des notwendigen Trink- und Ge- Total Fr. 102,561. 05 brauchwassers ; für Feuerlöschzwecke sind vorsorglich an verschiedenen Orten der genannten Gemeinden sogenannte Feuerweiher errichtet, an deren Erstellung der Kanton Es könnte als Lücke in dieser Abhandlung empfunden werden, wenn wir nicht ebenfalls Beiträge leistete. nachträglich auch hervorheben würden, dass dem Kanton gemäss dem öfter erwähnten Eine Zusammenstellung der Beiträge des Kantons für Feuerlöschzwecke während Gesetze betreffend Unterstützung des Feuerlöschwesens — im Sinne der Verhütung des Zeitraumes von 1890—1908 ergibt folgende Ziffern: gegen Feuerschaden — auch die Kosten der Blitzableiteruntersuchung Überbunden wur- den. Laut Staatsrechnungen beliefen sich die Auslagen für Blitzableiteruntersuchung A. seit Einführung dieser amtlichen Institution durch eigens hiezu bestimmte kantonale Gestützt auf das im Jahre 1890 erlassene Gesetz: Organe auf folgende Summen: Unterägeri . • . Fr. 250. — 1903: Fr. 1,300.75 Menzingen „ 2,314.— 1904: „ 620.25 Baar .... „ 1,729.60 1905: „ 1,130. — Cham .... 141.89 1906: „ 1,243. — Kant. Feuerwehrkurs in Zug „ 678. 42 1907: „ 1,317.50 Total Fr. 5,113.91 Total Fr. 5,611.50

16 17 Es beziffern sich deshalb die Gesamtausgaben des Kantons Zug zur Unterstützung des Feuerlöschwesens innert den Jahren 1890— 1908 auf Fr. 102,561. 05 + Fr 5,611. 50 = Fr. 108,171. 55. Diese Ausgabesumme berechtigt zu folgenden Schlüssen : 1. dass in unserem Kantone alle Gemeinden, ausser Neuheim, in mehr oder weniger starker Weise an dieser gesetzlichen Begünstigung partizipieren; 2. dass besonders den Gemeinden mit kleinerer Bevölkerungsziffer und geringerem Steuervermögen bei Errichtung von solchen Werken die Wohlfahrt des Gesetzes in entsprechender Weise zu Gute kam; 3. dass durch die ausgewiesenen Ausgabensumme von mehr denn 100,000 Fr. der Trauerweide. sprechende Beweis geleistet ist, dass im kleinen Lande Zug auch diesem gemein- Mir ist, ich sei geworden Ich schatte dich tagsüber nützigen Verwaltungszweige Seitens des Staates in verdankenswerter Weise gebührend Ein Baum und wurzle fest Vor Staub und Sonnenschein, Rechnung getragen und den modernen fortschrittlichen Errungenschaften auf dem Im Friedhof, wo vom Norden Nachts wird mein Rauschen trüber Gebiete des Feuerlöschwesens in den Gemeinden entsprechende finanzielle Unter- Der Wind fährt durch's Geäst. Und wiegt in Schlaf dich ein. stützung zu Teil wird; abgesehen davon, dass durch Verabreichung von solchen staatlichen Subventionen an die Gemeinden der kantonale Assekuranzfond nicht Es weht ein tiefer Segen geschwächt wurde, sondern successive eine Aeuffnung erfuhr; erreichte ja derselbe Durch meine grüne Last, im Jahre 1906 eine Höhe von Fr. 270,589. 30. (Vide Rechenschaftsbericht des Re- Nur zitternd tropft der Regen gierungsrates pro 1906, pag. 72); Von jedem schweren Ast. 4. dass besonders die Hydrantenanlagen, welche im Anschlüsse an Wasserversorgungen errichtet wurden und von Seiten der erstellenden Gemeinden, bezw. Korporationen und Privaten grosse finanzielle Opfer erforderten, auch im gleichen Verhältnis den kan- Werbung. tonalen Fiskus in Anspruch nahmen. Damit wurden die andern im Gesetze vor- Rüttle nicht an meiner Pforte, Wirb um eine zahme Taube, gesehenen Subsidien, wie für Anschaffungen neuer Feuerspritzen, Erstellung von Freier, mit der starken Hand, Lass mich einsam abseits steh'n, Feuerweihern etc., in keinerlei Weise geschmälert Spare dir die Liebesworte . . Mag sie nisten in der Laube, Gerade nun in Hinsicht der Verwendung von Wasserversorgungen für Abgabe von Stamme nicht aus deinem Land. Wenn die Stürme mich umweh'n. Trink- und Brauchwasser, zur Erzeugung motorischer Kiaft und elektrischer Energie und zur Erstellung von Hydranten behufs Bekämpfung von Brandunglücken, finden wir Sieh mich mit den treuen Augen Sorglich sperr' im Mittagsglühen keinen dieser Abhandlung entsprechendem Schluss, als jene Worte, welcher P.Wilhelm Nicht so klug und werbend an. Sie im gold'nen Käfig ein . . Sidler in seiner bereits zitierten Arbeit sich bediente, zwar in etwas weiterer Fassung: Kann am Menschenherd nicht taugen Lass den Weih der wilden Flühen „Wir erblicken in den vielen Wasseranlagen in den Gemeinden des Kantons ein die Rastlos führt mein Weg bergan. Frei und unabhängig sein! Gesundheit und das Wohl des Volkes förderndes, Hab und Gut der Einwohner vor Feuersgefahr schützendes Werk, ein gemeinnütziges Werk ersten Ranges". Damit steht im Einklang, was bereits der alte griechische Weise sagte: zo "rftop ntv z'äpio-ov, „Das Kleiner Sommergast. Wasser aber ist das Beste". ^^•„„•i.^ Was klagen mir die Wogen, Wo seine Lieder klangen, Was flüstert scheu im Wind? Bebt noch ein heller Ton, Benutzte Quellen: Und wo sein Fuss gegangen, 1. Berichte der Polizeidirektionen und Regierungsratsprotokolle (Jahre 1890—1908) und Rechenschafts- Schon ist es fortgezogen berichte des Regierungsrates vom Jahre 1890—1900. Das lichte Sommerkind. Blüht heimlich roter Mohn. 2. Zuger Neujahrsblatt, 1904. „Geschichtliches über das Feuerwehrwesen" von F. Brandenburg. 3. Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, 1907, 4. Heft. „Die ersten Feuerspritzen in ". Verwaist liegt meine Erde . . Durch die verlass'nen Zimmer 1521 — 1708, s. Ad. Fluri. Es streute durch das Haus Huscht noch für alle Zeit 4. Jahresbericht der kantonalen Industrieschule 1862/63. „Beitrage zur Kenntnis des Zugerlandcs". Mit lachender Geberde Der still verirrte Schimmer Von Prof P. Mühlberg. Die Saat des Lebens aus. Des Kindes Lieblichkeit! 5. Zuger Neujahrsblatt pro 1902. „Die Quellen des SihI- und Lorzegebietcs im Kanton Zug". Von P. Wilhelm Sidler. Flieg' Vögelchen gen Norden! 6. Zuger Neujahrsblatt pro 1904. „Aus der Geologie des Kantons Zug". Von Dr. Aug. Aeppli. 7. Beitrage zur geologischen Karte der Schweiz. 1. Lieferung. 1894. „Erosionsterrassen und Glazial- Lang zittert noch der Ast . . schotter in ihrer Beziehung zur Entstehung des Ziirichsees. Von Dr. Aug. Aeppli. Bei mir ist's Herbst geworden . . 8. Quellwasser-Versorgung der Spinnerei an der Lorze, Baar. Fahr wohl, mein Sommergast!

18 19 Ein Mutterwort. Mit bewegter Stimme Hochwürden spricht: „Des Loo Beni's Frau, die kennt ihr nicht, Die kinderreiche, voll Not und Fehle, Von meiner Herde die ärmste Seele, Schon halb erstickt von der Flut der Sorgen, So glaubt' ich selbst noch bis heute morgen . . Sie kam in's Pfarrhaus vor einiger Zeit Und klagte schluchzend ihr schweres Leid: —" DAS ZUGERWAPPEN „— Der Beni hat sich dem Trunk ergeben . . Nun reicht der Taglohn nicht mehr zum Leben, IM LICHTE DER GESCHICHTE. Er schlagt die Kinder und mich halb tot, Vergönnt den Würmern das trockne Brot, Mir blutet das Herz, wenn die armen „Gofen" Verhungert kriechen nachts hinterm Ofen . . Von Paul Diebolder, Professor in Zug. Herr Pfarrer, glaubt mir's, er treibt's zu arg Und zimmert allen den frühen Sarg. O»O "O Ich will ja ruhig sonst alles tragen, Nur nicht das unsinnige Kinderschlagen . . */|f ohl bei allen Völkern des Morgen- und Abendlandes treffen wir die Gewohnheit, Herr Pfarrer, bitte, s'ist an der Zeit, den Kampfschild mit Zeichnungen zu schmücken. '). Allein diese Bilder wechselten Mahnt ihn an Gottes Gerechtigkeit —". ganz nach Belieben, und wir dürfen sie auch nicht immer als den ästhetischen Gesetzen •— - Da ging ich denn hin, und traf den Mann conform bezeichnen. Eine Wanderung durch ethnographische Sammlungen mag einen Vor seiner Hütte, beim Holzen an . jeden davon überzeugen. Die grellen Farben und die oft grässlichen und monströsen Ein Holderbaum stand in heller Blüte . . Figuren erwiesen sich zuweilen als wohlgeeignet, dem Feinde einen heilsamen Schrecken Ich sprach von göttlicher Vatergüte . . einzujagen. Er war ganz nüchtern und schien nicht schlecht — Er schob sein Käppchen beschämt zurecht, Mit der Zeit erwachte aber überall das Streben, ein persönliches Abzeichen auf Dieweil sein Auge scheu nach mir schielte, dem Schilde anzubringen, das geeignet war, Rang und Würde der Person zu verkünden.'-') Ich weiss nicht, was sich in ihm abspielte . . Ein solches persönliches Zeichen treffen wir zuerst auf Siegeln, deren Gebrauch Es drang zu uns aus des Elends Haus ins hohe Alter hinaufreicht. Die Geistlichkeit führte schon frühe Bilder von Heiligen, Das Kinderbeten so fromm heraus: besonders der ///. Schutzpatrone eines kirchlichen Institutes, im Siegel. So z. B. stellt das Siegel des Bischofs von Sitten, Jost von Silenen (1492 -• 1498), die Bilder der „—Gegrüsst seist Du . .!" Ich ging von dannen Gottesmutter, des hl. Theodul und der hl. Katharina dar.3) Die Sonne glühte im Kranz der Tannen . . Und heute kommt sie des Wegs daher, Bilder der hl Schutzpatrone nahmen auch manche Städte an. So wählte z. B. So leicht, als drücke die Last nicht mehr; Ende des XIII. Jahrhunderts Luzern den hl. Leodegar '), Zürich um 1225 die Stadtheiligen Felix und Regula samt Exuperantius r'), die alle drei die abgeschlagenen Häupter in Sie trägt den Neugebornen im Arm, li 7 Verdankt den Zuspruch demütig warm den Händen tragen ). Willisau führte im Siegel den hl. Petrus. ) Und spricht auf meine besorgte Frage: — ') Ucber den Ursprung der Wappen vergleiche: Tripet, Archivcs heraldiques Suisses, Bd. 1, „ Vergelt's Euch Gott, es giebt bessere Tage, p. 202 f. Ganz, Geschichte der heraldischen Kunst in der Schweiz im XI. und XII. Jahrhundert, Er hat sich wacker nun aufgerafft Fraucnfcld 1899. Sacken, Katechismus der Heraldik, Leipzig 1899. Und werkt für uns mit der ganzen Kraft " *) Ganz, 1. c. p. 9. 8) Abgebildet in den „Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich", Bd. XIII, Heft 3, Taf. I. Dann geht ein stilles, ein heiliges Leuchten 4 ) Mitteilungen, Bd. IX, 1. Abt., p. 5 ff., Taf. IX. Durch ihre Augen, die strahlend - feuchten : •r') 1. c. p. 45 ff., Taf. II, Exuperantius erst seit 1348; vgl. Hiirbin, Schweizergeschichte, Bd. I, pag. 23. „— Die Kinder lachen im Sonnenschein . . ''•) Diese Darstellung ist nur ein Zeichen des Martyrertodes und berechtigt nicht zur Annahme, Jetzt schlägt der Mann nur noch mich allein . ." dass diese Heiligen sich nach dem Tode erhoben, die abgeschlagenen Häupter eine Strecke weit getragen und sich selbst die Grabstätte gewählt haben. Vgl. Lütolf, Die Glaubensboten der Schweiz, p. 148 und 197. ') Geschichtsfreund, Bd. 58, p. 98 ff. und Kunstbeilage.

20 21 Von den rein demokratischen Gemeinwesen nennen wir nur , das den sines Vaters schilt." ') Ja diese persönlichen Abzeichen wurden auch als Siegelbild hl. Martin ') und , welches anfangs die Mutter Gottes, später den hl. Fridolin im gebraucht. -') Siegel führte. a) Daneben ging aber immer noch die willkürliche Annahme von Wappen, besonders Die deutschen Fürsten und Heerführer hatten dagegen meist sogen. Reitersiegel, bei Adelssitzen, die nicht Lehen waren; solche Wappen mussten aber meist durch nach- :1 worauf sie zu Pferd in voller Rüstung dargestellt waren und zwar anfangs ohne sicht- herige Sanktion des Königs oder Kaisers legalisiert werden. ) Einmal angenommen, bare Schildbilder, mit solchen erst seit dem XII Jahrhundert. 3) Die Könige sehen wir vererbte sich auch das ehemals willkürlich gewählte Wappenbild auf spätere Genera- vielfach mit Krone, Szepter und Reichsapfel4), Bischöfe'-) und Achte6) mit Inful, Buch tionen, unterlag aber zuweilen kleineren Modifikationen, wie wir solche beim Wappen und Pedum, also mit Attributen ausgerüstet, die keinen Zweifel über die Stellung der der Grafen von Neuenburg beobachten können. ') betreffenden Personen aufkommen Hessen. In diesen Wappen erhielt auch die Kunst einen wertvollen Gegenstand, bei dem Erst später wurden Bilder von Löwen, Adler, Engel, Pflanzen u. drgl. im Siegel sie edle Blüten entfalten konnte und somit ihrerseits wieder zur Entstehung ästhetisch verwendet und ebenso Fahne und Schild damit geschmückt. Dadurch sind die Wappen schöner Wappen Wesentliches beitrug. ins Dasein gesetzt worden. Endlich wurde auch der Schild in das Siegel aufgenommen. Von dem Adel ging der Gebrauch der Wappen auch auf die Geistlichkeit, auf Die ersten Spuren eines persönlichen Abzeichens auf Waffen treffen wir erst seit Städte, Gemeinden und Korporationen über. So erhielten auch unsere schweizerischen der Mitte des XI. Jahrhunderts bei den kriegerischen Normannen und zwar auf einer Gemeinwesen, die Städte sowohl, wie die Lünderortc ihre Wappen. Tapisserie von Bayeux, auf welcher die Gemahlin Wilhelms des Eroberers dessen Zug Hiebei machen wir aber die Beobachtung, dass diese Wappen zuweilen nur ein nach England darstellte. Während der Kreuzzüge fanden diese persönlichen Abzeichen Abbild der von Alters her gebrauchten Banner sind, somit mit dem ebenfalls schon lange in dem so vielfach zusammengewürfelten Kreuzheere als praktisches Erkennungszeichen gebrauchten Siegel nicht übereinstimmen. Vgl. wir z. B. Siegel und Banner von Schwyz, grossen Anklang; denn von da an verbreitete sich der Gebrauch der Wappen allmählich Zürich, Luzern, Freiburg und Solothurn, so werden wir das Gesagte bestätigt finden. •') über das ganze Abendland und sie galten bei Tournieren als Legitimation für ritter- 7 Interessant sind auch jene Kantpnswappen, welche in ihrem Bild einen Anklang biirtiges Geschlecht. ) an den Namen enthalten. Z. B. weist der Bär auf Bern "), der Schafbock auf Schaff- Anfangs mag die Wahl der Wappen völlig der Willkür der Einzelnen überlassen hausen 7), der Urochs auf Uri s) hin. Andere Kantonswappen deuten auf die Zusam- gewesen sein. Die Schilde wurden bald verschiedenfarbig gespalten und geteilt, bald mensetzung dieser Kantone aus ursprünglich völlig getrennten Gebietsteilen, so die mit Figuren versehen. Als sich aber das Lehenswesen consolidierte und die Belehnten Fasces im St. Galler Wappen !l), die Sterne '") im Schilde von Wallis u. a. ''). unter den Hohenstaufen zur abgesonderten Kriegskaste mit freiem Landbesitze erhoben Bei einem Siegel des Standes Luzern aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts sehen wurden, da scheinen die Schildzeichen sich bereits an gewisse Rangverhältnisse geknüpft wir den gespaltenen, blauweissen Wappenschild mit dem alten Siegelbilde des hl.Leodegar zu haben. Das geschah jedenfalls im Zusammenhang mit der uralten Sitte, bei der vereinigt12). Auch das sogen, fünfte Siegel von Solothurn aus der Mitte des XV. Jahr- Belehnung dem Vasallen ein Banner mit besonderen Kennzeichen zu überreichen. Diese Wappenzeichen gingen mit der Zeit vom Lehen auf den Lehensträger und etwa seit ') Sachsenspiegel 111, 72. ») Tripet, 1. c. p. 203 f. dem XIII. Jahrhundert auf die Familie des Lehenträgers über. Der Sachsenspiegel gibt 3 ) Tripet, Archives heraldiques Suisses, Bd. I, p. 204. den Nachkommen eines Ritters die ernste Mahnung: „Dat rechte Kind behalt 4) Vgl. Mülinen, Varianten des neuenburgischen Wappens in den Archives heraldiques Suisses, 1900, p. 04 ff., dann auch die hübsche Zusammenstellung dieser Wappen in den Archives heraldiques ') Mitteilungen, 1. c. Bd. IX, p. 71, Taf. XI. Suisses, 1887. *) 1. c. p. 83, Taf. XII. Höchstwahrscheinlich war Maria anfangs Patronin der Kirche von Glarus, "t vgl. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich, Bd. IX, Taf. I, II, IX, XIV und XV. da laut gcf. Mitteilung des hochw. Herrn Regens Dr Mayer in Chur sechs weitere Tochterkirchcn von i; Glarus: Matt, Linthtal, Schwanden u. a, diese Patronin feierten. ) Der Name Bern wird meist als deutsche Bezeichnung für Verona aufgefasst, über welches die Zähringer, die Gründer der Aarestadt, einst regierten. Vgl. Dändliker, Geschichte der Schweiz, :l) Das Siegel des Herzogs Berchtold V. von Zäiiringen (1187) ist das älteste dem Gebiete der Bd. I, 3. Aufl., p. 459. heutigen Schweiz angehörende Siegel, welches ein unbestreitbares Wappenbilil enthält. Abgebildet % bei Schweizer & Zeller-Werdmüller, Siegelabbildungen zum Urkundenbuch der Stadt und Landschaft ~) Der Name Schaffhausen ist weder von Schaf noch von scaph Schiff abzuleiten, sondern Zürich, Zürich 1891, Lieferung I, Taf. I, 3, p. 6. Vgl. das Reitersiegel des Herzogs Heinrich von von einem Ansiedler namens Scafo. Schaffhausen --• Scafis-hus =- Wohnung des Scafo. Es ist das Schwaben, 1220 (bei Schweizer & Zeller-Werdmüller, Lieferung 1, Taf. II, 6 und 7), des Hugo II. von eine Ableitung, wie sie sich zu Hunderten in der Schweiz nachweisen lassen. Vgl. Härder, Neues zur Montfort-Bregenz (Schweizer Ä Zeller-Werdmiiller, Lieferung 1, Taf. II, 14). Etymologie des Namens Schaffhausen. *) Der Urochs (Bos primigenius) war damals neben dem Wisent (Bison europaeus) in Deutsch- 4) Vgl. das Siege! König Heinrichs (1234) bei Schweizer & Zeller-Werdmiiller, 1. c. Lieferuug I. land und der Schweiz sehr verbreitet. Vgl. Leunis, Synopsis des Tierreichs, 3. Aufl., II. Bd., p. 244 ff. Taf II, 8. Vgl. die Siegelabbildungen bei Kirsch & Luksch, Geschichte der kath. Kirche, Lief. XV. '•>) Ursprünglich sind es acht Stäbe gewesen; denn zur Zeit der Mediation zerfiel der Kanton r') Z. B. das Siegel des Churer Bischofs Arnold von Matsch, bei Mayer, Geschichte des Bistums in acht Distrikte: St. Gallen (Stadt), Rorschach, Gossau, Untertoggenburg, Obertoggenburg, Rheintal, Chur, Bd. I, p. 227; ebenso die Siegel der Bischöfe Volkart von Neuenburg (Mayer, 1. c. p. 238), des Bischofs Hugo von Hasenburg (2. Hälfte des XII. |ahrliunderts) in den Archivcs heraldiques Suisses, Sargans und Uznach mit Rapperswil und Höfen. Vgl. Baumgartner, Geschichte des Kantons St. Gallen, 1899, p. 39. Vgl. Kirsch & Luksch, I. c. Lieferung XVII. (Siegel englischer Prälaten.) Bd. II, p. 5. 10) Sie versinnbilden die 13 Bezirke des heutigen Kantons. Vgl. Ernst, Welt- und Schweizer- °) Siegel des Abtes Anselm von Schwanden (1243) bei Ringholz, Geschichte des Benediktiner- stiftes Einsiedcln, Bd. I, p. 101. Vergleiche auch die Siegel englischer Abteien bei Kirsch & Luksch, geschichte, 5. Aufl., 1905, p. 272. Lieferung XIV. ") Vgl. meine Arbeit: Die Kantonswappen der Schweiz, in den Pädagogischen Blättern 1904. vi ') Tripet, Archives heraldiques Suisses, Bd. I, p. 203. ) Abgebildet in den Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich, Bd. IX, Taf. XIV, Nr. 4

