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100 articles, 2016-02-21 18:02 1 Paderborn holt wichtigen Punkt beim 1:1 in Bielefeld Bielefeld (dpa) - Mit dem ersten Punktgewinn im neuen Jahr hat Trainer Stefan Effenberg (2) mit dem SC Paderborn zumindest einen Teilerfolg erre 2016-02-21 17:33:38 1KB www.sueddeutsche.de 2 Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative: Bundesrat sitzt bei Europa-Politik wegen Briten in der Patsche (2) Die Brexit-Abstimmung in Grossbritannien blockiert die Schweizer EU-Politik. Der Bundesrat gerät in Zeitnot. 2016-02-21 17:22:24 2KB www.nzz.ch 3 Bleibt es auch in den nächsten Tagen so stürmisch? Wer am Sonntag nach draußen geht, muss aufpassen, dass der Regenschirm nicht davon (2) fliegt. Es stürmt heute in der Region. Wie wird das Wetter zu Beginn der neuen Woche? 2016-02-21 16:54:22 1KB www.augsburger-allgemeine.de 4 Feuer in geplanter Asylunterkunft - Schaulustige applaudieren (2) "Wir wollen keine Asylantenheime!" Schaulustige haben den Brand einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Sachsen bejubelt und Löscharbeiten behindert. Auch Kinder waren dabei. 2016-02-21 16:49:59 1KB www.augsburger-allgemeine.de 5 Ein leuchtendes Beispiel - Arbeitsmodelle für Chefinnen Mit dem Partnerstein ehrt die Frauen-Union die Firma Thorlabs. Das Dachauer (2) Unternehmen setzt sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. 2016-02-21 17:52:21 5KB www.sueddeutsche.de 6 Sandhausen verliert gegen Freiburg 0:2 Der SC Freiburg hat mit einem 2:0 (0:0) im badischen Derby beim SV Sandhausen seine (2) Ambitionen auf eine direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga 2016-02-21 15:28:00 1KB www.t-online.de 7 Sonntagstrend: Union stabilisiert sich - AfD weiter bei 12 Prozent Der Sonntagstrend bringt kaum Veränderungen: Union und SPD konnten ihre Umfragewerte aus der Vorwoche stabilisieren. Die AfD ist weiter drittstärkste Partei. 2016-02-21 16:47:26 3KB www.augsburger-allgemeine.de 8 Ein Gutachter schildert, wie Kinderarzt Harry S. tickt Welche Gefahr geht von Kinderarzt Harry S. künftig aus? Ein psychiatrischer Gutachter traf vor dem Landgericht folgenschwere Aussagen. 2016-02-21 16:49:49 3KB www.augsburger- allgemeine.de 9 Zyklon "Winston" hinterlässt Schneise der Zerstörung Auf den Fidschi-Inseln hat der Zyklon "Winston" mindestens fünf Menschenleben gefordert. Alle 300 Inseln wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Die Aufräumarbeiten dauern an. 2016-02-21 16:50:48 2KB www.augsburger-allgemeine.de 10 Mindestens 46 Tote bei Doppelschlag auf religiöse Minderheit in Homs Damaskus (dpa) - Bei dem Doppelanschlag in der zentralsyrischen Stadt Homs sind mindestens 46 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern 2016-02-21 15:25:28 1KB www.sueddeutsche.de 11 Wutausbruch und Rekorde: US-Star Vonn bietet Spektakel La Thuile (dpa) - Am Ende eines turbulenten Italien-Wochenendes mit viel Ärger und den nächsten Rekorden gab sich ganz zahm. 2016-02-21 17:37:02 4KB www.sueddeutsche.de

12 US-Vorwahlen: «Der Kampf geht weiter» - nur für einen nicht Washington (dpa) - Donald Trump marschiert. Der zweite Sieg in Folge, locker und mit weitem Abstand entscheidet er South Carolina für sich. 2016-02-21 17:36:42 4KB www.sueddeutsche.de 13 Rebensburg ohne Punkte im Super-G: «Nicht meine Tage» La Thuile (dpa) - Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg hat mit einem Wochenende ohne Spitzenergebnis samt Ausfall im Super-G ihre Außenseiter 2016-02-21 17:35:24 2KB www.sueddeutsche.de 14 Werth bei Dressur-Weltcup in Neumünster Erste Neumünster (dpa) - Zweiter Weltcup-Start, zweiter Sieg: Isabell Werth hat beim internationalen Reitturnier in Neumünster mit Weihegold die K 2016-02-21 17:35:10 1KB www.sueddeutsche.de 15 Stand der Delegierten bei den US-Vorwahlen Washington (dpa) - Die US-Vorwahlen in 50 Bundesstaaten, der Hauptstadt Washington DC und fünf Außengebieten sollen einen Präsidentschaftska 2016-02-21 17:33:49 2KB www.sueddeutsche.de 16 Aufstiegskandidat Freiburg gewinnt badisches Derby Sandhausen (dpa) - Der SC Freiburg hat mit einem 2:0 (0:0) im badischen Derby beim SV Sandhausen seine Ambitionen auf eine direkte Rückkehr 2016-02-21 17:33:24 1KB www.sueddeutsche.de 17 «Widerlich»: Fremdenfeinde in Sachsen empören die Republik Clausnitz/Bautzen (dpa) - Nach den Protesten eines wütenden Mobs gegen Flüchtlinge in Clausnitz sorgt ein neuer fremdenfeindlicher Vorfall i 2016-02-21 17:33:12 4KB www.sueddeutsche.de 18 Unfall mit Dampfzug in Sihlbrugg: Fatales Ende einer Nostalgiefahrt Ein privat betriebener Dampfzug ist am späten Samstagabend im Bahnhof Sihlbrugg auf einen stehenden Baustellenwagen aufgefahren. 2016-02-21 17:22:56 2KB www.nzz.ch 19 Museveni für fünfte Amtszeit wiedergewählt: Ugandischer Sesselkleber Der Amtsinhaber Yoweri Museveni hat wie erwartet die Präsidentenwahl in Uganda klar für sich entschieden. 2016-02-21 17:22:46 3KB www.nzz.ch 20 Tierquälerei in Argentinien: Baby-Delphin für Selfie herumgereicht In Argentinien haben Touristen einen kleinen Delphin aus dem Wasser geholt und ihn für Fotos untereinander herumgereicht. 2016-02-21 17:21:40 1KB www.nzz.ch 21 Wer wählt Donal Trump?: Furcht, Wut und Kaltschnäuzigkeit Was macht Donald Trump für viele Amerikaner zum einzig wählbaren Kandidaten? 2016-02-21 17:19:58 7KB www.nzz.ch 22 Ski-Weltcup in La Thuile: Nur Weirather schneller als Gut - Vonn Dritte Wie vor zwei Wochen in Garmisch bleibt Lara Gut auch im Super-G in La Thuile vor Lindsey Vonn. 2016-02-21 17:13:34 2KB www.nzz.ch 23 Langlauf-Weltcup in Lahti: Nathalie von Siebenthal wiederum in den Top Ten Nathalie von Siebenthal schafft beim Skiathlon in Lahti erneut ein Top-Ten-Resultat. 2016-02-21 17:07:08 3KB www.nzz.ch 24 Zug zum Kiliansdom: 300 Gläubige setzen Zeichen für Frieden Ein Zeichen für Frieden und Solidarität mit Flüchtlingen haben am Freitagabend rund 300 Menschen verschiedener Religionen mit einem Zug durch die Würzburger Innenstadt gesetzt. 2016-02-21 04:57:52 1KB www.augsburger-allgemeine.de 25 Hitlergruß und Fackeln: Im Allgäu marschieren 150 Asylgegner auf Sie schwenkten Fahnen und zeigten vereinzelt den Hitlergruß: Im Ostallgäu haben gestern bis zu 150 Asylgegner demonstriert. 50 Menschen stellten sich ihnen entgegen. 2016-02-21 17:00:11 1KB www.augsburger-allgemeine.de 26 Verblüffende Chemie-Experimente Der Münchner Professor Friedrich R. Kreißl widmet sich im Paul-Klee-Gymnasium Gersthofen der Geschichte der Alchemie. Dabei machte er sehr riskante Versuche. 2016-02-21 04:58:13 3KB www.augsburger-allgemeine.de 27 Eine Religionslehrerin (26) ist die neue "Miss Germany 2016" Von der Religionslehrerin zur "Miss Germany": Die neue Schönheitskönigin heißt Lena Bröder. Warum das eine Premiere ist und wie es für die 26-Jährige weitergeht. 2016-02-21 16:58:52 2KB www.augsburger-allgemeine.de 28 SEK greift ein: Mann bedroht Polizisten mit Messer und Hammer Erst bedroht er die Polizisten mit Messer und Hammer, dann hantiert er auch mit Motorsäge und Machete. Bei der Festnahme eines Mannes in Chieming muss schließlich das SEK anrücken. 2016-02-21 16:58:28 1KB www.augsburger-allgemeine.de 29 Hoffenheims Doppel-Torschütze Uth: «Kein Pipifax» Sinsheim (dpa) - Bis zum 22. Spieltag brauchte Mark Uth, um zu zeigen, dass er doch kein Fehleinkauf bei 1899 Hoffenheim ist. Nach seinen zw 2016-02-21 15:33:00 1KB www.sueddeutsche.de 30 +++ Fohlenfutter +++: Elvedi bereichert die Youngster- Riege gegen Köln Nach dem Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund war Nico Elvedi noch in der Kritik. Jetzt hat er mit zwei guten Leistungen bei den Siegen gegen Bremen und Köln auf sich aufmerksam gemacht. In unserem Newsblog 'Fohlenfutter' finden Sie alles Wissenswerte rund um den VfL. 2016-02-21 16:50:45 2KB www.rp-online.de 31 Boxen: Felix Sturm neuer Weltmeister - "vielleicht letzter Kampf" Boxen am Samstag: Felix Sturm vs. Fjodor Tschudinow hieß das Duell um die WBA- Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht in Oberhausen. Es wurde ein sehr enges Gefecht. 2016-02-21 04:57:50 3KB www.augsburger-allgemeine.de 32 Neue Zweifel an der Sicherheit im Atomkraftwerk Gundremmingen Mehrere Vorfälle in Gundremmingen bereiten Abgeordneten von Grünen und SPD Sorgen. Dabei geraten auch die Behörden in die Kritik. Gegen das Umweltministerium wurde sogar geklagt. 2016-02-21 16:47:15 4KB www.augsburger-allgemeine.de

33 LG G5: Liebe Grüße nach China VR-Brille und Wechsel-Kameramodul: Zum Start des Mobile World Congress überrascht LG mit einem ganzen Ökosystem rund um sein neues, quasi-modulares Top-Smartphone G5. 2016-02-21 16:32:53 4KB www.zeit.de 34 Wochenlanges Jaulen: 19 verwahrloste Hunde in Gartenhaus entdeckt Hof – Verwahrlost und durstig sind 19 Hunde aus einem Gartenhaus gerettet worden... 2016-02-21 14:46:11 1KB www.tt.com 35 Öl: Iran und Saudi-Arabien - vereint im Hass Irans Ölpumpen laufen Tag und Nacht. Auch im Wettstreit auf dem Ölmarkt zeigt sich, wie groß die Feindschaft mit Saudi-Arabien ist. 2016-02-21 17:51:28 5KB www.sueddeutsche.de 36 Zwei Orte mit je zwei Kandidaten Mit fünf Gruppierungen haben die Wähler in Kössen eine große Auswahl, beim Bürgermeisterkandidaten trifft der amtierende Ortschef Vinzenz Schlechter (Bürgermeisterliste) auf Herausforderer Reinhold Flörl (Wir... 2016-02-21 14:43:12 2KB www.tt.com 37 Finanzen: Aktuelle Finanz- und Börsennachrichten - FAZ Finanzen, Börse, Aktien: Aktuelle Nachrichten über Märkte und deren Entwicklung. News über Fonds, Anleihen und Zinsen aus der Finanzwelt. 2016-02-21 08:36:59 763Bytes www.faz.net 38 Basketball: Kleines Finale beim BBL-Top-Four abgesagt Das Spiel um Platz drei muss bei den Top Four der Basketball Bundesliga wegen eines Wasserrohrbruchs abgesagt werden. 2016-02-21 17:35:39 2KB www.sueddeutsche.de 39 Eishockey - Gezähmte Tiger Der EHC München hält Nürnbergs gefürchtete Angreifer in Schach und übernimmt nach dem 4:0 wieder die Tabellenführung in der DEL. 2016-02-21 17:36:57 2KB www.sueddeutsche.de 40 Neugestaltung - Neues Forum im Herzen Haderns Der Stadtrat macht den Weg frei für eine Neugestaltung des Canisiusplatzes. Er soll zur Fußgängerzone werden. Anwohner, Lokalpolitik und Vertreter von Einrichtungen dürfen ihre Ideen einbringen 2016-02-21 17:36:57 4KB www.sueddeutsche.de 41 Bundesliga - Reus trägt die Hoffnungen der Liga Im Duell gegen Bayer Leverkusen soll Marco Reus das Spiel von Borussia Dortmund prägen. Seine Kreativität ist der Schlüssel für Spannung. 2016-02-21 17:37:23 2KB www.sueddeutsche.de 42 Kerry verständigt sich mit Lawrow auf Syrien-Feuerpause Die Waffen in Syrien sollten bereits ruhen - doch zuletzt hatte die Gewalt zugenommen. Nun haben sich die USA & Russland verständigt. 2016-02-21 17:33:35 3KB www.sueddeutsche.de 43 Autobahngesellschaft - Bremsspuren Der Streit zwischen Bund und Ländern um die Finanzierung neuer Autobahnen eskaliert. Die Bundesregierung treibt die Gründung einer eigenen Gesellschaft zum Autobahnbau voran. Viele Länder fürchten nun um ihren Einfluss. 2016-02-21 17:33:35 5KB www.sueddeutsche.de 44 US-Häftling nach vier Jahrzehnten Einzelhaft entlassen Black-Panther-Aktivist Albert Woodfox war wegen Mordes an einem weißen Wärter verurteilt worden. Er beteuert bis heute seine Unschuld. 2016-02-21 17:33:50 3KB www.sueddeutsche.de

45 Die FDP und das Mitgefühl Christian Lindner hat die FDP neu ausgerichtet - in ihrem Stammland Württemberg könnte sich das nun zum ersten Mal bezahlt machen. 2016-02-21 17:33:50 3KB www.sueddeutsche.de 46 Garching - Erneut Feuer in Recyclingbetrieb Feedback Diese Seite per E-Mail versenden E-Mail-Adresse des Empfängers: * Ihre Mitteilung: Ihre E-Mail-Adresse: * Ihr Vorname: Ihr Nachname: Geben Sie die abgebildeten Wörter ein, um Missbrauch auszuschließen: Andere Wörter Ihre Eingabe war ungültig Bitte füllen Sie alle Pflichtfelder aus. Ein technischer Fehler ist aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut. * Pflichtfeld Versand erfolgt. Vielen Dank für Ihr Interesse an dieser Seite! Anzeige Feueralarm in Hochbrück: Zum wiederholten Mal musste die Feuerwehr Hochbrück am Donnerstag ausrücken, um in einem Recyclingbetrieb zu löschen. Kommandant David Ward erklärte, ein Müllberg habe sich aufgrund des hohen Drucks selbst entzündet. Die 30 Hochbrücker Feuerwehrleute bekamen Unterstützung aus Garching und hatten den Brand bis Mitternacht gelöscht. 2016-02-21 17:37:23 1KB www.sueddeutsche.de 47 Wissenstipp - Filmvorführung: "Der Schneesturm" Regisseurin Petra Morsbach ließ sich von Adalbert Stifter inspirieren 2016-02-21 17:29:25 1009Bytes www.sueddeutsche.de 48 Schirachs Stück Terror in München und Nürnberg Ferdinand von Schirachs "Terror" ist das Stück der Saison: Es macht sein Publikum zu Geschworenen. 2016-02-21 17:29:25 6KB www.sueddeutsche.de 49 Zuwanderung - Flüchtlingskrise: Merkel ringt mit den Kraftmeiern Die Bewältigung der Flüchtlingskrise wechselt in einen neuen Modus. Nach Entsetzen und Empörung könnte nun Ernsthaftigkeit folgen. Trotzdem steht Kanzlerin Merkel weiter alleine da. 2016-02-21 17:29:25 4KB www.sueddeutsche.de 50 Schneebrett erfasste Urlauberin in den Lechtaler Alpen Ein Urlauberpaar stieg am Samstag mit einem Bergführer vom Pazieljoch in Richtung Almajurtal ab... 2016-02-21 17:26:51 1KB www.tt.com 51 Wirtschaftskammer geht gegen Tiroler Gemeinde-Taxis vor Dorftaxis als Angebot für nicht mobile Bürger werden immer beliebter. Der Wirtschaftskammer sind sie aber ein Dorn im Auge. Ein Gutachten sorgt jetzt für Aufregung. 2016-02-21 17:26:51 3KB www.tt.com 52 Thiem ließ Ferrer keine Chance und steht im Rio-Halbfinale Der als Nummer 5 gesetzte Niederösterreicher Dominic Thiem fertigte im Viertelfinale von Rio de Janeiro den Weltranglisten-Sechsten und aktuellen Wien-Sieger David Ferrer (ESP-2) in nur 73 Minuten mit 6:3,6:2 ab. 2016-02-21 17:27:24 4KB www.tt.com 53 Trump ruft zu Apple-Boykott auf, Konzern: Behörden machten Fehler Die Position von Apple-Chef Tim Cook, der dem FBI aus Sorge um die Datensicherheit nicht beim Knacken des iPhones eines mutmaßlichen Terroristen helfen will, schlägt hohe Wellen in den USA. Donald Trump bringt ein Boykott ins Gespräch. 2016-02-21 17:27:24 4KB www.tt.com 54 Bis zu 200.000 Flüchtlinge warten in Libyen auf Überfahrt Europäische Behörden gehen davon aus, dass sich die Schlepper wegen der strengeren Grenzkontrollen bald neue Wege suchen dürften. 2016-02-21 15:25:00 4KB diepresse.com 55 Küchenbrand mit Verletzten Aalen (ots) - Waldstetten: Essen auf Herd vergessen - vier Leichtverletzte Am Sonntag, gegen 11.56 Uhr, kam es in der Breitestraße zu einem Küchenbrand. Der 80 2016-02-21 15:24:00 1KB www.t-online.de

56 Kärntner zog im Streit mit Freund Pkw-Handbremse – beide verletzt Durch die Vollbremsung geriet das Auto ins Schleudern und stürzte über eine Böschung. 2016-02-21 17:24:31 1KB www.tt.com 57 Kritzinger geht mit Grüß-Göttin-Antrag baden Innsbruck – Der Chef des Seniorenbundes will es nicht akzeptieren... 2016-02-21 17:24:31 2KB www.tt.com 58 Zwei Tote bei Lawinenunglück: Bergführer freigesprochen Nach der tödlichen Alpintragödie bei einer Valluga-Abfahrt letzten Jänner wurde der Bergführer Freitagabend – gerade noch – im Zweifel freigesprochen. 2016-02-21 17:24:31 3KB www.tt.com 59 Grenzsicherung wird zum politischen Grenzgang Verteidigungsminister Doskozil (SP) bestätigt Pläne für Assistenzeinsatz am Brenner, in Südtirol gerät LH Kompatscher in seiner Partei unter Druck. 2016-02-21 17:24:31 3KB www.tt.com 60 Rabiate Belgier verletzten Polizisten in Sölden Eine Polizeistreife in Sölden wurde am Samstag von betrunkenen Urlaubern am Weiterfahren gehindert. Die Situation eskalierte. 2016-02-21 17:25:14 1KB www.tt.com 61 Vier Autos in Auffahrunfall auf der Loferer Straße verwickelt Ein Lenker musste am Samstagvormittag verkehrsbedingt auf der B178 anhalten. Ein nachfolgender Fahrer konnte zwar noch rechtzeitig anhalten, doch zwei weitere Autos fuhren von hinten auf die Fahrzeuge auf. 2016-02-21 17:24:08 1KB www.tt.com 62 Indiens Hunger nach Wohlstand Während der chinesische Konjunkturmotor nicht mehr so rund läuft wie in den vergangenen Jahren, legte Indien im Schatten Chinas ordentlich zu. Auch Tiroler Unternehmen profitieren davon. 2016-02-21 17:25:15 4KB www.tt.com 63 Welttag der sozialen Gerechtigkeit: Chancen statt Abstiegsangst Das Bundesfinanzministerium hält die gegenwärtige finanzielle Ungleichheit für unproblematisch. Das Bundesarbeitsministerium will wirtschaftliche und soziale Teilhabe verbessern. 2016-02-21 17:25:15 9KB www.fr-online.de 64 Frühlingsgefühle bei 16 Grad, dann Achterbahnwetter Innsbruck – Die vergangene Woche brachte den Tirolern einige tolle Skitage – zumindest auf dem Berg war es sonnig... 2016-02-21 17:25:15 1KB www.tt.com 65 Kandidaten beim TT-Forum auf den Zahn gefühlt In Landeck rittern zwei Herausforderer um den Bürgermeistersessel: Wolfgang Jörg und Manfred Jenewein standen beim TT-Forum Rede und Antwort. 200 Besucher folgten der Diskussion im Stadtsaal. 2016-02-21 17:25:45 4KB www.tt.com 66 Weirather-Sieg im Super-G von La Thuile, ÖSV-Damen abgeschlagen Die Liechentensteinerin setzte sich vor Gut und Vonn durch. Beste Österreicherin wurde Tamara Tippler als Elfte. 2016-02-21 17:25:45 4KB www.tt.com 67 Schuss löste sich aus entsorgter Waffe: 16-Jähriger in Wien verletzt Der Jugendliche fand die umgebaute und illegal entsorgte Waffe auf einem Altmetallplatz. 2016-02-21 17:25:45 1KB www.tt.com

68 Hayböck überraschte in Lahti mit zweitem Weltcupsieg Der Oberösterreicher sprang nach dem vierten Zwischenrang mit einem 129-m-Sprung noch zu seinem zweiten Weltcup-Sieg nach Bischofshofen 2015. Prevc, der nach dem ersten Durchgang geführt hatte, fiel nach einem 123 m-Sprung sogar noch auf Platz fünf zurück. 2016-02-21 17:25:45 4KB www.tt.com 69 In Wörgl versickerten Millionen Der Abschlussbericht über die Wörgler Infrastruktur GmbH ist fertig: U. a. betrugen die Laufmeterkosten bei der Nordtangente das Dreifache einer Landesstraße. Warum? Das ließ sich nicht wirklich feststellen. 2016-02-21 17:25:45 4KB www.tt.com 70 In Clausnitz wird gebetet: Für die Flüchtlinge – und den rechten Mob Ganz Deutschland spricht über Clausnitz. Den Ort, an dem Menschen Zuflucht finden sollten und stattdessen von einem rechten Mob empfangen worden. FOCUS Online hat mit Menschen in dem Ort gesprochen. 2016-02-21 15:22:13 4KB www.focus.de 71 MWC 2016: LG G5 mit modularem Zubehör und austauschbarem Akku LG probiert Neues beim Android-Smartphone G5: Trotz Unibody-Gehäuse aus Metall lässt sich der Akku austauschen. An einen "Magic Slot" lassen sich Module anschließen, die das Gerät um Kameragriff oder Kopfhörerverstärker erweitern. 2016-02-21 15:22:00 2KB www.heise.de 72 Menschen verschwunden und verfüttert: Das Gefängnis des Grauens Sind in einem Gefängnis in Bogotá vor 15 Jahren über 100 Menschen verschwunden, getötet, zerkleinert und im Abwassersystem entsorgt worden? Wurden einige der Toten sogar an Schweine verfüttert? Die Generalstaatsanwaltschaft rollt die dunkle Epoche neu auf. 2016-02-21 17:21:16 6KB www.tt.com 73 Lawinenabgang am Ankogel: Ein Verschütteter tot geborgen Der Führer einer Tourengehergruppe hatte die Lawine selbst ausgelöst, als er in eine Rinne einfuhr. Ein weiteres Mitglied der Gruppe wurde von einer zweiten Lawine erfasst. 2016-02-21 17:21:16 3KB www.tt.com 74 Kolumbien: Im goldenen Dreieck des Kaffees In Kolumbien wird der beste Kaffee der Welt produziert – sagen die Kolumbianer. Der neben Brasilien größte Exporteur von hochwertigem Arabica zieht immer mehr Touristen an, die auf den Plantagen mithelfen. Ohne den Zuverdienst könnten viele Farmer finanziell nicht überleben. 2016-02-21 17:21:16 9KB www.tt.com 75 Musiktradition im Toggenburg: Wo der Klang wächst Das obere Toggenburg hat eine reichhaltige Musiktradition und pflegt sie mit Kursen, Festivals, Chören. 2016-02-21 15:19:34 8KB www.nzz.ch 76 Film soll Chance auf Job steigern Reutte – Die vergangene Woche wird den zehn Teilnehmern des AMS-Kurses „Brücke zur Arbeit im Außerfern“ wohl noch lange in Erinnerung bleiben... 2016-02-21 17:19:56 2KB www.tt.com 77 Plansee fährt Mitarbeiterstand zurück In den nächsten zwei Jahren sollen am Standort Breitenwang/Reutte 150 Beschäftigte abgebaut werden. 2016-02-21 17:19:39 3KB www.tt.com 78 Mit Service zu mehr Busgästen Lienz – Der Tourismusverband und die Osttirol Werbung wollen künftig vermehrt Reisegruppen in Bussen nach Osttirol bringen... 2016-02-21 17:19:39 1KB www.tt.com 79 Familienbeihilfe: Karmasin will EU-Beschlüsse rasch umsetzen Familienministerin Sophia Karmasin (ÖVP) will in den kommenden Wochen w mit ihrem Ministerkollegen Sebastian Kurz (ÖVP) der SPÖ einen Vorschlag mit möglichen gesetzlichen Anpassungen und einem Zeitplan vorlegen. 2016-02-21 17:18:14 3KB www.tt.com 80 Grüne wollen Mindestlohn von 1700 Euro Parteichefin Eva Glawisching rechnet damit, dass mehr als eine halbe Million Menschen davon profitieren könnte. 2016-02-21 15:17:00 3KB diepresse.com 81 Letzter Überlebender des Aufstands von Treblinka gestorben Der am Freitag im Kreise seiner Familie in Tel Aviv Gestorbene war als 19-jähriger polnischer Jude in das Mitte 1942 von den deutschen Besatzern errichtete Vernichtungslager nordöstlich von Warschau gekommen. 2016-02-21 17:17:22 2KB www.tt.com 82 VW-Abgas-Skandal: Heißer Tanz auf vielen Baustellen Die im vergangenen Jahr zurückgelegten 6,7 Mrd. Euro reichen wahrscheinlich nicht aus. VW nennt zwei weitere Starttermine für Rückrufe. 2016-02-21 17:17:22 6KB www.tt.com 83 Mehr Sicherheit in Kufstein NR Hannes Rauch hat mit der Innenministerin eine Sicherheitsoffensive vereinbart. 2016-02-21 03:03:33 2KB www.tt.com 84 +++ Fohlenfutter +++: Ein ganz normales Fußballspiel auf Borussias Achterbahn Es war ein Spiel, dessen Verlauf und dessen Ausgang nicht so ganz ins Schema dieser Achterbahn-Saison passten: Borussias 1:0 gegen den 1. FC Köln war ziemlich normal. In unserem Newsblog 'Fohlenfutter' finden Sie alles Wissenswerte rund um den VfL. 2016-02-21 15:14:31 2KB www.rp-online.de 85 Gala zum 70. Geburtstag der "Zeit" Mit acht Seiten startete die "Zeit" vor 70 Jahren. Heute ist die übergroße Wochenzeitung deutlich umfangreicher und noch immer erfolgreich. Ihr Profil: Von liberal bis konservativ. Auf einer Gala in Hamburg feierten die Macher Geburtstag. Von Andreas Hilmer. 2016-02-21 15:11:50 1KB www.tagesschau.de 86 Tschechien: Strafanzeige gegen 30 HIV-positive Männer Die Prager Gesundheitsbehörden haben laut der Deutschen Aids-Hilfe Strafanzeige gegen 30 HIV-positive Männer gestellt, weil sie Sex ohne Kondom hatten. Europäische HIV/Aids- Organisationen sind alarmiert. 2016-02-21 17:12:22 2KB www.fr-online.de 87 Berlinale: Der Sieg über das Wegschauen Der Goldene Bär geht in diesem Jahr an das Lampedusa-Dokudrama „Fuocoammare“ von Gianfranco Rosi. Kommentarlos platziert der Regisseur Bilder einer unerträglichen Alltäglichkeit inmitten des Alltags. 2016-02-21 17:12:48 5KB www.fr-online.de 88 Wahlkampf : Malu, sonst nichts Die rheinland-pfälzische Landeschefin ist beliebt, auch wegen ihrer Authentizität. Für ihre SPD wird es im Wahlkampf trotzdem eng. 2016-02-21 17:12:27 9KB www.fr-online.de 89 US-Wahl: Bush gibt auf, Trump tritt nach Bei den Republikanern ist weiter der Populismus en vogue, bei den Demokraten dagegen scheint sich das Establishment durchzusetzen. Nur einer wird bei den US-Vorwahlen am Samstagabend zur tragischen Figur. 2016-02-21 17:12:08 6KB www.fr-online.de

90 Berlinale: Italienische Flüchtlings-Doku holt Goldenen Bären Achtzehn Filme im Wettbewerb, acht erhalten einen Preis: Die Berlinale-Jury streut ihre Anerkennung breit. Doch das Flüchtlingselend nimmt sie besonders in den Blick. 2016-02-21 17:10:04 3KB www.fr-online.de 91 Schottlands spezielle Brexit-Haltung Bis zum Referendum über einen möglichen Brexit dauert es noch Monate. Doch der Wahlkampf hat bereits begonnen. Derzeit liegen die Befürworter eines EU-Verbleibs in den Umfragen vorn. Spannend könnte aber die Schottland-Frage werden, berichtet Stephanie Pieper. 2016-02-21 15:00:15 4KB www.tagesschau.de 92 EU-Deal: Serbien beginnt mit Schließung der Grenze für Flüchtlinge Serbien hat mit der Schließung seiner Grenze für Flüchtlinge begonnen. Belgrad lässt ab sofort keine Flüchtlinge aus Afghanistan mehr über die Balkan-Route in die EU reisen. Wenn es nach den Plänen der EU geht, sollen die Maßnahmen auch bald für Flüchtlinge aus dem Irak und zuletzt für Syrer greifen. 2016-02-21 14:59:05 5KB deutsche-wirtschafts- nachrichten.de 93 *** BILDplus Inhalt *** BILD-Serie „Was ist Liebe?“ Sex ist die Sprache der Liebe Willkommen in einer Folge von „Sex and the City“! Zumindest sieht es hier so aus. Dildos, Vibratoren, Handschellen à la „Fifty Shades of Grey“– und Sextalk am Nachmittag. Sexspielzeug ist längst kein Tabu mehr. Aber können die Toys auch eine Liebesbeziehung aufpeppen und sie gar retten? Ist Bondage etwas für jeden? Wir nähern uns dem schönsten aller Gefühle von unterschiedlichen Seiten. Der Artikel ist Teil unserer Serie „Was ist Liebe?“ – acht Teile, jeder mit Video, exklusiv für BILDplus-Kunden. 2016-02-21 16:58:09 1KB www.bild.de 94 Nach Germanwings-Absturz: Mehr Alkohol- und Drogentests bei Piloten Bald jährt sich die Germanwings-Katastrophe. Damals ließ der Copilot das Flugzeug absichtlich in den französischen Alpen zerschellen. Die Koalition will Piloten künftig häufiger auf Alkohol und Drogen testen lassen. 2016-02-21 16:58:09 3KB www.tt.com 95 Grüne Mode soll massentauglich werden Ist das Bio-Shirt bald so selbstverständlich wie die Bio-Banane? Zwei Lüneburger wollen grüne Kleidung für jedermann produzieren - und damit "richtig groß" werden. 2016-02-21 17:00:33 10KB www.ndr.de 96 Max Kruse: Der stetige Aufstieg eines Reinbekers Max Kruse hat sich im Profifußball einen Namen gemacht. Bei St. Pauli, Freiburg und Gladbach reifte er zum Topscorer und Nationalspieler, aktuell geht er für Wolfsburg auf Torejagd. 2016-02-21 17:00:34 4KB www.ndr.de 97 Bernhard Edmaier, Angelika Jung-Hüttl: "Wasser" Der Bildband "Wasser" mit überraschenden Luftaufnahmen von Bernhard Edmaier bietet nicht nur eine Reise einmal um die Welt, sondern auch eine Reise durch die Zeit. 2016-02-21 17:00:34 1KB www.ndr.de 98 Papst drängt auf Abschaffung der Todesstrafe „Auch ein Krimineller hat ein Recht auf sein Leben, das ein Geschenk Gottes ist“, so das Kirchenoberhaupt wörtlich. 2016-02-21 17:02:39 1KB www.tt.com 99 Golden State Warriors mit Sieg in L. A. wieder in der Spur Los Angeles – NBA-Titelverteidiger Golden State hat auf die klare Niederlage gegen Portland mit einem Auswärtserfolg bei den Los Angeles Clippers reagiert... 2016-02-21 16:54:31 1KB www.tt.com

100 Zwei skrupellose Schleuser und 23 Tote: Dieser Fall zeigt das Elend der Flüchtlinge Das Stuttgarter Team um die Kommissare Lannert und Bootz wird mit einem sehr aktuellen Thema konfrontiert: Schleuser, die Flüchtlinge auf lebensgefährlichen Wegen nach Deutschland bringen. Das ist harter Stoff, doch der Fall geht nicht allzu sehr in die Tiefe. 2016-02-21 14:53:26 6KB www.focus.de Articles

100 articles, 2016-02-21 18:02

1 Paderborn holt wichtigen Punkt beim 1:1 in Bielefeld (2) Bielefeld (dpa) - Mit dem ersten Punktgewinn im neuen Jahr hat Trainer Stefan Effenberg mit dem SC Paderborn zumindest einen Teilerfolg erreicht. Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist erreichte am Sonntag im Ostwestfalen-Derby bei Arminia Bielefeld ein 1:1 (1:0), bleibt aber nach zehn sieglosen Spielen in Serie immer noch fünf Punkte vom rettenden Platz 15 entfernt. Vor 25 500 Zuschauern lagen die Gäste nach dem Führungstreffer von Niclas Helenius (30. Minute) lange Zeit vorn, ehe Manuel Junglas (62.) der Ausgleich für die nun in vier Heimspielen nacheinander unbesiegten Bielefelder gelang. Paderborns Präsident Wilfried Finke stärkte Effenberg nach dem Remis den Rücken. "Die Mannschaft hat sich gut präsentiert, es gibt keine Diskussionen, ich denke, mit dem Trainer schaffen wir den Klassenerhalt", sagte er der "Sport Bild". 2016-02-21 17:33:38 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

2 Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative: Bundesrat sitzt bei Europa-Politik wegen Briten in der Patsche (2) Die Briten stimmen am 23. Juni über den Verbleib in der EU ab. Dies hat Premierminister David Cameron gestern Samstag bekanntgegeben. Tags zuvor hatten sich die Spitzen der EU-Länder an einem Gipfel auf ein Abkommen mit Grossbritannien zur Dämpfung der Zuwanderung geeinigt. Das Abstimmungsdatum erschwert die Umsetzung der SVP-Masseneinwanderungsinitiative in der Schweiz. Denn bis zum 23. Juni ist von Brüssel kein Entgegenkommen zu erwarten: Man will den britischen EU-Gegnern im Abstimmungskampf keine Munition liefern. Weil aber die Masseneinwanderungsinitiative bis 2017 umgesetzt sein muss, sieht sich der Bundesrat nun gezwungen, dem Parlament im März eine Schutzklausel zur Drosselung der Zuwanderung vorzuschlagen, ohne Einverständnis der EU. Die nötige Zeit, um das britische Referendum abzuwarten und danach mit der EU eine einvernehmliche Lösung auszuhandeln, kann den Schweizer Diplomaten nurmehr das Parlament verschaffen. Im Bundesrat hofft man deshalb, dass das Parlament das Geschäft an die Regierung zurückweist, womit die Umsetzungsfrist wohl nicht eingehalten werden könnte. Dieses Szenario rückt näher. Die SP lehnt eine einseitige Schutzklausel ab. Nun erklärt auch FDP-Präsident Philipp Müller: «Es zeichnet sich ab, dass die FDP die Rückweisung der Vorlage an das zuständige Justizdepartement fordern wird.» Der Bundesrat solle einen Inländervorrang für Branchen mit besonders hoher Arbeitslosigkeit prüfen. Das stösst auf offene Ohren. Zwar verletze auch Müllers Idee die Personenfreizügigkeit, sagt SP-Fraktionschef Roger Nordmann: «Wenn er seinen Vorschlag konkretisiert, bin ich aber gerne bereit, diesen vertieft zu prüfen.» 2016-02-21 17:22:24 Stefan Bühler

3 Bleibt es auch in den nächsten Tagen so stürmisch? (2) Eine stürmische Nacht liegt hinter uns und auch tagsüber pfeift es uns am Sonntag ziemlich um die Ohren. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Sturmböen in der Region. Vor allem auf den Hochlagen der bayerischen Alpen könnten Orkanböen auftreten. Erst in der Nacht flaut der Wind langsam ab. Nach einem verregneten Samstag bleibt es heute aber weitgehend trocken bei Temperaturen um die 12 Grad. Morgen wird es dann sogar noch wärmer. Hinter der Warmfront des Sturmtiefs über dem Nordmeer strömt nämlich milde Meeresluft nach Bayern. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes werden Temperaturen um die 15 Grad erwartet. Auch die Sonne lässt sich immer wieder blicken. 2016-02-21 16:54:22 Augsburger Allgemeine

4 Feuer in geplanter Asylunterkunft - Schaulustige applaudieren (2) In einer geplanten Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Bautzen ist in der Nacht zu Sonntag ein Feuer ausgebrochen. Die Ursache des Brandes sei noch unklar, es werde «in alle Richtungen» ermittelt, teilte die Polizei mit. Verletzt wurde nach derzeitigem Erkenntnisstand offenbar niemand. Die Polizei berichtet, dass sich Schaulustige in der Nähe des Geschehens aufgehalten haben. Einige waren alkoholisiert, manche hätten das Brandgeschehen mit «abfälligen Bemerkungen oder unverhohlener Freude» kommentiert. Die Löscharbeiten wurden teilweise massiv behindert. Gegen drei Bautzener erteilte die Polizei Platzverweise. Schaulustige bejubeln Brand einer geplanten Asylunterkunft in Bautzen, darunter auch Kinder. https://t.co/rlB8o0oMAl pic.twitter.com/eCuRlhOtce "Wir wollen keine Asylantenheime! ", soll die Menge skandiert haben, berichtet die Sächsische Zeitung. Dabei beruft sie sich auf Augenzeugenberichte. Laut Dresdner Morgenpost sollen unter den Schaulustigen auch Kinder gewesen sein, die Flüchtlinge als "Kanaken" beschimpft haben und angesichts des Feuers applaudiert haben. 2016-02-21 16:49:59 Augsburger Allgemeine

5 Ein leuchtendes Beispiel - Arbeitsmodelle für Chefinnen (2) Mit dem Partnerstein ehrt die Frauen-Union die Firma Thorlabs. Das Dachauer Unternehmen setzt sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Sie heißen zum Beispiel Simon, Lara und Lionel. Dorothee Jennrich, Geschäftsführerin der Dachauer Firma Thorlabs, hat die Namen von Kindern ihrer Mitarbeiter gleich parat. Denn der Nachwuchs darf schon einmal mit ins Büro kommen, wenn Mitarbeiter partout keinen Betreuer finden. Die Vereinbarkeit von Familie und Berufsleben hat einen hohen Stellenwert in der Firma, die weltweit Zubehör für Lasertechnologie liefert. Werden Mitarbeiter Eltern, "sind das auch unsere Kinder im Unternehmen", sagt Leiterin Jennrich. Um dieses Engagement für Familienfreundlichkeit zu würdigen, hat die CSU der Firma Thorlabs den Partnerstein verliehen. Mit der Auszeichnung wollen die Kreisverbände der Frauenunion, der Mittelstandsunion und der Arbeitnehmerunion Firmen hervorheben, die sich für ein familiengerechtes Arbeitsleben einsetzen. Den Ehrenpreis übergab Anneliese Kowatsch von der Frauen-Union. Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) hielt die Festrede. Das Thema sei ihr eine Herzensangelegenheit und die Firma Thorlabs ein "leuchtendes Beispiel", an dem sich andere Unternehmen hoffentlich orientieren würden. Seit 2003 sitzt die deutsche Niederlassung der amerikanischen Firma Thorlabs im Landkreis, zunächst in Karlsfeld, nun in Dachau-Ost. Ende 2017 wird das Unternehmen ins Gewerbegebiet nach Bergkirchen ziehen, weil die Firma "aus allen Nähten platzt", wie Leiterin Jennrich sagte. Thorlabs versorgt Forscher und Entwickler aus aller Welt mit Bestandteilen und Messgeräten für die Lasertechnologie, wie sie in der Industrie, der Medizin oder Telekommunikation eingesetzt werden. Trotz des technischen Gewerbes ist etwa die Hälfte der 160 Mitarbeiter weiblich. Auch in Leitungspositionen sind Frauen gut vertreten. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer Personalpolitik, die auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtet ist. Dabei folgt die Familienfreundlichkeit nicht nur moralischen Motiven, sondern ist Teil des Geschäftsmodells. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, muss die Firma ihren Kunden einen besonders schnellen und guten Service bieten. "Dafür brauchen wir Mitarbeiter, die Energie haben, das zu leisten", sagt Jennrich. Die Unternehmerin will deshalb beste Arbeitsbedingungen schaffen. Dazu gehört es, den Angestellten die Möglichkeit zu bieten, den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Beruf, aber auch die Pflege von Angehörigen zu bewältigen. Dafür braucht es individuelle Arbeitsmodelle. Manche Mitarbeiter arbeiten Vollzeit, andere 20, 30 oder 32 Stunden wöchentlich, je nach Bedarf. Wenn Mütter, aber auch Väter in Elternzeit gehen wollen, ist das kein Grund für hochgezogene Augenbrauen, sondern eine Selbstverständlichkeit. Thorlabs will Eltern außerdem mit Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unterstützen. Derzeit gebe es Überlegungen, einen Hort einzurichten. "Dafür bin auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen", sagt die Geschäftsführerin. So wie die Firma Thorlabs denken jedoch noch zu wenige Unternehmer, machte Christian Dudyka von der Arbeitnehmerunion deutlich. Er zitierte einer Studie, wonach knapp zwei Drittel der Eltern es schwierig finden, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Dynamische Arbeitszeiten und Heimarbeit sind immer noch die Ausnahme in deutschen Betrieben. Dabei sei Familienfreundlichkeit ein wichtiges Argument im Wettbewerb um Fachkräfte. Christine Unzeitig von der Mittelstandsunion ergänzte, Unternehmen müssten ihren Mitarbeitern "Vertrauen und ein Quantum Freiheit" bei der Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes zugestehen. Das würde auch das "Wir-Gefühl" stärken und Krankheitsausfälle reduzieren. In ihrer Festrede ging Landtagspräsidentin Barbara Stamm darauf ein, wie sehr sich das Familienbild in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt habe. Dass auch Väter für ihre Kinder Zeit haben wollen, hätten manche Teil der Gesellschaft "noch nicht kapiert". Nach wie vor sei es schwierig, Familie und Job ohne Hetze und schlechtes Gewissen zusammenzubringen. Umso glücklicher sei sie, dass Unternehmen wie Thorlabs als Vorbild dienen. Geschäftsführerin Jennrich bedankte sich für die Würdigung. Sie wolle die Auszeichnung als "Ansporn und Energie nutzen". Denn an der besseren Vereinbarkeit von Familienalltag und Berufsleben wollen sie bei Thorlabs weiter arbeiten. 2016-02-21 17:52:21 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

6 Sandhausen verliert gegen Freiburg 0:2 (2) Der SC Freiburg hat mit einem 2:0 (0:0) im badischen Derby beim SV Sandhausen seine Ambitionen auf eine direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga unterstrichen. Zwei Einwechselspieler sorgten für den ersten Sieg der Breisgauer nach zuvor zwei Niederlagen im neuen Jahr: Maximilian Philipp erzielte bei seinem überraschenden Comeback nach längerer Verletzungspause am Sonntag die Führung (51. Minute). Torjäger Nils Petersen machte vor 8 500 Zuschauern im Hardtwaldstadion mit seinem 16. Saisontreffer dann alles klar (84.). Der Tabellenzweite Freiburg baute seinen Vorsprung auf den Relegationsplatz damit auf vier Punkte aus. 2016-02-21 15:28:00 www.t-online.de

