Ausstellungen Und Projekte 2021
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AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE 2021 Außenansicht des Leopold Museum mit MQ Libelle auf dem Dach des Museums, Foto: Leopold Museum, Wien/Ouriel Morgensztern Wien/Ouriel Museum, Leopold Foto: Museums, des Dach dem auf MQ Libelle mit Museum Leopold des Außenansicht DE 1 AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE 2021 WIEN 1900 AUFBRUCH IN DIE MODERNE Seit 16.03.2019 EMIL PIRCHAN VISUELLE REVOLUTION 08.12.2020–06.06.2021 INSPIRATION BEETHOVEN EINE SYMPHONIE IN BILDERN AUS WIEN 1900 08.12.2020–06.06.2021 Ö1 TALENTESTIPENDIUM AUSSTELLUNG DER NOMINIERTEN 29.10.2020–07.03.2021 MENSCHHEITSDÄMMERUNG ZWISCHEN LYRISCHER EMPFINDSAMKEIT UND SACHLICHER WELTAUFFASSUNG 10.02.2021–05.04.2021 THE BODY ELECTRIC ERWIN OSEN – EGON SCHIELE 16.04.2021–26.09.2021 JOSEF PILLHOFER IM DIALOG MIT KÜNSTLERN DER MODERNE 30.04.2021–29.08.2021 KOOPERATION IMPULSTANZ – VIENNA INTERNATIONAL DANCEFESTIVAL 15.07.2021–15.08.2021 DIE SAMMLUNG SCHEDLMAYER EINE ENTDECKUNG 10.09.2021–16.01.2022 LUDWIG WITTGENSTEIN FOTOGRAFIE ALS ANALYTISCHE PRAXIS 24.09.2021–23.01.2022 KUBIN AUF DER COUCH BEKENNTNISSE EINER GEQUÄLTEN SEELE 19.11.2021–13.02.2022 2 WIEN 1900 AUFBRUCH IN DIE MODERNE Seit 16. März 2019 Die als Dauerpräsentation konzipierte Ausstellung Wien 1900 – Aufbruch in die Moderne Kurator: Hans-Peter Wipplinger gewährt einen Einblick in die enorme Fülle und Vielfalt künstlerischer wie geistiger Errun- Ebenen 4, 3, 0 genschaften dieser Epoche mit all ihren kulturellen, sozialen, politischen und wissenschaft- lichen Implikationen. Basierend auf den von Rudolf Leopold gesammelten Beständen des Leopold Museum und ergänzt um ausgewählte Leihgaben aus mehr als 50 privaten und in- stitutionellen Sammlungen, vermittelt die Präsentation auf einzigartige Weise das Fluidum der einstigen Weltkulturhauptstadt Wien und beleuchtet die von Gegensätzen geprägte Aufbruchsatmosphäre, die zur Zeit der Jahrhundertwende herrschte. Über drei Etagen hinweg sind auf mehr als 3.000 m2 Ausstellungsfläche rund 1.300 Expona- te zu sehen. Die Präsentation glänzt mit einer einzigartigen medialen Vielfalt, die von Male- rei, Grafik, Skulptur und Fotografie über Glas, Keramik, Metall, Textilien, Leder und Schmuck bis hin zu Möbelstücken und ganzen Wohnungseinrichtungen reicht. Zahlreiche Archivalien ergänzen die thematischen Schwerpunkte. Die Ausstellung spannt einen zeitlichen Bogen von ca. 1870 bis 1930. Wien war im Fin de Siècle Nährboden für ein beispiellos fruchtbares Geistesleben in den Bereichen der Künste und Wissenschaften. Paradoxerweise ereignete sich diese singuläre Hochblüte zeitgleich mit der stetigen Zunahme von politischen und sozialen Machtkämp- fen sowie Interessenskonflikten zwischen den verschiedenen Nationalitäten der Österrei- chisch-Ungarischen Monarchie. Die Einzigartigkeit gründet vor allem auch in der Tat sache, dass von dieser Blütezeit nicht nur spezifische Bereiche betroffen waren, sondern der Aufbruch in den unterschiedlichsten Disziplinen – von Malerei, Literatur und Musik über Theater, Tanz und Architektur bis hin zu Medizin, Psychologie, Philosophie, Rechtslehre und Ökonomie – stattfand. Neu in der Präsentation