Bundesfachplanung SUEDLINK

A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 Der Inhalt gibt die Ansicht der Vorhabenträger wieder und nicht die Meinung der Europäischen Kommission

Höchstspannungsleitung Wilster – Grafenrheinfeld BBPIG Vorhaben Nr. 4 Abschnitt C (von Bad Gandersheim / Seesen bis Gerstungen ) Unterlagen nach § 8 NABEG

IV.1 UMWELTBERICHT IM RAHMEN DER STRATEGISCHEN UMWELTPRÜFUNG

KAPITEL 1 - 4

0 08.03.2019 Unterlagen nach § 8 NABEG BocL HorG PehM

Vers. Datum Ausgabe, Art der Änderung Erstellt Geprüft Freigegeben

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

ARGE SuedLink Bundesfachplanung SUEDLINK © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG 5

1.1 Anlass und Zielsetzung 5 1.2 Rechtliche Grundlagen der Strategischen Umweltprüfung (SUP) 5 1.3 Antragskonferenzen und Untersuchungsrahmen nach § 7 NABEG 6

1.4 Methodisches Vorgehen und Untersuchungsraum 6 Methodisches Vorgehen bei der Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen 6

Untersuchungsraum 12 1.5 Datengrundlagen 13 1.6 Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben (§ 40 Abs. 2 Nr. 7 UVPG) 23

2 BESCHREIBUNG DER BUNDESFACHPLANUNG DES VORHABENS UND SEINER ALLGEMEINEN WIRKUNGEN (§ 40 ABS. 2 NR. 1 UVPG) - INHALT, WICHTIGSTE ZIELE UND BEZIEHUNG ZU ANDEREN RELEVANTEN PLÄNEN UND PROGRAMMEN 27 2.1 Vorhabensbeschreibung 27

2.1.1 Trassenkorridorsegmente im Antrag nach § 6 NABEG 27 2.1.2 Abweichungen zum Antrag nach § 6 NABEG 29 2.2 Ziele der Bundesfachplanung und deren Beziehungen zu anderen relevanten Plänen und Programmen 30 2.3 Technische Beschreibung 31 2.4 Allgemeine bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkungen des Vorhabens 31

2.4.1 Allgemeine bau-, anlage-, und betriebsbedingte Wirkungen von Erdkabeln auf die Umwelt 32 2.5 Bundesfachplanungsspezifische Wirkfaktoren 50

3 GELTENDE ZIELE DES UMWELTSCHUTZES (§ 40 ABS. 2 NR. 2 UVPG) 53 Entwurf3.1 Allgemeine zur Umweltziele Vollständigkeitsprüfung und Leitbilder 55 3.2 Schutzgutbezogene Umweltziele und Leitbilder 55

Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit 56 Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt 59 Boden und Fläche 65

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Wasser 68

Luft und Klima 72 Landschaft 73 Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter 77

3.3 Raumbezogene SUP-Kriterien 80

4 BESCHREIBUNG DER RELEVANTEN MERKMALE DER UMWELT UND DES DERZEITIGEN UMWELTZUSTANDS SOWIE DESSEN VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG BEI NICHTDURCHFÜHRUNG DES PLANS (§ 40 ABS. 2 NR. 3 UVPG) EINSCHLIESSLICH DER FÜR DEN PLAN BEDEUTSAMEN UMWELTPROBLEME (§ 40 ABS. 2 NR. 4 UVPG) 84

4.1 Kurzcharakteristik des Untersuchungsraumes einschließlich der wesentlichen Umweltprobleme und Vorbelastungen 85 Kurzcharakteristik des Untersuchungsraums 85

Umweltrelevante Vorbelastungen 89 4.2 Schutzgutbezogene Darstellung des Umweltzustandes unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Entwicklung (Prognose-Null-Fall) 94

Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit 94 Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt 101 Schutzgüter Boden und Fläche 134