22 23 hunderts weist neben der Darstellung des hl. Ursus auch das Standeswappen, überragt führen1); auch den Widder des Schaffhauser Wappens schmückte er mit goldenen vom Doppeladler, dem Zeichen des Reiches auf '). Hörnern, Klauen u. s. w. 3). Im Laufe der Zeit bildete sich ein systematisches Wappenrecht aus 2). Für unsere Interessant ist auch, dass Kaiser Friedrich III. „seinem lieben, andächtigen Albrechten schweizerischen Verhältnisse kommen hiebei zwei Fragen in Betracht: von Bonstetten", dem Verfasser der „Descriptio Helvetiae", „umb seiner getreuen Dienste willen" das Recht erteilte, 20 Wappenbriefe auszustellen :I). Bonstetten hat wirklich 1. Wer war berechtigt, Wappen zu führen? solche ausgestellt, wie der Wappenbrief des Hans und Jakob Wirz von Uerikon (Zürich) 2. Wer konnte Wappenfähigkeit erteilen? im Landesmuseum von Zürich beweist 4). Nach diesen grundlegenden Ausführungen treten wir auf die Entwicklungsgeschichte Unter den Wappenfähigen steht oben an der Adel, und zwar sowohl der freie, des Zugerwappens ein. Sie hängt, wie das bei den meisten Kantonen der Fall ist, mit wie der Dienstmannenadel. Das gleiche gilt auch von den Patriziern, denen anfangs der Entwicklung dieses Standes aufs innigste zusammen. die Regimentsfähigkeit allein zustand. Ja die Ratsfähigkeit adelte selbst, bis durch das Aufkommen der Zünfte soviel bürgerliche Elemente in den Rat kamen, dass Kaiser Das Wappen von Zug zeigt in silbernem oder weissem Felde einen blauen Querbalken. Friedrich III. sich veranlasst sah, den städtischen Bürgerschaften die Wappenfähigkeit und damit das Adelsprädicat zu entziehen. Zu den Wappenfähigen gehörten kraft Der heutige Kauton bestand ehemals aus einer Anzahl von Höfen und Hüben, ihres Amtes auch die Kirchenfürsten: die Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte und andere infu- und die darauf Ansässigen waren meistens Hörige '•'). Das Gebiet der Stadt bildete lierte Prälaten. Seit dem XV. Jahrhundert machte die Prälatur überhaupt wappen- einen Hof der Reichsgrafen von Lenzburg und kam nach deren Absterben (1173) an fähig. So führen auch unsere schweizerischen Bischöfe Wappen, während dem deutschen die Kiburger. Auch andere Herren, wie ?.. B. die Grafen von Rapperswil, die Freiherren Episcopat ausserdem noch das Adelsprädicat verliehen wird. Professor Hauptmann von Eschibach und Schnabelburg, dann verschiedene geistliche Stifte, wie St. Blasien (1 reiht auch die Doktoren, namentlich die Juristen unter die Wappenberechtigten ein; doch im Schwarzwald, Schännis, Einsiedeln ), Kappel u a. besassen im heutigen Kanton dürfte dies weniger auf Deutschland und die Schweiz sich beziehen, als auf Spanien Güter. Im Jahre 1264 fiel der ganze Besitz der Kiburger nach dem Tode Hartmann und Frankreich, wo wie im alten Rom einige Aemter „ctirilisch" d.h. mit Adel verbunden, des Aeltern teilweise durch Kauf, teils durch Erbschaft an Rudolf von Habsburg, und betrachtet wurden. Den bürgerlichen Elementen spricht Hauptmann das Wappen über- indem die Habsburger sich Oesterreichs bemächtigten, wurde auch Zug österreichisch haupt ab; es konnte ihnen nur durch Wappenbrief zuteil werden, ohne dass ihnen da- und blieb es bis zum Eintritt von Stadt und Land in den Bund der Eidgenossen 7 durch der Adel gegeben wurde. (27. Juni 1352), ja selbst dann noch, wenn auch nur vorübergehend ). Die übrigen Gebiete, welche mit der Stadt den heutigen Kanton ausmachen, gerieten ebenfalls mehr In der Schweiz war dagegen die Wappenfähigkeit für die Bürger reichsfreier Städte oder weniger in Oesterreichs iierrschersphäre. Statt der vielen mögen nur zwei solche anerkannt; sie ergab sicli aus der Siegelfähigkeit, die sogar Untervögten aus dem Land- Territorien genannt werden. Nach dem Erlöschen der Grafen von Rapperswil gelang volk zustand. So sind auch von bäuerlichen Familien in manchen Gegenden nicht es Rudolf von Habsburg, die Vogtei über den Diughof des Stiftes Einsiedeln zu Neuheim selten Wappen geführt worden, wie das gerade für unsere Gegend zutrifft. H seinen Söhnen zu verschaffen ). Auch die hohen Gerichte über die Güter des Stiftes Unter den juristischen Personen mit Wappenfähigkeit sind die Staaten zu nennen, St. Blasien besass Oesterreich seit nicht bekannter Zeit '•'). sodann Provinzen, Städte, Landgemeinden. Endlich rechnen wir hiezu die Stifte und Angesichts dieser geschichtlichen Entwicklung ist es begreiflich, dass wir von Klöster, sowie die Ritterorden. Letztern erteilte schon die ritterlich-kriegerische Tätig- Reichsfreiheit und Reichsunmittelbarkeit dieses Standes bis zur endgültigen Befreiung nichts keit die Berechtigung zum Wappenführen. vernehmen. Ein wichtiges Kapitel des Wappenrechtes bildet die Verleihung der Wappenfähig- Dennoch erfreute sich die Stadt dem Amte gegenüber manchen Vorrechtes. Ihre keit, worin selbstverständlich das Recht eingeschlossen war, auch einzelne Teile, z. B. innern Angelegenheiten lagen in der Hand eines aus ihrer Mitte gewählten Rates, der Zierstücke zu schon bestehenden Wappen zu verleihen. Dieses Recht, Wappen zu geben, stand in erster Linie den Souveränen, also den Kaisern und Königen, sowie den ') Stantz, Wappen der schweizer. Eidgenossenschaft und ihrer 22 Kantone, im Archiv des hist. Reichsvikaren in Sedisvakanz zu. Vereins Bern, Bd. VI, p. 728. ") Rüeger, Chronik der Stadt und Landschaft Schaffhausen, herausg. v. histor. antiquar. Verein In der Schweiz konnten die Orte und können sicherlich Bund und Kantone sie Schaffhausen, Bd. I, p. 16. geben; doch wird hievon kein Gebrauch gemacht. Früher hatte dies noch eher Sinn, a) Vgl. Büchi, Albrecht von Bonsletten, Frauenfeld 1889, p. 85. Das Diplom ist im Wiener Archiv, wenn in Fremdendiensten Offiziersstellen und andere Posten vom Adelsprädikat ab- sig. R B. Kaiser Friedrichs, Lit. V, Fol. 181. *) Landesmuseum, Raum VI, Wandvitrine. hängig waren. *) Blumer, Staats- und Rechtsgcschichte der Schweiz. Demokratien, I. Teil. Vgl Staub, Stadt Auch der Papst hat das Recht, Wappen zu verleihen und zu vermehren, und und Amt Zug im Jahre 1352, Geschichtsfreund, Bd. VIII. machte häufig davon Gebrauch, namentlich um treue Dienste zn belohnen. So z. B. gab ") Weber, Die Eigenleute des üotteshausgerichtes am Menzingerberg und im Aegerital. üe- Papst Julius II. den Baslern die Erlaubnis, das Wappenbild, den Baselstab in Gold zu schichtsfreimd, Bd. 63. •) 1. c. 8) Nach den Bestimmungen des Brandenburger- (September 1352) und Regensburger-Friedens ') 1. c. Taf. XV, Nr. 5. (1355) mussten Zug und ülarus wieder österreichisch werden. Ersteres wurde 1360, letzteres 1386 a) Ich folge liier den Ausführungen einer Besprechung in den „Archives heraldiques Suisses"; wieder eidgenössisch. 1898, p. 79 84 und p. 95—106, über eine Arbeit von Prof. Hauptmann über das Wappenrecht.

24 25 sich jedoch stets unter dem Vorsitze des herzoglichen Amtmannes versammelte, bis media portione caeruleo, reliquis albo colore figuratus". ') Das Weisse ist nur ein Ersatz endlich der definitive Anschluss des äussern Amtes sowohl, als der Stadt an die Eid- für Silber. a genossen der freiheitlichen Entwicklung Vorschub leistete. Damit stimmen auch die zahlreichen Glasgemälde ), die Werke der Skulptur*) x Diese Stellung Zugs zum Hause Österreich brachte es aber mit sich, dass der und Malerei ) überein, wie z. B. die Wappendarstellungen am Zeittunn und am Stadt- Stand relativ früh sich eines eigenen Siegels erfreute. Abdrücke desselben kommen archiv von Zug '•'). an einer Urkunde vom Jahre 1333, sowie an mehreren Urkunden der ehemaligen Abtei Auch die Münzen des Standes Zug zeigen uns das Wappen, doch treten sie ver- Kappel vor, z. B. vom 5. Mai 1337, 30. November 1341 und 31. August 1344, während hältnismässig spät auf. Vor dem Eintritt in den Bund der Eidgenossen gehörte Zug der Stempel nicht mehr vorhanden ist. In der Mitte des Siegels erscheint ein etwas unter den Münzverband der „Grossen Frau von Zürich" und trat 1425 in das Münz- ausgebrauchter dreieckiger Schild mit dem Wappen des Kantons '). Konkordat der sieben alten Orte ein, welche das Ausprägen von Münzen den Städten Die Inschrift lautet: Zürich und Luzern überliessen, so dass mit Sicherheit anzunehmen ist, Zug habe da- mals noch nicht gemünzt. Auch in den ersten Dezennien des XVI. Jahrhunderts war S. UNIVERSITAT1S o DE o ZUGE. dies noch nicht der Fall, indem Statthalter und Rat des Amtes Zug Samstag vor Marga- Wahrscheinlich hat dieses Siegel den Bundesbrief von 1352 bekräftigt. Das ur- reta 1527 auf eine Einladung der Tagsatzung wegen des Münzwesens an Luzern schrieb, sprüngliche Dokument ist jedoch nicht mehr vorhanden, indem im Jahre 1454 zu Luzern dass man vielleicht nicht erscheinen werde, „weil sie kein eigen Münz schlagen vnd ein neuer Brief mit einigen Abänderungen, aber mit Beibehalten des alten Datums aus- vns ouch nit gar vol off das Münzen verstand". Als einer der ersten Miinzmeister Zugs wird Oswald Vogt genannt, welcher die schönen Zugertaler von 1564 und 1565 n) gestellt wurde -). An dieser im Museum in Zug aufbewahrten Urkunde hängt das 7 zweite Siegel, das sich im Stadtarchiv Zug zum erstenmal am Pfaffenbrief ;|) von 1307 anfertigte. Seit der Mitte des XVI. Jahrhunderts münzte Zug auf eigene Rechnung ). vorfindet. l) In der Mitte ist der Wappenschild von gleicher Form und Zeichnung, wie Noch ist das stattliche Münzgebäude erhalten, eines jener Häuser, die von Wohl- bei seinem Vorgänger, aber von reichem Masswerk eingefasst. habenheit der Bürger Zeugnis geben und der Stadt jenes interessante mittelalterliche Gepräge verleihen, das sie sich heute noch bewahrt hat Wir selten, dass beim Stande Zug Siegel und Wappen übereinstimmen. Ueber die Herkunft des Wappens orientiert uns einigermassen das österreichische Ueber die Farben des Zugcrwappens geben uns aussei" den blau und weissen Hauswappen, das in rotem Felde einen weissen Querbalken zeigt8). Dieses österreichische Schnüren des zweiten Siegels die Banner von Zug Aufschluss. In den Bilderchroniken Hauswappen darf nicht verwechselt werden mit dem Wappen des Deutschen Reiches, von Tschachtlan fl), Diebold Schilling"), Edlibach 7) und andern zeigen die Banner stets dem schwarzen Doppeladler, auch nicht mit dem Schilde der Habsburger, der im gol- einen blauen Querbalken im weissen Felde. So beschreibt es auch das Schlaclülied von denen Felde einen roten Löwen zeigt. Ein ähnliches Wappen, wie das des österrei- Dornac/i. „Zug, du bist der eren ein krön; chischen Hauses, treffen wir bei der einst österreichischen Stadt Zofingen; nur ist da Gross lob hat man von dir vernon; auch der Schildfuss weiss. Anders gefärbt erscheint der Schild bei zahlreichen Adels- Din panner ist auch blauw und wyss".8) geschlechtern. So z B. führten die Herren von Heidegg, die habsburgische Güter im Amte Einbrach zu Lehen hatten, einen blauen Schild mit einem Querbalken !l). Blau und weiss bezeichnet auch Bonstctten, der bereits genannte Einsiedler Ge- Dieser Fall, dass ein Kantonswappen von demjenigen eines früher regierenden lehrte im schlichten Kleide des hl. Benedikt, in seiner „Descriptio Helvetiae" '•') als Geschlechtes sich ableitet, ist nicht alleinstehend. Neuenburg führte als Stand bis 1848 Farben des Zugerwappens, indem er schreibt: „Insignia eorum sunt colore albo et blavio etiam ornata".'") Daher stellen auch die Wappenbücher des Hans Haggenberg") und ') „Das Wappen ist dreigetcilt, der mittlere Teil blau, das Uebrige von weisser Farbe." (Bakus, Descriptio Helvetiae, p. 25, Quellen zur Schw.eizergcschichte, VI, p. 72. des Johannes Leu '-) das Zugerwappen so dar, wie es uns Bakus, ein Mailänder, in a dessen „Descriptio Helvetiae" beschreibt: „lnsigne clypeus per transversum tripartitus ) Z. B. im Landesmuseum, Raum IX, XIV, XV, XIX u. a.; dann in den historischen Museen von Zug, , Bern und Luzern, sowie im Kreuzgang von Wetlingen (Ostarm, III, 16). Solche Standes- ') Schulthess, Die Städte- und Landessiegcl der Schweiz, in den Mitteilungen der Antiquarischen scheiben wurden vielfach von Privaten geistlichen und weltlichen Standes, sowie von regierenden Gesellschaft Zürich, Bd. IX, p. 80, Taf. XII, Nr. 1. Orten an geistliche Stifte und andere Orte geschenkt. Vgl. Niederbcrgcr, Die Entwicklung der Gerichts- •') Vgl. Chmel, Sitzungsberichte der Wiener Akademie, 1849, 459 ff. verfassung in Obwaldcn, Obwaldner Geschichtsblätter, 1. Heft, Zürich 1901, p. 87 ff. P. Ignaz Hess, '<) Der Pfaffenbrief erhielt seinen Namen, weil er das Verhältnis der Geistlichkeit zu den welt- Schild- und Fensterschenkungen in Engelbcrg, Obwaldner Geschichtsblätter, 2. Heft, Zürich 1904, lichen Gerichten ordnet (Abgedruckt in den liidgen. Abschieden, I, p. 301). p. 118 ff. 4) Schulthess, I. c. p. 80,"Taf. XII, Nr. 2. H) Chorstühle von St. Andreas in der gotischen Kapelle des Landesmuseums, a. a. O. Abgebildet ") Manuskript A 120 der Stadtbibliothek Zürich, p. 308, 330, 344, 410 a. a. O. im Jahresbericht des Landesmuseums 1900. ") Diebold Schillings Beschreibung der Biir.^iiiiderkric^e, Manuskript A 5 der Zürcher Stadt- 4) Pfauofen im Landesrnuseum, Raum X111L. bibliothek, p. 16. 203, 215 u.a.; in der Amtlichen Chronik, Manuskript der Stadtbibliothek Bern, I, '•) Ueber die Verwertung des Zugerschildes als Viehzeichen für Welschlandkühe vgl. die Arbeit p. 114a; II, p 44a. von Landammann Weber in den Zuger-Nachrichten 1908, Nr. 48, Beilage. ') Edlibach, Manuskript A 75 der Stadtbibliothek Zürich, p. 62, 66 etc. ") Coraggioni, Münzgeschichte der Schweiz, Taf. XX, Nr. 8 und 9. ") Stantz, Archiv des histor. Vereins Bern, Bd. VI, p. 713. ') 1. c. p. 73 f. ") Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich, Bd. III, p. 101. 8) Vgl. z. B die Glasgemälde im Saal IV des Landesmuseums und im Chor der Klosterkirche '") „Ihre Feldzeichen sind von weisser Farbe und auch mit blauer geschmückt." von Königsfelden, dann die Urkunde des Herzogs Rudolf von Oesterreich betreffend Zollniederlage in ") Manuskript 1084 der Stiftsbibliothek St. Gallen, p. 42. Zug vom 21. August 1359 im Zuger Staatsarchiv. "I Manuskript Leu 117 der Stadtbibliothek Zürich, p. 606. °) Wappenbuch des Joh. Leu, Manuskript Leu 117 der Zürcher Stadtbibliothek, p. 189.

26 27 das Wappen seiner einstigen Grafen Das Thurgauerwappen zeigt in grün und weiss eines Daches verziert, oder doch wenigstens durch eine Mittellinie geteilt. Ein ähnlich schräggeteiltem Felde die beiden Kiburgerlöwen, die wir auch im Winterthurer Wappen beschaffener Querbalken findet sich auf einer andern Scheibe des Landesmuseums •), wieder antreffen. Noch häufiger zeigt sich die Ableitung jüngerer Wappen von Stamm- die das Wappen des „Herrn Kornelius Suter", eines Prädikanten aus Zofingen, dar- wappen bei verwandten Ritterfamilien. So z. B. führen die Herrn von Aarburg, Nidau, stellt und dem Jahre 1700 angehört. Ebenso wird der Querbalken im Wappen des Erlach u. a. Wappen, die auf Ableitung von denjenigen der Grafen von Neuenburg und Albrecht von Ratenhusen zu Stein (1521)'-') und in demjenigen der Stadt Diessenhofen Vallendis hindeuten. {1616)3) verziert. Demnach dürfte wohl das Wappen von Zug, gestützt auf obige Beispiele ebenfalls Die Tatsache, dass bei einem solchen Glasgemälde im Landesmuseum') die In- von dem seiner letzten Herren, der Herzoge von Österreich, abzuleiten sein. Ja es ist schriftsteht: „Die Stadt Zug", könnte den Gedanken nahe legen, dass die Stadt gegen- sogar möglich, dass Zug zeitweise auch die gleichen Farben führte; wenigstens geben über dem Stande Zug eine kleine Abweichung wünschte. Doch ist in dieser Zeit eine die beiden ältesten Siegel durch ihre deckende, gekreuzte Schraffur einen deutlichen solche Trennung kaum anzunehmen; vielmehr scheint aus den zitierten Beispielen hervor- Hinweis darauf. Allerdings ist die heute gebräuchliche Farbenandeutung, bei der zugehen, dass man darauf Bedaclit nahm, den Querbalken plastischer hervortreten zu lassen. senkrechte Schraffur rote Farbe, Gedenken wir auch in kurzen Zügen der heraldischen Zierstücke, die wir beim wagrechte „ blaue Farbe, Zugerwappen antreffen können. rechtsschräge „ grüne Farbe, Auf der schönen Zuger Standesscheibe aus dem ersten Jahrzehntel des XVI. Jahr- Punktierung gold oder gelbe Farbe, hunderts, dann auf zahlreichen weiteren Glasgemälden und andern Wappendarstellungen weisse Fläche silber oder weisse Farbe etc. sehen wir über dem Zuger Schilde das Wappen des deutschen Reiches, den schwarzen bedeuten, erst in der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts aufgenommen '). Adler in goldenem Felde. Zug war eben im Laufe der Zeit auch reichsunmittelbar Ueber die Herkunft der beiden Farben Weiss und Blau erhalten wir keinen sicheren geworden, d h. es anerkannte nur den Kaiser als seinen Oberherrn und führte daher Aufschluss; die Heraldiker sind völlig geteilter Meinung. Aus der Uebereinstimmung neben oder über seinem Wappen noch jenes Zeichen, das der Stand Genf wenigstens der Farben mit denen von Luzern, Zürich, dann der Herrschergeschlechter Lenzburg, zur Hälfte noch heute im Wappen führt Frohburg, Regensburg, Wädenswil etc. wollten einige auf ursprüngliche Stammfarben Dieses Reichswappen ist wieder von einer Herzogskrone überragt. der Alamannen, im Gegensatze zu den Schwaben, deren Panner rot und weiss ist, Recht manigfaltig sind die Schildhalter, die dem Zugerwappen beigesellt werden. schliessen Allein es liesse sich alsdann nicht erklären, warum Uri, Schwyz und Unter- Bei der bereits genannten Wappencomposition am Stadtarchiv, sowie am Zeitturm sehen waiden, die den alamannisclien Charakter wohl am ehesten bewahrt haben, dann die wir zu beiden Seiten des Zugerschildes je einen Löwen. Die gleiche Darstellung bieten Geschlechter: Habsburg, Kiburg, Buchegg, Falkenstein u. a. diese Farben nicht führten -). uns Glasgeinäkle in den historischen Museen von Zug s) und Luzern"), sowie im Landes- Gautier-') und mit ihm Bundesarchivar Dr. Strickler'1) sind der Ansicht, die Tink- museum 7) u. a. O. Diese Löwen tragen entweder Zugerbanners) oder Reichsbanner11), turen der Wappen von Zürich, Luzern und Zug bedeuten die Seen, an deren Ufer manche ein Schwert10) oder den Reichsapfel ") in der freien Pranke. die drei Städte liegen. Das Weisse versinnbilde den Schnee der Alpen, der von die- Auf der schönen Standesscheibe von ca. 1520 im Kreuzgang des Klosters Wet- sen Orten aus am längsten zu sehen sei "). tingen'-) stehen zu beiden Seiten des Schildes St. Michael, der Kirchenpatron und Mehr Anspruch auf Glaubwürdigkeit besitzt die Meinung, dass die Farben der St. Oswald, der Landesheilige. Auch auf den Halbtalern von 1620'") und Halbtaler- drei Orte dem blanweissen Banner der Lenzbuiger entlehnt sei1''); denn diese waren klippen von 1692'') sehen wir den Erzengel Michael, der auf dem Haupt ein Diadem Grafen des Aargaus, Vögte zu Zürich und seit Heinrich IV Zeit auch Grafen des trägt und in der Rechten den Reichsapfel hält. Zürichgaus, zu welchem Zug damals gerechnet wurde. Die prächtigen Chorstühle von St. Wolfgang, die heute die gotische Kapelle des Zuweilen treffen wir auf Glasgemäldei!, z. B auf dem der Usterisammlung des Landesmuseums schmücken ir'), zeigen ebenfalls das Zugerwappen ; bei dem einen treffen Landesmuseums7), dann bei den Wappen am herrlichen Sakramentshäuschen in St. Oswald s), Zug, endlich auch beim Chronisten Silbereisen !l), den Querbalken nach Art ') Landesmuseuni, Raum XL. 2) Spiesshofzimmer im historischen Museum Basel. ') Sacken, Katechismus der Heraldik, Leipzig J899, p. 15. :l) 1. c. 2) Stantz, im Archiv des histor. Vereins Bern, Bd. VI, p. 672 f. *) Landesmuseum, Raum XXIU :l) üantier, Les armoiries et les coulcurs de Ia Confederation et des eantons Suisses, p. 51. r') Ein undatiertes und eins von 1661. 4) Zugcr-Nachrichtcii 1908, Nr. 44, Beiblatt. ") Eine Rundseheibe 5) 1. c. Der Versuch einer Parallele mit dem FreibiKger-Wappcn, bei welchem der schwarze ') Raum XV, datiert 1511. Teil den Schwarzsee bedeute, ist durchaus verfehlt, da dieser keine so hohe Bedeutung hat, dass er 8) Wappenscheiben in den historischen Museen von Zug und Luzern, sowie im Landesmuseum. im Wappen zum Ausdruck kommen muss, wie etwa die Aare im Aargauer-Wappen. Vgl. Zugerkalender von 1775 im historischen Museum Zug. (i) Ernst, Welt- und Schweizergeschichte, p. 260. ") Wappenscheibe im Landesmuseum, Raum XV, 1511. ') Raum XIV (Mellinger Ratsstube). Andere Zugerschciben mit solchen geteilten Querbalken '"I Wappenscheiben im histor. Museum Zug. Vgl. daselbst Zugerkalender von 1700 und 1775. sind in den historischen Museen von Zug, Basel, Bern und Luzern. ") Wappenscheibe im historischen Museum Luzern. Vgl. Zugerkalender von 1700. ") Es stand ehemals in der Kapelle von St. Wolfgang bei Cham und wurde 1849 im linken ") Westarm, XIII, 28. Schiff der St. üswaldskirche (Rückwand) angebracht. Vgl. Nüscheler, Die Gotteshäuser der Schweiz; 13) Coraggioni, Münzgeschichte, Tafel XX, Nr. 10. Geschichtsfreund der V Orte, Bd. XII, p. 1736. '*) 1. c. Tafel XX, Nr. II. °) Manuskript Bibliothek Wetling 33 der Kantonsbibliothek Aarau, p. 3b, 4a, 4b. "•) Abgebildet im Jahresbericht des Landesmuseums 1905. Vgl. Zuger-Nachrichtcn 1907, Nr. 43.

