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Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 4/April 2010

Civil Aviation Nr. 4/April 2010 Nr. Zürich: die Enteiser vom Dienst History TWA 800 – Swissair- die Katastrophe vor NY Flugzeuge für Franco Military Aviation Russlands Antwort General auf den JSF Aviation Neuster Gripen Bücker – für die Schweiz? Twin Otter – Beech 18 Dr. Bruno Stanek Vom Sputnik-Schock zum Obama-Schock

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GRIPEN ERMÖGLICHT im Vergleich Für Leistung, Au† lärung und Wendig- zu seinen Konkurrenten die höchste keit – zählen Sie auf das leistungsfähigste Einsatzfähigkeit. Gleichzeitig verursacht Multirollen-KampŠ ugzeug der neuesten er die geringsten Kosten während des Generation. Zählen Sie auf Gripen.

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GRIP-096_Ad_Switzerland_A4_FINAL.indd 1 10-02-15 15.02.26 Military Aviation ▲ PAK-FA – Russlands neues Kampfflugzeug 6 ▲ Gripen MS21: Schwedische Offensive Inhalt in der Schweiz 9 Herausgeber, Inserate, Cockpit April 2010 ▲ Abonnemente, Tiger-Teilersatz: Der Wirtschaftsbooster! 11

Druck, Verlag: 51. Jahrgang ▲ Ziegler Druck- und Verlags-AG Flugplatz Dübendorf – quo vadis? 12 Verlag «COCKPIT» Postfach 778 CH-8401 Winterthur Civil Aviation ▲ EINZIGARTIG ZD-Medien.ch Vereiste Flugzeuge – nicht am Flughafen Zürich! 14 Zentrale: +41 52 266 99 00 ▲ Fax: +41 52 266 99 13 TWA 800 – Der mysteriöse Absturz Verlagsleiter: Markus Wenger vor New York 16 IN JEDER HINSICHT Leiterin Verlagssupport: Brigitte Tanner ▲ Erstflug der Boeing 747-8: Anzeigenleiter: Pablo Vecchi Tel. direkt: +41 52 266 99 86 Die Legende lebt weiter 18 ▲ E-Mail: [email protected] Amerikanischer Grosseinkauf bei Airbus – Postkonto: 84-4474-7 United Airlines bestell A350 XWB 19

COCKPIT erscheint monatlich am ▲ Ende des Vormonates und ist Your Captain speaking… «Eine andere Welt» 20 Verbandsorgan der Swiss Helicopter Association (SHA) und Partner der AOPA Switzerland Business Aviation ▲ Inserateschluss Ausgabe 5/2010: Data Sheet: Embraer ERJ-135BJ Legacy 22

12. April 2010 ▲ Abonnementspreise: The Widest, Fastest, Longest-Range jährlich Inland Fr. 83.– Business Jet: Gulfstream G650 23 Ausland � 56.– Schnupperabo (für 3 Monate): Inland Fr. 19.–, Ausland � 13.–, Helicopter ▲ inkl. Porto und MWSt. Faszination Helifliegen: Einzelverkaufspreis: Fr. 7.60, � 5.20, inkl. MWSt., Porto nach Aufwand, 20 Jahre Swiss Helicopter Club 24 ▲ Preisänderungen vorbehalten. Swiss Helicopter Association – die Info-Seite 26

Auflage: ▲ 10 000 Exemplare Zufallstreffer: DRF-Heli über dem Mittelland 54 Abonnemente: 3222 Ex. Einzelverkauf: 1037 Ex. Gratisexemplare (max. 5%): 214 Mittelposter Total verkaufte Auflage: 4491 Ex. Kampfflugzeuge in der Schweiz Gratisauflage 332 Ex. von 1931 bis 1957. Zeichnung: Stefan Keller 28 WEMF 2009 Text- und Bildredaktion: Space Corner

mt-media, GAC, Flughafen Bern, ▲ CH-3123 Belp Dr. Bruno Stanek: Vom Sputnik-Schock Telefon: +41 31 960 22 49 zum Obama-Schock 30 Fax: +41 31 960 22 29 E-Mail: [email protected] Website: www.cockpit.aero General Aviation ▲ Chefredaktor: Max Ungricht Elisabeth und Albert Zeller: Redaktions-Mitarbeiter: Herzblut für Bücker-Flugzeuge 32 Peter Aegerter ▲ Jean-Luc Altherr De Havilland DHC-6 Twin Otter – GRIPEN ERMÖGLICHT im Vergleich Für Leistung, Au† lärung und Wendig- Daniel Bader Werner Baier Die Wiederauferstehung einer Legende 34 zu seinen Konkurrenten die höchste keit – zählen Sie auf das leistungsfähigste ▲ Joël Bessard 36 Jürgen Gassebner Pilot Report: Die Beech G18S von Carlo Ferrari Einsatzfähigkeit. Gleichzeitig verursacht Multirollen-KampŠ ugzeug der neuesten ▲ Markus Herzig 100 Jahre Luftfahrt: Die Flugzeuge der er die geringsten Kosten während des Generation. Zählen Sie auf Gripen. Walter Hodel Rolf Müller Schweizer Luftwaffe 39 ganzen Lebenszyklus. Zusammen mit Er ist einzigartig – in jeder Hinsicht. Dr. Bruno Stanek ▲ NAME GRIPEN Thomas Strässle I read you five! AOPA-Präsident Daniel Affolter 40 der bewährten Flexibilität und den FUNKTION MULTIROLLEN-KAMPFFLUGZEUG Hans-Heiri Stapfer EINSATZGEBIET LUFTEINSÄTZE Anton E. Wettstein History einzigartigen Kampjet-Fähigkeiten wird Bitte Texte und Fotos nur nach ▲ Lernen Sie mehr und besuchen Sie vorheriger Absprache zusenden Swissair-Flugzeuge für den Gripen damit zu einer attraktiven Wahl- Spanischen Bürgerkrieg 41 www.gripen.ch Druckvorstufe: möglichkeit für jede moderne Lu€ wa‚ e. TopDesk-Design Hangweg 20 Report

Betrachtet man alle Faktoren, ist Gripen CH-3125 Toffen ▲ Telefon: +41 31 964 04 42 Zu Besuch bei den 52 die einzige Wahl. E-Mail: [email protected] Layout: Elisabeth Schenk Regelmässige Rubriken Die Zeitschrift und alle in ihr ent- Take-off 5 haltenen einzelnen Beiträge und Inside 10 Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Leserwettbewerb 21 Heli-Focus 27 Gedruckt auf elementar chlorfrei gebleichtem Papier. Vor 25 Jahren 44 Staffeln der Welt 45 ISSN 0010-0110 HB-Register 46 Gallery 48 News 50 Letzte Seite: Termine, Vorschau 54 www.saabgroup.com Titelbild: Die Royal Jordanian Falcons im Wintertraining vor imposan- ter Wüstenkulisse. Das Team vertraut auf die bewährten Extra 300L. Foto: Wolfgang Block

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GRIP-096_Ad_Switzerland_A4_FINAL.indd 1 10-02-15 15.02.26 Besuchen Sie uns an der EBACE in Genf, vom 4. – 6. Mai 2010, Halle 6 / Stand 236

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RZ_Ins_Business Aviation_RUAG_A4_d.indd 1 15.03.10 16:54 Editorial Take-off

Liebe Leserinnen und Leser Wir wissen Ende März noch genau so viel, Regelmässige Leser dieses Editorials wis- wie im Januar und Februar. Ein Zurückstel- sen, dass meine Ausführungen auch auf Wi- len des Typenentscheids bis zur defi nitiven derrede stossen. So soll es sein. In der Kürze Verabschiedung des Sicherheitspolitischen (einer Seite) liegt die Würze. Und Kürze heisst Berichtes ist (wäre) kein Unglück und poli- (oft) auch simplifi zieren. Ob Sie dann meine tisch sogar weise. Sechs zusätzliche Monate Gedankengänge immer nachvollziehen kön- zur Meinungsbildung können hilfreich sein, nen, bleibt dahingestellt. Manchmal gelingt gerade mit Blick auf die bisherige (nicht-) In- es scheinbar aber ganz gut, einen Sachver- formationspraxis. Dann aber muss im Inte- (aber auch respektvoll, weil einfl ussreich) halt verständlich darzustellen, wie die durch- resse unseres Landes ein Entscheid gefällt benannte «Société de Vente des avions de wegs positiven Reaktionen auf den letzten werden: TTE ja! Paris» lässt grüssen. Kurz: Thomas Hurter Beitrag zu den «F-35 Träumern» zeigen. Und Das Geschäft hätte ideale Voraussetzungen hat die grosse Chance verpasst, in der Be- doch: die F-35 Spinnereien sind noch nicht gehabt, in der Bevölkerung schon heute po- völkerung eine positive TTE-Stimmung zu vom Tisch, wie einige Blogs – offensichtlich sitiv wahrgenommen zu werden: Mit dem entfachen. Seine heutige Diktion zeigt auf: von nicht-Cockpit-Lesern! – im Internet zei- Präsidenten der Subkommission, Thomas er hat die Sprachregelung der Verwaltung gen. Seis drum! Hurter, stand (steht) ein sympathischer, übernommen. Leserreaktionen zum «Take-off» verfügen je- weltoffener Mann an vorderster Front. Er Ich – und das mag für unsere regelmässi- weils über eine grosse Bandbreite: von Zu- verfügt(e) über alle Voraussetzungen, sich gen Leser dieser Kolumne erstaunlich sein – stimmung, über interessante Zusatzbemer- in der Öffentlichkeit als «Mister TTE» zu in- vertraue darauf, dass sich Bundesrat Mau- kungen bis hin zu Kritik und Verunglimpfung. stallieren. Der ehemalige Berufsmilitärpilot rer nicht instrumentalisieren lässt, auch nicht Auf kritische Voten gehe ich besonders gerne kennt die Materie, als Pilot der Swiss ist er von seiner eigenen Partei. Nun hat allerdings ein; ich versuche dann meine Sicht der Dinge heute noch mit der Fliegerei verbunden und das Siebnergremium – aber auch das Par- breiter darzulegen, als auf einer Seite mög- mit seinem MBA bringt er das betriebswirt- lament – in den vergangenen Jahren nicht lich. Mit zuweilen schönen Ergebnissen: Da schaftliche Grundwissen mit, um eins und mit strategischer Weitsicht geglänzt. Wes- trifft man sich auch schon mal mit Kritikern eins zusammenzuzählen. Zusätzlich: Sein halb ich diese Aussage trotzdem wage? auf ein Glas Wein. Im Gespräch liegen Kon- Bekenntnis zu einer transparenten Evalu- Weil die Person Ueli Maurer anders funktio- sens und Respekt oft nä- niert, als seine sechs Mit- her, als im schriftlichen streiter. Anders, als die Verkehr. Vielleicht ver- vielen «guten Freunde» führt uns das Medium meinen, die ihn zu ken- Internet dazu, zu schnell nen glauben. auf den Knopf «send» zu Themenwechsel: Vom Besuchen Sie uns an drücken? 8. bis 11. April fi ndet nun der EBACE in Genf, Zuschriften, welche an wieder die AERO in Fried- mich persönlich gerichtet richshafen statt. Zum vom 4. – 6. Mai 2010, sind, bleiben vertraulich, ersten Mal im jährlichen Halle 6 / Stand 236 das ist Ehrensache (ist Rhythmus. Viele Ausstel- ein Brief jedoch als «Le- Dank des Radars der F/A-18 Hornet ler äus serten sich letztes serbrief» gekennzeich- und diversen anderen Modifi kationen Jahr noch negativ über net, dann kann er auch haben die seit 1973 im Einsatz der Deutschen die Pläne der Ausstel- Luftwaffe stehenden F-4F Phantom II noch im- veröffentlicht werden). lungsmacher: zu teuer, zu mer Zähne. Nun hat seit Januar die erste Ma- Sie haben die Wahl: erstklassige Businessjet-Services. Manchmal schmökere aufwendig, wenn jedes schine (37+48 vom JG71 «Richthofen») bereits ich in ruhigen Momen- 7500 Flugstunden auf dem Buckel. Jahr. Nun scheinen aber

ten in früheren Mails und Foto: Sven Zimmermann die eingegangenen An- Businessjet-Services sind eine Frage von Komfort, Funktionalität, Pünktlichkeit – in allererster Linie aber von Sicherheit. Wenn es um Flug- Briefen. Mit einem leisen meldungen solche Vor- zeugwartung geht, ist keine Anforderung zu hoch und kein Aufwand zu gross – weder bei Servicequalität noch bei Engineering. In den Lächeln – obwohl ich mich damals doch so ation beeindruckte. Nach fl ottem Beginn behalte zu widerlegen. Noch muss sich das One-Stop-Shops von RUAG Aviation kümmern sich ausschliesslich hoch qualifizierte, erfahrene Spezialisten um Ihr Flugzeug. Ob es um geärgert hatte. Weshalb? Die Zeit bringt es baute der ehemalige Bundesratskandidat auch beim Besucheraufmarsch bestätigen. MRO Services, Avionik-Upgrades und -Retrofits, Aussenlackierung oder Innenausstattung geht: Unsere erstklassigen Services werden oft an den Tag: Was damals als «Wahrheit» jedoch ab. Transparenz? Null. Seine hilfl ose Die AERO bindet mehr und mehr auch die den hohen Ansprüchen unserer Kunden jederzeit gerecht. Als offizieller OEM Partner und Major Service Center für Bombardier, Cessna, daherkam, stellt sich im aktuellen Kontext Aussage über eine (betriebswirtschaftlich Helikopterbranche ein – und deckt damit das Dassault Falcon, Dornier, Embraer, Hawker Beechcraft, Piaggio, Pilatus und Twin Otter wissen wir genau, worauf es ankommt. als simple Spekulation heraus. desaströse) Kleinfl otte von sechs bis sieben gesamte Segment der GA ab. Jeweils am Spekuliert wird gegenwärtig auch über das Flugzeugen trug auch nicht gerade zu ei- Donnerstag und Freitag wird zum Beispiel Fortschreiten des TTE-Geschäfts. Vielleicht nem Aha-Erlebnis bei. Und Hurters Interven- Helipartner/HTC mit interessanten Demofl ü- ist bis zur Drucklegung dieser Ausgabe schon tion beim Bundesrat zum «Eco»-Beitrag des gen zu sehen sein. Es lohnt sich also, an die mehr bekannt – dieses Editorial wird jeweils Schweizer Fernsehens über die Betriebs- Schwäbische Riviera zu fahren! RUAG Aviation zwei Wochen vor der Auslieferung von Cock- kosten von Kampffl ugzeugen zeigt, woher Auf ein Wiedersehen in Friedrichshafen, Seetalstrasse 175 · Postfach 301 · 6032 Emmen · Switzerland pit geschrieben. Ich spekuliere auf meine Art: der Wind weht. Die von Insidern spöttisch Ihr Max Ungricht Rechtsdomizil: RUAG Schweiz AG · Seetalstrasse 175 · Postfach 301 · 6032 Emmen · Switzerland Tel. +41 41 268 41 11 · Fax +41 41 268 41 11 · [email protected] · www.ruag.com 4/2010 5

RZ_Ins_Business Aviation_RUAG_A4_d.indd 1 15.03.10 16:54 Military Aviation «Auf ein Zweites…!»

Russlands neues Kampffl ugzeug Fotos: Suchoi/KnAAPO Russlands im zweiten Anlauf geschaffter Einstieg in die fünfte Kampf- Oben: «Sternenstunde über Sibiren». So und ähnlich beschworen uni sono die rus- fl ugzeug-Generation fl og am 29. Januar – und er ist durchaus kei- sischen Medien die so wichtige «Augen- ne billige Kopie von Raptor oder JSF. Auch muss sein zeitlicher Rück- höhe» mit dem Westen. Es war der Tag des stand zu jenen nicht uneinholbar sein. Als technologisches «Signal» Piloten Sergej Bogdan und von Suchoi- Chef Michaijl Pogosjan. brächte er Russland jedenfalls vor Westeuropa oder China – wenn die Unten: Obwohl auch schwenkbar, sehen Mittel dafür weiterlaufen. Die Vorstellung des seit Jahren entwickel- die Auslässe (Nozzles) des PAK-FA nicht so ten Stealth-Kampffl ugzeuges PAK-FA fällt in eine interessante Konkur- futuristisch abgeschirmt aus, wie jene der renz-Konstellation… F-22A. Gut möglich, dass sich das mit den AL-41F ändert. eit dem 2001 eingestellten MFI porterfolge extrem unwahrscheinlich. MiG 1.44 hatte man auf den Als Folge standen die Kosten – 1997 wur- Messen und in den Foren spe- den die Staatsmittel zum ehem. «Projekt Skuliert und gelästert: «Nie wür- 1.42» gestrichen – in keinem Verhältnis den die Russen das ‹hinbekommen›, ein mehr zum Nutzen, weshalb die Erpro- echtes 5.-Generation-Design mit neuen bung 2001 nach nur zwei Flügen abge- Supercruise-Triebwerken, aktiv-strahl- brochen wurde. Ausserdem plante die schwenkendem Radar und einer neuen USAF damals schon rund 400 Stk. der Generation interner Waffen. Dazu sei F-22; es schien aussichtslos… ihre Fertigungs- und Ingenieurbasis zu veraltet, sei zu wenig Geld vorhanden. Gebündelte Kräfte Die würden letztlich wieder nur pot- Heute zeigt sich, man hat das Vorha- jemkinsche Dörfer errichten, sich die ben nie aufgegeben. Der gegenüber der Taschen voll stopfen und dem Zaren Su-30 etwas kleinere T-50 Prototyp des etwas vorgaukeln…», so diverse Skep- PAK-FA (Перспективный Aвиационный tiker, auch in Russland. Kомплекс Фронтовой Aвиации, frei über- Zur Erinnerung: Jener erste Versuch setzt etwa «Künftiges Luftsystem der wurde – am Ende der für die meisten Frontfl iegerkräfte») ist das vorläufi ge Russen heute als katastrophal empfun- Produkt einer vor knapp acht Jahren denen Jelzin-Jahre – noch vor dem Erst- wieder aufgenommenen Neuentwick- fl ug im Februar 2000 von den ursprüng- lung. Schon im April 2002 erhielt der lichen Anforderungen aufgefressen. Die russische Marktführer Suchoi die Sys- rudimentären «Stealth»-Eigenschaften tem-Führerschaft im so genannten Pro- der als klassischer Luftüberlegenheits- gramm I-21 (Jäger des 21. Jahrhun- jäger ausgelegten MiG 1.44 sowie die derts). MiGs Erfahrungen mit der 1.44 bescheidenen Mehrzweck-Fähigkeiten fl ossen da ebenso ein wie jene mit Su-

machten trotz guter Flugleistungen Ex- chois vorwärts gepfeilten Technologie- Fotos: Georg Mader

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trägern S-37, beziehungsweise Su-47 Rechts oben: Seit dem Erstfl ug zirkulieren Berkut. Dadurch wurde – und das hat bis heute immer mehr Bilder des T-50. Aus diesen Winkeln sind die grosszügigen Waf- sich in Russlands zunehmend zentra- fenschächte sowie die im Vergleich zum lisierten Industrie-Konglomeraten bis F-22 lediglich halb so grossen und voll be- heute verfestigt – auch die Rolle der frü- weglichen Seitenleitwerke auffällig. her dominanten Marke MiG auf Rolle Rechts unten: Da die F-22 nicht expor- des Zulieferers sowie die Modellpfl ege tiert wird, wird der F-35 JSF auf dem Markt der MiG-29/-35-Serie reduziert. wichtigster Mitbewerber des PAK-FA sein. Von ihm sind elf Stück ganz am Beginn jah- «Und Sie dreht sich doch…!». Jene le- relanger Truppentests. Seine Operations- gendären Worte soll Galileo Galilei 1633 bereitschaft wurde jüngst um zwei Jahre beim Verlassen des Inquisitionsgerichts auf 2015 veschoben. Von der Auslegung gemurmelt haben. Der einfl ussreiche bzw. Waffenlast her ist die Lightning II viel Suchoi-Chef Michaijl Pogosjan und sein eher als Stealth-Striker denn als Jäger ein- Testpilot Sergej Bogdan fühlten am 29. Ja- zuordnen. Unten: Im Vergleich der bislang vier Designs nuar 2010 wohl ähnlich – und mit ihnen der 5. Generation ähnelt der PAK-FA am die Masse der russischen Luftfahrt-Indus- ehesten einem Hybrid zwischen F-22 und trie. Der erste von zwei Funktionsproto- der ihr 1990 unterlegenen Northrop YF-23. typen der lange diskutierten (zweiten) russischen Antwort auf den F-22 und in- ter Stealth-Flugzeuge. Weit auseinan- zwischen vor allem den F-35, absolvierte der liegende und hinter «S»-geformten im russischen Fernen Osten (Dzemgi, Lufteinläufen abgeschirmte Triebwerke, 8 km nordöstlich von Komsomolsk am gleiche Winkel bei Lufteinlaufl ippen, Amur, ICAO: UHKD) problemlos sei- Tragfl ächen- und Höhenfl ossenvorder- nen 47-minütigen Erstfl ug: «Die Beherr- kanten sowie die in – üppigen – inter- schung über alle Achsen war unauffällig nen Schächten untergebrachten Waffen-

Fotos: Suchoi/KnAAPO und auch das Fahrwerk wurde ein- und stationen bezeugen, dass die russischen ausgefahren…», so Bogdan. Ingenieure um Chefdesigner Alexander Zuvor erfolgten am 23. Januar Rollversu- Davidenko – ob nun überwiegend an- che, von welchen auch die meisten nach geblich pensionsreif oder nicht – grund- dem Erstfl ug kursierenden Fotos stam- sätzlich ihre Hausaufgaben gemacht men. Diese waren aber noch eine Wo- haben dürften. Speziell die interne Waf- che unter Verschluss, die neue Maschine fenlast (bis zu acht mit Boostern moderni- blieb bis zuletzt gut gehütetes, jahrelan- sierte BVR-Varianten der RVV-AE, bzw. ges Staatsgeheimnis. Der Erstfl ug er- zwei R-73 Derivate sind angekündigt)

folgte dann unlackiert, was Rückschlüsse dürfte über jener der F-22 und deutlich Fotos: RussTV auf Metall- und Composite-Werkstoff- über dem F-35 JSF liegen. Vom waffen- anteile zuliess (mit etwa 65% Anteil der mässig bereits abgespeckten Senkrecht- sichtbaren Oberfl äche), zwei Wochen lander F-35B ganz zu schweigen. Jener später fl og (einer der beiden) T-50 bereits «verlor» dabei seine interne Kanone, in 3-Ton grau-blauer Splintertarnung und PAK-FA trägt ein 3 cm-Schnellfeuerge- mit dem neuen Stern mit rot-blauer Um- schütz rechts etwas hinter dem Cockpit. randung. Mittlerweile ist die Maschine zum LII «Gromow» nach Schukowskij Die Mühen der Ebene warten bei Moskau transportiert worden, das Michaijl Pogosjan war – in Erstfl uglaune nun anstehende jahrelange Test- und In- – in Sibirien deutlich und zeigte zugleich tegrationsprogramm wird in erster Linie die Marschrichtung des PAK-FA in Sa- dort stattfi nden, wo die besten Einrich- chen Marktpositionierung: «Das ist ein tungen Russlands dazu vorhanden sind. grosser Erfolg der gesamten russischen Generell zeigt der bei zirka 19 t Leer- Wissenschaft und Industrie und unserer gewicht angesiedelte und von der Ge- Ingenieure in den über 100 Zulieferern. samtauslegung äusserlich auf möglichst Ich bin fest überzeugt, dass wir sowohl in niedrige Radarerfassbarkeit abzielende der Niedrig-Erkennbarkeit als auch in der Entwurf viele Merkmale so genann- Kosteneffi zienz unsere westlichen Riva- len übertreffen.» Letzteres ging ein- deutig gegen die F-22A Raptor und noch vielmehr ge- gen den kommen- den aber zuneh- mend teurer und später werdenden Foto/Grafik: LM/Kopp Foto: Web F-35 JSF. U

