!Zusammen! Tillsammas

Schweden 2000

Produktion: Memfis/ Entertainments/ i Väst/SVT Drama/Keyfilms Roma/Nordic Film- und TV-fund/Svenska Film Institutet/Danish Film Institute/TV1000

Produzenten: Lars Jönsson, Peter Aalbaek Jensen

Regie und Buch:

Kamera: Ulf Brantas

Schnitt: Michal Leszczylowski, Fredrik Abrahamsen

Darsteller: Lisa Lindgren (Elisabeth), (Rolf), Gustav Hammarsten (Göran), Anja Lundkvist (Lena), Jessica Liedberg (Anna), Ola Norell (Lasse), Shanti Roney (Klas), Sam Kessel (Stefan), Emma Samuelsson (Eva), Lars Frode (Sigvard), Cecilia Frode (Signe), Henrik Lundström (Fredrik), Thérèse Brunnander (Margit), Claes Hartelius (Ragnar), Olle Sarri (Erik)

Länge: 106 Min.

Verleih: Concorde DER STANDARD ideologischen Kitt, der die Figuren verbindet, werden nach und nach die unterschiedlichsten Lebens- Lukas Moodysson ("Fucking Amal") widmet sich in entwürfe und verdrängten bürgerlichen Sehnsüchte, "Tillsammans/Zusammen" mit ironischer Distanz die überspielten Ängste und unvereinbaren den basisdemokratischen Reibereien in einer Haltungen sichtbar. Und der in drollig bedeutungs- kommunalen WG der 70er. Die Zu- und Abgänge vollen Alltagszeremonien beschworene Zusammen- häufen sich dort ebenso wie die sexuellen halt bekommt bedenkliche Risse: Ganz so eilig mit Ausschweifungen, die Überführung linker der Revolution haben es die anderen auch wieder Überzeugungen ins Realleben "scheitert" jedoch am nicht, daß ihnen der glühende Lenin-Leser mit unbelehrbaren Charakter. Die Form für diese seinem Bierernst nicht gehörig auf die Nerven fallen Erkenntnis ist eine ganz vergnügliche Soap samt würde; und unter sexueller Freizügigkeit verstehen anachronistischen Zooms und Rüttelschwenks. nicht alle das gleiche wie die junge Dame, die "unten ohne" zum kollektiven Frühstück erscheint. So wird das harmonische Zusammenleben zur lebhaften Abfolge von Schlagabtausch und wechselnden DIE PRESSE, 19.05.2001 Allianzen - in entspannter Inszenierung, forciert durch lakonische Schnitte und eine launig dem WG-Idyllen: Lenin, Fernsehverbot Überraschenden im Erwartbaren zuarbeitende Kameraführung. Trotz des thematisch wie auch und freie Liebe (durch die akkurate Wahl von Accessoires, Musik und Farben) ästhetisch unterstrichenen Siebziger- "Zusammen": Lukas Moodyssons humorvolle jahre-Looks von Zusammen entsteht schließlich der Betrachtung des Siebzigerjahre- Eindruck, als könnte dieses Ensemble zu jeder Kommunenlebens. beliebigen Zeit an jedem beliebigen Ort zusammen- treffen - und es würden sich die gleichen oder sehr Die Wohngemeinschaft ist eine längst als (auch ähnliche Zerwürfnisse und Annäherungen, Dramen politisch) harmlos und anerkannte Freudenszenen Einrichtung. Dabei abspielen. Wie ist es noch gar schon in seinem nicht so lange her, entzückenden daß das Leben in Teenager-Drama einer solchen weit Raus aus Amal mehr als einen zeigt der Autor Zwischen- und Regisseur viel aufenthalt auf Gespür für die dem Weg von Vermittlung von einer Familie zur Lebenswelten, die nächsten trotz ihrer zeit- bedeutete. In und Zusammen kehrt milieubestimmten Lukas Moodysson Färbung von in diese Zeit individuellem zurück: in die Verhalten siebziger Jahre, in gezeichnet sind. denen das Kommunenleben einer alternativen Daraus resultiert auch der liebevolle Blick, mit dem Minderheit als vollwertiger Familienersatz erschien. er bei aller Ironie seinen Figuren begegnet. Der schwedische Haushalt, den Moodysson unter Lächerlich sind sie nur in dem Maß, in dem sie auch die Lupe nimmt, besteht aus acht Erwachsenen, über sich selbst lachen können. zwei Kindern, einer Teenagerin. Ihr Zusammenleben ist offensichtlich politisch motiviert. Die Generation Robert Buchschwenter der Blumenkinder und Vietnam-Gegner, Antikapitalisten und Befürworter der freien Sexualität lebt ihren Traum von einer alternativen Gesellschaftsform. Über scheinbar beiläufig einge- Neue Zürcher Zeitung, 2. Februar 2001 flochtene szenische Details wird die Überführung einer Weltanschauung in die Alltagspraxis illustriert. Im fröhlichen schwedischen «Anti- Man ißt weder Fleisch noch Ketchup, es herrscht strenges Fernsehverbot, und wenn der Partner Sex Volksheim» mit einem Mitbewohner hat, wird nachher offen darüber geredet. Ziemlich unbekümmert bewegt sich «Tillsammans - Zusammen» von Lukas Moodysson bei der Charakterisierung am Rand zum Moodysson Klischee. Doch die umwerfend lebendigen Dialoge und die sorgfältige Orchestrierung des Zusammen- Beeindruckend an «Fucking Amal» waren insbe- spiels zwischen den Figuren bewahren Zusammen sondere die schauspielerischen Leistungen vor dem Abdriften ins flache Gelände einschlägiger derjugendlichen Protagonisten. Sie dürften das Retro-Komödien. Hinter dem dick aufgetragenen Identifikationspotenzial von Lukas Moodyssons 1998 entstandenem erstem Langspielfilm - dem drei Metapher vom Porridge aufgeht, dem behaglich- Kurzfilme vorangegangen waren - erhöht und warm quellenden Haferbrei. Bis, ja bis seine wesentlich zu den rund hunderttausend Eintritten Schwester Elisabeth (Lisa Lindgren) vor der Tür beigetragen haben, die der Film in der Schweiz steht, die ihren Mann Rolf (Michael Nyqvist) bisher erzielt hat. In seiner zweiten abendfüllenden verlassen hat, weil der sie geschlagen hat. Sie bringt Arbeit hat der 1969 in Malmö geboreneRegisseur nicht nur gänzlich neue Töne in die Kommune, diese Kunst noch weiter verfeinert, indem er nun darunter ABBA, sondern auch die beiden Kinder, drei Kinder zu ausserordentlich differenzierten Dar- Eva, der die dreizehnjährige Emma Samuelsson stellungen von Verlassenheit und Einsamkeit führt - eine hinreissend verhaltene Gestalt verleiht, und und sich damit in die grosse Tradition des Stefan (Sam Kessel), in dem der kleine Tet endlich schwedischen Kinderfilms einreiht. einen Gespielen für «Krieg» und «Folter» findet. Und ganz allmählich halten auch Fernsehapparat «Tillsammans - Zusammen» ist aber auch insofern und Hotdogs Einzug in die medien- und anspruchsvoller, als hier ein rundes DutzendFiguren fleischabstinente Hausgemeinschaft, die natürlich nahezu gleichberechtigt vor der wiederum von Ulf an Menschlichkeit gewinnt, was sie so an Prinzipien Brants geführten Kamera agiert. Die Geschichte verlor. nimmt ihren Anfang mit Francos Tod im November 1975. Der Ort, wo diese Nachricht mit Freuden- Christoph Egger tänzen quittiert wird, ist die Stockholmer «Kommune» mit dem programmatischen Namen, der dem Film den Titel gegeben hat. Seine Qualität erweist «Tillsammans» aber daran, wie er zunächst Jump Cut Filmkritik den ideologischen Kern dieser verordneten Gemein- samkeit herauspräpariert, jedoch nicht bei der Mitunter findet der Geist der Aufklärung seinen Weg Denunziation stehenbleibt,sondern Notwendigkeit auch durchs eher undurchdringliche Dickicht der und Formen eines bewussteren Zusammenlebens Unvernunft. Diese Hoffnung wenigstens andeutet - auch wenn das Ende, das alle Gegen- demonstriert !Zusammen! eindrucksvoll. An sätzlichkeiten einende Fussballspielen im Schnee, Unvernunft wird erst einmal eine Menge aufgeboten, die Gegenkultur etwas schlicht harmonisierend in versammelt in einer linken Stockholmer WG des einem neuen «Volksheim» aufgehen lässt. Jahres 1975. Von humorlosen Fundis, die Pippi Langstrumpf verbieten wollen - ihres Interesses an Doch es ist ein Hauch von Astrid Lindgren' schem materiellen Dingen wegen -, zum noch viel Anarchismus, der immer wieder um das Haus im humorloseren kommunistischen Politmissionar, der Garten mit seinen zottelig-farbenfrohen Bewohnern mitunter auch Sex in Kauf nimmt, um sich hinterher samt klapprig-farbenfrohem VW-Bus - der ebenfalls den Wonnen der Diskussion hingeben zu können. dem Imperativ von «Tillsammans» zu gehorchen Vom herzensguten, aber bis zur eigenen hat - zu wehen scheint. Dieideologischen Demütigung konfliktscheuen Softie zu seiner die Diskussionen werden in versöhnlichem Ton geführt Vorzüge einer offenen Zweierbeziehung einzig in und jedenfalls augenzwinkernd gezeigt. So bei Erik ihrem eigenen Interesse hinaustrompetenden (Olle Sarri), dem armen Kerl, der als einziger Partnerin: Lukas Moodysson hat keinen der Typen proletarisches Bewusstsein und Klassenkampf und keines der Klischees ausgelassen, die man - hochhält, notfalls allein vor dem Königsschloss, der eher zu Recht als zu Unrecht vermutlich - mit den statt als Bibliothekar als Schweisser arbeiten zu 68ern und vor allem ihren sich langsam grün müssen meint, für seine im Arbeitskampf färbenden Nachfolgern in Verbindung bringt. erworbenen Blessuren jedoch mehr