28 29 wir zwei Zwerggestalten, beim andern einen Engel als Schildhalter, ähnlich wie beim anlehnend an den Psalm 119 die Devise der Versönlichkeit: „Cuni his, qui oderant genannten Sakramentshäuslein aus dem gleichen Gotteshause. Zwei Engel treten in pacem, cram paeificus; Denen, welche den Frieden hassten, war ich friedlich gesinnt".1) gleicher Eigenschaft auf je einer Standesscheibe in Saal XVII des Landesmuseums und Dieser Spruch findet sich auf einer in Privatbesitz befindlichen Glasscheibe, sowie auf im Kreuzgang von Wettingen '), sodann auf Münzen auf. In der freien Hand sehen der schon erwähnten Münze von 1623 a) a. a. O. wir entweder einen Palmzweig 2) oder den Reichsapfel3). Eine andere Devise, die auf Groschen von 1603 zu finden ist:1), lautet: „Domine Auf dem hübschen Titelblatt in Etterlins Chronik1) hält ein Krieger den Schild. conserva nos in pacc — Herr erhalte uns im Frieden". Eine ähnliche Darstellung bietet auch die bereits angeführte Scheibe in der Mellinger- Die Devisen sind gewiss schön gewählt; möge die Handlungsweise des Zuger- Ratsstube, sowie ein Pfauofen im Landesmuseum5). Noch häufiger, z. B. auf einer volkcs stets damit in Einklang stehen. Standesscheibe in London11), treten zwei Krieger neben das Wappen Zugs. Diese tragen Es erübrigt noch, einige vom Zuger Standeswappen abgeleitete Gemeinde-Wappen ein Zugerbanner7) oder ein Schwert8), andere einen Schlaghammer!() oder Hellebarden I0) näher zu beleuchten. Ich folge hier den trefflichen Ausführungen von Herrn alt Land- in der freien Hand. ammann Weber in den Zuger-Nachrichten 1908, Nr. 44, Beilage. Am Portal des Rathaussales in Zug halten zwei wilde Männer in der einen Hand Das „äussere Amt" bestand aus den drei Gemeinden: Aegeri, Baar und Men- den Zugerschild, in der andern eine Keule. zingen. Endlich sei noch auf Putten hingewiesen, auf kleine, nackte Engelsgestalten, welche Das heutige Wappen der Gemeinde Oberägeri ist dasjenige der gesamten Pfarrei sich auf einem Glasgemälde") um das Wappen herum zu schaffen machen. Aegeri. Da die Apostelfürsten Petrus und Paulus Patrone dieser Kirchgemeinde sind, Wir sehen, dass bei diesen Schildhaltern grosse Mannigfaltigkeit herrscht und so lag der Gedanke nahe, in dem blauen Querbalken des Zugepwappens das Sinnbild dass Plastik und Malerei treffliche Gelegenheit fanden, herrliche Blüten des Kunst- des Aegerisees zu betrachten und auf demselben im Schifflein Petri die beiden Apostel- handwerks hervorzubringen. Namentlich bieten die Glasgemälde eine interessante fürsten beizufügen. Quelle für das Studium der Entwicklungsgeschichte der Kantonswappen, und hiebei Aehnliches geschah bei der Bildung des Wappens von Unterägeri, indem der haben sich auch Zuger Maler, z. B. ein Wenili Stutz, grosse Verdienste erworben. 12) Querbalken des Zuger-Wappens auch hier als Aegerisee gedacht ist und auf demselben Bei Betrachtung dieser Schildhalter drängt sich unwillkürlich der Gedanke auf, der Kirchenpatron, der hl. Petrus, im Schifflein fährt, wobei ihm ein blähendes Segel dass all diesen eine tiefe Symbolik zu Grunde liegt: das Wappen des Standes Zug und die Arbeit erleichtert. damit dieser selbst wird dem kräftigen Schütze überirdischer Wesen, der Kirchen- und Das Siegel von Baar lässt sich schon 1365 nachweisen Es zeigt das Brustbild Landespatrone, sowie den Engeln empfohlen oder der derben Faust wackerer Krieger eines Bischofs, der den Krummstab in der Linken, ein Buch in der Rechten hält. anvertraut, oder es werden ihm keulenbewaffnete Wilde, Symbole der Freiheit, oder der Höchstwahrscheinlich bedeutet dasselbe den Kirchenpatron, den hl. Martinus, den Bischof „Wüstenkönig", das Sinnbild riesiger Kraft und Gewandtheit, oder endlich menschen- von Tours '), dem zu Ehren vermutlich von den Lenzburgern zur Zeit der fränkischen freundliche Kobolde zur Seile gestellt. Herrschaft eine Kirche gebaut wurde, wie es auf Schweizerboden zahlreiche Martins- Nocli eines hübschen Emblems müssen wir gedenken, nämlich der Wahlsprüche, kirchen gab und noch gibt. Aber ähnlich, wie bei Schwyz, ging das Siegelbild nicht welche der Stand Zug führt. Als es sich vor einigen Jahren darum handelte, die Fenster in das Wappenbild über, sondern man wählte den an Oesterreichs Herrschaft erinnernden des Waffensaales im Schweizerischen Landesmuseum mit den Kantonswappen und je weissen Schild mit blauem Querbalken, dem zum charakteristischen Merkmal für die einem Wahlspruch zu schmücken i:i), da wählte die hohe Regierung des Kautons Zug, Gemeinde Baar ein B beigefügt wurde. Dagegen treffen wir den hl. Bischof Martinus zuweilen als Schildhalter, so z. B auf einem Glasgemälde im historischen Museum von ') Ostarm, VIII, 16. Basel Es trägt die Aufschrift: „Die gemeiud zu Barr 1611". •) I. c. :l) Taler von 1565. Vgl Coraggioni, 1. c Nr. 9. Auch Menzingen legte den Zuger Standesschild seinem Wappen zugrunde, schmückte 4) Petennann Etterlins Eidyen. Chronik, Basel 1514, Titelblatt. es aber noch mit drei Tannen, so dass es wohl zum schönsten und decorativ zum ") Lochmannsaal, Raum XIIIL des Landesniuseums. dankbarsten von den Gemeindewappen geworden ist. Die Sage will wissen, dass die li) Angst, Zuger Wappenscheiben im Ausland, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde. Tannen auf eine dreimalige Verwüstung mit nachfolgender Ueberwaldung zu deuten seien. 7 ) Vgl. die Glasgemälde in den historischen Museen von Basel, Bern etc. Aehnliche Entstehung, wie diejenige des Menzinger Wappens, haben auch diejenigen ") Glasgemälde in dem histor. Museum von Bern, sowie in der Villa Henggeler, St. Niklausen. Vgl. Arehives heraldiques Suisses, 1907, Tafel VII. von Neuheim und Walchwil; nur fügte ersteres den Buchstaben N, letzteres eine ") Fagaclenbild am Zuger Archiv; ülasgemälde im historischen Museum Aarau (1567). Tanne bei. 10) ülasgemälde in London (1641), im Landesmuseum, Saal XIV; vgl. Riss von Tobias Stimmer Die übrigen Gemeinden des Kantons Zug zeigen alle ihre individuellen, vom (Photogr. Sammlung Wyss im Landesmuseum). Kantonswappen nicht abgeleiteten Wappen. ") Es befinde! sich in Privatbesitz ia) Wernti Schutz oder Stutz, Glasmaler, lieferte 1605 im Auftrag des Rates von Zürich dem Abt von Muri ein Wappenfenster um 6 Dukaten, 18 Schilling, Vgl. Keiser, lleinr. AI., Art. Stutz Wernli, im Kiinstlerlexikon. Von einem andern Zuger Glasmaler, Thomas Haffner, sind uns 15 Standesscheiben ') Jahresbericht des Landesniuseums, 1896, p. 112 ff für das „durch böse Buben" angezündete Schiitzenhaus in Solotluirn übrig geblieben. Vgl. den Artikel *) Coraggioni, Münzgeschichte, Tafel XX, Nr. 10; vgl. Nr. 8, 9, 12, 13, 14 u. a. von Heinr. AI. Keiser im Kiinstlerlexikon und die daselbst zitierte Literatur ;l) 1. c. Tafel XII, Nr. 20. i:l) Vgl meine Arbeit: „Das Landesmuseum ein Spiegelbild der Kulturentwickiung der kathol. *) Vgl. Widmer, Beitrag zur Geschichte der Pfarrgemeinde und Kirche von Baar, Solothurn Kirche in der Schweiz", in der Schweizer. KirchenzeiUmg, 1907. 1885, p. 41.

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Wie sich aus Vorstehendem ergiebt, bietet die Entwicklungsgeschichte des Zuger- 16. Ernst, Welt- und Schweizergeschichte, 4. Aufl., Winterthur 1900. wappens in grossen Zügen eine Geschichte des gesamten Kantons. 17. Etterlin-Petcrmann, Eidgen. Chronik, Basel 1514. In den Farben auf seine ersten Beherrscher, die Lenzburger hinweisend, hat es 18. Ganz, Geschichte der heraldischen Kunst in der Schweiz im 11. und 12. Jahrlid., Frauenfeld 1899. sich in der Form des Wappens ein Andenken an Habsburgs gestrenge Herrscher, aber 19. Gautier, Les armoiries et les couleurs de la Confederation et des Cantons Suisses, Geneve et Bäle, 2 ed. 1878 auch ein Erinnerungszeichen an die Zeit allmählichen Aufblühens und des Ringens 20. Geschichtsfreund der V Orte, Bd. VIII, XII, XL, LVIII und LXIII. nach Freiheit und Selbständigkeit geschaffen. Der Umstand aber, dass auch die Ge- 21. Härder, Neues zur Etymologie des Namens Schaffhausen, Schaffliausen 1908. meindewappen den gemeinsamen Standesschild zu gründe legten und, ihrer indivi- 22. Hess P. J., Schild- und Fensterschenkungen in Engelberg, Obwaldner Geschichtsblätter, zwei duellen Entwicklung Rechnung tragend, denselben umformten, deutet auf gesunde Ver- Heft, 1904. hältnisse in der Wahrung vaterländischer und partikularer Interessen 23. Hoppeler, Das Hof recht von Neuheim, Zuger Neujahrsblatt 1907. 24. Hürbin, Handbuch der Schweizergeschichte, Bd. I, Stans 1900. , ' Die Verbindung endlich der heraldischen Symbole mit dem religiösen Moment be- 25. Jahresbericht des Landesmuseums 1896 und 1905. • • weist, dass das Zugervolk stets überzeugt war, dass nur in einträchtigem Zusammen- 26. Keiser H. AI., Wernli Schutz, Vgl. Künstlerlexikon. wirken von Religion und Staatsleben Garantie für gedeihliche Entwicklung in der Zu- 27. Keiser H. AI., Thomas Haffner, Vgl. KUnstlerlexikon. kunft liegt. 28. Kirsch und Luksch, Geschichte der kathol. Kirche, München. 29. Lehmann, Die gute alte Zeit, Chaux-de-Fonds. * 30. Lehmann, Führer durch das Landesmuseum, 2. Aufl., Zürich 1907. Am Schlüsse meiner Arbeit danke ich allen Herren, welche die Freundlichkeit 31. Leunis, Synopsis des Tierreichs, 3. Aufl., Bd. II. 32. Lütolf, Die Glaubensboten der Schweiz, Luzern 1871. hatten, mich durch Ratschläge, durch Ueberlassen von Material, sowie durch direkte 33. Mayer, Geschichte des Bistums Chur, Stans 1908. Mitteilungen zu unterstützen, besonders dem Hochw. Herrn Rektor Keiser in Zug und 34. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich, Bd. III, IX und XIII. Herrn Kantonsrat Dr. Merz in Baar, sowie meinem Ib. Vater für die getreuliche Be- 35. Miilinen, Varianten des Ncuenburger Wappens, in Archives heraldiques Suisses 1900. sorgung der Korrekturen. 36. Neujahrsblatt der Hülfsgesellschaft Zug 1907. 37. Niederberger, Die Entwicklung der Gerichtsverfassung in Obwalden, Obwaldner Geschichtsblätter, 1. Heft, Zürich 1901. 38. Nüscheler, Die Gotteshäuser der Schweiz, im Geschichtsfreund, Bd. XL. Literatur - Verzeichnis. 39. Obwaldner Geschichtsblätter, Zürich 1901 und 1904. A. Manuscripte. 40. Quellen zur Schweizergeschichte, Bd. VI. 41. Ringholz, Geschichte des Benediktinerstiftes Einsiedeln, Bd. I. 1. Diebold Schilling, Amtliche Berncr-Clironik; Mscr. der Stadtbililiolhek Bein. 42. Rüeger, Chronik der Stadt und Landschaft Schaffliausen, herausg. vom histor. antiquar. Verein 2. Diebold Schilling, Beschreibung der Burgunderkriege; Mscr. A. 5 der Zürcher Sfadtbibliothek. Schaffliausen, Bd. 1. 3. Edlibach, Zürcher-Chronik; Mscr. A. 75 der Zürcher Stadtbibliothek. 43. Sacken, Katechismus der Heraldik, Leipzig 1899. 4. Edlibach, Kopie der Zürcher-Chronik; Mscr. U. 9 der Zürcher Stadtbibliolhek 44. Schradin, Reimchronik des Schwabenkrieges, Sursec 1500. 5. Haggenberg, Wappcubiich; Mscr. 1084 der Stiftsbibliolhek St. Gallen. 6. Leu, Wappenbuch; Mscr. Leu 117 der Stadtbibliolhek Zürich. 45. Schulthess, Städte- und Ländersiegel, Bd. IX und XIII der Mitteilungen der antiquarischen Ge- sellschaft Zürich. 7. Rüeger, Chronik der Stadt und Landschaft Schaffhausen ; Mscr der Kantonsbibliothek Schaffliausen. 8. Silbereisen, Reimchronik des 2. Kappeler-Krieges ; Mscr. Bibl. Wett. 33 der Kantonsbibliothek Aarau. 46. Schweizer und Zeller-Werdmüller, Siegelabbildungen zum Urkundenbuch der Stadt und Landschaft 9. Tschachtlan-Dittlinger, Berner-Chronik; Mscr. A. 120 der Stadtbibliothek Zürich. Zürich, Zürich 1891. 10. Tschtidi, Anna gentilitia nobilium Helveliae; Mscr. 1086 der Stiftsbibliothek St. Gallen. 47. Staiitz, Wappen der Schweiz. Eidgenossenschaft und ihrer 22 Kantone, im Archiv des hist. Vereins Bern, Bd. VI, Bern 1867. B. Druckwerke. 48. Staub, Stadt und Amt Zug im Jahre 1352, Geschichtsfreund, Bd. VII). 1. Angst, Zuger-Wappenscheiben im Ausland; Anzeiger für Schweizer. Altertumskunde. 49. Staub, Der Kanton Zug, 2. Aufl., Zug 1869. 2. Archiv des historischen Vereins Bern, Bd VI. 50. Tripet, Ueber den Ursprung der Wappen; vgl. Archives heraldiques Suisses, Bd. I 18. 3. Archives heraldiques Suisses, Jahrgang 1, 2, 12, 13 und 21. 51. Von Ah, Bundesbriefe der alten Eidgenossen, Einsiedeln 1891. 4. Bakus, Dcscriptio Helvetiae, Quellen zur Schweizergeschichle, Bd VI. 52. Weber, Die Eigenleute des Gottesgerichtes am Menzingerberg und im Aegerital, Geschichts- 5. Baumgnrtner, Geschichte des Kantons St Gallen, Bd. II, Zürich und Stuttgart 1868. freund, Bd LXIII. 6. Blumer, Staats- und Rechtsgeschichte der schweizer. Demokratien, I. Teil. 53. Weber, Das Wappen des Kantons Zug und die Gcmeindewappen, Zuger-Nachrichten 1908, 7. Bonstetten, P. Albrecht v., Descriptio Hclvcfiae, in Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Nr. 44, Beilage. Zürich, Bd. III. 54. Weber, Der Zugerschild als Vielizeichen für Welschlandkühe, Zuger-Nachrichten 1908, Nr. 48, 8. Büchi, Albrecht von Bonstetten, Frauenfeld 1889. Beilage. 9. Chmel, Sitzungsberichte der Wiener Akademie, 1849. 55. Widmer, Geschichtlicher Bericht und Rechenschaft, Beitrag zur Geschichte der Pfarrgemeinde und Kirche von Baar, Solothurn 1885. 10. Coraggioui, Münzgeschiehte der Schweiz, Luzern 1896. 56. Wurstisen, Basler-Chronik, Basel 1580. 11. Dändliker, Geschichte der Schweiz, Bd. I. 57. Zuger-Nachrichtcn, 1907 und 1908 12. Diebolder, Die Kantonswappen der Schweiz, in den „Pädagogischen Blättern", 1904. 58. Zuger-Kalender, 1700 und 1775. 13. Diebolder, Das Schweiz. Landesmuseuin, ein Spiegelbild der Kulturentwicklung der kathol. Kirche in der Schweiz, Schweizer. Kirchenzeitimg, 1907. 14. Dierauer, Geschichte der schweizer. Eidgenossenschaft. 15. Eidgenössische Abschiede, Bd. I.

32 33 geringere Sorten, über welch letztere öfters Verrufungen und Abschatzungen dieser und jener Art stattfanden, so auch in Zug, worüber nachstehende Ratserkanntnisse Aufschluss erteilen. 4. Oktober 1631. Dess neuw vfglegte pfundzolss Ist erkandt, wie auch der bösen geringen Münzsorten, so Im Lauf. Erstens soll man gen Zürich fründtlich schrille, dass sy die unser nit beschwärendt, zum andern soll Hr. wyssenbach ein vfzug machen, wass die Bärner, Fryburger und Solothurner münz whärt syendt, damit man sy taxieren und darnach Rüefen Könne. 13. May 1645. Künftigen Zinstag Im Anckhen Hauss zu thun, dass man die Das Münzwesen von Zug 4 schillig von den Zürcher höher nit Abnemmen vnd si vssgeben sollen, Als vmb ein gut batzen vnd bi 10 Kronen buoss vnd verlurst dess gelts. und das beabsichtigte Geldprägen in Baar. 17. December 1652 hat Hr. Ammann Zurlauben Relation gethan sampt Ammann trinkler, wass gestrigs Tags Ze Lucern wäge dess Zu Bärn gesehenen Abruofs dess gelts verhandlet worden, hierauf beratschlaget, dass Ihm Korn- vnd Anckhenhauss der Ruof ergehen solle, dass man die Bärn bz Änderst nit als vmb halbe einnemmen solle, Von J. M. Weber-Strebel, Zug. die Zürcher Aber das galt Auch Änderst nit Abnämen Alls wie dis bey Ihnen grüeft worden, soll aber Niemand gmusset si, die Bärnbatzen ein Ze nämmen, so bis vf witer bescheidt, Und Ist Tagsatzung Allhier von den vier Catholisch Orten vnd Zürich Angsehn, bleibte hiemit by den schon Angeschlagne Zedlen, dass man galt einnemme, Miinzwesen von Zug lag ehemals wie dasjenige von Luzern und der Ur- so man wüsst wider Abzkhomme, sonderli die Bärn Batzen, Auch Allerlei Crützer vnd kantone im Münzkreise Zürich. Neuenburger halbbz. vnd Margröfler Schillig, welches alles die von Zürich ganz Abgrüft, Am 25. April 1425 kam zwischen den 7 alten Kantonen das erste Münz- was aber Friburger vnd Solothurner münz andrift, So die von Zürich Auch etwas Ab- konkordat zu Stande, welches unterm 18. Mai auf 50 Jahre besiegelt wurde. grüft, Alls die bz. vmb 2 Lucerner schillig vnd die halbe bz. vmb 1 Zürich Schilling, Zug nahm somit zum erstenmale an den Beratungen über das Münzwesen teil. Ein hiemit Auch Jedermann gewarnt sein. neuer Vertrag wurde dann im Jahre 1487 abgeschlossen. 20. December 1652. Baschi Roth Ist vmb 20 a buoss anglegt, vmb dass Er gut Das erste Geldstück von Zug, einen Groschen, erwähnt Haller in seinem Münz- Sorten Geldt Zu Zürich verwächslet und fuls galt Ins lant brocht. kabinet aus dem Jahr 1526. Genannt werden Zugermünzen eigentlich erst in der Mitte 3 September 1729. Wegen den Zu Luzern und schweitz (Schwyz) verrueften des XVI. Jahrhunderts. Münzmeister Oswald Vogt prägte für Zug Geld, jedoch in teil- vnderwaldner Schillingen, solle mit Hrn. Ammann geredt werden, dass er mit Zuzug weise schlechter Qualität, was auf den Tagsatzungen zu verschiedenen Erörterungen Hm Statthalter Mänigklichen den schaden abzuhalten, auch eine Verordnung mache. und Beschwerden Anlass bot. Gegen Ende des XVI. Jahrhunderts lieferten dann Mit Beginn der 1720er Jahre folgten dann die für den Rat und Gemeinde Zug Kasp Weissenbach und seine Nachkommen (1580—1718) gutes Zugergeid, welches sogar unruhigen Zeiten, der sog. Linden und Harten Handel, die heimlichen Versammlungen in Deutschland etc. Absatz fand. Geprägt wurden in verschiedenen Jahrgängen, soweit in Ställen und Wäldern der Rischer-, Chamer- und Steinhauser-Bauern, ferner die mir bekannt: Kronenthaler, halbe Kronenthaler, Dicken, halbe Dicken, Groschen, Schil- leidigen Angelegenheiten zwischen der Stadt und den 3 aussein Gemeinden. linge, Kreuzer, Heller, Batzen, halbe Batzen, Pfennige (auch goldene), Rappen, Angster Im Jahre 1729 glaubte dann das äussere Amt, zu Baar ebenfalls Münzen prägen (letztere zwei auch in Silber), und '/<> Assis. Ferner verschiedene Goldstücke, nämlich zu dürfen. Dieses Vorhaben wurde dem Rate von Zug zur Kenntnis gebracht, hierauf Achtels-, Viertels-, Anderthalbe- und ganze Dukaten. vom Rat und Gemeinde in Behandlung gezogen und folgende Schlussnahmen getroffen: Kronenthaler von 1621 und 1622 tragen auf dem Avers die Aufschrift: Tugiensis Nach gehaltenem Extra-Statt-Rath v. 8. August 1729 hat Hr. Staabführer vor- und Moneta — No. Cantonis (vom Kanton geprägt) und das Bildnis St. Michaels. Derjenige anbringen lassen, was massen gester Nach der gemeind Einige Burger an Ihn gelanget vom Jahre 1623 die Aufschrift: Moneta Nova Tugiensis. Die zwei von 1565, von Vogt und begehrt: dass die M. g. Hr. wider das zugesagte Münzen und Rapen bregen (prägen) gefertigt, mit Spruch: His Qui Odert Pace Eram Pacificus + Moneta No. Cantonis des Feurers von Baar protestieren sollen, widrigenfalls sie auf Nachmittag widerumb Tugiensis (Mit denen, welche den Frieden hassten, war ich friedfertig. Neue Münze des vmb eine gemeind angehalten, weilen hiedurch directe des Libell und vnsere bürger- Kantons Zug) sind seltener und nur zu höhern Preisen erhältlich. Dicken und halbe liche Freyheit gehemmt werde. Dicken, mit Bildnis St. Oswalds, und Groschen (Zugerschild und Reichsadler) in Silber Erkhandt: das über schon gethane protestation von seithen hoch- und wohlermelten geprägt, gibt es besonders in letzterer Art in grosser Zahl und vielen Variationen Hr. Staabfüehrers annoch eine Deputatschaft an Hr. Ammann schickher abgeschickht, und (von 1565 bis 1691; soweit in Zuger Münzsammlungen vorhanden). Auf den Schillingen sowohl wegen Einhellig abgefasten meinung der Mghr., als Eine löbl. Burgerschaft ist St. Wolfgang dargestellt. denuo solemniter (von neuem feierlicher), und In optima forma (in bester Form) pro- testiert werde, mit dem heitern Zusatz, dass wir nit gestatten können noch sollen, dass Im XVH.Jahrhundert entwickelte sich das Münzwesen in der Schweiz ganz besonders, die Mghr. vom Ausser-Ambt vns vnsere bürgerliche Freyheiten abnehmen, und ist Hr. so dass bereits jeder Kanton eigenes Geld prägte. Es gab freilich neben guten, auch