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AL-41F sind in einer Su-27M (Nr. 710 Jahr beginnen, was dem US-Rechnungs- blau) im Test, mit ihrer späteren Integ- hof regelmässig lautes Herzklopfen ver- ration könnten die beiden eher konven- ursacht. Wie auch immer: Nennenswerte tionellen Nachbrenner-Düsen auf infra- Stückzahlen wird es davon auch erst nach rot-abgeschirmte, schwenkbarer Teile 2015 geben. Die 187 Stück (auch) we- abgeändert werden. gen exorbitanter Kosten eingefrorenen Das für den PAK-FA vorgesehene und F-22A gibt es zwar ab 2012, sie wurden auf der letzten MAKC-2009 präsen- aber – laut Verteidigungsminister Gates – tierte, aktiv-strahlschwenkende Feuer- «…für höchst diffuse Kriege der Zukunft leitradar von Tikhomirow NIIP Tikhomi- gegen China oder Russland entwickelt, row (AESA, X-Band, 1520 T/R-Module) nicht aber für heutige Konfl ikte, wo es muss erst ebenso integriert werden, wie absehbar keine modernen gegnerischen diverse L- und Ka-Band-Geräte an den Jäger geben wird…». Vorderkanten von Flügelwurzeln und Nun, so schnell dreht sich das Rad wei- Tragfl ügeln sowie im Hecksporn. Dann, ter. Wenn es in Masse auch noch ein

Foto: RussTV beziehungsweise parallel dazu, stehen Jahrzehnt weit weg ist, Russlands tradi- Oben: Russische TV-Bilder zeigen von die «Mühen der Ebene» der gesam- tionelle Kundenländer in Asien, Latein- Highspeed-Rollvesuchen am 23. Januar ten System- und Softwareintegration amerika und Afrika werden das Signal und vom Erstfl ug am 29. entweder zwei und -validierung an. Pogosjan bemerkte der Kontinuität im Kampffl ugzeugbau verschiedene Prototypen oder eine erfolgte Modifi kation des Hecksporns. Unter den dazu, dass etwa die «hochgradige Rech- jedenfalls wahrnehmen. Dass dessen Bremsfallschirm dürfte ein kleines X-Band nervernetzung des Eurofi ghters nicht Realisierung nicht versandet, dafür ist Radar kommen. unser Zugang ist, kein Dogma…». Selbst übrigens bereits noch anderwertig vor- Rechts: Auf der MAKS-2009 wurden Ele- wenn nun deshalb die Behauptung auf- gesorgt. Indien ist seit 2007 am PAK-FA mente der offenbar 6-teiligen Radaranlage gestellt wird, die Russen könnten das mit knapp 50% beteiligt und wird ihn bis des PAK-FA gezeigt, hier eine optische Zu- gar nicht, eines wissen sie bestimmt: Die zur Serienfertigung mitentwickeln. Die ordnung nach dem Erstfl ug. Rechts unten: Ebenfalls auf der MAKS Phasen der «Stabilitätsfi ndung» haben Inder wollen nämlich – obwohl sie ge- plötzlich für einen Tag zu erspähen war der bei den westlichen Designs sehr lange rade 126 «mittlere» Flugzeuge (darunter erste russische Stealth-Versuch von 1999– gedauert, bei der F-22 vom Erstfl ug zur Eurofi ghter, Rafale und Gripen-NG) aus- 2001, die MiG 1.44. Erstauslieferung sogar 13 Jahre. schreiben – mindestens 250 zweisitzige In solchen Zeiträumen kann viel passie- Versionen, genannt FGFAs. Ein Verkauf Das betrifft aber nur die Märkte, denn ren, politisch und/oder wirtschaftlich. des PAK-FA an China – dem zweiten tra- technologisch gibt es um den PAK-FA Im Moment geniesst das Programm je- ditionellen Grosskunden der russischen noch viele Fragezeichen, beziehungs- denfalls höchste Unterstützung, ein Ab- Rüstungsindustrie – scheint nach der un- weise noch jahrelange Arbeit. Ein ers- schluss der Tests bis 2015 und die da- lizenzierten Kopie der russischen Su-27 ter Hinweis kam von Pogosjan selbst, er rauf folgende Serienproduktion für die als Shenyang J-11B aber eher unwahr- sagte: «…ganz generell wird man beim WWS (russische Luftwaffe) wurden – me- scheinlich. Die werden wohl ihren eige- PAK-FA die restlichen 10% zu einem diengerecht am Tag des Erstfl uges – von nen J-XX bauen, der existiert bislang je- Grad an Stealth wie beim amerikani- Premier Putin höchstpersönlich und von doch nur als Zeichnung… schen F-22A Raptor nicht gehen. Das seinem Vize Iwanow im Kreml live an- Georg Mader, Wien ist nicht unser Zugang.» Was die er- gekündigt. wähnte Niedrig-Erkennbarkeit betrifft, scheint PAK-FA – mehr als die ameri- Günstiger kanischen Typen – in der Tat eher auf Zeitpunkt niedrigen Radarquerschnitt, respektive Ambitionierte Zeit- -rückstrahlfl äche von vorne optimiert zu pläne wohl, aber sie sein. Dazu wäre aber noch laborunter- könnten sich zur rech- stützte Nacharbeit bezüglich der Echo- ten Zeit erfüllen – wenn Resistenz rund um die Lufteinläufe sowie Russland nicht noch (vielleicht) um die dahinter liegenden einen Wirtschaftsein- und im Radar verräterischen Verdichter bruch wie 2009 erlei-

der beiden Triebwerke nötig. Wie über- det. Der von der Ob- Grafik: NIIP Tikhomirow haupt auch der gesamte Antrieb nicht ama-Administration der endgültige zu sein scheint und sich favorisierte F-35 JSF deshalb noch Einiges an der Rückseite soll zwar zu Tausen- der Maschine ändern dürfte. Laut Her- den für die USA und steller fl og der T-50 mit Derivaten der die acht Länder ge- von der Su-35 bekannten «NPO-Saturn» baut werden, die ein- 117S-Turbinen (aus Rybinsk) mit je zirka gezahlt haben, elf Ma- 14,5 Tonnen. Ob jene aber schon volles schinen haben aber Supercruise ermöglichen oder erst die erst 2% der Testfl üge als endgültig angekündigten AL-41F mit absolviert – trotzdem je 17 Tonnen Schub, bleibt abzusehen. sollte die Serienferti-

Stärkere 117er als Zwischenschritt zum gung schon nächstes Foto: Georg Mader

8 4/2010 Military Aviation SAAB: Gripen MS21 für die Schweiz Offensive der schwedischen Flugzeugbauer

Nachdem der Gripen C/D (MS19/20) bereits in fünf Ländern zum Einsatz Regierung steht hinter dem Projekt: gelangt, hat SAAB nun das Nachfolgemodell vorgestellt: den MS21. Mit Am 10. März hat SAAB von der FMV dieser Weiterentwicklung werden bisherige Kritikpunkte widerlegt. Das (Materialverwaltung des schwedischen in Schweden MS21 (Material System 21) bezeichnete Flugzeug würde Verteidigungsministeriums) einen Ent- ideal dem Anforderungsprofi l der Schweizer Luftwaffe entsprechen. wicklungs- und Upgrade-Auftrag (von MS19 in MS20) für die bestehende Gri- pen-Kampffl ugzeugfl otte im Betrag von us dem Gripen New Gene- zwei Milliarden Schwe- ration (siehe auch Cockpit dischen Kronen erhalten. 1/2008 und 12/2009) ist nun Mindestens 100 Gripen A ein neues, noch leistungsfä- der Luftwaffe sollen mit- higeres Waffensystem entstanden. Noch telfristig auf den Stand ist nicht sicher, ob der Typ derweil als Gri- MS21 hochgerüstet wer- pen E/F in die Bezeichnungsterminolo- den. gie eingehen wird. Dem schwedischen SAAB strebt innerhalb Flugzeugbauer SAAB ist damit aber ein von zehn Jahren ein Ex- sehr guter Wurf gelungen: Trotz besseren portvolumen von min- Flugleistungen und verbesserter Kampf- destens 300 Exemplaren kraft sollen die Unterhaltskosten eher an, was ungefähr 10%

tiefer als bei den C/D-Typen liegen. Foto: Gripen International, Katsuhiko Tokunaga des zukünftigen Fighter- eine verdickte Flügelwurzel weist auf die Marktes entspricht. Auch eine Sea-Ver- Kritikpunkte widerlegt neue Anordnung des Fahrwerks hin. Wie sion wird als Option geprüft. Mit Bulga- Der einstrahlige Gripen hat bezüglich der Gripen NG Testpilot Johan Sjöstrand rien, Dänemark, Griechenland, Holland, Leistung und Zuladung – natürlich – ein auf Anfrage sagt, haben weder die hö- Kroatien, Malaisia und Rumänien stehen Handicap gegenüber üppig motorisier- here Flügelbelastung, noch die verän- aktuell weitere Länder auf dem Radar ten zweistrahligen Kampfjets. Mit dem derte Aerodynamik des Rumpfes zu Än- der Gripen-Verkäufer. Einbau des neuen Triebwerkes F414G derungen im Flugverhalten geführt. Im Mittelpunkt der Strategie steht eine stehen 25% mehr Leistung zur Verfü- Sind die optischen Veränderungen also enge Zusammenarbeit mit den jewei- gung. Derselbe Antrieb wird auch im nur unwesentlich, so sind die Neuerun- ligen Betreiberländern – sowie unver- F/A-18 Superhornet verwendet. Damit gen im Inneren der Maschine um so gleichlich tiefe Anschaffungs- und Be- spielt der Gripen MS21 auch leistungs- bemerkenswerter: AESA Radar, IRST triebskosten. In Zeiten der knappen mässig in der Kategorie «Zweistrah- (Infra-Red Search and Track), neue ver- Gelder ein treffendes Argument. Bob lig» mit. besserte EW-Systeme, MAW (Missile Kempf, Senior Vice President Gripen Gleichzeitig wurde ein weiterer Kritik- Appoach Warner), SATCO (Satelliten- Marketing, ist sogar der Überzeugung, punkt (zum Beispiel in der armasuisse- kommunikation), eine neue Architektur dass das neue Modell noch günstiger zu Evaluation) behoben: der Range. Mit der Avionik-Software sowie eine moder- betreiben sei, als die A/B- und C/D-Ver- einer konstruktiven Änderung an der nisierte Daten-Bus-Struktur. sionen. Die MS21 ist wartungsfreundli- Zelle – das Fahrwerk wurde in die Flügel Mit dem Gripen NG Demonstrator wur- cher und mit einem Triebwerk bestückt, verlegt – stehen intern zirka 40% mehr den in einer ersten Phase 79 Testfl üge das über längere Wartungszyklen ver- Tankvolumen zur Verfügung, was die durchgeführt und – unter anderem – fügt. Mit bereits über 130 000 gefl ogenen Verweildauer im Luftraum deutlich er- Mach 1,6, respektive Mach 1,2 in Su- Stunden sind die Betriebskosten der Gri- höht. Das neue Fahrwerklayout hat ei- per cruise nachgewiesen. In einer zwei- pen Flugzeuge bis auf den Rappen ge- nen weiteren positiven Effekt: zwei zu- ten Phase (bisher 33 Flüge) wurden die nau bekannt. Die FMV hat den Schwei- sätzliche Hardpoints (Pylonen). Die nun MAW-Leistungsmerkmale verifi ziert; zer Beschaffungsbehörden die Zahlen neu zehn Waffenstationen erlauben – un- zurzeit sind Tests mit dem neuen Radar transparent offengelegt – und der Her- ter anderem – das Mitführen von noch sowie dem SATCOM auf dem Programm. steller steht Garantie für dessen Werte. mehr externem Treibstoff in grösseren Alle bisherigen Systemtest sind termin- Er kann auch eine Kostengarantie für Tanks (450 US Gallonen). gemäss und technisch ohne Beanstan- zehn Jahre abgeben. Die Erfahrung mit dungen abgewickelt worden. einer grossen Anzahl von Flugstunden Optisch (fast) wie gehabt, aber… und dem Einsatz von Flugzeugen in an- Äusserlich unterscheidet sich der neue Im In- und Ausland deren Ländern ist für die Langzeitkal- Gripen nur unwesentlich von den Vor- Mit der neuen Version zielt SAAB auf kulation der Kosten wichtig, wie aktu- gängermodellen A/B und C/D. Trotz et- Exportkunden. Aktuell im Fokus sind elle Zahlen aus Frankreich belegen. Der was höherem Gewicht (ca. 200 kg) und insbesondere Indien (wo gegenwärtig Upgrade von zehn Rafale M auf F3 kos- deutlich mehr Zuladung (ca. 1000 kg) Testfl üge stattfi nden), Brasilien und die tet 300 Mio. Euro! wurde am Flügel nichts verändert. Einzig Schweiz. Aber auch die schwedische Max Ungricht

4/2010 9 Military Aviation Volle Agenda für das PC-7 TEAM

Familienleben Inside An nicht weniger als zehn Wo- chenenden sind die Piloten des Zwölf Vorführungen im Inland und PC-7 TEAMs in diesem Jahr zwei im Ausland sieht das Pro- in der Luft. Meistens fl iegen gramm des PC-7 TEAMs für das sie zwar nur am Samstag, wo- Jahr 2010 vor. Auch beim Propel- durch sie wenigstens am Sonn- tag Zeit für die Familie haben. ler-Kunstfl ugteam prägt das Jubi- Während den zwei Ausland- läum «100 Jahre Luftfahrt in der einsätzen und am Nationalfei- Schweiz» des Aero Clubs den ertag fl iegen sie auch am Sonn- Terminkalender. tag. Schweizer Botschafter der Lüfte zu sein bedeutet nicht as PC-7 TEAM wird in die- nur Vergnügen. Es stecken sem Jahr in erster Linie in der auch viel Arbeit und Entbeh-

Schweiz zu bewundern sein. Hodel Foto: Walter rungen dahinter. Und auch die DSo ist die Neunerformation Familienangehörigen der Pilo- an mehreren Veranstaltungen im Rah- Auch muss der Transport der Mechani- ten müssen während den Meeting-Wo- men der Feierlichkeiten «100 Jahre Luft- ker, Techniker und des Materials mit ei- chenenden zurückstecken und auf ihren fahrt in der Schweiz» präsent. Die zwei nem geeigneten Transportmittel organi- Freund, Ehemann oder Vater verzichten. Einladungen aus dem Ausland führen sie siert werden. Walter Hodel auf die grüne Insel nach Punchestown in Irland und nach Göteborg in Schweden. Jahresprogramm 2010 Training im Mai Mai Die Einstimmung auf die neue Saison 17.–21. Locarno TI, Trainingskurs fi ndet in einem zweiwöchigen Trainings- 25.–28. Dübendorf ZH, Trainingskurs kurs in Locarno und in Dübendorf statt. Weitere Trainingstage, wie sie zum Bei- Juni spiel die regelmässig 4.–8. Punchestown (IRL), 100 Years of Irish Aviation (Airshow) durchführt, sind nicht geplant. Natür- 18./19. Biel BE, 100 Jahre Luftfahrt Schweiz mit den Schweizermeisterschaften im lich fi ndet aber vor jeder Vorführung Fallschirmspringen (Demo) ein Trainingsfl ug vor Ort statt. Dort hat 25./26. Grenchen SO, 100 Jahre Luftfahrt Schweiz mit den Schweizermeisterschaften der der Leader die Möglichkeit zu sehen, ob Helikopter (Präzisions- und Navigationsfl iegen), der Heissluftballone und der Modellfl ieger (Demo) seine Planung auf der Landkarte auch 25./26. Schupfart AG, 100 Jahre Luftfahrt Schweiz mit der Schweizermeisterschaft im im Gelände umsetzbar ist. Für die übri- Motorkunstfl ug (Demo) gen Teammitglieder ist es ein normaler Trainingsfl ug. Juli 2./3. Zürich, Zürifäscht (Demo) Ein langer Weg 16. Buochs NW, 35th World Military Parachuting Championship (Demo) Vor allem die zwei Flugveranstaltungen 23./24. Emmen LU, 100 Jahre Luftfahrt Schweiz (Airshow) im Ausland verlangen vom Komman- 31.7./1.8. Gstaad BE, Allianz Suisse Open Tennis (Demo) danten Major Werner Hoffmann und seinem Team so einiges an Vorberei- August tungshandlungen. So muss der lange 20./21. Birrfeld AG, Swiss AeroExpo 2010 (Demo) Anfl ugweg vorbereitet und die nöti- 20./21. Widnau SG, 3. Internationale Ballontage Alpenrheintal (Demo) 27.–30. Göteborg (S), 100 Years of Swedish Aviation (Airshow) gen Überfl ugbewilligungen (Diploma- tic Clearance für militärisch immatri- September kulierte Flugzeuge) eingeholt werden. 3./4. Bellinzona TI, 100 Jahre Luftfahrt Schweiz, Un secolo di aviazione (Demo) 24. / 25. Payerne VD, 100 Jahre Luftfahrt Schweiz, Tag der offenen Tür (Demo) 27. Buochs NW, Trainer Operator Symposium (Demo)

Alle Angaben ohne Gewähr. Die aktuellen Informationen zu den Einsätzen der Patrouille Suisse fi ndet man auf der Website des Patrouille Suisse Fan Clubs (www.patrouillesuisse.ch) oder der Luftwaffe (www.luftwaffe.ch). www.patrouillesuisse.ch

10 4/2010 Military Aviation

Schweiz» ein Wirtschaftsbooster, der die Tiger-Teilersatz Anschaffung schon fast kostenneutral gestalten wird! Cockpit kann nur ein- mal mehr auf die völlig ungenügende Der Wirtschaftsbooster Kommunikation zur Tiger-Teilersatzbe- schaffung hinweisen. Die Leser eines Fachmagazins – Pfl ege von zugekauften Produkten – Nun gibt es aber zu den hohen Summen, und dessen Redakteure – sind zum Beispiel Avionik, Sensoren und Be- die im Rahmen der Kompensationsleis- primär auf die Leistungen und die waffnung – sichergestellt? Können alle tungen genannt werden, ein Stirnerun- Einsatzmöglichkeiten eines Flug- Punkte mit «Ja» beantwortet werden, zeln: Nicht die Höhe ist entscheidend, zeugs fokussiert. Nun sind beim so stehen politische Überlegungen an: sondern die Qualität! Natürlich kann die Diese können von kurzfristigen Vor- auf hohem Niveau arbeitende Schweizer Erwerb auch andere Facetten kommnissen und Verunstimmungen be- Industrie jedes Teil fertigen – die volks- relevant: Die politische und wirt- einfl usst sein – sollten es aber nicht. Der wirtschaftliche Wertschöpfung (in der schaftliche Komponente ist eben- Kauf und das Betreiben von Kampffl ug- Werkstatt) ist also gegeben. Die (poli- so entscheidend, wie weltweit zeugen ist ein strategischer Entscheid – tisch motivierte) Ausschreibung der ar- zu sehen. Das ist in der Schweiz er bindet die Partner auf gegen 40 Jahre. masuisse, möglichst fl ächendeckend die nicht anders. Ein Kommentar. Eine sehr wichtige Komponente ist die Schweiz mit Offset-Aufträgen zu versor- wirtschaftliche Seite des Auftrages. Was gen, hat aber zu einer Excel-Sheet-Men- atürlich steht zunächst ein- fl iesst als Kompensation in die Schweiz talität geführt. Wer hat die meisten Kun- mal die Tauglichkeit des zurück? Nun haben alle drei Anbieter den, wer ist regional am besten vernetzt? Systems im Mittelpunkt. sehr gute Arbeit geleistet und die ge- Das ist ein Unsinn. Der erwünschte Know- NErfüllen der Hersteller und nannten Offset-Leistungen liegen deut- how-Transfer fi ndet nur bei gemeinsa- sein Produkt die vorgegebenen Anfor- lich über der geforderten Summe. Kurz: men Entwicklungsaufträgen statt – Inves- derungen? Liegen die Anschaffungs- ein willkommenes Auftragspolster für titionen in die Zukunft, die letztlich auch und Betriebskosten im vorgesehenen die Schweizer Industrie. Zu meinem Er- wieder Werkstatt-relevant werden. Nicht Budget rahmen? Garantieren Lieferan- staunen ist dieser Punkt bisher in der Öf- die Summe steht im Mittelpunkt, sondern ten und die Ursprungsländer die Pfl ege fentlichkeit kaum wahrgenommen wor- die Nachhaltigkeit der Angebote. Das ist des Produktes für drei oder vier Deka- den. Weshalb hält sich die swissmem so ein echter Know-how-Transfer. den? Ist ebenso die Zulieferung und zurück? Für den «Werk- und Denkplatz Max Ungricht aero_luffahrtkarten_184x130_Layout 1 16.02.10 10:37 Seite 1

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4/2010 11 Spitzentechnologie und Arbeitsplätze für die Schweiz Military Aviation Die vier wichtigsten westeuropäischen Industrieländer haben den Eurofi ghter entwickelt. Das modernste und beste Flugzeug ist in sechs Staaten im Einsatz und wurde bereits über 700 Mal bestellt. Der Schweiz offerieren Deutschland, Grossbritannien, Spanien und Italien einen gigantischen Dübendorf – Technologietransfer: High-Tech über die nächsten Jahrzehnte, die hochqualifi zierte Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen schafft – auch ausserhalb der Aviatik und in Zusammenarbeit mit Universitäten. Von diesem Austausch profi tieren hunderte Firmen in der ganzen Schweiz nachhaltig. Er verschafft tausenden Menschen Arbeit und sichert so Steuereinnahmen. Die Beschaffung des Eurofi ghters quo vadis? bringt langfristig mehr Geld, als sie jetzt kostet: Sie rentiert.

Links: Der Flugplatz Dübendorf wurde Eurofi ghter – Die beste Perspektive für die Schweiz 1910 gegründet und wird heute als die «Wiege der Schweizer Militärluftfahrt» www.eurofi ghter.ch bezeichnet. Seit 1914 wird er militärisch genutzt. Ein solcher Flugplatz wird wohl in Zukunft nie mehr gebaut werden kön- nen, darum muss er erhalten bleiben. Unten: Mögliche Mischnutzung des Flugplatzes Dübendorf. Mit dem Namen AVIApolis wird die Vision einer zukünf- tigen Metropole für Aviatikfi rmen in Dü- bendorf symbolisiert: Das Metropolis der Aviatik. Foto: Schweizer Luftwaffe

Mit dem Stationierungskonzept der Luftwaffe beschloss das VBS am terhaltsbetriebe und aviatikorientierte 6. Dezember 2004 die Schlies sung des Militärfl ugplatzes Dübendorf Firmen. So sollen unter anderem Jet auf Ende 2007. Am 16. Dezember 2005 stellte die Luftwaffe den Jet- Aviation, ffa bravo aerospace, Ruag, fl ugbetrieb ein. Das VBS und der Kanton Zürich einigten sich schliess- Avionitec, Kuerzi Avionic, Flight Main- lich für die Nutzung bis 2010, beziehungsweise bis 2014 als Helikop- tenance AG, AOPA Schweiz, Aero In- surance Service AG und weitere Inte- ter- und Lufttransportbasis. Doch dann soll Dübendorf endgültig resse am Standort Dübendorf haben. geschlossen werden. Das darf nicht passieren! Arbeitsplätze it der Bekanntgabe einem Verkauf natürlich verloren geht. Mit AVIApolis sollen die heute rund 1500 der Schliessungspläne Der Flugplatz verfügt über eine mo- Arbeitsplätze erhalten und zudem bis schossen die Projekte derne Infrastruktur, wodurch eine aviati- 500 neue geschaffen werden. Der Flug- M für das 2,6 Quadratki- sche Nutzung ohne grosse Investitionen betrieb soll nicht ausgebaut werden, so- lometer grosse Gelände wie Pilze aus möglich ist. In Notfällen ist er zudem ein dass keine zusätzlichen Lärmbelastun- dem Boden. Die einen sahen einen Na- guter Ausweichfl ugplatz. Und auch als gen zu erwarten sind. Doch bevor die turpark oder eine Grossüberbauung, Helikopter- und Transportbasis für die Vision umgesetzt werden kann, muss andere wiederum sprachen von einem Ostschweiz macht der Standort strate- der Bund über das Schicksal des Mili- nationalen Forschungs- und Innovati- gisch Sinn. tärfl ugplatzes entscheiden. Damit Fir- onspark. In allen Fällen bedeutet das Bis heute liegen schon verschiedene men wie die Jet Aviation nach Düben- aber den Verzicht auf eine aviatische Studien für die zukünftige aviatische dorf kommen, muss eine Zusicherung für Nutzung und die Zerstörung der Flug- Nutzung vor. Nun stellte die Task den Erhalt des Platzes von wenigstens platzanlagen im Wert von mehreren Force Flugplatz Dübendorf ihre Vision zehn bis zwanzig Jahren bestehen. Und Millionen Franken. vor: AVIApolis. Der Vorschlag sieht genau dafür wird die Task Force Flug- eine zivile und militärische Mischnut- platz Dübendorf kämpfen. Task Force zung vor. Diese liesse sich ohne gro- Walter Hodel Um weiterhin für die aviatische Nutzung sse Investitionen zu kämpfen, gründeten das Forum Flug- sofort umsetzen. platz Dübendorf und die Gesellschaft Und bereits heute der Offi ziere der Luftwaffe (AVIA) 2004 ist das in Düben- die Task Force Flugplatz Dübendorf. Sie dorf Realität. Sky- wird heute vom Verein der Freunde der guide, REGA, Aero- Schweizerischen Luftwaffe und der Ae- lite und die JU-AIR rosuisse unterstützt. sind zivile Nutzer und mit Bertrand Argumente für den Flugplatz Piccards Solar Im- Auch Nationalrat Max Binder setzt sich pulse ist auch ein für Dübendorf ein. Er betont, dass der Er- Forschungsprojekt halt des Flugplatzes sicherheitspolitisch in Dübendorf be- richtig und politisch vernünftig sei. Das heimatet. Die Task Gelände mit einem Wert von rund zwei Force sieht aber Milliarden Franken ist auch eine strate- noch Raum für wei-

gische Landreserve des Bundes, die bei tere Flugzeugun- Force Flugplatz Dübendorf Grafik: Task

12 4/2010 Spitzentechnologie und Arbeitsplätze für die Schweiz

Die vier wichtigsten westeuropäischen Industrieländer haben den Eurofi ghter entwickelt. Das modernste und beste Flugzeug ist in sechs Staaten im Einsatz und wurde bereits über 700 Mal bestellt. Der Schweiz offerieren Deutschland, Grossbritannien, Spanien und Italien einen gigantischen Technologietransfer: High-Tech über die nächsten Jahrzehnte, die hochqualifi zierte Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen schafft – auch ausserhalb der Aviatik und in Zusammenarbeit mit Universitäten. Von diesem Austausch profi tieren hunderte Firmen in der ganzen Schweiz nachhaltig. Er verschafft tausenden Menschen Arbeit und sichert so Steuereinnahmen. Die Beschaffung des Eurofi ghters bringt langfristig mehr Geld, als sie jetzt kostet: Sie rentiert.