Schutzgut Wasser 144 Schutzgüter Luft und Klima 150 Schutzgut Landschaft 153

Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter 159 Wechselwirkung zwischen den Schutzgütern 161

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Ablaufschema zur Methode der SUP in der Bundesfachplanung bei Erdkabelvorrang (BNetzA 2017/9) 7 AbbildungEntwurf 2 Die 5 Schritte zur des StromnetzausbausVollständigkeitsprüfung (BNetzA 2018: 11) 30

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TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Betroffene Gebietskörperschaften im Bereich der Trassenkorridorsegmente nach § 6 NABEG und deren maximaler Untersuchungsraum (500 m) 27 Tabelle 2: Betroffene Gebietskörperschaften im Bereich der zusätzlichen alternativen Trassenkorridorsegmente und deren maximaler Untersuchungsraum (500 m) 29 Tabelle 3: Projektspezifische Wirkfaktoren (nach BfN 2017) von Erdkabeln in geschlossener und offener Bauweise getrennt nach bau-, anlage- und betriebsbedingten Faktoren sowie ihre Reichweiten 43 Tabelle 4: BFP-spezifische Wirkfaktoren von Erdkabeln 52 Tabelle 5: Relevante Umweltziele Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit 57 Tabelle 6: Relevante Umweltziele Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt 60 Tabelle 7: Relevante Umweltziele Schutzgüter Boden und Fläche 66

Tabelle 8: Relevante Umweltziele Schutzgut Wasser 69 Tabelle 9: Relevante Umweltziele Schutzgut Landschaft 74 Tabelle 10: Relevante Umweltziele Schutzgut Kulturelles Erbe 78

Tabelle 11: Raumbezogene SUP-Kriterien 80 Tabelle 12 Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen mit möglichen Auswirkungen auf das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit 99

Tabelle 13: Vorkommen der prüfrelevanten Fledermausarten bezogen auf die Untersuchungsräume der TKS 118 Tabelle 14: Vorkommen der prüfrelevanten sonstigen Säugetierarten bezogen auf die Untersuchungsräume der TKS 120 Tabelle 15: Vorkommen der prüfrelevanten Brutvogelarten bezogen auf die Untersuchungsräume der TKS 122

Tabelle 16: Vorkommen der prüfrelevanten Amphibienarten bezogen auf die Untersuchungsräume der TKS 126 Tabelle 17: Vorkommen der prüfrelevanten Reptilienarten bezogen auf die Untersuchungsräume der TKS 128 TabelleEntwurf 18: Vorkommen zur der prüfrelevanten Vollständigkeitsprüfung Wirbellosenarten bezogen auf die Untersuchungsräume der TKS 129

Tabelle 19 Übersicht der Wirkpfade von wesentlichen ökologischen Wechselwirkungen 163

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ANHANGSVERZEICHNIS

Anhang 1: Quellen der relevanten Ziele des Umweltschutzes

Anhang 2.1: Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit – derzeitiger Umweltzustand Anhang 2.2: Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt– derzeitiger Umweltzu- stand Anhang 2.3: Schutzgut Boden – derzeitiger Umweltzustand Anhang 2.4: Schutzgut Wasser – derzeitiger Umweltzustand

Anhang 2.5: Schutzgüter Luft und Klima – derzeitiger Umweltzustand Anhang 2.6: Schutzgut Landschaft – derzeitiger Umweltzustand Anhang 2.7: Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter – derzeitiger Umweltzustand

Anhang 3: Biotoptypenkartierung - Wertstufeneinteilung Anhang 4: Methodische Vorgehensweise der Habitat-Potenzial-Analyse (HPA) Anhang 5: Bereiche mit eingeschränkter Planungsfreiheit

ANLAGENVERZEICHNIS

Anlage 1: Übersichtskarte Anlage 2: Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit

Anlage 3: Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt Anlage 4: Schutzgüter Boden und Fläche Anlage 5: Schutzgut Wasser