35 34 staabfr. Brandenberg dise Commission übergeben worden. Der dan in anther orth Zurückh gebracht: dass Hr. Ammann nit sehe, ob solte dises vnser bürgerlichen Freyheit Eine Infraction seyn, Er werde Es ad Interim verbietheii lassen, bis und so lang Im Ersten Statt und Ambt Rath Ein mehreres davon abgehandlet werde. Nachmahlen Einhellig Erkhandt: dass man die Mghr. von lobl. 3 Gemeinden das Rapen Müntzen mit allem gewalt behaupten wolten, so sollen die Mghr. von der Statt ohne fernere vnderredung auftreten, wie dan Hr. Staabfüehrer schuemacher (Zug) Es annoch genugsam Erleuthert, dass Es Crimen false (Verbrechen der Fälschung) Eines DAS frömbden Fürsten schilt oder Präg Subreptitie Zu entlehnen, wan sie also nit wolten abstehen, wäre man gezwungen, Ein solches Lobl. Stände Zürich und Luzern Zu par- ticizieren. Stadtratsverhandlung vom 20. August 1729. KLOSTER FRAUENTHAL Morgens Eine beeydigte Gemeind Zu halten und dan wegen dem Müntzen Zu Geschichtliche Mitteilungen. Baar Zu relatieren, bevor aber bei Hr. Landschreiber nachzuschlagen, mit was reserva- tion dem Feurer die angster Zu prägen übergeben worden. Die Münz-Angelegenheit von Baar gelangte unterm 21. August an die Gemeinde- Von Emil Suter, Bezirkslehrer, Wohlen. Versammlung in Zug und es wurde beschlossen: Dass dem Feurer zu Baar von lobl. drey gemeinden an ein Frömbdes orth be- willigte Rappen schlagen ist nit nur allein wegen prostituierung des orths schillts, als ii. ein Crimen falsi, sondern auch dem Libel Zu wider angesehen worden, solle deswegen bey dem austrucklichen buechstaben des Libels seyn verbleiben haben, undt Ihm Feurer iemit übergebe ich den werten Lesern des „Zuger Neujahrsblatt" die Fort- das Müntzen einhellig abgeschlagen seyn. setzung meiner bescheidenen Studie. Ich möchte für dieselbe die gleiche * * Nachsicht erbitten, wie für den ersten Teil. * Durch die Bundesverfassung vom Jahre 1848 wurde dem Münzwesen ein Ende Arni. Zu Arni besass Frauenthal einen Hof, den sog. Frauenthalerhof und den Zehnten. bereitet, resp. den Kantonen das Recht der Münzprägung entzogen und dem Bunde 1320 ') kauft Walter, Kellner (auf dem Kellerhof zu Lunkhofen), zwei Höfe und übertragen. eine Schuppose zu Arni vom Gotteshaus Muri. Die erstem ertragen 14 Mütt, die letzern Die Bundesbehörde hatte nun die Aufgabe, über Einführung eines schweizerischen 6 Viertel Kernen. Preis: 14 Pfund Pfennige. Diese Güter gehen an Frauenthal über; Münzfusses Anträge zu bringen und die erforderlichen Vorkehrungen zur Einlösung und wann, ist nicht bekannt. Auf diesen Höfen lasteten zwei Verpflichtungen von je acht zum Umtausche der Münzen zu treffen. Hühnern. Die eine wurde 1379 um 8 Pfund, die andere 1404 um 2 Pfund abgelöst. Es wurden im Jahre 1851 folgende Zugermünzen eingegossen: Frauenthal behielt diesen Hof als Handlehen bis 1838. 62 Zwanzig Kreuzerstücke, 1697 verlieh das Kloster den Hof dem „Melcher Rüttimann, mit allen Stucken und 71 Batzen, Gedingen." Das Kloster nimmt als Ehrschatz von dem neuen Lehenmann nur 100 Gulden 5,254 halbe Batzen, ab („trotzdem es zu viel mehr berechtigt gewesen wäre"), weil dieser Lehenmann mit 11,988 Schillinge, seinem Vater, Hans Rüttimann sei., dem Gotteshaus viele treue Dienste geleistet und 13,891 Rappen, wegen des Zehntens daselbst „viel Gfahr und Unglegenheiten gelitten." Unter der 2JI03 Angster Regierung der Frau Aebtissin Brandenberg, 1705 —1742, war das Haus neu erbaut 33,369 Stück. worden. Zins 15 Mütt Kernen, 2 Malter Haber. Von 1751 an betrug derselbe 17 Mütt, 2 Maltet. Am 11. April 1838 2) lässt Frauenthal diesen Hof durch Herrn Franz Josef Müller von Zug, Kastenvogt, öffentlich versteigern. Derselbe wird je zur Hälfte von den Herren a. Gemeinderat Jos. Rüttimann und Gebrüder Leodegar und Johann Huber ge- kauft. Laut Fertigung vom 7. Juni 1838 umfasste der Hof: 1. Doppelhaus (der Länge nach geteilt) und Scheune, aneinander gebaut, eine ganze Dorfgerechtigkeit, Hofstatt 5 samt Kraut- und Baumgarten, oben im Dorf, //( Jucharten, stosst hinten an die Strasse 1 nach Lunkhofen u. s. w. 2. l7 /4 Jucharten Mattland. 3. 30 Jucharten Acker- und ') und folgendes: Zurlaubcn und Archiv Frauenthal. 2) Fertiglingsprotokoll Arni.

36 37 1 Weidland, nebst /i2 Juchart Allmend. 4. 14Jucharten Ackerland auf der Zeig gegen Islisberg. so in denen offenen Zeigen angebaut und gepflanzt werden, der Zehnten zu Händen 5. 15 Jucharten Ackerland auf dein Zeig gegen Oberwil. Endlich all das Eichenholz, des löbl. Gotteshauses Frauenthal getreulich abgestattet und überantwortet werden solle". welches die Lehenleute auf dem Moos hatten. — Alljährlich gehen auf Martini 1 Viertel Die Streitenden waren nicht einverstanden und appellierten an Schultheiss, Rat und Vierzig Kernen Grundzins an die Pfarrkirche zu Lunkhofen, für den Heuzehnten ab dem Moos zu Bremgarten, die diese Sache nochmals vor das Kelleramts-Gericht wiesen. Dieses hielt an und dem Wetlschweilermätteli; ohne dieses frei vom Zehnten und Bodenzins. Kauf- seinem Spruche fest. Nach nochmaliger Appellation ans Gericht zu Bremgarten entschied preis 21,000 fl. nebst einem Trinkgeld von 15 Ludor (Louis d'or?). dieses mit Mehrheit: Die Gemeindegenossen von Arni sollen von allen denen Erdäpfeln, Zehnten. Anno 1409 ') kauft Frau Aebtissin Margaretha von Jestetten den Zehnten welche in des fraglichen Klosters unstreitig zehntbaren Land werden gesetzt und an- zu Ami von Heinz, genannt Kretzinger, von Zürich um 147 fl. an Gold. Der Zehnten gepflanzt werden, an ihre Behörde den gebührenden Zehnten einliefern (24. Nov. 1766). 2 ertrug damals 12 Stück (— Mütt), /3 Kernen, y3 Haber, und 30 Pfennig; dazu soviel Hierauf appellierten die Unterlegenen Genossen von Arni an Bürgermeister und Rat Hühner, wie es in der Verlehnung des Zehnten bestimmt wird. (Später kam auf jedes der Stadt Zürich. Diese erkannten, dass das Kloster Frauenthal bei seinen Briefen Mütt ein Huhn). Dieser Kauf wird gleichen Jahres von der Probstei im Hof zu Luzern und Zehntrechten bestens geschützt und geschirmt sein, mithin auch einen Erdäpfel- bestätigt; aber Frauenthal soll jährlich 30 s Ehrschatz zahlen. 1430 kauft das Kloster zehnten zu beziehen haben solle; jedoch mit der Ausnahme, dass einer jeden Haus- von Probst und Convent im Hof zu Luzern 10 s ewigen Zinses auf dem Kretzinger- haltung;' in der Gemeinde Arni freistehen solle, für ihren Hausgebrauch auf den Weiden, Zehnten zu Arni um 22 Pfund. eingeschlagenen Wiesen oder Hanfländern einen halben Vierling und mehr nit, zu Das Jahrzeitbuch verzeichnet unter dem 1. Dezember folgendes: Starb Frau Agnes Erdäpfeln zehntenfrei anbauen zu dürfen; dahingegen, wenn sie mehreres Land dazu Hörtin; hat gekauft den Zehnten zu Arnen 2 Stück Kernen (ohne Jahrzahl; 1410 nennt anbauen würden, sie aller Orten den Zehnten davon zu geben schuldig sein sollen; das Jahrzeitbuch eine Schenkung von 1 Mütt auf der Mühle zu Schötz von Adelhcit wo übrigens wir es des kleinen Zehnten halber bei der bisherigen Uebung verbleiben Hörtin). lassen (27. Mai 1767)«). 1654 kauft Frauenthal auch die letzte Quart des Zehntens zu Arni von Hans 1807 ist der Arnizehnten losgekauft worden. Alles in allem wurden dem Kloster Glettlin um 300 rhein. Gulden an Gold. bezahlt 258 fl. 10 s. = 1033 Fr.*) Ueber einen Zehntenstreit zwischen dem Kloster und seinen Lehenleuten zu Arni Vildern3) 1337, 24. Aug. schenkt Adelheid von Rynach, spätere Aebtissin, diesen berichtet Zurlauben, Kelleramts Jura folgendes: „Zwischen dem Kloster Frauenthal und Hof (zwischen Cham und Hünenberg) gleichzeitig mit einem Gut zu Hedingen 4) und dessen Lehenleuten entsteht wegen Insainmelns ihrer zu Arni in dem Kelleramt haben- 2 Viertel Kernen auf dem Hof im obern Dorf zu Maschwanden. den Zehnten etwas Streit und Missverständnis, bei welchem Anlasse sich herausstellte, Maschwanden''). Frauenthal besass zu Maschwanden viele Güter. Wie Frauen- dass besagter Zehnten, (der sog. Neugrüthzehnten) der Enden durch Aussteckung unter- thal zu diesem manchfachen Besitztum kam ist nicht durch Urkunden erwiesen. Eine schiedlicher Hölzer sich um ein Namhaftes vermehrt hatte. Nun machte auch das Erklärung dafür gibt uns aber jedenfalls die Geschichte Maschwandens selbst. Den Gotteshaus Muri auf jene Zehnten gewisse Ansprüche, weshalb Zürich zum Austrag Gründern des Klosters, den Edlen von Eschenbach, gehörte mit dem Amt auch Burg des Handels einen Tag ansetzte nach Frauenthal (5. Mai 1686). Das Resultat der und Städtchen Maschwanden. Es ist anzunehmen, dass das Haus Eschenbach, das Unterhandlung war, dass das Kloster Frauenthal „wegen der zu Arni berürts verfallenen gerade zur Gründungszeit des Klosters auf der Höhe seines Ruhms und Reichtums und noch künftig verfallenden Neugrüth zu obrigkeitlichen Händen 600 fl. Zürcher stand (13. Jahrhundert), in der Nähe Frauenthals Vergabungen machte. Die bezüglichen Währung zu entrichten habe, in der Meinung, dass die bei unserem Vogt zu Knonau Urkunden sind verloren gegangen, teils bei der ersten Zerstörung Frauenthals (1352), von diesem Arnizehnten nachher sich befindende Frucht daselbst verblieben und an teils bei der Schleifung der Burg und des Städtchens Maschwanden.(i) Auch spätere gehabten Unkosten verwendet werden, auch im übrigen alle Anforderungen und Un- Schenkungen Hessen sich so erklären; denn Maschwanden ging später an die Edlen kosten, sowohl von syten beider Gotteshüser, Muri und Frauenthal, als auch der Unter- von Hallwyl über, die ja auch zu den besten Guttätern Frauenthals zählen. 1406 ver- tanen coinpensiert und aufgehebt sein sollen. Entlichen lassen wir es bei des Gotteshaus kaufen die Edlen von Hallwyl Maschwanden (samt Horgen und Rüschlikon) der Stadt Frauenthal, diess Arnizehntens halben habenden Brief und Sigeln gänzlich bewenden, Zürich um 10,000 Gulden. das nämlich ein Gotteshaus Frauenthal oder sonst jeder mit Recht Inhaber selbiger Die ersten urkundlichen Nachrichten liegen im Archiv Frauenthals. Briefen allen Zehnten des ganzen Arnibezirkes (ussert was Elters, als diesen Brief 1337 kauft Frauenthal 2 Viertel Kernen auf seinem Handlehen im obern Dorf. vermag und kraft anderwärtig habenden Brief und Urbarien und auch sonsten gewohnten (Das Kloster besass also damals bereits Güter zu Maschwanden.) Siehe oben, wo Uebungen hinausgezogen und genossen worden) jetzt und zu allen Zeyten unhinderlich Adelheid von Reinach 2 Viertel schenkt. ohne ewengklichen intrag und Irrungen beziehen sollen und mögen". ') Meyer S., Kulturhistorisches aus dem Kelleramt. Gestützt auf den obigen Satz „allen Zehnten des ganzen Arnibezirkes jetzt und *) Gemeindeprotokoll Arni. zu allen Zeyten ungehindert" beziehen zu dürfen, beanspruchte Frauenthal auch den 3) Urkundenbuch Frauenthal. Kartoffelzehnten, als man in Arni solche zu bauen begann. Arni aber wehrte sich 4) Siehe Hedingen, Ncujahrsblatt 1908, pag. 30 und 31 nachzutragen. gegen diese Ansprüche, in der Meinung, dass die Briefe nicht sagten, sie hätten von s) Das hier verarbeitete Material stammt zum Teil aus dem Archiv Frauenthal, zum Teil ist es mir in verdankenswerter Weise von Herrn Gemeindeammann R. Leuthold in Maschwanden aus dem allein den Zehnten zu geben. Am 6. November 1766 behandelte das Gericht zu Lunk- dortigen Archiv mitgeteilt worden. Herrn Leuthold meinen herzlichen Dank! hofen diese Angelegenheit und es wurde einhellig erkannt, „dass von allen Erdäpfeln, ") Weil sich Walther IV. von Eschenbach 1308 am Königsmord beteiligt hatte, wurden 1309 Burg und Städtchen in der Blutrache völlig zerstört. (Burg und Städtchen befanden sich auf der ') Archiv Frauenthal. sog. „Stad", wo jetzt die Kiesgruben ausgebeutet werden.

38 39 1339 bezeugt Ulrich von Rüti vor Gericht zu Maschwanden, dass er dem Kloster zahlt dafür 4000 fl. und 20 Thaler und bleibt noch schuldig 2200 fl., die er zu den 2 Mütt auf seinem halben Hof verkauft habe, und 16 Mütt Kernen und 10 fl., die der Hof vorher abwarf, zu verzinsen hat. — 1691 hat 1345 kauft Frauenthal auf der zweiten Hälfte dieses Hofes 3 Mütt. Aus dem Hans Kleiner seine Schuld abbezahlt und den kleinen Zehnten auf sich genommen Revers dieser Urkunde von 1347 geht hervor, dass das Kloster dem Ulrich von Rüti 1686 verkauft das Kloster dem Pfarrherrn Johannes Kägi, zu Maschwanden ein diese Güter wieder zu Lehen gab, denn er verpflichtet sich, diese 3 Mütt jährlich auf Haus ') um 200 Gulden. Der Herr Pfarrer hat die 2 Mütt, die auf dem Haus lasten, seinem Lehen zu zinsen. gebührend zu verzinsen. (Entscheid des Rates zu Zürich.) Ebenso kauft Jakob Walder 1339 hatte Frauenthal auch schon den dritten Teil der Mühle zu Maschwanden von Frauenthal eine Matte um 300 fl. um 11 Pfund erworben. Im XVII. Jahrhundert besass es die ganze Mühle mit allen 1628 kauft Rudolf von Birch, Landschreiber von Knonau vom Mühlehof weg, Mühlerechten. zwei Mannwerkmatten, genannt Hof- oder Mühlematt, einen Baumgarten bei der Mühle 1501 kauft Frauenthal von Peter Verr, Schmied zu Maschwanden, 5 Viertel Kernen und zwei Mannwerk, Eggmatten genannt. Letztere hatte Lienhart Kleiner schon 1618 auf dessen Gütern um 331 fl. und 1505 gibt das Kloster dem gleichen Mann 20 rheinische verkauft. Zins von diesen Erblehengütern 6 Mütt Kernen. Gulden, um 1 Gulden jährlichen Zinses. Ein Grundstück, Lorzenweid genannt, ist 16 Jucharten und sommert jederzeit 1506 bekam Frauenthal Streit mit den Maschwandern. Diese wollten auf der 7 Kühe. Zins: 1 Mütt, 1 Viertel und 1 rheinischer Gulden. Allmend Land einzäunen, um daraus 14 Mütt Kernen zu gewinnen. Das Kloster wollte Ein anderes Gut, Haus u. s w. auf dem Bühl, stosst an die Landstrasse gen Zug. *) das nicht zugeben. Doch der Bischof von Konstanz und der Rat von Zürich gaben den 1800 wird der dein Heinrich Stählin verliehene Hof vergantet. Erlös 13,695 fl. Maschwandern Recht; aber in Zukunft soll Frauenthal bei solchen Unternehmungen Stählin erhält den Hof gegen das Gesamtangebot von 13,700 fl. Dieser Kauf wird am zuerst angefragt werden. 28. November 1803 von der Zürcher Regierung ratifiziert. 1529 bezog Frauenthal laut W. Kolins Urbar von Maschwanden von: Verkäufe und Ablösungen der andern Klostergüter zu Maschwanden sind mir einem Handlehen 14 Mütt Kernen nicht bekannt geworden. ebenso 14 „„ Dieiwil (Freiamt) Unter 1338, 11. November nennt das Urkundenbuch: ein Guot

ebenso 6'/2 „ „ zu Tiethwile, Haus und Hofstatt, item ein Guot, so derbi ligt, heisst das „Wetzleguot", ebenso 16 „ „ erträgt 6 Viertel Kernen, kostet 8 Pfund, weniger 5 s. a ebenso 16 „ „ Toussen ). 1401 kauft Hermann Hünenburger, Zug, 2 Mütt Kernen auf seinem Gut, dem sog. Seemeiergut um 19 fl. Diese 2 Mütt kommen später an Frauenthal. einem Erblehen 13'/2 » ,, ! ab der Mühle 10 /2 „ 1529 bezieht Frauenthal diese 2 Mütt und noch 3 Mütt Kernen und 2 Viertel ab Gütern 1 „ „ Haber und 1711 erhält das Kloster von seinem Erblehen zu „Tuossen" ebenso 3 Mütt ebenso 5 „ „ und 16 Batzen, 2 Viertel Kernen und 2 Viertel Haber. also total 96 '/2 Mütt und 16 Batzen. Wolsen •'). 1344 wird vor dem Gericht zu Maschwanden erkannt, dass Frauenthal Auch in den spätem Urbarien Frauenthals begegnet man ungefähr den gleichen ab dem Hof zu Wollesen, genannt Stapfertshof, 6 Viertel Kernen zu fordern habe. Ansätzen. 1529 bezieht das Kloster von seinem dortigen Erblehen 9 '/« Mütt Kernen; ebenso Am 17. März 1639 wird durch Vertrag1) vom Kloster den Maschwandern die anno 1711. Anlegung eines Fahrweges zum untern Rebberg gestattet. Der zehn Fuss breite Weg Suhr (bei Aarau). Eine Schenkung von Gütern zu Suhr nennt Folgendes"): beginnt oberhalb der Kirche und führte durch Frauenthals Lehengüter. Das Kloster Beromünster, 1331, Mai 21. Herr Jakob von Reinach, Probst zu Münster urkundet, erhielt dafür einen Vierling Wald, an die Klostergüter, die Kirchmatte und das Boll dass Frau lta von Beinwil, Frau Margareth, die Truchsessin, Frau Anna von Beinwil, anstossend und derzeit dem Oslin Willimann gehörend. Dazu sollen die Maschwander ihre Tochter und Johannes und Peter, ihre Söhne, mit Willen des Herrn Ulrich von Reinach, 20 fl. angelden. Zudem haben sie den Weg ewig in Ehren zu halten. Ritters, und Johanns von Hallwil, deren Vögte, dem Bruder Johann, Abt von Kappel 1662 hatten die Maschwander und Frauenthal einen Streit mit den Merenschwandern zu einer Jahrzeit für Herrn Peter sei. von Beinwil, und demselben Abt, zu Händen des wegen den Reusswuhrungen. Gotteshauses Frauenthal, dessen Pfleger er ist, einige Güter zu Suhr geschenkt hat. Im Dorfoffnungrodel von 1619 wird betr. Weidgang auf der Allmend ein Hans Zufikon (bei Bremgarten). 1310, 21 Juli, erhält Frauenthal als Leibgeding 6 Mütt Buchmann als Inhaber eines Frauenthaler Erblehenhofes erwähnt. Er dürfe „inansehung Kernen auf einem Gut zu Zufikon, das erkauft worden war um 18 Mark Silber für er entzwüschend seinem „Ruckschiessenacher" und der Gemeindeallmend den Hag samt Adelheid von Reussegg"). Gatter allein zu erstellen und zu unterhalten habe, am meisten Vieh auf die Allmend treiben. a ') Das Haus stand wahrscheinlich in der Nähe des jetzigen Pfarrhauses, da, wo sich das Schul- 1690 wird ein Handlehen ) als Erblehen verkauft. Der Käufer, Hans Jakob Kleiner, haus befindet. Auch da hiess es früher „im Meierhof". ') Archiv Maschwanden. ••-- Das Land oberhalb der Strasse heisst jetzt noch die „Maiäcker"; *) Dem Kloster gehörte jedenfalls auch das jetzt dem Sennen, Herrn Kohler, gehörende Haus. die genannte Kirchmatte „das Kirch", das an das Bollholz stösst. Weilenmann (= Willimann) ist ein Seine Bauart ist ganz jene zugerischer Bauernhäuser. :'l Zurlauben, Manuscript. altes Maschwander Geschlecht. 4 2 ) Zurlauben, Manuscript. ) Wahrscheinlich das heute dem Hans Kleiner, alt Gemeindeammann gehörende Heimwesen. B In der Nähe des jetzigen, ca. 1800 erbauten Wohnhauses liegt ein kleines Grundstück, „ein Meierhof" ) Urkundenbuch der Stadt Aarau, pag. 41. geheissen, woselbst sich Mauerreste befinden sollen. ") Zurlauben; Archiv Frauenthal