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Vereiste Flugzeuge –

nicht am Flughafen Zürich Fotos: Simon Vogt

Patrick Schwarzmann strahlt beim Erzählen seiner täglichen Arbeit: Der Enteiser sitzt beim Vestergaard der Flugzeugenteisung auf dem Flughafen Zürich. Als Bereichslei- «Elephant» Beta in einer Kabine und ist so gegen die Glykoldämpfe geschützt. ter De- and Anti-Icing der Firma Swissport ist er der Koordinator und Chef von rund 140 Mitarbeitern, welche sich in Pad Coordinators Kleines Bild: Patrick Schwarzmann kon trolliert die Füllmengen der unterir- (zuständig für Piloten- und Sprühfahrzeug-Koordination), Disponenten dischen Glykol-Tankanlage. und die eigentlichen Sprayer aufteilen.

lugzeugenteisung war in den Entscheidet sich ein Pilot zu einer Flug- Die Triebwerke selbst und auch die Fahr- letzten zwei Monaten eines zeugenteisung, wird er während sei- werke werden generell nur mit Heiss- der zentralen Themen, und nes Rollens zum Start an einem der bei- luft enteist. F der Flughafen Zürich war froh, den Enteisungsplätze (Remote Deicing Verwendet werden Glykolfl üssigkeiten über eine der modernsten Enteisungsan- Pads) «Charlie» oder «Foxtrott» in der vom Typ I und IV, wobei nur der Typ I mit lagen zu verfügen. Die Enteiser-Saison Nähe von Gate E vorbeigeführt, wo er 75 bis 80 Grad heissem Wasser gemischt beginnt in Kloten anfangs Oktober und mit laufenden Triebwerken von zwei wird. Typ IV ist ein mit Verdickern durch- endet am 30. April. Bei der Flugzeug- Sprühtrucks enteist wird. Das ermög- setztes Enteisungsmittel (viskoser Saft), enteisung unterscheidet man zwischen licht sehr kurze Standzeiten, eine hohe das bis etwa -25 Grad eingesetzt wer- De- und Anti-Icing. Unter Deicing ver- Durchfl ussrate an Flugzeugen und ga- den kann. Damit haftet es besser auf der steht man das Reinigen des Flugzeugs rantiert, dass die Maschine bis zum Flugzeugoberfl äche und Niederschläge von Eis und Schnee, das Anti-Icing ist Take-off – zirka fünf Minuten nach der perlen ab. Typ I weist diesen Verdicker das eigentliche Schützen gegen wei- Enteisung – nicht wieder Eis ansetzt. nicht auf und ist somit gut für Deicing tere Eisbildung für eine gewisse Zeit. Rund 75% aller Flugzeuge werden auf oder für Anti-Icing bei tiefen Tempera- Am Flughafen Zürich wird immer bei- diese Weise abgefertigt. Die restlichen turen ohne Niederschlag geeignet. Je des gemacht. Flugzeuge sind solche mit Hecktrieb- tiefer die Temperaturen sind, desto hö- werken oder Propellermaschinen, wel- her ist der Anteil an diesen Flüssigkei- Speditive Abwicklung che nur mit ausgeschalteten Triebwer- ten im Gemisch mit Heisswasser. Bei -4 De- und Anti-Icing werden in Kloten ken enteist werden dürfen und daher Grad 40% Glykol Typ I und 60% Was- in einem Arbeitsschritt gemacht (one an ihren jeweiligen Standplätzen be- ser, bei -10 Grad sind es bereits 60% step procedure). Bei Niederschlägen dient werden. Zu gross ist die Gefahr des Glykol Typ I. wird das «two step procedure» (zuerst Ansaugens von gelösten Eisstücken in Das De- und Anti-Icing geschieht haupt- Enteisung und anschliessend Schutz- Hecktriebwerken, und laufende Propel- sächlich im Bereich Flügel und Stabili- schichtauftrag in zwei Arbeitsschritten) ler würden verhindern, dass der Enteiser satoren, um mögliche Strömungsabrisse angewendet. in die Nähe der Flügelkanten kommt. zu verhindern. Ein vollständiger Schutz-

14 4/2010 Civil Aviation

Rechts: Die B737-7K2 PH-BGI der KLM wird mit rund 1300 Litern Typ I und IV Flüssigkeit enteist. Dafür fallen Kosten von etwa 10 000 Franken an. Unten: Der Airbus A380 musste vor sei- nem Weiterfl ug nach Genf auf dem Flug- hafen Zürich enteist werden.

mantel ist aber nur bis zum Start garan- tiert, da die Glykolfl üssigkeiten ab ca. 180 km/h durch die Reibung weggelöst werden. Je nach Flugzeugtyp sorgen technische Vorrichtungen wie heizbare Flächen an Flügelkanten und Triebwer- ken dafür, dass es während des Fluges nicht zu Eisbildungen kommt. Bereits beim Sprayen auf den beiden Enteisungsstandplätzen rinnt Enteiser- fl üssigkeit zu Boden, beim Rollen zur Piste und dem Start tropft weitere Flüs- sigkeit von den Flugzeugen und muss entsprechend gesammelt werden. Dies geschieht über ein unterirdisches Sys- tem, wobei je nach Kontamination in drei Flüssigkeitskategorien getrennt wird. Die leicht kontaminierten Wasser wer- den aufgefangen und an mehreren Flä-

Fotos: Simon Vogt chen über das gesamte Flughafenareal über Sprinkler ausgeregnet. Das Erd- reich nimmt diese Flüssigkeiten auf, reinigt und fi ltert die darin enthaltenen Kohlenstoffe. Die stärker kontaminier- ten Gemische sinken in den Auffang- becken ab, werden dort gesammelt und zur Aufbereitung und Herstellung neuer Glykolfl üssigkeiten an eine deutsche Spezialfi rma geliefert. Alle stark konta- minierten Flüssigkeiten werden der Ab- fallverbrennung zugeführt. Foto: Simon Vogt Keine Engpässe Besonders stolz ist der Flughafen Zü- intensiven Schneefälle im Januar und hatten und nicht mehr enteisen konn- rich auf seine riesige, rund 520 000 Li- den damit verbundenen tiefen Tem- ten, kam es am Flughafen Zürich nie ter fassende Glykoltankanlage, welche peraturen wurde innert kürzester Zeit zu Engpässen. mit unterirdischen Pipelines die beiden die Hälfte der Bestände aufgebraucht. Mit den hochmodernen Enteisungs- und Enteisungsplätze beliefert. Wegen der Während andere Flugplätze leere Tanks Abwasserauffanganlagen und dem mo- tivierten Team um Patrick Schwarzmann ist der Flughafen Zürich bestens gerüs- tet, der nächste Winter kann kommen! Simon Vogt

Patrick Schwarzmann arbeitet seit 1998 am Flughafen Zürich. Vor seinem Job als Bereichsleiter De- and Anti-Icing, welchen er seit Frühling letzten Jahres innehat, war er bei Swissport Teamleiter und stellvertreten- der Leiter im Gepäcktransport. In der eisfreien Zeit stehen Fahrzeugrevisio- nen, Schulungen und Planung für den kom- menden Winter an. Autor und Redaktion bedanken sich bei Patrick Schwarzmann, Daniele Ricciardi und André Glaus für deren Unterstützung. Foto: Patrick Schwarzmann

4/2010 15 Civil Aviation TWA 800 Mysteriöser Absturz vor New York (1) Im Juli 1996, zwei Tage vor den Olympischen Sommerspielen, stürzte eine Boeing 747 der tra- ditionsreichen amerikanischen Fluglinie Trans World Airlines vor Long Island, New York, nach ei- ner Explosion ins Meer. In Anbe- tracht dieses zeitlichen Kontextes kamen rasch Vermutungen auf, es könnte sich um einen Terror- anschlag gehandelt haben. Doch Foto: Jean Charles die Ursache für den Absturz war viel trivialer und erschrecken- giere aus 14 Nationen. Die Maschine mit Training» für die 747. Auf dem rechten der. Unser Autor Patrick Radosta 404 Sitzplätzen in der Economy Klasse Sitz hat der 57-jährige Steven E. Sny- blickt auf die Ereignisse jenes und 29 (davon 8 im Oberdeck) in der Ers- der als Checkcaptain Platz genommen. Sommertages vor 14 Jahren zu- ten Klasse ist also etwa halb gefüllt. Für Er fl iegt seit 32 Jahren für TWA und ver- rück und beleuchtet die Konse- Jill, die erst seit Mai dieses Jahres für fügt über eine Gesamtfl ugerfahrung von TWA arbeitet, soll TWA 800 der erste In- rund 17 000 Stunden, davon rund 4700 quenzen, die aus dieser Tragödie terkontinentalfl ug überhaupt sein. Eine auf dem Jumbo. gezogen worden sind. Besonderheit ist, dass TWA 800 diesmal An der Konsole des Flugingenieurs sitzt als so genannter «Lifeguard»-Flug ge- der 25-jährige Oliver «Ollie» Krick als Juli 1996, Flugha- führt wird: So werden Flüge bezeichnet, Trainee, seit 1992 im Besitz eines Dip- fen New York John F. die Spenderorgane mitführen. In diesem loms in Luftfahrttechnik von der Central Kennedy, 16:38 Uhr. Fall befi ndet sich ein Paar menschlicher State Universität in Missouri. Er feierte 17. Der Flug TWA 881 aus Augen in einem speziellen Transportbe- am 14. Juli 1996 seinen 25. Geburts- Athen landet in New York. Das gleiche hälter im Cockpit. tag und hatte den Vertrag bei TWA im Flugzeug soll nach einem Besatzungs- März 1996 unterschrieben. Zuvor fl og wechsel und dem Auftanken um 19:00 Die Crew er als Fluglehrer und Copilot Execu- Uhr als Flug TWA 800 in die französische Den Kapitänssitz der 1971 gebauten tive Jets und verfügt als Pilot über eine Hauptstadt Paris und anschliessend wei- Boeing 747-131 (N93119, c/n 20083) be- Gesamtfl ugerfahrung von rund 2520 ter nach Rom fl iegen. Um 18 Uhr ist das setzt der 58-jährige Ralph G. Kevorkian, Stunden. Krick ist im Besitz einer gül- Boarding der 212 Passagiere – darunter ein TWA-Veteran mit rund 18 800 Stun- tigen Flugingenieursberechtigung, da auch zahlreiche TWA-Angestellte – in den Gesamtfl ugerfahrung. Auf der 747 TWA 800 jedoch erst sein 6. Flug wäh- vollem Gange. An Bord befi nden sich hat er 5490 Flugstunden absolviert, der rend der «Initial Operating Experience zwei Kapitäne, zwei Flugingenieure, 14 Rest verteilt sich auf Convair 880, Boe- Training»-Phase ist, steht er unter Su- Flugbegleiter – unter ihnen die 23-jäh- ing 707 und L1011 Tristar. Er befi ndet pervision. Der junge Flugingenieur hat rige Jill Ziemkiewicz – sowie 230 Passa- sich seit kurzem im «Captains Upgrade deutsche Wurzeln und geniesst es, Zeit bei seinen Grosseltern in Deutschland zu verbringen. Als vierter Mann befi ndet sich der 62-jäh- rige Flugingenieur Richard G. Campbell im Cockpit, unter dessen Aufsicht Krick arbeitet. Campbell begann seine Karri- ere als Flugingenieur 1966 auf der Lock- heed Constellation, war später Erster

Oben: Dieses vermutlich letzte Foto der Unglücksmaschine zeigt sie bei der Lan- dung in Paris am 16. Juli 1996, einen Tag vor dem Absturz, ebenfalls als Flug TWA 800. Links: Sektion 41 der verunglückten 747 wird zum Stützpunkt der Küstenwache

Foto: Gerard Isaacson transportiert.

16 4/2010 Civil Aviation

Offi zier und Kapitän auf der 747 und ver- hende Katastrophe sieht seit Erreichen des 60. Lebensjahres hin. Zwölf Minuten Dienst als Flugingenieur und Fluginge- später beobach- nieursausbilder auf diesem Muster. Un- ten Augenzeugen ter den 14 Flugbegleitern befi ndet sich einen «Feuer- auch ein Ehepaar: Constance und Jac- ball, der ins Meer ques Charbonnier. Für den bevorstehen- stürzt». Schnell be- den Flug nach Paris sind 176 600 Pfund wahrheiten sich die Treibstoff in den Tragfl ächentanks, wäh- schlimmsten Be- rend sich im zentralen Rumpftank (Cen- fürchtungen, TWA ter Wing Fuel Tank, kurz CTW) – bei 800 ist abgestürzt.

einer möglichen Gesamtkapazität von Doch was war ge- Foto: Yro Makela 86 363 Pfund – lediglich eine geringe schehen? Restmenge von 300 Pfund befi ndet. Während Cpt. David Mclaine und sein Obwohl einige kleinere Fehlermeldun- Terror? Friendly Fire? Erster Offi zier, die zum Zeitpunkt der gen im Wartungslogbuch verzeichnet Technisches Versagen? Explosion in einer 737 der Eastwind Air- sind, besteht für die Crew keinerlei Bereits kurz nach dem Absturz erreich- lines ganz in der Nähe von TWA 800 fl o- Grund zur Besorgnis. Sicherheitsrele- ten die ersten privaten Boote und über gen, aussagten, dass die Explosion von vante technische Störungen an der 25 40 Schiffe von Küstenwache und Poli- innerhalb des Flugzeugs ausgegangen Jahre alten 747-100, die als 153. Boe- zei die Absturzstelle, doch rasch wurde sei, gaben über 200 Zeugen zu Proto- ing 747 das Werk verlassen und bis zu klar, dass niemand das Unglück über- koll, sie hätten vor der Explosion «einen diesem Zeitpunkt 16 869 «Cycles» und lebt hatte. Auf dem nächtlichen Atlan- Feuerschweif auf TWA 800 zufl iegen» 93 303 Flugstunden im Logbuch stehen tik vor Long Island trieben brennende gesehen. Auch die Möglichkeit eines hat, liegen nicht vor. Wrackteile und Leichen – ein gespens- versehentlichen Abschusses durch die Da noch ein Passagier, dessen Ge- tisches Bild. US-Navy, die nahe der Flugroute der päck bereits verladen wurde, zu feh- Aufgrund der nur zwei Tage später be- 747 Übungen durchführte, wurde unter- len scheint, verzögert sich der Abfl ug ginnenden Olympischen Sommerspiele sucht. Insgesamt befragten die Ermittler bis zur Klärung des Sachverhaltes. An in Atlanta stand relativ rasch die These knapp 700 Augenzeugen zum Absturz diesem heissen Sommertag, trotz der eines möglichen Terroranschlages als von TWA 800. abendlichen Uhrzeit hat es immer noch Absturzursache im Raum. Erhärtet zu Im November 1997 kam das NTSB 28 Grad Celsius, läuft die Klimaanlage, werden schien diese Theorie zunächst schliesslich zu dem Schluss, dass es bestehend aus drei verschiedenen «Air auch dadurch, dass die letzten Geräu- keine Hinweise für einen Anschlag auf Conditioning Packs» des Herstellers sche auf dem Cockpit Voice Recorder TWA 800 gebe, es seien auch keine Spu- Hamilton Standard, auf Hochtouren. jenen verdächtig ähnlich waren, die auf ren von Sprengstoff am Wrack des Jum- Gegen 20:02 Uhr erfolgt das Pushback den Aufzeichnungen der durch Bomben bos gefunden worden. Selbst der New von Gate 27 am Terminal 5, und um 20:08 zum Absturz gebrachten Flüge Pan Am Yorker FBI Direkter Kallstrom, der zu- Uhr rollt Flug TWA 800 zur zugewiese- 103 und Air India 182 zu hören sind. In- nächst von einem Anschlag ausgegan- nen Startbahn. nerhalb eines Jahres wurden alle 230 gen war, musste zugeben, dass es dafür Um 20:19 Uhr Lokalzeit hebt TWA 800 Opfer, sowie 95% des Wracks gebor- keinerlei Anzeichen gab. Auch lieferten schliesslich bei 9 Knoten Wind aus 240 gen und dieses im Rahmen der Unter- weder der Flugschreiber noch der Cock- Grad von der Piste 22R des Flugha- suchungen wie ein riesiges Puzzle im pit Voice Recorder brauchbare Hinweise fens JFK mit Ziel Paris ab. Nichts deu- Naval Weapons Industrial Reserve Plant – um 20:31:12 Uhr riss die Aufzeichnung tet zu jenem Zeitpunkt auf die bevorste- zusammengesetzt. abrupt ab. Doch was, wenn keine Bombe oder Ra- kete, hatte dann zum plötzlichen Ab- sturz der 747 geführt? Die Untersuchun- gen konzentrierten sich fortan auf das Flugzeug selbst, und die Ermittler wur- den schliesslich fündig. Es war, wie so oft bei Flugunfällen, eine Verkettung unglücklicher Umstände. Welche, und wie die Ermittler das Un- glück rekonstruierten, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Cockpit. Patrick Radosta

Oben: Dieses Foto zeigt die Unglücks- maschine – fast genau 19 Jahre vor dem Absturz – am 31. Juli 1977 in London Heathrow. Links: Ein Stück Dach aus Sektion 42

Foto: Gerard Isaacson wird geborgen.

4/2010 17 Die Legende Civil Aviation 18 der Luft und 2100 am Boden) angeleg- Boden) am 2100 und Luft der in 1600 (davon Stunden 3700 auf nes ei- Beginn den Erstfl markiert Der ug Anfang 2011 Passagierversion folgt fenbar nichtaufgetreten. Vogels, nennenswerte Probleme sind of- N Chancen. die besseren ter geben dem Frachter allerdings dem A380füllen.Viele Beobach- cke zwischendemA340-600und gebracht. Die747-8IsolldieLü- este Jumbo-Version indieLuft ger Verspätung auchseineneu- ing AnfangFebruarmiteinjähri- hatBoe- Nach demDreamliner Erstflug derBoeing747-8 zufrieden über den ersten Ausflug ihres startet. Beide Testpiloten äusserten sich ge- wieder und abgestellt GEnx-2B67 TypsTriebwerkedes beiden die sowie rem das Fahrwerk ein- und ausgefahren ande- unter wurden Dabei km/h). (426 Knoten 230 von Geschwindigkeit eine erreichte und 17 Meter) (5181 Fuss 000 von Höhe maximale eine auf stieg rich TomIm- Flugtestingenieur und erstein besatzung mit Chef-Testpilot Mark Feu- war Paine Field in Everett. Die Cockpit- Jungfernfl dauernden ugs Minuten 40 und Endziel des rund drei Stunden und Ausgangspunkt Luft. die in Mal ersten Boeing 747-8 in ihrer Frachtversion zum Erstfldie Ur-Jumbos,dem des nach ug Jahre 41 und Tag einen exakt bruar, Fe- 8. war,vergangenen am sich erhob gestartet Mal ersten zum Dreamliner der 2009 Dezember 15. am Nachdem ed Sha af Schlag: auf Schlag wende es bei Boeing um die Jahres- grammverzögerungen ging Pro- mehrmonatigen ach 4/2010 das den Erstflden das in werden absolvierte, ug ten Flugtestprogramms. Zum Flugzeug, Jumbo-Version im vierten Quartal dieses stand soll die Zertifizierung der neuesten dislozieren. Nach derzeitigem Planungs- lich von Los Angeles gelegene Palmdale Moses Lake (Washington) und ins nörd- nach Flugzeuge drei die werden Tests schinen stossen. Für die Fortsetzung der den nächsten Monaten zwei weitere Ma- und Fly-by-wire-Flugsteuerung. Es ist zu- zeug über ein modernisiertes Flight Deck Profisuperkritischem Flug- das verfügt l neuen Triebwerken und einem Flügel mit völlig Neben mag. annehmen Blick ten ers- den auf man als mehr, ing-Riesen Neu ist an der jüngsten Version des Boe- Flügel Aerodynamisch verbesserter legendären Airliner. grössten und treuesten Kunden für den der einer auch Exemplaren bestellten 82 mit ist und 1970 März seit strahler flCarrier Vier-sche buckligen den iegt Jumbos an Lufthansa geplant. Der deut- ist auch die Übergabe des ersten neuen Zeitpunkt selben zum Etwa USA. den beln wrt zu- wirbt abteilung Marketing- Boeings als die747-400ERF. auf Cargovolumen höheres Prozent 16 um ein weist rung Frachtausfüh- Die 747-400. gängerin Vor-die als mehr 51 Fluggäste, 467 für Platz senauslegung Dreiklas- einer in tet bie- und germodelle als alle seine Vorgän- dem 5,6 Meter länger

Foto: Boeing a ds ähtn ars in Jahres nächsten des tal aussichtlich im letzten Quar- vor- erfolgt Musters dieses fliegen. Die Erstauslieferung Quartal 2011 zum ersten Mal gaben von Boeing im ersten tercontinental soll nach An- In- 747-8 Passagierversion Die Cargolux. an Frachters die Auslieferung des ersten Jahres erfolgen, ebenso wie e piae Kne aus Kunden privaten nen einer VIP-Ausstattung an ei- lebt weiter esheeeKne u e S 7 TOTAL Verschiedene Kunden ausdenUSA Volga-Dnepr 2 Nippon Cargo 15 Lufthansa Korean Air Guggenheim Aviation Partners Dubai Aerospace Enterprise Cathay Pacific Cargolux Atlas Air Bestellungen fürdenneuenJumbo ber 2007 geordert (drei Stück von Du- von Stück (drei geordert 2007 ber Frachter wurde letztmals Ende Dezem- ein hat, bestellt bisher Muster das die Passagierairline, einzige die Lufthansa 2009 und stammt von Korean Air, neben sagiervariante datiert vom 7. Dezember letzt aufgegebene Bestellung für die Pas- nicht gerade reissenden Absatz. Die zu- Trotz all dieser Vorteile findet die 747-8 in diesemJahr? Weitere Bestellungen um 80 Tonnen geringeren Leergewichts. weniger Sprit pro Tonne, dies wegen des die Frachtversion des Jumbos 24 Prozent verbrauche fristet, Schubladendasein ein derzeit Airbus bei A380F,der zum VergleichIm gier,Seattle. aus es heisst elf Prozent weniger Treibstoff pro Passa- Jumbo der verbrauche ausserdem gen, ter denjenigen des Airbus-Giganten lie- un- Prozent zehn 747-8I Sitz- der bei pro meile Kosten die sollen So Airbus A380. Konkurrenten dem genüber Effi ge- besseren zienzwerten mit dem gen bekanntgebenzukönnen. zweiten Jahreshälfte weitere Bestellun- ney istdennauchzuversichtlich,inder McNer- James Boeing-Chef Toulouse. häfen landen als der Doppelstöcker aus Vorteil auf: Er kann auf viel mehr Flug- grossen einen A380 dem gegenüber er lich neuer Wurf zu sein. Allerdings weist dem Jumbo etwas haftet der Ruf anderseits an, kein wirk- anhält, noch immer Flaute wirtschaftliche die dass hängen, zusammen- damit mag Zurückhaltung Die gemacht. rückgängig Bestellungen vier von zwei Aviationsogar jüngst hat bai Aerospace Enterprise). Guggenheim 6 5 7 25 76 20 5 5 14 5 10 13 12 747-8I VIP 747-8I 747-8F Thomas Strässle Civil Aviation

A350 XWB Bestellungen Amerikanischer Grosseinkauf für den Aer Lingus 6 Aerofl ot 22 Afriqiyah Airways 6 A350 XWB AirAsia X 10 Air One 12 Alafco 12 Am 10. März hat United Airlines einen Kaufvertrag über 25 A350-900 Asiana Airlines 30 XWB unterzeichnet. Die Airline ist bereits seit 1993 Airbus-Kunde. Bangkok Airways 4 China Airlines 14 CIT 7 DAE Capital 30 Emirates 70 Ethiopian Airlines 12 Etihad 25 sollen zwischen 2016 und Finnair 11 Hawaiian Airlines 6 2019 ausgeliefert werden. ILFC 20 Der bestellte Typ -900 ist Kingfi sher Airlines 5 in der Dreiklassenkonfi gu- Libyan Airlines 4 ration für 314 Passagiere MAZ Aviation 6 ausgelegt (A350-800: 270; AWAS 2 A30-1000: 350). Alle drei Qatar 80 Singapore Airlines 20 Typen weisen eine ähnli- Synergy Aerospace 10

Foto: Airbus che Reichweite von zirka TAM 22 8300 nm auf. TAP 12 er 33. Kunde des neuen Airbus hat bisher 530 Orders in den Tunisair 3 Grossraumfl ugzeuges ist Bestellbüchern, die Erstauslieferung Undisclosed Customer 2 United 25 gleichzeitig auch einer der (-900) ist im Jahr 2013 und die End- US Airways 22 Dgrössten A350-Kunden. Die montage des ersten Flugzeugs für 2011 Vietnam Airlines 10 mit zwei Trent XWB-Triebwerken von geplant. Yemenia 10 Rolls-Royce ausgerüsteten Maschinen Max Ungricht

4/2010 19 Civil Aviation Your Captain speaking…

Afrika fasziniert. Auf dem Weg nach Yaoundé, der Hauptstadt von Kamerun, überfl iegt man den halben Kontinent. Was sich un- ter dem Flugzeugbauch zwischen der farbenfrohen Mittelmeerküste und dem tropischen Kamerun al- les abspielt, kann der Pilot nur er- ahnen. Wie chaotisch es aber auf den Strassen Yaoundés zugeht, erlebt er unmittelbar nach der Landung.