7 Sonntagstrend: Union stabilisiert sich - AfD weiter bei 12 Prozent Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach Einschätzung des Demoskopen Matthias Jung realistische Chancen, aus ihrem derzeitigen Umfragetief in absehbarer Zeit wieder herauszukommen. «Es gibt keinen Grund, wieso sich Merkel nicht erholen können sollte», sagte der Chef der Forschungsgruppe Wahlen, die für das ZDF Umfragen liefert und Wahlen analysiert, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Wichtig für einen neuen Aufschwung in der Wählergunst sei die Entwicklung in der Flüchtlingskrise. Hier habe die Kanzlerin sich «von einer präsidentiellen Position zu einer polarisierenden» bewegt, sagte Jung, «mit Positionen, die nicht einmal mehr von der Hälfte der Bevölkerung getragen werden». Merkel sei im Ansehen der Wähler nicht etwa abgestürzt, «das war ein kontinuierlicher Prozess». Allerdings habe die CDU-Chefin in der Legislaturperiode 2009 bis 2013 zeitweise noch weniger Zuspruch gehabt. «Da hatte sie zwei Jahre vor ihrer triumphalen Wiederwahl viel schlechtere Werte als selbst heute», erinnerte Jung. Die Frage sei für Merkel nun: «Komme ich mit einer erfolgreichen Politik irgendwann rüber, bin ich eine überzeugende Alternative zum Angebot, das sonst noch existiert.» Der Wahlforscher verwies auf die Beispiele von Merkels Vorgängern Gerhard Schröder ( SPD ) 2002 und Helmut Kohl (CDU) 1994 - beide seien nach einem fast aussichtslosen Verfall ihrer Popularität wieder erfolgreich gewesen. «Da sind Bewegungen - abwärts und aufwärts - drin, die gigantisch sein können», sagte Jung. Nach dem jüngsten Sonntagstrend hat sich die Union in der Wählergunst bereits stabilisiert. In der Umfrage, die Emnid wöchentlich für die «Bild am Sonntag» erhebt, kommen CDU/CSU erneut auf 35 Prozent. Die SPD liegt unverändert bei 24 Prozent, die AfD bei 12 Prozent. Die Linke gewinnt wie die Grünen einen Prozentpunkt hinzu, beide kommen auf 10 Prozent. Die FDP verliert einen Prozentpunkt und erreicht 4 Prozent. Ende Januar war die Union in der Umfrage noch auf 34 Prozent und damit den schlechtesten Wert seit Juli 2012 abgesackt. Auch mit ihrer umstrittenen Flüchtlingspolitik findet Merkel laut Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF bereits wachsende Zustimmung: 47 Prozent finden demnach, dass die Kanzlerin ihre Arbeit in diesem Bereich eher gut macht, 50 Prozent sind unzufrieden. Im Januar äußerten noch deutlich mehr Bürger Kritik an der großzügigen Aufnahme von Flüchtlingen. In der Politiker-Rangliste verbesserte sich Merkels Zustimmungswert zuletzt leicht auf 1,1 (Mitte Januar: 1,0). Forschungsgruppe-Experte Jung sieht die SPD derweil weiterhin in einem Dilemma. Denn die Partei habe «ihr strategisches Problem nicht ansatzweise gelöst. Sie befindet sich in einem Drei-Fronten-Krieg.» Mit der Union konkurrierten die Sozialdemokraten um Wähler in der politischen Mitte, mit der Linken «im klassischen linksideologischen Lager», mit den Grünen «in den moderneren Lebenswelten». Nun komme noch die AfD hinzu, die der SPD - wie allen anderen Parteien auch - im kleinbürgerlichen Sektor Konkurrenz mache. 2016-02-21 16:47:26 Augsburger Allgemeine

8 Ein Gutachter schildert, wie Kinderarzt Harry S. tickt Die Kiefer des Angeklagten mahlen noch stärker als an anderen Verhandlungstagen. Dr. Harry S. weiß, dass sich gerade seine Zukunft entscheidet. Es geht im Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts Augsburg um die Frage, welche Gefahr künftig noch von dem Kinderarzt ausgeht. Davon hängt ab, welche Strafen das Gericht verhängen kann. So besehen ist der Freitag kein guter Tag für den 41-jährigen Mediziner aus Augsburg. Denn der vom Gericht bestellte psychiatrische Gutachter Richard Gruber legt sich klar fest: Harry S. zeige das „Vollbild einer nur auf Jungen ausgerichteten Kernpädophilie“, sei dadurch aber nicht in seiner Steuerungsfähigkeit beeinträchtigt. Er widerspricht damit seinem Kollegen Ralph- Michael Schulte, der das in einem Privatgutachten für den Kinderarzt anders bewertet hat. Nach Grubers Diagnose ist S. nicht so psychisch krank, dass er nicht für seine Taten zur Rechenschaft gezogen werden könnte. Mit anderen Worten: Der Gutachter hält den Angeklagten für voll schuldfähig. Noch folgenschwerer ist eine andere Aussage des Sachverständigen: Nach seiner Prognose ist die Rückfallgefahr bei Harry S. hoch. „Die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder Kinder missbraucht, liegt bei deutlich mehr als 50 Prozent“, sagt Gruber. Das eröffnet dem Gericht unter Vorsitz von Lenart Hoesch drastische Möglichkeiten, denn mit dem Gutachten liegen nunmehr die Voraussetzungen für die Sicherungsverwahrung vor. Die Jugendkammer kann Harry S. im Anschluss an eine lange Haftstrafe noch auf unbestimmte Zeit zum Schutz der Allgemeinheit einsperren. Dies wollen S.’ Verteidiger Moritz Bode und Ralf Schönauer eigentlich verhindern. Dr. Harry S. hat gestanden, 21 Buben zwischen 1998 und 2014 missbraucht zu haben. Er sprach sie auf der Straße an, er lud sie unter falscher Flagge zu Freizeitwochenenden ein oder nahm die Söhne von Lebenspartnerinnen als Opfer her. Das Persönlichkeitsbild, das Gruber vom angeklagten Kinderarzt zeichnet, ist vielschichtig: Harry S. sei überdurchschnittlich intelligent und zeige eine hohe Anpassungs- und Leistungsfähigkeit. Er sei aber unsicher, leide an starken Selbstzweifeln und tendiere in Konfliktsituationen zum Ausweichen und zu Notlügen. Das überdurchschnittliche Engagement des Mediziners im Ehrenamt und im Beruf verstehe Harry S. als Wiedergutmachung für seine Missbrauchstaten. Wie wird die Jugendkammer in dem seit drei Monaten laufenden Prozess entscheiden? Wird sie das Risiko eingehen, Harry S. trotz der hohen Rückfallgefahr „nur“ für zehn bis 15 Jahre ins Gefängnis zu stecken? Es gibt einen wichtigen Punkt, in dem sich die Gutachter Gruber und Schulte einig sind: Die Voraussetzungen für eine Sexualtherapie seien bei Harry S. sehr gut. Eine Erfolgsgarantie einer solchen Behandlung können und wollen die Experten allerdings nicht abgeben. Im März werden wir mehr wissen. Das Gericht hat am Freitag die Beweisaufnahme geschlossen. Der weitere Fahrplan sieht vor, dass am 3. und 4. März die Plädoyers gehalten werden. Am 10. März will die Jugendkammer ihr Urteil sprechen. 2016-02-21 16:49:49 Augsburger Allgemeine

9 Zyklon "Winston" hinterlässt Schneise der Zerstörung Es ist der mächtigste je auf den Fidschi-Inseln im Südpazifik gemessene Zyklon. "Winston" hat in der Nacht zu Sonntag schwere Verwüstungen angerichtet. Das Nachrichtenportal «Fijivillage» meldete unter Berufung auf die Behörde für Katastrophenschutz mindestens fünf Todesopfer. Die Behörden hatten frühzeitig vor dem Unwetter gewarnt und für die 900 000 Einwohner 750 Notunterkünfte eingerichtet. Die Orkanböen rissen Strommasten um, entwurzelten Bäume, deckten Dächer ab und ließen Häuser einstürzen. Um den internationalen Flughafen in Nadi im Westen der Hauptinsel standen die Straßen teils hüfthoch unter Wasser. Sämtliche Flüge wurden eingestellt. Im ganzen Land fiel der Strom mehr als 24 Stunden lang aus. Die Behörden erklärten alle der mehr als 300 Inseln zum Katastrophengebiet. Sie machten zunächst keine Angaben über Schäden. Bis Montag galt eine Ausgangssperre. Neuseeland schickte einen Aufklärer der Luftwaffe, um die Schäden auf abgelegenen Inseln in Augenschein zu nehmen. Auf den Hauptinseln räumten am Sonntag Hunderte Soldaten auf. Die Lage auf den abgelegeneren Inseln war unklar. Helfer befürchteten schwere Zerstörungen. «Wahrscheinlich wurden Tausende Häuser zerstört», berichtete Iris Low-McKenzie von der Hilfsorganisation Save the Children, die den Zyklon selbst in der Hauptstadt Suva erlebte. «Winston war der stärkste Kategorie-5-Zyklon, der je auf Fidschi an Land kam», berichtete Meteorologin Lisa Murray von der neuseeländischen Wetterbehörde Metservice zur bisherigen Statistik erfasster Wirbelstürme. Sie schätze die Wirbelgeschwindigkeit in der Spitze auf 285 Kilometer in der Stunde. Für tropische Zyklone entspricht das der höchsten Kategorie 5. 2016-02-21 16:50:48 Augsburger Allgemeine

10 Mindestens 46 Tote bei Doppelschlag auf religiöse Minderheit in Homs Damaskus (dpa) - Bei dem Doppelanschlag in der zentralsyrischen Stadt Homs sind mindestens 46 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern bei den Explosionen in einem von der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Stadtteil waren mindestens 28 Zivilisten, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. 2016-02-21 15:25:28 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

11 Wutausbruch und Rekorde: US-Star Vonn bietet Spektakel La Thuile (dpa) - Am Ende eines turbulenten Italien-Wochenendes mit viel Ärger und den nächsten Rekorden gab sich Lindsey Vonn ganz zahm. "Der dritte Platz ist schon in Ordnung", sagte die Ausnahme-Skirennfahrerin nach dem Super-G in La Thuile. Als Zweite hinter Tagessiegerin aus Liechtenstein verkürzte Vonns Schweizer Verfolgerin Lara Gut am Sonntag zwar ihren Rückstand im Gesamtweltcup auf nun noch 23 Punkte. Ein Speed-Wochenende ganz ohne Sieg gab es für Vonn in diesem Winter auch noch nicht. Doch seit Samstag hat sie bereits die Kristallkugel für die Abfahrtswertung sicher - und dadurch weitere Bestmarken an sich gerissen. "Es ist unglaublich", sagte Vonn danach an der Südseite des Mont Blanc - mittlerweile ihr Standardkommentar. Man hört den Satz immer, wenn sie Bestmarken im Weltcup knackt. In La Thuile waren es gleich drei auf einen Streich. Im Aostatal nahe der französischen Grenze feierte Vonn am Samstag einen Tag nach ihrem Ausfall und einem Video-Eklat um kaputt geschlagene Skier die insgesamt 20. Kristallkugel ihrer Karriere. Damit ließ sie im ewigen, geschlechterübergreifenden Ranking Ski-Legende Ingemar Stenmark (19) hinter sich. "Gott sei Dank habe ich einen großen Trophäenschrank und damit genug Platz für die neue Kugel", scherzte die 31-Jährige. Dabei war der Perfektionistin aus Vail im US-Bundesstaat Colorado noch am Freitag alles andere als zum Lachen zumute - und das zeigte sie unmissverständlich. Weil sich in der Abfahrt nach einem kleinen Fahrfehler die Bindung löste, kam Vonn zu Fall und schied aus. Ihre in einem Online-Video festgehaltene Reaktion darauf: Mit einem großen Hammer drosch sie in einem Serviceraum auf Ski und Bindung ein. "Das war keine gute Idee, das waren zu viele Emotionen", sagte sie. Das Video hatte sie schon nach kurzer Zeit bei Facebook und heftiger Kritik vonseiten ihres Ausstatters Head gelöscht. "Ich bin menschlich, das ist leider passiert", räumte sie ein und bat den Sponsor um Entschuldigung. Mit der Sportartikel-Firma aus Österreich hatte sie in den vergangenen Jahren Rekorde en masse gefeiert - und in La Thuile kamen 24 Stunden nach dem Ausfall weitere dazu. Die schon jetzt feststehende 20. Kugel ist zugleich auch die achte in der Abfahrts- Disziplinwertung: Damit ließ die Amerikanerin Annemarie Moser-Pröll (7) hinter sich. Zugleich egalisierte sie die Marke von Rekordmann Stenmark, der jeweils acht Disziplinerfolge in Slalom und Riesenslalom geholt hatte. Was bleibt Vonn noch? Die sechs großen Kristallkugeln von Moser-Pröll etwa, und auch den Sieg-Rekord von Stenmark (86) kann Vonn (76) frühestens im nächsten Winter brechen. Nach ihrem Ausfall vom Freitag fehlten ihr am Samstag 0,14 Sekunden auf Lokalmatadorin Nadia Fanchini. Dritte wurde deren italienische Teamkollegin Daniela Merighetti. Vonns ärgste Gesamtweltcup-Rivalin Lara Gut patzte nach ihrem Freitags-Sieg als Elfte und rutschte im Klassement hinter Vonn - konnte am Sonntag aber wieder verkürzen und stand gemeinsam mit ihrer Rivalin auf dem Podest. Viktoria Rebensburg erlebte dagegen ein Wochenende zum Vergessen. Achte am Freitag, Zehnte am Samstag, Ausfall am Sonntag. "Das waren nicht meine Tage hier, aus welchem Grund auch immer", sagte die 26-Jährige. Ob sie am Dienstag beim City-Event in Stockholm an den Start geht, ließ sie offen - ebenso wie Vonn, die sich einen Verzicht aber eigentlich nicht erlauben darf. "Wir wollten nach diesem Wochenende schauen, wie es ausschaut mit den Punkten. Ich glaube schon, aber ich bin nicht hundertprozentig sicher", sagte Vonn. 2016-02-21 17:37:02 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

12 US-Vorwahlen: «Der Kampf geht weiter» - nur für einen nicht Washington (dpa) - Donald Trump marschiert. Der zweite Sieg in Folge, locker und mit weitem Abstand entscheidet er South Carolina für sich. Der Staat gilt als Königsmacher: Wer Präsidentschaftskandidat werden will, muss hier gewinnen. Es wird nun schwerer werden, Trump aufzuhalten. Jeb Bush entschied sich noch am Abend seiner neuerlichen Niederlage, dass er das nicht mehr sein wird. Bei den Demokraten musste Hillary Clinton unbedingt Nevada gewinnen, und sie tat es. Trump kann weiter machen, was er will - er gewinnt. In South Carolina siegte der Multimilliardär bei Moderaten, bei stramm und gemäßigt Konservativen, bei Evangelikalen, überall. Ist es noch möglich, den Kandidaten Trump zu verhindern? Das ist noch möglich, wird aber angesichts seines Durchmarschs und der breiten Unterstützung nicht einfacher. Hochpopulär, extrem populistisch und weiter ohne echtes Politikangebot schiebt er sich immer weiter Richtung Kandidatur. Auf diesem Weg wird er es nach Lage der Dinge eher mit Marco Rubio als mit Ted Cruz zu tun bekommen. Rubio, Senator in Florida, hat sich mächtige Unterstützung aus der Partei gesichert, wirkt immer mehr wie der mögliche Kompromisskandidat - trotz Positionen, die politisch ungleich härter sind als aus Trumps Äußerungen zu schließen wäre. In South Carolina, wo sich 75 Prozent der Republikaner als Evangelikale oder als wiedergeborene Christen bezeichnen, dürfte Cruz sich mehr erhofft haben, auch mit Blick auf die 14 Wahlen des Super Tuesday: Vor allem die südlichen Staaten ähneln strukturell South Carolina. Rubio und er lagen nur etwa 1000 Stimmen auseinander. Beide traten auf, als hätten sie gewonnen. Ein ganz bitterer Abend war es für Jeb Bush. Dritter oder achtbarer Vierter - das wäre es gewesen. Bush aber wurde mit einem einstelligen Ergebnis bestraft. Er hatte gekämpft wie kein Zweiter, führte als letztes Mittel seine Familie ins Feld. In South Carolina stieg er aus dem Rennen aus, gezeichnet und gerührt, viele Tränen im Raum der Verkündung. Was für eine Geschichte: Der noch vor kurzem praktisch dynastisch ausgemachte Kandidat als einer der schwersten Verlierer. 2016 wird vermutlich auch nicht mehr das Jahr des eher gemäßigten Gouverneurs von Ohio werden, John Kasich. Das des oft etwas irrlichternden Ben Carson sowieso nicht. Von Bushs Aussteigen könnte nun Rubio profitieren, weil er sich mehr als Mann der Mitte gibt als Anti- Establishment-Kandidat und Rechtsausleger Cruz. Rubio fand freundliche Worte für seinen früheren Mentor Bush, Cruz tat das auch, nur einer nicht: Donald Trump. Kurz zuvor in Las Vegas, Nevada: In ein würdevolles, schimmerndes Rot mit recht kaiserlichem Kragen gehüllt, war Hillary Clinton ganz offensichtlich durchströmt von reiner, großer, echter Erleichterung. Eine Niederlage hier, das wäre schwer zu erklären gewesen. Über Monate führte sie zweistellig, ihre Kampagne rief Nevada zur "Firewall" aus: Eine Brandmauer gegen den hitzigen Senator aus Vermont, gegen Bernie Sanders' zuletzt so erfolgreiche Kampagne. Dieser Sieg wird ihr Schwung geben. Er zeigt, dass sie den hartnäckigen Widersacher auf Distanz halten kann. In den Umfragen für South Carolina (Wahl am nächsten Samstag) führt sie klar. Ihr Team wird Nevada PR-technisch auszuschlachten wissen: Sanders könne eben doch nur in ganz überwiegend weißen Staaten gewinnen, er habe Schwierigkeiten in großen Staaten, wo er nicht so viel vor Ort unterwegs sein könne wie in New Hampshire vor seinem großen Sieg. Wählerbefragungen zeigen, dass die ehemalige First Lady dieses Mal auch bei den Frauen gewann. Fast noch wichtiger die überwiegende Zustimmung der Nicht-Weißen für sie, der Hispanics und Afro-Amerikaner. Allerdings setzte sich in Nevada ihr Problem bei den Jüngeren fort: 84 Prozent der unter 30-Jährigen stimmten für Sanders, 75 Prozent der Älteren für Clinton. In Las Vegas strahlte Clinton nach dem Sieg, dankte, freute sich - und schaltete sofort wieder um. Kampagnenmodus: Stirnfalten, Ernst, Programmatik. Sehr viel "Wir" und kaum noch "Ich". Es naht der März der Vorentscheidungen: Mitte des Monats wird die Hälfte aller Delegierten der Demokraten vergeben sein. "Der Kampf geht weiter", rief sie. Lange, zehrend und hart. In Bush hat er sein bislang prominentestes Opfer gefunden. 2016-02-21 17:36:42 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

13 Rebensburg ohne Punkte im Super-G: «Nicht meine Tage» La Thuile (dpa) - Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg hat mit einem Wochenende ohne Spitzenergebnis samt Ausfall im Super-G ihre Außenseiterchancen auf den Gesamtweltcup wohl verspielt. "Das waren nicht meine Tage hier, aus welchem Grund auch immer", sagte die 26-Jährige im italienischen La Thuile. Hinter Tagessiegerin Tina Weirather aus Liechtenstein sammelten die Schweizerin Lara Gut auf Platz zwei und US-Star Lindsey Vonn auf Rang drei kräftig Punkte. Patrizia Dorsch schaffte es mit Platz 28 zum fünften Mal in diesem Winter in die Punkteränge - Rebensburg dagegen ging zum Abschluss leer aus und hat einen Monat vor dem Saisonfinale in St. Moritz als Dritte nun 322 Punkte Rückstand auf die Spitze. Eine persönliche Bestleistung gelingt ihr aber aller Voraussicht nach trotzdem. Bislang war ein sechster Rang ihr Maximum in der Gesamtwertung. Rebensburg war schon in den Abfahrten bei der Weltcup-Premiere auf der Südseite des Mont Blanc nahe der italienisch-französischen Grenze nicht über die Plätze acht und zehn hinausgekommen. "Wenn sowas rauskommt wie heute oder auch gestern, das ist nicht ganz so leicht", sagte sie in der ARD. "Super Wetter, super Stimmung, aber mein Lauf war nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Muss man abhaken. " Auf den Gesamtweltcup hat Rebensburg zumindest öffentlich ohnehin nie geschaut. Auch nach ihrem Höhenflug mit Podestplätzen oder Siegen in Flachau, Cortina, Maribor und Garmisch- Partenkirchen nicht. Ob sie dennoch zum Punktesammeln am Dienstag beim City-Event in Stockholm an den Start geht, wollte sie erst mit ihren Trainern besprechen. "Prinzipiell würde ich mich schon freuen, wenn es klappen würde. Aber man muss auch abwägen, was Sinn macht. " Sie wolle sich bestmöglich auf die Rennen in Andorra vorbereiten, die am kommenden Wochenende im Kalender stehen. 2016-02-21 17:35:24 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

14 Werth bei Dressur-Weltcup in Neumünster Erste Neumünster (dpa) - Zweiter Weltcup-Start, zweiter Sieg: Isabell Werth hat beim internationalen Reitturnier in Neumünster mit Weihegold die Kür gewonnen. Nach ihrem Erfolg in Amsterdam setzte sich die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin aus Rheinberg auch bei ihrem zweiten Weltcup-Start mir der erst zehnjährigen Stute durch. Weihegold startet normalerweise mit Werths Bereiterin Beatrice Buchwald. Werth gewann die achte von neun Weltcup-Stationen mit 84,600 Prozentpunkten. Auf Platz zwei folgte Jessica von Bredow-Werndl aus Tuntenhausen mit ihrem Hengst Unee (80,900). Dritte wurde die Niederländerin Adelinde Cornelissen auf dem bereits 19 Jahre alten Wallach Parzival (78,775). Werth übernahm vor der letzten Weltcup-Etappe in 's-Hertogenbosch mit 77 Punkten die Führung in der Westeuropa-Liga. Auf Platz zwei folgt Bredow-Werndl (66) vor dem Schweden Patrik Kittel (65). Werth und Bredow-Werndl haben sich damit vorzeitig die Qualifikation für das Final-Turnier Ende März in Göteborg gesichert. 2016-02-21 17:35:10 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

15 Stand der Delegierten bei den US-Vorwahlen Washington (dpa) - Die US-Vorwahlen in 50 Bundesstaaten, der Hauptstadt Washington DC und fünf Außengebieten sollen einen Präsidentschaftskandidaten der beiden großen Parteien herausfiltern. dpa dokumentiert den jeweils aktuellen Stand der Delegierten, die offiziell auf den Parteitagen über die Kandidaturen entscheiden werden. Durch Sonderregelungen innerhalb der Parteien und Optionen im Wahlsystem kann sich der Stand im Laufe des Rennens ändern. Stand nach Vorwahlen in Iowa, New Hampshire, South Carolina (nur Republikaner) und Nevada (nur Demokraten): DEMOKRATEN: - Hillary Clinton: 67 Delegierte - Bernie Sanders: 52 Delegierte Insgesamt auf dem Parteitag (Philadelphia): 4764 Delegierte Notwendig zur Nominierung: 2382 Delegierte Auf dem Demokratenparteitag werden auch "Superdelegierte" zugelassen sein - hochrangige oder ehemals hochrangige Parteimitglieder, die nicht durch die Vorwahlen in den Bundesstaaten bestimmt werden. Von den 712 Superdelegierten werden voraussichtlich die meisten für Clinton stimmen. REPUBLIKANER: - Donald Trump: 67 Delegierte - Ted Cruz: 11 Delegierte - Marco Rubio: 10 Delegierte - John Kasich: 5 Delegierte - Jeb Bush: 4 Delegierte (aus dem Rennen ausgestiegen) - Ben Carson: 3 Delegierte - Carly Fiorina: 1 Delegierter (aus dem Rennen ausgestiegen) - Rand Paul: 1 Delegierter (aus dem Rennen ausgestiegen) - Mike Huckabee: 1 Delegierter (aus dem Rennen ausgestiegen) Insgesamt auf dem Parteitag (Cleveland): 2442 Delegierte Notwendig zur Nominierung: 1237 Delegierte 2016-02-21 17:33:49 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

16 Aufstiegskandidat Freiburg gewinnt badisches Derby Sandhausen (dpa) - Der SC Freiburg hat mit einem 2:0 (0:0) im badischen Derby beim SV Sandhausen seine Ambitionen auf eine direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga unterstrichen. Zwei Einwechselspieler sorgten für den ersten Sieg der Breisgauer nach zuvor zwei Niederlagen im neuen Jahr. Maximilian Philipp erzielte bei seinem überraschenden Comeback nach längerer Verletzungspause am Sonntag die Führung (51. Minute). Torjäger Nils Petersen machte vor 8 500 Zuschauern im Hardtwaldstadion mit seinem 16. Saisontreffer dann alles klar (84.). Der Tabellenzweite Freiburg baute seinen Vorsprung auf den Relegationsplatz vorerst auf vier Punkte aus. 2016-02-21 17:33:24 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

17 17 «Widerlich»: Fremdenfeinde in Sachsen empören die Republik Clausnitz/Bautzen (dpa) - Nach den Protesten eines wütenden Mobs gegen Flüchtlinge in Clausnitz sorgt ein neuer fremdenfeindlicher Vorfall in Sachsen bundesweit für Entsetzen. In Bautzen quittierten alkoholisierte Gaffer in der Nacht zum Sonntag einen vermutlich vorsätzlich gelegten Brand in einem noch unbewohnten Flüchtlingsheim mit Beifall und abfälligen Bemerkungen. Zudem behinderten sie laut Polizei die Feuerwehr bei ihren Löscharbeiten. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) twitterte: "Wer unverhohlen Beifall klatscht, wenn Häuser brennen, und wer Flüchtlinge zu Tode ängstigt, handelt abscheulich und widerlich. " Ähnlich äußerte sich Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU). "Das sind keine Menschen, die sowas tun. Das sind Verbrecher", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Bautzen beobachteten laut Polizei schätzungsweise 20 bis 30 Menschen das Feuer in einem früheren Hotel, das zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut wird. Teilweise seien die Gaffer angetrunken gewesen und hätten "abfällige Bemerkungen" gemacht oder "unverhohlene Freude" gezeigt, berichtete ein Polizeisprecher. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand, die Polizei ging am Sonntag von Brandstiftung aus, ermittelte aber auch in andere Richtungen. Drei Gaffer behinderten die Löscharbeiten, Details dazu nannte die Polizei nicht. Sie nahm zwei 20-Jährige vorläufig in Gewahrsam, weil sie sich Platzverweisen widersetzten. Es sei "unerträglich, wie offen und respektlos der Hass auf Ausländer zur Schau getragen wird", sagte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) der dpa. Im Fall Clausnitz steht auch die Polizei in der Kritik. Dort hatten etwa 100 Menschen am Donnerstag versucht, die Ankunft eines Busses mit Bewohnern einer neuen Asylbewerberunterkunft zu verhindern. Dabei grölten sie "Wir sind das Volk". Später zerrten Polizisten einzelne Flüchtlinge unter Zwang aus dem Bus - auf einem Videoclip im Internet sind verängstigte Flüchtlinge in dem Fahrzeug zu sehen, ein Polizist zieht einen Jungen mit Gewalt heraus. Die Polizei verteidigte ihr Vorgehen am Samstag als "absolut notwendig" und "verhältnismäßig", sie habe die Menschen aus dem Bus in das Gebäude in Sicherheit bringen wollen. Der Chemnitzer Polizeipräsident Uwe Reißmann räumte ein, dass zunächst nicht genug Beamte vor Ort waren, gab aber auch den Flüchtlingen eine Mitschuld an der Eskalation. Sie hätten aus dem Bus heraus gefilmt und mit Gesten wie dem Stinkefinger provoziert. Daher schloss er - neben strafrechtlichem Vorgehen gegen Demonstranten - auch Ermittlungen gegen Flüchtlinge nicht aus. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sprach von "Polizeiversagen": "Die Videoaufnahmen über die Maßnahmen von einzelnen Polizisten sind höchst irritierend", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Aufgabe der Polizei sei es, Flüchtlinge vor "diesem widerlichen Mob" zu schützen. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt twitterte: "Verstört. Polizeiversagen ist ein Problem. Es nicht zu benennen ist eine Katastrophe. " Die Deutsche Polizeigewerkschaft hält den Einsatz, der Dutzende Menschen inzwischen zu Anzeigen bewog, für alternativlos. Es habe Gefahr für Leib und Leben der Flüchtlinge bestanden, sagte der Vorsitzende Rainer Wendt der "Huffington Post". In Clausnitz versammelten sich am Samstagabend rund 100 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung für Flüchtlinge. Auf Transparenten forderten sie eine sichere und menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten. Laut Polizei verlief die Demonstration friedlich. Die etwa 20 Flüchtlinge wollten den Bus am Donnerstag augenscheinlich aus Angst vor den Protesten und der chaotischen Situation zunächst nicht verlassen. Sie berichteten der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass die Polizei auch einer Frau die Arme auf den Rücken gedreht und sie zwangsweise aus dem Bus geholt habe. Der Junge aus dem Internetvideo ist nach eigenen Angaben 14 Jahre alt und stammt aus Tripoli im Libanon. Er ist mit seinem Bruder und seinem Vater seit drei Monaten in Deutschland und war zunächst in Dresden untergebracht, wie er der dpa sagte. Der Bruder ist auf dem Video zu sehen, wie er freiwillig, aber weinend den Bus verlässt. Die Grünen wollen zu den Vorfällen eine Aktuelle Stunde im Bundestag. 2016-02-21 17:33:12 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

18 Unfall mit Dampfzug in Sihlbrugg: Fatales Ende einer Nostalgiefahrt Ein privater Nostalgiezug mit 56 Personen an Bord ist am Samstagabend kurz vor Mitternacht beim Bahnhof Sihlbrugg gegen einen Baustellenwagen geprallt. Dabei wurden nach Angaben der Kantonspolizei Zürich 2 Personen mittelschwer und 14 weitere leicht verletzt. Unter den Verletzten befinden sich auch die beiden Lokomotivführer. Der Sachschaden beläuft sich auf rund eine halbe Million Franken. Wie die Polizei weiter mitteilte, hatte der von Arth-Goldau her kommende Oldtimerzug kurz nach 23 Uhr in Sihlbrugg einen Zwischenhalt eingelegt. Bei der Weiterfahrt Richtung Zürich fuhr er auf den beim Bahnhof abgestellten Baustellenwagen auf und entgleiste. Schutz und Rettung Zürich rückte mit einem Grossaufgebot aus und versorgte die Verletzten vor Ort und brachte sie anschliessend in verschiedene Spitäler der Region. Auch ein Löschzug der SBB wurde aufgeboten, musste aber nicht eingesetzt werden. Die 40 unverletzten Passagiere fuhren schliesslich mit der S 24 und einem Ersatzbus nach Zürich. Es kam zu Zugverspätungen von rund 20 Minuten; die Sihltalstrasse blieb in der Nacht während mehreren Stunden für den Verkehr gesperrt. Die Unfallursache ist noch nicht geklärt. Der Nostalgiezug bestand aus dem Dampftriebwagen CZm 1/2 31 und einem zweiachsigen Personenwagen. Der 1902 in Verkehr gesetzte Triebwagen der einstigen Uerikon-Bauma-Bahn befindet sich im Besitz von SBB Historic und wird von der Dampfgruppe Zürich betrieben. Diese Vereinigung wurde 2005 von SBB-Lokomotivführern gegründet und hat den Zweck, den Unterhalt und Betrieb von Dampflokomotiven im Depot Zürich in Freizeitarbeit aufrechtzuerhalten. Der Zug befand sich auf dem Rückweg von einer vom Reiseveranstalter Steam Adventure Tours organisierten Fonduefahrt auf die Rigi. Er war am Samstagvormittag von Zürich via Zug und Rotkreuz nach Arth-Goldau gefahren. Dort stieg die Reisegruppe in einen nostalgischen Dampfzug der Rigi-Bahnen um, der sie zu einem Fondueplausch auf Rigi-Kulm brachte. Die Ausflügler hätten am Samstagabend um 23 Uhr 20 wieder in Zürich eintreffen sollen. 2016-02-21 17:22:56 www.nzz.ch

19 Museveni für fünfte Amtszeit wiedergewählt: Ugandischer Sesselkleber Der ehemalige Guerillachef Yoweri Museveni, der Uganda seit dem Ende eines Bürgerkriegs im Jahr 1986 regiert, hat bei der Präsidentenwahl vom Donnerstag knapp 61 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Das gab die Wahlbehörde am Samstag bekannt. Damit schlug der 71-jährige Staatschef seine Gegner schon im ersten Wahlgang aus dem Feld. Mit 35 Prozent der Stimmen kam der Oppositionschef Kizza Besigye dem Amtsinhaber wie schon in den drei vorausgegangenen Wahlen seit 2001 am nächsten. Die übrigen Kandidaten erhielten weniger als 2 Prozent der Stimmen. Besigye verwarf das Ergebnis und bezeichnete den Urnengang als «Parodie». Der 59-jährige ehemalige Leibarzt Musevenis sprach von seinem Privathaus in der Hauptstadt Kampala aus, in das er verbannt worden war. Der Hausarrest erschien als schamlose Geste, mit der das Regierungslager auch nach geschlagener Schlacht deutlich machen wollte, wie wenig es sich um die Kritik von Opposition und ausländischen Wahlbeobachtern schert. Besigye war vergangene Woche drei Mal unter dem Vorwand, er habe die Wahlbehörde als voreingenommen bezeichnet und die Wahlergebnisse angezweifelt, festgenommen worden. Die Polizei erstickte Proteste seiner Anhänger in Kampala im Keim. Auch von den Wahlbeobachtern der Europäischen Union und des Commonwealth hagelte es Kritik. Es habe ein Klima der Einschüchterung geherrscht, und die Stimmenauszählung sei nicht transparent gewesen, hiess es. Am Donnerstag war in mehreren Wahlbezirken der Hauptstadt, einer Hochburg der Regierungskritiker, das Wahlmaterial erst mit einer Verspätung von mehreren Stunden ausgeliefert worden. Der Wahlbeobachter des EU-Parlaments Jo Leinen bemängelte ausserdem die ungleichen Spiesse im Wahlkampf. In den letzten Wahlkampfwochen habe das regierende National Resistance Movement (NRM) im Staatsfernsehen elf Stunden der Hauptsendezeit beanspruchen können, die Opposition nur vier Minuten, sagte Leinen. Das amerikanische Aussenministerium beanstandete die am Wahltag erfolgte Polizeiwillkür. Die Kritik der Geberländer dürfte allerdings kaum Folgen haben. Museveni gilt als Verbündeter des Westens; so stellt Uganda den Hauptharst der von Amerika und der EU unterstützten afrikanischen Interventionstruppe in Somalia. Zum anderen froren viele Geber wegen eines Korruptionsskandals und der Unterdrückung von Homosexuellen die direkte Budgethilfe schon vor drei Jahren ein. Es gibt folglich kaum noch angemessene Massnahmen, mit denen das NRM bestraft werden könnte. Der Westen nimmt den autokratischen Paternalismus Musevenis hin; mit einigem Recht verweisen Beobachter etwa auch darauf, dass Uganda eine im kontinentalen Vergleich wirksame Armutsbekämpfung betreibt. Museveni zu unterstützen, ist allen ein bisschen unangenehm; danach geht man zur Tagesordnung über. Die Peinlichkeit dürfte in ein paar Jahren noch zunehmen, dann nämlich, wenn sich der Staatschef der Altersschwelle von 75 Jahren nähert. Sie verwehrt ihm nach geltender Verfassung eine neuerliche Kandidatur. Aber niemand zweifelt, dass Museveni und ein gefügiges Parlament diese Hürde, wie vor zehn Jahren schon eine Amtszeitbeschränkung, aus dem Weg räumen werden. 2016-02-21 17:22:46 Markus M. Häfliger, Nairobi

20 Tierquälerei in Argentinien: Baby-Delphin für Selfie herumgereicht (ap) Der Tod eines von Touristen untereinander weitergereichten Baby-Delphins an einem Strand in Argentinien hat wütende Reaktionen ausgelöst. Tausende von Nutzern von sozialen Medien machten ihrem Ärger im Internet Luft und forderten eine Vollstreckung von Tiermisshandlungsgesetzen. Aufnahmen des Vorfalls zirkulieren seit dieser Woche. Laut lokalen Medien ereignete er sich am 5. Februar an dem beliebten Strand Santa Teresita rund 350 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Buenos Aires. In einem auf lokalen Websites veröffentlichten Video ist zu sehen, wie ein Strandgänger den jungen Franciscana-Delfin aus der Brandung hebt. Im Anschluss wird er zwischen Schaulustigen herumgereicht, die ihn anfassen und mit ihm für Fotos und Selfies posieren. Letztlich ist zu beobachten, wie das Tier alleine im Sand zurückgelassen wird. Eine argentinische Tierschutzorganisation, die Fundación Vida Silvestre, forderte Strandgänger vehement auf, Delphine im Wasser zu lassen. «Jeder Franciscana zählt», schrieb die Gruppe. Die Franciscana-Delfine gelten als bedrohte Tierart. Sie sind an den Küsten Argentiniens, Uruguays und Brasiliens zu finden. 2016-02-21 17:21:40 www.nzz.ch

21 Wer wählt Donal Trump?: Furcht, Wut und Kaltschnäuzigkeit Gerald, Jahrgang 1956, begrüsst den Fragesteller mit einem «Wie geht's?». Er sei vier Jahre lang in der Navy gewesen und habe vor allem in der Nordsee gedient. Was er danach tat, umschreibt er mit «Contractor», ein Begriff, der vieles bedeuten kann. Im Lauf des Gesprächs wird klar, dass er damit private Sicherheitsfirmen meint, sonst aber nicht wirklich über seine Einsatzorte erzählen möchte. Die Knie hätten versagt und ersetzt werden müssen, darum sei er in Pension gegangen. Er sei halt sein Leben lang eine «Wildsau» gewesen, meint er lachend. Ans Hinken habe er sich mittlerweile gewöhnt. Gerald hat seine Meinung noch nicht endgültig gemacht, obwohl die Primary am nächsten Morgen beginnt. An Donald Trump gefällt ihm, dass er genügend reich sei, um keine Rücksichten auf Geldgeber nehmen zu müssen: «Er kann sagen, was er will. Selbst wenn er jemandem auf die Füsse tritt, macht das nichts.» Die anderen Politiker seien doch alle etwas korrupt. «Sie flattern mit dem Wind, tun das, was ihre Geldgeber wollen, weil sie von deren Geld leben. Trump hat dieses Problem nicht.» Trumps Temperament sei vielleicht manchmal etwas aufbrausend, aber er sei halt ungefiltert. Gerald mag das. Sein Bruder, eingefleischter Demokrat, halte Trump deswegen für gefährlich. Er hoffe, der wache nicht eines Tages auf und ordne einen Atomschlag an, habe er ihm kürzlich gesagt. Gerald lacht erneut: «Das hoffe ich natürlich auch!» Besondere Sorgen machen ihm die Vorgänge in Europa, mit «all diesen Flüchtlingen», die von «weiss Gott woher» kämen: «Niemand weiss, wer da hereinkommt. Ich habe vier Kinder und fünf Grosskinder, und ich will nicht, dass die das Gleiche durchmachen müssen wie die Europäer.» Trump hält er für den Kandidaten, der das am ehesten garantieren kann. Seit gut zehn Jahren engagiert er sich in den republikanischen Vorwahlen in South Carolina. Auf die Frage, wen er vor vier Jahren unterstützt habe, schürzt er kurz die Lippen. «Ich erinnere mich meist nicht, was ich gestern zu Mittag ass. Wie soll ich vier Jahre zurückdenken können?» Sandy steht in der Schlange für einen Kaffee und eine Flasche Wasser. Die 57-jährige Besitzerin von zwei Restaurants ist mit ihrem Mann hergekommen. Sie ist eine überzeugte Anhängerin Trumps: «Warum? Weil ich wütend bin auf die Politiker!» Diese seien doch nur auf das Geld anderer Leute aus, den davon lebten sie schliesslich. «Sie versprechen die schönsten Dinge, doch wenn sie einmal gewählt sind, zählt nur noch die eigene Wiederwahl.» Trump und auch der pensionierte Gehirnchirurg Ben Carson seien anders. Die hätten ihren Reichtum mit den eigenen Händen geschaffen. Politiker wollten zudem immer mehr Steuern erheben, und das mache ihr als Unternehmerin das Leben schwer, fährt sie fort. Mit dem Staat kann sie sowieso nur wenig anfangen. «Wenn da jemand einen groben Fehler macht, wird er in bezahlten Urlaub geschickt», ereifert sie sich. «Ich muss so jemanden entlassen, das andere kann ich mir nicht leisten.» Es komme ihr vor, wie wenn für Staatsangestellte und Politiker andere Regeln gälten. «Die können Steuern hinterziehen und sind trotzdem noch im Amt. Ich würde mein Business verlieren und würde ins Gefängnis gesteckt.» Sandy gibt zu, dass sie nicht mit allen Aussagen Trumps einverstanden sei. «Was er über George Bush [den Jüngeren] sagte, fand ich gar nicht gut. Aber im Streit mit dem Papst bin ich auf seiner Seite: Der Papst hat kein Recht zu entscheiden, wer ein Christ ist und wer nicht.» Sie finde überhaupt, dass die politische Korrektheit ganz viel kaputt gemacht habe in Amerika, und deshalb gefalle ihr, dass Trump kein Blatt vor den Mund nehme. «Wir haben es satt, als Rassisten beschimpft zu werden, nur weil wir nicht einverstanden sind mit etwas, das Präsident Obama sagt oder tut.» Trump müsse keine Rücksicht auf Geldgeber nehmen, meint Sandy schliesslich, er schulde darum auch keine Gefälligkeiten. Und darum könne er es sich auch leisten, sich mit den besten und effizientesten Köpfen zu umgeben: «Ich bin überzeugt, dass er dies auch als Präsident tun wird.» Mit orangem Hoodie und federndem Gang durchschreitet Jim die Halle des North Charleston Convention Center. Auch er hat vier Jahre lang in Deutschland gedient, war in Nürnberg stationiert, von wo aus er oft nach Garmisch Skifahren ging. Obwohl erst 46 Jahre alt, ist auch Jim schon im Ruhestand, denn er hatte zuvor 20 Jahre lang in Südflorida als Polizist gearbeitet. Danach wollte er nur noch weg von da. «Das ist eine Jauchegrube», schimpft er. «Schön für Besuche, aber da leben und Kinder aufziehen? Nein danke.» Charleston dagegen, das sei die beste Stadt der Welt. Trump ist für ihn der Favorit, weil er als Geschäftsmann so erfolgreich ist. «Es ist ihm nicht immer alles gelungen, aber wenn er scheiterte, fand er einen anderen Weg, und verdiente eine Million nach der anderen.» Die Gefahr mit erfolgreichen Menschen sei allerdings, dass sie arrogant würden. «Ich hoffe einfach, dass er sich nicht mit Ja-Sagern umgeben wird. Und ich glaube, sein Erfolg deutet in die andere Richtung. Um erfolgreich zu sein, braucht man Widerspruch und neue Ideen.» Obwohl er manchmal finde, Trump könnte sein Temperament etwas zurückfahren, schätze er an dem Geschäftsmann, dass er sage, was er denke – und das sei eben auch das, was viele Leute dächten. «Ich finde nicht alles gut, manchmal ist er schon ziemlich fies», erklärt Jim. «Ich bin nicht immer damit einverstanden, wie er Dinge sagt, aber ich bin froh, dass er gewisse Dinge ausspricht, denn die sind enorm wichtig, vor allem was Immigration oder Flüchtlinge betrifft.» Als Trump ein temporäres Einreiseverbot für Muslime gefordert habe, habe er mit Sicherheit nur an die syrischen Flüchtlinge gedacht, meint Jim, aber er habe das schlecht ausgedrückt. «Bei den Syrern ist es doch wahr: Da brauchen wir eine Denkpause, denn wir haben keine Möglichkeit zu wissen, wer diese Leute genau sind.» Man müsse diesen Flüchtlingen schon helfen, das sei klar, aber vielleicht besser mit Schutzzonen in der Nähe ihrer Heimat. «Angela Merkel hat moralisch das Richtige getan, aber was für Konsequenzen wird das noch haben?» Jim findet, man müsse nach all den Enttäuschungen mit Berufspolitikern auch einmal einem Aussenseiter eine Chance geben. Wenn es sich herausstellen sollte, dass Trump dem Amt nicht gewachsen sei, könne man das ja bald wieder an der Urne korrigieren, entweder in vier Jahren, wenn es wieder ums Weisse Haus geht, oder schon in zwei Jahren: «Dann wählen wir halt einen Kongress, der ihn an der kurzen Leine hält.» 2016-02-21 17:19:58 Peter Winkler, Charleston