40 41 1350 vergabt Herr Johannes von Wil (Oberwil), Priester, dem Gotteshaus Frauen- 1. Die Hofstetten zu Stadelmatt sollen den Schachen nutzen; thal 2 Mütt Kernen zu Zufikon, auf dem Gut, in welchem die Quelle des Brunnens 2. Die Strassen in den Schachen sollen offen sein; der Stadt Bremgarten liegt, mit der Bedingung, dass seine Schwester Catharina, Nonne 3. Wenn Vieh von Hünenberg oder Frauenthal von Ungefähr in den Schachen zu Frauenthal, diese 2 Mütt in Geld nutzen soll. Nach ihrem Tode soll die Nutzung liefe, so sollen die Stadelmatter dasselbe ungefährdet wieder hinausgehen lassen. seiner Schwester Tochter, Margaretha von Seengen zufallen, und nachher dem Kloster 4 Wenn ein Stadelmatter sein Vieh im Schachenanteil des Nachbars sollte weiden für seine Jahrzeit. ') lassen, so soll er vor den Vogt von Hünenberg geleitet werden. 1462 werden diese 2 Mütt vom Rat zu Bremgarten Frauenthal zuerkannt '). 1488 kauft das Kloster von Welti, Fischer im Wald, den sog. „Wygenschachen" Frauenthal besass auch einen Hof zu Zufikon, der 1420 von Heinrich Landammann um 100 Gulden. Die Gemeinde Hünenberg hat darauf 80 rhein. Gulden Kapital stehen, gekauft und an die Kirche zu Bremgarten vergabt wurde a). die Frauenthal 1491 ablöst. Reussegg. Anno 1348 kauft Hermann Studer zu Maschwanden von Hans Wyss 1512 kauft es von Hans Halter zu Stadelmatt eine Matte, im „Byfang" genannt, in Reussegg eine Matte, „unter dem hohen Bühl" um 14 Pfund. Sie erträgt jährlich um 348 fl. 13 Mütt Diese Matte kommt später an Frauenthal 3). 1561 kauft das Kloster von Felix Wyss zu Stadelmatt ein Stück Mattland in der Frauenthal besass hier den sog. Brunnenhof, den es als Erblehen fortgegeben. „Führen" beim Schachen um 112 Kronen. Herr Wachtmeister Butler hatte auf diese Zins: 21/„ Malter, 1 Mütt Kernen und 2'/« Malter, 1 Mütt Haber Den Ehrschatz konnte Matte Vorkaufsrecht. Er wurde mit einer Tanne befriedigt. die Frau Aebtissin nach Willkür fordern. So wurden entrichtet: 1616 ein Lachs; 1618 Wanghäusern. Wann das Handlehen Wanghäusern (Wan- oder Wannenhäusern) ein Lachs; 1679 Geld; es ist aber nicht gesagt, wie viel4). in den Besitz Frauenthals kam, ist nicht bekannt. Anno 1529 zinsete der Hof 7 Mütt Enikon. 1413 kauft Frauenthal vom Spital zu Zürich ein Gut zu Enikon, ertragend Kernen, 2 Malter Haber und 100 Eier '). 10 Viertel Kernen, um 27 fl in Gold. 1539 wird von Kaspar Bucher ein neues Haus gebaut, wofür ihm 25 Gulden und Als 1515 Enikon und Lindencham ihre Allmend teilten, fielen dem Klosterhof Nachlass dreier Zinsen zugesagt werden 2). statt des „gemeinen Werchs" zu: 3 Jucharten Weid und Feld, genannt Riiti, „item 1691 wird der kleine Zehnten, der in den Maschwander Zehnten gehörte, von 3 Camerlin Reben und ein Plätzlein Land", stosst an die Landstrasse nach Lindencham. Beat Jakob Baumgartner, dem damaligen Lehenmann, losgekauft um 12 fl. Gezeichnet: 1672 kauft Frauenthal von Frau A. Barbara Hunganin, Herrn Dr. Meiers Witwe, Capell, den 18. Februar 1691, Mathias Landolt, Ambtmann s). Matten zu Enikon, die Barthli Butler besass, etwa 8 Jucharten, um 1130 Gulden. 1689 kaufte die Aebtissin Verena Mattmann 16 Jucharten von Beat Jakob Wyss 1830 wird der Zehnten auf dem Eniker Hof losgekauft um 656 Gulden. Da der um 130 fl. 20 s, die dem Handlehen angefügt werden. (Heute das „Feld" genannt, Lehenmann keinen Zehnten mehr entrichten musste, wurde sein Lehenzins auf 29 Gulden links der Maschwanderstrasse liegend) 3). 21 Schilling 3 Angster erhöht. 1711 betrug darum der Lehenzins: 10 Mütt Kernen, 2 Malter Haber und 100 Eier, Boswil. 1437 kauft Frauenthal von Rudolf von Hallwil einen Teil des Keller- oder 60 Gulden. Sollten zwei Zinsen zusammenkommen, so wären je 72 Gulden zuzahlen. hofes zu Boswil um 26 rhein. Gulden an Gold. Dieser Teil erträgt: „10 Mütt minder Ehrschatz 200 Gulden und ein Silbergeschirr oder 30 Gulden. 5 3 Viertel Kernen, 18 Viertel Haber, 14 '/„ Viertel Fassmus ) und 15 Pfund"). Niederwil. Im „dürren Ast" (heute Neuwil) ') waren Frauenthal 6 Jucharten zehnten- Der Haber musste von 1665 an von dem „Höflein" zu Waltenschwil gezinset pflichtig, stossend einerseits an die Strasse, die nach Zug geht, anderseits an die Strasse werden (1710 zinset ein Meier). nach Niederwil 1705 wird laut Urbar verfügt, dass für den Heuzehnten 1 Mütt Haber Oberwil. 1438 kauft Heini Kleini zu Chain von Hans Lang zu Oberwil eine zu geben sei. Wenn das Grundstück aber angesäet würde, so sollte der Zehnten aufgestellt Kernengült von 3 Mütt um 52 rhein. Gulden. Diese Gült kam später an Frauenthal werden. Auch der Zehnten vom Obs, Werg, Flachs u. a. soll getreulich gegeben werden. und ward jährlich verzinst von: Rummentikon. Im Dörfchen Rummentikon selber besass das Kloster keinen Hof. Oswald Werder = 6 Viertel Aber in dessen nördlicher Nachbarschaft erwarb es verschiedene Grundstücke, die heute Sebastian Werder = 3 „ 7 noch unter dem Namen Langweid des Klosters Eigentum sind. Hans Beat Werder = 3 „ (17ii) ). 1490 kauft Frauenthal von Heini Twerenbold in Rummentikon eine hinter dem Schachen zu Stadelmatt*). 1441 verlangte Frauenthal, dass seine 6 „Stadelmatter- Kloster gelegene Weid samt den daneben liegenden Matten um 41 fl. In der erstem hofstetten den Schachen nutzen und niessen sollen, „wie sie vor Altem füro genosen liegt des Klosters Brunnen. haben." Die Gemeinde Hünenberg widersetzte sich dem. Vor den Abgesandten der 1493 geben die Twerenbold eine Weid zu kaufen, „Rudhaberen", jetzt auch Lang- Stadt Zug einigen sich Frauenthal und die Gemeinde Hünenberg wie folgt: weid genannt, um 91 fl. ') Zurlauben; Archiv Fraucnthal. 1613 kauft das Kloster von Statthalter Konrad Zurlauben verschiedene Aeker im s) Argovia X, pag. 97. Rummentiker Feld um 40 fl. und 1671 noch einen Acker auf dem Deckenacker. Dieser 8) Zurlauben. Acker war nach Zug zehntenpflichtig. Als 1671 dieser Acker von Frauenthal als Weid- 4) Archiv Frauentlial und Zurlauben. 6) Fassmuss = '/, Bohnen und '/„ Gerste. ') W. Kolins Urbar. ") Zurlauben. "1 Stadt und Amtsprotokoll Zug 1539, pag. 69. ') Zurlaubcn; Archiv Frauenthal. :i) Zurlauben. *) Zurlauben. *) Bei Niederwil-Cham.

42 43 land eingezäunt wurde, kam es mit Zug überein, noch die folgenden 6 Jahre, aber nicht Frauenthal die Strasse durch diesen Acker herstellt und unterhält, und jederzeit mit länger, 2 '/* Malter Korn geben zu müssen. Aber Zug verlangte den Zehnten auch seinen Knechten und Zügen Holz fahren darf. noch weiterhin. Deswegen fordert das Kloster von einigen betagten Männern hierüber 1493 erkennt der Rat von Zug, dass kein Anstösser sein Vieh im Wald darf Zeugnis ein (1707), woraus hervorgeht, dass obiges Uebereinkommen in Zug nicht weiden lassen. Auch das Fällen von Holz wird den Hiinenbergern und andern bei „recht inkorporiert ist worden". Nach längerem Zwist gibt sich Zug endlich mit einem 3 Pfund Busse verboten. Sack Korn zufrieden Weiterhin aber hat niemand mehr etwas zu fordern. (Zurlauben, 1624 werden die Markungen begangen und die Anstösser verpflichtet, die Um- Manuscript.) zäunungen selbst zu besorgen. Das Gleiche geschieht 1668, wobei besonders der Besitzer Stadelmatter Zehnten. Wann Frauenthal den Zehnten zu Stadelmatt erwarb, ist der Langrüteweiden verbunden wird, den Markungen entlang Umzäunungen zu erstellen. nicht bekannt. 1563 wird in einem Vergleich entschieden, dass im allgemeinen der (Zurlauben.) Stadelmatter Zehnten nach Maschwanden gehöre, ausgenommen jener von der Sand- Fischenzen. Das Fischereirecht Frauenthals in der Lorze dürfte auf die erste Zeit weid, der in den Hagnauer Zehnten geliefert werden müsse. Nach Zurlauben gehört des Bestehens des Klosters zurückgehen. Urkundlich wird über diese Gerechtigkeit jener Zehnten zu Stadelmatt, den früher Engelberg und Frauenthal gemeinsam bezogen, erst im Jahre 1441 verhandelt, in welchem Jahre von Zürcher Schiedsrichtern erkannt jetzt (1600) allein dem Kloster Frauenthal. wird, dass Aevi Schmid in Maschwanden Besitzer der Fischerei im untersten Teil des Der Stadelmatter Zehnten wird mit Vertrag vom 16. April 1854 um 9000 Fr ab- Lorzelaufes, einen Drittel des Flusses bis auf den Grund offen halten müsse. Auch gelöst. Diese Summe ist in vier Terminen zu bezahlen. Der verfallene Zehnten von dürfe er an beiden Enden seiner Fischenz keinen Uebergang und kein Fach erstellen. 1854 soll mit 22 Mütt Kernen alten Zugermasses noch entrichtet werden. (Die letzte Für sein Fischerrecht soll er dem Kloster von seinen Gütern, die er von Frauenthal Quittung ist datiert vom 11. November 1858). Der Zehntenkreis umfasste nach sach- zum Lehen hat, jährlich ein Mütt ewigen Zinses verabfolgen. — 1455 wird vom Rat ;i verständiger Schätzung 175 /4 Jucharten. Auf eine Juchart traf es also 51,2 Fr. zu Zürich dieser Spruch bestätigt und erneuert. Brunnen. Ueber des Klosters Besitzungen zu Brunnen kenne ich nur die Mit- 1485 verträgt sich Frauenthal mit Burkart Schmid, Maschwanden, des Nasenfanges teilungen des Jahrzeitbuches. wegen. Zur Nasenzeit kann Fischer Schmid während zehn Tagen und Nächten die Januar 13. starb Herr Hans von Lieli und sein Bruder Waltherus, hand geben Garne und Netze ganz über die Lorze ziehen. Vom Fang soll er dem Kloster den 1 Mütt Kernen auf dem Hof zu Brunnen; vierthalben Teil (also auf 7 Fische 2) geben. Das Gotteshaus soll dem Fischer für März 13. starb Johannes I/orger und seine Hausfrau Elisabeth; haben uns für ihr diese Zeit des Nasenstriches einen Knecht auf eigene Kosten zur Verfügung stellen. Seelenheil viele Güter zu Brunnen gegeben. (Beide ohne Jahrzahl.) 1554 hatten die Besitzer von Schmid's Fischenz Streit mit den Fischern in der Huobhof. Wann der heutige Huobhof vom Kloster erworben worden, ist mir Hagnau. In dem gütlichen Vergleich, der durch Abgesandte des Rates von Zürich zu- nicht bekannt. Nach der Reformation hatte ein Vogt den Huobhof zu einem Erblehen stande kam, werden auch die Rechte Frauenthals gewahrt: die Mündung der Lorze soll verkauft. 1641 starb des Klosters Pfründner, Jakob Waller ab der Huob. Das Jahr- in ihrem mittleren Drittel bis auf den Grund offen sein und bleiben. Dabei bleibt zeitbuch fügt bei: Von diesem haben wir die Huob wieder bekommen, doch nicht ohne vorbehalten die Zeit des Nasenlaichs, während welcher Zeit die Maschwander Fischer Arbeit und Kosten der hochw Frau Catharina, Aebtissin allhier, welche zuvor von den die vorgeschriebene Oeffnung mit Netzen verschliessen dürfen Vögten, auf ewig andern Lüten verleimt worden. Das Jahrzeitbuch notiert ferner: 1587 erlaubt der Rat von Zug dem Müller zu Chain, Fallreusen („Fahlrüschen") März 3. starb Heinrich Meier ab der Huob, hat gesetzt 1 Viertel Kernen ab der Hasel- zu legen; doch sollte der dritte Teil des Laufes (Rüss) offen bleiben. Aeltere Briefe matten, die er erkauft von Hans Wey. 1529 warf die Huob ab: 8 s, 2 Mütt Kernen vorbehalten — 1592 erteilt auch das Kloster dem Müller die gleiche Erlaubnis. Der 2 Malter Haber. Müller soll dafür geben: 15 Pfund Fisch, 25 Aale, „nicht die kleinsten und nicht die Mariachen, 1529 notiert Kohlins Urbar 2 Viertel Kernen von der Mariachen grössten, sondern die mittelmässigen". Wenn er nicht Aale liefern kann, soll er für (Hünenberg). Dieses Einkommen rührt her von der Aebtissin Clara von Hünenberg, einen 5 Batzen bezahlen. Sollte er aber „Vorteile" anwenden, so soll er von den Herrn die es anno 1345 von der „Totenhalden zu Mariachen" dem Kloster schenkte '). Dieses von Zug gestraft werden; die Hälfte der Strafe soll dem Kloster zufallen. — 1661 er- Grundstück war Pfand beim Kauf des Hofes zu Friesencham und wurde als solches kennt der Rat, der Müller soll 15 Aale geben. s anno 1383 herausgegeben ). 1600 muss der Müller zu Cham die äussere „Fahlrüschen" entfernen, damit der Langholz. Frauenthal kaufte 1419 von Konrad Meyer von Knonau, Bürger zu „Reuss" immerdar offen bleibe. Daraufhin befehlen die Herrn von Zürich dem Masch- Zürich, einen Tannwald, Spertharzbrunncn genannt, um 60 rheinische Gulden; ebenso wander Fischer, den Lauf der Lorze nach altem Brief zu öffnen und offen zu halten. 1436 von Klaus Butler von Hünenberg einen Wald, das Langholz genannt, um 21 rhein. 1605 kauft Frauenthal von Adam Maler in Cham die Fischenz in der Lorze von Gulden Beide Wälder sind ausgemarcht. der Brücke in Rummentikon bis zum Mühlewuhr um 23 Silberkronen '). Um sich das Fahrrecht zu diesem Wald zu sichern, kauft das Kloster 1470 ein Es werden in der folgenden Zeit noch manche Streitfälle der Fischenz wegen ge- Stück Land von Klaus Butler von Hünenberg (im Weisstannenacker) um 2 rhein. Gulden nannt, so besonders jener von 1699 mit Herrn Dr. Müller in Zug. Es würde zu weit an Gold. Dem Verkäufer und seinen Erben gehört alles, was auf diesem „Blätz" führen, dieselben hier zu behandeln. wächst und er hat dafür die Umzäunung auf eigene Kosten zu besorgen, während Frauenthal besass neben den genannten Gütern, Zehnten und Gerechtigkeiten noch ') Jalirzeitbucli, 25. Februar. viele andere. Leider konnte ich keine genauen Nachrichten von Bedeutung finden. Ich '') Siehe Fricsencliam. ') Archiv Fraucnlhal und Zurlauben, Manuscript.

44 45 begnüge mich darum mit deren einfacher Nennung: Besenbüren, Hägglingen, Hallwil, 1352 wurde das Kloster von den Zug belagernden Schwyzern zerstört. Die Birkwil, Dottikon (Mühle), Hefterswil, Uerzlikon, Knonau, Kloten, Tennikon, Hagnau Aebtissin gelangt kurz hierauf mit einem Bittschreiben an die Schwyzer Regierung ') (Zehnten), Schötz u. a. und ersucht bei den neuerlichen Kriegsfällen um Schonung. (Datiert: am nechsten . * * Zinstag nach dem ingenden Jahre 1352). Das zerstörte Kloster wird von den Edlen * von Hünenberg und Reussegg wieder hergestellt. Doch dürfte der Schaden so bedeutend Es interessiert jedenfalls auch zu vernehmen, dass das Kloster auch Weinberge gewesen sein, dass Frauenthal Güter verkaufen musste, z. B. jene im Kanton Uri. in nächster Nähe, in der Egerten, besass. Es war dort auch ein Lusthäuschen errichtet. 1388 wurde Frauenthal von Oesterreichern zerstört, anlässlich des Krieges, in Die Reben wurden 1764, 4—5 Jucharten, ausgerodet. welchem der bekannte Kampf an der Totenhalde stattfand Damit wären des Klosters äussere Schicksale vor der Reformation erschöpft. Wir P. S. Man gestatte mir zu einzelnen Punkten der letztjährigen Arbeit noch folgende wollen noch kurz einen Blick werfen auf das innere Leben und das, was es beeinflusste. Aus den ersten Jahren seines Bestehens wissen wir nichts 1254 a) wird Frauen- Nachträge. thal durch die Aebte von Caroloco, von Gebenhausen und von Aurora (Friemisberg 1. ad Chatnau, pg. 29 unten. Das Grundstück rechts der Strasse, derzeit Matt- bei Bern) dem Zisterzienserorden einverleibt. Hierauf wird vom Abt von Zisterz die und Weideland, wird 1907 an Herrn E Werder, Stadelmatt, verkauft. Visitation dem Kloster Kappel übertragen. Diese Visitation scheint nicht immer zur 2. ad Sarmenstorf und Anglikon. 1809 haben zwei Tragereien ihre Grundzins- Zufriedenheit der geistlichen Obern ausgeführt worden zu sein, darum wird wohl 1441 3 pflicht von 17 '/JJ Mütt gegen Frauenthal abgelöst mit 3374 Franken alter Währung und 1482 ) das Visitationsgeschäft nur auf 3 Jahre übertragen. (171/, a. Mütt — 70 alte Viertel = 100 neue Viertel; 1 altes Viertel -- 1'/„ Sester = Ich kann mir die weitere, die Visitation betreffende Verfügung des Abtes von 22 — 23 it). Salem, wonach der Abt Ulrich von Kappel einer Aebtissinnenwahl im Kloster Frauen- 1852 wird der Bodenzins von Anglikon in ein Kapital von Fr. 819. 15 umgewandelt, thal beiwohnen soll, nicht erklären 3). (1494, 10. Mai.) Hat vielleicht damals M. Dorothea welches 1855 und 1856 abbezahlt wird. Hasfurterin resigniert und ist an ihrer Stelle Margaretha Zinnerin gewählt worden? 3. Seon. 1308, 1. September gibt Berclitold von Rynach seiner Mutter und Schwester (M. Dorothea erscheint zwar noch als Aebtissin 1496 und stirbt erst 1527, während ein Leibgeding, das aber nach deren Tod wieder an die Erben zurückfallen soll. (Dies M. Margaretha schon 1498 als Aebtissin auftritt.) Leibgeding war Morgengabe der Mutter). Es lag im Dorf Seon und ertrug 8 Mütt Im Laufe der Zeit wurde Frauenthal auch aller Vorrechte, Rechte und Ablässe Kernen und 5 Pfennige. des Zisterzienserordens teilhaftig. Davon nenne ich: Der Orden besteht unter besonderm Ferner gibt Berchtold ein Gut, das B. Vorster bebaut, 2 Mütt Kernen erträgt und päpstlichem Schutz; — das Kloster wird von der Steuer für das heilige Land befreit; ebendort liegt. — geniesst die Immunität'); — das Kloster soll von seinen Gütern keinerlei Zehnten bezahlen, u. a. Im XIV. Jahrhundert hatte Frauenthal seine natürlichen Beschützer verloren Es Es ist also eine stattliche Reihe von Gütern, die dem Kloster Frauenthal im Laufe Hess sich darum 1386 in das Zuger Bürgerrecht aufnehmen. Die Bürgerrechtsurkunde der Jahrhunderte zufielen. Seine heutigen Besitzungen (4 Lehenhöfe und das bedeutende stellt aber nichts anderes dar als einen Schirmbrief, der nur von Frauenthals Verpflich- selbstbebaute Gebiet nebst ca. 500 Jucharten Wald) stellen nur einen kleinen Restseiner tungen, dem Schutz und Schirm zum Lohn, spricht f<). frühern Reichtümer, besonders jener um 1500, dar. Die Stimmung der Aebtissin Weifen wir noch schnell einen Blick auf die frommen Bewohner Frauenthals, bevor Magdalena Hindermann ist nur zu begreiflich, wenn sie in ihrer kurzen Geschichte wir die Zeiten der Reformation behandeln. Wie schon am Anfang bemerkt, sind die ersten Frauenthals ca. 1570 schreibt: „Da haben die Vogt so Uebell hausgehalten, diesem Nonnen unseres Klosters ausnahmslos Adelige gewesen. Neben den Geschlechtern derer loblichen Gottshaus syn haben verkauft, Reben und Güter, die zu dein Kloster haben von Schnabelburg, Hünenberg, Hallwil, Reussegg, begegnen wir Angehörigen der edlen gehört, und Vertrunkhen, was syn gehabt haben, syn haben, die Kirchen, die stuben, Familien von Boswil, Bremgarten, Büttikon, Littau, Randegg, Reinach, Rümlang, Saal, in summa, was in dem Kloster ist gewessen, haben sie lassen zergehen, und doch Seengen, Stein, Wädenswil und vielen andern. Jede Klosterfrau hatte für ihre Bedürf- guoth Cristen gewessen." — ') Archiv zu Schwyz; abgedruckt bei Stadiin, Topographie II. Bd., Beilage A. a) Zurlauben, Stemmatogr., T. IV. III. Frauenthals Schicksale. a) Regesten von Kappel von G. Meyer von Knonau, No. 319, 335, 342. 4) Erteilt von Kaiser Karl IV. Das immune Gebiet umfasst nur die Klosterinsel. Leider zwingt mich der mir zur Verfügung gestellte spärliche Raum, des Klosters 6) (Brief gedruckt bei Stadiin, II. Bd.) „Dass wir sy mit dessen nachgeschribenen Gedungen zu Geschicke äusserst kurz zu beschreiben. Viele interessante kulturgeschichtliche Momente unsern Burgern empfangen haben, und sy gemeinigckhlich ihr Lyb und ihr Guot von ihr Dienst in müssen so unterdrückt werden, damit wenigstens das Wichtigste besprochen werden kann. unser Schirm genommen und für die unsern empfangen haben" u. s. w., „mit der Bescheidenheit, dass sy uns jährlichen dry Pfund gewerlicher Pfenig in unser Stadt Zug genommen und geben werden Schon bald nach seiner Gründung hatte das Kloster verschiedene Streitigkeiten sönd. Und ob sy auch in unser Stadt Zug das ihren verkaufen werden, Esswaren, Korn, Haber, Wein wegen Eigentum und Eigenleuten. ') oder Fastmuss, oder was es wäre, das umb Gült oder Zoll unser Stadt, nach unserni Gesetzt geben ') So mit den Rittern Rudolph und Hans von Küssnacht wegen der Einkleidung der Bertha von soll, davon sollen sy auch geben, als andere Leuth tundth ohngefehrt." - „Wcre es auch, dass sy Seedorf; wegen dem Klosterwuhr (siehe Neujahrsblatt 1908, Seite 39: Mühle zu Frauenthal); mit dem einist das Bürgerrecht wieder uffgeben weiten, das mügendt sy wohl Union, undt sollendt Unns aber Meyer des Herrn von Hallwil, wegen Gütern zu Hägglingen u. a. zwenzig üuldin gutt an Geldt undt mit Voll und Übergewicht geweren und geben etc."

