Nr. 26 I Donnerstag, 25. Juni 2015 Einzelpreis: € 1,- I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt

Nr. 26 I Donnerstag, 25. Juni 2015 Sonderseiten zum Vorarlberger KirchenBlatt I www.kirchenblatt.at Priester- und Ordensjubilare

ChriStuS unD ABt MenAS, ikone, Ägypten, 6. JAhrhunDert. heute iM Louvre, pAriS.

Jesus und sein Freund. Christus und der besonders in Ägypten sehr beliebte heilige Abt Menas - diese Ikone Stärken. aus dem 6. Jahrhundert ist weltbekannt. Zwei Männer, ein Älterer und ein Jüngerer, stehen neben- einander. Christus, der Jüngere, legt seinen Arm um Abt Menas, seine rechte Hand ruht auf der Schulter des Äl- Und zum teren. Gott stärkt dem Menschen den Rücken. Im lin- ken Arm hält Christus das Evangeliar. Menas hat die Hand erhoben. Einerseits deutet er auf Christus hin, andererseits hebt er die Hand zum Segen. Segen werden Zum Segen geworden - das sind auch die heurigen Priester- und Ordensjubilare. Sonderseiten Wir gratulieren herzlich. DS Heute mit Priester- und Ordensjubilaren

2 Graz trauert. Nach der Amok- fahrt vom vergan- genen Samstag.

3 Altarweihe. St. Peter in Rankweil ist renoviert.

6 Welche Schule? Interview mit Schulamtsleiter Theodor Lang.

8 Ursprüngliches Spiel. Eine päda- gogische Säule im Schulalltag.

28 Das ist Österreich! Sommerausstel- lung im vorarl- berg museum. REUTERS/Bruno Domingos BD/KS

„Welche Art von Welt wollen wir ­denen überlassen, die nach uns kommen, Bedroht und gelobt. den Kindern, die gerade aufwachsen?“ Diese Frage steht im Zentrum der Umwelt- Enzyklika von Papst Franziskus. Er lädt ein zu einer „ökologischen Umkehr“ und ist Schwester Erde ­getragen von der Hoffnung, dass „die Menschheit noch die Fähigkeit besitzt ­zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsa- mes Haus aufzubauen.“ Am Ende schlägt ENZYKLIKA LAUDATO SI‘: Papst Franziskus über die „Sorge für das gemeinsame Haus“. Franziskus zwei Gebete vor: Eines für die, die an einen Schöpfer glauben, eines für die Christen in Jesu Nachfolge. DS u Mehr im Themenschwerpunkt auf den Seiten 24 bis 26. 2 Thema 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Auf ein wort

Barmherzigkeit

m Dienstag veröffentlich- Ate der ­Vatikan das Arbeits- papier zur Bischofssynode über Ehe und Familie im Oktober. Dieses „Instrumentum labo- ris“ ist kein völlig neues Doku- ment, sondern das Abschluss- dokument der letzten Synode, ergänzt durch die Eingaben, die die Diözesen im heurigen Früh- jahr rückgemeldet hatten.

m aktuellen Dokument wird Izur Frage der wiederverhei- rateten Geschiedenen betont, dass es eine Reihe von Vor- schlägen für einen „Weg der Buße“ gebe. Dabei wird auch Menschen entzünden Kerzen in Graz entlang der Strecke des Amokfahrers. Neuhold/Sonntagsblatt eingeräumt, dass „irreversible Situationen des Zusammenle- bens“ entstanden seien. Aller- Nach der Amokfahrt vom vergangenen Samstag dings könne das nicht „auto- matisch“ die Möglichkeit zum Kommunion-Empfang be- deuten. Die Möglichkeit, wie- derverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umstän- den und nach einem Weg der Graz trauert Reue unter bischöflicher Auf- sicht wieder zu den Sakramen- ten zuzulassen (Nr. 121), solle Der Grazer Uhrturm ist schwarz beflaggt: interventionsteams und Notfallseelsorger im aber geprüft werden. Vielleicht Ein kleiner Bub, ein frisch verheirateter Einsatz, insgesamt mehr als 60 Personen am kein Indikator, aber: Das Wort Mann, eine junge Frau – sie starben vergan- Wochenende. Sie halfen und helfen Angehö- „Barmherzigkeit“ kommt nun genen Samstag bei der Amokfahrt eines rigen der Opfer und Zeugen der Amokfahrt doppelt so oft vor wie im Do- Mannes durch Graz. Zwei der 36 Verletzten durch Beistand. Die Frage „Warum?“ steht kument letzten Herbst. schwebten am Montag in Lebensgefahr. ohne Antwort im Raum. Der 26-jährige mutmaßliche Täter war erst ine Ergänzung (Nr. 7) soll „Eigentlich muss man verstummen bei so am 28. Mai von seiner Frau und seinen zwei Enoch erwähnt werden. Sie viel Not. Aber wir spüren, dass wir in die- Kindern nach häuslicher Gewalt behörd- besagt, dass nur eine Minder- sem Teilen von Trauer und Betroffenheit wie- lich weggewiesen worden. Das galt zuletzt heit der Gesellschaft „die Lehre der Boden unter den Füßen finden“, sagte als möglicher Auslöser für die Tat. Der Mann der katholischen Kirche zu Ehe der Grazer Stadtpropst Christian Leibnitz bei kannte vermutlich keines seiner Opfer. Poli- und Familie lebt, unterstützt der ökumenischen Trauerfeier in der Grazer tische, religiöse oder extremistische Motive und verbreitet.“ Stadtpfarrkirche, die noch am Samstag statt- schließt die Polizei aus. Das ist die Realität. Die Frage fand. Vor der Stadtpfarrkirche hatte Leibnitz ist: Können, wollen und wer- wenige Stunden zuvor versucht, dem Vater Licht. Für kommenden Sonntag (28. Juni, den die Bischöfe im Oktober jenes kleinen Buben beizustehen, der dort vermutlich 18 Uhr) ist ein Trauermarsch in Anschluss daran finden? vom Amokfahrer totgefahren worden war. Graz geplant. „Wir werden uns wie alle an- deren Religionsgemeinschaften daran beteili- Dunkelheit. Neben den Spitzen des Landes gen“, heißt es aus der Diözese Graz-Seckau. und der Stadtpolitik waren auch der neue Der Weg soll nach ersten Planungen der Stre- Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl und der cke folgen, die der Täter genommen hat. Der- Apostolische Nuntius Peter Stephan Zurbrig- zeit stehen dort viele Kerzen: Sie markieren gen zu der Gedenkfeier gekommen. Zurbrig- die Orte, wo Menschen verletzt oder getötet gen war eigentlich nach Graz gereist, um mit wurden. Kerzen stellten auch die Teilnehmer den Barmherzigen Brüdern den 400. Grün- an der Gedenkfeier am vergangenen Samstag dungstag ihres Krankenhauses zu feiern. auf dem Altar der Grazer Stadtpfarrkirche ab. dietmar steinmair Doch während des Gottesdienstes wurden „In aller Dunkelheit entzünden wir das Licht [email protected] anwesende Ärzt/innen und Pfleger/innen des Glaubens und der Hoffnung“, sagte Stadt- alarmiert. Neben ihnen waren auch Krisen- propst Leibnitz dabei. Heinz Niederleitner Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Thema 3

Altarweihe in der Kirche St. Peter in Rankweil Ein mobiler Altar für St. Peter

Über ein Jahr war die Kirche St. Peter in zutage, das die Geschichte von St. Peter be- zum verwendeten Baumaterial: Holz. Altar Rankweil immer wieder Thema in den Medi- einflusste: Die Kirche ist wesentlich älter, als und Ambo bestehen aus Massivholz, Fuß und en. Mit der Altarweihe Ende Juni findet der es die erste urkundliche Erwähnung im frü- Platte seien fix miteinander verbunden, be- „kleine Petersdom“ von Rankweil, wie die hen 9. Jahrhundert vermuten lässt und zählt schreibt Kölbl seine „Kunstwerke“, die ohne Kirche nicht nur von Pfarrer Wilfried Blum damit zu den ältesten Kirchen des Vorarlber- Schnitzereien auskommen und bis Redakti- liebevoll genannt wird, nach zahlreichen ger Oberlandes. onsschluss ihren Bestimmungsort Rankweil Sensationsfunden nun seinen (vorläufigen) noch nicht erreicht hatten. „Es ist ein pro- Abschluss. Älter als gedacht. Monatelang grub sich minenter Ort mit einer lebhaften Geschich- das Spezialistenteam durch die einzelnen te“, freut sich Kölbl über die Herausforde- simone rinner Schichten und konnte die Reste dreier Got- rung und die Tatsache, dass er ein Stück der teshäuser freilegen, von denen das älteste ins Geschichte von St. Peter mitschreiben darf. „Tun, was nötig ist, machen was notwendig 7./8. Jahrhundert datiert werden kann. Nun, Nicht sein erstes Mal. Über zwölf Kirchen ist und erweitern, was sinnvoll ist“ - das sei- ein halbes Jahr später, ist das große Loch im habe der gebürtige Vorarlberger in der ein en damals, 2013, die Richtlinien der Pfarre im Boden von St. Peter einem neuen Steinbo- oder anderen Art bereits mitgestaltet, erklärt Hinblick auf die Renovierung der St. Peter- den gewichen. „Dadurch entstand auch die er stolz. Die alte Kirche in Lech, die Herz-Jesu Kirche gewesen, erinnert sich Theresa Wegan Möglichkeit den Altarraum in Zusammenar- Kirche in Bregenz, den Dom St. Nikolaus in vom Bauamt der Diözese Feldkirch. Schließ- beit mit der Altarkommission in seiner Grö- Feldkirch oder die Pfarrkirche in Schlins zum lich hatte die bestehende Heizung an den ße zu erweitern, sodass für die Liturgie mehr Beispiel. Und mit kommendem Wochenende Kunstgegenständen sichtbare Schäden verur- Platz gewonnen wurde“, erklärt Wegan und auch St. Peter in Rankweil. sacht und auch sonst gab es einen großen Re- liefert damit das Stichwort für Künstler Wal- novierungsbedarf. Schnell wurde ein Konzept ter Kölbl. Denn wo ein Altarraum, da auch erarbeitet und die Arbeiten in Auftrag gege- ein Altar samt passendem Ambo - und die hat Altarweihe in St. Peter ben - doch schon nach kurzer Zeit zeigte sich Kölbl gestaltet. durch Funde im Chorraum und im Dachbo- Sa 27. Juni, 18 Uhr, Festmesse mit Altarweihe den, dass die Kirche noch einige Geheimnis- Holz. Die Ausschreibung im Jänner schrieb mit Bischof Benno Elbs, mitgestaltet von den se birgt. vor, dass der Altar vor allem eines sein sollte: Merowinger Bläsern, Kirche St. Peter, Rankweil. mobil. Damit in St. Peter zukünftig auch Kon- Dabei sein: Aufgrund des begrenzten Platzes Kein Generationenprojekt. Denen woll- zerte stattfinden können, müssen Altar und in der Kirche kann die Festmesse bei Schönwetter te man nicht sofort auf den Grund gehen, Ambo auch von einem Laien leicht demon- akustisch auf dem Vorplatz der St. Peter-Kirche „der Bauausschuss meinte bis zum Schluss, tiert werden können, so der Plan. „Und da- und bei Schlechtwetter im Vinomnasaal mitver­ dass die Grabungen für die nächste Genera- mit fielen schwere Materialien wie Stein oder folgt werden. tion aufgeschoben werden könnten“, erin- Metall aus“, erklärt Kölbl. Außerdem legten 19.30 Uhr, festlicher Abend mit einfacher nert sich Wegan. Nach Klärung der Finanzie- die Grabungen den Schluss nahe, dass die äl- Agape, zu dem alle herzlich eingeladen sind, rung rückten im Herbst 2014 schließlich die teste, frühchristliche Kirche eventuell in Holz Vinomnasaal, Rankweil. Archäologen an und förderten Unglaubliches erbaut worden war, spannt Kölbl den Bogen

Letzte Handgriffe in der Kirche St. Peter in Rankweil: das Tauf­ becken steht nun, Altar und Ambo folgen in dieser Woche. Pfarre Rankweil 4 Vorarlberg 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Aui f e nen BlIck Flüchtlinge sind in Lingenau gut angekommen Wenn aus Fremden Freunde werden

Im Herbst 2014 antworteten Pfar- Bereitschaft, in Kontakt zu tre- re und Gemeinde Lingenau auf ten, gab es sowohl seitens der den dringenden Ruf nach Unter- Einheimischen als auch seitens künften für Flüchtlinge. Das Ka- der Flüchtlinge: Von Einladun- planhaus wurde gerade leer und gen zu Mittagessen und Ausflü- so lag es nahe, dieses der Caritas gen bis hin zu sportlichen Aktivi- zur Verfügung zu stellen. Interes- täten, die Männer ließen sich auf sierte Frauen und Männer taten das Land und die Menschen ein sich zu einer kleinen Gruppe zu- und sind mittlerweile zu Freun- sammen, die die Begleitung der den geworden. Fernsehjournalist Christoph Wanner (li.) im Gespräch Flüchtlinge unterstützen und ko- Fünf von ihnen haben nun den mit den Organisatoren Pfr. Ralf Stoffers und Pfr. Hansjörg ordinieren wollte. Status eines „Asylberechtigten“, Fehle (Vortrags- und Lesegesellschaft Toggenburg). rapp Im Jänner zogen dann zehn Män- drei Syrer dürfen Frau und Kin- ner ein: sechs verschiedene Natio- der nachkommen lassen. Die Su- nalitäten, 18 war der Jüngste, 37 che nach einer entsprechenden Was ist los in Russland? der Älteste von ihnen. Von An- Wohnung ist nun die nächste fang an wurden zwei Deutschkur- große Herausforderung. Hier sind Im Rahmen einer Matinée des Ökumenischen Bildungs- se von Menschen aus dem Dorf alle gefragt. werks Bregenz im vorarlberg.museum erläuterte der organisiert, ein guter Raum zum deutsche Fernsehjournalist Christoph Wanner die Kennenlernen und Knüpfen von XX Mehr unter www.kath-kirche- politische Situation in Russland. Beziehungen. Die Offenheit und vorarlberg.at/themen/flucht-asyl

Wir sehen sie im Fernsehen. Mit Mikrofonen bewaff- net stehen sie in Peking, Washington, Berlin oder eben in Moskau vor der Kamera und erklären in 90 Sekunden die komplizierten Entwicklungen in diesen Ländern: die Fernsehjournalisten. Christoph Wanner ist einer von ih- nen. Er steht vor allem für den Sender N24, aber auch für weitere Anstalten für die Berichterstattung in Russ- land vor der Kamera.

Am Samstag sprach er über die gegenwärtige Situation in Russland. Dass der studierte Slawist und Jurist über ein Das gemeinsame Essen und Lachen, der Austausch von Geschichten breites Wissen über Russland verfügt, wurde sofort klar. und Traditionen ist für alle eine große Bereicherung. pfarre lingenau Die Interessierten befragten ihn vor allem über das Ver- hältnis Russlands zu Europa und China und über den ge- genwärtigen Konflikt in der Ukraine. Seiner Einschät- Bischof Dr. Benno Elbs zum Weltflüchtlingstag zung nach ist Putin und dem Kreml nichts näher und lieber als Europa. Nach den Beobachtungen Wanners sind die wirtschaftlichen Beziehungen weitgehend un- „Ich war fremd und obdachlos“ gestört. Das beweisen für ihn die gewaltigen Investitio- nen in den Ausbau von Gaspipelines im Norden an der Ostsee und im Süden über Griechenland und die Türkei. Der Weltflüchtlingstag war für sein ernst nehmen, dann kön- Beide Großprojekte zielen für Wanner darauf ab, die Uk- Bischof Benno Elbs Anlass, sich nen wir Menschen, die aus Krieg raine als Transitland für russisches Erdgas überflüssig zu klar für den Menschen und vor und Verfolgung zu uns kommen, machen. allem für den schutzsuchenden nicht abweisen. Hinschauen statt Menschen auszusprechen. „Papst wegschauen und wenn wir einem Gegenüber den ehemaligen Sowjetrepubliken beobachtet Franziskus hat vor einer ,Globali- dieser Menschen ins Angesicht Wanner ein zutiefst imperialistisches Denken des Kremls. sierung der Gleichgültigkeit‘ ge- schauen, dann erkennen wir ihn Die Konflikte in Georgien, Asarbeidschan, Moldavien warnt. Die Not der Menschen als ein Geschöpf Gottes.“ Dass es oder jetzt in der Ukraine hält Russland bewusst am Le- kann und darf uns nicht gleich- angesichts der Flüchtlingsströ- ben, um gegenüber diesen Ländern über ein Druckmittel gültig sein. Ich erinnere hier an me auch zu Ängsten und Sorgen zu verfügen. das Bibelwort – ,Ich war fremd in der Bevölkerung käme, müsse und obdachlos, und ihr habt man ernst nehmen. „Was es des- Das Gespräch mit dem Russland-Korrespondenten war mich aufgenommen‘ (Mt 25,35) halb vermehrt braucht, sind Ge- eine Zusammenarbeit mit der „Vortrags und Lesegesell- – mit dem der Auftrag an uns alle spräch, Information und Sach- schaft Toggenburg“, die bereits seit einigen Jahren re- ergeht, dass sich unser Christsein lichkeit in den Diskussionen, nommierte Journalisten zu Vorträgen einladen. Es ist zu in der Hilfe für Menschen in Not in denen menschenverachten- hoffen, dass diese Zusammenarbeit weitergehen möge. bewähren muss“, erklärt Bischof de Aussagen keinen Platz haben Hans Rapp Benno. „Wenn wir unser Christ- dürfen.“ Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Vorarlberg 5

Jahreshauptversammlung des Vorarlberger Familienverbandes AusFR auenSICHT Unterstützung für Familien Runterfahren

Bei der 61. Jahreshauptversammlung des Vor- mehreren Kindern, die bei der Gegenfinan- ielleicht kennen Sie ­dieses arlberger Familienverbandes, die vergange- zierung der Steuerreform wiederum zur Kas- VGefühl innerer Unruhe. nen Freitag im Hermann Gmeiner Saal in Al- se gebeten werden.“ Zum Familienverband Wenn man vor lauter Gedan- berschwende stattfand, äußerte sich Obmann gehören 7.000 Mitgliedsfamilien, 34 akti- ken, die sich im Kopf buchstäb- Andreas Prenn kritisch zur Steuerreform. „Ich ve Ortsverbände, 30 Koordinatorinnen der lich im Kreis drehen, den Wald hätte mir von der Steuerreform ein steuer- Frau Holle Babysittervermittlung mit 1.009 vor lauter Bäumen nicht sieht. freies Existenzminimum für jedes Familien- Babysittern sowie der Familienhilfepool Bre- Zu viel zu tun in zu wenig Zeit. mitglied erwartet, das die Kosten für Kinder genz mit 11 Mitarbeiterinnen. Die Landesge- So ähnlich erging es mir vor ausreichend berücksichtigt und Mehrkindfa- schäftsstelle hat ihren Sitz in Bregenz. rund einem Monat. Vor dem milien substantiell unterstützt“, sagte Prenn. nahenden Urlaub inklusive Ge- „Zudem sind es vor allem die Familien mit u www.familie.or.at burtstag musste noch so viel erledigt werden, das Wetter spielte verrückt, das Haus ein einziger Schweinestall. Kurz: Dornbirn St. Martin ich war „hibbelig“ und genervt - von Arbeitskollegen, Freun- Tanz als Gebet den, mir selbst, der Welt. n dieser Stimmung führ- Ite mich meine Arbeit in ein Bharatanatyam ist eine traditio- Kloster und damit irgendwie nelle Tanzkunst aus dem Süden auch in die Stille. Für mich fast Indiens. Vor Jahrzehnten wurde schon ein Paradoxon, denn sie in die christliche Verkündi- die Frauen dort leisten und ar- gung einbezogen, heute werden beiten den ganzen Tag so viel, biblische Erzählungen vielfach ohne eine Spur von Hektik durch Bewegungen dargestellt, oder Stress aufkommen zu las- die bis hin zum Blick durchcho- sen. Die Luft war erfüllt von ei- reografiert sind. Beim Familien- ner Mischung aus Holz, Wachs, gottesdienst in Dornbirn St. Mar- frischer Wäsche und Stille - tin brachte die indische Tänzerin auch wenn man die eigentlich Priya Gerald den Mitfeiernden nicht riechen kann. diesen besonderen Zugang zur Kraftvoll, lebendig und überaus anschaulich wurden biblische Bibel näher. Geschichten dargestellt - Klein und Groß waren beeindruckt. begle m Gespräch erzählte mir eine ISchwester, welcher Weg sie Redaktion Berichte: Patricia begle ins Kloster geführt hatte und warum sie hier glücklich ist. gewinnspiel Und man konnte spüren: Die- se Frau ist angekommen. Nicht nur im Kloster, sondern auch DVD zum lungen und Melodien im Musi- bei sich. Genau diese Art von Paulus-Musical cal gehen zu Herzen – mal lustig, Zufriedenheit und „Mit-sich-im mal nachdenklich und immer Reinen-sein“ konnte ich schon KISI - God‘s singing Kids - ha- begeisternd. Die biblischen Ge- in vielen Gesprächen mit Or- ben ihr Paulus-Musical auf einer schichten sprechen heute zu den densleuten feststellen. Eine be- DVD festgehalten. Kreativ, unter- Menschen und Paulus wird so neidenswerte Gabe, die mir haltsam und bibeltreu wird hier für Kinder und auch Erwachse- (noch) fehlt. Aber zumindest die Geschichte des Apostels Pau- ne vertraut, vielleicht auch zum am diesem Tag ging ich ruhiger lus gespielt, getanzt und gesun- Vorbild. nach Hause. Immerhin. gen. Die Zuschauer tauchen ein in das antike Philippi und erle- u Gewinnfrage: Wie heißt die ben selbst hautnah mit, wie Pau- Autorin des Musicals „Paulus - lus ein Abenteuer nach dem an- von Gott berufen“? Schicken Sie u Paulus - Von Gott berufen. deren besteht. Als Nachfolger Ihre Antwort bis zum 29. Juni an: Autorin: Birgit Minichmayr. Spiel- Jesu hat er unter Verfolgung zu KirchenBlatt, Bahnhofstraße 13, dauer: ca. 60 Minuten. Alter: ab 6 leiden, wird aus dem Gefängnis 6800 Feldkirch oder an E petra. Jahren. Den Trailer zur DVD gibt‘s befreit und überlebt schließlich [email protected] unter vimeo.com/ondemand/ mit der gesamten Mannschaft Unter den Einsendungen werden paulus, bestellen kann man die einen Schiffbruch. Die Darstel- drei DVDs verlost. DVD unter shop.kisi.at Simone Rinner „Wir brauchen eine kindergerechte, eine jugendgerechte, eine menschenwürdige Schule.“

Bald sind Schulferien. Das bedeutet jedoch keine Pause in der Arbeit des Schulamts der Diözese Feldkirch: Der Beitrag der

Religionspädagogik zur „Pädagog/innenbildung NEU“ etwa ist inhaltlich und organisatorisch teilweise noch zu gestalten.

