Historisches Ortsnamenbuch Von Niedersachsen
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DIE ORTSNAMEN DES LANDKREISES UND DER STADT HANNOVER VERÖFFENTLICHUNGEN DES INSTITUTS FÜR HISTORISCHE LANDESFORSCHUNG DER UNIVERSITÄT GÖTTINGEN _____________________________________________________________________ Band 37 NIEDERSÄCHSISCHES ORTSNAMENBUCH Herausgegeben von Jürgen Udolph Teil I Die Ortsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover von Uwe Ohainski und Jürgen Udolph Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 1998 DIE ORTSNAMEN DES LANDKREISES UND DER STADT HANNOVER von Uwe Ohainski und Jürgen Udolph Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 1998 Gefördert vom Landkreis Hannover und von der Kreissparkasse Hannover Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Niedersächsisches Ortsnamenbuch / hrsg. von Jürgen Udolph. - Bielefeld : Verl. für Regionalgeschichte Teil 1. Ohainski, Uwe: Die Ortsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover. - 1998 Ohainski, Uwe: Die Ortsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover / von Uwe Ohainski und Jürgen Udolph. - Bielefeld : Verl. für Regionalgeschichte, 1998 (Niedersächsisches Ortsnamenbuch ; Teil 1) (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen ; Bd. 37) ISBN 3-89534-230-0 Alle Rechte vorbehalten © 1998 by Uwe Ohainski / Jürgen Udolph ISBN 3-89534-230-0 Printed in Germany Geleitwort Das vorliegende Buch „Die Ortsnamen der Stadt und des Landkreises Hanno- ver“ ist das erste umfangreiche Werk, das geschichtliche Daten dieser Art aus der niedersächsischen Landeshauptstadt und dem Landkreis Hannover zusam- menfaßt. Die Untersuchung der Orts- und Wüstungsnamen durch Uwe Ohainski und Jür- gen Udolph hat zu einer Fülle neuer Erkenntnisse über die Vor- und Frühzeit der Region im Herzen Niedersachsens geführt. Wir sind davon überzeugt, daß dieses Buch weite Kreise der Bevölkerung an- sprechen und Interesse an der Geschichte der Region wecken wird. Durch die Arbeit der beiden Autoren wird Vergangenheit auf eine Art und Weise lebendig gestaltet, die nicht nur Fachleute zum Nachschlagen, sondern auch jedermann zum „Herumstöbern“ animieren wird. Auf weitere Bände, die einmal die Orts- und Wüstungsnamen ganz Niedersach- sens umfassen sollen, darf man heute schon gespannt sein. Hannover, im März 1998 (Gertraude Kruse) (Herbert Droste) (Herbert Schmalstieg) Landrätin Oberkreisdirektor Oberbürgermeister Vorwort Mit dem vorliegenden Band unternehmen es die Unterzeichneten, ein Nieder- sächsisches Ortsnamenbuch zu begründen, das in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft unter Zugrundelegung der aktuellen Verwaltungsgliederung die Orts- und Wüstungsnamen größerer Teile, wenn nicht gar ganz Niedersachsens um- fassen wird. Die Autoren hoffen, mit diesem Buch drei Zielgruppen gleichermaßen zu errei- chen: zum einen den engeren Kreis der Fachwissenschaftler der historischen und sprachwissenschaftlichen Disziplinen und zum anderen die Einwohner des Landkreises und der Stadt Hannover, darüber hinaus aber alle an Namenfor- schung Interessierten. Dazu war ein Spagat zwischen wissenschaftlichem Fach- buch und allgemein verständlicher Darstellung nötig, der, wenn er überhaupt gelingen sollte, zu Kompromissen nötigte. Sie gingen, wenn es die wissenschaftli- che Exaktheit erforderte, zu Lasten der Lesbarkeit; sie gingen aber auch, wenn es galt, die Lesbarkeit zu erhalten, zu Lasten einer allzu ausufernden Beweisfüh- rung oder einer vertieften Diskussion sprachwissenschaftlicher oder historischer Probleme, auch wenn diese den Autoren zuweilen wünschenswert erschienen wäre. Am Entstehen waren zahlreiche Personen mit mannigfaltiger Kritik und Ver- besserungsvorschlägen beteiligt, nämlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ortsnamenkundlichen Übungen am Sprachwissenschaftlichen Seminar der Universität Göttingen; die Mitarbeiter des Niedersächsischen Wörterbuches; vom Sprachwissenschaftlichen Seminar der Universität Göttingen vor allem dessen Leiter Prof. Dr. Wolfgang P. Schmid, dem hier auch für die Möglichkeit der Benutzung der Bibliothek des „Archivs für Gewässernamen“ gedankt wird; die vielen Wissenschaftler und Heimatforscher im Großraum Hannover, die uns dank ihrer Ortskenntnis zu neuen Erkenntnissen geführt und zugleich vor Feh- lern bewahrt haben und deren Hinweise sich jeweils am gegebenen Ort in der Abhandlung zitiert finden. Zu danken ist Prof. Dr. Ernst Schubert und Dr. Gerhard Streich vom Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen, auf deren Anregung hin das Niedersächsische Ortsnamenbuch in den Arbeitsplan des Institutes und das vorliegende Buch in die Veröffentlichungsreihe aufgenommen wurde und die das Entstehen kritisch begleitet haben. Die wichtigste Hilfe in wissenschaftlicher Hinsicht kam von Kirstin Casemir vom Deutschen Wörterbuch, Arbeitsstelle