Newsletter 18/08 DIGITAL EDITION Nr
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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 18/08 DIGITAL EDITION Nr. 238 - Oktober 2008 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 3 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 18/08 (Nr. 238) Oktober 2008 editorial Hallo Laserdisc- und DVD- Rückschau auf das Fantasy Film- Fans, fest nochmals zu verschieben. liebe Filmfreunde! Aber wie sagt ein altes Sprichwort Der Eintrag ins Guinness Buch der so schön: aufgeschoben ist nicht Rekorde ist nicht mehr weit ent- aufgehoben. Den Rückblick auf fernt. Oder wann haben Sie zuletzt das 70mm-Filmfestival in Karlsru- einen Newsletter gesehen, der he indes haben wir dieses Mal un- mehr als 80 Seiten aufweist? Da- serer Kolumnistin überlassen. mit ganz herzlich willkommen zu Wenn Sie also wie wir Fan des einer unserer umfangreichsten Aus- breiten Filmformates sind, dann gaben des Newsletters. Um das sind Sie bei ab Seite 3 bei Anna Ganze dann noch einigermaßen gut aufgehoben. Die Einführungs- handhabbar zu halten, haben wir texte (Neudeutsch: Intros) zu den auf Coverabbildungen komplett Todd-AO-Filmen gibt’s dann noch verzichtet und auch sonst auf bunte als Zugabe in einer der kommen- Bilder weitestgehend verzichtet. den Newsletter-Ausgaben. Auch in Entstanden ist dadurch ein sehr diesem Jahr sind sie wieder der SKULL enthält einen der neuen nüchtern wirkender Newsletter, Feder unseres fleißigen Film- THX-Trailer (“Amazing Life”). Da der dennoch Ihre Aufmerksamkeit Bloggers entsprungen. Seinen heisst es dann: alles festschrauben, verdient. Denn in allen Bereichen Kurzreport über die Presse- damit Ihnen nicht Ihr Heimkino um (BRD, USA und Japan) warten Screenings der vergangenen drei die Ohren fliegt! Sehr empfehlens- Neuerscheinungen geradezu dar- Wochen finden Sie ab Seite 5. wert als kurzes Intro für den näch- auf, entdeckt zu werden. sten Heimkinoabend. Ihre Gäste Und zu guter Letzt noch eine klei- werden es Ihnen danken. Garan- Die ausufernden “New Release”- ne Information für alle THX-Jun- tiert. Listen im vorliegenden Newsletter kies: die amerikanische DVD von haben uns auch dieses Mal wieder INDIANA JONES AND THE Ihr Laser Hotline Team dazu bewogen, die angekündigte KINGDOM OF THE CRYSTAL Angelina Jolie in WANTED - ab 02. Dezember auf US-DVD und US-Blu-ray Disc LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 18/08 (Nr. 238) Oktober 2008 Deutsche Wiedervereinigung? 70mm Todd-AO Filmfestival in der Schauburg! Meine Damen und Herren, wir unterbrechen unser Pro- müssen beide einen deutschen Akzent nachahmen. Ich gramm für eine Meldung von größter Wichtigkeit: den finde, “Sär iis no häll. Dontschu anderständ? Bikos sär Rückblick auf das vierte 70mm Todd-AO-Festival in der iis no Gott. Sär newah fos.” aus Caines Mund macht Karlsruher Schauburg. das ganze Debakel des 30-jährigen Krieges und des Fil- mes nicht authentischer. Im Gegenteil, es treibt einen Ich selbst kam gerade frisch vom diesjährigen Zürich aus dem Kino. Bei “Der Kongress amüsiert sich” Film Festival, mein armes Hirn gemartert von einem un- musste ich krankheitsbedingt passen, doch aus erträglichen Film nach dem anderen. Zeit wurde es für verlässlichen Quellen habe ich folgendes Zitat beizutra- das Schauburg Festival. Wie eine Verdurstende in der gen: “Der Kongress hat sich vielleicht