Im KirchenBlatt-Gespräch nimmt Schulamtsleiter Theodor Lang Stellung zur Religionslehrer/innen-Ausbildung - und auch zur Diskussion um die Gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen.

Dietmar Steinmair

KirchenBlatt: Die „Gemeinsame Schule der 10- bis keit, der Verbindlichkeit und der Nachhaltig- tholischen Kirche verbunden. Von Beginn an 14-Jährigen“ ist eines der Hauptthemen in Vor- keit. Sie werden vom gemeinsamen Wollen hatten bzw. haben wir als Kirche aus unseren arlberg in den letzten Wochen. Wie stehen Sie und vom spürbaren Gewinn für alle Beteilig- jüdischen Wurzeln und unserer christlichen persönlich - als Lehrer mit langjähriger Berufs- ten und Betroffenen getragen. Tradition etwas einzubringen, das auch heu- erfahrung - zum pädagogisch begründeten Vor- So gesehen verlangt eine gerechte und effi- te noch für das Wohl und eine umfassende schlag, die Bildungswegentscheidung nach hin- ziente Bildungspolitik nach einem entspre- Bildung der Schüler und Schülerinnen rele- ten zu verlegen? chenden Ressourceneinsatz und nach Of- vant ist. Wir sehen Schule als einen Ort der Theodor Lang: Die bildungspolitische Dis- fenheit für eine Vielfalt von Modellen und Menschwerdung, einen Ort einer umfassen- kussion der Gemeinsamen Schule der 10- bis Schulformen. den Bildung. Hier und heute trägt der Reli- 14-Jährigen ist eigentlich nichts Neues. Seit gionsunterricht zur Erfüllung des Bildungs- über hundert Jahren wird dieses Thema wel- Welche Auswirkungen auf den Religionsunter- und Erziehungsauftrages der österreichischen lenartig, also einmal mehr und dann wieder richt würde die Gemeinsame Schule haben? Schule bei, indem er unter anderem sittliche, weniger eindringlich genannt, diskutiert oder Lang: Das österreichische Bildungs- bzw. religiöse und moralische Werte fördert. gefordert. Nämlich als Lösungsvorschlag für Schulwesen ist seit Jahrhunderten mit der ka- Schüler und Schülerinnen kommen heu- die vielen gesellschaftlichen, politischen, so- te aus vielen Ländern, Herkunftssituationen zialen, aber auch pädagogischen Probleme und Milieus der Identität, auch religiösen. und Herausforderungen. Die Gesamtschule Zur Person Das Zusammenleben einer größer werden- als „Patentlösung“ all dieser Probleme zu se- den Heterogenität (wie sie in einer Gemein- hen, ist für mich ebenso fraglich, wie die star- HR Prof. Theodor Lang, 1955 in Dornbirn ge- samen Schule der 10- bis 14-Jährigen ge- re Position, dass am jetzigen Bildungssystem boren, schloss das Studium der kombinier- genüber dem derzeitigen Schulsystem noch nichts geändert werden müsste. ten Religionspädagogik (Zweitfach: Geschichte ausgeprägter wäre) zu gestalten, braucht neue Die Ausgangsfrage jeder bildungspolitischen und Sozialkunde) 1981 an der Universität Inns- Formen des Miteinanders. Dem Beitrag des Reform sollte die Perspektive beinhalten, bruck ab. Lang unterrichtete am Bundesgymna- Religionsunterrichts am Umgang mit Ver- wozu Schule gut ist. Mit kirchlichem und pä- sium Bregenz-Blumenstraße von 1981 bis 2011 schiedenheit und mit Minderheiten, im ge- dagogischem Blick kann die Antwort nur lau- und am Privatgymnasium Mehrerau von 1981 meinsamen Lernen an Unterschieden käme ten: Es geht um die Kinder und Jugendlichen. bis 1986. in der Gesamtschule eine entscheidende Be- Sie brauchen eine kindergerechte, eine ju- Von 1989 bis 1990 stand er dem Studieninternat deutung zu. gendgerechte, eine menschenwürdige Schu- Marianum in Bregenz als Direktor vor und ist le. seit dem Jahr 2000 als Fachinspektor für den rö- Stichwort „Pädagog/innenbildung NEU“: Wie ist Die entscheidende Rolle für eine Verbes- misch-katholischen Religionsunterricht an den der Stand der Dinge, was die Ausbildung von Re- serung der Schulentwicklung und der Bil- mittleren und höheren Schulen tätig. ligionslehrer/innen anbelangt? Welche Änderun- dungsqualität tragen die handelnden Perso- Seit 1. September 2011 ist Theodor Lang als gen betreffen da auch die Kirchlich Pädagogische nen. Denn Reformen im Bereich der Bildung Nachfolger von Prälat Dr. hans Fink Leiter des Hochschule? sind weniger eine Frage der Technik oder ei- Schulamtes der Diözese Feldkirch. Lang: Im Zusammenhang mit der „Pädagog/ nes Systems als vielmehr der Glaubwürdig- innenbildung Neu“ gibt es künftig gravie- Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Schule 7

Zur Sache

Das Schulamt der Diözese Feldkirch Das Schulamt der Diözese ­Feldkirch trägt im Auftrag des ­Bischofs Verantwortung für den katholischen Religionsunterricht und die Privatschulen in kirchli- cher Trägerschaft. Zu den Aufga- ben des Schulamts zählen: n Personalplanung für den ­Einsatz und die Rahmenbe- dingungen für den Religions- unterricht an den jeweiligen Schulstandorten n Entwicklung von religionspä- dagogischen Konzepten und deren Umsetzung n Mitarbeit bei der Erstellung von Lehrplänen und Schul- büchern n Beratung und Unterstützung in religionspädagogischen, rechtlichen und dienstrecht- Theodor Lang, seit 2011 Leiter des Schulamts der Diözese Feldkirch. Steinmair lichen Fragen in Kooperation mit dem Landesschulrat, der Schulabteilung des Amtes der rende Änderungen. Grundsätzlich gibt es ein solviert, kann er als Religionslehrer in der Pri- Vorarlberger Landesregierung Lehramt im Bereich der Primarstufe und ein marstufe und in der Sekundarstufe I einge- und der Kirchlich Pädagogi- Lehramt im Bereich der Sekundarstufe. setzt werden. schen Hochschule Edith Stein Dem Konzept der Primarstufe liegt im Rah- Im Herbst 2015 starten die ersten Studien- men der vierjährigen Bachelorausbildung ein gänge an den Pädagogischen Hochschu- Das Schulamt der Diözese Feld- Schwerpunkt wie etwa Inklusion, Elementar- len im Rahmen der „Pädagog/innenbildung kirch wird von HR Mag. Theodor pädagogik oder Religionspädagogik zugrun- Neu“ im Primarstufenbereich. Lang geleitet, der auch als Fach- de. Dieser Schwerpunkt, der im 3. bzw. im 5. Im Bereich der Ausbildung zum Religionsleh- inspektor für die Begleitung der Semester gewählt werden muss, umfasst ca. rer, zur Religionslehrerin für die gesamte Se- Religionslehrer/innen der mitt- ein Viertel der Ausbildung. kundarstufe gibt es derzeit noch viele offene leren und höheren Schulen zu- Da der Schwerpunkt Religionspädagogik aus- Fragen und neue Entwicklungen zur inhalt- ständig ist. Die Verwaltungs- schließlich von den Kirchlich Pädagogischen lichen und organisatorischen Gestaltung, so- aufgaben werden von Monika Hochschulen angeboten werden darf, ist eine dass ich dazu noch keine genauen Informati- Häusle bearbeitet und durchge- enge Kooperation zwischen der Pädagogi- onen weitergeben kann. führt. schen Hochschule Vorarlberg und der Kirch- Der allgemeine Pflichtschulbe- lich Pädagogischen Hochschule Edith Stein Wie sieht es derzeit generell mit dem Religions- reich und die Berufsschulen ste- notwendig, damit die Vorarlberger Studenten lehrer-Nachwuchs aus? hen in der Verantwortung der und Studentinnen auch hier in Vorarlberg Lang: Wir stehen an einem Wendepunkt in Fachinspektorinnen, Mag.a An- den Schwerpunkt Religionspädagogik studie- Bezug auf den Religionslehrer-Nachwuchs, namaria Ferchl-Blum (Bildungs- ren können. insofern - wie zuvor schon erwähnt - als ei- bereich Süd) und Dipl.Päd. Ma- nerseits sich die Ausbildung der Religionsleh- ria Lang (Bildungsbereich Nord). Und wie geht es nach dem Bachelorstudium wei- rer/innen stark verändern wird, andererseits ter? wird der Bedarf in den nächsten 15 Jahren Lang: Im Anschluss an das Bachelorstudi- durch zahlreiche Pensionierungen enorm an- Zahlen und Fakten um wird an den Pädagogischen Hochschulen steigen. Die beruflichen Perspektiven als Reli- und an den Kirchlich Pädagogischen Hoch- gionslehrer/in sind jedenfalls sehr, sehr gut. Im Schuljahr 2014/15 waren schulen ein eineinhalbjähriges Masterstudi- Es bleibt zu hoffen, dass viele angehende Pä- 542 Lehrer im Religionsunter- um angeboten. Damit ist jemand nach Ab- dagog/innen den Dienst als Religionslehrer/ richt eingesetzt: 424 im Pflicht- schluss des Masterstudiums Generalist/in für in übernehmen werden. Dazu müssen wir die schulbereich, 34 an Berufsschu- die Primarstufe und zugleich Religionslehrer/ jungen Menschen auch immer wieder ermu- len und 91 an mittleren und in - das heißt, dass er/sie die Befähigung zum tigen. höheren Schulen. Unterricht in allen Fachbereichen hat. Falls Von den 38.611 katholischen jemand ein aufsetzendes Masterstudium mit Vielen Dank für das Gespräch. Schüler und Schülerinnen be- Erweiterung im fachlichen Bildungsbereich suchten 33.356 (86,93 %) den Religion auf den Altersbereich 10-14/15 ab- Religionsunterricht. 8 Schule 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Fred Donaldson beim „Ursprünglichen Spiel“ (li). Rechts: Donaldson beim Üben mit den Lehrer/innen: Welche Bewegungen und Gesten haben welche Auswirkungen in der Begegnung mit dem Anderen? Freie Montessori Schule Altach (2)

Freien Montessori Schule Altach: Das „Ursprüngliche Spiel“ als eine der pädagogischen Säulen „Heute ist Spielen nach Donaldson“

Wie können Schulen optimale Lernbedin- Geborgenheit. Das Ursprüngliche Spielen Berührung ist und was nicht. Und sie erfah- gungen für die Kinder erreichen? Mit mehr nach Donaldson ist ein Spielen, das ohne ren dabei: Ich bin Herr meines Körpers.“ Unterricht, mehr Computern, mehr Tests? Sieg und Niederlage und ohne Wettkampf Mit den Kindern wurde auch ein gemein- Die Freie Montessori Schule Altach fragt auskommt. Donaldson spielte - und arbeite- sames Vokabular entwickelt. Die Kinder er- anders: Wie können wir Kindern Sicherheit te - auf diese Art auch mit wilden Tieren, wie kennen den Unterschied zwischen einer und Geborgenheit im Schulalltag geben? Wölfen und Löwen. Lebewesen haben das Rempelei auf der Stiege und dem Umgang Bedürfnis, sich zu begegnen, Verbundenheit miteinander beim Spielen auf der Matte klar. Dietmar Steinmair auszudrücken - etwa in liebevollen Berührun- gen. Einer der beiden Trainer, Steve Heitzer, Teil der Schule. 2005 war Fred Donaldson Die Situationen sind bekannt: Auf Auseinan- beschreibt das so: „Diese respektvollen For- zum ersten Mal für ein Seminar in Vorarlberg. dersetzungen zwischen Kindern in Garderobe men der Begegnung und Berührung beinhal- Seit 2007 besucht er jährlich auch die FMS Al- oder Pausenhof folgt oft schlechte Stimmung ten zwei Grundbotschaften: ‚Es gibt nichts, tach. Ab 2009 konnte das Ursprüngliche Spiel in der Klasse. Damit es gar nicht zu Auslösern wovor du Angst zu haben brauchst.‘ Und: in Zusammenarbeit mit Steve Heitzer, einem für mögliche Auseinandersetzungen kommt, ‚Du bist bedingungslos geliebt.‘ Nur wo Kin- Schüler Donaldsons, regelmäßig angeboten können Kinder Respekt und Achtsamkeit im der sich geborgen fühlen, können sie optimal werden, zunächst nur in der Unterstufe, dann Umgang miteinander lernen. Die Pädagog/ lernen und sich entwickeln.“ - mit den mitwachsenden Kindern - auch in innen der Freien Montessori Schule (FMS) Al- Darum ist das Ursprüngliche Spiel auch Teil den oberen Stufen. 2010 wurden erstmals äl- tach beschäftigen sich bereits seit acht Jahren des Konzepts der FMS. „Das Spielen in einem tere Schüler als Spielassistenten ausgebildet, mit „Original Play“, dem „Ursprünglichen Rahmen voller Achtsamkeit und Wertschät- sie stehen den Trainern bei ihren Besuchen Spiel“ nach dem Spielforscher Dr. Fred Do- zung ist eine große Bereicherung für unseren zur Seite. Und haben Vorbildwirkung. „Origi- naldson. Schulalltag“, sagt Bildstein, „denn im Spielen nal Play ist ein konkreter Beitrag zur Umset- mit den Trainern und Kindern können wir zung unserer Schulordnung und zählt zu den „Heute ist Spielen nach Donaldson.“ „Ich ganz im Jetzt sein, wo wirkliche Begegnung Grundprinzipien unserer Schule“, ergänzt Di- freue mich immer auf jene Freitage, an denen möglich ist. Die Kinder lernen, was eine gute rektorin Monika Dorner. Das hat auch die dieser Satz freudiges Jubeln bei unseren Schü- Konferenz so beschlossen. lern auslöst“, erzählt Christine Bildstein. Sie Seitdem die Elternbildnerinnen des Katho- ist Koordinatorin für das Ursprüngliche Spiel lischen Bildungswerks in Kooperation mit an der FMS. Dann werden im Kreativraum St. Arbogast Fred Donaldson jährlich nach die Matten ausgelegt und die Heizkörper mit Vorarlberg bringen, hat die Idee hierzulan- Polstern abgedeckt. Zwei zertifizierte Origi- de Kreise gezogen. Nach der FMS Altach hat- nal-Play-Trainer kommen extra aus Tirol. Ein te im heurigen Schuljahr auch die Volksschu- Kind nach dem anderen wird von den Trai- le Wolfurt Bütze das Ursprüngliche Spiel auf nern durch eine Handbewegung dazu einge- dem Programm. Übrigens: 2016 kommt Do- laden, zu ihnen auf die Matte zu treten - und naldson von 12. bis 15. Mai wieder nach Ar- zu spielen. bogast. Jedes Kind darf dabei auf seine eigene Art Offen für neue Ansätze. Christine Bildstein (re), spielen, ob wild, laut und mutig, oder leise, Koordinatorin für „Original Play“ an der FMS u Mehr unter www.freie-montessori-schule.at vorsichtig und zögernd. Altach und Direktorin Monika Dorner. Steinmair sowie unter www.originalplay.at Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Glaube 9

Ora et labora – Spiritualität und Arbeit im Klostergarten, Teil 3 von 4 Früchte aus zwei Kontinenten

Ob „klassisches“ Gemüse oder tropische Der Garten ist für die Schwestern des hl. Jo- tern wissen, dass es nicht alleine in ihrer Hand Spezialitäten wie Okra-Schoten und indische seph von Tarbes ein ganz besonderer Ort. liegt, ob die Saat aufgeht. Trotzdem sind Pfle- Kürbisse – im Klostergarten der Franziskaner „Wenn wir uns im Garten befinden, kom- ge und Geduld wichtig, wenn neue Früchte von Frauenkirchen (Burgenland) und den men wir zur Ruhe, und in dieser Ruhe und gedeihen sollen, nicht nur in der Erde, son- indischen Schwestern des hl. Joseph von Stille kommunizieren wir mit Gott“, erklärt dern auch im Glauben. „Wie das Wachstum Tarbes gedeiht beides. Die Schwestern nut- Mutter Marcelina. Die Schwestern nutzen die des Samens von vielen Faktoren abhängig ist, zen die Gartenarbeit als spirituelle Auszeit gemeinsame Zeit der Gartenarbeit aber auch so soll auch unser Glaube durch Gebet, das von den täglichen Verpflichtungen. dazu, sich untereinander auszutauschen und Wort Gottes, die Sakramente und durch spi- über persönliche Erlebnisse zu sprechen. rituelle Übungen gestärkt werden. Letztend- Judith Jandrinitsch „Das hilft, dass wir wieder zu dem finden, lich ist das Wachstum dem Schöpfer über- was wirklich wichtig ist für uns, wir können lassen“, erinnern die Schwestern. Wer will, Es ist eine stattliche Fläche, die im Garten des bei der Gartenarbeit auch loslassen und ent- dass der Samen aufgeht, braucht ein passen- Frauenkirchner Franziskanerklosters für den spannen“, erzählt Sr. Marcelina. des Fleckchen Erde, wer den eigenen Glauben Gemüseanbau vorgesehen ist. Wer genauer vermehren will, der muss Gott in seinem Le- hinschaut bemerkt einen schmalen gepflas- Entschädigung. Das frische Gemüse ent- ben Raum geben, „damit er in uns lebt und terten Weg, der zwei Beet-Flächen voneinan- schädigt die Schwestern für das oft mühevol- wirkt“, sind Sr. Rani und Sr. Marcelina über- der abgrenzt. „Dieser Teil hier ist für uns Fran- le Jäten und Gießen, auch wenn heuer die Sa- zeugt. „Wenn wir die Natur betrachten, stau- ziskaner reserviert“, erklärt Pater Thomas, men noch nicht so aufgegangen sind wie im nen wir über die Werke Gottes, die uns jeden „den anderen Teil bewirtschaftet Mutter Mar- Frühjahr des Vorjahres. Das hat der kühle, Tag von neuem begegnen. Wir erkennen die celina mit Sr. Amala und Sr. Rani“. Die prakti- regnerische Mai verhindert, selbst die Chili- Spuren des lebendigen Gottes, wenn wir se- sche Gartenarbeit erledigt Herr Istvan für die Schoten wagen sich heuer noch nicht aus der hen, wie aus einem kleinen Samen ein großer Franziskaner-Patres, nach dem Bruder Elias Erde, „aber wenn es wärmer wird, dann kom- Baum wird und Früchte trägt.“ festgelegt hat, wo welches Gemüse gepflanzt men sie bestimmt“, ist Sr. Marcelina über- wird. Die Schwestern bestellen ihr Beet selbst. zeugt. Geben und Nehmen. Fixer Bestandteil des Im Gegensatz zu den Franziskanern, die be- Eine der Raritäten neben Samen von Okra-­ Klosterareals sind auch rund 40 Hühner, für reits den ersten Salat geerntet haben, und wo Schoten und indischen Kürbissen, die die die Bruder Elias verantwortlich ist. Die Ach- das Grün der Karotten bereits zu sehen ist, Schwestern auf ihren Beeten angebaut ha- tung vor der Schöpfung, die ein Geben und müssen die Schwestern noch geduldig sein. ben, ist auch der Samen der hellen Auber- Nehmen ist, zeigt sich hier: Wer im Kloster Denn sie haben Samen für Gemüsesorten ginen-Sorte Brinjal, die laut den Schwestern Eier erwirbt, bringt die Schalen wieder zu- ausgestreut, die sonst eigentlich in ihrer indi- geschmacklich viel intensiver ist als die hier rück, damit diese als Kalkquelle wieder unter schen Heimat wachsen. bekannten violetten Melanzani. Die Schwes- das Hühnerfutter gemischt werden können.