Anlage 6: Schutzgüter Landschaft sowie Luft und Klima Anlage 7: Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter Anlage 8: Schutzgutübergreifendes Konfliktpotenzial

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

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1 EINLEITUNG

1.1 Anlass und Zielsetzung

Die beiden Übertragungsnetzbetreiber Tennet TSO GmbH und die TransnetBW GmbH planen den Bau einer Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungs- (HGÜ) Verbindung mit gesetzlichem Erdkabelvorrang zwischen Wilster – Grafenrheinfeld. Diese bundeslän- derübergreifende Stromtrasse ist im Bundesbedarfsplan nach Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) als Vorhaben Nr. 4 gekennzeichnet. Die zuständige Behörde für die Durchfüh- rung des Verfahrens der Bundesfachplanung ist die Bundesnetzagentur (BNetzA). Zu den Unterlagen im Bundesfachplanungsverfahren nach § 8 Netzausbaubeschleunigungsge- setz (NABEG) gehören der Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, die Raumverträglichkeitsstudie, die Untersuchungen zur Natura 2000-Verträglichkeit, die Artenschutzrechtliche Ersteinschätzung, die Immissionsschutzrechtliche Ersteinschätzung und die Einschätzung der Betroffenheit sonstiger öffentlicher und privater Belange.

Der vorliegende Entwurf eines Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprü- fung (SUP) nach § 40 Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVPG) stellt die fachliche Grundlage für die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der voraussichtlich erhebli- chen Umweltauswirkungen auf die in § 2 Abs. 1 UVPG genannten Schutzgüter bei der Findung eines raum- und umweltverträglichen Trassenkorridors in der Bundesfachpla- nung dar. Dieser Trassenkorridor dient im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren als Rahmen für die Planung einer Trasse für die vorgesehene HGÜ-Leitung.

Gegenstand dieser Unterlage ist das Vorhaben 4 „Wilster – Grafenrheinfeld“ im Abschnitt C „Bad Gandersheim / Seesen – Gerstungen“

Der Umweltbericht ist die Grundlage für die Beteiligung der Öffentlichkeit, der Träger öf- fentlicher Belange und der fachlich berührten Behörden bei der Planung und Durchfüh- rung des Vorhabens.

1.2 Rechtliche Grundlagen der Strategischen Umweltprüfung (SUP)

Gemäß der Richtlinie 2001/42/EG vom 27. Juli 2001 (SUP RL) müssen die Umweltaus- wirkungen auf bestimmte Pläne und Programme berücksichtigt werden. Eine Strategische Umweltprüfung (SUP) entsprechend §§ 33 ff. UVPG ist für alle Bundesfachplanungen gemäß § 5 Abs. 4 NABEG und Anlage 5 Nr. 1.11. UVPG verpflichtend.

Die Verfahrensschritte der SUP sind im Teil 3 Abschnitt 2 (§§ 38ff.) UVPG geregelt. EntwurfDemzufolge legt zur nach § 39 Vollständigkeitsprüfung Abs. 1 UVPG die zuständige Behörde (hier: BNetzA) den Un- tersuchungsrahmen der Strategischen Umweltprüfung einschließlich des Umfangs und Detaillierungsgrads und den Inhalt des Umweltberichts nach § 40 UVPG fest. Der Inhalt des Umweltberichts orientiert sich an den gesetzlichen Anforderungen des § 40 Abs. 1 und 2 UVPG.

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1.3 Antragskonferenzen und Untersuchungsrahmen nach § 7 NABEG

Den Anforderungen des § 7 NABEG entsprechend führte die BNetzA als zuständige Be- hörde am 30.05.2017 in Gotha, am 07.06.2017 in Osterode und am 08.06.2017 in Bad Hersfeld jeweils eine öffentliche Antragskonferenz zu dem Vorhaben Nr. 4 BBPlG für den Abschnitt C „Bad Gandersheim / Seesen – Gerstungen” durch.

