Pressespiegel

Nr.06/17 15.12.2017

Politik epd-Interview mit BLM Präsidenten Siegfried Schneider: Die Landesmedienanstalten 1 „sind bereit Verantwortung zu übernehmen“ Diskussion um Strukturreform der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten 11 Reaktionen auf die Wahl Jan Marc Eumanns zum Chef der LMK 38

Jugendschutz / Medienkompetenz Medienpädagogin Verena Weigand erklärt, wie Eltern ihre Kinder vor Cybermobbing 45 schützen können 20 Jahre jugendschutz.net - Arbeit der Prüfstelle gewürdigt 48 YouTube geht härter gegen verstörende Kindervideos vor 49

Fernsehen/Programm Web-TV-Monitor 2017- Soziale Netzwerke entwickeln sich immer stärker zu 53 Videoplattformen DVB-T2 HD Empfang wird um weitere Standorte ausgeweitet 54 Der erste deutsche Nachrichtensender n-tv wird 25 Jahre alt 56 Musiksender MTV kehrt ins deutsche Free-TV zurück 57 Europäer schauen fast vier Stunden täglich Fernsehen 59 ARD und ZDF sind erstmals Sublizenznehmer von Olympischen Spielen 61

Internet Die US-Regulierungsbehörde will Regeln zur Netzneutralität aufheben 64 Netflix gibt den Zuschauern die Möglichkeit, teilweise den Handlungsverlauf in 66 Sendungen mitzubestimmen Chinesischer Internetgigant Tencent überholt Facebook an der Börse 68

Hörfunk Webradiomonitor 2017 bescheinigt der Branche weiterhin ein robustes Wachstum 69 Bayerischer Rundfunk entscheidet sich gegen Frequenztausch seiner Hörfunkwellen 75 Puls und BR-Klassik Zweiter bundesweiter DAB+-Multiplex: GVK bestätigt Antenne Deutschland GmbH 80 als neuen Plattformanbieter Media Broadcast verkauft im Auktionsverfahren UKW-Antennen- und Sendeanlagen 81 LfK-Studie sondiert Chancen des Lokalradios bei wachsender Streaming-Konkurrenz 84 Die Augsburger Klassik Radio AG startet einen Streamingdienst 87

Medienunternehmen ProSiebenSat.1 will mit Konzernumbau sparen 90 Zuschuss vom Bund soll die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Computerspielbranche 96 sichern Sport 1 Media – nach dem Verlust wichtiger Fußballrechte will der Vermarkter mit 100 vielfältigen Sportarten überzeugen freenet TV, Anbieter von DVB-T2 HD, meldet steigende Nachfrage 102

Werbung Influencer Marketing – Medienanstalten diskutieren über Werbekennzeichnung im 103 Internet ZAK beanstandet Schleichwerbung bei RTLII 108 Facebook kündigt neue Maßnahmen zur Kontrolle von Werbung an 110

Recht Bayerischer Verwaltungsgerichtshof - Kampfsport-Verbot im TV ist rechtswidrig 113 Gericht verpflichtet Sat.1, Sendezeiten für unabhängige Dritte einzuräumen 115 Zeitungsverlage erwirken eine Unterlassung gegen den Online-Auftritt von Radio 117 Bremen EU-Parlament für weiteres Fortbestehen von Geoblocking 119 Die geplante ePrivacy-Verordnung der EU soll den Verbrauchern mehr Kontrolle in 123 der elektronischen Kommunikation einräumen

Medienveranstaltungen / Medienstandort Medientage München 2017 – Diskussionen über Vertrauen in der neuen 126 Mediengesellschaft, Künstliche Intelligenz, lernende Maschinen und Algorithmen Was hilft gegen Hass im Netz? - Kontroverse Diskussion über Gegenstrategien auf 132 den 15. Augsburger Mediengesprächen Erster Lehrermedientag bot Orientierung in digitaler Welt 136 Der Medienstandort Deutschland blüht 138

Personalien Dr. Erich Jooß langjähriger Medienratsvorsitzender der BLM ist verstorben 141 Brema-Direktorin Cornelia Holsten übernimmt den DLM-Vorsitz 142 LfK-Präsident Dr. Wolfgang Kreißig wird ab 2018 Vorsitzender der Kommission für 144 Jugendmedienschutz

BLM Pressespiegel Nr.06/17 15.12.2017 Seite 2 Ausland Die Schweiz: 145 - eine Bürgerinitiative fordert die Abschaffung der Rundfunkabgabe - Ende 2024 soll in der Schweiz der UKW-Sendebetrieb eingestellt werden Italien: 150 Italiens Regierung plant Gesetz gegen Fake News

BLM Pressespiegel Nr.06/17 15.12.2017 Seite 3 DieLandesmedienanstalten h￿ttensichinderDiskussion ￿berdasNetzwerkdurchset- zungssgesetzeinest￿rkereEinbeziehungderL￿ndergew￿nscht,sagtederamtierende VorsitzendederDirektorenkonferenz,SiegfriedSchneider,imGespr￿chmitdemepd.Das ThemaHassredeimInternetbesch￿ftigedieKommissionf￿rJugendmedienschutzbereits seitJahren.DieLandesmedienanstalten seienbereit￿Verantwortungzu￿bernehmen￿. Schneideristseit2011Pr￿sidentderBayerischenLandeszentrale f￿rneue Medien(BLM), von2005bis2008warerBayerischerStaatsministerf￿rUnterrichtundKultus,von 2008bis2011leiteteeralsStaatsministerdieBayerischeStaatskanzlei.ZumJahresende

CorneliaHolsten.DiemutRoethersprachmitihmauch￿berdieUmstellungaufdasDigitalradioDABplusund dasGleichgewichtimdualenRundfunksystem.

dieindenvergangenenWochenaufMedienkongressen ichmirdieDebatten umdieE-Privacy-Richtlinie gehaltenwurden,k￿nntemanmeinen,dasDualeSystem undumdieAudiovisuelleMediendienste-Richtlinie seiineinerziemlichenSchieflage.Istdasso? anschaue:VorallemdieFragederWerbevorschriftenf￿r dieklassischenFernsehanbieter mussgekl￿rtwerden, umstarke Medienh￿userinDeutschlandundEuropa lanceimDualenSystemauchindieZukunft f￿hrt.Denn gew￿hrleistenzuk￿nnen. esgehtnichtmehralleinumdenWettbewerbzwischen ￿ffentlich-rechtlichenundprivaten denWerbevorschriftenpl￿dierenSiepers￿nlichf￿r HinzukommtdieFrage,wobleibenVerlage,wobleibt Lockerung. Print?UndwelcheRollespielendieneuenPlayer zon,Google,Facebookund Apple?Deshalbisteine Schneider:InBayernhatderMinisterpr￿sident2012 grunds￿tzlicheDiskussionn￿tig.IchbinderMeinung, einenrundenTischinsLebengerufen.Ein Ergebniswar, dassmitderDebatte￿berdieStrukturdes dasswirdiequalitativeWerberegulierungbeibehalten rechtlichen Rundfunksauchdiskutiertwerdenmuss, alsodieklareTrennungvonWerbungund wirdieBalanceimdualenSystemerhaltenund Programm,aber einequantitativeLockerunganstreben. wollen.Wirm￿ssenbeispielsweise DerVorschlagaus Deutschland war,diequantitativen dar￿bersprechen,wasGrundversorgungimdigitalen Beschr￿nkungenv￿lligaufzuheben.Aberwieimmerim Zeitalter￿berhauptbedeutet undwersieleisten muss LebenmussmanKompromissefinden:Im Momentsieht undkann.Dabeigehtesvorallemdarum,denAuftrag es soaus,dasses,wenndasTrilog-VerfahreninEuropa des￿ffentlich-rechtlichenRundfunks genauerzu abgeschlossenist,eineLockerungbeidenquantitativen nieren unddanachfestzulegen,wievielGelderbraucht, Beschr￿nkungengebenwird. umdiesen Auftragguterf￿llenzuk￿nnen.Eskann nicht ￿berNeujustierungenineinemSystemdebattiert dieseL￿sung IhrerMeinungnachausreichend? ohnedieAuswirkungenf￿rdieanderenPlayer

abermanmussinEuropaalleL￿ndermitnehmen. So istmanzueinerL￿sunggekommen,diebesseristals wiesichdieSituationf￿r diePrivatsender ￿ndernmuss, diebisherige. damitsieangesichtsderneuenKonkurrenzsituation bestehenk￿nnen,auchangesichtsderneuenPlayer,die ImZusammenhang mitFacebookhatdieDeutschenin Sieebengenannthaben. denvergangenenzweiJahrendasThemaHateSpeech undFakeNewssehrbesch￿ftigt. AuchdieLandesmedi- Schneider:WirdiskutierenseitvielenJahren￿berdas enanstaltenengagierensichdasehrundmachenviele sogenannteLevelPlayingField... Veranstaltungendazu.Wiek￿nntensichdieLandesme- dienanstaltennochaktiverindieDebatteeinbringen? AlsogleicheRechtef￿r

alleminderKommissionf￿rJugendmedienschutz. Hassredeistverboten.Dagegen kannundmuss ￿bernimmtderDeutschePresserat vorgehenunddastunwirauchseit vielenJahren. Aufgabe.

sich￿berdieFreiwilligeSelbstkon- einmalanmerken,auchbisher schon Multimedia-Diensteanbieter eine bevordasNetzwerkdurchset- SelbstkontrollebeiFacebook inKrafttrat. Googlegew￿hrleisten?

werkdurchsetzungsgesetzwurdeauch dazu.DasMitgliedsunternehmenmuss beiunskontroversgef￿hrt.Generellh￿t- sichdemKodexunterwerfenundmuss tenwirunshiereinest￿rkereEinbeziehungderL￿nder mitarbeiten. GoogleundFacebooksindbereitsMit- gew￿nscht.PositivamErgebnisistausunsererSicht, gliederderFSM.Klaristaberauch:Wirhabenin dassjetzteinAnsprechpartnergenanntwerdenmuss. Deutschland eineregulierteSelbstregulierung das Dasistessenziell,um gegenstrafrechtlichrelevante hei￿t,esgibtdieM￿glichkeiteinzugreifen,wenndie AngeboteimNetzvorgehenzuk￿nnen. Bisherhie￿ Selbstregulierungeinmalnichtfunktioniert. nichtselten,diedeutschsprachigeNiederlassung - es f￿rDeutschland,￿sterreichunddieSchweizseinicht DurchdasneueGesetzhabenwirjetztinDeutschland zust￿ndig,mansollesichandieirischeAdresseoder zweiStrukturen:EsgibteinmaldieFSMunddieKommis- andieinMountainViewoderwoauchimmerwenden. sion f￿rJugendmedienschutz,diesichmitStreitf￿llenim Dashatnat￿rlichAufsichtsehrschwergemacht.Einen Netzbesch￿ftigtundzumanderendasBundesamtf￿r anderen Punktimneuen Gesetzsehen wirkritischer: Justiz.Wollen SiejetztgemeinsammitdemBundesamt N￿mlich,dasseineprivateEinrichtungentscheiden f￿r JustizKriterienf￿rdieBeurteilungerarbeiten? soll,welcheInhalte zul￿schensind.Daskannzu oderUnderblockingf￿hren.Wirwerdendaherdas Schneider:WirwerdenwiegesagteinGespr￿chf￿hren, spr￿chmitdemBundesamt f￿rJustizsuchen,umdie umzuerfahren,wiesichdasBundesamtf￿rJustiz bereitsexistierendenPr￿fverfahrenderKJMmitneuen dasvorstellt.Sinnvollw￿renat￿rlicheinabgestimmtes Pr￿fverfahrenabzugleichen. Vorgehen.

hatteinderDiskussionumdas denEindruck,dieLandesmedienanstalten sichnichtausreichendeinbezogen,siehaben dannauchzuWortgemeldetundgesagt,sieh￿tten ErfahrungmitregulierterSelbstregulierungund Punkte: Man￿bertr￿gtdasL￿schen einemprivatenUn- mandiesesModellnicht￿bertragenk￿nnte. ternehmenundeinenichtstaatsferneInstitutionpr￿ft dieStreitf￿lle.Wirm￿ssenabwarten,obderBundestag Schneider:Wirhabenunsrelativfr￿h,im Februar diesesThemawiederaufgreift.DieMedienanstalten oderM￿rz,indieDebatteeingebrachtundvorallem habendeutlichkommuniziert,welche Erfahrungensie dreiausunsererSichtwesentlichePunkteauchan indiesemBereich ￿berdieKJMhabenunddasswir dieRundfunkkommission adressiert:Der ersteSchritt bereitw￿ren,Verantwortungzu￿bernehmen. ist,denLandesmedienanstalten inallenL￿ndern die Aufsicht￿berdieTelemedienzu￿bertragen.Dreivon 14 Landesmedienanstalten habendieTelemedienaufsicht neuerStaatsvertrag.Esgabnach derVerabschiedung nochnicht,dochdasistnotwendig,umgeschlossen einigekritische Stimmen,diesagten,dassJugendschutz agierenzuk￿nnen.DaszweiteThemaistdie undJugendmedienschutznichtwirklichkompatibelsind, lichkeitderAuskunftspflicht:dassmanherausfinden daderJugendmedienschutzstaatsfernerorganisiertist kann,werhinterbestimmtenstrafrechtlichrelevanten alsderJugendschutz.WieistIhreBilanznacheinem AngebotenimNetzstecktundentsprechend genvorgehenkann.DerdrittePunkt:UminZukunft auchjournalistisch-redaktionelleTelemedienangebote medienrechtlich ￿berpr￿fenzuk￿nnen,mussim entscheidend,also dieFragederRechtssicherheit. Was funkstaatsvertrageinebestehendeRegelungsl￿cke nach demJugendschutzrechtbeurteiltwurde,war schlossen werden.DieEinhaltungderjournalistischen bisherrechtssicher.BeimJugendmedienschutzwardie Grunds￿tzebeijournalistisch-redaktionellgestalteten Rechtssicherheit einSt￿ckweiteingeschr￿nkt,weilauch Online-Angebotenwirdderzeitnicht￿berwacht.Nur dieKJMnochEinflussm￿glichkeitenhatte.DasZielwar f￿r denBereichderelektronischenOnline-Angebotevon daher,f￿rdenAnbietereinerechtssichereRegelungzu relativschnellgelungen.Bei denInhalten,dieerstab18 undauchnichtzielf￿hrend ganzimGegenteil. freigegebensind,waresetwasschwieriger.Aberauchda habenwir nacheinemAbstimmungsprozesszwischen Kollegen privaten daf￿r,- den derKJMunddenL￿nderbeh￿rden einen die SenderGeld dasssie dieInfrastruktur Kompromiss- gefunden.

Thema, - BayernDigital Ein dasdieLandesmedienanstaltenschonseit Schneider:Die RadiomietetdieNetze vielenJahrenbesch￿ftigt,istdieUmstellungdesRadios an.EsgibteinenklassischenVertrag,￿berdenwir aufdasDigitalradioDABplus.Bayernistdaweitvorn, dieKonditionen wirtschaftlichsinnvollan diePrivaten sowohlbeiderVerbreitungvonDigitalradioger￿ten DieBDRhatbisherviereigeneNetze,in indenHaushaltenalsauchbeidenSendern,dieihr M￿nchen,Augsburg,IngolstadtundN￿rnberg,zwei Programmdigitalverbreiten.WasmachtBayernrichtig? imVoralpenlandundimAllg￿u,werdenim n￿chstenJahrfolgen,dierestlichenNetzewerdenvom BayerischenRundfunkf￿rvorerstachtJahreangemietet. gesetzt.ZudemistesdiesesJahrbeiDABplusgelungen, mitdemBayerischenRundfunk einKonzeptzurgemein- Wasmusspassieren,damitsichDABauchbundesweit samenInfrastrukturnutzungzuentwickeln.Einesolche Zusammenarbeitzwischendem￿ffentlich-rechtlichen Rundfunkund derprivatenSeitebeiderEntwick- lungvonDABplusk￿nnte￿beralldortstattfinden,wo aufallenEbenen! Zus￿tzlichw￿refinanzielle gen￿gendfreieKapazit￿tenf￿rdieprivatenSender zungsch￿n.WirinBayernhaben dasGl￿ck,dass der indenNetzendes￿ffentlich-rechtlichenRundfunks LandtagDABplusf￿rvierJahreunterst￿tzt,dannmuss vorhandensind.Zumindestf￿reine￿bergangsphase esauseigenerKraftgehen. das eineklassischeWin-Win-Situation:Diepri- vatenAnbieterbekommeneinehoheNetzqualit￿tzu vielGeldgibtderLandtag? vertretbarenPreisen,diesiesichwohl inderSimulcastphasesonstnieleisten k￿nnten.Unddem￿ffentlich-rechtlichen Euroim Jahr,eswirdabervonJahrzuJahr Rundfunk entstehendadurchkaumMehr- degressivgef￿rdert.UmdieMarktdurch- kosten.Wirk￿nneninBayernalsomit dringungweiterzubeschleunigen,w￿re eigenenlokalenNetzenunddenNetzen ￿berdiesefinanzielleUnterst￿tzunghin- desBRallebisherigenUKW-Senderab- auseinegesetzlicheFestlegungwichtig, bilden,wennsiewollen,undesbleibtnochPlatzf￿r dassh￿herwertigeAudio-Empfangsger￿tek￿nftignur neueAngebote.InFranken,NiederbayernundOberpfalz nochmiteinerSchnittstellezumEmpfangdigitaler habensichaufdieAusschreibungenalleUKW-Anbieter Signaleverkauftwerden d￿rfen.Leideristesvorder beworben.UnserZielist,dasswirjedembayerischen Sommerpausenichtmehrgelungen,diese￿nderungin UKW-AnbieterbisEnde2018,sp￿testensAnfang2019 dieNovelledesTelekommmunikationsgesetzeseinzu- dieDABplus-M￿glichkeiter￿ffnen. bringen.Wirhoffenweiter,dasssichhierdochnoch etwastut.Entscheidend ist,schnell insAutoreinzu- kommen.DenndieFrageistdoch,wieEntertainment aufDABpluszubeschleunigen? imAutoderZukunft aussieht.WennesinzehnJahren selbstfahrende Autosgibt,wirddasneueM￿glichkeiten er￿ffnen.Heutek￿nnen AutofahrereigentlichnurRadio ￿bertragungswegnebenUKWundIPfestimMarkt h￿ren.WennmanaberquasinurnochBeifahrerist,kann etabliert.WelcheTechnologiesichamEndedurchsetzt, manE-Mailsbearbeiten,Bewegtbildschauenundmehr. sichzeigen.Ichpers￿nlichglaubenicht,dass DasbedeutetneuenWettbewerbf￿rdenklassischen essinnvollist,auf Dauerzwei terrestrischeWegezu finanzieren.DABplusiststabileralsUKW, diePrivaten erreichendamiteinebessere Abdeckungundesist EsgabbeiderEinf￿hrungdesDigitalradioslangeein kosteng￿nstiger.Wir sehenauch, dassdieUKW-Sender S￿d-Nord-Gef￿lle:ImS￿densa￿endiejenigen,diedas inBayernmitgehen,weilsienichtaufdiemittlerweile Digitalradiovorantrieben,imNordenwareneherdie fast20ProzentMarktanteilverzichtenk￿nnen.Wenn Bremser.SindSiesichjetztimKreisderLandesmedien- DABplussichweiterentwickelt undirgendwanndie50 anstalteneinig? Prozenterreichtsind,werdendieAnbietersichganz vonselbst￿berlegen,inwieweitUKWnochSinn tenMultiplexf￿rbundesweite Angebotebrauchen. dieMedienanstalten daf￿raus,dass Angebotemiteinem VielleichtspielenSieaufNordrhein-Westfalen an,wo besonderenBeitragzur￿ffentlichenMeinungsbildung manlangediePositionbundesweit ja,landesweit auchbeiPlattformenundBenutzero- neinvertretenhat.NachmeinenInfor- berfl￿cheneinenprivilegiertenStatus mationen brichtdasgeradeauf.Sobald erhalten.InBezugaufdieFrage,welche esdenzweitenbundesweitenDABplus- Programmangeboteprivilegiertwerden Multiplexgibt,stehendemH￿rerin sollten,brauchteseinengesetzlichen Nordrhein-Westfalen schonmal20oder Regulierungsrahmen.Ersolltebeispiels- 25privateplusdie￿ffentlich-rechtlichen weiseKriterienenthalten,anhand derer ProgrammezurVerf￿gung.Obsichder PublicValue-Angebotequalifiziertwer- privatelokaleAnbieteresdann noch densollen,sowiedieDauereineretwai- erlaubenkann,nicht dabeizusein?Da genPrivilegierungfestlegen.DieAuswahl setzeicheingro￿esFragezeichenund derprivilegiertenSenderk￿nnten dieMedienanstalten glaubeaneinenBewusstseinswandel.

derBewusstseinswandelauchdurchpersonellen Siehabenk￿rzlichvorgeschlagen, auchPrivatsender inderLandesanstalt f￿rMedienin solltensichumEinnahmenausdemRundfunkbeitrag undderLandesregierung? bewerbenk￿nnen,wennsiebeispielsweiseeinpolitisches Magazinproduzieren.LautRundfunkstaatsvertragsind BeiderneuenLandesregierung kanniches diePrivatsenderverpflichtet,einProgrammmit￿viel- nichtbeurteilen.LfM-DirektorTobiasSchmidsieht f￿ltigenInhalten￿zumachen,￿inwelchemInformation, vieloffenerundmahntan,sichrechtzeitig Bildung,Beratungund Unterhaltungeinenwesentlichen ￿berdieZukunftdesH￿rfunkszumachen.Allen TeildesGesamtprogrammsbilden￿.Warumsollendie liegtdaran,lokalesprivatesRadio Privatsender jetztdaf￿rbelohntwerden,dasssieihrer zumachen.DieletztendlicheEntscheidung Verpflichtungnachkommen?

mehrundmehrAgendasetter.IndemZusammenhang einegro￿eRollespielt,istdiePlattformregulierung. m￿ssenwirunsfragen,wasesbedeutet,wenndie Landesmedienanstalten habengesagt,derMarktdarf MenschennichtmehrnurklassischFernsehen und regeln,welcherSenderwiegutauffindbarist Tageszeitungnutzen,umsichihrepolitischeMeinung zubilden,sondern daseben auchma￿geblichimNetz und dortvorallemindensozialenMedientun,wovieles verk￿rztodergarfalschdargestelltwird.Unserduales wieSamsungentscheidet,werwelchenPlatzaufdem Rundfunksystemsolltedemetwas Startbildschirmbekommt.Dasindwirsindunssehr Dabeileistennichtnurdie￿ffentlich-Rechtlichen einigmitderBund-L￿nder-Kommission. ihrenBeitragzurGrundversorgungderBev￿lkerung mitgesellschaftlichrelevanten Inhalten,sondern auch diePrivaten.WeiljungeMenschenvorallembeiden Privatenzufindensind,habendiePrivatenquasi eineBringschuld,umdieGrundversorgungf￿rj￿ngere diesogenannteMust-Carry-Regelung.Wer diesen ZielgruppenmitInformationzugew￿hrleisten!Aber bekam,entschieddiezust￿ndigeMedienanstalt. Information,daswissenwiralle,l￿sstsichebennicht Zukunftwirdwesentlichsein,obesdiesogenannte soeinfachnurdurch Werbungfinanzieren.Hiersind Auffindbarkeitgibt. neue￿berlegungennotwendig:Zumeinenk￿nnte ein gewisserProzentsatzausdemRundfunkbeitragimSinne desGrundversorgungsauftragsausgeschrieben wennsiepublizistischbesonderswertvolle Eine andereM￿glichkeitw￿rederWerbeverzichtim anbieten,und danninderListeweiternach vorne ￿ffentlich-rechtlichenFernsehenbeziehungsweisedie Werbebegrenzungim￿ffentlich-rechtlichen Auchwennman diebestehende Drittsendezeiten-Regel streicht,k￿nnten diePrivatenverpflichtetwerden, privilegierteAuffindbarkeitw￿reein Anreizf￿rdie selbstmehrgesellschaftlichrelevante Informationin mehrgesellschaftlichrelevante Inhalte, derHauptsendezeitgeradef￿rj￿ngereZielgruppen RefinanzierungimVergleichzuanderenFormaten TrotzdemgibtesvoneinigenRechnungsh￿fen immer TeilzumgesellschaftlichenMehrwert wiederdieKritik,dassmancheLandesmedienanstalten zu￿ppigausgestattetsind.

￿ffentlich-rechtlichenRundfunks.InderDiskussionwird manchmalvergessen,dassdieLandesmedienanstalten jedesLand.Wiegesagt,nureinigeder14 auch￿berdenRundfunkbeitragfinanziertwerden.Die dienanstaltenk￿nnenvollmitden1,8989Prozent des KommissionzurErmittlungdesFinanzbedarfs derRund- Rundfunkbeitragsarbeiten.Selbstverst￿ndlichkann funkanstaltenschreibtregelm￿￿iginihrenBerichten, desLand ihrerLandesmedienanstalt auchAufgaben,wie dass￿berpr￿ftwerden sollte,obdieLandesmedienan- etwadieMedienkompetenzvermittlungwegnehmen, staltennicht￿berm￿￿igausgestattetsinddurchdie aberdannm￿ssendiesenwichtigenBereichandere automatischeKoppelungandenBeitrag.DieAufgaben ￿bernehmen.Obdaswirklichsinnvollundbesserw￿re? derLandesmedienanstalten sindjaindeneinzelnenLan- desmediengesetzensehrunterschiedlichdefiniert.W￿re eshilfreich,wenndieAufgabenst￿rkervereinheitlicht Standortf￿rderungausgegebenwerdensollte.

sicherungundSicherungderMenschenw￿rdesindlaut definiert.WenndieBLMihrenBeitragdazuleistet, RundfunkstaatsvertraggemeinsameAufgaben.Alldiese damitdieVielfaltimLanderhaltenbleibt,istdasauch Aufgabenbearbeiten dieMedienanstalten auch zusam- Standortf￿rderung.ImBayerischenMediengesetzsteht, meninihrenbundesweitenKommissionen. Dar￿ber dassdieBLMmitUnterst￿tzungdesFreistaatsf￿rdie hinausgibtes Aufgaben,dieindenjeweiligenLan- VernetzungderdigitalenMedienbranchezust￿ndigist. desmediengesetzengeregeltsind.Erstk￿rzlichhaben IchhabealsoPersonal,dasdar￿bernachdenkt,wiewir unsdieRundfunkreferenten gebetenaufzuschreiben, dieetablierten,amStandortbefindlichen Unternehmen wievielGeldwirtats￿chlichzurVerf￿gunghabenund mitneuenAkteurensovernetzen,dasssiezukunftsf￿hig wof￿rwiresausgeben.Schlie￿lichbe- bleiben.DasGeldistalsonichtdazuda, kommtnichtjedeLandesmedienanstalt umUnternehmenoder die33CentausdemRundfunkbeitrag jedesLandhatalsRegulativdieM￿glich- keitVorwegabz￿ge,etwaf￿rFilm-oder - sch￿ftsberichtangeht.Sielegenausf￿hr- Kulturf￿rderung,festzulegen.Ichhalte esnichtf￿rsinnvoll,dassdieKEFf￿r lichRechenschaft dar￿berab,wof￿rSie jedeeinzelneLandesmedienanstalt im Ihr Geldausgaben,Siesinddasehrtrans- parent.AndereMedienanstaltensindda Rahmeneines Anmeldeverfahrensden Bedarfberechnet.F￿rdieBLMkann ichsagen:Wir nichtso transparent.UnterhaltenSiesichmanchmalim habeninBayernperGesetz einenumfangreichenAufga- KreisderDirektorendar￿ber,dassessinnvollw￿re,f￿r mehrTransparenz sorgen? benkatalog,denwirmitunserenFinanzmitteln erf￿llen. zu

BLMistdieMedienanstalt, diebundesweitambesten ist. fordert,mussauchselbstf￿r Transpa- renzsorgen.EineDebatteuntereinander f￿hrenwir dar￿bernicht.JedeMedienanstaltistf￿rsichselbst EsgibtmitAntenneBayern einlandesweites undhat eineeigeneRechtsaufsicht. H￿rfunkangebot,dasauchbundesweitSpitzenreiter ist.Au￿erdemsindda63UKW-Lokalradios,ein Sieh￿renzum31.DezemberaufalsVorsitzenderder ferprogrammf￿rLokalradios,zweiAus-und Direktorenkonferenzund ￿bergebendenStabandie dungsradios,neunbundesweiteH￿rfunkangebote,f￿nf DirektorinderBremischenLandesmedienanstalt,Corne- landesweiteDigitalradiosund aktuell34lokale liaHolsten.WasistIhrepers￿nlicheBilanznachzwei radios.Dazukommen16lokaleFernsehstationenund 63bundesweiteZulassungen.LautGesetzgibtes ￿berhinausandere VerpflichtungenwiedieFilm-und Schneider:WirhabenzahlreicheThemenweitervor- Fernsehf￿rderung,die Aus-undFortbildungsf￿rderung, angebracht.DaistbeispielsweisedaswichtigeThema diemedienp￿dagogischenAufgaben,die derBarrierefreiheit,alsoderZugangvonMenschenmit sichtoderunserenBeitragzurVernetzungderdigitalen HandicapszudenInhaltenprivaterSender.Dazugab esimvergangenen JahreinegemeinsameStudiemit Menschen mitBehinderungenMediennutzen.Ein Landesmedienanstalt getroffen.AusmeinerSicht geh￿rt teresgro￿esThema:SeitJanuar,alspl￿tzlichHandball dasalsbundesweitesThemaindieZust￿ndigkeitder liveimInternet￿bertragenwurde,weil Kommissionf￿rZulassungundAufsicht keinFernsehanbieter dieRechtebekom- (ZAK).Damitw￿rediesesProblem￿ber- menhat,diskutierenwirintensiv￿ber hauptnichtentstanden.Hierm￿ssteder dieFrageLive-StreamingundRundfunk- Gesetzgeberhandeln. lizenz.Die Medienanstaltenm￿ssentrotz allerDiskussionenauchbeiYoutubern geltendesGesetzanwenden.Gleichwohl schreibtseit AnfangdesJahresvor,dass halten wiresf￿rnotwendig,dassdie auchdiebayerischenPrivatsenderinih- RechtslagedentechnischenEntwicklungenRechnung ProgrammeneinenBeitragzurVermittlungder tr￿gtundesetwawieimWebradiozueiner SpracheundderLeitkulturleistenm￿ssen. gepflichtkommt.DieRundfunkkommission diskutiert BLMhatimAugustdiePrivatsenderineinemBrief dazujetztersteVorschl￿geundwirsindoptimistisch, aufzulisten,wassieindieserHinsichtge- dasssichhieretwas￿ndert.Au￿erdemhabenwirdas haben.GibtesschonersteErkenntnisse,wiesich ThemaWerbungaufYoutubeund anderen imProgrammniederschl￿gt? Kan￿lenweiterentwickelt.UnsereVorschl￿gewerdenin derCommunityganz￿berwiegendakzeptiertund gesetzt.Wir freuenunsauch￿bereingro￿esInteresse sender gilt,steht:DieSenderm￿ssenaufGrundlageder vonKollegeninganzEuropadazu! christlich-abendl￿ndischen WerteIntegration Mankann sichja￿berdasWort￿Leitkultur￿streiten, feststehtaber,dassIntegrationnurbeieiner so langsamundschwerf￿lligist,weilsich nungvonbestehenden Wertenfunktioniert.Daraufhat 16L￿nderverst￿ndigenm￿ssen,esgibtauchimmer diebayerischeMedienministerin ineinemSchreiben denRufnacheinergemeinsamenMedienanstalt hingewiesenundwirhabendieInhalte mitHinweis L￿nder,umEntscheidungsprozessezuvereinfachen. aufden Gesetzestext entsprechendandieSender weitergegeben.Undwirhaben dieSendergebetenuns r￿ckzumelden, -Programmen wassiemitundinihren dieIntegrationleisten.- f￿r L￿nder,solangewirunsereAufgabenguterf￿llen. Wirhaben f￿rbundesweitrelevanteThemendie sprechendenVerfahren,umschnellundeinheitlichzu gebenf￿rSender,dienichtsmachen? entscheiden.Daf￿r habenwirzurKoordinierungeine gemeinsameGesch￿ftsstelle undf￿rEntscheidungen zust￿ndigeKommissionen.G￿beeseineMedienanstalt esunsergemeinsamesZielist,Menschen,diezuuns derL￿nder,hie￿edas￿brigensnicht,dasswirnicht kommen,bestm￿glichzuintegrieren. auchnochLandesmedienanstalten br￿uchten:Ichhielte esf￿rwenigzielf￿hrend,einUckermarkRadiooderein GesetzwurdeimLandtag kritisiertalsEingriffindie SPDundGr￿nehabeneineKlagegegen GesetzbeimBayerischenVerfassungsgerichtshof gibteshinundwiederVerwerfungen.Der Sat.1wolltedenAufseherwechseln,dieZAK demzugestimmt,aberzweiMedienanstalten haben dieseEntscheidunggeklagt.Lie￿esichdasnicht Gutder Gesellschaft.DeshalbsolltenLizenz-Inhaber aucheinenBeitragf￿reingutesZusammenlebenin unsererGesellschaftleisten. DerpolitischeStreit hat Wennmansichnichteinigt,mussein sichletztlichamWort￿Leitkultur￿entz￿ndet.Inder entscheiden.IhrBeispielistsch￿n:Beiden Sachedenkeich,sindwirunsalleeinig. I mitgesellschaftlichenInformationenzuversorgen

SiegfriedSchneider,VorsitzenderderDLM,hatk￿rzlichvorgeschlagen,einenTeildesRundfunkbei- tragesf￿rjournalistischeProjekteauszuschreiben, andenensichauchprivateAnbieterbeteiligen k￿nnen, weilnichtnurdie￿ffentlich-RechtlichenihrenBeitragzurGrundversorgungderBev￿lke- rungmitgesellschaftlichrelevantenInhaltenleisteten,sondernauchdiePrivaten.DiePrivatenh￿tten eineBringschuld,umdieGrundversorgungf￿rj￿ngereZielgruppenmitInformationzugew￿hrleis- ten, wieSiegfriedSchneiderineinempromedia-Gespr￿cherl￿utert.￿Zumeinenk￿nnteeingewisser Prozentsatzaus derHaushaltsabgabe ausgeschriebenwerden.Alternativk￿nntemangesellschaftlich relevante ProduktionendurchsteuerlicheVorteilef￿rdern.￿Zuseinerzweij￿hrigenBilanzalsDLM- Vorsitzender z￿hltSchneiderFortschrittebeiderSicherungderMedienvielfalt.

promedia:HerrSchneider,Siehabenim orientiertaufdieneuenEntwicklungen Januar2016inpromediagesagt: Sieseien zuversichtlich,dassdieBund-L￿nder-Kom- missionzurMedienkonvergenzeine promedia:Warumistesso einlangwieriger VoraussetzungzurSchaffungeiner Prozess, dadochanscheinendalleSeiten konvergentenMedienordnungschaffen erkannthaben,dassdieMedienregulierung werde.WostehenwirzweiJahresp￿terbei ausderanalogenZeitheuteihreAufgaben derSchaffungdieserkonvergentenMedien-

Schneider: Gesetzgebungsverfahrensind leidervonNaturauslangwierig￿nichtnur Schneider:DerAbschlussberichtder in derMedienpolitik￿I.Ichbinaber Bund-L￿nder-Kommission(BLK)zur optimistisch,dasssich2018etwastunwird: Medienkonvergenzwurdevoreineinhalb So befindetsich dieAVMD-Richtlinie Jahrenver￿ffenlicht.Erfreulichist:Bund geradeindenTrilog-Verhandlungen.Hier undL￿nderhabendabeiineinemtranspa- begr￿￿enwirvorallemdiebeschlossenen renten Proze￿zueinergemeinsamenLinie Liberalisierungsans￿tzeinBezugaufdie bez￿glichdernotwendigenAnpassungan WerberegulierungunddieErweiterungen diever￿ndertenNutzungs-,Verbreitungs- desAnwendungsbereichsbeispielsweiseauf undWettbewerbsbedingungengefunden. Video-Sharing-undSocial-Media-Plattfor- DamitsindwirdemZiel,eineneue men.Mitte2018istmitderVerabschiedung Medienordungf￿rdiekonvergenteWeltzu rechnen,dann dieAVMD-Richtli- schaffen, eingutesSt￿ckn￿hergekommen. zu muss nieinnationalesRechtumgesetztwerden. Nungehtes darum,dassdieimBericht ZudemhatStaatssekret￿rinHeikeRaab,die formuliertenPositionen￿beispielsweisedie Bevollm￿chtigtef￿rMedienundDigitales Grunds￿tzederTransparenz,Diskriminie- rungsfreiheit,Chancengleichheitund NutzerautonomiebeiderPlattformregulie- MedientagenM￿nchenf￿rAnfang2018 einen￿Modernisierungs-Staatsvertrag￿

DieMedienanstaltenbrauchenGrundlagen, um imSinnederMediennutzerzukunfts- promedia:WiehabensichdieMedienan- regulierung einbeziehen.Nursok￿nnenwir einediskriminierungsfreieAuffindbarkeit

Schneider:WirhabenunserePositionen mittelsverschiedenerStellungnahmen promedia:IstdieVielfaltaufKostender ￿beispielsweisezurRegulierungvon Qualit￿tgesichertworden?Ichdenkedabei Intermedi￿ren,zurFortentwicklungder andieSituationderZeitungen,dieProble- Plattformregulierungoderineiner mevielerlokalerMedien,Reichweiten-und StellungnahmezurUmsetzungder teilweiseUmsatzr￿ckg￿ngebeimprivaten EU-VerordnungzurNetzneutralit￿t￿in dieBLKeingebracht.Unsere￿berzeugung Schneider:DieDigitalisierungunddie istdabei:ImSinneeinesfreienMeinungs- damiteinhergehendeVervielfachungdes bildungsprozessesistgeradeinder Angebots allemauchimNetzsetzen digitalenWeltsowohldieNutzerautonomie vor alleklassischenMedienunterDruck das alsaucheineMissbrauchsaufsichtdurch ￿ istganzklar.DochaufderanderenSeite eineunabh￿ngigeInstanzwiedieMedien- ergibtsichdurchdieneueKonkurrenz auchneuesPotenzialf￿rInnovationen.Die Medienanstalten, promedia:ZuIhrenSchwerpunkten dief￿rdieAufsicht￿ber privaten zust￿ndig z￿hltenSiedemErhaltderMedienvielfalt. den Rundfunk sind, unterst￿tzendieAnbieteraufdemWegin diekonvergenteWelt.UnddasmitErfolg ￿etwainBezugaufdievielenpositiven letztenbeidenJahren:2016habenwirin SignaleinBezugaufDAB+:Soweistdie DAB+-Reichweitenstudie2017erstmals signifikanteReichweitenvonDAB+-Pro- grammenaus.Ab2018wirdsieerstmals f￿rAnbietererreicht.SohatdieVodafone unterdemDach deragmaerhobenundin KabelDeutschlandihrsogenanntesCPS- derMAAudioausgewiesen.Sp￿testensab Modell(￿coinspersubscriber￿)f￿r die Herbst2018habendannvorallem verschl￿sselteHD-Einspeisungentspre- bundesweiteDAB+-AngebotedieChance chenddemrundfunkrechtlichenGebotder aufeinefaireVermarktung.Auchvonder Chancengleichheitnachgebessert.Dieneuen Auswahlentscheidungf￿r denzweiten Konditionensehenf￿rwenigerreichweiten- bundesweitenDAB+-Multiplexerwarten starkeProgrammanbietereinedeutlich geringereEintrittsschwellevor.Dadurch er￿ffnensichauchf￿rkleinereProgramme neueChancenf￿rprivateSender. derZugangzumCPS-Modellunddie ChanceaufeinewirtschaftlicheHD-Verbrei- promedia:SiehabenindiesemZusammen- tung. hangaucheineWerbereduzierungbeim 2017habenwirimSinnederVielfaltssiche- ￿ffentlich-rechtlichenRundfunkgefordert. rungetwaeinMonitoringderBenutzerober- BisaufdenWDRisthiernichtspassiert fl￿chenvonSmart-TVsoderSet-Top-Boxen undwirdwohlauch indenn￿chstenJahren inAuftraggegeben.DennwieRundfunkan- nichtspassieren.WarumhaltenSiedasf￿r geboteaufFernsehger￿tenaufgefunden werden,wirderheblichvondenBenutzer- oberfl￿chenbeeinflusst.WollenNutzer beispielsweiseaufihrerOberfl￿cheApps im￿ffentlich-rechtlichenH￿rfunkistf￿r installieren,l￿schenoderverschieben,sind denErhaltderVielfaltgeradeaufder jenachGer￿th￿ufigsehrvieleSchritten￿tig. lokalenundregionalenEbeneundf￿rdie ZudemfolgtdieSenderlisteimAusgangszu- ZukunftssicherungdesprivatenH￿rfunks standbeifastallenuntersuchtenGer￿ten unerl￿sslich.DeshalbfordertdieDLM keinererkennbarenLogik.So l￿sstsichnicht bereitsseit2011eineWerbebegrenzungim feststellen,dassdieGer￿teherstellersinnvolle ￿ffentlich-rechtlichenH￿rfunknachdem Sortierungen￿etwanachGenre￿anbieten. BeispieldesNDR.Wirhoffenweiter,dass UmdieVielfaltzugew￿hrleisten,m￿ssen diesbeidern￿chsten￿nderungdes wirdieBenutzeroberfl￿chenvonSmart-TVs Rundfunkstaatsvertragsf￿ralle￿ffentlich- undSet-Top-BoxendaherindiePlattform- einenTeildesRundfunkbeitragesf￿r GarantenderlokalenVielfalt.DieseVielfalt journalistischeProjekteauszuschreiben, f￿r zubewahrenisteineunsererwichtigsten diesichauchprivateAnbieterbewerben Aufgaben.Siedarfnichtunn￿tigdurchdie Konkurrenzgeb￿hrenfinanzierterARD- Schneider:Geradef￿rjungeLeuteistdas RadiosendermitzuvielenMainstreaman- gebotengef￿hrdet gar InternetmehrundmehrAgendasetter.In werden,diesichoft demZusammenhangm￿ssen wiruns nichtmehrvondenPrivatenunterschei- fragen,wasesbedeutet,wenndieMenschen nichtmehrnurklassisch￿Tagesschau￿und Tageszeitungnutzen,um sichihrepolitische Meinung bilden?Sonderndasebenauch zu GrenzenzwischenRundfunk, Internetund ma￿geblichimNetzunddortvorallemin Printverschwimmen,umsomehrm￿ssen densozialenMedientun,wovielesverk￿rzt wirdieaktuellenRegulierungsnormenf￿r odergarfalschdargestelltwird￿..Unser starkregulierteMedienm￿rktewieH￿rfunk dualesRundfunksystemsolltedemetwas undFernsehenhinterfragen.￿Istder entgegensetzen.Dabeileistennichtnurdie klassischeRundfunkheutewenigerreguliert ￿ffentlich-RechtlichenihrenBeitragzur GrundversorgungderBev￿lkerungmit gesellschaftlichrelevantenInhalten, sondernauchdiePrivaten.Weiljunge gesagtleidernicht.Unddochist￿nicht MenschenvorallembeidenPrivatenzu zuletztaufgrunddersogenannten Piet- findensind,habendiePrivatenquasieine Smiet-EntscheidungderMedienanstalten Bringschuld,umdieGrundversorgungf￿r vomM￿rzdiesenJahres￿einewichtige j￿ngereZielgruppenmitInformationzu Diskussiondar￿berentstanden,obder gew￿hrleisten! bestehendeRundfunkbegriffnochzeitge- AberInformation, daswissenwiralle,l￿sst m￿￿ist.Feststeht:AudiovisuelleAngebote, sichschlichtwegebennichtdurchWerbung diewiebisherdasMassenmediumRund- refinanzieren.Hiersindneue￿berlegungen funkinbesondererWeiseaufdieindividuel- notwendig:Zumeinenk￿nnte eingewisser leund￿ffentlicheMeinungsbildungin ProzentsatzausderHaushaltsabgabeim unsererGesellschaftEinflussnehmen, SinnedesGrundversorgungsauftrags sollteneinerRegulierungunterworfen ausgeschriebenwerden.Alternativk￿nnte bleiben,diederGew￿hrleistungder mangesellschaftlichrelevanteProduktionen Rundfunkfreiheitdient. durchsteuerlicheVorteilef￿rdern.Schlie￿- Dochf￿rLivestreamingundklassischen lichw￿reeineprivilegierteAuffindbarkeit, Rundfunksolltendabeiinderkonvergenten wiesiederzeitinderneuzujustierenden WeltdiegleichenAnforderungengelten,es Plattformregulierungdiskutiertwird,ein alsoein￿Level-Playing-Field￿geben.Im Anreizf￿rSender,ihrenTeil zumgesell- Kerngehtesdabeium dieFrage,obdie schaftlichenMehrwertbeizutragen. Zulassungspflichtf￿rlineareaudiovisuelle Mediendiensteaufrechterhaltenbleiben mussodernicht.Grunds￿tzlichk￿nnenwir tenicht privaten unterscheidenund von zu dieDynamikderDigitalisierungimmer mandieAnzahlreduzierenk￿nne.W￿rde wenigerdurchlangwierigeGesetzgebungs- verfahrennachvollziehen.Deshalbpl￿diere ichgenerellf￿rregulatorischeAns￿tze,die DeutschlandzwischenSyltundGarmisch- mehraufallgemeinePrinzipienundweniger Partenkirchen268privateRadioprogram- aufkleinteiligeRegelungenabstellen.F￿rdie me ￿berUKWund/oderDAB+auf Medienanstaltensindundbleibendiese Sendung.Hinzukamen20bundesweite nichtverhandelbarenPrinzipienderSchutz Privatprogramme,die￿berSatellitund derMenschenw￿rdeunddes Jugendschut- Digitalradioempfangbarwaren,zumTeil zes,dieVielfaltssicherungundderNutzer- aberauchlokaleUKW-St￿tzfrequenzen SiegfriedSchneider Geboren:1956 1977 1994,Studiumf￿rLehramt Lehreranverschiedenen Schulen 1994-2011MitglieddesBayeri- schenLandtags 2005 -2008BayerischerStaats- ministerf￿rUnterrichtundKultus 2008 -2011Staatsminister,Leiter derBayerischenStaatskanzlei 2008 -2011MitgliedimMedienrat derBLM Seit2011- Pr￿sidentderBLM 1V Das ￿ffentlich-rechtliche Fernsehen ist unter Beschuss wie noch nie. Seine Glaub- w￿rdigkeit wird angezweifelt. Im Internet schl￿gt ihm Hass entgegen. Das junge Publikum wendet sich ab. Es ist Zeit, dass ARD und ZDFihre Zuschauer ernst nehmen

D￿pfner ist ein m￿chtiger es ein zwischen ￿ffentlich- MathiasMann. Er ist Chef des Axel rechtlichen Fernsehsendern und privater ger-Konzerns, Deutschlands gr￿￿- Presse gab, ist durch das Internet infrage

tem Verlag mit15 000 Mitarbeitern und 3,3 gestellt. Dort konkurrieren die geb￿hren-

Milliarden Euro Umsatz. ￿Bild" ￿Welt" finanzierten Anstalten nicht mehr blo￿mit Unternehn;en. und N24 geh￿ren zum Die privatenFernsehsendern ￿ die es nie schaff- Verbindungen zwischen Verlag undPolitik ten, publizistisch auf Augenh￿he mit ARD

sind legend￿r. Die teils zu mit brachialen Versu- und ZDF kommen ￿, sondern auch che des Hauses, mit publizistischer Macht Zeitungen und Zeitschriften, mit der Politik zu machen, sind ber￿chtigt. ￿FAZ", der ￿Bild", dem ￿Fr￿nkischen Doch hat sich nun D￿pfner mit einem Tag", der ￿Neuen Osnabr￿cker Zeitung", Gegner angelegt, der ihm mehr als gewach- der ￿Zeit" und dem SPIEGEL. Kurzum:

ist. Einem der in sen Gegner, jahrzehntelang mit der den vergangenen7o Jahren ge- so eng mit der Politik kungelte, dass es

nicht falsch war, ihn als Beute der Parteien wachsenen Pressevielfalt dieses Landes, zu beschreiben. Einem Gegner, der mit mit unbestritten wichtigen Akteuren der 27000 Mitarbeitern und j￿hrlichen Etats politischen Publizistik in diesem Land. von insgesamt acht Milliarden Euro mehr Immer h￿ufiger lockt die ARD ihre als doppelt so gro￿ ist wieD￿pfners Verlag: Zuschauer etwa mit dem Verweis ￿Mehr ARD und ZDF und Deutschlandradio, die erfahren sie auf tagesschau.de" vom TV- ￿ffentlich-rechtlichen Sender. Schirm ins Netz. Dort bietet sie den Es geht um viel. Um Geld. Um Einfluss. Zuschauern nicht blo￿ Fernsehinhalte, Um Jobs. Aber vor allem geht es um die sondern auch jede Menge Texte. Frage, wie in Zukunft in diesem Land ￿ber D￿pfner spricht gar von einer ￿mit ￿f- dieses Land, wie also etwa die Politik kom- fentlich-rechtlichen Geldern finanzierten muniziert wird. Es geht darum, wer den Flut textbasierter Gratisangebote", von ei- Journalismus in diesem Land dominiert ￿ ner ￿geb￿hrenfinanzierten Staatspresse", und wie ein System aussehen m￿sste, das die den Wettbewerb verzerre, den Presse- auch in 20 Jahren noch garantiert, dass verlagen kaum Entfaltungsm￿glichkeit lasse. Journalisten unabh￿ngig von ￿konomi- Es ist eine Konkurrenz unter Unglei- scher und politischer Einflussnahme berich- chen. Denn die Verlage m￿ssen das Budget ten, kommentieren, enth￿llen k￿nnen. Es f￿r ihre Angebote erst noch erwirtschaften. geht nicht gleich um die ganzeDemokratie, ARD und ZDF haben es ￿ber die Rund- aber doch um eine ihrer Grundlagen. funkabgabe bereits eingenommen. Die Frage ist: Wird am Ende, vielleicht Auch in den Wettbewerb der Verlage in ein paar Jahren, nur noch der ￿ffent- untereinander gr￿tscht die ARD inzwi- lich-rechtliche Journalismus bestimmen, schen hinein: NDR und WDR betreiben wor￿ber das Land redet? mit der ￿S￿ddeutschen Zeitung" einen D￿pfner war schon immer ein Kritiker Rechercheverbund, der quasi zu einer Sub- der Anstalten, vor allem der ARD. Doch ventionierung der ￿S￿ddeutschenZeitung" seit gut einem Jahr ist er zus￿tzlich auch durch Geb￿hrengelder f￿hrt und dessen der oberste Lobbyist der Zeitungsverleger, Storys dann ￿ber ￿Tagesschau", ￿Tages- genaue Amtsbezeichnung: Pr￿sident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverle- themen" und Tagesschau.de besonders ger. Und als solcher heizt er dem ￿ffent- breit beworben werden. lich-rechtlichen Rundfunk gerade ordent- Noch sind die Onlineangebote der ￿f- - lich ein. D￿pfner spricht von ￿Staats fentlich-rechtlichen Sender l￿ngst nicht so Presse", zieht provozierende Vergleiche erfolgreich wie etwa SPIEGEL ONLINE zwischen den Anstalten und Nordkorea oder Bild.de. Aber das liegt vor allem da- und trampelt ￿berhaupt mit gro￿er Lust ran, dass die Politik den Sendern bisher auf den Nerven der Intendanten herum. ￿presse￿hnliche" Angebote weitgehend un- Die Wortwahl ist fragw￿rdig. D￿pfners tersagt hat. Doch die Lobbyisten der ARD Ansinnen ist es nicht. Denn das Medien- arbeiten gerade daran, dieses Verbot auf- system der alten Bundesrepublik, in dem zuweichen. Es beschr￿nke die Sender in ihren ￿Entwicklungsm￿glichkeiten". oder Facebook diskutiert werde, beziehe Der Zeitpunkt ist brisant. Die Minister- sich auf Geschehnisse, die ￿ber das pr￿sidenten der L￿nder, denen die Medien- sehen verbreitet oder sogar von ihm politik unterliegt, diskutieren derzeit ￿ber zeugt worden seien.

eine gro￿ angelegte Reform des ￿ffentlich- Das TV-Duell zwischen Angela Merkel rechtlichen Rundfunks. Es geht da eigent- und Martin Schulz war so ein Punkt, an lich vor allem ums Sparen. Aber die ARD dem das Fernsehen die Mitte der politi- w￿rde als Gegenleistung f￿r den Verzicht schen Kommunikation bildete. Alle ande- auf eine baldige Steigerung ihrer Milliar- ren Medien ￿ Print, Online, Social Media, denetats gern die Erlaubnis heraushandeln, Radio ￿ bezogen sich tagelang vor und ta- dem sich im Internet auszubreiten, wie sie es gelang nach Ereignis auf diesen einen sich w￿nscht. Punkt, auf diese 90 Minuten. Die Erz￿h-

Mit dem ZDF gibt es weniger Probleme. lung vom Kanzlerkandidaten Martin

Und D￿pfner hat den Sender mittlerweile Schulz lief auf diesen einen Moment hin ￿ und von seinem Angriff ausgenommen. ZDF- zerbrach. Aber auch die Erz￿hlung Intendant Thomas Bellut will der Presse des Wahlkampfs insgesamt als das Duell keine Konkurrenz im Internet machen. F￿r zweier Politikentw￿rfe wurde unglaub- ￿ weil ihn ist Fernsehen auch im Netz vor allem w￿rdig es schlicht keinen Streit gab. Und audiovisueller Inhalt. das hatte Folgen. Die der Die Verleger hingegen tun so, als seien Umfragewerte AfD jedenfalls nach dem ARD und ZDF bereits jetzt daran schuld, stiegen TV-Duell an. Die Zu- stimmung zu Merkel oder Schulz dass die meistenZeitungen und Zeitschrif- br￿selte. Kein anderes mediales ten im Internet kein Geld verdienen. Und Ereignis hatte diese Kraft. ihre Lobbyisten verschweigen, dass in vie- len Regionalbl￿ttern seit Jahren an der Und zugleich sich journalistischen Qualit￿t gespart wird ￿ zeigte die Grenze des Systems, seine Schw￿che. ohne dass besonders in digitale Angebote Eigentlich hatten vor allem die Chefredakteure investiert w￿rde. von ARD und ZDF das Format umbauen wollen. Die Debatte hat teils absurde Z￿ge an- Es. sollte spontaner, dynamischer, streitf￿r- genommen. Beide Seiten drohen mit dem dernd werden. Doch die Kanzlerin blockte baldigen eigenen Untergang, sollte die alle Versuche ab, am statischen Politik nicht in die eine oder andereRich- Sendungs- aufbau etwas zu ￿ndern oder ein zwei- tung entscheiden. So, als ob nur einer￿ber- gar tes Duell auszufechten. leben k￿nnte ￿ die Presse oder das ￿ffent- Die Chefredakteure h￿tten souver￿n lich-rechtliche Fernsehen. die Form bestimmen und riskieren k￿nnen, Die Frage ist: Stimmt das ￿berhaupt? dass der Platz der Kanzlerin eben leer blie- Und: Wie k￿nnte eine Refonn,des deut- be. Leider knickten sie ein. Leider fehlte schen Mediensystems aussehen? es ihnen an Mut. Das Fernsehen ist immer noch m￿chtig. Sie h￿tten sich ￿ mehr noch als ihre beim Es ist ￿ trotz aller Facebook-, Twitter- und TV-Duell gleichfalls beteiligten Kollegen sonstigen Social-Media-Maschinen ￿ im- von RTL und Sat.i ￿ als politisch tats￿ch- mer noch die wichtigste politische B￿hne lich unabh￿ngig beweisen m￿ssen. Doch des Landes. Nicht mehr zu jeder Zeit. so leisteten sie blo￿ dem Vorurteil Vor- Aber dann, wenn es darauf ankommt. Bei ￿ schub, dass Journalisten insgesamt, aber der Wahl. besonders die ￿ffentlich-rechtlichen, zu Man kann das sogar errechnen. Die an seien. Und nah der Macht das ist ge- Landesmedienanstalten untersuchen das f￿hrlich. f￿r ihren sogenannten Medienvielfalts- Denn der Angriff der Verlage trifft die Monitor. Er stellt die relative Meinungs- Sender zu einer Zeit, in der sie ohnehin macht jedes Mediums dar. Das Fernsehen angeschlagen sind. ARD und ZDF stehen kommt da auf 36 Prozent, ihm folgen das gerade unter Beschuss wie nie ￿ und das Internet (22 Prozent), die Tageszeitungen will bei den notorisch unbeliebten Anstal- (21 Prozent) und das Radio (19 Prozent). ten wirklich etwas hei￿en. Alles nat￿rlich abh￿ngig vom Alter. Bei Komischerweise hat man derzeit den den 14- bis 29-J￿hrigen f￿hrt das Internet Eindruck, dass sich nicht die Anstalten von bei Weitem. der Politik emanzipieren wollen, sondern dass es die Parteien sind, die gerade die wenn die des ￿Auch Anziehungskraft Distanz zu ARD und ZDF suchen. Fernsehens bei jungen Leuten ist es nach wie vor das politische Zwischen den Sendern dium￿, sagt Politikwissenschaftler Claus Leggewie, 67. ￿Es ist weniger fragmentiert undTeilen ihres Publikums als das Internet und gibt den Zuschauern ￿ffnet sich eine immer noch das Gef￿hl, bei etwas gem dabei zu seih." Kluft. DerTon ist schrill. Vieles von dem, was etwa bei Twitter Seit Monaten schwindet der R￿ckhalt. wurde innerhalb weniger Tage bei Face- CSU-Chef Horst Seehofer forderte schon book mehr als 5,5 Millionen Mal gesehen ￿ die Zusammenlegung von ARD und ZDF. beim ZDF freuen sie sich normalerweise EU-Kommissar G￿nther Oettinger (CDU) schon, wenn sie einen Bruchteil davon an schlug sich auf die Seite der Verlage. Dem Reaktionen bekommen. th￿ringischen Ministerpr￿sidenten Bodo Auff￿llig: die hohe Zustimmungsrate ei-

Ramelow (Die Linke) gehen die Sparbe- nerseits. Und die krasse Ablehnung auf der m￿hungen der Sender nicht weit genug. anderen Seite. Zuschauer beschimpfen Der baden-w￿rttembergische Ministerpr￿- Theve￿en in ihren Kommentaren als ￿An- sident Winfried Kretschmann (Gr￿ne) will tidemokrat" und ￿Agitator", als Rassisten, eine ￿￿ber Einschr￿nkung des Textlichen" L￿gner, Idioten und ￿v￿lkisches Arsch ...", bei den ￿ffentlich -Rechtlichen diskutieren. nennen ihn einen ￿Hetzer und Spalter" Der bayerische Innenminister Joachim oder gleich ￿Theschei￿en"; P￿beleien, die Herrmann drohte offenbar (CSU) am Wahlabend, aushalten muss, wer heutzutage ￿ber den Anteil der ￿ffentlich-rechtlichen mit einem Kommentar an die ￿ffentlich- Sender am Aufstieg der AfD werde noch keit geht. zu reden sein. in Einer sah dem ZDF-Mann einen ￿Agi- Und dann ist da noch eben diese AfD. tator der mit Zwangsiebtihren finanzier- Eine ihrer beliebtesten ist ten Forderungen die Staatsmedien", w￿hrend ein anderer nach der Abschaffung des Rundfunkbei- anmerkte: ￿du kleine raffe f￿hlst dich be- trags und damit de facto von ARD und rufen uns zu belehren! ich habe keine wor- ZDF. Auch , weil dieser te f￿r den Radikalvorschlag hass den ich empfinde f￿r einen so viel Widerhall findet, beeilen sich die typen wie dich!" anderen Parteien, auf Abstand zu den Sen- Und dann geht es gegen das ZDF. Of- dern zu gehen. fenbar haben viele Menschen Schwierig- Es ist ein gef￿hrliches Be- Spiel f￿r alle keiten damit, dass jemandin einem ￿ffent- teiligten. lich-rechtlichen Sender eine Meinung Im Lobbyistenstreit zwischen Verlegern ￿u￿ert. und ￿ffentlich-rechtlichen Sendern mag ￿Noch viel weniger dem meinungsma- sich ein Riss auftun. Zwischen den Sendern chenden vom volke bezahlter fernsehsen- der zdf geh￿rt das deutsche volk !litt", und Teilen ihres Publikums ￿ffnet sich schrieb ge- einer. ￿Hoffentlich drehen die eu- rade eine Kluft. Der Ton wird nicht nur rem l￿genrotfrontsender sofort den geld- rauer. Er ist schrill. hahn zu."

Elmar Theve￿en hat diese Erfahrung

erst k￿rzlich gemacht. Theve￿en, 50, Stell- Theve￿en ist ein ruhiger, gefasster ZDF vertretender Chefredakteur des und Mann. Er analysiert sogar diesen Unrat

den Zuschauern vor allem als der Terror- ziemlich sachlich. Seit ziemlich genau drei

experte des Senders vertraut, hatte sich Jahren habe man nun damit zu tun. Und

am Tag der Bundestagswahl zu einem der Wendepunkt sei nicht die Fl￿chtlings- Kommentar im ￿heute-journal" entschlos- politik gewesen, sondern die Ukrainekrise. sen. Es war ein klar gekennzeichneter Mei- Damals war dem ZDF vorgeworfen wor- nungsbeitrag, und Theve￿en, das muss den, L￿gen verbreitet zu haben. Intern, man sagen, schenkte der AfD ordentlich sagt Theve￿en, sei die Berichterstattung einen ein. damals￿berpr￿ft worden, unter etwa 7000 Die sei die AfD, sagte er, f￿r Demokra- gesendeten St￿cken habe man 7 sachliche tie ernste sie Be- ￿eine Gefahr", weil den Fehler gefunden ￿ Fehler, f￿r die man sich griff ￿Volkswille" Waffe mache. sei zur Sie entschuldigt habe. ￿gef￿hrlich f￿r Parlamentarismus und Plu- Ge￿ndert haben die sieben Entschuldi- ralismus in unserer weil sie Gesellschaft", gungen nichts. Unvermindert werde den Leute, die anders oder auch nur anderer ￿ffentlich -Rechtlichen unterstellt, vors￿tz- Meinung seien, zu ;Alksfeinden" erkl￿re. lich zu l￿gen oder Anordnungen aus dem Und weil Theve￿en einen Kommentar Kanzleramt zu befolgen. der sprechen wollte, ￿auf den Punkt" ist, ￿Wenn sich in D ein Medium das Land sagte er, direkt an AfD-Funktion￿r Ale- unter den Nagel gerissen hat und Anders- xander Gauland gewandt, der angek￿ndigt denkende jagt und W￿hler manipuliert, hatte, seine Partei wolle sich ￿unser Land dann das ZDF", schrieb einer unter The- und unser Volk zur￿ckholen": ￿Das Land, ve￿ens Kommentar. Herr Gauland, geh￿rt weder Ihnen noch Es ist schwer, eine vern￿nftige Debatte der AfD, und das Volk erst recht nicht." ￿ber die ￿ffentlich-rechtlichen Sender zu Selbstverst￿ndlichkeiten eigentlich. f￿hren, wenn im Hintergrund dieser Hass Aber scharf angerichtet. Und f￿r viele Zu- grollt, diese T￿ne gellen. Aber die Debatte schauer offenbar eine Provokation. ist umso notwendiger, wenn ARD und Das Video von Theve￿ens Kommentar ZDF nicht auch noch die verlieren wollen, die ihnen positiv gegen￿berstehen, die den checks" bei Sat.i spitzt Strunz zu, Wert erkennen, den der Journalismus hat, facht, generalisiert, dramatisiert, vor allem den Theve￿en und seine Kolleginnen und zum Thema Fl￿chtlinge und Sicherheit. Kollegen machen. Strunzbekommt daf￿r Applaus: Auf der

Denn es sind nichtnur die AfD und ihre Facebook-Seite des Moderators dreschen Sympathisanten, die den Anstalten den seine Fans auf ￿die Medien" ein. Unter der R￿cken kehren. Vor allem das j￿ngere Pu- Wortmeldung des Moderators entl￿dt seiner blikum wendet sich ab, ist genervt vom sich der Frust Fans, gepaart mit ei- Abgabenzwang, empfindet die ￿ffentlich- nerErmunterung an Strunz, sich als einsa-

Rechtlichen als beh￿big, das Programm mer K￿mpfer in einer gleichgeschalteten weitgehend als ￿berfl￿ssig. Medienlandschaft nicht unterkriegen zu lassen. Strunz Tats￿chlich herrscht eine enorme L￿cke ￿Claus hat die Journalisten der ￿ffentlich-rechtlichen Sender zwischen der staatstragenden Rhetorik der vor sich her und sie als Intendanten und dem Empfinden der Zu- getrieben die Aktivisten enttarnt, die sie schauer. Jahr f￿r Jahr tragen die Anstalten sind!", schreibt da eine Strunz-Anh￿ngerin. Und ein anderer se- die Ergebnisse irgendwelcher Meinungs- kundiert: ￿In Deutschland haben wir lei- forschungsinstitute zusammen, die belegen der nicht nur eine Gro￿e unter sollen, dass die Deutschen ARD und ZDF Koalition denParteien, sondern auch eine der Presse f￿r wichtig, sehr wichtig, glaubw￿rdig, sehr und der Medien. Wer auch nur einen Fu￿- glaubw￿rdig halten. Aber wie passt das breit von der inzwischen vorgegebenen mit den Symptomen gro￿en Unmuts zu- Denkweise abweicht, macht sich sammen, die zu sehen sind? umge- Der neue Intendant des Deutschlandra- dios, Stefan Raue, schlug zu seinem Amts- Manchmal hat man den antritt im September ungewohnt selbstkri- Eindruck, ARD und ZDF tische T￿ne an. ￿Viele Umfragen belegen, dass gerade wir￿ffentlich-Rechtlichen wei- machen so Fernsehen, terhin gro￿e Glaubw￿rdigkeit genie￿en", wie Merkel regiert. sagt er, ￿aber bedeutet das auch, dass die

hend.verd￿chtig, dem rechtsradikalen La- Mehrheit der B￿rger und Beitragszahler ger angeh￿rig zu sein." Und dann, direkt f￿r uns k￿mpfen oder uns sogar unterst￿t- an Strunz: ￿Solange es Sie gibt, , besteht zen w￿rde?" Hoffnung f￿r den deutschen Journalismus! Raue war vor seiner Zeit als Deutschland- Danke." Es ist praktisch das Ge- radio -Intendant Chefredakteur beim Mit- genaue genbild dessen, was einem Elmar Theve- teldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig. ￿en an Emp￿rung entgegenschwappt. Er hat den aufkommenden Unmut vor al- Ausgerechnet beim TV-Duell von Ange- lem im Osten genau beobachtet und seziert. la Merkel prallte Strunz auf die Welt der Und er glaubt, dass die Wurzeln tiefer rei- ￿ffentlich-rechtlichen Gediegenheit. Ein chen als bis zur ￿L￿genpresse" -Welle der publizistischer Kampf der Kulturen. Als Fl￿chtlingskrise. Pegida, die aggressive Ge- es um ausreisepflichtige Asylbewerber gen￿ffentlichkeit der Montagsdemonstratio- ging, bellte Strunz die Kanzlerin an: nen, die Debatten um Hartz IV, den Euro, ￿Wann sind diese Leute weg?" die Golfkriege, das alles sei mit radikaler Me- Strunz bezog daraufhin ordentlich jour- dienkritik verbunden gewesen. ￿Das Miss- nalistische Kollegenschelte, auch im SPIE- trauen sitzt tiefund ist beinahe chronisch." GEL. Die ZDF-Late-Night-Show ￿Mann, Seine Analyse: Die Legitimationskrise Sieber!" - widmete ihm einen ￿Alle weg" der Medien ￿und im besonderen Ma￿e der Song und bezeichnete ihn als ￿Penispumpe ￿ffentlich-rechtlichen" sei ￿kein b￿ser eines erschlafften Journalismus" ￿ eine An- Sturm, der vor￿berzieht, das ist ein hefti- ger Klimawechsel, der uns noch lange for- spielung auf Strunz' Spruch, Populismus dern wird". sei das ￿Viagra einer erschlafften Demo- Die Anstalten sollten sich aus sich selbst kratie". heraus reformieren, so Raues Forderung, Es ist nicht so, dass Strunz die ￿ffentli- und nicht auf die Politik hoffen. Denn ￿f￿r chen Pr￿gel einfach an sich abprallen l￿sst. die ￿ffentlich -Rechtlichen mag sich kein Auch nimmterwahr, dass er Applaus von Politiker mehr beschimpfen lassen". Leuten bekommt, ￿von denen man lieber Nat￿rlich gibt es auch journalistische nicht beklatscht wird". Profiteure des wachsenden Unmuts. Sie Vor allem aber ist bemerkenswert, dass es Strunz trotzseiner ￿ selbst gew￿hlten ￿ sitzen allerdings eher nicht bei ARD und Au￿enseiterposition keineswegs egal ist, ZDF. Claus fr￿her mal Strunz, wie das Ansehen von Medien und Journa- teur der ￿Bild am heute Satt. Sonntag", listen gelitten hat. Obwohl er von der Ver- Moderator, ist der Held die den derer, trauenskrise des Journalismus durchaus sogenannten Mainstream-Medien profitiert, redet er von ￿wir": ￿Unser Be- en. In seinen Polittalks und rufsstand macht gerade denselben Fehler die Kraft" und kulturellem Wachkoma. nie- wie die Politik", sagt er, ￿wir sind nicht Das Unterhaltungsprogramm fordert bereit einzur￿umen, wenn wir einen Feh- manden. Es scheint vor allem ein Ziel zu ler gemacht haben, und uns zu entschuldi- haben: einen Mehltau der Vorhersehbar- gen." keit ￿ber die Republik zu legen. Ein ewiges

Als er in einer Polittalkshow vor der Immer-weiter-So.