Sr. Rani, P. Thomas und Mutter Marcelina kosten Minzeblätter im Garten der Schwestern. nie Sonntag

13. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 28. Juni 2015 getröstet, unendlich geliebt

Ein Kind stirbt. Von der Diagnose bis zum Tod innerhalb von zwei Tagen beten und ringen Familie und Freunde, bestürmen Gott. Umsonst. Kein „Kind, ich sage dir, steh auf!“ bringt die Erlösung. Im Evangelium nimmt Jesus das tote Mädchen an der Hand und schickt es in das Leben zurück. Zum Dasein hat Gott alles geschaffen, zum Leben bist du gerufen.

1. Lesung Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte Weisheit 1,13–15; 2,23–24 sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer Denn Gott hat den Tod nicht gemacht schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus und hat keine Freude am Untergang gehört. Nun drängte sie sich in der Menge der Lebenden. Zum Dasein hat er alles von hinten an ihn heran und berührte geschaffen, und heilbringend sind sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn die Geschöpfe der Welt. Kein Gift des ich auch nur sein Gewand berühre, werde Verderbens ist in ihnen, das Reich des ich geheilt. Sofort hörte die Blutung auf, Todes hat keine Macht auf der Erde; denn und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem die Gerechtigkeit ist unsterblich. [...] Gott Leiden geheilt war. Im selben Augenblick hat den Menschen zur Unvergänglichkeit fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen ausströmte, und er wandte sich in dem Wesens gemacht. Doch durch den Neid Gedränge um und fragte: Wer hat mein die Leute laut weinten und jammerten, trat des Teufels kam der Tod in die Welt, und Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit ihn erfahren alle, die ihm angehören. ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, um dich drängen, und da fragst du: Wer es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber hat mich berührt? Er blickte umher, um zu schickte alle hinaus und nahm außer seinen sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, Evangelium zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, Markus 5,21–43 und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und Jesus fuhr im Boot wieder ans andere Ufer hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute hinüber, und eine große Menschenmenge von deinem Leiden geheilt sein. Während gerieten außer sich vor Entsetzen. Doch er versammelte sich um ihn. Während er noch Jesus noch redete, kamen Leute, die zum schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas am See war, kam ein Synagogenvorsteher Haus des Synagogenvorstehers gehörten, davon erfahren; dann sagte er, man solle namens Jairus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel und sagten (zu Jairus): Deine Tochter ist dem Mädchen etwas zu essen geben. er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe gestorben. Warum bemühst du den Meister an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. noch länger? Jesus, der diese Worte gehört Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: wieder gesund wird und am Leben bleibt. Sei ohne Furcht; glaube nur! Und er ließ 2. Lesung Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus 2 Korinther 8,7.9.13–15 folgten ihm und drängten sich um ihn. und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie Darunter war eine Frau, die schon zwölf gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Jahre an Blutungen litt. Sie war von vielen Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie Nr. 26 I Donnerstag, 25. Juni 2015 Sonderseiten zum Vorarlberger KirchenBlatt I www.kirchenblatt.at Priester- und Ordensjubilare

Christus und ABt Menas, Ikone, Ägypten, 6. Jahrhundert. Heute im Louvre, Paris.

Jesus und sein Freund. Christus und der besonders in Ägypten sehr beliebte heilige Abt Menas - diese Ikone Stärken. aus dem 6. Jahrhundert ist weltbekannt. Zwei Männer, ein Älterer und ein Jüngerer, stehen neben- einander. Christus, der Jüngere, legt seinen Arm um Abt Menas, seine rechte Hand ruht auf der Schulter des Äl- Und zum teren. Gott stärkt dem Menschen den Rücken. Im lin- ken Arm hält Christus das Evangeliar. Menas hat die Hand erhoben. Einerseits deutet er auf Christus hin, andererseits hebt er die Hand zum Segen. Segen werden Zum Segen geworden - das sind auch die heurigen Priester- und Ordensjubilare. Sonderseiten Wir gratulieren herzlich. DS 12 Priesterseminar 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Nachgedacht

ings um den Festtag Peter und Paul feiern ­viele RPriester ihr Weihejubiläum, weil an diesem Tag früher traditioneller Weihetag war. An diesem Tag bli- cken die Jubilare auf die Jahre ihres Dienstes zurück und danken dafür. Dieser Dank schließt auch alle Menschen ein, die ihnen geholfen haben, Gemeinde Priesterse- zu bilden und die Botschaft Jesu zu verheutigen. minaristen Diese Tage sind auch Anlass darüber nachzudenken, in Innsbruck. was Priestersein bedeutet. Priesterseminar (2) Priestersein heißt Leben teilen

„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Men- schen von heute, besonders der Armen und Bedräng- ten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“ So hat es das 2. Vati- kanische Konzil formuliert. So soll der Priester einmal Wir brauchen Priester eine soziale Kompetenz haben, um das Leben mit an- dern zu teilen. Er darf und soll Gastfreundschaft le- ben, für alle die in Trauer Trost suchen oder für jene mmer öfter merken wir, dass pries- Dazu gehören aber auch Sie, liebe die ihre Freude teilen wollen. Darum ist es so schön, Iterliche Aufgaben benötigt wer- Leserinnen und Leser, mit Ihrem Ge- dass in diesem Beruf in vielen Arten Leben geteilt und den, um das Volk Gottes zu beglei- bet und Ihrer Spende für die Pries- Hilfe für die Armen geschaffen wurde. ten, zu fördern, zu ermutigen und terausbildung. Vielen Dank für Ih- dabei zu helfen, die Quellen des ren Beitrag, bitte verwenden Sie Priestersein heißt Leben deuten Glaubens (wieder) zu entdecken. den beiliegenden Zahlschein. Ein- Hirten in den weiten Gegenden kehrtage, Exerzitien, pastorale Aus- Der Priester darf wie andere auch auf dem Hinter- Australiens kennen zwei Möglich- und Weiterbildung für die Priester- grund der Bibel das Leben deuten. Die Geschichten keiten, ihre Tiere zusammenzuhal- amtskandidaten sollen weiterhin in der Bibel verleihen unserm Leben einen tieferen ten: entweder sie bauen Zäune, einer guten Qualität mit guten Re- Hintergrund. So soll dieser Deuter helfen, hinter die oder sie graben Brunnen. Als Pries- ferenten und im Kontakt zu den an- Dinge und Vorgänge zu schauen, hinter dem Tod das ter der Zukunft lernen die Semina- deren österreichischen Seminaren Licht der Auferstehung, hinter dem Misserfolg einen risten, gemeinsam im übertragenen möglich sein. neuen Anfang, hinter dem Verlust auch den Gewinn Sinn Brunnen des Glaubens zu gra- zu entdecken. In dieser Deutung darf ich in Stunden, ben oder wieder freizulegen, damit in denen ich wie gelähmt bin, in denen ich stumm alle gesammelt und gestärkt, ge- geworden bin, in denen meinen Händen die Kraft ge- eint und erfrischt werden. Dafür ist nommen wurde, das Wunder der Heilung erhoffen. In in der Priesterausbildung sowohl die dieser Deutung entdecke ich, dass ich niemals allein Fachkenntnis der Theologie und Spi- bin, dass mich Menschen und Gott begleiten. ritualität notwendig, als auch immer mehr Teamfähigkeit und Kommuni- Priestersein heißt Leben feiern kationsfähigkeit. Mag. Roland Buemberger, Regens und Leiter der Priesterausbildung Immer wieder gibt es in unserm Leben Anlässe, die erzeit bereiten sich 7 Theologen für Innsbruck und Feldkirch. wir feiern wollen, bei der Geburt eines Kindes, an ver- Dim Haus und 5 extern auf die schiedenen Übergängen des Lebens, bei Hochzeiten Priesterweihe und ihre pastoralen ie können auch die kostenlo- oder bei einer Tiefzeit, in der ich in Schuld gefallen Aufgaben vor. Aufgabe intensive- Sse Zeitschrift des Priestersemi- bin und mir Versöhnung geschenkt wird. An solchen rer Berufungspastoral muss es sein, nars „Der Auftrag“ bestellen, die Knotenpunkten des Lebens darf der Priester mit den neue Interessenten für diesen Weg Sie zweimal jährlich näher über die Betroffenen die Sakramente feiern und die Nähe Got- zu finden und zu ermutigen. Seminaristen und unsere Priester- tes spüren lassen. Im Priesterseminar sind der Spiritual ausbildung informiert. Bitte füllen P. Janusz Turek CSsR und ich als Re- Sie dazu die Allonge des Zahlscheins gens bemüht, die Seminaristen auf aus und schicken Sie sie an uns; die ihr Wirken als Priester vorzuberei- neue Nummer des „Auftrags“ er- ten: durch Kenntnis von Spiritualität scheint in Kürze. und Gebet, durch Einüben von pas- toralen Fertigkeiten und durch das Mit Segenswünschen und herzli- Leben und Kennenlernen von pries- chem Dank für Ihre Unterstützung terlichen Grundhaltungen. Dabei grüßt Sie im Namen der Seminaris- hilft uns ein Netzwerk von Ausbild- ten, MSGR. Rudolf Bischof nern an der Theologischen Fakultät, Generalvikar der Diözese Feldkirch in den Pfarren und den diözesanen Roland Buemberger Abteilungen. Regens Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Priesterjubilare 13

Pfarrer i. R. Msgr. Josef Marte feiert sein 60-jähriges Priesterjubiläum Immer im Blick auf Christus

In dankbarer Erinnerung an sein priesterli- ten noch in Latein absolviert werden. Mar- kleine, herausziehbare Schreibtischplatte als ches Wirken feiert Pfarrer i. R. Josef Marte tes Priester-Jahrgang war der erste nach dem Ausstattung. Die „glorreiche Zeit bei der Ju- sein diamantenes Priesterjubiläum. Im Krieg, damals war Dekan Adolf Amann Re- gend“ sei da allerdings schon vorbei gewesen. KirchenBlatt-Gespräch erzählt er aus gens im Seminar. 1955 gab es ca. 80 Semi- In den 1950er-Jahren noch hatte Dekan An- seinem reichen Priesterleben. naristen, davon waren etwa 40 Prozent aus ton Nenning Jugendtage mit bis zu 4000 jun- Vorarlberg. Marte erinnert sich besonders an gen Menschen vor der Kirche St. Martin in Wolfgang Ölz Hugo Rahner, der der charmanteste Professor Dornbirn veranstalten können. gewesen sei und immer einen Witz auf Lager In seiner Jugend in Götzis war Josef Marte hatte. Viele Professoren arbeiteten schon auf Lebensstelle in Lustenau Rheindorf. Von Ministrant und Jugendleiter. Sein hochver- eine große Erneuerung hin, die dann später 1970 an war Josef Marte bis 2003 Pfarrer in ehrter Kaplan, der dann im Krieg gefallen ist, in die Vorbereitung des Konzils mündete. Die Lustenau-Rheindorf. Das ist auch die Zeit, hat beim jungen Josef einen bleibenden Ein- große Überraschung des Konzils und die vie- an die er besonders gerne zurückdenkt. Mit druck hinterlassen. Marte besuchte zunächst len Neuerungen haben Marte und seine jun- dieser Pfarre war und ist der heutige Pensio- die Lehrerbildungsanstalt in Feldkirch, aber gen Kollegen im Priesteramt mit Freude auf- nist sehr verbunden. Die Anliegen des Kon- dann wurde ihm klar, dass ihm statt dem genommen. „Es war uns nie genug“, erinnert zils konnte er hier mit vielen Kursen, Bibel- Lehrerberuf eigentlich das Priesteramt noch er sich. Als die jungen Priester 1955 geweiht stunden und Fahrten ins Heilige Land und mehr entspräche. 1950, nach der Matura, worden waren, feierten sie die Gottesdiens- nach Rom vertiefen. Auch die Kirchenreno- wechselte er nach Innsbruck ins Priesterse- te noch zwölf Jahre lang im alten tridentini- vierung und der Bau des Pfarrzentrums fielen minar. Es war noch die Zeit vor dem Kon- schen Ritus. Erst 1967 wurde schrittweise auf in die Amtszeit von Josef Marte. 2003 muss- zil: Die theologischen Hauptfächer wurden die Volkssprache Deutsch umgestellt. te er nach einer schweren Herzoperation in in Latein doziert, auch die Prüfungen muss- Pension gehen. Jetzt ist Marte immer noch als „Es war eine tolle pastorale Zeit“. Nach Aushilfspriester in Mäder, Altach, Klaus, Fra- der Weihe kam Josef Marte für neun Jah- xern und Rankweil St. Peter aktiv. re nach Alberschwende zu einem alten, gu- Spirituell hat ihn immer der Blick auf Chris- ten Dorfpfarrer. Da war er, wie Marte sagt, tus begleitet, und die Fragen an ihn: „Was ein „williges, gutes Knechtlein, aber es war sagst Du? Was erwartest Du von mir?“ Zuneh- eine tolle pastorale Zeit.“ Auch war Marte zu- mend schenkt ihm auch die Gewissheit von nächst nebenamtlich Seelsorger für die Land- Gott her - „Ich bin bei Dir“ - Trost. jugend in Bregenzerwald, Großwalsertal und Von Anton Nenning hat Josef Marte übri- Montafon. Dafür brauchte der junge Pries- gens auch die Gewohnheit übernommen, je- ter ein Auto - und die Erlaubnis des Bischofs, den Tag eine Stunde zu lesen. Bibelstudium, es zu fahren. Dazu musste Marte bei Bischof Pastorales oder Kirchengeschichte halten ihn Paulus Rusch in Innsbruck eine psychologi- geistig fit. Bei den Führungen nach Rom und sche Prüfung machen, weil Bischof Rusch ei- ins Heilige Land konnte Josef Marte immer nige Priester durch Verkehrsunfällen verlo- Bibel, Geschichte und Kunst zu einem Gan- ren hatte, wie sich Marte erinnert. Von 1964 zen verweben. bis 1970 war er dann hauptamtlich Jugend- seelsorger. Bei der Übersiedlung von der al- u Josef Marte feiert sein 60-jähriges Priester- ten „Villa Hugo“ ins neue Diözesanhaus hat- jubiläum beim Festgottesdienst am Uristag. te Marte übrigens nur einen „Füller“ und eine So 5. Juli, 9 Uhr, Pfarrkirche St. Ulrich, Götzis.

Josef Marte blickt auf ein reiches, langes Priesterleben zurück. Links oben: die Primiz 1955 in Götzis. Thomas Ender (2), Privat 14 Priesterjubilare 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Pfarrer Prälat Gerhard Podhradsky: Diamantenes Jubiläum Ein Leben für die Kirche

Pfr. Gerhard Podhradsky kann der Pfarrseelsorge tätig: zunächst auf 60 Jahre priesterliches als Kaplan in Lustenau-Kirchdorf, Wirken zurückblicken. ab 1957 als Kaplan in Feldkirch- Altenstadt und seit 1966 als Pfar- Wolfgang Ölz rer von Röthis. Von 1961 bis 1972 war er Cari- Gerhard Podhradsky wurde 1929 tasdirektor für Vorarlberg. In die- in Bregenz-Vorkloster geboren. ser Zeit hat die Caritas die ersten Dort war er bei den Ministran- Beschützenden Werkstätten für ten und in der Pfarrjugend aktiv. Menschen mit Behinderung in Pfarrer Gerhard Podhradsky: vielfältiges, priesterliches Wirken. ölz 1944/45 wurde er zum Südein- Bludenz und Altenstadt gegrün- satz verpflichtet, wo er in Mori det. Familienhilfe, Suchtkranken- Gerhard Podhradsky hat im Be- setzen: Auf ihn geht etwa das (Trentino) und auf dem Monte fürsorge und Wohnbauten für reich der Liturgie mit dem „Le- theologische Konzept der figura- Altissimo stationiert war. Kurz vor bedürftige Familien wurden ge- xikon der Liturgie“ (1962), das len Farbfenster der Seminarkirche Kriegsende kam er nach Hause zu- fördert. Das Amt des Dekans im auch auf Niederländisch, Eng- in Innsbruck zurück, die von Mar- rück. Nach der Matura am Bun- Dekanat Rankweil bekleidete er lisch und Italienisch erschienen tin Häusle ausgeführt wurden, fer- desgymnasium Bregenz studierte von 1973 bis 1986. Im Jahr 2000 ist, ein Standardwerk geschaffen. ner die Planung und Organisation er von 1950 bis 1955 Philosophie wurde er zum Prälat ernannt. Von Einige Monographien und histo- von Umbau und Erweiterung der und Theologie an der Universität 1982 bis 1988 betreute Pfarrer Po- risch-wissenschaftliche Beiträge Pfarrkirche Altenstadt. Innsbruck, u.a. bei Josef Andreas dhradsky die Bibliothek und das beziehen sich auf die Kirchenge- In Röthis wurden unter der Ägide Jungmann, Karl und Hugo Rah- Archiv der Diözese Feldkirch. Der schichte von Vorarlberg. von Pfarrer Podhradsky die Pfarr- ner. 1955 wurde Podhradsky von Aufbau der Diözesanbibliothek Seine gestalterischen Vorstellun- kirche, der Pfarrhof, der Pfarrsaal Bischof Paulus Rusch zum Priester im Kloster Altenstadt gehörte bis gen konnte er im Sinne des Kon- und das Frühmesshaus renoviert geweiht. Seit Herbst 1955 ist er in 2009 zu seinen Agenden. zils in mehreren Kirchen um- bzw. erweitert.