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nisse mehr oder weniger selbst zu sorgen. (Diese Einrichtung blieb bis in die neueste Der Rat der Stadt Zug setzte nun einen Vogt nach Frauenthal, Herrn Wolfgang Zeit.) Kolin, der die Güter des Klosters verwalten musste. Der Vogt musste eidlich schwören '): Erst um die Mitte des XV. Jahrhunderts treffen wir auch Töchter aus dem guten „was er da einnimmt und empfohlen wird einzuziehen, das er bei dem Eid wolle ein- Bürgerstande, so aus den Familien Netstaler (Zürich), Lübegger (Zürich), Hasfurter ziehen und meinen Herrn anzeigen und Rechnung darum geben und sein Bestes und (Luzern) u. a. Wägstes thun, sofern es ihm möglich ist, treulich und ohne Gefährde" Für seine In der ersten Zeit lebten im Kloster auch Laienbrüder (Conversen), deren im Jahr- Mühewaltung bezog der Vogt 40 Pfund Pfennig, 4 Miitt Kernen, 4 Eimer Wein und zeitbuch zwischen 1263 (29. Dezember) und 1360 (31. Dezember) viele genannt werden. 2 Malter Haber. „Wenn ein Vogt will die seinigen zu Gast laden, die soll er in seinen Die Reformation brachte dem Kloster Frauenthal, wie so vielen andern Gottes- Kosten haben." Wolfgang Kolin war in die 20 Jahre Vogt zu Frauenthal. 1540 erkennt häusern, ein jähes Ende. 1528 übergibt die kranke Aebtissin M. Margaretha Zinnerin der Rat von Zug, dass der Vogt zu Frauenthal alle drei Jahre gewählt werden müsse. das Kloster dem Rate der Stadt Zug. Wir wollen einen Augenblick bei diesem Er- Wenn seine jährlichen Rechnungen nicht stimmen, kann er abgesetzt werden 2). eignis verweilen. Während dieser Zeit der Bevogtung des Klosters sind viele Frauenthal'sche Güter Aeussere und innere Umstände bereiteten das Eingehen des Klosters vor. Das verkauft oder als Erblehen weggegeben worden. Die Vögte aber haben den Rat des Gotteshaus war durch viele Prozesse finanziell heruntergekommen ')• Und erst der Stadtschreibers Kolin wohl in acht genommen, nämlich: „wohl auf gut Glück und säum' Einfluss des Zeitgeistes! Wohl herrschte innert den Klostermauern noch wahre Fröm- dich nit!", sagt Zurlauben, Manuscript zu Frauenthal. migkeit -'). Doch daneben war die Lebensführung einzelner Nonnen nicht einwandfrei Eine der ausgetretenen Klosterfrauen, Barbara Mörikofer von Frauenfeld, verlangt Sonst hätte nicht Abt Johannes von Wettingen, der 1509 beauftragt wird, in Frauenthal 1535 ihr eingebrachtes Gut zurück. Durch Beschluss des Stadtrates sollen ihr durch zu visitieren, diese Mission abgelehnt und in dem betreffenden Schreiben sehr abfällig den Vogt 20 Gulden für alles verabfolgt werden •'). über unser Kloster geurteilt •''). Zu allem dem kam noch der Einfluss der nahen Abtei Kappel, deren Convent 1527 zur Reformation überging So ist es begreiflich, wenn 1532 gelangen die Maschwander Lehenleute mit dem Gesuch um Aufschub für die Nonnen zu Frauenthal mit einem, allerdings trivialen Mittel zum Verbleiben bei ihre Zehnten an den Rat wegen Verlust, Mangel und Miswachs, damit sie nicht von der katholischen Konfession veranlasst wurden '). Ende des zweiten Jahrzehntes scheint Haus und Hofstatt gejagt würden. — Sie dürfen ihre Zinsen erst von der nächsten Frauenthal von den Nonnen verlassen zu sein und die bereits genannte Aebtissin sah Ernte entrichten '). sich so gezwungen, das Kloster der Stadt zu übergeben. Die zweite Aebtissin nach 1540 klagt Vogt Wolfgang Kolin, dass Hans Golder zu Stadelmatt den Weg von der Reformation hat eine kurze Betrachtung hinterlassen, die diese Zeit zeichnet Ich Wanghäusern nach Mühlau nicht offen lasse. Vor Rat gesteht dieser sein Unrecht und füge hier das diesbezügliche daraus unten bei •'') wird zu 15 fl. Busse verfällt ''). 1541 wird vom Rat zu Zug erkannt, dass Frauenthal ein eigenes Gericht habe (;), ') 1477 musste Frauenthal einen Teil seines Lelienzelintens zu Maschwanden um 480 fl. ver- in welches auch der Hof zu lslikon gehöre. Da aber das Kloster von den Herrn von kaufen (Stadiin, Top.) '') Damals lebte zu Frauenthal die fromme Agnes von Winterthur (Stadiin, Topogr.; Jahrzeitbuch Zug habe bevogtet werden müssen und da die Gerichte zu Händen der Bürger ge- zu Risch). nommen worden seien, so sollen die Vögte und wer in das Frauenthaler Gericht gehöre, 3) Abhorreo illas moniales, lieissl es unter anderem darin. an einem Samstag in Zug klagen und da Recht geben und nehmen. Wer aber auf ') Einige Mitglieder des Rates von Zug verfertigten ein scheussliches Gesicht mit Bart und drei dem Hof zu lslikon sitzt, soll nichts destoweniger jährlich einem Vogt zu Cham schwören, Nasen und schreckten damit die Klosterweiber, dass sie versprachen, katholisch zu bleiben. Die Figur zu handen der Herren und Bürger zu Zug. hiess Guardin Gwar di — heute dich —, und wurde bis 1798, am Tage des versammelten grossen Rates, vor den Fenstern des grossen Rates ausgesetzt. An diesem Tage schickte bis zum Anfang des Während dieser ganzen Zeit wählt der Rat Kapläne auf die geistliche Pfrund zu 17. (18!) Jahrhunderts die Aebtissin vor die Haustür eines jeden Ratsherrn einen Bündel Stroh, und Frauenthal. (Zuerst 1535 und noch 1589.) 7) in der Mitte des ebenfalls an diesem Tag in der Stadt umziehenden grossen Rates trug man das Bild einer Zisterziensernonne. Sich von dieser Zereinonie za befreien, musste der Convent jährlich 3 Giild. 1535 haben die Herren von Zug auf des Gotteshauses Einkünften eine Pfrund 5 Seh. bezahlen." (Stadiin, II., pag. 45.1 errichtet für Frau Ringlerin. Sie erhält jährlich 14 Miitt Kernen, 2 Malter Hafer, 3 Gulden •'•) „Da ist der Unglauben eingerissen und ist die Welt liechtfertig worden und die geistlichen für die jahrzeit, 1 Krone für Fleisch, 7 „Stein" Anken, alle Wochen 1 Mass Milch, niemert für mehr geachtet in dieserem Gottshaus und andern Gottshäusern, da sind die Frauwen zu alle Fronfasten 1 Vierung Gemüse, wie sie es will, 5 Eimer Wein und alle Tage Frauwenthal auch hinlässig worden und sind auch davongefahren und aus dieserem Gotteshaus: Eine H hat ein Mann genommen, die andere ist sunst davon gegangen, doch kann ich ihnen nicht Unrecht 2 weisse Brot Von 1538 werden ihr 10 fl. und 6 Eimer Wein gegeben ). geben, den die weltlichen hand dazuo mit geholfen, Hofarfh und Uebermuoth gegen ihnen gebrucht, Wie Frau M. Magdalena Hindermann erzählt, fanden 1552 etliche Bürger von Zug, dass syn ein Verdruss haben davon bekommen, doch gib ich ihnen auch nit gar recht, Gott vergeh dass man doch nicht so leichtfertig mit dem geistlichen Gut zu Frauenthal umgehen ihnen ihr sünd, und mir auch, Es sind sunst so guth Ehrlich frauwen gewessen und dem Gottshaus könne, wie es die Vögte taten und „fingent so Vill an, das die Herren darzu thäten, löblich und wohl Haus haben gehalten. Da sie dan mehrteils sind dahin gewessen bis an die Aebtissin, dass es wiederum besetzt werd mit Frauwen." die ist gar Krankh gewessen und auch an derselben Krankheit gestorben, Gott gnade Ihro. Die Vorgenante Aebtissin hat nach dem Aman und Rath der statt Zug geschickht, wiewohl 'l Ein erster, klarerer Vogtseid wurde annulliert. Obiger Eid ist geschrieben vom Stadtschreiber syn vorhin schirmherrn diesers üotthauses und aber nit Kastenvögt, da fürohin hatte sie ihnen die Jakob Kolin, Wolfgangs Bruder, und hat den Nachsatz: Wohl auf gut Glück und säum' dich nit! Jak. Kolin. Schlüssel, hab und guoth, sigell und Brief und alles das dem Gottshus zuogehört, überantwortet, das »I Stadt- und Amtratsprotokolle, 1. Bd., pag. 86. :l) do. pag. 55. *) do. pag. 39. •'•) do. pag. 39. syn darmit sollten schalten und walten, nach ihrem Willen, das haben sie wohl tluion können, dan es u) do. pag. 97. herrlich und küstlich alles da ist gewessen. Da haben die Herren des Raths und die Bürger der 7) Stadt- und Amtratsprotokoll pag. 54, 60, und viele andere. statt Zug dieses Gottshaus bevogtet fürohin bis auf die 30 oder 34 Jahr." ") Archiv Frauenthal.

T 48 49 Wirklich wurde noch im gleichen Jahre, am 5 Juli 1552 Frau Anna von Fulach '), beeinflusst zu haben. Frauenthals geistliche und weltliche Obern taten vieles, diese Nonne im Kloster St. Katharinenthal bei Diessenhofen, als Aebtissin von Frauenthal Uebelstände zu beseitigen. Darum erhält 1598 die „Statscriba in Zuck" vom Erzbischof eingesetzt. Sie musste geloben, das Gotteshaus nach bestem Vermögen mit Singen de Veglio ein Schreiben, in welchem zur Reformation des Klosters dringend geraten und Lesen zu versehen; „das Almusen und das Haushalten nach ihrem besten Vermögen wird. Wirklich scheint der Rat die Reorganisation Frauenthals an die Hand genommen uszurichten", jährlich Rechnung ablegen u. s. w. Sollte sie ihren Vertrag nicht halten, zu haben. 1602 kamen die beteiligten Parteien in Jonen zusammen und einigten sich so soll man ihr eine „zitntnliche Pfrund gän" Was sie ins Kloster bringt, soll an ihre auf einen Vertrag, den Jonervertrag, der in der Geschichte Frauenthals eine entscheidende Erben zurückfallen, Erspartes soll dem Kloster verbleiben. Ohne des Rates Einwilligung Rolle spielt. Dieser Vertrag sollte den Einfluss, den der Visitator und die weltliche Schirmstadt im Kloster ausüben sollen, geregelt werden '). Die wichtigsten Punkte darf sie keine Töchtern einkleiden; doch soll ihr auch keine aufgedrängt werden dürfen. 2 Sie führte eine gute, sparsame Regierung, was die verschiedenen Rechnungen im Zuger daraus mögen hier folgen ). Bürgerarchiv beweisen. Sie regierte 14 Jahre. Bei der Wahl der Aebtissin sollen die geistliche und weltliche Obrigkeit anwesend Gleichzeitig werden auch die Einkünfte des Klosterkaplans festgestellt. Seit 1535 sein Der Gewählten sind alle klösterlichen Rechte einzuräumen Doch soll sie dem wurden vom Rat Weltgeistliche eingesetzt Seit dem Jonervertrag 1602 sind Konven- Visitator und der Stadt alljährlich Rechnung ablegen. Einer im Vertrag nicht genannten, tualen von Wettingen Beichtiger zu Frauenthal. vom Rat verlangten Bürgschaft stimmt der Abt nicht bei. Wenn aber „mine Herren" entdecken, dass eine Aebtissin zur Führung ihres Amtes untauglich wäre, so sollen sie Das Weitere über die Tätigkeit dieser Aebtissin berichte ich mit den Worten den Visitator um Abhülfe angehen und bei der Ersetzung mithelfen. Sollte aber seinen der mehrfach genannten Aebtissin Magd. Hindermann: „also ist sye in das Gotteshaus gerechten Begehen nicht entsprochen werden, so sollen sie dafür sorgen, „darmit jeder- kommen, und ein Convent gesammlet, fein von Jugend auf, — da war ich Magdalena zeit dem Gottshuss das sinig verblibe und so wenig als möglich verschweinert werde". Hindermannin von Bligistorf die erst, darnach Catharina Zoberstin, und Anna Hengelerin Dem Visitator wird gestattet, einen tugendsamen, priesterlich gesinnten Beichtiger nach und Fronegg Stockerin, alle aus der Stadt Zug. Da Unsere Frau Aebtissin in dem Frauenthal zu senden. Sollte der Gewählte sich ungebührlich verhalten und dem Gottes- 12 Jahr regiert, da Hesse sie diesen Thurn deckhen und die Helmstangen machen» haus schaden, so dürfen Rat und Bürger seine Entfernung verlangen. Wird diesem Und ein hübsches Kreuz darauf, den es vorhin ein schlechter Thurn war, mit Bley Gesuche nicht entsprochen, so sollen letztere die Pfrund nach Gutfinden von sich aus oben der Knopf daraus" u. s. w. besetzen. Diese Vorgänge waren schuld daran, dass sich Frauenthal von der Zeit an in Intensive Reformen betreffen das klösterliche Leben. Die Nonnen dürfen das seinen Verhältnissen fast ganz von den Herren von Zug abhängig sah. Diese waren Kloster nur mit besonderer Erlaubnis des Vistators zum Zwecke von Besuchen irgend wirkliche Kastenvögte und regierten tapfer in Frauenthal. welcher Art verlassen (Klausur). Auf den Klostergütern dürfen sie Feldarbeiten besorgen, 1554 befahl der Rat, was jede als Nonne eintretende Tochter mitbringen und was 2 spazieren und sich „recreieren erbarlich". Keine Klosterfrau darf ohne Wissen der man jeder geben müsse ). 1563') Gnädigen Frau Briefe und Boten weder senden noch empfangen, weil dadurch „grosse Auch den Beichtiger ernannte der Rat. Unordnung und schier aller Unrath in bemeltem Gottshus entstanden." In geistlichen 1586 nehmen sich die Bürger von Zug sogar vor, auch die Aebtissin zu wählen. Sachen dürfen sich die Nonnen nur an den Visitator wenden, sonst verfallen sie dem Der Convent in seinem und in des Abtes von Wettingen Namen protestieren hiegegen '). Bann. Nicht die von der Bürgerschaft der Stadt verlangte Tochter Jakob Roggenmosers wird Keine Aebtissin darf nach ihrer Wahl „alten Handels, Nids und Hasses gedenkhen gewählt, sondern Katharina Forster von Diessenhofen, die aber nur drei Jahre regiert. s und entgelten lassen", sondern sie soll alle Frauen gleich behandeln. Der Visitator Nach derselben ist vier |ahre keine Aebtissin ). Ihre Nachfolgerin war 1593 M. Elisabetha zunächst, aber auch der Rat von Zug haben hierüber zu wachen. Meyenberg von Baar, die 1600 resignierte. Ihr folgt M. Margaretha Honegger von Bremgarten. Der Visitator und der Rat und Bürger haben einander bei der Reform des Klosters zu unterstützen Gegen Ende dieses Jahrhunderts hatten sich im Kloster viele Misstände geltend Die Folgen des Joner Vertrages entsprachen nicht sofort den Erwartungen. Der gemacht, besonders scheinen Uneinigkeit und Ungehorsam das Conventleben ungünstig Abt von Wettingen und die Aebtissin Frauenthals geraten in Misshelligkeit Nachdem ') Ihre Schwester, Ursula, war Aeblissin im Kloster Klingenthal bei Klein-Basel. Sie wurde das Kloster vollständig abgebrannt, verlangt der Abt, dass es trotz seiner Armut wieder nach Frauenthal begleitet von ihren Brüdern Wilhelm und Jakob von Fulach. — Aebtissin M. Magdalena ganz aufgebaut werde. Ferner soll das Kloster allen Wein von Wettingen beziehen Hindermann schreibt davon: „Da syn von ihrem Convent also gescheiden war, so waren syn Uebell mit ihr zufrieden und wellent ihro ihr guot und hab nil lassen nachkommen, da hat syn erlangt vor und gerät dadurch in Schulden. Die Nonnen werden gegen die Aebtissin rebellisch gemeiner Eidgenossenschaft (Tagsatzungl das syn ihro haben müss geben alles das syn hat verlassen, gemacht und zwei verlassen eigenmächtig das Kloster So sieht sich der Rat von Zug Kleider und Kleinodien, und alles ohne cntgcltnis." gezwungen, tapfer einzugreifen. 1645 befiehlt er, dass weder Nonnen noch Tischtöchter *) 50 Gulden Zuger Währung, 1 aufgerüstetes Bett, „1 Kessi, I Hafe, Pfanne und allen Hus- ohne seine Erlaubnis aufgenommen werden dürfen. 1646 macht er mit diesem Befehle plunder." Wenn sie nach einem Jahr Probezeit austritt, hat sie für Speis und Trank 10 fl. zu zahlen ernst und verweigert die Aufnahme zweier Töchter von Weggis. Ueberhaupt sollen (Stadt- und Amtratsprotokoll). !1) 8 Miitt Kernen, 5 Eimer Wein, 1 Malter Haber, alle Vierteljahr 4 üulden, 1 Vierling Gemüse ') Der Jonervertrag wird unterzeichnet von: E. Petrus, Abt zu Weltingcn; Frau M. Margaretha und 1 Mass Milch. Stadiin II, pag. 51. Honegger, Aebtissin zu Frauenthal und Ammann, Rat und gemeine Bürger der Stadt Zug. 4) Stadiin, Topogr. II, pag. 51 f. Dieser Handel soll im Manuscript beschrieben sein. Ich sah '') Das ziemlich umfangreiche Schriftstück nennt zuerst die zu Frauenthal herrschenden Miss- es nicht. stände, die auf den innern Unfrieden, dann auch auf eine unkluge Haushaltung deuten; das Kloster ") von Miilinen, Helvefia sacra II, pag. 112. soll darum merklich heruntergekommen sein. Abgedruckt: Stadlin, Topogr. II, pag. 230 ff.