22 Ski-Weltcup in La Thuile: Nur Weirather schneller als Gut - Vonn Dritte (sda) Mit der 26-jährigen Liechtensteinerin Weirather, die zum ersten Mal in dieser Saison gewann, gab es im dritten und letzten Speed- Rennen bei der Weltcup-Premiere in La Thuile die dritte Siegerin. In den zwei Abfahrten zuvor im Aostatal hatten sich Gut (am Freitag) und die Italienerin Nadia Fanchini (Samstag) durchgesetzt. Hinter Tina Weirather, die ihren fünften Sieg im Weltcup feierte, reihten sich am Sonntag Gut und Lindsey Vonn ein. Die Tessinerin, die 0,57 Sekunden auf Weirather verlor, blieb dabei um sieben Hundertstel vor der Amerikanerin. Im Gesamtweltcup verkürzte Gut ihren Rückstand auf Vonn um 20 auf 23 Punkte (1177:1200). Ausstehend sind bis Saisonende noch elf Rennen. In der Super-G-Wertung führt nach fünf von acht Rennen in diesem Winter ebenfalls Vonn vor Gut (420:341 Punkte). Fabienne Suter blieb zwar auch im dritten Rennen in La Thuile ohne Podestplatz, klassierte sich jedoch wiederum in den Top 6. Der routinierten Schwyzerin, die als Vierte ihr mit Abstand bestes Super-G-Resultat seit Januar 2013 erreichte, fehlten in ihrer einstigen Paradedisziplin nur drei Hundertstel zu Rang 3. Weltcup-Punkte gab es zudem auch für Corinne Suter (15.), Denise Feierabend (26.) und Joana Hählen (29.). Das nächste Weltcuprennen der Frauen findet bereits am Dienstag in Stockholm statt. In der schwedischen Hauptstadt steht ein Parallelslalom auf dem Programm. Während Lara Gut ihre Teilnahme bestätigt hat, ist sich Lindsey Vonn über ihren Start noch unsicher. La Thuile (ITA). Weltcup-Super-G der Frauen: 1. Tina Weirather (LIE) 1:17,73. 2. Lara Gut (SUI) 0,57 zurück. 3. Lindsey Vonn (USA) 0,64. 4. Fabienne Suter (SUI) 0,67. 5. Romane Miradoli (FRA) 0,79. 6. Federica Brignone (ITA) 0,91. 7. Elena Curtoni (ITA) 1,20. 8. Tessa Worley (FRA) 1,22. 9. Laurenne Ross (USA) 1,39. 10. Francesca Marsaglia (ITA) 1,57, 11. Tamara Tippler (AUT) 1,68. 12. Ilka Stuhec (SLO) 1,95. 13. Johanna Schnarf (ITA) 2,16. 14. Ragnhild Mowinckel (NOR) 2,21. 15. Corinne Suter (SUI) 2,31. - 26. Denise Feierabend (SUI) 4,22. 29. Joana Hählen (SUI) 4,37. 40. Priska Nufer (SUI) 5,58. - 54 Fahrerinnen gestartet, 42 klassiert. - Ausgeschieden u.a.: Viktoria Rebensburg (GER), Nadia Fanchini (ITA). Hier geht es zum Live-Ticker. 2016-02-21 17:13:34 www.nzz.ch

23 Langlauf-Weltcup in Lahti: Nathalie von Siebenthal wiederum in den Top Ten (sda) Die erst 22-jährige Schweizerin stiess in diesem Winter nach der Verfolgung in Val di Fiemme sowie den Rennen über 10 km in Nove Mesto und Falun bereits zum vierten Mal unter die besten zehn vor. Das Karriere-Bestresultat im Weltcup bleibt vorläufig ein siebenter Rang. Das Rennen bei der WM-Hauptprobe für die Titelkämpfe 2017 in Lahti gewann Therese Johaug mit einem Sololauf vor drei Kolleginnen aus dem norwegischen Team. Heidi Weng büsste eine Minute ein, Ingvild Flugstad Östberg stieg mit einem Rückstand von anderthalb Minuten aufs Podest. Nathalie von Siebenthal hielt bis zum Schluss in der Gruppe um Östberg mit und liess erst im Endspurt abreissen. Der Rückstand aufs Podest betrug 20 Sekunden. Die Schweizerin war neben sechs Norwegerinnen und drei Finninnen die einzige Nicht-Skandinavierin in den Top Ten. Auch im Rennen der Männer setzte sich der Favorit durch. Martin Johnsrud Sundby kürte sich zum Nachfolger von Dario Cologna, der 2012 den bis dahin letzten Skiathlon in Lahti gewonnen hatte. Der Saisondominator feierte seinen 24. Weltcupsieg. Toni Livers, Curdin Perl und Jonas Baumann liefen in die Punkteränge. Lahti (FIN). Langlauf. Weltcup. Männer. Samstag. Sprint (1,6 km Skating): 1. Emil Iversen (NOR) 3:08,14. 2. Finn Haagen Krogh (NOR) 0,25. 3. Petter Northug (NOR) 0,69. 4. Federico Pellegrino (ITA) 0,98. 5. Sindre Björnestad Skar (NOR) 1,15. 6. Eirik Brandsdal (NOR) 2,41. - In den Halbfinals ausgeschieden: 7. Haavard Solaas Taugböl (NOR). 8. Nikolaj Morilow (RUS). 9. Paal Golberg (NOR). 10. Andrew Young (GBR). - Ferner die Schweizer. In den Viertelfinals ausgeschieden: 16. Jöri Kindschi. - In der Qualifikation ausgeschieden: 35. Gianluca Cologna. 48. Roman Furger. 66. Philipp Hälg (LIE). - 77 klassiert. - Bemerkung: Viertelfinalist Jovian Hediger (SUI) nach zweiter Gelber Karte disqualifiziert. Weltcup-Stand (26/36): 1. Martin Johnsrud Sundby (NOR) 1817. 2. Krogh 1154. 3. Northug 1091. 4. Sergej Ustjugow (RUS) 877. 5. Niklas Dyrhaug (NOR) 825. 6. Didrik Tönseth (NOR) 684. - Ferner die Schweizer: 18. Dario Cologna 335. 35. Toni Livers 146. 45. Hediger 106. 51. Jonas Baumann 96. 61. Curdin Perl 80. 67. Roman Schaad 55. 77. Kindschi 43. 91. Gianluca Cologna 30. 92. Furger 29. 119. Ueli Schnider 11. 138. Hälg (LIE) 3. Frauen. Samstag. Sprint (1,6 km Skating): 1. Maiken Caspersen Falla (NOR) 3:33,81. 2. Jessica Diggins (USA) 0,25. 3. Heidi Weng (NOR) 0,31. 4. Ingvild Flugstad Östberg (NOR) 0,41. 5. Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR) 2,27. 6. Hanna Falk (SWE) 18,40. - Ferner die Schweizerinnen (in der Qualifikation ausgeschieden): 38. Laurien van der Graaff. 45. Tatjana Stiffler. 46. Heidi Widmer. - 64 klassiert. Sonntag. Skiathlon (2x7,5 km): 1. Therese Johaug (NOR) 38:59,9. 2. Weng 1:05,5. 3. Östberg 1:31,9. 4. Falla 1:36,6. 5. Riitta-Liisa Roponen (FIN) 1:39,0. 6. Jacobsen 1:49,7. 7. Kari Öyre Slind (NOR) 1:50,1. 8. Nathalie von Siebenthal (SUI) 1:52,2. 9. Anne Kyllönen (FIN) 1:56,6. 10. Krista Pärmäkoski (FIN) 2:00,7. Weltcup-Stand (27/36): 1. Johaug 2025. 2. Östberg 1779. 3. Weng 1557. - Ferner die Schweizerinnen: 19. Von Siebenthal 295. 36. Van der Graaff 120. 53. Seraina Boner 50. 54. Nadine Fähndrich 44. 84. Stiffler 9. 95. Widmer 3. 2016-02-21 17:07:08 www.nzz.ch

24 Zug zum Kiliansdom: 300 Gläubige setzen Zeichen für Frieden Mit brennenden Kerzen zogen die Teilnehmer am Abend von der Kirche Sankt Johannis an der Residenz vorbei bis zum Kiliansdom, wo sich insgesamt rund 500 Gläubige zum ökumenischen Friedensgebet trafen, wie das Ordinariat Würzburg am Samstag mitteilte. 2016-02-21 04:57:52 Augsburger Allgemeine

25 25 Hitlergruß und Fackeln: Im Allgäu marschieren 150 Asylgegner auf Im

Ostallgäu ist es am Samstagabend zu einem Eklat von Fremdenfeinden gekommen. In Obergünzburg marschierten bis zu 150 Asylgegner auf dem Marktplatz auf. Die Polizei rechnete nicht mit der Versammlung - und setzte Hunde und laut Polizeiangaben etwa 60 Beamte ein. Unter dem Demonstranten waren laut Polizei Gegner der Asylpolitik und "Personen des rechten Spektrums". Verlässlichen Berichten von Augenzeugen nach, trugen die Demonstranten Fackeln und Deutschlandfahnen. Die teils Vermummten riefen "Wir sind das Volk". Vereinzelt soll der Hitlergruß gezeigt worden sein - der Polizei sind solche Vorfälle aber nicht bekannt. Zwar wurde die Versammlung schon seit längerer Zeit im Internet bekanntgegeben. Da sich die Hinweise laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Kempten "nicht verdichteten", rechneten die Beamten nicht mit dem Aufmarsch. Trotzdem zeigten sie laut Aussage des Sprechers rechtzeitig Präsenz vor Ort. Als die Demonstranten kamen, wurden demnach weitere Einsatzkräfte hinzugezogen. Laut Polizei stellten sich den Asylgegnern etwa 50 Gegendemonstranten entgegen - ebenfalls unangemeldet. Die Polizei trennte beide Lager. Es blieb laut Sprecher "weitestgehend friedlich". 2016-02-21 17:00:11 Augsburger Allgemeine

26 Verblüffende Chemie-Experimente Es ist nicht nur obskure Zauberei, wenn Funken fliegen, Flammen schlagen oder aus verschiedenen Stoffen Gold entsteht. Dies demonstrierte ein Vortrag im Gersthofer Paul- Klee-Gymnasium, bei dem auch spektakuläre Vorführungen geboten wurden. Dabei wurde deutlich, dass die Vorfahren der heutigen Chemiker in früheren Jahrhunderten für Zauberer und Hexer gehalten wurden. Mit dem Satz „Chemie ist wie Magie“ eröffneten Helmut Frankenberger, Betreuer der Fachschaft Chemie, sowie Daniela Fiedler, Referendarin für Biologie und Chemie am Paul-Klee-Gymnasium in Gersthofen , eine Chemieshow der Superlative und behielten Recht: Denn für eineinhalb Stunden standen beim Experimentalvortrag „Alchemie – Von der Antike bis ins Königreich Bayern“ in der voll besetzten großen Halle des Gersthofer Gymnasiums die Uhren still und es gab mehr als einen Anlass zu staunen, zu klatschen und die Luft anzuhalten. Es ist alles andere als leicht, Friedrich R. Kreißl von der Technischen Universität in München für einen Vortrag zu gewinnen. Daniela Fiedler, eine seiner ehemaligen Studentinnen, allerdings schaffte es, den sympathischen Chemiker mit seinem Team nach Gersthofen zu holen. Die Kombination aus schwerer Theorie, beeindruckenden Versuchen und viel Humor schaffte es mit Leichtigkeit, das bunt gemischte Publikum aus Lehrern, Schülern und Eltern in die Welt der Chemie zu entführen und ihm die Entwicklung der Alchemie bis hin zur modernen Chemie näher zu bringen. So standen berühmte Alchemisten wie Johann Georg Faust, Theophrastus Bombastus von Hohenheim oder Marco Bragadino sowie einer der bedeutendsten Chemiker aus Bayern, Justus von Liebig, auf dem Programm. Es wurden Fragen zur Wortfindung des Begriffs „Alchemie“ sowie praktische Ziele der Chemie erörtert und sogar das wohl gehütete Geheimnis, wie man aus verschiedenen Elementen Gold herstellen kann, gelüftet. Höhepunkte an diesem Abend allerdings waren die in den Vortrag eingebauten und zum Teil sehr riskanten Versuche, die entweder das Publikum mit verschiedenen Farb- und Leuchtspielen faszinierte, wie beispielsweise Gasreaktionen oder Chemolumineszenz- Leuchtreaktionen oder aktionsreiche Experimente wie das Kerzenschießen oder die wundersame Verpuffung von Schießbaumwolle, bei denen die Zuschauer mit sicherheitshalber zugehaltenen Ohren gebannt auf das Finale hinfieberten. Bei allen Aktionen wurde das Publikum mit einbezogen. Es durften Fragen gestellt und auch Flüssigkeiten ineinander geschüttet werden. Der Schulleiter des Paul-Klee-Gymnasiums Peter Krauß konnte sich von der Qualität eines selbst gebrauten Bieres überzeugen und eine auserwählte Schülerin bewies sich im Umgang mit der Pistole und schoss die Flamme einer Kerze auf wundersame Weise auf eine dahinter stehende Kerze. Auch der berühmte Versuch „bellender Hund“ von Justus von Liebig aus dem Jahre 1853 stand an diesem Abend auf dem Programm. Dass es allen Anwesenden Spaß gemacht hat, war bei der regen Beteiligung nicht zu übersehen und vielleicht ist bei dem einen oder anderen Zuschauer nicht nur der Funke, sondern auch die Leidenschaft für Chemie, wie sie Friedrich R. Kreißl und sein Team verkörpern, übergesprungen. 2016-02-21 04:58:13 Augsburger Allgemeine

27 Eine Religionslehrerin (26) ist die neue "Miss Germany 2016" Die Lehrerin Lena Bröder aus Nordwalde bei Münster in Nordrhein-Westfalen ist neue « Miss Germany ». Die 26-Jährige setzte sich bei der Wahl in der Nacht zum Sonntag im Europa-Park in Rust bei Freiburg gegen 23 Konkurrentinnen durch. «Für mich geht ein Traum in Erfüllung», sagte sie nach der Wahl: «Seit mehr als sechs Jahren habe ich dafür gekämpft, diesen Titel zu holen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, es endlich geschafft zu haben.» Für die auf ein Jahr begrenzte Tätigkeit werde sie sich als Lehrerin beurlauben lassen. Seit Mai vergangenen Jahres unterrichtet sie in einer Gemeinschaftsschule bei Münster Hauswirtschaft und katholische Religion. Die junge Frau mit braunen Haaren und braunen Augen erhielt für ihren Sieg neben der Krone unter anderem einen Sportwagen, Schmuck, Reisen und Kleider. Zudem wird sie Deutschland bei der Wahl zur «Miss Earth» im Herbst auf den Philippinen vertreten. Die 24 «Miss Germany»-Finalistinnen im Alter von 18 bis 27 Jahren hatten sich bei dem jährlichen Schönheitswettbewerb im Abendkleid sowie im Badeanzug präsentiert. Vize-Königin wurde die Schülerin Francesca Orru (19) aus Norderstedt in Schleswig-Holstein, Drittplatzierte die 22 Jahre alte Bürokauffrau Katharina Schubert aus Wiesbaden. Die Wahl zur «Miss Germany» wird seit 1927 organisiert. Sie ist damit nach Angaben der Veranstalter der älteste und bedeutendste Schönheitswettbewerb in Deutschland. In diesem Jahr hatten an den deutschlandweit 145 Vorwahlen insgesamt 5095 Frauen teilgenommen. 2016-02-21 16:58:52 Augsburger Allgemeine

28 SEK greift ein: Mann bedroht Polizisten mit Messer und Hammer Er stand den Beamten mit Messer und Hammer gegenüber und verschanzte sich anschließend stundenlang in seiner Wohnung: Erst mit Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) konnte die Polizei im oberbayerischen Chieming (Landkreis Traunstein) einen offenbar geistig verwirrten und aggressiven Mann festnehmen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, gibt es gegen den 54-Jährigen einen richterlichen Beschluss, die Beamten wollten den Mann am Samstag mit auf die Wache nehmen. Dieser trat ihnen zunächst mit einem Messer und Hammer entgegen, wirkte wirr und aggressiv und verschanzte sich anschließend in seiner Wohnung. Laut Polizeiangaben waren aus der Wohnung Geräusche einer Motorsäge zu hören. Daraufhin wurden die anderen Bewohner aus dem Mehrfamilienhaus gebracht und das SEK rückte an. Die Spezialeinsatzkräfte verschafften sich schließlich gewaltsam Zutritt zu der Wohnung, in der Mann diesmal auch mit einer Machete hantierte. 2016-02-21 16:58:28 Augsburger Allgemeine

29 Hoffenheims Doppel-Torschütze Uth: «Kein Pipifax» Sinsheim (dpa) - Bis zum 22. Spieltag brauchte Mark Uth, um zu zeigen, dass er doch kein Fehleinkauf bei 1899 Hoffenheim ist. Nach seinen zwei Toren beim 3:2 gegen den FSV Mainz 05 durfte sich der 24-Jährige als Matchwinner feiern lassen. "Wenn man von einem anderen Verein kommt, muss man sich erstmal einleben", erklärte Uth seine lange Anlaufphase beim Tabellenvorletzten. "Die Bundesliga ist ja kein Pipifax. " In der niederländischen Ehrendivision beim SC Heerenven hatte der Angreifer vergangene Saison mit 15 Toren und elf Vorlagen geglänzt. In Hoffenheim schaffte Uth weder unter Markus Gisdol noch unter Huub Stevens den Sprung in die Stammelf. "Er hat eine tolle Trainingswoche gehabt, deswegen hat er heute gespielt", sagte der neue Chefcoach Julian Nagelsmann. "Das Vertrauen hat er mit den zwei Treffern zurückgezahlt. " Eigentlich hatte Uth sogar drei Tore erzielt, aber Schiedsrichter Günter Perl hatte einen Treffer in der ersten Halbzeit nicht gegeben, da Eduardo Vargas FSV-Keeper Loris Karius behindert haben soll. "Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man zwei Tore macht und gewinnt", meinte Uth. "Das war heute ein Schritt von vielen, die wir in den nächsten Wochen machen wollen. " 2016-02-21 15:33:00 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

30 +++ Fohlenfutter +++: Elvedi bereichert die Youngster-Riege gegen Köln 88 Prozent seiner Zweikämpfe hat Nico Elvedi am Samstag gewonnen und beinahe sein erstes Tor erzielt. Freitag, San Francisco, 19 Stunden vor dem Anpfiff, noch 10.000 Kilometer bis zum Borussia- Park... "Der 1. FC Köln hat nach einer erstaunlich schwachen Vorstellung das Derby-Rückspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 0:1 verloren", schreibt das "Geissblog". Bis zum Montag nach dem Augsburg-Spiel hätte Max Eberl gerne eine Entscheidung von Havard Nordtveit. Das Xhaka-Thema hat ebenfalls weiter Bestand. Für "spox.com" war Mo Dahoud nicht bester Borusse gegen Köln. Borussias dänisch-schweizerisch-norwegische Abwehrachse von gestern. Unser Kollege Stefan Klüttermann fand es wohltuend, dass Gladbach gegen Köln in vielen Belangen ein ganz normales Fußballspiel war. Hier ist sein Kommentar: Tomislav Maric... Joonas Kolkka... Abstiegskampf. Mo Dahoud spricht nicht gern öffentlich. Zum Glück für ihn gibt es Instragram - das soziale Netzwerk der Bilder. Kölns Torwart Timo Horn war mit der Leistung seiner Teamkollegen überhaupt nicht einverstanden, wie der "Kicker" notiert hat. 2016-02-21 16:50:45 RP ONLINE

31 Boxen: Felix Sturm neuer Weltmeister - "vielleicht letzter Kampf" Felix Sturm vs. Fjodor Tschudinow hieß das Duell am Samstag in Oberhausen, und es war durchaus mehr als ein ganz gewöhnlicher WM- Boxkampf. Immerhin stand im Raum, dass der 37-jährige Sturm nach dem Kampf die Boxhandschuhe für immer an den Nagel hängen könnte. Das zumindest hatte er indirekt vor dem Gefecht angedeutet. "Auch bei einem Sieg kann es ein, dass ich aufhöre. Ich lasse alles offen und entscheide mich nach dem Kampf", meinte er. Am liebsten wäre Felix Sturm im 48. Box-Kampf natürlich der WM-Titel gewesen. Er habe die Fehler aus dem ersten Kampf analysiert, sagte er vor dem Gefecht und er fühle sich nach einer sehr guten Vorbereitung in Topform - und bereit für die Revanche. Der in 14 Kämpfen ungeschlagene Tschudinow, Sympathisant des umstrittenen russischen Rockerclubs "Nachtwölfe", war allerdings nicht nur bei den Buchmachern Favorit. "Er gewinnt vorzeitig, Sturm liegt ihm einfach", prophezeite Jürgen Röwer, der Trainer von Halbschwergewichts-Weltmeister Jürgen Brähmer, einem weiteren Sat.1-Kandidaten. Neun Monate nach der Punkt-Niederlage gegen den Putin-Fan Tschudinow ging es also am Samstag noch einmal an den Start - Felix Sturm wollte den WBA-Gürtel im Supermittelgewicht holen. Und der gebürtige Bosnier ging durchaus ambitioniert ins Gefecht. Es entwickelte sich ein interessanter Kampf, der durchaus ausgeglichen war. Klare Treffer blieben auf beiden Seiten weitgehend die Ausnahme. Fjodor Tschudinow arbeitete viel, aber nur mit seltenen Erfolgen. Sturm wiederum blieb in der ersten Hälfte des Kampfes recht passiv, wurde erst dann aktiver. Der "Kracher-Kampf", den Sturm versprochen hatte, wurde es zwar auch später nicht mehr. Trotzdem blieb das Tempo bis zuletzt hoch, wobei der Herausforderer sich weiter steigerte und gerade in der zwölften Runde noch einige klare Treffer setze. Am Ende der zwölf Runden hatten dann die Punktrichter das Wort. Und sie entschieden: Felix Sturm hat den Kampf gewonnen - seine fünfte Weltmeisterschaft. Ob der 37-Jährige den Titel nun noch einmal verteidigen wird? Sturm wollte sich nach dem Boxkampf nicht festlegen. "Vielleicht war das mein letzter Kampf", ließ der neue Weltmeister seine Zukunft offen. (bo) 2016-02-21 04:57:50 Augsburger Allgemeine

32 Neue Zweifel an der Sicherheit im Atomkraftwerk Gundremmingen Fünf meldepflichtige Ereignisse hat es 2015 im Atomkraftwerk (AKW) Gundremmingen im Kreis Günzburg gegeben. Dass im März durch einen menschlichen Fehler die Druckluftversorgung von Block C unterbrochen wurde und sich im November ein Teil eines Brennelements beim Umlagern löste, sorgte für großes Aufsehen. Die Erklärung von Betreiber und Aufsicht, es sei ja niemand zu Schaden gekommen, wollen mehrere Abgeordnete so nicht akzeptieren. Auch bei anderen Sicherheitsfragen müssen sich die Behörden erklären. In einem Antrag von 13 Grünen im Bayerischen Landtag und der Fraktion werden eine Reihe von Fragen gestellt – und dort heißt es auch „Die beiden genannten Vorfälle wecken erhebliche Zweifel an der Sicherheit und an der notwendigen Sorgfalt beim Betrieb des Atomkraftwerks“. Eine bereits von der SPD-Abgeordneten Natascha Kohnen gesetzte Frist für eine Stellungnahme zum Brennelemente-Vorfall hat das Bayerische Umweltministerium schon verstreichen lassen. Kohnen hatte zuvor auch gefragt, welche Bedeutung es habe, dass in einem 2010 im Auftrag österreichischer Bundesländer erstellten Schwachstellenbericht bei Siedewasserreaktoren einer anderen Baulinie Probleme bei Schweißnähten im Reaktordruckbehälter festgestellt worden waren – die Erkenntnisse seien ja auf Gundremmingen übertragbar und es habe nie einen Widerspruch zu dem Bericht gegeben. Da hatte das Ministerium erklärt, alles entspreche dem Stand von Wissenschaft und Technik, die Prüfungen reichten trotz gewisser Einschränkungen aus und eine Ermüdung sei hier zu vernachlässigen. Kohnen ist unzufrieden mit der Antwort, wonach Erkenntnisse zu Spannungen im Material einmal so und einmal so ausgelegt werden könnten. Kraftwerkssprecher Tobias Schmidt hingegen betont: Auch wenn der Bericht nichts über die Anlage in Gundremmingen aussage, so seien die Nähte geprüft worden. Die Belastungen der Reaktordruckbehälter lägen unterhalb der vorgeschriebenen Grenzen und enthielten einen Sicherheitspuffer. Unterdessen versucht die Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl (Grüne) Informationen zu einem anderen möglichen Sicherheitsproblem zu bekommen. Eine Überprüfung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) habe vor wenigen Jahren ergeben, dass die Anlage für den Fall eines bestimmten Erdbebens „die Anforderungen (...) auch nach den bisherigen Regelwerken nicht erfüllt“, wie es im Bericht heißt. Das Bundesumweltministerium weigerte sich aber, ihr Unterlagen zu diesem Thema zu geben, sodass sie klagte und jetzt vom Kölner Verwaltungsgericht Recht bekam. Auch die Bayerische Atomaufsicht wisse um das Problem, habe aber nichts getan. Kraftwerksprecher Schmidt sagt dazu: „Block B und C erfüllen die Anforderungen auch mit Blick auf den Schutz vor Erdbeben.“ Das Bundesumweltministerium hat einen neuen GRS-Bericht noch nicht fertig bewertet und auch nicht entschieden, ob es Rechtsmittel gegen das Kölner Urteil einlegt. Das Bayerische Umweltministerium schreibt nur dazu: Die Sicherheit beim Betrieb des Kraftwerks sei oberstes Gebot. Es erfülle alle gesetzlichen sicherheitstechnischen Vorgaben. Dies gelte auch für den Fall eines Erdbebens. Weiter äußert sich die Atomaufsicht nicht. 2016-02-21 16:47:15 Augsburger Allgemeine

33 LG G5: Liebe Grüße nach China Quizfrage: Wofür steht das LG in LG Electronics? Liebe Grüße? Life's Good , wie der Werbeslogan von LG nahelegt? Nein, die richtige Antwort lautet Lucky GoldStar. Denn gegründet wurde die Tochter des südkoreanischen Unternehmens Lucky Chemical Industrial unter dem Namen Goldstar. Unnützes Wissen, keine Frage. Aber vielleicht liegt in dem Namen das gleiche Problem wie etwa bei HTC: LG hat als Marke nicht dieselbe globale Strahlkraft wie Apple oder Samsung, obwohl ihre besten Produkte keinen Vergleich scheuen brauchen. Am heutigen Sonntag, einen Tag vor Beginn des Mobile World Congress in Barcelona, will LG diese Strahlkraft künstlich erzeugen. Im Zentrum steht dabei das LG G5, das neue Topmodell der Koreaner. Um das G5 herum bieten sie ein ganzes Ökosystem an Zubehör, von der separaten 360-Grad-Kamera über eine Virtual-Reality-Brille bis zu einem ansteckbaren Kameramodul. Das G5 hat zwar – anders als das G4 – ein Aluminiumgehäuse, trotzdem lässt sich es unten wie eine Schublade öffnen, um die Batterie herauszunehmen. Das an sich ist schon eine Seltenheit unter aktuellen Oberklasse-Smartphones, aber LG setzt noch einen drauf: Anstelle des Standardmoduls lassen sich in die Unterseite nämlich Zubehörmodule stecken, jeweils gemeinsam mit der Batterie. Aber dazu gleich mehr. Zunächst zum Äußeren: Der 5,3-Zoll-Bildschirm des G5 geht oben leicht abgerundet ins Gehäuse über, was dem Gerät eine durchaus elegante Note gibt. Auf der Rückseite befindet sich, wie von den Vorgängern gewohnt, der Home-Button. Neu ist: Er beinhaltet jetzt auch einen Fingerabdrucksensor. Die Lautstärketasten allerdings hat LG an den Gehäuserand versetzt. Das Display hat eine Auflösung von 2.560 mal 1440 Pixeln. Ein Teil des Displays ist immer angeschaltet und zeigt Uhrzeit und Datum, ähnlich wie im Modell V10. LG verspricht, dass diese Alway-on-Funktion pro Stunde nur 0,8 Prozent der Akkuladung verbraucht. Das Gerät wird es in vier Farben geben: silber, gold, pink und titan. Im Inneren arbeitet der neue Qualcomm-Prozessor Snapdragon 820, das G5 hat vier Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 Gigabyte Festspeicher. Einen Steckplatz für Micro-SD-Karten für bis zu zwei Terabyte gibt es aber auch. Das Betriebssystem ist Android 6.0 alias Marshmallow, darüber liegt LGs dezente Benutzeroberfläche. Die 16-Megapixel-Kamera hat einen optionalen Weitwinkelmodus, der 135 Grad abdeckt, allerdings dann nur noch mit einer Auflösung von acht Megapixeln. Auch die Frontkamera löst mit acht Megapixeln auf. LG zeigt damit was in Android-Smartphones im Jahr 2016 möglich ist. Ob es mit den ebenfalls in Barcelona vorgestellten Konkurrenten mithalten kann, werden ausführliche Tests zeigen müssen. Zwei zentrale Fragen hat LG allerdings zunächst nicht beantwortet – die nach dem Preis und die nach dem Verkaufsstart. Das G4 hat zuerst 649 bis 699 Euro gekostet, das ist aber nur ein Anhaltspunkt. Günstiger dürfte das G5 jedenfalls anfangs kaum sein. Zusätzlich hat LG speziell auf das G5 zugeschnittenes Zubehör entwickelt: Die LG CAM Plus etwa ist ein Modul, das unten ins G5 gesteckt wird. Es hat kein eigenes Objektiv, sondern erweitert die Kamera des G5 zum einen um physische Tasten zum Auslösen sowie für Verschluss und Zoom. Zum anderen bringt es neue Funktionen wie eine Belichtungssperre. Nebenbei erweitert das Modul die Batteriekapazität auf 4.000 Milliamperestunden, es lässt sich also auch einfach als Zusatzakku nutzen. Alternativ gibt es eine 360-Grad-Kamera namens LG 360 CAM, die äußerlich an Ricos Theta S erinnert. Sie wird einfach hochgehalten und macht mit ihren beiden 13-Megapixel-Kameras Rundum-Bilder und -Videos, die unter anderem YouTubes 360-Grad-Funktion unterstützen. Die Verbindung mit dem G5 soll unkompliziert sein: Für seine Zusatzmodule hat LG die App Friends Manager entwickelt, die das mühsame Koppeln über das normale Einstellungsmenü unnötig macht. 2016-02-21 16:32:53 ZEIT ONLINE GmbH, Hamburg, Germany

34 Wochenlanges Jaulen: 19 verwahrloste Hunde in Gartenhaus entdeckt Hof – Verwahrlost und durstig sind 19 Hunde aus einem Gartenhaus gerettet worden. Eine Nachbarin hatte die Polizei gerufen, nachdem sie im bayerischen Hof drei Wochen lang das Jaulen und Bellen mehrerer Hunde gehört hatte, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Als ein Polizeihundeführer eintraf, sei die Hütte stark mit Hundekot verschmutzt gewesen; die Hunde hätten kein Trinkwasser gehabt und ihr Fell sei stark verkrustet gewesen. Ein Welpe war bereits tot. Die Polizei verständigte nach dem Vorfall vom Mittwoch das Ordnungsamt und einen Tierarzt. Die Hunde kamen ins Tierheim. (dpa) 2016-02-21 14:46:11 Tiroler Tageszeitung Online

35 Öl: Iran und Saudi-Arabien - vereint im Hass Irans Ölpumpen laufen Tag und Nacht. Auch im Wettstreit auf dem Ölmarkt zeigt sich, wie groß die Feindschaft mit Saudi-Arabien ist. Ohne Öl wären Teile des Nahen Ostens bis heute das, was sie vor der Entdeckung des Schmierstoffes aller modernen Industrie- und Überflussgesellschaften waren: endlose Wüsten, verschlafene, von Dattelpalmen umstandene Oasen und kümmerliche Perlenfischer-Hütten am Ufer des Persischen Golfs. Stattdessen sind das heutige Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate Hightech-Konsumgesellschaften. Ebenso der Irak und Iran - vor vielen Jahrhunderten untergegangene Hochkulturen, die ohne den klebrigen Rohstoff heute bestenfalls touristisch von ihrem antiken Nachruhm zehren könnten, wenn sie ihn denn wirklich gelten ließen statt ihn in antimoderner, pseudoislamischer Hybris als heidnisch abzutun. Allein die Nutzung und die daraus folgende Abhängigkeit aller Industrieländer vom Erdöl und später auch vom Erdgas hat die Staaten rund um den Persischen Golf in die Liga der hoch entwickelten Welt katapultiert. Jedenfalls wirtschaftlich. Der Rohstoffboom hat den Öl-Arabern und den Iranern eine Rolle in der Weltpolitik zugesprochen, die ihnen davor weder von der Wirtschaftskraft noch vom technisch-kulturellen Potenzial, geschweige denn von der globalen Vorbildwirkung ihrer mit religiösem oder traditionellem Ballast bleischwer beladenen Gesellschaftsmodelle zukommt. Ungewollt eint das Araber und Iraner, auch wenn sie sich spinnefeind sind. Wie spinnefeind sie sind, zeigt der Umgang mit dem Stoff, der ihre globale Bedeutung garantiert. Der Ölpreis ist seit seinem jüngsten Hoch im Juni 2014 abgestürzt. Er fiel von mehr als 100 auf unter 30 Dollar pro Fass. Die Haushalte der nahöstlichen Ölländer, die bis auf Iran alle miteinander klassische Rentiers-Staaten sind, schrumpfen entsprechend zusammen. Länder wie Saudi-Arabien werden bald auf das Eingemachte zurückgreifen müssen: Auf ihre milliardenschweren Staatsfonds und Auslandsanlagen, die irgendwann die Umstellung von subventionierten Öl- auf die sich selbsttragende Dienstleistungsgesellschaften der Zukunft auch am Golf ermöglichen sollten. Und Iran? Das Land wurde im jahrelangen Gezerre um sein Nuklearprogramm durch Sanktionen der Weltgemeinschaft wirtschaftlich verkrüppelt. Das lag zum einen Teil an einem mit Mullah- Verve durchgezogenem Festhalten an einer von außen unkontrollierten Atomwirtschaft. Der zweite Grund war die von Washington lange gepflegte Rachsucht für die bitteren Niederlagen in der Frühzeit der Islamischen Revolution. Jetzt, nach der im Sommer 2015 erreichten Einigung im Atomstreit, hatten die Perser sich zu Recht eine Friedensdividende erhofft. Sie wollten den durch Krieg, Isolation und Sanktionen aufgezwungenen Rückstand im Schnelldurchlauf aufholen. Finanziert werden sollte der ökonomische Sprint mit dem Wiederanfahren der in den Sanktionszeiten heruntergekommenen Ölwirtschaft der Islamischen Republik. Und damit durch das Aufdrehen der Förderventile. Doch jetzt, wo das erste iranische Erdöl allmählich wieder ungehindert in den globalen Kreislauf gepumpt werden kann, ist der Fasspreis so niedrig, dass sich alle Förderländer Sorgen machen müssen. Selbst Saudi-Arabien, das anhaltend beinahe am Anschlag pumpt, um seine Marktanteile nicht zu gefährden sowie einerseits die aufstrebende US-Fracking-Industrie zu ruinieren und andererseits die Iraner vom Markt zu halten, muss neu nachdenken. Weshalb die Saudis und die ebenfalls stark vom Öl abhängigen Russen zusammen mit anderen Opec- Staaten beschlossen haben, den Ausstoß des Rohstoffes fürs Erste gemeinsam zu deckeln - das allerdings auf dem ohnehin schon extrem hohen Niveau. Dabei scheinen die Iraner nicht mitspielen zu wollen. Sie berufen sich auf ihr vermeintliches Vorrecht, den Sanktionsrückstand aufholen zu dürfen, bevor sie später vielleicht doch auf eine gemeinsame Linie einschwenken. Das wirkt kurzsichtig. Denn der Markt fragt nicht, wer das Öl fördert, sondern, was es kostet: Alle Ölstaaten leben vom gleichen Produkt. Etwas mehr Einigkeit der Förderer auch im Nahen Osten würde nicht schaden. Doch da kommen andere Animositäten ins Spiel. Saudi-Arabien und Iran konkurrieren nicht nur auf dem Rohstoffmarkt. Sie sind erbitterte politische Gegner. In Syrien, im Irak und in Jemen führen sie Stellvertreterkriege auf dem Schlachtfeld, im Rest der Welt wetteifern sie im Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten um die Deutungshoheit in den Köpfen und Herzen der Muslime. So erscheint das Gezerre um den Ölpreis als Fortsetzung nahöstlicher Politik mit anderen Mitteln. 2016-02-21 17:51:28 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

36 Zwei Orte mit je zwei Kandidaten Mit fünf Gruppierungen haben die Wähler in Kössen eine große Auswahl, beim Bürgermeisterkandidaten trifft der amtierende Ortschef Vinzenz Schlechter (Bürgermeisterliste) auf Herausforderer Reinhold Flörl (Wir für Alle – ein Herz für Kössen). Der 43-jährige Lehrer und Geschäftsführer des Veranstaltungszentrums Kaiserwinkl geht für die Wirtschaftsliste zuversichtlich ins Rennen: „Es muss einiges passieren. Wir wollen nicht nur ein Schlaf- und Wohndorf sein“, erklärt Flörl. Der Neueinsteiger in der Gemeindepolitik sieht keinen Nachteil dabei: „Ich bin unvoreingenommen und neutral.“ Ziel ist es, einen Masterplan für das Ortszentrum zu entwickeln und in kleinen Schritten dann umzusetzen. Als Vorbild dient im Bezirk die Marktgemeinde St. Johann. Ein weiterer Vorschlag ist die kostenlose Nachmittagsbetreuung. Die Gruppierung „Wir für Kössen“ will die derzeit drei Mandate auf fünf erhöhen. Insgesamt gibt es 17 Sitze im Kössener Gemeinderat. Erst seit zweieinhalb Jahren ist Josef Kahn Bürgermeister in Itter. Die Wahl war wegen des Ablebens seines Vorgängers notwendig. „Ich stelle mich wieder der Wahl“, sagt Kahn, der schon einiges umsetzen konnte. Mit seiner Liste „Ländliches Itter“ verfügt er derzeit über vier Mandate. „Eines zusätzlich ist ein Wahlziel“, sagt Kahn. Auch in Itter ist leistbares Wohnen ein wichtiges Thema. Zum einen durch neue Grundstücke, aber auch durch Baulandmobilisierung von gewidmeten Flächen. Besonders wichtig ist ihm auch eine Lösung in Sachen ortsnahem Lift. Dieses Thema beschäftigt Itter schon längere Zeit. „Es ist nun endlich an der Zeit, Entscheidungen zu treffen“, erklärt Kahn. Auf seiner Liste folgen ihm Sebastian Hölzl, Stefan Fuchs und mit Lisa Fuchs auch ein neues Gesicht, sie ist die Ortsleiterin der Landjugend und 21 Jahre jung. (veh, aha) 2016-02-21 14:43:12 Tiroler Tageszeitung Online

37 Finanzen: Aktuelle Finanz- und Börsennachrichten - FAZ In dieser Woche konnten Dax-Anleger bisher aufatmen. Die Kurse erholten sich von ihren Verlusten seit Jahresanfang. Nun kommt die Erholung ins Stocken. Das liegt nicht zuletzt an zwei Dax-Schwergewichten. Mehr 3 2016-02-21 08:36:59 Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH

38 Basketball: Kleines Finale beim BBL-Top-Four abgesagt Wegen eines Heizungsschadens ist das Spiel um Platz drei bei der Pokalendrunde zwischen dem deutschen Basketball-Meister Brose Baskets Bamberg und den Skyliners Frankfurt abgesagt worden. Das Endspiel im Audi-Dome zwischen Bayern München und Alba Berlin wird aber wie vorgesehen um 14.45 Uhr stattfinden, erkärte die Basketball Bundesliga (BBL) auf ihrer Homepage. Am Sonntagmorgen hatte der Reinigungsdienst Wasser auf dem Parkett bemerkt. In der Nacht ist eine Pumpe im Heizungsleitungsystem der Arena geplatzt, dadurch ist Wasser ausgetreten, in den unter dem Dach installierten Lüftungsschacht gelaufen und von dort auf das Spielfeld getropft. Da das Leck an den Lüftungsschächten nicht schnell genug behoben werden konnte, entschieden sich die Verantwortlichen, das Spiel um Platz drei abzusagen. "Die Sicherheit der Spieler konnte nicht gewährleistet werden", sagt Andreas Burkert, der Mediendirektor des FC Bayern. In der Hallenmitte wurde von den Technikern eine Hebebühne aufgebaut, um an die Stelle herankommen und das Leck schließen zu können. Erst nach der offiziellen Absage durften die Fans die Halle betreten und erhielten zum Trost für die ausgefallene Begegnung bis 13.00 Uhr Freigetränke. Die Halle wurde zuletzt im Jahr 2011 modernisiert Bei den von der Absage betroffenen Vereinen aus Bamberg und Frankfurt traf die von Oberschiedsrichter Oliver Krause verfügte Absage des Spiels um Platz drei auf "vollstes Verständnis", sagte Kaiser: "Sie haben sich darauf verständigt, dass es nicht neu terminiert und angesetzt wird. " Auch die vorgesehenen Prämien von 25.000 Euro für Platz drei und 15.000 Euro für Rang vier wollen sie teilen. Die angereisten Fans wurden fürs Erste mit Freigetränken in der Halle besänftigt; welche Konsequenzen in Form von Entschädigungsansprüchen die Absage noch haben könnte, wollten BBL und der FC Bayern im weiteren Verlauf des Tages noch klären. "Erst mal liegt der Fokus darauf, das Finale stattfinden zu lassen", sagte Volker Stix. Dirk Kaiser fügte mit Blick auf den Wasserschaden hinzu: "Das ist eine Sache, auf die niemand Einfluss hat. " Der Audi Dome war unter seinem ursprünglichen Namen Rudi-Sedlmayer-Halle bereits 1972 Schauplatz des olympischen Basketball-Turniers; nach seinem Bundesliga-Aufstieg 2011 übernahm der FC Bayern die lange leerstehende Halle von der Stadt und modernisierte sie. 2016-02-21 17:35:39 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

39 Eishockey - Gezähmte Tiger Der EHC München hält Nürnbergs gefürchtete Angreifer in Schach und übernimmt nach dem 4:0 wieder die Tabellenführung in der DEL. Die Namen Reimer und Reinprecht verbreiten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) seit Jahren sportliche Angst und Schrecken. Das Angriffsduo der Nürnberg Ice Tigers ist in jedem Jahr in der Scorerliste ganz oben zu finden: In der vergangenen Saison war Reinprecht der Topscorer der Liga, in dieser führt Reimer die Wertung an. Am Freitagabend war aber auch für das Klasse-Duo nichts zu machen, der EHC München entzauberte die beiden und mit ihnen das ganze Nürnberger Team. 4:0 (1:0, 2:0, 1:0) siegte der EHC am 45. DEL-Spieltag und eroberte sich damit die Tabellenführung zurück. Dabei hatte EHC-Trainer Don Jackson nur sechs Verteidiger aufs Eis schicken können, da Richie Regehr aufgrund einer Beinverletzung ausfällt und Konrad Abeltshauser eine fiebrige Erkältung zum Zuschauen zwang. Tobias Wörle und Maximilian Kastner (beide Beinverletzungen) fehlten ebenfalls. Dafür feierte Dominik Kahun nach mehr als einem Monat Pause aufgrund einer Viruserkrankung sein Comeback. Erstmals brenzlig wurde es in der vierten Minute, als Mads Christensen mit einem Weitschuss für Gefahr vor dem Nürnberger Tor sorgte und im direkten Gegenzug David Steckel aus guter Position am EHC-Tor vorbeischoss. Zwei Minuten später führte der EHC, Yannic Seidenberg konnte völlig unbedrängt aus kurzer Distanz einschießen. Die Münchner hatten nach dem 1:0 zwei Überzahlmöglichkeiten, die beste Chance bot sich aber den Ice Tigers: Steckel lief in Unterzahl alleine auf Danny aus den Birken zu, scheiterte dabei aber am EHC-Torhüter. Trotz der Führung war Seidenberg nach dem Startdrittel nicht zufrieden. Er bezeichnete die Führung als "glücklich" und beklagte zu viele Scheibenverluste. Er ging davon aus, "dass wir uns noch steigern müssen". Gesagt, getan: Nach nur 93 Sekunden erhöhte Toni Söderholm auf 2:0, Seidenberg stand auch bei diesem Treffer auf dem Eis. Nachdem Reinprecht in Überzahl zwei Möglichkeiten vergeben hatte (26.), sorgte Jerome Samson bei Münchner Überzahl für das 3:0 (32.). Steve Pinizzotto legte das 4:0 nach (59.). 2016-02-21 17:36:57 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