Pfarrer Kaspar Hammerer feiert sein 60-jähriges Priesterjubiläum Dem priesterlichen Dienst als Pfarrer treu bleiben

Auch Pfarrer Kaspar Hammerer wurde am Batschuns geboren wurde, zentrale Bedeu- die Legion Mariens gründete. „Dann habe 25. Juli 1955, dem Jakobitag, von Bischof tung. Der junge Kaspar Hammerer musste ich den Auftrag bekommen, nach Warth, in Paulus Rusch geweiht. mit 16 Jahren noch in den Krieg ziehen und die höchste Pfarre Vorarlbergs umzusiedeln“, war zehn Monate in Gefangenschaft. Mit 17 wo er ebenfalls zwei Jahre war. In Warth hat Wolfgang Ölz Jahren ist er dann heimgekommen. Damals Hammerer bei der Kirchenrenovierung selbst ergab es sich, dass Dr. Edwin Fasching einen die elektrischen Leitungen verlegt. Aus die- Sein Primizspruch lautete: „Ich bin nicht ge- Kurs für Spätberufene eröffnet hatte. Ham- sem Grund war er als Elektriker „verschrieen“ kommen, um mich bedienen zu lassen, son- merer meldete sich an und machte die Matu- und musste dann auch bei den Leuten privat dern um zu dienen.“ Heute noch hat dieser ra nach, da er zuvor nur die einklassige Volks- die Elektrik machen. Anschließend tat Pfarrer Bibelvers für Pfarrer Hammerer, der 1928 in schule in Batschuns absolviert hatte. „Die Hammerer zwanzig Jahre Dienst in Braz, wo erste Zeit war deswegen sehr hart“, erinnert er den Cursillo gründete. Nach zwei Jahren in sich Pfarrer Hammerer noch. Meiningen kehrte er schließlich zurück nach Weiler, wo er bis heute als Pfarrer wirkt. Von Weiler bis Warth. 1950 trat Hammerer In Weiler initiierte er die Herz Jesu Familie. dann in Innsbruck ins Margaretinum ein, das Ein Erweckungserlebnis übrigens im Stile ei- von den Barmherzigen Schwestern betreut ner Vision hatte er „überhaupt nicht“, wie wurde. Während seiner Studienzeit konnte er er lächelnd zu Protokoll gibt. Sein Lebens- bei Vorträgen und Predigten noch Hugo und elixier bezieht er bis zur heutigen Stunde aus Karl Rahner erleben. Beim Studium selbst der Haltung, dem Volk zu dienen. Auch der hatte Hammerer allerdings andere Professo- Vers „Prüfet alles, und das Gute behaltet“ ren, weil er den „kleinen Pastoralkurs“ beleg- ist für ihn ein Leitstern in seinem priesterli- te, während die Rahners nur im „großen Pas- chen Wirken. Bescheiden meint der fröhliche toralkurs“ lehrten. Am 31. Juli 1955 konnte Priester: „Ich bin nicht sehr aufgefallen, und er in Batschuns Primiz feiern. habe nichts Besonderes geleistet. Mein Ziel Nach zwei Jahren als Aushilfspriester in Wei- war es Pfarrer zu werden, das bin ich gewor- Pfarrer Kaspar Hammerer vor „seinem“ ler kam er für zwei Jahre nach Riezlern ins den. Dem Dienst bin ich treu geblieben und Pfarrhof in Weiler. ölz Kleine Walsertal, wo er mit „großem Erfolg“ dem möchte ich weiterhin treu bleiben.“ Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Priesterjubilare 15

Pfarrer Cons. Eberhard Amann feiert sein 60-jähriges Priesterjubiläum Vom Tabernakel bis zum Opferstock

Pfarrer Eberhard Amann betreut mit 85 Jah- Medien nicht scheut: „Das Konzil hat eine Wie hat Pfarrer Eberhard Amann eigentlich ren immer noch die Pfarreien St. Gallenkirch, große Konstitution, nämlich ‚Kirche und zur Kirche gefunden? „Persönlich ist mein Le- Gortipohl und Gargellen. Im KirchenBlatt- Welt‘ verabschiedet, wo es zu allen politi- benslauf so, dass ich von Jugend auf Sympa- Gespräch erzählt er von seiner persönlichen schen Fragen Stellung nimmt. Für mich ist thien für Jesus von Nazareth hatte, aber nicht Berufung. Und auch, warum er den Kontakt Christentum keine Privatsache. Jesus sagt: nur als Menschenfreund, sondern als: ‚Gott zu den Medien nicht scheut. ‚Was ich euch im Finstern sage, das ruft auch von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom von den Dächern.‘ Das Christentum muss in wahren Gott‘. Gegenüber dem kirchlichen Wolfgang Ölz die Öffentlichkeit getragen werden“, insis- Betrieb war ich anfangs reserviert, ich war nie tiert er. „Wenn falsche Lehren verbreitet wer- Ministrant, aber in einer Art Vision habe ich Nach 60 Lebensjahren als Priester stehen den, dann ‚juckt‘ es mich und ich muss die einmal in einer Kapelle erkannt, dass Chris- Pfarrer Eberhard Amann seine Beweggrün- katholische Überzeugung vertreten - auch öf- tus in der Kirche gegenwärtig ist. Und zwar de, warum er sich 1955 weihen ließ, immer fentlich. Ich bin weder schwarz noch grün vom Tabernakel bis zum Opferstock.“ noch deutlich vor Augen: „Ich wollte mich noch rot noch blau, sondern gelb. Ich vertre- zum Priester weihen lassen, damit ich das eu- te die Lehre der Kirche. Das Zölibat begrüße u Hl. Messe zum 60-jährigen Priesterjubi- charistische Opfer darbringen kann. Wie Pau- ich auch, weil das macht uns verfügbar für ei- läum von Pfr. Eberhard Amann. lus sagt, fühle ich mich dazu von Gott beru- nen Totaleinsatz.“ So 28. Juni, 10 Uhr, Pfarrkirche, St. Gallenkirch. fen als Diener Christi und Ausspender seiner Geheimnisse.“ Die Stationen seines langen Zusammenarbeit mit den Laien. Wie priesterlichen Dienstes sieht er im Einklang schaut der seelsorgliche Alltag für Pfarrer mit dem jeweiligen Bischof, denn er habe im- Eberhard Amann aus, der in seinem hohen mer die Aufgaben angenommen, die der Bi- Alter noch drei Pfarreien betreut? „Ich habe schof ihm überantwortet habe. Dabei sagt er, vier Sonntagsmessen, zwei in St. Gallenkirch, dass es einen „Priester auf Zeit“ nicht gäbe, zwei in Gortipohl und zur Saisonzeit noch „ähnlich wie auch ein Vater oder eine Mutter eine in Gargellen. Das ist eigentlich meine nicht in Pension gehen“. Hauptaufgabe - verbunden mit der Predigt, Zunächst also wurde er nach Bludenz beru- die dem Priester vorbehalten ist. Ich habe fen, dort war er zwölf Jahre Kaplan, zwan- überall hervorragende Laien als Mitarbei- zig Jahre Pfarrer - davon acht Jahre als De- ter gefunden. Das Konzil sagt aber, dass zwi- kan. Dann verbrachte er ein halbes Jahr in schen dem allgemeinen Priestertum und dem Israel, wo er sich biblische Kenntnisse aneig- besonderen Priestertum nicht nur ein gradu- nen konnte. Nach einem Einsatz als Priester eller, sondern ein wesentlicher Unterschied in Meiningen kam er ins Montafon, wo er seit besteht. Der Laie kann somit keine Aufgaben 1989 die Pfarreien St. Gallenkirch, Gortipohl des Priesters übernehmen wie etwa Messop- und Gargellen betreut. fer, Sonntagspredigt, Krankensalbung.“

Wenn Pfr. Eberhard Amann Papst wäre. „Ich halte mich in meiner Tätigkeit an die Bibel, an das Konzil und an das Papsttum“, sagt Amann, „ich habe keine eigenen Religi- onsgründungsabsichten.“ Die humorvoll ge- meinte Frage, was er machen würde, wenn er selbst Papst wäre, beantwortet er mit einem Augenzwinkern: „Ich würde mich an das Zweite Vatikanische Konzil halten, dass das Wort Gottes über der Kirche steht, dass die Norm des Glaubens die Bibel zusammen mit der Tradition ist. Ich würde mich an den Kir- chenvätern orientieren, die am nächsten zur Quelle sind.“ Gegenüber dem modernen Zeit- geist würde er sich klar abgrenzen: „Die Ho- moehe und den von der EU propagierten Ge- schlechtertauschwahn sind ein Attentat auf die Schöpfungsordnung Gottes. Auch das Frauenpriestertum widerspricht dem Evange- lium. Sie können mich ruhig als konservativ bezeichnen.“ Ebenso deutlich ist Pfarrer Amanns Antwort auf die Frage, warum er ein so fleißiger Le- serbriefschreiber ist und den Kontakt zu den Pfarrer Eberhard Amann wurde 1955 in Insnbruck von Bischof Rusch zum Priester geweiht. ÖLZ, Privat 16 Priesterjubilare 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Zeit hat Pfr. Bachmann in seiner Pension - für Unternehmungen, für die Haustiere seiner Haushälte- rin, für Besuche und für‘s einfach Verweilen. begle

Pfarrer i. R. Alfred Bachmann feiert sein 50-jähriges Priesterjubiläum Licht und Liebe für alle

Kein spektakuläres Berufungserlebnis nischen Konzil, das ein neues Kirchen- und wird ab und zu für Beerdigungen oder Taufen stand am Beginn seiner Priesterlaufbahn. Priesterbild entworfen hatte. Beeinflusst wur- angefragt und betreut das Alters- und Pflege- In großer Bescheidenheit leitete Pfr. Alfred de der Wandel aber auch durch den Umgang heim ein wenig mit. „Aushilfspfarrer“ ist Pfr. Bachmann 35 Jahre lang die Pfarre Tosters mit den Menschen, durch viele Gespräche. Bachmann auch in Meiningen und Brede- und versuchte vor allem eines: die Men- Highlights in seinem Priesterleben waren jene ris sowie in Batschuns und Laterns. Er feiert schen zu lieben. Momente, in denen „Leute gespürt haben ‚ich gerne Eucharistie. „Aber wenn ich vor einer muss auch etwas tun, wir müssen etwas tun‘“. Gemeinde stehe, in der ich niemanden ken- Patricia begle Dort zeigte sich ihre Mitverantwortung. ne, dann denke ich mir: ‚Warum macht das nicht jemand von da?‘.“ Nachdenklich über- Wir sitzen draußen am Balkon. Pfr. Alfred Im Gespräch. So gab es in der Pfarre Tos- legt er: „Ich weiß nicht, ob es das Geweiht- Bachmann streichelt das Hündchen auf sei- ters, die er von 1975 bis 2010 leitete, viele Ar- sein braucht, ich weiß es nicht.“ nem Schoß, das immer dann bei ihm ist, beitskreise, die Pfarre war sehr lebendig. Lö- wenn seine Haushälterin nicht da ist. Man sungen für anstehende Fragen und Probleme Für alle. Mit der Eucharistie, die Pfr. Bach- sieht: die beiden mögen sich. versuchte der Pfarrer immer im Gespräch zu mann bis heute sehr wichtig ist, verbindet suchen. Dabei hörte er - der Regel des heili- er ganz selbstverständlich die Fußwaschung. Licht und Liebe. Der pensionierte Pries- gen Benedikt entsprechend - auch auf die Dabei verweist er auf den Evangelisten Jo- ter beginnt seine Erzählung bei der Priester- jungen Gemeindemitglieder. Ein sprechendes hannes, der überhaupt nur von der Fußwa- weihe. Er zeigt sein Primizbild und liest vor: Beispiel dafür war die Anhebung des Firmal- schung erzählt. „Sie ist praktizierte Eucharis- „Herr Jesus, die Welt bedarf so sehr der Lie- ters auf 17 Jahre in den 1990-er Jahren. Trei- tie“, erklärt er. Gemeint ist damit die Liebe be; sie bedarf so sehr des Lichtes. Gib ihr die- bende Kraft war damals ein junger Erwachse- zu allen Menschen, auch zu jenen die „ge- ses Licht und diese Liebe durch Deine Pries- ner, der von dieser Form überzeugt war. Pfr. ringer“ sind, die „anders sind als unsereiner ter.“ Diesem Spruch ist er die vergangenen Bachmann stärkte ihm den Rücken. und weiter weg“. Das ist ein hoher Anspruch 50 Jahre treu geblieben. „Ich habe versucht, und Pfr. Bachmann ist sich bewusst, dass er das zu verwirklichen. Die Betonung liegt da- Aufgaben. 2010 trat Alfred Bachmann sei- diesem nicht immer gerecht werden konnte. bei auf ‚versucht‘“, erklärt er lächelnd. Was ne Pension an. Der Übergang in den neuen Aber versucht hat er es. sich aber verändert habe, sei sein Priesterbild. Lebensabschnitt fiel ihm nicht schwer, weil „Früher war es eher hierarchisch. Heute wür- er zuvor ein halbes Jahr im Krankenhaus ver- Ausblick. Was Pfr. Bachmann an seiner Pen- de ich den Spruch ändern und sagen: ‚durch bracht hatte. Die Ärzte rieten ihm, nicht al- sionszeit schätzt, ist die Ungebundenheit. alle Menschen‘.“ lein zu wohnen. Er hatte das Glück, dass sei- Sie ist eine neue Erfahrung. Und liebt er den ne Haushälterin mit ihm „mitzog“ und eine Blick von seinem Balkon: hinüber in seine Priesterbild. Beeinflusst hat diesen Wan- Wohnung neben seiner mietete. Bewusst hat Heimatgemeinde Muntlix. del zum Beispiel Pfarrer Marte, bei dem Alf- er sich dafür einen anderen Ort, Altenstadt, red Bachmann seine ersten drei Kaplansjahre ausgewählt. Den Kontakt zu „seiner“ Gemein- u Pfr. Alfred Bachmann feiert sein goldenes verbrachte. Der damalige Pfarrer von Luste- de hat er aber nicht verloren: er feiert ein bis Priesterjubiläum beim Festgottesdienst am nau-Rheindorf war begeistert vom II. Vatika- zwei Mal im Monat Gottesdienst in Tosters, So 28. Juni, 10.15 Uhr, Pfarrkirche, Brederis. Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Priesterjubilare 17

Pfarrer i. R. Anton Bereuter feiert sein Goldenes Priesterjubiläum Wurzeln und Weite Steinmair

Anton Bereuter blickt auf 50 Priesterjahre Gemeinde. Das Konzil war auch ein Auf- bei. 2013 ging er als Pfarrer in Pension, ist zurück: Vom Studium zu Konzilszeiten bruch für die Beteiligung der Laien. Die Pfarre aber nach wie vor in „seiner“ Pfarre St. Gallus über die vielen Seelsorge-Jahre in Bregenz St. Gallus hatte einen der ersten Pfarrgemein- seelsorglich tätig. Er zelebriert Gottesdiens- St. Gallus bis zur Leitung von Aussätzigen- deräte im Land. Die PGR-Wahlen waren wirk- te, an Hochfesten wie an Werktagen, besucht Hilfswerk und Missio. liche Wahlen, gab es doch doppelt so viele Ältere zum Geburtstag und bringt regelmä- Kandidaten wie Mandatare. Die Katholische ßig 25 Menschen die Krankenkommunion. Dietmar Steinmair Jugend blühte - und Kapläne waren selbst- Nachdem er in Bregenz 50 Jahre am Gemein- verständlich in der Schule tätig. In St. Gallus deaufbau gearbeitet hat, sieht er natürlich 1963/64, inmitten des Zweiten Vatikanischen wirkte Anton Bereuter 13 Jahre lang als Kap- auch den Rückgang - an Gottesdienstbesu- Konzils verbrachte der junge Anton Bereuter lan, danach für 7 Jahre als Pfarrer in Schwarz- chern und an ehrenamtlichen Mitarbeitern. sein Freisemester in Rom. Als das erste Kon- ach, dann - ab 1985 - für 28 Jahre als Pfarrer Ob das Konzept des Seelsorgeraums, die „Kir- zilsdokument - die Liturgiekonstitution „Sa- in St. Gallus, 18 Jahre davon als Dekan. Die che in der Stadt Bregenz“ richtig ist? Wichtig crosanctum concilium“ - Ende November Beteiligung und Führung von Mitarbeitern sei, meint Bereuter, neue Wege zu gehen und 1963 beschlossen wurde, war Anton Bereuter war ihm immer wichtig: „Es geht darum, die miteinander im Gespräch zu bleiben. als Zuhörer in der Aula. Unvergesslich auch Mitarbeiter ernst zu nehmen, zu hören, mit die Bilder von den über zweitausend Bischö- ihnen zu wachsen. Wo ernst miteinander ge- Horizonte. Da kommt ihm immer eine fen, wie sie nach den Sessionen immer wie- sprochen wird, ist der Geist Gottes da.“ Kunst-Installation in den Sinn, die 1996 am der auf den Petersplatz strömten. Auch die Gebhardsberg zu sehen war. Sie hieß „Wur- deutschsprachigen Pressekonferenzen be- „Fürchte dich nicht!“ Geboren wurde An- zeln und Weite“. „Wenn wir tief im Glauben suchte Bereuter, wo er neben seinem Bischof ton Bereuter 1939 in Alberschwende als eines verwurzelt sind, können wir die Weite verste- Paulus Rusch auch auf Kardinal König oder von 8 Geschwistern. Er war Ministrant und hen“, sagt Bereuter. Die Weite spürte er auch die Theologen Karl Rahner und Hans Küng verbrachte prägende Schuljahre in der Meh- in der guten ökumenischen Zusammenarbeit traf. rerau. Der Vater verstarb früh. „Betet viel um in Bregenz - mit Pfr. Jaqumar, dann mit Pfr. „Durch das Konzil war ein großer Aufbruch den Heiligen Geist, dann werdet ihr den Weg Olschbaur und mit Pfr. Stoffers - besonders zu spüren, eine Erneuerung“, erinnert sich finden“, so habe seine Mutter immer wieder seit dem ökumenischen Bodensee-Kirchentag Bereuter heute. Nach seiner Priesterweihe gesagt, erzählt Bereuter. Das Aufbrechen - im im Jahre 1990. Weite erfuhr Bereuter auch in 1965 war er - zusammen mit Elmar Simma Vertrauen auf Gott - war im Leben von An- der Freizeit, beim Wandern oder beim Skifah- - als Kaplan in Bregenz St. Gallus tätig. Am ton Bereuter immer bedeutsam. „Der Exodus ren. Montags war er regelmäßig in den Ber- 1. Fastensonntag 1966 wurde erstmals eine ist eine Grunderfahrung unserer Berufung“, gen unterwegs. Nochmals weitete sich sein hl. Messe auf Deutsch und zum Volk hin ze- sagt er. „Zu Jeremia sagte Gott zum Beispiel: Horizont, als Bereuter 2005 gebeten wurde, lebriert. Sein Pfarrer, Dekan Roman Amann, ‚Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du die Leitung des Aussätzigen-Hilfswerks Ös- überließ diese erste Messe dem jungen Kap- gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du terreichs sowie die Diözesandirektion von lan Bereuter mit den Worten: „Du warst in verkünden. Fürchte dich nicht!‘.“ Missio zu übernehmen. Die Beziehung Vor- Rom, du hast das ja studiert.“ Der erste Volks- Den Tag beginnt Anton Bereuter mit einer arlbergs zu den Diözesen in Kerala (Indien) altar war übrigens aus Holz und hatte unten halbstündigen Meditation. Diese morgendli- und Rumänien, in denen Priesterausbildun- zwei Räder montiert, was ihm die Bezeich- che Gebetszeit, mit der er im Priesterseminar gen unterstützt wurden, sieht Bereuter nicht nung „liturgisches Teewägele“ einbrachte. begonnen hatte, behielt er sein Leben lang als Einbahnstraße. „Auch wenn wir in Öster- reich die Spender sind, werden wir eigentlich doch durch die anderen beschenkt.“

Zukunft. Im Blick auf die Familiensynode im Oktober ist Anton Bereuter zuversichtlich. „Ich bin überzeugt, dass die Bischöfe und der Papst miteinander, Schritt für Schritt, die richtige Entscheidung treffen werden.“ Be- reuter wünscht sich ein Zugehen der Kirche auf die geschiedenen Wiederverheirateten oder die homosexuellen Menschen. „Wir seg- nen so vieles, warum kann man nicht auch diese Menschen segnen?“, fragt er. Gebe es in diesen Fragen nicht so etwas wie eine „sen- Pfr. Anton Bereuter tentia communis“ (eine gemeinsame Über- beim Abschieds- zeugung) im Gottesvolk? gottesdienst am 15. September 2013 u Festgottesdienst zum 50-jährigen Pries- in der Galluskirche. terjubiläum. So 28. Juni, 9.30 Uhr, Pfarrkirche, Pfarre St. Gallus Bregenz St. Gallus. 18 Priesterjubilare 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Nach 14 Monaten Bauzeit wurde das neue Muntliger Pfarrheim 2013 wieder eröffnet - und wird seither rege von der Bevölkerung genutzt. Rinner

50-jähriges Priesterjubiläum von Pfarrer Mag. Felix Zortea „Für die Menschen da sein“