Spott als Mitgefühl erntet. Zumal Ebenso lässt er keinen von Lasse (Ola Norell), guten - und auch nicht der eben von seiner den einen oder Partnerin Anna anderen nicht so guten (Jessica Liedberg) - Scherz aus, der sich verlassen worden ist - mit einem solchen der Mutter ihres Arsenal treiben lässt. gemeinsamen Sohns Wollte der Film nur Tet (getauft nach der darauf hinaus, auf die Offensive im Verulkung von auf Vietnamkrieg), die jetzt Borniertheit und ihren lesbischen alternative Spießigkeit Neigungen leben will, heruntergekommenen sich obendrein einer Idealen vom anderen Pilzinfektion wegen und richtigen Leben, gezwungen sieht, dann wäre er eine allzu «unten ohne» aufzutreten - und nun seinerseits aufs billige Komödie. Bald aber stellt sich heraus, dass heftigste vom hausmütterlich gestimmten Klas Moodysson etwas ganz anderes im Sinn hat, eine (Shanty Roney) umworben wird... Art Versuchsanordnung nämlich, ein Experiment in sozialer Chemie. Er konfrontiert die im eigenen Saft Zentrale Figur ist freilich der harmoniesüchtige schmorende Zusammen-WG mit einem gänzlich Göran (), dessen Weltbild in der fremden Element: einer vor ihrem Ehemann geflohenen Mutter mit ihren zwei Kindern. Von da an über Politik und freien Sex, emanzipierte Kinder beobachtet der Film, was passiert, wenn kümmern sich um Rotweinreste und Zigaretten und !zusammen! kommt, was, sollte man wenigstens im Garten wächst der selbstgepflanzte Hanf. meinen, ganz und gar nicht !zusammen! gehört. Wir schreiben das Jahr 1975 und befinden uns in Das angesichts der bis dahin demonstrierten einer Epoche, wo man noch nach anderen, freieren Boshaftigkeit beinahe Erstaunliche ist, dass der Lebensformen suchte. Elisabeth ist schockiert und Blick des Beobachters nicht kalt ist, sondern ganz fasziniert zugleich von dem bunten Treiben der im Gegenteil: die Wärmeentwicklung in der Reaktion Langhaarigen. Sie kann sich der Offenheit und der verschiedenen Elemente ist so enorm, dass der Zärtlichkeit trotz anfänglicher Widerstände kaum Film zuletzt auf eine veritable Utopie sozialer entziehen und lässt sich gar von einer neuen Gemeinschaft hinausläuft, wider jedes Erwarten und Freundin umwerben. Sie beginnt eine Reihe von wider jedes Klischee. Im nachhinein wird klar, wie Erfahrungen zu machen, die sie nicht einmal als raffiniert Moodysson in seiner Sympathielenkung Möglichkeiten erahnt hatte. Ihre Kinder dagegen verfährt. Geschickt sind balanciert er zunächst resistenter…zunächst. auf dem Grat zwischen zu Lukas Moodysson freundlichem Spott schafft mit flexiblen und schlichter Kamerafahrten und Denunziation seiner schnellen Schwenks, Figuren, um dann auf die die Dynamik dem Rücken der so dieses sympathisch etablierten mitunter chaotischen Haushalts nervtötenden gelungen einfangen, Fehlbarkeit aller einen bemerkenswert Beteiligten ihre vielschichtigen und Lernfähigkeit und aufrichtigen Film über grundsätzliche das Aufbegehren der Gutartigkeit zu « 68-Generation » im demonstrieren (die schwedischen Umfeld. Unbelehrbaren freilich Gerade weil er nicht haben die WG da schon mal mehr, mal weniger idyllisiert und die schwer zu lösenden Konflikte freiwillig verlassen). Verblüfft stellt man fest, dass zwischen Eifersucht und Gemeinschaft nicht sich zuletzt nicht nur die erstaunlichsten ausgespart werden, schafft er ein authentisches Bild Veränderungen in den zwischenmenschlichen von Menschen auf der Suche nach einem möglichen Verhältnissen, gar in den sexuellen Orientierungen, Zusammenleben. Ernste Momente gesellen sich zu eingestellt, sondern auch die Typen und Klischees in durchaus komischen, vor allem immer dann, wenn Menschen aufgelöst haben. !Zusammen! ist ein vom es zu Kontakten mit « Normalbürgern » kommt, wie Glauben ans Gute im Menschen durchdrungener durch Fenster spähende Nachbarn oder reumütige, Film - und dass er daraus weder eine These noch verlassene Ehemänner. Wo Moodysson Sympathien einen Hehl macht, entwaffnet einen ganz und gar. liegen wird bei aller Nuancierung seines genauen Blicks deutlich. Die Lebensfreude der Experimen- tierenden, aber auch ihre Kraft der wirklichen Ekkehard Knörer Konfrontation mit Konflikten wirkt ansteckend. Seine wunderbare Schlusszene inszeniert er als Vision eines möglichen gemeinsamen Lebens…trotz allem.

