Global Media Forum Von a Bis Z Zivilgesellschaft Als Hoffnungsträger
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2|18 „Ich beneide Sie um diese Welt der Vielfalt“ Bundeskanzlerin Angela Merkel beim DW-Jubiläum Freiheitsrechte stärken Das Projekt DW Freedom informiert über Verstöße gegen Grundrechte, insbesondere Einschränkungen der Meinungs- und Informationsfreiheit. Zugleich bietet die DW hier eine Plattform zur weltweiten V ernetzung gegen Zensur. dw.com/freedom @dw_freedom DW Freedom Editorial DW/J. Röhl © Die Bilanz ist ernüchternd. Der größte In ihrer Rede beim Festakt zum 65-jäh- Aufgabenplanung haben wir den Weg zu Teil der Menschheit lebt inzwischen in Län- rigen Bestehen des deutschen Auslands- einer weiteren deutlichen Steigerung un- dern, in denen es keine uneingeschränkte senders gratulierte Bundeskanzlerin Angela serer wöchentlichen Nutzer aufgezeigt. Informations- oder Meinungsfreiheit gibt. Merkel der DW zu ihrer Erfolgsgeschichte Dabei spielen digitale Verbreitungskanäle Selbst in Europa ist die Pressefreiheit auf und betonte ihre wachsende Bedeutung als eine wichtige Rolle. dem Rückzug. Stimme der Freiheit. Auslandskommunika- Ihre Relevanz im internationalen Wett- Wir beobachten diese dramatische tion habe in einer zunehmend vernetzten bewerb erhalten die journalistischen An- Entwicklung nicht schweigend und ohne Welt einen eigenen Stellenwert, sagte die gebote der DW durch ihre hohe Glaubwür- Widerstand. Offener und ungehinderter Kanzlerin und ergänzte, es sei deshalb kein digkeit. Im Zeitalter von Propaganda und Austausch von Information ist Grundstein Zufall, dass einige Länder ihre Auslandssen- manipulierten Nachrichten steht die Deut- für Fortschritt. der massiv ausbauen. sche Welle für objektiven, verlässlichen Die DW schließt in vielen Ländern die Die erkennbare Wertschätzung der DW Journalismus mit Haltung. Populismus, Informationslücke, die von den lokalen durch das Parlament und die Bundesregie- Zensur und Filterblasen stellen unabhän- Medien nicht abgedeckt werden kann oder rung bestärkt uns in diesem Zusammen- gige Medien auf die Probe. Die DW stellt darf. Mit umfassender Aufklärung und hang besonders, denn auch die DW sieht sich dieser Herausforderung. Wie vielfältig die Aufgaben und The- men sind, die mit der rasanten Entwicklung Die DW steht für objektiven, in Medien, Journalismus und welt weiter Kommunikation einhergehen, haben auch verlässlichen Journalismus mit Haltung. die Diskussionen auf unserem Global Media Forum im Juni in Bonn gezeigt. In pluralistischer Information begegnet sie sich nicht nur durch Medienmärkte, die dieser Weltzeit vermitteln wir Ihnen einen Propaganda und Desinformation. Mit ihren zunehmend reguliert und eingeschränkt Einblick in diese Bandbreite. journalistischen Angeboten und ihrer Aka- werden, vor großen Herausforderungen. demie befähigt die DW Menschen weltweit, Durch die Digitalisierung hat sich das Ihr Peter Limbourg, sich auf Basis unabhängiger Informationen Nutzerverhalten in den Zielgebieten der Intendant und verlässlicher Fakten eigene Überzeu- DW teils noch radikaler verändert, als man gungen zu bilden und diese in gesellschaft- es hierzulande erlebt. Das begreifen wir twitter.com/DW_Limbourg lichen Debatten zu