50 51 eher zwei aus der Stadt als eine Fremde eingekleidet werden. 1657 protestieren Abt Zug. Sie baut die Kirche neu auf (1731), ebenso die Weberei und versieht die Mühle und Convent von Wettingen gegen diese Eingriffe der Stadt. mit einer neuen Einrichtung. Obgleich also in Frauenthal noch nicht ein musterhaftes Klosterleben herrschte, 1753 zieht viel liederliches Volk umher. Frauenthal wird vieles gestohlen (so verstand es doch die Aebtissin M. Katharina Letter von Zug des Klosters Wohlstand eine Wäsche, die über Nacht hing). Darum befiehlt die Aebtissin strenge Wachen zu heben Sie baute vieles und verlehnte die meisten Klostergüter (1625—1655). während des Essens und der Nacht. 1677 wurde, trotz des Protestes der Stadt die Klausur noch strenger eingeführt; 1757 wurden den Mühlauern, Hagnauern und Maschwandern Zehnten und Steuern von da an durften die Nonnen sogar mit ihren nächsten Verwandten nur noch hinter geschenkt. Grund: Wasserschaden. Frauenthal hat Streit mit dem Stift St. Leodegar trennenden Gittern verkehren '). wegen Zehnten zu Hagnau, die es mit Engelberg seit über 100 Jahren genutzt hat. Die folgenden Jahrzehnte bringen für Frauenthal ruhigere Zeiten. Obgleich dann Das Kloster vermeidet einen Prozess „wilen nach allen dermaligen Umbständen die und wann Wolken den Klosterfrieden trübten, so griff das, was geschah, nicht so tief Gottshüser nichts würden gwünnen." in sein Leben ein, ausgenommen die Ereignisse des Jahres 1712 Ebenso entstehen Zwistigkeiten mit Engelberg 1759; Frauenthal unterzeichnet den Vergleich nicht. Schon 1656 war das Kloster von den „Maschwandern und Zürchern" geschädigt 1766 Ueberschwemmung durch die Reuss. und an drei Orten in Brand gesteckt worden. (Es verbrannten die Rossscheune und 1767. Wegen Einführung neuer Wagen (Deichselwagen, kostete 300 Gulden) die Sennhüte.) müssen neue Strassen gelegt werden Frauenthal, das 200 Klafter erstellen muss, findet 1712-), nach Ausbruch des Toggenburgerkrieges flüchteten die Klosterfrauen ihr seinen Anteil zu gross und reklamiert beim Stadtrat, und wünscht, wie die andern Notwendigstes samt Korn und Wein nach Zug (in den obern Zurlaubischen Hof). Zum Zugerbürger behandelt zu werden. Es erhält zur Antwort, das Kloster sei Bürger „zum Schutz des Klosters legte die Stadt 50 Mann unter Ratsherr Anton Letter dahin, die gä, nit aber zum nä!" Diese Antwort ist jedenfalls der Ausfluss einer gereizten Stim- bis zum 16. Mai blieben. Von da an bis 10. Juni war das Kloster abwechselnd mit mung, die durch einen andern Handel hervorgerufen wurde. Frauenthal musste den Wallisern und Urnern besetzt, von diesem Datum bis 26. Juli wieder mit 70 Zugern. Ratsherren jeweilen zum Neujahr je einen Lebkuchen schenken. Der Ueberbringer An diesem Tage zogen die Zürcher brandschatzend in das Zuger Gebiet ein und be- überging dieses Jahr unglücklicherweise das Haus des Ammanns Kolin, was böses setzten auch Frauenthal, „und dies ohne einigen Widerstand der unsrigen, da alle Blut machte '). Ammann Kolin verlangt später zwei Lebkuchen und noch ein Ge- Soldaten schelmischer davon gelaufen und das Gotteshaus verlassen, ja eher sich davon schenk dazu. gemacht, als die noch hier gewesenen Geistlichen, nämlich die hochw. gnädige Frau Aebtissin M. Verena samt den Klosterfrauen und vier Conversschweslern". Die Zürcher 1767 wird eine neue Freikompagnie unter Major Landtwing gebildet. Frauenthal hielten das Kloster drei Wochen lang besetzt und hatten alles, was nicht niet- und sollte dazu 11 Mann stellen und zwar darunter beide Müller, beide Karrer und den nagelfest war, sich angeeignet: 3500 Garben, allen zuiückgebliebenen Wein, etwa Meisterknecht Das Kloster protestiert beim Kriegsrat gegen diese Massnahme, da es 120 Säume, 5 Pferde, 4 Ochsen, alle Schweine, Schafe etc.; Karren, Pflüge, Hof- und seine Leute nicht auf diese Art ohne grossen Schaden entbehren könne. Es werden Miihlegeschirr u. s. w.; „also dass keine hölzerne Kelle, noch Waschlappen, kein Besen vom Dienste befreit: der Meisterknecht, 1 Müller, 1 Bäcker und 1 Karrer. mehr im Kloster ist funden worden". Es sind auch alle Schlösser (300) abgetrennt worden, 1771 herrscht grosse Dürre. Zürich verbietet darum den Bezug des Zehntens geistliche Bilder und Gemälde zerschnitten worden, u. a. m. „Wollte man alles wieder und des Bodenzinses. Frauenthal bittet den Rat zu Zürich, den Bodenzins beziehen in den vorigen Stand setzen, es kümmerlich mit 20,000 Gulden geschehen könnte". zu dürfen, indem es darauf hinweist, wie fürsorglich es seine Untertanen behandle. Seinem Gesuche wird entsprochen. Jedenfalls gerade nach diesem Kriegsunglück gibt die Stadt dem Kloster 10 Malter 1782 sollte Frauenthal 200 Schritte an der Strasse Zug-Sihlbrugg erstellen. Es Korn und 1200 fl. findet sich mit fünf Dublonen mit dem Unternehmer ab. Ich erlaube mir, die mir bekannten, folgenden, Frauenthal berührenden Ereignisse 1786 wird das Kloster und seine 3 Lehenbauern auch zur Mithilfe beim Bau der kurz, chronologisch geordnet, anzuführen. Sihlbrücke verhalten und zwar so, dass sie mehr als eine ganze Vogtei arbeiten mussten. 1705 wird Frau M. Ursula Zurlauben, als Aebtissin nach Wurmsbach berufen. Eine Reklamation blieb unberücksichtigt. 1715 hilft Frauenthal beim Bau der Reussbrücke zu Sins und gibt daran Kalk, 1789 verbietet Zürich den Bezug des Zehntens und der Grundsteuern auf seinem Mauersteine und besonders hagenbuchenes Holz. Frauenthal bezahlt deshalb lange Zeit Gebiete und im Kelleraint. Durch Vermittlung des Vogtes von Knonau wird aber dem hindurch keinen Brückenzoll. — Der Convent zählte früher nur 12 Nonnen; 1720 sind es Kloster der Weiterbezug derselben gestattet. deren 24 und 6 Laienschwestern. 1793 anerbietet sich Frauenthal an die Lasten der Grenzbesetzung etwas beizu- 1726 — 1742 regiert Frau Aebtissin M. Elisabetha Kunigunda Brandenberg von steuern in der Form billigen Getreides. (80 Mütt Kernen). Es wurden wirklich 60 Mütt ') 1886 sollte die schärfste Klausur durchgeführt werden. Die Frauen hatten die Klosterinauern gar in das Kaufhaus nach Zug geliefert, zum Preise von 17 fl statt 22—23 fl. nicht mehr verlassen dürfen. Frauenthal reklamierte und erreichte, unterstützt vom Bischof Eugenius 1795, 19. Hornung: Brand in Zug. (26 Häuser) Frauenthal sendet seine Spritze und der Regierung des Kantons Zug, beim päpstlichen Stuhl, dass es sich dieser Massrcgel nicht unterziehen musste. Frauenthal ist meines Wissens das einzige Zisterzienserkloster, dessen Nonnen ') Dieser Brauch stammte von der Aebtissin M. Anna von Fulach her. FJii solcher Lebkuchen auf den Klostergülern Feldarbeiten besorgen und sich ergehen dürfen. musste mindestens 12 Pfund wiegen. Frauenthal musste auch jährlich den Mitgliedern des kleinen ") Aus der Kloslerchronik zu Frauenthal, der auch die wörtlich angeführten Stellen entnommen Rates 1 fl., denen des grossen Rates 2 fl., den Schillern 1 Dutzend gestrickte „Sccklin" und 1 '/„ fl. sind. Auch im Folgenden sind die Angaben der Klosterchronik zu Grunde gelegt worden. an Geld verehren.

52 53 und einen Zug mit zwei Pferden, 27 Brote, 3 Mütt Weissmehl u. a. m., ebenso 60 16. Starb Herr Rothgerus von Lithau, Ritter, hat geben 2 Mütt Kernen. Dublonen und zwar 40 an bar, den Rest an eichenem Bauholz. 17. Starb Herr Schweler von Bremgarten und Berherus Santzo von Knonau; hand geben 1 Mütt Mit Anfang des XIX. Jahrhunderts geht die Kastenvogtei an den Kanton Zug über. Kernen. 18. Starb Herr Philippus Schwerter von Dietwil, hat geben 1 Mütt Kernen. Im Sonderbundskrieg wurde Frauenthal mit Einquartierung eidgenössischer Truppen 20. Starb Soror Katharina Ligni, Klosterfrau; hat geben 1 Mütt Kernen oder 80 Pfund, einen Hof beglückt. abzulösen. 1359. Unter der Regierung der Aebtissin Frau M. Wilhelmina Dossenbach wurde das 25. Starb seliglich die hochw. gnädige Frau Mr. Agatha Herzog von Münster, ihres Alters im 73. und gemeinsame Leben der Nonnen genau geregelt. ihrer abteilichen Regierung im 35. Jahr. 1806. 28. Starb Konradus Otto, genannt „Süemsamb", ein guter Freund des Gottshuses. 29. Starben Genata und Anna von Dietikon, zwo Schwestern und Conventfrauen; hand geben 1 Mütt Kernen. Ich bin hiemit am Schlüsse meiner geschichtlichen Mitteilungen über Frauenthal 30. Starb die ehrw. geistliche Frau Magdalena Hindermannin, von Baar, Aebtissin, anno 1575. angelangt. Es soll mich freuen, wenn es mir gelungen ist, etwas zur Orientierung 31 Starb Bruder Arnold Riehwin, hat geben 1 Mütt Kernen; Conventbruder allhier 1360. über die Schicksale dieser frommen Stiftung beizutragen. Februar. 1. Starb Frau Adelheid von Littöwe, hat geben 2 MUtt Kernen. Starb die ehrw. geistliche Frau Elisabeth von Hünenberg, diess Gottshus eine Aebtissin; hat geben 2 Mütt Kernen. 3. Starb Soror Wilburg von Rümlang, eine Klosterfrau. 7. Starb die geistlich edle Frau Anna von Fulach, Aebtissin allhier; anno 1566. War die erste Aeb- Anhang. tissin nach Aenderung der Religion. 11. Starb Soror Katharina von Rinacli, eine Klosterfrau. 14. Starb Soror Agnes von Hünenberg, eine Klosterfrau. 15 Starb Elisabetha Onsorgin; hat uns zu ihrer Seelenheil 10 Guldin gestiftet. Starb Herr Peter Schönbrunner, Schultheiss von Zug; hat unserm Gotteshus 50 Guldin gegeben, i. dass man seiner gedenke. 1641. Starb hochw. Herr Nicolaus Göldlin von Tieffenau von Luzern, 33. Abt von Wettingen und Ordi- Jahrzeitbuch von Frauenthal. narius Visitator allhier, war Vorgehens unser Beichtvater, hernach Abt zu Tennenbach, endlich Vicarius Generaiis. 1686. Das Jahrzeitbuch Frauenthals ist in seiner ältesten Form nicht mehr vorhanden. 16. Starb Frau Zäzilia von Rüssegg; hat geben iij Mütt Kernen. Es wurde abgeschrieben und erneuert 1623 auf Anordnung der Aebtissin Margaretha 1874 starb die hochw. gnädige Frau Gerarda Wickihalter. Honegger vom damaligen Beichtiger Thomas Schöpperlin. 17. Starb Herr Heinrich Sumer von Arowe; hat geben 2 Mütt Kernen. 20. Starb Jakob von Wollhusen, hat geben 2 Mütt Kernen. Eine jüngere Reinschrift ist besorgt von Sr. Mr. Johanna Antonia Andermatt und Item starben Berchtold von Tenewe, der von Seeberg und Hans von Hochenfeld, gute Freund bes datiert: 9. April 1788. Klosters. Im folgenden sind alle jene Daten, die keinen historischen Wert besitzen, aus- 21. Starb Oswaldus Müller, hat geben Xiiij rheinische Gulden. gelassen. Starb die hochw. geistliche Frau Resignata Mr. Ursula Zurlauben, gewesene Aebtissin zu Wunns- Januar. bach. 1727. 22. Starb Herr Ulrich von Rinacli, Ritter, und der älter, hat geben 1 Mütt Kernen. 1. Starb Herr Conrad von Schwytz, hat geben 1 Mütt Kernen. Item Soror Gepa von Ospendal, Klosterfrau, hat geben 1 Mütt Kernen zu Rüti. Starb Soror Katharina Strasserin, Priorin 1613 von Schwytz. Regiert die ehrwürdig und geistlich Frau Margaretha Zinnerin, Äbtissin allhier, anno 1526. (Tag Starb anno 1639 Heinrich Fuchs, Schultheiss und Pannerherr zu Lichtensteig, Seckelmeisler in ihres Absterbens nicht bewusst.) Toggenburg; er hat uns geben für sich, seine Hausfrau Ursula Lenzlingerin und Elisabeth 25. Regiert die ehrwürdige und geistliche Frau Clara von Hünenberg, Aebtissin diss Gottshuses; hat Fuchsin, seine Schwester 100 guot üuldin. Ihro und der Ihrigen Seelenheil soll man gedenken geben den halben Teil folgender Matten: eine Surenmatt an der Halden, genannt bei dem Brun- nach unseres Ordensbrauch. nen; die andere heisst das Habretzmättlein, die dritt Totenhalden zu Mariachen bei dem Steg; 2. Oktava Stephani starb der Wameran Vater und Mutter; hand geben 1 Mütt Kernen. Anno 1345. (Tag ihres Absterbens unbewusst.) 3. Starb Rrtider Peter Schumacher, Convers allliicr; anno 1278. 4. Starb Herr Wilhä'lm von Engelstein; hat geben ein Messachel, kostet 34 Guldin an Gold und ein März. Kelch wiegt XXiiij Loth Silbers. (Tür seine Jahrzeit) 1. Starb Adelheit Schribcrin von Rüssegg, hat geben 1 Mütt Kernen. 5. Starb Frau Adelheid von Rüssegk, eine von Signowe; hat geben 2 Mütt Kernen. 2. Starb Soror Anna von Randegg, Klosterfrau. 6. Starb Soror Catharina von Wädenswile, Konventfrau anno 1287. 3. Starb Heinrich Meier ab der Huob, hat gesetzt ein Viertel Kernen ab der Haselmatten, die er 7. Starb Frau Margaretha zuo Hünenberg, hat geben iij Mütt Kernen. erkauft von Hans Wey. 8. Starb Frau Mcchtildcs von Rinacli, Klosterfrau. 7. Starb Frau Catharina von Stein ; hat geben 4 Mütt Kernen. 9. Starb Ulrich von Loswill; hat geben ein Acher zu Seengen, anno 1258. Item Frau Catharina von Büttikon, von Iffenlhal; hat geben 6 Viertel. 10. Starb Soror Margaretha, genannt Zweckerin, Klosterfrau; hat geben XVI guldin. Item starb Herr Hans Kaiser von Zcdlitz, Beichtiger allhier; hat geben 18 Pfund anno 1353. 13. Starb Frau Helena von Rüssegk; hat geben iij Mütt Kernen. 10. Starb Soror Itha von Lythowe, eine Klosterfrau Item Herr Hans von Lieli und sein Bruoder Waltherus, hand geben ein Mütt Kernen auf dem Hof 11. Starb Herr Hans Fertt, hat geben 10 üuldin. zu Brunnen. Item N., genannt Holzwiler, hat geben 2 Ochsen und andere Gaben mehr.

54 55 12. Starb Frau Adelheid von Reussegg, von Freienstein; hat geben III Miitt Kernen. 23. Starb Beli von Husen, hat geben 2 Viertel. Starb Frau Elisabeth Linbergcrin, hat geben 3 Pfund, 4 Miitt Kernen. Zu wissen, dass die hochw. Frau Verena Nettstalerin, Aebtissin, diesem Gotteshus hat geben ewige Starb Frau Margaretha von Rynach; hat geben 1 Miitt Kernen. Gült 20 Guldin, anno 1460. Starb die ehrw. und tugendreiche Frau Salome Kollin, Herrn Hauptmann Baltasar Letters ehliche 26. Starb die ehrw. Frau M. Ludovica Waltisbühl von Zug, Jubilatin und Seniorin von Gnadenthal, seit Hausfrau; gab uns 50 und 100 Guldin, dass man ihrer in unserm Gebet gedenke. War der Aufhebung der Klöster im Aargau mit der Mutter Priorin und vier andern Mitschwestern hier hochw. Frau Aebtissin Katharina Letterin allhie vielgeliebtes Mutterlein 1644 im Exilium lebend 1843. 12. Starb sei. die hochw gnädige Frau Mr. Agatha Villigerin von Sins. 1771. 28. Starb anno 1648 der ehrsam Hans Suter aus der Chamau, hat vergäbet einen silbernen Kelch. 13. Starb Johannes Horgcr und seine Hausfrau Elisabeth; haben uns für ihr Seelenheil viel Güter Starb Frau Maria Anna Odermatt von Unterwaiden, hat geben 9 Guldin, dass man ihr gedenke. 1696. zu Brunnen gegeben. 29. Die ehrw. und geistliche Frau Udalhilda von Schnabelburg, die andere (zweite) Aebtissin, anno Starb Conrad Meier; hat unser Kirchen jährlich ein Maass Oel vergäbet; war allhie Meisterknecht 1250; des Stifters Tochter. im 40. Jahr; anno 1712. Starb gottselig Ihro Gnaden Herr General Beat Fidel Zurlauben von Thurn und Gestellenburg von Mai. Zug, seines Alters im 79. Jahr, dessen man in unserm hl. Ordensgebet als besonderer Patron 1. Starb Soror Johanna von Rinach, Klosterfrau. und üuttäter gedenken soll; der mit vieler Mühe das ganze Archiv erneuert und mit merk- 3. Starb hochw. Herr Ignatius Staffelbach, Chorherr und Sekretär von Beromünstcr, vergäbet 30 Gul- würdigem Zusatz vermehrt und bestellt hat Anno 1799. den für ein Seelamt. 18. Starb Soror Agnes v. Sal, Klosterfrau. 4. Starb die hochw. gnädige Frau M. Verena Mattmannin von Dietwil, Aebtissin allhier, regiert Item Soror Margaretha v. Sal, Klosterfrau. 38 Jahr. Anno 1726. 19. Starb Hans Wollenwieder (oder Vollenwciderl und seine Hausfrau; hand geben für ihr Seelenheil 5. Starb Herr Stechelin von Zürich und Agnes, sin Hausfrau, und Junker Hans von Mantz, des Rats 1 Miitt Kernen. zu Luzern, gute Freund des Klosters. 21. Starb Frau Anna von Beinwil; hat geben 1 Miitt. 6. Starb Berchlold von Rinach, ein Gönner. 24. Starb Herr Hartmann von Hünenberg; hat geben 30 Schilling Pfenige. 7. Starb der hochw. geistliche Herr Johann Augustin Mahler, Dekan und Pfarrherr zu Rotenburg, 25. Starb die ehrw. geistliche Frau Margaretha Müllerin, Aebtissin, von Zug, 1586. anno 1737, welcher sampt seinen zwei geistlichen Brüdern in unsere Kirchen einen neuen 27. Starb Herr Hans von Rynach ; hat geben 4 Miitt. Kanzel verehrt hat. Item Frau Agnes von Hünenberg; hat geben 1 Miitt. 10. Starb die ehrw. geistliche Frau M. Margareth von Jestetten, Aebtissin, hat geben dem Gotteshus 28. Starb Rudolf von Wil, hat geben 2 Miitt Kernen. und jährlich vermacht 4 Viertel Kernen. Regiert anno 1409. Jahr ihres Absterbens unbewusst. 30. Starb der ehrsam Jakob Waller aus der Huob, unser Pfründer; anno 1641 —• Von diesem haben 11. Starb Hugo von Rifferswil; hat geben 1 Pfund und 6 Schilling Guldin. wir die Huob wieder bekommen, doch nicht ohne Arbeit und Kosten der hochw. Frau Katharina, 12 Starb Soror Katharina Kötterlin, Klosterfrau, kauft ein Miitt Kernen Gelts um 19 Guldin. Äbtissin allhie, welche zuvor von den Vögten auf ewig ander Lüten verlehnt worden. 13. Starb anno 1675 der hochw geistliche Herr H. Carolus Pfeiffer, Chorherr zu Münster; hat an 31. Starb Berchta von Hallwil; hat geben 1 Miitt unsern Altar vergabt 100 Guldin. Starb Herr Conrad Zurlauben, Ritter, Ammanii von Zug, ein sonderbarer Patron und üuttäter des 15. Starb die geistliche Frau Adelheid von Rüssegg, Aebtissin, anno 1300. Gotteshauses; 1629. 18. Starb Felix Stechelin von Zürich und Anna, seine Schwester, gute Gönner des Gotteshauses. April. Die ehrw Frau Verena von Seengen, Aebtissin, 1487. 2. Starb Herr Kaspar Suter, des Guttshuses Fischer, hat geben für ihn und seine Hausfrau Margaretha 19. Starb Herr Petrus von Hiinenberg, Ritter. Kalchoffneri 12 Guldi. 21. Starb Ulrich Freiherr von Reussegg, Guttäter, 1279. 3. Starb anno 1666 der ehrsam Hans Koch von Muri, unser Pfründer, hat neben seiner Pfrund in 22. Starb Gottfried Freiherr von Hünenberg, Guttäter, 1348. unsre Kirche einen Tabernakel vergäbet. 23. Starb Herr Hermann von Reussegg; hat geben 2 Miitt Kernen. 6. Starb die wohlehrwürdig Frau Elisabetha von Hiinenberg, von Rinach, Klosterfrau 24. Starb die ehrw. geistliche Frau Mr. Cäcilia Huoberin von Zug, 1657, als Aebtissin regiert 2 Jahr Starb die wohledle, villehr- und tugendreiche Jungfrau Anna Schuemacher, Dischtochter allhier minder 7 Tag. dero Herr Vater, Ratsherr Jos. Antoni Schuemacher 52 '/* Gulden Kapital schenkt zu ihrer Jahr- 25. Starb Herr Walter von Hallwil; hat geben 6 Viertel Kernen ab der Mühle zu Tottikon. zeit; 1724. 26. Starb Frau Agnes, Gräfin von Nellenburg; hat geben den Acker zu dem überngiessen, die Matten 7. Starb die ehrwürdig geistlich Frau Benigna von Hiinenberg, die erste Äbtissin, regiert anno 1236. im Sand und die Schachen, die dabei liegen. 1319. 8. Starb Frau Ita von Beinwil; hat geben 1 Miitt. 27. Priester Johannes von Bremgarten, Pfarrer zu Sarmistorf, vergäbet uns an seine Jahrzeit den 9. Udalricus, früher von Schnabelburg, Stifter anno 1231, starb anno 1254. Frau Agnes, Freyfrau Bodenzins zu Sarmistorf, anno 1276 von Eschenbach, Stifterin, starb 1249. Ihre Kiuder waren: Berthold, Walterus, Joannes, Ulricus, 28. Starb Herr Johannes von Willer, Pfarrer zu Wollascliwyll; hat geben an seine Jahrzeit 2 Miitt Udalhilda, Äbtissin, Hadelheidis, Conventfrau, Elisabeth und Agnes, deren Seelen man gedenken Kernen Bodenzins, 1304. soll, als unsern Stiftern. 29. Wir wollen gedenken der Seelen Rudolf und Gottfried, Grafen von Habsburg, unsern Guttätern. 11 Starb Frau Hemma, genannt Wannerin, hat geben ! Miitt Kernen. 30. Starb Walter Freiherr von Eschenbach; von ihm haben wir die Mühle zu Merischwand 1274. Im Jahre 1860 starb der hochwürdig Herr Josef Suter, Präfekt und Professor in Solothurn, gebürtig 31. Starb Ulrich Freiherr von Rynach; hat geben Güter zu Hergensperg. 1331. von St Wolfgang, im 82. Jahr, Wohltäter des Klosters. 12. Starb Herr Gottfried von Hiinenberg, Ritter, hat geben 3 Miitt Kernen. Junius. 14. Frau Elisabeth von Hallwil, Aebtissin anno 1330. 15. Starb Soror Mechtildis Pfungnia, eine Klosterfrau, gab 9 Schilling Guldin. 1 Starb die ehrw. und geistliche Frau M. Katharina Letterin, von Zug, Aebtissin; hat regiert 27 Jahr, 19. Starb Soror Petronella von Rinach, Klosterfrau. anno 1655. 20. Starb die ehrw. gnäd. Frau Agnes, von Wellenberg, Aebtissin, 1369. 2. Starb Herr Arnold von Rynach; hat geben für seine Jahrzeit 24 Mark Silbers 1414. Starb anno 1648 der ehrsam Felix Müller und Catharina Ztircherin, seine Gattin. Haben geben 3. Starb Arnold, Freiherr von Wedisschwill: von Ihm hat das Gotteshaus gehabt das Schloss zu 100 Guldin und 30 Loth Silber, unser Lieben Frau zu einer Krön, dass man ihrer gedenke. Wedisschwil am Zürichsee. Dafür wird dem Kloster bezahlt 270 Mark Silber. 1285. 21. Starb Soror Anna Hengelcrin, hat geben 30 Guldin. 6. Adelheid Hofacherin, hat geben und geordnet 10 und 100 Guldin, gewesene Köchin allhie. Starb die ehrw. Frau Veronika Stockerin, hat geben 1 silbernen Becher. 8. Starb Heinrich Schwartzo, hat geben 2 Mütt