Schon von klein auf war Felix Zortea in cker Priesterseminar seine theologische Lauf- Momente zu seinen Höhepunkten im priester- seiner Heimatgemeinde Wald am Arlberg bahn. Am 29. Juni 1965 fand in Alberschwen- lichen Leben zählt. Besonders in Erinnerung in die Kirche eingebunden. Mit seinen drei de die Priesterweihe durch Bischof Dr. Bruno geblieben sind ihm ein Film, den er gemein- Brüdern ministrierte er und half in der Pfarre Wechner statt. Sein Primizspruch stammt von sam mit den Nenzinger Jugendlichen dreh- mit. Am 29. Juni 2015 kann er auf 50 Jahre dem französischen Priester, Mönch und Ere- te und ein Theaterstück, das sogar in Kufstein als Priester und viele Erfolge zurückblicken. mit Charles Eugène Vicomte de Foucauld zur Aufführung kam. Aber auch ernste The- und umfasst acht Zeilen, die Zortea für das men seien zur Sprache gekommen, erklärt Zor- simone rinner KirchenBlatt treffend in acht Worten zusam- tea, und erzählt vom Besuch des KZ Dachau, menfasst: „Der Priester muss für die Menschen in dem Dekan Schelling mehr als sieben Jahre Zwei Menschen hätten ihn, neben seiner re- da sein.“ inhaftiert war. Bis zum Ende seiner Zeit als Ka- ligiösen Familie, geprägt und daran „mitge- plan in Nenzing betreute er schließlich auch wirkt“, dass aus ihm ein Priester geworden Arbeite lieber mit Menschen. Kurz habe Beschling und Gurtis mit, unterrichtete an der ist, erzählt Mag. Felix Zortea im KirchenBlatt- er sich damals mit dem Gedanken getragen Schule und hielt jeden Sonntag die Predigt. Gespräch: Der damalige Pfarrer in Wald am Rechtswissenschaften zu studieren, erklärt Arlberg, Josef Fiel, und sein Religionslehrer Zortea: „Aber das ist so eine trockene Angele- Viel Arbeit. Nach einem halbjährigen Auf- im Gymnasium Bludenz, Prof. Werner Wür- genheit und ich arbeite lieber mit Menschen“, enthalt als Kaplan in Tschagguns wurden Felix bel. „Es hat mich als Ministrant zutiefst be- begründet er seine Entscheidung für das Theo- Zortea im August 1983 die Pfarre Muntlix und eindruckt, wie er die Seelsorge auch noch mit logiestudium, das ihn für zwei Semester auch 1984 schließlich auch Dafins anvertraut. „Wir 80 Jahren wahrgenommen hat“, erinnert sich nach Lyon führte. Noch heute hat er Kontakt hatten also quasi damals schon einen Pfarr- Zortea an Fiel und bezeichnet Würbel als „phä- zu Familien, die er damals kennenlernte und verband“, lächelt Zortea. Bis heute ist ihm der nomenalen Pädagogen und Religionslehrer“. die auch manchmal in Vorarlberg zu Besuch Kontakt zu den Menschen wichtig - so beteiligt Auf Einladung des Stadtpfarrers von Bludenz, waren. „Im Jahr 1965 kam ich als Kaplan nach er sich persönlich an der Haussammlung für Dr. Adolf Ammann, habe er - gemeinsam mit Nenzing zu Pfarrer Msgr. Georg Schelling“, das neue Pfarrheim und führt Interviews für Kaplan Gerhard Podhradsky - eine Woche am so Zortea. Eine Zeit, an die er gerne zurück- den Pfarrbrief St. Fidelis, den er selbst schreibt. Gardasee verbracht. Eine Entscheidungshilfe, denkt. „Als Kaplan hatte man damals viele Eine Aufgabe, die viel Schweiß kostet und für ist sich Zortea sicher, die ihn schließlich ins Schulstunden“, erklärt er, und Dekan Schel- deren Erledigung er sich selbst „Hausarrest“ Priesterseminar nach Innsbruck führte. ling habe ihm viel Zeit für die Jugendbetreu- gibt, die aber von der Bevölkerung auch sehr ung eingeräumt. Bis heute sind Zortea „tolle geschätzt wird, freut sich Zortea über zahlrei- Doch zurück zum Anfang: Felix Zortea wur- Abende und Veranstaltungen mit den Jugend- che positive Rückmeldungen. In Muntlix wer- de am 21. März 1941 in Wald am Arlberg ge- lichen“, Zeit mit der Jungschar, „Bergfeuer de generell viel gearbeitet, blickt der Pfarrer boren, wo er aufwuchs und von 1951 bis und Lichtbildabende“, aber auch schöne Got- stolz auf die Renovierung der Kirche, die neue 1959 das Gymnasium in Bludenz besuchte. tesdienste in Erinnerung geblieben. Und so ist Urnenanlage und das neue Pfarrheim in den 1959 begann mit dem Studium im Innsbru- es nicht verwunderlich, dass Felix Zortea diese letzten Jahren zurück. Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Priesterjubilare 19

Pfarrer Cons. Dr. Hubert Lenz schaut auf 25 Jahre Priestersein zurück Bibel und Liturgie – Gott und die Menschen

Als ich nach der Erstkommuni- de Ministrant. Als junger Erwach- im Heiligen Land studieren, was Bibel und Liturgie waren mir on begann, regelmäßig in die Kir- sener füllte sich das Ganze auch mich und meine spätere pastora- von allem Anfang an wichtig. Auf che zu gehen, faszinierte mich mit Inhalt. le Arbeit sehr geprägt hat. die verschiedenste Art und Weise der Gottesdienst von allem An- Jesus und seine Botschaft faszi- versuche ich, den Menschen die fang an und ich dachte mir, bei nierten mich immer mehr. Das 25 Jahre nun darf ich schon als biblische Botschaft nahezubrin- dem „Theater“ da vorne möch- Lesen in der Bibel und auch die Priester wirken. Ich kann heute gen durch Predigt, Bibelrunden, te ich mitspielen. Erst Jahre spä- Begegnung mit Jesus in Gebet ganz ehrlich sagen, es waren gute Pilgerfahrten ins Heilige Land. In ter entdeckte ich, dass es wirk- und Gottesdienst haben mir ein- Jahre, bei allen Auf und Ab‘s, bei Richtung Nenzinger Himmel ist lich ein heiliges Schauspiel ist, fach gut getan und ich wollte das allen Herausforderungen. Ich als Frucht eines Bibeljahres ein bei dem Gott erfahrbar und spür- unbedingt anderen Menschen habe in diesen 25 Jahren viel Bibelweg entstanden. Eine be- bar wird. Ich „spielte“ dann auch weitergeben. Ich durfte wäh- Schönes und Beglückendes er- sondere Art der Begegnung mit gleich einmal mit, denn ich wur- rend des Studiums ein Jahr lang lebt. Ich hatte Glück, ich konnte der Bibel war und ist der Weg der in guten Pfarren wirken und vor Umkehr und Versöhnung. Ne- allem hatte ich viele gute Wegbe- ben den vielen schönen Gottes- gleiterinnen und Wegbegleiter. dienstfeiern macht es mir auch Viele schöne Begegnungen, Ge- Freude, in der liturgischen Wei- spräche, Sitzungen, Reisen, Fei- terbildung tätig zu sein. ern und vor allem Gottesdienste durfte ich erleben. Gut tut mir als Priester und Es ist schon etwas Schönes, mit auch für meine Arbeit in der Pfar- den Menschen durchs Jahr zu ge- re, dass wir dank unseres Paps- hen und die verschiedenen welt- tes und unseres Bischofs eine lichen und kirchlichen Feste zu sehr positive Stimmung in Kir- feiern und immer wieder spüren che und darüber hinaus haben. zu dürfen: „wer glaubt, ist nie al- Ich hoffe, dass sich der eine oder lein!“. Ich erlebe es heute noch andere junge Mensch dazu ent- als sehr beglückend, Menschen scheiden kann, auch diesen Weg in den verschiedenen Situatio- einzuschlagen! Ich würde jeden- nen des Lebens begleiten zu dür- falls wieder Priester werden! Der Hirte und seine Herde. Pfarre Nenzing fen. Hubert lenz

Kaplan Mag. P. Josef Gruber FSO feiert sein 25-jähriges Priesterjubiläum Lasst uns auf Jesus blicken

Gottes Wege sind immer wunderbar. Der Ruf re in Dornbirn-Rohrbach und Höchst; 1996 zum Priestertum hat mich im Mai 1978 auf übernahm ich die Aufgabe des Kirchenrektors dem Flug von Tel Aviv nach Wien getroffen. für die Kapuzinerkirche in Bregenz. Die zwei ältesten Frauen unserer Pilgergruppe, Seit 2009 bin ich als Seelsorger für das LKH mit der ich als jüngster Teilnehmer (23) zehn und die Seniorenheime in Hohenems tätig Tage im Heiligen Land unterwegs war, spra- und seit 2013 zusätzlich als Kaplan in der Pfar- chen mich auf das Priesterwerden an. An so re Gisingen in Feldkirch. Zu meinen Aufgaben etwas hatte ich noch nie gedacht. gehört auch die geistliche Begleitung der Le- Nach der Hauptschule habe ich Zimmerer ge- gion Mariens in unserer Diözese und des Hel- lernt, einen Beruf, der mir viel Freude bereite- ferkreises der Marianischen Priesterbewegung. te, und meine Eltern hofften, dass ich einmal Fronleichnamsprozesion. Pfarre Gisingen / Güfel unsere Landwirtschaft (in Kraubath Stmk.) Bei der Priesterweihe habe ich den Primiz- übernehme. Aber nun war plötzlich der Ruf spruch gewählt: „Lasst uns auf Jesus blicken, des Herrn da. So besuchte ich ab 1978 das Auf- den Urheber und Vollender unseres Glau- le Menschen kennenlernen durfte, die diesen baugymnasium in Horn (NÖ) und wohnte im bens“ (Hebr 12,2). Als Glieder der Kirche sind inneren Blick auf Jesus und auch auf die Got- Spätberufenenseminar „Canisiusheim“. 1983 wir alle zur Nachfolge Christi berufen. Auf un- tesmutter Maria im Herzen haben. Und ich trat ich ins Priesterseminar in Graz ein. serem Pilgerweg des Glaubens sollten wir den hoffe, dass ich durch meinen Dienst auch ein Am Ende des Studiums schloss ich mich der Herrn auch heute nicht aus den Augen verlie- wenig dazu beitragen konnte, dass Jesus Chris- geistlichen Familie „Das Werk“ an, die ich ren. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre tus, unser Erlöser, besser erkannt und mehr schon lange kannte. 1990 wurde ich in Höchst freut es mich besonders, dass ich in der Seel- geliebt wird. zum Priester geweiht. Es folgten Kaplansjah- sorge und in unserer geistlichen Familie so vie- P. Josef Gruber 20 Priesterjubilare 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

WEIHEJUBILÄEN 2015

Neben den im KirchenBlatt geehrten silbernen, goldenen und diamantenen Priesterjubilaren feiern auch folgende Priester heuer ein Weihejubiläum:

10 Jahre – Weihejahrgang 2005 n Kaplan Bakk.theol. Noby Acharupa- rambil, Göfis - Satteins n Diözesanbischof em. Dr. Elmar Fischer (Bischofsweihe), Hittisau n Pfarradministrator Mag. P. Gottfried Wegleitner OFM, Frastanz

20 Jahre – Weihejahrgang 1995 Pfarre Alberschwende n Diakon Helmut Boss, Dornbirn n Diakon Herbert Dünser, Dornbirn Seit 25 Jahren Priester: Pfarrer Mag. Peter Mathei n Pfarrer Mag. Manfred Fink, Bregenz- St. Gebhard - Fluh n Pfarrmoderator Lic.theol. Mihai Horvat, Von der wunderbaren Bludesch - Ludesch - Thüringen n Kaplan Mag. Yesudas Kattithara, Bürs Wahrheit des Christlichen n Kaplan Bakk.theol. Inna Reddy Kolu- kula, Bludenz n Kaplan Cyrus Kucharski OFM, Bezau Mein „Werdegang“ hat wohl angefangen mit sönliche Überzeugung von der wunderba- n Diakon Anton Pepelnik, Batschuns dem schulischen Absturz am Gymnasium in ren Wahrheit des Christlichen war die Entde- n Diakon Peter Vierhauser, Nüziders Bludenz in der sechsten Klasse. Aber ich habe ckung des geistlichen Tagebuchs „Er und Ich“ die Matura dann doch noch geschafft an einer von Gabrielle Bossis, das zu meinem persönli- 30 Jahre – Weihejahrgang 1985 fünfjährigen Hotelfachschule in Salzburg/Kles- chen „Stundenbuch“ geworden ist. Hier lerne n Diakon Konrad Jaud, Hohenems heim. Es folgten neun Monate Präsenzdienst ich immer besser die Person Jesus kennen. n Diakon Rudolf Sagmeister, Vandans „mit der Waffe“. Und weil ich es immer mehr Besondere Motivation für mich ist jede Wo- liebte, über alles nachzudenken, habe ich Phi- che das immer neue Hineindenken in die Sät- 35 Jahre – Weihejahrgang 1980 losophie an der Universität Salzburg studiert, ze des Sonntagsevangeliums zwecks Predigt n Pfarrer Mag. Cons. Paul Burtscher, vor allem beim großen Philosophen Prof. Ro- in Verbindung mit je aktuellen Ereignissen. Schwarzach - Bildstein bert Spaemann. Zwischendurch musste Geld Und die Freude, wenn du „Griffiges“ gefun- verdient werden: Als Schilehrer, Wanderfüh- den hast, wovon du weißt, dass es stimmt und 40 Jahre – Weihejahrgang 1975 rer, Koch bei Wildbach- und Lawinenverbau- „ankommt“. n Pfarrer i. R. Walter Bertel, Hohenems ung, Gemeindearbeiter ... n Pfarrer Mag. Wilfried Blum, Rankweil Die zweite entscheidende Wegbiegung, die Lage und Zukunft der Kirche. Ich sage, es n Pfarrer Roland Trentinaglia, Hörbranz mich zum Priestersein geführt hat, war sicher, gibt die Kirche als Weltkirche mit Papst und n Pfarrmoderator Cons. Werner Witwer, dass ich mit dem Studium zu keinem Ende Bischöfen, es gibt sie als Diözese, es gibt sie, Tisis - Tosters - Nofels gefunden habe und mich in dieser Zeit aber wie sie in den Medien „erscheint“, und es gibt neu und philosophisch erinnert habe an mein die Kirche als Pfarrgemeinde. Diese letztere 45 Jahre – Weihejahrgang 1970 Christentum. Es folgte der Eintritt ins Priester- Kirche „vor Ort“ ist für mich die am meisten n Pfarrer Cons. Josef Drexel, Lustenau- seminar nach Innsbruck mit Theologiestudi- „wirkliche“ Kirche. Die „Lage der Kirche“ als Kirchdorf um bei den Jesuiten. Der damalige Professor P. Pfarrgemeinde hängt ab vom Geist des Pfarrers n P. Peter Lenherr SVD, Dornbirn Christoph Schönborn hat die Empfehlung für und der Gemeinde mit den Familien und dem n Pfarrer i. R. Mag. Peter Trong Tran, mich geschrieben. Die Priesterweihe erfolgte liebenden Einsatz einzelner Frauen und Män- Schwarzach 1990 durch Bischof Klaus Küng, die Primiz in ner und großer Kinder und vom stillen Gebet n Diözesanbischof DDr. Klaus Küng meiner Heimatgemeinde Gaschurn. Dann ka- der Frommen. (Priesterweihe), St. Pölten men vier Jahre Kaplan in Bregenz Mariahilf bei Alle Pastoralpläne zur „Zukunft der Kirche“ Pfarrer Otto Feurstein, danach ein Jahr als Mo- werden nur fruchtbar sein, wenn wir - also 55 Jahre – Weihejahrgang 1960 derator ebenda. Und heuer bin ich das zwan- auch ich - lernen, in der „Gegenwart“ zu le- n Pfarrer i. R. Cons. Jakob Kohler, zigste Jahr Pfarrer für Alberschwende. Pfarrer ben: „Pflege während deines ganzen Lebens Frastanz Anton Bereuter hatte mich hierher gelotst. die Frömmigkeit des gegenwärtigen Augen- n Pfarrer i. R. Bernhard Manser, Klösterle blicks. Nicht Vergangenes. Nicht Zukünftiges. Berufung. Von der Philosophie ist es nicht Nur den gegenwärtigen Augenblick. Lege in 65 Jahre – Weihejahrgang 1950 weit zur Theologie. Das Studium war ein fun- ihn die ganze Aufmerksamkeit deiner Liebe.“ n Pfarrer i. R. Prälat Othmar Sieben- damentales Fragen nach Ursprung und Sinn (G. Bossis, „Er und Ich“, Bd. II, S. 56) hüter, Lochau der Welt und dem Menschen und der Seele Und noch ein Wort zur „Zukunft der Kirche“: n Pfarrer i. R. Cons. Adolf Huber, Hittisau und der Freiheit, dem Bösen und Guten und „Wenn ihr arbeitet, meint ihr immer, die nach einem letzten Ziel der Schöpfung und Früchte seien durch die Zweige bedingt. Doch Quelle: Marianische Kongregation der des Menschen, und ob solche überhaupt zu die Wurzeln muss man pflegen ...“ Priester und Diakone in Vorarlberg denken sind. Mitentscheidend für meine per- Peter Mathei Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Ordensjubilare 21

Schwestern vom Heiligen Kreuz, Feldkirch

Gleich zwei Jubiläen wurden am 13. März 2015 im Antoniushaus Feldkirch im Rahmen eines Gottesdienstes gefeiert.

Sr. Valentina Malin, geboren wirkte im Provinzhaus Hall, im Sr. Mercedes Kathan stammt 1919 Institut St. Josef in Feldkirch, in aus Fraxern und wurde 1921 ge- in Satt- Lienz und im Antoniushaus in boren. Im Laufe ihres nunmehr eins, fei- Feldkirch. 37 Jahre lang arbeite- 60-jährigen Ordenslebens ert heu- te sie zudem in der Waschküche wirkte sie als Köchin in Linz und er ihr im Institut St. Josef in Feldkirch. im Bregenzerwald, im Annaheim 75-jäh- Sr. Valentina ist eine große Ma- Feldkirch und Hall, im Spital in riges rienverehrerin und hat sich bis Dornbirn, in Lustenau, Frastanz, Profess- in ihr hohes Altar ihren Humor in Leutasch (Tirol), im Institut jubilä- und ihre originelle Art bewahrt, St. Josef sowie im Antoniushaus um. Sie mit der sie alle erfreut. in Feldkirch. kreuzschwestern (2)

Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf, Frastanz

Sr. M. Hildegunde Scheiber fmmh wur- de 1928 in Umhausen / Ötztal geboren. Nach Jubilar/innen sind gefragt ihrer Ersten Profess, die sie 1955 in ­Gaissau feierte, kam sie in die Mission nach Kolum- In der Diözese Feldkirch ist eine große Anzahl an Ordens- bien, wo sie u.a. in der Schule tätig war. Zu frauen und -männern tätig. Sollten wir eine Jubilarin / ei- Hause übernahm sie verschiedene ­Dienste nen Jubilar unbeabsichtigt übersehen haben oder ist die im Altersheim und in der Schwesterngemein- Rückmeldung nicht mehr rechtzeitig in der Redaktion ein- schaft. Seit 2013 lebt sie im Bernardaheim gelangt, werden wir dies in der nächsten Nummer natürlich in Frastanz, wo sie am 4. Oktober 2015 ihr nachtragen. Wir ersuchen um Benachrichtigung. 60-jähriges Ordensjubiläum feiert. fmmh salvatorianer, lochau-hörbranz

P. Markus Huchler SDS feiert heuer sein P. Walter Winopal SDS kann auf 50 Or- Sein 50-jähriges Ordensjubiläum ­feiert 60-jähriges Ordensjubiläum. Geboren densjahre zurückblicken. Geboren am heuer auch P. Viktor Liebel SDS. Am am 30. Juli 1933 in Aulendorf / Deutsch- 16. November 1942 in Nixdorf / Sudeten- 24. Juli 1944 wurde er in Bad Waldsee / land, trat er 1954 bei den Salvatorianern land, besuchte er zunächst das Gymnasi- Deutschland geboren und absolvierte von in Passau ein. Nach um Salvatorkolleg in Bad Wurzach und trat 1955 bis 1964 das Gymnasium Salvatorkol- der Ersten Profess 1964 bei den Salvatorianern in Passau ein. leg in Bad Wurzach. Im Jahr 1964 trat er ins am 1. Mai 1955 und Am 1. Mai 1965 fand die Erste Profess statt, Koster bei den Salvatorianern in Passau ein dem Studium der ka- es folgte ein Stu- und feierte am 1. Mai 1965 die Erste Profess. tholischen Theolo- dium der katholi- Nach dem Studium der katholischen Theo- gie in Passau wur- schen Theologie in logie in Passau wurde er am 29. Juni 1974 de er am 2. April Passau. Am 27. Juni zum Priester ge- 1960 zum Priester 1971 wurde P. Wal- weiht. Anschließend geweiht. P. Markus ter Winopal zum war er bis 1985 im Huchler war bis 1974 Priester geweiht. Er Internat und Gym- Erzieher und Lehrer arbeitete als Erzieher nasium in Bad Wurz- im Internat und Gymnasium Salvatorkol- und Lehrer in der ach als Erzieher und leg Bad Wurzach, wirkte als Provinzial der Internatsschule Sal- Religionslehrer tä- Süddeutschen Provinz der Salvatorianer und vatorkolleg Lochau- tig. Seit September war Superior im Salvatorkolleg Lochau-Hör- Hörbranz sowie Bad Wurzach. Von 1988 bis 1985 ist P. Viktor Lie- branz und Bad Wurzach. Nach seiner Tätig- 1996 war er Superior und Rektor im Salva- bel Seelsorger im Sal- keit als Wallfahrtsseelsorger in Maria Stein- torkolleg in Passau und Bad Wurzach, wirk- vatorkolleg Lochau- bach und am Gottesberg in Bad Wurzach ist te ab 1996 als Provinzial der Süddeutschen Hörbranz. er seit 1997 Religionslehrer und Seelsorger Provinz. Seit 2005 ist er Seelsorger im Salva- Die gemeinsame Feier der Jubilare fand am 2. Mai im Salvatorkolleg Lochau-Hörbranz. torkolleg Lochau-Hörbranz. 2015 im Salvatorkolleg Lochau-Hörbranz statt. 22 Ordensjubilare 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Anbeterinnen des blutes jesuiten christi, Dornbirn