Bundestagswahl eine Krankenschwester Das f￿ngt bei Verbrauchersendungen an, zu Wort kommen lie￿, ohne zu sagen, dass die ￿Volle Kanne" hei￿en und ￿Kaffee Frau Tee" in die Politikerin der Linken war, ent- oder und denen Gefl￿gel-Gnocchi sich Strunz anschlie￿end f￿r zubereitet oder Bilderrahmen gebastelt

Fehler der Redaktion. Wenn anderen werden. Abends werden unentwegt Dis-

Pannen unterliefen, sagt Strunz, counter getestet, und niemand scheint zu das keineswegs selbstverst￿ndlich. Das k￿mmern, dass die angeblichen Dokumen- tationen fast Werbesendungen sind. Tele-

ZDF etwa lie￿ vor der Bundestagswahl ei- novelas wie ￿Rote Rosen" und ￿Sturm der nen Politikwissenschaftler auf seinem Sen-

der ZDFinfo zu Wort kommen, ohne den Liebe" tropft der Kitsch schon aus dem Ti- Zuschauern zu offenbaren, dass sich der tel. Und immer wieder geht noch ein Krimi Mannin der AfD engagiert. Eine Entschul- und geht noch ein Quiz und geht noch ein digung gab es daf￿r bis heute nicht, blo￿ Krimi und geht noch ein Quiz. eine wachsweiche Erkl￿rung. ￿ber Jahrzehnte hat sich das ￿ffentlich-

In der Wahrnehmung der Leser und Zu- rechtliche Fernsehen ein Publikum heran- schauer aber verdichteten sich viele ein- ￿ gezogen, das jedenfalls in der Unterhal- zelne Fehler Eindruck, die zu dem Medien tung ￿ mit Mittelma￿ zufrieden ist. Und w￿rden absichtlich nicht bei der Wahrheit das sich daran gew￿hnt hat, nicht ver- bleiben, glaubt Strunz. schreckt zu werden. Es gibt sie, die Spitzen Man muss Strunz' politische Einsch￿t- der Qualit￿t. ￿Babylon Berlin" geh￿rt der deutsche Journalismus sei mit zung, dazu (siehe Seite 124), die neue Serie von der Kanzlerin nach links nicht gerutscht, Tom Tykwer, eine Kooperation von Sky teilen. Man auch seinen Befund nicht muss und ARD. Es gibt JanB￿hmermann, den akzeptieren, dass viele Journalisten von Hofnarren des Systems. Und, ja, es gibt der Idee dass die Sozi- korrumpiert seien, das dichte Netz von Korrespondenten, das der aldemokratie sympathischere Politik- seinesgleichen sucht in der Welt. Nur: sei. ansatz Warum muss man das doppelt haben, von Aber vielleicht ist seine Analyse richtig, ARD und ZDF? Und warum muss, wer

dass nicht die politische Haltung das Pro- gut informiert werden will, den Rote- blem sei, sondern der Versuch, sie als neu- Rosen-Sturm-der-Liebe-Paarduell-Wer-

tral zu ummanteln, die ￿vorgespielte ￿qui- wei￿-denn-sowas-Stumpfsinn mitfinan- wie distanz", er das nennt. Journalisten zieren? m￿ssten leidenschaftlich f￿r eigene Posi- ARD und ZDF geben Jahr f￿rJahr rund tionen sagt auch bei k￿mpfen, er, Gegen- acht Milliarden Euro aus. Das ist viel Geld und ￿gleichzeitig mit Passion ￿ber wind, f￿r ein System, das einmal auf Grundver- die St￿rken unseres Berufes reden". sorgung angelegt war. Journalismus macht Strunz macht seiner jedenfalls aus poli- dabei nur einen Bruchteil aus. Eine Aus- tischen kein Geheimnis. Er sieht Verortung gabe der ￿Tagesecitau" wird mit 27 mm sich als Populist der Mitte. Freiheit ohne Euro veranschlagt, die ￿Tagesthemen" mit Sicherheit gibt es nicht, ist sein Motto.Eine 55 000 Euro. Magazine wie ￿Plusminus" Leerstelle sei das, die auch journalistische kosten gut 6o 000 Euro. von ARD und ZDF nicht bedient werde. Teuer wird es bei ￿Tatort" oder ￿Poli- Und vielleicht trifft er da einen Punkt. zeiruf no" mit durchschnittlich 1,4 Millio- Vielleicht m￿sste man das Ende der Kon- nen Euro oder bei Shows wie ,Verstehen Deutschland, das Ende der sensrepublik Sie Spa￿?" mit bis zu 1,2 Millionen Euro. gro￿koalition￿ren Gem￿tlichkeit auch Auch Vorabendserien wie die ￿Rosenheim dem mehr ansehen. mit Fernsehprogramm Cops" sind 425 000 Euro pro Folge Vielleicht wirken ARD und ZDF auch des- nicht billig. Die ￿heute-show" erscheint halb so oft der Zeit weil in aus gefallen, da mit weniger als 300000 Euro beinahe ihrem den Rissen in diesem Programm von als Schn￿ppchen. Land, von mancher Kluft, die sich auftut,

so wenig zu sp￿ren ist. Vor lauter aufge- Es hat einen Grund, warum Unterhal- setzterQuizshow-Heiterkeit, Klinikserien - tung f￿r die Sender so wichtig ist. Dahinter Pseudodramatik und anderem geb￿hren- steht seit ihrer Gr￿ndung dasselbe Kalk￿l. finanzierten Trallala. Nach derNazizeit wollten die Amerikaner Manchmal hat man den Eindruck, ARD und Briten die Deutschen auch mittels des und ZDF machen ungef￿hr so Fernsehen, Fernsehens zu Demokraten umerziehen. wie Angela Merkel regiert. Irgendwo zwi- Und ihre Idee war: Man locke das Volk schen ￿Sie kennen uns", ￿In der Ruhe liegt mit Unterhaltung in Massen vor die Ger￿te und gebe ihnen dann Nachhilfe in Sachen werden geteilt. Was lapidar klingt, ist f￿r Politik. die ARD eine kleine Revolution. Au￿er

Bis heute lebt dieser Gedanke in den bei gro￿en Sportereignissen wie Olympi- Anstalten fort. Die Unterhaltung macht schen Spielen kooperieren ARD und ZDF

die H￿tte voll, um dann das eigentliche bisher so gut wie gar nicht. Kernprodukt an die Leute zu bringen: Als die Produktion im RBB vor Kurzem einen Nachrichten, politische Magazine, Polit- neuen 0-Wagen f￿r 2,6 Millionen talkshows. Euro kaufen wollte, hat Schlesinger abge- Das beste Mittel, um die Deutschen lehnt. Stattdessen sollten kleinere, mobi-

dazu zu bringen, ARD und ZDF zu schau- lere L￿sungen genutzt werden. Wenn tat-

￿ ein en, ist dabei Fu￿ball. Nie ist die Quote s￿chlich Fahrzeug gebraucht werde,

von ￿heute-journal" und ￿Tagesthemen" etwa f￿r die ￿bertragungvon gro￿en Kon- besser als in den Pausen von L￿nderspie- zerten, m￿sse man eben eines mieten ￿

len. Allerdings ist Sport ein ziemlich kost- oder vielleicht mal eines bei den Kollegen Lockmittel. Die Preise Fern- des spieliges f￿r benachbarten MDR ausleihen. ￿Das sehrechte steigen seit Jahren. ist neu, aber am Ende finden es eigentlich Die ARD gibt f￿r Sportrechte und -be- alle gut", sagtSchlesinger. Demn￿chst m￿s- richterstattung j￿hrlich 366 Millionen Euro se im Senderverbund verglichen werden: eine aus, wie epd medien errechnet hat. Das Wie viel kostet Sendeminute Unter-

deutlich kleinere ZDF sogar 243 Millionen. haltung im Bayerischen Rundfunk, im RBB ￿ Doch selbst diese Unsummen reichen oder im NDR und was darf sie kosten? kaum noch, um im Wettbewerb mitzuhalten. Und das sei auch gut so. ￿In der ARD ist Der Ausgabenwahnsinn f￿r Fu￿ballrech- Bewegung", sagt Schlesinger.

te wird etwas schwach mit dem Recht auf Die Intendantin ist sparwillig, reform-

￿Grundversorgung" begr￿ndet. In Wahr- bereit. Und selbstbewusst: ￿Wir leisten f￿r heit kaufen die Sender auf diese Weise diese Gesellschaft wirklich viel." Damit das Quote. Ist das noch zeitgem￿￿? so bleibe, m￿ssten ARD und ZDF im Wenn L￿nderspiele bei RTL laufen, ist Netz st￿rker werden, dort, wo die jungen Zuschauer andere ein die Grundversorgung auch gesichert. Und seien, ￿alles ist Tod auf Raten". Mit den es gibt keinen Rechtsanspruch darauf, je- Vertagen werde sich des international bedeutsame Spiel mit einMiteinander schon finden lassen, meint sie. ￿Wir wollen doch die deutscher Beteiligung kostenfrei sehen zu Verlage nicht vernichten." k￿nnen. Das Problem dass selbst Es ist kein Drama, wenn Champions- ist, kleine Spar- League-Zuschauer f￿r diese Spiele zahlen anstrengungen bei ARD und ZDF nur auf gro￿en politischen Druck hin m￿ssen. Es gibt bei den Pay-TV-Anbietern geschehen. Und dass es bei ein bisschen dann flexible Angebote und in der Regel auch Sparen am Ende wieder bleibt. Es Tagestickets f￿r einzelne Spiele. Film- und fehlt die Kraft f￿r einen Neuanfang, es fehlen die Ideen Serienfans haben ja auch keinen Anspruch f￿r einen neuen darauf, dass ARD und ZDF die besten Pro- Gesellschaftsvertrag ￿ber das ￿ffentlich-rechtliche duktionen sofort im Programm haben. Fernsehen.

Spielraum, auch finanzieller, w￿re also Das Grundproblem der alten genug da, wenn man einmal versuchen tion ist, dass es seine Nutzer w￿rde, das System neu zu denken. behandelt wie Unm￿ndige. Der Zuschauer hatkeine Patricia Schlesinger, 56, ist ein echtes weder in ARD-Gew￿chs. Sie hat beim NDR volon- Wahl, dem, was er bezahlen muss, noch in dem, was er bekommt. tiert, war Reporterin, Moderatorin, Kor- Er wird unm￿ndig gehalten, weil in der respondentin. Als Programmmacherin hat DNA der Sender das Bild vom sie auch schon mal gezeigt, was ￿ffentlich- gen, eigentlich unpolitischem rechtliches Fernsehen kann, wenn es denn B￿rger wirkt, der mit Trallala-Shows zum will. Schlesinger hat eine politisch brisante en von Nachrichten ￿berredet werden Dokumentation ￿ber den Genozid an den ' muss. Armeniern ins ARD-Programm gebracht Und er wird unm￿ndig gehalten, weil oder die Doku ￿Citizenfour" ￿ber den er weder in den Rundfunk- noch in Whistleblower Edward Snowden. den Fernsehr￿ten das Wort ergreifen und Seit gut einem Jahr ist sie Intendantin reden ￿ kann die Gremien sind immer des Rundfunks Berlin-Brandenburg, kurz noch in Hand der derParteien und der RBB. Schlesinger hat sich aufgemacht, den teressenverb￿nde. RBB zu entstauben. Und sie erprobt dabei In der Schweiz soll es wom￿glich schon im n￿chsten Jahr eine Volksabstimmung etwas, das in der ARD nicht gerade als ge- ￿ber die Abschaffung der Rundfunkgeb￿hr ￿btes Verhalten gelten darf. Sie kooperiert, geben. Der Unmut der Geb￿hrenzahler ist sogar mit dem ZDF. dort ebenfalls gro￿. Findet die Initiative Ab Januarproduziert der RBB das ARD- ￿Mittagsmagazin" im Hauptstadtstudio des

ZDF. Die Kosten f￿r R￿ume und Personal eine Mehrheit, bricht dort das gesamte ￿f- Sodass sich der Zuschauer wieder um- fentlich-rechtliche System zusammen. worben f￿hlen darf, ernst genommen.Als Wollen ARD und ZDF und Deutschland- einer, der zumindest mitentscheiden darf, radio allen Ernstes so lange auf ihren alten wozu die ￿ffentlich-rechtlichen Anstalten

dasind und wozu nicht. Wenn das gelingt, Rechten beharren, bis ihnen das Publikum gelingt es auch im Digitalen. endg￿ltig die Zustimmung entzieht? Das pure Vertrauen darauf, dass es im- In einem neuen Gesellschaftsvertrag mer so weitergeht, dass die Politik immer m￿sste erst einmal neu definiert werden, weiter den sch￿tzenden Mantel ￿ber ARD was der Auftrag der ￿ffentlich-rechtlichen und ZDF und alle ihre Kan￿le und Ni- Anstalten in Zukunft eigentlich sein soll schenkan￿le halten wird, d￿rfte nicht aus- und wo sie tats￿chlich unersetzlich sind. reichen. So lie￿e sich ein Kernbereich benennen, ￿Wer sich angesichts der hohen Glaub- mit Journalismus, Kultur, Unterhaltung, w￿rdigkeitswerte f￿r die ￿ffentlich -Recht- Filmen. lichen zur￿cklehnen mag, der mag das Ernsthaft diese Frage zu stellen, das hie- sagt Stefan Raue, der Intendant des ￿e, Abschied zu nehmen vom geb￿hrenfi- Deutschlandradios. ￿Er verwechselt aller- nanzierten Allerlei. Vielleicht vom dauern- dings eine diffuse Grundzufriedenheit mit den Fu￿ball. Davon, dass sich das Erste einer echten Zustimmung oder gar Wert- und das ZDF Abend f￿r Abend mit ver- sch￿tzung." wechselbarer W￿re Konkurrenz um diesel- Wenn die Menschen alles f￿r und be Klientel machen. Dass jede Landesrund- Lug Trug hielten, dann werde dieser generelle funkanstalt rund um die Uhr senden muss. Es Verdacht auch die Medien treffen. w￿rde auch bedeuten, dass die ￿ffent- ￿Das bedeutet f￿r mich, lich-Rechtlichen das, was andere besser dass die Qualit￿ts- medien vom hohen Ross der alten Herr- k￿nnen, diesen anderen ￿berl￿sst. Den lichkeit Verlagen den Textjournalismus. Dem Pri- herunterm￿ssen, dass sie aufs vat-TV Neue f￿r sich werben und sich manche Unterhaltung. Den Strea- begr￿nden m￿ssen." mingdiensten manche Serie. Und das trifft Doch es w￿rde endlich Freir￿ume schaf- dann nat￿rlich alle: ARD fen. und ZDF und Deutschlandradio. Und, auf Vielleicht bedeutete es sogar, weniger von ￿ andere aber eben auch: und Geld den Zuschauern zu nehmen Weise, ￿FAZ" und ￿Bild" und ￿Fr￿nkischer und denen, die etwa Sport oder Opern Tag" ￿Neue oder Osnabr￿cker Zeitung" und und Krimis sehen wollen, eigene Ange- ￿Zeit" SPIEGEL. bote zu machen, frei gew￿hlt, extra be- zahlt. Polemik Wer von einer Geb￿hr abh￿ngt, die wie eine Steuer erhoben wird,

hat ganz schlechte Karten, wenn er auf Staatsferne pocht.

Wochen stand in der ￿Berliner Morgenpost" eine Geschichte ￿ber eine Frau, die vom ZDF erst vor und dann worden eingeladen wieder ausgeladen war. Es war eher eine Randnotiz, aber wenn man sich f￿r

Politik im￿ffentlichen -rechtlichen Rundfunk interessiert, durchaus bemerkenswert. Astrid Passin, so hei￿t die Dame, ist die Sprecherin der Hinterbliebenen der Opfer des Terroranschlags am Ber- liner Breitscheidplatz. Ende Juli erhielt sie eine Anfrage vom ZDF, ob sie als Gast in die Sendung ￿Klartext, Frau kommen Merkel!" wolle, um der Kanzlerin ein paar Fra-

gen zu stellen. Man sei durch einen Auftritt bei SPIEGEL

TV auf sie aufmerksam geworden. Wenn man nach einem Anschlag das Gef￿hl habe, ￿von Sp￿testens wenn es ums Geld geht, zeigt sich, wer Politik und Beh￿rden alleingelassen Herr im Hause ist. Es ist schwer, Leuten den Marsch zu zu werden, wird das Leid wohl blasen, die dar￿ber befinden, wie und in welcher Form noch viel gr￿￿er", stand in dem der eigene Arbeitsplatz erhalten bleibt. Wer fast voll- Schreiben des Senders. st￿ndig von einer Geb￿hr abh￿ngt, die wie eine Steuer

Frau Passin sagte zu, es gab auch erhoben wird, hat einen ganz schlechten Stand, wenn er

einen Vertrag. Aber wenige pl￿tzlich auf Staatsferne pocht. den vor Aufzeichnung der Sendung Dass die Politik die Sender als

erhielt sie einen Anruf der ihr Reich betrachtet, zeigt die Dis-

im Fern- tion, sie solle doch nicht kommen. kussion ￿ber die Frage, ob

Es h￿tte nach der zwei Tage zuvor sehen zu viel ￿ber die AfD geredet ausgestrahlten Sendung ￿Klartext, wurde. Wenn sich Union und SPD Herr Schulz!" Probleme gegeben, in der Wahlanalyse bei einer Sache

hie￿ es zur Begr￿ndung. Einige einig sind, dann ist es der Befund,

G￿ste seien anschlie￿end in dass das Fernsehen am Aufstieg len Netzwerken attackiert worden, der Konkurrenz schuld sei. Aus

ihr das wolle man ersparen. der Klage spricht die Emp￿rung Das ZDF schw￿rt tausend Eide, ￿ber die Anma￿ung von Redak- dass niemand aus dem Kanzleramt tionen, selbst zu entscheiden, wen

Einfluss genommenhabe. Auch bei man f￿r wichtig h￿lt und was die der CDU weist man jeden Ver- relevanten Fragen sein k￿nnten. dacht, man habe Merkel vor unan- Es gibt viele exzellente Journa- genehmen Fragen sch￿tzen wollen, listen beim ￿ffentlich-rechtlichen der zur￿ck. Man mag es mir nachsehen, Rundfunk, die unter dem Klima aber als ich die Geschichte las, ￿ngstlichkeit noch mehr leiden als glaubte ich eher Frau Passin, die derZuschauer. Aber gegendas Sys- hinter der Ausladung die R￿cksicht- tem der R￿cksichtnahme kommt auch der furchtloseste Redakteur nahme auf die Empfindlichkeiten der Kanzlerin ver nicht an. Die Einzigen, die sich als mutete. relativ immunerwiesen haben, sind Auf kaum etwas reagiert man bei ARD und ZDF so emp- diegro￿en Talkshows, daher stehen findlich wie auf den Vorwurf, Staatsfunk zu sein. Staatsfunk sie im Augenblick auch soimFeuer. ist zugegebenerma￿en ein h￿ssliches Wort. Es klingt nach Es l￿sst sich viel gegen die Fixie- direkter Einflussnahme und G￿ngelung von oben. So l￿uft rung auf die Quote sagen, aber das auch nicht. Es gibt niemanden, der den Senderchefs hier erweist sie sich als Segen. Langweiler haben keine sagt, wie sie ￿ber Politik berichten h￿tten. Das brauchen zu Chance, das ist die unerbittliche Wahrheit dieses Formats. sie in den Parteizentralen gar nicht zu tun. In der Welt des Ein Peter Tauber magin der CDU ein gro￿er Hecht sein. Fernsehens wei￿ man auch so, wo die Grenzen liegen. Bei ￿Anne Will" oder ￿Maischberger" ist er allenfalls ein Man muss sich nur die Zusammensetzung der Kontroll- L￿ckenf￿ller. Wer Tauber einl￿dt, kann dabei zusehen, organe ansehen, um einen Eindruck von der Staatsferne wie die Quote f￿llt, wenn er zu reden anf￿ngt. des ￿ffentlich-rechtlichen Rundfunks zu bekommen. Bei Immer wieder keimt die Hoffnung, dass sich das System den Sendern wird gern darauf verwiesen, dass nur ein unter dem Druck der ￿ffentlichkeit reformiert. Ich f￿rchte, Drittel der Rundfunk- und Fernsehr￿te von den Parteien es ist unzerst￿rbar. Wenn die letzte freie Zeitung ihren gestellt werde. Aber das ist ein Taschenspielertrick. Auch Geist aufgegeben hat, weil die ￿ffentlich-Rechtlichen auch

im die Funktion￿re des Lottos, der Bauernverb￿nde oder der den abgeschiedensten Winkel Internet besetzt haben, wird es die Rundfunkr￿te immer noch geben. Der unaus- Gemeindetage sind selbstverst￿ndlich ￿ber ihr Parteibuch Deal Die Politik sichert die Finan- ins Amt gekommen, wie J￿rgen Kaube neulich in der gesprochene geht so: freien ￿FAZ" sehr sch￿n ausgef￿hrt hat. In Wahrheitgibt es in zierung, daf￿r haben ihre Vertreter Zugang zum sich die Sender daran halten, m￿ssen dieser Welt weit und breit kaum jemanden, der nicht der Programm. Solange sie Jan Fleischhauer ￿roten" oder der ￿schwarzen" Seite zuzurechnen w￿re. keine um die Zukunft haben.

SPIEGEL-Gespr￿ch ARD-ModeratorFrank Plasberg, 60, und ￿Hartaber fair" -Redaktionsleiter

Georg Diedenhofen, 57, ￿ber die Frage, ob Polittalks die AfD erst gro￿ gemacht haben

SPIEGEL: Herr Plasberg, Herr einer solchen Partei ihre Stimme geben, die MD hat bei der Bundestagswahl ist das ein gesellschaftlicher Hammer - Prozent der Stimmen bekommen. Wie aber sicherlich keine Frage von Schuld, le davon gehen auf Ihr Konto? denn die ist eine juristische oder morali-

Plasberg: Stellen Sie jetzt die Schuldfrage? sche Kategorie, und nichts von beidem Wenn u,6 Prozent der deutschen trifft hier zu. SPIEGELWir fragen nicht nach Schuld, ren in diesem Land passiert sind. Wenn M) dern nach Mitverantwortung. Der Vorwurf, die dann ein Wahlergebnis von 12,6 derja in Prozent sogar Ihrer eigenen Sendung von hat, k￿nnen Sie auch fragen, ob manchem Politiker erhoben wird, lautet: es ohne unsere aufkl￿rerische Arbeit nicht Talkshows wie ￿Hart aber fair" h￿tten die noch mehr gewesen w￿ren. AfD erst gro￿ gemacht, weil sie ihr eine SPIEGEL￿ Was denn nun? Haben Sie nichts B￿hne geboten haben. mitErfolg oder Misserfolg der AfD zu tun

Plasberg: Im Prinzip finde ich es sch￿n,

wenn man dem Fernsehen Be- eine solche ￿ oder wollen Sie jetzt den Gro￿en Demo- deutung zumisst. Aber in dieser Form m￿ch- kratie -Verdienstorden am Bande? te ich sie nicht annehmen. Niemand kann Plasberg: Ich bin niemand, der sich Skalps eine Partei gro￿ machen, wenn es daf￿r in oder Orden oder sonst was an die Wand der Bev￿lkerung nicht ein Bed￿rfnis gibt. h￿ngt. Um mal es grunds￿tzlich sagen: Diedenhofen: Es zu klingt jetzt so, als h￿tten Es ist nicht die Aufgabe von wir keine Journalisten, Sendung ohne MD gemacht. Parteien kleinzuhalten. Das ist, bittesch￿n, Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben der Job der politischen Konkurrenz. Wir dieses Jahr bislang 58 Politiker zu Gast ge- sind nicht dazu da, den Schulterschlussmit habt, 4 davon waren von der AfD. Voriges den vermeintlich richtig wir guten Demokraten Jahr hatten 85 Politiker da, 5 davon zu ￿ben, im um Gegenzug das niederzu- von der AfD. kart￿tschen, was am rechten Rand entsteht. SPIEGEL: Eine andere Zahl: 2016 haben die SPIEGEL: Tr￿gt nicht jeder Journalist etwas politischen Talkshows von ARD und ZDF von einem Aktivisten in sich? mehr als die H￿lfte ihrer Ausgaben mit Plasberg: Ich habe in meiner Radiozeit AfD-Lieblingsthemen wie Fl￿chtlinge, In- bei SWF3 gelernt: Entwicklungshelfer sind tegration und innere Sicherheit bestritten. Entwicklungshelfer, Sozialarbeiter War das verh￿ltnism￿￿ig? sind So- zialarbeiter, Pandaretter sind Plasberg: Ich bin der - Pandaretter. jetzt nicht Bundes Und es ist eine sch￿ne Talk-Beauftragte, der f￿r alle spricht. Aber Aufgabenteilung, als Journalist einfach nur zu gehen Sie mal in Ihr Archiv und schauen schauen, was ist. nach, wie viele Terroranschl￿ge es im ver- SPIEGEL: Nehmen wir gangenenJahr gab. Journalisten uns manchmal zu viel vor? Diedenhofen: Und es war auch das Jahr, in dem Deutschland lernen musste, mit den Es Plasberg: liegt im Gencode von Journa- mehr als eine Million Asylsuchenden aus listen, dass sie entzaubern und demaskie- 2015 und 2016 umzugehen. In der Bev￿l- ren wollen. Das ist eine spitze Form von kerung entstand zunehmend der Eindruck, Neugier. Die Frage ist nur, wie man das die Politik habe die Lage nicht mehr im anstellt. Wer gedacht hat, dass man das Griff. Nat￿rlich machen wir das dann zum mit steilen Fragen an AfD-Politiker erledi- Thema. Aber wir hatten auch Sendungen gen kann, der hat sich eine blutige Nase zu Zinspolitik, zu Minirenten, direkterDe- geholt. Vor einem Jahr h￿tte ich Ihre Frage mokratie oder zu der Frage: Werden wir vielleicht anders beantwortet. Aber auch von ￿rzten abgezockt? wir bei ￿Hart aber fair" mussten lernen, SPIEGEL: Viele Themen sind im Wahlkampf dass der normale journalistische Hand- untergegangen. Bildung, Digitalisierung werkskasten nicht mehr gen￿gt. Zum Bei- Plasberg: Klar, Digitalisierung ist ein wich- spiel, dass man AfD-Politiker mit v￿lki- tiges Thema - es interessiert nur kein schen Aussagen von Parteifreunden kon-

frontiert, um herauszufinden, wes Geistes Schwein. Sicherlich h￿tten wir damit am Kind diese Partei eigentlich ist. Ende des Wahlkampfs noch mal einen SPIEGEL Was macht den Umgang mit der higeren, sachlicheren Ton anschlagen AfD f￿r Journalisten so schwer? nen. Aber man h￿tte uns f￿r verr￿ckt Diedenhofen: Wir haben fr￿h festgestellt, kl￿rt. Selbstverst￿ndlich haben wir in der dass die irgendwie anders spielen. Die ver- letzten Sendung vor der Wahl Integration ￿ndern die Regeln. Sie sagen etwas und und innere Sicherheit zum Thema rudern dann St￿ck f￿r St￿ck zur￿ck. Ei- macht. Was sonst? Damit hatten wir in der gentlich wollen sie Andersmeinende gar Spitze mehr als 5 Millionen Zuschauer und nicht ￿berzeugen. im Schnitt 17,8 Prozent Marktanteil ￿ das Plasberg: Sie wollen nicht einmal mit den ist die Quote einer Samstagabendshow. anderen G￿sten diskutieren, lieber setzen Und glauben Sie nicht, dass ich mich dar￿- sie sich mit dem Moderator auseinander, ber gefreut habe. Ich dachte nur: Ach, du weil so die Opferrolle schneller herstellbar Schei￿e. Das war ein Fingerzeig auf den ist. Und das ist ein Dilemma, denn als Mo- Ausgang der Wahl. derator m￿ssen Sie sich sehr beherrschen, Diedenhofen:Man kann es auch ja so sehen: in der Sache angemessen und konsequent Je nach Umfrage gibt es in der Bev￿lke- zufragen, aber kein Tribunal herzustellen. rung 3o bis 5o Prozent, die verunsichert sind ￿ber die Dinge, die in den letzten Jah- SPIEGEL Denken Sie bei dem, was Sie in ihm kein Forum bieten. Aber dann h￿tten der Futter Sendung tun, immer mit, wie es die wirgenau denen gegeben, die sagen: AfD f￿r sich nutzen k￿nnte? Die Mainstream-Medien zensieren.

Plasberg: Ich habe keinen volksp￿dagogi- Plasberg: Also haben wir gesagt, wir laden

schen Auftrag. Ich will auch nicht die De- ihn nicht aus. Und haben zu Beginn der

mokratie heilen, sondern nehme mir die Sendung, in der es eigentlich um Trump, Freiheit heraus, auf keinen Fall zu ￿berle- Putin und Erdogan ging, 17 Minuten lang

gen, wie eine Wahrheit wirkt ￿ denn sonst allein ￿ber diesen Satz diskutiert. ist man schnell dabei, Wahrheiten zurecht- SPIEGEL Offenbar denken Sie dann doch

zubiegen. Diese Freiheit ist etwas, was ziemlich genau nach, ob Sie die AfD un- ￿Hartaber fair" ￿ber Jahre immer gepflegt freiwillig'gr￿￿er machen. hat. Das hat uns in der ￿ffentlichen Be- Plasberg: Wir denken dar￿ber nach, ob un- wie wertung einen Punchingball immer sere Sendung diese Gesellschaft angemes- durch die Arena getrieben. Mal nach links, sen abbildet. mal nach rechts. SPIEGEL: Wir vermuten, wenn Markus S￿- SPIEGEL Im Ernst? Sie behandeln die AfD der so einen Spruch gebracht h￿tte, dann wie jede andere Partei? h￿tten Sie nicht erwogen, ihn auszuladen.

Plasberg: Ja. Und nein. Es gelten jedenfalls Plasberg: Aber selbstverst￿ndlich. Ich finde die gleichen journalistischen Standards. es nur nicht besonders hilfreich, S￿der hy-

Ich habe eine zu dass er etwas interessante Erfahrung ge- pothetisch unterstellen, so macht: Wir hatten eine Sendung, in der ￿berhaupt sagen w￿rde. auch Frauke Petry zu Gast war. Der gro￿e Diedenhofen: Wichtig ist: Wir w￿rden nie- einen einer Schwerpunkt war das Thema ￿Steuern". mals Gast einladen nur aufgrund Frau Petry war vor Sendungsbeginn ver- Tabuverletzung. Haben wir noch nie getan. unsichert: Wie, gehts nicht um Fl￿chtlin- SPIEGEL: Wie ist der Umgang mit AfD-Poli- Ich sagte: nur ganz am Rande. Das war tikern nach der Sendung? Steht man da noch zusammen ￿ auf einen Wein mit Ale- Gauland? f￿r mich ein Zeichen, dass es ein Weg sein xander kann, wenn wir eine gewisse Gelassenheit und Normalit￿t entwickeln. Plasberg: Ein Glas mit Gauland ist immer

SPIEGEL: Und das funktioniert? m￿glich. Wir haben ein Prinzip, dass wir

Plasberg: Leider nur so lange, bis es zum nicht verraten, was die G￿ste bei unserer n￿chsten rassistischen Tabubruch kommt Nachfeier sagen, wir machen da auch oder Fantasie. der n￿chsten tausendj￿hrigen ne Fotos. Aber ich sage Ihnen gern, was,

Dann muss man erneut entscheiden, ob ich nach seinem Auftritt zu Gauland gesagt : man ￿ber das St￿ckchen springt, das einem habe. Ich habe ihm erkl￿rt, dass ich immer. der hingehalten wird. Wobei die St￿ckchen zu- Meinung war, noch bis voreinem Jahr, letzt schon die Gr￿￿e von Balken hatten. man k￿nne keinem AfD-W￿hler per se sein. So versuchen wir von Mal zu Mal eineLinie b￿se Und dass mir das zunehmend , zu finden und bem￿hen uns, der AfD nicht schwerfalle. Ich sagte ihm: Ab heute bin ich den Gefallen zu tun, eine spezielle Um- jedem b￿se, der diese Partei w￿hlt,, gangsweise f￿r sie zu entwickeln. nachdem er Sie, Herr Gauland, heute bei aber fair" SPIEGEL: Was Sie erz￿hlen, klingt allerdings ￿Hart gesehen hat. Jemand wie Herr genau danach, dass Sie st￿ndig ￿ber einen Sie, Gauland, der klug ist, der rheto- speziellen Umgang nachdenken. risch fit ist, der B￿cher wie ￿Anleitung

Diedenhofen: Nein, es ist eben kein beson- zum Konservativsein" verfasst hat, die derer Umgang, eher eine besondere Vor- weit in den politischen Diskurs hinein- haben - bereitung. gereicht wenn der unter Verleug- Plasberg: Und ein besonderer Energieauf- nung seiner eigenen Intellektualit￿t in der wand. Sendung erz￿hlt, er habe nicht gewusst, der SPIEGEL: Sto￿en Sie dabei an Ihre Grenzen? was Begriff ￿Entsorgen" bedeutet. mit Plasberg: Einer der schwierigsten Momente Gauland steht da seinem Glas, h￿rt

sich das an und in diesem Wahlkampf war f￿r uns die Sa- nimmt das mit gro￿er Ge- che mit Gauland. Alexander Gauland for- lassenheit zur Kenntnis. Das war die ge- samte Reaktion. dert, die Integrationsbeauftragte Aydan SPIEGEL: Das ￿zoguz in Anatolien zu entsorgen. Zwei Thema treibt Sie um. Plasberg: Total. Deshalb Tage sp￿ter ist er bei uns in der Sendung, sitzen wir hier. Ich habe immer und die Fernsehkritiker schreiben: Wie gesagt, ich bin kein politi- scher ich kann man den f￿r diesen Satz auch noch Journalist, bin nur neugierig. Sie haben mir da immer mit einer Einladung belohnen? Dabei Koketterie unter- stellt. Aber stand sein Besuch bei uns seit Monaten es stimmte. Doch seit der Fl￿chtlingskrise nicht fest, und dann haut er am Samstag davor sage ich das mehr. Ich bin politisch diesen Satz raus. Wir haben ein ganzes geworden, und deshalb sage ich auch: Wochenende diskutiert, was wir machen. jetzt Ich bin politischer Journalist. Diedenhofen: Mein erster Reflex war: Wir m￿ssen den Mann ausladen, wir wollen Diedenhofen: Und das geht tief in unsere Plasberg: Man darfalles sagen. Auch wenn Redaktion hinein. man daf￿r schief angeschaut wird. Mein

Plasberg: Unsere Redaktion war immer Satzist immer, es ist ges￿nder, den kleinen eher eine Rassisten journalistische Klassenfahrt ... in uns anzuschauen und zu sagen Diedenhofen: ... mit dir als Oberlehrer. Ja, da bist du. Ja, du scannst auf dem Weih

Plasberg: Inzwischen br￿uchten wir fast ei- nachtsmarkt M￿nner mit B￿rten. Oder du

nen Vermittlungslehrer, weil es bei unsauf verl￿sst den U-Bahnhof, weil da vier Man unnachahmliche Weise knallt. Die Redak- ner verd￿chtig zusammenstanden. Du tion funktioniert ja nicht so, dass ich da wei￿t, dass es nicht richtig ist, das zu tun als Galeereneinpeitscher stehe, der den, aber du tust es. Wer sich bei seinem eige Kurs vorgibt, sondern ich bin in solchen, nen Tun zuguckt und sagt, Fremdenangst leidenschaftlichen Diskussionen ￿ber G￿s- und Vorurteile wohnen in mir, der lernt te und sie in Themen ein Teil. Wir haben jetzt: den Griff zu bekommen. Zwischen den Schreiner in der Firma gehabt, weil. Hirn und Bauch keine ideologische Schran bei mal uns schon die T￿ren knallen. Ich ke zu haben ist etwas sehr Hilfreiches. sage Ihnen SPIEGEL: das, weil ich glaube, dass wir. Und Sie arbeiten auch manchmal als vom Bauch in ￿ffentlich-rechtliche Sender eine Ver- so, den pflichtung haben, unsere Arbeitsweise of- Was - fenzulegen. Plasberg: ist daran so erstaunlich? Je- der in der Redaktion seine Geschich- SPIEGEL: Die Presse bringt insgesamt, wir auch,, ten mit. Von der Kita. Von vor allem aber Schule, von der ARD und ZDF stehen unter dem Beschuss wie Fl￿chtling, um den er sich k￿mmert. selten zuvor. Wir hatten auch maleine Plasberg: Ich bin 2015 wunderbare geradezu hysterisch, wenn Fl￿chtlingssendung, in der wir keinen ein- es darum geht, Menschen zu erkl￿ren:: zigen Politiker sondern Nein, es gibt keine eingeladen hatten, Schweigespirale, in der nur f￿nf Praktiker. Sie wurden der Themen unterdr￿ckt von werden. Nein, das Bundeskanzleramt Freude getragen zu helfen, benannten aber ruft nicht bei meinem auch schon erste Probleme. Intendanten Tom Buhrow an und gibt die SPIEGEL: Welche Sendung ist Ihnen da lie- politische Richtung vor. Nein, Tom Buh- ber: die Kuschelshow mit Fl￿chtlingshel- ￿ fern oder die, in der Sie sich an Herrn row ruft mich auch nicht an, um mich Gauland abarbeiten k￿nnen? Linie zu bringen. Und wenn mich Plasberg: Ich habe f￿r meine G￿ste weder WDR-Chefredakteurin Sonia Mikich Sympathie noch Antipathie. Es ist ein Job. anruft, dann nach der Sendung, um Wenn ich aber bei einer Ausflugsfahrt zu sagen, was sie gut fand und was mit einem Boot, das pl￿tzlich man￿vrier- Ich kann einladen, wen ich will; ich unf￿hig ist, eine Nacht mit ver- fragen, was ich will. Und die Leute jemandem bringen m￿sste, bis wir ￿ antworten, was sie wollen. wieder anlegen dann wird es Sie nicht SPIEGEL: K￿nnen Sie Menschen wundern, dass ich mich eher f￿r die ent- die glauben, man d￿rfe inDeutschland be Fl￿chtlingshelfer scheide als f￿r Herrn Gauland. stimmte Dinge nicht mehr sagen? SPIEGEL: Herr Plasberg, HerrDiedenhofen, wir danken Ihnen f￿r dieses Gespr￿ch.

￿Ab heute bin ich jedem b￿se, der diese Partei w￿hlt, Herr Gauland.￿ Den Osten vernachl￿ssigt, das junge Publikum vergrault: ARD und ZDF

stehen in der Kritik wie nie zuvor. Nun versuchen sie, sich neu zu erfinden

G￿TZ HAMANN vorbei, der Wohlstand in der EU in f￿nf Jahren um

zehn Prozent gewachsen ￿ und trotzdem m￿ssen

viele Sender weiter schrumpfen. den Rundfunk in Europa sind h￿ssliche Die Sparprogramme sind Zeichen einer inneren Zeiten angebrochen, wer

Abkehr vom ￿ffentlich w￿sste das besser als Noel Curran. -Rechtlichen geworden. in Deutschland Er leitet den Dachverband der Sogar zeigen sich die Symptome. Dass der seit ￿ffentlich-rechtlichen Sender in Beitrag 2009 mehr oder weniger sta-

gniert, reicht Vertretern von F￿rEuropa, die European Broadcasting prominenten FDP, CSU, CDU und AfD sowie den Union, kurz EBU. Aber der Rund- Zeitungsverlegern bei Weitem nicht. Sie fordern funk ist eben nicht nur sein Beruf, er ist sein Leben. regelm￿￿ig, die￿ffentlich- rechtlichen Sender Die ￿ffentlich-Rechtlichen lieferten Curran den zu verkleinern. Es geschieht aus je

Gr￿nden nie Stoff f￿r seine Abschlussarbeit an der Universit￿t, eigenen und gemeinsam, begleitet von

sie ihm den gaben ersten Job als Journalist inIrland. schrotflintenm￿￿igen Titelgeschichten wie jener im

Auch seine Frau lernte er so kennen, als sie, die S￿n- Nachrichtenmagazin Spiegel (￿Die unheimliche Macht ￿ Wie ARD und gerin Eimear Quinn, im Jahr 1996 den Eurovision ZDF Politik betreiben￿). Es ist ein

Contest reiste erratischer Beschuss ￿ in Song gewann. Curran damals als aber hoher Frequenz.

￿ Wie Leiter der irischen Delegation an und verliebte konnte eszu solch einem Umschwung kom-

sich. Ein Jahr sp￿ter organisierte er den Wettbewerb men? Seit ihrer Gr￿ndung waren ￿ffentlich-Recht-

in Dublin, heiratete Eimear, und die beiden beka- liche ein Zeichen daf￿r, dass eine Demokratie stabil

men zwei Kinder, zwei ￿ffentlich-rechtliche ist. Wenn Radio- T￿ch- und TV-Journalisten unbehelligt ter, wenn man so will. ihrer Arbeit nachgehen konnten, Managern und Wer also k￿nnte die Sender besser Staatsdienern repr￿sentieren auf die Finger schauen, ohne politische

als Curran, doch ist nicht Willk￿r repr￿sentieren ganz das f￿rchten zu m￿ssen. Aus diesem Grund galten

richtige Wort, er muss sie ihren verteidigen: Beitrag ￿ffentlich-rechtliche Sender bei der Osterweiterung

zum kulturellen Leben der nachweisen, ihre Rolle f￿r EU als wichtiger Indikator daf￿r, ob ein Land reif

die ￿zum in Meinungsbildung, denn ersten Mal gibt war, die Gemeinschaft aufgenommen zu werden.

es politische Mehrheiten die ￿ffentlich- gegen Keine 15 Jahre sp￿ter hat sich die Debatte auf

Rechtlichen￿, er. ￿Es in sagt geht einigen L￿ndern krasse Weise gedreht. Wieder ist der Rundfunk ein um die Existenz.￿ f￿r Symbol Europa und eine mittig-linke, progressive

Alarmierende Nachrichten erreichen ihn aus allen Politik, nur dieses Mal f￿r ihre angeblichen und In Ma- Himmelsrichtungen: Bosnien -Herzegowina, tats￿chlichen Schw￿chen. Er ist insofern auch ein zedonien und dem Kosovo stehen die Sender kurz

vor dem Kollaps, weil dem Rundfunk Regierungen Opfer des Zeitgeistes. Das ￿ffentlich-Rechtliche sei die finanzielle Grundlage Serbien entziehen, hat das sklerotisch, hei￿t es, eine Sache der Alten, schlimmer

Budget halbiert. Und wer denkt, so etwas geschehe noch, der Altlinken. Als sei der Rundfunk so etwas blo￿ auf dem irrt Balkan, der ganz einfach. wie die SPD der Medienlandschaft.

Spanien hat seinemRundfunk ￿ber massive Jahre Vor allem Rechtspopulisten'und Rechtsnationale Einschnitte verordnet und ein Viertel der Mittel f￿rs schm￿hen ihn genussvoll als Brut- und Propaganda- Programm gestrichen. Und dem irischen Rundfunk st￿tte einer linksliberalen Elite. Nicht von ungef￿hr ￿wurde das Budget gleich mehrfach gek￿rzt￿, sagt nannten Abgeordnete der ultranationalen Regie- Curran. Auch wenn die K￿rzungen invielen L￿ndern rungspartei PiS die polnischen Sender TYP 1 und in der europ￿ischen Finanz- und Wirtschaftskrise TVP2 ￿L￿genzentralen und Sitz politischer G￿nst-

begonnen haben, als das Geld knapp war, ist daraus

etwas anderes erwachsen. Die Wirtschaftskrise ist ￿ 7,5 finge￿ und gingen nach ihrem Wahlsieg vor zwei knapp Milliarden Euro j￿hrlich erhalten sie

sie vor. eine von Jahren gegen ￿Es hat regelrechte politische den B￿rgern, und genau deshalb sehen Kriti- S￿uberung gegeben￿, Radka Betcheva, Leiterin ker allerorten inhaltliches sagt ￿bergewicht und orga- der Osteuropa -Abteilung bei der EBU und die viel- nisatorische Fettsucht:

leicht beste Kennerin des Rundfunks in der Region. Nicht FDP-Chef Christian Lindner nur die Chefs der Sender wurden ausgetauscht. sagt, ARD und br￿uchten Selbst einfache Redakteure mussten weichen. ZDF eine ￿Schlankheitskur￿. Vieles von

Da im kommenden dem, was sie leisten, k￿nne von M￿rz sogar die Schweizer genauso privaten abstimmen, ob sie ihren ￿ffentlich-Rechtlichen ab- Medienunternehmen angeboten werden.

schaffen, ist offenkundig: Die Abkehr ist in der Mitte Der Vorstandsvorsitzende des Springer-Verlags,

Mathias im Europas angekommen. Angestachelt von der rechts- D￿pfner, verlangt, dass sich die Sender

nationalen Schweizer Volkspartei, k￿nnen sich der- Internetauf Video- und Audioangebote beschr￿nken

zeit 47 Prozent der Schweizer eine Zukunft ohne und die Finger von ausf￿hrlichen Texten lassen. Das

sei Sache der ihren SRG vorstellen, und insofern ist es keine Spin- Verlage. Man brauche keine subventio- nierte nerei mehr, zu fragen: K￿nnte dem ￿ffentlich - Staatspresse.

Rechtlichen der Lebensfaden rei￿en? Und CSU-Chef Horst Seehofer will das ZDF

schlichtweg in der ARD aufgehen lassen. ￿Ein

beim Rundfunk Berlin-Bran- nationaler Sender reicht.￿ So lie￿en sich zumindest

denburg: ob es kurzfristig eine Chan- theoretisch mehr als eine Milliarde Euro im Jahr

ce gebe, die Chefin Patricia Schlesin- sparen, aufDauer vielleicht sogar zwei.

￿ Anrufger zu treffen sie ist eine von neun Intendanten in der ARD. Ob sie be- Weitere Gelegenheiten, die Intendanten vor sich

reit ￿ber die sei, Zukunft des Senderverbunds zu herzutreiben, kommen reichlich. So beginnt das Ver-

reden und wie dar￿ber, er aus der Defensive kom- fahren, mit dem derRundfunkbeitrag bestimmt wird,

men k￿nnte. Dazu muss man wissen, dass Inter- derzeit 17,50 Euro im Monat, alle vier Jahre aufs viewanfragen bei gro￿en Sendeanstalten ￿ber viele Neue. Im kommenden Jahr ist es wieder so weit, und so behandelt wurden, als ein im Jahre wolle Ungl￿u- Ergebnis wird es 2021 fast zwangsl￿ufig zu h￿he-

biger zum saudischen K￿nig vorgelassen werden. ren Einnahmen f￿r ARD und ZDF f￿hren. Das

Von dieser Mentalit￿t ist bis heute etwas geblieben. k￿nnte die Gegner zusammenschwei￿en.

Treffen sich die Intendanten zu einer der Sitzung Wie also, Frau Schlesinger, kommt die ARD da

ARD wie Woche in es am vergangene Leipzig, gibt raus? ￿ARD und ZDF haben vor Jahrzehnten einen Ende einen Empfang. Intendanten begegnen Poli- Auftrag bekommen￿, beginnt die Intendantin vor- tikern und geladenen G￿sten. Als Berichterstatter sichtig. Dieser Auftrag, vom Bundesverfassungs- sind dabei nur der ARD Journalisten zugelassen. gericht in mehreren Urteilen ausgedeutet, lautet: Doch Stunden nach dem wenige Anruf beim RBB Grundversorgung bei Information, Kultur und kommt eine Zusage. Schlesinger habe f￿r den folgen- Daraus leiten die Sender Unterhaltung. alle paar den Tag eine Stunde frei ger￿umt. Jahreihren wachsenden Finanzbedarf f￿r Radio und Als Chefin des Hauptstadtsenders w￿rde sie Fernsehen ab. gerne Schlesinger sagt: ￿W￿rde man diesen dar￿ber sprechen, was sie alles hat in den ein- bewegt Auftrag.heute von Grund auf neu formulieren, s￿he einhalb Jahren, seit sie ist. Wie viel mehr angetreten er sicher anders aus. Er w￿rde die Angebote imDigi-

Eigenproduziertes der RBB inzwischen sende, wie ￿ talen deutlich st￿rken aber bei der Frage, wie die sehr es ihr um ￿identit￿tsstiftende Sendungen￿ f￿r Sender sich insgesamt aufstellen, ginge es an der einen die Region gehe (etwa ein Geschichtsformat und ein oder anderen Stelle um ein Weniger.￿

Gro￿stadtmagazin, die Abendshow). Und was sie vor- M￿ssen ARD und ZDF zum Beispiel wirklich zu um habe, den Abgeh￿ngten h￿ufiger eine Stimme zu den gro￿en Konzertveranstaltern geh￿ren? Wieso sind

geben. Schon im Januar, wenn der RBB das Mittags- Zoo-Doku-Serien und Volksmusik vom Gesetzgeber im Ersten ￿bernimmt, werde magazin daf￿rein fester gesch￿tzt? Und selbst der deutsche Film k￿nnte Platz eingerichtet, k￿ndigt Schlesinger an. eventuell ohne die ARD auskommen, wenn digitale Aber sie wei￿ auch, dass sie damit schwer durch-

dringt. ￿So wie es aussieht, werden wir in den kom- Video-Portale wie Netflix und Amazon mehr in menden dauernd ￿ber Jahren Geld reden￿, sagt sie. regionale Produktionen investieren. Anzeichen daf￿r ￿Was die Finanzen angeht, bin ich wirklich besorgt.￿ es. Aber noch ein gibt vor paar Jahrenwar es nahezu Das Geld, der Beitrag, gerne auch ￿Zwangs- unm￿glich, dar￿bermit den Intendanten ￿berhaupt geb￿hr￿ genannt, ist der Fetisch in der Rundfunk- zu streiten. Voller D￿nkel verwiesen sie auf ihren debatte. Wer ￿Beitrag￿ sagt, kann gro￿e Gef￿hle ￿Auftrag￿, und selbst einfache Mitarbeiter von ARD wecken, bei dem einen ist es Besitzerstolz, beim und ZDF reagierten auf Kritik, als wolle man sie der anderen Unverst￿ndnis, ￿rger und manchmal Unzucht mit der Jungfrau Maria bezichtigen. Neid. ARD und ZDF sind besser ausgestattet als Die Intendanten von heute sind weniger selbst- alle anderen ￿ffentlich-Rechtlichen in der Welt, gerecht und deshalb eher bereit f￿r eine Ver￿nderung. Wie sonst h￿tten sie im Herbst den gemeinsamen w￿rde der Landtag von Sachsen-Anhalt einerErh￿- Plan einer Digitalisierungsoffensive k￿nnen, vorlegen hung des Beitrags nicht zustimmen￿, sagt Haseloff

gepaart mit einigen Sparvorhaben, insgesamt fast ein noch. Wenn sich Ministerpr￿sidenten und Intendan- Dutzend Projekte: gemeinsame IT, gemeinsame ten nicht aufraffen w￿rden zu einer gro￿en Reform, Archive, gemeinsame Mediatheken, preiswertere

Produktion und so fort. Nur tasten sie dabei den Um- werde er ￿den n￿chsten Rundfunkstaatsvertrag nicht

fang des Programms wieder nicht an. Werweiter ￿an mittragen. Ich werde mich damit nicht vor den Land- der Sparschraube dreht, gef￿hrdet unser Programm￿, tag stellen, um dort keine Mehrheit zuerhalten.￿ Und Schlesinger. Aber: ￿Wir werden demn￿chst mit sagt das h￿tte Folgen. Alle Landesparlamente m￿ssen zu- den Ministerpr￿sidenten auch den Auftragvon ARD stimmen. 16 : 0 oder nix. Weigert sich auch nur ein und ZDF diskutieren.￿ Vielleicht schon im M￿rz. Parlament, gibt es im Jahr2021 keinen neuen Rund-

Doch was soll so ein Treffen bringen, wenn nie- funkstaatsvertrag, und wenn es so k￿me, w￿rden die mand vorher wagt, zu durchdenken, wie ein zeit- Sender ihr Geld wohl einklagen. Es k￿nnte der per- gem￿￿er aussehen k￿nnte? Auftrag fekte Ausl￿ser eines medienpolitischen Kollapses sein.

Doch Haseloffs Kritik weist auch einenL￿sungs-

ugleich erh￿hen die Sender den Druck weg. Deutschland w￿rde sich vielleicht einen teuren,

auf sich selbst, indem sie nat￿rliche an einigen Stellen zu teuren Rundfunk weiterhin

Verb￿ndete verprellen ￿ und einen Teil leisten, wenn es ARD und ZDF gel￿nge, die verlore- 7, ihres Publikums gleich mit. Besonders nen Teile der Gesellschaft wiederzugewinnen. Wenn offensichtlich ist das in Ostdeutsch- sie sich erneut unverzichtbar machten und wirklich

land, und einer, der sich dar￿ber offen emp￿rt, ist die Bandbreite der Meinungen, sozialen Schichten

Reiner Haseloff, der Ministerpr￿sident von Sach- und Altersgruppen abbildeten. Dann lie￿e sich sicher

sen-Anhalt (CDU): ￿Das ￿ffentlich-Rechtliche ist leichter ￿ber mehr Freiheiten im Netz f￿r ARD und

Westfernsehen geblieben￿, sagt er. ￿Vor der Wende ZDF reden. Und die m￿ssten ihrerseits weniger Sorge

war dieARD ein anderes Wort f￿r geistige Freiheit, haben, an Reichweite zu verlieren, wenn sie auf Dinge

heute ist sie ein die Medienunternehmen Sinnbild daf￿r, dass Ostdeutsch- verzichten, private genauso

land fast nur bei negativen Ereignissen interessiert. gut anbieten k￿nnen.

Die Nachrichtensendungen im Ersten bilden den Undenkbar ist das nicht. Denn zur Dialektik in

Osten nicht fair ab.￿ ARD und ZDF geh￿rt, dass jenseits des uns￿glichen

Eine Erkl￿rung daf￿r hat Haseloff auch: ￿Systeme Rundfunkstaatsvertragsgeb￿hrenfindungsprozesses

werden von Menschen gemacht, und ich w￿sste zum bereits Orte existieren, an denen sich so eine Zukunft

Beispiel nicht, dass Ostdeutsche in der Fernsehredak- erahnen l￿sst. Diese Orte liegen, wie ￿blich in gro￿en

tion im Hauptstadtb￿ro derARD arbeiten. Da muss Organisationen, eher am Rand, auf Inseln, die der

man sich nicht wundern, wenn der Blick auf den erstarrtenLandmasse vorgelagert sind.

Vor einem Osten ein Westblick bleibt.￿ Auf Nachfrage nennt gut Jahr haben ARD und ZDF davon

die ARD zwar einen Kollegen im Hauptstadtb￿ro, ein ganzes Archipel aufgesch￿ttet und es ￿Funk￿ ge-

der aus dem Osten stammt und f￿rs Fernsehen nannt. Funk ist denn auch kein Sender im klassischen

eine arbeitet. Aber die These von Haseloff st￿rkt das eher. Sinne, sondern Sammlung von 60 Formaten,

Weiter untermauert wird sein Eindruck durch die ausschlie￿lich im Netz zu sehen sind: auf Face-

einen internenBericht der ARD aus dem November. book, YouTube, Instagram und Snapchat. Dort unter-

Dieser listet auf, wie viele ostdeutsche G￿stein diesem wandert der Rundfunk sich selbst, um sich zu retten.

Jahr in den etwa 150 Talkshows von Anne Will, San- Ein paar von den Inseln sind auch schon wieder andere wachsen und ziehen Besucher dra Maischberger, Frank Plasberg (hart aber fair) untergegangen,

an, so wie Deutschland3ooo. sowie im Presseclub eingeladen waren. Als ostdeut- Das innenpolitische

schen Gast klassifiziert dieARD darin unteranderem Video -Format wendet sich an Leute von 18 bis 29

Hans-Ulrich J￿rges. J￿rges, bis zu diesem Jahr in der Jahren, also genau an jene Zuschauer, die ARD und ZDF der f￿r einen audiovisuellen Chefredaktion des Magazins stern, hatte die DDR im jenseits Tagesschau Seniorenteller halten. Jahr 1957 verlassen. Da war er sechs Jahre alt, und

trotzdem muss er nun als Ossi herhalten ￿ und nicht Frontfrau ist die Moderatorin und Journalistin Eva Schulz, und sie ￿ber Deutschland3ooo, dass nur er. So versucht die ARD ihren Mangel an ost- sagt

￿die Redaktion vor welche deutschen G￿sten zu kaschieren und deren Quote jedem Beitrag festlegt, User innerhalb der Generationwir erreichen wollen￿. Und wenigstens auf etwa f￿nf Prozent zu hieven. hinterher wird Ein Video ￿ber Armut Daraus zieht Ministerpr￿sident Haseloff den analysiert: wurde Schluss: ￿Wir Ostdeutschen finanzieren das Erste zum Beispiel 260000 -mal auf Facebook an- und Programm und das ZDF mit, kommen dort aber geschaut mehr als 3000-mal geteilt. In der nach- stellten Schulz und ihre Re- kaum vor.￿ Und wenn die Sender selbst einen wie folgenden Betrachtung

dakteure fest, dass ￿viele Menschen den Beitrag geteilt Haseloff fast verloren haben, muss man nicht gr￿-

warum die AfD ihre haben, die vermutlich selber arm sind￿. Die Kom- beln, W￿hler gegen den zwangs- weiseerhobenen Beitrag mobilisieren kann. ￿Zurzeit mentare unter dem Beitrag lie￿en diesen Schluss zu. zugewinnen.

Schulz selber sie wollte vor eineinhalb ￿hnliches gelang miteinem Video ￿bers Hand- sagt, Jahren einfach mit dabei sein, bei Funk. Die Uni hatte sie werk, ￿Meister statt Master￿ (450 000 Aufrufe), den noch nicht abgeschlossen, da h￿rte sie von viele Handwerksbetriebe teilten. Wenn man bedenkt, ganz einem Treffen, das die verantwortlichen dass auch ein Beitrag ￿ber die Wahlwerbespots der ersten als ￿Hackathon￿ deklariert hatten. Und Parteien zur Bundestagswahl mehr als eine halbe Mil- Manager Schulz fand die Idee richtig: die ￿ffentlich - lion Mal gesehen wurde, vor allem von J￿ngeren, ist genau Rechtlichen zu hacken, sie auseinanderzunehmen, Deutschland3ooo ein Beispiel daf￿r, wie es ARD und

um sie neu ZDF gelingen kann, verlorene Zuschauer zur￿ck- zusammenzusetzen.

ZDF-Intendant Thomas Bellut ￿ber die Glaubw￿rdigkeitskrise der Geb￿hrensender, die

Konkurrenz durch US-Konzerne und den Nordkorea-Vergleich von Mathias D￿pfner

DIE ZEIT: Die ￿ffentlich -Rechtlichen stehen den wir uns in Legitimationsdiskussionen.

ZEIT: unter gro￿em Druck, und die Verantwortlichen Die Sender gelten als notorisch unbeliebt. Bellut: Das stimmt nicht. Auch wenn das Liebes- ducken sich weg. Warum sind sie so scheu? Thomas Bellut: Ich bin doch hier! level gef￿hlt h￿her sein k￿nnte. ZEIT: Sie den Zuschauer, Rundfunk- ZEIT: Das freut uns. Ist das ￿ffentlich-rechtliche zwingen

Fernsehen wirklich existenziell bedroht? geb￿hren zu zahlen, mehr als sieben Milliarden

Euro Wie soll er Sie da lieben? Bellut: Die Lage ist ziemlich schwierig, wie schon pro Jahr. Bellut: seit vielen Jahren. Nicht nur in Deutschland, in Er sieht uns dadurch kritischer. Deshalb ich doch rund meiner ganz Europa. Seitdem ich denken kann, befin- verbringe 30 Prozent Arbeitszeit damit, das Programm des ZDF in positiv auf unseren Erfolg auswirkt.

Anh￿rungen, Podiumsdiskussionen oder Ge- ZEIT: Das gilt vielleicht f￿r das ZDF,

spr￿chen in Gremien zu verteidigen. So viel zu aber nicht f￿r die ARD. Die macht

Ihrem Vorwurf, wir w￿rden uns wegducken. mit ihren kostenfreien Nachrichten

ZEIT: Ihr Intendanten -Kollege Stefan Raue vom und Artikeln im Netz den Zeitungen

Deutschlandradio spricht von einem heftigen doch brutal Konkurrenz.

Klimawechsel, in dem sich die Sender bef￿nden

und der sie noch lange begleiten werde. Bellut: Ich bin davon ￿berzeugt, dass f￿r alle ￿f-

Bellut:Vielleicht bin ich den Sturm einfach schon fentlich-rechtlichen Sender das Bewegtbild die

gewohnt und abgeh￿rtet. In Deutschland hat die Zukunft ist. Darin sind wir besser als alle ande-

Fl￿chtlingskrise die politische Atmosph￿re ver- ren. Und darauf konzentrieren wir uns.

￿ndert. Mit der AfD ist erstmals eine Partei in ZEIT: Und trotzdem fordert D￿pfner die Minis-

mehreren Landesparlamenten vertreten, die das terpr￿sidenten auf, den Sendern klare Grenzen

￿ffentlich-rechtliche System ablehnt. Das wirkt zu setzen. Nur Staatsfernsehen und Staatspresse

sich nat￿rlich auf die Diskussionsatmosph￿re aus. im Netz, so der Springer-Chef, das sei eher ￿et-

ZEIT: Sie stecken in einer Glaubw￿rdigkeitskrise. was nach dem Geschmack von Nordkorea￿.

Bellut: Wir f￿hren eine Diskussion. Bellut: Ich habe mich doch schwer gewundert

ZEIT: Die ARD und das ZDF m￿ssen sich mit ￿ber diese Aussage, da sie durch nichts ￿ weder

- dem Vorwurf auseinandersetzen, das ￿ffentlich bei der ARD noch beim ZDF ￿ gest￿tzt wird. Ich

Rechtliche berichte abseits der Wirklichkeit. Das glaube, er wollte einfach eine k￿mpferische Rede trifft jedes Medium ins Herz. auf dem Verlegertag halten. Das passte halt in die

Bellut: Das tut weh, weil es nicht stimmt. Auf Dramaturgie dieser Veranstaltung. Da ich auch

dem H￿hepunkt der Fl￿chtlingskrise gab es diese Historiker und Politologe bin, empfehle ich die

Vorw￿rfe vermehrt. Die Auseinandersetzung ist Lekt￿re von Wladimir Iljitsch Lenins Was tun?.

sie wichtig, hinterl￿sst beim Publikum Wirkung. Lenin spricht ￿ber die Rolle von Staatsmedien. Die ZEIT: Menschen beginnen zu zweifeln. Sie seien der Transformationsriemen des Willens

Bellut: Zweifel zur Demokratie dazu. geh￿ren der Regierung. Aber diese Funktion erf￿llen wir Ein Drittel des ist Publikums skeptisch gegen- definitiv nicht. Die Polemik ist gef￿hrlich. Nat￿r-

￿ber den Inhalten. Das deckt sich mit der etwa lich d￿rfen wir uns nicht in eine Echokammer Gruppe, die sich Wahlen verweigert. Aber lassen des Schreckens zur￿ckziehen, wir m￿ssen uns mit Sie uns doch ehrlich miteinander umgehen. der Herausforderung, die uns die Digitalisierung ZEIT: Bitte! stellt, auseinandersetzen. Google und Amazon Bellut: Die Gereiztheit in dieser Debatte hat ih- sind wohl schwieriger zu kritisieren, denen ist ren Ursprung in den Anfeindungen im Zuge der Kritik aus Deutschland am Ende auch egal. Aber Ver￿nderungen durch die Digitalisierung. Das die ￿ffentlich-Rechtlichen sind ein bedeutsamer Netz stellt f￿r uns, genauso wie f￿r die Verlage, Teil dieser Republik, deshalb findet Kritik an uns eine riesige Herausforderung dar. gr￿￿eren Widerhall. ZEIT: Mathias D￿pfner, Chef des Springer - ZEIT: Kritik an amerikanischen Unternehmen Verlags, warf den ￿ffentlich-Rechtlichen vor, die ist auch einfacher als Selbstkritik. Geb￿hrenmilliarden zu missbrauchen, um den

Zeitungsverlagen in Deutschland Schritt f￿r Bellut: Die

Schritt die zu entziehen. Er Existenzgrundlage zon, Google, Facebook und Netflix beherrschen nahm vor allem die ARD in die Mangel. Das den Markt, sie sind m￿chtig. Ich kann nur hof-

ZDF, er, verhalte sich deutlich besser sagte ... fen, dass wir aufh￿ren, uns in Deutschland ge-

Bellut: ... vielen Dank f￿r die Blumen, aber es genseitig Vorw￿rfe zu machen. Wir sollten uns bringt nichts, das ZDF die ARD in Stel- gegen als Qualit￿tsmedien gemeinsam darauf konzen- lung zu bringen. trieren, in m￿glichs,t gro￿er Zahl zu ￿berleben. ZEIT: Hat denn recht? D￿pfner ZEIT: Ihre Zukunft ist durch Geb￿hrengelder

Bellut: ich Ihnen mal was: Ich habe noch Jetzt sage gesichert. Die Zeitungen k￿nnen nicht ￿ber- keine einem einzige Klage von Verleger oder Chef- leben, wenn auch noch die deutschen Geb￿hren- redakteur wir vom ZDF w￿rden mit unse- geh￿rt, sender ihre Angebote kostenlos ins Netz stellen. rem im Angebot Netz Verlagsangebote konter- Bellut: Nat￿rlich haben wir das Gl￿ck, unsere Gesch￿ftsmodelle zerst￿ren. karieren, Als ich hier Inhalte ￿ber Rundfunkbeitr￿ge finanzieren zu

Intendant wurde, habe ich zahlreiche k￿nnen. Die Verlage nicht, die m￿ssen das re-

finanzieren. Aber die Konkurrenz durch die US- Gespr￿che mit Verlegern gef￿hrt, auch Konzerne trifftauch uns. Bei YouTube etwa wurde mit Herrn D￿pfner, und ich kenne die mit hochgeladenen Inhalten des ZDF Geld ver-

Interessen. Wir haben uns in den Text- dient, inde,rn dort Werbung platziert wurde. Die

auf unserer Internetseite zu- beitr￿gen Kreativen hatten davon nichts. Heute haben wir

r￿ckgenommen, was sich nicht immer immerhin eine Technik, die diese Form des illega- Bellut: Wir eine riesige

len Geldverdienens auf YouTube verhindert. Wir Reform hinter uns, sparen zehn Pro-

brauchen f￿r die Zukunft Nutzungsmodelle, von zent unserer Mitarbeiter ein. Das ZDF

denen auch die Kreativen profitieren. kostet den Beitragszahler im Monat

ZEIT: ARD und ZDF hatten mit Produzenten 4,36 Euro. Nicht wir, sondern die Regionalsender

versucht, eine Plattform namens Germany's der ARD sind teuer. Das ist kein Vorwurf. Regio-

Gold aufzulegen, eine Art deutsches Netflix nale Berichterstattung ist wichtig, gerade in Zei-

Bellut: Pro Sieben, Sat.l und RTL hatten ein ten, in denen viele Menschen nicht nur in Ost-

￿hnliches Wirwollten mit diesem Video- deutschland das Gef￿hl Konzept. haben, nicht genug

on-Demand-Angebot Eink￿nfte erzielen ... beachtet zu werden. Also: Wir werden weiter

ZEIT: Das Bundeskartellamt verweigerte die Ge- reformieren, aber nach dem Personalabbau m￿s-

nehmigung. sen wir auch wieder junge Leute einstellen. Unser Bellut: Ja, und seitdem herrscht Stillstand. Altersdurchschnitt liegt bei 49 Jahren.