amüsiert, die Zu- Wüste habe ich am Abend des 2. Oktober meine letzten schauer nicht.” Kräfte gesammelt und bin in den Zug nach Karlsruhe Die Schauburg zeigt sich von ihrer schönsten Seite... gestiegen. Am Morgen danach konnten meine verdorren- den Filmneuronen sich dann endlich an einem ganz spe- ziellen Programm laben. Los ging es mit dem DDR-Film “Hauptmann Florian von der Mühle”. Voll von sozialistischem Gedankengut und dennoch überraschend unterhaltsam. Manfred Krug (da- mals noch pre-“Tatort”) hat mich schwer beeindruckt. Ein echter Kerl und so gutaussehend! Nur die Müllers- mütze und die doch sehr offensichtliche Schicht von 3cm Make-up haben das Gesamtbild manchmal gestört. 70mm zeigt eben wirklich alles. Weiter ging es am Frei- tag mit dem lange verschollenen “Song of Norway” – ein skurriler, mehr oder weniger biographischer Film über Foto (c) Thomas Hauerslev den Werdegang des norwegischen Komponisten Edvard Die Highlights des Samstages (und auch des gesamten Grieg. Dieser Streifen war… amüsant. Insgesamt aber Wochenendes) waren die beiden letzten Filme im Pro- wert gesehen zu werden, weil man es jahrzehntelang gramm: “Pink Floyd – The Wall” und “Lawrence of nicht konnte, nicht wegen Toralv Maurstads schlecht Arabia”. Mich persönlich hat “The Wall” sehr beein- angeklebter blonder Perücke. 70mm zeigt eben wirklich druckt, die “We don’t need no education”-Sequenz trieb alles. mir sogar Tränen in die Augen. Anderen wiederum gefiel Zum Ausklang des Tages wurde uns 70mm-Freaks ein der Film nicht wirklich. Ich denke, er ist so wie ein Ge- besonderes Schmankerl serviert: “Star!”. Julie Andrews dicht. Entweder man findet einen Zugang dazu oder spielt darin Gertrude Lawrence. Obwohl viele vorher sag- nicht. Findet man diesen Zugang, so wird man erfüllt ten, der Film wäre ziemlich schlecht, war ich nicht so und überflutet von wahnwitzigen Emotionen, Ausbrüchen enttäuscht, wie ich befürchtet hatte. In der Kategorie und depressiven Schüben, die sich mit der Musik paa- der schlechten Musicals thront, meiner Meinung nach, ren und bekriegen, sich auf den musikalischen Wogen immer noch unangefochten “South Pacific”. “Star!” wurde tragen lassen und dann darin ertrinken, um sogleich in in einer restaurierten, extrem scharfen Kopie gezeigt, anderer, schrecklich anziehender Art und Weise wieder- was erheblich zum Vergnügen beitrug. Der Film ist zwar geboren zu werden. Verweigert sich einem der Zugang nicht unvergesslich gut, aber er ist es wert, ihn einmal zu “The Wall”, bleibt einem nichts anderes übrig, als in 70mm gesehen zu haben. Der nächste Tag begann dankbar für die Erfindung der Ohrstöpsel zu sein. mit “The Last Valley” – eine stark gefadete Kopie, aber Nach Bob Geldof war endlich die Zeit reif für die Gala- knackscharf. Omar Sharif als der deutsche Herr Vogel Vorstellung: zum neu restaurierten Kleid von “Lawrence und Michael Caine als Kapitän einer Soldatenhorde of Arabia” trugen auch wir unsere schönsten Kleider am LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 18/08 (Nr. 238) Oktober 2008 Leib und ein Glas Sekt in der Hand. Der Film war atem- zu vollem Einsatz kommt. Der Film sprüht nur so von beraubend. Das Einzige, was näher rankommt an echte Farben, anstatt, wie heute leider oft üblich, einem fest- Wüste, ist echte Wüste. Ich weiß das, denn ich habe gelegten Farbschema zu folgen. mal drei Monate in Ägypten