04/2001 biograph, düsseldorf nannte Moodyssons ersten Film « Fucking Amal » (1998) das « erste Meisterwerk Lukas Moodysson : Zusammen, Schweden 2000 eines jungen Meisters ». Angesichts « Zusammen » kommt er nicht in Verlegenheit, sein Urteil revidieren Elisabeth hat die Nase voll von ihrem dümpelnden, zu müssen. sich in machohafter Behaglichkeit dahinschiebenden und um sich schlagenden Mann. Sie packt die Dieter Wieczorek Sachen und verlässt ihre kleinbürgerliche Normalehe mit ihren beiden Kindern. Vorübergehend sucht sie bei ihrem Bruder Göran Unterschlupf. Bei aller aufrichtigen Bereitschaft zur Stuttgarter Zeitung Veränderung ihres Lebensstils ist sie aber kaum auf den radikalen Szenenwechsel vorbereitet, der sich ZUSAMMEN vor ihren Augen beim Eintritt in den neuen Lebensraum auftut. Da sucht eine Unbekleidete Wohnen und leben ohne übertriebene Eile nach ihrem Schlüpfer, Rotweinflaschen zeugen von einem ununterbrochen Die siebziger Jahre sind in aller Munde, aber ihre fröhlichen Gelage, verschiedene Paare liegen sich Begrifflichkeit ist komplett aus der Mode. Deshalb mit wechselnden Partnern in den Armen, diskutieren ein kurzer Hinweis an die Nachgeborenen: Das Kürzel WG steht für Wohngemeinschaft, die aber ist filmische Blick zeigt sich sowieso mehr von nicht unbedingt gleichzusetzen mit einer Kommune. Wirkungen als von Ursachen fasziniert, konzentriert Unter der verstehen wir eine politische Lebens- und sich folglich auf die Kinder: verstörte Wesen werden vor allem Gesinnungsgemeinschaft. So viel einem da präsentiert, das Kommunekind spielt am Unterscheidung muss sein, zumal wenn man sich liebsten "Folter". Lukas Moodyssons Film "Zusammen" genauer betrachten will. "Zusammen" ist ein galliger Abgesang auf men- schliches Zusammenleben, spart aber auch den Dort eben dreht sich alles um eine Kommune. Es ist Alltagshorror nicht aus, der Einsamkeit heißt. Ganz das Jahr 1975, als der gesellschaftliche Wider- am Schluss ringt sich der Film dann doch noch eine spruch zwischen Kapital und Arbeit hinter den so Utopie ab: Während eines gemeinsamen Fußball- genannten Nebenwidersprüchen verschleiert zu spiels scheinen plötzlich alle Gegensätze, werden droht. Über den Äther wird die Nachricht von Schranken und Konflikte vergessen. Die Hoffnung Francos Tod verbreitet, und in einem Haus irgendwo stirbt tatsächlich zuletzt. in bricht frenetischer Jubel aus. Diejenigen, die hier zusammen leben und jetzt Thomas Basgier Freudentänze aufführen, sind eine bunt gewürfelte Aussteigertruppe: drei Frauen, fünf Männer, zwei Kinder. filmtabs Francos Ableben zelebrieren sie als Kollektiverlebnis linker Denkungsart, es wird für lange das letzte Der Regisseur des sympathischen Überraschungs- bleiben. Denn in besagte Nebenwidersprüche bohrt aus Schweden "Fucking Amal" macht uns eine sich der Film hinein wie in eine Wunde: Göran und neue Freude. Mit viel Spaß, etwas Wehmut und der Lena praktizieren eine offene Beziehung, vielmehr Musik von ABBA im Hintergrund lebt eine sie praktiziert, er theoretisiert, heuchelt Freude über hoffnungsvolle Zeit wieder auf, in der "Big Brother" ihren ersten Orgasmus mit einem anderen Mann noch "Kommune" hieß. und muss sich gleichzeitig vor Kummer übergeben. Erik ist Marxist, den Beischlaf sieht er nur als November 75: Der spanische Diktator Franco ist tot. Vorspiel für eine postkoitale Diskussion über die Die Linke feiert weltweit, auch in der Kommune am Situation der Arbeiterklasse. Anna ist lesbisch, Rande von Kopenhagen ist die Stimmung gut. Bis allerdings nicht Elisabeth, die aus Neigung, Schwester des sondern aus gutmütigen WG- politischer Bewohners Goran, Überzeugung. mit ihren Kindern Lasse war mit ihr auftaucht. verheiratet, und Elisabeths Mann während sie in der hat wieder WG-Küche über zugeschlagen und den Abwaschplan die Restfamilie streiten, prangt ihr sucht Schamhaar so Unterschlupf. Platz lange vor seinen ist gerade noch, Augen, bis ihm die allerdings passen Argumente die Neuzugänge so ausgehen. Signe gar nicht in das und Sigvard sind linke die Ökosektierer antibürgerliche der Gruppe, als ein Milieu. Fernsehen Fernseher einzieht, ziehen sie aus und weiter in eine und Fleisch sind völlig out. Pippi Langstrumpf wird andere Kommune mit dem bezeichnenden Namen als Kapitalistin und Materialistin verachtet. Mutter Erde. Stattdessen spielen die lieben Kleinen "Folter unter Pinochet". Dass irgendwie alles andersrum ist in All dies schildert Moodysson mit der notwendigen diesem Haus, führt nicht nur zu frustrierten Bürger- ironischen Distanz, muss sich aber vorhalten kindern. Auch innerhalb der Aussteiger spalten sich lassen, mehr an der Bestätigung von Klischees über Fraktionen. Die Streitpunkte reichen vom Abwasch die Siebziger interessiert zu sein als an deren bis zur Politik, die Schlagworte "Faschisten" oder Widerlegung. Trotzdem: sein Film kann als "Kommunisten" fliegen durch den Gemeinschafts- gelungener Vertreter der Dogma-Bewegung gelten raum. Abba singt "SOS". Derweil spannen die und erschließt uns noch eine weitere Dimension: Nachbarn der Kommune mit dem Feldstecher, Dem Kommunardendasein werden nämlich andere häkeln Deckchen und onanieren. Eine junge, Lebensformen kontrastierend gegenübergestellt. Vor verklemmte Intellektuelle wird mit offenem Sex allem die entweder von Gewalt dominierte oder im konfrontiert, findet dann aber zu einer süßen Spießertum erstarrte bürgerliche Kleinfamilie. So Romanze. Wie schon in "Fucking Amal" ist die viel Armseligkeit war selten, und doch vermeidet Perspektive der Kinder vorherrschend: Wir Moodysson jeglichen wertenden Moralismus. Der amüsieren uns hauptsächlich über sehr komische Erwachsene. Die möglichen und unmöglichen plötzlich der Ernst den man einem entgegenbringt, Paarungen überraschen auch heute noch. der sich auf der Straße mal mit einem Polizisten geprügelt hat. Es macht nicht nur Spaß, die Fronten einer Gesellschaft gleichzeitig fein skizziert und trefflich Lukas Moodyssons ZUSAMMEN! fragt auch nach karikiert zu sehen. Wie bei Lars von Triers "Idioten" dieser Vereinbarkeit des Widersprüchlichen. Und wurde viel mit der Handkamera gedreht, was die oft weil er aus Schweden kommt, wirkt der Film, fern chaotische Lebendigkeit der WG genau wiedergibt. deutscher Erregungen, zunächst einmal angenehm Mit einem großen Herzen für seine Menschen erfüllt gelassen. "Franco ist tot, Franco ist tot" - man singt Moodysson das Versprechen des Titels. Die und lacht, weil den alten Diktator das Ende ereilt Gegensätze gleichen sich an, letztendlich rauft sich hat, prostet einander zu, und nach nur wenigen Se- eine Gemeinschaft zusammen. Zwar nicht nach kunden sind Zeit und Ort der Handlung geklärt: Man einem alternativen Plan, dafür umso beglückender befindet sich im November 1975 im schwedischen nach den Wechselfällen des Lebens. Ganz Stockholm, im Kollektiv "Zusammen". Die gute wunderbar fängt Lukas Moodysson die Zeit- Laune wirkt ansteckend - aber darf man denn das, stimmung, die Reaktionen der Bürger, die den Tod eines Menschen feiern? Wäre es kein Film, ideologischen Spannungen innerhalb der Linken und fände sich bestimmt schnell jemand aus der die zaghaften Annäherungen zwischen den Fronten Fraktion der moralisch Gerechten, politisch ein. Die Kommunen-Idee nach 68 machte nicht Korrekten, der genau diese mangelnde unbedingt glücklich, dieser Film schon. Gewaltfreiheit des Denkens zum Thema harscher Kritik macht. Moodysson zeigt öfter solche Günter H. Jekubzik Momente, in denen man sich bei einem Gefühl erwischt, das vielleicht nicht ganz zulässig ist, und nur wer glaubt, dass Gefühle immer recht haben, wird darüber einfach hinweggehen. Im Off läuft Artechock-Filmmagazin SOS: "There were those happy days…" - auch das ist natürlich einer jener sarkastischen Sackhüpfen in Stockholm Kommentare, an denen dieser Film reich ist. Man erlebt die alltäglichen Folgen und Ausläufer der Revolte: Nach-68er-Verhältnisse, in denen darüber "Tauschen wir, ich will Pinochet sein" - diskutiert wird, ob Spülen "bourgois" ist, oder Pippi Lukas Moodysson besucht die 68er Langstrumpf eine Kapitalistin. Gelegentlich latscht einer ohne Hose durch die Wohnung, ansonsten ist Anfang der 70er Jahre brach 1968 auch an den die Welt nicht weniger wohlgeordnet, als jene deutschen Schulen aus. Nein, gemeint sind nicht andere, gegen die man seit den 60er Jahren in den Bildungsreform, die Rahmenrichtlinien des Ludwig Gesellschaften des Westens rebellierte. von Friedeburg und die Einführung von Mengenlehre und "Sexualkunde", sondern "das kleine rote "Beobachte diese gesellschaft, untersuche, wie sie schülerbuch", das damals beflissene Eltern ihren funktioniert, und fange dann an, sie zu Kinder geschenkt haben. beeinflussen." "Alle erwachsenen sind papiertiger." In seinem zweiten Spielfilm nach FUCKING AMAL befasst sich der schwedische Regisseur mit den "Alle erwachsenen sind papiertiger" lernte man alltäglichen Folgen und Ausläufern der Revolte von schon auf den ersten Seiten; "Wie wird man high?" 1968. Eine fast ein wenig zu repräsentative Gruppe hieß ein Kapitel, oder "Du und die gesellschaft" - die wohnt in dieser Kommune am Stadtrand der allerdings süstem geschrieben wird, damit die schwedischen Hauptstadt: das Paar Göran und armen Kleinen nicht durch das y unterdrückt Lena, die eine "offene Beziehung" führen, Anna und werden. Ja, es muss alles Lasse, die zwar getrennt schon wahnsinnig albern sind, aber schon um des und überflüssig gewesen gemeinsamen Kindes Tet sein, damals. Ein (benannt nach der Tet- "wundervolles Sack- Offensive der hüpfen" (Adriano Sofri), Vietnamesen gegen die mehr nicht. Das ist ja