ZEIT: ARD und ZDF k￿nnten mit ihren Geb￿h- ZEIT: J￿ngere Kollegen sind g￿nstiger. renmilliarden den Markt dominieren. Verstehen Bellut: Darum geht es nicht. Wollen wir Junge Sie die Bedenken des Kartellamtes da nicht? erreichen, brauchen wir ihre Kreativit￿t. Bellut: Sollen wir lieber tatenlos zuschauen, wie ZEIT: Sie w￿rden also beim ZDF auch ohne eine die Amerikaner unseren Markt beherrschen? Im- Erh￿hung auskommen?

mer, wenn in Deutschland versucht wird, etwas Bellut: Wissen Sie, wann es die letzte Erh￿hung

Gr￿￿eres zu machen, es den Kartellhammer. gibt gab? 2009! ZEIT: Klingt frustriert. K￿nnte das ZDF nicht ZEIT: Was halten Sie vom Vorschlag Horst See- ein Format starten? eigenes hofers, ARD und ZDF zusammenzulegen?

Bellut: Wir halten uns f￿r stark, aber daf￿r sind Bellut: Nichts da! Unsere Gesellschaft leidet eher

wir auf dem Markt zu klein. Das erfordert teure an einem Mangel an journalistischen Stimmen Infrastruktur. Selbst die BBC hat ihre kommerzielle als am ￿berfluss. Es ist ein Irrtum, zu glauben, Antwort auf Netflix und Co. aufgeben m￿ssen. dass der Tagesschau -Zuschauer r￿berginge zur

ZEIT: Stillstand k￿nnte die Abkehr von noch heute-Sendung. Die Sendungen unterscheiden mehr jungen Zuschauern bedeuten, von denen sich nahezu jeden Tag. Der Wettbewerb zwischen schon jetzt viele lieber Facebook und Netflix nut- der ARD und uns um die besten Interviews und zen. Werden Sie und Ihre Kollegen bei ARD und Reportagen ist wichtig, weil er Qualit￿t sichert. ZDF bald ausschlie￿lich Fernsehen f￿r Senioren St￿ndig wird ￿ber die riesigen Rundfunkgeb￿h- machen? Der Altersdurchschnitt Ihrer Zuschauer ren diskutiert, aber allein f￿r Netflix geben die liegt bei 62 Jahren. Nutzer im Monat mehr als doppelt so viel aus Bellut: In meinem Job ist man nie ohne Sorgen, wie f￿r das ZDF. klar m￿ssen wir Neues ausprobieren. Aber seit ZEIT: Vielleicht ist das Angebot einfach besser. Jahren versuche ich den Zeitungen zu erkl￿ren, Vielleicht richten Sie sich bei ARD und ZDF zu dass wir beim ZDF prozentual genauso viele junge sehr nach den Quoten. Sind Sie zu ￿ngstlich? Zuschauer haben wie Mitte der Neunziger.

ZEIT: Das ist nicht Ihr Ernst?! Bellut: Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Bellut: Doch! Das liegt am Erfolg von ZDFneo, Ich erinnere mich an die Einf￿hrung der heute- ZDFinfo und den Netzangeboten. Wir k￿nnen show, f￿r die ich als damaliger Programmdirektor das Hauptprogramm nicht radikal verj￿ngen, verantwortlich war. Die Quoten der ersten Sen- ab& die Verj￿ngung ￿ber unsere Digitalkan￿le dungen waren lausig. Jan B￿hmermann ist auch erreichen. Dieses Konzept ist klar aufgegangen. nicht drin, weil er enorme Quotenerfolge hat. Wir Das zerst￿rt jetzt ein Klischee bei Ihnen, oder? haben 2017 ￿ber 220 unabh￿ngige Preise bekom- ZEIT: Warum gelingt es den Hauptprogrammen men. Wir k￿nnen also nicht alles falsch machen. nicht, mehr j￿ngere Zuschauer zu gewinnen? ZEIT: Es reicht noch nicht aus. Vielleicht sollten Bellut: Uns setzt die Aufsplitterung des Marktes in Sie Ihr Unterhaltungsprogramm reduzieren. mittlerweile rund 300 Sender in deutscher Spra- Bellut: Bitte nicht schon wieder diese Vorw￿rfe. Wir che zu. Die j￿ngeren Zuschauer suchen sich ge- werden weder auf den Bergdoktor noch auf Fu￿ball- zielt die Dinge, die sie interessieren. Unsere ver- berichterstattung verzichten. Wir sind kein Sparten- l￿sslichste Gruppe ist die der ￿lteren, die sich eben sender, sondern eine relevante, hochqualitative am meisten f￿r politische Informatio- gesellschaftliche Plattform. Das ist unser Auftrag. nen interessieren. Soll ich als Konse- ZEIT: Dann sollten Sie sich aber nicht von der deren Alters- quenz daraus Talkshows, Bundeskanzlerin die Rahmenbedingungen des struktur nicht jung ist, absetzen? Oder Kanzlerduells bestimmen lassen. Das kratzt an der investigative Formate wie Frontal2l? Glaubw￿rdigkeit der ￿ffentlich-Rechtlichen. ZEIT: Welche Reformen stehen bei Bellut: Vorsicht, es handelte sich nicht um einen Ihnen an? Eingriff in die journalistische Unabh￿ngigkeit. Es ging nicht um die Art der Fragen, sondern um die den Aufstieg der AfD?

Struktur der Sendung. Ich w￿rde nie einen Ver- Bellut: Das ist eine sehr schwierige Frage. Der Vor-

wurf an uns ist nicht fair. Wir haben auch die sto￿ gegen Unabh￿ngigkeitsregeln akzeptieren. Jage

ZEIT: Es war keine journalistische Glanzleistung. in der Fl￿chtlingskrise nicht absichtlich besch￿nigt.

Bellut: Ein Duell war mir lieber als kein Duell. Sie ZEIT:. Haben Sie die Angst der Menschen hierzu-

haben recht, es war eine Sendung mit einer nicht lande ausreichend abgebildet, die durch die Unbe-

ganz gelungenen Themensetzung und Dramaturgie. rechenbarkeit dieser Krise entstanden ist?

ZEIT: Vier Moderatoren waren einfach zu viele. Bellut: Wir Medien haben uns wohl gescheut, bei

mit Bellut: Wenn Sie meinen, jede Ver￿nderung zum Migranten und Fl￿chtlingen, gerade auch

Positiven w￿re zu begr￿￿en gewesen, dann stimme R￿cksicht auf die gut integrierten Zuwanderer,

ich Ihnen zu. Vier sind zu viel, wir haben uns zwei kritischer nachzufragen. Insbesondere beim Thema

Moderatoren gew￿nscht. Ich h￿tte mir auch vor- Ausl￿nderkriminalit￿t. Es wurde nicht verdr￿ngt, stellen k￿nnen, ARD und ZDF losen, wer es macht. aber es war wohl eine H￿rde. Aber wir d￿rfen nun

auch nicht unter Generalverdacht Beim n￿chsten Mal w￿re der andere dran gewesen. jeden Fl￿chtling

stellen. Da hilft nur der Versuch, tats￿chlich die Das w￿re aber sicher nicht so gut angekommen. Wahrheit zu finden. ZEIT: Es zeigt eine Eitelkeit unserer Branche.

Bellut: Ich nicht. widerspreche Das Gespr￿ch f￿hrte Cathrin Gilbert ZEIT: Sind wir Journalisten mitverantwortlich f￿r

ZDF-Intendant

Thomas Bellut VDZ-Pr￿sident appelliert an Politik sei keine Frage, dass hier der Wettbewerb schriften ausgegeben, sagte Ihemann.Es verzerrt werde. Wenn die L￿nderchefs, gebe 150 neue Titel pro Jahr. Vierzig Pro- RudolfThiemann, der neue Pr￿sident des die ￿ber dieses Thema diskutieren; den zent der Titel am Markt seien weniger als Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger ￿ffentlich -Rechtlichen noch mehr Aktivi- zehn Jahre alt. Zwar seien die Auflagen (VDZ), ist entschieden gegen gr￿￿ere t￿ten im Netz als bisher erlaubten, w￿rde r￿ckl￿ufig, die Reichweiten aber n￿hmen Spielr￿ume der ￿ffentlich-rechtlichen Sen- das au￿erdem den Finanzbedarf der Sen- zu. Zugleich wachse bei den Werbetreiben- der im Internet. ￿Es kann nicht sein, dass der erh￿hen, sagte Thiemann. den mit Blick aufdas Internet die Skepsis, die Begrenzung ￿ffentlich-rechtlicher Insgesamt sieht Thiemann, der seit ￿dass die Klickwirtschaft nicht nachwei- presse￿hnlicher Angebote aufgeweicht 1998 Inhaber und Verleger der Liborius sen kann, was sie bringt". Die Verlage - wird", sagte er der Deutschen Presse Verlagsgruppe ist und Anfang November m￿ssten sich auch angesichts dessen noch Agentur. "Wenn die Ministerpr￿sidenten als Nachfolger von Stephan Holthoff-Pf￿rt- mehr als bisher um die Werbewirtschaft hier keine klare Schranke setzen, dannist ner an die Spitze des VDZ gew￿hlt wurde, bem￿hen: ￿Die Werbekunden schalten vollkommen klar, dass vielen Verlagen die Aussichten der Branche aber positiv: Anzeigen, wenn wir nachweisen, dass es dasWasser im Internet abgegraben wird." ￿Die Leute wollen lesen, sie werden lesen, besser ist,bei unszu werben." F.A.Z. Die Angebote der ￿ffentlich-Rechtlichen die Zeitschrift wird nach hinge, lange-le- seien ￿ja nicht kostenlos, auch wenn sie ben." In jedem Monatw￿rden inDeutsch- dem User kostenlos erscheinen", und es land rund 240 Millionen Euro f￿r Zeit- Debatte Warum die ￿ffentlich-rechtlichen Sender und die Verlage mehr

gemeinsame Interessen als Konflikte haben.

Raue men auf 8o Zeilenreduziert Stefan werden, r￿umen ganze Seiten frei. Manche Texte stehen beispielsweise in der ￿Frank-

furter Allgemeinen Zeitung", im ￿Handelsblatt" und in Montagabend in Bonn. Die Medienpreise der Deutschen Bischofskonferenz und der katholischen Ein der ￿Welt". Auch in einem SPIEGEL-Titelwar in einerPole- Publizisten werden vergeben. Pr￿miert wird eine mik vom ￿Staatsfunk" die Rede. Reportage von Claas Relotius, die im SPIEGEL erschienen In wutschnaubenden Texten von sonst abgewogen und ist. Eine und im besten packende, pr￿zise Sinne empathi- zierlich formulierenden Autoren verschwimmen die Gren- sche Reportage ￿ber zwei Geschwister die aus Aleppo, zen von Kommentarund Bericht, die Angegriffenen kom- nach der Flucht in der T￿rkei sind gestrandet und dort men in der Regel nicht zu Wort, inhaltliche Kritik wird mit 300 Kilometer voneinander entfernt f￿reinen Hungerlohn falschen Gehaltsangaben und angeblichen Privilegien der ihr Lebenfristen. Eine Schauspielerin tr￿gt den bewegen- ￿ffentlich-rechtlichen Redakteure vermischt, es wimmelt den Text vor, der traumhaft sicher den Ton trifft, eine von Reizw￿rtern wie ￿aufgeblasen", ￿unn￿tz", ￿b￿ro- sch￿ne und klare Sprache ohne ￿ Betroffenheitsfloskeln. kratisch", ￿tr￿ge", ￿￿beraltert", ￿￿berfl￿ssig" bis hin zur Die Laudatorin w￿rdigt zu Recht die Sogwirkung dieses unseligen ￿Nordkorea" -Provokation des Springer-Chefs unpr￿tenti￿sen,aber so trefflichen Textes. Mathias D￿pfner, den man als Meister der Formulierung Als Zuh￿rer kommt man ins in Gr￿beln, gerade diesen kennt und der den Dreiklang ￿￿ffentlich-Rechtliche /Staats- hysterischen in es um Zu- Monaten, denen scheinbar die rundfunk /Nordkorea" genauso komponiert wie beabsich- kunft der Printverlage und des ￿ffentlich-rechtlichen Rund- tigt hat. Die Protagonisten dieserKampagne machen ihren funks geht. In in alle Zeiten, denen seri￿sen Medien unter Lesern selten deutlich, dass sie hierjournalistisches Terrain dem Trommelfeuer der ￿L￿genpresse" -Schreih￿lse weiter verlassen und selbst Partei sind. Wochenlang verging kaum ihrer Arbeit und ihrer Aufgabe nachgehen m￿ssen. Man ein Tag ohne Angriffe unter die G￿rtellinie. Das offensicht- kommt als ins Zuh￿rer Gr￿beln, wie es gelingen konnte, liche Ziel: die ￿ffentlich-rechtlichen Sender und ihre Mit- aus der Diskussion ￿ber die Nachverwertung von Film- arbeiter l￿cherlich zu machen, ihnen den professionellen im Netz und die produktionen Neuformulierung eines Te- Respekt zu entziehen, sie zu delegitimieren. Das sind keine lemedienauftrags f￿r die ￿ffentlich -Rechtlichen einen ve- Kollegen, hei￿t die Botschaft, und das schmerzt uns ￿ffent- ritablen Bruder- und Schwesternkrieg zwischen Printbran- lich-rechtliche Zeitungsfans, und diese Erfahrung werden che und Zaun Weile auch der ￿ffentlich-rechtlichem Rundfunk vom zu wir eine ganze mit uns herumtragen, wenn brechen, und das tief der, ist sicher, greifende Folgen f￿r Pulverdampf verzogen ist. das Verh￿ltnis von Zeitungen und ￿ffentlich-rechtlichem

H￿rfunk und Fernsehen haben wird. Das schie￿t ei- alles es klar zu sagen: Das duale System mit kom- merziellen und ￿ffentlich-rechtlichen Medien ist nem durch den wenn man sich mit einer Um Kopf, so einzig- politisch gewollt, verfassungsrechtlich geboten und artig guten Reportage besch￿ftigt und sp￿rt, welchen ho- publizistisch fruchtbar. Und dieses Konkurrenzverh￿ltnis hen Wert seri￿se, sensible, elegante, empathische, pr￿zise bedeutet Spannungen, Interessenkonflikte und Streit. Nur und verst￿ndliche der in sich Angebote Qualit￿tsmedien braucht dieser Streit keine polemischen Leerformeln wie tragen. Relevant und und auch unterhalt- sch￿n, wichtig Staatsrundfunk oder Kapitalistenpresse. Wir sind alle er- sam, auf ganz besondere Weise. wachsen und professionell genug, um mit politischem oder Das ist keine eines der Einzelmeinung Journalisten, vor ￿konomischem Druck umzugehen. Nat￿rlich ist Kritik an Kurzem Intendant ist. Das Hohelied der geworden ge- uns ￿ffentlich -Rechtlichen und unseren Programmen not- druckten von fast Reportage wird allen Kolleginnen und wendig, wichtig und erw￿nscht. Und nat￿rlich hat auch Kollegen der￿ffentlich-Rechtlichen Ohne ￿ber- gesungen. manches im eigenen Umgang mit denVerlagen und Print- Es Fans deutschen treibung: gibt keine gr￿￿eren der Qua- kollegen zur Entfremdung zwischen den beiden journa- lit￿tszeitungen und -zeitschriften als die von Mitarbeiter listischen S￿ulen unserer Gesellschaft beigetragen. Wie ARD, ZDF und Co. Wenn viele den Deutschlandradio, ￿berspitzt: Themen saugen wir t￿glich aus Zeitungen, ohne ich mir die Abo -Listen der Redaktionen anschaue, frage die Quelle unserer Erkenntnisse immer korrekt zu nen- ich mich manchmal, wer noch Zeitungen lesen wird, wenn nen? Wie oft geht der eine oder andere Welterkl￿rer in es die ￿ffentlich -Rechtlichen nicht mehr sollte. geben unseren Redaktionskonferenzen mit Anregungen und Wenn sie sind, wie es zwei - Kommentaren diewir in ￿hnlichen ￿abgestorben" bis dahin hoch hausieren, sp￿ter ganz gesch￿tzte Kollegen einer Sonntagszeitung angeregt haben. Formulierungen in den Leitartikeln der Tageszeitungen Genau das macht die gro￿e Verwirrung dieser Tage aus. lesen? Haben wir den wirtschaftlichen Kampf der Verlage Viele die beim Kollegen, Rundfunk arbeiten, haben wie nach dem Einbruch des Anzeigengesch￿fts wirklich ernst ich Phasen ihres erlebt, wichtige Werdegangs bei Zeitungen genommen? Hat es uns nachdenklich gemacht, als viele waren Reporter oder Redakteure bei kleinen oder gro￿en Verlage mit ihren Presseh￿usern aus den Innenst￿dten in

Verlagen. Die Liebe zu Print ist uns auch nach allen vielen die Gewerbegebiete vor der Stadt gezogen sind? Waren Jahren Seit Monaten geblieben, und nun das. ein Dauer- wir solidarisch, als Zeitungstitel aufgegeben und vieleRe- in beschuss. Zeitungen, denen sonst auch komplexe The- dakteure und Redakteurinnen entlassen wurden? Haben

wir die neue Welt des Internets nicht zun￿chst blo￿ als neuen und grenzenlosen Kontinentgesehen, den es zu er- sie selbst ￿berhaupt nicht mehr produzieren lassen, weil obern auch bei den galt? Nein, ￿ffentlich -Rechtlichen gab sie ihnen offensichtlich nicht lukrativ genug erscheinen? und und gibt es kleine gro￿e S￿nden, diezur Folge haben, War es das wert? Meine Antwort mag wenig ￿berra- dass sich vielePrintkolleginnen und -kollegen in ihrerbe- schend sein: Ich finde, dass der Interessenkonflikt zwi- sonders angespannten Situation wenig respektiert und schen den Verlegern und den ￿ffentlich-Rechtlichen die- nicht kollegial behandelt f￿hlen. Und vielleicht sind wir sen giftigen, selbstzerst￿rerischen undkleingeistigen Krieg manchmal auch etwas empfindlich, wenn wir jede Kritik nicht wert war. Wer immer noch nicht begriffen hat, wel- an uns gleich als Angriff auf die Demokratie ￿berhaupt che Gefahren wirklich drohen, der konnte bei den Me- interpretieren. dientagen in M￿nchenvor wenigen Wochen einen guten

Dennoch: Die seit Monaten andauernde Kampagne Einblick erhalten. Der Burda -Manager Philipp Weiteschil- einigerVerlagsh￿user ist von anderemKaliber, der unver- derte dort, auf wie dramatische Weise die Werbeerl￿se hohlene Druck auf Staat und Parteien ohne Ma￿ und das von den klassischen Medien weg zu den neuen globalen Konzernen wie Facebook, Google und Co. verlagert wer- kriegerische Vokabular auch im Konjunktiv oder Irrealis den. Und auch die RTL-Chefin Anke Sch￿ferkordt machte eigentlich weit unter Niveau. deutlich, wie ￿berm￿chtig stark und alles verschlingend War es das wert? Der Kampf um den Markt im Internet? diese globalen Player auch den europ￿ischen Medienmarkt Glauben die Verlage wirklich, dass die Vernichtung oder tief greifend ver￿ndern werden. das ￿Absterben" der ￿ffentlich -Rechtlichen die Finanzie- rung der Zeitungen ￿ber ihre Bezahlangebote im Netz si- der Pulverdampf hierzulande sich irgend-

Seit Jahren es cherstellen k￿nnen? einigen gibt Tages- wann verzogen hat, sollten die Gr￿ben wieder schau.de im Netz, hat das die Vormachtstellung von Wennverlassen werden. Kompromiss hei￿t das Zauber- und Focus.de in Bild.de, SPIEGEL ONLINE irgendeiner wort, das in den letzten Wochen der r￿den Kapitulations- Weise Nein! der ￿f- gef￿hrdet? W￿rde die Verdr￿ngung forderungen so aus der Mode gekommen zu sein scheint. fentlich-Rechtlichen aus dem Netz dazu f￿hren, dass es Wo sind die zentralen wirtschaftlichen Interessen der Ver- keine kostenlosen Info-Angebote mehr gibt? Nein! Face- leger im Netz? K￿nnen sich die ￿ffentlich-rechtlichen book und andere Giganten bieten jederzeit ￿ber ihre Angebote aus diesen Bereichen zur￿ckziehen, ohne ihre

Newsfeeds kostenlose Informationen, die von Pro- knapp 50 Kernauftr￿ge aufzugeben? Wo gibt es Kooperationsm￿g- zent der Nutzer in den USA als Nachrich- jungen wichtige lichkeiten, die den Wettbewerb nicht verzerren? Gibt es tenquelle werden. Und weiter: Gibt es die sagen- gesehen m￿glicherweise Clearingstellen, durch die die Konflikte haften Seiten noch im Netz? presse￿hnlichen ￿berhaupt kollegial und kompromissorientiert bereinigt werden, ohne Nein! Wer die der findet Angebote Verlage betrachtet, das lautstarke Herbeirufen des Staats? Ich bin derzeit nicht dort mit Pressetext kaum noch etwas zu tun hat. alles, was besonders optimistisch, es ist viel zerst￿rt worden in den Fotogalerien, Bewegtbild, animierteGrafiken, Streaming, Monaten der gro￿en Kampagne. Aber vielleichthat ja einer TV-Produktionen ohne dieprivaten Angebote ha- Lizenz, der Beteiligten den Mumm, mal die Verlegerkongresse sein ben sich in den letzten Jahren den Multimediaangeboten zu lassenund Kompromisse zu wagen. Wir ￿ffentlich-recht- der ￿ffentlich -Rechtlichen sp￿rbar angen￿hert. Warum? lichen Zeitungsfans hoffen es. Weil presse￿hnliche Auftritte im Netz f￿r ein breites Pu- Warum also Raue, 58, ist seit dieses Jahres Intendant blikum nur wenig attraktiv sind. dieser Krieg September Deutschlandradio. der Verleger f￿r ein Verbot der presse￿hnlichen Angebote f￿r ARD und andere, f￿r ein Verbot von Angeboten, die gespanntsein,obdieL￿nderbeziehungsweise die

nannteAGauchdieLandesmedienanstaltenauffordern, epdDerzeitbefassensichdieL￿nderintensivmit selbstVorschl￿gezurStrukturver￿nderungvorzulegen. demThema￿Strukturreformdes￿ffentlich-rechtlichen ARD, Rundfunks￿. ZDFundDeutschlandradio haben Ende BislanghabensichdieL￿ndernichternsthaftmit SeptemberihrePapierezuderThematikdenL￿ndern derStruktur,densichver￿nderndenAufgabenund vorgelegt.DieMinisterpr￿sidentenkonferenzhatdiese derenErf￿llungdurchdieLandesmedienanstalten genommen, MitteOktoberzurKenntnis siealsersten wiederenFinanzierungbefasst.Nachwiederholten positivenSchrittbegr￿￿t,abernochNachbesserungen AufforderungenundMonitabez￿glichderpauschalen gefordert(epd41/17).DerProzesswirdsichernoch undnichtaufkonkretenFinanzbedarfsanmeldungen l￿ngereZeitinAnspruchnehmen,dienterdochunter und-￿berpr￿fungenberuhenden Finanzierungder anderemauchdemZiel,denAuftragdes desmedienanstalten inmehrerenKEF-Berichtenhatte rechtlichenRundfunks inder(digitalen)Zukunftzu dieKEFimSeptember2016inihremThesenpapier definierenundgegebenenfallszukonkretisierensowie ￿￿berlegungenzurModernisierungdesKEF-Verfahrens derAGAuftragund Strukturoptimierungder anstaltenderL￿nder ￿ausgef￿hrt:￿Nurca.einDrittel vonderzeit17,50Eurom￿glichststabilzuhalten. davon(gemeintistdasauf605MillionenEuro sch￿tzteBeitragsaufkommenderMedienanstaltenaus kannderBegriffunddasZielderBeitragsstabilit￿t demZwei-Prozent-Anteil inderZeitvon2013bis2016) nichtbedeuten,dassderRundfunkbeitrag wirdf￿rKernaufgaben(ZulassungundAufsicht) allgemeinerPreissteigerungenf￿ralleZeitbei gesetzt￿.Undweiter:￿EssolltekeineMittelzuweisung Eurofestgeschriebenbleibt.Denneinederartige vorBedarfspr￿fungerfolgen￿und￿die derFinanzausstattunggibtesbeikeiner staltensolltennurf￿rregulatorischeAufgabenAnteile ￿ffentlich-rechtlichenInstitutionin amBeitragsaufkommenerhalten.￿Wieinihrem20. siew￿reauch nichtmitder BerichtvomApril2016bekr￿ftigtedieKEFerneut, desBundesverfassungsgerichtsvereinbar. ￿dassderAnteilderLandesmedienanstalten ausdem Rundfunkbeitragsaufkommendringend￿berpr￿ftund InteressantistindiesemZusammenhang, dassdie gegebenenfallsangepasstwerden sollte￿.Deutlicher nisterpr￿sidentenkonferenzimHerbst2016aufDruck einzelnerL￿nderundderKommissionzurErmittlungdes Finanzbedarfs derRundfunkanstalten (KEF)aucheine Eigeninteressen ArbeitsgruppeunterLeitungdes Bremischen leichefsOlafJoachimeingesetzthat,diesicherstmals Nachmehrals30Jahrenistdiese￿berpr￿fungund An- mitden imLaufe derZeiterheblichver￿nderten passung ganzsicher￿berf￿llig.DaeineStrukturreform gabenundauchmitdernochnieernsthaftindenBlick nochvonniemandemindenL￿ndern ernsthaftinden genommenenFinanzierungderLandesmedienanstalten - - Mund genommenwurde,erscheintesangezeigt,sich mitderThematikn￿herzubefassen.DenndieAufgaben Erf￿llung Allerdingsgeh￿renzumAuftragderArbeitsgruppe derLandesmedienanstalten undihre sowieihr geblich soJoachimineinemBeitragin￿Promedia￿ Selbstverst￿ndnishabensichbein￿hererBetrachtung vomFebruar2017 wederkonkrete￿berlegungen,den docherheblichver￿ndert.Dahererscheinthiereine AnteilderLandesmedienanstalten am Rundfunkbeitrag Strukturreformdringenderforderlich. - Schaffung zuk￿rzennochdie einereinheitlichen ￿berrascht,- dienanstalt.Das denndiesebeiden Themen lassensichkaumausklammern,wennmansich sungsgericht1981vondenL￿ndern,beiderMedien- haftintensivmitdenAufgabenundderFinanzierung gesetzgebungeinebegrenzteStaatsaufsicht￿berden privatenRundfunk normieren,die derAufgabe derMedienanstaltenbefassenwill.DieEinschr￿nkung zu nur l￿ssteherbef￿rchten,dassersteinmallange￿berdie zudienenhat,￿dieEinhaltungderzurGew￿hrleistung ergangenenBestimmungen VergleichbarkeitderAufgabenundFinanzender derRundfunkfreiheit sicher- zustellen￿.Derfr￿hereDirektorderLandeszentrale medienanstalten debattiertwird,abersoschnellkeine f￿r SchrittezurUmsetzungderForderungenvon MedienundKommunikationRheinland-Pfalz,Manfred KEFundRechnungsh￿fengetanwerden,geschweige Helmes,formuliertedasso:￿EsgingimWesentlichen darum,Zuschauerreichweiten er￿ffnen,die denninRichtungStrukturreform,wiemansievon zu zuver- den￿ffentlich-rechtlichenSendernerwartet.Mandarf gebendentechnischenKapazit￿tenauszuschreiben,die BewerberandenVielfaltskriterienzumessenundihre wiederanmahnen,dasAusgabeverhalten invielenF￿llen wirtschaftlicheLeistungsf￿higkeitzuprognostizieren. DassdieErlaubniserteilungdanndieKontrolleund scharfkritisieren undeine￿berfinanzierungfeststellten. DiepauschaleMittelzuweisungf￿hrezueinernichtmit Einhaltung dergesetzlichen Voraussetzungen durchden WirtschaftlichkeitundSparsamkeitzuvereinbarenden Erlaubnisinhaber zurFolgehat,verstehtsichvon Haushaltsf￿hrungundtrotzentsprechender genderRechnungsh￿feseieinUmsteuernbeivielen gesagt: ging Zulassungs- Kurz Es umklassische und Medienanstalten nichterkennbar.Auchderfr￿here Aufsichtst￿tigkeit.Schon den80erJahren die in war DirektorderMABB,HansHege,bemerkteinderFAZ: Zahl derMedienanstaltenumstritten.Ob heute man ￿WennicheineguteFinanzierunghabe,istderDruck noch deren 14ben￿tigtgegen￿ber neun zurVer￿nderungnicht sogro￿.￿ funkanstalten,demZDFundDeutschlandradio,die alle erheblichumfangreichereAufgabenhaben,darfin Lediglich einmal,2004, wurdeeineGeb￿hrenerh￿hung Zweifelgezogenwerden.AbereinerReduzierungund aufgrunddermassivenKritikderKEFnicht Zusammenfassungvonohnehinmehrundmehr winkt,wasdensogenanntenZwei-Prozent-Anteilauf desweiteinheitlichenAufgabenstehenbislangf￿derale exakt 1,8989Prozentreduzierthat.Seitherist der EigeninteressenderL￿nder entgegen,diegerne￿ihre￿ Anteilabernichtmehrver￿ndertwordenundsp￿tere Landesmedienanstalten behaltenm￿chten,auchwenn Geb￿hrenanhebungensp￿ltenautomatischauchmehr derenAufgabenimmerwenigerwerden,wienochzu GeldindieKassenderMedienanstalten.Eswurdeauch zeigenseinwird. keine Finanzbedarfs￿berpr￿funginstalliert,obwohldie L￿nder 2004perProtokollnotizzum8. rungsstaatsvertragnocheinhelligdieAbsichtbekundet hatten,￿StrukturenundFinanzierungder enanstaltengemeinsamzu￿berpr￿fen￿. rungsstaatsvertragwurdenwegenderoffenkundigen Notwendigkeitbundesweit einheitlicher genzus￿tzlicheGremiengeschaffen,die einer zur schen invielenBereichenumgesetzteTransparenzder Aufbl￿hungdesgesamtenApparatsf￿hrten.Man lese Ausgabenwirdmerkw￿rdigerweisevonden nur einmal￿35 desRundfunkstaatsvertragsmitseinen enanstalten nichtgefordertundauchkaumpraktiziert. elfAbs￿tzen. Heutegibt nebender es Manchever￿ffentlichen nichteinmalJahresberichte ferenz(DLM)dieGremienvorsitzendenkonferenz,die undwoessolchegibt,sagensiewenig￿berAusgaben GesamtkonferenzderDirektorenund undMittelverwendungaus.DasbelegtaucheinBlick zenden,dieZAK,dieKJMunddieKEK, gerade was indieJahrb￿cherderDLM.Dies￿berrascht, beibundesweit einheitlichenEntscheidungen einer zu rensichdieLandesmedienanstalten dochfastnuraus VerkomplizierungundVerlangsamungvon einer￿ffentlich-rechtlichenAbgabe.Esfehltschlicht und Entscheidungsabl￿ufengef￿hrthat,wieviele aneinergesetzlichenRegelung,dieeineOffenlegung spielebelegen. medienrechtlichenUntersuchungen In derFinanzen undMittelverwendungvorschreibt. wurdefestgestellt,dassdadurcheineVerfestigungund Arrondierungbestehender Strukturenerfolgtsei,was nichtverwundere,weildieVorschl￿gevonden enanstaltenselbstgekommenundvondenL￿ndernnur SchautmansichheutedieT￿tigkeitender mitkleinenModifizierungenumgesetztwordenseien. enanstalten an,werdendieerheblichenVer￿nderungen imVergleichzumZeitpunktihrerGr￿ndungdeutlich. EbensowenighabensichdieL￿nderodereinevonihnen DieZulassungs-und Aufsichtst￿tigkeithatl￿ngstnicht zubeauftragendeKommissionbisher mitder mehrdendamaligenStellenwert.Fr￿herwurdeein rungderLandesmedienanstalten befasst,dieseitihrer wesentlicherTeilder AufgabenvonZulassungen Gr￿ndung￿berdensogenanntenZwei-Prozent-Anteil vaterRundfunkanbieter,vonFrequenzzuordnungenim an denRundfunkgeb￿hrenundheutigen UKW-Bereich,vonderKabelbelegung,vonder tr￿generfolgt.Diedaraus flie￿endenMittelstiegen derungvonMedienkonzentration imRundfunkbereich undsteigenautomatisch,wenndie fr￿heren und auchvon derDiskussionprogrammlicherInhalte funkgeb￿hrenundheutigenRundfunkbeitr￿gesteigen, desPrivatfunksbestimmt.DieseT￿tigkeitenhabenganz obwohl wederzuvoreineFinanzbedarfsanmeldungder erheblichanBedeutungverloren.DenndieZahlvon Medienanstalten erfolgte,geschweigedenneine Zulassungenistzur￿ckgegangenund auchdasdamit nanzbedarfs￿berpr￿fungund-ermittlung,wiediesbeim verbundeneVerwaltungsverfahrenhatsichimVergleich ￿ffentlich-rechtlichenRundfunkseitJahrzehnten eine zurZeitdesStartsdesPrivatenRundfunksaufgrund

AuchdasThemaMedienkonzentrationhatsichdurch h￿federL￿ndergenaudasseitfast20Jahrenimmer eineEntscheidungdesBundesgerichtshofsausdem Jahre2014im VerfahrenSpringergegendieBLMim alsLobbyisten desprivatenRundfunksundder erledigt,weildadurchdie netzbetreibersowiealsAgenturenf￿rallem￿glichen keiten derKommissionzurErmittlungderKonzentration Events,dieoftnursehrwenigodergarnichtsmit imMedienbereichgravierendbeschnitten wurden,wie ihrenAufgabenzutunhaben.Odergeh￿renetwa dieseselbsteinger￿umthat(epd5/14).ImUKW-Bereich zumBeispieldievonderLPRHessendurchgef￿hrten gibteskaummehrfreieFrequenzen,diezuverteilen Veranstaltungen￿RettetSiliconValleyden unddieKabelbelegungistinzwischenangesichts mus?￿,￿KreativerSonnengru￿ wiekreativeLeistungen derdurchDigitalisierungentstandenenumfangreichen denUnternehmenserfolgsichern￿oder￿Unterwegszur Kapazit￿tenebenfallskaummehreinThema,ganz digitalenArbeitswelt￿zumJob-derMedienanstalten? abgesehendavon,dasshierdieMedienanstalten inden letztenJahrendiebeidengro￿enKabelnetzbetreiber ￿Aufsicht￿￿berden￿ffentlich-rechtlichenRundfunk,in demsiesichetwaf￿rdieAbschaffungvonWerbungbei Fr￿hereDirektorenvonLandesmedienanstalten, wie diesemaussprechen,wasetwaderPr￿sident derBLM, etwaGerdBauervonderLandesmedienanstalt Saarland, SiegfriedSchneider,immerwiederfordert nat￿rlich habeneinger￿umt,dass oft￿einePolitikbetriebenwurde, nurimbestverstandenen InteressevonARDund ZDFund dievonkalkuliertenVerz￿gerungenundVerhindern keinesfallsimInteressedesprivatenRundfunks. Beiden einerAhndungvonveranstalterseitigenRechtsverst￿￿en Medientagen votiert,- M￿nchenhatSchneiderdaf￿r den bestimmtwaren,dievoneinerAuslotungvonGrauzonen PrivatenGelderausdenRundfunkbeitr￿genzugeben, desAufsichtsversagensbiszueinemUnterlassendes umdiesef￿rProduktionen vonpolitischenMagazinenzu Einschreitensreichten.￿Das warennochZeiten,alsder verwenden,weiljaauchdiePrivatendemGemeinwohl damaligeDirektorderLandesmedienanstalt verpflichtetseien.Hoffentlich hatSchneiderinzwischen NorbertSchneider,diePrivaten immerwieder ￿43Satz2desRundfunkstaatsvertragsgelesender anihrenAuftraginderdualenRundfunkordnung besagt,dassprivaterRundfunknichtausBeitragsmitteln erinnerteunddieVerflachungundBoulevardisierung derkommerziellenProgrammekritisierte;wennnur nochLiebezumGeldentscheideundnichtmehrLiebe zumProgramm,dannseimanaufkeinemgutenWeg.

starksichdieLandesmedienanstalten f￿rdie teressenderKabelnetzbetreiber unddaskommerzielle MitScripted-Reality-Programmenhatmansich Fernsehen einsetzen,gesetzlicheRegelungenignorieren zwischenauchabgefunden,nachdemAppelleandie undihrenAuftrag,VielfaltimKabelzugew￿hrleisten, privatenSendernichtwirklichetwasgefruchtethaben. offenbarf￿r obsolethalten.Dassmansichdabeigern AuchdiemassiveKritikundBeschwerdenanSendungen gegenden￿ffentlich-rechtlichen Rundfunkpositioniert, ￿DeutschlandsuchtdenSuperstar￿,￿Ichbinein Star Holtmichhierraus!￿oder￿Germany￿snextTop Model￿,wieetwadiedesDeutschenKulturrats,der EinBeispiel magdasillustrieren:2014wurdedas davorwarnte,dassdieseFormatemedialer Kultur-undBildungsfernsehprogrammdesBayerischen rohung- Behandlung Rundfunks,BR-alpha,inARD-alphaumbenannt,um undmenschenverachtender von JugendlichennichtohneFolgenaufunsereGesellschaft dieZugeh￿rigkeitzum ARD-Programmverbundzu bleibenk￿nnten,habenkaumReaktionenbeiden deutlichen.AnInhaltundderalleinigenZust￿ndigkeit, dienanstaltenhervorgerufen.Manfand￿keinenGrund VerantwortungundFinanzierungdesBR￿ndertesich zurBeanstandung￿. nichts.KabelDeutschlandbeantragtedaraufhinbei der BLMfestzustellen,dassdasProgrammaufgrundder MitdenprivatenProgrammenbefasstmansich Namens￿nderungnunmehrkeinenMustcarry-Status terinhaltlichenAspektenoffenbarkaumnoch,wie imbayerischenKabelnetzhabeunddahernichtmehr ganzef￿nfvon320SeitenzumThema ￿Aufsichtund analogeingespeistwerdenm￿sse;stattdessensollteein Programmkontrolle￿im Jahrbuch2016/17der zus￿tzlichesprivatesFernsehprogrammeingespeist medienanstalten zeigen.DortwerdennurVerst￿￿e den.NachdemBayerischenMediengesetzistBR-alpha gegenWerbevorschriftenaufgelistet.InhaltlicheFragen zwingendeinzuspeisen.Diesen Antragbeschied dieBLM nichtthematisiert.ImVorg￿ngerjahrbuchwurde nurlapidarfestgestellt,dasskeinesderuntersuchten Anfang2015positivundbegr￿ndetedasdamit,dass mitder￿nderungdesNamensderMustcarry-Statusdes ￿dasgesetzlicheVielfaltsgebotverletzt￿ Programmsentfallen sei;dassansonstenallesbei ARD alphabeimAltengebliebenwar,spielejuristischkeine Rolle,allein dieamWortlautdesGesetzesorientierte Auslegungseientscheidend. gegenihremgesetzlichenAuftrag-mehrundmehr SomusstesichderBRbeimVerwaltungsgericht vondenzust￿ndigen Medienanstaltentoleriert chenseinRecht erk￿mpfen,dasimJuli2015den damitignoriert,obwohl geradediefraglichenvier Mustcarry-StatusvonARD-alphaerwartungsgem￿￿ mitSicherheitmehrzurVielfaltbeitragen best￿tigte(epd33/15).AlleinaufdenWortlautder diean derenStellevonUnitymediaauf denzwei BestimmungimMediengesetzkommeesnichtanund freiger￿umtenKabelkan￿len eingespeisten beiARD-alphahandleessichumdasselbeProgramm kommerziellerAnbieter zum wiezuvor.Wergeglaubthatte,nunseiesmitder ristischenSpiegelfechtereigutunddieBLMakzeptiere Entscheidung, legte DasVerhaltenderLandesmedienanstaltenerweckt- oft die irrte.DieBLM Rechtsmittel zum denEindruck,dieAufsichtsbeh￿rdenseien eherinterne BayerischenVerwaltungsgerichtshofeinundbeharrte aufihrerAnsicht,verloraberauchdiesen Aufsichtsr￿tederPrivatsender.Daswiderspricht tantihremgesetzlichenAuftrag,wirftallerdingsauch treit.Siehattes￿mtlicheVerfahrenskosten zutragen FragennachderRechtsaufsicht ￿berdie ausdemihrzustehenden AnteildesRundfunkbeitrags, enanstaltenauf,diedenL￿ndernobliegt.

ihrgesetzlichobliegendeSicherstellungvonVielfaltim KabelimAugehatte,zuderARD-alpha,einnochdazu sogenannteForum-Shopping privaten bayerischesProgramm,ganzsichereinenwichtigen beliebte von Beitragleistet,sondernmitjuristischunhaltbaren Rundfunkanbietern,dieihrenSitzzueineranderen menteneinenKabelplatzf￿reinweitereskommerzielles Landesmedienanstalt verlegten,weilsiesichdorteine wenigerstrenge Programmfreir￿umenwollte. Aufsicht undandereVorteileerwarteten. Sok￿ndigteSat.12012an,vonRheinland-Pfalz nach

Rechtswidriger Zustand Hamburgzuziehen,weildieMedienanstaltHamburg /Schleswig-Holstein(MAHSH)￿konstruktive moderneMedienpolitik￿betreibe (epd15,26/12).Dass Unitymedia,derf￿rHessen,Baden-W￿rttembergund diesesVorgehennichtgeradezuVertrauenindie Nordrhein-Westfalenzust￿ndigeKabelnetzbetreiber, objektiveRechtsanwendungvonmedienrechtlichen k￿ndigteMitteJuni￿berraschendan,manwerdeab Regelungenf￿hrt,liegtaufderHand. dem1.JulidiebislangaufvieranalogenKabelpl￿tzen eingespeistenProgrammeArte,3sat,KikaundPh￿nix StandortkonkurrenzzwischenMedienanstaltenumdie nurnochpartagiertaufzweiKan￿leneinspeisen,zwei AnsiedlungvonProgrammanbieternschw￿chtzweifellos gesamteSystem Programmevon6beziehungsweise7Uhrbis17be- das derLandesmedienanstalten. Wenn ziehungsweise20Uhrunddieanderenbeiden von17 dannauchnochMedienanstaltengegeneinanderklagen beziehungsweise20Uhrbis6beziehungsweise7Uhr undProzessebiszumBundesverwaltungsgericht geschehen, gutes (epd29/15).ObwohldiesesabsolutistischeVorgehen wiemehrfach wirftdieserstrechtkein vonUnitymediaschonverfahrensm￿￿igunzul￿ssigwar LichtaufdasSystem.Auchdaswirddieeingesetzte undnach derRechtslagedievierProgrammeinal- ArbeitsgruppevonOlafJoachimzupr￿fenhaben. len Bundesl￿nderneindeutigMustcarry-Statushaben, gingnichteinederdreizust￿ndigenMedienanstalten auf,warumman 14Anstaltenbrauchtundwegen dagegenvor. meistbundesweitrelevanten Fragennichteine einerzumindestf￿r dieohnehin DieLandesmedienanstaltBaden-W￿rttembergsah zu regelndenFragenzentral zust￿ndigen rechtlichabwegig keinenRechtsversto￿underkl￿rte zu derL￿nderbef￿rwortetundrealisiert. innerhalbverd￿chtigkurzer ZeitohneernsthaftePr￿-- w￿rdedieGVK,dieKEK, die und auchdie fungdiePartagierungf￿rzul￿ssig.DieLPRHessen ZAK - gr￿￿tenteilsobsoletmachen,zuerheblicher leiteteerstnachmassivemDruckderVeranstalter der vierProgrammezwareinVerfahreneinundstellte ineinemBescheidsogarfest,dassdasVorgehenvon Kostensparen.Pl￿doyersdaf￿rliegenseit vielen wartetesolangeab,bisdieanaloge nachzwei(!)Jahren2017ohnehinbeendetwurde offene undnicht vonstandortpolitischenInteressen sichdasProblemvonselbsterledigte. gepr￿gteEr￿rterungvoraus.WennmanWert legt,￿berdieeigeneLandesmedienanstalt undderen verh￿ngte Nordrhein-Westfalen die GeldProjekteaufzulegen,dievielleichtmedienpolitisch zwareinBu￿geldgegenUnitymedia,belie￿ sinnvollsind,aber deshalbnoch langenichtausdem aberdabei.Sowurde ￿berzweiJahrelangein Rundfunkbeitragfinanziertwerdend￿rfen,dannwird rechtswidrigerZustandindendrei SoistdieinNordrhein-Westfalenerfolgende akzeptablerWegsein.Dahersinddiej￿ngstunter zierungeinerGesellschaftzurF￿rderungdeslokalen anderemvonJochenFasco,demDirektorder undregionalenJournalismusausdem gischenLandesmedienanstalt (epd46/17),erhobenen tragbisheuterechtlich h￿chstumstritten.Dennder Forderungennacheiner￿deutlichen￿Erh￿hungdes RundfunkbeitragistwederSpielgeldnochallgemeine RundfunkbeitragsanteilsderLandesmedienanstalten Medienabgabe,sonderndientlaut akzeptabelundangesichtsdereingangszitiertenklaren gerichtderGesamtveranstaltung￿ffentlich-rechtlicher KritikundErwartungshaltungderKEFvomSeptember 2016auch￿berraschend.Ebensowenigk￿nnenMittel desRundfunkbeitragseinfachsof￿rdieF￿rderungvon desFinanzbedarfs Lokaljournalismusangesichtsderimmerweniger DieL￿nderm￿sstenauchbereitsein, diezumTeilsehr dendenlokalen Zeitungeneingesetztwerden,wie der vageformulierteunddamitkreativerAuslegungdurch EuropaabgeordneteMichaelTheurerk￿rzlichgefordert dieLandesmedienanstalten zug￿nglichenBestimmun- genin￿40desRundfunkstaatsvertragsundvorallemin denLandesmediengesetzenbez￿glichderAufgabender langebekannten Schwachstellen,strukturellenM￿ngel LandesmedienanstaltenundderMittelverwendungzu und Verbesserungsvorschl￿geaufzugreifenund einen ￿berpr￿fenundauf dieeigentlichenZweckbestimmun- StrukturwandelbeidenLandesmedienanstalten gendesZwei-Prozent-Anteilszureduzieren. Vorallem zuf￿hren,dabeidarfdieBemessungdesAnteilsam abermussdieFinanzierungderLandesmedienanstalten Rundfunkbeitragund auchdieZahlder analogdemVerfahrengeregeltwerden,wieesf￿rARD, anstaltennichtau￿erAchtbleiben,wennman wirklich ZDFundDeutschlandradio seit langemgilt.DerFinanz- zueinerVer￿nderungdesStatusquokommenwill.Dies istauchmitBlickaufdasvielfachvonder Auftragsangemeldetunddannvoneinerunabh￿ngigen politikgenannteZielder￿Beitragsstabilit￿t￿wichtig, Kommission￿berpr￿ftundeineEmpfehlungan die dennimmerhinerhaltendieMedienanstaltenausdem L￿ndergegebenwerden. Rundfunkbeitragderzeitpauschal35Cent.DieZeitf￿r

epdImZugeder￿berpr￿fungvonAuftragund lautRundfunkfinanzierungsstaatsvertrag Struktur des￿ffentlich-rechtlichenRundfunks tensie1,8989ProzentausdemRundfunkbei- habendieMinisterpr￿sidentenimHerbst2016 tragaufkommen,dasssindproJahrrund 150 aucheineArbeitsgruppeeingesetzt,diesich MillionenEuro.EinigeMedienanstalten zahlen unterLeitung desBremerSenatskanzleichefs einenTeilihresAnteilsamRundfunkbeitrag OlafJoachimmitdenAufgabenundder andie jeweiligeLandesrundfunkanstalt zur￿ck, Mediengesetze vor, zierungderLandesmedienanstalten befassen manche schreiben dass soll.Die 14Landesmedienanstalten sindzu- TeilediesesAnteilsf￿rInstituteoder st￿ndigf￿rdieZulassungderprivatenRadio- rungaufgewendetwerdensollen.J￿rgenBetz undFernsehveranstalter undf￿hrenauchdie warbisJanuar2017JustiziardesHR, dieser Aufsicht ￿berdiePrivatsender. Siefinanzieren Beitraggibtseinepers￿nlicheMeinungwieder. sich￿berwiegendaus demRundfunkbeitrag, 51-J￿hrige,biszurWahlniederlage vonRot-Gr￿nim Mai2017Medienstaatssekret￿rinNordrhein-Westfalen, istzweifelloseinProfiinSachenMedienpolitik.Kurios epd IrgendwiewolltenachderWahldesSPD-Politikers seineKandidatur aberdadurch,dassjustin MarcJanEumann zumk￿nftigenLMK-Chefkeinerechte seinerAmtszeitdieRegelnf￿rdieDirektorenstelle der Feierstimmungaufkommen.AmTagnacheiner Landesmedienanstalt inNordrhein-Westfalenge￿ndert GremiensitzunginLudwigshafenkonnten sich waren.Dierot-gr￿neRegierungsmehrheitsetzte davonRadioh￿rerindergesamtenRepublik durch,dassanderSpitzederLandesanstalt f￿rMedien gen:WeildiekritischenFragender Nordrhein-Westfalen(LfM)nureinVolljuriststehen JournalistinIsabelleKleinihmoffenbaraufdieNerven darf(epd28,36/14).DamitkonnteinD￿sseldorfeine gingen,pflaumteEumann siemittenimInterviewan. zweiteAmtszeitdesCDU-MitgliedsJ￿rgenBrautmeier Eigentlichk￿nntesieihmdochwenigstenseinmaldazu gratulieren,dasserdieWahlgewonnenhabe.Klein schlagfertig kontertebewundernswert aufdieAttacke Au￿erdemwurdef￿raktivePolitikereine (￿WaresdenneineWahl?￿),undEumannsahsichauf rigeKarenzzeitvordemWechselindieMedienaufsicht TwittereinemShitstormaush￿mischenGratulationen festgelegt.DassEumanndievonihmgesetzten ausgesetzt. setzungenselbstnichterf￿lltund esoffenbarkeinen einzigenanderenBewerber gab,stie￿nunmanchenin SchonamTagzuvor,inderSitzungderVersammlung derrheinland-pf￿lzischenOpposition￿belauf.AfDund derLandeszentrale f￿rMedienundKommunikation CDUforderteneineVerschiebungderWahl,konnten Rheinland-Pfalz (LMK),ahntederfr￿here Medienstaatssekret￿rwohl,dasses￿rger gebenk￿nnte.Nerv￿slie￿ereinenGoldringvoneiner Hand indieanderegleiten,w￿hrendamanderenEnde desKonferenzraums dieStimmzettelausgez￿hltwurden. UndobwohlEumannkeineneinzigen l￿ngstzumTagesgespr￿chgewordenwar,versuchtesich tenhatte,konnte ermitseinerVorstellungsredenur dieLandesmedienzentrale weiterinGeheimniskr￿merei. etwasmehralsdieH￿lftederVersammlungsmitglieder BisunmittelbarvorderWahlwolltedieLMKnicht ￿berzeugen.DerSozialdemokratwirdeinigesanArbeit einmaloffiziellbest￿tigen,dassEumanntats￿chlich investieren m￿ssen,uminRheinland-Pfalz Vertrauen jenereinzigeKandidatwar,derzurWahlstehenw￿rde. JournalistenerhielteninderGesch￿ftsstellestatteiner klarenAuskunft denRat:￿Siek￿nnen denNamendoch ordentlicheAusschreibung googeln.￿Sp￿testenszudiesemZeitpunktnahmdie DirektorenwahlbizarreZ￿gean. Auchdie sitzungliefnachdemselbenMusterab.Gerneh￿tten undsechsEnthaltungen fieldasWahlergebnisdenk- diezahlreichanwesenden Journalistenerfahren,wieso barknappaus(vgl.MeldungindieserAusgabe).Und dieFindungskommissionnureineneinzigenBewerber das,obwohldieNachfolgef￿r diederzeitigeLMK- aufzusp￿renvermochteundwiesie￿berhauptbeiihrer Pepper-eigentlichganzger￿uschlos DirektorinRenate Arbeitvorging.Dochf￿rdiesenTagesordnungspunkt geregeltwerdensollte(epd46/17).DieserPlanfrei- wurdediePressevordieT￿rgeschickt. lichginggr￿ndlichschief.AmEndestehennunfast alleBeteiligtenbesch￿digtda,undKl￿ngelvorw￿rfe BeiseinerVorstellungsrede inLudwigshafen ging bescheren demLandRheinland-Pfalzbundesweit wenig mannzun￿chstmitkeinem einzigenWortaufdie schmeichelhafteSchlagzeilen. Kritikein,sprachstattdessen davon,wiewichtigihm MedienvielfaltundkollegialesMiteinander seien.Erst AufeineordentlicheAusschreibung desgutdotiertenDi- aufNachfragenerl￿uterteer,dassdie rektorenpostenshattedieVersammlungderLMKverzich- enanstaltenindenBundesl￿ndernnuneinmalganz tet.Stattdessenhattediehatte dieLMK-Versammlung unterschiedlichaufgestelltseienundunterschiedliche eineFindungskommissioneingerichtet,umgeeignete QualifikationsanforderungendurchausSinnmachen Kandidaten zubenennen. WerderKommissionange- h￿rte,sollte dabeiebensovertraulichbleibenwiedie w￿rden:￿DasistF￿deralismus￿atitsbest￿.￿Unddie ErgebnissederNachfolgersuche. als￿LexBrautmeier￿bezeichnete Gesetzes￿nderungin Nordrhein-Westfalenhabeauchnichter,sondernder Landtagbeschlossen. esnureinenKandidaten gebenw￿rde-Eumann. Der ebenfallsf￿rdenPostenbeworbenhatteund nach LMK-VersammlungschautendemGeschehenlangezu wigshafengereistwar,bekamzwarkeineGelegenheitzu auchnochbeiderentscheidendenSitzungin einerpers￿nlichenVorstellung,bereichertedenWahltag hafenbelie￿en esvielebeidersprichw￿rtlichenFaustin aberimmerhinmiteinemkabarettreifen derTasche.￿Wirhabennuneinmalnicht dieMehrheit￿, Video.SeineKandidatur hatteerdamitbegr￿ndet,es rechtfertigtesicheinoppositionsnahesMitglieddes kursiereeinschrecklicherVerdacht,￿n￿mlichdassdie offiziell￿berparteilichenGremiumsimvertraulichen LeitungderLMKnichtnachQualifikation,sondernnach Gespr￿ch. Parteibuchvergebenw￿rde￿.AufseinerInternet-Seite ulktederJurist, einmonatliches Sal￿r 10.000 f￿r von ausgerechnetderAfD-LandtagsabgeordneteMatthias Eurosei bereit,sichk￿nftigwiedergelegentlichdas er JoadiekritischenAspektederKandidaturan undwarf Sat.1-Programmanzusehen. Au￿erdembesitze er seinenGremienkollegengleichnochDuckm￿usertum rantiertkeineVerbindungen dierheinland-pf￿lzische in vor.DieRechtskonservativen wollendiePersonalieauch Landtag Tagesordnung - im aufdie setzenundfreuen sichoffensichtlich schon￿bersovielMunitionf￿r ihren eingegangen,erkl￿rtedazuderVorsitzendeder KampfgegendasetablierteMediensystemunddas Versammlung,PfarrerAlbrechtB￿hr.Derpf￿lzische ￿Genossenhilfswerk￿LMK.￿F￿reinenGeb￿hrenstreik Diakoniechefh￿ltdenneuenDirektorEumannf￿reine h￿tteichvollstesVerst￿ndnis￿,￿tzteJoasParteifreund guteWahlund sprachnachdemblamablenAusgang JoachimPaulamTagnachderWahl. derAbstimmungvoneinem￿ehrlichenErgebnis￿.Nach demWirbelumdieEumann-Kandidatur versprachB￿hr einengro￿enSchattenauffr￿hereVerdienste immerhin,sichummehrTransparenzbeik￿nftigen rheinland-pf￿lzischenSPDwirft.Schlie￿lichwares Wahlverfahrenzubem￿hen.EineDiskussiondar￿ber von derSPDgef￿hrteLandesregierungin komme￿mitgro￿erSicherheit￿.Allerdingsgaberzu die2010dasNormenkontrollverfahren gegenden bedenken,dassjaauchbei anderen beimBundesverfassungsgericht tendieDirektoreninderRegelnichtdurch￿ffentliche (epd95/10,13/14).Esgingdamalsdarum,den AusschreibunginsAmtkommen. vonPolitik undParteieninRundfunkgremien Dassdie￿berwiegend ausRundfunkgeb￿hren Schon diesp￿tereUmsetzungdes zierteLMKnichtgeradeeinenBeitragdazuleistete, lie￿allerdingszuw￿nschen￿brig. VertrauenindieMedienzust￿rkenoder Rheinland-Pfalz(LMK)werden. UndauchwennerinderTheorieeinguterKandidat w￿re,gehterdurch dasintransparenteAuswahlverfahrenbesch￿digtinsAmt vorausgesetzterwirdgew￿hlt. Hoff -

Wonne￿berihnhermacht,gen￿sslichWiderspr￿cheaufspie￿t,diesichausseinembisherigenTun herleitenlassen,abererkannsichnichtwehren.Erdarfnichtssagen.Erreicht manihn,sagterdasauch. Dassernichtssagenkann.DamitistdasFeldnat￿rlichfreif￿ralljene,diestattseinerglauben,etwaszu sagenzuhaben.

EumannwarbiszurNRW-WahlStaatssekret￿rf￿rMedienunterHanneloreKraftundwurdevonderen Nachfolgerindenvorl￿ufigenRuhestandversetzt.ErhatimAmtvielangeschobenundeinigesbewirkt. Daserkennennichtwenigean,diesichaber vereinzelttrotzdemdar￿berfreuen,dassEumannnunseine gutenTaten alsschwereLastauf dieF￿￿efallen.DashatvielmitdemDirektorenpostenbeiderMainzer Landeszentrale f￿rMedienundKommunikationRheinland-Pfalz(LMK).Deristzum1.April2018neuzu besetzen,undderbislangeinzigbekannte Kandidatf￿rdenPostenistMarcJanEumann.

Novembernachzulesen,dassdasSPD-MitgliedEumannimvoneinerSPD-Ministerpr￿sidentinregierten Rheinland-PfalzbaldneuerChefwerdensoll.AmMontagtagtenundieLMK-Versammlung,undaufder Tagesordnungstand,dassimnicht￿ffentlichenTeildieschonvorMonateneingesetzte Findungskommission￿berihreArbeitberichten soll.AufDeutschbedeutet soetwas,dassdie Findungskommissionsagt,weram4.Dezembergew￿hltwerdensoll.NachderSitzungerfuhrman

￿Personalangelegenheiten sindnachderGesch￿ftsordnung derVersammlung vertraulichzubehandelnund innicht￿ffentlichen Sitzungenzuberaten￿,l￿sstLMK-SprecherJoachimKindwissen.DasGremiumwerde am4.DezembereinenKandidaten zurWahlvorschlagen.Derkanndanngew￿hltwerdenodernicht.

LauschtmanhinterdieT￿ren,erf￿hrtman,dassestats￿chlichbislangnureinenKandidatengibt:Eumann. DieWeisheit,dassWahlenoftglaubhafterwirken,wennesmindestenszweiBewerberumeinenPosten gibt,istbisMainzoffensichtlichnochnichtvorgedrungen.AuchdieTatsache,dassesnichtgutaussieht, wenneinKandidat ausderaktivenPolitiknochvorAblaufeines JahresnachseinerDemissionineinhohes Amtwechselt,hatmaninMaluDreyersReichwohlnicht vernommen.

mitzuwenigMachtf￿lle.InMainzwirdhaltnachbew￿hrterGutsherrenartverfahren.Warum?Weilmanes kann.Soweit,soschlechtePraxis.

RichtigbrisantwirdesjetztaberdurchdieFigurEumann.Derw￿rezweifelsohneeinguterErsatzder aktuellenDirektorinRenatePepper,dieimn￿chstenJahrindenRuhestandgeht.Esgibtwohlnurwenige, diedemK￿lnerdieF￿higkeitenzueinemsolchen Amtabsprechenw￿rden.Eristhervorragendvernetztin derMedienpolitik,erkennt GottunddieWelt,erkann sehrfeinsehrschwammigformulieren,wasihnzu einemgutenPolitiker macht.Erw￿realsoaufAnhiebbetrachtetdieklassischeersteWahl,undtrotzdem wirkteraufdenzweitenBlickwiedieganzfalscheWahl. ￿nderungderMediengesetzebeteiligt.Erhatbeispielsweisef￿retwasmehrStaatsferneimWDR-

RundfunkratundetwasmehrQualifikationimWDR-Verwaltungsrat gesorgt.Vorallemhaterf￿rden Posten desDirektorsder￿rtlichenLandesmedienanstalt einehoheEingangsh￿rdeinstalliert.InD￿sseldorf mussnunVolljuristsein,werDirektorwerdenwill.

DerdamalsamtierendeundaufVertragsverl￿ngerung erpichteLfM-DirektorJ￿rgenBrautmeieristkein Volljurist,weshalbernichtwiedergew￿hltwerdendurfte.WeildieRegelungsosehrdanachaussah,dass sieeinzigzumAbservieren einesungeliebtenDirektors ersonnenschien,wurdesiebekannt alsLex

Qualifikationf￿rdasAmtdesMedienanstaltsdirektorshatten sieeineGemeinsamkeit:Siesindbeidekeine Volljuristenunddeshalbungeeignet.InNRW.

InRheinland-PfalztickendieUhrenallerdingsnochetwasanders.DakannmanauchalsDiplom- Sozialp￿dagogin,wieesRenatePepperist,insAmtgelangen.Vorausgesetztnat￿rlichmanistSPD- Mitglied.Staatsferne?Ach,gehweg.

NunstehtEumannvordemDilemma,einenJobzubekommen,f￿rdenerinNRWlautselbstinstalliertem Gesetznichtgeeignetw￿re.InMainzaberschon.VielistdadieRede,dasssoetwasdurchaus legal abernichtunbedingtvomMantelderLegitimit￿tgedecktwerde.

Arbeitstitel￿Wennesihnnichtg￿be,m￿sstenwirihnerfinden ￿sowieerist,kannernichtbleiben.￿

￿bertr￿gtmandieseTitelthese aufdenBeruf desMedienw￿chters,k￿nnteesauchpassen.Esgibtja durchausklugeStimmen,diedasSystemder14Landesmedienanstalt f￿rweitgehend￿berfl￿ssighalten. DieZulassungundKontrollederPrivatsenderistmittlerweilekeinJobmehr,dereinemitMillionen alimentierteB￿rokratie erfordert.DieZahlderausgesprochenenBeanstandungenist￿berschaubarund wirdvonden￿berwachten eherbel￿cheltalsgef￿rchtet.Zudemstelltsichimmerwiederdie Grundsatzfrage,warum dieBeitragszahler,dieihrGeldjaeigentlichf￿rden￿ffentlich-rechtlichen Rundfunkbereich entrichten,dieKontrollederPrivatsender mitbezahlenm￿ssenunddaf￿rproMonat und Haushaltimmerhinrund34Centausgeben.Einbisschen istdasso,alsw￿rdenBus-undBahnfahrer￿ber ihrenFahrscheinkauf f￿rdieKontrollederTaxisherangezogen.

demRundfunkbeitragzuflie￿en.Mank￿nntefragen,obdieLMKknapp8,5MillionenEuroalsJahresetat braucht,w￿hrendbeimZDFf￿rFernseh-undVerwaltungsratgerademal2,5MillionenEuroim Haushaltsplanstehen.Mank￿nntemitdemLMK-Geldalsodurchausanderesveranstalten,m￿glicherweise auchBesseres.DaswissenauchdieMedienw￿chter,diedeshalbeifrigdabeisind,sich￿ber medienp￿dagogischeProjekteunentbehrlich zumachen.

GeldwirdauchdieBesch￿ftigungvonEumanninMainzkosten.DerPostenseimiteinemBetragdotiert, dersichanderBeamtenbesoldungsgruppeB7anlehne,hei￿tesausderLMK,waseinemBetrag entspr￿che,deraufjedenFalloberhalbder10.000EuroimMonatliegt.Genaukannmandasnichtsagen, weildapers￿nlicheUmst￿ndedieH￿hesignifikantbeeinflussenk￿nnen. Rundfunkbeitragfinanzierenm￿sse.Sieunterstellendamitindirekt,dassEumannesaufdasGeld abgesehenhabe.Dieskannmanabergetrostausschlie￿en,dennalsStaatssekret￿rrangiertman automatischeinpaarBesoldungsstufen￿bereinemMedienanstaltsdirektor. AuchwennimRuhestand davonwenigeralsdreiViertel￿brigbleiben,d￿rfteEumannderzeitkaumwenigerGehaltbeziehenalsihn Mainzerwartet.Finanziellw￿rdeesf￿rihneinemNullsummenspielgleichkommen,nurdassf￿rsein AuskommennichtmehrderSteuerzahleraufk￿me,sondernderBeitragszahler.Deraberm￿sstenach geltenderRechtslageohnehineinenDirektorbezahlen.

Wasbleibt,istdieAussicht, dassam4.DezemberinMainzeinDirektorgew￿hltwird,derdurchdie Diskussionenvorabschonbesch￿digtinsAmtgeht.Soetwasistauszuhaltenauchundgeradef￿r einen

PolitikprofiwieEumann.AuchgegenTobiasSchmid,denVolljuristen,dernuninD￿sseldorfdieLfMleitet, gabesvorabBedenken,weilerdochausdemPrivatfernsehlagerkamundmanchef￿rchteten,manmache mitseinerInthronisation denBockzumG￿rtner.InzwischensinddieBedenkentr￿gerstillgeworden. Schmidmacht ordentlichseinenJob,undgutistes.

dieeinderartintransparentesWahlverfahrenwiedasaktuelle erm￿glichen,dazugeeignetsind,der Institutionzuschaden unddamitdemSystem￿ffentlich-rechtlicherAnstalteneinenB￿rendienstzu erweisen.Werk￿nftigmangelndeStaatsfernekritisierenwill,dermussnurnachMainzzeigenundkann nebendemZDF-FernsehratnunnocheinBeispielpolitischerUndurchsichtigkeitnennen.