Unter der Beteiligung von Trägern öffentlicher Belange (TÖB) sowie anerkannten Um- weltverbänden legte die Bundesnetzagentur den Untersuchungsrahmen gemäß § 7 Abs. 4 NABEG für die Durchführung der Bundesfachplanung auf folgender Grundlage fest:

• Antragsunterlagen nach § 6 NABEG vom 24.03.2017 für den Abschnitt „Bad Gandersheim / Seesen - Gerstungen”, sowie

• Hinweise aus den öffentlichen Antragskonferenzen von TÖB, anerkannten Um- weltverbänden und der Öffentlichkeit vom 30.05.2017, 07.06.2017 und 08.06.2017 einschließlich der im Nachgang der Antragskonferenzen eingereichten Stellung- nahmen.

Auf dieser Grundlage wurden die Anforderungen, die Inhalte und die Umfänge der weiterführenden Verfahrensunterlagen im Untersuchungsrahmen durch die Bundesnetzagentur festgelegt. Der Untersuchungsrahmen nach § 7 Abs. 4 NABEG vom 08.11.20171, einschließlich seiner Ergänzung vom 05.03.2018, enthält die Festlegungen für die Unterlagen nach § 8 NABEG im Bundesfachplanungsverfahren für das Vorhaben Nr. 4 des BBPIG Abschnitt C (von Bad Gandersheim / Seesen bis Gerstungen).

1.4 Methodisches Vorgehen und Untersuchungsraum

Methodisches Vorgehen bei der Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der voraus- sichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen

Das methodische Vorgehen bei der Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der voraus- sichtlich erheblichen Umweltauswirkungen im Rahmen der SUP in der Bundesfachpla- nung erfolgt auf Grundlage des Methodenpapiers zur Strategischen Umweltprüfung der BNetzA2. Die Übersicht in Abbildung 1 zeigt die erforderlichen Verfahrensschritte der Umweltprüfung.

Entwurf⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ zur⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Vollständigkeitsprüfung⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 1 Bundesnetzagentur (2017/11): Festlegung für die Unterlagen nach § 8 NABEG im Bundesfachplanungsver- fahren für das Vorhaben 4 des BBPlG (von Wilster – Grafenrheinfeld) - Abschnitt C (von Bad Gandersheim / Seesen bis Gerstungen) (Az. 804-6.07.00.02/4a-2-3/10.0).

2 Bundesnetzagentur (2017/09): Methodenpapier zur Strategischen Umweltprüfung in der Bundesfachplanung für Vorhaben mit Erdkabelvorrang.

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Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

Abbildung 1: Ablaufschema zur Methode der SUP in der Bundesfachplanung bei Erdka- belvorrang (BNetzA 2017/9)

ARGE SuedLink 7 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Die in der Abbildung dargestellten Arbeitsschritte werden im Folgenden erläutert3.

Allgemeine und technische Beschreibung des Vorhabens (Kap. 2)

In Kapitel 2.1 erfolgt eine allgemeine Beschreibung des Vorhabens. In Kapitel 2.3 wird auf die technische Beschreibung verwiesen, die gesondert als Unterlage II in den Unterlagen nach § 8 NABEG enthalten ist. Bei Vorhaben mit Erdkabelvorrang gilt die offene Bauwei- se als Regelbauweise, zusätzlich wird auch die geschlossene Bauweise (Bohrpressver- fahren, Tunnel) betrachtet, um ggf. in auftretenden Konfliktbereichen erhebliche Umwelt- auswirkungen nicht entstehen zu lassen. In Ausnahmefällen und bei Vorliegen der gesetz- lichen Voraussetzungen kann die Trasse auch abschnittsweise als Freileitung geplant werden, um Raumwiderstände zu umgehen.