USA) weiter unter einem gerade von heute aus Dach leben. Während gesehen nichts wirklich Lasse zu Anna zurückwill, Neues. Zwar mussten wir hat sie kürzlich ihre in letzter Zeit erfahren, dass 68 und die Jahre lesbische Sexualität "entdeckt", und festgestellt, danach für den sittlichen Zustand einiger irgendwie dass sie "keine Männer mehr braucht." Dann gibt es auch ein bisschen gefährlich gewesen sind. Aber noch ein weiteres, bereits ökologisch angehauchtes eigentlich gilt: "Alle 68er sind Papiertiger." Paar, einen Akademiker, der Mitglied einer marxistisch-leninistischen Splittergruppe ist, und als Wie geht das eigentlich zusammen? Die Wert- Stahlarbeiter in einer Fabrik jobbt, um "die Arbeiter schätzung für "68" als kulturelle Revolte, als zweiter zur Revolution anzuleiten." Schließlich Klas, als Gründungsakt nicht nur der westdeutschen Gesell- bekennender Homosexueller auch hier in einer schaft, und der Spott über deren politisches, Outsiderstellung, zudem verliebt in den hetero- angeblich auch intellektuelles Scheitern. Und dann sexuellen Lasse. In dieses komplexe soziale wie ein Albtraum. Zu den schönsten Passagen Geflecht kommt zusätzliche Bewegung, als eines gehören die Episoden, in denen der 10jährige Stefan Tages Görans Schwester Elisabeth mit ihren kleinen seinen Vater sucht, oder sich mit dem ganz anders Kindern Eva und Stefan in das Kollektiv einzieht. Die erzogenen Tet anfreundet, und -, "Tauschen wir, ich bisher angepasste Hausfrau hat ihren Mann will Pinochet sein" - Folter spielt; ebenso jene, in verlassen, und entdeckt nun eine völlig neue Welt... denen die 13jährige Eva zunächst unter den Zuständen in ihrem neuen Zuhause bitter leidet, - "Der lehrer ist der einzige, der so sitzt, dass er alle weil es hier ist "wie in 'Die Kinder von Bullerbü': die gesichter sehen kann." Leute denken von allem das Gegenteil." Später verliebt sie sich in den Sohn der spießigen Moodysson erzählt aus dem Blickwinkel dieser Nachbarsfamilie. Die gelegentliche Sicht auf dessen Neuankömmlinge. Vor allem staunend, mit einer Eltern bildet den Kontrast zum "Kollektiv" und Mischung aus Faszination und Unverständnis erlebt erinnert nachdrücklich daran, wogegen die Linke man ein Lebensgefühl, das heute zunächst fremd auch in den 70-ern noch rebellieren musste. und vergangen wirkt, zugleich eigene nostalgische Erinnerungen wachruft, und sich im Verlauf des "China ist kommunistisch, indien noch nicht." Films als seltsam vertraut entpuppt. Zunächst streift der Blick über die Oberfläche: Man sieht Poster, Bei allen klugen Beobachtungen ist ZUSAMMEN! Konsumgegenstände, erinnert sich, dass es mal aber weniger eine strenge Analyse mit dem eine Zeit ohne Computer und CD-Player gab, in der Anspruch, letztgültige Wahrheiten zu vermitteln, als Kinder nicht mit Kriegsspielzeug spielen sollten, und eine sanft-raffinierte Komödie. Am Ende lässt sich darüber diskutiert wurde, ob Fernsehen nicht der Film als sehr zeitgemässes Plädoyer für bürgerliche Ideologie sei. Längst vergessene Musik individuelle Selbstfindung und gegen übertriebene ist zu hören, und auch in deren Auswahl zeigt sich Angepasstheit lesen. Nie wirkt diese Geschichte das geschmackliche Gespür eines Regisseurs, der einer sehr menschlichen, unaufdringlichen über die Vorliebe für bestimmte Schallplatten feinere Annährung dabei aufgesetzt, nie gibt sie vor, dass Haarrisse in den Beziehungen der Menschen, die plötzlich alle Probleme gelöst seien. Und bei aller Individualität im scheinbar so geschlossen Kollektiv Ironie erinnert man sich doch wieder, dass 68 sichtbar macht. Denn mit dem Blick eines Ethno- vielleicht ein paar Dimensionen mehr hatte, als es graphen des Alltags führt eine zurückhaltende, vielen heute recht ist. Das stand freilich auch schon mitunter fast dokumentarische Kamera den im "kleinen roten schülerbuch". Zuschauer Schritt für Schritt hinter die Oberfläche des Scheins, macht Strukturen und Rituale als Rüdiger Suchsland solche sichtbar, entlarvt Lebenslügen, und zeigt so, dass die Wirklichkeit des Zusammenlebens der Kommune längst nicht immer deren sozial- rebellischem Selbstverständnis einer Verwirklichung The Guardian, Friday July 13, 2001 des "anderen Lebens" entspricht. Gewiß wärmt Moodysson manches altbackene 68-er-Klischee ein Together weiteres Mal auf, übertreibt, bringt lieber einen Gag zuviel, als auf einen guten Witz zu verzichten. Doch Peter Bradshaw delights in the story of a bei allen komödiantischen Elementen, trotz Swedish commune whose members worry about mancher - und filmisch immer zu rechtfertigender the revolution - and the washing-up Übertreibungen - werden die Figuren und ihre Anliegen hier niemals denunziert. Moodysson Lukas Moodysson's first feature, Fucking Amal or überprüft eine Weltanschauung, konfrontiert das Show Me Love, won lots