NimmtmansolcheProblemeernst,w￿nschtmansichfast,Eumannw￿rdeinMainznichtDirektorder LKM,sondernStaatssekret￿r f￿rMedien.Aufzur￿umen gibtesschlie￿lich genug. Wahl des LMK-Chefs in der Kritik

wenn das von Amt Die Wahl des SPD-Politikers Marc Jan Landesmediengesetz Ausschreibung ins gekommen. Rheinland-Pfalz dies nicht vorschreibe. In einem Inter- Eumann zum Direktor der rheinland- bemerkenswerten Eumann mit pf￿lzischen Landesmedienanstalt LMK war am Montag knapper view mit der Sendung @mediasres im Mehrheit Chef der Medienanstalt hattesich Eumann (FA.Z. vom 1. Dezember) ist nach An- zum Deutschlandfunk ge- gew￿hlt worden. Die LMK-Versarnm- gen die Kritik dem Verfahren sicht des Leipziger Staats- und Medien- an ver- die Stelle nicht die ob rechtlers Hubertus Gersdorf verfas- lung hatte ausgeschrie- wahrt, insbesondere gegen Frage, sondern eine eine Wahlmit Fin- sungswidrig abgelaufen. Eine ￿ffent- ben, Findungskommission geheim operierender Der fr￿here nordrhein-west- und licheAusschreibung w￿rezwingend not- eingesetzt. dungskommission ohne Gegenkan- f￿lische Medienstaatssekret￿r hatte kei- didat denn eine sei. Er wendig gewesen,sagte er demSWR-Ma- ￿berhaupt finde, Die Eumann ihn gazin ￿Zur Sache Rheinland-Pfalz". Die nen Gegenkandidaten. Landtags- sagte der interviewenden kritisierte die Umst￿nde als Stil" Ausschreibungspflicht ergebe sich aus opposition Journalistin, ￿zum geh￿re, ￿dass und von einfach mal dem Grundgesetz, Paragraph 33, Ab- intransparent spricht ￿Genos- Sie mir gratulieren, dass ich senfilz". Es der Fach- satz 2; der den freienZugang zu ￿ffent- sind aber, woran diese Wahl gewonnen habe." F.A.Z. lichen ￿mtern regelt. Sie gelte, auch dienst epd medien erinnert, auch in an- derenMedienanstalten Direktoren ohne Medienaufseher startet mit Medien-GAU Personalie Eumanns Ernennung zum Chef der Landeszentrale ger￿t denkbar ungl￿cklich Von unserem Redakteur Dietmar Br￿ck sem Mann muss man erkl￿ren, dass hart- Rheinland-Pfalz. Einen Vorteil hat der gran- n￿ckige, berechtigte, nervige Fragen an dios verpatzte Start f￿r Marc Jan Eumann, M￿chtige keine unangenehme Begleit- den neuen Direktor der rheinland-pf￿lzi- erscheinung von Medienfreiheit sind, son- schen Landesmedienanstalt (LMK): Es dern ihr ausdr￿ckliches Ziel?￿ Und weiter: kann nur noch besser werden. Denn un- ￿Um es deutlich zu sagen: Man muss die gl￿cklicher kann man kaum ins Amt kom- Medienfreiheit vor Leuten wie Eumann men. Erst einmal haftet seiner Ernennung sch￿tzen.￿ In den sozialen Medien wurde der Geruch des Genossenfilzes und der der neue Chef derLMK mit ironischen Gra- Kungelwirtschaft an ￿ trotz zweifelsfreier tulationen geradezu ￿bersch￿ttet. ￿Wenn fachlicher Eignung. Zweitens hat er gleich ich als einzige Kandidatin gut die H￿lfte al- mit seinem ersten wichtigen Interview reich- ler Stimmen kriegte, ich w￿re stolz wie Os- lich Spott und H￿me provoziert. Isabelle kar￿, schrieb eine Frau auf Twitter. Ein an- Klein hatte ihm f￿r den Deutschlandfunk derer meinte: ￿Der Herr Eumann gibt im nach seiner knappen Wahl zum neuen DLF den majest￿tsbeleidigten Erdogan Medienaufseher des Landes ein paar kriti- undkritisiert kritischen Journalismus. Guter sche Fragen gestellt. Vor allem zu dem Start, kleiner Pfalz-Trump!￿ Ein Nutzer gra- Umstand, dass der SPD-Politiker Eumann tulierte der ￿Landesmedienanstalt zu die- als nordrhein-westf￿lischer Medienstaats- sem neuen Chef, der Begriffen wie Staats- sekret￿r Regeln f￿r das dortige Pendant ferne und Demut ganz neue Bedeutung des rheinland-pf￿lzischen LMK-Chefs auf- gibt￿.Kurz fiel ein weiterer Kommentar am gestellt hatte, die ihm eigentlich die Annah- Nikolaustag aus: ￿Kling Gl￿ckchen Kl￿nge- me seines neuenPostens verboten h￿tten. lingel￿ng.￿ Mitbewerber ohne jede Chance Denn der dortige Mediendirektor muss Voll- Hinzu kommt, dass auch andere Medien- jurist und mindestens 18 Monate raus aus politiker an dem Direktorenposten in Lud- der Politik sein. Nichts davon erf￿llt Eu- wigshafen Interesse hegten. Sie hatten nur mann. Erstens ist er studierter Historiker. nicht den Hauch einer Chance, da die an- Zweitens schied er erst in diesem Jahr als geblich mit rund 100000 Euro dotierte Stel- Staatssekret￿r f￿r Europa und Medien in le erst gar nicht ausgeschrieben wurde. der D￿sseldorfer Staatskanzlei aus. Eu- Das Findungsverfahren hielt man bis zu- manns Gl￿ck: In Rheinland-Pfalz ticken die letzt unter Verschluss. Offenbar, um Eu- Uhren anders. Ein Regelwerk wie in NRW mann durchzubringen. Nicht nur die rhein- existiert hier nicht. Beleidigt und ver- land-pf￿lzischen Oppositionsfraktionen von schnupft Vier Fragen lang versuchte die CDU und AfD sprechen hier von einem Journalistin vom Deutschlandfunk, Eu- eklatanten Fall roter Kungelei. Eine Initiati- mann zu befragen, ob eine Karenzzeit f￿r ve der Christdemokraten, nach der auch Politiker nicht tats￿chlich sinnvoll sei ￿ vor andereKandidaten in den Bewerbungsring allem, wenn diese anschlie￿end zum h￿tten steigen k￿nnen, wurde abgewehrt. obersten Medienaufseher eines Bundeslan- Der rheinland-pf￿lzische Steuerzahlerbund des werden. Dann riss dem ehemaligen fordert nun von der Mainzer Ampelregie- Staatssekret￿r der Geduldsfaden. Er be- rung eine Reform des Landesmediengeset- merkte beleidigt und verschnupft: ￿Ich will zes. ￿Bei der Direktorenwahl sind eine ￿f- Ihnen aber sagen, Frau Klein, ganz offen: fentliche Stellenausschreibung und eine Ich finde, zum Stil geh￿rt auch, dass Sie Karenzzeit f￿r Politiker dringend n￿tig￿, mir einfach mal gratulieren, dass ich diese hie￿ es. Landesgesch￿ftsf￿hrer Ren￿ Wahl gewonnen habe.￿ Das hatte der 51- Quante appellierte an das Kabinett von J￿hrige tats￿chlich. Als einziger Kandidat Ministerpr￿sidentin Malu Dreyer (SPD): mit 19 von 34 Stimmen. Das war nur eine ￿Zu Transparenz und Fairness verpflichten- Stimme mehr als laut Satzung erforderlich. de Vorschriften bei der Wahl des LMK-Di- Ein Vertrauensvorschuss sieht anders aus. rektors gibt es nicht. Das ￿ffnet T￿r und Das Eumann-Interview l￿st bis heute eine Tor f￿r eine verfilzte Personalpolitik nach F￿lle von Reaktionen aus ￿ vor allem im Parteibuch.￿ Abbildung:Marc Jan Eumann, Internet. Im Blog ￿￿bermedien￿ hie￿ es et- der neue Direktor der Landeszentrale f￿r wa: ￿Dieser Mann wird Pr￿sident einer Auf- Medien und Kommunikation, wird viel Ver- sichtsbeh￿rde, die anderen Medienkompe- trauen aufbauen m￿ssen. Sein Start ins tenz vermitteln will und f￿r die Aufsicht gewichtige Amt glich einem Medien-GAU. ￿ber private Medien zust￿ndig ist. Und die- Foto: dpa Cybermobbing

Das ￿B￿ndnis gegen Cyber- te in der Al- mobbing" legte im Fr￿hjahr tersgruppe eine Studie mit einer ersch￿t- zwischen terndenZahl vor: 1,4 Millionen zw￿lf und 19

Kinder und Jugendliche sind Jahren an, er bereits Opfer von Schm￿hun- kenne jeman- gen im Internet oderin sozialen den, der schon

Netzwerken geworden! Und: im Internet oder

￿Es gibt eine gro￿e Dunkelzif- per Handy fertige -

fer", sagt Verena Weigand, Be- macht wurde. reichsleiterin Medienkompe- Weigandsieht einen tenz und Jugendschutz bei der Zusammenhangmit der

Bayerischen Landeszentrale fr￿hen Smartphone-Nut-

f￿r neue Medien zung: ￿F￿r Kinder

(BLM). sind die Folgen der Cybermobbing - Handynutzung kaum

wasistdas ￿berhaupt? absch￿tzbar. Dabei

￿hnlich wie beim geht es neben Cyber- Mobbingin derrealen mobbing auch um

Welt wird gegen Per- Kostenfallen, um Da-

sonen ￿ber einen l￿n- tenschutz und

geren Zeitraum und berrecht." Klar ist: in einer massiven MankannKinder

Form subtile oder of- Jugendlichekaumvon fene Gewalt ausge￿bt. sozialen Netzwerken Ziel ist, die Person zu fernhalten. Ihre Al- diffamieren und aus- tersgenossen bewegen zugrenzen. Das k￿n- sich dort und durch nen Kommentare sein, Videos ein Verbot schlie￿t man das ei- oder Fotos. Das Schlimme: gene Kind aus. Erziehungswis- Beim Cybermobbing werden senschaftlerin Weigand r￿t El- die Beleidigungen ￿ber soziale tern, die ihremKind ein Smart-

Medien und im Internet einem phone anschaffen wollen: ￿Sie breiterem Publikum zug￿ng- m￿ssen gerade in der Anfangs- lich - "und erreichen dadurch phase mit dem Kind ￿ber die eine ganz andere Qualit￿t", so verschiedenen Risiken spre- Weigand. Laut der eingangs ge- chen, sie sollten Internet und Studie nannten gibt jeder Drit- soziale Medien anfangs ge- meinsam nutzen und sich das nicht immer die gleichen Recht vorbehalten,in das Handy Kinder T￿ter oder Opfer. des Kindes oder seinen Account ￿Es gibt Opfer, die selbst hineinzuschauen." Sie sollten ' mobben, und umgekehrt. und m￿ssen wissen, was ihrKind Und einegewichtige Rol- dort tut. ￿Das Smartphone ist le beim Mobbing spielen schlie￿lich eine Leihgabe ￿ denn zudem die Mitl￿ufer, das

passive Publikum. Z￿hlt mein nur ein Erwachsener kann einen Kind zu dieser Gruppe, geh￿rt Vertrag abschlie￿en. Insofern auch hier ein Gespr￿ch auf die d￿rfen Eltern auch die Regeln Agenda." Zus￿tzlich sind El- aufstellen." tern in der Pr￿vention gefragt: Das ist mit einem Zehnj￿hri- ￿Sie haben die Aufgabe, ihre gen gut verhandelbar ￿ aber mit Kinder stark zu machen, aber einem Teenager? ￿Das Wichtigs- auch r￿cksichtsvoll', erkl￿rt

In der Schule sei ein te ist ein Grundvertrauen, und Weigand. soziales f￿rderlich da kommt es nat￿rlich auf die gutes Klima und Sensibilit￿t zuvor geleistete Erziehungsar- eine generelle f￿r das beit an. Gespr￿che sollten je- Thema Mobbing. Wei-

derzeit m￿glich sein." Die gand: ￿Nicht zuletzt m￿ssen Warnzeichen, dass das eigene Kinder Medienkompetenz er-

Kind Mobbingopfer ist, sind lernen. Dazu kann man sehr nicht zu ￿bersehen. Leistungen gut den Medienf￿hrerschein in Schule oder in Vereinen las- Bayern nutzen, seit Kurzem sen nach und soziale Kontakte auch in der au￿erschulischen werden abgebrochen. Hellh￿- Jugendarbeit." rig sollte man auch bei Be- schwerden wie Kopfschmerzen oder Bauchweh werden.

Wiereagieren Eltern richtig?

￿Immer das Gespr￿ch suchen.

Geht das Cybermobbing ￿ber

ein gewisses Ma￿ hinaus, ande- re Instanzen einschalten ￿ Schule oder auch die Polizei",

r￿t Weigand. ￿brigens sind Gro￿e Studie zur Online-Nutzung bei Kindern und Jugendlicher

ie Online-Nutzung ihrer Kin-

der bereitet drei Viertel der El-

tern in Deutschland gro￿e Sorg

Dabei beunruhigen die Erwachs

vor allem lauernde Gefahren wie der Xon j Fremden, verst￿rende Gewalt oder pornogra' r halte, Cybermobbing (siehe links) und Datenklai

aus dem aktuellen Jugendmedienschutzindexhei

tern in Berlin vorgestellt wurde. In Auftrag gegebi

Studie von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multime

bieter (FSM): F￿r die repr￿sentative Umfrage wurd(

1,4 Millio-

nen Jugendli-

che wurden

schon im Internet

gemobbt

Fotos: dpa 20 Jahre jugendschutz.net: Kampf gegen Gewalt im Netz Kindersicheres Surfen 15:57 Uhr + 02 GMT Mainz (dpa) Kinder- sogenannte Islamische Staat (IS) spreche pornos, Enthauptungen, Hungerwettbewer- ebenfalls gezieltKinder an. Wichtigste Auf- be: Seit 20 Jahren k￿mpfen die Mitarbeiter gabe sei, die jugendgef￿hrdenden Inhalte von jugendschutz.net von Mainz aus m￿glichst rasch verschwinden zu lassen, gegen jugendgef￿hrdende Inhalte im Inter- sagte Schindler. "Bei drei Viertel der Ver- net. Dabei ist die Zahl der Texte, Bilder, st￿￿e gelingt uns das schnell." So seien Videos, gegen -Jugend- Beispiel Audios und die den die Mitarbeiter bei Youtube zum schutz versto￿en, un￿berschaubar. "Alles sogenannte Trusted Flagger, also vertrau- im Blick behalten konnten wir noch nie, ensw￿rdige Markierer deswegen l￿sche weil das Angebot im Internet unbegrenzt die Videoplattform das beanstandete Ange- ist", sagte derLeiter Friedemann Schindler bot normalerweise innerhalb von einer im Interview der Deutschen Presse-Agen- Stunde. Ein wichtiges Stichwort ist f￿r tur. Wer etwa bei Google nach Porn (Por- Schindler das Safety by Design, also Si- nografie) sucht, erh￿lt derzeit mehr als 1,8 cherheitsma￿nahmen, die schon bei der Entwicklung eingebaut- Milliarden Treffer. Die Internet-Fahnder werden. "Derzeit von jugendschutz.net konzentrieren sich werden viele Dienste auf den Markt ge- deswegen auf diejenigen Angebote, die schmissen und dann stellt man fest: Huch, gezielt junge Nutzer ansprechen und die da sind ja auch Kinder." Da sei mehr Vo- eine besonders gro￿e Reichweite haben. rausschau n￿tig, um gleich Konfigurations- "Wir gehen nicht nur gegen einzelne Inhal- einstellungen f￿r Kinder und Beschwerde- te vor unser Ziel sind strukturelle Verbes- mechanismen mit einzubauen. Gro￿e serungen", sagte Schindler. Internationale Dienste seien mittlerweile auch in der La- Gro￿anbieter wie Youtube und Facebook ge, das Hochladen derjenigen Bilder, die m￿ssten bestimmte Inhalte untersagen wegen Verst￿￿en schon einmal gel￿scht und den Beschwerdemechanismus so re- worden sind, zu verhindern. Seine Kolle- geln, dass gef￿hrdende Inhalte schnell ver- gen testeten derzeit eine Texterkennung - Angefangen schwinden. hat diebundeswei- von Facebook sowie eine Foto-DNA von te Einrichtung mit anderthalb Stellen. Heu- Microsoft, welche bekannte Hassinhalte te sind es 50. Wegen der oftkrassen Bilder identifizieren kann. "Zum Beispiel wird da- gibt es f￿r die Mitarbeiter regelm￿￿ige bei eine Gaskammer gezeigt mit der An- ￿berwachung, Notfallpl￿ne und das Ange- zahl der Kalorien, die durch die Verbren- bot, eine Trauma-Fachberaterin zu spre- nung eines Juden erzeugt werden." Eines chen. "Bei uns besteht immer die Gefahr ist sicher: Die Arbeit wird Schindler und sei- von Traumatisierung", sagteSchindler. Eini- nenKollegen nichtausgehen. Die schreckli- ge Mitarbeiter h￿tten die Konfrontation chen Bilder motivierten sie immer wieder, nicht ertragen k￿nnen und die Einrichtung mit vollem Einsatz gegen Hass, Gewalt verlassen. "Im Extremfall sehen wir Propa- undAusbeutung vorzugehen, sagteSchind- ganda-Videos mit massenhaften Enthaup- ler. "Wir sehen uns als Mahner und Anwalt tungen und Vergewaltigungen von kleinen von Kindern im Netz." Der gesetzliche Auf- Kindern. Die Wirkmacht solcherDarstellun- trag dazu ist im Jugendmedienschutz- gen erleben wir t￿glich", sagte Schindler. Staatsvertrag (JMStV) verankert. Das Jah- Schlimm sei auch die Situation der Ohn- resbudget von jugendschutz.net liegt bei macht, wenn Kinder im Internet Selbstver- rund 3,5 Millionen Euro. Davon kommen letzungen und Suizide androhen. "Man zwei Drittel vom Bund, ein Drittel von den kann nicht immer etwas tun." In den ver- L￿ndern. gangenen Jahren hinzugekommen zum Medien/Internet/Familie/Jugendschutz/Onlin Aufgabenbereich der Internet-Fahnder sind e Medien/Rheinland-Pfalz/Deutschland/ zum Beispiel Hungerwettbewerbe und die Abbildung:Bek￿mpfung von Pornografie Verherrlichung von Selbstgef￿hrdungen. und Gewalt: Seit 20 Jahren k￿mpfen die Auch werden Legal Highs beworben, also Mitarbeiter von jugendschutz.net von neue Drogen, die noch nicht gepr￿ft und Mainz aus gegen jugendgef￿hrdende Inhal- als gef￿hrlich eingestuft sind. "Das wird te im Internet. Foto: Julian gezielt an Jugendliche vermarktet, auch Stratenschulte/dpa mit Probep￿ckchen", sagte Schindler. Der acheinemnetzweitenAufschreireagiert N YouTubemitversch￿rftenRegelnaufdie wachsendeIndustriemitKindervideos, die

nachvielgesuchten Schlagworten produziertwerden. SolcheVideosorientierensichreinnachGewinnund enthaltenoftverst￿rendeInhalte.DieGoogle-Tochter

willihnenjetztnichtnurschnellerWerbung entziehen, sondernauchunangemesseneKommentarebek￿mpfen

undbessereRichtlinienf￿rKan￿lemitFamilieninhalten

publizieren.

IneinemoffiziellenBlogeintraghatYouTubesVicePresidentofProduct

ManagementJohannaWrightdenF￿nf-Punkte-PlanzurS￿uberungvon

YouTubeundinsbesondereYouTubeKidsvorgestellt

(https://youtube.googleblog.com/2017/11/5-ways-were-toughening-our- approach-to.html):BisherigeRichtliniensollenschnellerund konsequenterdurchgesetztwerden;unangemesseneVideosverlieren ihreWerbefinanzierung;VideosvonMinderj￿hrigenmit unangemessenenKommentarensolleneineSperrungder

KommentarfunktionerhaltenunddieschuldigenNutzerdenBeh￿rden gemeldetwerden.ExpertenwerdenYouTubelautWrightbeider

Entscheidunghelfen,welcheInhaltef￿rKinderundwelchef￿r

Erwachseneangemessensind.

IneinemerstenSchritthatYouTubeindervergangenenWochenacheigenen

Angabenbereits50Kan￿legel￿schtundmehralseinerhalbenMillionVideosdie

WerbungunddamitdieFinanzierungentzogen.Inhaltemitfamilienfreundlichen

Charakteren,aberf￿rKindernichtgeeignetenInhalten,werdenmitAlgorithmen vorsortiertunddannerstab18Jahrenfreigegeben.NebendieserVersch￿rfung bereitsbestehenderRegelnistdieBlockade vonunangemessenenKommentarenzu

VideosmitKindernneu.DieaggressivereVorgehensweisedeaktiviertdie

KommentarfunktionbeieinembetroffenenVideoimZweifelsfalllieberganz.

YouTubereagiertdamitaufvieleMedienberichtedervergangenen

Wochen,diesichmitdemPh￿nomenvonVideosf￿rKindermit erschreckendenInhaltenbefassthatten.Als￿IndustrializedNightmare

Production(https://www.wired.de/collection/life/geschaeftsleute-nutzen- Filmebezeichnet,indenenbeliebteCharaktereausMedienf￿r

KleinkinderetwabrutaleGewalterlebenoderinsexuelleSituationen geraten.H￿ufigwarenebendieseVideosauchdurchdieFilterauf

YouTubeKidsgeraten,eineUmgebung,dieElterneigentlichf￿rsicher gehaltenhatten.ErsteReaktionendesUnternehmens

(https://www.wired.de/collection/life/kinderschreckvideos-youtube- aendert-seine-altersfreigabe)gingenvielenBeobachternnichtweit genug￿der￿ffentlicheAufschreihatYouTubenunoffenbardazu bewegt,weitereSchritteeinzuleiten,umdasProblemeinzud￿mmen. Gef￿lschte Youtube-Videos machen Kindern Angst

FRIEDERIKE OERTEL gr￿￿ere Aufmerksamkeit,ist aber nichtre- scheinen die Clips auf der Ergebnisseite

gional begrenzt, da die meisten Clips ohne ganz oben, generieren sie Abrufe und da- Sprache, daf￿rmitfr￿hlicherHintergrund- mit Werbeums￿tze. F￿r diese Theorie Es sind f￿r junge Zuschauer verst￿rende musik und Ger￿uschen funktionieren. spricht, dass Videos mit denBegriffen Spi- Bilder: Spiderman uriniert in eine Bade- Noch ist unklar, wer hinter denVideos derman und Elsa besonders oft geklickt -Film wanne, in der Elsa aus dem Disney steckt. ￿Das Ph￿nomenist neu,eine Erkl￿- werden. Dass Spiderman Elisa hypnoti- Frozen sitzt. Peppa Pig wird von Zombies rung haben wir noch nicht", sagt Youtube- siert und dazubringt, aus einer Toilette zu und Monstern angegriffen. Micky Mouse Pressesprecher Robert Lehmann auf SZ- trinken, ist zun￿chst nicht zu erkennen. liegtnacheinemAutounfallin einerBlutla- Anfrage. k￿nnen spekulieren." Ausgerechnet der verst￿rende Klo-Humor che. AufYoutube hat sich eine Szene eta- ￿Wir nur Handelt es sich wirklich um eine Szene, die und die Gewalt k￿nnte Kinder dazu brin- bliert, diesinnlose, brutale undteils gewalt- schauen. Kinder absichtlich ver￿ngstigenund trau- gen, immermehr Videos zu verherrlichendeVideos mitHeldenaus Co- matisierenwill, wie derAutor JamesBridle In den sozialen Medien h￿ufensich Be- mic- und Animationsfilmen produziert ￿ Kinder solche in einem Beitragauf der Bloggerplattform richte von Eltern, deren und damitein sehr breites Publikum er- Medium.combehauptet? Oder ist es doch Clipsgesehen haben. Es wird nach Verant- reicht. ￿Toys and Funny Kids Surprise ein makabrer Scherz f￿r Erwachsene, bei wortlichen gesucht und diskutiert, wie Egg" etwa, der Clips mit Knetfiguren von demKinder nur eine Art Beifang sind? man dem entgehen kann. Youtube hat in- Hulk, Spiderman und Elisa zeigt, geh￿rt Das Problemist mit Blick auf den zuneh- zwischen auf die Kritik reagiert und seine mit￿ber f￿nfMilliardenViews zu den 100 mendenErfolg von Kids-Content aufYou- Richtlinienangepasst. Nutzern wird emp- meistgeklickten Videokan￿lender Welt. tube besonders dr￿ngend. Der Kinderka- fohlen, entsprechende Videos zu markie-

Unklar ist, wer hinter den Clips mit nal ist seit f￿nf Jahren der am st￿rksten ren. Diese werden dannmiteiner Altersbe- wachsende Bereich der Plattform. Auf ei- grenzung versehen und automatisch aus ihren brutalen Wendungen steckt nem Kanal, der wirkt, alssei er deroffiziel- dem Kids Channel aussortiert. Komplett

le Channel von Peppa Pig, ist zu wie entfernt werden sie aber nicht. ￿Wirverste- Das Perfide: Mit Titelnwie ￿Frozen Eli- sehen, das Ferkel beim Zahnarztliegtund mitHor- hen uns als eine freie Plattform: Solange sa and SpidermanPrank"haben es dieMa- maltr￿tiert wird. Die nicht Gewalt d￿rfen cher gezielt auf Kinder abgesehen, die rorinstrumenten zu aufgerufen wird, meistenFans von sind zwischen die Videos drauf welchen nach ihren Lieblingsserien oder -figuren PeppaPig bleiben, egal, dreiund f￿nfJahrealt. Vorlieben suchen. Die Kan￿le haben harmlose Na- m￿glicherweise fragw￿rdigen able- An dem Ph￿nomenl￿sst sich gut sie so der Pressesprecher. men wie Happy Kids TV, Kids Animation entsprechen", wie SEO- und Thumbnail-Optimie- Die wachsen und oder Beeble Kids TV. Die gef￿lschten Vi- sen, Datenmengen t￿glich funktionieren, die daf￿r dass deos locken mit bunten Vorschaubildern rung sorgen, sind l￿ngst zu gro￿, als dass alle Inhalte

Clips indenSuchergebnissen von Youtube markiert oder werden k￿nnten. und sinddurch ihre originalgetreue Gestal- gemeldet zun￿chst nichtals Fakeerkennbar. Al- Abhilfe schaffen Kinderschutz-Softwares tung obenerscheinen. Der oder bei Google ganz wie Nat welche die Web- len Clips ist gemein, dass sie erst im Ver- Nanny, gesamte Youtube Channel h3h3 vermutetin einem site derKommen- lauf eine brutaleWendung nehmen. Dem scannen, einschlie￿lich Beitrag, dass Betreiber von Fakekan￿len Youtube-Algorithmus, der nicht kinder- tare,in denenwom￿glichaufGewalt hinge- dieDisney nutzen, um m￿g- -Protagonisten wiesenwird. Alternativk￿nnen Elterneine und jugendfreie Clips eigentlich aussor- lichstviele Klicks zu generieren.Sie verse- mitvorher￿berpr￿ften Quellen tiert,entgehendieInhalteso. NachBerich- Playlist er- hen daf￿rihre Titelmit Schlagw￿rternwie stellen. Eine andere L￿sung ist vorerst ten von BBC und New York Times erhielt und ￿lustig". Er- ￿Spiderman", ￿Kinder" nicht Sicht. das Problembisher vor allemin den USA in DiesozialenNetzwerkeentwickelnsichimmerst￿rkerzuVideoplattformen: YouTubebleibtdasFlaggschiffimdeutschenOnlinevideo-Markt,aberauch Facebook sowieInstagramundTwittergewinnenf￿rdieVerbreitungvon OnlinevideosanBedeutung.

90ProzentderbefragtenOnlinevideo-AnbietersindbereitsaufYouTubepr￿sent.

￿berFacebookdistribuieren57Prozentund￿berdieeigene Website51Prozent.Das

zeigt deraktuelleWeb-TV-Monitor2017imAuftragderLandesanstaltf￿r

KommunikationBaden-W￿rttemberg(LFK)undderBayerischenLandeszentrale f￿r

neueMedien(BLM),derheuteinM￿ncheninderBLMvorgestelltwurde.Das

deutscheOnlinevideo-Universumbildenaktuell12.048YouTube-Channels(mit

jeweils mehrals500 Abonnenten)und677Web-TV-Angebote (Submarken von

Medien,Mediatheken, CorporateTV,Kommunikationsportale u.a.).Zudemwurden

erstmals dieTop550derFacebook-Video-Angeboteanalysiert.

NochstehtYouTubeanderSpitze,dochvorallemdieVideo-Nutzung vonInstagram hat deutlichzugenommenundstieginnureinemJahrvon36Prozentauf47Prozent.

AuchdieTwitterkonntehierbeieinenWachstumvon40Prozentauf43Prozent

verbuchen.53ProzentderAnbieterdenken,dassInstagramindenn￿chstendrei

Jahrennochwichtigerf￿rOnlinevideoswerdenwird.Eindrucksvollistau￿erdemdie

EntwicklungderAbrufzahlenaufYouTube:SeitdemStartderuntersuchten12.048 YouTube-Kan￿leinDeutschlandhinweggabesbisSeptember2017insgesamt171

MilliardenAbrufe, 31Prozentmehrals2016.

Nebendenrasantsteigenden Abrufzahlenw￿chstnachAussagen derAnbieterauch

diedurchschnittlicheSehdauerdeutlich:VorallembeiLivestream-Angebotenrechnen

dieBefragtenbis2018miteinerSteigerungvon22auf28Minuten,beiVideoon

Demand-Angeboten von9auf10Minuten.DasInhalteportfoliounterscheidetsichje

nachPlattform.BeidenWeb-TV-Ange-boten ohnereineYouTube-oderFacebook-

ChannelsdominierenInformations-,Nachrichten-undWissensformate(31Prozent

derAngebote).19Prozentkonzentrieren sichaufregionaleInhalte,13Prozentauf

Unterhaltungbzw.Comedy. MarketingistdieZukunft

DerAnteilderAnbieter,die￿berihreOnlinevideosEinnahmengenerieren,liegtbei82

Prozent.DerGro￿teil(62Prozent)arbeitetabernichtkostendeckend.Diewichtigste

Erl￿squelleistf￿r62ProzentderBefragtenYouTube-Werbung, gefolgt von

Sponsoring/Presenting(48Prozent).Amdeutlichstengewachsen gegen￿ber2016

sindProduktplatzierungen mit42Prozent(2016warenesnoch29Prozent). 43

ProzentderBefragtenhaltendasThemaInfluencerMarketingk￿nftigf￿rsehr

relevant. Web-TV-Monitor2017:Monetarisierung vonOnlinevideoviaWerbungbleibt gro￿eHerausforderung/Youtubedominiert

JulianePaperlein botensindjedochskeptisch,wasdiewei- denVideoabrufeaufsich,dieTop100 tereEntwicklung betrifft.Zwarsteigtdie rund42Prozent.AuchaufanderenPlatt- NutzungderAngebote.Wennesumdie formenwieFacebook, Instagramund erGro￿teilder￿berwiegend Wachstumsperspektiven geht,sindje- sorgen gr￿￿tenAngebote werbefinanzierten Anbieter Twitter die100 dochnur 61Prozentzufrieden,18Prozent Traffic, von Onlinevideo arbeitet f￿r￿hnlichhohen derAnteilder Top10ist dabeinochh￿her. nochnichtkostendeckend. derAnbieterunzufriedenund21Prozent DominiertwirddieYoutube-Top-10 ererAnteilvonOnlinevideo-Werbung neutral.2016warennoch64Prozentzu- vonMusikkan￿lenwieArkivaShqip, undProduktplatzierungen amGesamt- friedenunderst10Prozentunzufrieden, Kontor.TVundRammsteinOfficial umsatzw￿chstzwar,profitabelsindaber die￿brigen26Prozentneutral. (Grafik).Zudengro￿en Gewinnernge- erst38ProzentderAngebote,dieGold- InSachenNutzungerwartendieAn- mediaimAuftragvonBayerischerLan- bietereindynamisches Wachstumder deszentralef￿rneueMedien(BLM)und Video-on-Demand-Angebote undeine mi-undLifestyle-News aufPlatz3im Landesanstaltf￿rKommunikationBa- leichteZunahmederSehdauer.Dieselag Ranking aufgestiegen ist.AufFacebook den-W￿rttemberg(LfK) im￿Web-TV- 2017beidurchschnittlich9Minutenund warendiePromiflash-Videoszwischen Monitor2017￿untersuchthat.Goldme- sollbis2019auf12Minutensteigen.Ein M￿rzundSeptember2017sogardas diahatdaf￿r12725Angebotebetrachtet, TreiberdabeiistLive-Streaming. Indie- gr￿￿teAngebotenachAbrufen.AufPlatz dievorallemaufYoutubezufindensind, semJahrlagdiedurchschnittlicheSeh- 2stehtmitRefinery29 ebenfallseinorigi- sowieerstmalsdie550gr￿￿tenFacebook- dauerbeiLive-Streaming-Angeboten bei n￿resOnlineportal.F￿rdieerstmalige Video-Angebote. 22Minuten,2018sollenes28Minuten Sonderauswertung vonFacebookwur- DiewichtigstenEinnahmequellen seinund2019schon35Minuten. den1100Angeboteerfasstund550aus- sindderzeitWerbungaufYoutube(62 DabeiwirdimmermehrVideocon- gewertet.Sieerzieltenmonatlichbiszu Prozent), Sponsoring (48 Prozent) tentmobilgenutzt.Erstmalsgabesmehr 4MilliardenVideoabrufe.DieSchwan- undProduktplatzierungen (42Prozent). Onlinvideo-AbrufeperSmartphoneund kungen sindjedocherheblich. Letzteresindim Vergleichzu2016stark Tabletals￿berstation￿reEndger￿te.Die AlswichtigstenTreiberf￿rdiepositive gestiegen.AuchAffiliate-Erl￿sekonnten EntwicklungvonVideosehendiebefrag- Nutzungviainternetf￿higerFernseher deutlichzulegen(34Prozent).Der tenAnbieterschnelleInternetverbindun- sollebenfallsdeutlichsteigenundsich Anteilderprogrammatisch gebuchten gen,Hemmfaktorensinddagegen dasbe- von6Prozentin diesemJahrauf11Pro- Werbungsteigtdeutlichan.2017war grenzteDatenvolumenbeiMobilfunk- zent2019nahezuverdoppeln. eseinDrittelderWerbeums￿tze, 2019 vertr￿genunddiemangelnde Verf￿gbar- NachPlattformenbetrachtetbleibt sollenschon48Prozentautomatisiert YoutubederDreh-undAngelpunkt f￿r gebuchtwerden. Videocontent.Diezehngr￿￿tenKan￿le DieBetreibervon Onlinevideo-Ange- vereinen12Prozentderrund 169Milliar- ausgeweitet.InderNachtaufMittwochwirdderneueSendestandardplanungs- gem￿￿etwaindenBallungsr￿umenumDresden,Kassel,KoblenzundFreiburg eingef￿hrt,wiederSendernetzbetreiberMediaBroadcastamDienstaginK￿ln mitteilte.Derbisherige￿bertragungsstandardDVB-Tistdannnichtmehremp- fangbar.WeitereSenderstandorte,darunterbeispielsweiseG￿ttingen,Stralsund undW￿rzburg,werdenzuMittwochebenfallsumgestellt.

DerneueStandardsendetim GegensatzzuDVB-TBilderinHD-Qualit￿t.F￿rdenEmpfang sindDVB-T2-f￿higeFernseheroderspezielleSet-Top-Boxenn￿tig,ansonstenbleibtder Bildschirmschwarz.DieGer￿tesindmitdemgr￿nenDVB-T2-HD-Logogekennzeichnet. EineneueAntenneistnichtn￿tig.BetroffeneKunden m￿ssennachderUmstellungab Mittwoch12UhreinenSendersuchlaufdurchf￿hren,umdieSignalewiederempfangen zuk￿nnen. MitderUmstellungsendetdasdigitaleAntennenfernsehen mehrProgramme

Diegro￿enprivatenSenderwieRTL,ProSieben oderSat.1sind￿berDVB-T2nichtin allenRegionenverf￿gbar.Dortwosieempfangenwerdenk￿nnen,werdensienurnoch verschl￿sselt￿berdenAnbieterFreenet TVgesendet.Wersiesehenm￿chte,mussnach einerdreimonatigenTestphase69EuroimJahrbezahlen.DiePrivatenbegr￿ndendies mitgestiegenenKostenf￿rdieVerbreitunginHD-Qualit￿t.

DVB-Twirdabgeschaltet,ummehrFrequenzenf￿r dasschnellemobileInternetLTEzu schaffen.Seitdem29.M￿rzwurdederStandardbereitsinanderen Ballungsr￿umen Deutschlandsumgestellt.Betroffendavonwareninsgesamtrund3,4MillionenHaushalte. Imkommenden JahrwirdDVB-TinweiterenRegionenabgestellt.Iml￿ndlichenRaum sollbisMitte2019umgeschaltetwerden dortwerdenallerdingsnurdie￿ffentlich- rechtlichenSenderzuempfangensein.DieSeite￿www.dvbt2hd.de￿informiertdar￿ber, Regionenwannbetroffensind.F￿rNutzervonInternet-,Satelliten-oder Kabelfernsehen ￿ndertsichnichts. - dsp Umstellung bei Antennen-TV in Region Dresden Neue Technologie im Einsatz: Schwarzbild droht Neue Technik f￿r das Antennenfernsehen die digital-terrestrische Verbreitung w￿rden in und um Dresden: In der s￿chsischen aus dem Rundfunkbeitrag gedeckt. Eben- Landeshauptstadt sowie den Kreisen Mei- falls kostenfrei empfangbar sei das Pro- ￿en, S￿chsische Schweiz-Osterzgebirge, gramm "Dresden Fernsehen" des privaten Bautzen und G￿rlitz wird von heute an die Anbieters "Fernsehen in Dresden" GmbH Technik f￿r denterrestrischen Fernsehemp- f￿r den Ballungsraum Dresden und erst- fang von DVB-T auf DVB-T2 HD umge- mals das private TV-Programm "Lausitzwel- stellt. Auf diesen lange geplanten Schritt le Fernsehen" der SGS Rundfunkgesell- wies die s￿chsische Landesmedienanstalt schaft mbH, Hoyerswerda, f￿r den Land- (SLM) gestern hin. Wer Fernsehen ￿ber kreis Bautzen. Dar￿ber hinaus sind im Kabel oder Satellit empf￿ngt, ist davon Raum Dresden mit Bibel TV, HSE24 und nicht betroffen. Mit dem weiterentwickelten QVC einige wenige bundesweite private ￿bertragungsstandard sei es m￿glich, Spartenfernsehprogramme frei empfang- auch regionale und lokale private Fernseh- bar, hie￿ es bei der SLM. Die ￿berwiegen- programme terrestrisch in hochaufl￿sender de Mehrheit der HD-Programme privater Qualit￿t (HD) auszustrahlen und somit die Veranstalter sei allerdings ausschlie￿lich Wettbewerbsf￿higkeit dieser Angebote wei- im Programmpaket das Anbieters "freenet ter zu st￿rken, erkl￿rte SLM-Gesch￿ftsf￿h- TV" gegen Geb￿hr zu sehen. In S￿dwest- rer Martin Deitenbeck. Nach den SLM-An- sachsen, den Raum Chemnitz, Zwickau, gaben brauchen Einwohner, die bislang Vogtland und Westerzgebirge findet der ihre Fernsehprogramme per Antenne emp- Umstieg auf DVB-T2 HD ab dem 4. Quar- fangen haben, ab sofort Fernsehger￿te mit tal 2018 statt. Hintergrund der Ver￿nderun- integriertem DVB-T2-Empf￿nger und einer gen sind Vorgaben des Bundes, mit denen sogenannten HEVC-Videodekodierung. die zur Verf￿gung stehenden Frequenzen Fernsehger￿te ohne entsprechende Emp- f￿r DVB-T (Antennenfernsehen) reduziert f￿nger k￿nnten mit Set-Top-Boxen weiter- werden. Mit DVB-T2 HD k￿nnen mehr Pro- verwendet werden.Eine neue Antenne sei gramme in besserer Qualit￿t verbreitet wer- nicht n￿tig, hei￿t es bei der ARD. M￿gli- den. Sollte Zuschauer mit ihrem Fernseh- cherweise muss die Antennenposition neu ger￿t nicht klarkommen, empfiehlt sich justiert werden. Die Umstellung soll im Lau- eine Nachfrage beim H￿ndler des Vertrau- fe des Vormittags erfolgen. Vorhandene ens. Im M￿rz war dieRegion Leipzig umge- DVB-T2-Receiver empfangen dieProgram- stellt worden, dabei seien der SLM keine me erst nach einem erneuten Sendersuch- wesentlichen Probleme bekannt geworden, lauf. Mit der Aufschaltung von DVB-T2 HD erkl￿rte Deitenbeck. Nach seinen Angaben am jeweiligen Senderstandort wird DVB-T empfangen von den 2,059 Millionen Fern- an diesen Orten eingestellt. Neuer Sender- sehhaushalte in Sachsen etwa 105 000 die suchlauf kann n￿tig sein Die ￿ffentlich- Programm ￿ber Antennen. M￿glicherweise rechtlichen Rundfunkprogramme seien frei liegt der Anteil im Ballungsraum Dresden, und ohne laufende Zusatzkosten auf ent- wo die Abstrahlung ￿ber den Fernsehturm sprechenden technisch ausger￿steten erfolgt ￿ber dem Landesdurchschnitt. Empfangsger￿ten zu sehen. Die Kosten f￿r n-tv, der erste deutsche Nachrichtenkanal, wird heute

25 Jahre alt - und sieht seine Zukunft auch im Netz

VON ESTEBAN ENGEL Ereignisse wie der Mauerfall oder an die B￿rse in Frankfurt￿

und der Krieg in Jugoslawien der Morgen und der Nachmit- lie￿en Interesse ￿Manchmal erz￿hle ich, dass das an schnel- tag sind von Live-Berichten ich bei n-tv-bin￿, berichtet Ca- len Nachrichten aber auch und Analysen gepr￿gt, abends

hierzulande anwachsen. wird 20 Uhr rola Ferstl. ￿Da sagen die Leu- es ruhiger. ￿Nach Eine Konkurrenz te dann: ￿Ach ja, die App ken- zur ￿Ta- passiert in Deutschland nichts ne ich." Die n-tv-Moderatorin gesschau" habe er nie ange- wirklich Relevantes", wei￿ erinnert sich Karl-Ul- Dann bringt auf den Punkt, was sich strebt, Demmel. bestimmen beim Nachrichtenfernsehen rich Kuhlo, der Gr￿nder von Dokus das Programm. Der n-tv. Zu fest damals die in Deutschland gerade ver￿n- waren n-tv-Managerweist dieVermu- dert. News-Kan￿le gibt es Sehgewohnheiten. Kuhlo zi- tung zur￿ck, es gehe darum, zu nicht nur auf dem Bildschirm. fiert, was der fr￿here RTL-Ma- quotenarmen Sendezeiten Online-Nachrichten ￿ber nager Helmut Thoma zur m￿glichst g￿nstig eingekaufte Smartphone oder Tablet wer- ARD-￿Tagesschau" sagte: ￿Die Filme auszustrahlen: ￿So billig den f￿r die Sender immer k￿nnten die Nachrichten in sind Dokus nicht." wichtiger. Bereits ein Drittel Latein verlesen, und die Sen- In turbulenten Zeiten, etwa der Erl￿se erwirtschaftet n-tv dung h￿tte immer noch gute bei der aktuellen Suche nach ￿ber das Internet. ￿Wir sind Ratings." Doch ganz aus den einer Regierung in Berlin oder mitten im Wandel", sagtFerstl, Augen verlor der Sender die bei ￿Breaking News", sind die seit dem Start des Senders Etablierten nicht. ￿Bei uns ist Nachrichtensender gefragt. vor 25 Jahren mit dabei ist. immer 20 Uhr" lautete damals ￿Klar, die Konkurrenz ist da", Wenn sich, wie in diesen Ta- ein Werbeslogan. sagt Demmel. Deswegen will gen, das Geschehen um die Zu den ersten Investoren n-tv sein Profil als Nachrich- Berliner Politik dreht, ist f￿r ei- tenanbieter weiter sch￿rfen. z￿hlten deramerikanische Me- nen Nachrichtensender immer Diese Strategie scheint sich dienkonzern Time Warner und ￿Primetime". schon jetzt auszuzahlen. Im zu die Familie Nixdorf. Der Sen- Als n-tv, der heute zur RTL- Ende gehenden Jahr erzielte der bot eine klare Trennung Gruppe geh￿rt, den Betrieb am der Sender mit 1,2 Prozent sei- vonInformation und Unterhal- 30. Novemberl992 aufnahm, nen bisher besten Marktanteil. tung. Dazu geh￿rten Talks wie waren Nachrichten rund um Und mit 134 Millionen Visits ￿Maischberger" oder der ￿Gr￿- die Uhr dagegen in Deutsch- (Besuchen) geh￿rte n-tv im ne Salon". Der Nachrichtenan- land Neuland. Weltweit hatte Oktober zu den ersten f￿nf teil liegt laut Gesch￿ftsf￿hrer sich CNN aus den USA damals deutschen Nachrichten- Hans Demmel heute bei ￿ber die Hoheit ￿ber ￿Breaking portalen. 60 Prozent. Ob eine ￿Schalte" News" gesichert. Spektakul￿re zur Reporterin am Kanzleramt Einst galt MTV als stilpr￿gend, heute ist die Marke praktisch irrelevant. Nach sieben Jahren

im Bezahlfernsehenkehrt der Musiksender jetzt ins Free-TV zur￿ck. Ob das hilft?

VON HANS HOFF Fernsehredakteurenach Kr￿ften ver- der Neunziger bei MTV in

hinderten hatten, dass dieser eklige Pop' London angefangen als Moderator. Da-

Sender MTVist zur￿ck. Zu- und der noch ein bisschen ekligere Rock mals noch in englischer Sprache. ￿Ich

zu oft den an dieOhren der fin- unfassbar berichtet Ul- r￿ck auf dem Weg ins frei Weg Jugend klang deutsch", empfangbare Fernsehen. Als den konnte, war auf einmal das volle Pro- men und erz￿hlt auch von den Reaktio-

MTV im Sommer ank￿ndigte, grammangesagt. Nicht mehrewig warten nen: ￿Die Engl￿nder fanden das lustig, Der m￿ssen aufeine hier und und die Deutschen habensich f￿rmich aus dem Pay TV zur￿ck ins Jugendsendung ge- eine Liveshow stattdessen Musik sch￿mt." Aber hateinfach Free TV zu ziehen, fielen die Reaktionen dort, er gemacht,was

rund um die Uhr. Schluss mit ihm in den Sinn kam. verhaltenaus. Sie reichten von ungl￿ubi- Mangelver- Das durfte man bei

bis waltung,aufeinmalwar an- MTV nicht das mussteman Im- gem Staunen zur Frage, was das denn Vollbedienung nur, quasi.

eigentlich sei, dieses MTV, das da sieben gesagt. provisation hie￿ mangels materiellerAus-

Jahre dem Obwohl zumStart nichteinmaleineMil- das Gebot der dasbis heu- nach Umzug ins Bezahl-Abseits stattung Stunde, im Jahr 2011 zur￿ck auf den freien Fern- lion Menschen am Kabel hingen, entwi- te nachwirkt.

ckelte sich MTV rasch zu, einer weltweiten aus der sehmarkt strebe. Sp￿testens da wurde ￿Was Improvisation geboren Marke, diestilbildend wirkte. Der Sender kann deutlich, dass eine einst gro￿e Institution, wird, einen neuen Stil erschaffen", bot Spielfl￿che, was vor allem diePlatten- diesich ￿ber die Jahre ihres Markenkerns glaubt Ulmen. Waren etwa Wackelkame- industrie erkannte, die das Programm fast vollst￿ndig entledigt hat, nun danach ras beiMTV anfangs nur Zeugniseiner un- bald mit aufwendig produzierten Musik- strebt, die Reste ihrerReputation zusam- filmchen flutete. Die Art und wie menzukehren und ihnen einen neuen Weise, aus zul￿nglichen technischen Ausstattung, diese Videos mit schnellenSchnitten und guten Ruf zu formen. Ob das wer- gelingt, avancierten sie rasch zu einem bewusst skurrilen PerspektivendieSongs den die Zuschauer wenn MTV beschrie- feststellen, eingesetztenStilmittel. Und weil der Platz zur￿ckkehrt. ben, pr￿gte in der Folge nachhaltig das in denStudios nicht reichte, mietete man Zum Comeback dass die Band Fernsehen. Bei MTV war vieles m￿glich, passt es, nebenan eine Wohnung an, die aber nur beim Fernsehen U im2November f￿r den Sender ein Kon- was herk￿mmlichen miteiner Kamera zu erfassen war, dieBil- auf dem Londoner streng verboten schien. Man erfand zert Trafalgar Square ana- deraus einer Art Froschaugenperspektive zum den gab.Am Vorabendder log Discjockey Videojockey und von MTV ausgerich- lieferte. ￿Das war kein Look, das war aus wollte noch einiges mehr. teten European Music Awards man derNot geboren", sagtUlmen. Es sah aufje- die hattendie dasFernsehen offensichtlich Breite des eigenenLeis- ￿Wir Freiheit, den Fall anders aus. Kurz danachwollten

Auf der unddieMusiklandschaft zuver￿ndern", er- tungsspektrums demonstrieren. andereauch so eine Froschaugenkamera. innertsich Steve Blame. Der derheu- einen Seite agierte der ewig gleiche Brite, te Fernsehformateentwickelt und Drehb￿- Schluckaufpop von DJ David Guetta, auf In Zukunft willsich MTV der anderen machten die Pathosrocker cher schreibt, war 1987 als Moderator da-

als MTV an denStart Fast auch an nicht mehr ganz von U einen2auf wichtig. Der eine zeigte, bei, Europe ging. f￿r wo MTV jetzt steht, die anderen deuteten alle, die damals denSender arbeiteten, junge Zuschauer richten

waren Blame 28 Jah- an, wo er herkommt. Schlie￿lich startete blutige Anf￿nger. war

re als ervor dieKamera wur- die Karriere von U gerade2richtig durch, alt, geschubst ￿Dem Zufalleine Chance geben￿, nennt und erwar extrem unsicher. Mick als am 1. August ein Sender in de, Jag- 1981 neuer Ulmen das und benenntauch dieSp￿tfol- den Dalai DavidBowie und die Kabelhaushalte der USA schwappte. ger, Lama, Mi- gen. ￿Diese Furchtlosigkeit damals, die chail Gorbatschow bekam er trotzdem hat mich gepr￿gt. Wenn man so will, zeigt vors Mikrofon, weilvielesehr rasch kapier- Die Redakteure durften auch Ulmens Serie Jerks , derenzweite Staf- dass diesen ten, man ￿ber Kanal dieeige- fel er im Schneideraum Fehler machen, und manchmal gerade bearbeitet, ne Wirkung multiplizieren konnte. Oft die Auswirkungen der MTV-Zeit. ￿Da ar- wurden die Fehler Programm war nur ein kurzes Statement drin, aber beitenwir￿hnlich. Wir lassen es daraufan-

kommen und vertrauen darauf, dass

Zu sehen damals ei- das reichte f￿r einenSender, der vorallem war der Countdown schonetwas passieren wird." daran interessiert war, den Raum zwi- nes Raketenstarts, und nach dem Lift-off Bei MTV wurde der Mut sp￿testens eine And Gentle- schen denClips halbwegs angemessen zu sagte Stimme ￿Ladies nach der Jahrtausendwende abgel￿st f￿llen. Man durfte Fehler machen, und man, Rock'n'Roll." Ein l￿ssig auf einem durch Orientierungslosigkeit. Irgend- Schreibtisch hockender manchmalwurden die Fehler Programm. Lockenkopf ver- wann strich mangar den ZusatzMusic Te- Schaut man sich das aktuelle MTV-An- Beste vom Fernsehen kombi- sprach ￿Das levision aus demLogo. Vielleicht auch als gebot das mitall seinemTrash vor der niert mit dem Besten vom Radio", und an, R￿ckkehr aus dem dannfolgte bald schon das eiste Video auf Pay-TV wie ein einziger Reaktion auf die vielfache Tots￿gung des Fehler, wie ein gro￿er HaufenReality-Ge- dem Kanal, der sich als Music Television, Musikfernsehens. Weil Musik sp￿testens r￿mpel wirkt, dannkommt man nichtauf kurz MTV, vorstellte. Die Buggles turnten durchdas Aufkommendes Internets￿ber- wild ￿ber den Bildschirm und verk￿nde- die Idee, dass Fehleretwas Gutes seink￿n- all verf￿gbarwurde, sank ihre Wichtigkeit nen. Aberdamalswaren sie haltder die Zeitenwende. KilledThe Ra- Motor, ten ￿Video f￿rjunge Zuschauer. Diese versuchte MTV der f￿r ungeahnte sorgte. dio Star" hie￿ ihr Hit, der zeigte, dass es Beschleunigung verzweifelt mit einer Flut von Reality- Die Erfahrung hat auch Christian Ul- Zeit f￿r eine Macht￿bernahmewar. Shows zu binden. Mit denen hatte man men gemacht.Der ist heute Wo jahrzehntelang muffelige Radio- Schauspieler, schon in den Jahren 90er- Erfahrungen ge- gesetzte Zielgruppe des Senders hat Home mit Joko und Klaaswarein gro￿arti-

macht. Da lief The Real World, ein Format, Specht angepasst. ￿Wir m￿chten m￿g- ges Format, aber wir m￿chten nicht das das den lichst viele in USAvorweg nahm, was Big￿ro- Leute in Deutschland errei- wiederholen, was wir schon mal gemacht

thersp￿terperfektionierensollte. chen, nicht nur junge", sagt er. Es sollen haben", sagt er. ￿Wirglauben, dass wir ein

￿Wir sind einer der Erfinder der Reali- nicht mehr nur die schauen, die unter 30 gutes Angebot haben", f￿gt Specht dann

ty", sagt Mark Specht. Er ist als Gesch￿fts- sind, auch jene, die an die 50 heranrei- noch an, will aber nicht verraten, welche f￿hrer des MedienunternehmensViacom Kennzahlen das Comeback zumErfolg ma- chen, sind willkommen.￿Musik ist inzwi- zust￿ndig f￿r MTV in deraktuellen Form, chen w￿rden. Ob er so irgendwen findet, schen mehrein Thema des als und will dem wieder Lifestyles er Sender etwas von der lauthals ￿I want my MTV verk￿ndet"? des Alters", erkl￿rt Specht, der auch ein,, dem zur￿ckgeben,was er einst hatte.Sagt Im Laufe des Dezembers beginnt nun Wiedersehen mit Reality-Klassikern wie er. ￿Vielen fehlt die Kuratierung der Mu- nach einervorsichtigen Modifizierung des Punk'd oder Pimp My Ride verspricht. Al- sik. Das wollenwir skizziert er die kaum leisten", Programms, das den Sender aber lerdings soll die Musik den Schwerpunkt neue f￿r das deutsche MTV. wirken die R￿ck- Aufgabe Den weniger trashig l￿sst, bilden. Rund 13 Stunden am Tag sind ihr Einwand, dass es heute doch Youtubeund kehr ins Free TV. Es d￿rfte ein bisschen vorbehalten, der Rest ist Realitykram. andere Anbieter gebe, weist er zur￿ck: dauern, bis das alle Kabelnetzbetreiber Dass Figuren wie Joko und Klaas, die ￿Das Problem der st￿ndigen Verf￿gbar- umgesetzthaben.Aber sp￿testens am 1. Ja- mit MTVHome das begonnenhaben, was keit f￿hrt dazu, dass ich am Ende nicht nuar soll alles in trockenen T￿chern sein. sie gerade mit Circus Halligalli beerdig- mehrwei￿, was ichh￿rensoll", sagt er. Dann ist MTV zur￿ck. F￿r wen auch im- ten, noch einmal zum Sender zur￿ckkeh- Auch die￿ber die auf Jahre ￿ganz jung" mer. ren, h￿ltSpecht f￿r ausgeschlossen. ￿MTV ZumWorldTelevisionDaywirddieFlimmerkistegefeiert.EinBlickaufdie

Nutzungszahlenverr￿t:WeltweiterreichtFernsehenjedenTagdurchschnittlich

70ProzentderBev￿lkerung.

Am21.Novemberwirdzum21.MalderWorldTelevisionDayderVereinten Nationengefeiert.DieserTagwirdweltweitvonTV-Sendernundihren Branchenorganisationenunterst￿tzt.DerVerbandPrivaterRundfunkund Telemediene.V.(VPRT)nutztdiesesEreignis,umeinenBlickaufdie

LautVPRTsindwirEurop￿erganzvornemitdabei,wennesumdie t￿glichedurchschnittlicheTV-Konsumzeitgeht.Dieseistdemnachseit2006um achtMinutenauf3Stundenund54Minutengestiegen.ImweltweitenVergleich

liegtnurNordamerikamit4Stundenund14Minutent￿glicherFernsehnutzung vorEuropa. DerMittlereOstenfolgtaufdemdrittenPlatzmitt￿glichdurchschnittlich3 Stundenund50Minuten,gefolgtvonS￿damerika(3Stundenund44Minuten).

GloballiegtdieFernsehnutzungstabilbeidreiStundent￿glich.

AnnetteK￿mmel,VorsitzendedesFachbereichsFernsehenundMultimediaim VPRT erl￿utertdieZahlen:"FernsehenerreichteinMilliardenpublikumrundum

denGlobus.BesondersintensivgenutztwerdenTV-ProgrammeinEuropaund Nordamerika.FernsehenhatdamiteinenenormhohenStellenwertf￿rdie Identit￿tsstiftungunddieOrientierungderMenscheninunserenwestlichen Demokratien."

Iminnereurop￿ischenVergleichistRum￿nienmit329MinutenFernsehnutzung t￿glichklarerSpitzenreiter,gefolgtvonPortugalmit287MinutenundUngarnmit 282Minuten.InDeutschlanderreichteFernsehenimJahr2016denweitesten Seherkreisvon92,3ProzentderGesamtbev￿lkerung,einedurchschnittliche Tagesreichweitevon68,9Prozentundeinet￿glicheSehdauervon3Stunden43 Minuten.

ZurPrimetimeversammelnsichinEuropa￿brigensmehrals260Millionen ZuschauervordemFernseher.Dasweltweitgr￿￿tenationaleFernsehpublikum wurdemit158MillionenZuschauerninChinaw￿hrendder￿bertragungder Neujahrsfeierlichkeitengemessen,welchegleichzeitigaufmehrerenKan￿len

￿bertragenwurde.Die￿bertragungdesSuperBowlsindenUSAsahen2016 insgesamt113MillionenZuschaueraufihremTV-Ger￿t.

DieDatenzurTV-NutzungbasierenaufPublikationenundZahlenvonEurodata TVWorldwide,RTLAdConnect,TheGlobalTVGroupunddesVPRT. ZDF2018Sublizenznehmer vonOlympischenSpielen. DiscoverybringtfrischenWindin dasGesch￿ftmitEisundSchnee￿

FabianM￿ller&IngoRentz sichDiscoverynach17Uhr,alsoinder hat￿ReichweiteundWirkung.￿ Pre-PrimetimeundPrimetime,exklusiv

Dasklingt zun￿chsteinmalso,als w￿re bislang Olympi- isschnelll￿uferinClaudiaPech- selbstvor.Beiden letzten allesbeimAlten.Schlie￿lichstandder schenSpieleninAsien,2008inPeking, steinist iminternationalenSport Discovery-Kanal Eurosportschonimver- genau soetwaswiedieExpertinf￿r hattenARDundZDF indieser gangenenVierteljahrhundertindirekter Programmschiene Tageszusammenfas- Epochenwechsel. Alsdieheute Konkurrenzzuden￿ffentlich-Rechtli- sungengezeigt.NachS￿dkoreabetr￿gt 45-J￿hrige 1992inAlbertvilleerstmalsdie chen.SeitPechsteinsOlympia-Premiere Zeitverschiebung olympische B￿hnebetrat,wardieWin- die achtStunden. in AlbertvilleberichtetederSender Abh￿ngigkeit terausgabenochdasAnh￿ngsel derSom- Dar￿berhinaushatdie livevondenSommer-undWinterspie- der￿ffentlich-RechtlichenvonDisco- mereditionimselbenJahr￿erstseit1994 len.Lediglich f￿rSotschi2014undRio very Auswirkungen findenSommer-undWinterspieleim auch aufdieVer- 2016besa￿Eurosportkeine￿bertra- marktung. Abstimmung zweij￿hrigenWechselstatt.Vergangenes Die zwischen gungsrechte.DochdiesesMalsinddie ARDundZDFaufdereinensowiedem WochenendequalifiziertesichPechstein Kr￿fteverh￿ltnisseandersals gewohnt: nunf￿rdieOlympischen Spiele2018in IOCaufderanderenSeitelaufen￿ber DieRegeln dikitiertnunDisovery. Pyeongchang. Eswirdihresiebte,wohl denRechteinhaber.Weilaberschondie Nutzung olympischer Markenfreigege- letzteTeilnahmesein￿undsiemarkiert Sportartengibt muss, erneutdenBeginneinerneuen￿ra. Nichtalle benwerden f￿hrtdaszuzeitlichem Verzug.Folge: Grunddaf￿ristdieEntscheidungdes MancheKundenhatten Olympia beiARDundZDFbereitsabge- InternationalenOlympischenKomitees (IOC),dieRechteandenOlympischen Spielen von2018bis2024 f￿r1,3Milliar- vondempaneurop￿ischen Rechteinha- Sparkassen- denEuroexklusivandenMedienkonzern berabh￿ngigsind.AufdereinenSeitehat etwaderDeutsche undGiro- verband, Pyeongchang Discovery zuvergeben.DieEurop￿ische dasAuswirkungen aufdieProgrammpla- derin dahernicht ARD-Programmsponsor Rundfunkuniongingleeraus,ARDund nung:Snowboard,Shorttrack,Eiskunst- als auftritt. obligatorische ZDFstiegeninVerhandlungenmitDis- laufundEishockey (ausgenommen Spie- Hinzukommtdas Vor- griffsrecht coveryein￿dievor zw￿lfMonatenabge- vonExklusiv-Partnerndes Coca-Cola, Samsung. brochenwurden.ImAugusteinigteman IOCwie Visaund sichdanndochaufdieErteilungvonSub- Finale)sindlivenurbeiDiscovery zuse- lizenzen.￿BiszumSommerdiesesJahres hen;ARDundZDFwerdendavonaber Immernochwenig sindwirimWintersportprogrammvon Zusammenfassungen zeigen. Dasf￿hrt Konkretes vonDiscovery ChristophL￿ken,Marketingleiter des ZDF-Werbefernsehens,zuderFeststel- AusdemMarktistzudemzuh￿ren,dass gangen.DieseL￿ckekonntenwirjetzt lung:￿Wirzeigen vollwertigeOlympische sichDiscovery mitseinenOlympia-An- schlie￿en￿, sagtUweEsser,Gesch￿ftslei- Spiele.DerProgrammumfang istnahezu geboten anAgenturenundWerbekunden terARD-WerbungSales&Services.￿Der dergleiche,alswennwirdieRechtedirekt unerwartetlangeZeitl￿sst.AufNachfrage Markterh￿ltdamitdas,worauferzu gekaufth￿tten.￿Eingeschr￿nkt werden berichtetDiscovery jedochvoneinersehr RechtbeieinemEreigniswiedenOlym- die￿ffentlich-Rechtlichenaberbeider positivenResonanzderWerbungtreiben- spr￿chenundfreuenunswenigeWochen m￿ssen.Wasf￿rdieBrancheabernicht AgenturOctagon Germany,dief￿rzahl- vorBeginn derOlympischen Winterspie- unbedingtnachteiligseinmuss,glaubt reicheTop-Sponsoren wieMastercard leaufeinennochintensiveren, frucht- MarcusHochhaus, Gesch￿ftsf￿hrerund oderZuricharbeitet.Erfindet,dassdie barenAustauschunddiedarausresultie- LeiterderSportbusiness-Gruppe bei ￿ffentlichen-rechtlichenSenderzumin- rendenKooperationen￿, sagtPeterDan- Goldmedia.PrivateSendestationenseien destausQuotensichtdasbessereUmfeld gel,VicePresidentAdSales&ClientSer- inderRegel agilerundexperimentier- darstellend￿rften.￿Zumeinenk￿nnen vicesbeiDiscovery.BeiderAnsprache freudiger:￿Siek￿nnendadurchdieGe- aufgrunddertechnischenReichweite potenziellerKundenhelfeauchdieEx- schichtenderWettk￿mpfeaufandere nochnichtalleHaushalteinDeutschland klusivit￿teinigerSportarten. Weiseerz￿hlen.Dadurchentstehenauch Eurosportempfangen, wasauchdurch DabeihatderMedienkonzernnoch wiederMonetarisierungschancen.￿ Ein Online-Angebote nichtgeheiltwird,da immernichtkonkretkommuniziert,auf Werbepartnerk￿nnteetwaeinFormat sichdasNutzungsverhalten nochnicht welchenKan￿lenwelcheSportartenzu branden,beidemstarkmitDatenge- sehenseinwerden.Klarscheint, dassim arbeitetwird,meintderGoldmedia-Ma- ￿ZumanderensindARDundZDFein- nager.￿Dasw￿reauchausZuschauer- fachdiegelerntenWintersport-und sichtangenehmer, jedenfallsw￿reesbes- satzkommen(sieheGrafik).￿Eurosport Olympia-Sender inDeutschland, sodass seralsUnterbrecherwerbung.￿ undTLCbedienennormalerweiseunter- vieleZuschauerautomatischdiesebeiden Apropos: AusSichtder￿ffentlich- schiedlicheZielgruppen;dieEntschei- rechtlichenVermarkteristdieZeitver- dung,dieWettk￿mpfe aufdiesenbeiden schiebung nachS￿dkoreaeinzweischnei- WenigeralsdreiMonate Sendernzupr￿sentieren,warauspro- digesSchwert.Sportarten,dieTageslicht grammstrategischerSichtdaherdielogi- biszurEr￿ffnungsfeier bed￿rfen(etwaSkiAlpin),findensotief scheKonsequenz￿, sagtWernerStarz,Di- inderdeutschenNachtstatt.Umgekehrt UndgenaudieserLerneffektwirdbeider rectorProductDevelopment Eurosport. laufenFlutlichtsportartenwieBiathlon WahldesBerichterstatterswom￿glichei- MitdemetwadurchFormelE-￿ber- oderSkispringen zu￿sehrsendevertr￿g- negro￿eRollespielen.Nochsindesrund tragungenbereitssporterprobtenKanal lichenZeitenf￿rdenRezipienten￿, sagt elfWochen,bisdieXXIII.Olympischen DmaxplantDiscovery w￿hrendder WinterspieleimPyeongchang Olympic Olympischen Winterspiele offenbar ZDF-VermarkterL￿ken.Erkanndeshalb Stadiumer￿ffnetwerden,undmandarf nicht.Daf￿rabermitdemPay-TV-Kanal ebensowieARD-PendantEssergutmit wohldavonausgehen, dassDiscovery Eurosport2sowiedemdigitalenStrea- denachtStundenDifferenzleben￿an- undvorallemEurosport ￿dasselbst- ming-DienstEurosportPlayer.￿berdie- dersals Goldmedia-MannHochhaus.Er ernannte￿HomeoftheOlympics￿ noch senzeigtDiscovery seitdiesemSommer h￿ltdasf￿rproblematisch f￿rWerbung- ordentlichMediageldindieHandneh- auchdieFreitagsspiele derFu￿ball-Bun- treibende:￿DadurchsinddieWettk￿mp- menwerden,umaufihreOlympia-Pr￿- desliga￿allerdingsmitStartschwierig- fenichtnur physisch weitweg,sondern - senzhinzuweisen￿undsosowohlWin- keiten.Angesprochen aufdiestrategische auchvonunserenKernnutzungszeiten.￿ tersportfanszumUmschaltensowieNeu- Bedeutung desEurosportPlayer, verweist Zusammengerechnet habendiebei- lingezumEinsteigen zubewegen. StarzaufdieStatistik:￿2017nutztenjun- den￿ffentlich-rechtlichenSendeanstal- EinetragendeRollekommtdabeiden geZuschauereingr￿￿eresZeitbudget f￿r teninsgesamteinzelne87Werbeinselnim Sportartenzu,dielivenurbeiDiscovery Bewegtbild-Inhalteonlinealsimlinearen Angebot,Discovery kanndenKunden zusehenseinwerden.￿Alleexklusivbei TV.2018wirdEurosportdieerstenvoll naturgema￿weitausmehrFl￿cheanbie- Eurosport zusehendenSportartenver- digitalenOlympischen Winterspiele in ten.￿F￿rWerbungtreibende entstehen f￿gen￿berdasPotenzial,eineandere, Europa pr￿sentieren ￿daf￿ristderEuro- dadurchChancen￿,sagtHochhaus.Aus nichtklassischSportfan-gepr￿gteZiel- sportPlayer unabdingbar.￿ Discovery SichtvonDiscoveryundEurosportm￿s- gruppeanzusprechen￿, sagtStarz.Zur willdaherweiterindenDienstinvestie- semanallerdingsauchfeststellen:￿Be- Erinnerung:EshandeltsichumSnow- renundsoseineMarktpositionst￿rken. grenztesInventarhebtdenPreis.Ob der board,Shorttrack,EiskunstlaufundEis- Senderesschafft,diezus￿tzlicheFl￿che hockey ￿undebennichtumdietelege- auchangemessenzukapitalisieren, vor nen,reichweitenstarkenDisziplinen, bei genauso allemimDigitalen,wirdsichzeigen.￿ vieleChancen denenmiteinemdeutschenMedaillen- Obeingro￿erDigital-Push,eineKo- regenzurechnenist.Aufeinensolchen operationmitderAppSnapchat,dasTV- grammplanungundzeitlicherVerzugbei hofftauchClaudiaPechstein.Ihrletzter StudioneuenTypusundeineRiegeehe- derVermarktung ￿f￿hrendazu,dassf￿r Olympia-Auftrittsteigt￿brigens am16. maligerdeutscherTop-Olympioniken f￿r ARDundZDFebendochnichtallesso Februar￿livebeiEurosportundimZDF. Discoveryaberausreichen, umARDund ist,wieeseinmalwar.UndZuschauer ZDFdenRangabzulaufen,bezweifeltso undWerbekundensomitzwangsl￿ufig mancherExperte.EtwaKarstenPetry, bissichdies￿dkoreanische sechs Jahrenschlie￿lichgegenM￿nchen Mixed-DoppelimCurling,derMassen- KleinstadtPyeongchang ganz unddasfranz￿sischeAnnecydurch.Un- startimEisschnelllauf(M￿nnerund offiziell￿Olympiastadt￿ nen- Frauen)sowieeinBig-Air-Contestbei nendurfte.MitihrenBewerbungen f￿r denSnowboardern.Qualifizierthaben denvom9.bis25.Februar2018insgesamt 2010(Austragungsort wardamalsVan- sichSportlerinnenundSportler aus 102Goldmedaillengewinner in15Sport- couver)und2014(Sotschi)wardieWin- knapp 90Nationen￿auchausNordkorea. artengesucht.NeuimProgrammsindein tersportregionnochgescheitert,imAus- Die US -Regulierungsbeh￿rde will die sogenannte Netzneutralit￿t kippen. Verbrauchersch￿tzer sind entsetzt.