Bestimmung der Wirkfaktoren (Kap. 2.3 und 2.4) - Potenzielle Wirkungen (1)

Die allgemeine und technische Beschreibung des Vorhabens wird als Grundlage genutzt, um die schutzgutspezifischen potenziellen Vorhabenwirkungen zu ermitteln. Im Hinblick auf die für die Bundesfachplanung relevanten Ziele des Umweltschutzes, können diese „Hauptwirkfaktoren“ zu voraussichtlich erheblichen Umweltauswirkungen gemäß § 40 Abs. 1 UVPG führen. Diese werden entsprechend der zu erwartenden Umweltauswirkun- gen nach offener und geschlossener Bauweise und dort nach Bau, Anlage und Betrieb differenziert. Dabei erfolgt eine Auswahl der entscheidungserheblichen Auswirkungen4 welche in jedem Fall diejenigen Umweltauswirkungen beinhaltet, für die nicht sicher aus- geschlossen werden kann, dass sie als erheblich bei der Bewertung der Umweltauswir- kungen eingestuft werden5 (Kap. 2.3).

Aus diesen Hauptwirkfaktoren werden diejenigen Wirkfaktoren ausgewählt, die auf der Ebene der Bundesfachplanung schwerpunktmäßig berücksichtigt werden müssen: die „BFP-spezifischen Wirkfaktoren“ (Kap. 2.4). Gemäß § 39 Abs. 3 S. 1 UVPG wird bei der Festlegung des Untersuchungsrahmens bestimmt, auf welcher Stufe dieses Prozesses bestimmte Umweltauswirkungen schwerpunktmäßig geprüft werden. Bei der Identifikation der BFP-spezifischen Wirkfaktoren ist ausschlaggebend, auf welcher Planungsebene be- stimmte Umweltauswirkungen aus fachlicher Sicht optimal geprüft werden können und inwieweit Prüfungsgegenstände auf bestimmten Planungsebenen abschließend entschie- den werden, sodass ihre Berücksichtigung auf einer folgenden Ebenen nicht mehr mög- lich67 oder nur deutlich schlechter möglich ist. Es werden hierbei auch diejenigen BFP-

⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 3 Die dort verwendete Nummerierung der methodischen Schritte bezieht sich auf die in Abbildung 1 verwende- te Nummerierung. Entwurf4 Bosch & Partner GmbHzur 2010: ErarbeitungVollständigkeitsprüfung eines Konzepts zur „Integration einer StrategischenUmweltprü- fung in die Bundesverkehrswegeplanung“ (FE-Vorhaben 96.0904/2007). Endbericht, S. 108f. mit weiteren Verweisen.

5 Umweltbundesamt (Hrsg.) 2010: Leitfaden zur Strategischen Umweltprüfung (SUP), Langfassung, Dessau- Roßlau S. 27. 6 Begründung zum SUPG-Entwurf, BT-Drs. 15/3441, S. 31 zu § 14f Abs. 3 UVPG

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spezifischen Wirkfaktoren berücksichtigt, die auf der Ebene der BFP nicht abschließend berücksichtigt werden können.

Bestimmung der geltenden Ziele des Umweltschutzes (Kap. 3) - Umweltziele (2)

Die geltenden Ziele des Umweltschutzes (Umweltziele) werden für alle Schutzgüter nach § 2 Abs. 1 UVPG ermittelt und in Kapitel 3 dargestellt (vgl. § 40 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 UVPG). Betrachtungsrelevant sind dabei diejenigen Ziele des Umweltschutzes, die auf der Ebene der Bundesfachplanung schwerpunktmäßig von sachlicher Relevanz sind (BFP- spezifischer Zielkatalog).

Ermittlung der raumbezogenen SUP-Kriterien (Kap. 3.3) - SUP-Kriterien Erdkabel (4)

Aus dem BFP-spezifischen Wirkfaktoren und dem BFP-spezifischen Zielkatalog werden die Kriterien ausgewählt, die für die räumliche Abbildung der Umweltziele erforderlich sind. Diese Kriterien dienen als Grundlage für die Darstellung des Umweltzustands und zur Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen.