Fahrschüler beim Final-Check Foto: Peter Tilly Eine andere Welt

lles ist voller Staub – rotem san in die Seite geknallt. Nichts Schlim- Dolce Vita Staub. Kupplungen streifen, mes, nur eine weitere kleine Beule. Doch Das «Dolce Vita» liegt über dem Swiss Getriebe jammern und Keil- jetzt wird es richtig laut auf dem Platz. Hauptsitz und noch viel wichtiger, über Ariemen schleifen. Der Platz «Mais non!», schreit der Unfallverursa- einer Bäckerei mit schattiger Terrasse. vor unserem Hotel dient als Fahrschule. cher und versucht so, jegliche Schuld von Bei Milchkaffee und Croissant beo- Hüpfend vorwärts und unkontrolliert sich zu weisen. Was folgt ist eine faire, bachte ich das Treiben auf der Strasse. rückwärts, so machen sich die Schüler aber emotional geladene Auseinander- Nicht wenige der Wagen scheinen eu- mit ihrem neuen Transportmittel ver- setzung, wie sie täglich auf den Strassen ropäische Wurzeln zu haben. Aufkle- traut. Der Fahrlehrer agiert gleichzei- Yaoundés ausgetragen wird. Die Zu- ber von deutschen Fussball-Vereinen, tig als Pädagoge und Unternehmer. Mit schauer amüsieren sich, ich mich auch. Schweizer Wintersportorten und längst mehr oder weniger didaktischem Ge- Konkurs gegangenen Fluggesellschaf- schick weist er seine Kunden in die Ernstfall ten kleben an den Blechkarossen. Wie Kunst des Lenkens und Schaltens ein. Neben dem Fahrschulareal beginnt die die Fahrzeuge an den Äquator gekom- Schüler und Lehrer schwitzen hinter Kampfzone. Dreispurige Strassen führen men sind, kann ich mir nur mit viel den schmutzigen Scheiben. Es ist nicht am Platz vorbei und sind mit ehemaligen Fantasie vorstellen. Ob der Garagist nur die Konzentration, die ihnen Trop- Fahrschülern besetzt, die den Schritt vom aus dem Tösstal wohl ahnt, dass sein fen aufs Gesicht zaubert, es ist auch die Übungsgelände auf die wilde Stras se 1984 verkaufter Nissan noch auf afri- Hitze. Klimaanlagen haben die Fahr- schon gewagt haben. Nicht ein Zenti- kanischen Strassen unterwegs ist? Das zeuge nicht, die Scheiben sind geöff- meter wird verschenkt, keine Lücke leer Spektakel zaubert mir ein Lächeln auf net. Der rote Staub drängt in jede Ritze, gelassen. Wessen Hupe nicht geht, ver- die Lippen. Verglichen zu hier ist die scheint aber weder Instruktor noch Stu- schafft sich mit der eigenen Stimme Ge- Fahrt auf der A1 von Bern nach Zürich dent zu stören. Auch die brüllenden Zu- hör. Es wird gefl ucht, Fäuste knallen auf eine Pilgerreise. schauer lenken nicht ab, ihre Kommen- das Lenkrad und da und dort wird dem tare gehen im Hintergrundlärm unter. Vordermann auch in die Stossstange ge- Au revoir fahren – vorausgesetzt er hat noch eine. Es wird Abend und die kurze Hose wird Mais non! Dazwischen schlängeln sich Fussgän- mit dem Uniformstoff getauscht. Koffer Und von diesen Zuschauern hat es viele. ger durch das Chaos. Es kommt einem packen, Flug planen, Kerosin bestel- Ihre Funktion ist auf den ersten Blick Selbstmordkommando gleich, die Stra- len und Motoren starten. Von der Hek- unklar. Sind es wartende Fahrschüler? sse zu überqueren. Von Vortritt auf dem tik auf den Strassen unter uns merken Sind es Angehörige oder einfach nur Zebrastreifen hält man hier genauso we- wir nach dem Start nichts mehr. Der af- Passanten, die das Schauspiel nicht mis- nig, wie vom Reduzieren der Geschwin- rikanische Luftraum ist zum Glück nicht sen möchten? Meine Gedanken werden digkeit aus Rücksicht auf schwächere ganz so chaotisch wie der Verkehr auf durch ein lautes Hupen und einen leisen Verkehrsteilnehmer. Zu meinem Glück den Strassen – nicht ganz… Knall unterbrochen. Der weisse Toyota kommt es zum Stau. Ich schaffe es auf die Peter Tilly mit rostroten Flecken ist dem roten Nis- andere Seite – ich überlebe unverletzt.

20 4/2010 Civil Aviation Leserwettbewerb Flughäfen der Welt

Diesen Monat heisst es: Wer erkennt diesen Flughafen? Senden Sie Ihre Antwort bitte an folgende Adresse: wettbewerb@redaktion-cockpit. com

Einsendeschluss: 20. April 2010. Bitte fügen Sie Ihrem Mail Ihre vollständige Adresse bei. Dem Gewinner winkt ein Cockpit-Ka- lender 2011 seiner Wahl. Bei

Fotos: mt mehreren richtigen Einsendun- gen entscheidet das Los. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz Aufl ösung Wettbewerb Februar 2010 geführt. Die richtige Antwort lautet: Mombasa Die richtigen Einsendungen werden in der Juni-Ausgabe 2010 publiziert. Leider sind keine richtigen Antworten eingetrof- Viel Spass und Erfolg! fen. Die aktuelle Frage sollte aber etwas einfacher sein, weil in Europa.

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PS 02.2010

4/2010 21 Business Aviation Data Sheet Embraer ERJ-135BJ Legacy

Wie Airbus verfolgt auch der Regionalfl ugzeughersteller Embraer das Familienkonzept – so dass beim Hersteller aus Brasilien der Legacy lediglich ein Derivat des ERJ-145 ist.

Der ERJ-135BJ Legacy G-RBRO der London Executive Aviation befi ndet sich im Final auf Europas höchstegelegenen Flughafen in Samedan-St.Moritz. Foto: Ian Lienhard

ie ersten Entwürfe für das potenziellen Gulfstream-Kunden in Be- höhte Reichweite einer G-V angewiesen Grundmodell entstanden be- tracht gezogen, welche nicht auf die er- sind und deshalb lieber auf den günsti- April 8 – 11, 2010 reits 1989, in die Luft kam der geren Legacy 600 zurückgreifen. Neben DEmbraer Regional Jet jedoch der Falcon 7X gehört der Embraer Le- The Global Show for General Aviation erst im August 1995. gacy zu den grössten Businessjets, wel- Zwei Jahre später, im Oktober 1997, che für das Steilanfl ugverfahren auf Plät- begann die Planung an den Ableitun- zen wie London City zertifi ziert sind. gen des ERJ-145 Modells. Zuerst wurde Ian Lienhard EDNY: N 47 40.3 E 009 30.7 der ERJ-135 entwickelt, welcher einen 3,5 Meter kürzeren Rumpf besitzt sowie Embraer EMB-135BJ Legacy 600 der ERJ-140, welcher genau zwischen den Modellen 135 und 145 liegt. Zu die- Hersteller Embraer, Sao José dos Campos, Brasilien Your Destination. sem Zeitpunkt war Embraer im Sektor Typ Super-Midsize Businessjet der Businessaviation noch völlig untätig, Erstfl ug 31. März 2001 was sich im Jahr 2000 jedoch änderte. Länge 26,3 m An der Farnborough Airshow präsen- Spannweite 21,2 m tierte Embraer zum ersten Mal das Pro- Höhe 6,8 m jekt des Legacy 600. max. Geschwindigkeit 850 km/h Er basiert auf dem Modell des ERJ-135, Reisegeschwindigkeit 834 km/h ist jedoch zusätzlich mit Winglets und Besatzung 2 Piloten grösseren Tankkapazitäten ausgestattet, Passagiere (Standard) 13 was ihm auch Transatlantikfl üge erlaubt. Startstrecke 1600 m Der Erstfl ug fand Ende März 2001 statt. Landestrecke 1100 m Reichweite 6000 km Der ERJ-135BJ, wie er offi ziell zertifi - Triebwerke 2 ziert heisst, erfreute sich rasch grosser Hersteller Rolls-Royce Beliebtheit und steht seither in direk- Typ AE 3007/A1P (je 39,1 kN) ter Konkurrenz zum Bombardier Chal- Website www.embraer.com lenger, wird jedoch auch des öftern von Platinum-Sponsor: Gold-Sponsor: 22 4/2010 www.aero-expo.com

09323-AERO-2010-Motiv30A-L.indd 1 21.01.2010 13:14:27 Uhr Business Aviation Gulfstream G650

solvierte seinen «Maiden fl ight» im November des vergan- genen Jahres. Das Testprogramm bis hin zur Zertifi zierung wird fünf G650 umfassen; 1800 Flugstunden sind dafür eingeplant. Im kom- menden Jahr soll die Zulassung abgeschlossen werden. The Widest, Fastest, Longest- Max Ungricht

Range Business Jet… Technische Daten Gulfstream G650 Foto: Gulfstream Wirtschaftlichste Reisegeschwindigkeit Mach 0,85 Mit diesem Slogan wirbt Gulfstream Aerospace für Normale Reisegeschwindigkeit Mach 0,9 das neue Flaggschiff. Am 25. Februar hob der zwei- Maximalgeschwindigkeit Mach 0,925 te Prototyp zu seinem Erstfl ug ab. Reichweite 12 964 km Reichweite bei Mach 0,9 9260 km Maximales Abfl uggewicht 45 179 kg ie «T2» benannte Maschine zeigte in einem zwei- Maximale Spritzuladung 20 049 kg einhalbstündigen Flug gleich, was in ihr steckt: Maximale Zuladung 2948 kg Triebwerke (2) Rolls-Royce BR725A1-12 Nach der Landung in Savannah berichteten die Leistung 2 x 71,61 kN Piloten über erreichte Mach 0,8 und eine Höhe D Standardkonfi guration 8 Passagiere von 37 000 Fuss. Ein interessantes Detail: auch die «T1» hob Höhe 7,82 m gleichzeitig ab und spulte ihr Testprogramm ab – die jewei- Länge 30,40 m ligen Flugdaten wurden aus beiden Maschinen telemetrisch Spannweite 28,55 m in Echtzeit auf den Boden übertragen. Der erste Prototyp ab-

April 8 – 11, 2010 The Global Show for General Aviation

EDNY: N 47 40.3 E 009 30.7 Your Destination.

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09323-AERO-2010-Motiv30A-L.indd 1 21.01.2010 13:14:27 Uhr Helicopter 20 Jahre Swiss Helicopter Club

Faszination Helifliegen

Mit Gleichgesinnten die Faszination Helikopterfl iegen erleben, ist eines der Ziele des Swiss Helicopter Clubs SHC, der in diesem Jahr das 20-Jahre-Jubiläum feiert. Zahlreiche Clubaktivitäten fördern die Ge- meinschaft und erweitern das Wissen rund um den Helikopter.

er SHC ging aus dem Heli- kann an solchen Wochenenden die Be- fl üge werden ausschliesslich von Be- club 84 hervor, welcher in völkerung ab diesen temporären He- rufspiloten des SHC ausgeführt und den Achtzigerjahren neben liports Rundfl üge buchen – Clubmit- zum Einsatz gelangen dieselben He- Ddem Angebot von günstigen glieder profi tieren dabei von speziellen likopter wie im kommerziellen Flug- Helikopterfl ügen auch die damals stark Konditionen. Die privaten Helikopter- betrieb. vernachlässigte Flughelferausbildung förderte. Unter der Leitung des heuti- gen SHC-Präsidenten Ronald Kunz und in Zusammenarbeit mit lokalen Helikop- terunternehmen wurden mehrmals jähr- lich Flughelferausbildungen angeboten, welche auch rege besucht wurden. Mit der massiven Zunahme der Helikopter- fl üge in der Arbeitsfl iegerei und der Ein- führung des Flughelfer-Syllabus wurde die Ausbildung der Flughelfer an die Helibetreiber delegiert. Aus den «Heli- freaks» des Heliclubs 84 entstand 1990 der Swiss Helicopter Club mit Vereins- sitz in Bern-Belp. Flugprogramm Wie eingangs erwähnt, werden über das ganze Jahr einige spezielle Club- meetings durchgeführt, so am Schwarz- see, Steingletscher und im Oberwalli- ser Fieschertal. Bei schönem Wetter

24 4/2010 Helicopter

Linke Seite oben: Der Bell 206B Jet elle Rundfl üge an – unter dem FOM ei- täten möglich und für das körperliche Ranger HB-XXY mit Baujahr 1990 fl iegt nes Partners. Wohl sind jeweils gute Hotels zustän- seit beinahe zwanzig Jahren in der dig. Alte Freundschaften werden ge- Schweiz. Die Homebase von Central He- Clubleben pfl egt und neue geknüpft! licopter Service AG CHS befi ndet sich Das rege Clubleben beschränkt sich Neue Mitglieder sind beim SHC je- auf dem Flugplatz Buttwil. aber nicht nur auf das Fliegen. Im Club derzeit herzlich willkommen. Voraus- Linke Seite unten: Das Wintermeeting wird auch das Wissen um den Heli- setzung ist sicher ein gewisses Inter- fi ndet jeweils am Schwarzsee statt und kopter gefördert, dazu gehört natür- esse an der Helikopterfl iegerei und am wenn die Eisdicke es zulässt, kann direkt vom See aus vor der Hostellerie gestar- lich auch weiterhin die seriöse Ausbil- Club leben. Zu den geforderten «Pfl ich- tet werden. dung der Flughelfer unter der Aufsicht ten» zählt lediglich ein moderater Mit- Unten: Bei ihm laufen die SHC-Fäden von Flughelferinstruktoren. Zu den wei- gliederbeitrag. zusammen, Berufspilot und Präsident teren Aktivitäten zählen zum Beispiel Kontakt: www.swiss-helicopter-club.ch Ronald Kunz im Cockpit. Besichtigungen von Heli-Unterhaltsbe- Samuel Sommer Rechts oben: Die beiden Flughelfer trieben und dergleichen. Und wie in Hansjörg Staub und Martin Jeckelmann jedem Verein gehört auch die Pfl ege sind am Steingletscher bereit, die nächs- der Gemeinschaft dazu; so werden die ten Passagiere zu empfangen. Clubmeetings in gemütlichen Orten Rechts Mitte: Das AS.350B Ecureuil der Schweiz und jeweils während ei- HB-ZFA startet ab dem offi ziellen Ge- nes ganzen Wochenendes geplant: So birgslandeplatz Steingletscher am kommen auch Familienmitglieder, die Sustenpass. vielleicht etwas weniger Heliviren be- Rechts unten: Cheffl ughelfer André Ber- sitzen auf ihre Rechnung – in der herr- ger beim Einweisen des Jet Rangers auf lichen Gebirgswelt sind andere Aktivi- dem gefrorenen Schwarzsee. Auch an einen Rollstuhl gebundenen Personen wird die Möglichkeit zu einem unver- gesslichen Rundfl ugerlebnis geboten. Fotos: Samuel Sommer Selbst für aussenstehende Zuschauer ist deutlich erkennbar, dass dabei die Si- cherheit in und um den Helikopter sehr gross geschrieben wird. So wird zum Beispiel jeder An- und Abfl ug von ei- nem erfahrenen Flughelfer genau über- wacht, zusätzlich sorgen weitere Club- mitglieder für die Personensicherheit am Landeplatz. Da der SHC keinen eige- nen Helikopter besitzt, werden die Ma- schinen, je nach Verfügbarkeit, von Air- port Helicopter oder Central Helicopter Services CHS eingemietet. Neben die- sen Clubmeetings bietet der SHC mit dem «Profi -Flugtag Team» auch an öf- fentlichen Veranstaltungen kommerzi-

4/2010 25 SHA Inside

Die Flughelfer und die Piloten wurden sowohl theoretisch als auch praktisch auf die verschiedensten Aufgaben im Rahmen von Personentransporten, Rundfl ugveranstaltungen, dem Handling des Gepäcks und mehreren anderen Aspekten ihrer anspruchsvollen Aufgabe geschult. In der praktischen Arbeit wird jeweils jedem neuen Flughelfer ein erfahrener «Götti» zur Seite gestellt, welcher den «Schüler» überwacht, korrigiert Swiss Helicopter und ihm seine Erfahrungen weitergibt. Sobald Teamleiter und «Götti» feststellen, dass der Aspirant ohne weitere Betreuung Association eingesetzt werden kann, wird er für Echteinsätze vorgesehen. www.sha-swiss.ch Die unterrichteten Spezialgebiete Brandschutz: Ziel ist, dass jeder Flughelfer mit dem Feuerlöscher einen Treibstoffbrand richtig bekämpfen kann. Es ist – zum Beispiel Helikopter Flughelferausbildung: – wichtig zu erfahren, wie schnell ein Feuerlöscher leer ist und dass es deshalb gilt, bereits mit dem ersten Strahl das Feuer Gut gerüstet für richtig zu bekämpfen. Die vor Ort anwesende Brandschutz- fi rma Inneichen vermittelte diesen theoretischen Teil sehr an- das Jahr 2010 schaulich und die Flughelfer hatten anschliessend die Mög-

Februar, 08.00 Uhr: 26 Personen, Flughelfer, Pi- loten und angehende Flughelfer trafen sich zur 27. speziellen Flughelferausbildung von Heli Part- ner in den neuen Räumlichkeiten in Münchwilen. Nach dem Eingangsbriefi ng von Willi Hefel wurden die Teil- nehmer in drei Gruppen aufgeteilt. Wie bei jeder Schulung Kampf dem Feuer. von Flughelfern und Piloten waren neben der generellen Schu- Nur wer unter kundi- lung auch dieses Mal «Spezialgebiete» ins Ausbildungspro- ger Leitung übt, wird gramm integriert worden: Im Mittelpunkt standen der Brand- im Ernstfall auch richtig schutz und die Bedienung des Defi brilators. handeln. Die Grundlage für die Schulung bildet der von Heli Partner Links: Reges Inte resse erstellte Flughelfer-Ordner. Er beschreibt sämtliche Aufgaben der Flughelfer. Das Ziel, gut vorbereitet in die der Flughelfertätigkeit und basiert auf dem Syllabus für Flug- neue Saison zu starten, helfer des Bundes- wurde erreicht.

amtes für Zivilluft- Fotos: zvg fahrt. Die bebilderte Dokumentation mit lichkeit, das theoretisch Gelernte auch praktisch umzusetzen. detaillierten Be- Ausserdem wurden unter anderem die fatale Auswirkung schreibungen von von Fehlern demonstriert: so – ebenfalls zum Beispiel – das Arbeitsplätzen, Löschen von brennendem Öl oder Treibstoff mittels Wasser. Betriebsmaterial, Defi brilator: Checklisten, Not- Der Defi brilator hat eigentlich nichts direkt mit dem Heli- falldiagrammen fl iegen zu tun. Willi Hefel ist aber der Meinung, dass Piloten und der persönli- und Flughelfern die Anwendung dieser immer häufi ger anzu- chen Notfallkarte treffenden Geräte zur Lebensrettung geläufi g sein sollte. Dazu bekommt jeder Teilnehmer des Kurses als persönliches Ex- wurde ebenfalls ein Spezialist aufgeboten, welcher an zwei emplar ausgehändigt. Kein Thema war in diesem Kurs die Un- «Defi s» die Teilnehmer instruierte. Und auch hier konnte die terlastschulung. Dieses Gebiet wird separat in Zusammenar- Handhabung – an Demopuppen – erlernt und geübt werden. beit mit Airwork E. Ragoni unterrichtet. Diese Ausbildung wurde zusätzlich ergänzt mit den Erste- Hilfe-Massnahmen bei anderen Notfällen. Die wichtigsten Themen der Schulung: Die eigentliche Ausbildung dauerte acht Stunden. Nach dem • Safty-Philosophie Zusammenräumen wurde gemeinsam gegessen, «gefachsim- • Betriebsmaterial (Handhabung Absperrungen, pelt» und Erfahrungen ausgetauscht. Gleichzeitig konnten Arbeitsplatz usw.) sich alle am neuen Alouette-Flugsimulator versuchen; unter • Pfl ichtenhefte der einzelnen Chargen den Flughelfern wurde ein Wettbewerbparcour «gefl ogen», • Rund um den Helikopter (Anforderungen Landeplatz, bei dem die drei Erstplatzierten mit attraktiven Freizeitprei- Verhalten, Funk, Handzeichen) sen nach Hause fuhren, gegen 21.30 Uhr machten sich auch • Kommunikation/Konfl iktlösung die Letzten auf den Weg. • Notsituationen (Unfall, Brand, Erste Hilfe, Alarmierung) Allseits herrschte Genugtuung darüber, viel gelernt zu haben • Administration (Formulare, Tanklisten, Rapporte, und gut vorbereitet in die neue Flugsaison zu starten. Ausbildungskontrolle usw.) Max Ungricht

