Soziales Leben in Wiener Grten Und Parkanlagen Im Wandel Der Zeit
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DISSERTATION Die Geschichte der Wiener Grünflächen im Zusammenhang mit dem sozialen Wandel ihrer BenützerInnen Verfasserin Mag. Getraud KOSZTECZKY Angestrebter akademischer Grad Doktorin der Philsophie Wien, im Dezember 2007 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 312 Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Geschichte Betreuer: Univ.-Doz. Dr. Siegfried Mattl Univ.-Prof. Dr. Thomas Winkelbauer Vorwort 5 Einleitung 7 A Gartenkultur und Stadtgeschichte 9 1. Die Entwicklung der Gartenkultur im mitteleuropäischen Raum 9 1.1. Gartenkultur und Stadtgeschichte 10 1.2. Politischer Zusammenhang von Baustilen und Gartenkultur 17 1.2.1. Von der Renaissance zum Barock 17 1.2.2. Merkmale barocker Gartenkunst 18 1.3. Philosophie und Gartengestaltung - der englische Landschaftsgarten 24 1.4. Die Öffnung herrschaftlicher Gärten und die Entstehung von „Volksparks“ 27 2. Historische Gärten in den Wiener Gegenden 30 2.1. Vom Nutzgarten zum Schlossgarten 30 2.2. Kaiserliche Sommerschlösser im 17.und 18. Jahrhundert 35 2.3. Adelige Sommerschlösser vor der Stadt 37 2.4. Erste Landschaftsgärten in den Wiener Gegenden 40 2.5. Öffentlicher und privater Erholungsraum bürgerlicher Kreise im 19. Jahrhundert 43 3. Erste öffentlich zugängliche Grünanlagen im Wiener Stadtgebiet an einigen Beispielen 44 3.1. Öffnung kaiserlicher Gärten und Jagdgebiete 44 3.2. Zutritt zu den Gärten des Adels 55 3.3. Die Parkanlagen der Ringstraßenzone als Demonstration bürgerlicher Selbstdarstellung 56 3.4. Cottageidee, private Initiativen und kommunale Interessen 64 4. Erhaltung und Gestaltung von kommunalem und privatem Grünraum im Rahmen der Stadterweiterung 69 4.1. Gestaltung eines möglichst begrünten, ökologisch wertvollen Stadtbildes 69 4.2. Öffentliche Parkanlagen am Ende der Monarchie 72 4.3. Parkanlagen zur Zeit der Ersten Republik 73 4.3.1. Neuanlage kommunaler Grünanlagen 73 4.3.2. Parkanlagen über aufgelassenen Friedhöfen 74 4.3.3.Grünflächen in den Wohnhausanlagen des „Roten Wien“ 76 4.3.4. Volks- und Kinderfreibäder in öffentlichen Parkanlagen 77 4.4. Kommunale und genossenschaftliche Siedlungen 82 5. Schrebergärten und Kleingartenbewegung 83 6. Kriegsjahre und Zerstörung 91 7. Hungersnot, Schleichhandel und Wiederaufbau 99 8. Parks der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts 103 8.1. Internationale Gartenausstellungen 104 8.2. Hochwasserschutz und Freizeitparadies Donauinsel 108 8.3. Naturnahe Landschaftsgestaltung in Zusammenarbeit mehrerer Magistratsabteilungen 109 8.4. Innovationen des Stadtgartenamtes im innerstädtischen Bereich 110 8.4.1. Kinderfreundliche Parkanlagen 112 8.4.2. Gärtnerische Sonderformen 113 8.4.3. Behindertenfreundliche Parkanlagen 115 2 9. Neue Parks im dicht verbauten Stadtgebiet 115 9.1. Stadtplanung und Erschließung von Erholungsräumen 116 9.2. Naturnahe Erlebnisspielplätze und Waldkinderspielplätze 118 10. Veränderungen und Hintergründe der Innovationen in der öffentlichen Grünflächenpolitik 119 10.1. Grünflächen und Stadtklima 119 10.2. Demokratisierung und Grünflächenplanung 120 B Menschen als Gestalter und Erhalter von Gärten und Parkanlagen 127 1. Gartengestaltung