40 Neugestaltung - Neues Forum im Herzen Haderns Der Stadtrat macht den Weg frei für eine Neugestaltung des Canisiusplatzes. Er soll zur Fußgängerzone werden. Anwohner, Lokalpolitik und Vertreter von Einrichtungen dürfen ihre Ideen einbringen Was in der Mitte der Stadt, auf dem Marienplatz, möglich ist, könnte auch im Herzen Haderns Wirklichkeit werden: Der Canisiusplatz soll nicht länger als Durchfahrt für Autos dienen, sondern nur noch den Fußgängern zur Verfügung stehen. Derzeit ist das weder den einen, noch den anderen vergönnt, denn seit etwa vier Jahren ist der Platz zwischen der Kirche St. Canisius und der Grundschule gesperrt, vollgelagert mit Baucontainern und schwerem Gerät. In diesem Jahr allerdings soll das Großprojekt Canisiusschule beendet sein; derzeit erledigen die Handwerker noch die letzten Arbeiten bei der Generalsanierung der 1911 erbauten Schule. Danach kommen die Baumaschinen weg - und es stellt sich die Frage: Was machen wir mit dem Platz? Für die meisten Beteiligten ist die Antwort längst klar: Wir machen eine Fußgängerzone daraus. Heike Kunz, die sich kürzlich als Rektorin der Canisiusschule in den Ruhestand verabschiedete, hat mehr als 1000 Unterschriften gesammelt, um der Forderung nach einer Fußgängerzone Nachdruck zu verleihen. Sie erhofft sich davon mehr Sicherheit für die Schulkinder, die den Platz überdies zwar nicht als Pausenhof, aber für sonstige Aktivitäten nutzen könnten. Im Bezirksausschuss, aber auch im Stadtrat, stieß sie damit auf offene Ohren. Im April 2015 stellten die beiden SPD-Stadträte Beatrix Zurek und Jens Röver den Antrag, den Platz grundlegend neu zu gestalten - ohne Durchgangsverkehr und mit einer intelligenten Anordnung der Haltestellen für Bücher-, Schwimm-, Sport- und Ausflugsbusse. Kurz darauf trafen sich Vertreter des Bezirksausschusses (BA) Hadern mit Experten der Verwaltung und der Schulleitung an Ort und Stelle. Man kam schnell überein, dass die Sperrung des Platzes für den Durchgangsverkehr tatsächlich eine gute Idee wäre. Man könnte, so der Vorschlag, die Haltestellen der Schul- und Bücherbusse in die Würmtalstraße verlegen, vier Stellplätze auf dem Schulgelände ausweisen und den Platz danach so gestalten, dass auch größere Veranstaltungen - etwa Christkindlmarkt oder Maibaumfest - dort stattfinden können. Inzwischen haben die städtischen Experten das Projekt etwas näher untersucht und signalisieren durch die Bank Einverständnis. Es sei kein Problem, den Kfz-Verkehr zwischen Hartwaldstraße und Farnweg über den Platz zu unterbinden, sagt das Planungsreferat. Kein Problem auch, dass insgesamt etwa 25 Parkplätze wegfallen, denn das umliegende Straßennetz weise "keinen besonderen Parkdruck" auf, heißt es. Auch das Baureferat hält das Projekt für wünschenswert, da es der "Stärkung des Dorfkerns" diene. Man könnte, so der Vorschlag, auch die "überbreite" Fahrbahn des Farnwegs enger fassen und dem Canisiusplatz zuschlagen, was der Aufenthaltsqualität zugute käme. Denkbar wäre es, zugleich auch den Kirchvorplatz neu zu gestalten. Die Kirche St. Canisius entstand ein Dutzend Jahre nach der Schule, sie wurde 1926 von Kardinal Faulhaber eingeweiht. Im Planungsausschuss des Stadtrats wurde das Projekt jetzt einstimmig auf den Weg gebracht. Das Baureferat wurde beauftragt, vor der Neugestaltung im Zuge einer Bürgerbeteiligung zu klären, wie genau der Platz aussehen soll. Beteiligt werden sollen Anwohner, Bezirksausschuss, Behindertenbeirat sowie Vertreter der Schule und der Pfarrei. Die Mitglieder des Bezirksausschusses Hadern haben den Plan, die Bürger zu beteiligen, ausdrücklich begrüßt. Auch die Rathaus-SPD ist zufrieden. Stadtrat Jens Röver zeigte sich erfreut, dass es nun gelingen könnte, den Großhaderner Dorfkern zu stärken, indem hier "ein attraktiver Platz entsteht, auf dem man sich gern aufhält". Wichtig sei auch die nun beschlossene umfassende Bürgerbeteiligung. Ein solch neuer Quartiersplatz wäre für die Haderner "definitiv ein großer Gewinn". 2016-02-21 17:36:57 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

41 Bundesliga - Reus trägt die Hoffnungen der Liga Wenn Marco Reus in einer Art stabilen Seitenlage auf dem Fußballrasen liegt, wenn er dabei sein schmerzverzerrtes Gesicht halb im Gras und halb hinter seiner Hand versteckt und sich zugleich mit der anderen Hand seinen lädierten Fußknöchel hält - dann muss man mit dem Schlimmsten rechnen. Oft schon hat man ihn so daliegen sehen. Am Donnerstagabend lag Reus wieder in dieser Stellung, nahe der Seitenlinie im Dortmunder Stadion. Der Schiedsrichter Luca Banti zeigte Portos Silvestre Varela die gelbe Karte, und die Dortmunder Zuschauer blickten entsetzt aufs Feld. Varela hatte den ballführenden Reus grätschend attackiert, dabei aber nicht den Ball erwischt, sondern Reus' linken Knöchel. Sein Fuß war übel umgeknickt. Nach Ansicht der Zeitlupe hatte man fürchten müssen, Reus stehe allein nicht mehr auf, werde den Rest der Saison versäumen, werde für Dortmund weder in der Bundesliga noch im DFB-Pokal noch in der Europa League mehr spielen können und im Sommer sicher auch nicht für Deutschland bei der Europameisterschaft. Reus wurde lange behandelt, stand dann sehr vorsichtig auf - und spielte weiter, als sei nichts geschehen. Er schoss sogar noch den finalen Treffer zum 2:0-Sieg. Dortmund und der deutsche Fußball atmeten auf. Marco Reus hat sich nicht verletzt. "Nix passiert", sagte er nach dem Abpfiff mit keckem Blick. Reus trägt gewissermaßen branchenweite Hoffnungen auf seinen Schultern: mit Borussia Dortmund einerseits das tabellarische Alleinstellungsmerkmal des FC Bayern anzugreifen und andererseits als Kreativkünstler die deutsche Mannschaft bei der EM in relevante K.o.-Runden zu führen. Es ist schon jetzt ein wahrhaft aufregendes Jahr für Reus, und nach dem umjubelten 2:0 gegen Porto blieben ihm und dem BVB auch nur drei Tage, bevor es in der Bundesliga mit dem Gastspiel bei Bayer Leverkusen an diesem Sonntag bereits wieder um ein wichtiges Ergebnis geht. 2016-02-21 17:37:23 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

42 Kerry verständigt sich mit Lawrow auf Syrien-Feuerpause US-Außenminister John Kerry hat sich nach eigenen Angaben mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow auf Bedingungen für einen Waffenstillstand in Syrien geeinigt. In einem Telefonat am Sonntagmorgen "haben wir eine grundsätzliche vorläufige Einigung über eine Feuerpause erreicht, die in den nächsten Tagen beginnen könnte", sagte Kerry in der jordanischen Hauptstadt Amman. "Wir sind näher an einer Waffenruhe als je zuvor. " Er gehe davon aus, dass US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Wladimir Putin in den kommenden Tagen über weitere Details sprechen, hieß es. Die russische Agentur Interfax berichtete unter Berufung auf Diplomatenkreise, ein erwartetes Expertentreffen in der Schweiz zur Umsetzung der Feuerpause werde voraussichtlich erst in den kommenden Tagen stattfinden. Ursprünglich sollte ein solches Treffen am Samstag in Genf beginnen. Die USA, Russland und wichtige Regionalmächte hatten sich vergangene Woche in München auf eine Waffenruhe geeinigt , die ursprünglich am Freitag in Kraft treten sollte. Zuletzt hatte die Gewalt aber zugenommen. Kerry dämpfte die Hoffnung, dass die kämpfenden Parteien die Auseinandersetzungen bis zu einer endgültigen Einigung einstellen. Russland bestätigte die Gespräche: Nach einem ersten Telefonat am Samstagabend hätten Lawrow und Kerry ihre Gespräche über die geplante Waffenruhe in Syrien fortgesetzt, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Dabei sei es auch darum gegangen, "Gruppen, die der UN- Sicherheitsrat als terroristische Vereinigungen ansieht", von einer Waffenruhe auszunehmen. Russland unterstützt die syrische Armee bei ihren Kämpfen gegen Rebellen mit Luftangriffen. Die von den USA angeführte internationale Allianz greift mutmaßliche Stellungen der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) an. Am Samstag hatte die Opposition Bedingungen für einen Waffenstillstand genannt, darunter einen Stopp russischer Angriffe, das Ende der Belagerungen sowie freien Zugang für Hilfsorganisationen. Auch die Regierung von Syriens Machthaber Baschar al-Assad will die Waffen ruhen lassen. Voraussetzung dafür sei aber, dass "Terroristen" sie nicht ausnutzten, sagte Assad in einem Zeitungsinterview. Die syrische Führung sieht alle Rebellen, die gegen sie kämpfen, als Terroristen an. 2016-02-21 17:33:35 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

43 Autobahngesellschaft - Bremsspuren Der Streit zwischen Bund und Ländern um die Finanzierung neuer Autobahnen eskaliert. Die Bundesregierung treibt die Gründung einer eigenen Gesellschaft zum Autobahnbau voran. Viele Länder fürchten nun um ihren Einfluss. Wie es um das deutsche Straßennetz angesichts von immer mehr Verkehr bestellt ist? Der ADAC führt darüber seit Jahren Buch. So etwas wie im vergangenen Jahr allerdings hatten die Statistiker noch nie erlebt. 2015 verbuchten die Stillstandsrechner neue Rekorde. Die Stau- Gesamtlänge lag bei 1,1 Millionen Kilometern. Eine Strecke, die 28 Mal um die Erde reicht. Die Deutschen steckten insgesamt in 580 000 Staus - 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. "Damit rächt sich, dass lange zu wenig in Erhalt und Ausbau der Straßen gesteckt wurde, sagte ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker am Freitag in Berlin. "Da muss sich etwas ändern. " Das sieht inzwischen auch die Bundesregierung so. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) teilt die Diagnose einer chronischen Unterfinanzierung der Infrastruktur. Der Zehn-Milliarden- Investitionsetat von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bekommt eine Spritze. Er steigt in den nächsten Jahren bis auf gut 14 Milliarden Euro 2018. Damit ist also Geld da. Nur: Wird es auch verbaut? In Berlin wachsen genau daran die Zweifel. Der Grund: Man traut den Ländern nicht mehr zu, Großprojekte beim Straßenbau schnell umzusetzen. "Manche Bundesländer haben selbst zu verantwortende Schwierigkeiten, genug Kapazitäten bei der Planung und dem Bau von Fernstraßen zur Verfügung zu stellen", sagte Minister Dobrindt der Süddeutschen Zeitung. Viele Bundesländer hatten in den vergangenen Jahren Abteilungen gestutzt, um zu sparen. Nur einigen traut Berlin künftig überhaupt noch zu, Verkehrsprojekte voranzutreiben. Dabei hänge die Zukunft Deutschlands von einer guten Infrastruktur ab, mahnt Dobrindt. Für den Verkehrsminister ein Unding. "Allein der Güterverkehr auf der Straße wird in den nächsten Jahren um 40 Prozent wachsen. Da ist neben der Finanzierung vor allem eins gefragt: Verlässliche und zentrale Planung. " Eine Revolution aus Asphalt soll es nun richten. Die Bundesregierung treibt die Gründung einer eigenen Bundesautobahngesellschaft voran, um mehr Kompetenzen an sich zu ziehen. Sie soll sich künftig in Deutschland um Planung, Bau, Erhalt, Betrieb und Finanzierung der Fernstraßen kümmern und auch Kredite von privaten Investoren aufnehmen können. Das Kalkül dahinter: Ganz nebenbei könnte somit auch ein stärkeres Gegengewicht zu den Gegnern von Infrastrukturprojekten entstehen. Die Rechtsstreitigkeiten um Bauprojekte würden nicht in einzelnen Bundesländern, sondern auf Bundesebene ausgetragen. Es gehe generell darum, Nachteile auszugleichen, die aus der Verteilung von Bau oder Planungsverantwortung an 16 Länder resultieren, sagt Ulrich Lange (CSU), der verkehrspolitische Sprecher der Union. Der Vorstoß gilt jedoch als brisant, denn er würde eine gewaltige Umstellung der bisherigen Praxis bedeuten. Autobahnen und Fernstraßen werden seit Gründung der Bundesrepublik im Auftrag des Bundes durch die Länder verwaltet. Der Bund zahlt, die Länder geben das Geld aus. Kommt Dobrindt durch, hätte der Bund beinahe allein das Sagen. So wächst der Widerstand. Viele Länder fürchten um ihren Einfluss und die Konkurrenz von privaten Investoren im Fernstraßenbau. "Zentralisierung macht doch nichts automatisch besser", sagt etwa Christian Pegel (SPD), Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. "Das zeigen doch die Probleme beim Netz der deutschen Bahn. " Eine Kommission der Verkehrsministerkonferenz unter Leitung des früheren Bundesministers Kurt Bodewig will dazu am kommenden Dienstag ein eigenes Reformpapier vorlegen. Schon jetzt macht das Papier die Runde. Sein Ziel: Eine Aufgabenteilung. Der Bund soll die bundesweite Grobplanung übernehmen und das Geld liefern. Die Länder wollen aber die regionale Ausführung behalten. Schon vor der Veröffentlichung wird nun ersichtlich: Die Bundesregierung lehnt den Vorstoß ab. "Der Vorschlag sieht vor, dass der Bund den Ländern mehr Geld gibt, damit sie ihre Prozesse in Ordnung bringen", sagt Dobrindt. "Dafür soll der Bund auf Einfluss bei der Projektplanung verzichten. Das ist nun wirklich das krasse Gegenteil von dem, was wir brauchen. " Der Vorschlag würde zudem für eine weitere Verschärfung der ungleichen Entwicklung sorgen: Die Schere zwischen Ländern, die heute stark profitieren und den schwach aufgestellten Ländern würde sich weiter öffnen, warnt der Minister. Die Zeit indes drängt. "Wegen der nötigen Grundgesetzänderung haben wir ein überschaubares Zeitfenster", sagt Dobrindt. "So ein Projekt kann nur eine große Koalition stemmen. " 2016-02-21 17:33:35 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

44 US-Häftling nach vier Jahrzehnten Einzelhaft entlassen Mehr als vier Jahrzehnte war Albert Woodfox in Einzelhaft eingesperrt. Seine Zelle maß knapp fünf Quadratmeter, 2,70 Meter lang, 1,80 Meter breit. In der Geschichte der Vereinigten Staaten saß kein anderer Häftling so lange in Isolationshaft wie er. Am Freitag dann, seinem 69. Geburtstag, wurde Woodfox entlassen. Zusammen mit einem weiteren Schwarzen, Herman Wallace, war er wegen der Ermordung eines weißen Gefängniswärters in der Haftanstalt Angola in Louisiana im Jahr 1972 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Woodfox, Wallace und ein dritter Mitgefangener, Robert King, gehörten zur radikalen Bewegung der Black Panthers , die sich dem Schutz von Afroamerikanern vor Polizeigewalt verschrieben hatte. Die "Angola Three" gerieten nach eigenen Angaben ins Visier der Gefängnisbehörden, weil sie gegen Missstände und Rassismus in dem auf einer ehemaligen Sklavenplantage erbauten Gefängnis aufbegehrten. Woodfox bestreitet bis heute jedes Mitwirken an der Tötung des Wärters Brent Miller. Er war ohne Beweise auf Grundlage der Aussage von drei Häftlingen verurteilt worden. Der Fall der drei Männer sorgt seit Jahren für scharfe Kritik von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International. Woodfox kam als Letzter der "Angola Three" auf freien Fuß. King erlangte die Freiheit 2001, nachdem ein Gericht seine Verurteilung wegen Ermordung eines Mitgefangenen aufgrund von Verfahrensfehlern aufhob. Herman Wallace wurde im Oktober 2013 im Hinblick auf einen neuen Prozess entlassen und starb drei Tage später an Krebs. Woodfox' Freilassung ging ein langer Rechtsstreit mit der Justiz des US-Bundesstaats Louisiana voraus. Zwei Mal wurde seine Verurteilung wegen Diskriminierung und mangelhafter Verteidigung aufgehoben. Im vergangenen Juni ordnete ein Richter an, Woodfox mit sofortiger Wirkung auf freien Fuß zu setzen, weil nach so langer Zeit nicht mehr mit einem fairen Prozess zu rechnen sei. Doch die Justizbehörden wollten Woodfox zum dritten Mal den Prozess machen, ein Berufungsgericht kippte die Entscheidung des Richters. Wegen seines schlechten Gesundheitszustands und seines Alters stimmte Woodfox jetzt einem Deal zu, wonach er - ohne ausdrückliches Schuldeingeständnis - zustimmte, sich nicht weiter gegen den Tatvorwurf zu verteidigen. Wie er erklärte, hatte er eigentlich vorgehabt, in einem neuen Verfahren seine Unschuld zu beweisen. Louisianas Generalstaatsanwalt Jeff Landry erklärte, das Arrangement diene der Gerechtigkeit. Woodfox sei wegen des Mordes an Miller verurteilt und habe dafür gebüßt. "Auch wenn wir extrem glücklich sind, dass Albert Woodfox endlich frei ist, ist es nicht zu rechtfertigen, dass er gezwungen war, Jahrzehnt um Jahrzehnt diese (...) Isolationshaft zu erdulden, länger als irgendein anderer Häftling in der Geschichte der Vereinigten Staaten", erklärte Woodfox' Anwalt George Kendall. Etwa 100 000 Häftlinge in den USA sind 23 von 24 Stunden am Tag in einer Einzelzelle inhaftiert. Sie haben praktisch keinen menschlichen Kontakt. Der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, sagte vor Reportern, Präsident Barack Obama sei davon überzeugt, dass Isolationshaft "angemessen und sparsam" eingesetzt werden sollte. Der Präsident wolle diese Praxis künftig einschränken. 2016-02-21 17:33:50 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

45 Die FDP und das Mitgefühl Christian Lindner hat die FDP neu ausgerichtet - in ihrem Stammland im Südwesten könnte sich das nun zum ersten Mal bezahlt machen. Die Freien Demokraten und die Süddeutsche Zeitung , das ist nicht unbedingt eine Liebesgeschichte. Den Liberalismus haben eigentlich beide als Thema, aber die Interpretationen wichen in der Vergangenheit doch sehr voneinander ab. Die Klientelpolitik der Westerwelle-Rösler-FDP, mehr oder minder offen eine kalte Vertretung der Besserverdienenden, hat niemand schärfer kritisiert als die SZ. Und deshalb stößt man als Reporter durchaus auf Skepsis, wenn man dieser Tage Wahlkampf-Veranstaltungen der FDP in Baden-Württemberg besucht. Kommentar eines Kandidaten in Ludwigsburg: "Anderen werden Fehler verziehen, uns verzeiht man nichts. " Dabei könnte nun gerade ausgerechnet Württemberg, Stammland der FDP, zum Schauplatz einer Art Wiedergeburt nach dem Fiasko bei der Bundestagswahl 2013 werden. Acht Prozent verheißt ihr die neueste Umfrage für die Landtagswahl am 13. März. Offenbar trifft die Flüchtlingspolitik des Vorsitzenden Christian Lindner den Nerv vieler Wähler. Er fordert eine Abkehr von Kanzlerin Merkels Willkommenskultur, europäische Kontingente und ein modernes Einwanderungsgesetz. Zugleich grenzt er sich scharf von der AfD ab. Als Stimme der Vernunft wird er offenbar wahrgenommen. Und so könnte vom Südwesten das Signal ausgehen: Die Liberalen, die sich nun Freie Demokraten nennen, sind wieder eine ernst zu nehmende Kraft in Deutschland. Grund genug, sich umzusehen im liberalen Milieu Baden-Württembergs. Christian Lindner hat ja der FDP mit seiner Neudefinition des Markenkerns - nicht die Wirtschaft steht im Mittelpunkt, sondern die Freiheit des Individuums - viele neue Freunde beschert. Und so besuchten wir den Solarenergie-Professor Eicke Weber, Landtagskandidat in Freiburg, der für Bündnisse mit den Grünen wirbt. Wir besuchten Junge Liberale beim FDP-Kondome-Verteilen in Stuttgart und stellten fest: kein BWL-Student unter ihnen, kein angehender Zahnarzt. Wir besuchten auch die Unternehmer-Legende Hans Peter Stihl in Waiblingen, der mit 83 erstmals für die FDP wirbt: Sie trage die Marktwirtschaft in ihren Genen. Ein ziemliches buntes Volk, das sich da zusammenfindet, und deshalb besuchten wir natürlich auch den Mann, der den Laden zusammenzuhalten versucht: Christian Lindner. Eineinhalb Stunden nahm er sich bei einem Mittagessen am Prenzlauer Berg in Berlin, seinem Zweitwohnsitz, Zeit für ein Gespräch. Eine gewisse Grundskepsis zwischen SZ und FDP war auch da zu spüren. "Bin mal gespannt, was Sie draus machen", sagte er zum Abschied. So viel sei verraten: Es lohnt sich, diesem Wanderprediger der Vernunft zuzuhören, der mit Kant und Sloterdijk so mühelos hantiert. Auch wenn man hinterher immer noch nicht ganz sicher ist, wo Mitgefühl und Empathie verortet sind in Lindners neuer FDP. 2016-02-21 17:33:50 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

46 Garching - Erneut Feuer in Recyclingbetrieb Feueralarm in Hochbrück: Zum wiederholten Mal musste die Feuerwehr Hochbrück am Donnerstag ausrücken, um in einem Recyclingbetrieb zu löschen. Kommandant David Ward erklärte, ein Müllberg habe sich aufgrund des hohen Drucks selbst entzündet. Die 30 Hochbrücker Feuerwehrleute bekamen Unterstützung aus Garching und hatten den Brand bis Mitternacht gelöscht. 2016-02-21 17:37:23 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

47 Wissenstipp - Filmvorführung: "Der Schneesturm" Regisseurin Petra Morsbach ließ sich von Adalbert Stifter inspirieren Inspiriert von Adalbert Stifters Erzählung "Aus dem bairischen Walde", der eine Schneekatastrophe im Jahr 1866 zum Thema hat, drehte Petra Morsbach ihren No-Budget-Film "Der Schneesturm" (2014). An diesem Sonntag, 21. Februar, um 16 Uhr ist das Werk in der Urbs- Generationum, Alpenstraße 21, in Oberhaching zu sehen. 2016-02-21 17:29:25 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

48 Schirachs Stück Terror in München und Nürnberg Ferdinand von Schirachs "Terror" ist das Stück der Saison: Es macht sein Publikum zu Geschworenen. Nun hatte es am Nürnberger Staatstheater und am Metropol in München Premiere. Mit zweierlei Ausgang. Es ist das Stück der Saison, wird derzeit an mehr als 20 Theatern in Deutschland gespielt: "Terror" von Ferdinand von Schirach. Das ist erstaunlich, weil das Stück, so es überhaupt eines sein sollte, ein trockenes, theoretisches Konstrukt ist, bemüht nah am Leben und gleichzeitig sehr weit davon entfernt. Andererseits vereint von Schirach darin verschiedene Erfolgselemente: Er schreibt den Plot einer Gerichtsshow, erzählt in diesem die Geschichte eines (vereitelten) Terroranschlags, vermengt juristische mit philosophischen Fragen und lässt das Publikum entscheiden. Allein darin, dass die Zuschauer zu mündigen Teilhabern des Geschehens werden, liegt Faszination. Tatsächlich konnte man die nun - bei den Premieren des Stücks am Nürnberger Staatstheater und am Metropol in München - erleben. Da diskutierten miteinander wildfremde Zuschauer voller Inbrunst, in den Pausen und noch Stunden nach den Aufführungen. Der Plot: Ein Terrorist bringt eine Lufthansa-Maschine auf dem Flug von Berlin nach München in seine Gewalt und kündigt an, sie in die Allianz-Arena bei München stürzen zu lassen - dort findet gerade ein Länderspiel statt, das Stadion ist mit 70 000 Mensch voll besetzt. Zwei Kampfjets der Luftwaffe steigen auf, versuchen, den Airbus zur Landung zu zwingen, geben einen Warnschuss ab - ohne Erfolg. Dann, so erfahren wir im "Prozess", passiert eine knappe halbe Stunde lang nichts, die Jets begleiten die Linienmaschine. Kurz vor dem Stadion beschließt einer der beiden Eurofighter-Piloten eigenmächtig, den Airbus abzuschießen. Er tötet die 164 Insassen, um die 70 000 im Stadion zu retten. Nun steht der Pilot vor Gericht, angeklagt des 164-fachen Mordes. Die Aufführung selbst ist diese Verhandlung. In beiden Fällen, in Nürnberg wie in München, setzen die Regisseure auf die Kraft des Worts und der Diskussion allein. In Nürnberg schaut man in den Guckkasten der Kammerspiele, wo Regisseur Frank Behnke das Wort "Terror" in großen Bauklotz-Buchstaben auf die Bühne gestellt hat, es gibt sechs Bürostühle auf Rollen, das war's. Im Metropol setzt Jochen Schölch das Publikum auf zwei gegenüberliegende Tribünen - schöne Idee bei diesem gedanklich interaktiven Stück; in der Mitte eine Spielfläche, darauf auch ein paar Stühle, der von der Richterin steht auf einem kleinen Podest. Darüber die Lichtfläche eines tiefhängenden Plafonds. In beiden Aufführungen wird das Publikum nach den Plädoyers von Staatsanwalt und Verteidiger ins Foyer gebeten; die Abstimmung erfolgt durch die Wahl der Tür, durch die man den Zuschauerraum dann wieder betritt. Von Schirach tut alles, um eine perfekte Aporie für Lars Koch, den Piloten des Kampfjets, zu konstruieren. Dafür bietet er lediglich einen Zeugen auf, den Leiter der Führungszentrale, der auch nicht erklären kann, weshalb man etwa das Stadion nicht evakuierte - zwischen Bekanntgabe der Drohung des Terroristen und dem Abschuss lagen 52 Minuten. Nach 9/11 erließ die damalige Bundesregierung ein "Luftsicherungsgesetz", dessen entscheidenden Passus das Bundesverfassungsgericht später wieder kassierte: Das Grundgesetz mit seiner Ehrung der Würde des Menschen verbiete es, Menschleben gegeneinander aufzurechnen. Gegen diesen Grundsatz handelte Lars Koch. Und der Zeuge macht deutlich, wie wenig man bei der Luftwaffe von der Einschränkung halte, die das Gericht dem Handeln der Piloten auferlegte. Von Schirach hat ein Problem: Hielte er sich, der einst erfahrene Strafverteidiger, an die deutsche Prozessordnung, er beschnitte sich um die theatralische Wirkung. Nun macht er aber das Publikum zu Schöffen, die allein das Urteil fällen - das gab es in Deutschland vor vielen, vielen Jahren auch, heute aber findet man das eher in Amerika. Da der Sachverhalt klar ist, kann es nur um eine moralisch-philosophische Diskussion gehen. In diese flicht von Schirach einige, zumindest für juristische Laien, abenteuerlich anmutende Fallbeispiele ein. Letztlich geht es darum: Wählt man, wie Lars Vogt, das "kleinere Übel" - auch dies eher eine Idee aus dem amerikanischen Raum - oder hält man sich daran, dass das Leben absolut ist, mithin nicht 164 gegen 70 000 aufgerechnet werden können. Es bleiben offene Fragen. Hier nur ein Beispiel: Wäre der Airbus-Pilot wirklich ins Stadion geflogen? Dazu kommt, dass bei aller scheinbaren Selbstbestimmheit des Nachdenkens das Publikum in seiner Entscheidung auch der Empathie unterliegt. Die Besetzung steuert das Urteil. In Nürnberg dominiert die flamboyante Staatsanwältin Adeline Schebesch die Verhandlung, der Verteidiger ist eher ein Querulant, und schließlich rührt die Aussage der Nebenklägerin gewaltig: Ihr Mann war im Airbus, schrieb ihr von dort eine SMS - Josephine Köhler erzählt das mit einer Inbrunst, der man sich nicht entziehen kann. Nathalie Schott ist da in München kontrollierter, wie überhaupt Schölch sich darum bemüht, die emotionale Beeinflussung der Zuschauer möglichst gering zu halten; auch eliminiert er geschickt ein paar der verstiegensten Volten aus dem Text. Gleichwohl wirkt am Metropol Matthias Grundig als Staatsanwalt einen Tick zu brillant, als dass man ihm aus vollem Herzen und nicht nur mit dem Hirn folgen möchte. Hier wie dort bleiben die Aufführungen haften, lässt einen das Nachdenken darüber so schnell nicht aus. Und man weiß: An jedem Abend wird neu entschieden. Bei den Premieren lauteten die Urteile: Schuldig in Nürnberg, nicht schuldig in München. 2016-02-21 17:29:25 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

49 Zuwanderung - Flüchtlingskrise: Merkel ringt mit den Kraftmeiern Die Bewältigung der Flüchtlingskrise wechselt in einen neuen Modus. Nach Entsetzen und Empörung könnte nun Ernsthaftigkeit folgen. Trotzdem steht Kanzlerin Merkel weiter alleine da. Politisch lebt Angela Merkel derzeit von der Hand in den Mund. Das Ergebnis des EU-Gipfels in Sachen Flüchtlingspolitik ist nicht üppig, aber doch gut genug, um vorerst den Weg weiterzugehen, den die Kanzlerin sich vorgenommen hat. Eine Zwischenbilanz hatte sie für diesen Gipfel angekündigt. Wie sich nun herausstellt, ist deren bedeutendste Erkenntnis ein neuer Termin für die nächste Zwischenbilanz: Anfang März soll ein Sonderrat der EU mit der Türkei bewerten, ob die Zusammenarbeit in der Flüchtlingspolitik funktioniert. Etwas mehr Zeit ist mithin ein kleiner Erfolg, den Merkel von diesem Gipfel mitbringt. Auch gemessen an der Isolation in der Europäischen Union, die Merkel vor dem Gipfel vielfach zugeschrieben wurde, steht die Kanzlerin nun doch ein wenig besser da. Die meisten europäischen Partner folgen ihr zwar keineswegs mit Begeisterung - Merkel schleppt sie hinter sich her. Sie will, dass die anderen Staats- und Regierungschefs die Kooperation mit der Türkei, die Merkel seit Wochen alleine vorantreibt, wenigstens einmal ernsthaft in Augenschein nehmen. Sie muss dafür freilich an einige Kraftmeier und Zäunebauer in der EU hinreden, als sollten sie zum Schnupperkurs Yoga gehen. Die Bewältigung der Flüchtlingskrise wechselt mit diesem Gipfel in einen neuen Modus. Den Phasen des Entsetzens über den Zustrom und der Empörung über die Deutschen könnte nun die Phase der Ernsthaftigkeit bei der Problemlösung folgen. Es ist unbestreitbar, dass Merkel in den vergangenen Wochen auch durch eigene Fehler vereinsamte - aber die Kanzlerin war eine Isolierte unter Isolierten. Denn auf die Flüchtlingswelle reagierte praktisch jedes EU-Land mit dem Rückzug auf eigene Interessen, getrieben von der Rücksicht auf nationale Befindlichkeiten. Die aber unterscheiden sich nicht nur zwischen Deutschland, Frankreich oder Polen, sondern auch zwischen Schweden und Griechenland, ja sogar zwischen ähnlichen Nachbarn wie Slowenien und Kroatien. Ein jeder kämpfte für sich allein - der ungeschriebene Artikel eins der europäischen Charta ist in solchen Phasen das Sankt-Florians-Prinzip. Nur eine Lösung bot das nicht. Die EU muss eben immer erst in den Abgrund schauen, um auf den Gedanken zu kommen, dass man gemeinsam womöglich doch mehr erreichen kann. Das war in der Griechenland-Krise nicht anders. Wobei genau diese Krise auch Anschauungsmaterial bietet für die Rentabilität steter Bemühungen um den Konsens: Wer die Schwierigkeiten Griechenlands mit dem Flüchtlingszuzug jetzt beklagt, stelle sich nur mal vor, derselbe Ansturm hätte das Land in einem Post-Grexit-Taumel getroffen, irgendwo zwischen Drachme und Desaster. Der Versuch einer neuen Gemeinsamkeit ist mitnichten eine Garantie dafür, dass Europa die Flüchtlingskrise doch noch auf andere Weise als mit totaler Abschottung bewältigt. Bis jetzt liegt nur eine abstrakte Absichtserklärung der 28 Staaten vor, Merkels europäisch-türkischen Ansatz abzuwägen. In zwei Wochen kann es, je nach Flüchtlingszahlen auf der Balkanroute, schon wieder vorbei sein mit der Einigkeit. Auf dem Weg von Syrien nach Europa erwarten nicht nur jeden Flüchtling enorme Risiken - auch politisch sieht das nicht anders aus. 2016-02-21 17:29:25 Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany

50 Schneebrett erfasste Urlauberin in den Lechtaler Alpen Ein Urlauberpaar stieg am Samstag mit einem Bergführer vom Pazieljoch in Richtung Almajurtal ab. Plötzlich löste sich ein kleines Schneebrett und erfasste die 39-Jährige. Glücklicherweise wurde aber niemand verschüttet oder verletzt. Die Ski der Frau öffneten sich jedoch und sie konnte sie nicht mehr finden. Der 36 Jahre alte Bergführer setzte daraufhin einen Notruf ab. Das Trio wurde vom Notarzthubschrauber geborgen und ins Tal geflogen. ( TT.com) 2016-02-21 17:26:51 Tiroler Tageszeitung Online

51 Wirtschaftskammer geht gegen Tiroler Gemeinde-Taxis vor Von Peter Nindler Innsbruck – Sind Beförderungen zum Sozialtarif, die immer öfter von Gemeinden in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Vereinen für ihre Bürger angeboten werden, Gewerbeunternehmen, die deshalb mit den Taxis konkurrieren? Diese Frage sorgt seit Wochen für heftige Debatten zwischen Gemeinden und der Wirtschaftskammer. Offenbar nach Protesten der Taxler prüft die Wirtschaftskammer jetzt die Dorftaxis und hat dazu bereits ein Rechtsgutachten beim Institut für Öffentliches Recht der Universität in Auftrag gegeben. Laut Stellungnahme der Kammer wolle man vor den Gemeinderatswahlen die Angelegenheit aber nicht öffentlich thematisieren. Dennoch: Der Stein wurde bereits ins Rollen gebracht und beschäftigt mittlerweile auch das Land Tirol. Der Stamser Bürgermeister Franz Gallop geht von einer Anzeige eines Taxlers aus: „Die Kammer muss hier halt handeln.“ Dennoch: Das Oberhaupt der Oberländer Gemeinde verteidigt die im Dorfjargon als „Staxi“ angebotene Beförderungsmöglichkeit. Auch in Höfen und Wängle gibt es eine ähnliche Einrichtung, den „Flexi“-Shuttle. Virgen, Assling oder Angerberg sind ebenfalls mit Dorftaxis auf Achse. Das Gutachten von Professor Karl Weber könnte ihre Initiativen jedoch abrupt bremsen. Schließlich wirft Weber u. a. die Frage der Ausübung eines Gewerbes ohne gewerberechtliche Genehmigung auf, setzt hinter der Gemeinnützigkeit ein Fragezeichen und schließt eine Verletzung des Wettbewerbsrechts nicht aus. „Wir üben kein Gewerbe aus, das haben wir auch mit der Bezirkshauptmannschaft abgeklärt“, stellt Gallop klar. Die Gemeinde habe das Elektroauto angekauft und komme auch für die laufenden Kosten auf. Ausnahmslos würde Stamser befördert, die Fahrtstrecken beschränkten sich auf Telfs, Pfaffenhofen, Mieming, Silz und Haiming. „Alles wird ehrenamtlich durchgeführt, die geringen Fahrpreise von 1,50 bzw. einen Euro bieten außerdem nie die Möglichkeit, einen Gewinn zu erzielen“, fügt Gallop hinzu. Man wolle auch nicht mit gewerblichen Taxis konkurrieren. „Es wird schon einen Weg geben“, hofft der Stamser Bürgermeister, dass sich alles in Wohlgefallen auflösen werde. Die Wirtschaftskammer bittet ihrerseits jedoch um Verständnis, dass es eben Richtlinien und Vorschriften im Beförderungsgewerbe gebe. Daran hätten sich auch die Gemeinden zu halten. Jetzt liege ein Rechtsgutachten auf dem Tisch, über das man nach den Gemeinderatswahlen reden werde. An Anzeigen denke man übrigens derzeit nicht, heißt es. Rückendeckung für die Gemeinden kommt allerdings von der zuständigen Mobilitätsreferentin LHStv. Ingrid Felipe (Grüne): „Diese Angebote mit Freiwilligentaxis sind im ganzen Land am Entstehen und sind gerade für ältere Menschen ein wunderbares Angebot. Ich höre von überall nur Gutes darüber, wie das Einkaufen und die Arztbesuche einfacher werden und wie sich die Mobilität von Menschen erhöht, die selbst kein Auto besitzen.“ Sie möchte deshalb sicher stellen, dass diese Angebote bestehen bleiben und „dass es nicht zu einer Verschlechterung des Angebots kommt“. 2016-02-21 17:26:51 Tiroler Tageszeitung Online

52 Thiem ließ Ferrer keine Chance und steht im Rio-Halbfinale Rio de Janeiro - Dominic Thiem war nach einem der besten Spiele seiner Karriere überglücklich. Der 22-jährige Niederösterreicher ließ dem Weltranglisten-Sechsten und Titelverteidiger David Ferrer im Viertelfinale des ATP-500- Turniers von Rio de Janeiro beim 6:3,6:2 in 73 Minuten keine Chance und steht erstmals in der Vorschluss-Runde eines Turniers dieser Kategorie. „Das war heute sicherlich eines der besten Matches, das ich je gespielt habe“, konstatierte Thiem, der sich mit diesem Sieg zudem auch erstmals in seiner Laufbahn in die Top 15 der ATP-Weltrangliste gespielt hat. „Ich bin überglücklich: Über meinen zweiten Sieg über einen Top-Ten-Spieler in zwei Wochen und auch, dass ich den Lauf von Buenos Aires in Rio fortsetzen konnte“, freute sich der Lichtenwörther noch auf dem Court. Auf Facebook ergänzte Thiem später: „Nach meinem letzten Match dachte ich nicht, dass es so schnell gehen könnte , aber irgendwie habe ich das schier Unmögliche gepackt. Mein Spiel ist, trotz meiner schwachen ersten Aufschläge, gut aufgegangen und ich freue mich auf mein erstes Semifinale bei einem ATP-500-Turnier.“ Dritter Sieg über Top-Ten-Spieler für Thiem Thiem knackte mit diesem insgesamt dritten Triumph über einen Top-Ten-Spieler nach Stan Wawrinka (Madrid 2014) und Rafael Nadal in der Vorwoche in Buenos Aires erstmals die 2.000-Punkte-Marke in der ATP-Weltrangliste. Österreichs Nummer 1 wird ab Montag zumindest als Nummer 15 aufscheinen. Die Luft nach oben wird nun allerdings dünner. Selbst ein Turniertriumph in der Olympiastadt 2016 würde ihm vorerst nur noch einen weiteren Platz bringen, und zu den Top Ten fehlen ihm aktuell mit den bisherigen Zählern noch etwa 700 Punkte. Das Viertelfinale gegen Ferrer war zunächst wegen Regens lange verschoben worden, ehe es doch noch angesetzt wurde. Thiem hatte zu Beginn noch Schwierigkeiten mit seinem Aufschlag. Er gab sein Service zum 1:2 ab und musste bei 1:3 sogar einen weiteren Breakball Ferrers zum 1:4 abwehren. Thiem verkürzte auf 2:3 und ab diesem Zeitpunkt war er der Chef auf dem Platz. In seinen nächsten sechs Service-Games gab Thiem überhaupt nur noch fünf Punkte (!) ab. Breaks zum 3:3 und 5:3 im ersten bzw. zum 2:1 und 5:2 im zweiten Durchgang stellten die Weichen zum Sieg im ersten Duell mit dem Wien-Sieger Ferrer, den Thiem mit dem ersten Matchball besiegelte. Erst Pella, dann wohl Wiedersehen mit Nadal Thiem hat nun alle Chancen, seine aktuelle Serie von acht Siegen en suite auf neun zu erhöhen. Im Halbfinale gegen den Weltranglisten-71. Guido Pella aus Argentinien, auf den Thiem erstmals trifft, ist der Niederösterreicher Favorit. „Ich werde morgen auch topmotiviert in das Match reingehen“, versprach Thiem unmittelbar nach dem Sieg über Ferrer. 180 Zähler für die ATP-Rangliste und brutto 70.735 US-Dollar (63.748,20 Euro) hat Thiem bereits sicher. Setzt er sich gegen Pella durch, erhält er 300 Zähler und zumindest als Finalist 142.450 Dollar. Mehr als Punkte und Preisgeld würde es Thiem aber wohl gefallen, wenn er eine Woche nach seinem Sensationssieg über Nadal in Argentinien im Endspiel von Rio wieder auf den spanischen Superstar treffen würde. Nadal profitierte am Freitag von einer Schulterverletzung von Alexander Dolgopolow (UKR) und kampflos ins Halbfinale. In diesem ist der Weltranglisten-Fünfte und 14-fache Major-Sieger aus Mallorca gegen Pablo Cuevas (URU) ebenfalls klarer Favorit. Nadal könnte am Sonntag das 100. Finale seiner großartigen Karriere bestreiten. (APA) 2016-02-21 17:27:24 Tiroler Tageszeitung Online