P. Dr. Alex Blöchlinger SJ, der kürzlich seinen Sr. Kornelia Schmid ASC feiert heuer ihre diamante- 91. Geburtstag feiern konnte und dieses Jahr sein ne Profess. Sie schreibt dazu: „Diamant erinnert mich an 70-jähriges Ordensjubiliäum begeht, war über geschliffen werden, um ein funkelndes Aussehen zu be- Jahrzehnte an der ­Stella Matutina, dem Jesuitenkol- kommen und dazu an Wert zu gewinnen. Was hat das leg in Feldkirch, tätig. Nach dem Ordenseintritt 1945 mit meinem 60-jährigen Ordensleben zu tun? Ich und seiner Zeit als Erzieher an der Stella (1950-1953) denke, sehr viel. Das ganze Leben ist eine Art „Geschlif- war er von 1966 bis 1973 Internatsleiter, Lehrer und fenwerden“, um das zu werden, was Gott in jeden Men- Rektor des Gymnasiums. 1979 wurde die Stella ge- schen hineingelegt hat. Je mehr ich mich von ihm füh- schlossen und P. Blöchlinger baute das RPI (Reli- ren lasse, um so mehr werde ich zu dem Bild, wie mich gionspädagogische Institut) in Feldkirch auf. 2004 Gott gedacht hat. Ich kann auf gut acht Jahrzehnte zu- übersiedelte er ins Haus „Wohnen für Jung und Alt“ rückblicken. Ich bin in einer Bauernfamilie im nahen in Frastanz. Ölz Scheidegg (Allgäu) geboren. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges trübte meine Kinderjahre. Der Vater muss- te einrücken. Ich erlebte damals, dass in dieser Zeit al- les anrüchig war, was christlich war. Unsere Familie blieb dem Glauben treu! Ich arbeitete als Haushaltshilfe um ein paar Mark, die dem Unterhalt der Familie dienten. kongregation der Gott lenkt. Dann erlebte ich eine Wende. Ich besuch- te eine Näh- und Kochschule bei den Ordensschwes- Helferinnen, Luzern ter, bei denen ich bis heute dazugehöre. Ich dachte aber überhaupt nicht an ein Leben als Ordensschwester. Mei- ne Vorstellung war eine große Familie. Alles kam ganz Sr. Rosmarie Megnet wurde in der Zentralschweiz geboren. Seit anders. „Der Mensch denkt und Gott lenkt.“ Das habe 1965, sie feiert heuer ihr 50-jähriges Ordensjubiläum, ist sie mit ich spürbar erfahren. Das war so stark, dass Gott siegte wenigen Jahren Ausnahmen immer in Dornbirn geblieben. Nach der und ich den Weg in die Gemeinschaft der Anbeterinnen Tätigkeit im Altersheim wurde sie Sakris- des Blutes Christi (ASC) in Schaan (Liechtenstein) ein- tanin im Oberdorf und lebt nun im Seni- geschlagen habe. Meine Eltern hatten Bedenken, ließen orenhaus in der Rhombergstrasse. mich jedoch frei. Nach der Sr. Rosmarie hatte und hat immer einen Einführungszeit wurde ich ganz praktischen Bezug zu Gott durch die für alle möglichen Dienste in Begegnung mit den Menschen. Sie ist fast Haus, Garten und Küche ein- jeden Tag unterwegs und freut sich übers gesetzt. Dann aber konnte ich Zuhören und übers Reden mit Bekannten die Ausbildung als Kranken- und Unbekannten. schwester absolvieren. Die- Die Altersbeschwerden sind zwar da, aber ser Beruf wurde mir zur Beru- auch das Vertrauen auf den liebenden fung. Bis zu meiner Pension Gott, der alles zum Guten führt. Eder 1993. Viele Menschen konnte ich bis zum Sterben begleiten und dabei tiefe Erfahrungen machen. Was mir dazu Kraft Anbeterinnen des Blutes Christi gab: Die Gemeinschaft, das Gebet und vor allem die Bi- Benediktiner, Einsiedeln / St. Gerold bel, die zu meiner Hauptlektüre gehört.

Jesus als Richtschnur. Die Frage: Wie würde Jesus han- deln, war mir Richtschnur. Nach meiner Pension zog P. Niklaus Mottier OSB feiert heuer sein 40-jähriges Ordensjubiläum. Er ich mit meiner Mit-Schwester Ermelinde Kräutler nach wurde 1952 in Bern geboren und trat im Herbst 1965 in die Stiftsschule Einsie- Dornbirn St. Martin, wo wir bis heute in einer Pfarrwoh- deln ein, wo er 1973 die Matura ablegte. Nach einem propädeutischen Jahr in nung daheim sind. Ich sorgte für den Haushalt, besuch- Fribourg begann er 1974 die Kandidatur im Kloster te alte und kranke Menschen, erfüllte ehrenamtlich klei- Einsiedeln und setzte das Theologiestudium in der ne Dienste in der Pfarre, die sehr geschätzt wurden und Theologischen Schule des Klosters Einsiedeln 1975- die ich bis heute mit meinen 84 Jahren noch wahrneh- 1978 fort. me. Wenn ich zurückschaue, sehe ich ein reiches Leben: Die einfache Profess erfolgte am 2. Oktober 1975 mit Schönes, Erfülltes aber auch manch Schweres, das mich dem Namen Niklaus, die feierliche Profess am 8. Ok- zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Ich hoffe, dass tober 1978. Das Pastoraljahr absolvierte er 1978/79 ich annähernd zu dem Bild geworden bin, das Gott von in Salzburg, die Priesterweihe erfolgte am 2. Juli 1979 Ewigkeit in mir gesehen hat. Dankbar bin ich ihm für durch Bischof Anton Hänggi. Von 1979 bis 1994 war alle Jahre, die er mir geschenkt hat und noch schenken P. Niklaus Kaplan in Freienbach und von 1994 bis wird und auch für den Humor der mir geschenkt ist, der 1997 Wallfahrtspater. Seit 1997 ist P. Mottier Pfarrer mein Leben bis heute begleitet und viel Farbe in mein in Schnifis, Düns und Dünserberg. Duvoisin Leben bringt.“ Sr. Kornelia Schmid ASC Wort zum Sonntag

Halt mich, halt mich fest

Zärtlich klingen die Worte, mit denen Jesus ein zwölfjähriges Mädchen zurück in dieses Leben holt. „Talita kum!“ – Im März ist in meinem Bekanntenkreis ein zwölfjähriger Bub innerhalb von zwei Tagen ­gestorben. Die Eltern und alle erreichbaren ­Verwandten und Freunde haben die Stunden von der Diagnose bis zum Tod gebetet, gerun- gen, Gott bestürmt. Alles umsonst. Da war ­keiner, der das Kind an der Hand genommen und wieder aufgerichtet hat. –

„Gott hat den Tod nicht gemacht, noch hat er Freude am Untergang der Lebenden“, heißt es im Buch Weisheit (s. 1. Lesung). „So, wer dann?“, fragen nicht nur die traumatisierten Eltern. Die Mutter des Buben sagt, sie könne nicht mehr beten – nur anklagen. Täglich viele Male schreie sie Gott geradezu an: „Jetzt bist du dran! Du musst unserem Kind die Mutterliebe, die Vaterliebe, die Nähe der Geschwister – ­alles, was wir ihm nicht mehr schenken können, spürbar machen. Wehe, wenn nicht!“ Ist das Gebet? O ja! Es ist ganz intensive Kon- taktnahme mit Gott, es ist ein ­Ernst-Nehmen Gottes! So haben es die Beter der Psalmen ­gemacht, so dürfen auch wir unserem Schmerz ungeschützt Ausdruck geben. Verstehen kön- nen wir nicht. Trost ist noch fern, doch nach und nach wächst vielleicht die Ahnung: „Zum Sein hat ER alles geschaffen.“ Der verstorbene Bub ist „zur Unvergänglichkeit erschaffen“.

Im Evangelium nimmt Jesus das Mädchen an der Hand, um es wieder in dieses Leben kemai / photocase.de zu entlassen. – Florian hält nun die Hand Jesu in einer Ewigkeit, die wir uns (noch) nicht vor- m sicheren Glück dachte ich einst: stellen können. Ich glaube daran, dass das Kind dort tatsächlich jene zärtliche Nähe erfährt, Ich werde niemals wanken. I die seine Mutter Gott abfordert. Diese Mutter, Herr, in deiner Güte stelltest du mich auf den schützenden Berg. deren Sorge auch jetzt noch dem Kind gilt und weniger dem eigenen Schmerz! Doch dann hast du dein Gesicht verborgen. Da bin ich erschrocken. Zu dir, Herr, rief ich um Hilfe, Zum Weiterdenken ich flehte meinen Herrn um Gnade an. In der Skulptur am Hochaltar der Basilika von Mariazell greift Gott nach der Hand des ster- (Ich sagte:) Was nützt dir mein Blut, wenn ich begraben bin? benden Jesus. Er wird ihn durch den Tod hin- Kann der Staub dich preisen, deine Treue verkünden? durch weisen und begleiten in das Leben, das ihm und uns bereitet ist. Höre mich, Herr, sei mir gnädig! Sei du mein Helfer! Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt, hast mir Ulrike Kreuz das Trauergewand ausgezogen und mich mit Freude umgürtet. Theologin, AHS-Lehrerin in Pension, Darum singt dir mein Herz und will nicht verstummen. Begräbnisleiterin und seelsorgliche Mitarbeiterin in der Pfarre Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit. Hl. Geist in Linz. Die Autorin erreichen Sie unter Antwortpsalm, aus psalm 30 u [email protected] 24 Enzyklika Laudato si' 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Im Wortlaut

Enzyklika-Zitate

Die Adressaten: „Angesichts der weltweiten ­Umweltschäden möchte ich mich jetzt an ­jeden Menschen wenden, der auf ­diesem Planeten wohnt.“

Was notwendig ist: „Niemand ­verlangt, in die Zeit der Höhlen- menschen zurückzukehren, es ist aber unerlässlich, einen kleineren Gang einzulegen, um die Wirk- lichkeit auf andere Weise zu be- „Mögen unsere Kämpfe und Sorgen um diesen Planeten uns nicht die Freude und die Hoffnung nehmen.“ Reuters trachten, die positiven und nach- haltigen Fortschritte zu sammeln und zugleich die Werte und die Umweltenzyklika „Laudato si’“ vorgestellt großen Ziele wiederzugewinnen, die durch einen ­hemmungslosen Größenwahn vernichtet wur- den.“ Umweltschutz: Papst fordert Opfer: „Tatsächlich schädigen der Verfall der Umwelt und der eine kulturelle Revolution der Gesellschaft in ­besonderer Weise die Schwächsten des Planeten: (...) So beeinträchtigt Wirtschaft, Politik, aber auch jeder Einzelne se, aus der Finanzkrise habe man nichts ge- zum Beispiel die Erschöpfung muss sich ändern, um die Erde angesichts lernt und es werde zu kurzfristig gehandelt. des Fischbestands speziell dieje- der Umweltzerstörung zu bewahren: So Vor allem mahnt der Papst die Politik, sich nigen, die vom handwerklichen kann man die neue Enzyklika „Laudato si’“ nicht der Wirtschaft oder der Technik zu un- Fischfang leben und nichts besit- von Papst Franziskus zusammenfassen. terwerfen. Ausdrücklich fordert er die Abkehr zen, um ihn zu ersetzen; die Ver- von Öl und Kohle als Energiequellen. schmutzung des Wassers trifft be- „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ Franziskus ist aber weit davon entfernt, Ver- sonders die Ärmsten, die ­keine lautet der Untertitel des Lehrschreibens, das antwortung nur bei den Mächtigen zu sehen. Möglichkeit haben, abgefülltes sich nicht nur an Katholiken und Chris- Jeder Einzelne könne etwas zur notwendigen Wasser zu kaufen, und der An- ten, sondern an alle Menschen richtet. Der Veränderung der Lebensstile beitragen. Das stieg des Meeresspiegels geht Papst analysiert einerseits verschiedene Phä- geht soweit, dass der Papst darauf verweist, hauptsächlich die verarmte Küs- nomene der Umweltzerstörung, wie den man könne sich auch wärmer anziehen, statt tenbevölkerung an, die nichts Klimawandel, die Wasserverschmutzung und die Heizung mehr aufzudrehen. Der Papst hat, wohin sie umziehen kann.“ den Verlust der Artenvielfalt. Andererseits tritt für eine „Kultur der Achtsamkeit“ ein macht er die Ursache dafür in einer falschen und setzt dabei auf die Zivilgesellschaft und „Ökologische Schuld“: „Es ist not- Haltung des Menschen zur Umwelt, zu den ein „ökologisches Bürgertum“, das Druck auf wendig, dass die entwickelten Mitmenschen und zum Leben an sich fest: Politik und Wirtschaft macht – konkret führt Länder zur Lösung dieser Schuld Wer sich selbst, die eigenen Wünsche und Be- der Papst zum Beispiel Konsumboykotte an. beitragen, indem sie den Konsum gierden ins Zentrum stellt, relativiert alles an- nicht erneuerbarer Energie in dere, argumentiert der Papst: „Die beste Art, Soziale Fragen. Durchwoben ist die Enzykli- bedeutendem Maß einschränken den Menschen auf seinen Platz zu verweisen ka von der sozialen Frage: Immer wieder ver- und Hilfsmittel in die am meis- und seinem Anspruch, ein absoluter Herr- weist Franziskus darauf, dass die Ärmsten am ten bedürftigen Länder bringen, scher über die Erde zu sein, ein Ende zu set- stärksten unter den Umweltschäden zu lei- um politische Konzepte und Pro- zen, besteht darin, ihm wieder die Figur eines den haben und die reichen Staaten viel mehr gramme für eine nachhaltige Ent- Vaters vor Augen zu stellen, der Schöpfer und in der Pflicht seien als die armen. Es wird wicklung zu unterstützen. Die einziger Eigentümer der Welt ist“, schreibt er. auch deutlich, dass die Unachtsamkeit dem ärmsten Regionen und Länder Nächsten gegenüber und der Umwelt gegen- besitzen weniger Möglichkeiten, Druck auf Mächtige. Hart geht der Papst mit über derselben Haltung entspringen, die nur neue Modelle zur Reduzierung Wirtschaft und Politik ins Gericht. Bei erste- die eigene Person ins Zentrum stellt. Dagegen der Umweltbelastung anzuwen- rer kritisiert er den Glauben an einen Markt, setzt der Papst das Prinzip des Gemeinwohls: den, denn sie haben nicht die der alles regle, an angeblich unbeschränktes Sauberes Trinkwasser sei ein Menschenrecht Qualifikation, um die notwen- Wachstum und das unablässige Wecken von und dürfe nicht privatisiert werden. Auch das digen Verfahren zu entwickeln, Konsumbegierden. Von der Politik zeigt sich Klima sei ein „gemeinschaftliches Gut von al- und können die Kosten nicht das Kirchenoberhaupt enttäuscht: Klimakon- len und für alle“. Heinz Niederleitner abdecken.“ ferenzen brächten praktisch keine Ergebnis- XX Die Enzyklika finden Sie auf: www.vatican.va Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Enzyklika Laudato si' 25

Klare Abgrenzung gegen „Klimaskeptiker“ im Wortlaut

„Ermutigendes Dokument“ Enzyklika-Zitate

Über Bedeutung und Inhalt der neuen Papstenzyklika sprechen wir Der Schaden des konsumzentrier- ten Handelns auf den Märkten und mit dem Moraltheologen und Umwelt-Experten Michael Rosenberger. in der Gesellschaft: „Wenn jemand die Erdenbewohner von außen Interview: Heinz Niederleitner beobachten würde, würde er sich über ein solches Verhalten wundern, das bisweilen selbst­ Was war Ihr erster Eindruck von der Enzyklika? Der Papst will eine „ganzheitliche Ökologie“, die mörderisch erscheint.“ Rosenberger: Es ist ein motivierendes und er­ den Umgang der Menschen untereinander einbe- mutigendes Dokument, in dem die Leiden­ zieht. Führt das zu weit weg vom Umweltthema? Über angeblich „grenzenloses schaft des Papstes für die Bewahrung der Rosenberger: Nein, die Argumentation des Wachstum“: „Dieses Wachstum Schöpfung zum Ausdruck kommt. Papstes ist stimmig und in zwei Richtungen setzt aber die Lüge bezüglich wichtig: Erstens in Hinblick auf jene Umwelt­ der unbegrenzten Verfügbarkeit Franziskus sagt: Es gibt einen vom Menschen ge- aktivisten, die keine Sensibilität mehr für die der Güter des Planeten voraus, machten Klimawandel. Verschiedene Kritiker aus Armen haben. Und zweitens, in Richtung die dazu führt, ihn bis zur Grenze den USA sagen, er habe da keine Lehrautorität ... von kirchlichen Gruppen, die sich für das un­ und darüber hinaus ‚auszupres­ Rosenberger: Der Papst sagt das vor dem Hin­ geborene, das alte und sterbende Leben ein­ sen‘.“ tergrund eines Dialogs mit der Wissenschaft. setzen, aber für die Umweltschutz völlig be­ Das Thema stand mehrmals bei der Päpst­ langlos ist. Hier ist das Signal: Euer Einsatz ist Verzicht: „Darum ist die Stunde lichen Akademie der Wissenschaften auf der wunderbar, aber ihr müsst euch genauso für gekommen, in einigen Teilen der Tagesordnung und z. B. Prof. Hans Joachim den Umweltschutz engagieren. Welt eine gewisse Rezession zu Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klima- akzeptieren und Hilfen zu geben, folgenforschung hat an der Enzyklika mit­ Vermutlich hätten sich viele Menschen eine damit in anderen Teilen ein ge­ gewirkt. Vor dem Erscheinen gab es Druck ­stärkere Haltung gegen gentechnische Verände- sunder Aufschwung stattfinden von „Klimaskeptikern“, die der Meinung rungen von Nutzpflanzen gewünscht ... kann.“ sind, es gebe keinen vom Menschen bewirk­ Rosenberger: Der Papst liegt richtig: Er hat ten Klimawandel oder die Menschen könn­ zwar kein prinzipielles Nein zur Gentechnik Zusammenhänge der Krisenerschei- ten ihn nicht aufhalten. Der Papst hat diese bei der Pflanzenzüchtung gesprochen. Das nungen: „Es gibt nicht zwei Krisen Positionen – entsprechend der Mehrheits­ kann man auch nicht. Aber Franziskus sagt, nebeneinander, eine der Umwelt meinung der Wissenschaft – zurückgewiesen. man muss die Folgewirkungen genau beach­ und eine der Gesellschaft, son­ ten – etwa auf die biologische Vielfalt oder dern eine einzige und komplexe Kritisch sieht der Papst den Handel mit Emissi- auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft. Zieht sozio-ökologische Krise.“ onszertifikaten („Erlaubnisscheine“ zum Abgas- man die Kriterien des Papstes heran, haben ausstoß, damit dieser weniger wird) kritisch: wenige gentechnische Veränderungen, die Ungenügende Reaktionen: „Es ge­ Das fördere nur die Spekulation. Hat er da recht? derzeit auf dem Markt sind, eine Chance auf nügt nicht, die Pflege der Natur Rosenberger: Ich halte das für den einzigen Umsetzung. mit dem finanziellen Ertrag oder Fehler der Enzyklika. Es wird zwar zu Recht die Bewahrung der Umwelt mit gesehen, dass eine ausschließliche Ökonomi­ dem Fortschritt in einem Mittel­ sierung ökologischer Werte nicht ausreicht. weg zu vereinbaren. In diesem Aber natürlich muss die Frage, welchen Wert Zusammenhang sind die Mittel­ wir ökologischen Gütern geben, ökonomisch wege nur eine kleine Verzögerung umgesetzt werden, also mit Geld. Die Idee ist des Zusammenbruchs.“ ja, jenen, welche die Umwelt zerstören, einen Preis draufzuschlagen. Und Emissionszertifi­ Über die Rolle mancher Gläubigen kate sind eine der besten Möglichkeiten, um in Bezug auf den Umweltschutz: den Ausstoß von Klimagasen teuer zu ma­ „Doch wir müssen auch zugeben, chen. So entsteht ein Anreiz für die Wirt­ dass einige engagierte und beten­ schaft, sie zu reduzieren. Der EU-Emissions­ de Christen unter dem Vorwand handel funktioniert aber derzeit nicht, weil von Realismus und Pragmatismus zu viele Zertifikate auf dem Markt sind. Da­ gewöhnlich die Umweltsorgen mit kosten sie fast nichts mehr. bespötteln. (...) Die Berufung, Beschützer des Univ.-Prof. Dr. Werkes Gottes zu sein, praktisch Michael Rosenberger umzusetzen gehört wesentlich ist Moraltheologe zu einem tugendhaften Leben; an der Kath.-theol. sie ist nicht etwas Fakultatives Privatuniversität Linz (Freiwilliges, Anm.), noch ein se­ und Umweltsprecher Es sind immer die Armen, die besonders unter den Folgen kundärer Aspekt der christlichen der Diözese Linz. Archiv der Umweltverschmutzung leiden, sagt der Papst. Reuters Erfahrung.“ 26 Enzyklika / Panorama 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt zur Sache Reaktionen auf die Enzyklika – weltweit und in Österreich