Beschreibung der relevanten Merkmale der Umwelt und des derzeitigen Umweltzustands (Kap. 4.1 und 4.2) - Ist-Zustand (5)

Die Beschreibung des Ist-Zustandes der Umwelt orientiert sich an den räumlichen SUP- Kriterien, die aus den für die Bundesfachplanung relevanten Umweltzielen abgeleitet wur- den. Nach einer allgemeinen Charakteristik der Naturräume, in denen das zu untersu- chende Korridornetz liegt (Kap. 4.1), folgt in Kapitel 4.2 eine jeweils auf die einzelnen Schutzgüter bezogene Beschreibung des Ist-Zustandes einschließlich vorhandener Vor- belastungen innerhalb der schutzgutspezifischen Untersuchungsräume (vgl. Kap. 1.5.2).

Beschreibung der voraussichtliche Entwicklung des derzeitigen Umweltzustands bei Nichtdurchführung des Plans (Kap. 4.2) - Prognose-Null-Fall (6)

Durch eine Prognose zur Entwicklung des „Ist-Zustandes“ wird unter Berücksichtigung künftig zu erwartender Veränderungen der „Prognose-Null-Fall“ als Darstellung der vo- raussichtlichen Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung des Plans gem. § 40 Abs. 2 S. 1 Nr. 3 UVPG ermittelt. Zur Entwicklung des Umweltzustands können nur allgemeine und qualitative Aussagen getroffen werden. Sie beruhen im Wesentlichen auf amtlichen Prognosen z. B. zum Verkehr und zum Klima sowie von beabsichtigten um- weltbezogenen Maßnahmen der Fachbehörden in den kommenden Jahren oder Festle- gungen in Fachplänen. Die Beschreibung der Entwicklung des Umweltzustandes erfolgt nur soweit „wie sich wirtschaftliche, verkehrliche, technische oder sonstige Entwicklungen aufdrängen, die zu einer absehbaren erheblichen Veränderung des Ist-Zustands führen Entwurfkönnen8. Dabei zur wurden künftigVollständigkeitsprüfung zu erwartende Vorbelastungen durch raumbedeutsame

7 Umweltbundesamt (Hrsg.) 2010: Leitfaden zur Strategischen Umweltprüfung (SUP), Langfassung, Dessau- Roßlau S. 16. 8 Umweltbundesamt (Hrsg.) 2010: Leitfaden zur Strategischen Umweltprüfung (SUP), Langfassung, Dessau- Roßlau S. 25.

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Planungen (Planungen, die im Rahmen der Raumverträglichkeitsstudie als raumbedeut- same Planungen und Maßnahmen in Sinne des § 3 Abs. 1 Nr. 6 ROG eingestuft wurden) berücksichtigt.

Der „Prognose-Null-Fall“ dient als Referenzzustand bei der Beschreibung der Umwelt- auswirkungen. (Kap. 6).

Berücksichtigung bedeutsamer Umweltprobleme (Kap. 4.2) - Vorbelastungen (7)

Gemäß § 40 Abs. 2 S. 1 Nr. 4 UVPG sind die derzeitigen, für den Plan bedeutsamen Umweltprobleme als „Vorbelastungen“ einzubeziehen. Diese Vorbelastungen ergeben sich aus einem Vergleich des „Ist-Zustands“ mit den geltenden Zielen des Umweltschut- zes und zusätzlich auch aus dem „Prognose-Null-Fall“. Dabei sind vor allem solche Vor- belastungen bedeutsam, die als Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit einen Einfluss auf die Ausgestaltung der Trassenkorridorführung haben wie bspw. lineare Infrastrukturen oder Gewerbe- und Industriegebiete.