53 Trump ruft zu Apple-Boykott auf, Konzern: Behörden machten Fehler Cupertino, Washington – Der Konflikt um die Weigerung von Apple, US-Behörden beim Entsperren des iPhones eines toten Attentäters zu helfen, spitzt sich zu. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump rief zum Boykott von Apple auf, bis der Konzern einlenke. Das US-Justizministerium stellte sich hinter die FBI-Forderungen. Apple warf den Behörden im Gegenzug vor, sie hätten sich mit einem ungeschickten Vorgehen selbst in eine Sackgasse gebracht. „Boykottiert Apple, bis sie das Passwort rausrücken“, sagte Trump am Freitag bei einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina. Apple-Chef Tim Cook mache daraus „eine große Nummer, wahrscheinlich um zu zeigen, wie liberal er ist“. Unter manchen Tweets, die Trump von seinem Twitter-Profil sendet, findet sich allerdings der Hinweis, er setze dafür ein iPhone ein. Der 69-Jährige stellte aber rasch klar: „Ich nutze sowohl Apple als auch Samsung. Wenn Apple die Info über die Terroristen nicht an die Behörden gibt, werde ich nur noch Samsung nutzen, bis sie die Info rausgeben.“ Apple soll FBI beim Entsperren des iPhones eines Terroristen helfen Apple war von einer US-Richterin angewiesen worden, dem FBI beim Entsperren des iPhones zu helfen. Unter anderem soll der Konzern per Software-Eingriff die Funktion abschalten, die alle Daten löscht, wenn zehn Mal ein falsches Passwort eingegeben wird. Apple sperrt sich dagegen und Cook entgegnet, eine solche Software überhaupt zu entwickeln, würde die Sicherheit für alle schwächen. Das Telefon war von Syed Rizwan Farook genutzt worden, der gemeinsam mit seiner Frau Anfang im kalifornischen San Bernardino Dezember 14 Menschen erschoss. Das Paar, das die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterstützt haben soll, starb in einem Gefecht mit der Polizei. Der Konzern habe Ermittlern vier Wege vorgeschlagen, wie man Zugang zu Informationen im Telefon bekommen könnte, auch ohne das Passwort zu knacken, sagten ranghohe Apple- Mitarbeiter in einer Telefonkonferenz mit US-Journalisten. Eine der Ideen sei gewesen, es mit einem bekannten WLAN zu verbinden und eine Sicherung der Daten im Online-Speicherdienst iCloud auszulösen. Dabei sei jedoch entdeckt worden, dass jemand das Passwort der dazugehörigen Apple-ID geändert habe, und zwar als das iPhone bereits in der Hand der Behörden war, berichtete unter anderem die Website „Buzzfeed“. Damit sei dieser Weg verbaut worden. Unknackbare Verschlüsselung von Nutzerdaten ist Behörden ein Dorn im Auge Am Freitag stützte das US-Justizministerium mit einem eigenen Antrag beim Gericht die Forderungen der Bundespolizei FBI. In dem Papier steht auch, das Passwort der Apple-ID sei in der Gesundheitsbehörde von San Bernardino geändert worden, der das vom Attentäter Syed Rizwan Farook genutzte iPhone gehörte. Die unknackbare Verschlüsselung von Nutzerdaten bei Anbietern wie Apple oder Google ist US-Behörden schon länger ein Dorn im Auge. Im aktuellen Fall stört sich Apple allerdings auch an der rechtlichen Grundlage für die Forderungen. Es ist ein Gesetz aus dem Jahr 1789, das Richtern grundsätzlich erlaubt, alle nötigen Maßnahmen zur Erfüllung des Rechts anzuordnen. Apple warnt, dass mit einem Präzedenzfall auf Basis dieses Gesetzes die Tür für weitreichende Eingriffe in die Privatsphäre geöffnet werden könne. (dpa) 2016-02-21 17:27:24 Tiroler Tageszeitung Online

54 Bis zu 200.000 Flüchtlinge warten in Libyen auf Überfahrt Europäische Behörden gehen davon aus, dass sich die Schlepper wegen der strengeren Grenzkontrollen bald neue Wege suchen dürften. 21.02.2016 | 15:25 | ( DiePresse.com ) Wegen verschärfter Grenzkontrollen auf dem Balkan und in der Ägäis könnten Medienberichten zufolge wieder mehr Flüchtlinge auf die gefährliche Route über Libyen ausweichen. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, warten in Libyen bis zu 200.000 Flüchtlinge darauf, die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa zu wagen. Europäische Behörden gehen laut der "WamS" davon aus, dass sich die Schlepper wegen der strengeren Grenzkontrollen bald neue Wege suchen dürften. Eine stärkere Sicherung der EU- Außengrenze in der Ägäis zwischen Griechenland und der Türkei werde dazu führen, dass Flüchtlinge unter anderem auf die gefährliche zentrale Mittelmeerroute aus Libyen und Ägypten ausweichen. Laut der "WamS" beobachten Nachrichtendienste aus verschiedenen Ländern, dass in libyschen Küstenorten bereits zwischen 150.000 und 200.000 Flüchtlinge auf besseres Wetter warten, um die Fahrt über das Mittelmeer zu wagen. In einem Bericht der "Bild am Sonntag" war von 150.000 wartenden Flüchtlingen die Rede. Über Libyen kämen bisher vor allem Flüchtlinge aus Eritrea, Nigeria und Somalia, berichtete die "WamS". Die Zahl der Syrer steige jedoch. Andere Flüchtlingsrouten könnten demnach künftig über das Schwarze Meer, über Georgien und Russland, über die griechische Westküste und von Albanien aus über das Meer nach Italien verlaufen. Auch der Landweg über Bulgarien könne beliebter werden. Die deutsche Bundeswehr rettete am Samstag 242 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer. Der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" sei 25 Kilometer vor der libyschen Küste einem Schlauchboot zu Hilfe gekommen, teilte das Einsatzführungskommando mit. 120 Flüchtlinge wurden von den deutschen Soldaten nach Italien gebracht, die italienische Küstenwache nahm 122 weitere auf. Libyen ist schon seit Jahren eine Drehscheibe für Flüchtlinge und Menschenschmuggler. Das nordafrikanische Land wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 von Milizen beherrscht. Sie ringen neben zwei rivalisierenden Regierungen und Parlamenten in Tobruk und in der Hauptstadt Tripolis um die Macht. Auch die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nutzt die Lage aus, um sich in Libyen auszubreiten. Am Freitag waren bei einem US-Luftangriff auf ein IS-Ausbildungslager nahe der Küstenstadt Sabrata 49 Menschen getötet worden, die meisten Tunesier und Algerier. Unter den Toten waren offenbar aber auch zwei von den Islamisten entführte Serben. Es handle sich um Mitarbeiter der serbischen Botschaft, erklärte die Regierung in Belgrad. Bei Kämpfen mit rivalisierenden Gruppen im Osten Libyens wurden am Samstag mindestens 14 Soldaten der international anerkannten Regierung getötet. Wie die Nachrichtenagentur Lana berichtete, wurden sie bei einem Einsatz in der Region von Bengasi getötet. Gegen wen sich der Einsatz richtete, wurde nicht präzisiert. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini bekräftigte, für einen möglichen Einsatz der Europäer gegen den IS in Libyen müsse es erst eine offizielle Anfrage einer legitimen Regierung geben. "Wir unterstützen seit vielen Monaten die Bemühungen, eine Regierung der nationalen Einheit einzusetzen", sagte Mogherini der französischen Zeitung "Journal du Dimanche". Beim EU-Gipfel in Brüssel war am Freitag beschlossen worden, bei der Sicherung der EU- Außengrenze weiter auf den Aktionsplan mit der Türkei zu setzen. Anfang März soll ein Sondertreffen mit Ankara folgen. Der Aktionsplan sieht unter anderem vor, dass Deutschland und andere "willige" EU-Länder der Türkei tausende Flüchtlinge abnehmen. Die vier Visegrad- Staaten Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei verlangen eine Senkung der Flüchtlingszahlen bis Mitte März, sonst wollen sie die Grenze von Griechenland nach Mazedonien abriegeln. (APA/AFP) 2016-02-21 15:25:00 diepresse.com

55 Küchenbrand mit Verletzten Aalen (ots) - Waldstetten: Essen auf Herd vergessen - vier Leichtverletzte Am Sonntag, gegen 11.56 Uhr, kam es in der Breitestraße zu einem Küchenbrand. Der 80 Jahre alte Wohnungsinhaber stellte während Umzugsarbeiten mehrere Kochtöpfe auf den Herd und schaltete diesen an. Da er vergaß den Herd auszuschalten, fing ein Topf an zu brennen. Da er diesen nicht löschen konnte, holte er Hilfe. In dieser Zeit fing die Küchenzeile an zu brennen, konnte aber von den zur Hilfe eilenden drei Personen gelöscht werden. Hierbei erlitten alle Beteiligten leichte Rauchgasvergiftungen. Der entstandene Schaden beläuft sicha uf ca. 4.000 Euro. Die Feuerwehr Waldstetten, Abteilung Wißgolding, war mit 50 Mann und vier Fahrzeugen vor Ort. 2016-02-21 15:24:00 www.t-online.de

56 56 Kärntner zog im Streit mit Freund Pkw-Handbremse – beide verletzt Klagenfurt – Ein 46 Jahre alter Kärntner hat am Samstag bei einem Streit mit seinem Lebensgefährten (30) während der Fahrt im Pkw plötzlich die Handbremse gezogen, worauf das Auto ins Schleudern geriet und über eine Böschung stürzte. Die beiden wurden dabei laut Landespolizeidirektion verletzt und von der Rettung ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Der 30-jährige Mann aus Klagenfurt war gegen 13.50 Uhr auf der St. Jakober-Straße in Richtung Ebenthal gefahren, als sein Beifahrer völlig überraschend die Handbremse anzog. Dadurch blockierten die Hinterräder, das Fahrzeug schleuderte nach rechts, stürzte über die Böschung und blieb auf dem Dach liegen. Beide Unfallopfer konnten sich selbst aus dem Wrack befreien, wie die Polizei mitteilte. Passanten verständigten die Rettungskräfte. (APA) 2016-02-21 17:24:31 Tiroler Tageszeitung Online

57 Kritzinger geht mit Grüß-Göttin-Antrag baden Innsbruck – Der Chef des Seniorenbundes will es nicht akzeptieren. Dass das seit Jahren heftig umstrittene „Grüß Göttin“-Schild der Künstlerin Ursula Beiler künftig im Bereich der alten Hungerburgbahn-Talstation Vorbeifahrende grüßen wird. Das hat der Innsbrucker Kulturausschuss abgesegnet. Mit ausdrücklichem Wunsch „von oben“. Nämlich jenem von Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI). Und daran wird sich auch nach der Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag nichts ändern. Denn Kritzinger war in dieser Sitzung mit seinem dringenden Antrag an den Gemeinderat, sich gegen die Aufstellung der Kunstinstallation auszusprechen, baden gegangen. Die Dringlichkeit verfehlte mit 13 Pro-Stimmen die notwendige Zweidrittelmehrheit klar. Somit wird der Antrag erst in einer der kommenden Sitzungen behandelt. Doch auch da dürfte es mit einer Mehrheit wohl nichts werden. Kritzinger argumentierte zuvor, dass das Göttin-Schild bis dato – es war zuvor bei Kufstein auf der Inntalautobahn montiert – „zu großen Kontroversen in weiten Teilen der Bevölkerung“ gesorgt habe. Viele fühlten sich in ihren „religiösen Gefühlen und Überzeugungen verletzt“. Aber auch beim angespielten Thema Gleichberechtigung würde „der Bogen überspannt“. Für Kritzinger ist klar: „Gott mit Göttin zu verweiblichen ist eine theologische Verfehlung.“ Unterstützung fand Kritzinger bei FPÖ/Federspiel, dem Inn-Piraten, aber auch bei Teilen des Koalitionspartners ÖVP. FPÖ-Gemeinderätin Andrea Dengg nannte die „Grüß Göttin“-Debatte gestern „eine Schande für die Landeshauptstadt“. Die Bürger hätten ein Recht darauf, „dass sich die Politik um ihre Interessen kümmert“ und Politiker sich „nicht fragwürdige Denkmäler setzen, die Mehrheit der Bevölkerung ablehnt“. Oppitz-Plörer hielt dagegen und verwies auf ein ähnliches Schild, das im Oberland auf Privatinitiative schon längst aufgestellt sei – ohne öffentliche Erregung. Dem entgegnete Kritzinger, dass zwischen privatem und öffentlichem Engagement unterschieden werden müsse. Gegen eine private Aktion habe er nichts. Doch es blieb dabei: Das Göttinnen-Schild kommt nach Innsbruck. Und mit ihm wohl auch die Aufregung. (mami) 2016-02-21 17:24:31 Tiroler Tageszeitung Online

58 Zwei Tote bei Lawinenunglück: Bergführer freigesprochen Von Reinhard Fellner Innsbruck – Selten war in Tirol der Schneedeckenaufbau so schlecht wie in der letzten Wintersaison. Damit verbunden war eine Lawinengefahr, die Todesopfer forderte. Im Jänner erwischte es eine sechsköpfige Gruppe, die unter Anleitung ihres Bergführers die Abfahrt einer Variante nördlich der 2809 Meter hohen Valluga gewagt hatte. Als einer der Skifahrer in den Hang einfuhr, löste sich plötzlich eine Lawine. Drei Gruppenmitglieder wurden von den Schneemassen 800 Meter mitgerissen. Zusätzlich zu zwei Toten waren letztlich ein Schwer- sowie ein Leichtverletzter zu beklagen. Am Landesgericht musste sich der 33-jährige Bergführer am Freitag wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit verantworten. Laut Staatsanwaltschaft hatte er seine Gruppe mit der Anordnung von nicht definierten „Respektabständen“ und unter Verzicht auf hier gebotene Einzelfahrten über den Westsattel in die unverspurte und rund 40 Grad geneigte Nordvariante der Valluga-Abfahrt einfahren lassen. Der erfahrene Alpinrichter Norbert Hofer konnte ihm aufgrund dieser Konstellation unangenehme Fragen nicht ersparen: „Warum lassen Sie denn die Skifahrer in Abständen in der Gruppe und nicht einzeln abfahren? Ihre Vorgangsweise widerspricht diametral der gängigen Lehrmeinung, wonach man ab 35 Grad Steilheit einzeln abfahren sollte. So wird es auch vom Bergführerverband gelehrt!“ Der 33-Jährige begründete dies mit der erhöhten Absturzgefahr bei der Valluga. Bergführer aus der Arlberg-Region bestätigten als Zeugen ebenso dort übliche Abfahrten in geringen Abständen. Richter Hofer: „Aber bei diesen schlechten Schneeverhältnissen ging doch die Lawinengefahr eindeutig vor der Absturzgefahr.“ Offenbar hatte der Bergführer die Situation am Berg wohl falsch eingeschätzt: „Seit 2008 hatte es da keinen Toten mehr gegeben.“ Das Gericht erklärte darauf, dass es in der letzten Wintersaison im Umkreis der Valluga vier Lawinen mit Personenschäden gegeben hatte. Hofer: „Das ist eigentlich nicht das, was ich mir an Entscheidungsstrategien von einem Bergführer erwarte!“ Eines der Gruppenmitglieder schilderte den Lawinenabgang so: „Ich weiß nur noch, dass auf einmal der Boden unter meinen Füßen wegrutschte.“ Dann habe er seinen Airbag ausgelöst und es sei immer schneller bergab gegangen. „Mir kam es vor, als würde ich abheben und fliegen.“ Der Alpingutachter bezeichnete das Fahren dieser Linie letztlich jedoch als nicht unverantwortlich. Ein „defensives Alternativverhalten wäre halt die Bestvariante gewesen. Einzelfahrten hätten allenfalls risikomindernd gewirkt. Verteidiger Andreas Ermacora plädierte darauf auf Freispruch. Richter Hofer pflichtete ihm (nicht rechtskräftig) bei, „auch wenn viele Aussagen heute auf mich ernüchternd wirkten“. „Sie haben eine nachvollziehbare Linie gewählt. Ihre Fahrt war im Zweifel gerade noch vertretbar.“ Einige Fragen können aber nie mehr geklärt werden – vor allem wer die Lawine überhaupt ausgelöst hat. 2016-02-21 17:24:31 Tiroler Tageszeitung Online

59 Grenzsicherung wird zum politischen Grenzgang Von Peter Nindler Innsbruck – Auf mehreren Ebenen wird über das geplante Grenzmanagement am Brenner, das neben Kontrollspuren und Registrierungs-Zonen mit Containern auch Absperrungen (Zäune) beinhalten soll, diskutiert. Am 24. Februar legt die Tiroler Polizei dem Innenministerium ihr Konzept für die Kontrollen an den Grenzübergängen am Brenner, in Sillian und am Reschen vor. Personell wäre die heimische Exekutive bei der „Rund-um-die-Uhr- Überwachung“ überfordert, 200 bis 300 zusätzliche Beamte würde es dafür benötigen. Unterstützung kommt jetzt von Hans Peter Doskozil (SP). Der Verteidigungsminister erörterte gestern mit LH Günther Platter (VP) die he​rausfordernde Situation. Für Doskozil steht fest, dass die Grenzkontrollen den „Brenner betreffen“ werden. Gleichzeitig sicherte er der Polizei die Assistenz des Bundesheeres zu. „Wie die konkreten Maßnahmen am Brenner aussehen werden, müssen wir jedoch anhand der Erfahrungen von Spielfeld ableiten“, betonte der Minister. Und die Experten müssten dann festlegen, welche (baulichen) Einrichtungen notwendig seien. „Am Brenner ist es topographisch eng, eine lange grüne Grenze gibt es nicht“, geht Doskozil, wenn überhaupt, eher von kleinen Absperrvorrichtungen aus. Platter forderte hier einmal mehr Konzepte zur Abwicklung des Pendler- und Güterverkehrs sowie des Tourismus, um einen Stillstand zu vermeiden. Politisch werden die vom Landeshauptmann unterstützten „letzten Maßnahmen“ am Brenner jedoch immer mehr zum Grenzgang. Schließlich gerät in Südtirol LH Arno Kompatscher zusehends unter Druck. Vor allem in den eigenen Reihen der Südtiroler Volkspartei (SVP). Zuletzt machte Kompatscher in der Frage der Grenzkontrollen einen Spagat, Freitag preschte der Arbeitnehmerflügel mit seinem Stellvertreter und Ex-SVP-Chef Richard Theiner vor. Unverhohlen kritisieren die SVP-Arbeitnehmer den geplanten „Grenz-Wahnsinn“ am Brenner, die Errichtung von Zäunen wird strikt abgelehnt, lediglich vorübergehende Kontrollen seien verständlich. Die Abschottung Österreichs werde nichts bringen, warnen die SVP- Spitzenvertreter und fordern Österreich auf, die Maßnahmen am „historisch bedeutsamen Brenner“ zu überdenken. Letztlich hat Kompatschers Koalitionspartner in der Landesregierung, der „Partito Democratico“, zu einer Menschenkette am Brenner für offene Grenzen aufgerufen. (pn) 2016-02-21 17:24:31 Tiroler Tageszeitung Online

60 Rabiate Belgier verletzten Polizisten in Sölden Sölden – Damit haben die Beamten bei ihrer Streiffahrt am Samstag auf der Gemeindestraße Rainstadl in Sölden wohl nicht gerechnet. Mehrere Personen standen auf der Fahrbahn. Plötzlich sprang aus der Gruppe ein 24-jähriger Belgier direkt vor das Polizeiauto und begann, die Beamten lautstark zu beschimpfen. Trotz mehrmaliger Ermahnung mäßigte sich der Urlauber nicht, bis er schließlich von der Polizei festgenommen wurde. Daraufhin versuchten sein 26-jähriger Bruder und eine noch unbekannte weitere Person, die Abfahrt des Polizeiautos zu verhindern. Sie öffneten eine Fahrzeugtür und gingen tätlich gegen die Beamten vor. Die beiden Polizisten wurden bei dem Vorfall verletzt. Erst nach dem Einsatz von Pfefferspray und dem Eintreffen einer weiteren Streife konnte die Situation beruhigt werden. Bei den belgischen Brüdern wurde eine Alkoholisierung von 1,1 und 2,1 Promille festgestellt. Sie mussten eine Sicherheitsleistung bezahlen und wurden auf freiem Fuß bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt. Die Ausforschung des dritten Täters ist im Gang. (tt.com) 2016-02-21 17:25:14 Tiroler Tageszeitung Online

61 Vier Autos in Auffahrunfall auf der Loferer Straße verwickelt Söll – Vier Autos wurden am Samstagvormittag bei Verkehrsunfall auf der Loferer Straße (B178) beschädigt. Zwei Lenker wurden verletzt. Gegen 10 Uhr hatte ein 29-Jähriger seinen Wagen verkehrsbedingt anhalten müssen. Ein nachfolgender Lenker konnte sein Fahrzeug mit einer Vollbremsung gerade noch rechtzeitig anhalten, um eine Kollision zu vermeiden. Doch einem hinter dem Deutschen fahrenden 58- Jährigen gelang dies nicht mehr. Er fuhr auf den zweiten stehenden Wagen auf und schob diesen gegen den vorderen Pkw. Schließlich konnte ein vierter Autofahrer ebenfalls nicht mehr rechtzeitig anhalten und fuhr auf die drei Unfallfahrzeuge auf. Der 21-jährige wurde dabei ebenso verletzt wie der 58 Jahre alte Lenker. Die Loferer Straße war nach dem Unfall für etwa eine halbe Stunde nur erschwert passierbar. Während der Bergung der Fahrzeuge war die B178 dann für rund zehn Minuten komplett gesperrt. ( TT.com ) 2016-02-21 17:24:08 Tiroler Tageszeitung Online

62 Indiens Hunger nach Wohlstand Aus Bangalore: Serdar Sahin Bangalore – Während auf der einen Seite der Straße Menschen in Blechhütten und unter Plastikplanen hausen, prangt auf der gegenüberliegenden Seite ein riesiger Banner mit Werbung für Villen in Luxusgegenden. Und während die Menschen ständig von Stromausfällen geplagt werden, laufen die Klimaanlagen auf vollen Touren – auch im Winter. Auf den Straßen herrscht Chaos und auch sonst hat man nicht das Gefühl, dass sich die Menschen an gängige Regeln halten, dennoch wird ab 1.30 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt – so schreibt es das Gesetz vor und jeder hält sich dran. Die Rede ist von Indien, es ist wahrhaftig ein Land der Gegensätze. „Die Inder sind hungrig“, sagte ein Topmanager von Infosys, einem indischen IT-Riesen, im Rahmen einer Pressereise in Bangalore. Damit meinte er aber nicht ihr Verlangen nach Nahrung. Er sprach davon, dass die Inder genau denselben Wohlstand haben wollen, den die Menschen im Westen auch haben. Dafür arbeiten sie hart. Und die Wachstumsraten bestätigen dies. Im vergangenen Jahr wuchs die indische Wirtschaft deutlich. Auch Tiroler Unternehmen leisten ihren Beitrag dazu. So auch die Firma Plansee. Das Außerferner Unternehmen beschäftigt in Indien insgesamt über 700 Personen und investiert dort kräftig. Im vergangenen Sommer wurde ein neues Werk in Bangalore eröffnet. Dort arbeiten etwa 300 Personen, am Donnerstag kam eine neue Produktionslinie hinzu. Im Rahmen einer Pressereise, organisiert von Wirtschaftskammer und Außenministerium, konnte die TT das Werk in Mysore bei Bangalore besichtigen. Plansee hat mittlerweile drei Standorte in Indien. Und weitere Investitionen seien geplant, verriet Wolfgang Köck, Vizechef von Plansee, und schob den Grund gleich nach: „Wir haben in Indien Wachstumsraten, die wir vor zehn Jahren in China hatten.“ Tatsächlich ist das auch unter vielen anderen heimischen Firmenchefs zu hören. Auch der Kristallkonzern Swarovski ist seit vielen Jahren in Indien vertreten. Insgesamt ist beim Tiroler Warenhandel mit Indien jedoch noch deutlich Luft nach oben (siehe unten). Während der chinesische Konjunkturmotor nicht mehr so rund läuft wie in den vergangenen Jahren, legte Indien im Schatten Chinas ordentlich zu. 2015 wuchs das indische BIP um 7,5 Prozent. Der indischen Denkfabrik Observer Research Foundation (ORF) zufolge gibt es zwei Punkte, an denen Indien noch arbeiten muss: Erstens müsse die größte Demokratie der Welt die Industrialisierung weiter vorantreiben. Laut ORF sind 300 Millionen von rund 1,3 Milliarden Indern ohne Strom. Der zweite Punkt ist der IT-Bereich bzw. die Digitalisierung. Das Problem hier sei, dass die Digitalisierung nicht die Jobs schaffe, die man sich erhoffe. In Relation zum Wachstum der Branche würden vergleichsweise wenige Arbeitsplätze entstehen. Hier bräuchte es eine langfristige Lösung. Im Wettbewerb mit China hat Indien hingegen einen entscheidenden Vorteil. Englisch wird von so gut wie jedem beherrscht. In China ist das nicht der Fall. Dennoch sind die Chinesen dafür bekannt, Defizite schnell wettzumachen. Dieser Wettbewerbsvorteil könnte also schnell vorbei sein. Nichtsdestotrotz könnte Indien das neue China sein, so die Hoffnung. 2016-02-21 17:25:15 Tiroler Tageszeitung Online

63 Welttag der sozialen Gerechtigkeit: Chancen statt Abstiegsangst Der Hype um das Buch des Ökonomen Thomas Piketty war kolossal. Selten, vielleicht nie zuvor, gab es in der Geschichte der Ökonomie auf ein wissenschaftliches Werk dieses Umfanges eine derartige Reaktion. Der US-Nobelpreisträger Paul Krugman bezeichnete es als einen „Meilenstein“ und der frühere Weltbank-Ökonom Branko Milanovic erklärte, dass dieses Werk das ökonomische Denken verändern werde. Auch in Deutschland hob in der Folge eine Debatte über Ungleichheit und Gerechtigkeit an – wenn auch zaghaft. Blass geblieben sind die Positionen der Bundesregierung. Deshalb hat die Frankfurter Rundschau vor dem heutigen Welttag der sozialen Gerechtigkeit die Ministerien für Wirtschaft, Bildung, Finanzen, Familien sowie Arbeit und Soziales um eine Stellungnahme gebeten, wie sie die wirtschaftliche Ungleichheit in Deutschland einschätzen. Das Wirtschafts- und das Familienministerium teilten mit, sie seien für die Frage nicht zuständig und verwiesen auf das Arbeits- oder Finanzministerium. Das Urteil des Hauses von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) fällt eindeutig aus: Es schätzt die gegenwärtige finanzielle Ungleichheit als unproblematisch ein. „Die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland hat sich in den letzten Jahren als äußerst krisenfest erwiesen und setzt unverändert den richtigen Ordnungsrahmen: Wettbewerb und wirtschaftliche Leistung werden mit einem angemessenen sozialen Ausgleich und wirksamen Teilhabechancen für alle Menschen in Deutschland verbunden“, schreiben die Ministerialen. „Noch mehr Umverteilung und Ergebnisgleichheit würden letztendlich das wirtschaftliche Fundament des Sozialstaats schwächen.“ Da sich Deutschland im internationalen Wettbewerb um Kapital und Talente befinde, müssten Mehrleistung und erfolgreiche Innovationen auch mit höheren Einkommen – auch nach Steuern – honoriert werden. Dieses Erfolgsversprechen motiviere jeden Einzelnen, was letztlich der ganzen Gesellschaft diene. Mit dem Beschäftigungsaufbau der vergangenen Jahre sei viel für den Wohlstand und die Lebensqualität der Menschen erreicht worden, heißt es weiter. Im vergangenen Jahr waren mit über 43 Millionen so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie. Und: „Die hohen Tarifabschlüsse mit rund drei Prozent Gehaltssteigerungen zeigen, dass der Aufschwung bei den Menschen angekommen ist.“ Mit Blick auf die Einkommensverteilung verweist das Ministerium darauf, dass nach Steuern und Transferzahlungen, also Umverteilung, die Entwicklung seit 2005 relativ konstant verlaufen sei. Die Mittelschicht sei stabil. „Für Abstiegsängste gibt es keine statistische Grundlage.“ Dass der Anteil der Arbeitnehmer am Volkseinkommen sinke, negiert das Finanzministerium zwar nicht. Es hält die Lohnquote als Verteilungsmaß aber für wenig geeignet. Schließlich sei denkbar, dass Arbeitnehmer zum Beispiel als Aktionäre ebenfalls von der Umverteilung zugunsten der Kapitalanleger profitieren würden. Auch die Vermögensungleichheit in Deutschland wird relativiert. Rechne man den Vermögen auch Renten- und Pensionszusagen zu, beginne die Grenze zu den oberen zehn Prozent der Bevölkerung nicht beim Fünfzehnfachen des Durchschnittsvermögens, sondern beim Vierfachen. Das alles zeige, dass Deutschland über einen leistungsfähigen Sozialstaat verfüge. Die ungleichen Markteinkommen würden durch das progressive Steuersystem und umfassende Sozialleistungen im Vergleich mit anderen Mitgliedern der Industrieländerorganisation OECD überdurchschnittlich stark korrigiert. „Die Umverteilung über die Einkommensteuer funktioniert: Die oberen zehn Prozent der Einkommensteuerpflichtigen zahlen rund 55 Prozent des Lohn- und Einkommenssteueraufkommens“, schreibt das Ministerium. Der Anteil der unteren 50 Prozent an dieser Steuer betrage lediglich fünf Prozent. Insgesamt betrügen die Sozialausgaben rund 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das Armutsrisiko sei bis auf einen Anstieg im Jahr 2007 kontinuierlich gesunken. Das sind Aussagen, die nicht nur von Experten kritisiert werden. Auch das von Andrea Nahles (SPD) geführte Bundesarbeitsministerium stellt die Lage weniger rosig dar. Es teilt mit: „Wie in den allermeisten Industrieländern hat die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen auch in Deutschland über die vergangenen Jahrzehnte zugenommen.“ Besonders stark sei die Zunahme in den Jahren 2000 bis 2005 gewesen. Seither habe sich trotz eines besseren Arbeitsmarktes nicht viel verändert, weder zum Schlechteren noch zum Besseren. Das Ministerium verweist darauf, dass laut Studien zu starke Ungleichheit die Wirtschaft eines Landes negativ beeinflussen könne und sieht deshalb Handlungsbedarf: „Um diese Entwicklung einzudämmen, sind politische Maßnahmen erforderlich, die wirtschaftlichen und sozialen Teilhabemöglichkeiten insbesondere der unteren Lohngruppen verbessern.“ Um die Ungleichheit zurückzudrängen, setzt das Nahles-Ministerium vor allem auf Beschäftigungs- und Lohnzuwächse in den unteren Einkommensbereichen. Der gesetzliche Mindestlohn sei dafür nur ein erfolgreiches Beispiel. Mit dem zum Jahresanfang reformierten Wohngeld für Personen mit niedrigen Einkommen werde ebenfalls eine Verbesserung erreicht. Ein weiterer Ansatzpunkt sei die Stärkung der Tarifbindung, damit Gewerkschaften die Löhne wieder für mehr Beschäftigte verhandeln könnten. Zudem solle „dem Missbrauch“ von Leiharbeit und Werkverträgen „ein Riegel vorgeschoben werden“. Das Ministerium verweist darauf, dass es nicht nur in der Arbeits- und Sozialpolitik Möglichkeiten zur Reduzierung der Ungleichheit gebe, sondern auch in Bereichen, die nicht in seine Zuständigkeit fielen. Dazu zählen zum Beispiel Steuer- und Bildungspolitik. Das Bildungsministerium verwies auf eine Reihe von Projekten, mit denen es versuche, Kinder mit weniger gebildeten Eltern zu fördern, um so ihre Aufstiegschancen zu verbessern. Zudem habe die Bundesrepublik Fortschritte gemacht, was die Qualität der Bildung betreffe. Das wird von der OECD und den Pisa-Tests bestätigt. In Sachen Lesen und Mathematik gibt es heute weniger Kinder als früher, die mit einfachen Aufgaben nicht zurechtkommen. Dennoch: „Schüler aus sozial benachteiligten Schichten haben noch immer ein erheblich höheres Risiko, zu der Gruppe der besonders Leistungsschwachen zu gehören“, so die OECD. Unter Experten provozieren vor allem die Aussagen des Bundesfinanzministeriums Widerspruch. „Die soziale Polarisierung nimmt zu“, sagt der Chefvolkswirt der Gewerkschaft Verdi, Dierk Hirschel. Entgegen der Behauptung des Ministeriums seien das Armutsrisiko gestiegen (siehe Grafik) und die statistisch definierte Mitte der Gesellschaft zwischen 2000 und 2011 von 58 auf 50,6 Prozent geschrumpft. Hirschel verweist auch auf eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts WSI, wonach die soziale Herkunft zunehmend den Lebensweg bestimmt, der Reichtum sich verfestigt und die Abstiegsrisiken für die Mitte zunehmen. „Dies steht im krassen Gegensatz zur Behauptung des Bundesfinanzministeriums, dass es für Abstiegsängste keine statistische Grundlage gibt.“ Auch der Verweis auf die steigenden Tariflöhne lässt Hirschel nicht als Beweis für eine allgemeine Einkommensverbesserung gelten. Denn infolge der Schwächung des Tarifvertragssystems komme das, was Verdi, IG Metall und Co. aushandelten, bei immer weniger Beschäftigten an. Auch gebe es heute zwar mehr Beschäftigte, das Arbeitsvolumen sei aber niedriger als 1991. Das heißt, die Arbeit hat sich einfach auf mehr Schultern verteilt. Hirschel fordert, dass die Position der Arbeitnehmer in Lohnverhandlungen gestärkt werden muss, dass die gesetzliche Rentenversicherung armutsfest und lebensstandardsicherend gemacht wird und dass hohe Vermögen und Einkommen stärker besteuert werden. Auch der Hauptgeschäftsführer des paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, ist mit der Antwort des Bundesfinanzministeriums unzufrieden: „Die Sozialquote, die mit 30 Prozent angegeben wird, beträgt faktisch 29,2 Prozent und war in den letzten 15 Jahren nur drei Mal tiefer“, sagt er. Auch werde die Tatsache, dass die zehn Prozent mit den höchsten Einkommen rund 55 Prozent der Einkommensteuer zahlen, als Erfolg der Umverteilung ausgegeben. Dabei falle unter den Tisch, dass die Einkommensteuer nur noch 36 Prozent zum Gesamtsteueraufkommen beitrage, während der Steuertopf inzwischen zur Hälfte mit indirekten Steuern (zum Beispiel Mehrwertsteuer) gefüllt werde, die von der breiten Masse gezahlt würden. Reiche seien entlastet worden. Auch Schneider betont, dass die Armutsgefährdung zugenommen habe. Sein Fazit fällt insgesamt vernichtend aus: „Alles in allem ist die Antwort des Bundesfinanzministeriums schon eine sehr deutlich interessengeleitete Auswahl zum Teil dann auch noch unzutreffender Fakten.“ [ Testen Sie die Frankfurter Rundschau zwei Wochen lang - kostenlos und ohne Risiko . ] 2016-02-21 17:25:15 Daniel Baumann,

64 Frühlingsgefühle bei 16 Grad, dann Achterbahnwetter Innsbruck – Die vergangene Woche brachte den Tirolern einige tolle Skitage – zumindest auf dem Berg war es sonnig. In den kommenden Tagen wird die Wetterlage turbulent. Erst gibt es Frühlingsgefühle bei bis zu 16 Grad, dann schlägt die Situation gleich mehrfach um. Der heutige Samstag ist dafür fast beispielhaft: Erst zeigt sich die Sonne, dann kann es Regen und – in höheren Lagen – Schnee geben. Der Sonntag macht dann seinem Namen alle Ehre und soll laut den aktuellen Prognosen sehr mild werden. Die Höchstwerte könnten dabei zwischen zehn und 16 Grad liegen. Frühlingsgefühle dann auch noch am Montag, ehe am Dienstagabend eine Kaltfront für einen neuerlichen Wetterumschwung sorgt. „Hier kühlt es auf bis zu minus fünf Grad ab“, sagt Ubimet-Meteorologe Stefan Hofer. Für Mittwoch erwarten die Experten dann Sonne, ehe am Donnerstag die nächste Kaltfront kommen könnte. (TT) 2016-02-21 17:25:15 Tiroler Tageszeitung Online

65 Kandidaten beim TT-Forum auf den Zahn gefühlt

Von Matthias Reichle Landeck – Wolfgang Jörg oder Manfred Jenewein? Beim elften und letzten TT-Forum vor der Gemeinderatswahl standen sich die beiden Herausforderer um den Chefsessel im Landecker Rathaus gegenüber. Rund 200 Zuschauer verfolgten die zweieinhalbstündige Diskussion unter der Moderation von TT-Chefredakteur Alois Vahrner. Der amtierende Bürgermeister Wolfgang Jörg (ÖVP) wurde nach dem überraschenden Tod von Bertl Stenico vor drei Jahren gewählt und möchte eine weitere Amtszeit anhängen. „Ich sehe das als Prüfung, zu der ich mit gutem Gewissen hingehen kann. Basis ist, dass ich mich drei Jahre bestens für Landeck und seine Bevölkerung eingesetzt habe“, betonte er. Sein Herausforderer SPÖ-Vizebürgermeister Manfred Jenewein will mit seiner Fraktion künftig wieder „den Ton angeben“, wie er in Anspielung an ein Wahlplakat, das ihn und seine Listenkollegen als Musiker zeigt, erklärte. „Wir haben für die Zukunft einiges vor. Die Hoffnung ist, dass wir wieder Erste werden, um die Themen bestmöglich umsetzen zu können.“ Das Klima im Gemeinderat sei schon besser gewesen, erklärte er auf Nachfrage von TT- Chefredakteur Vahrner. „90 Prozent wird einstimmig beschlossen, aber ich habe das Gefühl, dass wir bei den großen, wichtigen Dingen mehr nebeneinander statt miteinander arbeiten.“ Er sieht die Zusammenarbeit durch die Kontroverse rund um den Museumsverein vor vier Jahren belastet, bei dem SPÖ-Stadträtin Eva Lunger gezwungen worden sei, ihren Job aufzugeben – einer Darstellung, der Jörg und FP-Stadtrat Roland König aus dem Publikum widersprachen. „In gewissen Dingen haben wir unterschiedliche Auffassungen. Das ist ein demokratisches Prinzip“, attestierte aber auch BM Jörg. Gegensätzlicher Meinung sei man beispielsweise bei der Volksschule Angedair. Auf keinen gemeinsamen Nenner kamen die Parteien bisher auch bei der Nutzung der städtischen Räume über dem Alten Kino, die seit sechs Jahren leer stehen. Kontroversiell diskutiert wurde aber auch der Ankauf von Grund und Boden: Jenewein warnte hier vor einer „Preistreiberei“ durch die Stadt, wenn Grundstücke zu überhöhten Preisen angekauft würden. Für Jörg hingegen ist Grund die „höchste Ware“, mit der die Stadt sich neue Gestaltungsmöglichkeiten erwirbt. Bei der geplanten Umsetzung einer verkehrsberuhigten Begegnungszone in der Malserstraße plädierte Jörg dafür, die Betroffenen gut einzubinden. Um die Innenstadt zu beleben, müsse man aktiv auf Unternehmen zugehen, betonte er. Für Jenewein ist die Begegnungszone der „nächste Schritt“, um die Attraktivität für die Wirtschaft zu verbessern. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen schaffen. Das Publikum interessierte beispielsweise die Entwicklung der Malserstraße, der öffentliche Verkehr, das Radwegkonzept des TVB, der Umbau der Stadtpfarrkirche, der Zustand der Sportplätze, die Erfüllung der Asylquote, das Sparprojekt oder der Venet. Martin Winkler wollte wissen, wie die Kandidaten zu einer Gemeindezusammenlegung mit Zams stehen. „Das werde einige Wahlen brauchen“, glaubte Jenewein. Es sei ein emotionales Thema. Zusammenarbeit sei gut, aber man müsse vorsichtig sein, wenn man bestehende Strukturen zerschlägt. Dafür, die Eigenständigkeit zu bewahren, aber noch mehr zusammenzuarbeiten, plädierte BM Jörg. Hannah Hammerle interessierte die Zukunft des Fun- Parks, der dem Ausbau des Perjentunnels weichen musste. „Es gibt Überlegungen, etwas am Billa-Areal zu machen“, betonte Jörg. Man müsse schauen, die Belastung durch den Tunnelbau so klein wie möglich zu halten. Teile des Fun-Parks könnten auch im Schentenbereich eine Heimat finden, so Jenewein, auf dessen Wunschliste auch ein kleiner Sportplatz in jedem Ortsteil sowie ein Kunsteislaufplatz steht. Zuseher von Landeck TV können die Diskussion am kommenden Freitag und Samstag jeweils ab 20 Uhr verfolgen. 2016-02-21 17:25:45 Tiroler Tageszeitung Online

66 Weirather-Sieg im Super-G von La Thuile, ÖSV-Damen abgeschlagen La Thuile – Das abschießende dritte Speed- Rennen der Ski-Damen in La Thuile hat am Sonntag ein neues Siegergesicht in diesem Winter gebracht. Die Liechtensteinerin Tina Weirather feierte souverän ihren dritten Sieg in einem Super-G und den fünften im Weltcup. Hinter der 26-Jährigen reihten sich Lara Gut (+0,57 Sek.) und Lindsey Vonn (0,64) ein. Die ÖSV-Damen erlebten eine historische Pleite in der Disziplin. Als ÖSV-Beste kam Tamara Tippler auf den elften Platz. Cornelia Hütter hatte nach einem schweren Fahrfehler nichts mehr mit der Entscheidung zu tun und wurde nur 17., unmittelbar dahinter landete einen Tag nach ihrem 35. Geburtstag Elisabeth Görgl. Schlechter waren die Österreicherinnen in einem Super-G zuletzt im 6. März 1997 klassiert gewesen. In Vail hatte damals als 16. am besten abgeschnitten. Ramona Siebenhofer, Stephanie Venier, Mirjam Puchner und Sabrina Maier belegten die Ränge 20 bis 23, Ricarda Haaser fuhr mit Startnummer 54 noch auf Platz 25. Stefanie Moser und Rosina Schneeberger schieden wie auch Vortagssiegerin Nadia Fanchini aus Italien und die Deutsche Viktoria Rebensburg aus. Hütter mit Fehler im Mittelteil Hütter, die in dieser Saison im Super-G nie schlechter als Fünfte war, trauerte im Ziel noch einer besseren Fahrt nach. „Ich bin eigentlich oben gut reingekommen, habe dann aber einen Schlag erwischt, dann hat es mich voll ausgedreht“, beschrieb sie im ORF-Interview ihren Fauxpas im Mittelteil. Weirather strahlte nach ihrem ersten Sieg seit März 2015, als sie die Abfahrt in Garmisch- Partenkirchen gewonnen hatte, über das ganze Gesicht. „Es war heute ein komplett neuer Tag. Ich habe versucht, es wieder von null zu sehen“, sagte die Tochter der früheren Ski-Größen Harti Weirahter und Hanni Wenzel, die am Samstag als Abfahrts-35. nicht in die Punkteränge gekommen war. Weirather mit „einfachem Sieg“ Ein großes Kompliment richtete sie ihrem Servicemann aus. „Es war augenöffnend, wie unterschiedlich sich das Material heute und gestern angefühlt hat. Es war einfach für mich, heute gut Ski zu fahren“, meinte sie. Weirather hatte diesen Weltcup-Winter mit Platz drei im Riesentorlauf von Sölden stark begonnen, danach sammelte sie weitere drei Podestplätze. Auf die oberste Stufe des Treppchens hatte es aber nicht gereicht. Im Gesamtweltcup bleibt es weiter spannend. Die Schweizerin Gut verkürzte ihren Rückstand auf US-Star Vonn um 20 auf 23 Punkte. Elf Rennen stehen bis Saisonende noch auf dem Programm. Für beide waren die Bedingungen am Sonntag - Wind, eine weiche, rutschige Piste und ein drehender Kurs - nicht maßgeschneidert. „Es war echt weich“, urteilte Gut, die sich dennoch zufrieden gab. „Zweite ist besser als Dritte.“ „Es war sehr schwer zum Fahren heute. Es war sehr unruhig und Frühlingsschnee. Ich bin etwas vorsichtig gefahren, ungefähr so wie in Garmisch“, erklärte Vonn nach ihrem 126. Podestplatz in einem Weltcup-Rennen. „Ich habe auch nicht so viel Selbstvertrauen. Trotzdem habe ich gute Punkte gemacht.“ Das nächste Weltcuprennen findet bereits am Dienstag in Stockholm statt. In der schwedischen Hauptstadt steht sowohl für Damen als auch für Herren ein Parallelslalom auf dem Programm. Während sich Weirather und Gut noch mit ihren Trainern beraten wollten, ob sie die Reise mitmachen sollten, gab Gut bereits eine fixe Zusage. „Ich hab mich eigentlich immer dagegen gewehrt. Aber es gibt dort 100 Punkte zu holen, und es wäre dumm, darauf zu verzichten.“ (APA) 2016-02-21 17:25:45 Tiroler Tageszeitung Online

67 Schuss löste sich aus entsorgter Waffe: 16-Jähriger in Wien verletzt Wien – Ein 16 Jahre alter Bursch ist am Samstagnachmittag durch einen Schuss in den linken Fuß verletzt worden, der sich auf einem Altmetallplatz in Wien-Floridsdorf aus einer widerrechtlich entsorgten Waffe gelöst hatte. Der Jugendliche wurde in ein Spital gebracht. Das gab die Polizei am Sonntag bekannt. Der Teenager hatte laut Polizei beim Sortieren von Metallgegenständen geholfen und die illegal zu einer Schusswaffe umgebaute Signalpistole offenbar unabsichtlich in einem Container erwischt. Wer die nicht registrierte Waffe auf dem Altmetallplatz entsorgt hat, ließ sich vorläufig nicht feststellen. Die Polizei hat jedenfalls eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung und nach dem Waffengesetz erstattet. (APA) 2016-02-21 17:25:45 Tiroler Tageszeitung Online