Denn Netzbetreiber k￿nnten k￿nftig Zusatzgeb￿hren f￿r Videodienste und andere Angebote verlangen

JOHANNES KUHN UND gegendieVorschl￿ge protestieren.Alles an- eines portugiesischen Mobilfunk-Ange- HELMUT MARTIN-JUNG dere w￿re eine Riesen￿berraschung. bots, bei demKunden Extra-Paketehinzu-

buchen m￿ssen, wenn sie Dienste wie Vi-

- Was treibt die Netzanbieter? soziale Mu- Austin/M￿nchen Lustige Katzenfilm- deo, Messenger, Netzwerke, sik- oder wollen. chenoder dieneueste Serie desInternet-Vi- Cloud-Angebotenutzen Die Betreiberder Netze sehen sich zuneh- deoanbietersNetflix,Wikipediaoder Face- mendinGefahr, zu blo￿enDatentranspor- book: Egal welche Daten auch immer ... und f￿r Inhalteanbieter? teuren zu werden, und das bei hohem In- durch die Leitungen der Internetanbieter vestitionsbedarf f￿r den Netzausbau und Die Netzbetreiber k￿nnten von - Netflix, sausen bisher werden sie zumeist gleich sinkenden DieAnbietervon Inhal- auch Margen. Google, Facebook, Amazon und Co. behandelt. Nun aber hat die US-Regulie- wie Netflix oder Youtubew￿rden ten etwa Geld f￿r die Durchleitung ihrer Daten ver- rungsbeh￿rde FCC angek￿ndigt, die Ver- das Netz f￿rihre dagegen Gesch￿ftsmodel langen,also eine Art Maut. Doch w￿hrend pflichtung zur sogenannten Netzneutrali- le sie. Amerikani- nutzen, argumentieren die gro￿en Konzerne diese Summen auf- t￿t in den VereinigtenStaaten aufhebenzu sche Festnetz- und Mobilfunkanbieterhat- oder bringen k￿nnten, w￿ren Start-ups wollen.Kritiker bef￿rchten, es k￿nnte ein wiederholt dass sie mehr in ten erkl￿rt, kleinere Firmen benachteiligt, sie Zwei-Klassen-Internetentstehen. wenn den Ausbau der Infrastruktur investieren

Konkurrenz-Produkteauf den Markt brin- Was ist passiert? w￿rden,wenn denndieNetzneutralit￿tab- wollen unddaf￿r auch noch Maut geschafft werde. Eine Behauptung, die sie gen ent- Die neuen Regeln, am Dienstag skizziert gegen￿ber ihren Aktion￿ren allerdings richten m￿ssten. Interessensverb￿nde der und seit Mittwoch online einsehbar, mar- nicht ￿u￿ern. Internet-Branche sowieVerbrauchersch￿t- kieren eine Kehrtwende: Breitband- und zer zeigtensich emp￿rt. Mobilfunk -Anbieterk￿nnen k￿nftig selbst Warum macht die FCC das? entscheiden, ob sie bestimmte Datenbe- Wie ist die Situation in der EU? Die werde dem Mikroma- vorzugenund damit eine Art ￿berholspur Regierung ￿mit Schluss Telekommunikationsunternehmenin der auf der Daten-Autobahn schaffen. Genau nagement des Internet machen",

- der bestimmteFCC- EU ist es verboten, Dienste zu blockieren das hatte die FCC 2015 damals noch un- versprach von Trump oderzu drosseln. Spezialdiens- terPr￿sidentObama - den Internet-Anbie- Vorsitzende Ajit Pai. Mit anderenWorten, Sogenannte te d￿rfen nur dann bevorzugt behandelt tern verboten. Legale Datenpakete schnel- Pai, der als Markt-Liberaler gilt, will den Telekommunikationsmarkt dem freien werden, wenn sie nicht dazu dienen, be- lerauszuliefern, zublockieren, zu drosseln reits bestehendeDienste im Netz durch Be- oder f￿r die ￿bermittlung Extra-Geb￿h- der Kr￿fte ￿berlassen.Die Spiel Republika- mit durchzuleiten. - zahlung Vorzug Unge- ren zu verlangen all das ihnen nicht war dass der freie ner argumentieren damit, l￿st ist die den erlaubt. die den nur Frage, wie mit Angebo- Die Datenkabel, Firmen ge- Wettbewerbm￿glicheProblemeschon reg- ten von Telekom-Firmenumzugehen ist, h￿ren, wurden wie Telefonleitungen als le: Werwolle, k￿nnejawechseln. Diese The- die in Mobilfunk-Vertr￿gengegeneine Ex- Teil der ￿ffentlichen Versorgung klassifi- se hatallerdingswenigmitdemamerikani- tra-Geb￿hr dieNutzung bestimmterDiens- ziert. Dieser Schritt kam nur zustande, schen Alltag zu tun. Es existieren nur eine te nichtvon der gebuchten Datenmengeab- weil das vom US-Pr￿sidenten ernannte HandvollrelevanterFirmen, die denBreit- ziehen, auchbekannt als Zero-Rating. f￿nfk￿pfige FCC-Gremium damals mehr- band-Markt regional aufgeteilt haben, heitlichmit Demokratenbesetzt war. Auch statt auf nationalerEbene zu konkurrie- Sind die Netzanbieter Zensoren? 2015 war die Entscheidung erst nach z￿- ren. In vielen Gegenden gibt es nur einen hem Ringen, einer deutlichen Positionie- einzigen Anbieteroder h￿chstens noch ei- Die neue Torw￿chter-Funktion, die denAn- rung Obamas und einer ProtestWelle der nen zweiten, der in der Regel deutlich un- bietern zukommt,ist brisant,weil diese zu- netzaffinen ￿ffentlichkeit zugunsten der popul￿rer ist. 50 Millionen US-Haushalte mindesttheoretisch Zensur aus￿benk￿nn- Gleichbehandlung aller Daten gefallen. Bei- haben keinen oder nur einenProvider, der ten. So k￿nnten sie ihrenKunden zum

Festnetz-Geschwindigkeiten von 25 Mega- spiel denZugang zu bestimmten Websei- Wie kam es zu dem Wandel? bits/Sekunde anbietet. US-B￿rger zahlen ten verweigernoder erschweren. Der FCC- f￿rihre Internet-Anschl￿sse weit mehrals Vorschlag verbietet dies nicht, dieKunden Seit der Wahl von Donald Trump zum US- Kunden in anderenL￿ndern. sollen lediglich Auskunft erhalten, wie ge- Pr￿sidenten stellen die Republikaner die nau dieFirmenmit den Datenpaketenver- Mehrheit in der FCC. W￿hrend die Demo- Was hei￿t das f￿rVerbraucher? fahren. kraten Technologie -Firmen aus dem Sili- con Valley nahestehen, halten es die Kon- Wie geht es weiter? Wie sich die geplante Deregulierung kon- servativen eher mit Internetanbieternwie kret aufdie amerikanischenInternet-Nut- derFCC wird esal- Comcast, Time Warner oder Verizon. GegendieEntscheidung zer auswirkt, ist unklar. Die Firmenk￿nn- nach viele Wenn die FCC am 14. Dezemberendg￿ltig ler Voraussicht Klagen geben. ten nun theoretisch die Kunden extra zur wie ￿ber die Regeln abstimmt, wird sie die Sollte dieNetzneutralit￿tin den USA er- Kasse bitten, wenn sie Dienste wie You- Netzneutralit￿tkippen, obwohlWebseiten- wartet fallen, werden das Netzanbieteran- tube, Netflixoder sozialeNetzwerke aufru- Betreiber, Internet-Firmen, Nutzer und dererL￿nderals ArgumentbeiihrerLobby- fen wollen.Im Netz kursieren Screenshots Verbrauchersch￿tzer bereits seit Wochen arbeit nutzen. INTERNET

Geld HELMUT MARTIN -JUNG entwickeltwurde, ist ein Bestandteil ten. Viele hoch bewerteteFirmen g￿be es

der￿ffentlichenInfrastruktur. wohl gar nicht, h￿ttensie solche Mautge-

einer viel Verkehr auf Solche Infrastruktur kann, wie das ja b￿hren zahlenm￿ssen.

invielenL￿ndern der Welt geschieht,von Wenn Telekom-Anbieter auch inEuro- den Datenleitungen, dann solle er Verursacht privaten Unternehmern betrieben und pa klagen, dass sie zu doch, bitte sch￿n, auch daf￿r zah- wenig verdienten,

ausgebautwerden.Mansollte diese um die Netze dies len. Das klingt einleuchtend, gerecht gar priva- auszubauen, zeigt blo￿, ￿ dass ihr Gesch￿ftsmodell nicht funktio- und doch es ist falsch. Es ist falsch, ten Unternehmenaber nicht zu Torw￿ch- wenn dieamerikanischeRegulierungsbe- niert. In der EU gilt weitreichende Netz- tern,ja zuZensoren machen, diema￿geb- neutralit￿t. Das sollte so auch h￿rde unterihremneuen, von Trumpein- bleiben, lich beeinflussenk￿nnen, zu welchenAn- wenn den Netzausbau staatlich gesetzten Chef dieVerpflichtung aufhebt, das hie￿e, geboten ihre Kunden guten, schlechten zu f￿rdern.Das als leichtfer- alle Daten im Netz gleich zu behandeln. w￿re besser, oder gar keinen Zugang mehr haben. die Freiheitdes Netzes Denn das Internet, das ￿brigens von tig aufzugeben. Oder die es durch Geb￿hren etwa Start- Grundlagenforschern mit staatlichem ups erschweren, in den Markt einzutre- STREAMING-DIENST

Netflix gibt Nutzern testweise die M￿glichkeit, den Handlungsverlaufin Sendungen

mitzubestimmen. Zun￿chst wurde bei einigen Kinderserien damit experimentiert,

Zuschauer zwischen alternativen Wendungen entscheiden zu lassen. Demn￿chst sollen

solche interaktiven Elemente auch in Programmen f￿r Erwachsene ausprobiert werden, k￿ndigte Netflix-Produktchef Greg Peters an.

"Wir wollen herausfinden, wie Interaktivit￿t bei Erwachsenen funktioniert", sagte

wollten sich auch Wohnzimmer Peters. M￿glicherweise sie nur im entspannen

und nicht mit ihrem Fernseher interagieren. "Wir kennen die Antwort noch nicht."

Eine M￿glichkeit f￿r die Zukunft w￿re auch, verschiedenen Nutzern gleich

unterschiedliche Varianten einer Sendung zu pr￿sentieren, ohne dass sie selbst

etwas entscheiden m￿ssten. "Eventuell wollen Erwachsene nichts selber

aussuchen, aber vielleicht wird diese Idee eines personalisierten Geschehens

funktionieren". Das ganze sei zugleich noch sehr spekulativ, schr￿nkte Peters ein.

Im Kinderprogramm habe der Online -Videodienst immerhin die Erfahrung

gemacht, dass sich Zuschauer zum Teil deutlich l￿nger mit interaktiven

Sendungen besch￿ftigten, weil sie noch die verschiedenen Entwicklungs-

M￿glichkeiten durchspielten.

Netflix k￿nnte auch ausprobieren, Inhalte auf dem Smartphone im Vertikal -

Format zu zeigen, sagte Peters. "Wir versuchen gerade herauszufinden, wie man

damit auf die richtige Art experimentierenkann." Mit Blick auf eine weitere

Verbesserung der Bildaufl￿sung ￿ber das heutige 4K-Format hinaus mit dem vor

allem in Japan favorisierten 8K -Video zeigte sich der Netflix-Produktchef dagegen

skeptisch. "Man muss zum Beispiel einen riesengro￿en Fernseher haben, um

einen Vorteil erkennen zu k￿nnen. Ich w￿rde unsere Zeit und Energie lieber daf￿r

lassen aufwenden, an besserWr￿rfitei,"HbiteetegiirerAesdithe￿tteermen

sichtbaren Darstellungsfehlern zu arbeiten." Japanische Elektronikkonzern und

Sender wollen 8K-￿bertragungen mit 16 Mal mehr Bildpunkten als beim

klassischen Full-HD zu den Olympischen Spielen 2020 etablieren. dpa Netflix hat die Fernsehbranche umgepfl￿gt,jetzt kommt die erste deutsche Produktion des

Streamingdienstes.Die Mystery-Serie ￿Dark" h￿lt nur zum Teil, was sie verspricht

VON KAROLINE META BEISEL Wie in ￿Momo" geht es auchin Darkum Trotz aller Kritik, und daraufkommt es

die Zeit,undeinProblem der Serie ist, dass vorallem an: Manbleibt dran.Manwillwis-

das demZuschauer etwas zu mitge- wie Geschichte die r￿tsel- man auf irgendetwasim Jahr h￿ufig sen, ausgeht, so

teiltwird.Die Pilotfolge miteinem haft dass sie im herk￿mmlichen linea- 2017 eigentlich nicht gewartet beginnt ist,

Wenn Einstein-Zitat￿ber dasVerh￿ltnisvon Ver- ren Fernsehen mit seinenw￿chentlichwie- hat, dannauf eine weitere Serie.

und ein derkehrenden tats￿chlich Es f￿hlt sich so an, als laufe dieFernsehre- gangenheit, Gegenwart Zukunft, Sendepl￿tzen

volutionmindestensschon in der zw￿lften Uhrmacher tritt auf, die Krankenschwes- niemals laufenw￿rde.

tertr￿gteine undeinverwirr- Dass man auch an Staffel; praktisch jedes Unternehmen, das Taschenuhr, weiterschaut, liegt ter Mann murmelt immerzu der Si- irgendwas mit Rundfunk, dem Internet ￿Tick -tack, hervorragendenBesetzung (Casting:

Tick-tack". Bald ist dass die mone Netflix habe denKreativen da- oder wenigstens mit Telefonenzu tun hat, klar, L￿sung B￿r). f￿r das R￿tsel nicht im Heute ￿ inDark ist bei freieHand Odar. F￿r das produziert inzwischen eigene Serien. Nie- gelassen, sagt deutsche Redakteursfernsehen das mandkann all das gucken, darumwerden ist Die Zuschauer haben es l￿ngst eher Empfehlungen immer wichtiger, nach un￿blich, f￿r den internationalen verstanden, nur der Kommissar demMotto:Wennalle dar￿berreden, dann Streamingdienst aber folgerichtig: Deut-

wird es schon auch gut sein. schnallt es immer noch nicht sche Schauspieler kennt in Sao Paolo oder

Unter deutschenFernsehmachernwird es das Jahr sondern in 2019 ￿, der Vergan- Seoul sowieso keine Sau, da ist es im Prin- seit Monaten￿ber eine Serie ganz beson- finden und - genheit zu ist, es beginnteine zip auch egal, wer mitspielt Hauptsache, ders vielgeredet: ￿berDark, dieerste deut- die in Reise, nicht nur die Achtzigerjahre, Person und Rolle passen zusammen. So sche Eigenproduktion des US-Streaming- sondern noch vielweiter zur￿ckf￿hrt. konnten Odar und Friese ein ausladendes dienstes Netflix. Gespr￿chsthema war sie In demUnterfangen,die Geschichte so- Ensemble aus bekannten (J￿rdis Triebei, aber nicht, weil alle sie schon gesehenh￿t- wohl f￿r die Serienfiguren als auch f￿r die Angela Winkler, Michael Mendl) und neu- ten. Sondern weil Netflix erst in den USA Zuschauernach und nach zu entr￿tseln,ist en Gesichtern versammeln.DieHauptrolle unddannauchhierdie ganzeFernsehbran- Friese in der H￿lfte der zehn gerade ersten spielt der nicht mehr ganz so unbekannte che umgepfl￿gthat, und Dark nun bewei- mit Folgeninsgesamt eher gro￿z￿gig den Louis Hofmann, aber auch die Namen der sen soll, dass das auch mit deutschenPro- und Hinweisen. Bisweilen noch fremden sollte ￿ Informationen jungen Schauspieler duktionenfunktioniert wenn man nur f￿hlt man sich trotz der anspruchsvoll man sich merken:Lisa Vicari, Moritz Jahn, mutig und schlau genugist, so zu erz￿hlen, konstruierten Geschichte unterfordert: Ella Lee und PaulLux - und das ist h￿chs- dass es einer Revolutionauchw￿rdig ist. Als in einer Szene V￿gel tot vom Himmel tens einSiebtel desinsgesamt vielleichtet- Ganz sch￿n vielVerantwortungf￿r zehn was gro￿ geratenen Ensembles. Und Dark wird ihr Folgen Mystery-Serie. fallen,sagt dieKommissarin Charlotte (Ka- nur Teil zum gerecht. roline Eichhorn): ￿Die Kinder, die V￿gel... Die Kamera sucht d￿stere, Zu erz￿hlt Darkeine Beginn Geschichte, Irgendwie das alles zusammen." geh￿rt gem￿ldeartige Motive, in denen die dem Zuschauer vorkommen vertraut Und als im Wald eine Kinderleiche gefun- d￿rfte: In der fiktiven Kleinstadt Winden die Figuren verloren wirken den wird, die zu keinem der vermissten im Wald. verschwinden zwei Jungen Die aber einenWalkman dabei Jungengeh￿rt, Eindrucksvoll sind auch die Bilder. Als Suche nach ihnenf￿hrt zur￿ck in dieAcht- hat und einen Nein ￿Atomkraft Dan- Stilvorbild f￿r Dark habe ihnen das Werk undoffenbarhat das Ganze mit zigerjahre, ke" -Pulli tr￿gt, ist dem Zuschauer l￿ngst des amerikanischen Fotografen Gregory demnahenAtomkraftwerkund irgendwel- klar, wer da gestorben ist. Nur der Polizist Crewdson gedient,sagen Friese und Odar: chen ￿bernat￿rlichen Ph￿nomenen zu Ulrich (Oliver Masucci), der mit dem Fall d￿stere, gem￿ldeartige Motive, in denen tun. Verschwundene Kinder sind der An- nicht nur dienstlich zu tun hat, der hat es diekleinenFigurenverlorenwirken.Kame- von zweiten skandinavischen fang jeder immernoch nicht geschnallt. ramann Nikolaus Summerer ist es gelun- und mit ￿bernat￿rlichen Ph￿- Krimiserie, Dark tr￿gt ganz sch￿n auf. Nie wird es gen, diese ganz spezielle Atmosph￿re in nomenen und Achtzigerjahre-Nostalgie hell und immer regnet es, in Str￿men opulente Bilder umzusetzen, die man so selbstverst￿ndlich. Wer gerade ein priva- im deutschen Fernsehen noch nicht war Netflix geradeerst bei StrangerThings gese- tes Drama durchmacht - also jeder - steht hen hat ￿ vielleicht auch weil sehr erfolgreich. Es w￿re aber unfair, das deswegen, grunds￿tzlich ohne Kapuze im Nassen. den Serienerfindern Baran bo Odar und die distanzierte, gestochen scharfe ￿sthe- Nur den geheimnisvollenB￿rtigen,der aus tik mit dem Blick auf dieWelt Jantje Friese vorzuwerfen. Zum einenwar vertrauten einer H￿hle im Wald zu kommen scheint, kaum zu hat. So es in Dark Dark l￿ngst in derMache, als dieerste Staf- etwas tun gibt sieht man fast ausschlie￿lich mitKapuze, keine Close-Ups. fel von Stranger Things ver￿ffentlichtwur- zum Beispiel praktisch selbst dann, wenn es nicht regnet. Wenn Ob de. Au￿erdemhebtDark miteinem Cliff- das genugist, damitim Jahr2050je- Teenies in derUmkleidekabine Sex haben, mand zur￿ckblickt und Du hanger am Ende von Folge zwei an, ein Fa- sagt: ￿Wei￿t sieht das aus wie in FiftyShades of Grey. milien-Science-Fiction-M￿rchen zuerz￿h- noch 2017, als Dark das deutsche Fernse- Und der Soundtrack des Isl￿nders Ben hen revolutioniert hat?" Vermutlich nicht. len, dasmitStranger Things kaum noch et- Frost isttoll - aber ebenauch st￿ndigzuh￿- - was zu tun hat daf￿r viel mit ￿Momo", F￿r unsere Zeit jedoch ist das, was Dark ren; als k￿nnte man dem Zuschauer nicht hier sch￿n fortschrittlich. ￿Die Wolke" oder Gudrun Pausewangs zeigt, ganz zumuten, selbst herauszufinden, welche ￿Die letztenKinder von Schewenborn". Emotion gerade opportun w￿re. Dark, abrufbar bei Netflix. DerchinesischeInternetgigant Tencent is1 ist an derB￿rseerstmalsmehrwertalsFacebook .rd.Am DienstagtriebderAnstiegdesAktienkursesdie MarktkapitalisierunginHongkongaufdenneuen H￿chststandvonmehrals522MilliardenDollar. DamitstiegTencent zudenf￿nfwertvollsten UnternehmenderWeltauf liegtabernochweit hinterderNummereins,Apple ,mit873 MilliardenDollar(743 Milliarden- Euro). Tencentistdamitdasersteasiatische dasdieMarkevoneinerhalbenBillionDollar knackenkonnte.Das weltgr￿￿teInternetnetzwerk FacebookausdemSiliconValleykamzuletztauf

unteranderemeinFacebook-Pendant,verschiedene WebportaleunddenMessenger-DienstWeChat. DerDiensthatfasteineMilliardeNutzer.Erfunktioniert￿hnlichwieWhatsAppundistauchin Deutschlandverf￿gbar.￿berdieAppk￿nnen NutzerNachrichtenverschicken undtelefonieren,

Bezahlsystementwickelt.Zuletzt ￿berraschteder

Umsatzsprungvon61Prozentaufumgerechnet

alleminS￿dostasienpr￿sent.VergangenesJahr sorgtederKonzernf￿rSchlagzeilen,alserf￿r8,6MilliardenDollardiefinnischeSpielefirma Supercellkaufte.SeitherzieltTencentdaraufab,beliebteRomane ￿berseineE-Book-Plattform ChinaLiteraturezuver￿ffentlichenunddannwiederumf￿rVideospielezuadaptieren. kreativeInhalteausgeben.ZugleichplantTencent,2018erstmalsseinOnline-Bezahlsystemim Ausland inMalaysia anzubieten. mg/rtr/afp- - Einmalj￿hrlichortetderWebradiomonitordieLagederdeutschenOnline- Audio-Medien.DieaufdenM￿NCHNERMEDIENTAGEN vorgestellte Standortbestimmung bescheinigt derBrancheeinweiterhinrobustes WachstumaufallenEbenen.Verst￿rktimVisierderForscherstandenbeim Webradiomonitor2017dieEntwicklungen vonPodcasts, diebereitsvon17 ProzentderOnline-Audionutzergeh￿rtwerden.

Insgesamtw￿chstderMusikkonsum derOnline-AudionutzerinDeutschland weiter anundwirdgleichzeitigimmermobiler.BeiderNutzungliegendieklassischen Radiomarkenvorne,reineWebradio-undOnline-Audioangebote erfreuensich ebenfallszunehmenderBeliebtheit.On-Demand-Angebote wiePodcastserschlie￿en zus￿tzlicheNutzungssituationen undsprach￿gesteuerteGer￿teindenHaushalten

(BLM):￿DieVielfaltderOnline-Audioangebote istfaszinierend.ObalsLivestream oderalsabonnierterPodcast, f￿rdieNutzersindtausendeAngebotepraktisch jederzeit verf￿gbarundwerdeninganzunterschiedlichenSituationengenutzt.Beim Joggen,inderBahnundimFlugzeug oderbeimEinschlafen￿dieAudionutzungist sovielf￿ltigwiedasAngebot.Online-AudiogewinntweiteranBedeutung.￿

Zu allgemeinenEntwicklungen derWebradiosimnationalenMarktsprach RADIOSZENEmitDr.KristianKunowausdemBereichKommunikationund MedienwirtschaftbeiderBayerischenLandeszentralef￿rneueMedien(BLM).

RADIOSZENE:WelcheZieleverfolgtdiej￿hrlicheUntersuchung f￿rden Webradiomonitor?

Dr.KristianKunow:DerWebradiomonitor wurdevonderBayerischenLandeszentrale f￿rNeueMediengemeinsammitdem Marktforschungsinstitut Goldmedia entwickeltundwirdseit2009regelm￿￿ig durchgef￿hrt.SeiteinpaarJahrensind nebenderBLMauchderBVDWundder

VPRTPartnerdesProjekts.

ZielderStudieistes,dieaktuellenTrends undEntwicklungen imOnline-Audio-Markt systematisch zubeobachtenundzu analysieren.Seit2016wirddabeidie Anbieterbefragung durcheineOnline- Befragungvon Online-Audio-Nutzern erg￿nzt.DerWebradiomarktundaktuelle TrendswiePodcastsoderSprachsteuerung k￿nnendamitsowohlanbieter-alsauch nutzerseitigbeleuchtetwerden.

Insgesamt wurden2017￿ber1.100Nutzerbefragt.DieNutzerbefragung istdamit repr￿sentativ f￿rdieOnline-Audio-NutzerinDeutschlandab14Jahren.Vonden Online-Audio-Anbieternhabenin diesemJahrrund300anderBefragung teilgenommen.

RADIOSZENE:WelcheKernaussagen leitenSieausderdiesj￿hrigen Erhebungab?

Dr.KristianKunow:Siezeigt,dassdieWebradio-undOnline-Audio-Nutzung in Deutschlandweiterw￿chst.DasbelegenNutzer-undAnbieterbefragung. Auchdie Werbeums￿tzederAnbietersteigen,wobeif￿rdiekommendenJahreeinnoch deutlichgr￿￿eresWachstumerwartetwird.ZudemsteigtderAnteildermobilen Webradio-bzw.Online-Audio-Nutzung weiteranundliegtmittlerweilebeigut einemDrittel.

ErstmalshabenwirunsauchintensivmitdemThemaPodcastbesch￿ftigt. Podcastswerden￿berdurchschnittlichstarkunterwegsgenutzt.Insbesonderedie Download-M￿glichkeit istf￿rdieNutzerwichtig.Soerscheintesnuraufdenersten Blickverwunderlich,dassPodcastssichauchaufFlugreisenregerBeliebtheit erfreuen.Bemerkenswertistaberauch,dassvieleNutzerangeben Podcastszu h￿ren,weildortThemenintensiverbesprochen werdenalsinanderenMedien.

RADIOSZENE:WiesehrhatsichdieZahlderreinenWebradioangebote ￿berdieJahrever￿ndert?

Dr.KristianKunow:DerOnline-Audio-Marktvielf￿ltigeralsjezuvor.DerNutzer kannausknapp 2.400Webradioangeboten w￿hlen.DieAnzahlder Webradioangebote entsprichtdamitderderVorjahre,wobeireine Webradioangebote mitzweiDrittelnnachwievordengr￿￿tenAnteilausmachen. Insgesamt verzeichnetdieStudiefastzw￿lftausendOnline-Audio-Angebote. Das sindmeinesErachtensbeeindruckendeZahlen.

RADIOSZENE: IndenletztenJahrenhabendieUKW-RadiodieZahlihrer ￿Musikbeiboote￿imInternetdeutlichausgebaut. Spielthierauchdie immerst￿rkerwerdendePr￿senzvonStreamingeineRolle?

Dr.KristianKunow:DieGr￿nded￿rftenzuallererstindersteigenden Online- Nutzung vonAudioangeboten liegen,nichtzuletztauchlinearerRadioprogramme. DiemeistenHaushalteverf￿genmittlerweile￿bereinenbreitbandigen InternetanschlussundeineVielzahlvonEndger￿ten, dieZugang zuOnline-Audio- Angebotenerm￿glichen.Smartphone undmobilesInterneterm￿glichenzunehmend auch mobilesStreaming.Da w￿reesgeradezufahrl￿ssig,wenndieUKW-und DAB+ VeranstalternichtauchonlineihreH￿rerbedienten, insbesonderemitdem Blickaufj￿ngereZielgruppen. Zudemerm￿glicht Online-AudioneueWerbeformen undindividuellereAnsprache vonZielgruppen.

RADIOSZENE:GibtesErkenntnisse￿berdieinhaltlicheStrukturder Webradios?

Dr.KristianKunow:AuchbeidenWebradiosdominierenAC-Musikformatedas Angebot,gefolgtvonDance/ElektroundSchlagerbzw.Volksmusik.Der Webradiomonitor2017zeigtjedochauch,dass￿berdieH￿lftederNutzeronline Rockmusikh￿ren,wassichinderAnzahlderWebradio-Angebote nochnicht wiederspiegelt.BeimThemaPodcastsspielt MusikehereineuntergeordneteRolle. Die￿berwiegende MehrheitderAngebotesindhierTalk-Formate.

RADIOSZENE: DerMarktf￿rWebradioshatsichindenletztenJahren verfestigt.AufdereinenSeitesteheneinigeprofessionellarbeitenden Angebote,aufderanderendasHeerderKleinanbieter, dasf￿reine Reichweitenmessung kauminFragekommt.WirdsichderMarktdadurch weiterver￿ndern?

Dr.KristianKunow:Diebeobachtbaren TrendslassennureinenSchlusszu:der Online-Audio-Marktwirdsichauchindenn￿chstenJahrenweiterentwickeln.Das erwarteteWachstuminderNutzungvon Webradioangebotensolltedazuf￿hren, dassimmermehrAngeboteinihrerReichweiteausweisbarunddamitvermarktbar werden.AufderanderenSeitelebtderWebradiomarktauchdavon,dasskleine Anbieterbzw.Prosumersehrindividuelle, oftinnovativeAngeboteproduzierenund ihreH￿rerfinden.Diesteigende Nutzungvon Streaming-PlattformenwieSpotify k￿nntef￿rdieseAnbieterneueChancenbieten.

RADIOSZENE:WelchessinddieTreiberdesErfolges?

Dr.KristianKunow:AusSichtderAnbietersindWLAN,obzuhauseoderHot Spots,sowieStreamingim AutoTreibereinerpositivenEntwicklung vonWebradio undOnline-AudioimAllgemeinen. AuchdasThemaZeroRating,wiemittlerweile vonderTelekomundVodafoneangeboten, wirdalsTreibergesehen,ebenso Podcast.

RADIOSZENE:WannwirddieWerbewirtschaftdieWebradiobranchenoch st￿rkerf￿rsichentdecken?

Dr.KristianKunow:DieWerbewirtschafthatWebradiobzw.Online-Audiobereits f￿rsichentdecktunddiesteigenden Werbeums￿tzebelegendies.DieErgebnisse desWebradiomonitor2017zeigen,dassdieAnbieterauchf￿rdieZukunftein starkesWachstumihrerWerbeums￿tzeerwarten.Dabeid￿rftenmehrereFaktoren eineRollespielen.DieReichweitederAngeboteist einFaktor,Programmatic Advertisingeinanderer.DieStudiezeigtdar￿berhinausauf,dassInfluencer- WerbungauchbeiOnline-AudioanBedeutung gewinnenk￿nnte.Zudemsind Podcastssicherlicheinspannendes Werbeumfeld.Auchhieristjedochvonneuen Werbekonzepten auszugehen.

RADIOSZENE:￿berwelchetechnischenQuellenwirdWebradiobevorzugt genutzt?

Dr.KristianKunow:DieWebradio-undOnline-Audio-Angebote werdenvorallem ￿berLaptopsundSmartphones genutzt,wobeiderTrendweiterhinzum Smartphone geht.Dazupasstauch,dassdieAnbieterbereits￿bereinDrittelder Abrufe￿bermobileEndger￿te registrieren.Interessanterweisespieltaberauchdas SmartTVeineRolle.Fast einDrittelderOnline-Audio-Nutzerh￿rt￿bereinSmartTV Online-Audio-Angebote. Zudemsindsprachgesteuerte AssistentenwieEchobzw. AlexavonAmazonimKommenundsolltenWebradioneueImpulse geben.Bereits 15ProzentderbefragtenNutzer gabenimSommerdiesesJahresan,ein sprachgesteuertes Ger￿tzubesitzenoderdieAnschaffung einessolchenzuplanen. DassindbemerkenswerteZahlen,wennmanbedenkt,dassdasAngebot von AmazonerstseitHerbst2016inDeutschlandverf￿gbarist.

RADIOSZENE:GibtesaktuelleAussagen ￿berdasgenerelle NutzungsverhaltenderWebradioh￿rer?

Dr.KristianKunow:DerTrendsteigenderWebradio-undOnline-Audio-Nutzung setztsichfort.DieserTrendzeigtsichinallenAltersgruppen.Amst￿rkstenjedoch beiden14-29-J￿hrigen.BesondererBeliebtheiterfreuensichdabeiauchimNetz dieAngebotederklassischenRadiomarken.Online-Audio-Angebote werdenauch immerh￿ufigerunterwegsgenutzt￿imBus,ZugoderauchbeimJoggen.Diese Nutzungssituationen weisenWachstumsratenvon30bis50Prozentauf.Inhaltlich steigtbesondersdieNutzungvonWort-Angeboten, dieaktivesZuh￿renverlangen.

RADIOSZENE: InwieweitstehendieWebradiosOnlyinKonkurrenzzuden UKW-Radios?

Dr.KristianKunow:AlsRadioanbietersollteichdortsein,womeineH￿rersind. DiesesindsowohlaufUKWundDAB+alsauchonline.DerWebradiomonitor2017 zeigt zudem,dassAngebotewieMusik-StreamingoderPodcastsbzw.On-Demand- Angebote diePrimoTimeTim e desklassischenRadioserg￿nzen.DieseAngebotewerden st￿rkerindenAbendstundengeh￿rt,wenndieNutzungvonlinearenRadios nachl￿sst.UKW/DAB+undOnline-AuOnline-Audio-Angebote stehenalsonichtnurineinem zusammendieZeitinderdieNutzeraufAudio-Angebote zugreifen.￿hnlichesgilt f￿rdieNutzungssituationen. InsbesonderePodcastserm￿glichenneueAudio- Nutzungssituationen, wiedasBeispielFlugzeug zeigt.

RADIOSZENE:WostehtderdeutscheWebradiomarktimVergleichzu anderenL￿ndern?

Dr.KristianKunow:DerWebradiomonitor2017konzentriertsichaufdie Entwicklung desOnline-Audio-MarktsinDeutschland.Dieiminternationalen Vergleichbesondersvielf￿ltigeundvitaleRadiolandschaftfindetihreEntsprechung auchim Webradiomarkthierzulande.HinzukommendiezahlreichenOnline-Only undOn-Demand-Angebote.BeiThemenwiePodcastslohntsichsicherlichderBlick indieUSAundaufdieEntwicklungdort.VonWerbeums￿tzenim dreistelligen MillionenbereichsinddiePodcast-Angebote hierzulandenocheinSt￿ckweit entfernt.

RADIOSZENE:GibtesheuteschonErkenntnisse￿berdie Langezeitentwicklung desWebradiosmarktes?

Dr.KristianKunow:MitBlickaufdievomWebradiomonitorseit2009 beobachtetenTrendsl￿sstsicheinkontinuierlichesWachstumderOnline-Audio- Angebote feststellen.W￿hrendindenerstenJahrendieAnzahlder Webradioangebote starkwuchsen,sindesseiteinpaarJahrendieUserGenerated RadioStreamsundkuratiertenPlaylistsderStreaming-Plattformen.DieserTrend d￿rftesichebensofortsetzenwiederzummobilenAngebot￿berAppodermobil- optimierterWebsiteaufdereinenSeitesowiedermobilenNutzungaufder anderen.

EinweitererTrendzeigtaucheinenderVorteile, dieUKWundDAB+imVergleich zuWebradionachwievorhaben.Unver￿ndertnennendieAnbieterdiebegrenzten DatenvoluminasowiediemangelndeVerf￿gbarkeitmobilenInternetsals wesentlicheHemmnissederEntwicklung desOnline-Audio-Marktes.

Warum der Frequenztausch dem

BR nicht mehr so wichtig war

STEFAN FISCHER te in Bayern ein DAB+-Ger￿t. Die inzwi- stammt aus dem Sommer, d￿rfte

schen also h￿her liegen und durch das Als der Bayerische Rundfunk vor vier Jah- Weihnachtsgesch￿ft noch einmal signifi- ren den Frequenztausch von BR Klassik kant ansteigen.Das DAB+-Netz wiederum und Puls ank￿ndigte, war DAB+ wenig ist in Bayern nahezu fl￿chendeckend aus- Eine Wette auf mehr als ein Versprechen. . gebaut. In knapp 90 Prozent der H￿user die Zukunft,in der Radio eines Tages viel- - undin 97 Prozent derFl￿che entlangder leicht nicht mehr analog ￿ber UKW-Fre- Autobahnen liegt der Wert bei 99 Prozent quenzen ausgestrahlt wird. 2014 war ein - ist der DAB+-Empfanggew￿hrleistet.Da- Radiosender, der ausschlie￿lich ￿ber f￿hrend. mit ist Bayern in Deutschland DAB+ zu h￿ren war, so gut wie nichtexis- Dem BR liegen nach eigener Aussage tent.Dennviel zu kleinwar dieGruppe der- zwar keine Daten dar￿bervor, in welchem jenigen,die dieseSender empfangenkonn- Umfang seine Programme inzwischen ten. Und viel zu klein war die Lust der H￿- ￿ber DAB+ geh￿rt werden. Doch er be- umzusatteln. rer genausowie der Sender, treibt immerhinf￿nf reine DAB+-Wellen. Der folgendeStreit war so heftig,weil BR Werdendiese auch geh￿rtoder subventio- Klassik sich schon durch dieAnk￿ndigung niert der BR mit seiner Progr9mmpolitik ins Nirwana einer Digitalfrequenz abge- nur denStandard DAB+? Mit derEntwick- schobenf￿hlte, um auf UKWPlatz zuschaf- lung von BR Heimat ist man im Sender fenf￿r diejunge DigitalwellePuls. nach eigener Aussage jedenfallssehr zu- Allerdings waren die Digitalisierungs- frieden.Und was man im BR offenbar er- Optimistenschon damals derAuffassung, kannthat, ist, dass vielejungeH￿rer Radio- dass sich derStreit inLuft aufgel￿st haben programme ohnehin nicht mehr bevor- wird, bis der tats￿chlich Frequenztausch suchen. zugt ￿ber ein UKW-Ger￿t Apps, konkret ansteht. Nun, ganz so ist es nicht Streams, Drittplattformenundeben DAB+ gekommen, und einen Frequenztausch - ein Publikumwie das von Puls nutztMe-

dien ￿berwiegend digital. Es sucht dort, UKW ist hier der wichtigste wo es glaubt, etwas Passendes zu finden. Verbreitungsweg. Wie lange noch? .also eher nicht im UKW-Frequenz-Band,

in einem Umfeld von BR ￿ Klassik, Bayern 1 gibt es auch nicht BR-Intendant Ulrich und denbesten Hits derAchtziger. Wilhelm hat die umstrittene Aktion am Die Wachstumsraten bei der digitalen Freitag ￿berraschend abgeblasen. Es gibt Radionutzung legen nahe, dass es mittel- dar￿ber Erleichterungauf dereinen Seite fristigeher nicht um dieFrage gehenwird, ￿ bei Klassikfans wie bei denbayerischen ob die H￿rerbereitsind, ihren Sendernvon Privatradios, denen dieKonkurrenz durch UKW zuDAB+ zufolgen. Sondern ob junge ein zus￿tzliches junges ￿ffentlich-rechtli- H￿rer Audio-Inhalte￿berhaupt noch im ches Programm erspart bleibt ￿ und Ent- Radio suchen und nicht etwa bei Spotify. t￿uschung auf der anderen, also bei Puls. UmDAB+ attraktiverzu machen, unter- Denn nach wie vor ist UKW der wichtigste st￿tzen sowohl derBR als auch die Landes- Verbreitungsweg von Radio hierzulande. politik die Privatsender. Der BR erm￿g- dass es Doch das Argument von Wilhelm, licht privaten Programmbetreibern, freie beim Ausbau von DAB+ gelungen sei, ￿die Kapazit￿ten seines eigenen DAB+ -Sende- Rahmenbedingungen im Vergleich zu Die und Puls netzes zu nutzen. Staatsregierung 2014 nachhaltig zu ver￿ndern" stellt 500 000 Euro pro Jahrals Technolo- deshalb gar keine UKW-Frequenz mehr gief￿rderungzur Verf￿gung, um die Kos- brauche, l￿sst sich durchausuntermauern. ten f￿r den Umstieg auf DAB+ bei den Pri- So besitzen dem Digitalisierungsbe- vatradiosabzufedern. richt2017 zufolge 20 Prozent der Haushal- BR-Intendant Wilhelm verzichtet ￿berraschend auf den

umstrittenen Wellentausch zwischenPuls und BR Klassik

Selten zuvorhatte der reich und deshalb der bessere Platz f￿r auf dieprivaten RadiobetreiberundVerla- BR f￿r einProjekt so selten Puls: die Pr￿senz in zu" verstanden wissen. Und gek￿mpft, gegenso vieleWiderst￿n- ￿Durch zahlreicher jun- ge Bayern

de an einem Plan festgehalten, selten f￿r gerprivater Sender auf DAB+ bietetDigi- um das damitunmissverst￿ndlich Gesag- talradio im te noch und unmissver- eine Sache so viel ￿rger bekommen. 2014 Vergleich zur Marktlage von einmal ganz gar vor vierJahren daherheuteeindeutlichin- st￿ndlich zu l￿sstsich Wilhelmso zi- k￿ndigte Intendant Ulrich Wilhelm an, sagen, das H￿rfunkprogramm BR Klassik ins Di- teressanteres Umfeld!' Puls sei als Marke tieren:￿Der BRwill in derVerantwortungs-

gitale zuschieben, damitdas Jugendange- im Netz inzwischen enorm stark, und das gemeinschaft der Medien in Bayern sei- ha- bot Puls aufUKW laufenkann. Es gab w￿- verj￿ngte H￿rfunkprogramm Bayern3 Beitrag zu einem Klimaim dua- be sich auf nen guten tende Proteste von Klassikh￿rern; Zehn- UKW zum ￿Marktf￿hrer bei len System leisten. In der aktuell aufge- tausende unterzeichneten eine Petition, Die Wende ist ein ￿Signal an heizten Debatte m￿chte ichbewusst ein Si- Mariss Jansons, Chefdirigent desBR-Sym- gnal der Kooperation setzen, f￿r den phonieorchesters, kritisierte den Plan of- Privatradios und Verleger" Standort Bayernund dar￿ber hinaus." fen. Es gab eine Popularklage und eine Dazu muss dass Wil- 20- bis 29 entwickelt". manwissen, Ulrich Wettbewerbsklage der Privatradios, die -J￿hrigen Sogar helm im in Matthias der im Rundfunkrat den kommenden Jahr den Vorsitz f￿rchten, durchPuls auf UKW Reichweite Fack, derARD ￿bernimmt.Das ist Art Bayerischen vertritt Puls eine Spre- einzub￿￿en und damitWerbepreise. Jugendring und f￿r neun Intendanten; unbedingt auf UKW heben wollte, findet, cherfunktion die Das alles stand Wilhelm stur und Wilhelmtritt die h￿ttensich gewisserma￿enals Verhand- freundlich durch, wobeivon Stehen keine Voraussetzungen ￿grundle- der in ei- gend ge￿ndert". Die Botschaft ist interes- lungsf￿hrer ARD auf, und zwar Rede sein konnte, dennWilhelm war st￿n- Zeit: Im sant: So schlimm ner entscheidenden Fr￿hjahr wol- dig auf Werbetour unterwegs: BR Klassik arg droht der Generatio- nenabriss auf doch len die Ministerpr￿sidenten beschlie￿en, aufDAB+ sei keinNachteil, weiles die Ton- einmal nicht mehr. wie sieARD und ZDF Sparenzwingen, Kosten h￿tten bei der Entscheidung keine zum qualit￿tverbessere; dieVerlegung sei kei- damit der im Jahr2021 nicht oder Rolle gespielt,teiltder BR auf mit. Beitrag ne Tods￿nde am Kulturauftrag, vielmehr Anfrage steigt; auch Sehr viel liest sich nicht zu sehr brutale Strei- m￿sse man mit Puls auf UKWjunge H￿rer weniger gewunden sind nicht mehr tabu. Die Sender die politische Aussage in dem Statement. chungen f￿r den BR gewinnen,um den￿Generatio- m￿ssen schonjetzt heftig sparen - der BR nenabriss zu verhindern".Wilhelmging so Die Rede ist schlicht von einem ￿Signal zehn Millionen im n￿chsten Jahr. Gleich- weit, von einer f￿r den ￿Existenzfrage" Privatradios und also Richtung Verleger", zeitig sinddie￿ffentlich -Rechtlichenin ei- Sender zu sprechen. Am ersei- Ende hatte einemZeichen die denPlan an diejenigen, ner bedrohlichen Legitimationskrise und nen Rundfunkrat so weit, dem Frequenz- von Puls aufUKWals des ￿f- Kampfansage auf Allianzen angewiesen. Selten wurden tausch f￿r 2018 zuzustimmen. fentlich-rechtlich Rund- finanzierten die ￿ffentlich -Rechtlichen von Verlegern Und jetzt sa￿ derselbe Ulrich Wilhelm funks gegen den privaten Wettbewerb und politischen Populisten so hart ange- am Freitag im Rundfunkrat seines Sen- Eine der Privatradios empfinden. Klage ge- wie zuletzt. Das von dem ders gangen ￿Signal", undsagte dieganze Sache einfach wie- gen den Frequenztausch ist derzeit beim Wilhelm spricht, d￿rfte sich deshalb ziem- der ab. Warum? Bundesgerichtshof mit einer anh￿ngig; lich sicher auch an diePolitik richten, von Die Entscheidung rechnet der BR imn￿chsten Mitteilung, die der BR dazu versen- derjetzt viel abh￿ngt. DerBR-Chef geht in Jahr. Doch die Aussicht, vielleichtwie in det, gibt darauf eine technische und eine Vorleistung und er nimmt seinen Sender den vorigen Instanzen recht zu bekom- politische Antwort. aus derSchusslinie des Privatfunks. Die technische geht so: ￿Durch gro￿e Ganz offensichtlich ist manche einstige men, reizt denIntendanten offensichtlich Anstrengung", so der BR-Chef in dem der ￿ffentlich -Rechtli- - ￿Existenzfrage" nicht mehr, so sehr der erkl￿rte Klassik sei Statement, es gelungen, die ￿Rahmen- chen in der jetzigen Lage tats￿chlich von Freund Wilhelm 2014 f￿r die Verlegung im zu nach- bedingungen Vergleich 2014 gestern. von Puls aufUKW gek￿mpft hat.Seine Ent- haltig zu ver￿ndern". Zusammengefasst er- scheidung will er ￿als bewussten Schritt CLAUDIA TIESCHKY kl￿rt Wilhelm, DAB+ sei inzwischen erfolg-

Einst verband er mit demFrequenztausch die Existenzfrage, jetztfindet Intendant die h￿tten Wilhelm, Voraussetzungen sich grundlegend ge￿ndert. FOTO: ROBERT HAAS TOM SPRENGER

Paukenschlag vor dem Wochenende. Der Bayerische

Rundfunk (BR) verzichtet darauf seine Jugendwelle

PULS wie geplant 2018 auf UKW zu bringen. BR-

Klassik wird also weiterhin auf UKW senden k￿nnen und PULS sich auf die digitalen Verbreitungswege konzentrieren. Damit gibt der BR dem Dr￿ngen der bayerischen Privatradios und Verleger nach, die geger

den Frequenztausch Sturm gelaufen waren und geger

die Pl￿ne geklagt hatten. Bislang allerdings ohne

Erfolg. Zuletzt war bericht worden, der BR werde den

Frequenztausch erst nach einem Urteil des

Bundesgerichtshofs in der Sache durchf￿hren. Nun

zieht er also seine Pl￿ne in G￿nze zur￿ck.

Zwar hatte der BR versichert, dass PULS werbefrei

beiben sollte. Die Privatradios bef￿rchteten aber

trotzdem, dass PULS nach dem Wechsel auf UKW

mainstreamiger formatiert werden w￿rde und damit

zahlreiche H￿rerinnen und H￿rer von ihren Sendern

weglocken k￿nnte. Zu den Medientagen pr￿sentierten

sie eine Studie, die ihre m￿glichen Umsatzr￿ckg￿nge

in den n￿chsten Jahre plakativ vorrechnete.

Als Gr￿nde f￿r die Neubewertung f￿hrt der BR offiziell

"j￿ngste Erfolge beim Ausbau von Digitalradio und der

Ansprache eines j￿ngeren Publikums" an. Bayern 3 sei

wieder erfolgreicher bei den jungen H￿rern zwischen

20 und 29 Jahren aufgestellt. 2014, als im Rundfunkra die Entscheidung f￿r den Wechsel gefallen war, sei die

Ausgangslage deutlich schlechter gewesen, doch

Programmreformen h￿tten die Situation mittlerweile

verbessert. DAB+ sei fl￿chendeckend verf￿gbar und

auch mehr Privatsender w￿rden sich im Digitalradio

engagieren. Dazu komme das neue ARD/ZDF-

Onlineangebot funk als zus￿tzliches Angebotf￿r das

junge Publikum und auch PULS sei stark im Netz aufgestellt. Der 2014 bef￿rchtete

"Generationenabriss" drohe nun nicht mehr.

BR-Intendant Ulrich Wilhelm erkl￿rte in der heutigen

Sitzung des Rundfunkrats: "Durch gro￿e eigene

Anstrengungen ist es uns gelungen, die

Rahmenbedingungen im Vergleich zu 2014 nachhaltig

zu ver￿ndern. Wir haben unsere Ziele ￿ die jungen

Menschen vermehrt anzusprechen und eine

fl￿chendeckende DAB+-Versorgung herzustellen ￿

erreicht. Diese neue Situation erm￿glicht uns nach

sorgf￿ltiger Abw￿gung aller Argumente eine

Entscheidung im Sinne eines guten Miteinanders mit

den privaten Radioanbietern und den Verlegern." Im

klassischen Ausspielweg ￿Radio" sowie im linearen

Fernsehen dagegen bleibe das junge Programm bisher schwach und m￿sste, um an die Zielgruppe zu kommen, tats￿chlich ￿popularisiert" werden ￿ dagegen aber w￿rden sich eben die Privatanbieter vehement wehren. Die jetzt getroffene Entscheidung nach einer jahrelangen Auseinandersetzung um den geplanten

Frequenztausch verstehe man daher auch als bewussten Schritt auf die privaten Radiobetreiber und

Verlage in Bayern zu, hei￿t es vom BR.

"Der BR will in der Verantwortungsgemeinschaft der

Medien in Bayern seinen Beitrag zu einem guten Klima im dualen System leisten. In der aktuell aufgeheizten

Debatte m￿chte ich bewusst ein Signal der

Kooperation setzen, f￿r den Standort Bayern und dar￿ber hinaus", erkl￿rt Intendant Wilhelm.

Erfreut nimmt das Verlegerlager die Absage auf. ￿Mit dieser Ma￿nahme", so VBZV-Hauptgesch￿ftsf￿hrer

Markus Rick, ￿setzt der BR ein deutliches Signal der

Entspannung auch in Richtung der bayerischen

Verlage". Diese spielen im Privatfunk eine bedeutende

Rolle. Vor allem aber f￿r die Chancengleichheit im dualen Rundfunksystem, so Rick, sei der Verzicht auf ein UKW-Jugendradio des BR ein ￿gro￿er Schritt in die richtige Richtung".

Feiern k￿nnen auch die bayerischen Klassikfans, die mit einer zehntausendfach gezeichneten Online -

Petition und einer nicht erfolgreichen Popularklage beim bayerische Verfassungsgerichtshof gegen den

Frequenztausch mobilmachten. bundesweiten Multiplexes

M￿nchen(epd). DieKonferenz derGremienvorsit- nochkeineZuweisungsentscheidung derS￿chsischen zendenderMedienanstalten(GVK)hatAntenne Landesanstalt f￿rprivatenRundfunk undneueMedien DeutschlandalsneuenPlattformanbieter deszwei- vorlag.DABPundRadi/oDigitalhattenangek￿ndigt, sie tenbundesweitenMultiplexes dasDigitalradio f￿r w￿rdenpr￿fen, obdas Ausschreibungsverfahrenkorrekt DABplusbest￿tigt.WiedieMedienanstalten am 14. verlaufenist.LautMedienberichtenhattensiemoniert, November mitteilten,befasstesichdieGVKauf- dassAntenneDeutschland denAntragnachFristende grundeinesVerfahrensgegendiebereits 6. am nochnachgebesserthabe. JunigetroffeneEntscheidungnocheinmal￿mitder rechtssicherenBegr￿ndungihrerEntscheidung￿.Ein NacheinemBerichtder￿DresdnerNeuenNachrichten￿ imVergabeverfahrennichtzumZuggekommenes (DNN)vom28.Junihattediefederf￿hrendeSLMvorder GVK-SitzungimJuni￿einenleichtenVorteilaufseiten KonsortiumumdenLeipzigerInvestorSteffen G￿pel hatteversucht,dieEntscheidungderGVKf￿rAn- desLeipzigerBewerbers￿ gesehen.AnderSitzungam tenneDeutschlandbeimVerwaltungsgerichtLeipzig 6.JuninahmjedochkeinstimmberechtigterVertreter derSLMteil.LautDNN-Berichtwardiestellvertretende Pr￿sidentin desSLM-Medienratserkrankt,derPr￿sident

Diezust￿ndige S￿chsischeLandesanstaltf￿rprivaten selbst,MichaelSagurna,hattean diesemTageine Rundfunkund neueMedien(SLM)werdedenAntragstel- famili￿reVerpflichtung.DieStaatskanzleiDresdenhabe lernnundieentsprechendenBescheidezustellen,teilten daraufhineineStellungnahmederSLMangefordert, dieMedienanstaltenmit.F￿rdieAntenne Deutschland verwieszugleichjedochaufdieUnabh￿ngigkeitder GmbHhattensichdieAbsolutDigitalGmbHundder Medienanstaltenbeisolchen Entscheidungen.Laut NetzbetreiberMediaBroadcastDigitalRadioimLaufdes DNN-BerichtstimmtedieGVKinihrerSitzungam VerfahrensunterModerationderKommissionf￿rZulas- Junimit8:4Stimmenf￿rAntenneDeutschland.Die sungundAufsichtderLandesmedienanstalten zueinem SLMteiltedenDNNmit,die￿Ansiedlung deszweiten Leipzig gewesen gemeinsamenKonsortiumzusammengeschlossen. Bundesmuxin w￿rehocherw￿nscht

AntenneDeutschlandbegr￿￿tedieBest￿tigung der nochzweiweiterePlattformbetreiber umdenzweiten Entscheidung.DasKonsortiumwerdedenAufbau und sogenanntenBundesmuxbeworben:NebenAntenne dieInbetriebnahme derPlattformnachAbschlussdes DeutschlandauchdieDigitalAudioBroadcastingPlatt- Vergabeverfahrens￿unverz￿glichbeginnen￿,teiltedas form(DABP)umG￿pelundRadi/oDigitalM￿nchen Konsortiummit.DerzweitenationaleDigitalradio- umdenUnternehmerCasparSchilgen,derauchzum Multiplexkannbiszu16Radioprogrammezus￿tzlich Vorstand derHQTA desNachfolgeunternehmensder deutschlandweitverbreiten.Informationen￿berdasPro- ehemaligendapdmediaholding geh￿rte(epd9,23 grammbouquetw￿rdennachAbschlussderPlanungen /17).Radi/o DigitalM￿nchengeh￿rtderInvestmentge- bekanntgegeben,k￿ndigteAntenneDeutschland an.An- Group- sellschaftLivia vonPeter L￿w. - gestrebtwerde￿einbreiterMixausRadioprogrammen, derdemAnspruchangr￿￿tm￿glicheAngebotsvielfalt AntragderDABPaufvorl￿ufigenRechtschutz wegender gerechtwerdenkann￿.DerStartdesneuenBundesmux ZuweisungderKapazit￿tendurchdieGVKabgelehnt,da warurspr￿nglichf￿r2018vorgesehen. dir Die Zeit von UKW l￿uft ab, nun soll die H￿lfte der deutschen

Antennen versteigert werden. Wo sich kein K￿ufer findet, droht Stille

STEFAN FISCHER derAntennengeh￿rtden￿ffentlich-rechtli-

chen Sendern, die damit eigene Program-

me ausstrahlen. Die andere H￿lfte geh￿rt Die meisten Radiosender in Deutschland derFirmaMediaBroadcast, die gegenEnt- m￿ssen sich einen neuen Partner suchen, geltRadioprogramme vor allemvon priva- der ihre Programme￿ber UKW ausstrahlt. ten Rundfunksendernverbreitet oderaber Die Media Broadcast, die das bislang tut, die Anlagen an kleinere Wettbewerberun- steigt aus diesem Gesch￿ft Ende Juni2018 tervermietet.InbeidenF￿llensind die Prei- aus. Es k￿nnte passieren, dass einzelne se inzwischen reguliert, um Wettbewerb Sender von n￿chsten Sommer an nicht zu erm￿glichen, wobei die Bundesnetz- mehr ￿ber UKW zu h￿ren sein werden - agentur bei derTarifberechnung den Buch- wenn sichbis dahinniemandgefundenha- wert der Antennen zugrunde legt ￿ der ben sollte, der in ihremSendegebiet k￿nf- aber ist bei abgeschriebenen Anlagen in- tig die Antennen betreiben m￿chte. Zwar zwischen null. l￿sst sich mit der analogen Verbreitung Entsprechend sinken die Margen der von Radioprogrammen aktuell noch Geld Media Broadcast. Das ist, so argumentiert verdienen, doch mittelfristig ist UKW ein das als w￿rde man Taxifah- - Unternehmen, Auslaufmodell und unter Umst￿nden rer zwingen, die Tarife zu senken, sobald punktuellschon heutenicht mehr lohnend ihr Fahrzeug abgeschrieben ist. Bislang f￿r eine Investition. setzt dieMediaBroadcast 50 MillionenEu- In einem ersten Schritt hat die Media ro im Jahrmit demUKW-Gesch￿ft um, als Broadcast ihre etwa 1000 Sendeantennen Gewinn bleibt ein niedriger einstelliger denbisherigenNutzern und Untermietern

zum Kauf angeboten. EinDrittel der Anla- Millionenbetrag, der￿ durch die Regulie- genwechselt auf diesemWeg den Eigent￿- rung offenbar deutlich schrumpft. Des-

mer.Dergro￿e Rest wird seit dieserWoche halbsteigt dieFirmakomplett aus demGe-

bei einer elektronischen sch￿ft bekommen wir Auktion gehan- aus. ￿Denn jetzt

delt, die voraussichtlich bis Weihnachten noch Geld f￿r die Anlagen", sagt Wolfgang laufen lohnt sich wird. ￿Wo es keine K￿ufergibt,bau- Breuer. F￿r die neuen Besitzer

en wirkommenden Sommer aber definitiv ein Investmentim Fall dermeisten Anten-

ab", sagt Wolfgang Breuer, Gesch￿ftsf￿h- nen wohl trotzdem, weil UKW noch f￿r

rer der Media Broadcast. AlleKundenver- mindestens zehn Jahre ein Verbreitungs-

sind bleibenwirdund sie entwedernichtre- tr￿ge zum 30. Juni2018 gek￿ndigt.Er weg

k￿nnesich lediglichvorstellen, dass Media guliert werden, wenn sie nicht marktbe-

BroadcastteilweiseService -Dienstleistun- herrschend sind. Falls doch, habensie die

gen f￿r die neuen Eigent￿mer￿bernimmt. Investition noch in den B￿chern stehen und k￿nnen sie deshalb geltend machen. Der jetzige Betreiber will die F￿r die Sender werden die Verbreitungs-

Sendeanlagen verkaufen, solange kosten durch denneuen Wettbewerb aber

er noch etwas daf￿r bekommt eher nicht sinken. Die Media Broadcast konzentriert sich

Dass das Unternehmensich von diesem indessen ganz auf digitale Technik ￿ sie Gesch￿ftsbereich hat damit trennt, zu tun, macht das meiste Gesch￿ft bereits jetzt dass die auch Bundesnetzagentur nun die mit digitalen TV- und Radionetzen. Die reguliert. gibt UKW-Ausstrahlung Bislang Zeit von UKWl￿uft ab.

es im Prinzip ein Duopol. Die eine H￿lfte habendieSendeanlagenvonMediaBroadcastgekauft.