Die für den „Ist-Zustand“ und den „Prognose-Null-Fall“ ermittelten Vorbelastungen werden zwar als „Vorbelastungen“ in die Betrachtung eingestellt, in Form linearer Infrastruktur bergen sie aber auch die Option das Vorhaben in Bündelung zu führen und dadurch die Chance, die Gesamtbelastung, z.B. die Zerschneidung eines Raumes durch neue Leitun- gen, z.B. bei Mitnutzung vorhandener Waldschneisen, zumindest nicht wesentlich zu er- höhen. Allerdings wird im Einzelfall geprüft, inwieweit eine Bündelung mit anderen linea- ren Infrastrukturen in ihrer Summe tatsächlich zu vergleichsweise geringeren Umweltaus- wirkungen führt und es nicht etwa zu einer übermäßigen Belastung einzelner Räume kommt.

Bewertung der Umwelt (Kap. 5.1 bis 5.4) - Bestimmung der Empfindlichkeit der Kriterien (8) bis (10)

Aufgabe dieses Arbeitsschritts ist die Bestimmung der Empfindlichkeit der Umweltschutz- güter gegenüber den BFP-spezifischen Wirkfaktoren des Leitungsbauvorhabens. Die Empfindlichkeit wird in die Klassen „sehr hoch“, „hoch“, „mittel“ und „gering“ eingeteilt.

Zunächst wird die allgemeine Empfindlichkeit der „SUP-Kriterien“, basierend auf dem „Ist-Zustand“, gegenüber dem Leitungsbauvorhaben für den schutzgutspezifischen Unter- suchungsraum ermittelt und beschrieben (Kap. 5.3). Die Einschätzung der allgemeinen Empfindlichkeit erfolgt vorhaben- und raumunspezifisch bezogen auf das jeweilige SUP- Kriterium, dabei wird grundsätzlich für alle Kriterien von der Regelbauweise, d.h. einer of- fenen Bauweise ausgegangen. Dieser Worst-Case-Ansatz führt im Zweifelsfall zur vor- Entwurfsorglichen Annahme zur einer Vollständigkeitsprüfunghöheren Empfindlichkeit. Aufbauend auf der Festlegung der allgemeinen Empfindlichkeit wird die konkrete Ausprä- gung der SUP-Kriterien im festgelegten Untersuchungsraum untersucht und auf dieser Basis die spezifische Empfindlichkeit ermittelt (Kap. 5.4). Die spezifische Empfindlich- keit berücksichtigt zum Beispiel bei Schutzgebieten die lokale Ausprägung der Einzelge- biete und deren Schutzziele. Auch die geplante Entwicklung eines Gebietes oder seine

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Vorbelastung(en) hat Einfluss auf die Einstufung der spezifischen Empfindlichkeit. Dabei können die konkreten Gebiete gegenüber der allgemeinen Empfindlichkeit des SUP- Kriteriums, in der spezifischen Empfindlichkeit sowohl empfindlicher als auch weniger empfindlich eingestuft werden. Beispielsweise können organische Böden aufgestuft wer- den, wenn diese unberührt und landwirtschaftlich nicht genutzt werden.

Im Zuge der detaillierten Betrachtungsweise bei der Festlegung der spezifischen Empfind- lichkeit erfolgt eine Differenzierung in „direkte Wirkungen“ für den Trassenkorridor sowie „indirekte Wirkungen“ für den Untersuchungsraum außerhalb des Trassenkorridors. Bei diesem Ansatz wird davon ausgegangen, dass außerhalb des Trassenkorridors grund- sätzlich nur indirekte Vorhabenwirkungen eintreten können, während innerhalb des Tras- senkorridors immer auch die direkte Flächeninanspruchnahme anzunehmen ist, gegen- über der die einzelnen Kriterien durchgängig eine höhere Empfindlichkeit haben.

Bewertung der Umwelt (Kap. 5.5 und 5.6) – Technische Ausführung (11) und Bestimmung des Konfliktpotenzials (12) sowie der Bereiche eingeschränkter Planungsfreiheit.