68 Hayböck überraschte in Lahti mit zweitem Weltcupsieg Lahti – Eigentlich war alles angerichtet für den zwölften Weltcup-Sieg für Peter Prevc in dieser Saison: Doch ein vermeintlicher, aber eigentlich nicht nötiger Coup kostete den Slowenen am Freitag in Lahti nicht nur den Sieg, sondern brachte Michael Hayböck den zweiten Sieg in seiner Karriere. Hayböck segelte im Finale nach den vierten Zwischenrang mit 129 m noch ganz nach oben. „Ich war auch überrascht“ Für Hayböck, der in dieser Saison nach vier zweiten Plätzen ohnehin schon „reif“ für seinen ersten Erfolg in diesem Winter und dem zweiten nach Bischofshofen 2015 war, reichte es 2,4 Zähler vor Daniel-Andre Tande (NOR) und 5,9 vor Severin Freund (GER) zum Siegerscheck. Prevc, der nach dem ersten Durchgang sieben Zähler vor Tande geführt hatte, fiel nach einem 123 m-Sprung sogar noch auf Platz fünf zurück. „Ich war auch überrascht. Ich hatte schon spekuliert, dass es ein solider zweiter Platz wird. Aber er hat sich mit dem Gate verspekuliert“, gestand Hayböck, der erst nach Aufleuchten der Ziffer 5 bei Prevc den Sieg realisiert hatte. Auch wenn Prevc ein bisschen mitgeholfen hat, die Freude an seinem ersten Saisonsieg bzw. dem zweiten ÖSV-Sieg dieses Winters nach Stefan Kraft in Zakopane war bei dem Oberösterreicher dennoch groß. „Unglaublich, das war das ganze große Ziel. Ich bin sehr oft Zweiter geworden bis heute. Nach den Großereignissen war das große Ziel ein Weltcupsieg - die to-do-Liste habe ich heuer abgehakelt“, freute sich Hayböck knapp zwei Wochen vor seinem 25. Geburtstag (5.3.) im ORF- Interview. Hayböck bedankte sich zudem auch bei der Anzugfirma, weil er mit neuem Material unterwegs war, und „gesprungen bin ich auch perfekt“. Prevc verspekuliert sich Prevc hatte schon im ersten Durchgang freiwillig den Anlauf um eine Luke verkürzt, um die dafür fälligen Bonuspunkte einzuheimsen. Allerdings muss man auch eine gewisse Weite springen, um diese zusätzlichen Zähler zu bekommen und das ist ihm beim neuerlichen Manöver im Finale nicht gelungen. Prevc sprang bei einer Luke weniger Anlauf nur 123 m weit, das war zu wenig und kostete ihn sogar den Platz auf dem Podest. Hayböck hat sich jedenfalls im Ersatz-Springen für Ruka und der ersten WM-Generalprobe für die WM 2017 sozusagen schon einmal einen „goldigen“ Vorgeschmack geholt. Eine Erinnerung, von der er in einem Jahr durchaus wird zehren können. Im Weltcup-Gesamtranking blieb Hayböck zwar noch Fünfter, allerdings nur noch einen Zähler hinter Johann Andre Forfang. Kraft auf Platz 11 Nicht so gut lief es für seinen Zimmerkollegen Stefan Kraft, der mit 123 und 121 m sowohl nach dem ersten Durchgang als auch nach dem zweiten auf dem für ihn enttäuschenden elften Rang landete. „Es verdreht mich im Moment ein bisserl, ich muss mir das in Ruhe anschauen. Aber für das Teamspringen morgen bin ich bestens gerüstet“, glaubt der Salzburger, der sich von einem nicht nach Wunsch verlaufenen Springen nicht durcheinanderbringen lassen will. „Ich weiß, dass ich da auch gewinnen kann“, erinnerte er an den 8. März 2015, als er vor Severin Freund gewonnen hatte. Kraft freut sich mit Freund Hayböck mit. „Eine coole Sache. Das das kommt von so einer Herumpokerei heraus“, meinte Kraft in Bezug auf Prevc‘ Lukenschieberei. „Da ist es wurscht, dass ich heute Elfter geworden bin, es macht einiges wett. Der Zimmerstimmung tut das sehr gut.“ (APA) 2016-02-21 17:25:45 Tiroler Tageszeitung Online

69 In Wörgl versickerten Millionen Von Michael Mader Wörgl – Über Antrag der Grünen wurde am 25. Mai 2014 ein Sonderausschuss zur Wörgler Infrastruktur GmbH (WIG) gegründet, der insgesamt sechsmal tagte. Die WIG war 2003 von der Stadtgemeinde Wörgl ins Leben gerufen worden – mit dem Zweck, infrastrukturelle Einrichtungen in Wörgl zu errichten und zu erhalten. „Die Bautätigkeit der WIG bestand im Wesentlichen aus der Errichtung der Nordtangente und der Rupert-Hagleitner-Straße“, zitierte Gemeinderat Richard Götz (Grüne) am Donnerstagabend aus seinem Abschlussbericht. Noch im Jahr 2003 ging man von Gesamtkosten in der Höhe von 12 Millionen Euro exklusive Mehrwertsteuer aus. Bis heute würden die Kosten allerdings 16,5 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer betragen, dabei seien der noch ausstehende Kreisverkehr Ost und die dazugehörige Verbindungsstraße noch gar nicht errichtet. Untersucht wurde vom Ausschuss bzw. einem Gutachter unter anderem der Abschnitt von der Abfahrt Gießenweg bis Höhe Firma Transped. „Weil es sogar dem Gutachter schlecht möglich war, diesen Abschnitt ganzheitlich zu überprüfen, wurden die Laufmeterkosten einer der Nordtangente entsprechenden Straße – einer acht Meter breiten Landesstraße – den Laufmeterkosten dieses Abschnittes gegenübergestellt“, erklärt Götz: „So kostet ein Laufmeter Landesstraße 900 Euro, ein Laufmeter der Nordtangente 2765 Euro.“ „Wodurch dieser gravierende Unterschied entstanden ist, müssen – falls gewünscht – Tiefbauexperten untersuchen, da es dem Sonderausschuss durch einerseits fehlende Tiefbaukenntnisse, andererseits durch fehlende Unterlagen und fehlende Auskunftspersonen nicht möglich war, dies festzustellen“, resümiert Ausschussvorsitzender Götz. Sowohl der frühere Bürgermeister als auch der damalige Geschäftsführer der mittlerweile aufgelösten WIG waren nicht zur Sitzung des Sonderausschusses gekommen. Aber auch sonst kam es zu Kostenüberschreitungen: Der Abschnitt Bahnunterführung Nord und Rad- und Fußwegunterführung ÖBB kostete etwa statt veranschlagten 1,8 Millionen Euro ganze 2,7 Millionen Euro – und die Rupert-Hagleitner-Straße war in etwa doppelt so teuer wie eine vergleichbare Landesstraße. Schon der im Jahr 2010 von der Stadt eingesetzte Aufsichtsrat habe 45 Grobfehler festgestellt. U. a. sei diese Art der Auslagerung an eine Gesellschaft mangels einer gesetzlichen Ermächtigung zur Einhebung von Gebühren ein Verstoß gegen das Finanzverfassungsgesetz und als Erfüllung öffentlich-rechtlicher Aufgaben aus Sicht des Gutachters und des Finanzamtes unzulässig gewesen. Ungereimtheiten in Zusammenhang mit der WIG gibt es aber nach Ansicht des Ausschusses auch bei der illegalen Ablagerung von Schuttmaterial bei der Schanze, bei hohen Kosten für den Winterdienst, einer nicht notwendigen Entfernung einer Werkhalle und einer 50.000-Euro- Auszahlung an insgesamt zwei Hochwassergeschädigte. Die Gemeinderäte nahmen den Bericht zur Kenntnis. Meinungsverschiedenheiten zwischen Götz und Bürgermeisterin Hedi Wechner gab es nur darüber, ob es rechtlich gedeckt gewesen wäre, gelöschte E-Mails am Computer des ausgeschiedenen WIG-Geschäftsführers wieder herzustellen. Götz glaubt schon, Wechner stellt dies in Abrede. 2016-02-21 17:25:45 Tiroler Tageszeitung Online

70 In Clausnitz wird gebetet: Für die Flüchtlinge – und den rechten Mob „Widerlich und abscheulich“ - Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich fand deutliche Worte für das, was sich dieser Tage in Sachsen abspielt. Besonders im Blickpunkt: Clausnitz. Ein Ortsteil von Rechenberg-Bienenmühle mit gerade einmal rund 1000 Einwohnern. Hier empfing am Donnerstagabend ein rechter Mob einen Bus mit Flüchtlingen, als diese eine neue Unterkunft beziehen sollten. Rund 100 Menschen grölten „Wir sind das Volk“ und versetzen die Flüchtlinge damit in Angst und Schrecken. Einige der Ankommenden weinten und wollten nicht aus dem Bus aussteigen. Dass es zu dem Aufeinandertreffen zwischen den Flüchtlingen und dem rechten Mob kam, hätte verhindert werden können, glaubt ein Mann, der in dem Ort lebt und im Kirchenvorstand arbeitet. Er gibt der Polizei die Schuld dafür, dass die Lage eskalierte. „Man hätte auch andere Zufahrtswege nutzen können, um die Flüchtlinge zu dem Haus zu bringen. Dann hätte das alles vermieden werden können“, sagte der Mann gegenüber FOCUS Online. „Wir haben für die Flüchtlinge gebetet" Der Vorfall sei am Sonntagmorgen auch im Gottesdienst erwähnt worden, berichtet er weiter: „Wir haben sowohl für die Flüchtlinge gebetet, als auch für die Demonstranten, denn wir nehmen uns aller an - auch Leuten, die wie die Demonstranten die Grenzen des Zusammenlebens überschreiten.“ Er hofft, dass sich nun Mutige finden, die den Flüchtlingen helfen. Schon am zweiten Abend seien einige Anwohner zu der Unterkunft gegangen, um den Flüchtlingen Hilfe anzubieten, um mit ihnen zum Supermarkt zu gehen oder ihnen die Örtlichkeiten zu zeigen. Video: Brand in Flüchtlingsunterkunft: Gaffer jubeln und behindern Feuerwehr Andere Töne sind an einer Tankstelle im Ort zu hören. Dort schimpft ein älterer Mann nicht über den rechten Mob, sondern über die Solidaritätskundgebung, die am Samstag in Clausnitz stattfand. „Gestern waren die Schmutzfinken hier, die Linken. Aber Gott hat uns geholfen, es war ein ganz schönes Sauwetter. Außerdem haben die Clausnitzer alle Fasching gefeiert, da gab es für die Linken nichts zu hauen“, sagt der Mann. Die Flüchtlinge in dem Bus hätten nur Angst gehabt, weil sie eigentlich dachten, sie würden nach Dresden gebracht. Vor den Demonstranten hätten sie ja gar keine Angst gehabt, behauptet er. Heim-Leiter sprach schon auf AfD-Demo Für die Flüchtlinge muss das Leben in Clausnitz nun erst einmal weitergehen – mit einem Heimleiter, der offenbar die politischen Vorstellungen der AfD teilt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, habe der Heimleiter sogar schon auf einer AfD-Demo eine Rede gehalten. Das Motto der Kundgebung: „Asylchaos stoppen“. In Holzhau soll er einen Stammtisch für die rechtspopulistische Partei organisiert haben. Vorwürfe, er habe die Proteste an der Unterkunft sogar selbst angezettelt, wies er gegenüber der „Welt“ zurück. „Humbug“ sei das. Er sei durch seine AfD-Mitgliedschaft kein schlechterer oder besserer Heimbetreiber als andere. Das Dorf braucht Ruhe Dieter Steinert, Leiter der Asylstabstelle des Landkreises, sagte der „Süddeutschen Zeitung“, man habe nichts von der Mitgliedschaft bei der AfD gewusst, als dem Mann die Leitung der Flüchtlingsunterkunft anvertraut wurde. "Erst danach gab es Gerüchte", so Steinert. Als Angestellter der kreiseigenen Managementgesellschaft GSQ, die auch Objekte zur Unterbringung für Flüchtlinge verwaltet, sei der Mann qualifiziert gewesen. Carin Wunderlich leitet das Heimathaus in Clausnitz. Sie glaubt, dass das Dorf nun vor allem Ruhe braucht. Auch sei verweist darauf , dass im Gottesdienst bereits viele ihre Hilfe angeboten hätten. Es werde schon alles gut werden, sagt sie zu FOCUS Online. „Wir hoffen auf gute Nachbarschaft mit den Menschen. Aber das braucht Zeit zu wachsen.“ Im Video: Fremdenfeindlicher Mob verängstigt Flüchtlinge in Sachsen rt/beb 2016-02-21 15:22:13 FOCUS Online

71 MWC 2016: LG G5 mit modularem Zubehör und austauschbarem Akku LG probiert Neues beim Android-Smartphone G5: Trotz Unibody-Gehäuse aus Metall lässt sich der Akku austauschen. An einen "Magic Slot" lassen sich Module anschließen, die das Gerät um Kameragriff oder Kopfhörerverstärker erweitern. Das Android-Smartphone LG G5 lässt sich um Hardware-Modulen aufrüsten, die LG "Friends" nennt. Dazu befindet sich ein proprietärer "Magic Slot" an der Unterkante des Geräts. Für den zeigte LG außer einem Zusatzakku mit 1100 mAh einen Kameragriff mit Knöpfen zum Auslösen, Zoomen, Starten von Videoaufnahmen und Einstellen von Blitz und Verschlusszeit. Vom Audiospezialisten Bang & Olufsen wird es ein Modul mit Digital/Analog-Wandler (DAC) und eingebautem Verstärker geben, der die Klangqualität des Audioausgangs signifikant verbessern und das Anschließen von HiFi- Kopfhörern mit hohem Widerstand ermöglichen soll. Das Gehäuse des G5 besteht aus Aluminium; der Akku lässt sich trotz nicht zu öffnendem Rückendeckel tauschen: Man schiebt ihn wie eine Schublade ins Gerät. Seine Kapazität beträgt 2800 mAh, was für ein Smartphone dieser Größe mittlerweile eher knausrig ausfällt. Alle Hardware-Buttons befinden sich nun auf der Gehäusekante. Zuvor war es LG-Tradition und Alleinstellungsmerkmal, dass einige Knöpfe auf der Rückseite saßen. Dort findet man beim G5 außer den Kameras nun noch den Fingerabdrucksensor. Gleich zwei Hauptkameras mit verschiedenen Brennweiten hat der Hersteller eingebaut: Die eine knipst mit einem Weitwinkel von 135 Grad, die andere mit einem "Standardwinkel" – was genau damit gemeint ist, ist noch unklar. Auch in der Auflösung unterscheiden sie sich: Die Standardkamera lichtet 16 Megapixel ab, das Weitwinkel-Pendant nur 8 Megapixel, genauso wie die Frontkamera. Als eins der ersten Smartphone arbeitet das G5 mit dem neuen Vierkernprozessor Qualcomm Snapdragon 820 mit dem Grafikchip Adreno 530. Der Hauptspeicher beträgt 4 GByte. Das 5,3 Zoll große Display hat eine Auflösung von 2560 × 1440 Punkten und somit eine Pixeldichte von 554 dpi. Weitere Infos hier in den nächsten Minuten. ( hcz ) 2016-02-21 15:22:00 Hannes Czerulla

72 Menschen verschwunden und verfüttert: Das Gefängnis des Grauens In Österreich ist seit Freitag das neue Grenz- Management in Kraft. In der Abschlusserklärung zum... Dorftaxis als Angebot für nicht mobile Bürger werden immer beliebter. Der Wirtschaftskammer sind sie aber ein Dorn im Auge. Ein Gutachten sorgt jetzt für Auf... Zwei Lawinenabgänge mit Verschütteten wurden am Sonntag gemeldet. Es gab einen Verletzten. In 278 Tiroler Gemeinden wird am 28. Februar gewählt, neben den 278 Bürgermeistern auch rund 3650 Gemeinderäte. Die Bürgermeister direkt, die Gemeinderäte vi... Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Ab Februar steigen in den USA die traditionellen Vorwahlen, bei denen Demokraten und Republikaner jeweils einen Kandidaten für die Präsidentschaft küren. Ern... Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig auf TT Online. Dorftaxis als Angebot für nicht mobile Bürger werden immer beliebter. Der Wirtschaftskammer sind... Zwei Lawinenabgänge mit Verschütteten wurden am Sonntag gemeldet. Es gab einen Verletzten. Eine Polizeistreife in Sölden wurde am Samstag von betrunkenen Urlaubern am Weiterfahren gehindert. Die Situation eskalierte. In Österreich ist seit Freitag das neue Grenz-Management in Kraft. In der Abschlusserklärung zum... Dorftaxis als Angebot für nicht mobile Bürger werden immer beliebter. Der Wirtschaftskammer sind sie aber ein Dorn im Auge. Ein Gutachten sorgt jetzt für Auf... Der US-Außenminister John Kerry erzielte mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow eine Einigung. Die Feuerpause könne in den kommenden Tagen beginnen. In 278 Tiroler Gemeinden wird am 28. Februar gewählt, neben den 278 Bürgermeistern auch rund 3650 Gemeinderäte. Die Bürgermeister direkt, die Gemeinderäte vi... Am 24. April wird der nächste Bundespräsident in Österreich gewählt. Angesichts der vielen Kandidaten dürfte das neue Staatsoberhaupt erst nach einer Stichwa... Ab Februar steigen in den USA die traditionellen Vorwahlen, bei denen Demokraten und Republikaner jeweils einen Kandidaten für die Präsidentschaft küren. Ern... Nach einem schneebedingt schwachen Saisonstart hoffen Tirols Tourismuszentren angesichts der aktu... Über 900 Tiroler Kleinkraftwerke müssen künftig fischdurchgängig sein. Das bringt für viele Anlagen das Aus, weil der Umbau zu teuer ist, sagt Wasserexperte... Noch heuer soll in Österreich die Möglichkeit des Teilkrankenstandes geschaffen werden. ÖGB und Arbeiterkammer laufen Sturm. Es gibt Vorteile, sagt ein Arbei... Eine Polizeistreife in Sölden wurde am Samstag von betrunkenen Urlaubern am Weiterfahren gehinder... Zwei Lawinenabgänge mit Verschütteten wurden am Sonntag gemeldet. Es gab einen Verletzten. Sind in einem Gefängnis in Bogotá vor 15 Jahren über 100 Menschen verschwunden, getötet, zerkleinert und im Abwassersystem entsorgt worden? Wurden einige der... Zahlen, Daten, Fakten - alle Infos rund ums Wintersport-Wochenende finden Sie in unserer neuen Ru... Die Liechentensteinerin setzte sich vor Gut und Vonn durch. Beste Österreicherin wurde Tamara Tippler als Elfte. Der britische Traditionsrennstall hofft nach der Katstrophensaison im Vorjahr wieder auf Siege. Erstmals qualifizierte sich Österreichs Fußball-Team aus eigener Kraft für eine EM. Wir begleiten Alaba, Arnautovic und Co. nach Frankreich. Mit uns sind Sie... Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel macht sich im Ferrari auf die Jagd nach Champion Lewis Hamilton und Mercedes. Eine erneute Solofahrt der Silberpfeile i... Witzig, atemberaubend, kurios, sensationell - wir haben in dieser Rubrik die besten Sportvideos für Sie zusammengetragen. Viel Spaß beim Anschauen! Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf ein subjektiver Beobachter nicht fehlen. Der TT.com-Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau auf... Der Picasso aus dem Computer? Eine Software generiert Bilder, die nur schwer von Kunstwerken, die... 88-mal am Tag zückt Otto Normalverbraucher sein Handy. Alle paar Minuten wird er aus seiner Tätigkeit herausgerissen. Mit einer speziellen App kann das eigen... Fast nicht zu erkennen: Am Ende seiner Schau schickte Designer Marc Jacobs die Sängerin im Gothic-Style über den Laufsteg. Angekündigt war der Auftritt von L... Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Sie sind spaßig, berührend, aufregend und begeistern Millionen von Menschen im Netz: TT.com zeigt Ihnen Video-Highlights, die Sie nicht verpassen dürfen. Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig auf TT Online. Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler und Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler Musiksz... Meeresschnecken, Seesterne, Schildkröten und Clownfische - sie alle schwammen am Faschingsdiensta... Lesen Sie 4 Wochen gratis die Tiroler Tageszeitung und gewinnen Sie eines von drei brandneuen iPhones 6S mit 16 GB. Lesen Sie 4 Wochen gratis die Tiroler Tageszeitung und erhalten Sie einen ShOP. TiROL Gutschein im Wert von € 5,00 als Geschenk. 2016-02-21 17:21:16 Tiroler Tageszeitung Online

73 Lawinenabgang am Ankogel: Ein Verschütteter tot geborgen Mallnitz – Der Führer einer achtköpfigen Skitourengehergruppe des Deutschen Alpenvereins ist am Sonntag bei einem Lawinenunglück am Kärntner Ankogel ums Leben gekommen, wie der Einsatzleiter der Alpinpolizei auf APA-Anfrage mitteilte. Ein weiteres Gruppenmitglied, das von einer zweiten Lawine verschüttet wurde, konnte sich selbst befreien und blieb unverletzt. Schlechtes Wetter behinderte die Bergung. Der etwa 40 Jahre alte Führer der Tourengehergruppe, die von der Bergstation auf den 3532 Meter hohen Ankogel gehen wollte, hatte gegen 10 Uhr eine Rinne gequert und dabei ein Schneebrett ausgelöst. Der Deutsche wurde mitgerissen und kam erst etwa 300 Höhenmeter unterhalb in felsigem Gelände zu liegen. „Die Rinne verläuft in mehreren Windungen nach unten“, erklärte Alpinpolizist Horst Wohlgemuth. Die anderen Gruppenmitglieder setzten einen Notruf ab und begannen mit weiteren Tourengehern sofort mit Bergungsmaßnahmen. Sie konnten den Verschütteten orten, gruben ihn aus und versuchten ihn zu reanimieren. Mittlerweile waren bereits Einsatzkräfte der Alpinpolizei Spittal an der Drau, der Bergrettung, Suchhunde und drei Helikopter des Roten Kreuzes, des ÖAMTC und der Polizei ins Unglücksgebiet geflogen. Wegen schlechten Wetters – Nebel und Regen und Plusgrade nach den Schneefällen der vergangenen Tage – konnten die Hubschrauber nicht direkt eingesetzt werden. Eine Notärztin wurde zu dem Verunglückten über die Rinne abgeseilt. Für den Führer der Gruppe kam jedoch jede Hilfe zu spät, er dürfte den beim Sturz durch die Rinne erlittenen Verletzungen erlegen sein. Während der Bergung riss ein Schneebrett ein Gruppenmitglied mit und verschüttete den Mann bis zur Hüfte. Er konnte sich jedoch selbst befreien und blieb unverletzt. Die Hubschrauber brachten dann alle Tourengeher und die Einsatzkräfte ins Tal. „Das war unter diesen Bedingungen eine hervorragende fliegerische Leistung“, lobte Alpinpolizist Wohlgemuth, der auch der Tourengehergruppe Respekt für die rasch eingeleiteten Erstmaßnahmen zollte. Die Gruppe wurde nach Mallnitz (Bezirk Spittal/Drau) gebracht, wo sie betreut wurde. (APA) 2016-02-21 17:21:16 Tiroler Tageszeitung Online

74 Kolumbien: Im goldenen Dreieck des Kaffees Gustavo Patino genießt seinen selbst gerösteten Morgenkaffee. Seine Frau Gloria hat ihn sorgsam mit einem feinmaschigen Textilfilter zubereitet. Ein anregender Duft breitet sich im Aufenthaltsraum der Finca „El Ocaso“ aus und lockt die ersten Urlaubsgäste aus den Betten. Gustavo lässt seinen Blick über die zerfurchte Landschaft mit ihren Bergketten und tiefen Tälern schweifen. Morgennebel steigt auf, im Hintergrund erheben sich die Zentralkordilleren der kolumbianischen Anden. Hier im „Triángulo de Oro del Café“, dem goldenen Dreieck des Kaffees, dominieren Kaffeesträucher die Flora. Die Region erstreckt sich über die Provinzen Quindio, Risaralda und Caldas westlich der Hauptstadt Bogotá. Nur vereinzelt tauchen Tulpenbäume, Wachspalmen oder Akazien auf, hier und da auch kleine Pinien- und Tabakplantagen oder Guadua-Bambuswäldchen. Dank mineralhaltiger Erde und reicher Niederschläge gedeihen die Pflanzen prächtig. Vor zehn Jahren begannen Gustavo und seine Frau Gloria damit, in- und ausländischen Touristen geführte Kaffeetouren anzubieten. Nach und nach kamen immer mehr. Im vergangenen Jahr konnten die beiden fast 8000 Besucher begrüßen. Jede Station des Rundganges bekam Info-Tafeln oder Fotografien, heute gibt es Gästezimmer, eine Terrasse zum Verkosten und einen Aufenthaltsraum. Die Investitionen haben sich ausgezahlt. Inzwischen freuen sich Gustavo und Gloria über einen Zuverdienst, der dem Haushalt eine stabile Grundlage beschert. Denn die Einkünfte aus dem Verkauf der Kaffeebohnen schwanken stets. Noch gehören die beiden zu einer Minderheit unter den rund 500.000 Kaffeefarmern in Kolumbien. Doch ihr Beispiel macht Schule. „Von den Erträgen der durchschnittlich zwei bis drei Hektar großen Kaffeeplantagen können immer weniger Farmer leben“, meint Gustavo. „Es bleibt einfach zu wenig übrig, wenn man die Bohnen nicht vor Ort veredelt.“ Selbst für den hochwertigen Arabica habe es im vergangenen Jahr kaum mehr als 2,40 Dollar pro Kilo getrockneter Bohnen gegeben. „Ein Pfund frisch gerösteten Spitzenkaffees erzielt dagegen 15 Dollar.“ Warum der Arabica seinen Preis wert ist, demonstriert Gustavo seinen Gästen auf einem Rundgang. An der ersten Station hängen einige Bilder der größten Schädlinge: Fadenwürmer, Käfer und Blattrost dezimieren die Ernteerträge, denn der auf einer Höhe von bis zu 1200 Metern wachsende Arabica ist deutlich empfindlicher als die Robusta-Büsche, die in Vietnam oder Indonesien gedeihen. „Früher konnten wir uns auf Temperaturschwankungen zwischen 20 und 25 Grad verlassen, die für unsere Pflanzen ideal waren, doch nun spüren wir die Klimaerwärmung, die den Kaffeerost begünstigt und mehr Schädlinge anlockt“, klagt der Farmer. Dann schickt er seine Gäste mit kleinen Körben ausgerüstet in die rund 150.000 Büsche seiner Farm. Gustavo setzt auf seinen knapp 30 Hektar Land auf organischen Anbau. Kochbananensträucher, Johannisbrot- und Tulpenbäume spenden Schatten für die Kaffeepflanzen, das erhöht deren Resistenz gegen Schädlinge. Vogelgezwitscher begleitet die Gruppe auf dem Weg durch das Dickicht. Gustavo konnte dort schon mehr als 300 Vogelarten identifizieren. Zuerst gelingt es nur schwer, die wenigen roten und damit reifen Kaffeekirschen neben all den grünen auszumachen. Doch je weiter man ins Dickicht hineinläuft, umso ertragreicher sind die Pflanzen. Der Boden des kleinen Körbchens in der Hand ist langsam bedeckt. „Das reicht gerade für eine Tasse Kaffee“, erklärt Gustavo. Drei Kilogramm Kirschen schrumpfen nach der Verarbeitung zu gerade einmal 500 Gramm Röstkaffee. Eine Stunde vergeht, bis sich das Körbchen zur Hälfte gefüllt hat. Doch erneut verfliegt der Stolz auf das Ernteergebnis schnell, als die Gruppe den 16 kolumbianischen Pflückern am Sammelplatz begegnet – jeder von ihnen hat in der gleichen Zeit etwa das Vierzigfache geerntet. Per Hand pflücken die Männer jährlich 30.000 Kilogramm Kirschen auf Gustavos Farm. Die Kirschen werden in einen großen Trichter geschüttet, der Kaffee durchläuft dann die einzelnen Verarbeitungsstufen: Vorsortieren, Waschen, Trennen von Fruchthaut und Fruchtfleisch, Fermentieren, Trocknen. Danach übernimmt eine Frau namens Rosa mit strengem Blick die letzte Prüfung der Bohnen. Kaum sichtbare „defectos“, minderwertige oder geschädigte Bohnen, werden per Hand aussortiert. „Spitzenkaffee muss handverlesen sein“, sagt Gustavo, der jetzt 250 Gramm davon in einer Pfanne röstet und anschließend Gloria zum Mahlen und Filtern reicht. Die Verkostung steht an. Und wie schmeckt der Kaffee? Angenehm süß, obwohl ohne Zucker. Die Gäste machen leichte Kakao- und Vanillenoten aus. Gustavo klärt auf: Die im Arabica befindlichen ätherischen Öle, Zuckerarten und Proteine enthalten bis zu 800 verschieden Aromen. Und die machen den Kaffee mild, wenn er bei Wassertemperaturen von 85 bis 90 Grad aufgebrüht wird. Backpacker ebneten den Weg Auch Juan Pablo Echeverre hat den Tourismus als Nebenerwerb entdeckt. Er gehört mit seiner 200 Hektar großen Hacienda in Manizales, rund 50 Kilometer nördlich von Pereira, zu den wenigen großen Kaffeefarmern Kolumbiens. „Vor sieben Jahren kamen die ersten amerikanischen Backpacker“, erinnert er sich. „Wir bauten einfache Unterkünfte für sie aus.“ Inzwischen sind in der Hacienda Venecia bequeme Zimmer zu haben. Es gibt eine Köchin, die Besucher mit landestypischen Gerichten versorgt. Ein Pool mit Sonnenliegen verbreitet nahezu mediterranes Flair, und wäre der Vorgarten nicht rundum von Kaffeebergen umgeben, könnte sich der Gast in der Toskana wähnen. Juan Pablo hat keine Informationstafeln aufgebaut, und er teilt auch keine Körbchen zum Pflücken aus. Stattdessen lädt er seine Gäste zum Mitfahren ein, wenn seine je nach Erntesaison 100 bis 500 Pflücker mit dem Geländewagen in die Kaffeeberge fahren. Vielleicht ist ihm einfach das Risiko zu hoch, unerfahrene Touristen in dem steilen und glitschig-feuchten Terrain zwischen 1,2 Millionen Kaffeesträuchern herumlaufen zu lassen. Auch vom sicheren Weg aus bekommt der Gast einen Eindruck von der harten Arbeit der „Cafeteros“, die gerade einmal 350 bis 600 Pesos pro Kilo gepflückter Kaffeekirschen verdienen. Das sind etwa 10 bis 16 Eurocent. In der Haupterntezeit im Oktober stehen sie wie die meisten der rund zwei Millionen kolumbianischen Pflücker bis zu zehn Stunden in der unbarmherzigen Sonne oder im prasselnden Regen. Aber auch wenn es weniger reife Kirschen gibt, sind ständig Zweige zu verschneiden, Unkraut zu jäten, ausgediente 20-jährige Sträucher zu entsorgen und neue Setzlinge zu pflanzen. Und schließlich sind da noch die Käfer zu bekämpfen, die winzige Löcher in die Kirschen bohren und die Früchte von innen aushöhlen. „Man braucht im Kaffeegeschäft ein hohes Maß an menschlicher Energie, Kraft und Durchhaltevermögen“, sagt Juan Pablo und erzählt vom Krisenjahr 2002, als der Preis abrutschte. „Seit Oktober 2014 befinden sich die Preise erneut im Sinkflug, es ist ein ständiges Auf und Ab.“ Doch Juan Pablo hätte es nicht zu dem gebracht, was er heute ist, würde er nicht immer wieder neue Ideen entwickeln und umsetzen. Schließlich erlebt Kaffee dank dem Einfallsreichtum von Marketingexperten und US-Ketten eine neue Blütezeit, die es zu nutzen gilt. Aromaexperten als „Sommeliers der braunen Bohne“ fördern die ständige Verfeinerung der Arten. Bei den Japanern ist der teure Geisha-Kaffee beliebt. Juan Pablo ist nicht abgeneigt, es in Kürze einmal mit den Edelbohnen zu versuchen, die bis zu 300 Dollar pro Pfund einbringen. In der Rösterei Jesus Martin in Salento findet sich die Nobelsorte, die sorgsam 15 Minuten bei Temperaturen zwischen 170 und 180 Grad in einem eigens aus Deutschland importierten Automaten gebräunt wird. Erst dann entfaltet sie ihre Aromen. Ganze fünf Kilogramm durchlaufen die Spezialbehandlung, überwacht von einem qualifizierten Meister. Anschließend werden die vielseitigen Aromen probiert: Kakao, Nüsse, Beeren, Zitrusfrüchte, Bergamotte und Honig kitzeln Nase und Gaumen. Säure und Gerbstoffe bilden einen harmonischen Einklang. Für den ungeübten Mitteleuropäer mag der Geisha geschmacklich mehr an Tee als an Kaffee erinnern. Doch vielleicht ist es Zeit, sich auf mehr Vielfalt einzustellen? Ein Kolumbien-Besuch könnte dabei auf jeden Fall helfen. (APA, dpa) 2016-02-21 17:21:16 Tiroler Tageszeitung Online

75 Musiktradition im Toggenburg: Wo der Klang wächst Hammer auf Stahl, Schlag auf Schlag. Dutzendfach saust der Hammer nieder, geführt von ungeübter Hand, die mit jedem Schlag sicherer wird. In der anderen, linken Hand die Feuerzange, die das Teil auf dem Amboss fixiert. Schlag um Schlag, unendlich langsam, formt der Schmiedehammer eine glühend runde Stahlplatte, vier Millimeter dick, zur Schale. Nach vielleicht einer Minute ist der Stahl jeweils abgeglüht, dann wird er wieder ins Feuer gelegt. Erhitzen, hämmern. Immer wieder, stundenlang. Schweisstreibend. Bisweilen treten die Klanghandwerker hinaus vor die Tür der Klangschmiede in Alt St. Johann, hinaus in die Schneelandschaft des oberen Toggenburgs, um kühlende Luft zu atmen. Das Gelände auf der anderen Talseite gehört zum Wintersportgebiet, der Hang im Rücken zum musikalischen Erbe. Hier auf der Nesselhalden am Fuss des Alpsteins mit Blick zu den sieben Churfirsten wurde 1766 Ulrich Ammann geboren, ein Mann mit markanter Nase, lang und spitz. Er erfand und baute Instrumente : Klarinetten, Flöten, Fagotte, Hausorgeln, Tafelklaviere mit eingebauter Pauke und Triangel. Ammann wurde bekannt weit übers Toggenburg hinaus, verkaufte Instrumente in alle Welt. Seine Klarinetten sollen vom Ensemble Beethovens gespielt worden sein. Erhaltene Exemplare finden sich heute in Museen in Paris und New York – natürlich auch im Toggenburg. Ammann war experimentierfreudig. Auf einer Wanderung im Alpstein soll ihm einst, so geht eine Geschichte, eines seiner Instrumente begegnet sein. Er habe es sofort wiedererkannt. Es stützte einen Engländer, dem er es verkauft hatte: ein Flötenstock, Instrument und Gehhilfe in einem. Ammann kreierte mehrere solche Spazierstöcke, die als Flöte oder Klarinette gespielt werden konnten. Einen von ihnen ersteigerte der Toggenburger Musiker und Komponist Peter Roth 200 Jahre später an einer Auktion für 35 000 Franken. Seither gehört er der Bevölkerung, sprich: dem Kulturverein Alt St. Johann-Unterwasser. Das Geld kam in einer Sammelaktion aus Kleinstbeträgen zusammen. Auch Schulkinder spendeten Sackgeld. Dies markiert sozusagen den Beginn der Klangwelt Toggenburg. 2002 feierte Alt St. Johann seinen 850. Geburtstag, und weil die Festgemeinde nicht nur reichhaltig feiern, sondern auch nachhaltig wirken wollte, schuf sie neben einem Feststück über «Ammanns Vermächtnis» auch das langfristige Projekt der Klangwelt. Seither lockt diese mit musikalischen Angeboten, Kursen und Festivals klangbegeisterte Menschen ins obere Toggenburg. Zentraler Standort ist die einstige Mühle in Alt St. Johann: als Geschäftsstelle, Kursort, Museum. Die Werkstätte liegt im Erdgeschoss. Hier sind die Klanghandwerker mittlerweile ein Stück vorangekommen, noch immer hämmern sie, mit Schutzbrillen und in Handschuhen, Schweissperlen auf der Stirn. Die Stahlplatten haben sie unterdessen zu einigermassen gleichmässig gerundeten Schalen geformt. Es sind sechs Personen, die einen dreitägigen Kurs in der Klangschmiede gebucht haben: ein Qualitätsmanager, eine Buchhalterin, eine Lebenskünstlerin (so ihre eigene Aussage), ein Rentner, der Bauführer war, eine Therapeutin und ein Therapeut mit berufsbedingter Affinität zu wohltuenden Klängen. Kursleiter ist Hanspeter Breitler, der im Nachbardorf Unterwasser eine Kunstschmiede betreibt. Er lässt die Hobbyschmiede möglichst frei arbeiten, gibt Ratschläge, wo nötig. Die Schalen dürfen nicht zu lang im Feuer bleiben, denn erhitzt sich der Stahl auf 1400 Grad, beginnt er zu schmelzen. «Wir wollen, dass der Klang erhalten bleibt», sagt Breitler. Seit Jahrhunderten prägen Naturtöne das Tal, Instrumente wie Hackbrett, Hausorgel, Halszither, Klangschalen, Schellen. Auch der Reformator Huldrych Zwingli , der 1484 in Wildhaus zuoberst im Toggenburg zur Welt kam, hat ein Dutzend Instrumente gespielt. Meisterhaft war er, so ist überliefert, auf der Laute und der Flöte. Das trug ihm allerdings den Spottnamen eines «luthenschlachers und evangelischen pfyffers» ein. In der Folge verbannte er die Musik aus den Kirchen. Im Toggenburg ist sie geblieben. Bald soll sie nun in angemessener Pracht ihre akustische Kathedrale erhalten: ein Klanghaus am Schwendisee mitten in der Bergwelt. So wollen es Regierung und Parlament des Kantons St. Gallen. Im kommenden September entscheidet das Stimmvolk. Die Regierung will dem strukturschwachen Toggenburg zu einem klangstarken Ort mit Anziehungskraft verhelfen, als Teil eines Impulsprogramms, gefördert im Rahmen der neuen Regionalpolitik des Bundes. Schon heute bringt die Klangwelt Wertschöpfung ins Tal: jährlich tausend Logiernächte wegen der Klangkurse, ebenso viele Besucher während des zweijährlich stattfindenden Klangfestivals, pro Saison 30 000 verkaufte Bergbahntickets dank einem an den Hängen der Churfirsten eingerichteten Klangweg. Die Klangschmiede zählt weitere 6000 Besucher pro Jahr. Die Toggenburger Klangkultur als Mittel zum Zweck besserer touristischer Vermarktung? Rettungsanker in Zeiten zunehmend schneearmer Winter? Gewiss. Aber sie ist mehr. «Sie wird wirklich gelebt», sagt Matthias Ammann. Er ist – wie sein Cousin Simon, der Skisprung-Olympiasieger – ein Nachkomme aus der Familie des Instrumentenbauers Ulrich Ammann. Auch Matthias Ammann lebt Musik: als Chorleiter, Dirigent einer Brassband, Mitglied und Leiter einer A-cappella-Formation, Sänger in zwei weiteren Chören. Vor drei Jahren übernahm er von Willi Valotti die Leitung des Jodlerklubs Männertreu, einer Formation ohne Nachwuchsprobleme mit Durchschnittsalter 39. Vier weitere Jodlerklubs gibt es im obersten Toggenburg: Säntisgruess, Thurtal, Churfirstenchörli, Schafberg-Chörli, ausserdem den Männerchor Säntis, den evangelischen und den katholischen Kirchenchor, den Kinderchor KlingKlang, den Jugendchor KlangArt, den Matthias Ammann ebenfalls leitet. Instrumentalformationen kommen hinzu. Das rege musikalische Wirken manifestiert sich in Ammanns Familie: Ein Grossvater, der Vater und eine Tante waren oder sind Chorleiter, zwei Onkel und zwei Brüder singen und johlen, wie das Jodeln hier heisst. «Wir verkaufen nicht die Seele, sondern geben voller Respekt weiter, was gelebt wird», sagt Nadja Räss, die Jodlerin aus Einsiedeln, die seit 2012 die Klangwelt führt. Der Jodel ist das musikalische Konzentrat des Toggenburgs. Räss erlebt es als «Widerspiegelung der Natur, sprunghaft wie die Berge». Naturtöne als Auf und Ab der Churfirsten, gewachsen einst aus Signalrufen über die Talseiten und Alpen hinweg. «De Wildhuser» , «de Scherrer», «de Haas» sind drei der Klassiker, die gern gejohlt werden. Matthias Ammann macht es sich zur Aufgabe, neben dem Jodel und den Jodelliedern auch die Toggenburger Volkslieder verstärkt zu pflegen, wie sie etwa zu Beginn des letzten Jahrhunderts in einem Buch von Albert Edelmann gesammelt wurden. Die Klangwelt vereint Jodel, Gesang, Instrumentalmusik. In der Schmiedewerkstatt, wo der Klang aus der Schale strömt, sind die Kursteilnehmer nach drei Tagen des Hämmerns, Erhitzens, Abkühlens etwas erschöpft, doch um einen Dreiklang reicher. Pro Tag haben sie eine Schale geschmiedet, zum Schluss bearbeiten sie diese mit dem Rundhammer auf kalter Oberfläche, verdichten die Oberfläche so, dass sie zueinander stimmig sind, wachsen sie ein mit Bienenwachs. Energie ist zu Klang geworden. 2016-02-21 15:19:34 Jörg Krummenacher, Alt St. Johann

76 Film soll Chance auf Job steigern Reutte – Die vergangene Woche wird den zehn Teilnehmern des AMS-Kurses „Brücke zur Arbeit im Außerfern“ wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Sie genossen nämlich eine ganz besondere Art der Persönlichkeitsbildung. Gemeinsam mit Regisseur Gerhard Paukner wurde an einem Film gearbeitet. Vier Tage lang dauerten die Vorbereitungen: Es wurden die Geschichte erfunden, das Drehbuch geschrieben, die Sets festgelegt und die Schauspieler eingeteilt. Am Freitag hieß es dann: „Kamera läuft!“ Was nach Spaß für die vom Arbeitsmarkt nicht gerade begünstigten Teilnehmer klingt, hat einen viel tieferen Sinn. Paukner, der in Zusammenarbeit mit dem AMS bundesweit knapp 60 solcher Streifen gedreht hat, weiß, wovon er spricht: „Wenn ich keinen Ausdruck habe, mache ich auch keinen Eindruck. Während der Arbeiten zum Film lernen die Teilnehmer, wie ihr Auftritt ist, welche Signale sie senden. Und sie lernen Teamfähigkeit, Sozialverhalten und Krisenmanagement. Sie lernen auch, harsche Kritik des Chefs einzustecken – der bin in dem Fall ich.“ Seminarleiterin Cornelia Deppert-Wentzler ist begeistert: „Die Gruppe, die aus 18- bis 55- Jährigen besteht, war gespalten. Jetzt sind sie eine Einheit. Sie unterstützen sich gegenseitig und geben sich Tipps. Viele wachsen geradezu über sich hinaus.“ Am 16. März wird der Film im Veranstaltungszentrum Breitenwang gezeigt. (fasi) 2016-02-21 17:19:56 Tiroler Tageszeitung Online