UKW-Gesch￿ftausundverkauftaktuellseineSendeanlagen.Die meistenSender,WeichenundAntennenwollendiebisherigen Konkurrenten UplinkNetworkundDiviconMedia￿bernehmen,inBayern willdieBayerischeMedienTechnik(BMT),eine90-prozentigeTochter derBayerischenLandeszentralef￿r neueMedien(BLM),dieUKW- AnlagenvonMediaBroadcast ￿bernehmen,inBaden-W￿rttembergdie SBWSendernetzbetriebBaden-W￿rttembergGmbH. GanzandereWegegehendieSenderdesdeutschenSt￿dte- Networks,Radio21inNiedersachsenundRocklandRadio inRheinland Pfalz.SiehabendieUKW-Senderund-Antennen vonderMedia Broadcast jetztf￿reinenknappsiebenstelligenBetragerworben. GleichzeitigwurdemitderMediaBroadcast einlangfristigerDienstleistungsvertrag￿berdieWartungundden

sendetechnischen BetriebderUKW-Verbreitungabgeschlossen.Radio 21-undRockland-Gesch￿ftsf￿hrer

DAB+aufgrundkomplexenGesch￿ftsmodellskeineAlternative

RocklandRadioundRadio21sinddieeinzigenPrivatradiosinDeutschland,derenGesch￿ftsmodellsichnicht odernursehrschwerinsdigital-terrestrischeRadio DAB+transformierenl￿sst.EshandeltsichumeinNetz von30UKW-SendernundAntennen,dasst￿ndlichbiszu25malauseinandergeschaltetwirdund unterschiedlichelokaleInhalteaufdie jeweiligenAntennenverteilt.Dieserfordere,dassauchdie leitungsbasierteSenderzuf￿hrungeinschlie￿lichdernotwendigendigitalenDecoderineinerHandliege. "Durch dieAnk￿ndigungderMediaBroadcast,ihrUKW-Netzzuverkaufen,abergleichzeitigan den Zuf￿hrungsvertr￿genfestzuhalten,warenwirgezwungenzuhandeln,umeinAuseinanderfallen der VerantwortungsstrukturenbeiderProgrammdistributionzuvermeiden",beschreibtM￿llerdieBeweggr￿ndedes Sender-Networks.AmBeispieleinessokomplexenProgramm-Distributionssystemzeigesich,dassdas RegulierungsverfahrendurchdieBundesnetzagenturf￿r denBereichderUKW-Sender-undAntennen-Netzes einernichtf￿ralleMarktteilnehmerrichtigenMarktdefinitiongefolgtsei.DiesgelteesimNachgangnoch kritischzuhinterfragen.

vonTechnikkomponenten kannteuer

esdann,wenndieTechnikkomponentenwieSender,WeicheoderAntenne indie Jahrekommenund ersetzt werdenm￿ssen.Durch langfristigeWartungsvertr￿gemitMediaBroadcast habensichRocklandRadiound Radio21zumindest gegenHardware-Ausf￿lleabgesichert.Wiezuverl￿ssigeinEigenbetriebl￿uft,wirdsichin denkommenden Jahrenzeigen. EswirdkeinEinzelfallbleiben.AuchprivateLokalradioswieAntenneMainzwollenihreUKW-Senderin

Links indiesemArtikel:

Info-Seite:Bundesnetzagentur http://www.teltarif.de/i/bnetza.html

Extern: AntenneMainz http://www.antenne-mainz.de/ Extern: Radio21 http://www.radio21.de/- Extern: RocklandRadio- http://www.rockland.de/ MediaBroadcast-willunrentable- UKW-Anlagenabschalten -http://www.teltarif.de/media-broadcast-radio-ukw- Radiomarkt: LFK-Studiewarntdas Privatradiovorden Folgen der rung.Kooperationen undKonsolidierung w￿renn￿tig

denndieStudiesiehtdenRadiomarktim nanzieren, diebiszumAusf￿rUKWf￿r S￿dwesten￿inseinenEntwicklungsper- dieDAB+-Ausstrahlung anfallen.Zudem spektivenfragil￿undbelegtdasanhand pl￿dierendieAutorenf￿rKombi-Aus- vonvierZukunftsszenarien,dieeigent- schreibungen f￿rDAB-Plattformbetrei- Digitalisierung.Eserreichtdank lichf￿rdengesamtenH￿rfunkrelevant berundfordernFunkhausmodelle, inde- Internetzus￿tzlicheH￿rerund gr￿￿tenteilsnegativ freutsich￿berdengro￿enZu- sindund ausfallen (sieheTabellen). laufvonWerbekunden.EinGrundzur GrundistdiefortschreitendeDigitali- DachinProgrammgestaltung, Technik Selbstzufriedenheitistdasabernicht.So sierung. Smartphone-Boom undVermarktungkooperieren undSy- warntWolfgangKrei￿ig,Pr￿sidentder Der unddie k￿nftigeTechnologie 5Gwerdendasmo- nergieeffekte beiUmsatzundKosten er- Landesanstaltf￿rKommunikationBa- bileInternetnochwesentlichattraktiver zielenk￿nnen.SolcheFunkh￿userexistie- den-W￿rttemberg(LFK):￿Aufgrundder Nutzungsgewohnheiten renseitvielenJahreninBerlin,Bayern rasantentechnischenEntwicklung k￿n- machenunddie ver￿ndern.Schlimmstenfallskanndas undSachsen.EineweitereIdeesindPro- nenwirallenichtdieH￿ndeindenScho￿ Musikstreamingvon SpotifyundCoso- grammkooperationen, beidenenver- legen,wennesumdieZukunftdespri- gar Radionutzung schiedeneAnbieteruntereinanderPro- vatenH￿rfunksunddamitumeineS￿ule dieklassische ￿ber UKWwieDAB+￿berfl￿ssig machen.Die grammteileaustauschenoderzentralpro- desdualenRundfunksystems inDeutsch- Folge w￿renwegbrechende Einnahmen duzieren. landgeht.￿ Kostendeckungs- KlausSchunk,ChefvonRadioRegen- UmdenErnstderLagezuuntermau- unddrastischsinkende grade,dievorallemLokalstationenim bogenundRadiovorstandimVPRT,sieht ern,habendieMedienaufseherunl￿ngst S￿dwesteninGefahrbr￿chten. dennochinderStudieeinen￿bemerkens- dieStudie￿Ausgestaltung derlokalen wertenSchritt￿.Siehabeangedeutet, dass H￿rfunklandschaftinBaden-W￿rttem- RealistischisteinanderesSzenario: DasRadiobleibtzwarpopul￿r,k￿mpft esdenlokalenundregionalenH￿rfunk berg2025￿derMedienforschung Gold- abermitderFragmentierung derVerbrei- im￿bergang vonderanalogen zurdigita- mediavorgelegt.SiesolldenDiskussions- tungswegeUKW, lenVerbreitungk￿nftignichtmehrinder prozessmitprivatenund￿ffentlich-recht- DAB+undSimulcast imWeb,hinzukommtdieKonkurrenz heutigenFormgebenwerde.Funkhaus- lichenVeranstalternsowiederMedien- durchMusikstreaming.IndiesemSzena- politikinGangbringen. Ertragsr￿ck- DabeiwillKrei￿igzun￿chstvorallem riom￿sstendieSendermit g￿ngenvon0,8ProzentproJahrleben, klingen f￿rSchunkaberaltmodisch.Es Anregungen f￿rdenUmbauderMarkt- k￿nntendankEinsparungen aberweiter gehek￿nftignichtumeinr￿umliches strukturenundderRegulierungsam- FunkhausodereinMantelprogramm, meln:￿Umesklarzusagen:Esgibtkei- wirtschaftlicharbeiten.DasichdieWer- bebudgets aberzudenStreaming-Anbie- sonderndarum,dassesSendernerlaubt nenvorgefestigtenLFK-Masterplan.￿ ternverlagern,w￿chsederDruckvoral- sei,gemeinsame ContentManagement Daf￿rabereinZiel:Krei￿igwilldieviel- Centerzubilden, indenensieInhalteun- f￿ltige(Privat-)Radiolandschaft mitih- lemaufdieLokalsender. UmdieLage zumeistern,empfiehltdie tereinandertauschenundProduktege- renlokalen,regionalenundlandesweiten Studieallerdings nurDinge, diewenig Programmen inBaden-W￿rttemberg er- halten,sowieesdasMediengesetzvor- Aufbruchverhei￿en.SosolldieLFKden Privatradiosdiezus￿tzlichenKostenfi- sieht.Dasaberk￿nnteschwierigwerden, ￿rKristianKropp,ChefderJunge- sendernundseidemFunkhaus-Konzept Leute-MarkeBigFMausLudwigs- ￿berlegen.￿DasFunkhausmussausei- nikgetriebenen Audioanbieterlangfristig hafenundStuttgart,istesdagegen nemMarktherausmehrere24-Stunden- nichtdiefinanzielleSt￿rkehaben,umsich ￿h￿chsteZeit￿,Funkhausmodelleund Programmefinanzierenundistdamit nachhaltigzubehaupten￿, fordertNWZ- Programmkooperationen umzusetzen nichtsorichtigwettbewerbsf￿hig￿,so ChefUlrichGathmann.DasOldenburger unddabeisowohldasProduktwieden M￿ller.DerCharme￿berregionalerNetz- Vertriebeinzuschlie￿en.￿Dabeimussun- werkebestehehingegen darin,dasssiemit Konsolidierungsprozess beteiligen.￿Wir sereLokal-undHeimatpowerimmerals jedemzus￿tzlichenProgrammihrenH￿- habeninderVergangenheit schonerheb- Schl￿sselkraftverstandenwerden.Nicht rer-undWerbemarktvergr￿￿ern,ohne lichinRadioinvestiertundhabendas banaleZentralisierung,sonderndieAd- dieregionaleVerankerung derPartner weitervor￿,soGathmann.F￿rihnsteht ditionderlokalenundregionalen Markt- aufzugeben.SoprofitierenRadio21und fest, dassdieBranchediedigitaleTrans- zug￿ngeistnotwendig.￿ KroppsiehtBig Rocklandvoneiner￿Doppelfinanzie- formationnuringr￿￿erenEinheitenund FMbereitsalsnationaleMarkeundwill rung￿,erkl￿rtM￿ller:￿Alles, wasdiebei- Verb￿ndensichernkann.VonMedien- weiterexpandieren. denerwirtschaften,investierenwirindas politikundAufsichtfordertereinenkon- Interessante Programmkooperatio- gemeinsameProgrammunddieweiteren vergentenRegulierungsrahmen, derRa- nensindauchau￿erhalbdesL￿ndlesent- lokalenInhalte.￿Naheliegend w￿rees dioundStreaming-Diensteumfasst so- standen.SobautRockAntenne,eine nun,wennRockAntenne,Radio21, wieImpulsef￿reinen￿Strukturwandel TochtervonAntenneBayern,gerade ein RocklandundRadioBobvonRegiocast aufEigent￿merseite￿,alsomehrKonzen- nationalesNetzwerkmitAlsterradioals untereinDachgingen.DochdieBereit- tration.InBaden-W￿rttemberg w￿redas erstemPartnerauf.DerSenderderNWZ schaftdazufehlt,alteAnimosit￿tenwir- schonjetztm￿glich,soLFK-ChefKrei- FunkundFernsehenwirdsichinK￿rze kennach.UndsoverharrtderRadio- ￿ig: ￿EsgibtindieserFragekaumrecht- inRockAntenneHamburgumbenen- marktimKlein-Klein, w￿hrendinterna- licheFesselnderMedienpolitik.￿Auch nen,zudemhabendieGesellschafterbei- tionaleStreaming-Riesen sichvorihm wennAspektewieMeinungsvielfaltund derAnbietergegenseitige Beteiligungen Verhinderung vorherrschenderMei- erworben.Bereits2012hatSteffenM￿ller nungsmacht zubeachtenseien,gebe es dassogenannteSt￿dte-NetworkvonRa- ndndernk￿nntendaswohlnureine ￿gen￿gend Raumf￿rVer￿nderungen auf Konsolidierung Eigent￿- dio21undRocklandRadioinsLeben aufder derGesellschafterebene￿.EswirdZeit, gerufenundsiehtinhorizontalenSyner- ￿merseiteundgr￿￿ereEinheiten, dievonfinanzstarkenEigent￿merngetra- genwerden:￿OhneeineKonsolidierung DasModellpassevorallemzuSparten-

Klassik Radio startet einen Streamingdienst. Der Sender

will bei den gro￿en Playern mitmischen

TEXT: Katrin Otto geschlossen, jetzt ist es so weit. Der Dienst geht

mit ￿ber 100 Kan￿len an den Start, mit dem kla- Online-Audio ist im Ohr und im Trend. 34 Mil- ren Ziel, sich von den anderen nicht nur musi- lionen Menschen h￿ren in Deutschland t￿glich kalisch abzuheben. Alle bisherigen Dienste funk- eine Stunde im Netz, so die Studie ￿MA IP Au- tionierten gleich. Das sei ein reiner Preis- und dio". Smartphoneverbreitung, g￿nstige Einstiegs- quantitativer Kampf, so der Radiochef. angebote der Anbieter, die Freischaltung auf ￿Wir sind ein Lieferdienst und kein Such- mehreren Ger￿ten und verbesserter Bedienkom- dienst wie Spotify, der 45 Millionen Titel zur fort sind die Gr￿nde. Auswahl stellt", konkretisiert er. Geliefert wird Dazu kommt die Social-Komponente: Mu- bei Klassik Radio Select alles, was der moderne sik im Netz kann geteilt und empfohlen werden. Mensch zum Entspannen braucht. Vom pr￿na- Dabei sind die beliebtesten Nutzungen Simulcast- talen Channel f￿r das Ungeborene ￿ber Yoga - - Radios die Livestreams der UKW-Sender - und Kl￿nge bis zum Abendessen mit Freunden. Der

Musikstreamingdienste. So kommt Marktf￿hrer H￿rer soll ￿ber die Klassik zum neuen Dienst Spotify inzwischen auf60 Millionen Abonnenten. finden und dort bleiben. Und nach Stimmung Ein Wachstumsmarkt, der Chancen bietet und den richtigen Sender w￿hlen. ￿Wir liefern die Hoffnung weckt: Chancen, die Zukunft des L￿sung f￿r ihr Musikproblem", formuliert es H￿rfunks im Digitalen zu sichern. Und Hoff- Kubak. Und das handverlesen.

nung auf neue H￿rer und Ums￿tze. Der Dienst arbeitet ohne Algorithmen;

hinter jedem Kanal steht ein Musikexperte, der Mehr als 100 Kan￿le den Kanal pflegt. Chefkurator ist Tenor Rolando

am Start Villaz￿n, dazu kommen Filmkomponisten wie

James Newton Howard (Die Tribute von Panem,

Nun will der Sender Klassik Radio auf den Zug The Dark Knight). ￿Das ist aufwendiger, aber der aufspringen. Und dabei nicht kleckern, sondern richtige Weg", glaubt Kubak. F￿r ihn ist es ein klotzen. Als erster deutscher Anbieter starten die weiteres Distinktionsmerkmal zu anderen Diens- Augsburger einen eigenen Musikstreami ng- ten. Die bieten zwar auch Playlists f￿r jede Stim- dienst. Ziel ist es, im Konzert der Gro￿en mung an, aber datengetrieben erstellt. Kubak mit zuspielen. Und zwar auf der Ebene von besteht auf dem Radioansatz. ￿Wir haben keine

Apple Music, Amazon Music, Deezer und geschlossenen Playlists, sondern komplette Sen- Spotify. Das Besondere: die vertikale der, die kontinuierlich, t￿glich aktualisieren." Ausrichtung aufein spezifisches Genre- Redaktionelle Elemente wie News, Kulturinfos, Streamingangebot. ￿Wir liefern mit Wetter und B￿rsennachrichten k￿nnen erg￿nzt Klassik Radio Select in dieser Tiefe werden und unterstreichen den Radiocharakter. klassische Musik wie kein anderer Das bindet H￿rer: Laut der Studie ,Webradiomo-

Dienst", sagt Ulrich Kubak, Vorstand nitor" sind Nachrichten an dritter Stelle der h￿u- der Klassik Radio AG. Zwei hat Jahre figsten Online-Audio-Nutzungen (42 Prozent),

der Sender daran Lizenzvertr￿- get￿ftelt, gefolgt von Services wie Wetter und Verkehr. mit den ge Labels Naxos und Sony Music

Der Markt ist umk￿mpft. Ein Grund, dass Klas- sik Radio mit einemDumpingpreis von 5,99 Euro noch mit der Ex-AS&S-Radio-Gesch￿ftsf￿hrerin startet. Das pro Monat ins Subskriptionsgesch￿ft Esther Busch einen eigenen gro￿en Vermarkter

ist die H￿lfte dessen, was die anderen Musik- ins Leben rufen wollte, sind vorbei. ￿Wir wollen streaminganbieter verlangen. Die verdienen vor keinen nationalen Vermarkter mehr aufbauen, - allem am werbefinanzierten Gratisbereich nur da wir durch die digitalen M￿glichkeiten so viel Apple Music bietet ausschlie￿lich eine Bezahl- eigenes Inventar haben, dass wir nur uns selbst version f￿r die rund 27 Millionen Abokunden vermarkten", sagt der Senderchef. So bleibe die an. Laut ￿ARD -Online-Studie" bevorzugt die gesamte Marge bei Klassik Radio. ￿Wir arbei- Mehrheit der Nutzer tats￿chlich die kostenfreie ten nicht f￿r dritte Medien nur in Provision", Variante mit Werbung. Beispiel Spotify: ￿ber so Kubak. 60 Millionen zahlende Kunden stehen 140 Mil- Ebenso selbstbewusst sind die Ziele mit dem lionen Nutzern gesamt gegen￿ber. Nur bei Ama- neuen Streamingdienst. Bereits im kommenden zon Music dominiert die Bezahlversion vor der Jahr will der Gesch￿ftsf￿hrer auf 10000 Abon- frei zug￿nglichen. Das liegt auch daran, dass die nenten kommen. In zwei Jahren soll die Zahl Prime-Mitgliedschaft neben der Audionutzung sechsstellig sein. Spotify hatte im ersten Startjahr weiteren Zusatznutzen bedeutet. eine Millionen Mitglieder - allerdings miteinem

Gratisversion mit weitaus ￿mainstreamigeren" Musikangebot. Klas-

sik Radio begleitet den Start mit einer Launch- Werbevermarktung kampagne in Print und Digital. In erster Linie

Dies ist mit ein Grund, dass Klassik Radio trotz adressiert der Sender die rund vier Millionen

des Fokus auf das Abogesch￿ft auch eine abge- UKW-H￿rer von Klassik Radio. Die seien sehr

speckte Gratisversion anbietet, die Werbung ent- onlineaffin. ￿ber die 27 Websender werden bis-

h￿lt. Der Freemium-Bereich besteht aus zehn her drei Millionen Sessions (jeder Zugriff, der

Websendern, n￿mlich den zehn erfolgreichsten ￿ber 60 Sekunden dauert) erreicht. Und die sollen

des bisherigen Netzangebots von Klassik Radio. nun konvertiert werden. Das bedeute kostenfrei-

Die ￿brigen 17 Sender werden eingestellt. Die en Zugang zu vier Millionen Menschen ohne

Vermarktung des Onlineportfolios liegt seit 2016 Marketingkosten, so Kubak. Wenn die Ziele 2018

bei RMS. Die zehn Free-Sender sollen weiterhin erreicht sind, ist der weltweite Rollout geplant.

von den Hamburgern vermarktet werden. Im- Auch hier dienen die bisherigen Abrufe des Klas-

merhin liegt der Anteil des Online-Audio-Um- sik-Radio-Webportfolios als Blaupause. 25 Pro-

satzes am Gesamtumsatz im zweistelligen Pro- zent davon k￿men aus dem Ausland. Das Inter-

zentbereich. Konvergente Kampagnen will Klas- esse scheint also da. Schlie￿lich ist Europa und

sik Radio selbst bedienen. Hier sieht sich Ulrich vor allem Deutschland mit seinen Komponisten

Kubak vor allem im Wettbewerb mit Entschei- die Heimat der Klassik, sagt Kubak. Und nun

dermedien aller Gattungen. Ma￿geschneiderte auch des ersten Klassik-Streamingdiensts.

[email protected] redaktionelle Umfelder sollen auch Nicht-Radio-

kunden an Bord holen. Die Zeiten, als Kubak

Von den ￿ffentlich-Rechtlichen sender. Statt ganzer Konzerte rechnet Vorstand und Gr￿nder

bel￿chelt, von Kritikern oft ver- sendet Klassik Radio nur Ulrich Kubak mit zweistelligem

rissen, hat sich der Augsburger einzelne Ausschnitte, dazu Wachstum. Tenor Rolando

Sender seit seiner Gr￿ndung Film- und Loungemusik. Das Villaz￿n ist Markenbotschafter

m￿gen ￿ber vier Millionen H￿- des neuen Streamingdiensts zu einem der gr￿￿ten 230 000 2016 rer, pro Tag. Klassik Radio Select und Ge- Klassiknetzwerke entwickelt ￿ konnte der Sender die Reich- sicht der Launchkampagne (o.). und zum einzigen deutschen weite verdoppeln. Der Umsatz b￿rsennotierten H￿rfunk- lag bei 13 Mio. Euro. 2017

-H￿RMANN aber defizit￿ren Internet-Vi- T. MAGENHEIM gend ins eigene Programm in- unter deothek Maxdome ein vestieren, weil das in letzter Dach Entertainment M￿nchen ￿ Ein Viertel hat die namens Zeit str￿flich vernachl￿ssigt gebracht. Die erst vor einein- Davon als einziger Medienwert im wurde. k￿nden gesun- halb vierte kene Dax notierte Aktie der Jahren gebildete Zuschauerzahlen. Mehr Konzernsparte, in der unter Eigenproduktion k￿nnte die- M￿nchner TV-Gruppe Pro- anderem Maxdome und die SiebenSat 1 dieses Jahr verlo- sen Trend wieder umkehren, auf YouTube betriebene Vi- falls die neuen oder Se- ren. Sie ist damit das schlech- Shows deoplattform Studio7l als ver- teste aller Dax-Unternehmen. rien bei den eigenen Zuschau- meintlich zukunftstr￿chtig zu- die Am Mittwoch konnte das Pa- er ankommen, Ebeling zu- sammengefasst waren, wird letzt und pier aberzeitweise um gut drei als ￿etwas fettleibige ￿rmliche Menschen" Prozent auf knapp 28 Euro zu- verun- wieder auseinandergerissen. legen, w￿hrend alle anderen glimpft hatte. Daneben existieren weiterhin Die vier 29 Dax-Titel mehr oder weni- Reduzierung von die beiden anderen Konzern- stark im auf Gesch￿ftsbereiche, ger Minus notierten. drei s￿ulen Inhalteproduktion und ProSiebenSat 1 hat gegen- die n￿chstes Jahr vollzogen globaler Verkauf sowie Inter- ￿ber Analysten eine modifi- wird, soll bis 2019/20 j￿hrlich netgesch￿fte mit Online-Platt- gut 50 Millionen Euro sparen. wie zierte formen Parship Elite, Ve- Konzernstrategie sowie Das k￿nnte auch zu Stellenab- Schweizer. und rivox oder Jochen -struktur pr￿sentiert daf￿r bau f￿hren, den der Konzern Sowohl die 21 Produktions- Vorschusslorbeeren geerntet, allerdings noch nicht beziffert. firmen der M￿nchnerals auch obwohl mit den neuen Pl￿nen Zuletzt haben 6446 Frauen der Bereich eCommerce wer- ged￿mpftes Wachstum einher- und M￿nnerf￿r die TV-Grup- den aber f￿r Investoren geht. bin dass ge￿ff- ￿Ich ￿berzeugt, pe in Unterf￿hring vor den To- net. Im Fall der Internetplatt- ProSiebenSatl mit dieser neu- ren M￿nchens gearbeitet. Das formen stehe bereits in en Struktur weiterhin nach- man Management will nun mit dem Gespr￿chen mit m￿glichen haltig erfolgreich sein wird", Betriebsrat das Gespr￿ch su- Partnern, die im zweiten erkl￿rte Konzernchef Thomas chen. Unter dem Strich soll Quartal 2018 abgeschlossen Ebeling. Im Amt erleben wird das alles bis 2022 aus eigener sein sollen, hat Ebeling ver- er diese Prognose nicht mehr, Kraft eine Milliarde Euro k￿nden lassen. Gemeinsam selbst wenn sie eintreffen soll- mehr Umsatz bringen. Dazu Investoren te. Denn mit diesen neuen Ebeling muss im Fe- k￿men noch eventuelle Zu- sollen dann im bruar dass gro￿en Stil abtreten, ohne bis- k￿ufe. 2017 steuern die ein lang Nachfolger gefunden weitere Online -Plattformen M￿nchner auf rund vier Milli- w￿re. arden Euro Umsatz zu. Das gekauft werden, die man per Die neue Struktur, von der Prozent TV-Werbung in den konzern- w￿ren etwa f￿nf mehr er spricht, ist so neu nicht. und damit ein halb ho- eigenen Sendern von ProSi- nur so Denn sie sieht den Kon- vor, eben ￿ber Sat I bis Kabell be- her Zuwachs wie einmal ange- zern wieder auf drei S￿ulen zu kannt und erfolgreich machen k￿ndigt. Auf dieses abgesenk- will, Im Bereich te Wachstumsniveau zielen stellen. Dazu wird das gesamte Inhaltepro- duktion sind Partnerschaften auch die bis 2022 reichenden TV-Gesch￿ft vom traditionel- erst aber Pl￿ne. len Fernsehen bis zu Online- angedacht, noch nicht auf die Schiene gesetzt. TV wie der konzerneigenen, ProSiebenSatl muss drin- wirtschaftlichattraktivistdieZielgruppedeswerbefinanziertenFernsehens?IneinerTelefonkonferenz AnalystenhatsichProSiebenSat.1-Vorstandschef ThomasEbelingabf￿llig￿berdasFernsehpublikum DWDL.deliegtdasTranskriptvor.ProSiebenSat.1dementiertdieAussagennicht,verweistaber denKontextder￿u￿erung.

Begriffdes ￿Unterschichtenfernsehens￿inseinenBerichten￿berdeutschePrivatsender.Kaum SchmidtundderBegriffgleicherma￿enaus derWahrnehmungverschwunden,befeuertjetztjemand diesesBildderfaulenCouchPotatoes.DiesmalisteskeinehemaligerSat.1-Moderator,sondern derVorstandsvorsitzende derProSiebenSat.1MediaSE,ThomasEbeling.

Umsatz-undGewinnprognosenwurden nachuntenkorrigiert,dieAktiedesDAX-Konzerns brachzum zweitenMalindiesem Jahrheftigein.Gro￿eProblememachtdasGesch￿ftmitderFernsehwerbung,aber auchMaxdomeunddasglobaleProduktionsgesch￿ftlaufennichtganzrund.EinzigundalleindieCommerce- Beteiligungenwachsenimmerweiter.F￿rVorstandschefThomasEbelingistdasjedochnichtgenug:Daf￿r h￿ngtzuvielvonderEntwicklungdesKerngesch￿ftsab.

eineweiteremitAnalystenundB￿rsen-Experten.Wenig￿berraschendbrachtendieFragenbeiderCalls VorstandsvorsitzendenindieDefensive.Gegen￿berAnalystenundB￿rsen-ExpertenschossThomas Ebelingdabeiaber￿berdasZielhinaus.Von einemhartn￿ckigenAnalystendesBankhausesBNPParibas mitderKonkurrenzdurchneueAnbieterwieNetflixkonfrontiert,versuchteerdiesuggerierteSituationder erfolgreichenSVoD-PortalezurelativierenundseinGesch￿ft zuverteidigen.

W￿rtlichsagteThomasEbeling insDeutsche￿bersetzt:￿AlldieHollywood-Blockbuster gibtesaufunseren Sendernundnicht jederNetflix-FilmisteinHomerun.UndsehroftsindderenInhaltesehr,sehr EsgibtMenschen,einbisschenfettleibigundeinbisschenarm,dieimmernochgerneauf demSofasitzen, sichzur￿cklehnenundgerneunterhaltenwerdenwollen.DasisteineKernzielgruppe,diesichnicht￿ndert.￿ Schwervorstellbar,dassdieseBeschreibungdesDurchschnittszuschauers denKollegenvonSevenOne MediabeiderohnehinschonschwierigergewordenenWerbevermarktunghilft.

m￿chteneinordnen:DieimEnglischengetroffeneBemerkungimAnalysten-Callwareinezugespitzte AussageimZusammenhangmiteinerprovokantenFragedurcheinenfranz￿sischen Analysten.Esgingbei derBemerkungdarum,diegerne vonAnalystenverwendeten StereotypeneinesTV-Zuschauersinenglischer Sprachezureflektieren. WennmandieBemerkungausdemKontextziehtundwortw￿rtlich￿bersetzt,kann

Aussagenwider.￿ MediaSEkonfrontierthaben gibtesallerdingsnicht,wiederdirekteVergleichzeigt.Dasswerbefinanzierte Senderdavonprofitieren,dasssichnichtjederseiner Zuschauerzus￿tzlicheKostenf￿rSVoD-Dienste leistenkann,isteherunstrittig.-Undja,dasFernsehen hatnachwievort￿glicheinMillionenpublikum.Obdas mitdemK￿rpergewichtderZuschauerzutunhat,erscheintfraglich.Unddassdiewerbungtreibende WirtschaftindervonEbelingbeschriebenen ZielgruppeihrenHauptabsatzmarktsieht,darfebensobezweifelt

InvestorRelationsCallsnachherschriftlichdokumentiertundver￿ffentlichtwerden,istnurdasj￿ngste Zeugniseinesnerv￿sgewordenenMedienhausesinUnterf￿hring.Einstf￿rseineDigitalstrategiegefeiert, r￿chtessichindiesemJahrsp￿rbar,dasKerngesch￿ftvernachl￿ssigtzuhaben. ImSommerhatmandiese VerfehlungmiteinerbeidenScreenforceDays vorWerbekundenangek￿ndigtenInvestitionsoffensive ins Programmletztlicheinger￿umt.Vielleichtaberschonetwaszusp￿t:Dieschw￿chereEntwicklungdes Werbemarktesmachtsichschonjetztbemerkbar.

USAverwechseltwerden.Dortm￿ssenZuschauerf￿r￿beschisseneInhalte￿(￿crappycontent￿)zahlen.In DeutschlandzeigemangutenContentkostenlos. HandeltessichallerdingsumUS-Serienabseitsder Sitcoms,interessiertensichzuletztimmerwenigerZuschauerdaf￿r.Daherhat dieProSiebenSat.1MediaSE erstmalsaucheineAbschreibungaufseinProgrammverm￿genausdenOutput-DealsmitHollywoodstudios vorgenommen-unddasgleichimstolzenUmfangvon170MillionenEuro.SitcomsundSpielfilme

￿u￿erung￿berdieeigenenZuschauerkommtineinerohnehinbrisanten Zeit.ImRaumstehteine angek￿ndigteUmstrukturierungderProSiebenSat.1MediaSE,die￿mittelfristignennenswerte erreichensoll.Vermutetwirdbislang,dassderKonzernbeiseinem CapitalMarketsDay 6.DezembereinenAusblickaufdieneueAufstellungundeinenm￿glichenStellenabbaugebenwird.Aber f￿rThomasEbelingwirddieLuftimmerd￿nner.Erhattebereitsimvergangenen Jahrangek￿ndigt, Posten2019r￿umenzuwollen.Zuletztwurdebekannt,dassderAufsichtsratbereits nacheinem sucht.

Die￿S￿ddeutscheZeitung￿spekulierteschon,Ebelingk￿nntenurnochbiszurkommenden HauptversammlungimMaiimUnternehmenbleiben.Vonder￿FAZ￿wurde erals￿lameduck￿bezeichnet, alsjemand,derdasSteuernichtmehrherumrei￿enkann.Undnundie￿u￿erungen￿berdieeigenen Zuschauer.NochniehateseinemDAX-Konzerngeholfen,wennsicheinVorstandsvorsitzenderabf￿llig￿ber dieeigeneKundschaft ￿u￿ert.Eswirktfastso,alswolleThomasEbelingseinvorzeitigesAusscheiden beschleunigen allerdingsaufKostenderer,diejetztdenWerbekundenundProduktionspartnernerkl￿ren m￿ssen,dasssie- mehrvondenZuschauernhalten alsihrChef. Senderchef Ebeling geht, aber

was bleibt bei Pro Sieben Sat.l?

nicht uf den von Thomas verwandelt hat, wird auf Dauer dem urspr￿nglich vielkleinerenKonkur- A Nachfolger A Ebeling wartet eine sch￿ne Aufga- einmal mehr die ￿etwas fettleibigen" renten Vox behauptet, bis zur Unkennt- und ￿rmeren" Zuschauer lichkeit be. Er oder sie f￿ngtbei Pro Sieben Sat.l ￿etwas begeis- zusammengeschnurrt. Dabei wa-

null Bei nullPro- von denen er vorein Tagen de- Pro Sieben und Sat.l einmal ganz n￿mlich quasi bei an. tern, paar ren ￿ Pro Sieben beim grammerfolg, bei null Innovation, bei spektierlich in einer Telefonkonferenz vorn jungen Publi- Oder mit kum und in der Show null Zukunftsperspektive. sagen Finanzanalysten gesprochen hatte. -Unterhaltung, Daf￿rhat sich entschul- Sat.l bei Kom￿dien und den so- wir: bei fast null, bezogen auf das, was er zwar sogleich Serien,

aber Event-Filmen. war es bei den Sendern Sat.l, Pro Sieben digt, das n￿tzte wenig. Der Spruch genannten Doch das

und da schon einmal.Ob der Aufsichtsrat Pro Sie- und den anderen der Gruppe zu sehen lie￿ tief blicken, Ebeling von

Monate zuvor verk￿ndet dass er ben Sat.l das auch schon mitbekommen gibt. Es ist in den vergangenen Jahren hatte, immer d￿rftiger geworden. Je mehr in 2019 aufh￿ren wolle, war es nur folge- hat, muss man angesichts der Mitteilung der Aufsichtsrat bezweifeln. In neue digitale Gesch￿fte investiert wur- richtig, dass vorzeitig von Sonntag allerdings

f￿r das Pro- am Sonntag- hei￿t vertraue auf de, desto weniger gab es die Rei￿leine zog und dies der es, man Ebelings abend nach einer Bera- -S￿ulen dieZusam- gramm. Kein eigener Nachrichtensen- telefonischen ￿Drei -Strategie durch wissen lie￿ ￿ der der mehr, wie ihn sich die Konkurrenz tung per Pflichtmitteilung menlegung Segmente Broadcasting

von RTL mit n-tv leistet; kein Fu￿ball, Thomas Ebeling nimmt zur Bilanzkonfe- German-speaking und Digital Entertain-

ein renz im Februar 2018 seinen Abschied. die daraus keine neuen, eigenen Serien, paar ment, folgende Realisierung auch Filmchen noch, das war's. Damit kann Dass der nun so krachend ausf￿llt, von Kostensynergien und die m￿gliche Aufsichtsrat davon Con- man eineWeile Geld sparen, gute Bilan- wenn und Ebeling Beteiligung von Ko-Investoren am habe die zen kreieren (die es bei Pro Sieben Sat.l sprechen, man Entscheidung tent Production sowie am Digital Com- sich mit einem Konzern￿berschuss von zu- ￿einvernehmlich" getroffen, hat merce-Gesch￿ft des Unternehmens."

letzt 536 Millionen Euro immer noch Ebeling selbst zuzuschreiben. Seine an- Yes, k￿nnen wir zu derlei Finanzdeng- auf das ihn gibt) und sich in den Dax hangeln. Auf f￿ngliche Neugierde f￿r neue lischbrainwash nur sagen, alles content, die Daueraber bestehtman den Wettbe- Metier, in das der vormalige Pharma- oder was? Die eine der drei S￿ulen von in werb nicht,inden mit Netflix oder Ama- Manager einstieg, verwandelte sich Pro Sieben Sat.l br￿ckelt jedenfalls ge-

eine mit der ist mit vor zon inzwischen Unternehmen eingetre- erratische Besserwisserei, waltig. Es diejenige, der mehr den und alles die den ten sind, die aus dem Stegreif immense er Programmverantwortlichen als zwanzig Jahren anfing, das Leben Summen ins Programm investieren.Die Gesch￿ftsf￿hrern der Sender Kern einer Medienmarke bildet und die Unter diesem Amateur- der Rest auch nicht Resterampe hingegen, in Thomas schwermachte. ohne die k￿nftig kurs ist mit dem sich Man sie Ebeling das Programm der einstmals das Programm, funktioniert. nennt Programm. Sat.l stolzen Sender von Pro Sieben und Sat.l etwa der einstige Vorzeigesender

nach Marktanteilen gerade einmal vor

Suche nach einem neuen Vorstandschef wird schwierig

lich ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags r￿ttelt wird. ￿Unsere Nachfolgesuche fo- hpe. M￿NCHEN, 20. November. Es war und vor allem ohne eine gekl￿rte Nachfol- kussiert auf eine Pers￿nlichkeit, die die kein guter Sonntag f￿r Thomas Ebeling. ge. Die Trennung erfolge einvernehm- hervorragende Arbeit von Thomas Ebe- Am Abendmusste dergl￿hende Fu￿ball- lich, teilte der Dax-Konzern mit. ling fortsetzt und die Diversifikation und fan ein 0:4-Debakel seines Heimatklubs An der B￿rse kam die Nachricht gut die digitale Transformation mit ebenso Hannover 96 im Nordderby gegen Wer- an: Die Pro-Sieben-Sat-1 -Aktie verteuer- unternehmerischemWeitblick weiter vor- der Bremen einstecken. Schlimmer war te sich in der Spitze um 5 Prozent und antreibt", erkl￿rte der Aufsichtsratsvor- jedoch die pers￿nliche Niederlage weni- war gr￿￿ter Gewinner unter den 30 Spit- sitzende Werner Brandt. Damit sind die ge Stunden zuvor. Ebeling, im neunten zentiteln.￿Wir werten den Weggang Ebe- Leitplanken f￿r den Neuen an der Vor- Jahr Vorstandsvorsitzender der Pro Sie- lings positiv", erkl￿rten die Analysten standsspitze eng gesetzt. Ebelings Nach- ben Sat 1 Media SE, erfuhr nach einer te- von Independent Research. Offenbar folger soll also fortf￿hren, was der Vor- lefonischenBesprechung des Aufsichtsra- reichte das schon. Dabei d￿rfte sich die g￿nger als Drei-S￿ulen -Strategie hinter- ts von seinem vorzeitigen Abschied, der Nachfolgesuche schwierig gestalten. Ge- lassen hat ￿ n￿mlich das angestammte anders ausf￿llt, als wenn er von langer standene Medienmanagersind nicht so- Fernsehgesch￿ft, den Zugang zu Daten Hand geplant worden w￿re. DerAchtund- fort verf￿gbar, aus den eigenen Reihen und Technologien,. gepaart mit dem f￿nfzigj￿hrige wird die Sendergruppe, so dr￿ngt sich niemand auf. Und ganz offen- recht jungen Online -Gesch￿ft. Sollte bis das Ergebnis dieser au￿erordentlichen sichtlich erwartet das Kontrollgremium, Februar kein neuer Vorstandschef gefun- Sitzung, schon nach der Bilanzpressekon- Vor- ￿ dass an der bisherigen Strategie nicht ge- den werden, steht der dienst￿lteste ferenz am 22. Februar verlassen deut- stand als Conrad Interimsl￿sung beieit: Pro Sieben Sat 1 voreineinhalbJahren als

Albert, seit zw￿lf Jahren im Unterneh- ersten Medienkonzern in den Dax f￿hrte,

men und derzeit Vorstand External Af- verlie￿ ihn dieFortune. Eine ￿berraschen- fairs & Industry Relations, wurde vom de Kapitalerh￿hung lie￿ den Aktienkurs

Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung zum abst￿rzen. Drei Vorstandsmitglieder gin- stellvertreenden Vorstandsvorsitzenden gen, auch sein Pressesprecher verabschie- ernannt. dete sich. Und auf der Hauptversamm- Dass Pro Sieben Sat 1 nach mehreren erntete Ebeling harsche Kritik daf￿r, ￿ lung 'erfolgreichen Jahren ein" 'derma￿en dass er den Investoren die eigene Strate- schlechtes Bild abgibt, hat in erster Linie habe. im gie nichtgut genug erkl￿rt Als er der mit Ebeling zu tun. In vergangenen laufenden Gesch￿ftsjahr die eigene Ge- Woche sorgte er mit einer ziemlich winnprognose kassierte, setzte sich der lenken Bemerkung ￿ber die Zuschauer Abw￿rtstrend fort. Pro Sat Kabel Eins und von Sieben, 1, an- Ebeling selbst blieb auch am Tag seines deren seiner f￿r Spartenkan￿len Gruppe vorzeitigen Abschieds von sich, seinem Aufsehen. ￿Es gibt Menschen, die ein biss- und der chen fettleibig sind undein bisschen arm, Unternehmen eigenen Strategie Pro Sieben Sat 1 werde die immer noch gerne auf der Couch sit- ￿berzeugt. ￿seiner Erfolgsgeschichte mit den eingeschlage- zen, sich zur￿cklehnen und wirklich ger- weitere ne unterhalten werden", beschrieb er in nen Ma￿nahmen positive Kapitel einer Telefonkonferenz mit Analysten die hinzuf￿gen", lie￿ er mitteilen.￿Die ange- Drei-S￿ulen-Strategie wird die Sehgewohnheiten seiner Zielgruppe. k￿ndigte Es warnicht die erste ungl￿ckliche For- Wettbewerbsf￿higkeit von Pro Sieben mulierung von Ebeling. Als der einstige Sat 1 st￿rken und gleichzeitig einen be- deutenden Meilenstein in der Diversifika- Marketing- und Pharmamanager kurz nach seinem Wechsel zum M￿nchner Me- tion und weiteren digitalen Transformati- dienkonzern die Kosten der Nachrichten- on des.Unternehmensdarstellen, dasnun- sendungen im ohnehin schon ￿u￿erst mehr bereits mehr als 50 Prozent seiner Ums￿tze au￿erhalb des klassischen TV- sparsamen Nachrichtenprogramm von Pro Sieben Sat 1 um ein Drittel senken Gesch￿fts erzielt." Er w￿nsche dem Un-,, ternehmen, dem und den wollte, verband er das mit demVorschlag, Management Mitarbeitern schon jetzt ￿alles Gute und k￿nftig einfach mehr Standbilder zu sen- ￿ Das fast den das Medienecho seinerzeitwar ver- weiterhin viel Erfolg". klang so, als k￿nne er den 22. Februar gar nicht ab- heerend. Sp￿ter verkaufte er den defizit￿- warten. ren Nachrichtenkanal N24. Nachdem er Von Peitsmeier ￿ Henning zigj￿hrige h￿tte auch nach seiner un- Vorstand, der seine eigene Kundschaft geschickt formulierten Ansicht, ein Ma- beleAgte hat in keinem Unternehmen r - solle mit 60 Zuk￿nft. -r homas Ebeling hat beim Medien nager Jahren kein Medien- eine Ebeling hat es oben- ￿ konzern Pro Sieben Sat 1 eine be- unternehmen mehr f￿hren noch ei- dreinvers￿umt, sein Unternehmen auf

auf der seiner merkenswerte Erfolgsgeschichte ge- nen blumigen Abschied Haupt- die Zeit nach Regentschaft vor- So schrieben. Als er vor neun Jahren in versammlung bekommen k￿nnen. zubereiten. gestaltet sich die Nach- Unterf￿hring anheuerte, stand dieSen- Doch offenbar ist ihm sein eigener Er- folgesuche nun ungew￿hnlich schwie- dergruppe vor dem Aus. Das Unterneh- folg in letzter Zeit zu Kopf gestiegen. rig. Der B￿rse gen￿gt es derweil, Ebe- men war ￿berschuldet, die Aktie ein Ebelings Hochmut gipfelte vorige Wo- lings vorzeitigen Abgang mit einemsat- Pennystock, von einer zukunftsweisen- che in einer noch viel ungeschickteren ten Kursplus der Pro-Sieben-Sat- 1 -Ak- tie feiern. F￿r den den Strategie nichts zu sehen. Ebeling ￿u￿erung, als er sich ￿ber ￿ein biss- zu B￿rsenliebling,

sanierte, baute um und f￿hrte Pro Sie- chen fettleibige" und ￿ein bisschen der Ebeling einst war, ist das ein ver-

ben Sat 1 in denDax. Der Achtundf￿nf- arme" Fernsehzuschauer auslie￿. Ein nichtendes Urteil. Bayernf￿rdertGames-Branche2018mit1,9Mio.Euro

InterviewmitIlse Aigner(CSU),BayerischeStaatsministerin f￿rWirtschaftundMedien,EnergieundTechnologie

zudenbevorzugtenStandorteninDeutschland.Dasliegt einendaran,dassdorteineleistungsf￿higeMedienwirtschaft vielenBer￿hrungspunktenzudenGamesexistiert.Aberauch derfinanziellenundideellenF￿rderung.Bayerngeh￿rthierzu Pionieren undf￿rdertdieBranche bereitsseit2009.Fastzwei Euro stehendaf￿r2018zurVerf￿gung. ￿Deutschland einerdergr￿￿tenM￿rktef￿rdigitaleSpiele￿,soIlseAigner, Wirtschaftsministerin,ineinempromedia-Gespr￿ch. werdenhiernuretwasiebenProzentderUms￿tzevon DeutschlandentwickeltenSpielenerwirtschaftet.Deshalbwollen dieWertsch￿pfungbeiunsamStandortdeutlichsteigern.￿

promedia:FrauAigner,Bayern geh￿rtzu SpielealsUnterhaltungsmedium einerseits denwichtigstenGames-Standortenin undals Grundlagef￿r Deutschland.WaszeichnetdiesenStandort genandererseits.Das zusammengenom- menistBayerneinTop-Standortf￿r

Aigner:Bayern,insbesonderedieMetro- polregionM￿nchen,z￿hltinDeutschland promedia:WarumistBayernf￿rdie nebenBerlinundHamburgzueinemder Games-Branchesoattraktiv? bedeutendstenStandortef￿rComputer- Aigner:Zumeinenliegtdasandenbereits spiele.Wirhaben￿ber200Unternehmen genanntenStandort-Faktoren.Unddann imBereich digitaleSpiele.Danebenhaben vielegro￿e,spieleaffineFirmenwie Microsoft,GoogleoderIBMinBayern len Jahrenaktivf￿rdern.SeitKurzemhaben zumindesteineNiederlassung.Bayernist wiralserstesBundeslandeineF￿rderricht- zudemeinstarkerIndustrie-undMedien- linienurf￿rGamesinBr￿sselnotifiziert. standort.Darausresultierenwichtige Damitk￿nneneinzelneProduktionenab PartnerschaftenzwischenGames-Branche demkommendenJahrmitbiszu500.000 undanderenWirtschaftszweigen.Games- EURbeieinerF￿rderquotevonbiszu50% unterst￿tztwerden.1,9MillionenEuro Technologien imHard-undSoftwarebe- stellenwirdamitab2018zurVerf￿gung. reichundGamification-Anwendungen MitGames/Bavariahabenwirzudemein werdeninvielenBranchennachgefragt, aktivesNetzwerketabliert,dasdieBranche etwaimAutomobilbereichoderinder umfassendunterst￿tzt.Games/Bavaria Medizintechnologie.DamithatBayerns bringtallerelevantenUnternehmen SpieleindustrieeindoppeltesStandbein: zusammen.NichtnurSpiele-Entwickler, sondernauchVerlage,Dienstleisterund M￿glichkeiterhalten,durcheingelungenes PublisherderverschiedenenPlattformen SpieleineVisitenkartezuerwerben,diesie undFrameworks. Solassensichschnell dannf￿rweitereAuftr￿ge￿auchohne wichtigeKontaktekn￿pfen.Dazuorganisiert F￿rderung ￿qualifiziert. dasNetzwerkeineReihevonVeranstaltun- DurchdieerfolgreicheNotifizierungin gen,wiedasj￿hrlicheX-MasPitching,bei Br￿ssel k￿nnenwirjetztunserenStudios dem jungeTeamsprofessionellesFeedback st￿rker unterdieArmegreifen.Wirwollen vonJurorenausderBranche erhalten,die sie indieLageversetzen,auchinternational Games/BavariaVernissage,beiderEntwick- wettbewerbsf￿higeSpielezuproduzieren. lerihreProjektevorstellenk￿nnen,oder Dazu habenwirerstensdasBudgeterh￿ht. auchGame-CampsundGame-Jams.Neuin ZweitenshabenwirdieF￿rdersummeauf diesemJahristdieEvent-ReiheTalk&Dev bis 500.000EuroproAntragf￿r die bzw.Talk&Play,dieinternationaleund ProduktioneinesSpielsausgeweitet.Damit lokaleSpeakeraufdieB￿hnebringt,die￿ber k￿nnen wirjetztgr￿￿ereProduktionsbud- aktuelleEntwicklungenberichten.Games/ getsf￿rinternationalkonkurrenzf￿hige BavariaorganisiertzudemMesseauftrittef￿r SpielemitnennenswertenBetr￿gen bayerischeUnternehmenundstehtselbstauf unterst￿tzen.Damitsetzenwirwichtige MessenalsAnsprechpartnerzurVerf￿gung. Impulsef￿reinnachhaltigesWachstumbei SolcheAuftrittegibtes etwaauf der GamescomsowieaufderGDCinSan promedia:WelcheSynergienergebensich

bereitsseit2009.Warumf￿rdernsie unddasistes,wasdieSachesospannend macht.Daisteinerseitsderklassische Wirf￿rdernGames,weilessich AspektderUnterhaltung,alsoSpieleals umeinewichtigeinnovativeBranche Zeitvertreib.WobeiUnterhaltungeigentlich dieineinemhartenglobalen zukurz greift.Gamesk￿nnenjaauch steht.Wirwollenmitunserer Wissenvermittelnoderwerdenbeispiels- zumeinenAnreizeschaffen, weiseinderSchmerztherapieeingesetzt. kreativeEntwicklerihreIdeen AndererseitssinddigitaleSpieleauchein k￿nnen.Der zweiteAspektder Innovationstreiberf￿randereIndustrien. ist,dasUngleichgewicht, VomKnowhow sowohlimBereich dadurchentsteht,dassdieBranche in SoftwarealsauchbeiderHardwareder L￿ndern,etwaGro￿britannien, Games-Entwicklerk￿nnenebenauch undKanada,massiv unterst￿tzt andereBranchenprofitieren.Eingutes auszugleichen.Deutschlandisteiner Beispiel daf￿rsindVirtualundAugmented gr￿￿tenM￿rktef￿rdigitaleSpiele. Reality￿Anwendungen,dieetwabeider werdenhiernuretwa7 EntwicklungvonPrototypenoderbei der derUms￿tzevoninDeutschland WartungvonMaschinenzumEinsatz Spielenerwirtschaftet. kommen.DieSchnittmengensindsehr wollenwirdieWertsch￿pfungbei vielf￿ltig.DeswegenstehtderGames-Bran- amStandortdeutlichsteigern.Drittens che inBayerngrunds￿tzlichauchdie esumdieInnovationskraft,diedigitale klassische Innovationsf￿rderungoffen. undtechnischeNeuerungenbei DamitgebenwirgezieltAnreize, diese SpielenaufandereBereicheder Synergienweiterauszubauen.

istdieGames-F￿rderungimmernoch Schwerpunkte? gering.Warum?Gameserf￿llendoch UnsereF￿rderungistdreistufig: f￿rdernKonzepte,Prototypenunddie Aigner:GamessindeinKulturgut,das steht au￿erFrage.Statistischgesehen,sind Produktion vonSpielen.Bishermitder Gamer￿beralleAltersgruppeningleicher De-Minimis-GrenzewarderSchwerpunkt Weise verteiltsind.F￿rj￿ngereGeneratio- unsererF￿rderungderNachwuchs. Junge istderStellenwertdigitalerSpiele TeamshabendurchdieF￿rderungdie nen wird.GleichzeitigsindGames,vorallem F￿rderung,diemiteinemausreichenden hinsichtlichderF￿rderung,abernoch Budgetausgestaltetist.Daf￿rsetzeichmich relativneu.DieFilmf￿rderunghingegenist

traditionellgewachsen.DerFFFBayern Anreizsystem wurde1996gegr￿ndetundseitdemwerden nacheinemautomatisierten Bewegtbild-Brancheinsgesamt. Filmebeiunsgef￿rdert.DieGames-F￿rde- f￿rdie rung bestehtseit2009undwurdeseitdem stetigausgeweitet.Das dynamische WachstumaufdemglobalenGames-Markt undGameswerdeninZukunftnochweiter wirddazuf￿hren, dasssichauchin miteinanderverschmelzen.DieEntwick- Deutschlandindenn￿chstenJahreneiniges lungenindenBereichenirtual,augmented tunwird.Ineinemn￿chstenSchritt m￿ssen undmixedrealitywerdendazubeitragen. wirvorallemdieinternationaleWettbe- TransmediaKonzeptef￿rdieGestaltung werbsf￿higkeitindenBlicknehmen. vonneuenInhaltensolltenausmeinerSicht gef￿rdert promedia:DieGames-Wirtschaftfordert werden.NeuerStrukturenf￿rdie einest￿rkeF￿rderung,uminternational Bewegtbildbranchebef￿rworteichdaher grunds￿tzlich.Allerdings besser mithaltenzuk￿nnen.Wiesollteso m￿ssenwirdabei eineF￿rderungaussehen?Wersolltedas alleTeilbranchenabholenundmitnehmen Geldf￿rdieF￿rderunggeben? undihreExistenzgrundlageerhalten. Andererseitsm￿ssenwirallenklar machen, dasserwartetetwird,dasssiesichmit rung indenL￿ndern einVorreiter.Wenn neuenEntwicklungenauseinandersetzen. wirdenStandortiminternationalen EsstehenunsspannendeJahrebevor. Vergleichbesseraufstellenwollen,brau- Wennwirhieretwasbewegenwollen, chenwiraufjedenFalleineUnterst￿tzung m￿ssenwiraberzun￿chstaufdereurop￿i- aufBundesebene.Dennunseredeutsche schenEbeneansetzen.BeiderEUnimmt gegen Games-Branchekonkurriert Staaten, dieFilmf￿rderungbislangeineSonderrolle aufgrund ganz die ihrerSteuernachl￿sse ein.DerRechtsrahmendaf￿r dieAllge- andereProduktionsm￿glichkeitenbieten. meineFreistellungsverordnungAGVO ObeinedeutscheF￿rderungdurch soll2020angepasstwerden.Jetztw￿realso Steuernachl￿sseoderdurcheineautomati- einguterZeitpunkt,umeinef￿rderrechtli-- scheF￿rderungalaDFFF wieimFilmbe- cheGleichbehandlungf￿rBewegtbilder-auf reicherfolgt,istnochzuverhandeln. denWegzubringen.

IlseAigner Geboren:1964 Seit1985MitgliedderCSU 1988 1990Technikerschule, Elektrotechnikerin 1994- 1998Mitglieddes BayerischenLandtags 1998-2013Mitglieddes DeutschenBundestages 2008-2013Bundesministerin f￿rLandwirtschaft Seit2011- Bezirksvorsitzende CSUOberbayern Seit2013BayerischeStaats- F￿rderung durchBund sichere die Wettbewerbsf￿higkeit

und ein- joja. FRANKFURT, 2. November. Die de wachsen mehr Entwickler Euro zusammen. ￿Nat￿rlich macht es fordert ist sich Falk sicher. deutsche Computerspielbranche stellen, die F￿rderung in anderen L￿ndern f￿r Der f￿r und Video- eine j￿hrliche F￿rderung durch den Markt Computer- uns schwieriger. Das ist ein Wettbe- f￿r ist in in den Bund. "Das ist ein gutes Gesch￿ft spiele Deutschland vergange- werbsnachteil", sagt denn auch Jens Be- den kommenden fin- Jahren Der Umsatz mit des Berliner Finanzminister", nen gewachsen. gemann, Gr￿nder und Chef Bun- ist im det Felix Falk, Gesch￿ftsf￿hrer des Videospielen vergangenen Jahr Entwicklerstudios Wooga. Hersteller in Euro desverbands Interaktive Unterhaltungs- um 7 Prozent auf 2,13 Milliarden ge- anderen L￿ndern zahlten bis zu 30 Pro- Doch Prozent dieses Um- software (BIU), des Interessenverbands stiegen. nur 6,4 zent weniger f￿r die Computerspielent- Nach dem Willen satzes entfallen auf Entwicklungen aus In Gro￿- der Spielehersteller. wicklung, rechnet der BIU vor. des BIU w￿ren mindestens 50 Millionen Deutschland. Zwar spielt inzwischen je- britannienk￿nnen sie die Entwicklung Euro im Jahr n￿tig, um Wettbewerbs- ￿ber erh￿hte Betriebsausgaben anrech- der zweite Deutsche regelm￿￿ig am nachteile gegen￿ber anderen L￿ndern nen, in Frankreich werden bestimmte oder w￿r- Computer, auf dem Smartphone - auszugleichen. Mit dieser Summe Kosten auf die K￿rperschaftsteuer mit der Konsole. Doch die deutschen den Staat und dem zus￿tzliche Steuer- schuld angerechnet, und in Kanada wer- nicht die- rund 90 Millionen Spielehersteller profitieren von Sozialabgaben von den bis zu 37,5 Prozent der Arbeitneh- dem Zuwachs. dieZahl derBe- und Investitionen in sem Auch Euro zuflie￿en der merkosten vom Staat subventioniert. sch￿ftigten ging zuletzt um 13 Prozent Wirtschaft von rund 400 Millionen Euro Auf der Spielemesse Gamescom im Au- ￿ zur￿ck. so rechnet es der BIU vor. Dabei ist es gust in K￿ln hatte Bundeskanzlerin Mer- Computerspiele sind inzwischen teu- dem Interessenverband offenbar egal, kei eine st￿rkere F￿rderung in Aussicht er in der Entwicklung. Schon f￿r mobile ob der Staat ￿ber eine Steuer oder ein gestellt. Spiele auf dem Smartphone kommen Fonds -Modell f￿rdert, die Branche w￿r- schnell Kosten von mehreren Millionen

Von Jonas Jansen Euro im Jahr, das sei weniger Geld als Spielen umgesetzt wird. Zwar w￿chst f￿r zwei Kilometer Autobahn; rechnet dieseZahljedes Jahr best￿ndig, zuletzt

BIU-Gesch￿ftsf￿hrer Felix Falk vor. auf 2,13 Milliarden. Doch erkl￿rt sich Computerspielbranche in Tradi- Weil so ein Infrastrukturvergleich dieFilmf￿rderung nicht nur aus DieDeutschland hat ein geh￿riges bietet sich eher einer tion ￿ alles begann mit der IFA im Jahr Selbstbewusstsein. Kein Wunder: Im- hinkt, an, der auch in der Kreativbranche angelegt 1917. Solch einen gesellschaftlichen mer mehr Deutsche zocken, E-Sports ist: Bislang betr￿gt der Deutsche Film- Stand haben Computerspiele denn zieht Millionen Zuschauer und sogar f￿rderfonds ebenfalls 50 Millionen doch noch nicht. Gleichwohl ist Spie- Bundesligavereine an, und selbst die im kommenden er deut- Konkurrenz Kanzlerinkam in diesem Jahr im Wahl- Euro, Jahr soll le-Entwicklung teuer, und lich erh￿ht werden, auf 125 und Kunden sind global. Doch der Ruf kampf zur gro￿en Spielemesse Garnes- insgesamt MillionenEuro. Allerdings erwirtschaf- nach Vater Staat ist so hilflos wie ￿rget- com. Dort stellte sie sogar eine F￿rde- tet dieFilmindustriein diesem Jahrge- lich. rung f￿r Entwicklerstudios in Aus- 8,26 Milliarden Euro, sicht. Der Branchenverband BIU for- sch￿tzt auch gut das ist weit als hierzulande mit dert nun 'mindestens 50 Miniollen mehr, Sport1Media:NachdemVerlust wichtigerFu￿ball-RechtewillderVermarkter

nuraufeinenSchnittvon130000Zu- nismitdemAngreiferDAZN,beiEisho- schauerngesamt,w￿hrendder￿Check24 ckeymitderDeutschenTelekom. Doppelpass￿ geschafft ObesSport1gelingt,seinenMarkt- onsLeague undder2.Bun- rund900000 hat undsichimVergleichzurVorsaisonnoch anteilvonrund1Prozentbeiden 14-bis desliga am Montagabend steigernkonnte.EineEntwicklung, die 49-J￿hrigenim Jahr2016mitdiesemAn- stelltsichSport1auchaufden satzzuverteidigen, istunklar.Fischerwill Weggang derEuropaLeague ein.Live- Fischer￿zumindestimMoment￿￿ex- tremzuversichtlichindieZukunftbli- sichaberauchnichtandenMarktantei- Fu￿ballverliertdamitimProgrammdes ckenl￿sst￿.DieL￿ckeam Montagabend, lenmessenlassen.￿Quotenzahlenkeine Free-TV-SendersweiteranFl￿che.Pa- Rechnungen￿, sagterundlenktdenBlick trickFischer, Gesch￿ftsf￿hrerdesVer- diedurchdenWechselder2.Fu￿ball- Bundesliga zuSkyinsPay-TVentstanden aufdieReichweiten:InderSaison2016/17 marktersSport1Media,willsichdavon ist,f￿lltSport1mitderRegionalliga. Am hatteseinFree-TV-Kanalinsgesamt 86 jedochnichtbangemachenlassen.Ergibt Montagabend Sendungen mit￿bereinerMillionZu- sichoptimistischundgehtdavonaus, sammeltderSenderdamit durchschnittlich300000Zuschauerein, schauerinderSpitze,Eurosportnur 8, dassSport1mitkreativerProgrammge- w￿hrendSkymitder2. Bundesligaknapp Nitro, diemit￿100% Bundesliga￿ am staltungundvielenneuenSportarten,die Montagabend nunebenfallsaufFu￿ball bislangkeineFl￿cheimFree-TVhaben, 200000erreicht. Sport1suchtdasHeilnunineinem setzen,nureineundSkySportNews,seit imZuschauermarktrelevantbleibt￿und deutlichenAusbaudesPortfolios.￿Rele- Dezember2016imFree-TV,keine. damitauchinderVermarktung. ObwohlsichSport1als360-Grad-An- ￿Wirhabenunsflexibelaufdieneue gebotpositioniert,dasdieInhalte￿ber Situationeingestellt.Wirsinddasgalli- ￿ber60Sportartensindk￿nftig imPro- allePlattformenverbreitet,kommtjeder scheDorfinIsmaning￿,sagtFischer.Das gramm.DieHandball-Europameister- vierteEuroausdemTV-Gesch￿ft.Dader wichtigsteFu￿ballrechtf￿rSport1,die schaftholteinderSpitzebiszu500000 Senderauch Teleshopping zul￿sst,ister Highlight-Berichterstattung amSonn- Zuschauer,dieVolleyball-EMderDamen weniger abh￿ngigvonderWerbever- tagvormittag,konntederSenderverteidi- 230000. ￿WirsindinderLage,Sportarten marktung. Seit2016bringtSport1amTag genunddamitauchdenFortbestandsei- eineeinzigartige360-Grad-B￿hnezuge- zw￿lfStundenProgramm ￿2,5Stunden nesFlaggschiffs ￿Doppelpass￿bis2022 benundsiezuentwickeln￿, konstatiert mehralszuvor.￿Wirk￿nnen sichern.DieTalkshowwurderelauncht, Fischer, auchmitBlickaufDartundE- Fl￿chenzumBeispielmitCall- hateinenneuenSponsorundbekommt Sports, dieSport1insTVge- injederzeitwiederausweiten￿, AnfangNovemberaucheinneues Studio. brachthatunddienunauch soFischer.Umauchdiedigitale ￿Check24Doppelpass￿ trittallerdings beianderenSendernzusehen Verbreitungunddamitdiese seitdieserSaisongegenSkySportNews sind.Entsprechend istdas Vermarktung zust￿rken,startet HDan,derseitEnde2016ebenfallsim Live-Sport-Angebot deutlich derKanalinK￿rzeeineMedia- Free-TV sendetundmitJ￿rgWontorras gestiegen.2013warenesweni- thek. Zudem will Fischer ￿Fu￿ball-Talk￿einezeitgleichlaufende gerals700Stunden,diesesJahr HbbTVweiterausbauen.￿Wir Konkurrenz mit dem ehemaligen schon1900Stunden.Umdas werdenmassivindigitaleKan￿- Sport-1-Moderator gebauthat.Imbishe- Angebotauszuweiten, setzt Sport1imFree-TVaufKoope- Verkauf abgeblasen

Der VerkaufvonSport1ist vorerstabgeblasen. Con- stantinwolltedenSender verkaufen.AlsInteressenten wurdenAxelSpringer undSky gehandelt.EndeSeptember gabderKonzernbekannt, das Bieterverfahren zubeenden. Manwollesichauf das Sport-Segmentkonzentrieren. IndenvergangenenMonaten gab eseinenMachtkampf zwischendenGro￿aktion￿ren und dieFrage,obConstantin sichauf Sportoderauf Film konzentrierensoll. knacken. AllenUnkenrufenzumTrotzgibtesdochweitmehrMenschenalserwartet,dief￿rRTL,Sat.1und

entwickeln.WiedieKonzernmutter freenetTVmitteilt,belegtendiej￿ngsten Kundenzahlen zum30.September2017diesteigendeNachfrageimMarkt seitdemLaunchdes￿berdigital-terrestrischesAntennenfernsehen DVB- T2HDausgestrahltenProduktsimerstenQuartal2017.ZumEnde des drittenQuartals2017warmitdenknapp875000zahlenden freenetTV- KundenbereitsdiegeplanteZielgr￿￿ef￿rdasgesamteGesch￿ftsjahr 2017￿bertroffen.EntsprechendwurdederZielwertperJahresende2017 aufrund950000freenetTVKundenangepasst.SchonimFr￿hjahr2018 d￿rftedamitdiemagischeGrenzevoneinerMillionKunden ￿berschritten werden. NebendemProduktfreenetTVvermeldetauchdasIPTV-Produkteine steigendeTeilnehmerzahl. SeitdemLaunchEndeSeptember2016 verzeichnetwaipu.tvzum30.September2017rund340000Nutzer.DieAnzahlanHaushalten,diesichf￿r

ErstmalsinDeutschlandstehtauchderStartvonlokalemFernsehen￿berDVB-T2HDan.DieS￿chsische Landesmedienanstalt (SLM)best￿tigtdenStartdesneuenRegionalsendersLausitzwelleimLandkreis Bautzen.GesendetwirdimKanal27￿berDVB-T2vondenSendestandorten Hoyerswerda-Stadt,Kamenz (Wei￿ig),KeulenbergundvomBergCzornebohbeiBautzen.