vertreten. als einmalige Chance. In unserer aktuellen Deutsche Welle 3 MENSCHEN BEGEGNEN DW © Philipp Bilsky – hier mit Reporterin Zhang Ci – baut seit März die- sei es aufgrund der Zeitdifferenz sehr schwierig ses Jahres ein DW-Büro in Taipeh, Taiwan, auf. „Sich gewesen, stets aktuell über die Region zu berichten, journalistisch mit China zu beschäftigen ist extrem erklärt Bilsky. „Mit den neuen Mitarbeiterinnen und spannend und fordernd zugleich“, so der 40-jährige Mitarbeitern in Taiwan können wir jetzt viel schnel- Sinologe, der seit vier Jahren als Redaktionsleiter ler reagieren.“ Das Team in Taipeh liefert auch dem das chinesische Angebot der DW verantwortet. Vor englischen TV-Kanal der DW zu – mit Schalten und seinem Wechsel in die Chinesisch-Redaktion war er Berichten über Ereignisse in der Region. So kann die unter anderem als TV-Reporter auf mehreren Kon- DW die Kompetenz der Chinesisch- Redaktion für das tinenten für die DW im Einsatz. Später ging er als Gesamtangebot noch besser nutzen. Referent in die Chefredaktion. Die Präsenz in Taipeh stärkt die China-Berichterstattung der DW. Früher DW © 4 Weltzeit 2 | 2018 Inhalt MENSCHEN BEGEGNEN 24 J | Journalismus-Netzwerke Weltweite Recherchen – jenseits des Egos 6 IMS für Geflüchtete Hoffnung auf Perspektive in der Heimat 25 K | Kunst und Kultur Artivism: Kreativ die Welt verbessern 6 DW Akademie Carsten von Nahmen neuer Leiter 26 L | Lösungen Konkret, geprüft, adaptierbar 7 Neu in Lagos Flourish Chukwurah berichtet 26 M | Medienkompetenz aus Westafrika Schlüssel zur Verständigung 7 Rundfunkrat 28 N | Nichtregierungsorganisationen Vier neue Mitglieder Partner schaffen Vielfalt 28 O | Online-Propaganda 65 JAHRE DW 16 Weißhelme unter Beschuss 8 Festakt in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel: 30 P | Populismus und Polarisierung „Auch heute noch für viele ein Stachel“ Das selbstreferenzielle Milieu verlassen 32 Q | Qualitätsjournalismus TITELTHEMA Mehr als der Pudding an der Wand 10 Rückblick und Ausblick 33 R | Russland und die EU Das Global Media Forum von A bis Z Zivilgesellschaft als Hoffnungsträger 11 A | Algorithmen 34 S | Satire Ganz oben auf der Agenda Tell a Joke – Save the World? 12 B | Broadcaster 35 T | Tabu Das ganze Bild Shababtalk: Mut als Markenzeichen 13 C | Constructive Journalism 36 U | Ungleichheit Mehr Licht – weniger Schatten? 28 Journalisten als Verbündete 14 D | Datenjournalismus 38 V | Verifizierung „Dahinter stecken fast immer Menschen“ Nicht in die Falle tappen 15 E | Engagement 40 W | Worth It? Das Publikum zum Dialog anregen Neue Video-Reihe auf InfoMigrants 16 F | Freedom of Speech Award 40 X | Xenophobie Sadegh Zibakalam gegen die Diskriminierung und Rassismus Scharfmacher im Fußball 18 G | Generation Z 42 Y | Youth Digitale Unruhestifter „Bildung ist die beste Impfung“ 20 H | Hate Speech 43 Z | Zensurumgehung Die Ohnmacht des Adressaten „Wir müssen kreativ bleiben“ 22 I | Impressionen 36 Deutsche Welle 5 MENSCHEN BEGEGNEN DW/E.-M. SenftlebenDW/E.