26 4/2010 Heli-Focus

von Markus Herzig www.SwissHeli.com

Heli «Oscar Oscar»

ie Alouette 3 «Xray Oscar Januar 2010 als erster AS.355NP in der Halter: Aircraft Leasing Ltd; Handände- Oscar» wurde im Jahre 1984 Schweiz registriert. Dieses Twin Ecureuil rung: 28. November 2001; neuer Eigen- von der BOHAG in Betrieb ist mit zwei Turbomeca Arrius 1A1 Trieb- tümer & Halter: CAT Heli AG; Hand- Dgenommen. Ab der Basis werken ausgerüstet und hat ein auf dem änderung: 31. Mai 2006; neuer Halter: Gsteigwiler stand der Helikopter für AS.350B3 basierendes Hauptgetriebe. RUAG Aerospace; neuer Eigentümer: die SRFW im Rettungseinsatz, welche Das max. Startgewicht von 2800 kg ist Intracom General Machinery; Löschung: die SA.319B später selbst betrieb. Nach um 200 kg höher als bei der AS.355N. 5. September 2006; neues Kennzeichen: der Ausmusterung bei der Rega war Die beiden Helikopter im Detail: RA-0345G. die Alouette 3 einige Jahre eingestellt, HB-XOO SA.319B Alouette 3; S/N 1959; HB-ZOO AS.355NP Twin Ecureuil; S/N bevor sie Ende 2001 von der CAT Heli B/J 1972; vorher: D-HAAK; Eintrag: 5751; B/J 2007; vorher: F-HOLF; Eintrag: AG übernommen wurde und den Na- 9. März 1984; Eigentümer & Halter: 28. Januar 2010; Halter: Héli-Alpes SA; men «Nadia» bekam. Nach 22 Jahren BOHAG; Handänderung: 6. November Eigentümer: Sable Air Aps. in der Schweiz wurde der Helikopter 1985; neuer Eigentümer & Halter: Swiss nach Russland verkauft und dazu bei Air Ambulance; Handänderung: 28. der RUAG Aerospace überholt und in Mai 1996; neuer Eigentümer & Halter: einem grünen Militärlook lackiert. Der Mountain Flyers 80 Ltd; Handänderung: Helikopter «Zulu Oscar Oscar» wurde im 7. September 2000; neuer Eigentümer &

Grosses Bild: Die Twin Ecureuil HB-ZOO der Heli Alps ist die einzige aktuell in der Schweiz registrierte AS.355N. Foto: Markus Herzig

Oben: Die SA.319B HB-XOO auf der Lauberhornschulter im temporären Ein- satz bei der Air Glaciers SA. Foto: Markus Herzig

Links: Die Alouette 3 «Oscar Oscar» im Einsatz auf der Rega Basis Gsteigwiler. Foto: Markus Herzig

4/2010 27 Kampfflugzeuge in derSchweiz 1931–1957

4/2010 Kampfflugzeuge in derSchweiz 1931–1957

© 2010 by Ziegler Druck- und Verlags-AG Space Corner Dr. Bruno Stanek

Im letzten Space Corner konnte vom erfolgreichen Start der Ares-I am 28. Oktober vergangenen Jah- res berichtet werden. Schon früher lies sen technische Analysen über jeden Zweifel erkennen: ein recht- zeitigerer, sicherer und preiswerte- rer Ersatz für die gemäss Planung ab 2011 nicht mehr zur Verfügung stehenden Space Shuttle würde es nirgends geben. Dennoch warte- te man noch bis über den Jahres- wechsel hinaus, bis der US-Prä- sident bei der Vorstellung seines Budgets einen weiteren Monat später endlich offenbarte, was er im Schilde führte: Das Mondprojekt Constellation sollte de facto ersatz- los gestrichen werden. Ohne ein Projektbild NASA klares neues Ziel, aber trotzdem bei einer Aufstockung des Budgets um fast den gleichen Betrag, als man zur sicheren Realisierung der Vom Sputnik-Schock bestehenden Pläne erhofft hatte! Umverteilung war angesagt, um jeden Preis… zum Obama-Schock

eit 2004 arbeitete man bei der keine Erfahrung verfügten. Wenn Ra- schliessen könnte. Kurzfristig werden NASA an der Wiederaufnahme ketenbau so einfach ist, warum taten private Firmen niemals so schnell wie die von Mondfl ügen nach 50 Jah- sich denn noch so tüchtige Unterneh- Ares-I-Rakete die Lücke im bemannten Sren, dank dem Fortschritt und mer bisher so schwer damit? Der von Raumtransportsystem schliessen, weil der grossen Erfahrung im Rahmen des Obama eingesetzte, ebenfalls schwarze neue Raketen sich erst einmal ein Jahr- seit Jahren ziemlich konstanten Bud- NASA-Chef wurde in der Folge von sei- zehnt für unbemannte Einsätze bewäh- gets. Gleichzeitig plante man damit ein nen leitenden Ingenieuren mit den Fak- ren müssen – und es gibt sie noch nicht robustes Transportmittel für Flüge zur ten des für das Land katastrophalen Ent- einmal! Die bereits vorhandenen Atlas V Raumstation nach der Ausserbetrieb- scheides konfrontiert. In einer von viel und Delta IV könnten durchaus die schon nahme der 30-jährigen Space Shuttles. Kopfschütteln begleiteten Pressekonfe- weitgehend entwickelte Orion-Kapsel Die vertretbaren Kostenüberschreitun- renz musste er einräumen, nicht auf die ins All befördern, aber sie sind von der gen hätten sich durch Streckung des Fachleute gehört und einen grossen Feh- Industrie niemals billiger produzierbar Programmes von 2020 bis 2022 kompen- ler mitgemacht zu haben. Bis im Herbst als eine Ares-I. Und warum musste auch sieren lassen – im kosmischen Massstab wird nun der US-Kongress versuchen, die sehr durchdachte 6-Mann-Kapsel eine kurze Zeit. einen Budgetposten nach dem anderen Orion nicht mehr weiter entwickelt wer- Stattdessen liess sich der neue Präsi- rückgängig zu machen. den – nur um andere wieder angeblich dent von Lobbyisten dazu verführen, Der Vorschlag zu dieser radikalen Zä- «schneller, billiger und besser» (alle drei das Mondprogramm «aus Kostengrün- sur stammte von Norman R. Augus- falsch) ein ähnliches, rein kommerziel- den» zu streichen, sechs Jahre Arbeit tine. Als geachteter Manager hatte er les Produkt von Null auf entwickeln zu und Tausende höchst produktive Ar- über Jahrzehnte unter anderem in der lassen? beitsplätze zu vernichten und die Mit- Chefetage des heute grössten Luft- und Die Folgen sind abzusehen: NASA wird tel stattdessen auf mehrere private Ent- Raumfahrtkonzerns Lockheed Martin auf unabsehbare Zeit auf russische So- wickler nach dem Giesskannenprinzip sowie als Unterstaatssekretär für die jus-Kapseln angewiesen sein, deren zwecks «Grundlagenforschung» zu ver- Rüstungsbeschaffung in der Regierung Preis bereits zu steigen beginnt. Ob- teilen. Wernher von Braun sagte jeweils, gedient. Eine Mehrheit der grossen Ma- ama hat zwar vor seiner Präsidentschaft Grundlagenforschung würde er betrei- cher im US-Weltraumprogramm ist der- bei Gelegenheit geäussert, er fi nde die ben, wenn er keine Ideen mehr hätte. zeit der Ansicht, dass dieser «terrible Raumfahrt absolut überfl üssig. Will er Profi teure wären Phantasten, die bis- simplifi cateur» seine erfolgsverwöhnte also im Ernst dem mit Abstand erfolg- her im Raketengeschäft vor allem teure Karriere sehr wohl mit einem katastro- reichsten Raumfahrtprogramm der Welt Flops produziert hatten oder über gar phalen Bärendienst für sein Land be- so viel Schaden zufügen, dass die Chi-

30 4/2010 Space Corner

nesen vielleicht 2040 doch noch vor den eine gute Absicht USA zum Mond fl iegen? Soll sich das der radikalen «Pri- Szenario der Computer-Chip-Industrie vatisierer» am Ende wiederholen, für die es plötzlich renta- darin, solche poli- bler war, IC’s für PC’s und Spielkonso- tischen Staats-De- len zu produzieren statt kleinere Serien bakel ein für alle- für das Militär? Diesmal einfach statt mal zu verhindern? für weiterführende Flüge nur völlig un- Was aber, wenn das genügende Raketen für den Weltraum- ebenso gefährliche tourismus? wie unnötige Ex- Die Geschichte lehrt uns, dass sol- periment misslingt che Fehlentscheide in einer Demokra- und die Raumfahrt tie denkbar sind. Vor 1957 ermöglichte der USA endet wie eine Lobby in den USA den Sputnik- die europäische, wo Schock, weil sie nicht wollte, dass der man Pionierhaftes

erste US-Satellit von einem Team un- lieber Technokra- Bild: NASA ter der Leitung des Deutsch-Amerika- ten in Diktaturen überlässt? Diese Ge- Linke Seite: Neuere Darstellung des ners Wernher von Braun gestartet wird. fahr besteht, falls es den demokratischen Mondlanders Altair im Rahmen des Ganz grosse Sparer waren es dann un- Mechanismen in Washington nicht ge- Constellation-Programmes. ter Nixon, die sich von der Regel «Treib- lingt, den Entscheid des Präsidenten Oben: Aufnahme von Lunar Reconnais- stoff ist tausendmal billiger als die Flug- noch dieses Jahr umzustossen. sance Orbiter 37 Jahre nach der Lan- Hardware» blenden liessen und dank dung der Apollo 17-Crew an dieser «Wiederverwendbarkeit» auch kleine Positives vom Mond Stelle. Noch Mondzweifel? Satelliten «routinemässig» mit dem be- Das Experiment mit dem dreiteiligen Unten: Symbolische Darstellung von mannten Space Shuttle ins All schicken Mondsatelliten LRO im vergangenen NASA-Projekt Constellation für neue Flüge zum Mond, zu Asteroiden und wollten. Beim Challenger-Unfall 1986 Herbst war ein voller Erfolg. Der Pene- zu Mars. war dann klar: die Sparlösung war wie- trator-Teil in Form der eigenen Rake- der einmal die teuerste! «Wegwerfra- tenstufe und sein Begleit- und Steuer- keten» mussten von neuem her, weil teil erzeugten beim präzisen Absturz in sie immer noch billiger sind. Der Space den seit Jahrmilliarden fi nsteren Eiskra- Shuttle war ein teures Wunderding, das ter Cabeus am Mond-Südpol die erhoffte wegen versäumter Weiterentwicklung Dampfwolke. Deren Analyse überbot schlaf in der Hoffnung, der Rover werde gar nie die erwarteten Einsparungen die kühnsten Hoffnungen der Forscher: einen weiteren Marswinter überstehen bringen konnte. Nachgewiesen wurde nicht nur Wasser- und als stationäre Sonde weiterhin funk- Kommt also 55 Jahre nach dem Sputnik- dampf, sondern auch CO², Methan und tionieren. Schock der Obama-Schock? Gut mög- Spuren weiterer Verbindungen. Alles bei Marsauto Opportunity: Ebenfalls nach lich, denn alle von Europa favorisier- Temperaturen weit unter -200° C tiefge- 25-facher Überbietung des Plansolls und ten US-Präsidenten haben ihrem Land froren und somit bergmännisch abbau- schon 20 km Fahrt auf weiteren 10 km im historischen Rückblick geschadet. bar. Seit Jahrzehnten hat man auf diese zum tiefsten bisher besuchten Krater Ob vor dem Zweiten Weltkrieg (man Rohstoffe, die den Mond erst richtig in- Endeavour. war total unvorbereitet) oder vor der teressant machen, gehofft – und drei Mo- Planetoidensonde Dawn (solarelektri- Iranischen Revolution (Carter). Besteht nate später werden die Mondfl üge von scher Antrieb): Nach Swingby bei Pla- Unkundigen vorläu- net Mars unterwegs zum ersten Haupt- fi g gestrichen! ziel Vesta im August 2011. Saturnsonde Cassini: Seit 1. Juli 2004 im Status der Son- Orbit. Bis Ende Januar 2010 beim gröss- den im Sonnen- ten Saturnmond Titan bereits 66 gezielt system bahnverändernde Passagen, dabei stän- Messenger: Nach dig ergänzende Radar-Kartografi erung. sechs Swingby’s Kürzlich wurde die Passage der Sonne bei Erde, Venus durch die Ringebene beobachtet. Cas- und Merkur selber sini soll bis 2017 aktiv bleiben. planmäs sig unter- Pluto Express: Nach Start 2006 und Ju- wegs zur Einbrem- piter-Swing-by jetzt zwischen Saturn- sung in den Merkur- und Uranus-Orbit. Ankunft bei Pluto im orbit im März 2011. Sommer 2015. Marsauto Spirit: Ausserdem sind drei Mars-Orbiter aktiv Nach sechs Jahren (darunter ein europäischer) und die ESA-

Grafik: NASA Fahrt zurzeit im Tief- Kometensonde Rosetta (Ankunft 2014).

4/2010 31 General Aviation

Ein erster Flug mit einem Jung- mann hat bei Albert Zeller den Elisabeth und Albert Zeller Bücker-Virus gesetzt: Dieses Flugzeug hat Geschichte ge- schrieben und wird zu Recht «Stradivari» der Lüfte genannt. Die APPAIR AG von Elisabeth und Albert Zeller hat sich zum Ziel gesetzt, Bücker-Flugzeu- ge fl ugfähig zu erhalten. Die Mehrheit der unverkennbaren Doppeldecker hat APPAIR als «Edelschrott» erworben und in Tausenden von Arbeitsstunden wieder komplett restauriert. Die Bücker aus dem Appenzellerland Herzblut für sind vom Feinsten!

Bücker-Flugzeuge Links: Beauty mit zweitem Leben:

Foto: zvg Die Bü 133C HB-MKM.

und 50 Jahre sind es her, deten die APPAIR AG (die Appenzell- Flugzeugbau: «Ich hab also vom Be- seit Albert Zeller von seinem Air AG). Zu dieser Zeit stand im Tessin sitzer das Teil bekommen, in dem Zu- Freund Richard Zürcher in die die nicht fl ugtüchtige HB-UVE zum Ver- stand, wie es nach dem Absturz war: ver- R faszinierende Welt der Mo- kauf. Der Motor war korrodiert, Tuch und brannt, in Einzelteilen. Wir versuchten dellfl iegerei eingeführt wurde. Rasch Holz in einem desolaten Zustand. Mit jetzt mit dem Rest und mit Neuteilen das konstruierte er seine eigenen Modell- Hilfe des Hofmechanikers der Flieger- Flugzeug wieder aufzubauen. Selbstver- fl ugzeuge. Kaum 16-jährig bat er mit ei- schule Altenrhein, Ruedi Schönenber- ständlich mit den gleichen Materialien, genen 500 Franken in der Tasche seinen ger, restaurierte Albert Zeller die Ma- man bleibt bei Holz, bei Blech und Stoff Vater um ein Darlehen von 1500 Fran- schine komplett. wird derselbe verwendet, wie ursprüng- ken, um einen ausgemusterten Jung- lich auch. Vom Originalfl ieger konn- mann der Fliegertruppen zu erwerben, Doppel im Doppeldecker ten wir nur gerade das Seiten- und das der in Altenrhein zum Verkauf stand. An Flugtagen begleitete Freundin Elisa- Höhenleitwerk sowie das Stück Rumpf Doch Vater Zeller hatte dafür kein Ver- beth Mannhart ihren Albert. Nicht nur ständnis. So frönte Albert dem Modell- für Albert packte sie die Leidenschaft, fl ug auch während seines Chemie-Stu- sondern auch fürs Fliegen. Klammheim- diums an der ETH weiter. Anfang der lich nahm sie Mitte der Achtzigerjahre Achtzigerjahre absolvierte er die The- bei Guggiari Flugstunden, absolvierte orie und praktische Flugprüfung beim die Prüfung und liess sich in Langen- damaligen Altenrheiner Cheffl uglehrer thal auf den Bücker einweisen; bei Willi Bruno Guggiari, und kaum eingewiesen Brack erwarb sie das Kunstfl ug-Brevet. auf dem legendären Piper L-4 HB-ONC Und weil Nun-Ehemann Albert einmal durfte er ans Doppelsteuer eines Bücker ihr Figurenprogramm kritisierte, kaufte Jungmann. Albert Zeller war fasziniert. sie sich fl ugs einen eigenen Bücker Jung- Aus der Liquidation eines Museums in mann. Diesen HB-UUN fl iegt sie heute Southend erwarb er sich zusammen mit noch mit Begeisterung. Hans-Peter Köstli, dem späteren Grün- Zu den beiden Jungmännern gesellte der des Fliegermuseums Altenrhein, den sich aus dem Bestand von Michel Brandt Bücker Jungmann HB-UUP. Die ehema- der Bü 133C Jungmeister Antarés HB- lige A-47 der Schweizer Fliegertrup- MKM, 1940 von Dofl ug AG in Altenrhein pen war zuvor im Besitz des bekann- mit der Werknummer 36 gebaut und als ten Schweizer Kunstfl ugpiloten Albert U-89 bei der Fliegertruppe im Einsatz. Rüesch. Zusammen mit Fluglehrer Wal- Im Jahr 1999 erlitt die Maschine bei Abt- ter Steinemann, dem ehemaligen Nati- wil SG Totalschaden; Pilot Hampi Köstli

onalrat der Autopartei, überfl og er die überlebte schwerverletzt. Foto: Felix Meier Maschine nach Altenrhein. Zeller und Zeller übernahm das Wrack aus dem Zwei Herzen und zwei Seelen für vier Köstli erwarben sich nun in Altenrhein Fliegermuseum und brachte es zu Josef Flügel. Elisabeth und Albert Zeller vor bei Guggiari das Akro-Brevet und grün- Griener, Inhaber der Firma Bitz GmbH der HB-UVE.

32 4/2010 General Aviation bis zum Sitz übernehmen. Der Rest war ‹Edelschrott›. So wurde also der Rumpf Die Bücker-Flugzeuge nach vorne neu aufgebaut. Wir haben Die verschiedenen Bücker-Typen gehen auf ja die dazu nötigen Zeichnungen und Karl Clemens Bücker und den schwedischen auch die Vorrichtungen für die Bauteile. Chefkonstrukteur Anders Anderson zurück. Es war also kein Problem, alles wieder Nach dem Erstfl ug des Bü 131 Jungmann nach Original nachzubauen.» Die Res- am 27. April 1934 begann die Bücker- Flugzeugbau GmbH im Herbst 1935 mit der tauration dauerte über fünf Jahre – nun Produktion ihrer Schul- und Sportfl ugzeuge fl iegt die Antarés seit Herbst 2008 wie- Jungmann und Jungmeister. Zusammen mit der ab Sitterdorf. den Lizenzbauten in der Schweiz, in der Tschechoslowakei, in Spanien und Japan Bücker rund um die Welt wurden etwa 5000 Bü 131 sowie etwa 280 Die Jungmeister HB-MKH und HB-MKN Bü 133 in unterschiedlichen Versionen pro- kaufte die APPAIR vom Bazl in über- duziert und in 23 Länder exportiert. holungsbedürftigem Zustand. Mit dem In der Schweiz wurden bei Dornier in Alten- Bücker-Virus in Blut, Herz und Seele ist rhein 91 Jungmänner und 47 Jungmeister in Albert Zeller stets auf der Suche nach Lizenz für die Schweizer Armee gebaut. Der Exemplaren dieses historisch einma- Bücker war nie bewaffnet, er war immer nur ligen Flugzeuges, das Weltgeschichte ein Schulfl ugzeug. Für Kenner und Spezialisten wie Griener geschrieben hat. Davon zeugt die Ge- war «die Bücker 133 das Non plus Ultra im schichte des Jungmanns HB-USB mit internationalen Kunstfl ug – die Stradivari der Jahrgang 1939, welchen er zurzeit mit Lüfte». Auch Albert Zeller spricht vor seinen Thierry Lestang und Karl Hugentobler Besuchern mit Begeisterung über das Bücker- – zwei ausgewiesenen und wohl auch Feeling: «Das ganz einmalige Fluggefühl, das einzigartigen Flugzeug-Restauratoren direkte Fühlen des Windes, des Fliegens und – in seinem Museum in Teufen wieder der Handhabung. Ich glaube, das kann man zusammenbaut. Im Bücker-Newsletter nur mit dieser Maschine in der Art und Weise vom September 2007 sah Albert Zeller erleben, oder eben mit alten Flugzeugen, die diese Maschine – und erwarb sie also- noch ein offenes Cockpit haben. Moderne gleich. Am 12. Februar 2008 wurde die Maschinen mit einer Glaskuppel können dieses Erlebnis nie erbringen!» ehemalige A-61 verpackt und per Con- Im Gegensatz zu den Werkhallen in Alten- tainer nach Europa verschifft. Seit dem rhein, stehen die Werkhallen in Rangsdorf 16. März 2008 ist die HB-USB wieder zu- – der Heimat von Bücker – zwar noch, sind rück in der Heimat und wird in Zellers leider aber dem Zerfall preisgegeben. FM Bücker-Museum in Teufen grundüber- holt. Deren Geschichte ist ebenso ein- 90x28 zigartig wie die vieler anderer Bücker: bevor sie dann den Weg zu Albert Zeller Bis 1960 im Einsatz bei den Schweizer fand. Heute ist das appenzellische Teu- Fliegertruppen erwarb sie der Aero- fen das Mekka für Bücker-Flugzeuge

Club Thurgau für 4750 Franken, über- Fotos: Felix Meier und -Freunde. Im blitzblanken Fabrik- holt und umgerüstet für den Rückenfl ug. Oben: Wie fabrikneu – die Bü 131 APM Untergeschoss strahlen Hirth- und Sie- Zehn Jahre später fl og sie als D-ECNF, HB-UVE mit Jahrgang 1939. mens-Motoren, Flügel, Rümpfe und fl ug- bevor sie 1974 nach Portugal verkauft Unten: Restaurierungen sind aufwendig. bereite Maschinen wie die leuchtenden und Mitte der Siebzigerjahre als Res- Allein für das Eintuchen des Flügels wer- Augen von Thierry Lestang. Hier geht taurierungsobjekt in Florida eingelagert den 50 Stunden aufgewendet. die Liebe durch den Flugzeug-Rumpf. wurde. 2004 kaufte sie ein US-Anwalt, Felix Meier

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4/2010 33 General Aviation De Havilland Canada DHC-6 Twin Otter

Wiederauferstehung einer Legende

Die in British Columbia (Kanada) ansässige Viking Air hat im vergan- bringen, konnte der Prototyp Twin Otter genen Jahr eine neue Fertigungsstrasse für die seit 1989 nicht mehr schon am 20. Mai 1965 vom Werkfl ug- gebaute Twin Otter errichtet, nachdem für die modernisierte DHC-6 platz Downsview, , zum erfolg- Serie 400 weltweit Bedarf bekundet wurde. Zunächst waren die grie- reichen Erstfl ug aufsteigen. Die Muster- chischen AirSealines als Erstkunde im Gespräch, die eine Order von zulassung nach FAR 23 Pt.135 Standards erhielt die Maschine im Mai 1966 und 50 Einheiten des durch stärkere Triebwerke, die Verwendung von schon zwei Monate später begann die Kunststoffen und ein verbessertes Cockpit deutlich aufgewerteten Auslieferung der Serie 100 an die Erst- Musters in Aussicht stellten. Nach neuesten Berichten wird nun aber kunden. die schweizerische Zimex Charterfl uggesellschaft die erste Serien- maschine erhalten. Die Varianten Von der Serie 100 wurden 115 Einhei- ten hergestellt, wobei die ersten sechs eit dem Erstfl ug der einmoto- als Tochterunternehmen der britischen als Vorserie gedachten Maschinen noch rigen DHC-2 Beaver im Jahre de Havilland Company gegründete von Pratt & Whitney/Canada PT 6A-6 1947 hat sich die kanadische Firma viele Bauteile der aus der Bea- Turboprops angetrieben waren. Ab Se- Sde Havilland-Tochter als über- ver entstandenen DHC-3 Otter. So blie- riennummer sieben verwendete man aus erfolgreicher Hersteller von kurz- ben Rumpfquerschnitt und Flügelaufbau die verbesserte, 578 WPS starke PT 6A- starttauglichen Transportmaschinen eta- gleich, wobei die Tragfl ächen eine Ver- 20 Propellerturbine, die dem Flugzeug bliert. Waren die zweimotorigen Muster längerung und Verstärkung erfuhren, im Verein mit ausfahrbaren Vorfl ügeln DHC-4 Caribou und DHC-5 Buffalo eher um die beiden Pratt & Whitney/Canada und doppelt gespaltenen Landeklap- auf militärische Abnehmer zugeschnit- PT-6A Turboprops aufzunehmen. Aus pen zu hervorragenden STOL-Eigen- ten, so wollte man mit der ab 1964 entste- Kosten- und Wartungsgründen wählte schaften verhalf. Bereits im April 1968 henden Twin Otter den sich abzeichnen- man ein äusserst stabiles starres Fahr- begann die Auslieferung der weiter op- den Bedarf kleiner Fluggesellschaften werk. Lediglich Bug- und Heckbereich timierten Serie 200, die sich unter ande- an einem robusten, 20-sitzigen Zubrin- waren gänzlich neu konstruiert. Auf- rem durch eine verlängerte Rumpfnase ger abdecken. grund der Vorgabe, möglichst viele bei (Ausnahme: die mit Schwimmern ver- Um die Entwicklungszeit und Kosten Otter, Caribou und Buffalo gewonnenen sehene Variante) und einen vergrösser- gering zu halten, verwendete die 1928 Erfahrungen in das neue Muster einzu- ten Gepäckraum vom Ausgangsmuster