gearbeitet. Leider blieben mir die letzten zwei Filme des Festivals, “Lawrence of Arabia” ist ein Juwel in der Krone des Me- “The Bible…in the Beginning” und “Exodus” (zu Ehren diums Film. Ein Film, den man sogar auf einem des kürzlich verstorbenen Paul Newman) verwehrt. Ich youtube-Bildschirm noch bewundern kann. Doch in hatte Fieber. Doch wie ich von meinem Vater hörte, war 70mm aufgeführt, fesselt er den Zuschauer ganz und “The Bible” in einer sehr scharfen, neuen Kopie, nun ja, gar: man wird hineingesogen in die Welt von “El- göttlich und “Exodus” hat meinem kleinen Bruder sehr Awrence”. Es gibt kein Entkommen, nur die Wüste, die gefallen. “The Bible” nicht gesehen zu haben, bedauere flimmernde Hitze und Peter O’Tooles blaue Augen. Es ich sehr, habe ich doch eine schöne Kindheitserinne- wird Ihnen nicht entgangen sein, hier schreibt eine Frau. rung daran. Wir besaßen den Film auf Laserdisc. Als wir Der Sonntag brachte die (fast schon üblichen) ihn das erste Mal ansahen, sah meine Mutter zu. Die verzückenden Überraschungen mit sich. Verschollene Szene, in der Gott Noah auf sich aufmerksam machen Trailer, ein “The Last Valley” Testfilm und das 70mm- will und Noah ein bisschen Zeit braucht, um zu verste- Kunstwerk von Ole Mads Sirks Vevle: “Tanakh, El- hen, wer mit ihm spricht, provozierte bei meiner Mutter Quran, Bibelen”. In diesem Kurzfilm werden die heiligen einen riesigen Lachanfall. Nur eine winzige Erinnerung Bücher der drei abrahamischen Weltreligionen durch- und dennoch hat sie mir den Film für immer ein Stück blättert, jede einzelne Seite wird drei Bilder lang ge- näher ans Herz gebracht. Ihn nicht in 70mm gesehen zu zeigt. Hinterher konnten die 70mm’ler mit dem Regis- haben, bedauere ich sehr. seur reden, doch der war leider nur physisch anwesend. Trotz so mancher verpasster Filme war das Karlsruher Es war gut, dass sein Kunstwerk für sich selber spre- Festival wieder ein voller Erfolg und ein Riesenspaß. chen kann, denn erstaunlicherweise hatte Sirks Vevle Man trifft Filmfreunde, man ist unter Freaks und alle ze- wenig darüber zu erzählen. lebrieren es. Jedes Jahr knüpft man neue aufregende Kontakte, hört amüsiert Wolfram Hannemanns Intros zu Kurz bevor sich der Vorhang öffnet... und schlägt sich beim Frühstücksbuffet den Bauch voll. Am Ende ächzen wir alle, so übervoll mit Film sind wir dann. Doch schon zwei Tage später zieht es einen wie- der ins Kino. Meist nur 35mm, aber dieses Methadon für 70mm-Junkies überbrückt die lange Wartezeit, bis im nächsten Oktober der rote Vorhang der Schauburg sich wieder langsam öffnet und auf der Leinwand das Logo erscheint: “Filmed in 70mm Todd-AO”. Anna Rudschies „Mr. Intro“ Wolfram Hannemann Foto (c) Thomas Hauerslev Der erste Langspielfilm des Tages wurde uns serviert von Monsieur François Carrin, einem 70mm-Liebhaber und Sammler aus Nord-Frankreich. Er hatte im Gepäck eine farblich brillante CineStage 35mm-Kopie von “Around the World in Eighty Days” – in 4-Kanal Franzö- sisch. Doch die Hardcore 70mm-Fans lassen sich von solchen Nichtigkeiten nicht verdrießen und so war das Kino auch zu diesem Anlass recht voll. Dieser Film hat mir besonders gefallen, weil hier endlich mal Technicolor Foto (c) Thomas Hauerslev LASER HOTLINE Seite 4 Newsletter 18/08 (Nr. 238) Oktober 2008 Wolfram Hannemanns Film-Blog Dienstag,, 23. September 2008 Film heute vollkommen überrascht.