-M. © Die vier Auserwählten: (v. l.) Pascal Sevadouno, Laila Kaddah, Khaled Karkali und Fares Abdulkarim Hoffnung auf eine Perspektive in der Heimat Aus über 100 Bewerbungen auf die Studienplätze für Geflüchte- mit der DW: die Deutschlernangebote. Für die Kurse der DW Aka- te haben sie es geschafft: Laila Kaddah, Fares Abdulkarim und demie hat er bereits als Übersetzer gearbeitet. Khaled Karkali aus Syrien sowie Pascal Sevadouno aus Guinea. Khaled Karkali stammt ebenfalls aus Syrien, hat dort Engli- Sie nehmen im Herbst den Masterstudiengang „International sche Literatur studiert und als Journalist gearbeitet. Er hofft, Media Studies“ (IMS) auf. mit dem IMS-Master in der Tasche auch in seiner Heimat eine Perspektive zu haben. „Der Krieg in Syrien ist auch ein Krieg der Die DW Akademie bietet die Studienplätze für Geflüchtete Ideen. Menschen wie ich, Journalisten mit guten Englischkennt- zum zweiten Mal an. Bewerberinnen und Bewerber müssen ein nissen, waren eine Bedrohung, weil wir nach draußen vermitteln Studium abgeschlossen haben und Erfahrung im Medienbereich konnten, was im Land passiert. Sollte dieser Krieg irgendwann nachweisen. Der Studiengang für jeweils rund 30 Studierende vorbei sein, brauchen wir nicht nur Ingenieure und Ärzte, son- wird in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn und der Fach- dern auch Medienprofis.“ hochschule Bonn-Rhein-Sieg durchgeführt. Pascal Sevadouno studierte Musikwissenschaften und spezi- Laila Kaddah hat in Damaskus Englische Literaturwissen- alisierte sich in Guinea auf Musikinformatik. Als Tontechniker für schaften studiert und arbeitet seit 2012 als Journalistin. Sie war einen Radiosender kam er schließlich auch als Moderator vor das als Nachrichtenredakteurin und Fernsehmoderatorin in Jordani- Mikrofon. In Deutschland war er als Referent für „Bildung trifft en tätig, bis sie 2015 nach Deutschland flüchtete. In Bonn schreibt Entwicklung“ tätig, eine Initiative von Engagement Global. Seit sie für das Online-Magazin firstlife.de. 2017 verstärkt er die französischsprachige Redaktion der DW. Fares Abdulkarim aus Aleppo hat ein Architekturstudium ab- geschlossen. Er arbeitete als Grafikdesigner. Sein erster Kontakt dw.com/masterstudiengang Neuer Leiter der DW Akademie Carsten von Nahmen, zuletzt Korrespon- „Weltweit baut die DW Akademie freie DW dent im DW-Studio Washington, ist neuer Mediensysteme auf und ermöglicht Nut- © Leiter der DW Akademie. Eine Rückkehr zern einen kritischen und verantwortungs- an alte Wirkungsstätte. vollen Umgang mit Medien. Sie ist dabei sehr erfolgreich“, so von Nahmen. Im Ein- Die DW Akademie ist Carsten von satz für freie Medien und das Recht auf Nahmen bestens vertraut: Rund zehn Jah- freie Meinungsäußerung werde man die re war er in der Medienentwicklung aktiv: Zusammenarbeit mit allen Bereichen der ab 2005 als Leiter der Regionen Nahost/ DW noch verstärken. Nordafrika, dann Europa und Zentralasien Carsten von Nahmen absolvierte sein und schließlich Afrika. Ab 2013 koordinier- Studium der Journalistik und Geschichte te er als Leiter der Medienentwicklungs- an der TU Dortmund. Als Journalist und zusammenarbeit das operative Geschäft Korrespondent war er bei weiteren Medi- der DW Akademie weltweit. 2014 wurde en tätig, darunter WDR, Frankfurter Rund- von Nahmen stellvertretender Chefredak- Zum 1. September übernimmt Carsten schau, BBC und Namibian Broadcasting teur und Leiter der Hauptabteilung Nach- von Nahmen die Leitung der DW Akademie Corporation. richten