Göttingen, und von Thomas Orthmann vom Sprachwissenschaftlichen Seminar Göttingen, mit denen wir in zahllosen Stunden die Belegzuordnungen, Namenentwicklungen und Deutungen diskutier- ten, bis eine befriedigende Lösung gefunden war. Daß mit diesem Werk durch die finanzielle Unterstützung des Landkreises Hannover und der Kreisparkasse Hannover der Anfang des Niedersächsischen Ortsnamenbuches gemacht werden konnte, ist in erster Linie dem langjährigen Oberkreisdirektor Herbert Droste zu verdanken. Für seinen persönlichen Einsatz in Fragen der Finanzierung und der Drucklegung sowie seine fachliche Unterstützung sei ihm ganz ausdrücklich Dank gesagt. Es ist müßig zu erwähnen, daß trotz der genannten Hilfe von vielen Seiten selbstverständlich alle Fehler, die sich trotz aller Sorgfalt leider fast unvermeid- lich einschleichen, zu Lasten der Autoren gehen. Zugleich möge der Leser klei- nere Unregelmäßigkeiten, die immer dann entstehen, wenn zwei Autoren zusammenarbeiten, verzeihen. Göttingen, im März 1998 Uwe Ohainski Jürgen Udolph Inhalt Einleitung ......................................................................................................................................................................................... XI Allgemeines zum Inhalt des Niedersächsischen Ortsnamenbuches .................... XIV Hinweise zum Aufbau und zur Benutzung des Lexikonteiles ...................................... XVI Abkürzungen ........................................................................................................................................................................... XXI Zeichen ........................................................................................................................................................................................ XXIV Orts- und Wüstungsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover ..................... 1 Häufig vorkommende Namenelemente ..................................................................................................... 495 Erläuterung einiger ausgewählter Fachausdrücke ..................................................................... 504 Literatur- und Quellenverzeichnis ................................................................................................................... 507 Register ............................................................................................................................................................................................ 547 Einleitung 1. Seit dem Wintersemester 1990/91 finden am Sprachwissenschaftlichen Seminar der Universität Göttingen Untersuchungen zu den Orts- und Wüstungsnamen Niedersachsens statt. Was zunächst nur als Versuch gedacht war, gewann im Verlauf der Veranstaltungen eine eigene Dynamik und fesselte bald Lehrende und Lernende - so denken wir - gleichermaßen. Bald wurde das Seminar zu einer festen Einrichtung und im Verlauf der letzten acht Jahre konnten weite Bereiche Südniedersachsens namenkundlich behandelt werden.1 Das große Interesse, das Orts-, Flur- und Gewässernamen immer wieder her- vorrufen, ist sprachgeschichtlich begründet. Das Phänomen der Veränderlich- keit der Sprachen bringt es mit sich, daß sich der Wortschatz einer Sprache, einer Sprachgruppe verändert. Einzelne Wörter werden irgendwann durch an- dere ersetzt und verschwinden. Dies bedeutet nicht selten, daß das Wort in der lebenden Sprache nicht mehr verwendet wird und nur noch aus Texten, Wörterbüchern und schriftlichen Aufzeichnungen gewonnen werden kann. Mit diesem Prozeß geht einher, daß Wörter in ihrer Verwendung eingeschränkt sein können und nicht mehr von allen Sprechern benutzt werden. So verwendet man heute zum großen Teil Pferd für Roß, Insel für Eiland, ehrlich, rein für lauter usw. Roß, Eiland, lauter wirken heute antiquiert oder gehoben, waren aber einmal Bestandteil des allgemeinen Sprachgebrauchs. Die Faszination der Ortsnamen liegt darin, daß gerade sie alte Wörter enthalten, die ein moderner Sprecher nicht mehr benutzt und daher auch nicht erkennt. So enthalten Namen wie Lauterbach oder Lutter das eben genannte lauter in seiner ursprünglichen Form: Lauterbach ist der hochdeutsche „saubere, reine Bach“, Lutter seine niederdeutsche Entsprechung. Mit dieser Erkenntnis ist zugleich eine wichtige sprachwissenschaftliche Beobachtung verbunden: die Streuung von Gewässer- (und davon abgeleiteten Ortsnamen) wie Lauterbach bzw. Lutter/ Lutterbeck zeigt deutlich, wo früher einmal hochdeutsch gesprochen und wo das Niederdeutsche verwendet wurde. In gleicher Weise läßt sich das ursprüngliche slavische Besiedlungsgebiet in Deutschland exakt bestimmen. Zusammenfassend gesagt: Wörter verschwinden aus der Sprache. Aber sie leben oft in den Orts-, Flur- und Flußnamen weiter. Diese verändern sich zwar häufig ________________________ 1 Je nach