77 Plansee fährt Mitarbeiterstand zurück Von Helmut Mittermayr Breitenwang – Mit weit über 2300 Mitarbeitern hat Plansee schon länger einen historischen Personalhöchststand am Standort Breitenwang/Reutte vorzuweisen. Der Vorstand will nun an der Schraube drehen und die Zahl zurückdrehen – um 150 Beschäftigte in zwei Jahren. Plansee-Vorstandsvorsitzender Michael Schwarzkopf bestätigt gegenüber der Tiroler Tageszeitung die Marschrichtung. „Das ist kein Geheimnis und wird offen kommuniziert.“ Die Maßnahme sei nur zu einem Teil der konjunkturellen Situation geschuldet. In Teilbereichen, in denen Plansee etwa der Unterhaltungselektronik zuliefert, ist ein Einbruch feststellbar, Produktionslinien sind ausgefallen. „Aber das kann eine temporäre Erscheinung sein und wird vom Konsumenten gesteuert“, sagt Schwarzkopf. Die Umsätze in andere Segmenten wie Werkzeugbau, Automobilindustrie oder Luftfahrt sind laut dem Plansee-Chef „hingegen sehr stabil“. Das Hauptmotiv für die Reduzierung des Mitarbeiterstandes sei die schlichte Größe des jetzigen. „Wir müssen einfach wieder wettbewerbsfähiger werden. Gerade, was weltweite Mitbewerber, etwa aus China, betrifft. Die Verbesserung der Prozesse ist ein Dauerthema. Wir müssen uns neu aufstellen, besser werden. Ganz im Sinnbild eines Marathons, den wir alle zu laufen haben.“ Schwarzkopf glaubt, dass mit den Jahren Strukturen angewachsen sind, die hinterfragt werden müssen. Allein die jährliche Mitarbeiterfluktuation beim Außerferner Pulvermetallriesen beträgt fünf Prozent – also über 100 Personen. Der Plansee-CEO ist sich daher sicher, die Reduktion ohne größere Verwerfungen über die Bühne zu bringen. „Aber wir überlassen das nicht einfach der Fluktuation, sondern greifen strukturell ein.“ Wie im bald 100-jährigen Unternehmen üblich, sollen begleitende Maßnahmen – wie zum Beispiel Weiterbildungsmöglichkeiten – die Betroffenheit der Ausgestellten abfedern helfen. Der Mitarbeiterabbau, geplant sind heuer 100 und 2017 weitere 50, werde nicht eindimensional angegangen. Also nicht einfach automatisch ein Einstellungsstopp ausgesprochen, aber natürlich nur noch zwingend notwendige Neuzugänge aufgenommen. Auch werden nicht einfach die Leiharbeiter ausgestellt. „Das Schlankerwerden sowie Ändern der Strukturen und Prozesse wird gezielt angegangen. Wir wissen, was wir tun und vorhaben“, sagt Michael Schwarzkopf. Neben Arbeitern und Leiharbeitern, die etwa durch Ausfall von Produktionslinien betroffen sein könnten, werden auch Angestellte das Unternehmen verlassen müssen. Gemeinsam mit Personalabteilung und Betriebsrat werden derzeit sozialverträgliche Maßnahmen bei Plansee erarbeitet. 2016-02-21 17:19:39 Tiroler Tageszeitung Online

78 Mit Service zu mehr Busgästen Lienz – Der Tourismusverband und die Osttirol Werbung wollen künftig vermehrt Reisegruppen in Bussen nach Osttirol bringen. Dafür stellen sie fixfertige Angebotspakete zusammen, schildert TVB-Mitarbeiterin Paula Müllmann. „Wir bieten den Service, der Busunternehmer muss sich nicht alle Teile selbst zusammensuchen, wir erledigen das für ihn.“ Dazu gehören die Suche nach einem geeigneten Quartier, dem Besuch von Ausflugszielen, Sehenswürdigkeiten und Kulturschätzen sowie auch die Betreuung vor Ort. Bis hin zu den Liftkarten lässt sich alles über den TVB abwickeln. Auf der Homepage bus. osttirol.com, die demnächst online gehen wird, kann der Reiseanbieter sich die einzelnen Module ansehen, aussuchen und bekommt die Preiskalkulation gleich dazu. Zusammengearbeitet wird mit Beherbergungsbetrieben, die auf Busse eingestellt sind, aber auch mit Bergbahnen und touristischen Angeboten wie dem Wildpark, der Galitzenklamm, Schloss Bruck und vielen mehr. Müllmann: „Wir erhoffen uns dadurch eine bessere Auslastung der Vor- und Nachsaison. Seniorenverbände sind genauso eine Zielgruppe wie Vereine oder Schüler.“ (co) 2016-02-21 17:19:39 Tiroler Tageszeitung Online

79 Familienbeihilfe: Karmasin will EU-Beschlüsse rasch umsetzen Brüssel – Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) hat bereits ihre Mitarbeiter beauftragt, die jüngsten EU-Beschlüsse zur Anpassung der Familienbeihilfe ans Herkunftsland auf mögliche Umsetzung in Österreich zu prüfen. In den kommenden Wochen will sie mit ihrem Ministerkollegen Sebastian Kurz (ÖVP) der SPÖ einen Vorschlag mit möglichen gesetzlichen Anpassungen und einem Zeitplan vorlegen. Es gehe darum, dass man „zeitnah nach dem britischen EU-Referendum (am 23 Juni, Anm.) handeln“ könne, erklärte Karmasin am Sonntag in einer Aussendung. Den britischen Deal mit der EU, der es auch Österreich ermöglichen würde, die Höhe der Familienbeihilfe an den Wohnsitz des Kindes anzupassen, begrüßte Karmasin ausdrücklich. „Das bringt mehr Fairness und eine deutliche Entlastung des Familienlastenausgleichfonds. Österreich hat im Vorjahr 223 Mio. Euro Familienbeihilfe an im EU-Ausland lebende Kinder ausbezahlt, deren Eltern hierzulande arbeiten. Eine Arbeitsgruppe der zuständigen Ministerien diskutiert bereits seit einigen Wochen Möglichkeiten der Einschränkungen der Familienbeihilfe. Ergebnisse werden laut Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) im März erwartet. Dass sich nach dem EU-Gipfel am Wochenende auch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) diskussionsbereit gezeigt hat, die Ergebnisse zu übernehmen, sorgte bei der Grünen Sozialsprecherin Judith Schwentner für Kritik. „Minister Kurz hat mit seinen unsachlichen Aussagen bereits die Türen für eine Neidpolemik gegen andere EU-BürgerInnen geöffnet. Folgt ihm Faymann auf Schritt und Tritt? Wie rückgratlos“, befand Schwentner. „ÖVP und SPÖ fahren einen gefährlichen Antisolidaritäts-Kurs.“ Gerade osteuropäische Arbeitnehmer leisteten wichtige Arbeit in Österreich, etwa in der Pflege, betonte Schwentner. Sie zahlten in Österreich denselben Beitrag wie österreichische Arbeitnehmer in den Familienausgleichsfonds ein, also stehe ihnen auch die gleiche Familienbeihilfe zu. Eine Neuerung könnte auch für Österreicher Verschlechterungen bedeuten, erinnerte sie: Wenn ein österreichischer Student künftig ein Jahr im Ausland studiere und das Lohnniveau dort niedriger ist, werde auch dieser weniger Familienbeihilfe beziehen. Die außerdem von den Briten ausverhandelte Sonderregelung, wonach Ausländer in Großbritannien erst nach vier Jahren volle Sozialleistungen erhalten sollen, findet wiederum das Team Stronach „sehr vernünftig“. Eine solche Regelung sei auch für Österreich wünschenswert, meinte Team Stronach-Klubobmann Robert Lugar. (APA) 2016-02-21 17:18:14 Tiroler Tageszeitung Online

80 Grüne wollen Mindestlohn von 1700 Euro Parteichefin Eva Glawisching rechnet damit, dass mehr als eine halbe Million Menschen davon profitieren könnte. 21.02.2016 | 15:17 | ( DiePresse.com ) Die Grünen unternehmen einen neuen Anlauf für einen gesetzlichen Mindestlohn. Konkret wollen sie flächendeckend 1700 Euro brutto für Vollzeitarbeit oder 9,80 Euro pro Stunde erreichen. Diese Forderung ist in einem Sozialpaket enthalten, das unter anderem auch die Forderungen für eine Pensionsreform enthält und das die Grünen in Form eines Antrages bei der Nationalratssitzung am Mittwoch einbringen werden. Die Höhe von 9,80 Euro pro Stunde begründete die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig im Gespräch mit der APA damit, dass es sich dabei um 60 Prozent des Medianeinkommens handle, was die Internationale UNO-Arbeitsorganisation ILO als fairen Lohn angebe. Vor eineinhalb Jahren hatten die Grünen noch 8,50 Euro gesetzlichen Mindestlohn gefordert. Die Gewerkschaft der Privatangestellten, GPA-djp, spricht sich gegen die Forderung der Grünen aus. "Einen gesetzlichen Mindestlohn braucht ein Land mit einer kollektivvertraglichen Abdeckung von 97 Prozent sicher nicht", erklärte Vize-Bundesgeschäftsführer Alois Bachmeier am Sonntag in einer Aussendung. Gesetzliche Mindestlöhne seien "Spielball der Tagespolitik". Glawisching rechnet dagegen damit, dass davon mehr als eine halbe Million Menschen und 16 Prozent der Haushalte betroffen wären. Das Haushaltseinkommen der Betroffenen würde im Schnitt um etwa 34 Prozent steigen. Vor allem Frauen und jüngere Arbeitnehmer würden davon profitieren. Zum Tragen würde der Mindestlohn vor allem in Branchen kommen, in denen viele Frauen arbeiten, etwa Kindergärten, Konditoreien oder Friseurinnen. Ein Friseurbesuch würde sich für eine Frau um etwa 50 Cent bis einen Euro verteuern, rechnen die Grünen. Die Grüne Bundessprecherin geht davon aus, dass der gesetzliche Mindestlohn 25.000 zusätzliche Arbeitsplätze pro Jahr schaffen könnte. Sie verweist auf Deutschland, wo im Vorjahr ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt wurde. Das habe zu keiner Vernichtung von Arbeitsplätzen, sondern im Gegenteil zu mehr Beschäftigung geführt. Der Mindestlohn bringe einen höheren Konsum und damit auch eine bessere Konjunktur, argumentiert Glawischnig. In 21 von 28 EU-Ländern gebe es dieses Instrument bereits. Glawischnig hofft, dass die Chancen für die Umsetzung nun besser stehen als in der Vergangenheit. Einerseits setzt sie auf den neuen Sozialminister Alois Stöger (SPÖ), andererseits verweist sie auf die verschärfte soziale Lage und darauf, dass sich viele Menschen die Miete nicht mehr leisten könnten. Die Hoffnung auf kollektivvertragliche Mindestlöhne hat sich ihrer Ansicht nach nicht erfüllt. Das von der Gewerkschaft schon seit 2006 angestrebte Mindestniveau von 1300 Euro brutto für Vollzeitarbeit sei immer noch nicht flächendeckend erreicht. Die Ankündigung bis 2017 überall mindestens 1500 Euro ausverhandelt zu haben, bleibe damit nur ein frommer Wunsch. (APA) 2016-02-21 15:17:00 diepresse.com

81 81 Letzter Überlebender des Aufstands von Treblinka gestorben Tel Aviv – Samuel Willenberg, der letzte Überlebende des Aufstands im nationalsozialistischen Vernichtungslager Treblinka, ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Der international bekannte Augenzeuge, der auch ein Buch über die Revolte verfasste, werde am Montag beigesetzt, teilte die Holocaust- Gedenkstätte Yad Vashem am Sonntag mit. Der am Freitag im Kreise seiner Familie in Tel Aviv Gestorbene war als 19-jähriger polnischer Jude in das Mitte 1942 von den deutschen Besatzern errichtete Lager nordöstlich von Warschau gekommen und einer der Häftlinge, die monatelang heimlich den Aufstand vorbereiteten. Dieser brach am 2. August 1943 aus und ermöglichte unter großen Opfern etwas mehr als zweihundert Insassen die Flucht. Es war der erste Aufstand in einem Nazi-Vernichtungslager. Treblinka wurde kurz darauf geschlossen; innerhalb von nur 13 Monaten waren dort rund 870.000 Juden und 2.000 Sinti und Roma ermordet worden. Willenberg gehörte zu den wenigen bei dem Aufstand Geflüchteten, die den Krieg überlebten. Trotz einer Schussverletzung am Bein schlug er sich nach Warschau durch und schloss sich der polnischen Untergrundarmee an; später wurde er Leutnant in der Volksarmee Polens. 1950 emigrierte Willenberg nach Israel, wo er im Bauministerium arbeitete. 1986 veröffentlichte Samuel Willenberg ein Buch über den Aufstand von Treblinka, das 2009 auch auf Deutsch erschien. Er begleitete zahlreiche Besuchergruppen zum Ort des ehemaligen Vernichtungslagers und berichtete über die dortigen Geschehnisse. Im Alter studierte Willenberg Malerei und Bildhauerei und schuf Skulpturen, in denen er das Erlebte verarbeitete. Eines seiner Werke steht in der Residenz des israelischen Staatspräsidenten. (APA/AFP) 2016-02-21 17:17:22 Tiroler Tageszeitung Online

82 VW-Abgas-Skandal: Heißer Tanz auf vielen Baustellen Seoul, Wolfsburg – Die südkoreanischen Behörden setzen ihre Ermittlungen gegen Volkswagen wegen der manipulierten Abgaswerte fort. Bei Durchsuchungen werden Dokumente und Festplatten sichergestellt. Im VW-Abgasskandal hat die südkoreanische Staatsanwaltschaft die Niederlassung des deutschen Autobauers in der Hauptstadt Seoul durchsucht. Die Ermittler hätten Dokumente und Computer-Festplatten sowie E-Mails an die und von der Konzernleitung in Deutschland sichergestellt. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag unter Berufung auf das Büro der Staatsanwaltschaft. Demnach stand die Durchsuchung unter anderem im Zusammenhang mit dem Vorwurf, dass Volkswagen Anordnungen nicht befolgt und nur mangelhafte Rückrufpläne für mehr als 125.000 Dieselfahrzeuge eingereicht habe. Im Jänner hatte das Umweltministerium deswegen gegen den Geschäftsführer von Audi Volkswagen Korea, Johannes Thammer, Strafanzeige erstattet. Eine Sprecherin des Konzerns bestätigte die unangekündigte Durchsuchung. Sie betonte aber, dass das Unternehmen mit dem Umweltministerium im Gespräch über einen „zusätzlichen Rückrufplan“ stehe. Dieser werde bald eingereicht. „Eine Frist gibt es nicht.“ Erst wenn der Plan von den Behörden akzeptiert sei, könne die Aktion starten. Abgaseinigung mit US-Behörden zieht sich hin Der VW-Konzern erwartet einem Bericht zufolge im Abgasskandal noch eine längere Hängepartie in den USA. Wie das „Manager Magazin“ schreibt, rechnen Top-Manager des Konzerns nicht mit einer Einigung mit den US-Behörden über Lösungen für die manipulierten Autos vor Ende März. Auch würden die 2015 zurückgelegten 6,7 Mrd. Euro für Maßnahmen im Dieselskandal wahrscheinlich nicht ausreichen, berichtet das Blatt unter Berufung auf Unternehmenskreise. Ein VW-Sprecher sagte am Freitag zu dem Bericht: „Das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren.“ In den veranschlagten 6,7 Mrd. Euro waren unter anderem Kosten für anstehende Rückrufe enthalten, nicht aber mögliche Straf- und Schadenersatz-Zahlungen. Volkswagen blickt in der Abgas-Affäre weiter auf viele Baustellen. Eine der drängendsten Fragen ist, wann und wie der Konzern knapp 600.000 manipulierte Autos in den USA nachbessern kann. Die Behörden dort hatten zuletzt einen ersten Rückrufplan abgelehnt und Nachbesserungen angemahnt Konzern nennt zwei weitere Starttermine für Rückrufe Der deutsche Autokonzern Volkswagen hat für die weiteren Rückrufwellen im Abgasskandal erstmals genaue Termine genannt. Demnach sollen die Wagen mit dem kleinsten betroffenen Motor - dem mit 1,2 Litern Hubraum - ab der Kalenderwoche 22 und damit ab dem 30. Mai in die Werkstatt. Das Datum geht aus dem ersten generellen Anschreiben an die in Deutschland rund 2,5 Millionen betroffenen Halter hervor. In dem Brief heißt es weiter, dass die mittelgroßen Motoren mit 1,6 Litern Hubraum ab dem 5. September (Kalenderwoche 36) an der Reihe sind. Bereits bekannt ist der Starttermin 29. Februar (Kalenderwoche 9) für die 2,0-Liter-Maschinen. Dabei machen bestimmte Varianten des Passat den Anfang. Wann genau welche Modelle dran sind, hängt von den vielen verschiedenen Varianten aus Motor, Baujahr und Getriebe ab. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gibt sie schrittweise in Stufen frei. Bei den mittelgroßen 1,6-Liter-Motoren, welche die letzte der drei großen Wellen bilden, muss neben einem Software-Update auch ein Bauteil eingesetzt werden. In dem Schreiben heißt es, jeder Halter erhalte noch einmal einen zweiten Brief, der zu einem konkreten Termin in der Werkstatt aufruft US-Anwalt plant Klagen für deutsche VW-Kunden Dem Autobauer Volkswagen droht in der Affäre um manipulierte Abgaswerte einem Bericht zufolge zusätzlicher Ärger mit deutschen Kunden. Der bekannte US-Anwalt Michael Hausfeld wolle auch für betroffene Autofahrer hierzulande Schadenersatz erwirken, berichtete das Manager Magazin am Donnerstag vorab aus seiner neuen Ausgabe. Insgesamt gehe es um Entschädigungen von bis zu 2,5 Mrd. Euro. Hausfeld geht in den USA bereits gegen VW vor und hat seit kurzem auch ein Büro in Berlin. Laut dem Bericht soll noch in diesem Monat eine Webseite für deutsche VW-Kunden freigeschaltet werden, auf der die rund 2,4 Millionen Betroffenen ihre Ansprüche geltend machen und an einen Rechtsdienstleister abtreten können. Die Finanzierung des Projekts ist laut Hausfeld durch einen Prozessfinanzierer gesichert. Der Jurist sagte dem Magazin: „Wir sind in der Lage, Klagen und Verfahren notfalls zehn Jahre lang durchzuziehen“. Weitere Details zum Verfahren nannte das Magazin nicht. Das Berliner Hausfeld-Büro war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Sammelklagen, wie sie in den USA üblich sind, gibt es im deutschen Rechtssystem nicht. Der Chef des deutschen Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, wirft Volkswagen in diesem Kontext eine Benachteiligung deutscher Betroffener vor. Während in den USA bereits Entschädigungen angeboten wurden, gibt es diese in Deutschland und Europa bisher nicht - eine solche „Ungleichbehandlung“ von Kunden sei „weder zeitgemäß noch verbraucherfreundlich“, so Müller laut Handelsblatt. „In einer vergleichbaren Situation würde es kein Lebensmittelkonzern wagen, derart mit Informationen und Entschädigungsangeboten zu geizen, wie es VW gerade tut“, befand Müller in der Freitagsausgabe. Insgesamt sei das Verhalten des Konzerns seit Bekanntwerden des Skandals „sehr enttäuschend“. VW, aber auch andere Konzerne, hätten Lust am „Roulette-Spiel“, sagte Müller dem Handelsblat t. Sie versuchten, „Grenzen auszuloten - die gesetzlichen wie auch unsere“. Dabei hofften die Unternehmen offenbar, „dass sie nicht erwischt werden“. Volkswagen hatte zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen mehrerer Marken eine Manipulations-Software eingesetzt wurde, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb zu niedrig auswies. Besonders in den USA drohen dem Konzern hohe Strafzahlungen und Schadenersatzforderungen. (APA, AFP) 2016-02-21 17:17:22 Tiroler Tageszeitung Online

83 Mehr Sicherheit in Kufstein Von Michael Mader Kufstein – Erfreuliches Ergebnis eines Arbeitsgesprächs von Nationalrat und Bürgermeisterkandidat Hannes Rauch (ÖVP) mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Donnerstagabend. „Noch im Februar startet die Polizei in Tirol eine Sicherheitsoffensive in Kufstein“, stellt Mikl-Leitner klar. Rauch präzisiert: „Wir haben vereinbart, dass die Bundespolizei ab sofort mehr Fußstreifen im Stadtgebiet machen wird und damit mehr Präsenz auf der Straße zeigt. Wir haben nämlich gesehen, dass die Sicherheit ein Thema in Kufstein ist und die Stadtpolizei meiner Meinung nach nicht effizient genug eingesetzt wird.“ Des Weiteren habe er die Innenministerin gebeten, die Polizei anzuweisen, bei aggressivem Betteln in der Festungsstadt verstärkt einzugreifen. Gleichzeitig setzt man aber auch auf Prävention: „Das Landeskriminalamt Tirol wird mit einem Infostand für Präventionstipps in den nächsten Wochen vor Ort sein und praktische Tipps zur Verhinderung von Straftaten geben. Denn wir wissen: Rund 60 Prozent der Straftaten können durch richtiges Verhalten im Vorfeld verhindert werden“, heißt es aus dem Innenministerium. Rauch hat sich im Gespräch mit der Innenministerin auch für eine Personalauftstockung der Polizei in Kufstein starkgemacht. „Ich habe daher der Landespolizeidirektion Tirol den Auftrag erteilt, in den nächsten Monaten eine mögliche Aufstockung des Personalstandes der Polizei in Kufstein zu prüfen“, sagt Mikl-Leitner. Bürgermeister Martin Krumschnabel (Parteifreie) freut sich über mehr Polizeipräsenz in Kufstein: „Wir werden uns in der Realität anschauen, wie das funktioniert. Vielleicht wird uns dann auch die geplante Videoüberwachung an bestimmten Orten genehmigt.“ Auch die Stadtpolizei sei ja angewiesen worden, gegen aggressives Betteln vorzugehen. „Gerade heute ist die erste Anzeige gegen einen Bettler eingegangen“, berichtet Krumschnabel. 2016-02-21 03:03:33 Tiroler Tageszeitung Online

84 +++ Fohlenfutter +++: Ein ganz normales Fußballspiel auf Borussias Achterbahn Unser Kollege Stefan Klüttermann fand es wohltuend, dass Gladbach gegen Köln in vielen Belangen ein ganz normales Fußballspiel war. Hier ist sein Kommentar: Bis zum Montag nach dem Augsburg-Spiel hätte Max Eberl gerne eine Entscheidung von Havard Nordtveit. Das Xhaka-Thema hat ebenfalls weiter Bestand. Für "spox.com" war Mo Dahoud nicht bester Borusse gegen Köln. Borussias dänisch-schweizerisch-norwegische Abwehrachse von gestern. Tomislav Maric... Joonas Kolkka... Abstiegskampf. Mo Dahoud spricht nicht gern öffentlich. Zum Glück für ihn gibt es Instragram - das soziale Netzwerk der Bilder. Kölns Torwart Timo Horn war mit der Leistung seiner Teamkollegen überhaupt nicht einverstanden, wie der "Kicker" notiert hat. War er dran oder nicht? Knapp war's auf jeden Fall zwischen dem Ball und Dominic Marohs Hand. Mo Dahoud heute: Ein Tor Drei Torschüsse Drei Torschussvorlagen 12,5 Kilometer gelaufen 91 Prozent angekommene Pässe 14 von 16 Zweikämpfen gewonnen (88 Prozent) Tor. 2016-02-21 15:14:31 RP ONLINE

85 Gala zum 70. Geburtstag der "Zeit" Wir bieten dieses Video in folgenden Formaten zum Download an: Hinweis: Falls die Videodatei beim Klicken nicht automatisch gespeichert wird, können Sie mit der rechten Maustaste klicken und "Ziel speichern unter... " auswählen. 2016-02-21 15:11:50 tagesschau.de

86 86 Tschechien: Strafanzeige gegen 30 HIV-positive Männer

Weil sie angeblich Sex ohne Kondom hatten und damit die Weitergabe von HIV riskiert hätten, haben die Prager Gesundheitsbehörden Strafanzeige gegen 30 HIV-positive Männer gestellt, teilt die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) mit. Europäische HIV/Aids-Organisationen hätten nun die tschechische Regierung in einem offenen Brief aufgefordert, die Strafverfolgung zu stoppen. Die Deutsche Aids-Hilfe bezeichnet das Vorgehen der Prager Behörden als "schweren gesundheitspolitischen Fehltritt". Vorstandsmitglied Ulf-Arne Hentschke-Kristal sieht die HIV- positiven Männer an den Pranger gestellt: "Wie die tschechischen Behörden hier HIV-positive Menschen drangsalieren, ist erschütternd und darf auf keinen Fall Schule machen. Ihr Vorgehen verletzt Menschenrechte, stigmatisiert Menschen mit HIV und basiert in vielfacher Hinsicht auf einer fachlichen Fehleinschätzung. " Die beschuldigten schwulen Männer hatten sich im Laufe des letzten Jahres mit einer oder mehreren sexuell übertragbaren Infektionen angesteckt. Das Prager Hygieneamt schloss daraus, sie hätten Sex ohne Kondom gehabt und gab diese Informationen an die Polizei weiter. Die Behörde rechtfertigt dies mit dem Verbot der "Verbreitung ansteckender menschlicher Krankheiten", so die Deutsche Aids-Hilfe. Die DAH argumentiert, dass durch eine strafrechtliche Verfolgung HIV-positiver Menschen die Verbreitung des Viruses gefördert wird. Betroffene würden aus Angst vor Konsequenzen HIV- Tests und Arztbesuche scheuen, eine frühzeitige Erkennung und Therapie von HIV werde dadurch verhindert. "Für die HIV-Prävention sind die Anzeigen in hohem Maße schädlich", sagt Hentschke-Kristal. Auf der Internetplattform Change.org läuft derzeit noch eine Petition, die EU-Komission auffordert, die Strafanzeige gegen die 30 Männer fallen zu lassen. Internationale HIV/Aids- Organisationen unterstützen die Aktion. Nach einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts lebten 2014 rund 68.000 Männer mit HIV/Aids in Deutschland. Auch hierzulande können HIV-Positive wegen ungeschützten Geschlechtsverkehrs strafrechtlich verfolgt werden. Die absichtliche oder fahrlässige Weitergabe von HIV wird im Strafgesetzbuch als Körperverletzung eingestuft. [ Testen Sie die Frankfurter Rundschau zwei Wochen lang - kostenlos und ohne Risiko . ] 2016-02-21 17:12:22 Christian Kretschmer,

87 Berlinale: Der Sieg über das Wegschauen Ein Dokumentarfilm setzt sich in einem großen Festival gegen alle Spielfilme durch: Das ist noch immer eine Seltenheit. Außer für Gianfranco Rosi, der nach dem Goldenen Löwen für „Das andere Rom“ vor drei Jahren in Venedig nun auch den goldenen Berlinale-Bären mit nach Hause trägt. Schon vor Beginn der Berlinale war sein Lampedusa-Film „Fuocoammare“ als einer der Favoriten gehandelt worden, doch da hatte man ihn noch nicht gesehen und wusste nicht, wie gut er wirklich ist. Doch es ist kein Sieg der Wirklichkeit über die Kunst, es ist ein Sieg des Hinschauens über das Wegschauen mit künstlerischen Mitteln. Ironischerweise ist die Berlinale damit zum Thema ihrer ersten Pressekonferenz zurückgekommen, als von George Clooney wiederholt ein Film über das Flüchtlinge gewünscht wurde. Und dieser zu Recht neben dem eigenen Engagement darauf verwies, dass es Jahre und einen besonderen Zugang brauche, um ein Nachrichtenthema, so wichtig es auch ist, in Kino zu verwandeln. Ein Jahr lebte Rosi auf der Insel Lampedusa, sein einziger Mitarbeiter half ihm bei der Organisation des Drehs. Bild, Ton und eine behutsame Inszenierung besorgte Rosi selbst. Für letztere wird er ab und an auch kritisiert, doch sie steht keineswegs im Widerspruch zur dokumentarischen Ethik. Denn den unverstellten Realitätssplittern etwa von der Rettung Schiffbrüchiger stellt er Szenen gegenüber, in denen Inselbewohner ihr eigenes Leben darstellen. Seine wichtigsten Protagonisten sind in Arzt, dessen Erzählungen Schreckensbilder vorbereiten, die Rosi sehr spärlich aber umso eindringlicher in seinem Film platziert. Und ein 12-jähriger Junge, der mit einer Spezialbrille sein träges Auge trainiert, was wie eine Aufforderung an den Zuschauer zum Hinschauen wirkt. Was kann das Kino, um erfahrbar zu machen, was doch fast täglich die Nachrichten füllt? „Fuocoammare“, der Titel „Feuer im Meer“ ist einem Lied über Angriffe im Zweiten Weltkrieg entnommen, ist auch eine Insel in diesem Bildermeer. Ohne Kommentar platziert Rosi Bilder einer unerträglichen Alltäglichkeit inmitten des Alltags, über den sie hereingebrochen ist. Dabei vermeidet er es zugleich, die Würde der Flüchtenden durch einen Akt des Bloßstellens zu verletzen. Auch das Schmerzhafteste dieser Bilder erfüllt noch immer diesen Anspruch, die Aufnahme eines Schiffsdecks voller toter Körper, deren Gesichter er nicht zeigt. Und gleichwohl ihrem Schicksal ein Gesicht gegeben hat. Vor jeder Wettbewerbsgala hatten Moderatoren auf Sammelboxen verwiesen, in denen man für die Behandlung von Folteropfern in einer Berliner Klinik spenden konnte. Und auch die hässlichen Bilder von Fremdenfeindlichkeit in Deutschland rückte Festivaldirektor Dieter Kosslick noch einmal ins Bewusstsein, als er kurz vor der Preisvergabe die Ereignisse im sächsischen Clausnitz ansprach, wo sich der Pöbel einem Bus mit Geflüchteten grölend in den Weg stellte. Doch was nützt ein politisches Filmfestival, wenn es nicht politische Filme gäbe, die zugleich künstlerischem Anspruch gerecht würden? Diese Berlinale fand sie auch in den anderen Sektionen. Den angesehen Caligari-Preis, den die deutschen kommunalen Kinos für einen Film im Internationalen Forum vergeben, gewann der ägyptische Beitrag „In the Last Days of the City“. Regisseur Tamer El Said arbeitete ein Jahrzehnt an diesem Bild von den historischen Umbrüchen in Kairo. So wie Gianfranco Rosi die Tradition des italienischen Neorealismus erneuert, steht sein Film in der langen Tradition filmischer Städteporträts seit dem klassischen Montage-Stummfilm „Berlin – Die Sinfonie einer Großstadt“. Die ägyptische Revolution erahnend, sammelte der junge Regisseur in seiner Heimatstadt Bilder vom Aufbruch. Zugleich inszenierte er darin eine Geschichte von einem Mann, der von der Stadt Abschied nimmt, um ins Ausland zu gehen. Eine andere Filmfigur dieses semi- dokumentarischen Films ist aus dem Irak geflohen und erzählt von seinem deutschen Flüchtlingsstatus. Nun könne er sich frei bewegen, nur seine Heimat nicht mehr betreten, dann verfalle sein Anspruch augenblicklich. Man staunte über die unaufdringliche Perfektion eines Films, an dem gefundene und inszenierte Bilder so homogen verwoben sind wie in den frühen Arbeiten von Wong Kar-wai. Vielleicht war die Montage am Ende aber doch ein wenig zu perfekt geworden, um durchweg zu berühren. Einen dritten Weg mit den Mitteln der Filmkunst einen neuen dokumentarischen Blick auf die Welt zu werfen, fand der Österreicher Nikolas Geyerhalter, ebenfalls im Forum. Sein Film „Homo Sapiens“ führt an Orte, in denen sich die Menschheit bereits ausgelöscht zu haben schein, Fukushima ist einer davon. Und die dennoch ein Leben besitzt, denn Kino ist nicht Fotografie, sondern lebendiger Ausdruck von Zeit, hier subtil überhöht durch einen elektronischen Soundtrack. Es ist schon wahr, das inszenierte, das fiktionale Kino geriet auf dieser Berlinale fast ein wenig ins Hintertreffen. Vorhanden aber war es gleichwohl, auch wenn der schönste Spielfilm im Wettbewerb, der französische Beitrag „L‚Avenier“ von Mia Hansen-Løve lediglich den hochverdienten Regiepreis von Meryl Streeps Jury zugesprochen bekam. [ Testen Sie die Frankfurter Rundschau zwei Wochen lang - kostenlos und ohne Risiko . ] 2016-02-21 17:12:48 Daniel Kothenschulte,

88 Wahlkampf : Malu, sonst nichts Ein paar hundert Meter trennen das Rednerpult beim Festzelt von dem rot-weißen Plastikband vor dem Bahnhof, das Malu Dreyer in wenigen Minuten durchschneiden soll. Keine große Distanz, aber eine Herausforderung für die 55- Jährige, die seit zwei Jahrzehnten an Multipler Sklerose leidet. Man merkt ihr die Beeinträchtigung kaum an. Doch das Laufen fällt ihr manchmal schwer. Also schraubt ihr Fahrer gleich nach der Ankunft das dreirädrige Elektromobil zusammen, mit dem sie zur offiziellen Eröffnung des S-Bahnsteigs rollen soll. Es ist bitter kalt an diesem Nachmittag. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin hat wenig geschlafen, ein Bürotag liegt hinter und noch sieben Stunden Wahlkampf vor ihr. Aber dieser Termin ist ihr wichtig. Immerhin wird der Bahnhof des Weindorfes Alsheim künftig barrierefrei für Rollstuhlfahrer zu benutzen sein. Die Begrüßungslitanei des Bürgermeisters erträgt sie geduldig. Ihre eigene Ansprache ist kurz: „Mobilität ist Lebensqualität“, sagt die SPD-Politikerin. Sie weiß, wovon sie spricht. Als sich der Honoratioren-Tross zum Gleis aufmacht, marschiert Dreyer ohne Hilfe mit festem Schritt vorneweg. Ungenutzt verschwindet die Laufhilfe im Kofferraum der Dienstlimousine. Sie zeigt keine Schwäche. Schon gar nicht jetzt. Nicht drei Wochen vor einer Landtagswahl, bei der für die SPD viel mehr auf dem Spiel steht als ein Vierteljahrhundert politische Vorherrschaft im wirtschaftsstarken Land an Rhein und Mosel. Immer wieder hat die SPD hier in der Vergangenheit die absolute Mehrheit geholt. Selbst im dunklen Schatten der Nürburgringaffäre 2011 waren es noch 36 Prozent. Doch inzwischen hat die CDU in den Umfragen die SPD überholt. So kündigt sich für den 13. März ein spannender Showdown an: Ein Damen-Duell. Ein Wettstreit zweier gegensätzlicher Politikansätze in der Flüchtlingskrise. Und ein mögliches Menetekel für die Bundes-SPD. Sollte die Mainzer Bastion verloren gehen, droht eine bundesweite Panik der Genossen, die auch für Parteichef Sigmar Gabriel gefährlich werden könnte. Eine gewaltige Verantwortung für die Landespolitikerin, die erst vor drei Jahren dem legendären Kurt Beck nachfolgte. Ach was, widerspricht Dreyer: „Ich glaube fest, dass wir gewinnen werden.“ Natürlich spiele die Flüchtlingsfrage im Wahlkampf eine große Rolle. Aber: „Man sollte nicht meinen, dass die Menschen keine anderen Themen interessieren.“ Dreyer wirkt erstaunlich frisch und aufgeräumt in diesen Tagen. Aber ihre Herausforderin Julia Klöckner schafft es – zuletzt mit der Forderung nach tagesaktuellen Flüchtlings-Kontingenten - häufiger in die bundesweiten Abendnachrichten. „Frau Klöckner muss sich profilieren“, sagt Dreyer achselzuckend: „Als Oppositionsführerin kann sie am laufenden Band Vorschläge machen – egal, was daraus wird. Eine Regierungschefin wird daran gemessen, wie seriös sie ist.“ Klöckner holt auf Verlässliche Landesmutter gegen sprunghaft-populistische Herausforderin – das ist das Bild, das Dreyer gerne zeichnet. Doch zuletzt bröckelten ihre hohen persönlichen Popularitätswerte. Klöckner holt auf. Momentaufnahmen, winkt Dreyer ab. Das nehme sie nicht ernst. Anders kann man einen mehrwöchigen Marathon mit 16-Stunden-Tagen, endlosen Autofahrten und 42 Wahlkampfauftritten wohl auch nicht durchhalten. Aber die Frequenz der SMS-Nachrichten auf ihrem Handy vermittelt der SPD-Frau einen Eindruck von der wachsenden Nervosität ihrer Parteifreunde im Bund. Knapp 100 Kilometer sind es an diesem Tag bis zum ersten Abendtermin. Vor der Stadthalle in Speyer demonstriert ein kleines Häuflein AfD-Anhänger. Drinnen füllen mehr als 200 Besucher den Saal bis auf den letzten Platz. Nur kurz streift Dreyer die aktuellen weltpolitischen Krisen. Umso ausführlicher beschäftigt sie sich mit der rheinland-pfälzischen Politik. Die CDU will die Gebührenfreiheit für Kindertagesstätten abschaffen - ein willkommener Anlass, über soziale Gerechtigkeit zu reden: Kostenlose Kitas, keine Studiengebühren, eine Betreuungsgarantie für Grundschulkinder und gleiche Beiträge für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Krankenversicherung. Es ist ein klassisch sozialdemokratisches Programm. Das Publikum wirkt zufrieden. Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück war einst im Bundestagswahlkampf wie ein Conférencier über die Bühne getigert. Er hatte die Debatte, die Reibung, die Kontroverse mit seinen Zuhörern förmlich gesucht. Dreyer wählt die traditionelle Ansprache von vorne, und die vorher ausgewählten schriftlichen Fragen spielen eine eher dekorative Rolle. Eine Meisterin der Rhetorik ist die Sozialdemokratin nicht. Doch der Eindruck verändert sich komplett, sobald man Dreyer persönlich erlebt. Im Anschluss an die Rede wird gelacht, geherzt und geplaudert. Bereitwillig posiert die Politikerin für Selfie-Fotos. Sie ist immer mittendrin, nie wirken Herzlichkeit und Empathie aufgesetzt. Zuhause in Trier lebt sie mit ihrem Mann in einem integrativen Wohnprojekt mit 300 Nachbarn. Dreyer ist authentisch. Das ist ihre Stärke. Vor dem Saal in Speyer liegen an diesem Tag knallrote Aufkleber aus. “MALU“ steht da in Großbuchstaben drauf. Sonst nichts. Den Nachnamen der Kandidatin hat SPD-Chef Gabriel kürzlich wo anders draufgeklebt: Das Integrationspapier der SPD nannte er kurzerhand „Dreyer-Plan“. Gemeinsam mit den SPD- Bundesministerinnen Andrea Nahles, Barbara Hendricks und Manuela Schwesig hatte ihn Dreyer im Dezember vorgestellt. Nun wird er ihr alleine zugeschrieben. Doch vor Ort im Wahlkampf räumt Dreyer der Asylthematik keinen zentralen Raum ein. Sie lobt das Ehrenamt, betont die Integration, hebt die rheinland-pfälzischen Erfolge bei der Registrierung hervor und kritisiert Versäumnisse des Bundesinnenministers von der CDU. Es geht darum, die Leute bei der Stange zu halten. Ein Gewinnerthema ist die Flüchtlingspolitik nicht. Die eigenen Anhänger versucht Dreyer auf andere Weise zu mobilisieren. „Die AfD ist keine normale Partei. Sie ist eine Partei, die alle Werte des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft frontal angreift“, ruft sie ihren Zuhörern zu: „In solchen Zeiten brauchen wir eine klare Haltung gegen Rechts!“ Die Ministerpräsidentin hat sich für einen harten Polarisierungswahlkampf entschieden: Hier die Anständigen, dort das ausländerfeindliche Lager. Keine Grautöne. Klare Kante. So erklärt sich auch ihre Absage der Fernseh-Diskussionsrunde mit dem Spitzenkandidaten der AfD. Ob es nicht besser wäre, die rechtspopulistische Partei mit Argumenten zu schlagen, will eine Zuhörerin in Speyer wissen. „Nein“, antwortet Dreyer entschieden: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die AfD Talkshows nur nutzt, um sich und ihre Propaganda darzustellen.“ Weshalb ihr Innenminister Roger Lewentz nun doch an der TV-Runde teilnimmt, sagt sie nicht. Der Auftritt schließt mit einem leidenschaftlichen Appell: „Jeder hat die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass der Nachbar oder der Freund zur Wahl geht.“ Nur eine hohe Wahlbeteiligung könne den Einzug der AfD in den Landtag verhindern: „Dafür werde ich bis zum letzten Tag kämpfen.“ An dieser Stelle gibt es regelmäßig stürmischen Beifall. Doch die Überhöhung der AfD-Verhinderung zum zentralen Wahl-Argument birgt Risiken. Die Partei liegt in den Umfragen derzeit bei neun Prozent. Ein Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde erscheint zunehmend unrealistisch. Die SPD aber braucht jede Stimme. Ihre Koalition mit den Grünen ist derzeit von einer Mehrheit weit entfernt. So droht Dreyer ein tragisches Schicksal: Mit ihren hohen Popularitätswerten zieht sie die Genossen nach oben. „Zweitstimme ist Malu-Stimme“, steht auf den Wahlplakaten. „Wer Malu Dreyer behalten will, muss SPD wählen“, argumentiert sie selbst. Mit ihrer Hilfe dürften die Genossen ein gutes Ergebnis einfahren. Aber die Rechnung könnte am Ende trotzdem nicht aufgehen. Um den Regierungschef zu stellen, brauchen die Sozialdemokraten nach heutigem Stand einen weiteren Partner neben den Grünen. Bislang verweigert sich die FDP einer Ampelkoalition. Sollten die Liberalen hart bleiben, hätte die SPD nur die Option einer großen Koalition unter CDU-Führung. Da aber wäre Dreyer wohl nicht mehr dabei. Ein anstrengender Tag geht zu Ende. Er hat die Ministerpräsidentin einmal quer durchs Land bis in die Turnhalle der Vereinigten Turnerschaft von Contwig bei Zweibrücken geführt. Es ist kurz vor 23 Uhr, als sich Dreyer dort noch einmal mit ihren engsten Vertrauten zusammensetzt. Im weißgekachelten Umkleideraum haben die Helfer einen Tisch mit Brötchen, Bier und Schokolade aufgestellt. Der Auftritt ist gut gelaufen, die Halle war bestens gefüllt. Dreyer trinkt einen grünlichen Smoothie, sie scherzt mit ihren Leuten. Man wundert sich ein bisschen über ihre gute Laune. „Mir macht Wahlkampf richtig Spaß“, antwortet sie. Das sagen die meisten Politiker. Aber an diesem Abend ist es wohl wahr. Nach der Rede ist eine ältere Dame auf Dreyer zugekommen. „Mein ganzes Leben lang habe ich CDU gewählt“, sagte sie. Dieses Mal aber werde sie für die SPD stimmen: „Wegen der Klöckner.“ [ Testen Sie die Frankfurter Rundschau zwei Wochen lang - kostenlos und ohne Risiko . ] 2016-02-21 17:12:27 Karl Doemens,