34 4/2010 General Aviation unterschied. Nach wiederum 115 pro- duzierten und ausgelieferten Einheiten folgte im Frühjahr 1969 die Serie 300, die mit zwei 620 WPS starken PT 6A-27 eine ideale, Nutzlast und Geschwindig- keit erhöhende Motorisierung besass. Das Muster entwickelte sich mit 614 ge- bauten Einheiten zu einem wahren Ver- kaufsrenner und fand als DHC 6-300 M/ MR auch militärische Abnehmer. Im Au- gust 2009 waren weltweit noch 319 der insgesamt 844 hergestellten Twin Otter im Einsatz. Die Viking-Variante Die 1970 in Kanada gegründete Viking Air Limited hat sich über die vergange- nen Jahrzehnte in der Luftfahrtbranche als Verkaufs-/Leasing- und Reparatur- unternehmen einen guten Ruf erworben. Linke Seite: Prototyp Viking DHC-6 Se- Seit Februar 2006 ist Viking Eigner der tober 2008/Serienmaschine 16. Februar rie 400 (C-FDHT) vor dem Start zu einem Typenzulassungen DHC-1 bis Dash 7, 2010). Die Jahresproduktion soll bis 2012 Testfl ug. was das Recht einschliesst, diese Mus- auf 24 Einheiten hochgefahren werden, Oben: Farbenfrohe Twin Otter 300 der ter komplett nachzubauen und weiter- sofern die bislang weltweit gute Nach- Trans Maldivian Airways (8Q-TMN) in zuentwickeln. Die Firma legt in diesem frage anhält. Viking Präsident und CEO heimischen Gewässern. Zusammenhang grossen Wert darauf, David Carter spricht voller Begeisterung Unten: Amphibische Twin Otter kurz kein Subunternehmen des Verkäufers vom gelungenen DHC-Design, das im nach dem Abheben. Bombardier zu sein. Bislang beschränkte Hinblick auf Auslegung, Geschwindig- sich Viking als Nachfolger des Bombar- keit, Robustheit und Vielseitigkeit eine dier Commercial Service Centre auf den Klasse für sich darstelle: «Gutes Design Level-Operators akzeptablen Preis- Produkt-Support für die noch betriebs- ist einfach, zeitlos und löst die ihm ge- gestaltung geredet wurde. Als erster bereiten de Havilland/Canada Maschi- stellten Aufgaben von Anfang an. Mit Grosskunde wurde zunächst die AirSea- nen, wobei schon ab 1983 Ersatzteile wenigen Verbesserungen wie die Ver- lines genannt, die mit derzeit neun Twin für die venerable Beaver und Single Ot- wendung der gegenwärtig in Produktion Otter die griechischen Inseln unterein- ter hergestellt wurden. Darüber hinaus befi ndlichen PT 6A-34/35 Triebwerke, ander und mit dem Festland verbinden. war das Unternehmen jahrelang wich- einem modernisierten Cockpit und die Diese Idee möchte die Fluggesellschaft tiger Zulieferer für die Twin Otter- und Verwendung von Composite Materia- ins Ausland exportieren. Angedacht ist Dash-Produktion. lien beabsichtigen wir, eine gute Sache auch eine Verbindung von Lake Winde- Nach Eingang von zirka 20 Festbestel- noch viel besser zu machen.» mere zur Thames während der Olympi- lungen begann die Firma im vergan- Viking Air verhandelte intensiv mit po- schen Spiele 2012 in Grossbritannien. genen Jahr mit der Serienfertigung ei- tenziellen Kunden über Einzelheiten Bert Keim ner modernisierten Twin-Otter-Serie 400 und Ausmass gewünschter Verände- (Erstfl ug: Technical Demonstrator 1. Ok- rungen, wobei auch über eine für Third- Technische Daten Twin Otter Serie 300 Länge (landplane) 15,77 m Länge (seaplane) 15,09 m Höhe 5,94 m Spannweite 19,81 m Flügelfl äche 39,02 m² Antrieb zwei Pratt & Whitney/ Canada PT 6A-27 Leistung je 620 WPS Max. Reisegeschwindigkeit 338 km/h Dienstgipfelhöhe 8140 m Start-/Landestrecke (STOL) ca. 1200 ft (366 m) Reichweite bei Reisegeschwindigkeit Mit 1134 kg Nutzlast 1297 km Mit 862 kg Nutzlast und Flügeltanks 1704 km Besatzung ein oder zwei Piloten Passagiere maximal zwanzig Fotos: Viking

4/2010 35 General Aviation Pilot Report Foto: Bildagentur zoonar.de/Markus Keller Foto: Bildagentur zoonar.de/Markus

Beech G18S

Die Beech 18 ist ein legendäres Flugzeug. Der Prototyp startete am dritten Tages, dem 18. Juli, wölbte sich 17. Januar 1937 zum ersten Flug. 1969 wurde das letzte Exemplar an am östlichen Horizont ein blassblauer Japan Airlines ausgeliefert. Die in diesem Artikel beschriebene Beech Himmel über den Resten tiefl iegender, G18S mit Jahrgang 1959 wurde vor zwei Jahren aus Kanada überfl o- rosa leuchtender Wolken. Der Wetter- gen. Sie ist heute oft am Schweizer Himmel und an in- und ausländi- bericht verhiess gute Sichten; der Weg über das eiskalte Nordpolarmeer war schen Flugveranstaltungen zu sehen. frei. Bald waren sie über offenem Was- ser. Vor ihnen und bis weit in die Ferne konnte man endlich wieder Stimmen hö- formten Millionen von treibenden Eis- ren, mit jemandem reden, kurze Sätze schollen auf der stahlblauen Wasser- nur, Meldungen, Bestätigungen, doch oberfl äche ein gewaltiges, atemberau- das waren Hinweise, dass irgendwo noch bendes Puzzle. Das Wetter blieb stabil, Menschen existierten. die Sicht gut. Die beiden Neunzylinder- Sternmotoren liefen ruhig, in den sechs Weltenreise Kanada–Schweiz verschiedenen Flügeltanks war genü- Gestartet waren Carlo Ferrari mit Va- gend Treibstoff vorhanden, alle Systeme ter und Cousine sowie seine Partnerin arbeiteten normal. Die Atlantikfl ieger Gaby Leiggener in St. Mathias in der konnten sich etwas entspannen. Nach

Foto: Nathalie Schär Nähe von Montreal, im Osten Kana- einer Stunde erschien, noch klein, blass das. Am Mittwoch, 16. Juli 2008, zeigte und verschwommen, die gewaltige Eis- as Weiss war endlos. Keine sich der Himmel in verwaschenem Blau. kappe am Horizont. Bald darauf sahen Erde, kein Horizont. Stun- Das Flugzeug war sorgfältig überprüft die Insassen die zerklüftete, von unzäh- denlang einzig das dunkle worden, die Benzintanks mit dem not- ligen Fjorden zerschnittene Küste West- DBrummen der Motoren. Mo- wendigen Treibstoff gefüllt. Nach dem grönlands. Das METAR, die Flugwetter- notonie. Schweben in einer anderen Start steuerten sie die Piste von Baie information für BGSF Kangerlussuaq, Welt. Nur eine Ahnung, was unter ih- Comeau an, eine kleine Stadt am Ufer Inuitname für Sondre Stromfjord, mel- nen lag. Die Beech 18 fl og auf 3500 Me- des gewaltigen St. Lorenz-Stroms. Am dete gute Sicht und nur vereinzelte, hohe tern über dem ewigen Eis Grönlands; nächsten Tag landeten sie in Sheffer- Wolken. Die Landung auf diesem Flug- ein Insekt in der endlosen Weite des ho- ville, starteten wieder und überquerten hafen, am Ende eines langen, schma len hen Nordens. Carlos Ferrari fi xierte sei- sodann nordwärts die unendlichen Wei- Fjords gelegen und von hohen Bergen nen Blick auf die Instrumente, um nicht ten Kanadas. Tiefl iegende Kumuluswol- umgeben, war möglich. aus der Realität zu fallen: künstlicher ken zogen über eine grandiose Land- Horizont, Höhenmesser, Motorenleis- schaft aus Tundra, dichten Wäldern und Über die Eiswüste nach Island tung, Treibstoffvorrat. Kein Grund zur tausend Seen, wuchsen zu Gewittertür- Kurz nach der Ankunft wurde die Flug- Besorgnis. Bald würden sie den Osten men, entluden sich mit heftigem Regen. reise fortgesetzt. Die Wetterberatung der gros sen Insel erreichen, möglicher- Am Abend desselben Tages erreichten zeigte, dass über dem gesamten südli- weise die Küste sehen, die gegen das sie das Gebiet der Inuit, landeten in Ku- chen Teil der Insel und auch weiter im Eis anstürmenden Wellen des Atlan- ujjuaq, starteten erneut, steuerten immer Osten bis nach Island aussergewöhnlich tiks und wieder in der realen Welt an- weiter nach Norden. Als sich die Sonne gutes Flugwetter zu erwarten war. So kommen. Der nächste Meldepunkt war langsam dem Horizont näherte, erreich- entschloss sich Carlo, entgegen dem ur- GIMLI, ein fi ktiver Ort über dem Meer, ten die Vier Iqaluit am südlichen Ende sprünglichen Plan, der südlichen Küste N64°38’, W27°00’. Dort waren die Lotsen der Baffi n-Insel, besser bekannt als Fro- Grönlands zu folgen, die Insel auf di- von Reykjavik Oceanic für den Flugver- bisher Bay, das Sprungbrett für den Flug rektem Kurs zu überqueren. Über 700 kehr zuständig. Auf ihrer Funkfrequenz nach Grönland. Am frühen Morgen des Kilometer Fels- und Eiswüste, zweiein-

36 4/2010 General Aviation

halb Stunden weisses Nichts. Schliess- lich kam Kulusuk in Sicht, der Flug- platz an der östlichen Küste Grönlands, danach der Nordatlantik. Nun steuer- ten sie Richtung Island. Die Landung in Reykjavik war problemlos, der Weiter-

fl ug über Vagar auf den Färöer Inseln Foto: Nathalie Schär ebenso. Nach sechs Tagen Reise durch

Foto: Bildagentur zoonar.de/Markus Keller Foto: Bildagentur zoonar.de/Markus andere Welten landeten die Überfl ieger in der Schweiz. Die Beech 18 war in ih- rer neuen Heimat angekommen. Edles Kraftpaket Die grosse Maschine glänzt in der gleis- senden Mittagssonne wie ein Diamant. Auf Hochglanz poliert steht sie auf dem Vorfeld. Bei einem Rundgang wird mir die alte Dame TwinBee vorgestellt, da- bei überprüfen wir das Flugzeug sorg- fältig, alles in Ordnung, die Maschine ist im Schuss. Danach bittet mich der Besit- zer in passender Oldtimer-Manier höf- lich, einzusteigen und im Cockpit Platz zu nehmen. Ich setze mich vor die im- posante Steuersäule mit dem massiven Steuerhorn. Da siehts wirklich nach Ar- beit aus und das Wort Glas im Cockpit hat noch seine ursprüngliche Bedeu- tung: es steht für Fensterscheiben und Rundins trumente! Erinnerungen an frü- here Zeiten werden wach, als man Er- gonomie kaum kannte und Instrumente, Schalter und Hebel dort angebracht wur- den, wo gerade noch Raum dafür üb- rig war. Mein Instruktor erläutert mir erst einmal ihre Anordnung, dann be- reiten wir gemeinsam Punkt für Punkt

das Starten der beiden Motoren vor. Da- Foto: Beatrice Gfeller Beech 18 als Absetzfl ugzeug. nach aktivieren wir als erstes das linke Linke Seite: Carlo Ferrari über Grönland. Dynamischer Oldtimer Triebwerk: Bezinpumpe ein, Startknopf Das Flugzeug, das Carlo und Gaby nach drücken. Nun beginnt der Propeller zu sorgfältiger Evaluation in Kanada gekauft, drehen. Ignition on and hold. Mit Don- nach amerikanischem Luftrecht als N45CF ner und Rauch erwachen die 450 PS hi nunter. Alle Anzeigen im grünen Be- zugelassen und für den Überfl ug vorbereitet zum Leben. Welch ein Klang. Als auch reich. Die Geschwindigkeit nimmt rasant hatten, wurde zuvor als kanadisch immatri- der zweite Motor läuft und das Flug- zu, bald sind 55 mph (88 kmh) erreicht. kulierte C-GJKA von verschiedenen Firmen zeug vibrieren lässt, rollen wir zur Start- Ich drücke das Steuer leicht nach vorne, als leichtes Transport- und Reisefl ugzeug piste. Die Beech 18 lässt sich erstaunlich um die Beech 18 in die Horizontale zu eingesetzt. Die Beech 18 gehört zu den gut steuern. Kurven führt man am bes- bringen. Bei 100 mph (161 km/h) hebt legendärsten Flugzeugtypen. Mehr als 9000 ten mit zusätzlicher Hilfe von asymme- sich das Flugzeug nach etwa 400 Metern Exemplare des Modells wurden in 32 Versio- trischer Motorkraft aus: um den Bogen beinahe von selbst vom Boden. Gear up, nen während über drei Dekaden lang unun- nach rechts zu kriegen, genügt es, den Flaps up. Bei 120 mph (193 kmh) steigen terbrochen produziert. Während der Kriegs- jahre lieferte Beech rund 5000 Exemplare an Gashebel des linken Motors etwas nach wir mit rund 900 fpm (4,5 m/sec) in den die amerikanische Armee. Die hervorragen- vorne zu schieben und umgekehrt. Nach blassblauen Himmel. den Eigenschaften dieses leichten Reise- und den letzten Kontrollen vor dem Start dre- Nostalgie pur Transportfl ugzeugs begründeten den wei- hen wir auf die Piste ein, richten die Ma- teren Erfolg des Modells in der Zivil fl iegerei schine präzise auf der Mittellinie aus. Fliegen wie in alten Zeiten, verbunden der Nachkriegszeit. Die Version G18S, welche Ich kenne das Verfahren für den Start mit starken Emotionen, einem Schuss Carlo Ferrari erwarb, wurde 1959 gebaut und eines Heckradfl ugzeugs, so schiebe ich Abenteuer und dem Gefühl, etwas Be- erhielt die Wasp Junior Neunzylinder Stern- die beiden Gashebel bei gezogenem sonderes zu erleben, ein Pionier zu sein, motoren mit 335kW/450hp und der Bezeich- Höhensteuer langsam nach vorne. Die so fühle ich mich in diesem Oldtimer, nung R985AN14B. Info: twinbee.ch 900 PS der beiden Wasp-Sternmotoren der uns in stabilem Steigfl ug durch ei- donnern und katapultieren uns die Piste nen wolkenlosen Himmel auf Flug- U

4/2010 37 General Aviation

mit 30 oder 60 Grad Technische Daten Schräglage dreht sie Triebwerke Pratt & Whitney R985AN14B Wasp Junior gleichmässig und ru- Neunzylinder Stern-Kolbentriebwerke hig. Induzierte Störun- 335kW (450hp) gen um die Hochachse Propeller Hamilton Standard Zweiblatt-Verstell- gleicht sie schnell wie- Propeller der aus. Beim Strö- Max. Reise-V 354 km/h (191 KTAS) mungsabriss reagiert Ökon. Reise-V 298 km/h (160 KTAS) sie gutmütig. Verrin- Dienstgipfelhöhe 21 400 ft AMSL (6500 m/M) Max. Steigrate 1400 ft/min gert man den Anstell- Max. Reichweite 2460 km (1330 nm) winkel, indem man Leergewicht 2650 kg (5845lb) das Höhensteuer nach Max. Abfl uggewicht 4490 kg (9900lb) vorne drückt, kehrt sie Flügelspannweite 15,14 m unmittelbar in den nor- Flügelfl äche 33,5m² malen Flugzustand zu- rück. Kein Wunder, ist die Beech 18 bei Pilo- fl äche 105 (3200 m/M) führt. Ich steuere ten beliebt. Nach angenehmem Flug die Maschine in den Horizontalfl ug und kehren wir zum Flugplatz zurück. Wir

lasse sie beschleunigen. Für den Reise- bereiten das Flugzeug für den Landean- Beide Fotos: Hansjürg Moser fl ug reduzieren wir die Propellerdreh- fl ug vor, reduzieren die Motorenleistung Oben: Nostalgie pur im Originalcockpit. zahl auf 2000 rpm und die Triebwerks- und fl iegen mit 120 mph (193 km/h) in Unten: Markantes Merkmal Doppelleit- leistung auf 280 PS pro Motor. Nun fl iegt die Volte ein. Gear down, Klappen erste werk. sie mit einer wahren Eigengeschwindig- Stufe, eindrehen in den Basisteil, dann in keit von 210 mph (338 km/h). Die Beech den Endanfl ug mit 108 mph (174 km/h). 18 benötigt deutlichen Steuerinput, re- Jetzt zahlt sich die Stabilität des Flug- agiert jedoch rasch auf Steuerbefehle zeugs aus. Final Check. Schon überfl ie- Das gelingt recht gut und der rüstige und wirkt dennoch nicht nervös. Die gen wir die Pistenschwelle. Jetzt gilt es, Oldtimer setzt sich weich zu Boden. Ein Steuerung um alle drei Achsen ist gut den Flieger sanft in die Position für eine phantastischer Flug ist zu Ende. abgestimmt und harmonisch. In Kurven saubere Dreipunktlandung zu bringen. Hansjürg Moser

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4/2010 39 General Aviation I read you five! Foto: Lukas Rösler

Liebe Leserin und Leser Folgen nach sich, aber eine allfällige werden. Auch hier gilt: Das Fliegen un- Eine schöne Aufgabe, die mir mit dem Umleitung von IFR-Verkehr ist für die ter VFR fi ndet draussen statt: Also Luft- letztes Jahr übernommenen Präsidium Fluggesellschaften teuer und für die Pas- raumbeobachtung mit der guten alten der AOPA zugefallen ist, besteht darin, sagiere lästig. ICAO-Karte als Kontrolle auf den Knien. regelmässig eine Kolumne für «Cock- Typische Ursachen sind: Mangelhafte Die im Raume stehenden Lösungsansätze pit» über Freuden und Leiden der Pi- Flugvorbereitung (z. B. nur kursive Prü- (Schweiz und Europa) können wir mit loten und Flugzeugeigner schreiben zu fung von NOTAM/KOSIF [neu:DABS]; unserem Verhalten als Piloten, mit einer können. Gerne habe ich diese Aufgabe veraltetes Kartenmaterial auch für das noch besseren Flugdisziplin, direkt und übernommen, gibt sie mir doch Gelegen- GPS, Routenplanung ohne Einhalten indirekt beeinfl ussen. Wir können so et- heit, über nationale und internationale von genügendem Sicherheitsabstand was dazu beitragen, dass Morgen nicht Themen aus der Luftfahrt zu berichten. zur Luftraumgrenze); übergrosses Ver- noch mehr (sinnlose) Regeln uns beim Es würde mich sehr freuen, wenn es da- trauen ins eigene GPS (keine Kont- Fliegen einschränken werden. Wenn es bei zu einem Dialog kommen könnte. rolle des tatsächlich gefl ogenen Kur- uns gelingt, die Anzahl der Airspace Inf- Der Frühling naht mit Riesenschritten, ses anhand der ICAO-Karte); schlechtes ringment unter VFR zu vermindern – und auch wenn das Wetter es uns nicht im- Wetter (z. B. Ausweichen vor Wolken); dazu braucht es wie dargelegt nicht viel mer einfach macht, das zu glauben. Der Routine («Ich kenne die Strecke, was – tragen Sie aktiv dazu bei, dass wir da- kalendarische Frühlingsanfang steht zu- brauche ich Karte und NOTAM»); nach- für kämpfen können, dass die Lufträume sammen mit der Umstellung auf die Som- lässiges Navigieren; fehlender, falsch nicht mit Pufferzonen zulasten des VFR- merzeit vor der Tür. Das sind untrügli- verstandener oder lückenhafter Funk- Verkehrs ausgedehnt werden. che Zeichen dafür, dass die Flugsaison kontakt mit ATC (wie falsch umgesetzte Ich wünsche Ihnen eine erlebnisreiche, bald beginnt. Ich freue mich jedenfalls ATC Anweisungen oder keine Kenntnis gut vorbereitete, unfallfreie Flugsaison. da rauf, in den länger und wärmer wer- der Vorgehensweise beim Crossing ei- Daniel Affolter, denden Tagen wieder genügend Luft ner TMA); um einige, wichtige zu nen- Präsident AOPA Schweiz unter den Flügeln zu spüren und hoffe, nen. Und – Hand aufs Herz – wer ist nicht Ihnen allen gehe es ebenso. schon mit der letztjährigen Karte gefl o- Daniel Heute greife ich ein Thema auf, das in gen, darauf vertrauend, dass sich in der Affolter letzter Zeit zunehmende Bedeutung be- Zwischenzeit wohl nichts geändert hat? Der Privat- kommen hat. Es handelt sich um das Pro- Was tun? Es beginnt bei der Flugvorbe- pilot und blem des «Airspace Infringement», das reitung. Das tönt wie eine Selbstverständ- Rechtsan- hell blinkend auf dem Radar der Natio- lichkeit, ist aber keine. Die Faustregel, walt enga- nalen und Europäischen Behörden auf- wonach die Vorbereitung mindestens so giert sich ne- getaucht ist. Die Zahl der registrierten lange dauert, wie der Flug selbst, ist ein ben der AOPA Luftraumverletzungen ist in der Schweiz Anhaltspunkt (für das Minimum). Haben auch in vie- und Europa in den letzten Jahren mar- Sie das aktuelle Kartenmateriel (Karte len anderen kant gestiegen. Schuld ist nicht nur der und GPS)? Zwar ist das regelmässige Bereichen der Luftfahrt, so zum Beispiel als Präsident des eingeführte Transponder Mode-S, son- Updaten teuer, aber immer billiger als Vereins Fliegermuseum Altenrhein und bei dern die mangelhafte Navigation der ein obrigkeitliches Verfahren. So nützt der Renovation von Oldtimer-Flugzeugen. betroffenen Piloten. Statistisch werden ein Update vom Januar nichts, wenn die Er ist der Überzeugung, dass beharrliches am häufi gsten die Grenzen der TMA auf neue ICAO-Karte im März in Kraft tritt. Auftreten auf allen Ebenen sowohl in der einer Höhe unter 8500 ft von ein- und Der GOTO-Knopf ist leicht gedrückt, Schweiz, als auch in Europa Grundlage da- zweimotorigen Flugzeugen missachtet. aber er gibt keinen ins Auge fallenden für ist, die Interessen der Piloten und Flug- Der überwiegende Anteil der Vorfälle Hinweis darauf, ob, wo und welche Luft- zeugeigner wirkungsvoll zu vertreten. zieht glücklicherweise keine grösseren räume auf dem direkten Weg gekreuzt

40 4/2010 History Demontage einer Legende

Swissair lieferte wissentlich Flugzeuge in den Spanischen Bürgerkrieg Foto: 4+ publication via Michal Ovcacik