Aufschaltung privaterMuxeinHamburgundBerlinverz￿gert

Dief￿rden8.NovemberinAussichtgestellten Sendestartsderregionalen freenet-MultiplexeinHamburgund

Berlinverz￿gernsicheinemMedienberichtzufolgedagegen.Insiderrechneten lauteinemBeitragimPortal "dehnmedia"nichtvordemFr￿hjahrmiteinerAufschaltungweitererprivaterProgramme.MediaBroadcast hattezuletztverlautenlassen,manwolleInformationen"zugegebenerZeitkommunizieren",hie￿es. Spekulationengingendavonaus,dassesdemPlattformbetreiberbis jetztnichtgelungensei,gen￿gend Programmef￿reinenwirtschaftlichenBetriebdesMultiplexeszubinden. NachbisherigenErfahrungenh￿tten beispielweisedieBerlinerDVB-T-Shoppingkan￿lewederaneinerGrundverschl￿sselungnochamFullHD-

Bis aufWeiteressendendaher derHamburgerKanal37(mitdemLokalsenderHamburg1)undderBerliner 47(Shoppingprogramme,EuronewsundSpreekanal)weiterimaltenDVB-T-Modus. RegelkonformesInfluencermarketingist nichtsoeinfachwiegedacht.Selbstdie Landesmedienanstalten ￿u￿ernsich widerspr￿chlich,wiedie#Watchdog17 geradezeigte.Derweilnutzen NewcomerdieKennzeichnungspflicht,

TEXT: MoritzMeyer f￿rprivatenRundfunkundNeueMedien,musstejeden- fallsandieSelbstverst￿ndlichkeiterinnern,dassWerbung- treibendekeinenEinflussaufdieInhaltenehmend￿rfen: GrauzonenderKennzeichnungvonWerbunginSocial ￿ImFernsehenmusserstdasDrehbuchvorliegen,dann Networks.DaswurdebeiderKonferenz#Watchdog17 kommtdasPlacement.Dasgiltauchf￿rOnline-TV.￿Nach inK￿ln amvergangenenDonnerstagdeutlich.Zwarbe- dieserAussagesolltenAgenturendringenddieg￿ngige tontendieVertreterderMedienanstaltenunerm￿dlich, PraxisaufdenPr￿fstandstellen,Scriptef￿rProduktplat- dassdieKennzeichnungin￿99ProzentderF￿lledoch ganzeinfachist.￿(TobiasSchmid,ChefderLandesanstalt f￿rMedieninNRW).Dochganzsoeinfachisteseben Debattennichtkleinergeworden,eherimGegenteil.Ver- wirrungaufh￿chsterEbeneherrschtimmernochwegen desHashtags￿ad￿,dereinewesentlicheRolleim￿Ross- ihrenKan￿lenwahrgenommenwird:￿MeineZuschauer mann-Urteil￿desOLGCellespielte.SelbstdieMedien- st￿rtesnicht.Diefindenesnormal.￿DieInfluencerin,die anstaltenschriebenaufderEinladungzuderWatchdog- erfolgreichen vorallemf￿rihren Youtube-Kanal￿Bibis VeranstaltungnochunterBerufungaufdasUrteilaus BeautyPalace￿bekanntist,warderStargastderVeranstal- Niedersachsen￿Werbekennzeichnungmit#adistunzu- tung, erwartungsgem￿￿ sympa- hatteaber nichtmehrals reichend.￿CorneliaHolsten,Vorsitzendederbremischen thischeBelanglosigkeitenzurDiskussionbeizutragen. Landesmedienanstalt,wieauchNRW-MannSchmid stelltendannallerdingsklar:Esgingjalediglichumdie IntegrierteWerbungaufSocial-Media-Kan￿lenistalso intransparentePlatzierungineinerWolkeandererHash- v￿llig best￿tigen Ergebnisse normal.Das auchdie des tags.Grunds￿tzlichhabedasGerichtnichts gegendie Bayerischen aktuellenWeb-TV-Monitors,vonder Kennzeichnungmit￿ad￿gehabt. MedienanstaltundderLandesanstaltf￿rKommunikation Baden-W￿rttemberg.ProduktplatzierungenundSponso- ringmachendemnachinzwischenguteinDrittelder K￿nstlerndenRatschlag,imZweifeljedesPostingeindeu- Werbeums￿tzederOnline-TV-AnbieterinDeutschland tigals￿Werbung￿zukennzeichnen,denn:￿Mankann befragten gibtan, aus.Fast dieH￿lftealler Anbieter solche nichtzuvielkennzeichnen.Nurzuwenig.￿EinRatschlag, regel- Werbeformenzunutzen. Obdiesichdabeiimmer derInfluencerinDianazurL￿wennichtzufriedenstellte: konformverhalten,istallerdingsfraglich. ￿MeineZuschauerwollenwissen,obich Geldf￿reinPos- tingbekommenhabe￿,erkl￿rtezurL￿wen.￿Wennich Joachim ecker,DirektorderHessischenLandesanstalt B ￿berallWerbungdraufschreibe,auchwennkeinGeld DiesePraxisw￿rdeauchaufMarkenseitezumindestens kuriosenF￿llenf￿hren,sagteDennisKubonvomBrand- ManagementderDeutschenTelekom.Inzwischennennen mancheKreatorendieTelekomalsPartner,auchwenngar keinSponsoringerfolgtist;wohlauch,umdeneigenen [email protected] MedienNordrhein-Westfalen,￿berdieumstrittene Kennzeichnungspflicht beimInfluencerMarketing

genauhingeschaut wird.Dien￿chsteFra- dasswirwerblicheBotschaftenvonInhal- gelautetdann:Wiegutkannmandas tentrennenwollen?DashabendieGe- ProblemmitdemaktuellenInstrumenta- setzgebereuropaweitsoentschiedenund beberdenMedienkonsumder rium,dasnochausderaltenWelt ichfindedasauchrichtig.AuchimNetz. jungenNutzerwei￿Tobias stammt,indenGriffbekommen? SchmidbestensBescheid￿ DassdasInternetkeinrechtsfreier wegendeseigenenNach- Ichahne:Reintheoretischm￿sstees Raumist,sollteinzwischenklarsein￿ wuchses,aberauchwegenseinesJobsals funktionieren. DirektorderLandesanstaltf￿rMedien NRW.KeineGnadekennterdaherbeider Exakt.DieRechtsanwendung istnicht meinerWahrnehmung erstaunlichzeit- Kennzeichnungspflicht ￿undappelliert kompliziert:EinewerblichePlatzierung verz￿gertdurchsetzt.Wasimmer gerne musseindeutiggekennzeichnet sein, es damitbegr￿ndet wird,dassdasNetz total darfkeineIrref￿hrung derVerbraucher HerrSchmid,InfluencerMarketingist geben.Dasgiltunabh￿ngigvonderGat- eineDisziplin,diesichmitvielTempo tung:beimaltenMediumFernsehen, weiterentwickelt.F￿hrtdaszueiner demmittelaltenMediumYoutubeund tioniert,wennmannichteinigeDinge VerzerrungvonRechtundRealit￿t? beimneuenMediumInstagram.DieIn- sch￿tzt.SonstistdaskeineFreiheit, son- teressenderNutzerstehenhierbei￿ber Jaundnein.DieFrage istimmer,￿ber denenderUnternehmen,undBlogger welchenAbstraktionsgradmansichdem sindin diesemFallkleineodermanchmal Kommenwirnochmalzum￿Wie￿.Da- Theman￿hert.Zun￿chsteinmalistdie auchgr￿￿ere Unternehmen.Insofern r￿berdiskutiertdieBranche,nichtzu- wegen gegen Medienordnung, zuderauchdieFrage halteichdenAnsatzausrechtstheoreti- letzt einesUrteils Ross- derWerbekennzeichnung geh￿rt,vier scherSichtnichtf￿rkompliziert￿ent- mann.F￿hrendieInfluencertats￿ch- Kernzielenverpflichtet:SchutzderMen- gegender￿ffentlichenAufregung.

schenw￿rde,SchutzderJugend, Schutz Nutzer, nigeschon.Warumtunsiedas?Weilsie der SchutzderVielfalt.Daran￿n- DurchsetzungeineandereFrage.K￿n- nichts, glauben,siek￿nntensomehrGeldver- dertsich auchwenndasMedium nenSiedenndieAufregungumInfluen- schnelllebiger dienen.Dasistnat￿rlichnichtgut￿we- ist.DiezweiteEbeneistdie cerMarketingunddiekorrekteKenn- Frage, Mediengattungen genderoftsehrjungenZielgruppe, aber obbeineuen wie zeichnungnachvollziehen? Youtube,InstagramoderMusical.lydie auch,weilesdereigenen Community schadet.Social-Media-Akteurelaufen AnzahlderVerst￿￿eunddamitderGe- Miristnichtsoganzklar,wasdasAuf- Gefahr,sichineinererstenPhasevieles f￿hrdungderNutzerzunimmtodernicht. regende daranist.DerGrundsatzm￿sste kaputt zumachenunddamitihreeigene jedemklarsein:WennichmeineReich- Glaubw￿rdigkeitzuunterminieren.Ich weitedaf￿rnutze,gegenBezahlung werb- glaubeaber,dasswirdiesesPh￿nomenin licheBotschaftenabzusenden, dannmuss Ja,dastutsie.Dasistaberoftso,wir denGriffkriegen.WeildieInfluencer ichdaskennzeichnen.AuchdieFrage beobachtendasbeijedemMediengat- selbsteinInteresseanihrerBrancheha- nachdem￿Wie￿derKennzeichnung ist tungswechsel. BeineuenKan￿lenwird benunddieKennzeichnungspflicht da- nichtmehraufregend, wennmanseinen mehrausprobiert,mehrgewagt￿manch- herfr￿herodersp￿ternochintensiverbe- gesunden Menschenverstandeinsetzt.In- malausUnwissenheit, manchmalauch, r￿cksichtigen werden￿undwirhelfen sofernkannmansichnurnoch￿bereine weilmanwei￿,dassdortnochnichtso dabeinach,soweitdaserforderlichist. Grundsatzfrageaufregen:Istesrichtig, torinderBremischenLandesmedien- FAQshabendieLandesmedienanstal- auch,deshalbmussmansieauch￿ber- anstalt,hatdasals￿Selbstheilungskr￿f- hauptnichtverstecken. tedesMarktes￿beschrieben.Wiewollen Aberwiegehtesnunweiter?Siefingen genau Siedabei nachhelfen? ders,aberdasistnichtentscheidend.Das UrteilisteinguterAnlass,uminfragezu stellen,ob￿#ad￿indieserFormeingeeig- miteinanderkombinierenmuss:Wir kannmantrefflich￿berdieFragedis- neterHinweisist. Eswirdunsauchimmer m￿ssensicherstellen, dassdasnichtnur kutieren:HandeltessichumRundfunk einInformationsproblem istunddieAk- malwiederpassieren,dasswirdieFAQs teureentsprechend aufdieUmst￿nde ￿berarbeitenm￿ssen,weilwirnichtantizi- hinweisen￿dasmachenwiretwamitden pierenk￿nnen,welcheKennzeichnungs- odernicht,hat￿brigensmitderFrage,ob FAQsderLandesmedienanstalten, unse- formendieNutzerw￿hlen.Deshalbist SieWerbung kennzeichnenm￿ssenoder remLeitfaden.Sieerkl￿renverh￿ltnism￿- meineEmpfehlung, wennSieesnochein- nicht,garnichtszutun￿dieWerbevor- ￿igeinfach,wieesgehtundwieesnicht deutigerhabenwollen:BenutzenSieIhren schriftenm￿ssenSieimmereinhalten. geht.Dar￿berhinauswirkenSelbstrei- gesundenMenschenverstand, sorgenSie DieRundfunklizenzistwiedereineande- nigungskr￿fteeinesMarktesmeinerEr- alsInfluencerdaf￿r,dassWerbungoder re,ebensointeressanteFrage.Einesolche fahrungnachnochschneller, wennman ProductPlacementsoeindeutig gekenn- zeichnetist,dassesauchderdenkbar￿ber- LizenzbrauchendieallermeistenKanal-

aufzeigt:WirreinigendenMarkt.Dasist ￿DasUrteilisteinguterAnlass￿klingt SiealsLandesmedienanstalthaben dannmeistensetwasunerfreulicher.Soll- auchZugriffaufYoutuber,dienichtals nat￿rlichsehrnett.Mank￿nnteesauch tenwiralsofeststellen,dassesweiterhin Rundfunkklassifiziertwerden? andersinterpretieren:Siehabeneine Verst￿￿egibt,dannweisenwirzun￿chst L￿ckeerkanntundnachtr￿glich ge- freundlichdaraufhinundergreifendann schlossen.WardasUrteilaucheinR￿f- Esistzugegeben einbisschenkompliziert, gegebenenfallsweitereMa￿nahmen. felf￿rdieLandesmedienanstalten? weilsichdieRechtslageindenBundes- l￿ndernunterscheidet.WirinNRWsind sagt ja, Frage, tionsspielraum Urteil die ob￿Ad￿als offen￿dasWort￿sol- zust￿ndig f￿rRundfunkunddiesoge- reicht,kanndahinstehen.Inso- len￿zumBeispielkommtrechth￿ufig nanntenTelemedien￿nachjuristischer habensichdieRichternichtmitder Ansagen? vor.Brauchtesnichtklarere Auslegung w￿reYoutubeLetzteres. auseinandergesetzt, obderHinweis ImjuristischenSprachgebrauch ist￿Sol- Landesmedienanstaltenrichtigoder sozusagen len￿ dieharmloseFormdes war.Ich glaubeauch,dassderpo- angefangen, nachVerst￿￿engegendie ￿M￿ssens￿. Effekt derFAQs￿berwiegt.Die Kennzeichnungspflicht zu fahnden, davon, DaswissenSiealsJurist,aberderOtto- entbindenaberniemanden nunistInstagramaufdemSchirm.Wie Musical.lyaus, Normal-Influencerehernicht. siehtesetwamit istdas

Dasistrichtig.WaswirindenFAQsaber seink￿nnen.AberesistimmereinSpagat dochrechtdeutlichsagen,ist:Werbliche ausInformationimVorhineinundrecht- wirt￿tigwerden,istdieGef￿hrdungslage. Inhaltem￿ssenklarerkennbarsein.Neh- DiesesteigtmitderReichweitedesMedi- menSiedasUrteildesOLGCellevomJuni ums.IchhabekeinenZweifeldaran,dass 2017.EshateinenFallzumGegenstand, Wochensehrweitvorgeprescht,kenn- das,waswirbeiYoutubebetreiben, zeichnetjetztbezahlteKooperationen selbstverst￿ndlichauchbeianderenVer- nung ging. ￿#Ad￿ Dassdasverstecktunter mit￿BrandedContent￿oder￿Paid breitungsformen passieren wird.Esgilt vielenanderenHashtagskeineindeutiger partnershipwithxy￿.Dasistdoch immerdieeinfacheFrage:Besteht eine Hinweisist,h￿tteichIhnenauchsagen schonmehr,alsSieeigentlichwollen? Gef￿hrdungdergenanntenRechtsg￿ter? k￿nnen, ohneJurastudiertzuhaben.In Undfallsja,dannwerdenwirdagegen Naja,ich findeesgut,dassdaspassiert. denFAQssprechen wirEmpfehlungen f￿r vorgehen.DaswirdInstagram, Musical.ly Dasbest￿tigt dieFeststellungderKollegin eindeutigeBegriffeauswie￿Werbung￿, oderwenauchimmertreffen.Undich HolstenzudenSelbstheilungskr￿ften des ￿finanziertvon￿,￿Produktplatzierung￿ vermute,dassdieZeitintervallezwischen Marktes.BeidenFormulierungen binich oder￿Dauerwerbesendung￿. Versto￿undAhndung k￿rzerwerden. abernichtimmerganzsicher.Koopera- tionenzumBeispiel sindnat￿rlichetwas TobiasSchmid,geboren 1970, Youtube-Videosund Social istseitSommer2016Direktor Media￿widmetsichdem derLandesanstaltf￿rMedien ThemaKennzeichnung von (LfM)NRW.Zuvorwarder werblichenInhaltenbeim promovierte JuristseitJanuar Influencer Marketing.Die14 2005alsBereichsleiter deutschenMedienanstalten MedienpolitikbeiderMedien- geben denFAQ-Flyer gemein- gruppeRTLDeutschlandund sam heraus.In demf￿nf- seitSeptember2010als seitigenDokument ExecutiveVicePresident dieExperten verschiedene GovernmentalAffairsbeider (werbliche)Szenarienund RTLGroupt￿tig.Von2012bis geben Empfehlungen f￿rdie September2016engagierte Kennzeichnung entsprechen- sichSchmidzudemals derInhalteindensozialen Vorstandsvorsitzenderim NetzwerkenvonYoutube￿ber VerbandPrivaterRundfunk InstagrambisSnapchat. undTelemedien(VPRT). ZAK: Zu viel Roberto Geissini bei RTL II

Als die Geissens im Januar vor Curacao

kreuzten, waren im RTL-11-Programm

viele Roberto-Geissini-Klamotten zu sehen.

Das hat jetzt Konsequenzen.

Petra Schwegler

Bei RTL II sind "Die Geissens" mit ihren Spleens

und ihren diversen Gesch￿ftsideen seit Jahren fester

Bestandteil des Programms. Jetzt ecken sie mit

ihrem Gesch￿ftssinn bei den Medienw￿chtern an:

Die Produktionsfirma von Carmen und Robert

Geiss hat zu viel Geissens ins Programm gepackt,

der Sender hats offensichtlich durchgewunken.

Nun teilt die Aufsichts- und

Zulassungskommission der Medienanstalten mit:

"Aufgrund von Schleichwerbung wurde die

SendungDie Geissens auf Curacao' vom 9. Januar

2017 bei RTL II beanstandet." Die Begr￿ndungder

ZAK: Die Folge der Reality Soap habe Familie Geiss

auf ihrer neu ausstaffierten Luxusyacht in Curacao

gezeigt - und w￿hrend der gesamten Sendezeit sei

dabei die Marke Roberto Geissini omnipr￿sent

gewesen, hei￿t es. "Die auff￿lligen Motive wie

Totenk￿pfe oder Kreuze sowie gro￿e Schriftz￿ge

waren auf Shirts, Caps und

Einrichtungsgegenst￿ndender Protagonisten zu sehen", kritisieren die Medienw￿chter.

Was die ZAK am Roberto-Geissini-

Auftritt st￿rt

Sie werten das Zurschaustellen der Roberto-

Geissini-Kollektion als "Schleichwerbung, da die

Produkte der Marke in einer Intensit￿t, die deutlich

￿ber das programmlich-dramaturgische Ma￿ hinausging, dargestellt wurden". Entscheidend sei zudem die ausschlie￿licheVisualisierung dieser einen Marke. RTL II wird nun von der ZAK eine

"Werbeabsicht" unterstellt, wie die Medienw￿chter nach ihrer Sitzung in M￿nchen am Mittwoch weiter mitteilen.

Was ist die Folge? Nicht viel. Gegen RTL II - der

Sender ist bei Familie Geiss ohnehin abgeh￿rtet - wird eine Beanstandung f￿r die Einblendungvom

Januar ausgesprochen. Die M￿nchner m￿ssen bei

der Geiss-TV-Produktion k￿nftig auf eine

"gesetzeskonforme Programmgestaltung" achten.

Was in Staffel 14 verbockt wurde, soll in Staffel 15 korrekt ablaufen. Indes wirbt "R000000b￿rt" Geiss

regul￿r f￿r seine Geissini-Kollektion: Nach starker Kritik k￿ndigt der Konzern neue

Ma￿nahmen f￿r die Kontrolle von Werbung

auf der Plattform an.

ausw￿hlen. f￿r den J. Steger, B. Weddeling gruppe Ein Siegdes amerikanischen Pr￿-

D￿sseldorf, San Francisco entsprechender Algo- sidenten gewesen sei. Es ist nicht die

rithmus hatte dies einzige Ma￿nahme, die derKonzern m￿glich gemacht. Fa- ank￿ndigte, um das Werbeumfeld

cebook-Gesch￿ftsf￿hre- sauber zu halten. Im kommenden September bewies Sheryl rin Sandberg musste Jahr will Facebook rundloooMitar- Sandberg einmal mehr, was sich entschuldigen. sie zum erfolgreichen Gesicht Gegen derartige Feh- des Multimilliardenkonzerns beiter einstellen, die Anzeigen auf ler Im im System will der Facebook macht: Nahbar, ￿bereinstimmung mitden Gesch￿fts- Konzern laut Medienbe- sympathisch und dynamisch pr￿sen- bedingungen ￿berpr￿fen sollen. richten nun vorgehen: So tierte auf Es ist auch sich die Managerin der Digi- politischer Druck, der in sollen Zukunft Anzeigen, die Dmexco in K￿ln. talmarketingmesse Facebook zum Umdenken zwingt. nach religi￿sen, politischen oder Ihre Botschaft: Facebook h￿rt den Unl￿ngst hatte das Unternehmenver- ethischen Parametern und und gebucht werbetreibenden Firmen zu k￿ndet, dass vor und nachder j￿ngs- ausgespieltwerden, Mitarbeitern gehtauf ihre W￿nsche ein. Die Heils - von ten US-Pr￿sidentschaftswahl etwa h￿ndisch werden. Damitwill des sozialen Netzwerks gepr￿ft versprechen 3000 Anzeigen mit polarisierenden der Konzern wohl auch einer ge- haben aber ihre Schattenseiten. Inhaltengeschaltet worden seien. F￿r Facebook brummt das sch￿ftssch￿dtgenden Regulierung zu- Ge- Das Unternehmenist Bestandteil vorkommen. sch￿ft mit Werbung: Im zweiten von verschiedenen Untersuchungen, Das berichtet das Nachrichtenportal Quartal 2017 setzte der Konzern 9,3 dieRusslands Einmischung in die US- ￿Axios" unter Berufung aufeine An- Milliarden Dollarum. Der Gewinn be- Wahlaufkl￿renwollen. Bisher identi- die MilliardenDollar. k￿ndigung, Facebook am Wo- trug 3,9 An jedem fizierte Facebook rund 100000 Dol- chenende an Nutzer verdiente das Unternehmen werbetreibende Unter- rein rechnerisch rund Dollar. nehmen verschickt habe. Das Unter- 4,70 lar an Werbegeldern, die zu einer nehmen nicht F￿r Unternehmenist die selbst hat sich bislang Werbung russischen ￿Tropfarm" zur￿ckgef￿hrt und die Pr￿senz auf der weltweit dazu ge￿u￿ert. Unklar ist zudem werden konnten, so das Unterneh- in Plattform fast noch, welchenL￿ndern diese Pr￿- mitgliederst￿rksten un- men. Das sind Anbieter, die f￿r Kun- Das Markt- fung zum Einsatz kommen soll. abdingbar geworden. den gezielt Propagandabetreiben. forschungsunternehmen Statista Nicht nur Facebook und Twitter sch￿tzt, dass das Heikle Daten Marktvolumen von sind betroffen. Wie jetzt die ￿Wa- rund 44 Milli- Social-Media-Werbung shington Post" herausgefundenha- arden Euro erreichenkann. Parameterwie politische Einstellung, ben will, soll auch Google derartige oder der eth- Traumhafte Zahlen, doch das Pro- Religionszugeh￿rigkeit InhalteaufseinenPlattformenidenti- blem ist: dieRealit￿t. Facebook steht nische Hintergrund sind zwar heikel, fiziert haben. Nach Einsch￿tzung der nicht f￿r aberf￿r Werbetreibendeinteressant. nur Fake News und Hass- US-Geheimdienste hat dierussische kommentare in der Kritik, sondern Die Masse an Daten, die Facebook- Regierung dieWahlbeeinflusst, was auch f￿r einige der Werbeanzeigen. Nutzer aufder Plattform teilen, er- die jedoch zur￿ckweist. In derselben Woche, in der Sand- laubt werbetreibendenUnternehmen berg vor Marketingexperten auf der Kenntnissen - Mangel an Dmexco sprach, ver￿ffentlichte das eine gezielteKundenansprache an-

US-PortalPropublika eine brisan- ders als zum Beispiel bei klassischer Die Kritik an Facebooks Werbepraxis Werbung. h￿lt sich seit Monaten. Dass die Poli- Das hilft nicht nur Marken, son- te Untersuchung. Auftragge7 tik in Washington erst jetzt handelt, dern auch Politikern: So erz￿hlte ber von Anzeigen konnten begr￿ndenExperten mit einemMan- Brad Parscale, der Do- auf der Plattform f￿r Werbe- Digitalchef gel an digitalen Kenntnissen: ￿Die US- in der CBS- treibende von Facebook tat- nald-Trump-Kampagne, Regulatoren haben Probleme, mit Minutes", Face- s￿chlich die Kategorie Sendung ￿60 dass den technologischenFortschritten ￿Judenhasser" als Ziel- book ein entscheidendes Werkzeug mitzukommen, und haben sich zu ￿Auf diesen Plattformen verbringen gehen zu wollen. Dahinter steckt

wenigmit digitaler Werbung besch￿f- die W￿hler mehr Zeit als vor dem nicht nur unternehmerisches Den-

tigt", sagt Keegan Goudiss, Digitalbe- Fernseher, und dennoch ist es einfa- ken, sondern auch Selbstschutz. rater des demokratischen Senators cher, dort Werbung zu kaufen - ohne Facebook wei￿, dass sich Regierun-

Bernie Sanders, der im Wahlkampf die gleiche Ver￿ffentlichungspflicht￿, gen ￿berall auf der Welt nicht mehr verloren hatte. gegen Trump Aller- kritisiert der Digitalberater. ￿Das scheuen, gegen die Tech-Konzerne

dings sollten dieWerbeplattformen hei￿t, Russland und andere k￿nnen vorzugehen: InDeutschland trat An-

nicht Oktober das politisch reguliert werden, son- die Wahlen weitaus preisg￿nstiger fang Netzwerkdurchset-

dern sich selber regulieren. mit Fake Stories beeinflussen." zungsgesetz in Kraft, das Konzerne

Goudiss fordert, dass Facebook Facebook-Gr￿nder Mark Zucker- wie Facebook zum effizienteren Vor- oder Twitter zudemihre Werbeein- berg nimmt die Entwicklung ernst: gehen gegen strafbare Inhalte zwingt. nahmen ￿ffentlich wie ausweisen, Er k￿ndigte an, st￿rker gegen einen

Fernsehsender und Radiostationen. Missbrauch durch Regierungenvor-

Mark Zuckerberg:

Der Facebook-Chef

verspricht, st￿rker

gegen politische

Manipulationen

vorzugehen.

Facebook

Das Netzwerk will k￿nftig

Werbung strenger pr￿fen

lassen. Endlich, sagt Johannes

Steger.

in den- stelle sich vor: Sonntag- machen zwar Milliardenmit Wer- sich j￿ngsterVergangenheit noch Manabend zur besten Sende- bung, bei denInhaltenhielten sie abgespielt:Wie das US-Portal zeit. In der ersten Werbe- sich aber bislang weitgehend raus. ProPublica unl￿ngst herausfand, konnten pause im Hollywood-Blockbuster Damitk￿nnte nun Schluss sein. Anzeigenersteller zum Bei- ein Facebook will f￿r die Vermarktungvon Nazi- pr￿sentiert Waschmitteffierstel- Werbung k￿nftig spiel

ler sein neues f￿r nie Memorabilia die Rezept dage- manuellpr￿fen, die nach politi- gezielt Kategorien ausw￿hlen - oder wesene wei￿e W￿sche. N￿chster schen, ethnischen oder religi￿sen ￿Judenhasser" et-

Ein Autor sein eine man Spot: bewirbt neues Parametern f￿rNutzergruppen ein- wa Zielgruppe Arie Juden

in dem der Buch, er darlegt, warum gespieltwerden. Holocaust-Leug- verbrennt". Dahinter steckte nicht ein Holocaust niemals stattgefunden nung ist ein ￿berzeichnetes Bei- etwa hat. - verr￿ckter Unvorstellbar im Fernsehen spiel. Dramatische Szenen in Face- Programmier, sondern auf Plattformenaber kei- ein Der Ka-- digitalen books digitalerWerbepausehaben Algorithmus. hatte diese neswegs. Anbieterwie Facebook tegorie anhandvon Nutzerinteres- sen erkannt und daf￿r - aus seiner- ligerSchritt. Unternehmen wie Fa- oder gro￿fl￿chigenAnzeigen in Ma- - cebook und teilen und Sicht ganz logisch diepassende Google sich na- gazinen Zeitungen schalten hezu das weltweite f￿r Recht Zielgruppe f￿r Werbetreibende er- Budget k￿nnen, muss ihnen dieses Das stellt. Facebook-Gesch￿ftsf￿hrerin digitaleWerbung. bedeutet Ver- auch online verwehrt werden. - Sheryl Sandberg musste sich daf￿r antwortung ganz abgesehen da- Der Autor Ist Redakteur Im dass das Recht entschuldigen. _ von, nat￿rlich auch Ressort Unternehmen& M￿rkte. Doch das reicht nicht: Wenn im Internetgilt. Wenn Antisemiten Sie erreichen ihn unter: Rassisten Facebookjetzt dienicht-maschinel- oder keine reichweiten- [email protected] starken im le Pr￿fling einf￿hrt, ist ein ￿berf￿l- Werbespots Fernsehen VERWALTUNGSGERICHTSHOF

Sportsenderauf,Kampfsport￿bertragungenwegenhohem GewaltpotenzialausdemProgrammzunehmen.Daf￿rfehleihr diegesetzlicheGrundlage,urteilteinGericht.

Verwaltungsgerichtshofs(VGH)waresrechtswidrig,dieAusstrahlung mehrererKampfsportsendungenimFernsehennichtzuzulassen.Der

VGHwandtesichdamitgegeneineentsprechendeEntscheidungder BayerischenLandeszentralef￿rneueMedien(BLM).Mitseinem Urteilvom20.Septemberbest￿tigteerimErgebnisdasUrteildes VerwaltungsgerichtsM￿nchenvom9.Oktober2014dazu,wieaus einerheutever￿ffentlichtenschriftlichenBegr￿ndunghervorgeht.

BLM,ausinhaltlichenGr￿ndenunmittelbarselbstgegenFormate einervonihrzuvorgenehmigtenFernsehsendungvorzugehenund zumBeispieleineProgramm￿nderungzuverlangen.DerBLM- MedienrathattedieHeftigkeitvonGewaltszenenderbetreffenden Sendungenbeanstandet:Kampfsportformate,darunter￿TheUltimate Fighter￿,widerspr￿chendemLeitbilddes￿ffentlichverantworteten Rundfunks.DabeiberiefsichdieBLMaufdiebayerische

Landesverfassung.

lizenzierteFormatederUFC-Wettk￿mpfeaufgrunddeshohen GewaltpotentialsausdemProgrammzunehmen.

desindenUSAans￿ssigen,aufMixedMartialArtsspezialisierten UnternehmensZuffa,gerichtlichgegendasVerbotvor.Das VerwaltungsgerichtM￿nchenhattederKlagederZuffa,diedie Wettk￿mpfeveranstaltet,medialaufbereitetundvermarktet,inerster Instanzstattgegeben.DieBLMlegtedagegenBerufungein. f￿rSendungenderinternationalverbreiteten UFCistrechtswidrig,daesandernotwendigengesetzlichen fehlt,umeineProgramm ￿nderungzuverlangen.

beigeladenenSenderSPORT1aufgefordert,einzelnelizenzierteFormatederUFC- Wettk￿mpfeaufgrunddeshohenGewaltpotentialsausdemProgrammzunehmen unddurchandereInhaltezuersetzen.W￿hrendderSenderdiesakzeptierte,ging dieKl￿gerin,eineTochtergesellschaftderindenUSAans￿ssigenGr￿nderinund Betreiberinderweltweitgr￿￿tenOrganisationf￿rsog.￿MixedMartialArts￿, gerichtlichgegendasVerbotvor.DasVGM￿nchenhatteentschieden,dassdas Programm￿nderungsverlangen rechtswidrigist.

desVGH

DerVGHM￿nchenhatdasUrteildesVGimErgebnisbest￿tigt.NachAuffassung desVGHfehltesandernotwendigengesetzlichenErm￿chtigungderBLM,aus inhaltlichenGr￿ndenunmittelbarselbstgegenFormateeinervonihrzuvor genehmigtenFernsehsendungvorzugehen,eineProgramm￿nderungzuverlangen unddamitindieverfassungsrechtlichgarantierteRundfunkfreiheitund Berufs(aus￿bungs)freiheitderKl￿gerineinzugreifen.

￿berdieNutzungvonFernsehkan￿leninBayernnachdemBayerischen Mediengesetz)nochderUmstand,dassderRundfunknachderBayerischen Verfassungin￿ffentlicherVerantwortungund￿ffentlicher-rechtlicherTr￿gerschaft betriebenwerde,verliehenderBLMdieBefugnis,ausinhaltlichenGr￿nden nachtr￿glichgegeneingenehmigtesProgrammeinzuschreiten. VonderimGesetz grunds￿tzlichvorgesehenenM￿glichkeit,angesichtsdergezeigten Gewaltt￿tigkeitenunterEinschaltungderKommissionf￿rJugendschutznachdem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag(JMStV)einzuschreiten,hattedieBLMbewusst keinenGebrauchgemacht. gegenProgrammgrunds￿tzeversto￿en,hatderVerwaltungsgerichtshoff￿r m￿glichgehalten,aber￿mangelsEntscheidungserheblichkeit￿ausdr￿cklichoffen gelassen.

M￿nchen,Urt.v.20.9.2017￿7B16.1319 Gerichthatentschieden

Niemeier

ImSommerhateinGerichtentschieden, dassSat.1vorerstkeineSendungen vonDrittanbietern mehrzeigenmuss, derSendernahmdiemeistenFormatedaraufhinausdemProgramm.Nun die Roller￿ckw￿rts:Absofort sinddieSendungenwiederzusehen.

DrittanbieternSendezeitanbietenundderenFormateausstrahlenmuss.DieEntscheidungder RichteristimEilverfahrenentstandenundgiltvorl￿ufig,biseseinenrechtskr￿ftigenBeschlussdes VerwaltungsgerichtsNeustadtanderWeinstra￿egibt.Konkrethei￿tdas,dassdiezweiausdem ProgrammgenommenenDrittsende-Formateabsofort wiederzusehensind.Bereitsam kommendenSamstag,den28.Oktober,l￿uftamVorabend damitwiederdasReise-Magazin "Grenzenlos"vontellvision.Auchdie"Dinner-Party"mitMarleneLufenvonGoodTimeskehrtauf denSendeplatzinderNacht vonDienstagaufMittwochzur￿ck,wegendesFeiertagsallerdings

ErfolgundnahmdaraufhindiebeidenSendungenausdemProgramm(DWDL.deberichtete ).Vom OVGhei￿tesnun,dassman,"andersalsinfr￿herenEilverfahren",keineRechtsfehlerinder Ausschreibung,derAuswahlundderVergabederZulassungenerkennenk￿nne. Dar￿berhinaus seiderZuschaueranteilvonProSiebenSat.1vonderKEK"zutreffendmit20,04Prozent" festgestelltworden.Privatsender sindnurzurAusstrahlungvonDrittsende-Formatenverpflichtet, wennsiealleineaufmehralszehnProzentMarktanteilkommenoderdieGruppebeimehrals20 Prozentliegt.

DieZuschaueranteileseienw￿hrenddeslaufendenVerfahrensauchnichtsostark zur￿ckgegangen,dassdieVerpflichtungzurEinr￿umungvonDrittsendezeitenunverh￿ltnism￿￿ig erscheine,argumentierendieRichternun.DasOVGgehtnunnicht davonaus,dassdieKlagevon Sat.1imHauptverfahrenErfolghabenwird.Au￿erdem erkl￿rendieRichter,dassdas￿ffentliche Interesseaneiner"zeitnahenundeffektivenGew￿hrleistungderMeinungsvielfaltim Medienbereich"h￿hereinzusch￿tzenseialsdasInteresse vonSat.1aneineruneingeschr￿nkten AusstrahlungdesProgramms."UnterZugrundelegungdergesamtenSendezeitderausneun verschiedenenProgrammenbestehenden Sendergruppeundbei einerunterstelltenSendedauer von24Stunden jeSenderwerdedasRechtauffreieProgrammgestaltungdesPrivatsenders lediglichineinerGr￿￿enordnungvonnochnicht einmal0,2Prozenteingeschr￿nkt."

BeiSat.1zeigtmansichentt￿uschtund￿berrascht￿berdieEntscheidung desGerichts.Man werdediesegenauanalysierenbevor man￿berdien￿chstenSchritteentscheide,hei￿tesvom Sendergegen￿berDWDL.de.Undsokehren"Grenzenlos"und"Dinnerparty"nunvorerstzur￿ck insProgrammvonSat.1.Die"FocusTVReportage"hattederSenderjagarnichterstausdem Programmgenommen,obwohlsieauch ￿bereineDrittsendelizenzl￿uft.

F￿rdieProduzentenistdiejetzigeEntscheidung desOberverwaltungsgericht eineguteNachricht. "WirhabenvielindasProjektinvestiert sowohlfinanziellalsauchpers￿nlich.Unsblutetallendas Herz",sagteGood-Times-Gesch￿ftsf￿hrerinSylviaFahrenkrog-Petersennachderletzten EntscheidungdesVerwaltungsgerichtsim- August(DWDL.deberichtete).AuchBurda,dasf￿r die "FocusTVReportage"verantwortlichist,warvonderEntscheidungbetroffen -trotzderTatsache, dassdasFormatimProgrammblieb.Manhabeeinen"deutlichenAuftragsr￿ckgang"hinnehmen m￿ssen,sagteBurdaStudios-Gesch￿ftsf￿hrer HansFinkzuletzt imDWDL.de-Interview. Nunkann FinkhierebensowieFahrenkrog-PetersenwiedermiteinerNormalisierungrechnen zumindest biszumn￿chstenUrteil. - URLzudiesemArtikelaufDWDL.de:http://dwdl.de/sl/a0f8f0 undVerlagenist,dasssichdanachimmeralleSeitenalsSiegersehen.Radio BremengabnuneineUnterlassungserkl￿rungab diesichallerdingsaufeinso nichtmehrexistierendesAngebotbezieht. -

"Niederlagef￿rRadioBremen",posaunt derVerlegerverbandnachderheutigen VerhandlungvordemLandgerichtBremenindieWelthinaus."DieKlageder Verlageist,wiezuerwartenwar,insLeeregelaufen",freutsichzurgleichenZeit Radio-Bremen-IntendantJanMetzger,dersichkeineswegsalsVerliererdes

DerReihenach:DieVerlagevonvierTagszeitungen "Weser-Kurier","Nordsee- Zeitung","OsterholzerKreisblatt"und"DelmenhorsterKreisblatt" sindgerichtlich gegendasInternet-Angebotradiobremen.devorgegangen,weilsiedemSender vorwerfen,nichtsendungsbezogenundpresse￿hnlich-zuberichten, wasnach demRundfunkstaatsvertragnichterlaubtw￿re.DerSenderhatnun- eine entsprechendeUnterlassungserkl￿rungabgegeben,dieabdem1.Januar2018 gilt,undtr￿gtauchdiekomplettenKosten desVerfahrens."RadioBremenhataus FurchtvoreinemNegativurteildieNotbremsegezogen",kommentiertStefan Borrmann,Gesch￿ftsf￿hrerdesZeitungsverlegerverbandsBremen,schlie￿lich habedasGerichtzuvordieTendenzerkennenlassen, dassesTeildesfraglichen Angebotstats￿chlichalspresse￿hnlichohneSendungsbezugansehe.

Klingt nacheinemSiegaufganzerLinief￿r dieVerlage hataberdengleichen HakenwiealleProzesse,dieschongegendieARD-Appsund-Online-Angebote angestrengt wurden:Verhandeltwirdimmer￿berdenStand- derWebsitean einemganzbestimmtenTag,indiesemFallgehtesumden16.Januar2017. RadioBremenerkl￿rtdaherauch:DieAbgabederUnterlassungserkl￿rungsei "ohneweiteresm￿glich,dadiestreitgegenst￿ndlichenSeitennichtmehr werdenunddurchdas￿berarbeiteteOnlineangebotvonbutenunbinnen.deseit AnfangJuni2017erheblichweiterentwickeltwurden".Dortwerdeder Sendungsbezugkonsequentausgewiesen,derVorwurfdernicht- sendungsbezogenenPresse￿hnlichkeitseidaherausger￿umt.RB-Intendant Metzgererl￿utert,dassdieKlage"etwasanging,dassessogarnichtmehrgibt".

Gerichtfeststellt,dassRadioBremeninunzul￿ssigerweisefl￿chendeckendlokal berichtenw￿rde.DiesenVorwurfhabedasGerichtabernichterkennenk￿nnen, hei￿tesseitensRadioBremen,w￿hrenddieVerlegersichinihrerMitteilungzu diesemTeilschlichtausschweigen.ObdasVerfahrennunaufBasisder

HandderZeitungsverlage.Diek￿nnensichzwarirgendwiealsSiegerf￿hlen ohneallerdingsdassnunallerdingsinderRealit￿t￿nderungenamAngebotzu erwartenw￿ren.RB-IntendantMetzgerl￿sstjedenfallswissen:"RadioBremen h￿ltsichselbstverst￿ndlichangeltendesRecht￿undwirdaufdieserBasisauch- inZukunftmitbutenunbinnen.deonlineverl￿sslichundgutinformieren." VierZeitungsverlage erwirken eine Unterlassung

gegen den Online-Auftritt von Radio Bremen

Im Rechtsstreit mit vier Zeitungsverlagen sein Angebot durchzugehen: "Radio Bre- mann berichtet etwas anderes: Die Nieder- sein Online ￿ber das Online-Angebot von Radio Bre- men muss jetzt -Angebot ￿ber- lage von Radio Bremen sei abzusehen gewe- ob noch men hat der Sender in einer m￿ndlichen pr￿fen, es Inhalte enth￿lt, die ge- sen, das Landgericht Bremen haben￿mlich - Verhandlung vor demLandgericht Bremen gen den Rundfunkstaatsvertrag versto- erkennen lassen, dass es Teile des Online eine Unterlassungserkl￿rung abgegeb￿n. ￿en." Aus Sicht derVerleger sei der Rechts- Angebots von Radio Bremen als presse￿hn- Radio Bremen verpflichtet sich, Inhalte aus streit damit erledigt. Man wolle allerdings lich ansehe und somit ein Versto￿ gegen

dem Netz zu nehmen, die presse￿hnlich ￿berpr￿fen, ob sich Radio Bremen an die den Rundfunkstaatsvertrag gegeben sei. sind und keinen Bezug zu Sendungen der gesetzlichen Auflagen halte. Geklagt hatten gegen Radio Bremen vier Rundfunkanstalt aufweisen. Das werten Der Sender wertet die Angelegenheit Tageszeitungen der Region ￿ ￿Weser-Ku- die klagenden Zeitungsverlage als gro￿en komplett anders: Man habe die Unterlas- rier", ￿Nordsee -Zeitung", ￿Osterholzer Erfolg mit Blick auf die generelle Verfasst- sung erkl￿rt, "ohne den Standpunkt der Kreisblatt" und ￿Delmenhorster Kreis- heit des Online-Auftritts von Radio Bre- Verleger anzuerkennen", und sie beziehe blatt".Sie hatten imApril Klage mit der Be- men. Der Sender hingegen verweistdarauf, sich allein auf die Online-Seiten mit Stich- gr￿ndung eingereicht, die ￿pressem￿￿ige dass sich die Unterlassungserkl￿rung allein tag 16. Januar2017. Den Vorwurfder Pres- Berichterstattung" auf ￿radiobremen.de" auf die Online-Seiten mitStichtag 16. Janu- se￿hnlichkeit habe man ausger￿umt. ￿Die stehe nicht in Einklang mit der Rechtspre- ar 2017 beziehe. Bei butenunbinnen.de, Klage der Verlage", sagte RB-Intendant Jan chung des Bundesgerichtshofs. Der Bundes- dem ￿berarbeiteten Online-Angebot des Metzger, sei, ￿wie zu erwarten war, insLee- gerichtshof hatte 2015 gem￿￿ Rundfunk- Senders, werde der Sendungsbezug inzwi- re gelaufen, weil sie gegen etwas anging, staatsvertrag best￿tigt, dass die Netzange-

schen konsequent ausgewiesen. "Radio Bre- das es so gar nicht mehr gibt." Auch habe bote ￿ffentlich-rechtlicher Sender nicht men hat aus Furcht vor einem Negativur- das Gericht Zweifel erkennen lassen, ob presse￿hnlich gestaltet sein d￿rfen. Als

die von sie, sei teil die Notbremse gezogen", sagte hinge- den Kl￿gern vorgelegten Unterla- presse￿hnlich gelten wenn keinen das nicht auf be- Radio- oder genStefan Borrmann, Gesch￿ftsf￿hrer des gen angeblich Sendungen Bezug zu Fernsehsendungen Zeitungsverlegerverbands Bremen. Der zogene Gesamtangebot von Radio Bremen aufweisen und vornehmlich aus Texten be- Borr- Sender habe nun bis zum 1. Januar Zeit, wiederg￿ben. Verlegerverbandschef stehen. miha. Wenn TV-Filme l￿nger und ohne regionale Begrenzungen in Mediathekenabrufbar sein sollen,

klingt das f￿r die Zuschauer verlockend. Die Produzenten aber sehen ihr Gesch￿ftsmodell in Gefahr

VON KATHRIN HOLLMER tungsrechte etwa f￿r Video-on-Demand muss Produzent bei der ARD bis zu

an ihrenProduktionen.Mitdem, was diese sechs Prozent der Finanzierung mitbrin-

Rechte versuchen ihre In- gen, um die VoD-Rechte zu sagt s klingt nach einer guten Nachricht: einbringen, sie, erhalten",

vestitionenzu refinanzieren.Auch ￿ffent- die Produzentin Regina Ziegler. ￿Ohne ei- ￿Die Mediatheken der ￿ffentlich- F 4lich-rechtliche wie ne Exklusivit￿t im Bereich der VoD-Strea- rechtlichen Sender werden immer Vorzeigeproduktionen dieSerie ChariM werden nicht werden die kommerziel- st￿rker genutzt", sagt Ufa-Chef Nico Hof- vollst￿ndig ming-Angebote - von den Sendern finanziert das trifft mann, der unteranderemdieSerien Chari- Ui und Deutschland nach Sch￿tzungen desVerbands len Anbieterwie Netflix oder Amazon kei- . , Ku'damm 56 83 produ- Produzen-

ziert hat. tenallianzauf 20 bis 30 Prozent der Pro- ne Preise bezahlen, die der Produzentf￿r

Millionen duktionenimAbendprogramm zu. die seiner Rechte ben￿- Durchschnittlich knapp 7,5 Refinanzierung Nicht immerist es eine Ent- Zuschauersahendie sechs Folgen derARD- freiwillige tigt." Ein￿hnlicherStreit wird in der EU der-

im scheidung des Geld zeit hier es um Serie ChariMim vergangenenFr￿hjahr Produzenten, eigenes gef￿hrt, geht regionale einzusetzen, sondern die g￿ngige Fi- Fernsehen, dazukamen 1,7 MillionenAbru- Art, Grenzen von Inhalten(siehe Kasten). nanzierungsl￿ckenzu schlie￿en, wenn die teilfinanzierte Produktionen fe in der Mediathek. ￿Wir habenpro Folge F￿r h￿tte Sender nicht finanzieren".Deshalb ha- Abrufzahlen im Hunderttausenderbe- ￿voll das verheerende Auswirkungen,glaubt Ni- bendieProduzenten mit denSendern aus- Hofmann. reich", sagt Hofmann, ￿und die Zuschauer co ChariM habe er vor Kurzem gehandelt, dass Nebenrechte in diesem sehenunsere Inhalte￿ber einenimmerl￿n- . an eine US-Plattform verkauft, zu einem Fall beidenKreativenbleiben, dieso f￿rih- gerenZeitraum." Doch der Erfolg der kos- hohen Betrag, mit dem sich die Finanzie- ren Filmeinen zweiten Markt als Einnah- tenlosen￿ffentlich-rechtlichen Mediathe- rungsl￿cke schlie￿e, so der Ufa-Chef. ￿Das mequelleerschlie￿enk￿nnen. ken birgt f￿r Produzenten wie Nico Hof- hat nur deshalb funktioniert, weil die Ver- Die zweite DDR-Serie Weis- mann auch eine Gefahr. Staffel der weildauerbegrenztwar." Charit6 stand sie- sensee erschien zum Beispiel vor der Aus- Viele, diewie Hofmannerfolgreich Fern- ben Tage vor der und30 Tage nach derAus- strahlung in der ARD auf DVD. Die Produ- sehen machen, sind derzeitnicht so sicher, strahlung in der ARD-Mediathekzum Ab- zentinRegina ￿berzeugte dieSen- ob es wirklich eine gute Nachricht ist, Ziegler ruf. ￿Wenn dieBegrenzungin Zukunft weg- derverantwortlichen davon, die DVD-Aus- fehlen' wenn ARD, ZDF und die Politik jetzt noch f￿llt, uns Millionenbetr￿ge, ohne nachdem sich der mehr Mediathek m￿glichmachenwollen. wertung vorzuziehen, die wir Produktionenwie Charite- gar nicht

immer weiter nach realisieren Hofmann. Die gesetzliche Einschr￿nkung, wonach Ausstrahlungstermin erst k￿nnten", sagt hinten verschoben hatte. Geschadet habe Mit sieht auch die Allianz Deut- Sendungen nur sieben Tage langabrufbar Sorge der DVD-Start den seind￿rfen, wird bald fallen, so weit haben vorzeitige Quoten scher Produzenten die Entwicklung. nicht. habe mittlerweile die Erfah- teilfinanzierteProduktionenad ulti- sich die f￿r Rundfunk zust￿ndigen Minis- ￿Ich ￿Wenn

rung gemacht, dass sich die mo in den Mediathekenkostenlos terpr￿sidentenim Septemberbereits fest- verschiedenen verf￿g- wie bar sind die gelegt. Die rheinland-pf￿lzischeMinister- Auswertungsplattformenkeineswegs, sind, Weiterverwertungsrech- pr￿sidentin und Vorsitzende der Rund- gernangenommenwird, kannibalisieren",

Malu sagt Regina Ziegler. zum Bei- funkkommission derL￿nder, Dreyer ￿Weissensee te wertlos", sagt deren Gesch￿ftsf￿hrer spiel hatte tolle Quoten und hat sich als (SPD), versprach nach der Sitzung in Saar- Christoph Palmer. ￿Die Sender legen die DVD ebenfalls verkauft. Jede Art der br￿cken, man wolle die Grundsatzrege- gut Verweildauer derzeit f￿r jede Produktion ver￿ndern". Auswertung hat ihr spezielles Publikum." lung￿auflockern und Ohnehin einzeln vertraglich fest. Doch ohne gewis- Darauf setzt auch die ARD, ihr - Prestige se Vorgaben zur Verweildauer in den Me- Projekt Babylon Berlin l￿uft seit Oktober teilfinanzierten Produktio- Fr￿her mussten alle Filme und diatheken bei zun￿chst auf und erst im Herbst 2018 Sky nen sind die Produzenten immer in der Serien nach sieben Tagen aus dem schw￿cheren Verhandlungsposition." Netz. Diese Regel soll nun fallen im Ersten und der Mediathek, obwohl die

ARD deutlichmehr investiert hat als Sky. ￿Als Produzentin muss ich wissen, Gerade die Erl￿se aus haben dieSendergremien schon vieleAus- DVD-Rechten, im und Verk￿u- ob ich eine Chance habe, mein nahmengeschaffen,dieSieben-Tage-Ord- Zweitverwertung Pay-TV fen Portale wieNetflix sind einer Ein- nung besteht haupts￿chlich auf dem Pa- an zu Geld zur￿ckzuverdienen.￿ Aber die pier. Wenn sie f￿llt, d￿rften ARD und ZDF nahmequelle geworden. genau ihre Produktionen m￿glichst lange kosten- k￿nnten stark zur￿ckgehen, wenn Filme In Saarbr￿cken wurde die Beschlussfas- und Serien frei inden Mediathekenanbieten.￿Wirhof- ￿ber Wochen und Monate frei sungzum ThemaMediathekenerst einmal in den￿ffentlich-rechtlichenMediatheken aufdien￿chste fen, dass es mehrFreiheitengibt und diese Ministerpr￿sidentenkonfe- zu sehen sind. Das Publikum, das Rund- im Februar Bis dahinwill die omin￿seSieben -Tage-Regelim Kern abge- renz vertagt. funkabgabe zahlt, freut sich. F￿r einen Produzentenallianz mit den ￿ffentlich- schafft wird", hei￿t es vom ZDF, ￿auch Streamingdienst aber stellt sich dann die rechtlichen Sendern neue wenn das nicht hei￿t, dass k￿nftig alles Bedingungen ob dieseProduktionenf￿rden f￿r teilfinanzierte Produktionen aushan- endlosverf￿gbarsein wird." Frage, priva- Markt nochinteressantsind. Die Produ- deln. l￿nger die Das ist aufjedenFall richtig, dennnicht ten ￿Je Mediathek-Nutzung zentenf￿rchten dass hier eine Er- desto h￿her muss der Anteil alle Sendungen geh￿rendenSendern kom- deshalb, ist, eigentlich an den odereine plett und mit allen zugeh￿rigen Rechten. l￿squelle zunichtegemacht wird, die sie Verwertungserl￿sen ent- sich m￿hsamerarbeitethaben. Ufa- Viele Produzenteninvestieren selbst Geld sprechende Verg￿tung sein", sagt Und f￿r die sie auch in ihre Filme und Serien und behalten im einennennenswer- Anteil Gegenzug Auslands- und Weiterverwer- ten stemmen m￿ssen: ￿Immerhin bei der noch nicht. Chef Hofmann. ￿Denn je l￿nger Sendun- be eg wiederum ARD - genkostenfreiaufderMediathekempfang ￿Aber wir sind im Gespr￿ch", so Palmer. Ohne w￿rdenInvestitio- bar sind, desto st￿rker behindert das die eine Einigung

Nutzungauf anderenVertriebswegen." nen der Produzenten in Filme und Serien

Die ARDorientieresichbei der Werthal- wohl in Zukunft zum unternehmerischen

tigkeit von Rechten bei teilfinanzierten Problem: ￿Als Produzentin muss ich wis-

Produktionen an einem Katalog, der f￿r sen, ob icheineChance habe,mein Geld zu-

die Produktionsunternehmentransparent r￿ckzuverdienen, bevor ich es ausgebe",

NicoHofmannvon der und nachvollziehbar sei, sagt Christoph sagt Regina Ziegler. Ufa noch weiter und Palmer, so weit sei man beim ZDF noch geht sogar sagt: voll finanzierte Produktionen w￿- nicht. Der Sender zahleseit 2016 f￿rl￿nge- ￿Nicht ren nicht mehr re Onlinenutzungvon vollfinanziertenPro- k￿nftig m￿glich."

duktionen einen Gewinnzuschlag. Den ge-

- KAROLINE META BEISEL schwebt, ganz imSinne des europ￿ischen Ge- werden w￿rden, so die Warnung mit dersie

dankens: Zuschauer in Italien sollten Zugriff sich am Dienstag auch durchgesetzt hat.

auf Filme aus Frankreich haben; und Deut- ￿Wir habeneine Chance vertan, f￿r die euro- Von einem gro￿en Vorhaben ist am Ende nur sche auf die hochgelobtenSerien aus der Me- p￿ischen Verbrauchermehr Zugang zu Inhal- wenig ￿brig geblieben: K￿nftig wird es f￿r diathek der britischen BBC - bis zum Brexit ten zu schaffen", sagt der Edropaabgeordne- Fernsehzuschauer wohl leichter, im Netz wenigstens. Zu diesem Zweck hatten die Be- Nachrichten aus dem europ￿ischen Ausland te Tiemo W￿lken (SPD), der im Rechtsaus- f￿rworter ein urheberrechtliches Prinzip aus anzusehen. Tats￿chlich jedochist der Kompro- schuss als Berichterstatter f￿r das Vorhaben dem Satellitenfernsehen auf kostenlose On- miss, auf densich der Rechtsausschuss des Eu- zust￿ndig war. Als N￿chstes wird sich der Euro- line-Mediatheken ausweiten wollen, wie sie Parlaments am rop￿ischen Dienstag geeinigt p￿ische Rat mit dem Thema befassen. Wenn etwa ARD und ZDF vorhalten. Die Idee: Wenn nur sehr kleiner hat, ein Rest einer viel gr￿￿e- es bei dem jetzigen Entwurf bleibt, werden einSender in einemeurop￿ischen Land eine Li- ren Idee. freuen sich Jedenfalls jetzt nicht die zwar immerhinausl￿ndische Nachrichtensen- zenz erwirbt, um einen Film oder eineSerie im Bef￿rworter des grenz￿berschreitendenFern- dungenk￿nftig leichter zusehen sein. F￿r Ver-

zu es keine wenn sehens, sondern die Filmindustrie: Einen Netz zeigen, spielt Rolle, braucher werde sich dennoch so gut wie dannauch Zuschauer anderen L￿ndern ￿wichtigen Etappensiegf￿rdeneurop￿ischen in zu- nichts ￿ndern: Das Geoblocking, mit dem

Film" nennt den Beschluss Alfred f￿r die der Sender keine eigeneLizenz etwa Holig- sehen, L￿ndergrenzen technisch durchgesetzt wer- Pr￿sident der der hatte. haus, Spitzenorganisation eingeholt den, wird kaum weniger werden. Nachrichten- Filmwirtschaft. Die Filmindustrie hatte sich dieses Hans Demmel, Vorstandsvor- gegen inhalte, die schon einen Tag sp￿ter selten sitzender des Vorhaben Die Verbands Privater Rundfunk heftig gewehrt. Finanzierung noch weiterverwertet werden k￿nnen, sind und es sei dass des europ￿ischen Films sei in wenn es Telemedien,sagt, ￿erfreulich", Gefahr, bereits heute weniger gesch￿tzt als Filme nicht mehr Sendelizenzen f￿r m￿glich sei, oder Serien. ￿Die Tagesschau kann ich in Br￿s- der Ausschuss ￿fehlverstandenen Verbrau- mehrere L￿nder einzeln zu verkaufen. Statt sel jetzt jedenfalls auch schon sehen", sagt cherinteressen" nicht nachgegeben habe. zu mehrVielfaltw￿rde die￿ffnung derSende- W￿lken. hatte Verbrauchersch￿tzern Eigentlich ei- Ende grenzen am zu weniger Vielfalt f￿hren, ne viel weiterreichende f￿r das Regelung weil insgesamt weniger Inhalte produziert grenz￿berschreitende Fernsehen vorge- sollennurNachrichtenundBeitr￿gezumaktuellenZeitgeschehenin ganzenEUonlineabrufbarmachen,wennesnachdemEU-Parlamentgeht.Ein

DieEU-Kommissionk￿nntemitihrerInitiative,"ungerechtfertigtes"Geoblockingnicht nurimE-Commerce, sondernauchimInternet-Fernseheneinzuschr￿nken,nundoch gr￿￿tenteilsscheitern.DieBeh￿rdewolltemiteinemVerordnungsentwurfvomHerbst vorigenJahreseigentlichdenEU-weitemZugangzurundfunk￿hnlichenOnline- DienstenwieIPTVsicherstellenunddieentsprechendeRechtekl￿rungerleichtern. federf￿hrendeRechtsausschusshatsichamDienstagaberdaf￿rausgesprochen,den AnwendungsbereichderVorlageimKernaufNachrichtenundBeitr￿gezumaktuellen Zeitgescheheneinzudampfen.

Satelliten-undKabelrichtlinieaufAnbietervonInternetfernsehenausdehnen.Wer FernsehprogrammeperSatellitoderKabel-TV verbreitet,genie￿tbereitseinebreite urheberrechtlicheAusnahme:ermussLizenzenf￿rgesendeteInhaltenurf￿rdasLand einholen,indemdiesedirekt￿bertragenwerden.WennZuschauerauchin benachbartenL￿nderndieSignaleundProgrammeempfangenk￿nnen,m￿ssendaf￿r keineZusatzrechteeingeholtwerden.

geschlossenenNetzwerken"ausgedehntwerden.DieerweitertenNutzungen￿berdie Abrufe solltenindieLizenzpreiseetwaf￿rFilmeoderandereSendungeneingepreist werden,Aussch￿ttungenvonTantiemen￿berVerwertungsgesellschaftenerfolgen.Die Senderk￿nntenimGegenzugaufGeoblockingimNetzgr￿￿tenteilsverzichten,meinte

Produzentenproteste

Filmproduzentenliefen SturmgegendasVorhaben.SiesahendasPrinzipder territorialenRechteverwertunguntergrabenundsichzus￿tzlicherEinnahmequellen beraubt.BeidenEU-AbgeordnetenhabensiemitihremlautstarkenProtestGeh￿r gefunden,Mediathekenbleibendemnachweitgehendabgedichtetf￿rZugriffeaus anderenMitgliedsstaaten.EinzigesweiteresZugest￿ndnisderVolksvertreter: Plattformbetreiber, diePaketeverschiedenerTV-Kan￿leanbieten,sollendie ProgrammrechtevonanderenEU-L￿ndern￿berVerwertungsgesellschafteneinfacher erhaltenk￿nnen.InallenanderenF￿llenbleibtlautderPositionderAbgeordnetendie Streaming-DienstengeltenbaldandereRegeln. vomRechsausschussbeschlosseneEntwurfgehtnundirektindie demMinisterratundderKommission,eine1.LesungimPlenumfindetnichtstatt. sogenannten TrilogsolleinKompromissausgearbeitetwerden.(StefanKrempl)/ Die geplante ePrivacy-Verordnung der EU soll den Verbrauchern mehr Kontrolle

in der elektronischen Kommunikation einr￿umen.

Doch die Regeln sind so b￿rokratisch, dass viele Online-

dabei auf der Strecke zu bleiben drohen

VON THOMAS HEUZEROTH damit sein Auto auf die Gefahrensituation rea-

giert. All dies m￿sste in wenigen Millisekunden

ine Limousine f￿hrt mit wo Stun- geschehen. Das Mobilit￿tsunternehmen Here

denkilometern auf der Landstra￿e Technologies, an dem Daimler, BMW und Audi s￿dlich Der von M￿nchen. Fahrer beteiligt sind, warnt nun vor den Auswirkungen ahnt in nicht, welcher Gefahr er sich des geplanten Regelwerkes aus Br￿ssel: ,Wir befindet. Direkt hinter der n￿chsten glauben, das die vorgeschlagene ePrivacy-Regu- Kurve blockieren zwei Autos nach einem Unfall lierung darin versagt, in angemessener Weise die Fahrbahn. Im Grunde h￿tte die Limousine personenbezogene Daten im Umfeld der Ma- keine Chance, rechtzeitig zum Stehen zu kom- schine-zu-Maschine -Kommunikation im Inter- men. Doch die senden verungl￿ckten Fahrzeuge net der Dinge zu sch￿tzen", hei￿t es in einem Funk einen Warnhinweis: sowohl die per an sich Here-Positionspapier. Dies gelte insbesondere

n￿hernde als auch ￿ber das Mobil- in Limousine, dort, wo Daten nahezu Echtzeit ausgetauscht

funknetz an die sich selbst aktualisierenden wie werden, dies beim autonomen Fahren ge- Stra￿enkarten der Navigationsger￿te, die sich in schehen soll. der Umgebung befinden. Die Limousine k￿nnte

nun automatisch den Bremsvorgang einleiten, Here ist nicht allein. Ein gro￿er Teil der deut- um rechtzeitig den unmittelbar bevorstehenden schen und europ￿ischen Wirtschaft l￿uft Sturm

Aufprall zu verhindern. An diesem Szenario ar- gegen die ePrivacy-Verordnung. Ihr Vorwurf: Die

beiten Mobilfunker, Fahrzeugbauer, Kartenher- Regeln seien ￿berzogen, Abgrenzungen seien zu

steller und Stra￿en-Infrastrukturausr￿ster mit wenig deutlich. Genau das f￿hre auch zu einigen

Hochdruck. Absurdit￿ten. So m￿sste ein Nutzer unter Um-

st￿nden selbst einer Gl￿hbirne seine Einwilli-

Doch nun k￿nnte ausgerechnet die Europ￿i- gung geben, wenn sie sich ￿ber ein Smartphone

sche Union ihnen einen Strich durch die Rech- steuern l￿sst und anfallende Daten in irgendei-

nung machen. Br￿ssel erstellt derzeit ein Regel- ner Art ausgewertet w￿rden. werk mit der Bezeichnung ePrivacy-Verordnung, Vor allem aber d￿rften die neuen Regeln die die auch von Nutzern autonomer oder halbauto- Medienindustrie und Werbewirtschaft treffen, nomer Fahrzeuge erstaunliche F￿higkeiten ver- wie nun aus einer Studie des Wik-Instituts aus

langen k￿nnte: Sie m￿ssten im Grunde in Bruch- Bad Honnef hervorgeht, die das Bundeswirt-

teilen einer Sekunde ihr Einverst￿ndnis f￿r die schaftsministerium in Auftrag gegeben hat und

Verarbeitung ihrer Daten abgeben, und zwar ein- die der WELT vorliegt. Demnach w￿rde die

zeln an Netzbetreiber, Autohersteller, Karten- Verordnung in kurzer Zeit dazu fiihren, dass

und Navigationsanbieter sowie die Ausr￿ster die gesamten digitalen Werbebudgets in

und Betreiber von Verkehrsinfrastruktur - dazu Deutschland um ein Drittel zur￿ckgehen. ￿Die

geh￿ren beispielsweise intelligente Leitplanken zu erwartenden Einnahmeverluste k￿nnen f￿r

und Stra￿enlaternen. alle Online-Angebote existenzbedrohend sein,

Im beschriebenen Szenario d￿rfte das bedeu- die sich ma￿geblich ￿ber Displaywerbung refi-

ten, dass der Fahrer im Zeitraum eines Lidschla- nanzieren", hei￿t es in der Studie. Das d￿rfte

ges sein Auto an den Stra￿enrand fahren m￿sste, f￿r die meisten Nachrichtenportale in

um dort anzuhalten, den Motor abzustellen und Deutschland gelten.

die Details seiner Erlaubniserteilung durchzule- Grund f￿r die bef￿rchteten Auswirkungen

sen. Erst dann d￿rfte er seine Fahrt fortsetzen, sind vor allem die in der Verordnung vorgesehe- nen Regeln f￿r die Verwendung von Cookies. auch kostenfreie Nachrichtenangebote und Wet-

Ruft ein Internet-Nutzer eine Webseite auf, wird terdienste, finanziert werden", sagt Joachim auf seinem Computer, Tablet oder Smartphone Sch￿tz, Gesch￿ftsf￿hrer der Organisation Wer- h￿ufig eine kleine Datei hinterlegt, mit der die bungstreibende im Markenverband (OWM).

Betreiber den Nutzer markieren, um zum Bei- Dieser Finanzierung ￿ber Werbung werde k￿nf- spiel nachvollziehen zu k￿nnen, welche Seiten er tig das Wasser weitgehend abgegraben. Ohne besucht. Diese Dateiennennen sich Cookies und Werbeeinnahmen m￿ssten diese Angebote ein- funktionieren auch Webseiten ￿bergreifend. Auf gestellt oder kostenpflichtig werden. ￿Der Ver- diese Weise k￿nnen auch bestimmte Interessen braucher wird sich dann wundern, dass er f￿r der Nutzer festgehalten werden, was wiederum bislang kostenfreie Angebote auf einmal bezah- notwendig ist, um personalisierte Inhalte anzu- len soll." Selbst Modelle, bei denen Leser bei- zeigen. Solche spezifischen Anzeigen machen spielsweise zo Artikel pro Monat aufrufen d￿r- heute schon einen Gro￿teil der digitalen Wer- fen, bevor sie aufgefordert werden, ein Abonne- bung aus. ment abzuschlie￿en, sind dann nicht mehr m￿g-

K￿nftig ist dies ohne explizierte Einwilligung lich, weil Nutzer einfach Cookies verweigern der Nutzer nicht mehr m￿glich, es sei denn, dies k￿nnen, mit denen erst festgehalten wird, wie w￿re f￿r den Betrieb des Dienstes unerl￿sslich. viele Artikel aufgerufen wurden.

Selbst f￿r eine verl￿ssliche Reichweitenmessung Dass der Datenschutz in der elektronischen setzt der derzeitige Verordnungsentwurf sehr Kommunikation neu geregelt werden muss, ist enge Grenzen. Dar￿ber hinaus sollen Internet- den meisten Beobachtern klar, und insbesondere browser k￿nftig nach der Installation mit einer die Harmonisierung der Datenschutzvorschrif- voreingestellten Cookie-Ablehnung versehen ten innerhalb der Europ￿ischen Union wird auch sein. Nutzer m￿ssten - wenn sie Cookies zulas- von den meisten Experten bef￿rwortet. Allge- sen wollten - also aktiv diese Einstellungen ￿n- meinere Regelungen finden sich bereits in der dern. Sollten sie dies nicht tun und sp￿ter auf ei- Datenschutzgrundverordnung, die im kommen- ner Website der Verwendung von Cookies zu- den Mai europaweit in Kraft tritt. Die ePrivacy- stimmen, ist derzeit fraglich, wie dies technisch Verordnung sollte hier noch weitere Details re- umgesetzt werden k￿nnte. Expertensch￿tzun- geln. Und tats￿chlich sind es Details im Entwurf gen zufolge sind nur f￿nf Prozent der Internet- der ePrivacy-Verordnung, die in der Wirtschaft nutzer ￿berhaupt in der Lage, ihre Browserein- stellungen zu ￿ndern. fiir Aufregung sorgen. Ein erster Entwurf der Europ￿ischen Kommission lag dazu schon vor

Doch selbst unabh￿ngig von den Browserein- knapp einem Jahr vor. Inzwischen hat das Euro- stellungen w￿rden wohl die meisten Besucher di- p￿ische Parlament nach einigen ￿nderungen auf gitaler Angebote die Nutzung von Cookies ableh- dieser Grundlage einen eigenen Entwurf verab- nen. So berichtete Andreas Wiele, Vorstand des schiedet. Nun sind die Mitgliedstaaten im Rat

Axel-Springer-Verlags (WELT, ￿Bild"), auf dem der Europ￿ischen Union am Zug. Sie m￿ssen ei- j￿ngsten Branchentreffen VDZ Publishers Sum- ne gemeinsame Position finden. Anschlie￿end mit im vergangenen Monat: ￿Wir haben bei meh- geht der Entwurf in den Trilog, womit Verhand- reren unserer Webseiten schon testweise ver- lungen zwischen Kommission, Parlament und sucht, Genehmigungen einzuholen, die dem Ver- Rat gemeint sind. ordnungsentwurf entsprechen." Die Ergebnisse Dass die ePrivacy-Verordnung zusammen mit seien ern￿chternd gewesen. Im besten Fall habe der Datenschutzgrundverordnung im Mai in die H￿lfte der Nutzer der Verwendung von Coo- Kraft tritt, wird inzwischen auch aufgrund des kies zugestimmt, im schlechtesten Fall gerade Abstimmungsbedarfs als unwahrscheinlich an- einmal zehn Prozent. ￿Das w￿re ein Todessto￿ f￿r den digitalen Journalismus wie f￿r genauso IN BR￿SSEL WIRD DIE die europ￿ische Digitalindustrie", sagte Wiele. Insbesondere das Kopplungsverbot verur- MARKTDOMINANZ sacht den Verlegern gro￿e Bauchschmerzen.