of hearts with its comic yet Ideal mit der Wirklichkeit, aber ohne mit einem von swooningly fervent study of a smalltown girl-on-girl beiden allzu scharf ins Gericht zu gehen. Im Zweifel love affair. His new feature is a brilliant expansion of dominieren Toleranz, Nachsicht und das Gefühl für film-making scope, despite being conceived on the die Würde der einzelnen Charaktere. same domestic, suburban lines. It is an almost perfect light comedy: funny, original, touchingly "Kinder und erwachsene sind aber keine natürlichen tender, with superbly managed modulations of tone feinde." between laughs and tears. Wirklich Partei ergreift der Together is about a commune Regisseur nur für die Kinder. in in 1975, occupied Wie schon in FUCKING AMAL by a bunch of hippies who give erweist sich Moodysson auch their children names like Tet, in ZUSAMMEN! als ein after the Tet Offensive. They Filmautor mit besonderem are wearing those special Gespür für die Führung junger 1970s jumpers, and carrying Akteure und für das Darstellen the woollen shoulder bags that, jugendlicher Innenansichten. as Martin Amis once wrote, Sie allein nimmt er ganz ernst, appear to have been woven out und ihnen gegenüber of snot. Their merry utopia is called Tillsammans or erscheinen die sonderbaren Spiele der Erwachsenen Together - that is how they solemnly answer the - ähnlich wie in Ang Lees ICESTORM - manchmal phone - and it has its very own horrific VW camper van with an appalling mural-type decoration. When an orgasm on condition that they discuss Marxist- two of its inhabitants defect to the rival "Mother Leninist theory afterwards. It is a seething pot which Earth" commune, a similar VW van arrives to pick comes to the boil when Lena unsuccessfully them up with its own mother earth logo and hippie attempts to seduce a 14-year-old boy from a imagery. "normal" household next door, a tricky scene which Moodysson brings off very adroitly. Throughout, Tensions escalate when the commune's bearded Moodysson conveys the fact that the children are and saintly leader Goran, played by Gustaf not corrupted - but, natural conservatives that they Hammarsten, persuades the overcrowded are, they furiously resent the lack of proper TV, toys, community to accept his sister Elisabeth (Lisa meat etc. Lindgren), a battered wife with a bruised face, a split lip and two children. In counterpoint to this uproarious drama and comedy, Moodysson brings out the desperate Apart from the use of Abba's SOS on the sound- loneliness of Rolf, the abusive but penitent husband track, permissible given the setting, there are no left behind - a terrific performance from Michael stock cliches to denote the period. It's not about the Nyqvist. He is a plumber, who is continually being wacky music or clothes, but about the more called out on spurious jobs by Birger, played by depressing real life of the 1970s: the instantly Sten Ljunggren, just to have someone to have a familiar atmosphere of wearied political idealism - chat with - another sad case of a man whose wife from which Moodysson conjures gentle and has left him and whose life is in a mess. compassionate human comedy. What prevents Moodysson's commune from being A keynote scene takes place in the kitchen where simply a sitcom (and incidentally makes it more the Together commune bicker ferociously about interesting than the icily facetious caricature in Lars whose turn it is to do the washing up, and whether Von Trier's The Idiots) is the warmth and sympathy or not washing up is bourgeois anyway. One with which everyone is conceived. He makes complains about the behaviour of Together's lesbian communal living look absurd, conceited, more than member, Anna (Jessica Liedberg), and we pull back a little squalid, and riven with what its grown-up to see that Anna is naked children would decades later call political from the waist down. "I have correctness. a fungal infection," she complains righteously, But its "togetherness", however chaotic, finally looks showing what look like very like an answer to loneliness, and an alternative of 1970s Alex Comfort pubes: sorts to the un- acknowledged unhappiness of much not waxed or trimmed but luxuriously foliant. Anna's conventional family life. At its best it was a form of ex-partner Lasse (Ola Norell) belligerently insists on extended family in itself, and Moodysson is the right to show his genitals and pulls down his generous enough - and sentimental enough - to see trousers and pants, as Goran nervously ushers in it at its best. Were people really like that? Did they Elisabeth and her children to introduce them to their really worry about revolution and the washing up? new housemates, just in time to see Lasse's Did they really behave like that? Perhaps they did. unlovely flaccid penis.