Mit der Enzyklika „Laudato si’“ „Neues Kapitel in der treffe der Papst einen „Lebens- nerv“ und fordere einen neuen Lebensstil „jenseits aller ­Exzesse Soziallehre der Kirche“ eines Konsumismus, der unser gemeinsames Haus, unsere Hei- mat, zur Müllhalde degradiert“, Viel Lob bekommt Papst Franziskus für politik nicht von Bischöfen, Kardinälen oder sagt Bischof Erwin Kräutler. Not- seine Enzyklika „Laudato si’“. Die Skeptiker dem Papst vorgeschrieben bekomme. Span- wendig sei ein viel bescheidene- sitzen vor allem in den USA. nend wird, wie sich das Thema auf die US- rer, maßvollerer und genügsa- Reise von Papst Franziskus im September aus- merer Lebensstil. Kräutler hatte Sowohl UN-Generalsekretär Ban Ki-moon als wirken wird. 2016 wird in den USA ein neuer auf Einladung des Vatikans Vor- auch US-Präsident Barack Obama begrüßten Präsident gewählt. schläge zur Erstellung des päpst- das Lehrschreiben des Papstes. Die USA müss- In Österreich wurde das Lehrschreiben des lichen Rundschreibens gemacht. ten mutig handeln, um den Ausstoß umwelt- Papstes durch die Bank positiv aufgenom- schädigender Treibhausgase zu reduzieren, men. Von einem „epochalen Dokument“ „Schöpfung nimmt sagte Obama – der klimaskeptischen Lobby­ sprachen die Bischöfe nach ihrer Konferenz uns in die Pflicht“ in seinem Land zum Trotz. Diese leugnet in Mariazell, der Papst schlage damit ein neu- den Klimawandel oder hält den Menschen es Kapitel in der kirchlichen Soziallehre auf. „Atmet die Schöpfung, die Na- nicht dafür verantwortlich. Besonders stark Bei der Herbstvollversammlung der Bischofs- tur, die Umwelt, atmet auch der sind diese Kräfte bei den Republikanern. De- konferenz sei ein Studientag zum Umwelt- Mensch. Stirbt die Natur, stirbt ren aus heutiger Sicht aussichtsreichster Prä- schutz geplant, hieß es. Schon heute gebe es auch der Mensch“, fasst auch Bi- sidentschaftskandidat, der Katholik Jeb Bush, in rund 900 Pfarren Umweltbeauftragte. schof Benno Elbs einen der wohl ließ nach Veröffentlichung der Enzyklika maßgeblichsten Gedanken zu- auch gleich wissen, dass er seine Wirtschafts- „Stachel“. Die Katholische Aktion empfiehlt sammen. „Papst Franziskus sieht aus ihren Zukunftsforum heraus unter ande- die Erde hier als unser wirkliches rem, dass alle Pfarren bis 2020 auf „Grün- Gegenüber, als ein Geschöpf, das Strom“ umgestellt haben sollen. Seitens der die Schwester des Menschen ist Katholischen Sozialakademie nannte man und das unter dem Raubbau, der die Enzyklika „einen Stachel im Fleisch der an ihr betrieben wird, aufseufzt.“ Mächtigen und Verantwortlichen – in Ös- Dabei verzichtet Papst Franzis- terreich, in der EU und weltweit“. „Rücken- kus aber bewusst auf den morali- wind“ durch das Schreiben empfinden auch sierenden Zeigefinger und wählt zahlreiche kirchliche Hilfsorganisationen. den Weg der Zukunftsperspekti- Aber auch die Umwelt-Organisationen WWF, ve. Papst Franziskus hat mit sei- Obama und Ban Ki-moon: Der US-Präsident und der UN- Greenpeace und Global 2000 sowie der Ver- ner Enzyklika einen Zugang und Generalsekretär lobten das Schreiben des Papstes. Reuters (2) kehrsclub Österreich lobten die Enzyklika. Schlüssel zu den großen Themen gefunden, die die Welt heute be- wegen: die Zukunft der Welt und Die Vollversammlung der Bischofskonferenz über Familiensynode im Herbst die Zukunft der Menschen. „Der Auftrag, der mit der Enzy- klika ,Laudato si‘ an uns ergeht, Österreichs Bischöfe: „Erwartungen ist ein zweifacher. Er verpflichtet uns dazu, unser Tun und Han- an Familiensynode sind sehr hoch“ deln immer und immer wieder zu überprüfen. Denn wir leben Bevor Anfang dieser Woche das offizielle Ar- und Frau, getragen vom Wunsch nach ge- ja tatsächlich auf ,zu großem beitspapier für die Familien-Bischofssynode meinsamen Kindern, die Antwort auf die Fuße‘. [...] Den zweiten Auftrag im Oktober vorgestellt werden sollte, haben Sehnsucht der Menschen nach Familie ist“. der Enzyklika verstehe ich als Österreichs Bischöfe einen Studientag zu dem Die Menschen würden dieses Ideal anstreben, eine Bestandsaufnahme all des- Thema abgehalten. In einem Pressestatement könnten dabei aber auch scheitern. sen, was wir in den letzten Jah- nach der Versammlung stellten die Oberhir- Österreichs offizieller Vertreter bei der Fami- ren bereits geleistet haben. Ich ten fest, dass die Erwartungen an die Synode liensynode, der Feldkircher Bischof Benno denke da an die über 900 Um- aufgrund des offenen und beteiligenden Stils Elbs, nahm auch in einer Predigt während weltbeauftragten in den österrei- von Papst Franziskus „sehr hoch“ seien. Ös- der Bischofskonferenz zur Synode Stellung: chischen Diözesen und Pfarren. terreichs Bischöfe wollen nach eigenen Wor- Die vielfältigen Fragen könnten dort nur be- Ich denke auch an ganz kleine ten „in Freiheit und Demut dazu beitragen, antwortet werden, „wenn an Jesus Christus Dinge wie das ,Autofasten‘, oder dass aus diesem geistlichen Prozess viele gute und seinem Vorbild im Umgang mit Men- das Verwenden von fair gehan- Früchte erwachsen“. schen Maß genommen wird“. Die Haltung delten Produkten. Das sind klei- Nach den Gesprächen mit führenden Laien- Jesu, die sich bei all seinen Begegnungen mit ne Dinge, die in ihrer Summe vertretern stellten die Bischöfe fest, dass die Menschen durchziehe, sei das Aufrichten. Es groß werden können“, betont „christliche Vision einer lebenslangen Ver- sei nötig, dass „wir das GPS unseres Herzens Bischof Benno. bindung in Liebe und Treue zwischen Mann auf die Freundschaft mit Jesus richten“. Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Panorama 27

stenogramm

„„ Brandanschlag. Großen Schaden richtete vergangene Woche ein Brandanschlag auf die bekannte Benediktinerabtei Tabgha direkt am See Gennesa- ret in Israel an. Zwei Menschen mussten mit Rauchgasvergiftun- gen ins Krankenhaus eingelie- fert werden. Ein Trakt des erst 2012 eröffneten Neubaus brann- te bis auf die Grundmauern ab. Eine zurückgelassene Schrift an der Wand lässt Extremisten aus rechtsnationalen jüdischen Sied- lerkreisen als Urheber vermuten. Minutenlang betete Papst Franziskus vor dem vier Meter langen Turiner Grabtuch. Reuters Die israelische Polizei verhaftete 16 Jugendliche aus diesem Um- feld. Sowohl die israelische Re- Zweitägiger Papstbesuch in Turin mit sozialen Schwerpunkten gierung als auch die orthodoxe Rabbinerkonferenz in Deutsch- „Fremde nicht ausschließen“ land verurteilten die Tat.

Das Turiner Grabtuch, der Besuch bei Ordensfamilie erinnerte der Jesuiten-Papst an den Salesianern Don Boscos und in der die Verbundenheit seiner eigenen Familie mit Waldenser-Hauptkirche waren Höhepunkte dem Orden. Anlass des Besuches war der 200. der Papstvisite am Sonntag und Montag in Geburtstag von Don Bosco am 18. August. Turin. Franziskus ermahnte die Gläubigen in Turin auch, Fremde und Migranten nicht auszu- Inhaltlich standen die sozialen Probleme der schließen. Hintergrund ist, dass sich die Regi- norditalienischen Industriemetropole und on Piemont weigert, weitere Flüchtlinge auf- ganz Italiens im Zentrum: Der Papst erinner- zunehmen. Ein anderer Höhepunkt war der Eine Ordensfrau besucht die te an die rund 40 Prozent Jugendarbeitslosig- erste Besuch eines Papstes in einer Kirche der Brandruine in Tabgha. Reuters keit. Diese würde die Salesianer Don Boscos Waldenser. Diese Konfession war im 12. Jahr- vor dieselben Aufgaben stellen wie zur Zeit hundert entstanden und sehr lange von der „„ Flüchtlinge. „Wenn Bund, ihrer Gründung: Die Jugendlichen aufzu- katholischen Kirche als häretisch verfolgt Länder, Gemeinden und Be- nehmen und auszubilden. In einer persönli- worden. „Im Namen des Herrn Jesus Chris- völkerung an einem Strang zie- chen Rede vor Angehörigen der Don Bosco- tus, vergebt uns“, bat der Papst. hen, sind menschliche Lösungen möglich“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau am Montag am Rande des Asylgipfels, zu dem die Regierung zahlreiche Vertre- Charleston: Trauer ter von Hilfsorganisationen gela- den hatte. Der Vorstoß von Bun- und Vergebung deskanzler Werner Faymann, zur Unterbringung von Flüchtlin- gen Bezirksquoten einzuführen, Nach dem offenbar rassistischen Schussatten- stieß dabei einmal mehr auf Zu- tat in einer Kirche in Charleston (USA), bei stimmung. Wenn in diesen Ta- dem neun Menschen starben, haben einige gen mehr als 3000 Flüchtlin- der Angehörigen dem mutmaßlichen Atten- ge in Traiskirchen untergebracht täter vergeben. „Ich vergebe dir, und Gott soll und dabei mehr als 600 Men- Gnade mit deiner Seele haben“, sagte Nadine schen de facto obdachlos seien, Coller, deren Mutter erschossen wurde. Die dann sei klar, dass es hier Maß- Emanuel African Methodist Church, wo das nahmen brauche, sagte Landau. Attentat stattfand, wird von schwarzen Gläu- Gleichzeitig legte die Caritas ei- bigen besucht und ist ein Symbol der US-Bür- nen Forderungskatalog vor, der gerrechtsbewegung. Beeindruckend war, wie vor allem im Bereich der Flücht- schwarze und weiße Bürger gemeinsam vor lingsunterbringung und bei den der Kirche um die Toten trauerten. Menschen beten in Charleston für die Toten. Reuters Asylverfahren ansetzt. 28 Kultur spezial 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Rudolf Wacker hat mit seinen Stillleben wie etwa „Kasperl mit Puppen, 1922“ auf die Brüchigkeit der Zwi- schenkriegszeit ange- spielt. vorarlberg museum

Prominent bestückt

Die Sommerausstellung des vorarlberg museum widmet sich der Ständestaates alternative, avantgar- auch Künstler, die weniger bekannt distische Ausprägungen der Kunst sind. Mit drei zeitgenössischen, Kunst der Zwischenkriegszeit in Österreich und bietet damit einen dieser Zeit zusammenzutragen. Da- künstlerischen Positionen von Wolf- bei war es Bertsch wichtig, nicht nur gang Flatz, Dani Gal und Peter Wei- Panorama-Blick auf die Verhältnisse zwischen 1914 und 1938. die Malerei, sondern auch die an- bel wird der Bezug zur Gegenwart deren Kunstgattungen in der Aus- hergestellt. Wolfgang Flatz etwa Wolfgang Ölz stellung darzustellen. So findet sich hat nicht autorisierte Hitlerbilder etwa ein Architekturmodell des mit nachgestellten Selbstporträts Christoph Bertsch, Professor am Karl-Marx-Hofes neben Entwürfen karikiert, während im Atrium Mo- Innsbrucker Institut für Kunstge- für Bregenzerwälder Bauernhäu- nitore von Peter Weibel aufgestellt schichte, ist ein ausgewiesener Ken- ser. Auch die erste Einbauküche von sind, die eine endlose Liste von aus ner der Kunst zwischen den beiden Margarethe Schütte-Lihotzky gibt es Österreich in der Zwischenkriegszeit Weltkriegen. Als solcher hat er ge- in der Schau zu sehen. geflohenen Künstlern und Wissen- meinsam mit Direktor Andreas Ru- Die gezeigte Malerei ist erstklassig: schaftlern beinhaltet. digier die Idee zu dieser Ausstellung von Rudolf Wacker über Edmund Zu einigen Werken lässt sich ein re- entwickelt. Der Titel „Das ist Öster- Kalb bis Fritz Krcal, um einige Vor- ligiöser Bezug herstellen: Der Bibel- reich!“ bezieht sich auf einen Foto- arlberger Proponenten zu nennen, zyklus von Georg Ehrlich besteht wettbewerb der 1930er-Jahre, der sind alle vertreten, die aus dieser aus 10 Lithographien, die die Lei- einem einheitlichen ständestaatli- Zeit Rang und Namen haben. Os- densgeschichte Jesu im Verhältnis chen Österreichbild zum Durchbruch kar Kokoschka, Max Oppenheimer zum 1. Weltkrieg stellen. Eine pro- verhelfen sollte. Die Macher der und Raoul Hausmann wären als ös- minent bestückte Schau, die die ge- heutigen Schau haben dagegen ver- terreichweit tätige Kulturschaffende sellschaftlichen Entwicklungen jener sucht, jenseits der Kunstdoktrin des zu erwähnen. Gezeigt werden aber Zeit trefflich veranschaulicht.

zur ausstellung

u Sommerausstellung: Das ist Österreich! Bild- Eintritt: 9 E, ermäßigt 7 E, kostenloser Eintritt für strategien und Raumkonzepte 1914-1938. Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre. Bis 11. Oktober 2015. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 u vorarlberg museum, Kornmarktplatz 1, Bregenz. Uhr, Do 10-21 Uhr, Sommeröffnungszeiten (1. Juli bis T 05574 46050 31. August), Mo-So 10-20 Uhr, Do 10-21 Uhr. www.vorarlbergmuseum.at Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Vorarlberg / Zum Weiterlesen 29

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Gleich beim Start des Stundenlaufes legten die Schüler/innen mit Volldampf los. ölz Lori Nelson Spielman: Nur einen Horizont entfernt, Die Kinder der Volksschule Hohenems-Markt engagieren sich für Kinder in Malawi 361 Seiten, Fischer-TB, € 15,50. fischer verlag

Feuer und Flamme Versöhnlich Nach dem berührenden Best- Eine Stunde lang hatten die Kinder Zeit, im rekten Bezug zwischen den Gleichaltrigen seller „Morgen kommt ein neu- Rahmen einer von „Bruder und Schwester herstellen. Die Kinder seien sehr offen und er Himmel“, habe ich im Ur- in Not“ organisierten Aktion rund um den begeisterungsfähig, sagt Haid, und lernten so laub den Roman „Nur einen Schlossplatz in der Hohenemser Innenstadt schon früh, sich für andere, „denen es nicht Horizont entfernt“ gelesen und zu laufen. Für jede Runde zahlten die selbst so gut geht“ zu engagieren. „Sie sind Feuer ich kann ihn wärmstens emp- organisierten Paten einen bestimmten und Flamme für das Projekt, und freuen sich, fehlen. „Verzeihen heißt, einen Geldbetrag. dass auch sie helfen können“, so Haid. An der Gefangenen zu befreien und Schule in Malawi nimmt sich der von „Bru- zu entdecken, dass man selbst Der Direktor der Volksschule Hohenems- der und Schwester in Not“ unterstützte Or- der Gefangene war“, heißt es Markt, Christof Jagg, findet es wichtig, dass den der „Rosary Sisters“ der Kinder an, die auf den ersten Seiten und ge- solche Projekte für Waisenkinder unter- durch Aids ihre Eltern verloren haben. nau das ist auch die Thematik, stützt werden. Lehrerin Sabrina Haid fliegt Die Kinder in Hohenems liefen Runde um um die sich der Roman dreht. im Herbst nach Katete in Malawi, um die Runde, und zum Abschluss freuten sich die Der Roman beginnt mit einem Spende persönlich zu überbringen. So kann durstigen Schüler/innen über ein Getränk, Brief, mit dem auch zwei Kie- sie den Hohenemser Kindern von der „Kate- zur Verfügung gestellt vom Ländle Marke- selsteine verschickt wurden te Girls School“ berichten und so einen di- ting. Wolfgang ÖLz und die Empfängerin, die TV- Moderatorin Hannah Farr er- innert sich an die Absenderin, eine ehemalige Schulkollegin. W arum läufst du für die Waisenkinder von Malawi? Jahrelang wurde sie von ihr ge- mobbt und nun bittet sie sie um Vergebung. Dieser Brief löst eine Lawine aus und Han- nah beginnt neu, sich mit den schmerzhaften Erfahrungen ih- rer Kindheit auseinanderzuset- zen und sich neu auf den Weg zu machen. Irmi Heil

Amelie, 7 Jahre Isabelle, 7 Jahre Fabio, 7 Jahre Mona, 7 Jahre Diesen Buchtipp widmet Ihnen: Weil es Spaß Sie sollen Geld be- Für Essen und Trin- Damit sie eine macht. Ich laufe kommen. Ich ma- ken. Ich laufe mit, Schule bauen. Ich Buchhandlung mit, weil es mir Spaß che mit für die Wai- damit die Waisen- laufe mit, damit „Arche“ macht. Ich ­denke senkinder. Sie sollen kinder in Malawi die Kinder in Mala- Rathausstraße 25 6900 Bregenz aber auch an die Geld bekommen, da- sich etwas zu essen wi Geld bekommen, T 05574 48892 Waisenkinder in mit sie jeden Tag et- und zu trinken ein- und dann eine Schu- E-Mail: [email protected] Malawi. was zu essen haben. kaufen können. le bauen. 28. Juni bis 4. Juli 2015 teletipps der österreichischen Kirchenzeitungen Sonntag 28. Juni radiophon 9.30 Katholischer Gottesdienst aus der Gemeinde St. Bartholomä- Morgengedanken us in Oberglogau, Polen, mit Pfarrer von Gisela Ebmer, Ryszard Kinder und Joachim Kobi- Wien. enia. Durch den Gottesdienst zieht So/Sa 6.10, sich das Motto: „Seid ohne Furcht, Mo–Fr 5.40, Ö2. glaubt nur.“ ZDF

