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w eiGeNTum, DemOKrATie, TrANsFOrmATiON 3 LATeiNAmeriKA, JuGOsLAWieN, DDr, CHiNA, usA 11 miT BeLeGsCHAFTseiGeNTum Aus Der Krise? 3 mONDrAGÓN uND Neuer sOZiALismus GESELLSCHAFTSANALYSE UND LINKE PRAXIS 2011 Vier-iN-eiNem-DeBATTe sTrATeGieN FÜr Die LiNKe DeN BeTrieB ÜBerNeHmeN HeiNZ BierBAum | emiLY KAWANO im sTAAT ODer GeGeN DeN sTAAT? immANueL Ness | VOLKer BrAuN | JessiCA NemBHArD | Tim HuNT EMBURG ´ X DAriO AZZeLLiNi | ALeX DemirOViC | JOHN HOLLOWAY | COrNeLiA isBN 978-3-89965-858-3 10 eurO LU mÖHriNG | VisHWAs sATGAr | WOLFrAm ADOLpHi | u.A. Heft_1103_Titel.indd 1 01.09.11 14:00 tazinfo | Abo | Anzeigen | Genossenschaft | Stiftung | tazshop | tazcafe | e-Kiosk IMPRESSUM POLITIK ZUKUNFT NETZ DEBATTE LEBEN SPORT WAHRHEIT BERLIN Luxemburg. Gesellschaftsanalyse und linke Praxis ISSN 1869-0424, ISBN 978-3-89965-858-3 Erscheint viermal im Jahr mit einem Jahresumfang von mindestens 640 Druckseiten Herausgeber: Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung V.i.S.d.P.: Christina Kaindl, [email protected], Tel: +49 (0)30 44310 404 Redaktion: Mario Candeias, Alex Demirovic´, Karin Gabbert, Corinna Genschel, Cornelia Hildebrandt, Bernd Hüttner, Christina Kaindl, Rainer Rilling und Catharina Schmalstieg Für die Mitarbeit an dieser Ausgabe bedanken wir uns darüber hinaus bei Lutz Brangsch, Michael Brie, Erhard Crome, Malte Daniljuk, Stefan Thimmel,Vanessa Lux, Katharina Zeiher und Fanny Zeise. Kontakt zur Redaktion: [email protected] Redaktionsbüro: Harry Adler, [email protected] Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin Telefon: +49 (0)30 44310-157 Fax: +49 (0)30 44310-184 www.zeitschrift-luxemburg.de Join us on Facebook. Alle Rechte vorbehalten Einzelheft: 10 Euro zzgl. Versand Jahresabonnement: 30 Euro einschl. Versand Abonnement ermäßigt (SchülerInnen, Studierende, Erwerbslose, Prekäre): 20 Euro einschl. Versand Förderabonnement: 60 Euro einschl. Versand, jede Spende ist willkommen. Auslandsabonnement: 40 Euro einschl. Versand Einzel- und Abonnementsbestellungen gehen direkt an den Verlag. Der Verlag bittet um die Erteilung einer Bankeinzugsermächtigung. 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Zur Diskussion in den Gewerkschaften ...................................................................6 JEssica Gordon nEmBHard und Emily Kawano Genossenschaften und die Bewegung für eine solidarische Ökonomie.............................................................................................14 alEx dEmirovic´ »Wir können das besser«. Belegschaftseigentum, Demokratie und Transformation ....................................22 immanuEl nEss Kooperativen und Genossenschaften in den USA: Gestern und Heute ............................................................................32 tim Hunt Arbeiter der Welt, kooperiert! Die Rolle von Belegschaftseigentum und Kooperativen für Transformation .............................42 volKEr Braun Die hellen Haufen. Auszüge ........................................................48 rücKBlicKE Boris KanzlEitEr Arbeiterselbstverwaltung in Jugoslawien – eine ambivalente Erfahrung ................................................................................... 60 JörG roEslEr Umkämpftes Eigentum in der DDR .............................................66 pEtra BranGscH Glasnost, Perestroika und das Eigentum ................................70 HEnninG süssnEr ruBin Lohnempfängerfonds. Gescheiterte Demokratiereform in Schweden ......................................................74 LUX_1103_03.indb 1 01.09.11 16:45 © M. Benedetto, http://matiasbenedetto.com.ar, Cooperativa Esperanza, Argentinien LUX_1103_03.indb 2 01.09.11 16:45 praxis dario azzEllini Arbeiterkontrolle in Venezuela ................................................. 80 HEnriquE t. novaEs und rEnato daGnino Arbeiterorganisation in wieder angeeigneten Fabriken ........................................88 wolfram adolpHi China: Die widerspruchsvolle Eigentumsfrage ..................94 carl davidson Mondragón und der Sozialismus des 21. Jahrhunderts .........100 mattEo Gaddi Italien: Kooperativen ohne Industriepolitik ............................. 110 visHwas satGar Landwirtschaftliche Kooperativen in Südafrika ................... 