89 US-Wahl: Bush gibt auf, Trump tritt nach Er bemüht sich, die Fassung zu bewahren. Das kann man sehen. Es ist noch nicht einmal die Hälfte der Stimmen in South Carolina ausgezählt, da gesteht Jeb Bush schon öffentlich ein, dass er wahrscheinlich der richtige Mann zur falschen Zeit war. Er hat gerade die schlimmste Wahlniederlage seiner politischen Karriere erlebt. Nicht einmal acht Prozent der abgegebenen Stimmen entfallen auf den Sohn und Bruder früherer US-Präsidenten. Und das geschieht auch noch ausgerechnet in South Carolina, das bislang als Bush-Land galt, und in dem sein großer Bruder George W. Bush noch vor wenigen Tagen für Jeb Bush geworben hat. Doch das war vergebens. Jeb Bush sagt, er akzeptiere das Votum der Wählerinnen und Wähler und fleht dann kurz vor Schluss geradezu, dass sich die Anhänger der Republikaner doch für einen Kandidaten entscheiden sollten, der dem Land „ehrenvoll und mit Anstand“ dienen werde. Es erfolgt der vom Schweigen seiner Fans begleitete Abgang eines Mannes, der im vergangenen Jahr als Favorit ins Rennen ging und dann doch im Trump-Sturm unterging. Bushs Appell an Ehre und Anstand ist eine Breitseite gegen den Sieger des Abends bei den Republikanern. Der heißt – wieder einmal – Donald Trump und steht mit breitem Lächeln auf dem Gesicht vor seinen Anhängern. Nicht einziges Mal nennt der Immobilienmilliardär aus New York den Namen Jeb Bush, aber jeder im Saal weiß genau, wen Trump meint, als er sagt, dass man es als Präsidentschaftskandidat nicht leicht habe. So ein Wahlkampf sei „hart, scheußlich, gemein“. Aber er sei auch „wunderbar“. Trump pausiert kurz und sagt dann: „Wenn man gewinnt.“ Da johlen seine Anhänger und klatschen begeistert Beifall. Donald Trump hat nun zum dritten Mal bewiesen, dass er sich auf dem Weg zur Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner nicht aufhalten lassen möchte. In Iowa ist er noch knapp dem erzkonservativen Ted Cruz unterlegen, doch in New Hampshire stand er bereits ganz oben. Und nun gewinnt er auch in South Carolina, dem ersten großen Bundesstaat. Bemerkenswert ist vor allem, dass Trump nach ersten Analysen viele Stimmen der Evangelikalen holt. Die rechtsgerichteten Christen galten bislang als treuer Cruz-Anhänger. Trump gibt sich wie gewohnt selbstsicher und verkündet, er werde nun auch am kommenden Dienstag bei den Vorwahlen in Nevada gewinnen und dann natürlich am ersten März beim sogenannten Super Tuesday, an dem Abstimmungen in einem Dutzend Staaten stattfinden. Und so weiter und so fort. „Und dann machen wir die Sache klar und machen Amerika wieder groß“, schnarrt er seinen Fans entgegen: „Das ist eine unglaubliche Bewegung mit unglaublichen Leuten.“ JU-ES-ÄIJ, kommt es daraufhin aus der Menge zurück. Trump gegen Rubio gegen Cruz Nach Bushs Ausstieg scheint sich bei den Republikanern endgültig ein Dreikampf um die Nominierung des Präsidentschaftskandidaten abzuzeichnen. Trump liegt dabei an der Spitze. Dahinter folgen Ted Cruz, der erzkonservative Senator aus Texas, und der junge Senator aus Florida, Marco Rubio, der früher ein politischer Zögling von Jeb Bush war. Schon am Dienstag wird sich erstmals zeigen, ob Rubios Erfolg anhält. Er lag am spätesten Samstagabend in South Carolina knapp vor Cruz auf dem zweiten Platz hinter Trump. Rubio schielt auf die Stimmen der Latinos in Nevada und dürfte nun auch versuchen, die Stimmen der gemäßigten Republikaner zu holen, auf die bislang Bush hoffte. Nach Ansicht politischer Kommentatoren in den USA ist Rubio derzeit der einzige Konkurrent, der Trump noch gefährlich werden könnte. Der Sohn kubanischer Einwanderer vertritt zwar derzeit ähnlich extreme Positionen wie sein Widersacher Cruz. Doch hat er sich im Gegensatz zu Cruz inhaltlich noch kaum festgelegt und könnte deshalb – wie in US-Wahlkämpfen üblich – in die Mitte rücken, ohne Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das können weder Cruz noch Trump. Der Milliardär aus New hat ohnehin noch keine programmatischen Details verraten, sondern lässt sich bislang ausschließlich für vollmundige Versprechen feiern. Dazu gehört etwa die Ankündigung, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu errichten, um Einwanderer in die USA abzuhalten. „Und wer, glaubt ihr, wird den Bau der Mauer bezahlen?“, ruft Trump am Samstagabend in die Menge hinein. „Mexiko, Mexiko, Mexiko“, ist deren Antwort. „Genau“, sagt Trump, „Mexiko wird den Bau der Mauer bezahlen.“ Nicht ganz so souverän wie Trump bei den Republikanern gewinnt am Samstagabend Ex- Außenministerin Hillary Clinton die Vorwahl der Demokraten in Nevada gegen ihren Konkurrenten Bernie Sanders. Doch kann sie den demokratischen Sozialisten, wie sich Sanders nennt, deutlich auf Abstand halten. Zwar scheinen weniger Latinos, als vom Clinton-Team erhofft, für die Frau des früheren Präsidenten Bill Clinton gestimmt zu haben. Doch offenbar gelang es Sanders auf der anderen Seite nicht, die Afro-Amerikaner für sich zu begeistern. Diese stimmten mehrheitlich für Clinton. Das ist für die frühere Ministerin, die 2008 im demokratischen Vorwahlkampf gegen den späteren Präsidenten Barack Obama unterlag, eine gute Nachricht. Am kommenden Samstag stimmen die Demokraten in South Carolina ab. Dort leben sehr viele Afro-Amerikaner. Verstetigt sich der Trend zugunsten Clintons, dann sieht es nicht gut aus für Sanders. Denn am Super Tuesday sind Vorwahlen in einigen Staaten im Süden der USA, in denen große afro-amerikanische Wählergemeinden leben. Hillary Clinton jedenfalls gab sich am Samstagabend während einer kurzen Rede im Caesars Palace in Las Vegas, einem Nobelhotel mit angeschlossenem Spielcasino, schon sehr selbstbewusst. [ Testen Sie die Frankfurter Rundschau zwei Wochen lang - kostenlos und ohne Risiko . ] 2016-02-21 17:12:08 Damir Fras,

90 Berlinale: Italienische Flüchtlings-Doku holt Goldenen Bären Der italienische Flüchtlingsfilm «Fuocoammare» von Gianfranco Rosi hat bei der Berlinale den Goldenen Bären gewonnen. Erstmals seit vielen Jahren ging die wichtigste Trophäe damit am Samstag an einen Dokumentarfilm. Der einzige deutsche Beitrag im Wettbewerb, das Abtreibungsdrama «24 Wochen», ging bei der von Oscar- Preisträgerin Meryl Streep geführten Jury leer aus. In «Fuocoammare» (deutsch: Feuer auf See) erzählt der 54 Jahre alte Regisseur in teils schonungslosen Bildern vom Flüchtlingselend auf der Insel Lampedusa. Zuletzt hatte Italien 2012 einen Goldenen Bären erhalten. Zur Berlinale waren in diesem Jahr bewusst viele Filme eingeladen, die sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen, bei dem Festival wurde für Flüchtlinge gesammelt. Als beste Darstellerin konnte sich die bekannte dänische Schauspielerin Trine Dyrholm (43) über einen silbernen Bären freuen. Sie spielt in Thomas Vinterbergs Film «Die Kommune» (original: «Kollektivet») eine Frau, die der Langeweile ihrer Ehe durch Gründung einer Kommune entkommen will. Bester Darsteller wurde der Tunesier Majd Mastoura in der Emanzipationsgeschichte «Hedi» (original: «Inhebbek Hedi»). Dafür musste etwa das grandiose Schauspielerduo Jude Law und Colin Firth aus dem Literaturdrama «Genius» (Michael Grandage) auf eine Auszeichnung verzichten. Auch Regie-Altmeister André Téchiné und seine tollen Schauspieler gingen mit der Coming-Out-Story «Mit 17» (original: «Quand on a 17 ans») leer aus. Den Großen Preis der Jury erhielt der bosnische Regisseur Danis Tanovic für «Tod in Sarajevo» (original: «Smrt u Sarajevu»). Für die beste Regie wurde die erst 35-jährige Französin Mia Hansen-Løve mit ihrem Film «Die Zukunft» (original: «L'avenir») ausgezeichnet, in dem Isabelle Huppert eine kühle Philosophiedozentin spielt. Der Kameramann Mark Lee Ping-Bing bekam die Auszeichnung für die beste künstlerische Arbeit in dem poetischen Flussmovie «Gegenströmung» (original: «Chang Jiang Tu»). Für das beste Drehbuch wurde der Pole Tomasz Wasilewski geehrt, der in seinem Film «Vereinigte Staaten der Liebe» (original: «Zjednoczone Stany Milosci») auch Regie führte. Für den Acht-Stunden-Film «A Lullaby to the Sorrowful Mystery» (übersetzt etwa: Ein Wiegenlied für das schmerzhafte Geheimnis) des Philippinen Lav Diaz gab es den Alfred- Bauer-Preis für innovative Filmkunst. Jury-Präsidentin Streep sagte nach dem Wettbewerbsmarathon: «Wir sind beschwingt und energiegeladen angesichts all der tollen Filme, die wir gesehen haben.» Insgesamt waren bei der 66. Auflage der Berliner Festspiele mehr als 400 Filme und reichlich Stars zu sehen, allen voran US-Beau George Clooney. Schon vor Tagen waren über 300 000 Karten verkauft. Am Sonntag geht die Berlinale mit einem Publikumstag zu Ende. Im Vorjahr hatte der iranische Film «Taxi» von Jafar Panahi den Goldenen Bären gewonnen. (dpa) [ Testen Sie die Frankfurter Rundschau zwei Wochen lang - kostenlos und ohne Risiko . ] 2016-02-21 17:10:04 Franfurter Rundschau

91 Schottlands spezielle Brexit-Haltung Bis zum Referendum über einen möglichen Brexit dauert es noch Monate. Doch der Wahlkampf hat bereits begonnen. Derzeit liegen die Befürworter eines EU-Verbleibs in den Umfragen vorn. Spannend könnte aber die Schottland-Frage werden. Der Countdown bis zum 23. Juni, dem geplanten Termin für den Volksentscheid, läuft - und sowohl die "in"- als auch die "out"-Kampagnen-Macher lassen keine Zeit verstreichen: Bereits am Wochenende sind sie auf den Straßen unterwegs, um die Briten von ihrer jeweiligen Position zu überzeugen. Die Wahlkämpfer werden dabei auf viele noch unentschiedene Bürger treffen, denn Umfragen zufolge weiß jeder fünfte bis jeder vierte Brite noch nicht, wie er stimmen wird. So wie diese Frau, die einen Marktstand in Corby betreibt: "Wenn ich höre, welche Vorteile die EU bietet, dann denke ich: okay, besser drin bleiben. Aber dann höre ich die Argumente der anderen Seite und komme ins Schwanken. Ich brauche einfach noch viel mehr Informationen, bevor ich mich entscheide. " Diese noch unentschlossenen Wähler muss der britische Premierminister David Cameron auf seine Seite ziehen, wenn er den Volksentscheid gewinnen will. In der BBC verteidigte er jene EU-Reformen, die er in Brüssel durchgesetzt hat - auch gegen die Kritik der zahlreichen Euro- Skeptiker in seiner konservativen Tory-Partei. Fünf seiner Minister haben sich bereits gegen ihren eigenen Premier gestellt. Sie kämpfen dafür, dass Großbritannien den europäischen Klub verlässt. Diese starke innerparteiliche Opposition macht es für Cameron nicht einfacher: "Natürlich gibt es in der konservativen Partei - genauso wie bei Labour - viele, die denken, wir wären besser dran, wenn wir die EU verließen. Ich meine aber, das Risiko und die Unsicherheit ist zu groß. Es wäre ein Sprung ins Ungewisse. " Cameron argumentierte erneut, Großbritannien sei sicherer, stärker und wohlhabender als Teil der EU. Der Historiker Timothy Garton Ash warnt bereits: Ein britischer EU-Abschied könnte nicht nur das Ende der Europäischen Union einläuten, sondern auch das Ende des Vereinigten Königreichs. Das zieht auch die pro-europäische schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon ins Kalkül. Sollten die Briten insgesamt - anders als die Schotten - mehrheitlich für den EU-Ausstieg votieren, dann wäre die Abspaltung des Nordens wohl unvermeidlich, glaubt Sturgeon: "Sollten wir Schotten für einen Verbleib in der EU stimmen, aber gegen unseren Willen zum Verlassen der EU gezwungen werden, könnten viele sagen: Der einzige Weg, um unsere EU- Mitgliedschaft zu sichern ist, unabhängig zu werden. Das wäre dann unausweichlich. " Aber auch wenn Sturgeon als Vorsitzende der schottischen Nationalpartei SNP für die Loslösung Schottlands vom Rest Großbritanniens kämpft: Lieber sähe sie es, wenn das ganze Land in der EU bliebe. Dass ein britischer EU-Austritt das Vereinigte Königreich sprengen könnte, scheint der United Kingdom Independence Party (UKIP) egal zu sein. Parteichef Nigel Farage will um jeden Preis raus aus der EU, lieber heute als morgen: "Wir haben eine offene Tür für 500 Millionen EU- Bürger, die Netto-Zuwanderung liegt bei 300.000 - obwohl uns der Premier versprochen hat, es würden nur noch Zehntausende kommen. Darum geht es. Und darum, dass wir jeden Tag 50 Millionen Pfund EU-Beitrag zahlen", kritisiert Farage. In einer heute veröffentlichen Umfrage hat - nach dem langen Brüsseler Gipfel und dem Reformdeal - wieder die Pro-EU-Seite die Nase vorn. Die Opposition unterstützt Cameron ebenfalls: Neben der SNP werden auch Labour, die Liberaldemokraten und die Grünen für die EU werben. Mit Spannung wird erwartet, für welches der beiden Lager sich Londons Bürgermeister Boris Johnson entscheidet. Mehrere britische Medien melden bereits, er werde für den Brexit eintreten. Das wäre ein herber Rückschlag für seinen Parteifreund Cameron: Denn Johnson ist beliebt an der Tory-Parteibasis und gilt als Wahlkämpfer, der ein breites Publikum erreicht. 2016-02-21 15:00:15 tagesschau.de

92 EU-Deal: Serbien beginnt mit Schließung der Grenze für Flüchtlinge Serbien hat in der Nacht zum Sonntag seine Grenze zu Mazedonien geschlossen. Darauf folgte am Sonntag Mazedonien, welches umgehend seine Grenze zu Griechenland für einreisewillige afghanische Staatsbürger geschlossen hat. Die griechischen Behörden seien am Morgen informiert worden, dass Afghanen nicht mehr durchgelassen würden, berichtet Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf griechische Polizeikreise. Den Angaben zufolge dürfen Syrer und Iraker weiter aus Griechenland nach Mazedonien einreisen. Am Grenzübergang Idomeni warteten demnach knapp 4.000 Menschen auf die Weiterreise. Seit November hatte Mazedonien nur Afghanen, Syrer und Iraker einreisen lassen. Das Land liegt auf der sogenannten Balkanroute zwischen Griechenland und Serbien, von wo aus die meisten Flüchtlinge weiter nach Österreich, Deutschland und Skandinavien reisen wollen. Die Schließung dürfte Teil des Deals von Serbien mit der EU sein: Beide Seiten haben einen Plan entwickelt, der die Schließung der EU-Außengrenzen für alle Flüchtlinge und Migranten vorsieht. Die Serben und Mazedonier wollen demnach künftig genaue Einzelfall-Prüfung durchführen. Die Serben sollen, so der Wunsch der EU, die Grenzen bis zum 1. März schließen. Das berichtet die Zeitung Danas aus Belgrad, ein seriöses Blatt, das der Regierung kritisch gegenübersteht. Die Informationen dürften aus Regierungskreisen geleakt worden sein, weil es in der Partei von Premier Aleksandar Vučić faktisch eine Spaltung gibt. Tatsächlich könnte sich die Schließung bis Ende März hinziehen – einerseits wegen der Wahlen in Serbien, andererseits möchte die EU vermeiden, dass der für den 6. März geplante Gipfel mit der Türkei von vornherein zu Farce wird. Vučić hat mit der EU seit vielen Monaten über einen Deal zur Schließung der Grenzen verhandelt. Erst vor wenigen Tagen fand laut Danas ein Gespräch zwischen den EU- Präsidenten und Vučić statt, bei dem der Plan im Detail ausgearbeitet worden sein soll. Serbien hat, trotz erheblicher wirtschaftlicher Probleme, die Zusage von Angela Merkel, bald in die EU aufgenommen zu werden. Die offiziellen Beitrittsverhandlungen wurden vor wenigen Monaten aufgenommen. Noch schließt Aleksandar Vučić einen Nato-Beitritt aus, weil er sich im Frühjahr Wahlen stellen muss und dieses Thema in Serbien aktuell nicht mehrheitsfähig ist. Es ist unklar, wie Griechenland auf die Entwicklung reagieren wird: Denn nun werden sich die Flüchtlinge in Griechenland stauen, die bisher über die Balkan-Route nach Norden gekommen sind. Formal wurde die Entwicklung durch Deutschland angestoßen – auch wenn Angela Merkel offiziell die deutschen Grenzen weiter für alle Einreisenden offen halten will. Doch per Januar hatte Deutschland begonnen, sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge nach Österreich zurückzuschicken. Daraufhin hat Österreich beschlossen, seine Grenzen dicht zu machen. Durch diese Entscheidung wurde ein Domino-Effekt erzeugt, der aber die Balkan-Staaten nicht überrascht hat: Die Polizeibehörden der betroffenen Länder haben sich abgesprochen, um einen Rückstau zu verhindern. Serbien hat sich bereiterklärt, einen Teil der Flüchtlinge zu übernehmen, die durch die Grenzschließung nicht weiterreisen können. Inwieweit Griechenland in den Plan eingebunden ist, ist unklar. Es ist jedoch denkbar, dass Merkels Plan B darin besteht, die Zahlungen, die eigentlich für die Türkei vorgesehen sind, im Falle eines Scheiterns des Deals mit dem türkischen Präsidenten Erdogan nach Griechenland und nach Italien zu leiten , damit die Flüchtlinge dort aufgenommen werden. Der italienische Premier Matteo Renzi hatte diese Merkel bereits mehrfach vorgeschlagen. Der für Migrationsfragen zuständige Staatssekretär Domenico Manzione sagte in einem Interview mit der Zeitung Il Mattino, dass es, wenn Österreich den Brenner tatsächlich schließt, „Italien zu einer Sackgasse im Herzen Europas“ würde: „Es besteht die Gefahr, dass unsere Nordgrenze zu einem Lampedusa des Nordens wird.“ Der Plan, die Flüchtlinge in den Balkan-Staaten unterzubringen, ist nicht neu: Er scheiterte jedoch in seinem ersten Anlauf , weil es der EU nicht rechtzeitig gelungen ist, ein verbindliches Abkommen mit Serbien und Mazedonien zu schließen. 2016-02-21 14:59:05 Http Dev-dwn Deutsche-gesundheits-nachrichten De Autor Deutsche-wirtschafts- nachrichten

93 *** BILDplus Inhalt *** BILD-Serie „Was ist Liebe?“ Sex ist die Sprache der Liebe Willkommen in einer Folge von „Sex and the City“! Zumindest sieht es hier so aus. Dildos, Vibratoren, Handschellen à la „Fifty Shades of Grey“– und Sextalk am Nachmittag. Sexspielzeug ist längst kein Tabu mehr. Aber können die Toys auch eine Liebesbeziehung aufpeppen und sie gar retten? Ist Bondage etwas für jeden? Wir nähern uns dem schönsten aller Gefühle von unterschiedlichen Seiten. Der Artikel ist Teil unserer Serie „Was ist Liebe?“ – acht Teile, jeder mit Video, exklusiv für BILDplus-Kunden. Exklusive Artikel - Bundesliga Highlight-Videos - Gewinnspiele Nutzen Sie mit BILDplus auch alle kostenpflichtigen Apps von BILD für Smartphone und Tablet. 2016-02-21 16:58:09 www.bild.de

94 Nach Germanwings-Absturz: Mehr Alkohol- und Drogentests bei Piloten Berlin – Als Konsequenz aus der Germanwings- Katastrophe im März 2015 will die Koalition bei Flugzeugpiloten unangemeldete Kontrollen auf Alkohol, Drogen und Medikamente einführen. Dazu streben Union und SPD eine Änderung des Luftverkehrsgesetzes an. SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur: „Stichproben bei Piloten auf Drogenkonsum dienen der Sicherheit der Passagiere.“ Bei den bisherigen regulären Tauglichkeitsuntersuchungen durch die Airlines bleibe der Konsum von Drogen, Alkohol und Medikamenten meistens unentdeckt. Die Pläne gehen zurück auf eine Arbeitsgruppe, die Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen am 24. März 2015 eingesetzt hatte. Damals kamen alle 150 Insassen ums Leben, darunter viele Deutsche. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der Copilot seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht. Der 27-Jährige hatte nach Überzeugung der Ermittler psychische Probleme und Suizidgedanken. Auch soll es künftig eine flugmedizinische Datenbank geben. Das soll verhindern, dass kranke Piloten durch einen ständigen Arztwechsel ihre Probleme verschleiern können. Die Koalition will mit der Datenbank Piloten aber nicht unter Generalverdacht stellen: „Dabei werden höchste Maßstäbe an den Datenschutz angelegt, so dass auch in Zukunft das wichtige Vertrauensverhältnis zwischen Pilot und Arzt nicht gefährdet ist“, betonte der verkehrspolitische Sprecher der Union, Ulrich Lange. Wie aus dem der dpa vorliegenden Gesetzentwurf hervorgeht, müssen Fluggesellschaften bei ihrem Personal vor Dienstbeginn Kontrollen auf Medikamente, Alkohol oder andere psychoaktive Substanzen durchführen, „wenn ein auf Tatsachen begründeter Verdacht vorliegt, dass die Dienstfähigkeit der betreffenden Person wegen der Einnahme dieser Mittel beeinträchtigt oder ausgeschlossen ist“. Zusätzlich soll es präventive Zufallskontrollen geben. „Die Kontrollen dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden“, heißt es im Entwurf, über den zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte. Wie die Kontrollen konkret geregelt werden, sollen Arbeitgeber und Gewerkschaften in Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen regeln. (dpa) 2016-02-21 16:58:09 Tiroler Tageszeitung Online

95 Grüne Mode soll massentauglich werden Als Henning Siedentopp und Claudia Assmuth vor zwei Jahren ihr faires Modelabel gründeten, war klar, dass sie kein Start-up sein wollten. Keine jener Kreativschmieden, die mit einer innovativen Idee an den Start gehen, rasant wachsen, um das Ganze dann gewinnbringend zu verkaufen. Siedentopp und Assmuth glauben an ihre Idee und an den langfristigen Erfolg. In einer Fabrik in Indien lassen sie T-Shirts, Kapuzenpullover und Rucksäcke nähen. Alles bio, alles fair und für jedermann tragbar, so sagen sie. Es geht ihnen ausdrücklich nicht um ausgefallene Designerstücke, die man nur auf dem Laufsteg tragen kann. mela wear heißt ihr Label, das bedeutet "gemeinsam handeln". Für die beiden 30-Jährigen ist der Markenname nicht nur ein loses Versprechen, sondern Kern ihrer Vision. "Wir wollen groß werden. Richtig groß", sagt Henning Siedentopp. Kleidung aus Bio-Baumwolle, die unter fairen Bedingungen produziert wurde: Damit wollen Claudia Assmuth und Henning Siedentopp groß herauskommen. In über 50 Läden in sechs Ländern liegt die Kleidung von mela wear bereits aus. Auch der "Bekleidungsraum" in Lüneburg, der vor allem nachhaltige Labels führt, hat die Artikel im Angebot. Besonders stolz sind die Macher von mela wear auf ihren Rucksack. Einen "grünen" Rucksack, so sagen sie, gibt es anderswo noch nicht. Für die früheren Studienkollegen war es wichtig, die T-Shirts aus Bio-Baumwolle zu einem vergleichsweise niedrigen Preis anzubieten. Auch aus diesem Grund produzieren sie in Indien. Denn mela wear hat sich Großes vorgenommen: Das Label will den konventionell arbeitenden Konzernen den Rang abzulaufen. Nachhaltigkeit spielt im Leben von Claudia Assmuth eine immer größere Rolle - sie selbst kauft vor allem Secondhand-Klamotten. Nachhaltige Textilien müssen nicht zwingend aus Bio-Baumwolle sein. Sie können auch aus alter Kleidung neu zusammengesetzt werden: Modestudenten der Hochschule Hannover haben aus alten Motorraduniformen der Polizei neue Taschen entworfen. Das Upcycling-Projekt traf auch den Geschmack von Innenminister Boris Pistorius (SPD). In dem Projekt "Useless!?! " versuchten Studenten, den Lebenszyklus von Kleidungsstücken zu verlängern. Igor Kornilov hat seine Kleidung so konzipiert, dass möglichst wenig Stoffabfälle anfallen. Kleidung, die nach dem Zero-Waste-Prinzip designed ist, zeichnet sich meist durch geometrische Formen aus. So auch der Entwurf von Sarah Kuba. Auch Simone Austen arbeitet nach dem Prinzip des Zero-Waste. Sie kreiert derzeit eine Modelinie für hess natur. Tatsächlich aber ist grüne Mode noch nicht aus der Nische herausgekommen. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK machen Öko-Textilien - oder besser das, was die Befragten dafür halten - gerade einmal 3,5 Prozent am Gesamtmarkt aus. Das ECOLOG-Institut in Hannover schätzt den Anteil tatsächlich fair gehandelter Bio-Kleidung in Deutschland auf einen Prozent. Siedentopp und Assmuth sind mit mela wear angetreten, um das zu ändern. Das, was Bio-Bauern auf dem Lebensmittelsektor vorgemacht haben, soll endlich auch im Bekleidungsmarkt ankommen - so jedenfalls wünschen es sich die mela wear-Geschäftsführer. Noch müssen sie Klinken putzen. Siedentopp und Assmuth ziehen von Boutique zu Boutique und präsentieren ihre Kleidung. Unifarbene T-Shirts, Kapuzenpullover und Rucksäcke haben sie im Sortiment. Alles ist mit dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifiziert, besteht also aus Bio-Naturfasern und wird umweltschonend produziert. Und auch das Fair-Trade-Siegel prangt darauf. Ein Selbstläufer ist Kleidung ohne Schwermetalle und ohne Chemie allerdings noch nicht. Die beiden müssen aufklären. "Über die Haut können die Chemikalien auch in unseren Organismus gelangen", erklärt Claudia Assmuth. "Darüber machen sich die meisten gar keine Gedanken. " Trotz aller inhaltlichen Überzeugung: Als Öko-Aktivisten würden Henning Siedentopp und Claudia Assmuth sich nicht bezeichnen. Beide haben in Lüneburg Betriebswirtschaftslehre studiert und danach einige Jahre in Unternehmen gearbeitet. Doch so richtig erfüllte es sie nicht, obwohl die Bezahlung gut war. Sie nahmen sich eine Auszeit. Mehrere Wochen reisten sie durch Indien, schauten sich Fabriken an und kleine, nachhaltig arbeitende Modelabels. Dabei lernten sie ein anderes Indien fern der Mega-Fabriken kennen. Als sie nach Deutschland zurückkehrten, kündigten sie ihre Anstellung. Nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil die Studienfreunde einen Markt für Öko-Textilien sahen. "Ich bin BWLer", sagt Henning Siedentopp. "Ich mache das nicht nur aus Idealismus, sondern weil ich überzeugt bin, dass man damit Geld verdienen kann. " Mittlerweile haben die beiden rund 100.000 Euro investiert und sehen sich auf einem guten Weg. Schon zwei Jahre nach der Gründung machen Siedentopp und Assmuth Gewinne, stecken diese aber sofort wieder in das Unternehmen. Knapp 10.000 Artikel sind bereits produziert. mela wear gibt es jetzt in rund 50 Läden in sechs Ländern, acht Onlineshops bieten ihre Kleidung an. Und es sollen mehr werden. Die Konkurrenz auf dem Öko-Bekleidungsmarkt wächst unterdessen. Die Nachfrage für Bio- Baumwolle steigt weltweit - wenn auch insgesamt auf einem niedrigem Niveau. Vor allem die großen Konzerne mischen kräftig mit. Mit rund 46.500 Tonnen war Branchenriese C&A laut Textile Exchange Market Report der weltweit größte Abnehmer von Bio-Baumwolle im Jahr 2014. Insgesamt wurden laut dem internationalen Baumwoll-Beratungsausschuss mehr als 26 Millionen Tonnen Baumwolle produziert. Bei C&A macht Bio-Baumwolle nach Firmenangaben rund 40 Prozent des Baumwoll-Sortiments aus. Der Konzern will bis 2020 nur noch Baumwolle aus nachhaltigem Anbau verarbeiten. Hinter C&A landet auf Platz zwei der weltweit größten Abnehmer von Bio-Baumwolle H&M, Tchibo belegt Platz drei. Tatsächlich sind Textilien aber nicht nachhaltig, nur weil sie aus Bio-Baumwolle bestehen. Das wissen auch die Studenten und Lehrenden an den Universitäten in Niedersachsen. Das Thema "Grüne Mode" ist längst auf ihrer Agenda gelandet. "Wir wollen Kleidung so produzieren, dass sie lange hält", erklärt Beatrix Landsbek von der Hochschule Hannover. Die Hochschule ist eine von mehreren niedersächsischen Universitäten, die sich gemeinsam überlegen, wie der Lebenszyklus von Textilien verlängert werden kann. "Slow Fashion" nennt sich ihr Projekt und bildet gewissermaßen das Gegengewicht zu einer Industrie, die mit immer neuen Trends neue Kaufanreize zu schaffen versucht. Dabei geht es nicht nur um nachhaltiges Design und Materialien, sondern auch um passende Geschäftsmodelle und die Psychologie der Konsumenten. "Wir wollen grüne Mode ganzheitlich denken", sagt Landsbek. "Uns geht es auch um Wissensaustausch. " Simone Austen macht vor, wie das funktioniert. Sie hat in Hannover Modedesign studiert. Für hess natur, den Pionier der Öko-Mode, entwickelt Austen gerade eine sogenannte Zero-Waste- Kollektion. Austen konzipiert ihre Kleidung so, dass bei der Herstellung möglichst wenig Abfall - sogenannter Pre-Consumer-Waste - anfällt. Ihre Schnittmuster nutzen die Stoffbahnen voll aus. Auch ihre ehemalige Studienkollegin Landsbek, die jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin an dem Projekt "Slow Fashion" arbeitet, kennt die praktische Seite der nachhaltigen Mode. Für ihr Label "Super Fashion Rainbow Camp" haucht sie ausrangierter Kleidung neues Leben ein. Sie trennt die Nähte der Textilien auf und setzt sie neu zusammen. So kann aus einer Bluse ein Kleid und aus einer Hose ein Rock entstehen - Upcycling heißt das dann. Doch im Mainstream sind all diese Kreationen noch nicht angekommen, das weiß auch Landsbek. Häufig wird für Kenner, für Liebhaber, für Modeschauen produziert - aber längst nicht für jedermann. Warum nur? "Es fehlt bei vielen noch immer das Verständnis dafür, woher die Kleidung stammt", sagt Landsbek. Daran hat offenbar auch die verheerende Katastrophe in der Textilfabrik von Rana- Plaza in Bangladesch im Jahr 2013 mit mehr als 1.000 Toten nichts geändert. Trotz der Kritik an asiatischen Produktionsländern lassen Henning Siedentopp und Claudia Assmuth die Kleidung von mela wear in Indien herstellen. "Wir wollen keinen Neoliberalismus betreiben", so Claudia Assmuth. Sie lassen einen großen Teil der Wertschöpfung in Indien, wo auch die Baumwolle herkommt. Die Fabrik, in der ihre T-Shirts, Kapuzenpullover und Rucksäcke genäht werden, steht in Gujarat, am westlichsten Zipfel Indiens. Hier wird ausschließlich Bio-Ware verarbeitet. 400 Indische Rupien bekommen die Näherinnen pro Tag, umgerechnet sind das 5,20 Euro. Das klingt wenig, liegt aber etwa 30 Prozent über dem dortigen Mindestlohn. Die vergleichsweise geringen Produktionskosten spiegeln sich im Preis wider. Die Bio-T-Shirts, die Siedentopp und Assmuth verkaufen, kosten rund 20 Euro. "Wir wollen erschwinglich sein", sagt Siedentopp. Die Hoffnung ist, dass das Bio-T-Shirt bald genauso selbstverständlich in den Einkaufskörben landet wie die Bio-Banane. "Ich glaube, es ist einiges gewonnen, wenn viele Leute es ein Stückchen besser machen", sagt Henning Siedentopp. Innenminister Pistorius hat am Montag ein neues Benefiz-Projekt vorgestellt, bei dem aus alten Motorrad-Uniformen der Polizei in Behinderten-Werkstätten neue Taschen entstehen. (26.06.2015) mehr Beim Upcycling machen Modedesigner Abendkleider aus alten Hemden. Die Methode soll nicht nur Müll vermeiden, sie könnte auch die Branche revolutionieren. (25.04.2014) mehr 2016-02-21 17:00:33 NDR

96 Max Kruse: Der stetige Aufstieg eines Reinbekers Der gebürtige Reinbeker Max Kruse spielt in der Jugend bei der heimischen TSV und beim SC Vier- und Marschlande, ehe er sich aufmacht, um eine Profikarriere zu starten. Werder Bremen bietet ihm die Möglichkeit dazu. Im Jahr 2007 wechselt der damals 19 Jahre alte Kruse (l.) an die Weser. Nach Einsätzen bei den Werder-Junioren und in der U23 debütiert der Linksfuß am 28. September 2007 beim 8:1 der Profis gegen Bielefeld und liefert sogar eine Torvorlage für Markus Rosenberg (r.). Doch es bleibt sein einziger Einsatz. Stammspieler ist Kruse nur in der U23 der Bremer. Im DFB-Pokal trifft er 2007 auf die Profis des FC St. Pauli und ist einer der erfolgreichen Schützen beim 6:4 nach Elfmeterschießen. Hier jubelt er mit seinem Hamburger Kumpel Martin Harnik (heute VfB Stuttgart). Nach einer weiteren Saison in der Regionalliga schließt sich Kruse (3.v.l.) dem Zweitligisten FC St. Pauli an. Dort avanciert er zum Stammspieler. In 29 Partien erzielt er sieben Tore. Seinen ersten Treffer markiert er am 16. Oktober 2009 beim 3:1 der Kiezkicker in Oberhausen (Foto). 2010 steigt Kruse mit den Hamburgern in die Bundesliga auf. In der Ersten Liga spielt Kruse zwar auch regelmäßig (33 Einsätze), erzielt aber nur zwei Treffer. Einer der schönsten Momente der Kiezkicker in der Bundesligasaison: Der 1:0-Derbysieg gegen den Hamburger SV. Kruse (l.) feiert mit dem Torschützen Gerald Asamoah. Doch danach geht es für St. Pauli nur noch bergab, der Club steigt am Ende direkt wieder ab. Leistungsträger Kruse bleibt aber trotz der Lockrufe anderer Clubs am Millerntor. In der Zweiten Liga avanciert Kruse zum Top-Torjäger der Kiezkicker. 13 Treffer erzielt der offensive Mittelfeldspieler in der Saison 2011/2012, liefert zudem acht Torvorlagen. Nach dem knapp verpassten Aufstieg ist Kruse am Millerntor nicht zu halten. Für die festgeschriebene Ablösesumme von 750.000 Euro wechselt er im Sommer 2012 zum Bundesligisten SC Freiburg. Bei den Breisgauern setzt sich Kruse auf Anhieb durch, macht in der Saison 2012/2013 alle 34 Ligaspiele, markiert dabei elf Treffer und leistet acht Torvorlagen. Zudem zieht Kruse mit Freiburg ins DFB-Pokal-Halbfinale ein. Kruses starke Saison weckt Begehrlichkeiten. Auch weil der Techniker bei einer festgeschriebenen Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro vergleichsweise günstig zu haben ist. Borussia Mönchengladbach schlägt zu und lässt den gebürtigen Reinbeker seine Zelte im Breisgau bereits nach einem Jahr wieder abbrechen. Bevor es zu den "Fohlen" geht, darf Kruse allerdings noch bei "Jogi" debütieren. Bundestrainer Joachim Löw nimmt den Offensivmann mit auf die USA-Reise des DFB-Teams. Beim 4:2-Sieg gegen Ecuador am 29. Mai 2013 trägt er zum ersten Mal das Trikot der A-Nationalmannschaft. Den Schwung nimmt Kruse mit nach Gladbach. Seine Debüt-Saison bei den Borussen kann sich mit zwölf Toren und ebenso vielen Assists sehen lassen. Auch Joachim Löw setzt nach den starken Auftritten Kruses bei der USA-Reise weiter auf den Gladbacher. Die Nichtnominierung des Stürmers für die WM in Brasilien 2014 kommt dann etwas überraschend. Kruse hakt diese Enttäuschung allerdings schnell ab und hat großen Anteil daran, dass die Gladbacher in der Saison 2014/2015 Dritter werden und die direkte Champions-League- Qualifikation schaffen. Der Vertrag des Angreifers bei den Borussen läuft bis 2017. Trotzdem bricht der gebürtige Reinbeker im Sommer 2015 auf zu neuen Ufern. Der VfL Wolfsburg zahlt zwölf Millionen Euro für den Nationalspieler und stattet ihn mit einem Vierjahresvertrag aus. Im Blickpunkt: die Bundesliga-Spiele der Nordclubs und die Hamburg Freezers. Zu Gast bei Moderator Martin Roschitz im Studio ist Wolfsburgs Nationalspieler Max Kruse. mehr Dank seines finanzstarken Hauptsponsors und Eigentümers hat der VfL Wolfsburg teure Transfers tätigen können. Einige Einkäufe waren Volltreffer, es gab aber auch Flops. Bildergalerie 2016-02-21 17:00:34 NDR

97 Bernhard Edmaier, Angelika Jung-Hüttl: "Wasser" Wasser von Bernhard Edmaier (Fotos), Angelika Jung- Hüttl (Text) Seitenzahl: 240 Seiten Genre: Bildband Verlag: Prestel Verlag Bestellnummer: 978-3-7913-8164-0 Preis: 59,00 € Dieses Thema im Programm: NDR Kultur | 21.02.2016 | 17:40 Uhr Alle Buch-Rezensionen Buchtipps von NDR Kultur Buchtipps von NDR Info Krimis und Thriller Sachbücher Politisches Buch Bildschöne Bücher Kinder- und Jugendbücher NDR Fernsehen Buchtipps 2016-02-21 17:00:34 NDR

98 Papst drängt auf Abschaffung der Todesstrafe Vatikanstadt – Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet am Sonntag für eine Abschaffung der Todesstrafe plädiert. Katholische Regierende rief er auf, während des bis November laufenden Jubiläumsjahres deren Vollstreckung auszusetzen. „Ich rufe katholische Regierende zu dieser mutigen und beispielhaften Geste auf: Keine Todesstrafe soll in diesem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit vollstreckt werden“, betonte der Papst. Franziskus hob hervor, dass am Montag ein von der katholischen Gemeinschaft Sant‘Egidio organisiertes Seminar mit dem Titel „Für eine Welt ohne Todesstrafe“ beginne. „Ich hoffe, dass dieses Treffen neue Impulse für die Abschaffung der Todesstrafe geben wird“, sagte der Papst. „Auch ein Krimineller hat ein Recht auf sein Leben, das ein Geschenk Gottes ist.“ (APA) 2016-02-21 17:02:39 Tiroler Tageszeitung Online

99 Golden State Warriors mit Sieg in L. A. wieder in der Spur Los Angeles – NBA- Titelverteidiger Golden State hat auf die klare Niederlage gegen Portland mit einem Auswärtserfolg bei den Los Angeles Clippers reagiert. Angeführt von Guard Klay Thompson (32 Punkte) und Forward Draymond Green, dem ein Triple-Double gelang, gewannen die Warriors am Samstag knapp 115:112, womit sie im 54. Saisonspiel ihren 49. Sieg feierten. Am Freitag waren sie in Portland mit 105:137 unter die Räder gekommen. (APA/Reuters) Ergebnisse National Basketball Association (NBA) vom Samstag: Atlanta Hawks - Milwaukee Bucks 109:117 n. V., Miami Heat - Washington Wizards 114:94, Minnesota Timberwolves - New York Knicks 95:103, Los Angeles Clippers - Golden State Warriors 112:115. (Schluss) zan/tsi APA111 2016-02-21/11:25 2016-02-21 16:54:31 Tiroler Tageszeitung Online

100 Zwei skrupellose Schleuser und 23 Tote: Dieser Fall zeigt das Elend der Flüchtlinge Worum geht's eigentlich? Die Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) wollen bei einer gemeinsam mit der Drogenfahndung durchgeführten Observierung an einem Autobahnparkplatz Milan Kostic (Sascha Alexander Geršak) festnehmen. Der soll einen Drogenkönig ermordet und dessen Geschäft übernommen haben. Statt der Ware finden sie in einem LKW tote Flüchtlinge. Lannert ist sicher, dass Kostic schuld ist und nimmt seine Spur auf. Er findet ihn zusammen mit der aus Afrika geflohenen Lela (Florence Kasumba), die als Zeugin gegen ihn aussagen soll. Doch Kostic setzt sich mit ihr in ein Flüchtlingsheim ab, wo Lannert in eine Falle tappt. Kann Kollege Bootz ihn retten? Der ???-Moment... kommt gleich am Anfang, als Lannert im Porsche ohne Licht (als Polizist?) zu einem Flüchtlingsheim fährt. Dort muss er sich mit Hilfe eines Mannes von den Handschellen, mit denen er am Lenkrad gefesselt wurde (warum?), befreien. Dann wird er in dem Flüchtlingsheim von zwei Unbekannten attackiert (wer sind die beiden?). Eine Vorschau auf spätere Ereignisse, wie man nach ein paar Minuten schließlich erfährt. Cliffhanger zu Beginn? Hätte man jetzt nicht unbedingt gebraucht. Wann stirbt das Opfer? Nach elf Minuten finden die Polizisten in dem observierten LKW, in dem sie Kostics Drogen vermutet hatten, die 23 toten Flüchtlinge. Wenig später erfahren Lannert und Bootz, dass diese bei früherem Zugriff hätten gerettet werden können. Da bekommt man Gänsehaut: Als die Polizisten die provisorischen Seitenwände in dem LKW aufschrauben und dahinter stehend eingepfercht die Leichen der Flüchtlinge entdecken. Sie sehen aus, als würden sie schlafen. Aber sie sind alle tot. Der überflüssigste Spruch: Bootz legt sich in der Gerichtsmedizin mit dem Kollege der Drogenfahndung an, nachdem in den Mägen der toten Flüchtlinge Heroin gefunden wurde, und der das kommentiert mit: „Da haben wir ja zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“ Bootz reagiert nach dieser Pietätlosigkeit zu Recht gereizt, doch der Drogenfahnder setzt noch was drauf: „Wenn du die Welt retten willst, kaufst einen roten Umhang, einen blauen Anzug, malst ein großes S drauf und lernst fliegen.“ Der???-Moment 2: Wer ist eigentlich der Typ mit der Kamera, der die beiden Kommissare heimlich verfolgt? Der härteste Kampf: Lannert will unbedingt Milan Kostic dran kriegen, koste es, was es wolle. Er beschäftigt sich quasi mit nichts anderem und so ist er entweder hinter ihm her, liefert sich mit ihm überflüssige Wortgefechte oder sie bedrohen sich gegenseitig mit der Pistole. Da kommt wenig Spannung auf. Als in dem Flüchtlingsheim Kostics Schwester Mitra auftaucht und ein weiterer Flüchtlingstransport ins Spiel kommt, muss Lannert sich allerdings entscheiden: Will er Kostic und Mitra den Kollegen ausliefern und sich wieder mitschuldig am Tod der Flüchtlinge machen? Oder soll er die beiden laufen lassen, damit die Flüchtlinge diesmal eine Chance haben gefunden zu werden? Gewissen gegen Pflicht. Der???-Moment 3: Bootz, sonst auch nicht um Alleingänge verlegen, wartet lieber ewig auf Verstärkung als Kollege Lannert in dem Flüchtlingsheim zu suchen, wo er ihn mit Kostic vermutet. Das ist der Action-Kracher: Nicht mal ein Krächchen. Potential war vorhanden, wie zum Beispiel die SEK-Stürmung des Flüchtlingsheims. Diese zieht sich qualvoll in die Länge, dass man fast gähnen muss. So einen müden Einsatz hätte es im „Bond-Schweiger-Kinotatort“ nicht gegeben. So viele Blutspritzer gibt´s: Lannert kriegt was ab, als er von Kostics Schwester Mitra attackiert wird. Auch die geflüchtete Lela muss bluten, am Bein, nachdem Kostic einen Schuss auf sie abfeuert. Der ???-Moment 4: Welche Rolle spielt der hilfsbereite Jamal eigentlich? Wer ist der Episoden-Darling? Die aus Nigeria geflohene Lela, die verzweifelt auf ihre Familie wartet. Es bleibt unklar, ob ihre Verwandten unter den Toten aus dem LKW waren. Hier lernt man was, und zwar… dass es manchen Schleusern (zumindest diesem Geschwisterpaar im Film) scheinbar nicht nur um Geld geht, sondern auch um Hilfe für die Flüchtigen. In diesem Fall, weil sie es selbst erlebt haben. Leider wollen Mitra und Milan als es brenzlig wird dann doch erstmal lieber ihre eigene Haut retten. Härtegrad des Kommissars: Lannert ist hier der harte Hund , der mit allen scharf ins Gericht geht. Auch mit Kollege Bootz. Der Fall geht ihm spürbar nahe und er versucht ihn mehr oder weniger im Alleingang zu lösen. Kompliziertheit des Privatlebens der Kommissare von 1-10: Zweimal null, da es hier keine Rolle spielt. FOCUS-Online-Fazit: „Im gelobten Land“ beschäftigt sich mal wieder mit einem aktuellen, gesellschaftspolitischen Thema. Gut so! Leider hat der Fall seine Längen. Manche Szene wirkt einen Tick zu gewollt und fehl am Platz, als müsste man nochmal einen extra erklärenden Monolog einstreuen. Schade, denn so wird die Handlung etwas zäh. Gleichzeitig kratzt der Fall nur an der Oberfläche der persönlichen Flüchtlingsdramen und konzentriert sich mehr auf das Duell Lannert gegen Kostic. Das macht den Fall leider schwächer, als er hätte sein müssen. Schauspieler sorgt wieder für Aufregung 2016-02-21 14:53:26 FOCUS Online Total 100 articles. Created at 2016-02-21 18:02