ist das Gemälde Altar des Dionysos von Gustav Klimt, welches das Leopold Museum als Schenkung aus privater Hand erhalten hat. Darüber hinaus werden aus konservatorischen Gründen Fotografien, grafische Arbeiten und Archivalien alle paar Monate ausgetauscht, womit neue Nachbarschaften und damit neue Blickwinkel in der Präsentation entstehen. MORIZ NÄHR Gruppenaufnahme der Secessionisten im Hauptsaal der XIV. Ausstellung, 1902, Foto: Austrian Archives/Imagno/picturedesk.com JOSEF HOFFMANN Schlafzimmer für die Tochter des Textilindustriellen Max Biach, 1902, Foto: Leopold Museum, Wien/Lisa Rastl EGON SCHIELE Sitzender Männerakt (Selbstdarstellung), 1910, Öl, Deckfarbe auf Leinwand, 152,5 × 150 cm, Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger GUSTAV KLIMT Tod und Leben, 1910/11, umgearbeitet 1915/16, Öl auf Leinwand, 180,8 × 200,6 cm, Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger GUSTAV KLIMT Altar des Dionysos, 1886, Öl auf Leinwand, 32 × 158 cm, Leopold Museum, Wien, Schenkung aus Wiener Privatbesitz, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger 3 EMIL PIRCHAN VISUELLE REVOLUTION 08.12.2020–06.06.2021 Das Leopold Museum zeigt mit der Ausstellung Emil Pirchan – Visuelle Revolution die ers- Kuratoren: te umfassende Retrospektive zum Werk des Künstlers in Österreich. Mehr als 200 Objek- Ivan Ristić, René Grohnert te geben Einblick in das Schaffen von Emil Pirchan (1884–1957), der als Gebrauchsgrafiker Ebene -2 ebenso reüssierte wie als Pionier des expressionistischen Bühnenbildes. Zudem betätigte er sich als Designer, Architekt, Autor, Buchillustrator und Hochschullehrer. Seinen Einfallsreich- tum konnte der vielseitige Gestalter an den Wirkungsorten München (1908–1919), Berlin (1919–1932), Prag (1932–1936) und Wien (1936–1957) entfalten. In seiner Kreativität und Vielseitigkeit ist Pirchan mit den bedeutendsten Vertretern des Designs der Wiener Moderne, wie dem „Tausendkünstler“ Koloman Moser oder Josef Hoffmann, vergleichbar. „Ich bin dem Theater verfallen mit Pinsel und Feder, mit Herz, Hirn und Hand“, schrieb er in einer biografischen Notiz, um sich sogleich als „Organist an der auf- rauschenden Orgel der Bühnenfarben, des Bühnenlichtes, des Raumgestaltens“ und „innig beflissener Diener am Gesamtkunstwerk des Theaters“ zu deklarieren. 1912 veranstaltete er in der Modernen Galerie Thannhauser in München eine Personale, die gänzlich dem Thema Bühnenbild gewidmet war. Nachdem man ihm die Leitung der Bereiche Bühnenbild und Verwaltung des Kostümwesens am Bayerischen Staatstheater überantwortet hatte, berief ihn 1919 der bedeutende Regisseur und Theaterintendant Leopold Jessner an das Staatliche Schauspielhaus in Berlin. Von Anfang an galt Pirchans Interesse dem Tanz, insbesondere den Bewegungsabläufen. Auch als Kostüm- und Maskenbildner betätigte er sich und überließ dabei zur Maximierung der Wirkung nichts dem Zufall, sondern setzte auch in den Bereichen Beleuchtungstechnik und Bühnenbildprojektion neue Maßstäbe. Vor wenigen Jahren sichtete Pirchan-Enkel Beat Steffan im Besitz der Familie verbliebene Kisten auf dem Dachboden des Zürcher Eltern- hauses, welche die reiche Hinterlassenschaft des Künstlers enthielten. Die Aufarbeitung des Nachlasses bildete die Basis für die 2019 im Museum Folkwang in Essen präsentierte Aus- stellung und die aktuelle Schau im Leopold Museum. Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Museum Folkwang, Essen. EMIL PIRCHAN Plakatentwurf, um 1912, Collage auf Papier, 37,6 × 19,5 cm, Sammlung Steffan/Pabst, Zürich, Foto: Sammlung Steffan/Pabst, Zürich © Nachlass Emil Pirchan, Sammlung Steffan/Pabst, ZürichEMIL PIRCHAN Plakat für die Revue Bitte zahlen! von Louis Taufstein und Eugen Burg (Berlin, Nelsontheater, Uraufführung 4.10.1921), 1921, Druck auf Papier, 70,2 × 95,2 cm, Theatermuseum, Wien, Foto: KHM-Museums verband, Theatermuseum, Wien © Nachlass Emil Pirchan, Sammlung Steffan/Pabst, ZürichANONYMER FOTOGRAF Emil Pirchan mit Masken im Atelier, Berlin, um 1928, Foto: Sammlung Steffan/Pabst, Zürich © Nachlass Emil Pirchan, Sammlung Steffan/Pabst, ZürichEMIL PIRCHAN Entwurf zu einem Theater für Süd amerika, perspektivische Außenansicht, um 1930, Kohle auf Transparentpapier, auf Karton, 48,5 × 69,4 cm, Theatermuseum, Wien, Foto: KHM-Museumsverband, Theatermuseum, Wien © Nachlass Emil Pirchan, Sammlung Steffan/Pabst, Zürich 4 INSPIRATION BEETHOVEN EINE SYMPHONIE IN BILDERN AUS WIEN 1900 08.12.2020–06.06.2021 Anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven im Dezember 2020 zeigt das Kuratoren: Leopold Museum eine Fokus-Ausstellung im Rahmen der Dauerpräsentation Wien 1900 – Dominik Papst, Werner Telesko Aufbruch in die Moderne. Im Zentrum der Ausstellung steht das repräsentative Bildprogramm Ebene -2 Josef Maria Auchentallers für das Musikzimmer in der Villa des Wiener Schmuckfabrikanten Georg Adam Scheid. Es umfasst fünf Gemälde von beinahe zweieinhalb Metern Höhe und rund neun Metern Gesamtlänge, zu denen Auchentaller 1898/99 von Beethovens VI. Sym- phonie, der Pastorale, inspiriert wurde. Das für die facettenreiche Beethoven- Verehrung um 1900 repräsentative Musikzimmer wird nun erstmals in Österreich rekonstruiert und er- möglicht ein räumliches Erleben dieses einzigartigen Gesamtkunstwerkes – im Dialog mit Arbeiten von Künstlern der Wiener Secession. Der Geniekult um Ludwig van Beethoven ist spätestens ab seinem Tod 1827 nachweisbar; im Wien um 1900 steigerte er sich jedoch zu einem besonderen Phänomen mit fast sakra- len Zügen. So ist Auchentallers Faszination für die Musik Beethovens charakteristisch für die Verehrung des Komponisten durch die Wiener Secession insgesamt. Dies gilt insbesondere für die an der IV. Ausstellung, der sogenannten Beethovenausstellung, beteiligten 21 Künstler, darunter Gustav Klimt, Alfred Roller, Friedrich König, Max Klinger oder Josef Hoffmann, der 1902 die künstlerische Gesamtleitung innehatte und der Aus- stellung die weihevolle Stimmung eines Kunsttempels verlieh. Wenngleich Auchentallers vielfältiges Œuvre heute paradigmatisch für eine Jugendstilkunst steht, an der er sowohl in seiner Münchner Zeit als auch als Mitglied der Wiener Secession Anteil hatte, so war sein Schaffen als Maler, Grafiker und Schmuckdesigner – bis zu seiner ersten großen Retrospek- tive im Leopold Museum im Jahr 2009 – kaum bekannt. Als Orte des privaten Kunstgenusses, aber auch der Repräsentation sind Musikzimmer Ausdruck eines gehobenen Lebensstils im Bildungsbürgertum um 1900. Den Künstlern