und Gärtner im Wandel der Zeit 127 1.1. Historische Gartengestalter 127 1.2. Schwerpunkte historischer Gartenarbeit 131 1.2.1. Planung im Bezug auf Nutzung und Pflege im 17. und 18. Jahrhundert an einigen Beispielen 131 1.2.2. Technischer Aufwand und historische Bildquellen 132 2. Aktuelle Aspekte für die Gartengestaltung und -pflege 135 2.1. Gartenpflege und Denkmalschutz 135 2.2. Gärtnerische Betreuung kommunaler Parkanlagen 138 2.4. Sonderprojekt der MA 42 zur Integration geistig Behinderter in den Arbeitsprozess gärtnerischer Tätigkeiten 140 C Der Garten als Lebensraum 142 1. Höfisches Leben im barocken Garten 142 1.1. Der Garten als Bühne 142 1.2. Höfische Gartenfeste und Feiern als Ausdruck des Zeitgeistes 143 1.3. Theater- und Opernaufführungen 145 1.4. Kaiserliches Incognito ohne barockes Zeremoniell im Garten 148 2. Die innerstädtischen Gärten und Parks der Gegenwart als öffentlicher Erholungsraum 149 2.1. Kinderspiele und „Verlorenes Kulturgut“ 150 2.2. Zeitzeugengeschichten 155 2.3. Nutzung und BenutzerInnen urbaner Parkanlagen der Gegenwart 158 2.3.1. NutzerInnen und Absichten 159 2.3.2 Hygiene und Sozialkontakte mit Tieren 160 2.3.3. Der Park als Ort zwischenmenschlicher Kontakte 161 3. Aspekte und Aufgaben der außerschulischen Kinder- und Jugend-betreuung in Wiener Parks, Wohnhausanlagen und Wohnstraßen 164 3.1. Das Wiener Ferienspiel 164 3.2. Lokale Aktionen in verschiedenen Bezirken - „Wienspielt“ 166 3.3. Differenzierte Angebote für spezielle Zielgruppen 168 3.4. Entwicklungsgeschichte und Institutionen der Parkbetreuung 171 3.5. Ziele und Schwerpunkte der Parkbetreuung 175 3.6. Aktionsorte und Akteure der Parkbetreuung 177 3.7. Aspekte zur Auswahl der Einsatzorte - zwei Parks im Vergleich 180 3.8. „Mit-betreute“ Freiräume 183 3.9. Nutzung im Grätzel 192 3.10. Parkbetreuung, SeniorInnen und Erinnerungen 197 3 4. Ordnungsrahmen im Park einst und heute 199 5. Freizeit und die Veränderungen der Freizeitgestaltung der Wiener 205 5.1. Freizeit und Lebensqualität 205 5.2. Gesellschaftlicher Wandel von der Tradition zur individuellen Freizeitgestaltung 208 6. Sport in Wiener Grünanlagen 211 7. Freizeitgestaltung und Freiräume junger Menschen einst und jetzt 216 7.1. Von der Gstätten zum „Käfigghetto“ 216 7.2. Freizeit von MigrantInnenkindern 218 7.3. Problematik arbeitsloser Jugendlicher 221 7.4. Freizeiteinrichtungen für Behinderte 222 8. Die Wiener Parkanlagen als Freiraum für Akteure und Randgruppen 223 8.1. Grünraum als Demonstrationsort sozialer Schichten mit wirtschaftlichem und kulturellem Background 223 8.2. Gärtnerische Events und Aspekte weiterer Nutzung 225 8.2.1. Vermarktung von öffentlichem Grünraum 226 8.2.2 Gartentourismus 229 8.2.3. Private Aktivitäten 231 8.2.4 Freilichtaufführungen 233 8.3. Vorschreibungen für anmeldepflichtige Veranstaltungen und Feste im öffentlichen Raum 234 8.4. Beispiel: Das Projekt AFRIKA-KULTURDORF 2003 im Stadtpark 234 8.5. Randgruppen im öffentlichen Raum 237 9. Zusammenfassung 245 Quellen 248 Literatur 253 Beilagen (Abbildungen in chronologischer Reihenfolge) 263 Abstract 276 Abstract English Version 279 Anhang: Oral History 282 Lebenslauf 287 4 Vorwort Am Beginn dieser Arbeit standen meine Beobachtungen über die Verluste von Freiräumen für die