12.30 Orientierung. (Religion). Mo 20.15 Unterwegs nach Hei- Sa 21.10 Erlebnis Bühne Spezi- Katholischer Folgende Themen sind geplant: Aus- mat. Österreichisches Heimatemp- al. Live von der Styriarte: Nikolaus Gottesdienst getreten, und was dann? „Rück- finden ohne Romantik: Der beein- Harnoncourt dirigiert Beethovens aus Hopfgarten/ kehrer“ in die katholische Kirche. – druckende Dokumentarfilm „Missa solemnis“ zum ersten Mal Brixental. Lieder 150 Jahre Heilsarmee. Sozialarbeit zeichnet das katastrophale Schick- im Originalklang des Concentus aus dem Gottes- und Verkündigung. ORF 2 sal des kleinen Osttiroler Ortes Musicus Wien. Der Arnold Schoen- lob; „Du bist das Gassen nach, der im September berg Chor stellt sich den Heraus- Brot, Herr Je- 18.25 Österreich-Bild aus Wien. 1965 nach wochenlangem Regen- forderungen extremer Klangla- sus“; „Nehmet Zeichen und Male. Wiens neue guss ins Tal rutschte. Die Doku gen. Mit Laura Aikin, Sopran, hin und esset“; Gedächtniskultur. ORF 2 zeigt die wenigen Bergbauern, die Bernarda Fink, Alt, Johannes „Jeshua“; „Die der Zerstörung getrotzt haben. Chum, Tenor, Ruben Drole, Bass, Steppe wird blühen“. So 10.00, Ö2. 22.00 Sommernachtsmusik. ORF III Foto: ORF/Zeggl ORF III Foto: ORF/Zach-Kiesling Gipfeltreffen der Stars auf dem Wiener Festwochen – Matinee. Münchner Königsplatz. Beim groß- : Messe Nr. 3 en Klassik-Open-Air stehen Anna Mittwoch 1. juli Freitag 3. juli f-moll, u. a. So 11.03, Ö1. Netrebko, Jonas Kaufmann und Einfach zum Nachdenken. Dmitri Hvorostovsky gemeinsam 18.00 Das kälteste Dorf der 13.45 Namenstage im Juli. (Do- So–Fr 21.57, Ö3. auf der Bühne. ZDF Welt. (Dokumentation). Bei minus kumentation). Benedikt von Nursia, Gedanken für den Tag von Nor- 20 Grad Celsius kommen im sibi- Kilian und Irmengard von Frauen- bert Mayer, Leitender Redakteur Montag 29. juni rischen Bauerndorf Oimjakon be- chiemsee werden in Biografie, Le- der Tageszeitung „Die Presse“. reits Frühlingsgefühle auf. 3sat gende und Brauchtum vorgestellt. „Seit heute, aber für immer ...“ 20.15 Der Hauptmann von Kö- ARD-alpha Zum 100. Geburtstag von Christi- penick. (Spielfilm, D, 1956). Ver- 19.00 Stationen. Religionsmaga- ne Lavant. Mo–Sa 6.57, Ö1. filmung des Zuckmayerschen Büh- zin. BR 20.15 Die Fugger. (Dokumenta- Betrifft: Geschichte. Zwangsarbeit nenstücks vom arbeitslosen Schuster tion). Begriffe wie globale Vernet- in den Kolonien. Über Koloniali- Voigt (Heinz Rühmann), der im Jahr 20.15 Jan Hus. (Fernsehfilm, zung, Lobbyismus und Sponsoring sierung und Ausbeutung der afri- 1906 als Hauptmann verkleidet die Tschechische Republik, 2015). prägen die moderne Wirtschafts- kanischen Bevölkerung. Stadtkasse von Köpenick bei Ber- Biografisches Fernseh-Epos über welt. Doch sind dies keine neuen Mo–Fr 17.55, Ö1. lin beschlagnahmt. Hervorragend den christlichen Theologen Jan Hus Phänomene, ihre Vorläufer reichen Salzburger Nachtstudio. Die ver- gespielte Tragikomödie. (Whg. Di (1369 bis 1415), der sich als Magi- weit zurück. Das zeigt die Geschich- kaufte Seele? Das Ringen um Sig- 13.45 Uhr) arte ster der Karls-Universität in Prag in te der Kaufmanns- und Bankiersdy- mund Freuds Erbe. Mi 21.00, Ö1. einer Zeit der Machtkämpfe nastie der Fugger aus Nürnberg. Hörbilder. Angefangen mit Gott. 21.00 Lebenslinien. (Dokumen- zwischen Königen und Päpsten um ZDFinfo Das Tagebuch des Thomas Bergner tation). Rupert Neudeck – Radikal umfassende Reformen bemühte, von der Front am Isonzo 1915. menschlich. Rupert Neudeck, Grün- dafür aber angefeindet und verfolgt Samstag 4. juli Ein Schauplatz des Ersten Welt- der von „Cap Anamur“, ist davon wurde. arte kriegs. Feature. Sa 9.05, Ö1. getrieben, anderen Menschen zu 20.15 Kundun. (Spielfilm, USA, Logos. „Für die Wahrheit auf den helfen. Selbst Kriegsflüchtlingskind, 22.25 Lorenzos Öl. (Familiendra- 1997). Visuell beeindruckendes bi- Scheiterhaufen.“ Zum 600. Jahres- hat er in den letzten 35 Jahren mit ma, USA, 1992). Die auf Tatsachen ografisches Epos über den 14. Dalai tag der Hinrichtung von Jan Hus seiner Frau Christel abertausenden beruhende Geschichte eines klei- Lama. ServusTV in Konstanz. Sa 19.05, Ö1. Menschen das Leben gerettet und nen Jungen, der an einer heimtücki- ihnen nach Vertreibung und Flucht schen Nervenkrankheit leidet, und eine neue Heimat ermöglicht. Ein seiner Eltern, die im Konflikt mit TTtlEntgel iche Einschaltung Porträt. BR den Erkenntnissen ärztlicher Wis- senschaft die Suche nach einem Mit dem Lotto-Anteilsschein um die Welt Dienstag 30. juni Heilmittel aufnehmen. Die pa- Beim Lotto-Anteilsschein werden jetzt 5 Reisen zu einem Erdteil ckende Darstellung couragierten nach Wahl verlost 20.15 Universum. (Dokumentati- menschlichen Verhaltens unter- Lotto-Spielteilnehmer haben mit dem Anteilschein die Möglichkeit, bei ge- on). Zurück zum Urwald. National- scheidet den Film positiv von ähn- ringem Einsatz mit einer Vielzahl an Tipps an einer Ziehung teilzunehmen park Kalkalpen. ORF 2 lichen Aufbereitungen tatsächlicher und damit ihre Gewinnchancen deutlich zu erhöhen. Und darüber hin- Ereignisse. ORF III aus gibt es bis 1. Juli noch eine zusätzliche Gewinnchance: Unter allen mit- 22.30 kreuz und quer. (Religion). spielenden Lotto-Anteilschein-Anteilen der Ziehungen vom Mittwoch, dem Das Christentum und die Sexualität. Donnerstag 2. juli 17. Juni bis Mittwoch, dem 1. Juli verlost Lotto jeweils eine Reise zu einem Erster von drei Teilen. ORF 2 Erdteil nach Wahl für zwei Personen im Wert von 30.000 Euro – plus 5.000 20.15 King Arthur. (Abenteuer- Euro Taschengeld. Der jeweilige Gewinner wird im Anschluss an die ge- 23.45 37 Grad: Eltern auf Zeit. film, USA, 2004). Anfang des fünf- nannten Lotto-Ziehungen unter notarieller Aufsicht ermittelt und u.a. auf (Dokumentation). Wenn frem- ten Jahrhunderts soll eine römische win2day.at und ORF Teletext veröffentlicht. Gewinner melden sich beim de Kinder Hilfe brauchen. „Wenn Spezialtruppe in Britannien den Kunden-­Service-Center unter 0810 100 200. das Jugendamt anruft, dann ist es Neffen des Papstes vor den Sachsen Wie funktioniert der Anteilsschein? wieder so weit.“ Für ein paar Wo- retten. Abenteuer- und Heldenge- Der Spielteilnehmer erwirbt dabei einen oder mehrere Anteile an einer chen oder Monate bekommt Familie schichte, die die historische Wahr- ­bestimmten Anzahl bereits gespielter Tipps, einer so genannten „Chance“, Meyer nun ein Kind zur Pflege. Wel- heit über die keltische Sagengestalt und ist an einem allfälligen Gewinn mit eben diesen Anteilen beteiligt. che schlimmen Dinge hat es wohl Artus und seine Tafelritter ergrün- erlebt? 3sat den will. ORFeins S Vorarlberger KirchenBlatt 25. Juni 2015 Treffpunkte 31

Termine TIPPS DER REDAKTION

XX „Ineluaga“. Führungen durch die rundum erneuerten Kaplan Bo- netti Sozialwerke. Anmeldung: T 05572 23061 71 Do 25. Juni, 18 Uhr, Fr 26. Juni 15 Uhr, Sa 27. Juni 10 Uhr, Kaplan Bonetti Sozialwerke, Dornbirn.

XX Konzert im Kunsthaus Bre- Reis Mathis genz. Aglaia Maria Mika bringt Ge- XX Bildsteiner Pilgerwanderung. XX Festmesse zum ­10-jährigen inschaltung sänge von Hildegard von Bingen Wanderung aus Anlass des 4. Jah- Bischofsjubiläum von Elmar Fi- E in der Ausstellung von Berlinde de restages der Einweihung des „Ich scher. Dr. Elmar Fischer wurde Bruyckere zu Gehör. bin Weg“ von Wolfurt nach Bild- am 3. Juli 2005 als Nachfolger von

Fr 26. Juni, 11 Uhr, Karl-Tizian- stein, Begleitung durch die Holz- Klaus Küng zum Bischof von Feld- ntgeltliche Platz, Kunsthaus Bregenz. bläsergruppe der Bürgermusik kirch geweiht. Der Domchor ­unter E Wolfurt. An den einzelnen Stelen der Leitung von Benjamin Lack ge- XX Benefizveranstaltung zuguns- werden kurze besinnliche Texte staltet den Gottesdienst mit der ten des Brunnenbaus in Burkina vorgetragen. Nur bei guter Witte- in C für Chor und Or- Faso/Afrika. Seit 15 Jahren orga- rung (T 0650 85629 22 W. Reis). gel. Die Predigt hält Bischof em. nisiert Hartmut Dünser in Burkina Sa 27. Juni, 8 Uhr, Treffpunkt Vor- Elmar Fischer. Polenreise, Faso den Bau von mittlerweile 68 platz der Totenkapelle hinter der So 5. Juli, 9.30 Uhr, Dom St. Niko- Brunnen. Wolfurter Pfarrkirche. laus, Feldkirch. 11.-18. Juli 2015 Sa 27. Juni, 14 bis 19 Uhr, Sun- nahof, Göfis. XX „Mein Theresienstädter Tage- XX Patroziniumgottesdienst Für die KirchenBlatt-Reise buch“ von Helga Pollak-Kinsky in der Basilika Rankweil. Zum nach Polen (Wadowice, Kra- XX Konzertreihe in der Kirche Die Reihe „DiskursDirekt“ beschäf- Kirchweihfest singt der Basilikachor kau und Breslau) sind noch St. Corneli. Das „New Skool Sex- tigt sich mit den letzten Zeugen Rankweil unter der Leitung von Mi- Restplätze frei. Pater Adrian tet“ spielt Jazz aus Südafrika. des nationalsozialistischen Holo- chael Fliri die „Missa in D“, die so- dessen Heimat Polen So 28. Juni, 17 Uhr, St. Corneli, caust. Helga Pollak-Kinsky ist eine genannte „Zauberflöten-Messe“. Buchtzik, Feldkirch-Tosters. der letzten Überlebenden der na- Die Messe ist für Chor, Solisten und ist, begleitet Sie auf dieser wun- tionalsozialistischen Verbrechen in Orchester geschrieben, außerdem derschönen Fahrt zu den Perlen XX I will praise thee, o Lord. Kon- den Konzentrationslagern Theresi- wird das Werk „Die Himmel erzäh- der Renaissance. zert des Chors „Gioia“ und des Frau- enstadt und Auschwitz. len“ von aufgeführt. u Sa 11. bis Sa 18. Juli 2015, enquartetts „echt STARK“ unter der 30. Juni, 19.30 Uhr, Remise So 5. Juli, 9 Uhr, Basilika Leitung von Ulrich Mayr. Bludenz. Rankweil. Anmeldung: Sarah Treml, T 05522 Kartenreservierung unter: 74680, E [email protected] T 0660 395 8766. So 28. Juni, 18 Uhr, Kirche St. Lau- rentius, Bludenz. XX Gospel & more. Konzert mit Leserforum dem Gesangverein Vorkloster ge- meinsam mit dem Jugendchor der Musikschule Dornbirn. Mittelmeer dern gehen entlang der Straße, So 28. Juni, 19 Uhr, Pfarrkirche St.Gebhard, Bregenz. am Bodensee durstig, hungrig, erschöpft. Die Menschen von Lesbos dür- Zur Aktion der youngCaritas in XX Schweigekreis für den Welt- fen nach Anweisungen der Re- Bregenz, KirchenBlatt Nr. 25. frieden. gierung und der EU die Flücht- Mi 1. Juli, 18.15-18.45 Uhr, Kirch- linge nicht mit Wasser und Brot platz, Altach. IMPRESSUM Sehr berührt bin ich von der Ak- versorgen, es ist strengstens ver- Medieninhaber (Verleger): Diözese Feldkirch XX Orgelkonzert. Auf der neu- tion der jungen Menschen und boten, ja, man kann dafür im Herausgeber: Generalvikar Msgr. Rudolf Bischof. en Orgel in Gisingen. Ausführende: ich denke, wenn man selber im Polizeigewahrsam landen. Und Das Vorarlberger KirchenBlatt ist das Informations- Bernhard Loss, Orgel, Christine Loss, Wasser steht spürt man haut- trotzdem haben wir wunderbar und Kommunikationsmedium der Diözese Feldkirch. Sopran. Redaktion: MMag. Dietmar Steinmair (Chef- Sa 4. Juli, 19.30 Uhr, Pfarrkirche, nah, was es heißt, ans ande- kreative Menschen erlebt, die redakteur), Mag. Wolfgang Ölz, Simone Rinner, re Ufer zu müssen und der Weg tagtäglich ihren ganzen Erfin- Mag. Patricia Begle Feldkirch-Gisingen. Marketing/Anzeigen: Petra Baur DW 211 unendlich gefahrvoll ist. dungsreichtum einsetzen und Marketing/Leser-Reisen: Ramona Maurer DW 211 XX Emmaustreffen. Eucharistiefei- Die Not der Flüchtlinge konn- mit Wasser, Brot, Milch und Äp- Abo-Service: Isabell Burtscher DW 125 Alle: 6800 Feldkirch, Bahnhofstraße 13, er für Priesterberufungen. Anschlie- feln an der Küste stehen und ßend Austausch über das Gehörte. ten wir in unserem Urlaub auf Telefon: 05522 3485-0, Fax: 05522 3485-5 Lesbos (Griechenland) haut- die Ankommenden erstversor- E-Mail: [email protected] So 5. Juli, 18 Uhr, Pfarrkirche Internet: www.kirchenblatt.at St. Konrad, Hohenems. nah erleben. Dort kommen tag- gen. Die Menschen vor Ort ha- Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen der täglich 100-200 Menschen mit ben selber nicht viel, haben mit Diözesen Eisenstadt, Feldkirch, Innsbruck und Linz: XX Orgelweekend. Für junge Orga- Schlauchbooten von der tür- der eigenen Existenz zu kämp- Dr. Heinz Niederleitner (Leiter), Mag. Susanne nist/innen und Klavierspieler/innen Huber, Brigitte Huemer. kischen Seite nach Lesbos, das fen und trotzdem tun sie, was E-Mail: [email protected] bis 20 Jahre. Übungsmöglichkeiten Das KirchenBlatt ist Mitglied im Werbeverbund der an Orgeln in Feldkirch. Organisati- heißt nach Europa. Aber sie sind sie tun können. Diese Mit- Kirchenzeitungen. Kontakt: Mag. Walter Achleit- on: Kirchenmusikreferat der Diöze- dann illegal und dürfen die 70 menschlichkeit hat mich sehr, ner, Thomas Hödl BA. E-Mail: [email protected] se. Informationen: E bernhard.loss@ km bis zum nächsten Auffang- sehr berührt und hat mir auch Jahresabo: Euro 41,- / Einzelverkauf: Euro 1,- kath-kirche-vorarlberg.at Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach lager in Mytilini nur zu Fuß ge- das ganz, ganz andere Griechen- Art Copyright: Bildrecht Wien T 05522 3485 203 Die Offenlegung gemäß Fr 10. bis So 12. Juli, Kapelle des hen. Kein Bus, kein Auto, kein land gezeigt. § 25 Mediengesetz ist unter Vorarlberger Landeskonservatori- Taxi darf sie mitnehmen. Junge www.kirchenblatt.at ums, Feldkirch. Familien mit ganz kleinen Kin- Anna Huber, Dornbirn ständig aufrufbar. 32 Schlusspunkte 25. Juni 2015 Vorarlberger KirchenBlatt

Kommentar Kopf Der Woche: P. Gottfried Wegleitner, Generalsekretär in Spe

Das Besondere an An eine Schaltstelle der Orden „Laudato si’“ Das Lehrschreiben „­Laudato si’“ ist nicht einfach eine Österreichs Männerorden haben vergan- Als Generalsekretär der Superiorenkonferenz ­weitere Enzyklika, sondern gene Woche eine wichtige Entscheidung wird er für die gemeinsamen Anliegen der ein besonderes Dokument. Das gefällt: P. Gottfried Wegleitner wird neuer 85 Männerorden in Österreich mit ihren rund ­beginnt damit, dass es die erste Generalsekretär der Superiorenkonferenz. 1950 Angehörigen zuständig sein: Ob Or- spezifische Umwelt-Enzyklika densschulen oder Ordenskrankenhäuser, der ist. Dazu kommt die Ausrich- Heinz Niederleitner Sozialbereich, Kooperation mit den Frauen- tung über religiöse Grenzen orden oder die Stifte und Klöster als Kultur- hinweg: Am Ende des Textes Wegleitner, der für den ORF immer wieder stätten: Die Superiorenkonferenz ist für die steht nicht nur ein christliches auch Gottesdienste kommentiert, folgt damit gemeinsame Außenvertretung ebenso zustän- Gebet, sondern auch eines, Ende 2015 auf den Salesianer P. Erhard Rauch, dig wie für die Koordination untereinander: das alle Menschen, die an Gott der dieses Amt 13 Jahre lang innehatte.­ Ins „Die Superiorenkonferenz ist eine wichtige glauben, beten können. Beson- Generalsekretariat eintreten soll er bereits im Service-Einrichtung in einer Zeit der Umbrü- ders gewürdigt wird der ortho- September, wobei es für den aus dem Bur- che“, sagt Wegleitner. Auch angesichts man- doxe Patriarch Bartholomaios I. genland stammenden Ordenspriester cher Nachwuchssorgen gelte es für die Orden, Und wie selbstverständ- eine Rückkehr nach Wien ist. näher zusammenzurücken. „Dabei dürfen wir lich wird ein Mystiker des Is- Denn dort war er von 2007 nicht die Orden allein sehen, sondern auch lam ­zitiert (das islamkritische bis 2014 dem Franziskaner- die Freundeskreise, die ehemaligen Schüler, ­Zitat in der Regensburger Rede kloster vorgestanden, be- die Familiaren, die die Charismen der Orden ­Benedikts XVI. kommt da als vor er Pfarrer in Frastanz pflegen“, sagt der Franziskaner. Kontrast in Erinnerung). wurde. Erfahrungen. Der 1972 Geborene hat selbst Außerdem verfolgt Franziskus „Auch heute müssen schon früh Kontakt zu Orden: Er stammt aus seinen Anspruch, Anwalt der die Orden gesellschaft- der Franziskanerpfarre Frauenkirchen, dem Armen zu sein, in einer Konse- liche Akzente setzen, größten Wallfahrtsort des Burgenlandes. quenz, die Respekt abverlangt. zum Beispiel im Bereich Zur Schule ging er bei den Salesianern Don üro Damit bringt er die Kritik an b der Flüchtlingshilfe.“ Boscos in Unterwaltersdorf (NÖ), im Noviziat

Politik, Wirtschaft und den edien war er in Tirol und studierte in Wien und Mächtigen im Allgemeinen auf M P. Mag. Gottfried dem britischen Canterbury. Die Priesterweihe den Punkt. Er sagt, dass gesell- Wegleitner empfing er 2005 in Rom. Die Erfahrung in schaftlicher Druck gemacht Frastanz, als Priester einer Gemeinde vorzu- werden muss. Dazu setzt er auf stehen, ist für ihn sehr wichtig, wie er sagt. die Zivilgesellschaft, auf ein „ökologisches Bürgertum“. zu guter letzt Nicht unterschätzt werden darf, wie sehr der Papst auf Das Klostertal Opfer von Widerstand und Ver- den Erfahrungsschatz der von 1914 bis 1945 folgung. Des weiteren werden ­gesamten Kirche setzt. Zwar die historischen Ereignisse ent- werden seine Vorgänger, ins­ 100 Jahre nach dem Ersten lang der Geschichte der Besitzer- besondere Johannes Paul II. Weltkrieg und 70 Jahre nach familie des Klostertalmuseums klostertal museum und Benedikt XVI., mit vielen dem Ende des Zweiten Welt- veranschaulicht. u Ausstellungseröffnung am Zitaten berücksichtigt. Doch kriegs präsentiert der Museums- Bei der Ausstellungseröffnung Mi 1. Juli, 19.30 Uhr, Klostertal ist zum Beispiel auffällig, wie verein Klostertal im Sommer spricht Helga Pollak-Kinsky über Museum, Wald am Arlberg. stark Franziskus Dokumente 2015 eine Ausstellung, die sich ihre Erfahrungen im Holocaust. Öffnungszeiten: verschiedener Bischofskonfe- den Auswirkungen dieser beiden Sie wurde im Alter von zwölf Mittwoch und Sonntag, jeweils renzen aufgreift. Gleichzeitig Katastrophen des 20. Jahrhun- Jahren in das Ghetto Theresien- 14 bis 17 Uhr; Führungen nach steht die Enzyklika auf dem derts auf die Region widmet. stadt verschleppt, später nach Voranmeldung. Dauer der Ausstel- Fundament des Apostolischen Zwei Aspekte stehen dabei im Auschwitz und schließlich in ein lung: bis 31. Oktober 2015. Schreibens „Evangelii gaudi- Vordergrund: Einmal sind es die Außenlager von Flossenbürg. PB www.museumsverein-klostertal.at

um“ und zeigt somit Franzis- KirchenBlatt, Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch 02Z031314, Vorarlberger P.b.b. Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“ kus als konsequenten Umset- zer seines Programms. Das wird Humor sich hoffentlich auch nach der Es isch jo schö, dass so viel Jubiläen g‘fierat wörand Familiensynode zeigen, wenn - abr a dia, wo dahinter stohn, wia mir Müsle zum letztlich er über die künftige Sonntags in der Kirche. Der Beispiel, a dia denkt ma kaum. Zum Glück hot jetzt Familienseelsorge entscheiden Pfarrer: „Liebe Gemeinde, heute d‘r Papscht a sine Lüt g‘schrieba. muss. Heinz Niederleitner entfällt die Predigt, weil ich euch Do würd‘s denn a Umdenka geh. etwas Wichtiges zu sagen habe.“ s’ Kirchamüsle Weil: alle Gschöpfar sind wichtig.