Trotz eines internationalen Embargos gelangten während des Spanischen Bürgerkrieges insgesamt vier Swissair-Airliner zu den Republikanischen Luftstreitkräften. Die Nationale Schweizer Fluggesellschaft be- teuerte bis zu ihrem Untergang, niemals Kenntnis von der tatsächlichen Destination ihrer Maschinen ge- habt zu haben. Erst kürzlich im Bundesarchiv Bern aufgetauchte Dokumente lassen einen komplett ande- ren Schluss zu. Diese Unterlagen belegen zudem, wie sich die Swissair an diesem hochgeheimen Deal mit der spanischen Regierung bereicherte.

m Herbst 1936 veräusserte die 1936 war nötig geworden, nachdem der 25. August 1936 erliess der Bundesrat Swissair ihre beiden Lockheed in Genf domizilierte Völkerbund kurz ein Verbot, die beiden kriegsführen- 9 B «Orion» sowie je eine Clark nach Ausbruch des Spanischen Bürger- den Parteien «von der Schweiz aus in IGA-43A und Douglas DC-2-115D. krieges ein Embargo von Kriegsmaterial irgendeiner Weise zu unterstützen oder Als neuen Eigentümer nannte die natio- für das Land verhängt hatte. Schätzun- zu begünstigen». Mögliche Konfl ikte nale Schweizer Fluggesellschaft bei der gen zufolge dürfte die SFTA an die 140 mit der Landesregierung vorausahnend Eidgenössischen Oberzolldirektion die Maschinen – in der Mehrzahl Passagier- liess sich der damalige Swissair-Direk- Air France. Piloten der Swissair überfl o- oder Trainingsfl ugzeuge – auf die iberi- tor Balz Zimmermann bereits vor Ablie- gen die vier Airliner aus amerikanischer sche Halbinsel geschleust haben. ferung seiner Flugzeuge eine Erklärung Produktion zwischen dem 25. Oktober der Air France aushändigen. Dieses Do- und 11. November 1936 auf den Pariser Persilschein der Air France kument besagte, dass diese Flugzeuge Flughafen Le Bourget, wo sich die Über- Der Verkauf der vier Airliner durch in der Grande Nation verbleiben und gabe an den neuen Eigentümer vollzog. die Swissair erwies sich politisch als nicht nach Spanien reexportiert würden. In Tat und Wahrheit gelangten diese Ma- nicht ganz unproblematisch. Bereits am Doch dieser Persilschein beruhigte U schinen aber nie in den Bestand der Air France. Käufer der vier Swissair-Flug- Oben: Die von der Österreichischen Luft- zeuge war die Société Française des verkehrs AG übernommene und Ende Ok- Transports Aériens (SFTA) mit Sitz an tober 1936 nach Spanien verkaufte DC-2- der 78, Avenue des Champs Elysées in 115D (Werknummer 1320) HB-ISA blieb Paris. Hinter der SFTA verbarg sich eine aber nur während des Sommerfl ugplans von 1936 bei der Swissair im Einsatz. Tarnfi rma der Republikanischen Regie- rung zur illegalen Beschaffung von Flug- Links: Die ehemalige Lockheed 9B material und Rüstungsgütern im Aus- «Orion» (Werknummer 190) HB-LAJ im Dienste der Fuerza Aerea Republicana. land. Ihre Gründung am 27. September Foto: Sammlung Justo Miranda

4/2010 41 History die Gemüter in den Bundesberner Ver- Swissair Flugzeuge im Spanischen Bürgerkrieg waltungen keineswegs. Im Gegenteil: Bereits am 3. November 1936, rund eine Typ Werknr. Immatrikulation Bemerkung Woche nach der Überführung der ersten Clark GA-43A 2202 HB-LAM (ex CH-169) am 29. Oktober 1936 nach Flugzeuge nach Le Bourget, äusserte die Le Bourget Oberzolldirektion in einer Note an das Douglas DC-2-115D 1320 HB-ISA/EC-AGA am 28. Oktober 1936 nach Department für Auswärtiges erste Be- Le Bourget denken, dass die Airliner «über einen Lockheed 9B Orion 189 HB-LAH (ex CH-167) am 11. November 1936 nach Le Bourget französischen Mittelsmann an die spani- Lockheed 9B Orion 190 HB-LAJ (ex CH-168) am 25. Oktober 1936 nach sche Regierung gelangt sein könnten». Le Bourget Anfang Februar 1937 liess das Aussen- ministerium beim Schweizer Botschaf- ter in Frankreich Erkundigungen zum Dokumente zeigen zudem auf, dass die anwalts Wladimir Rosenbaum-Ducom- Verbleib der ehemaligen Swissair Ma- Swissair ihre zum Verkauf bestimmten mun deponierte Spina zwischen dem 20. schinen einholen. In seiner Antwort vom Maschinen erst freigab, nachdem die und 24. Oktober 1936 insgesamt 534 216 19. Februar 1937 liess der Schweizer Zahlung auf dem Konto der nationalen US-Dollar bei Konten der Schweizeri- Geschäftsträger in Paris keinen Zwei- Airline eingegangen war. schen Kreditanstalt sowie dem Bank- fel daran, dass die Maschinen unmittel- Als Mittelsmann für den Geldtransfer in verein. Das Geld war nicht nur für die Beschaffung der Swissair Flugzeuge, sondern auch für den Kauf von Waffen und Munition in der Schweiz sowie dem Ausland bestimmt. Die Swissair hat – wie die Akten der Bundesanwaltschaft aufzeigen – für die vier Flugzeuge die Summe von 124 000 Dollar kassiert. Die Zahlung leitete der aus Minsk (Weiss- russland) stammende Rechtsanwalt Ro- senbaum-Ducommun am 23. Oktober 1936 von seinem Konto beim Bankve- rein aus in die Wege – zwei Tage spä- ter verliess die erste für die Republika- nische Regierung bestimmte Maschine Dübendorf. Die goldene Douglas Foto: 4+ publication via Michal Ovcacik Aufgrund des vom Völkerbund ver- bar nach ihrer Ankunft in Le Bourget zu die Schweiz fungierte der damals 43-jäh- hängten Waffenembargos war die de- den Republikanern gelangten und «die rige Antonio Spina. Der Geschäftsfüh- mokratisch gewählte Republikanische Swissair jedenfalls genau über den de- rer der SFTA brachte am 18. Oktober Regierung Spaniens bereit, regelrechte fi nitiven Käufer der Apparate orientiert 1936 das Bargeld in Dollar-Noten von Mondpreise für die dringend benötig- sein muss». Paris nach Zürich. Mit Hilfe des in der ten Flugzeuge zu bezahlen. Diesen Lim matmetropole wohnhaften Rechts- Umstand nützte die Swissair schamlos Dollarbündel im Gepäck Ziemlich dubios gestaltete sich der Geld- fl uss für die Begleichung der Flugzeuge von der Republikanischen Regierung an die Swissair, wie im Bundesarchiv la- gernde Akten der Schweizerischen Bun- desanwaltschaft erstmals belegen. Diese

Oben: Die ehemalige Swissair DC-2- 115D (Werknummer 1320) HB-ISA ge- langte nach dem Kauf durch die Re- publikanische Regierung als EC-AGA zur Lineas Aereas Postales Espanolas (LAPE). Rechts: Die Lockheed 9B «Orion» (Werk- nummer 189) HB-LAH verliess am 11. November 1936 als letzte der für die re- publikanischen Luftstreitkräfte bestimm- ten ehemaligen Swissair Flugzeuge Dü- bendorf. Foto: Martin Kyburz

42 4/2010 History aus. In Friedenszeiten hätte die Schweizer Airline ihre zwei hoffnungslos veralte- ten Lockheed 9B «Orion» nicht für 14 250 Dollar das Stück verscherbeln kön- nen. Das waren nach da- maligem Umrechnungskurs 62 415 Franken, oder etwas weniger als die Hälfte der im Jahre 1932 getätigten Inves- titionssumme von 136 400 Franken. Vor ihrem Verkauf kamen die beiden Lockheed 9B «Orion», nicht zuletzt wegen ihrer begrenzten Ka- pazität, nur noch gelegent- lich auf Spezialfl ügen der Swissair zum Einsatz.

Die am 24. März 1934 dem Foto: 4+ publication via Michal Ovcacik Bestand der Swissair zuge- Obwohl als EC-AGA zivil immatrikuliert, führte Clark GA-43A HB-LAM gene- Zahlungen an das niederländische Flug- ist die ehemalige Swissair Douglas rierte sogar einen Erlös von 23 750 Dol- zeugwerk Fokker in Amsterdam tätigte. DC-2-115D (Werknummer 1320) HB-ISA lar (104 025 Franken), was 70 Prozent des Möglicherweise ging es bei dieser Über- mit einem Tarnanstrich versehen. Die Auf- Neupreises darstellte. Die Clark GA-43A weisung um die Begleichung von Lizenz- nahme entstand im Dezember 1938, als kam noch während des Sommerfl ug- gebühren zum Bau der Fokker D.XXI in die Maschine auf der Mittelmeerinsel plans 1936 regelmässig auf Streckenfl ü- Spanien. Eine weitere Transaktion wies Malta weilte. gen der Swissair zum Einsatz. Geradezu die Bundesanwaltschaft auf das Konto vergolden liess sich die Swissair ihre von Edmond Lemonier, dem damaligen Noch im gleichen Monat brummte ihm DC-2 HB-ISA – wohl wissend, dass die Leiter des technischen Dienstes der Air ein Zürcher Gericht vier Monate Gefäng- Republikanische Regierung dringend France in Paris nach. Lemonier reiste nis und eine Busse von 400 Franken we- auf moderne Transportfl ugzeuge ange- am gleichen Tag wie Spina nach Zürich, gen «umfangreichem Handel mit Waf- wiesen war. Aus dem Verkauf fl ossen dabei kam es zu einem Zusammentref- fen, Munition und Kriegsmaterial für 86 000 Dollar in die Kassen der Schwei- fen mit dem SFTA-Geschäftsführer so- die Regierungstruppen in Spanien» auf. zer Airline, was damals einem Gegen- wie Anwalt Rosenbaum. Der Grund der Gegen Antonio Spina – er weilte im Ja- wert von 376 680 Franken entsprach. Überweisung ist allerdings in den Akten nuar 1937 nochmals für einige Tage in Das war mehr als doppelt so viel, als nicht vermerkt. War dies das Honorar für Zürich – erliess die Polizei einen Haft- die Swissair nur ein halbes Jahr zuvor Air France, um den Gefälligkeitsdienst befehl, gefasst wurde der Spanier aller- der Österreichischen Luftverkehrs AG gegenüber der Swissair abzugelten? Vie- dings nie. Gegen die Swissair selbst ist für die Occasions-Douglas überweisen les spricht dafür. nie Anklage erhoben worden. musste. Für die klingelnde Kasse be- Für Wladimir Rosenbaum-Ducommun Hans-Heiri Stapfer sass die Swissair durchaus Bedarf, über- besass die Gratwanderung im Grau- nahm die Airline doch wenige Monate bereich des Gesetzes ein unliebsames Verfasser und Redaktion bedanken sich nach dem Spanien-Deal ihre ersten bei- Nachspiel: Am 11. März 1937 setzten beim Bundesarchiv in Bern für die Über- den Douglas DC-3 zum Stückpreis von ihn die Behörden in Untersuchungshaft. lassung von Unterlagen. 527 000 Franken. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft Spanischer Bürgerkrieg sollen die beiden französischen Piloten Mit einer durch General Francisco Franco in Marokko angezettelten Militärrevolte gegen Delage und de Marnier die Maschinen die demokratisch gewählte Republikanische Regierung begann am 17. Juli 1936 der Spani- wenige Tage nach ihrer Ankunft in Le sche Bürgerkrieg. Die vom Dritten Reich zur Verfügung gestellten Junkers Ju 52/3m versetzten Bourget nach Spanien überfl ogen haben Franco in die Lage, rasch genügend Truppen ins spanische Mutterland zu verlegen. Diese erste (ein ausführlicher Artikel über den Ein- Luftbrücke in der Geschichte endete Mitte Oktober 1936 mit rund 14 000 transportierten Solda- satz dieser Flugzeuge bei den Republi- ten. Sie war der Schlüsselfaktor für die Anfangserfolge des Generalissimos. Der Spanische Bür- kanischen Luftstreitkräften fand sich in gerkrieg unterstrich erstmals das vernichtende Potenzial von Bombenangriffen: Am 26. April den Cockpit-Ausgaben November und 1937 attackierten Ju 52 der Kampfgruppe 88 das bei Bilbao gelegene Guernica, was 300 Men- schen das Leben kostete und 70 Prozent der Stadt in Schutt und Asche legte. Wegen des vom Dezember 2006). Völkerbund verhängten Embargos gelangten für die Republikaner kaum Waffen ins Land. Le- Schwedische Gardinen diglich die Sowjetunion unterstützte die Republikanische Regierung, darunter auch mit moder- nen Polikarpow I-16 Jägern und Tupolew SB Bombern. Franco hingegen konnte auf einen nicht Die im Bundesarchiv lagernden Doku- versiegenden Fluss von Rüstungsgütern aus dem Dritten Reich sowie dem faschistischen Italien mente belegen zudem, dass der seit 1908 zählen. Diese drückende materielle Überlegenheit zwang die Spanische Republik am 31. März in Zürich domizilierte und an der Stadel- 1939 zur Kapitulation, nachdem die Nationalisten bereits grosse Teile des Landes erobert hat- hoferstrasse 26 wohnhafte Rosenbaum – ten. (sta) im Auftrage der SFTA – von Zürich aus

4/2010 43 History

Vor 25 Jahren im Cockpit…

s ist immer eine besonders schöne Überraschung, wenn ich beim Blättern in den 25 Jahren Ealten Cockpit-Heften auf Au- toren stosse, die heute noch am Cockpit mitarbeiten. So in der Ausgabe vom Ap- ril 1985 auf einen Beitrag von Hans-Heiri Stapfer: «Absturz bei Lütisburg». Stapfer beschreibt, wie sich ein junger amerikani- scher Hauptmann im Jahr 1944 mit seiner kranken P-51B in die Schweiz rettete und das Ende des Krieges verletzt in Schwei- zer Internierung verbrachte. Zwei Berichte dominieren umfangmäs- sig diese April-Ausgabe: Die DC-3 feierte 1985 bereits ihren 50. Geburtstag. Und zum Zweiten: Die Alitalia stand damals in der Blüte ihrer Zeit. Über 90 Flugzeuge zählte seinerzeit die Flotte des 1946 ge- gründeten Carriers! In der Fortsetzung des Berichts «Unge- wöhnliche Anstriche an Schweizer Militär- fl ugzeugen» sind wirklich einige fotografi - schen Trouvaillen abgebildet: Hunter und Vampire im Tiger-Look – und ebenso eine Twin Bonanza! Oder: Wer erinnert sich an die Mirage III-C mit riesiger Sonnenblume auf dem Delta? Noch ein kurzer Vergleich Alitalia/Swiss- air, gelesen in den Kurznachrichten: Im Jahr 1985 verfügte der Schweizer Natio- nalcarrier über 48 Einheiten. Dass das Titelbild der damaligen Ausgabe eine Twin Otter ziert, ist fast ein unglaub- licher Zufall (siehe auch Seite 34 «Wieder- auferstehung einer Legende»). mt Titelbild: De Havilland Canada DHC-6 Twin Otter 300 der Zimex Aviation.

44 4/2010 History

Vorbeifl ug bei der Hundertjahrfeier der Luftfahrt in Kanada. Gold-Teams in Kanada Staffeln der Welt Mehrere Kunstfl ugmannschaften runter auch Eröffnung und Abschluss Kanadas führten Edelmetall im der EXPO 67 in Montreal. Die Lackie- Namen. rung der sechs CT-141 «Tutor» war an der Oberseite golden, von der dunkel- ur Fünfzigjahrfeier der Luft- sondere Markierungen fl ogen die vier fahrt in Kanada und zum 35. «Silver Stars» aus Trenton mit CT-133 in Jahrestag der RCAF wurden den Jahren 1953 bis 1955. Derzeit gibt Zin Trenton 1959 die «Golden es, mit ziviler Registrierung, eine Sabre Hawks» gegründet. Sie fl ogen mit sechs und einen Tutor in der klassischen Kunst- Sabres derart erfolgreich bei fl uglackierung. den Jubiläumsveranstaltungen, dass das Werner Baier Team Ende Saison nicht, wie geplant, aufgelöst wurde. Die Maschinen mit der goldenen Lackierung und dem stilisier- ten roten Adler entlang der Rumpfseite waren, bis zur Aufl ösung 1964, auf ins- gesamt 317 Airshows zu sehen. Im glei- chen Anstrich fl ogen zur Unterstützung zwei CT-133. Zur selben Zeit gab es, als Parodie auf die berühmten Hawks, die «Goldilocks» aus Moose Jaw mit sieben Harvard Mk4. Der Erfolg der Goldlöckchen war nicht im Sinne der Luftwaffenführung. Sie durften den Namen nicht weiterführen und wurden 1963 aufgelöst. Kaum be- kannt waren die «Golden Gigilos» von der 433 Sqn aus North Bay. Sie fl ogen die kanadische Eigenkonstruktion Avro CF- 100 «Canuck», allerdings nur die Saison 1959. Eigens zur Hundertjahrfeier Kana- blauen Unterseite getrennt durch einen Von oben nach unten: das wurde in Moose Jaw die Formation roten Seitenstreifen. Wie bei den Hawks • Die Golden Hawks 1962 mit Leader der «» gegründet. gab es auch hier zwei CT-133 im gleichen L. J. Hubbard. Dieses Team bestritt 1967 einhundert Anstrich. Der kommandierende Offi zier • Tutor der Golden Centennaires Vorführungen überall in Kanada, da- der Centennaires, Colonel Philp, ist üb- • Im Seitenriss gut erkennbar Vorrats- rigens auch Gründer der «» behälter und Zuleitung zur Abgasdüse (Cockpit 3/2007). für die Raucherzeugung. Heute zivil unterwegs • Musket Gold Links: CF-188 («719») in Jubiläums- Relativ lange, von 1972 bis 1982, exis- lackierung. tierte auf der FTS in Portage la Prairie eine Vierermannschaft mit dem CF-134 Beechcraft Musketeer Basistrainer. Die Quellen «Musket Gold» nutzten Schulmaschinen Archive des Autors ohne Sonderanstrich. Ebenfalls ohne be- Kestrel Aviation Research

4/2010 45 HB-Register Schweizerisches Luftfahrzeugregister 1. – 28. Februar 2010

Eintragungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 19.02.2010 HB-FNO Pilatus PC-6/B2-H4 970 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 16.02.2010 HB-FTP10 Pilatus PC-12/47E 1194 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 16.02.2010 HB-FTQ10 Pilatus PC-12/47E 1195 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 17.02.2010 HB-FTR10 Pilatus PC-12/47E 1196 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 11.02.2010 HB-IOP Airbus A320-214 4187 2010 Celestial Aviation Trading 67 Ltd./ Belair Airlines AG, Glattbrugg Zürich 25.02.2010 HB-JFK Embraer EMB-500 50000062 2010 BelJet Fly AG/Your Jet AG, Zürich-Flughafen Zürich 10.02.2010 HB-KHT Cirrus SR22 1803 2006 Grischa Aviation SA, Bonaduz Bad Ragaz 22.02.2010 HB-KPF Socata MS 880 B 1735 1971 Girod Urbain, St-Triphon Ecuvillens 11.02.2010 HB-MTO Extra EA 300L 1306 2010 AIL Swiss Austria Leasing AG/ Take-Off Balloon AG, Sutz Biel-Kappelen 24.02.2010 HB-QOW Cameron Cam Z-120 11373 2010 Grand Hotel Park SA/Dupuy Christian, Gstaad Gstaad 03.02.2010 HB-QTX Ultramagic M-120 120/40 2009 Migros Genossenschaftsbund/ Ballongruppe Zugersee, Buchrain Oberhasli 22.02.2010 HB-SGA Diamond DA20-C1 CO287 2004 F-Air Flight Operations Ltd., Altenrhein St. Gallen-Altenrhein

Löschung: Eines der wenigen Flugzeuge, die noch bis vor kur- zem den Schriftzug der Swissair trugen, wurde aus dem Register gelöscht: Die Socata TB20 Trini- dad HB-KBH gehörte von 1986 bis im September letzten Jahres der Sportfl uggruppe Swissair.

Handänderungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Neuer Eigentümer/Halter Standort 16.02.2010 HB-649 Rhönlerche II 797 1960 Bürki Markus/Oldie Flyers Seeland, Zuzwil BE Courtelary 10.02.2010 HB-748 T50 Skylark 4 1371 1963 Michel Hans/Holdener Rita, Kehrsatz Bern-Belp 09.02.2010 HB-1843 DG-300 Elan 3 E 146 1986 Schaer Jürg/Hoegger Kurt, Bern Langenthal 16.02.2010 HB-1859 LS6 6079 1986 Trilli Antonio, Magliaso Locarno 10.02.2010 HB-2223 Ventus CM 86 1992 Thür Karl-Heinz/ SAFE Säntis Aerobatic Fox Enthusiasts, Rorschach St. Gallen-Altenrhein 04.02.2010 HB-2324 HK 36 TTC 36.594 1998 Kueng Manfred, Onex La Côte 16.02.2010 HB-CPL 172 29046 1956 Fardel Didier, Sion Sion 04.02.2010 HB-EGB BE C35 D-2761 1951 Wiese Knut, Zürich Bern-Belp 05.02.2010 HB-QJK Fire 36/24 916 2001 slow-fl y GmbH, Andwil Andwil TG 24.02.2010 HB-SVB Turbulent D (Werder) 287 1967 Rhyner Bruno, Bad Ragaz Bad Ragaz 18.02.2010 HB-URF Bü 131 APM 47 1939 46 Aviation SA, Sion Bex 11.02.2010 HB-YMZ Van’s RV-4 2422 2008 Schelling Patrick R., Le Vaud La Côte 26.02.2010 HB-ZFS 280FX 2059 1990 Kasi Hannu/Mettler Andreas, Wettswil Buttwil 25.02.2010 HB-ZGG R44 II 10587 2004 Multiple Invest AG/Helitrans AG, Basel Basel-Mulhouse

46 4/2010 HB-Register

Löschung: Die Flottenreduktion bei Hello geht weiter: Zwei weitere Flugzeuge wurden aus dem Register gelöscht, darunter die Boe- ing/MDD MD-90-30 ER HB-JIC. Das Flugzeug wurde 1997 gebaut und stiess im Dezember 2004 zur Hello-Flotte. Im Sommer 2006 stand es für einige Monate bei der in Reykjavik beheimateten Ice- land-Express im Einsatz. Unterdessen fl iegt die Maschine wie die andern beiden von der Hello AG abgestossenen MD-90 bei Delta Air Lines. Das neue Kennzeichen ist N919DN (oben). Löschung: Die Rockwell Commander RC 114 HB-NCV war mehr als dreissig Jahre lang im Schweizerischen Luftfahrzeug- register eingetragen. Mit einer Stückzahl von 460 war der RC 114 das erfolgreichste Muster der Commander-Familie, die neun verschiedene Typen umfasste (rechts oben). Löschung: Das Luftfahrzeugregister des Fürstentums Liechten- stein wird durch das schweizerische Bundesamt für Zivilluftfahrt geführt. Anfang 2010 bestand die Liechtensteiner Flotte aus 32 Luftfahrzeugen, darunter der jetzt gelöschte MD Helicopter 369D HB-ZBQ (rechts unten).

Löschungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 17.02.2010 HB-1074 Elfe 17 8/36 1976 Müller Erwin, Hünenberg Hausen am Albis 01.02.2010 HB-1725 Centrair 101A 101A0105 1983 Segelfl uggruppe Roche Basel, Arlesheim Fricktal-Schupfart 04.02.2010 HB-1883 ASK 23B 23079 1986 Segelfl uggruppe Swissair, Hausen am Albis Hausen am Albis 10.02.2010 HB-2055 Pik-20 E 20283 1980 Thür Karl-Heinz/ SAFE Säntis Aerobatic Fox Enthusiasts, Rorschach St. Gallen-Altenrhein 12.02.2010 HB-BYK Thunder AX8-105 S2 2373 1993 Groupe des Aérostiers de Fribourg, Fribourg Ecuvillens 18.02.2010 HB-CSR 182H 55849 1965 Aemisegger Raoul, Widnau Sitterdorf 16.02.2010 HB-CUI F150K 0618 1970 Savoie Bernard, Chéserex La Côte 22.02.2010 HB-FRL10 PC-12/47E 1138 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 08.02.2010 HB-FRT10 PC-12/47E 1146 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 18.02.2010 HB-FRW10 PC-12/47E 1149 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 18.02.2010 HB-FTH10 PC-12/47E 1184 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 17.02.2010 HB-FTJ10 PC-12/47E 1188 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 17.02.2010 HB-FTK10 PC-12/47E 1189 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 17.02.2010 HB-FTM10 PC-12/47E 1191 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 22.02.2010 HB-FTN10 PC-12/47E 1192 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 01.02.2010 HB-IKZ BD-700-1A10 9054 2000 Heliz Air Services AG/Comlux Aviation AG, Kloten Genève-Cointrin 12.02.2010 HB-ISE 767-3Q8 27600 1997 International Lease Finance Corporation/ Belair Airlines AG, Zürich Zürich 05.02.2010 HB-JIB MD-90-30 53553 1996 BCC Equipment Leasing Corp/Hello AG, Basel Basel-Mulhouse 05.02.2010 HB-JIC MD-90-30 53576 1997 BCC Equipment Leasing Corp/Hello AG, Basel Basel-Mulhouse 22.02.2010 HB-KBH TB20 700 1986 Rossi Sandro, Schönenbuch Zürich 02.02.2010 HB-NCV RC 114 14407 1978 Ingenieurbüro Jan Laukemann/ Flugschule Birrer, Beromünster Zürich 09.02.2010 HB-PQJ PA-18A “150” 18.5877 1957 Balet Pascal, Choëx Bex 04.02.2010 HB-QHC Colt 105A 10113 2001 Sky Event SA, Château-d‘Oex Château-d‘Oex 19.02.2010 HB-QOR BB22 399 2006 Ballon-Service, Buchrain Buchrain 25.02.2010 HB-SOK CP 301 A 74 1956 Krebser Rudolf, IT-S. Giustino Ausland 16.02.2010 HB-XWJ A109K2 10010 1993 Schweiz. Luft-Ambulanz AG, Zürich Zürich 26.02.2010 HB-ZBQ 369D 700748D 1980 Hughes Air Aktiengesellschaft, FL-Schaan Balzers/FL

4/2010 47 Gallery

Basel (oben): Haribo macht auch Fotografen froh: Als zweiter Logojet des bekannten Süsswarenherstellers wirbt die Boeing 737-8K5 D-ATUD der TUIfl y für Haribo Goldbären und präsen- tiert sich standesgemäss in einem goldenen Farbkleid. Foto: Daniel Bader

Zürich (oben): ScotAirways setzt ihre Dornier Do 328-110 gelegentlich auf der Linienverbindung von BlueIslands nach Zürich und Genf ein. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Zürich (links oben): Skywings International verkehrt mit der ein- zelnen Boeing 737-33A Z3-AAJ linienmässig zwischen dem Balkan und verschiedenen europäischen Destinationen. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Genf (links Mitte): Die möglicherweise farbenfroheste Antonow 74D (RA-74015) wird von der in Moskau ansässigen Shar Ink operiert. Die für Cargo oder Truppentransporte entwickelte Antonow verfügt in diesem Falle über eine VIP-Kabine! Foto: Jean-Luc Altherr

Basel (links unten): Erster Auftritt einer Boeing B767-200 der Air Italy auf dem EuroAirport. Die I-AIGH brachte im Rahmen eines Charterfl ugs Touristen vom Rheinknie nach Point-à-Pitre. Foto: Dennis Thomsen

48 4/2010 Gallery

Bern (oben): Die Boeing B737-700 BBJ1 N88WR gehört zum Wynn Resort in Las Vegas und besuchte auch dieses Jahr wie- der aus Newark kommend Bern-Belp. Foto: Ian Lienhard

Zürich (links): World Airways McDonnell lässt einen Teil der Wartungsarbeiten an der Mc Donnell Douglas MD-11F durch SR Technics ausführen. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Basel (links Mitte): Die Boeing 727-2M7/Adv(RE) Super 27 A9C-BA mit dem Callsign Bahrain 3 ist regelmässig am Eu- roAirport anzutreffen. Der mittlerweile dreissigjährige Oldtimer in der Flotte der Bahrain Amiri Flight kommt jeweils für War- tungsarbeiten bei Jet Aviation nach Basel. Foto: Daniel Bader

Genf (oben): Saudi Arabian Airlines hat in den letzten Mona- ten mehrere neue Airbus A320-214 in die Flotte integriert. Zwar werden diese Flugzeuge mehrheitlich für regionale Destinatio- nen eingesetzt, manchmal aber auch für europäische Ziele. In- teressant sind die Kennungen: einige enden mit Zahlen (wie diese HZ-AS15), andere mit Buchstaben. Foto: Jean-Luc Altherr

Basel (links): Seit Oktober 2009 hat die Deutsche XL Airways jeweils eine ihrer Boeing B737-800 fest auf dem EuroAirport stationiert. Mit der Maschine werden vorerst Hurghada und Sharm-el-Sheik bedient. Im Bild die D-AXLG. Ab Sommerfl ug- plan kommen weitere Destination im Mittelmeerraum dazu. Foto: Dennis Thomsen

4/2010 49 NEWS Republic Airways bestellt neuen Triebwerken erhalten. Beide Muster sol- Egyptair erhält erste CSeries len nächstes Jahr in Betrieb gehen. ts B777-300ER Republic Airways aus Indianapolis hat 40 Fest- MD-80 der früheren Alitalia Egyptair hat am 9. März die erste Boeing 777- bestellungen für den CS300, das grössere der zum Verkauf ausgeschrieben 300ER (von sechs) ausgeliefert bekommen. beiden Muster von Bombardiers neuer Regi- Die Maschinen sind von GECAS geleast; bis onalflugzeugfamilie, aufgegeben. Im Vertrags- Mit den derzeit zum Verkauf ausgeschriebenen Mitte 2011 soll das halbe Dutzend voll sein. Der werk eingeschlossen sind 40 Optionen für den- 22 MD-80 der ehemaligen Alitalia sollen nun ägyptische Carrier verfügt bereits über eine di- selben Flugzeugtyp. Damit hat der kanadische auch für die letzten noch verbliebenen Einheiten versifizierte Boeing-Flotte: B777-200ER (5), Hersteller für seine CSeries (Porträt siehe Cock- Käufer gefunden werden. Die in vier Paketen zu B737-500 (5) und 12 B737-800. Von letzterem pit 03/10) erstmals Aufträge aus Nordamerika zehn und zu dreimal vier Stück ausgeschriebe- Typ sind noch acht Bestellungen beim Herstel- erhalten. Ingesamt verfügt Bombardier über 90 nen Maschinen werden nach dem 8. April an ler offen. mt feste Orders und ebenso viele Optionen für den die Meistbietenden gehen, sofern die Minimal- CS100 und CS300. ts preise nicht unterschritten werden. AM United bestellt Dreamliner Boeing erhält Bestellungen Ende Februar hat United Airlines 25 Maschinen Finnair legt letzte MD-11 still des Typs Boeing 787-8 fest bestellt und sich Er- Finnair hat am 22. Februar 2010 ihre letzte aus Tadschikistan werbsrechte für weitere 50 Exemplare dieses MD-11 stillgelegt. Eingeläutet wurde die über Somon Air aus Tadschikistan hat zwei Boe- Typs gesichert. Die Bestellung hat einen Wert 19 Jahre dauernde Ära des Dreistrahlers mit ing 737-900ER bestellt. Die private Airline mit von 4,2 Mia. Dollar nach Listenpreis. Mit der dem Eröffnungsflug am 20. Dezember 1990. Sitz in Dushanbe hatte ihre Flugoperationen im Neuanschaffung will die amerikanische Gesell- Finnair war damals die erste Fluggesellschaft Februar 2008 begonnen und betreibt derzeit schaft ihre Boeing 747 und Boeing 767 erset- der Welt, die das Nachfolgemodell der DC-10 zwei Boeing 737-800. Schwerpunkte des Stre- zen. Nach diversen Abbestellungen ist das Or- in Dienst stellte. AM ckennetzes bilden Destinationen in Russland, derbook für den Dreamliner nun wieder auf 876 Deutschland, der Türkei und den Vereinigten Einheiten von 57 Kunden angewachsen. United Airbus fährt Produktion für Arabischen Emiraten. ts ist seit 80 Jahren Kunde von Boeing. ts A320-Familie hoch Hawaiian Airlines bestellt Gulfstream G150 für Airbus wird seine monatliche Fertigungsrate für die A320-Familie ab Dezember 2010 von 34 weitere A330-200 Steilanflüge zertifiziert auf 36 Flugzeuge hochfahren. Die Produktions- Hawaiian Airlines, die in diesem Frühjahr ein Der amerikanische Flugzeughersteller Gulfstream leistung für die A330/A340-Langstreckenfa- neuer Airbus-Betreiber wird, hat eine weitere hat für das Modell G150 von der amerikani- milie wird auf dem gegenwärtigen Niveau von A330-200 fest bei Airbus in Auftrag gegeben. schen FAA und der europäischen EASA das acht Flugzeugen im Monat gehalten. Der Auf- Der Kauf ergänzt eine bereits vorhandene Or- «Steep Approach Certification» erhalten, das bis tragsbestand für die A320-Familie liegt derzeit der über sechs A330-200 und sechs A350- zu sechs Grad steile Anflugwinkel auf Flughäfen bei über 2300 Flugzeugen. Mit über 6500 ver- 800 XWB sowie drei geleaste A330. Der neu erlaubt. Neben Lugano und Sion können somit kauften und fast 4200 an mehr als 300 Kunden bestellte Airbus-Jet wird 2011 ausgeliefert, er auch Chambéry und Marseille Provence bedient und Betreiber weltweit ausgelieferten Flugzeu- ist in Zweiklassenkonfiguration für 294 Passa- werden. AM gen ist die Airbus A320-Familie die weltweit er- giere ausgelegt. Alle A330-Flugzeuge für Hawai- folgreichste Familie von Single-Aisle-Passagier- ian Airlines erhalten Trent-Triebwerke von Rolls- Jet Aviation baut die EMEA & jets. mt Royce. mt Asien-Charterflotte mit G550 Gulf Air setzt E-170 ein Air Algérie stockt ATR-Flotte auf Jet Aviation gab bekannt, dass die EMEA Medical Interiors for & Asien Charterflotte um eine brandneue Embraer hat zwei E-170 an Gulf Air ausgeliefert. Air Algérie hat unlängst die erste von vier im ver- Gulfstream G550 erweitert wurde. Das aus- Die Regionaljets verfügen über sieben Sitze in gangenen Jahr bestellten ATR 72-500 über- schliesslich von Jet Aviation betriebene Flug- Aircraft and Helicopters der Business und 60 in der Economy Class und nommen. Die weiteren drei Flugzeuge sollen im zeug steht für Charterflüge zur Verfügung, und sind vom Hersteller geleast. Die Fluggesellschaft Verlauf des Jahres zur Flotte des nordafrikani- hat bereits mehrere Langstreckenflüge verkauft aus Bahrain hat einen Strategiewechsel vorge- schen Carriers stossen. Mit den zusätzlichen und ausgeführt. Das in der Schweiz stationierte nommen und will sich stärker auf Verbindungen Turboprops wird Air Algérie über zwölf Muster Flugzeug wird von Jet Aviation betrieben und nach Europa und innerhalb der Golfregion kon- dieses Typs verfügen und zum grössten ATR- fliegt mit deren Schweizer Luftverkehrsbewilli- zentrieren. In diesem Zusammenhang stehen Betreiber auf dem afrikanischen Kontinent avan- gung. Jet Aviations exklusive Private Fleet um- weitere Anschaffungen von Regionalflugzeugen cieren. ts fasst zusätzlich drei Cessna Citation Bravos und zur Debatte, wobei auch Produkte anderer Her- eine Citation Excel. steller evaluiert werden. ts 777-Frachter ausgeliefert Zusätzlich betreibt Jet Aviation in ihrer euro- Die amerikanische Southern Air hat zwei Boe- päischen Charterflotte im Management wei- Air France verkauft ing 777F übernommen. Die beiden Frachtflug- tere Flugzeugtypen aller Grössen. Im März wird zwei Boeing 777F zeuge werden im Rahmen eines ACMI (Aircraft die Charterflotte zudem um eine in der Schweiz Air France Cargo hat zwei Boeing 777-200F an Crew Maintenance Insurance)-Vertrags für Thai stationierte Falcon 900EX erweitert. mt die amerikanische FedEx verkauft. Mit dem Ver- Airways zum Einsatz gelangen. Neben den Tailor-made kauf reagiert die Gesellschaft einerseits auf die 777-Frachtmaschinen betreibt Southern Air eine SkyTeam wird verstärkt drastisch sinkenden Frachtraten, andererseits Flotte von 16 Jumbo-Frachtern, die sie andern Die SkyTeam-Allianz wird im Sommer mit Viet- Medical interiors that fi t your mission auf den im Herbst 2009 gefällten Beschluss, Fluggesellschaften zur Verfügung stellt. ts nam Airlines und TAROM zwei neue Vollmit- wonach bei Air France-KLM nur noch Martinair glieder erhalten. Dem Airline-Verbund gehören Performance Vollfrachter betreiben soll. AM Vierter Superjet hebt ab derzeit Aeroflot, Aeroméxico, Air France-KLM, Der vierte Suchoj Superjet ist am 4. Februar Alitalia, China Southern Airlines, Czech Airlines, Lightweight equipment and excellent handling ATR 42-600 beginnt Flugtests zum Erstflug gestartet. Die neue Maschine soll Delta Air Lines und Korean Air an, während Air Am 4. März ist das kleinere Muster der neuen vor allem für die Zulassungsflüge zum Einsatz Europa und Kenya Airways als Partner einge- Flexibility Serie -600 von ATR zum Erstflug gestartet. kommen und danach für die Pilotenausbildung bunden sind. AM Quick change capabilitiesaero for different missionslite Die ATR 42-600, eine Vorserienmaschine, wird eingesetzt werden. während der Erprobungsphase insgesamt 75 Neu festgelegt wurde zudem der bereits mehr- Olympic Air und Flugstunden absolvieren und kann dabei von mals verschobene Auslieferungstermin, der nun Aegean Airlines fusionieren Turnkey solutions für Ende 2010 angesagt ist. Als Hauptgrund für Erfahrungen der grösseren Schwester ATR 72- Olympic Air und Aegean Airlines wollen sich zur die Verzögerung wird die noch ausstehende From design to completion 600 profitieren, deren Flugtests auf 150 Stun- Olympic Air zusammenschliessen. Die derzeiti- Zulassung der PowerJet SaM146 Triebwerke den angelegt sind. Bisher hat ATR 59 Bestel- gen Eigentümer, die Vassilakis-Gruppe, die Ae- lungen (5 ATR 42-600 und 54 72-600) für den genannt. AM gean Airlines kontrolliert und die Investmentge- Aerolite Max Bucher AG | Aumühlestr. 10 | 6373 Ennetbürgen | Switzerland modernisierten Turboprop mit neuer Avionik und sellschaft Marfin, die im März 2009 Olympic Air Phone +41 41 624 58 58 | www.aerolite.ch Aerolite America LLC | 1012 Market Street | Suite 305 | Fort Mill | SC 29708 | USA 50 4/2010 Phone +1 803 802 4442 | www.aerolite.aero NEWS gegründet hat, werden am neuen Unterneh- mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen führt den die bestehende Betriebseinrichtung. Der Eigen- men zu gleichen Teilen beteiligt sein. Die Fusion Anstieg unter anderem auf den Zusammen- tümer der 2003 gegründeten Linth Air Service muss jedoch noch von der EU-Kommission ge- schluss mit Swiss zurück. Auch dem weiteren AG, Peter Kolesnik, hat sich entschieden, den prüft werden. AM Verlauf des Winterhalbjahres sieht Edelweiss zu- Bereich Helikopter-Wartung an RUAG zu ver- versichtlich entgegen. Besonders erfreulich ent- kaufen, um dem Geschäft eine langfristige Per- Malév soll wieder staatlich wickle sich der neu aufgelegte Flug nach Cal- spektive zu geben. Die Linth Air Service AG be- werden gary und Vancouver, liess die Gesellschaft treut die Helikopterflotte der Heli-Linth AG sowie verlauten. ts Helikopter anderer kommerzieller Operatoren Die finanziell angeschlagene Malév soll mit der und privater Betreiber, insgesamt rund zehn Rücknahme von 95 Prozent der Anteile erneut LHT betreut gesamte Embraer- Maschinen. Die Linth Air Service AG konzent- in Staatsbesitz übergehen. Nach der finanziel- riert sich in Zukunft auf die Bereiche Manage- len Gesundung der Airline soll nach den heuti- Flotte von Lufthansa Regional ment, Betrieb und Hangaring von Business Jets gen Plänen wieder nach neuen Investoren ge- Lufthansa Technik expandiert weiter im Un- und Helikoptern. Das Unternehmen ist mit die- sucht werden. Die Transaktion bedarf noch der terhalt von Regionalflugzeugen: Das deutsche sen Leistungen weiterhin am Standort Mollis Zustimmung der EU-Kommission. MRO-Unternehmen hat kürzlich mit Lufthansa vertreten. mt Das einstige Staatsunternehmen Malév war CityLine einen Langzeitvertrag über die Kom- 2006 an die vom russischen Investor Boris Ab- ponentenversorgung für 20 Embraer 190 und SR Technics will in den USA ramowitsch kontrollierte AirBridge verkauft wor- 195 abgeschlossen. Das Abkommen ergänzt den. Derzeitige Besitzerin ist die russische die bereits laufenden Verträge mit Augsburg Air- wachsen Staatsbank Vnesheconobank (VEB). AM ways, die insgesamt sieben Embraer-Jets ein- SR Technics hat im Rahmen der geplanten Ex- setzen wird, sowie mit Air Dolomiti, die bereits pansionsstrategie in Surise, Florida, ein Ver- Avianca und TACA fusionieren fünf Embraer 195 betreibt. ts kaufsbüro eröffnet. Mit der unter SR Technics Die kolumbianische Avianca und die salvadoria- America Inc. registrierten Niederlassung sollen nische TACA schliessen sich zur Avianca-TACA RUAG übernimmt Bereich neue Kundenbeziehungen aufgebaut und inte- zusammen. Den rechtlichen Sitz wird die neue Helikopter-Wartung von Linth grierte Wartungslösungen an Fluggesellschaften Gesellschaft auf den Bahamas haben. Anteils- Air Service AG in Nord- und Lateinamerika angeboten werden. mässig wird Synergy, die Eigentümerin von Avi- Der Schwerpunkt der Verkaufsaktivtäten soll vor Per 1. April 2010 übernimmt RUAG Aviation von anca, 67 Prozent und Kingsland Holding, die allem im Bereich Komponenten und Triebwer- der Linth Air Service AG in Mollis (GL) den Be- die TACA Gruppe kontrolliert, 33 Prozent am ken liegen. reich Helikopter-Wartung, inklusive der vier Mit- neuen Flugunternehmen halten. AM In Verbindung mit der Finanzierungsgesellschaft arbeitenden. Damit vergrössert RUAG ihren Sanad – ein im Februar von der Mubadala De- Deutliches Passagierwachstum Marktanteil am Helikopter-Wartungsgeschäft in velopment Company gegründetes Unterneh- der Schweiz und rückt näher an Kunden aus bei Edelweiss men – wird die Niederlassung auch Finanzie- Zürich, Graubünden und der Ostschweiz. Das rungslösungen wie Sale-und-Leaseback von Edelweiss Air hat im vergangenen Jahr 703 000 Unternehmen mietet sich dafür in den moder- Komponenten und Triebwerken anbieten Fluggäste befördert. Das sind rund 25 Prozent nen Hangar in Mollis ein und übernimmt auch können. AM

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Am sonnigen Golf von Akaba, Airshow-Saison. In ihrer Eigenschaft als Right Wingman ist Nofan Alghrair. Slot am nördlichsten Zipfel des Ro- «fl iegende Botschafter» des Königreichs und Solo Pilot ist Hauptmann Ahmad ten Meeres, ist das jordanische Jordanien besuchen die «Falcons» jedes Al-Hiari. Gefl ogen wird mit vier Extra Kunstfl ugteam Royal Jordani- Jahr während einer rund viermonatigen 300L, eine fünfte Maschine steht als Re- an Falcons beheimatet. Cockpit Tournee mehr als ein Dutzend Flugtage serve bereit. Während der Direktor alle und Airshows in Europa. zwei Jahre wechselt, bleiben die Piloten war exklusiv zu Besuch im Haupt- Obwohl die Falcons eigentlich ein zivi- üblicherweise rund vier Jahre im Team. quartier der «Falcons». les Team sind, rekrutieren sich der Di- Danach kehren sie zurück zum Militär, rektor und die Piloten allesamt aus den um ihre Karrieren als Jagdpiloten wei- it Tagestemperaturen, die Reihen der Jagdpiloten der Royal Jor- terzuverfolgen. auch im «Winter» oft über danian Airforce. Geleitet wird das Team Für einen neuen Piloten bedarf die Ein- 25°C betragen, bietet die zurzeit von Oberst Odeh Raja. Aktuel- weisung in der Extra und die Schulung MRegion um Akaba ideale ler Chefpilot und Formationsleader ist im Formationskunstfl ug mindestens 200 Voraussetzungen für die Vorbereitun- Major Mohammed Quol, Left Wingman Trainingsfl üge. Begonnen wird als Zwei- gen des Teams auf die bevorstehende ist Major Abdel Hameed Macknay und erformation, danach erweitert als Drei-

52 4/2010 Report erformation und schlussendlich als kom- plettes Viererteam. In weiteren 50 bis 60 Trainingsfl ügen wird dann das ak- tuelle Displayprogramm eingeübt. Erst danach ist das Team bereit für die jähr- liche Europatournee, wie uns Direktor Odeh Raja erklärte. Nicht zu vergessen sind aber die Techni- ker und Ingenieure, die im Hintergrund wirken. Die ständige Wartung, das Zer- legen und Zusammenbauen der Extra 300L für weiter entfernte Auftritte stel- len höchste Anforderungen an Kennt- nisse und Zuverlässigkeit der Mechani- ker. Geführt vom technischen Direktor,

Riyad Ayyoub, besteht die Bodenmann- Block Foto: Wolfgang schaft weiter aus Mahmoud Abadi, Bas- sam Rahamneh und Khaled Sakarneh. Weitere Informationen sowie der Tour- neeplan 2010 sind auf der Homepage der «RJF» unter www.rjfalcons.com zu fi nden. Reto Schneeberger & Wolfgang Block

Rechts oben: Im Scheitelpunkt eines Loopings, hoch über dem Wadi Rum – die Sicht des Slot auf den Leader. Mitte: Der Barrel Roll Break kurz vor der Landung wird mit der maximalen Rollrate der Extra 300L von 400°/Sek. und bis zu +7 G Belastung gefl ogen. Unten: «Smoke ON» lautet der Befehl des Leaders und schon gehts im Forma- tionstieffl ug durch das einmalig schöne

und weltbekannte Wadi Rum. Foto: Reto Schneeberger Foto: Wolfgang Block Foto: Wolfgang

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Foto: Sven Zimmermann vom Heli-Week- Am späten Nachmittag des 2. März fl og ein in der Schweiz doch ziemlich selten ge- end in Grenchen,

sehener Hubschrauber quer übers Mittelland – die von vielen als so eine Art Urform Foto: mt von privaten SU- für Hubschrauber angesehenen Umrisse eines Agusta-Bell 412 zeichneten sich un- 27(!) in Amerika ter dem hartnäckigen Hochnebel ab. Es war die D-HHCC auf einem internationalen und vieles anderes mehr. Lassen Sie sich über- Verlegungsfl ug zurück nach Nürnberg. Dort fl iegt sie Einsätze für die DRF Luftrettung. raschen! For more information or to register, «Christoph Nürnberg» wird von der HDM Luftrettung betrieben und fl og letztes Jahr Die Mai-Ausgabe von Cockpit fi nden Sie ab 728 Einsätze. Sven Zimmermann dem 28. April an Ihrem Kiosk. www.ebace.aero

54 4/2010 EBACE2010: CELEBRATING THE GLOBAL REACH OF BUSINESS AVIATION

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