Stadtkinder. Dieses Problem bewog mich, den Veränderungen vor allem im Spiel- und Freizeitbereich der Jugend nachzugehen. In dem Zusammenhang hat sich allerdings gezeigt, dass in den letzten fünfzig Jahren auch der Lebensraum der Erwachsenen durch eine Aufwertung des Freizeitbereichs und Dank einem verstärkten ökologischen Verständnis der Bevölkerung einen anderen Stellenwert bekommen hat. Meine Recherchen fanden in Archiven, Bibliotheken, im Wiener Gartenbaumuseum - hier möchte ich besonders Hans Dieter Eisterer Dank sagen - in den betreffenden Magistratsabteilungen, in Gesprächen mit BeamtInnen der Stadt und der Bundesgartenverwaltung, sowie in zahlreichen Interviews mit ZeitzeugInnen statt. Die wesentlichen Eindrücke entstanden vor Ort in Wiener Parks, die sich im Laufe der Jahrhunderte in ihrer gärtnerischen Gestaltungsform ebenso verändert haben wie die Ansprüche der NutzerInnen. Mein persönlicher Zugang zur Natur fand in einem Wiener Schrebergarten statt. Auch dort lässt sich der Bedeutungswandel eines Gartens für den Menschen nachzeichnen. Was in Kriegsjahren und Notzeiten dem Überleben diente, erweist sich in der Gegenwart als gepflegtes Kleinod und Erholungsraum naturliebender Gartenbesitzer. Gerade in einer Stadt wie Wien, wo eine quantitative Vermehrung von Grünraum innerhalb der Stadtgrenzen nur bedingt möglich ist, setzte sich eine qualitative Nutzung von Grünflächen durch, die verstärkt dem Anwachsen der Freizeitkultur der Erwachsenen ebenso Rechnung trägt wie dem Bewegungsbedürfnis von Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen meiner Forschungstätigkeit habe ich versucht, aus möglichst authentischen Quellen den Spuren der Menschen, die sich über Jahrhunderte in den Gärten Wiens bzw. der nahen Umgebung der Stadt aufgehalten haben - und sich noch heute gerne in die grünen Oasen im Stadtgebiet zurückziehen - nachzuspüren und mit Hilfe von Zeitzeugenberichten die Atmosphäre in Gärten und Parks der Stadt zu dokumentieren. Beim Besuch zahlreicher Parks der Stadt fiel neben der gärtnerischen Gestaltung vor allem die unterschiedliche Sozialstruktur der NutzerInnen auf. Die Menschen, die sich dort aufhalten, kommen mit den verschiedensten Absichten dorthin. Erwachsene suchen den Kontakt zur Natur in einer hektischen Umgebung, Kinder und Jugendliche finden den notwendigen Bewegungsraum, Touristen 5 bewundern wertvolles Kulturgut, und für alle sollte der Aufenthalt im Freien zu einem besonderen Erlebnis werden. 6 Einleitung Die Gliederung dieser Arbeit in drei Teile zeigt zunächst die Schwerpunkte der Gartengeschichte allgemein bzw. an ausgewählten Beispielen aus dem Wiener Raum im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung. Im zweiten Abschnitt stehen die Gestaltung der Grünanlagen und die Beziehung von Grundbesitzern und Nutzern von Gärten und Parks in den letzten fünfhundert Jahren auf Grund schriftlicher, bildlicher und narrativer Quellen im Mittelpunkt. Der dritte Teil gibt einen Überblick über die wechselnde Nutzung städtischer Naherholungsräume durch die BewohnerInnen der Stadt und behandelt den potentiellen Einsatz der Stadtverwaltung im Bezug auf soziale, ökologische und ökonomische Aspekte der Freizeitgestaltung. Zwei Faktoren bildeten den Tenor für den historischen Wandel