f 57 56 10. Die Jahrzeit von Rudolf und Ulrich, Freiherrn von Balma; haben geben Güter zu Wedisschwill und 5. Starb Katharina von der Palm. Riffersschwyll. 1280. 6. Starb Herr Ulrich von Reussegg. 11. Starb Elisabeth von Baldwil. 9. Starb genannt Gulo und einer genannt Knörzli; hand geben 1 Mütt Kernen. 12. Starb Benigna von Hünenberg, deren man soll gedenken. 10. Anno 1780 sind ertrunken in der Lorze, nächst bei der untern Mühle die ehr- und tugendsamen Starb die hochw. gnadige Frau Mr. Verena Wirtin von Waldshut, Aebtissin dies Gotthuses. Jungfrauen Mr. Elisabetha Sutcr von Stadelmatt und Margaretha Butler, beide von Hünenberg Anno 1688. Regiert löblich 31 Jahr. und Tischtöchter des Gotteshauses. 13. Starb Frau Anna Schwarzin von Zug; hat geben 8 Mütt Kernen auf dem Hirzlis Gut zu Riithi, 11. Starb die ehrw. und geistliche Frau Klara von Hünenberg, Aebtissin. für Ihr und Ihres Mannes Heinrich Jahrzeit. 1320. 12. Starb Frau Maria Mertzin von Zug, hat unserm Gotteshaus vergäbet ein weiss Uamastin Mess- 14 Starb Ulrich, Freiherr von Rüti, hat geben Güter zu Maschwanden 1339 gewand samt einem Fürhang zum Altar. 1639. 15. Starb Adelheid von Hatwil 14. Starb Herr Ulrich von Reussegg; hat geben 3 Mütt Kernen. . . Item Arnold z. der Linden ; hat geben ij Mütt. 16. Starb Soror Margaretha von Heggbach 16. Wernerus von Tettcnwies, Ritter, gibt dem Gotteshaus'testamentweis seine Güter zu Nicderriffers- Item Wernherus von Knonau. wil. 1277. Item Ida von Sygnau, hat geben 1 Mütt. 18. Starb Heinrich, Edler von Camo, Ritter, hat geben den Zehnden zu Kam 1256 (Chamau.') 18 Starb Herr Konrad Türst, Doktor, hat geben ein seidener Messacher, anno 1503. 19. Starb Soror Anna Hörtin, Klosterfrau, 1403. 19. Starb Agnes, eine Hausfrau Ottonis von Wyl, für welches Seelenheil Johannes, ihr Sohn, geben 20. Starb Marqunrt, Freiherr von Seengen, hat geben Güter zu Lunnern, 1346. hat 2 Mütt Kernen. 21. Slarb Heinrich Tegg, hat geben 1 Mütt Kernen. 20. Starb Herr Arnold von Rynach, Ritter, hat geben iiij Mütt Kernen. 22. Starb Heinrich, Freiherr von Villingen, unser sonderbarer Freund und Guttätcr, 1370. 22. Starb Herr Bruno von Baldwyl, hat geben 2 Mütl. Starb die hochw. gnädige Frau M. Martina Augustina Weber von Menzingen, ihrer Regierung im 26. Starb Pfaff Hans von Wyl. 35. Jahr. 1840. 27. Starb Ita, eine Küchenmeisterin, hat geben eine Matten zu den Holzliiisern, gibt alle Jahr 16 Plappart. 24. Starb Soror Elisabeth von Jestetten, Klosterfrau. 30. Sind gestorben Margaretha zu dem Thor und Agnes von Sal. Klosterfrauen, von denen hat das 25. Starb Menta von Ilallwil Gotteshaus 1 Mütt Kernen und mehr den 30 u Haller. 26. Starb Wernherus Schenk von Brunegg, Ritter, unser Guttäter. Von ihm haben wir Hatwil. September. 27 Starb Waltherus von lberch, Ritter, unser Guttäter. Von ihm haben wir Islikon, 1248 1. Starb Ita von Hertenstein, Priorin. 28. Starb Adelheid Müllerin, hat geben iij Mütt Kernen : 29. Starb Bruder Ulrich von Baar, Convers allhie, 1333. 7. Starb Frau Ita Swnbrin von Arowe; hat geben 2 MUtt Kernen • • 30. Starb Bruder Johannes von Kiissnacht, Convers allhie, 1340. 14. Starb Katharina von Hünenberg, von Herdeck, hat geben 2 Mütt Kernen. Starb der hochw. gnädige Fürst und Herr P. Plazidus Zurlauben, Freiherr von Timm und Zug Juli. der erste Fürst zu Muri im 40. Jahr seiner hochlöbl. Regierung; hat unserer lieben Frau den Thron vergäbet. 1723. 1 Starb Frau Margaretha Schwerterin, Konventfrau, hat geben 1 Mütt Kernen zu Dietwil. 23. Starb Adelheid Deggin ; hat geordnet 1 Mütt Kernen, mehr 2 Viertel Kernen, Gelts um XV11I. 2 Starb Bruder Jakob, Convers allhie, 1329. Pfund Guldin 3. Starb Soror Verena von Hettlingou, Klosterfrau. 30. Starb Soror Regula Durstin, 1519. Item Margaritha Matzingerin, hat geben 4 Mütt Kernen. 1499. Oktober. 5. Starb Bruder Peter, Convers allhie, 1268 6. Starb Frau Margaretha Honeggerin, Aebtissin und Eröffnerin allhier 1620. 1. Starb Frau Adelheid Rietmannin, hat geben 1 Mütt Kernen 7. Starb Bruder Konrad, Convers allhier, 1271. 2. Starb Elisabeth von Arow, hat geben 1 Mütt. • • . • . 8. Starb Bruder Heinrich, Convers und Gastmeister, 1280. 3. Starb die ehrw. geistlich Frau Katharina von Bremgarten, Aebtissin, anno 1290. 9. Starb Herr Wernhard Schenk von Bremgarten, Ritter. Item Soror Margaretha von Jestetten, Klosterfrau. 10 Starb Frau Verena Truttmannin, hat geben 3 Mütt Kernen. 4. Starb Frau Petronella von Rynach, hat geben 2 Mütt Kernen. 11. Starb Herr Marquart von Reussegg, hat geben iii Mütt Kernen. 5. Starb Hartmann von Reussegg, hat geben 2 Mütt Kernen. 12. Starb Soror Margaretha von Seengen, Klosterfrau. 12. Starb Heinrich von Rynach, hat geben 5 Mütt Kernen. 15 Anno 1644 starb die ehrw Frau Elisabetha Meienbergin von Baar, Aebtissin, resigniert anno 1600. 15. Starb der Edle, Ritter Henrich von Us'tro, 1318. 17. Starb Soror Katharina von Willer, Klosterfrau, 1329. 16. Nach Ordensbrauch sollen wir folgenden Personen gedenkent weil sie uns den Zehnten zu Zwillikon 18. Sind gestorben Soror Marg"arctha und Adelheid, 2 leibliche Schwestern von Hünenberg, Klosterfrauen. zu kaufen gegeben, nämlich Ulrich, Hans und Heinrich Lende samt ihrer Angehörigen. 19. Starb Soror Anna von Hünenberg, Klosterfrau 17. Regiert die hochw. geistliche Frau Adelheidt von Rynach, Aebbtissin, anno 1348, der Tag ihres 20. Sind gestorben Hans Müllers Vater und Mutter, hand geben 1 Pfd. Guldin. Absterbens ist unbewusst. 21. Starb Soror Katharina Horgerin, Klosterfrau, hat für sich und ihre Eltern geben einen Weingarten 19. Starb Soror Margaretha, Trucksessin von Wolhusen; hat geben iij Mütt Kernen. am Ritgast. 24. Starb Berchtold von Tetenowe, hat geben 3 Schilling Gulden. 23. Starb Rudolf Müller von Zürich, hat geben auf seinem Haus 15 Schilling ewigen Zins. 1302. 30. Starb Bruder Ulrich zu Nageil, Convers, 1339. 25. Starb Soror Margaretha von Seengen, 1339. 28. Starb Rudolphus von Maschwanden, hat geben 10 Schilfig. November. 30. Starb Eberhardus von Rotenburg, hat geben 1 Mütt. 4. Starb Rudolf von Arowe, hat geben I Mütt Kernen. 6. Starb Frau Hemma Wannerin; hat geben 4 Mütt Kernen üelts und auf ihre Jahrzeit 2 Mütt Kernen August. Gelts folgen um Fisch; 1324. 1. Starb Soror Jta von Baar, Klosterfrau 9. Starb Soror Adelheid Hüterin; hat geben 1 Mütt Kernen zu Brunnen. 2. Starb Soror Elisabetha Hutrin, Klosterfrau, hat geben 2 Mütt Kernen. 12. Starb Bruder Peter von Constanz, Convers 1290. 4. Starb Katharina von Bremgarten, ein Klosterfrau. 13. Starb Hans Rats von Maschwanden, hat geben 2 Mütt Kernen und 16 Guldin.

58 59 14 Starb Frau Adelheid Frickin von Bremgarten, hat geben 6 Viertel Kernen ab dem Hof zu Ma- 3. Ita (Idda) eine von Wädenswil, laut Jahrzeitbuch; siehe Anhang: 19. Dez. schwanden. 1290 starb sie. Sie zeichnet: 1264, 26 März; 1271, 29. Juli;1) 17. Starb Soror Agnes Hörtin, Priorin, hat geben XII Guldiii. 1277, 17 Febr.;') 1279, im April; 1287, 26. April und 30. Dez.3) 4 19. Starb Walterus von Hallwil, Ritter, hat geben 10 Mütt Kernen zu Seengen, 1257. 4. Catharina von Bremgarten. Sie urkundet: 1290; 1299, 8. Jan. ) Das Aebtissinnenverzeichnis 20. Starb Gusta N. (Thya?) von Zürich. 1266. zu Frauenthal nennt sie von Bern, was von Mülinen unwahr- 21. Starb die ehrw. geistliche Frau Elisabetha Lubeggerin, Aebtissin anno 1477 scheinlich findet. Sie dürfte eher aus der Familie derer von 22. Ludwig, Graf von Frohburg, 1246. Bremgarten im Aargau sein und so mit der Familie des Dekans 24. Starb Soror Margaretha Thya, von Zürich, Conventfrau 1277. Johannes von Bremgarten verwandt sein, der um jene Zeit 25. Starb Bruder Conrad von Schaffhausen, Convers 1325. das Kloster so reichlich beschenkte. Todestag: 3. Okt. 27. Starb Imar von Seengen, Schultheiss zu Bremgarten, hat geben 1 Miitt Kernen anno 1418 5. Adelheid von Reussegg. Sie zeichnet 1300; 1310, 21. Juni. Todestag: 15. Mai. 30. Starb Ulrich von Seedorf, Convers allhier und seine Schwester Bertha, Klosterfrau; 1270. 6. Elisabeth von Hünenberg kommt vor 1318; 23. und 24. Febr. 1337.1 24. Aug. 1337. Dezember. 13. Dez. 1339. Todestag: 1. Febr. 1. Starb Frau Agnes Hörtin, hat gekauft den Zehnten zu Arnen, 2 Stück Kernen. 7. Elisabeth von Hallwil zeichnet 1330 Todestag: 14. April 2. Starb Herr Ulrich von Buttikon. 8. Clara von Hünenberg. 1340; 24. Juni 1343. Todestag: 11 August. 5. Starb Gottfried von Bühl, hat geben 4 Mütt Kernen; 1339. kommt vor zwischen 1345 und 1354. Todestag: Das Jahrzeit- Starb der hochw. geistl Herr P. Ludovicus Zurlauben von Zug, gewesener Beichtvater und Gross- 9. Adelheid von Reinach buch schreibt: 17. Okt. regiert die hochw geistliche Frau Adel- kellner zu Wettingen; 1724. heid von Rynach; der Tag ihres Absterbens unbewusst. 20. 6. Starb Frau Elisabetha von Reussegg, von Trachselwald; hat geben 3 Mütt Kernen. Dez. starb Soror Adelheit von Rynach, Klosterfrau. Dürfte 10. Starb Heinrich von lberch; hat vergäbet Güter zu Rüti; anno 1270. damit nicht dieselbe Persönlichkeit gemeint sein? 11. Starb die ehrw. geistl. Frau Elisabetha Solerin, Aebtissin allhie; 1425 (Elisabetha von Saal). 12. Starb Bruder Heinrich von Tennikon, Convers allhie. 1302. 10. Anna zeichnet 1359, 18. Juli. Die Verkaufsurkunden der Güter im 16. Regiert die hochw. geistl. Frau Agnes von Buttikon, Aebtissin anno 1373 (Tag ihres Absterbens Kanton Uri. — 1360 (Archiv Beromünster). Das Aebtissinnen- nicht bewusst.l verzeichnis in Frauenthal, Leu und Stadiin kennen diese 17. Regiert die hochw. geistliche Frau Dorothea Hasfurterin, Aebtissin allhie anno 1496. (Der Tag Aebtissin nicht. - Damals lebte zu Frauenthal als Nonne ihres Absterbens ist nicht bewusst.) Frau Anna Spezier (Spetier), Schwester des Abtes Hans III. Starb sei. die hochw. geistl. Frau Mr. Elisabetha Kunigunda Brandenberg von Zug, ihres Alters aus Zürich, in Kappel (| 1366). Regesten des Klosters Frau- im 62. und der hochwohllöblichen Regierung im 17. Jahr, anno 1742. brunnen No. 688. 19. Regiert anno 1271 die hochw. gnädige Frau Ita von Wädischwil, Aebtissin. Starb 1290. kommt vor: 1362, 18. Nov. Todestag 20. April 1369. 20. Starb Soror Adelheid von Rynach, Klosterfrau. 11. Agnes von Wellenberg 24. Starb Soror Adelheid Hörtin; hat geben 1 Mütt Kernen auf der Mühle zu Schötz. Anno 1410. 12. Agnes von Buttikon zeichnet 1373, 25. Juni, 1382, 1383. Todestag 16. Dez 26. Starb Johannes von Hallwil, hat gehen 3 Mütt Kernen zu Seengen; 1336 13. Margaretha von Jestetten aus dem Klettgau, 1392, 1409. Todestag 10. Mai 1409. 28. Starb Schwester Ita, genannt Grevana (Gräfin?); hat geben 2 Mütt Kernen. Starb hochw. Herr P. Michael Alois Landtwing von Zug, Kaplan in St. Wolfgang und nachher 14. Elisabetha von Saal aus Winterthur, starb 11. Dez. 1425. Pfarrverweser in Trasadingen, 1863. Er brachte uns die Reliquien des hl. Liberatus. 15. Verena Netstaler aus Zürich, die erste bürgerliche Aebtissin. — Starb 23. April 29. Starb Bruder Berchtold Oggi, Convers allhier; 1263. 1460, „gab dem Gotteshaus 20 üüldin ewiger Gült." (S. Jahr- 30. Sind gestorben Heinrich und Mechtild von Buele. zeitbuch.) 16. Elisabetha Lübegger. Starb 21. Nov. 1477. II. 17. Verena von Seengen. Starb 1487, 18. Mai. 1 18. Dorothea Hasfurter starb 1527. Das Jahrzeitbuch sagt einfach 17. Dezember: Verzeichnis der Aebtissinnen. ' Regiert die hochw. geistliche Frau Dorothea Hasfurterin, Aebtissin allhie; Tag ihres Absterbens unbewusst. — Namen. . Daten und Bemerkungen. 19. Margaretha Zinnerin. Starb 22. Febr. 1529. •-- Sie wird im Aebtissinnenverzeichnis schon 1498 als Aebtissin genannt. Es gelang mir nicht, die 1. B. (Benigna) von Hünenberg erscheint in Urkunden v. 1236 und 1254. Laut Jahrzeitbuch Unklarheit in der Reihenfolge der beiden Aebtissinnen aufzu- starb sie am 7. April. Dasselbe verzeichnet aber auch unterm klären. — Jedenfalls hat Bezug hierauf der Befehl, den Abt 12 Juni das Absterben einer Benigna v. Hünenberg. Johannes von Salem 1494, 10. Mai gibt, nämlich: Abt Ulrich 2. Udalllilde von Schnabelburg. Des Stifters Tochter. Sie urkundet 1250, 1268, •) 2. April 1269, und der Prior Mathias Murer, sollen an einer Aebtissinnen- 25 Nov.;i) 1270, 17. Mai1) •- Starb 29. April. wahl im Frauenthal teilnehmen. (Weiteres s. unter II. Refor- mationszeit.) ') Mitgliederverzeichnisse finden sich: Leu und Holzhalb, Lexikon der Schweiz; Stadiin, Topo- graphie des Kantons Zug, II. Bd. Zurlauben, Manuskript in Frauenthal und E. F. v. Mülinen, Helvetia ') siehe Berikon, 1908 pg. 35. sacra II, pg. 111 ff. a) siehe Rifferswil, 1908 pg. 32. -) siehe Merenschwand, Jahrgang 1908 pg. 33. a) siehe Wädenswil, 1908, pg. 40. ;1) siehe Zwillikon, 1908 pg. 34. 4) siehe Sarmenstorf, pg. 37. ') siehe Rüti, 1908 pg. 34. 5) Jahrzeitbuch in Zürich pg. 193a und 62a.

60 61 20. Anna von Fulach wurde 1552 als erste Aebtissin nach der Reformation von der Stadt Zug eingesetzt. Sie war vorher Nonne im Dominikaner- innenkloster St. Katharinenthal bei Diessenhofen. Siehe II. Teil. Starb 7. Febr 1566. 21. Magdalena Hindermann von Blickcnstorf, Baar. ') Starb 30. Jan. 1575. 22. M. Margaretha Müller von Zug, erwählt 1576; starb 25. März 1586 23. M. Catharina Vorster aus Diessenhofen, erwählt 1587; starb 13. Dez. 1589. Der Prediger. 24. M. Elisabetha Meyenberg von Baar. Erwählt 1593; starb 15. Juli 1644. Resignierte 1600. Ich kannt' nicht seinen Namen, So schlicht bescheid'nes Wesen, 25. M. Margaretha Honegger von Bremgarten, erwählt 1600; starb 6. Juli 1625. Er sprach zu mir kein Wort; So freundlich und so mild! 26. M. Catharina Letter aus Zug. Erwählt 10 Juli 1625. Starb 1. Juni 1655. Wie Doch hat er mir gepredigt So kindlich fromm sein Beten, stimmt hiezu die Bemerkung des Jahrzeitbuches: hat regiert 27 Jahr? Und tut es fort und fort. Das Aug' der Unschuld Bild! 27. M. Cäcilia Huber aus Zug. Erwählt 1655; starb 24. Mai 1657. Ein Prediger ist jeder 28. M. Verena Wirth aus Waldshut, erwählt 1657; starb 12. Juni 1688. Sie regierte Durch Blick und Wort und Tat. — 31 Jahre. Wohl dem, der, wie mein Braver, 29. M. Verena Mattmann von Qrossdietwil, Kanton Luzern. Geboren 1650, erwählt 1688, Für Gott gepredigt hat! 15. Juni, starb 4 Mai 1726. Regierte 38 Jahre. 30. M. Elisabetha Cunigunda aus Zug. Geboren 1681; erwählt 9. Mai 1726; starb 17. Brandenberg Dez. 1747. 31. M. Agatha Villiger von Sins, geboren 1694; erwählt 1742, 27. Dez.; starb 1771, Der Autter Abendseöen. 12. März. Regierte 29 Jahre. Nun hab' ich fromm dich eingebettet, Auch deinem Mund, so frisch und munter, 32. M. Agatha Herzog von Beroniünster, geboren 1733, 20. Sept., erwählt 1771, 18. Mein liebes Kind, zu süsser Ruh'! Des Kreuzes heil'ger Segen komm'! März; starb 25 Jan. 1806 Regiert 35 Jahr So schlaf nun wohl und träume selig Noch lallest du! Wenn du einst redest, 33. M. Martina Augustina Weber von Spreitenbach. Geboren 1765, 13. Okt., erwählt 31 Jan. Mein Trost, mein Glück, mein Liebling du! Sprich wahr und rein und lieb und fromm! 1806; starb 1840, 22. Juni 34. M Gerarda Wickihalter von Altishofen (Kanton Luzern), geboren 1803, 5. Jan., erwählt Ich schmücke deine klare Stirnc Ich setze dir des Kreuzes Zeichen 2. Juli 1840, starb 1874, 16. Febr. Mit einem Kreuzchen, schlicht und rein. Auf's junge, lebensfrohe Herz. 35. M. Wilhelmina Dossenbach von Baar; geboren 1838, 14. April, erwählt 1874, 16. März; Mög' all dein Sinnen und dein Denken Rieht' einst dein Glauben und dein Hoffen starb 1896, 11. Febr Dem Herrn einst wohlgefällig sein! Und all' dein Lieben himmelwärts! 36. M. Ludovica Schmid von Emmen (Kt. Luzern), geb. 1861, O.Oktober, erwählt 1896, 17. Februar. ') Bei den folgenden Acbtissinnen werden nur noch kurze Personalien angegeben. Weiteres ist unter II. zu finden. Liebhaberei. Jeder Mensch hat seine Freude, In ein Auge, das der Keuschheit Ob sie gleich nicht allen tauge; Zarten Liebreiz freundlich malet, Meine ist es, hinzublicken Das der Seele Geistestiefe In ein treues, dunkles Auge, Ernst und würdig wiederstrahlet. Zarter, frömmer ist das blaue, Freundlich, wie die lichten Sterne; Doch im klaren, braunen Auge Ruht mein Blick besonders gerne.

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. . Uebertrag Fr. 40,500. — Baar. Kirchgemeinde: Von Frl. Katharina Widmer sei., Lehrerin, für den Pfrundfond . Fr. 500.— Cham. GOLDENES BUCH Kirchgemeinde: Von hochw. Herrn Pfarrer Stadiin sei. für die innere Kirchenrenovation Fr. 5,000. — #€- German Meier sei, Zug ...... » 3,000. — Hünenberg. Bürgergemeinde: Von hochw Herrn Pfarrer und Dekan Stadiin sei., für den Armenfond Fr. 1,000.— der Walchwil. • Vergabungen im Kanton Zu Bürgergemeinde: vom 1. Oktober 1907 bis 30. September 1908. Von Frl. Anna Marie Hürlimann sei., Steinhausen, in den Armenfond . Fr. 400.— Das goldne Buch soll seinen Platz erringen, Wenn ewig sind verstummet Leid und Groll, Kirchgemeinde: liniporgclialtcn wird's auf AdlerschwinKen, Als einz'gcs Buch, das Gott einst lesen soll. a) Zu Gunsten der Pfarrkirche: lsabcllc Kaiser. Von Fr! A Hürlimann sei., ab Hof ...... Fr. 400.— b) An die Kirchenrenovation: Stadtgemeinde Zug. Von hochw. Herrn Dekan Speck ...... Fr 1,500.— Einwohnergemeinde: c) An die Anton - Kapellen -Renovation : Verschiedene Spender ...... Fr. 2,069. 75 Von Frau Dr. Karolina Bossard-Müller sei., Zug für den Schulfond . Fr. 1,000.— „ einem unbekannten Donator für das Polizeiwesen . . . „ 10,000. — do. für das Feuerwehrwesen . . „ 10,000.— Neuheim. Bürgergemeinde: do. für das Annenwesen . . . „ 10,000.— Aus dem Nachlass des Hin Jon. Staub sei., Frauenthal, für den Armenfond Fr. 204 — Bürgergemeinde: a) für den Bürgerspital: Total Fr. 54,573. 75 Von Herrn Stephan Luthiger sei. in Zug . . . . .Fr 1,000.— „ „ German Meier sei, Zug ...... 1,000. — „ hochw. Herrn Dekan Stadiin sei., Cham . . . . . „ 2,000. — Vergabungen zu Gunsten der zugerischen Kinderheiistätte „ Frau Dr. Bossard-Müller sei., Zug ...... 1,000.— vom 1. Oktober 1907 bis 30. September 1908. b) Für die Waisenanstalt: Von tit. Allgemeinen Konsumgenossenschaft Zug .... Fr. 50 — Von Herrn Stephan Luthiger sei., Zug ...... Fr. 1,000.— tit. Bank in Zug ...... 500. - Kirchgemeinde: tit Männerchor Zug (Ertrag des Wohltätigkeits-Konzertes) . „ 100. — Von Herrn Stephan Luthiger sei, Zug, für die Pfarrkirche . . Fr. 2,000. — nicht genannt sein wollender Seite aus Zug . . 5.— „ Frau Dr. Bossard-Müller sei., Zug, für die Pfarrkirche . . „ 1,000.— tit. Schuljugend Cham-Hünenberg, zum Andenken an ihren lieben verstorbenen Herrn Dekan Stadiin sei. statt einer Kranzspende „ 105. - Oberägeri. N. N. aus I-I „ 50 — Bürgergemeinde: Fr 810.— Von Herrn Dr. Alb. Letter, Oberägeri, zum Andenken an seine Gattin, zu Gunsten der Waisenanstalt .... Fr. 500. — Uebertrag Fr. 40,500. —

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