114 class & carE cornElia möHrinG und KatHarina scHwaBEdissEn Debatte: Die Vier-in-einem-Perspektive in der Praxis .........................................126 natalia iGuiñiz BoGGio La Otra – Die Andere ..................................................130 linKE stratEGiEn rainEr rillinG Wenn die Hütte brennt… .......................................................... 134 cHristopH spEHr Wann kann man sagen, dass Die Linke existiert und mit normalen Mitteln nicht mehr zerstört werden kann? ..........................140 Hilary wainwriGHt und JoHn Holloway Kapitalismus aufbrechen oder den Staat zurückfordern? Ein Briefwechsel ................................................146 vErfassErinnEn und vErfassEr ....................................................................... 154 LUX_1103_03.indb 3 01.09.11 16:45 editorial Die globale Krise und Krisenpolitik können als Geschichte der Enteignung erzählt werden: Konjunkturprogramme und »Rettungsschirme« haben Mittel für Unter- nehmen und Banken mobilisiert, die durch Lohnverzicht und Kürzungen der öf- fentlichen Leistungen eingespielt werden müssen. Rating-Agenturen, »Gläubiger- staaten« und die EU als verallgemeinerte Finanzaufsicht verringern den Spielraum für demokratische Entscheidungen. Die Proteste gegen die Politik der Kürzungen in Spanien, Nordafrika, Griechenland, Israel besetzen die Plätze und Straßen und erobern damit das Öffentliche symbolisch zurück. In der argentinischen Krise wurde der Protest auf der Straße mit einer anderen Art des Arbeitens und Wirtschaftens verbunden: »Besetzen, Widerstand leisten, Pro- duzieren« (vgl. die Beiträge auf www.zeitschrift-luxemburg.de). Aus der Niederlage im Neoliberalismus ist eine Bewegung an der Basis entstanden, die Betriebe besetzt oder weiterführt, die geschlossen oder verlagert werden sollen: um Abfindungen zu verhandeln, Arbeitsplätze zu erhalten – oder als Einstieg in gesellschaftliche Trans- formation. In Deutschland forderte die IG Metall Gegenleistungen für Zugeständ- nisse und staatliche Krisenhilfen: Erweiterte Mitbestimmung, Belegschaftseigentum und Wirtschaftsdemokratie wurden gegen den Shareholder Value gestellt. Auch in den USA ist auf den Ruinen fordistischer Produktionsstätten eine vielfältige Bewe- gung von Kooperativen und Genossenschaften in Belegschaftseigentum entstanden. »Ohne Boss« zu arbeiten, war eine neue Erfahrung, für viele befreiend. Marx sah in der selbständigen Organisation der Produktion durch die Produzenten, in Ge- nossenschaften einen ersten Schritt zum Kommunismus. Doch gleichzeitig wer- den die Arbeitenden in Widersprüche verwickelt, sie müssen lernen, wie Kapita- 4 luxemburg | 3/2011 editorial LUX_1103_03.indb 4 01.09.11 16:45 listen zu denken und zu handeln: Marktlogik und Konkurrenz treten nicht zurück, weil ein Unternehmen von der Belegschaft geleitet wird (vgl. den Beitrag von Vish- was Satgar). Gewerkschaften stehen Belegschaftseigentum und selbstverwalteten Betrieben oft kritisch gegenüber: Selbstausbeutung und Druck auf die Löhne bei vergleichbaren Betrieben sind zu befürchten. Auch »Belegschaftseigentum« kann bedeuten, Schulden zu erben, die andere gemacht haben. In Brasilien haben sich Gewerkschaften an die Spitze der Bewegung für solidarische Ökonomie gesetzt. Die größte Metallgewerkschaft in den USA und Kanada, United Steel Workers, hat ein Abkommen mit Mondragón geschlossen, der Kooperative aus dem Baskenland, die inzwischen ein transnationales Netzwerk von Produktionsstätten, Universität und Bank ist. Gemeinsam werden Belegschaftsbetriebe gegründet. Die Geschichte der Aufhebung von privatem Eigentum ist keine Erfolgsge- schichte der Demokratisierung (im Heft: Jugoslawien, DDR, Sowjetunion, China). Zentralisierung und Planung wurden vielfach als Entfremdung erlebt, übergingen unzulässig die Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten an tatsächlicher Selbst- bestimmung. In Deutschland sind Betriebsbesetzungen und Arbeiterselbstverwal- tungen nach dem Abebben der Projekte- und Kollektivbewegung der 1970er Jahre selten geworden. Viele Versprechen auf »Selbstverwirklichung« und kooperative Formen sind von neoliberalen Diskursen gekapert, das Potenzial einer gesellschaft- lichen Transformation abgeschnitten worden. Internationale Erfahrungen sollen Horizonte öffnen: Fragen der alltäglichen Produktion des Lebens rücken wieder ins Zentrum, machen sie zum Gegenstand demokratischer Fragen: Was wird produziert? Wie wollen wir arbeiten? Wie wer- den Interessen zwischen Arbeitsplatzerhalt und Klimaschutz vermittelt?