It is a very funny scene, and one which cleverly introduces a key issue of the time for the forces of The Guardian, Sunday July 15, 2001 reaction: does hippyism with its yearning for a child- like state of innocence, actually corrupt real children Caring and sharing with drugs and sexual incontinence? (The prosecution of Oz magazine, for example, The members of a Swedish commune ask the strategically focused on the Kids' Issue.) The big questions - such as 'is washing-up children in Together are a great joy; little Tet plays bourgeois?' - in this good-natured comedy make-believe games of "Pinochet" with Elisabeth's son Stefan: it means taking turns to torture each I can remember the 1960s with some clarity, which, other with pretend electrodes while shouting: "Do according to the conventional wisdom of social you love Pinochet?" - "No! No!" But Stefan brings historians, means that I wasn't there, and indeed in into the house forbidden commercial fripperies like the sense of tuning in, turning on and dropping out, I Lego. Tet says sadly that his father offered to whittle wasn't. There was a kind of madness in the air 40 him two blocks of Lego from wood - an years ago, but it was to be found as much in the unimaginable cruelty, worthy of a Viz comic Liberal Pentagon or the Quai d'Orsay as in the squats and Parent. communes, and, like any period that rejected compromise and embraced extremes, the era burnt Moodysson keeps his story moving with the itself out, leaving a mixed legacy. perpetual motion of churning sexual anxiety: Anna's adoration of Elisabeth, the anguish of Klas, played The phenomenon known as the Sixties actually by Shanti Roney, and his gay obsession with Lasse, began around 1963 (the year of the Kennedy Goran's agonised "open" relationship with Lena assassination and the year that, according to Philip (Anja Lundqvist) - who fancies the humourless Larkin, 'sexual intercourse began') and ended in the radical Erik (Olle Sarri), who in turn only gives her mid-1970s in the wake of Watergate and the fall of particularly amusing scene, he attempts to win over Saigon. a bemused soldier standing guard at night at the gate of the Royal Palace. He's last seen going off to In his second feature film, Together, the talented join the Baader-Meinhof Gang. Swedish writer-director Lukas Moodysson, who was born in 1969, takes a benign, unsentimental, Some rather coarse amusement is had at the unnostalgic view of the period and chooses to begin expense of the commune's prudish, voyeuristic his movie on a very specific day in November 1975. neighbours, but Moodysson is very fair in his treatment of the rejected plumber, left in his The morning radio news bulletin announces the anonymous block of flats. As in his previous film, death of General Franco and general rejoicing Show Me Love (aka Fucking Åm l ), he's very good breaks out in a commune in suburban Stockholm. with children and sees the absurdity of the adult The scruffy denizens cheer and dance, the small world from their point of view. Elisabeth's son children included, as if a great burden had been gradually becomes friends with Anna and Lasse's lifted from them, and as if they had played some boy, Tet (born in 1967 and named for the Tet part in bringing it about. Life then continues Offensive), and through their friendship television normally as, midst the psychedelic squalor of their and meat are finally admitted to the commune. house, these fugitives from middle-class Meanwhile, Elisabeth's teenage daughter befriends conventions debate such crucial questions as the isolated son of the prudish neighbours, the first whether washing-up is a bourgeois activity. bond between them being that the spectacles they wear have identical corrections. Into this world of anxious non-conformists comes a lower-middle-class housewife, Elisabeth, with her Together is essentially about escaping from 13-year-old daughter and seven-year-old son. She loneliness in a country not celebrated for its has been brought by her brother, the kindly spontaneous neighbourly spirit. It's not a schematic communard Göran, to escape her husband, a picture, but at the end Moodysson comes up with a drunken, abusive plumber. Elisabeth's marriage is sweet-natured metaphor for people getting along on the point of breaking up, but then so is the happily together - a game of soccer in the snow with commune, and the movie is about the mutually both sexes and several generations joining in and beneficial effect for both the petit-bourgeois nobody caring about which side scores. The warm, newcomers and the ideological drop-outs. big-hearted Together could scarcely be further removed from the other remarkable Swedish picture While constantly amusing, the picture is only mildly of the past year, the chilly Faithless, which Liv satirical and never resorts to caricature. Anna, the Ullmann directed from a screenplay by the 82-year- lesbian feminist, who struts around naked from the old Bergman. So it is interesting to note that waist down to allow fresh air to get to her fungal Bergman generously called Moodysson's Fucking infection, and her ex-husband, the closet gay Lasse, Åmål 'a young master's first masterpiece'. are comic but likeable. Less so is Göran's selfish girlfriend. She uses their open Accompanying Together is a funny, stylish British relationship to have an affair short, Je t'aime John Wayne, directed by Toby with Erik, the banker's son, and MacDonald and written by Luke Ponte, about a eventually provokes Göran into young Londoner obsessed by Godard's Breathless the film's single, but forgivable, and identifying himself with Jean-Paul Belmondo. act of real cruelty. Shot in black-and-white, it moves at a hectic pace and uses Charlie Parker and Ornette Coleman on The earnest Erik has given up an academic career the soundtrack. to join the 'common people', working as a welder despite the burns he inflicts on himself through his Philip French inability to master his craft. Erik is the most determinedly political of the group and in a