Demnach darfdie Nutzung eines Angebots nicht AMERIKANISCHER an die Datenfreigabe des Nutzers gebunden wer- INTERNETRIESEN IN den. Das wiederum bedeutet, dass Webseiten beispielsweise ihre journalistischen Inhalte auch STEIN GEMEISSELT dann zur Verf￿gung stellen m￿ssen, wenn die

Nutzer eine Datenfreigabe f￿r die Auslieferung DIETMAR WOLFF, von spezifischer Werbung verweigern. ￿Daten- BDZV-Hauptgesch￿ftsf￿hrer schutz ist wichtig, aber bei der ePrivacy-Verord- nung hat die Politik den Blick daf￿r verloren, gesehen. Die Europ￿ische Kommission hat diese dass ￿ber datenbasierte Werbung weite Teile der noch nicht Onlinemedien und Onlineservices, darunter Hoffnung allerdings aufgegeben. ￿Wir tun alles, um die ePrivacy-Verordnung dung mit Cookies angewiesen. rechtzeitig hinzubekommen￿, sagte Martin Sel- ￿W￿hrend sich Berlin impolitischen Wirrwarr

mit mayr, Kabinettschef des EU-Kommissionspr￿si- verstrickt, wird in Br￿ssel Hilfe europ￿i-

denten Jean-Claude Juncker, in der vergangenen scher Politik die Marktdominanz amerikani-

Woche in Berlin. Im Unterschied zu Richtlinien scher Internetriesenin Stein gemei￿elt", warnt gelten Verordnungen europaweit in jedem Mit- BDZV-Hauptgesch￿ftsf￿hrer Wolff. Eine Ge- gliedsland unmittelbar. Unternehmen und Ver- fahr, die auch die Autoren der Studie des Wirt- b￿nde versuchen nun auf den letzten Metern schaftsministerium erkennen: ￿Mittel- bis lang- noch, Einfluss auf die ePrivacy-Verordnung zu fristig ist zu erwarten, dass die Werbebudgets in nehmen. W￿hrend sie im federf￿hrenden Wirt- geschlossene Log-in-Systeme wandern, die mit schaftsministerium nach eigenen Angaben noch Inkrafttreten der ePrivacy-Verordnung immer

Geh￿r finden, gilt das nicht f￿r das Justiz- und noch eine weitgehend unver￿nderte Bedienbar-

Verbraucherschutzministerium. Allerdings m￿s- keit aufweisen und voraussichtlich einen noch sen sich die beiden SPD-gef￿hrten Ministerien gr￿￿eren Teil der Zeit, die Nutzer t￿glich im In- f￿r eine gemeinsame Position in Br￿ssel abstim- ternet verbringen, f￿r sich gewinnen k￿nnen." men. Gelingt das nicht, wird sich Deutschland Fraglich ist, ob sich Verb￿nde und Unterneh- enthalten. Ein Machtwort aus dem Kanzleramt men wirksam Geh￿r verschaffen k￿nnen. Offene erwartet niemand. Warum sollte sich Kanzlerin Briefe der Verlage in Europa und eine Kampagne

Angela Merkel in den Streit zweier SPD-Ministe- der europ￿ischen Medien- und Werbeindustrie rien einmischen? haben nur begrenzte Wirkung entfaltet. Nach

der Verabschiedung des Verordnungsentwurfs ￿Es geht um die Zukunftschancen deutscher im Europ￿ischen Parlament ￿u￿erten sich vor al- Unternehmen auf den digitalen M￿rkten￿, sagt lem Verbrauchersch￿tzer erst einmal erfreut. Dietmar Wolff, Hauptgesch￿ftsf￿hrer des Bun- Dies sei eine gute Nachricht f￿r Verbraucher, desverbandes Deutscher Zeitungsverleger hie￿ es beim Bundesverband der Verbraucher- (BDZV). Die Bundesregierung m￿sse in Br￿ssel zentralen (vzbv). ￿Der Datenschutz ist damit jetzt klar Stellung beziehen und den Standort endlich im digitalen Zeitalter angekommen." Deutschland st￿rken. Dar￿ber hinaus warnen Nach wie vor k￿nnte die ePrivacy-Verordung Experten davor, dass die derzeitigen Regelungen zu weiteren Absurdit￿ten f￿hren, die auch ￿ber der ePrivacy-Verordnung gro￿e Internetunter- das Internet der Dinge und das autonome Fahren nehmen wie Google, Facebook und Microsoft hinaus gehen. Die Anbieter von E -Mail-Diensten bevorzuge. Weil diese Unternehmen bereits im weisen auf ein solches Problem hin, das bereits gro￿en Umfang Daten ￿ber ihre Nutzer haben,

ein -in dort im Kommissionsentwurf Weil nach die sich ￿ber Log anmelden m￿ssen, angelegt war: den Kommunikationsdaten w￿ren sie sie von den neuen Regelungen weniger Regelungen k￿nftig

stark betroffen. Anders als ihre Konkurrenten nur noch mit Erlaubniserkl￿rung aller Beteiligten

aus Deutschland und Europa k￿nnen sie ihre ei- verarbeitet werden d￿rften, m￿sste man die Ver- sender unerw￿nschten -E-Mails gene Vermarktung mit eigenen Instrumenten von Werbe um und Werbenetzwerken vornehmen und w￿ren Erlaubnis fragen, damit man ihre Botschaften mit

nicht auf auf eine seiten￿bergreifende Profilbil- einem Spam-Filter aussortieren darf. Jedergegen jeden, alle gegen Falschmeldungen - die

Er￿ffnung der Medientage pr￿sentierte dasbekannte Bild der Branche

VON RUDOLF OGIERMANN unersetzlich und erinnerte da- chen k￿nftig erlaubt, geb￿h- schutzes" angeprangert, die ran, dass der￿ffentlich-rechtli- renfinanzierte Inhalte den den Medienunternehmen das

che Rundfunk Sparsam- amerikanischen Plattformen Leben schwer mache. Fake News, Krise des Journa- ￿zur keit sei. Position zu stellen. Aller Kritik den Reihen lismus, Enthemmung im Netz, verpflichtet" zur Verf￿gung aus sie allein in der Dies sei der Wett- der Privaten zum Trotz setzt Dominanz der Internetriesen bezog Frage, ￿die Spitze dem aus den USA - die Angst der ob aus Rundfunkbeitrag bewerbsverzerrung". die ARD, vertreten durch de- auch die Privatsender finan- Dass die Internet MDR-Inten- Medienmacher vor dem Kon- -Monopo- ren Vorsitzende, ziert werden wie listen aus USA Milliardenum- dantin Karola auf die trollverlust stand wie eine un- sollen, Sieg- Wille, sichtbare ￿berschrift ￿ber fried Schneider, Pr￿sident der setzen, w￿hrend die klassi- massive Pr￿senz im Netz. Ent- Bayerischen Landeszentrale schen Medien nach scheidend sei die Frage, wie dem Auftakt der diesj￿hrigen neuen f￿r Medien (BLM) und die erreichen M￿nchner Medientage am neue Modellen suchen, ihre Inhalte man Jungen gestrigen Dienstag. Und so k￿nne, die dem linearen Gastgeber des dreit￿gigen gewinnbringend zu vermark- Rundfunk den R￿cken kehr- ohne die ganz gro￿e Konfron- Kongresses, angeregt hatte ten, treibt auch Pro Sieben - ten mehr und mehrim In- tation diesevon Klaas Heufer- und (wir berichteten). Die CSU- Christof Vorstandsmitglied ternet seien. Mit Umlauf miteher schwerg￿ngi- unterwegs Politikerin sich klar Wahl und Burda-Vorstands- sprach Funk gen Scherzen moderierte Ver- dem Jugendangebot sei dagegen aus. mitglied Philipp Weite um. Fa- auf dem Weg. anstaltung in der Messe M￿n- man richtigen RTL-Chefin Anke Sch￿fer- ke News seien eine gro￿e He- chen auch verlief, so sp￿rbar Mit Angeboten wie diesem lie- kordt pr￿sentierte sich in ih- rausforderung f￿r die Demo- war doch die Angst der meis- ￿e sich eine ￿Qualit￿t in der rer Rede schon deutlich kratie, so Weite, umso wichti- ten Diskutanten, in der neuen ￿ffentlichen Kommunikation k￿mpferischer und belebte ger sei die Frage, wie sich gu- Medienwelt von der Konkur- schaffen", so Wille, und damit den schon historischen Kon- ter Journalismus finanzieren renz an die Wand gedr￿ckt zu indirekt der Verbreitung von flikt um die Rundfunkfinan- lasse. Weite wie Wahl ist ein werden. Fake News gegensteuern. Dorn EU der den Verle- Allein Bayerns Medienmi- zierung neu. Die Marktver- im Auge, dass die die Auch von von

nisterin Ilse Aigner gab sich zerrung durch mehr als acht Erstellung von Nutzerprofilen gern j￿ngst kritisierten ￿Flut

neben dem ￿Lass -es-den - Milliarden Euro Rundfunk- zur Generierung individueller textbasierter Gratisangebote"

Markt-regeln!"-Vertreter von beitrag f￿r ARD und ZDF Angebote einschr￿nken will. will Wille nicht lassen. Studi- Facebook in ihrem Gru￿wort m￿sse ￿endlich einged￿mmt" ￿Mit dieser Regelung zer- en h￿tten ergeben, dass f￿r die ￿ffentlich - eher entspannt, warnte in werden, so Sch￿ferkordt. schie￿t man den europ￿ischen Konsumenten der konventioneller Rhetorik vor Doch weder die Anstalten Medienanbietern die Knie Rechtlichen im Netz Texte der Gefahr von maschinener- noch die Politik trauten sich und sagt dann: Lauf doch einfach dazugeh￿rten.

zeugten Meinungen f￿r die an die notwendigen Ver￿n- mal!", so Weite. Auch Sch￿- R￿ckzug also ausgeschlos- ￿ Demokratie, bezeichnete gute derungen heran. ￿berdies sei ferkordt hatte zuvor die ￿ganz sen man will ja nicht die journalistische Recherche als es den ￿ffentlich-Rechtli- gro￿e Keule des Verbraucher- Kontrolleverlieren.

Historischer Konflikt um dieRundfunkfinanzierung: RTL-Chefin AnkeSch￿ferkordt kritisierte die ￿Wettbewerbsverzerrung". DerGastgeberderMedientageschl￿gteineReformdesRundfunkbeitrags

EinTeilderj￿hrlichenEinnahmenk￿nnteausgeschriebenwerden,zumBeispiel f￿r dieProduktioneinespolitischenMagazins",sagtSiegfriedSchneider.Erist Pr￿sident derBayerischenLandeszentrale f￿rneueMedienundderzeit VorsitzenderderDirektorenkonferenz derLandesmedienanstalten in Deutschland.Heuteer￿ffneterdieMedientage M￿nchen,auf denenauch￿ber denungeliebtenRundfunkbeitragdiskutiertwerdensoll.

Schneiderkann sicheineReformzugunstenderprivatenAnbietervorstellen: Schlie￿lichseiensiedemGemeinwohlverpflichtet,undviele jungeMenschen

schautenklassisches Fernsehen beidenPrivaten."EsgehtumdieDefinitionder Grundversorgung",soSchneider."InderPrimetimegleichensich￿ffentlich- RechtlicheundPrivateimmermehran."ImH￿rfunkseienviele￿ffentlich- rechtlicheAngebotenichtvonprivatenzuunterscheiden."Zufragenist:Wieviele Mainstream-Radiowellenim￿ffentlich-rechtlichenRundfunksindnotwendig?"

AufdenPodiengehtesbisDonnerstagvorallemumdieFolgentechnologischer Entwicklungen.K￿nstlicheIntelligenzundlernendeMaschinener￿ffnenden MedienneueChancen,bedrohenaberauchderenGlaubw￿rdigkeit.DasMotto desdreit￿gigenTreffenslautetdaher:"Media,Trust,Machines Vertraueninder neuenMediengesellschaft". - DigitaleSprachassistentenwieAlexavonAmazonsetzenzumBeispiel die Radiosender zunehmendunterDruck."DashatgravierendeAuswirkungen￿, sagteSchneider."Geradef￿rkleinereLokalsender wirdesimmerschwieriger. Es gibtnochzuwenige,dieeigeneSkillsproduzieren, dievonAlexaauch wahrgenommen werdenk￿nnen."

Bei den M￿nchner Medientagen wird heftig ￿ber die Macht von Google, Facebook und Twitter

diskutiert. M￿ssen die Konzerne Verantwortung ￿bernehmen - und wie weit soll die gehen?

VON KAROLINE META BEISEL punkt: Wie k￿nnen Medienh￿userim von derts f￿r Ph￿nomenedes 21. Jahrhunderts

Google undFacebook dominiertenNetz re- zubenutzen. Dannsagte er, dass es eben ei-

￿ssieren? DiePolitik sei nen Unterschied ob solle sich blo￿ nichtzu viel von verpflichtet,￿faire mache, jeder jederzeit f￿r den Wettbe- auf der 'Welt alles hochladen k￿n- der Veranstaltung erwarten, hat- Rahmenbedingungen ￿berall ManModerator Klaas Heufer-Um- werb" mit dem ￿ffentlich-rechtlichen oder ob ein Medienhaus das entschei- te ne, besonders aberauch mitden in- de. Manwolle mit laufvor Beginnderallj￿hrlichenElefanten- Rundfunk, Verlagen zusammenar- runde bei den M￿nchner Medientagen ternationalenKonzernen zu schaffen. Vor beiten, um neue Wege zu finden,wie dieih- in nochempfohlen,und wer in den vergange- allemdie sogenannte E-Privacy-Richtlinie ren Einsatzbei Facebook Erl￿se umwan-

nen Jahrenmalbei einemMedienkongress f￿r den Datenschutz, dieaufEU-Ebene ge- delnk￿nnen.

dass rade erarbeitet mit sehr Das in diesemMonat in Kraft war, der wei￿, man mit so einer Ein- wird, schwinge getretene

stellung auf viele dieserBranchentreffen strengen Einwilligungsvoraussetzungen Netzwerkdurchsetzungsgesetz, das Face-

Keule des Verbraucher- ganz gut vorbereitetist. ￿die ganz gro￿e book verpflichtet, Hassreden auf der Seite Am Dienstagnachmittag in der M￿nch- schutzes". Werbefinanzierte Angebote im schneller zu entfernen, musste er noch ner Messehalle war die Bemerkung aller- Netz seien dann ￿kaum noch m￿glich", so nicht einmal selbst kritisieren: Das hatte dings nichtals Absage an den Diskussions- Sch￿ferkordt, w￿hrend die US-Konzerne mit Verweis auf Gefahren f￿r die Mei- zirkus als solchen gemeint. Sondern als sich an diese Regeln nicht haltenm￿ssten. vor ihmschon Anke Sch￿fer- Weil undFacebook nicht die nungsfreiheit Warnung: ￿Wir k￿nnen dieses Themahier Google nur kordt Und bereitsam Nach- Erl￿se getan. fr￿heren nicht abschlie￿end besprechen", sagte am digitalen Werbemarkt quasi al- mittag schon der amerikanische Medien- Heufer-Umlauf. leine abgreifen,sondernauch dar￿ber be- professor Dan Gillmor, der an der Arizona Die Medientage finden in diesem Jahr stimmen k￿nnen, welche Inhalte ￿ber- State University die Walter Cronkite bereits zum 31. Mal statt, und l￿ngstnicht haupt zu den Nutzern durchdringen,und School of Journalismleitet: dass alternative ￿Wollt ihr, immerdr￿ngt sichein Thema so aufwie in Fakten neben recherchierten Facebook, Google und Twitter das Internet diesem Jahr: Vertrauenskrise, Fake News Nachrichtenst￿cken pr￿sentieren,werden redigieren?Dann werden sie n￿mlichauch und welche Rolle Google und Facebook in sie in der nun auch auf den Medientagen euch redigieren!", sagte er. dieserDebattespielen(im Neudeutsch der gef￿hrtenDebatte h￿ufig als Gegenspieler Wirklich lustig wurde es bei der Elefan- Medientage ￿Media.Trust.Machines") ￿ der ehrbarentraditionellen Medienh￿user tenrunde nur an einer Stelle: ￿Haben Sie das sindThemen, mitdenensich dieMedi- gezeichnet.In M￿nchenstelltensich beide enschaffenden dieses Landes zwar nicht wegen ihrer Erfahrungen mit der Yellow Tech-Konzerne demVorwurf mit eigenen seit dem Jahrbefassen. erst vergangenen Press eigentlich einenWettbewerbsvorteil Veranstaltungenund Vertretern auf Podi- Aber seit demBrexit der oder Wahl in den beim Thema alternative Fakten?" wollte en, auch wenn PatrickWalker, der beiFace- USAtun sie es mit mehr Nachdruck. Auch Klaas Heufer-Umlauf von Burda-Medien- book f￿r die Medienpartnerschaftenin Eu- am Dienstagnachmittagwurde das Thema vorstandPhilippWeitewissen ￿ der darauf- ropa zust￿ndig ist,bei der Elefantenrunde nicht nur in einer, sondern in gleich zwei hin erstmalnichtwusste, was er sagen soll- angab, ganz froh zu sein, dass er in seiner Elefantenrunden besprochen: einer mit dann nach l￿ngerer Pause die Re- fr￿heren Karriere als S￿dostasien -Korre- te, um Medienmanagern,einer mit Journalisten. plik hervorzubringen: ￿Sie kommen vom spondent der BBC gelernt habe, sich ￿in feindlichen Fernsehen, sie kennen sich mit Journalis- ￿Wollt ihr, dass Facebook, Umgebungen"zu bewegen. mus nicht so gut aus." Die spontane Ant- Auf dieFragevon Klaas Heufer-Umlauf, Google und Twitter wortwar sportlich,aber im allerbestenFall was Facebook eigentlichvon einemVerlag das Internet redigieren?￿ h￿chstens halb so elegant wie der be- wenn dasUnternehmen unterscheide, nun stimmt lang vorher vorbereitete Witz des In ihrer stellteRTL-Che- Er￿ffnungsrede auch vermehrt eigene Inhalte produziert, Moderators. Aber Heufer-Umlauf hatte fin Anke Sch￿ferkordt die wirtschaftliche Patrick Walker Man solle schimpfte erst: das Publikumja gewarnt. der Debatte in den Mittel- Komponente sichabgew￿hnen,Begriffe des20. Jahrhun- Elefantenrundein digitalen Zeiten (v.1.): Pro-Sieben -Digitalvorstand Christof Wahl, Philipp Weite, Vorstand Hubert Burda Media, ModeratorKlaas Heufer-Umlauf ARD-VorsitzendeKarola Wille und Patrick Walker, Direktorf￿r Medienpartnerschaften bei Facebook. FOTO: MEDIENTAGE M￿NCHEN Soll es Rundfunkbeitrag

auch f￿rPrivatsender geben?

- oft zwischen denei- er der heute an", beim Radio sei der ￿hnlich auch schon von Pro Sie- -1--% Gastgeber beginnen so n den M￿nchner Medientage, Sieg- nen und den anderen nicht zu unter- ben Satl kam, hat noch einen anderen fried Schneider, hat eine famose Idee: scheiden. Es gehe ￿um die Definition ernstzunehmenden Hintergrund, ￿ber

Er m￿chte einen Teil des von allenB￿r- der Grundversorgung" und die Frage: den er an dieser Stelle im Rahmen unse- viele Mainstream im hat gern f￿r die ￿ffentlich -Rechtlichen ￿Wie -Radiowellen rer ￿Radiodebatte" geschrieben zwangsweise zu entrichtenden Rund- ￿ffentlich-rechtlichen Rundfunk sind (FA.Z. vom 15. Juni 2016): In den n￿chs- funkbeitrags zu Privatsendern umleiten. notwendig?" Diese Programmbeobach- ten Jahren wird die Radio￿bertragung Vertreter ARD Dieser Anteil, meint der Chef der bayeri- tung werden von und von UKW auf das digitale DAB+ umge- ￿ mit In- ￿ schen Landesmedienanstalt, welche f￿r ZDFbestreiten und Blick auf ihr stellt. Das kostet die H￿rer einiges sie ￿ die Rechtsaufsicht der Privatkan￿le zu- formationsangebot sowie Qualit￿t und brauchen neue Ger￿te und die Sender die Fil- ein weil sie in ￿ber- st￿ndig ist, k￿nne zum Beispiel ￿f￿r Quantit￿t ihrer selbstproduzierten Heidengeld, der Produktion eines politischen Magazins me und Serien nichtlohne Recht. Dass gangszeit sowohl auf UKW als auch auf das sich im Fernsehen DAB+ m￿ssen. F￿r ￿ausgeschrieben" werden, um ihre Hauptprogramme senden die ARD-Ka- und die der 66 Radiokan￿le n￿le ist das ein sie daf￿r ￿dann private ebenso wie ￿ffentlich- Mehrzahl Klacks, haben rechtliche Medien bewerben". Schlie￿- nach der Masse schielen, ist jedoch un- aus dem Rundfunkbeitrag hohe zweistel-

lich seien auch private Sender dem Ge- verkennbar. Da kann ein mit finanziel- lige Millionenbetr￿ge gebunkert. Bei Anreiz meinwohlverpflichtet.VielejungeMen- lem versehener Wettbewerb um den Privatfunkern sieht das anders aus. ￿ schen schauten ￿ wenn ￿berhaupt Programme, dieim engeren Sinne etwas Viele, gerade lokale Anbieter k￿nnten und ZDF hat Fernsehen zudem nur bei den Privaten, mit dem von ARD gummim￿- pleitegehen. Siegfried Schneider

und zur besten Sendezeit glichen sich ￿ig ausgelegten Auftrag zur ￿Grundver- sich zum Auftakt der Medientage nicht nicht schaden. das falsChe Thema miha. die Programme der ￿ffentlich-Rechtli- sorgung" zu tun haben, gesucht. chen denen der Privaten ￿immer mehr Der Vorschlag von Siegfried Schneider, denUmgangmitHetze.WelcheErfahrungendieBesucherschongemacht

Erwolleh￿ren,wieesanderenMenschenergeht,diesichinsozialenNetzwerken wieFacebook oderTwitterKritikaussetzen,sagteBerndHarder.DerFriedberger wareinerderzahlreichenBesucher,dieamMittwochabendzudenAugsburger Mediengespr￿cheninsRathauskamen.￿HassimNetz:Waswirgegen BeleidigungenundHetzetunk￿nnen￿,hie￿dasThema,dasmitExpertendiskutiert

wissenschaftlichenUntersuchungvonParawissenschaften,kurzGWUP,die Verschw￿rungstheorien,AstrologieoderHom￿opathieetwamit Faktenbegegnet.￿SolcheLeuteziehenwiranwiedieFliegen￿,berichteteder BloggerundmeintedamitLeser, denenmitTatsachen undderRealit￿tnicht

seiunddieausf￿lligwerden.￿BeginnteinKommentarmiteiner

l￿scheichihn.￿

SieselbstistnichtaufFacebook oderbeiTwitterpr￿sent.￿Aber

willheuteEinblickeineinThemaerhalten,dasmeineSch￿lerstarkbesch￿ftigt.￿

BegleitetwurdesievonSvaantjeSeiler,dieinsozialenNetzwerkens￿mtlicheBilder vonsichherausgenommenhat.ZumGl￿ckhatsieselbstnochkeinenegativen Erfahrungengemacht.￿AberichwillmeinePrivatsph￿rest￿rkersch￿tzen,um unangenehmeSituationenzuvermeiden.￿ DerInstagram-Accountistsoeingestellt,dassihnnichtallesehenk￿nnen LucasH￿bnerhingegenhatkeineFurcht vorKonfrontationimNetz.Der AugsburgerStudentderMedien-undKommunikationswissenschaften habeschon vieleErfahrungengemacht.EtwaaufdemVideokanalYoutube,woersichgerne Dokumentationenansieht. ￿WennesdarinumkritischeThemen geht,wieGewalt

Spielen,beleidigen vieleNutzerandere,dieeinekontr￿reMeinunghaben.￿Da kannesauch sein,dassersichineineDiskussion einmischt,wennerMeinungen alsfaktischfalsch erachtet.￿Werdeichbeleidigt,geheichimrationalenTondarauf ein.￿

￿ndern.￿Kommilitonin AnnaB￿llwusstevoneinerFreundin, dievoneinem

UnbekanntenimInternetbeschimpftwurde.Darumistesihrbesonderswichtig, ihreneigenenInstagram-Accountsoeinzustellen,dassihnnurausgesuchteNutzer sehenk￿nnen.Beleidigungen w￿rdesieimFallejedochignorieren, sagtedie

Studentinundf￿gtehinzu:￿AbervielleichtistdasnichtderbesteWeg,weildie Situationungekl￿rtbleibtundmansichweiterGedankenmacht.￿

imInternetbeschimpftwird.￿Wennesm￿glichist,sucheichschondas verrieter.ManchmalfindederPolitikerdannauch einegemeinsameBasismitdem

Gegen￿ber.GenerelltrifftesKr￿nzle jedoch,wennerabf￿lligattackiertwird.￿Ich binjedesMaltiefverletzt.UndmanistjaaucheinSt￿ckweithilflos.￿

DiskutiertenbeidenMediengespr￿chen: Lehrer-VertreterinGertrudNigg-Klee,

ExperteStefanGlaser,JournalistinRonjavonR￿nne,ModeratorinSandraRie￿,

Staatssekret￿rFranzJosefPschiererundKriminologeThomas-GabrielR￿diger.

Was tun gegen den Hass im Netz? Mediengespr￿che Beleidigungen und Hetze schwappen immer st￿rker aus der digitalen in diereale Welt. Wie man dagegen ankommt, diskutierten Experten im Augsburger Rathaus Von Daniel Wirsching Augsburg Zu ihrer hilft. Oder: den Laptop zuklappen. Sie er- Schulzeit, sagt die ￿sterreichische Journa- lebte bereits einige Shitstorms, zuletzt listin und Buchautorin Ingrid Brodnig, hat nach ihrer Moderation der TV-Sendung es immer einen gegeben, der f￿r die ande- ￿Der Politikercheck￿ im Bundestagswahl- ren der Fu￿abtreter war. Der ausgeschlos- kampf. Der Vorwurf: Sie habe weniger mo- sen und gemobbt wurde. Doch wenn er zu deriert als agitiert. Ihr Panzer sei dicker Hause war, hatte selbst dieser Sch￿ler sei- geworden, sie stehe dr￿ber. ￿Man muss ne Ruhe. Heute gehe das Mobbing in von aufh￿ren, solche Leute ernst zu nehmen￿, Sch￿lern eingerichteten geschlossenen meint sie. Die P￿bler einfach ignorieren? WhatsApp-Gruppen weiter. Etwa so: ￿Die F￿r Stefan Glaser von jugendschutz.net Jessica hat wieder nicht geduscht.￿ Es ist eine ￿gef￿hrliche Haltung￿. Er beobachtet nur ein ￿ echtes ￿ Beispiel von vielen f￿r seit2010 eine massive Zunahme von Hass- ein Thema, das in seinen zahlreichen Er- kommentaren auf Facebook oder Twitter, scheinungsformen jeden angeht: Hass im inzwischen gebe es Kommentare, die von Netz. Es ist das Thema der 15. Augsbur- 150000 Menschen gesehen und geteilt ger Mediengespr￿che, die gestern Abend werden. Seine Antwort: Man m￿sse Kinder von der Bayerischen Landeszentrale f￿r und Jugendliche stark machen ￿ was ihr neue Medien (BLM) in Zusammenarbeit Selbstvertrauen angeht und ebenso ihre mit den Augsburger H￿rfunk- und Fernseh- Medienkompetenz. Gertrud Nigg-Klee vom sendern sowie der Stadt Augsburg im Rat- Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenver- haus veranstaltet wurden. Thema auch: band im Bezirk Schwaben nickt da zustim- ￿Was wir gegen Beleidigungen und Hetze mend. Sie kennt das Problem mit den tun k￿nnen.￿ Sich wegducken? Ignorieren? WhatsApp-Gruppen, mit Bewertungsporta- Reagieren? Aber wie? Gar Strafanzeige len wie ￿Hot or Not￿; erz￿hlt von einem erstatten? Viele Fragen. Und jede Menge Sch￿ler, der in die Klasse kam und sagte, Antworten. Beispielsweise diese von BLM- er wolle sich umbringen. Wegen einer ￿ber- Pr￿sident Siegfried Schneider, der sagt: h￿hten Telefonrechnung. Wie der schw￿bi- ￿Das Internet braucht die Zivilcourage der sche Medienstaatssekret￿r Franz Josef Nutzer.￿ Eine unmissverst￿ndliche Auffor- Pschierer meint sie, das Problem lasse derung zur Gegenrede also. Ansonsten, so sich nicht durch mehr Richter oder Staats- erg￿nzt Eva Weber, B￿rgermeisterin der anw￿lte in den Griff bekommen. Wie Stadt Augsburg, k￿nne Gewalt salonf￿hig Pschierer fordert sie, dass ￿wesentlich werden. Eine Gefahr, vor der Thomas-Ga- mehr in Ausbildung und Fortbildung f￿r briel R￿diger eindringlich warnt. Er ist Cy- Lehrer in Sachen Medienkompetenz pas- berkriminologe am Institut f￿r Polizeiwis- sieren￿ m￿sse. Und wie Pschierer denkt senschaft der Fachhochschule der Polizei sie, dass es dazu kein eigenes Schulfach des Landes Brandenburg. Und kennt die brauche. Aber verbindliche Vorgaben in h￿sslichen Seiten der (digitalen) Welt. Der denLehrpl￿nen. Was tun gegen den ￿Hass Hass aus dem Netz ist aus seiner Sicht in im Netz￿? Ingrid Brodnig, die ein gleichna- der Gesellschaft angekommen. Denn: Wer miges Buch verfasst hat, sagt, es helfe be- im Netz die Erfahrung mache, er k￿nne reits, unter einen Hasskommentar zu ungestraft tun, was er wolle, ￿bertrage das schreiben: ￿Ich finde es nicht in Ordnung, eben in dieRealit￿t. R￿diger, derKriminolo- wie hier diskutiert wird.￿ Das sei zumindest ge, spricht von einer ￿fundamentalen ein Anfang. Die perfekte Antwort gebe es Schw￿che￿ des Rechtsstaats im digitalen nicht. Und das ist eine gute Zusammenfas- Raum ￿ ein ersch￿tternder Befund. Dass sung der Debatte um Hass im Netz, in sich der Hass im Netz und den sozialen Augsburg wie bundesweit. Sie steht noch Netzwerken zu einem gro￿en Problem aus- am Anfang. Abbildung:Wer im Internet gewachsen hat, ist keine neue Erkenntnis surft,kennt Hasskommentare zur Gen￿ge. mehr und Konsens bei den Augsburger Sie werden zu einem immer gr￿￿eren Pro- Mediengespr￿chen. Wie man mit ihm um- blem. Symbolfoto: dpa Abbildung:Siegfried gehen sollte, ist aber umstritten. So meint Schneider Zeit -Journalistin Ronja von R￿nne: Humor welchenicht?NebendenElternsindvorallemdieLehrergefragt,wennesdarumgeht, KinderneinenverantwortungsvollenUmgangmitdigitalenMedienbeizubringen.

bayerischeLehrkr￿ftemitderFragebefasst,wiesieihre

k￿nnen. 16bayerischeMedienh￿userrichtetenam MittwochdenFortbildungs-undInformationstagan insgesamtzw￿lfOrtenimFreistaataus,wieder VerbandBayerischerZeitungsverleger(VBZV)als Initiatormitteilte.Unteranderemgingesdarum,das InternetunddieVorgehensweiseverschiedenerAkteure darinzuverstehen.

InformationsquellenNutzervertrauenk￿nnen.NichtnurEltern,sondernauchLehrerseien gefordert,denKinderneinenkritischenundverantwortungsvollenUmgangmitdenNachrichten insbesondereindensozialenMedienbeizubringen,hie￿esbeidemVerband. ￿WirhattendasZiel,diebayerischenLehrer,ElternundSch￿lerprofessionell￿beraktuelle TrendsindenMedienzuinformieren￿,sagteVBZV-Hauptgesch￿ftsf￿hrerMarkusRick.Durch eineengeKooperationderZeitungsverlagemitExpertenausWissenschaft,Lehreundanderen Medienseidiesgelungen.

Vielerortsreferiertenhochkar￿tigeExperten.InLandshutsprachderPr￿sidentderBayerischen Landeszentralef￿rneuenMedien(BLM),SiegfriedSchneider,￿ber￿Medienkompetenzals moderneSchl￿sselqualifikation￿.

￿WirallesindinderPflicht,unserenKindernundJugendlichenOrientierungzugeben,undim Sinneeinerzeitgem￿￿enMedienerziehungfitf￿rdieDigitalisierungzumachen￿,sagte KultusministerLudwigSpaenle(CSU)alsSchirmherrderVeranstaltung.￿Ganzzentralistmir dabeimitBlickaufdieSch￿lerinnenundSch￿lerdieFragenachderZuverl￿ssigkeitder NachrichtenquellenundderNachrichten.FalscheBotschaften Fake-News werdeninden sozialenMediennurallzuraschalsvermeintlichwahrverbreitetundk￿nnenden gesellschaftlichenKittinfragestellen.￿DieTageszeitungenstellten- ansichselbst- denAnspruch vonQualit￿tsjournalismus diesseieingemeinsamesAnliegen.

Seit JahrenarbeitenlautVBZVZeitungenundSchulenindenverschiedenenMedienprojekten zusammen,wieetwabei￿Zeitung- inderSchule￿.Dabeihabesicheingro￿esInteresseder LehreranweiterenFortbildungsveranstaltungenergeben.DarausentstanddieIdeezudiesem erstenLehrermedientag.EineFortsetzungistbereitsangedacht. Nachrichten Beim M￿nchner Lehrermedientag informieren sich 200 P￿dagogen ￿ber soziale Netzwerke, echte und gef￿lschte

mit und die Frage, wie sie ihre Sch￿ler am besten auf den verantwortungsvollen Umgang alldem vorbereiten

ANNA G￿NTHER zig die menschliche Aufmerksamkeit m￿ssen den Moment der Ratlosigkeit ak-

beschr￿nkte die lernen ￿ bleibt eine Ressource, um zeptieren und dann gemeinsam

Gutjahreinen Kampf losbrechensieht. auch wenn das Lehrern wie Journalisten bewusst gesetzte Schock ist ein Soziale Medien ver￿nderten das Kom- schwer Gehlen. Mittel,Menschen zum aktivenHan- f￿llt", sagte von Der munikationsverhaltenund damit das Le- NormalerweisepflegenZeitungsh￿user deln zu bringen. Dass die Digitali- ben der Menschen dramatisch, dennheute ihre aber bei der Definition sierung die gr￿￿te Herausforderung der Konkurrenz, lenktennicht mehr die Massenmedienal- der waren sichalleJour- kommendenJahre darstellt,ist zwar schon Medienkompetenz leine die einer Nachricht. Jeder nalistenmehr oder Sch￿ler in den bayerischen Schulen angekommen, Wirkung weniger einig: Nutzer teilenoder liken, m￿ssten ￿ wie Gro￿eltern aber wie sie damit umgehen sollen, l￿sst beeinflusst durch genauso Eltern, welche seineFreundeundFol- ￿ vieleLehrer noch ratlos zur￿ck. Um zu in- Neuigkeiten und Lehrer lernen, Nachrichten, Tweets,

lowerkonsumieren. einenSturm aus- Fake News kritisch zu hinterfragenund de- formierenund Tippszu geben,veranstalte- ￿Um

zul￿sen, reicht ein Tweet", ren einzuordnen.Damit sie tenl6bayerische Tageszeitungen amMitt- sagte Gutjahr. Quellenrichtig dass Kinderdie wochinmehrerenSt￿dten einenLehrerme- Umso wichtiger sei, Mecha- das k￿nnen, m￿ssen sie Technik und M￿g- nismen der Welt lichkeiten der Welt verstehen. dientag mitVortr￿genund Workshops, an digitalen verst￿nden, digitalen aber damit k￿nnen M￿dchen Buben das deneninsgesamtetwalsooLehrer teilnah- empathisch und mit,m￿glichen Lernen und

der Folgen f￿r ihre Mitmenschen umgingen. von ihrenLehrern. Nur men. InM￿nchenbegann von S￿ddeut- besonders geh￿ren Denn die neue Massenkommunikationsei dieseeineranderenGeneration diesich scher Zeitung, M￿nchner Merkur, tz und an,

nichtkontrollierbar. meist in den sozialen Medienaus- Abendzeitung gestaltete Tag mit dem weniger ￿ kennt als Sch￿ler. Umso sei ￿Shock and Awe"-Prinzip auch wenn die die wichtiger ￿Wir m￿ssen den Moment offen zu sein und sich auf 200Lehrer, dieins F￿rstenriederGymnasi- es, Snapchat, der und Ratlosigkeit akzeptieren Twitter und einzulassen ￿ und um gekommen waren, wohl kaum noch Instagram die Erkenntnisse des wachger￿ttelt werdenm￿ssen. dann gemeinsam lernen.￿ Lehrermedientags

Zwar fallen￿berall im Zusammenhang mit in die eigene Schule zu nehmen. Wie das passiert, erlebten viele M￿nch- Eisen- mit Digitalisierung auch Revolution, Um- Bildungsstaatssekret￿r Georg ner, als Falschinformationenin den sozia- bruchund nie dagewesen, wirklich konkre- reich nennt den Umgang mit der Digitali- len Netzwerken w￿hrend des Amoklaufs auch die Kulturtechnik", terwird es aberselten. Dagegenerinnerten sierung ￿vierte OEZ dieStadt in Panik Wie am versetzten. die neben den drei etablierten die Szenarien des Journalisten und Blog- Lesen, Polizei und auch die Nutzer sich Medien, Schreiben und Rechnen vermitteltwerden gers Richard Gutjahr an Dystopienwie Al- richtig musstenalle erst verhalten, anhand muss. Die investiert in dousHuxleys ￿Brave New World":Grenzen Staatsregierung SZ-Redak- dieser Situation lernen, sagte den n￿chsten Jahren drei MilliardenEuro zwischen Mensch und Maschinen, analo- Gehlen. sieht in teur Dirk von Er der Digita- in den Breitbandausbauund die gerund digitalerWelt werden verschwim- digitale lisierung eher eine gro￿e Chance und den l￿sst men undalle ￿ber Ohrst￿psel, Brillenoder Bildung, verspricht Fortbildungen, Reiz, diesemitgestalten zuk￿nnen. Von Pa- ￿berarbeiten und die Schulen intelligenteSprechsysteme in ihren Woh- Lehrpl￿ne nik-Szenarien und dem Mantra der guten, erstellen. Aber am Ende nungen permanent mit Computern ver- Medienkonzepte einfacheren alten Zeit h￿lt er nichts. ￿Wir netzt sein. Wissen, Daten und Nachrichten liegt es an jedem einzelnen Lehrer, seine f￿r die Welt. d￿rften keine Grenzen mehrkennen, ein- Sch￿ler fitzu machen digitale MEDIENSTANDORTE

Der MedienstandortDeutschlandbl￿ht: Neben den gro￿en St￿dten

tun sich auch kleinere hervor - mit innovativen Angeboten

59 Irmela Schwab ￿ffentlich-rechtlichen und 181 privat -kommerziellen

UKW-Programmen w￿hlen, und auch Verlagsh￿user f￿h- an der Isar, aber gedreht wird am Rhein: len sich hierzulande wohl. Die ber￿hmte Lindenstra￿e, die Geschichten Rund 1600 Publikumszeitschriften werden in aus der bayerischen Landeshauptstadt zeigt, Deutschland produziert. Jede Stadt bietet ihre ganz eige- wird nicht in M￿nchen, sondern in Nord- gar Vorteile f￿r nen Medienunternehmen, aber die Digitali- rhein-Westfalen produziert ￿ wie ￿brigens die sierung mischt die Karten neu, und Newcomer wie Pots- meisten Fernsehsendeminuten in Deutsch- dam machen pl￿tzlich als neues Silicon Valley von sich land. Mit etwa 400 privaten TV-Programmen (davon 181 reden. Im nachfolgenden ￿berblickstellen wir eine Aus- bundesweite Privatfernseh- und Teleshoppingprogramme wahl an wichtigen deutschen Medienstandorten vor - und sowie 214 landesweite, regionale und lokale) ist die Fern- zeigen ihre ganz individuellen USPs. Darunter nat￿rlich sehbranche eine wichtige S￿ule in der deutschen Wirt- die Top 4 unter den Medienmetropolen in Deutschland: schaft, aber auch sonststeht der Medienstandort Deutsch- M￿nchen, Berlin, K￿ln und Hamburg. land gut da: Im Radio k￿nnen die Deutschen zwischen [email protected]

Erich Joo￿,langj￿hriger fr￿herer Direk- Mitgliedder M￿nchnerTurmschreiber tor des Sankt Michaelsbundes in M￿n- geh￿rte er einer s￿ddeutschen Litera- chen und Vorsitzender des Medienra- tenvereinigungan.

BLM-Pr￿sident tes der Bayerischen Landeszentralef￿r Siegfried Schneider neue Medien(BLM), isttot. Der geb￿rti- w￿rdigte Joo￿ als ￿Gl￿cksfall f￿r den Medienrat und ge Schwabe f￿hrte von 1984 bis 2011 die BLM". Bei der Aus- die Gesch￿fte beim Michaelsbund, bis einandersetzung um problematische vergangenen April war er 14 Jahre Me- Programmformatehabe sich der Medi- der dienratsvorsitzender der bayerischen enrat unter Leitung von Joo￿ nicht

Landeszentrale f￿r neue Medien auf seine ￿berwachungsfunktion be-

(BLM). Lange Jahreberiet er die Deut- schr￿nkt, sondern weit ￿ber Fragen Erich Joo￿ ist am sche Bischofskonferenz. Unter seiner der Regulierung hinaus Verantwor- Samstag imAlter f￿r die Gesellschaft Leitungentwickeltesich der Sankt Mi- tung wahrgenom- von 71 Jahren ge- chaelsbundzu einem modernenMedi- men. Von entscheidender Bedeutung storben. Er war bis enhaus sei f￿rJoo￿ mit eigenen Redaktionen f￿r gewesen, junge Menschen 2011Direktor des Fernsehen Radio, und Internet. Zu- medienf￿hig zu machen und medien- Sankt Michaelsbun- gleich ist die Einrichtung der ￿lteste kritisch zu sensibilisieren. Die BLM des und Vorsitzen- bayerischeB￿chereiverband und Verle- werde seine Sachkompetenz und der des Medien- der ger M￿nchnerKirchenzeitung. Als Menschlichkeit vermissen. KNA rates der BLM. ErstmalsstehteineFrauanderSpitzederdeutschenLandesmedienanstalten:

Kommt durchCorneliaHolstenBewegungindieDiskussion umdie

Rundfunklizenz?

DieNachfolgerinvonSiegfriedSchneideralseinflussreichstemMedienh￿terdes

Landesstehtfest:CorneliaHolstenistab2018neueVorsitzende der

Direktorenkonferenzaller14Landesmedienanstalten (DLM)sowiederKommission

f￿rZulassungundAufsicht(ZAK).

ZuihrenStellvertreterngeh￿rendieMedienanstalt-Direktoren JochenFasco

(Th￿ringen),ThomasFuchs(Hamburg/Schleswig-Holstein)sowieJoachimBecker

(Hessen),dersichbereitsmitPeterSmitsvonPietSmietzumfachlichenAustausch rundumdieumstritteneRundfunklizenz f￿rLivestreaming-Kan￿legetroffen

hatte.

Cornelia

Holsten wird

Nachfolgerin von Siegfried

Schneider an der Spitze der

Landesmedienanstalten

HolstenwarachtJahrelangDirektorinderBremischenLandesmedienanstaltund istseitApril2017VorsitzendederKommissionf￿rJugendmedienschutz(KJM).Als

MitgliedderZulassungs-Kommission(ZAK)hatsichdieehemaligeRichterin ge￿u￿ert.

DieeinzelnenKommissionenundAnstaltensindf￿runterschiedlicheAufgaben zust￿ndig:DieKJMkoordiniertundkontrolliertbeispielsweiseden

Jugendmedienschutzundentscheidet￿berdieAnerkennungvon

Jugendschutzprogrammen.

DieZAKhingegenerteiltLizenzenf￿rdenBetriebvonprivatenTV-undRadio-

SendernundgehtHinweisenbeimVerdachtaufSchleichwerbungnach.

Rundfunklizenz: Landesmedienanstalten fordern Twitch-Live-Streamer zu

Stellungnahmen auf

DieDirektorenkonferenz(oderkurzDLM)istdeshalb vongro￿erRelevanz,weilin diesemGremium￿grunds￿tzlichemedienpolitischeWeichenstellungenvorbereitet￿ werden,wieesinderSelbstdarstellunghei￿t.

CorneliaHolstenhatinderVergangenheitregelm￿￿igf￿reine￿neuedigitale

Medienordnung￿geworben.UnteranderemistsiemitdenWortenzuzitieren, dassmanmitden￿herk￿mmlichenRegelungendesRundfunkstaatsvertrags,derja eheranalogausgerichtetist,nichtrichtigweiterkomme.￿

HolstensBerufungkommtzueinemZeitpunkt,zudemnachl￿ngererPause

wiedervermehrtLive-StreameraufTwitch vondenLandesmedienanstalten

angeschriebenwerden.ImGegensatzzudenbisher￿ffentlichgewordenenF￿llen

wieErikRange(￿Gronkh￿)oderPietSmiethandeltessichnichtumdie￿gro￿en

Fische￿,sondernumTwitch-Kan￿lemitoftnurwenigentausendZuschauern.

Entsprechendgro￿istdieVerunsicherungbeiBetreibernundCommunity. Dr.WolfgangKrei￿ig,Pr￿sidentderLandesanstalt f￿rKommunikationBaden-W￿rttemberg (LFK),￿bernimmtab2018denVorsitzderKommissionf￿rJugendmedienschutz(KJM).Das Gremiumw￿hlteihninseinergestrigenSitzungalsNachfolgerderamtierendenVorsitzenden CorneliaHolsten,DirektorinderBremischenLandesmedienanstalt (brema).DieAmtszeitdes

Dr.Wolfgang Krei￿igleitetdieLFKseitApril2017undwurdeebenfallsimApril2017als st￿ndigesMitgliedindieKJMberufen.DerJuristbedankte sichnachderWahlf￿r dasihmentgegengebrachte Vertrauen.￿DieGestaltungeinesJugendmedienschutzes,dermitderrasantenEntwicklungneuer Technologienmithaltenkann,undeineAufsichtspraxis,dieEntwicklern undAnbieternihreVerantwortung bewusstmacht,habeneineenormeBedeutungf￿runsereGesellschaft,￿sagteer.Erfreuesich,mitderKJM inseinerneuenFunktionweiterdaf￿rzuarbeiten.SeinDankgaltauchCorneliaHolsten,diedieKJMw￿hrend ihrerAmtszeitzielgerichtetgeleitetundwichtigeThemen,wiedieKennzeichnungvonWerbunginOnline- Kinderangeboten,vertiefthabe.

Direktorenkonferenz derLandesmedienanstalten (DLM)sowiederKommissionf￿rZulassungundAufsicht (ZAK)zu￿bernehmen. ￿DieArbeitf￿rdenJugendmedienschutzhatmirindenvielenJahrenmeinerKJM- Zugeh￿rigkeitundvorallemalsVorsitzendesehrvielbedeutet undgro￿enSpa￿gemacht.Ichm￿chtemich beidenKJM-Mitgliedernf￿rihrentollenEinsatz unddieguteZusammenarbeitbedanken￿,sagteHolsten. www.kjm-online.de der Geb￿hren In der Schweiz steht der ￿ffentlich-rechtliche Rundfunk auf der Kippe. Die ￿No Billag"-Initiative fordert Abschaffung

STEPHAN RUSS-MOHL ten eben auch selbst entscheiden d￿rfen, zu sichernund um andererseits nicht den

welche Medienangebotesie wahrnehmen notleidendenkommerziellen Wettbewer-

undbezahlenwollen. bern dieButtervom Brot zu nehmen. Die In Amerika sind am Dissens ￿ber Donald Nach vorne gewandt, k￿nnte es aller- SRG/SSR k￿nnte auch weit mehr tun, um Trump bereits Ehen gescheitert. In der dings sein, dass alle mehr denn je auf ￿f- Schweiz k￿nnte die ein oder andere Bezie- dievier Sprachregionen zusammenzuhal- fentlich finanzierte oder bezuschusste Me- oder Freundschaft - hungskiste langj￿hrige ten und um ihrenKernauftrag zuerf￿llen dienangeboteangewiesen sind - gerade demn￿chstan zu Bruch ￿No Billag" gehen. also um guten Journalismus zum Beispiel weil der Einzelne nicht hinreichend zah- des Es geht um Sein oder Nichtsein ￿ffent- in der Auslands- oder Wissenschaftsbe- lungswillig ist. Mit Blick auf hochwerti- lichen der denn Rundfunks, SRG/SSR, richterstattung zu sichern, statt mit den gen Journalismus und Medienvielfalt ist eine wachsendeZahlvon B￿rgern m￿chte Privaten um Sportrechte und Unterhal- es n￿mlichin der Schweiz, die vielen als die Geb￿hren- per Volksabstimmung tungsshows zu konkurrieren. Dass ￿ffent- ￿Insel der inzwischen zap- f￿r Radiound Fernsehen kippen. Seligen" gilt, pflicht licher Rundfunk unentbehrlich ist, um penduster geworden. Seit Plattformen Die Billag ziehtin Schweiz der die Rund- Marktversagen zu korrigieren, w￿rde wie Google und Facebook denalten Me- ein ist damitdas ￿qui- funkgeb￿hren und auch in der Schweiz deutlichglaubw￿rdi- dienunternehmen ihre Werbeerl￿se ent- valent in Deutsch- seine Pro- zum Beitragsservice ger, wenn er anspruchsvollen ziehenund sich im Internet die Gratiskul- land, der die eintreibt. Haushaltsabgabe grammenicht sp￿tabends versteckte. tur hat, werden Redaktio- Am 4. M￿rz 2018 entscheidet das durchgesetzt Libert￿re und Rechtspopulisten sind nen fast schon im Akkord zusammenge- Stimmvolk in derSchweiz ￿ber die Initia- draufund dran, ein dualesMediensystem legt oder ausged￿nnt. Wenn Nutzer f￿r tive. Monatevorher, tobt da- Bereits jetzt, zu kippen, das unter Fachleuteneinen ex- r￿ber in den Medienund in den sozialen journalistische Angebote nicht mehr be- zellenten Ruf genie￿t: Das gilt nicht zu- Netzwerken eine heftige Auseinanderset- aufdie zahlen wollen, l￿sst sich unabh￿ngiger letzt imBlick hochentwickelte Jour- zung.Dabei ist die Schweiz alskleine, vier- Journalismus kaum refinanzieren. Und nalismuskultur bei der SRG. Sie erinnert sprachige Nation wohlweit mehrauffunk- ihren also be- wenn Medienunternehmen sich nicht an die BBC zu besten Zeiten, tionierende, verl￿ssliche￿ffentlich-recht- mehr rentieren,werden sie entweder von vor sich diese mit mehreren Medienskan- liche Radio- und Fernsehangebote ange- dalen die ihre Re- den Gro￿en der Branche geschluckt oder herumschlagen musste, wiesen als gr￿￿ere L￿nder - schon um vonOligarchen aufgekauft, diedannpoliti- putation besch￿digten. eine minimaleIntegrationderverschiede- sche Ziele verfolgen. Immerhingibt es in der Schweiz einen aber nen Sprachregionen zu sichern, lebhaften￿ffentlichenDiskurs um dieMe-

auch, um die B￿rger mit Nachrichten und Schon vor dem Referendum dien-Zukunft. Obendreinstupst die Eidge- Hintergrundwissen angemessen zu ver- n￿ssische Medienkommission unter F￿h- tobt die Meinungsschlacht sorgen. Andererseits geht es, gerade weil des Otfried rung Medienforschers Darren

Angebote in vier Sprachen gemacht wer- die in Bern mit Die Gegner der ￿No Billag"-Initiative Regierung immer wieder den mit bisher 450 Franken m￿ssen, zur des Me- malen deshalb bereits an die Wand, ￿Blo- klugen Impulsen Gestaltung (rund 385 Euro) und 365 Franken k￿nftig cher TV" werde demn￿chst die Schweiz diensystems. Somitbesteht auchein Hoff- auch den (rund 313 Euro)pro Jahr um teu- Wie alle Medien- dominieren. Gleichzeitig weitet der￿ber- nungsschimmer. nahezu ersten ￿ffentlich-rechtlichen Rundfunk in Bil- vater der rechtspopulistischen SVP sein experten, ist auch Janen gegen ￿No zahlt ein Haus- Europa. In Deutschland Erund seineKommissionlassen aller- Medienimperium auch auf dem Print- lag". halt 210 Euro pro Jahr f￿r ARD, ZDF und keinen daran markt systematisch aus, weshalb bereits dings auch Zweifel aufkom- Deutschlandradio. men, dass es gilt, in einer digitalisierten In gebracht hat B￿rger, dass Schreckgespenst eines Schweizer Ber- Rage viele das Welt neue, innovative Formen ￿ffentli- dieGeb￿hr - ganz￿hnlich wiein Deutsch- lusconi kursiert. ist bisher die Jedenfalls cher Journalismus-und Medienf￿rderung land - in eine De-facto-Steuer Frageungel￿st,wie sich Medienvielfalt er- umgewan- zu entwickeln. Damit tut sich die Regie- delt wurde: muss bezahlen, ganz halten l￿sst. noch erkennbar schwer. An- Jeder rung in Bern ob er das Obendrein war das Musterland der di- egal, Public-Service-Angebot dererseits scheinen in Deutschland die nutzt oder ein TV ist. rekten Demokratie selten so polarisiert: -Totalverweigerer Beinahe-Jamaika -Koalition￿renochnicht Bei F￿r die einen bei der SRG/SSRum r￿ckw￿rtsgewandter Betrachtung geht es einmal gemerkt zu haben, welchen Hand- sind inzwischen die Gr￿nde obsolet, die ein Nationalheiligtum, f￿r die anderen lungsbedarf es gibt. In ihrenSondierungs- vor 100 zur Institutionalisie- schlicht umeine Institution, die sich im di- knapp Jahren papieren widmeten sie den Medien ge- f￿hrten: ￿berlebthat. Die modera- rung des ￿ffentlichen Rundfunks gitalen Zeitalter rade mal eine halbeSeite. Damals waren die Frequenzen knapp, ten Stimmen der Vernunft werden dazwi- ￿ Um F￿rdermodelle den Journalis- heuteertrinkendieNutzer dankdes Inter- schen aufgerieben. Denn nat￿rlich f￿r mus und die Rolle des nets in einer Flut von Informations- und braucht das kleine Land den ￿ffentlichen ￿ffentlich-rechtli- chen geht es auch in der j￿ngs- Unterhaltungsangeboten.M￿ndige B￿rge- Rundfunkanbieter, und er sollte sich auch Rundfunks des Autors: im Internetungehindert entfaltend￿rfen. ten Buchpublikation ￿Die infor- rinnen und B￿rger sollten nicht nur am mierte und ihre Feinde. Wa- Er lie￿e sich jedoch fraglos verschlanken. Gesellschaft undbei als m￿n- Wahltag Abstimmungen rum die Demokratie Werbeverbote k￿nnten helfen, um einer- Digitalisierung unsere dieInitiatoren.Sie diggelten, meinen soll- (Herbert von Halem Verlag). seits die journalistische Unabh￿ngigkeit gef￿hrdet" Umfragen sehen gute Chancen f￿r

Gegner der Rundfunkabgabe

THEILE nalen Lega Nord, k￿ndigte an, gegen die Abschaffung der Geb￿hren zu stimmen.

Dass eine Monate im Vor- Im M￿rz 2018 werden die Schweizer ￿ber Abstimmung f￿r Schlagzeilen sorgt, ist ungew￿hn- eine Initiativeabstimmen, die das Landf￿r aus lich. Doch im Fall von Billag" kommt immer ver￿ndern k￿nnte. Ein Komitee, ￿No vieles zusammen. Die Unzufriedenheit das der rechtskonservativen Schweizeri- mancherB￿rger, die das Angebot von SRF schen Volkspartei(SVP) nahe steht, will die nicht nutzen und dennoch zahlen m￿ssen. Geb￿hren f￿r den ￿ffentlich-rechtlichen und Rundfunk abschaffen. Die Initiative rich- Die Debatte um Fake News zu gro￿e

Radio Staatsn￿he. Der Vorwurf von rechts, man tet sich damit gegendas Schweizer werde nicht fairbehandelt.Und auf der an- und Fernsehen, das in allen vier Schweizer derenSeite: ein Apparat von Journalisten, Sprachgebieten eigene Kan￿le anbietet. die mit einer solch geballten Kritik kaum Derzeit zahlen die an hohe Preise gew￿hn- k￿nnen und zunehmendnerv￿s ten Schweizer daf￿r450 Frankenj￿hrlich, umgehen auf dieSendungenverweisen, die einst zur was etwa 390 Euro entspricht und einem DNA derSchweiz geh￿ren:Die Tagesschau. monatlichen Beitrag von 32,50 Euro (in drau￿enauf dem Ohne die- Die Regionalsendungen, Deutschlandsind es 17,50 Euro). Land (SRF bi deL￿t). Die Volksmusik. Die se Geb￿hren m￿sste das Schweizer Radio Live-￿bertragungen von Roger Federers undFernsehen(SRF) den Betriebnacheige- Tennis-Spielen. Das soll alles wegfallen? ner Auskunft einstellen. Der Vorsto￿ galt Viele, die planen, mit Ja zu stimmen, fin- zun￿chst als chancenlos ￿ doch j￿ngste den: Manm￿sse eben effizienter werden. Umfragenweisen ineine andere Richtung. Die beliebtenFlaggschiff-Sendungen w￿r- Mehrals 50 Prozent der Befragtensind f￿r densich weiter rechnen. ￿No Billag", wie die InitiativeinAnlehnung Diese Positionen sind weit verbreitet. an dieSchweizer Geb￿hren hei￿t. Schon 2015 gewannder Rundfunknur ￿u-

Im Tessin ist die SRG der ￿erst knapp eine Abstimmung ￿ber den

￿bergang zur Wie in gr￿￿te Arbeitgeber Haushaltsabgabe. Deutschlandsollab 2019jeder Haushalt ei-

Einer der Hauptvorw￿rfe an die￿ffent- ne automatische Abgabe zahlen.Wenn es lich-rechtlichen Sender lautet, sie seien die Geb￿hr dann noch gibt, versteht sich. in ￿zu links". SVP-Parteistratege Christoph Staatlich gef￿rderteMedienstehenauch

Blocher, der zahlreiche Zeitungenbesitzt, anderen L￿ndern unter Druck. Die Kon- hat angek￿ndigt, f￿r die Initiative stim- fliktlinien gleichen sich. F￿r die Linken

men zu wollen. Seine Tochter, die inzwi- sind sie der Garant f￿r Meinungsfreiheit

schen im Berner Nationalratsitzt, sagt das und Medienvielfalt, die Rechten betrach-

Gleiche. Die Partei insgesamt dagegen ist ten sie nicht selten als nat￿rlichenFeind.

noch nicht ganz auf Linie.Einige SVP-Poli- Die Schweiz, inderrechtskonservative Mil-

tikersetzen sich sogar aktiv gegenden Vor- liard￿re wie Christoph Blocher mit Erfolg

sto￿ ein. Zum Beispiel, weil sie um die gute eigene Medien etabliert haben, k￿nnte

Sportberichterstattung f￿rchten oder gar zum Pr￿zedenzfall werden. Auch wegen

den Zusammenhalt des Landes in Gefahr der Vielsprachigkeit hatte lange niemand

sehen. Der Rundfunk subventioniert die damit gerechnet, dass ein Angriff auf das sprachlichen Minderheiten.Im italienisch- Schweizer Radio und FernsehenErfolg ha-

sprachigen Tessin etwa ist das ￿ffentlich- ben k￿nnte. Inzwischen ist klar: Alles ist

rechtlicheFernsehen mit mehralslooo An- m￿glich. Und: Was auch immer im M￿rz ￿ gestellteneiner der gr￿￿ten Arbeitgeber passiert, d￿rfteweit￿ber die Schweiz hin- der rechtsnatio- Norman Gobbi, Staatsrat aus weisen. Sp￿testens Ende 2024 soll in der Schweiz der UKW-Sendebetrieb

eingestellt werden. F￿r die Umstellung aufs Digitalradio DAB+ sind noch

Investitionen n￿tig. Der Bund hilft.

Claude Settele

des Bundesamts f￿r ￿Radio zieht um￿, heisst die laufendeWerbekampagne

Kommunikation(Bakom), die bei fl￿chtiger Wahrnehmung das Gef￿hl vermitteln

mag, dem UKW-Radio werde Ende Jahr derStecker gezogen. So weit ist es nicht, das

Ende des analogen Rundfunks in der Schweiz wird erst zwischen 2020 und 2024

erfolgen. Der genaue Zeitpunktund die Modalit￿tender Abschaltung d￿rften

n￿chstes Jahr bekanntwerden. Bestimmt wird das Vorgehen durch die

Arbeitsgruppe Digitale Migration(DigiMig), in der die SRG, die Privatradios,

Plattformbetreiberund das Bakom vertreten sind.

F￿r dievor Jahren eingeleitete Abl￿sung der letzten analogen Technik durch Digital

Audio mehrere Broadcasting (DAB+) gibt es Argumente: Die Tonqualit￿t ist besser,

die ￿bertragung g￿nstiger, der Energieverbrauch tiefer, und dieTechnik erlaubt

erweiterte Funktionen mit Text, Links und Bildern. Vor allem aber endet mit der

digitalenVerbreitungstechnik die bei UKW herrschende Frequenzknappheit,was

den f￿r hat. Sender sind heute Weg neue Radioprogramme freigemacht Bereits 130

aktiv, darunter 56 der 57 UKW-Sender. Das grosse Angebot ist auch eine Folge der

finanziellenAnschubhilfe durch das Bakom. Als Technologief￿rderungerh￿lt jedes

Radio eine Unterst￿tzung von bis zu 8o Prozent der ￿bertragungskosten von

DAB+.

durch die auf Das Arbeitsgruppe Digitale Migrationaufgegleiste Projekt ist gutem

Weg, und der Zeitplan hat Reserven. Das bringt Vorteile, wie die Erfahrungen in

Norwegen zeigen. Dort wird UKW nach einer relativ kurzen Vorlaufzeitbereits Ende

2017 eingestellt. Die Bev￿lkerung war offenbar nicht ausreichend darauf vorbereitet. Gem￿ss einer Umfrage bewerten die H￿rer die Abschaltung kritisch; nicht einmal ein Drittel begr￿sst die Umstellung auf DAB+,

In der Schweiz verl￿uft die Migration in gem￿chlicherem Tempo. Die Branche habe

sich auf einenMarathon eingestellt, sagt 'l￿g Bachmann, Pr￿sident des Verbandes

Schweizer Privatradios (VSP): ￿Wir sind auf Kurs, aber noch lange nicht ￿ber dem

Berg.￿

Die am Swiss Radio Day Ende August vorgestellte Trendanalyse zeigt, dass im

vergangenenFr￿hling Radio in der Schweiz bereits zu 57 Prozent digital geh￿rt

wurde. 32 Prozent nutzen DABi-. Mit 25 Prozent ansehnlich ist auch der Anteil jener,

die via Internetund Fernsehkabelnetze digitalRadio h￿ren.

Nachteile des Webradios Dies f￿hrt zur Frage, wieso man im Internetzeitalternoch eine neue Infrastruktur

f￿r die Radiovorbereitung aufbaut, wenn die Sender bereits via Webradio zu

empfangen sind. Rene Wehrlin, beim Bakom Koordinator f￿r digitale Medien,

- nennt mehrereGr￿nde. Webradio sei eine gute Erg￿nzung, aber als reine Punkt

zu -Punkt-Verbindungzwischen einemH￿rer und demServer eine Verschwendung

von Kapazit￿ten: ￿Bei Broadcasting spielt es keine Rolle, ob drei zuh￿ren oder eine

Million.￿Beim Webradio k￿nnte etwa in einemStau das Netz ￿berlastet sein. DAB+

sei ausserdem f￿r die H￿rerschaft gratis,w￿hrend man beimmobilen Webradio von

einem Provider abh￿ngig sei.

Auch wenn heute bereits mehr als die H￿lfte der Nutzer digital Radio h￿rt,bleibt

die Migration kein Selbstl￿ufer. Im Durchschnitt h￿renimmer noch 43 Prozent

ihre im sind Konkret bedeutet Programme analog, Tessin es gar 5o Prozent. dies,

dass rund drei MillionenNutzer in denn￿chsten zwei Jahren ihre UKW-Empf￿nger

ersetzen m￿ssen. Das ist eine Herausforderung.Die laufende Kampagne, die2018

fortgesetzt wird,will deshalb die Bev￿lkerung f￿r DAB+ sensibilisieren, und sie

solle auch Bachmann. ￿Die haben UKW Begeisterung wecken, sagt J￿rg Leute gern,

und man kann sie nur ￿berzeugen, wenn man ihnenetwas gibt, das besser ist.￿ Die

H￿rer sollten sich beim Kauf eines neuen Radios bewusst sein, dass das Ende von

UKW naht. Im Handel gibt es n￿mlich immernoch viele reine UKW-Radios zu

kaufen, die baldwertlos sein werden.

Autohersteller ziehen nach

Das Angebot an DAB-Radios f￿r den hausinternen Empfangist gross, rar sind

hingegen mobile Empf￿nger. Nachholbedarfgibt es auch beim Autoradio.Viele

Jahre z￿gerten die Autohersteller, DAB einzubauen, nun legt das Digitalradio laut

der Trendanalyse aber auch im Auto zu. 29 Prozent der Radio h￿rendenAutofahrer

nutzen DAB+. Zurzeit sind aber erst 750 000 Fahrzeuge mit einem DAB-Empf￿nger

￿ ausgestattet ein Bruchteil der 5 MillionenPersonenwagen und Nutzfahrzeuge.

Doch die Zahl w￿chst, laut Bakom sind inzwischen in rund zwei Dritteln der

Neuwagen DAB-Empf￿nger ohne Aufpreis eingebaut.

DAB+ hat den H￿rerneine Vielzahlvon Programmenund ein stark fragmentiertes

Senderangebot beschert. Die wenigsten der 130 Sender sind landesweit zu

empfangen, viele senden nur sprachregional, regional oder lokal. Die Zahl und

Auswahl der Sender variiert je nach Wohnort. Rund die H￿lfte der DAB-Sender ist

nichtauf UKW pr￿sent. Sie waren zuvor als reines Webradio oder ￿ber Kabelnetze

zu empfangen. Verbreitetwerden sie ￿ber Digris, die dritte Plattformbetreiberin

neben SRG und Swiss Media Cast.

Digris setzt eine innovative, softwaregest￿tzte L￿sung der Firma Opendigitalradio

ein, diekosteng￿nstiges Broadcasting ￿ber einen Server erlaubt. Digris hat vom

Bakom eine spezielle Konzession f￿r sogenannte DAB-Inseln in Agglomerationen

erhalten.Radiobetreiberk￿nnen bei Digris in einer Insel f￿r m 000 Franken im

Jahr senden. ￿Wir haben die Migration auf DAB+ ￿berhaupt erst erm￿glicht￿,

meintThomas Gilgen, CEO von Digris. Das sieht auch das Bakom so. Aus

medienpolitischen Gr￿nden sei eine UKW-Abschaltung nur m￿glich, wenn alle

Sender mitgenommen werden k￿nnten. Neun nichtkommerzielle,

geb￿hrenfinanzierte UKW-Radiosenderw￿ren ohne die L￿sung von Digris bei der

Migrationauf der Strecke geblieben.Auf der Plattform Digris sind ￿ber 6o

verteilt auf Inseln. Programme aktiv, 14 Weiterer Netzausbau

f￿r Eine wichtige Voraussetzung die erfolgreiche Migration ist der Ausbau der

Infrastruktur. Noch gibt es Versorgungsl￿cken, und H￿rer klagen immerwieder

￿ber Empfangsprobleme in Geb￿uden. Die Plattformbetreiberinvestieren deshalb in die bessere Versorgung.Die SRG baut laut MediensprecherDaniel Steiner zurzeit rund So Prozent derbestehenden Sendeanlagenaus und erstellt 88 neue Sender:

￿Bis Ende 2019 streben wir eine Abdeckung der Schweizer Bev￿lkerungvon 99,7

Prozent an.￿ Swiss Media Cast, die in der Deutschschweiz ￿ber 5 Netze 46

Programme mehrheitlichvon Privatradios verbreitet, nahm dieses Jahr 35 neue

Sender in Betrieb und hat weitere Ausbaupl￿ne.Digris will 2018 sechs weitere

DAB-Inseln implantieren.Eine L￿cke besteht noch in Tunneln. Das Bundesamt f￿r

Strassen (Astra) investiert zurzeit 3o MillionenFranken in dieVersorgungvon

Autobahntunneln, die bis Ende 2018 mehrheitlich gesichert sein soll.

Die Empfangsqualit￿t h￿ngt allerdings nicht allein von der Antennenleistungab.

Auch externe Faktoren spielen mit, etwa abgeschirmte Minergie-H￿user, bedampfte Scheiben oder St￿rungendurch elektrische und elektronische Ger￿te.

Ausserdem gibt es grosse Qualit￿tsunterschiedebei den Radioger￿ten.Die SRG engagiert sich deshalb bei der Einf￿hrung eines DAB-G￿tesiegels f￿r technische

Mindestanforderungen, das die European Broadcast Union im September

vorgestellt hat.

Abschaltdatum als Knackpunkt

dass dieAnschubhilfe des Bundes ab reduziert und Es ist absehbar, 2020 sp￿ter

eingestellt wird. Dies wird die Abschaltung von UKW beschleunigen, da die Sender

damitKosten sparen k￿nnen. J￿rg Bachmann ist der Meinung, dass die Branche

den Zeitpunkt f￿r eine gemeinsame Abschaltung bestimmen sollte. Die Schweizer

Radioszene delikater und habe fr￿hen oder sei ein Markt, jeder Angst, mit einem zu

zu sp￿ten Abschalten der Konkurrenz einen Vorteil zu verschaffen.

WennUKW verstummt und die Subventionen f￿r DAB+ wegfallen, werden die

Karten noch einmal neu gemischt, davon sind Thomas Gilgen und J￿rg Bachmann

￿berzeugt. Dann d￿rfte es f￿r einige kleine Radiosender eng werden. Strafenbiszuf￿nfMillionenEurof￿rInternetkonzerne,die HassbotschaftenundstrafbareFalschnachrichtenimNetz ignorieren

ItaliensregierendeDemokratischePartei(PD),dieGruppierung umPremierPaoloGentiloni,planteinGesetzzurBek￿mpfung vonFakeNews.DamitsollensozialeNetzwerkewieFacebook undTwittergesetzlichverpflichtet werden,gegen,absichtlich verbreiteteFalschnachrichtenvorzugehen.

FakeNewsunddieAutorenstoppen

DasGesetz,andemdievonEx-PremierMatteoRenzigef￿hrte PD-Parteifeilt,verpflichteSozialnetzwerkemit￿bereinerMillion registriertenKundeninItalien,FakeNewszul￿schenundderen Autorenzustoppen,berichtetedier￿mischeTageszeitung "La Repubblica"amMontag.

vonbiszuf￿nfMillionenEuroeinstellen,wennsie HassbotschaftenundstrafbareFalschnachrichtenimNetz ignorieren.DieGeldstrafenk￿nnenverh￿ngtwerden,wenn strafbareInhaltegarnicht,nichtvollst￿ndigodernichtrechtzeitig gel￿schtwerden.AlsModellgiltein￿hnlichesvonDeutschland imSeptemberverabschiedetesGesetz.

nehmenundaufihrestrafrechtlicheRelevanzpr￿fen. OffensichtlichstrafbareInhaltem￿sseninnerhalbvon24 StundennachEingang derBeschwerdegel￿scht odergesperrt werden.BeiInhalten,derenstrafrechtlicheRelevanzzun￿chst gepr￿ftwerdenmuss,verl￿ngertsichdieFristaufsiebenTage.

Bek￿mpfungweitererInhalte

DieSozialnetzwerkewerdenauchDiffamierungen, Drohungen, Stalking,Kinderpornografie bek￿mpfenm￿ssen.BeiVergehen wieTerrorismus,Gef￿hrdungdernationalenSicherheit, umst￿rzlerischenAktivit￿tenundVerherrlichung des FaschismuswerdendieStaatsanwaltschaftendieBetreiberder SozialnetzwerkezurEntfernung derBotschaftenaufrufen.

GegendasGesetzwehrensichdieausl￿nderfeindlichenLega Nordunddiepopulistische F￿nfSterne-Bewegung. Die GruppierungumdenStarkomikerBeppe Grilloerkl￿rtesich selberzumOpfervonFalschnachrichten.DerF￿nfSterne- KandidatLuigiDiMarioerkl￿rte,erwolledieEntsendungvon OSZE-BeobachterngegendieVerbreitungvonFakeNews gegenseineGruppierungvordenParlamentswahlenim Fr￿hjahrfordern.(APA,27.11.2017)