Auf Basis der für jedes Kriterium aufgezeigten spezifischen Empfindlichkeit wird das „Konfliktpotenzial“ flächenspezifisch ermittelt (Kap. 5.6). Dieses beschreibt den Grad der voraussichtlichen Vereinbarkeit einer erdverlegten Höchstspanungsleitung mit den für das Vorhaben relevanten, geltenden Zielen des Umweltschutzes (Kap. 3). Der ermittelte Ein- fluss der zu diesem Zeitpunkt der Planung vorgesehenen technischen Ausführung (offene oder geschlossene Bauweise) führt dazu, dass sich das Konfliktpotenzial von der spezifi- schen Empfindlichkeit unterscheiden kann. Die von der technischen Ausführung zu erwar- tende Wirkintensität wird dafür mit der spezifischen Empfindlichkeit der einzelnen Flächen verknüpft.

Eine Kernaufgabe der Strategischen Umweltprüfung ist es, die zu untersuchenden Korri- dore hinsichtlich ihrer Durchlässigkeit aus umweltfachlicher Sicht zu bewerten. Parallel zur Bestimmung des Konfliktpotenzials werden daher die Bereiche mit eingeschränkter Pla- nungsfreiheit ermittelt und bewertet (Kap. 5.5). Dies sind Bereiche, in denen bereits auf der Ebene der Bundesfachplanung die konkrete Realisierbarkeit des Vorhabens im Korri- dor dargelegt werden muss, um einen Planungstorso auszuschließen. Bei den Bereichen mit eingeschränkter Planungsfreiheit wird zwischen Riegeln und planerischen Engstellen unterschieden. Sie werden aus der spezifischen Empfindlichkeit der Flächen (Kap. 5.4) und unter Berücksichtigung von Bereichen mit eingeschränkter Verfügbarkeit (Kap. 4.1.2) abgeleitet.

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der voraussichtlich erheblichen Auswirkungen Entwurfauf die Umwelt (Kap.zur 6) (14,15) Vollständigkeitsprüfung In diesem Arbeitsschritt wird schutzgutbezogen für jede Teilfläche im Korridor abge- schätzt, inwieweit erhebliche Umweltauswirkungen voraussichtlich verbleiben würden, wenn diese Fläche durch eine potenzielle Trassenführung direkt in Anspruch genommen würde. Im Unterschied zum beschriebenen Konfliktpotenzial werden zur Ermittlung der voraussichtlich erheblichen Umweltauswirkungen (Kap. 6.2) konkret als wirksam ein-

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geschätzte Maßnahmen zur Verhinderung und Verringerung berücksichtigt (Kap. 6.1), die üblicherweise im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren festgelegt werden können.

Die Erheblichkeitseinschätzung wird bezogen auf jede durch ein Kriterium belegte Fläche im Korridor vorgenommen, die mindestens ein mittleres Konfliktpotenzial aufweist. Eine Umweltauswirkung in diesen Bereichen wird als erheblich eingestuft, wenn sie nicht durch Maßnahmen wirksam verhindert bzw. unter die Erheblichkeitsschwelle verringert werden kann.

Trassenkorridorvergleich der Alternativen (Kap. 7)

Der in Kapitel 7 durchgeführte Trassenkorridorvergleich hat das Ziel, die im Abschnitt möglichen Verläufe eines Trassenkorridors hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit zu be- werten und die vorhandenen planungsrelevanten Unterschiede zwischen diesen Trassen- korridorverläufen zu identifizieren. Diese Bewertung fließt nicht in die Ermittlung des Vor- schlagskorridors nach § 8 NABEG ein. Der Vorschlagskorridor wird aufgrund der geomet- rischen Besonderheiten des Projektes SuedLink abschnittsübergreifend für das gesamte Vorhaben 4 des SuedLink auf der Grundlage aller geprüften Belange (Umwelt, Raumord- nung, sonstige öffentliche und private Belange) abgeleitet und ist in Unterlage VII“ „Pla- nung Gesamtvorhaben“ dokumentiert. Die themenbezogene vergleichende Gegenüber- stellung der Stränge in vorliegender Unterlage dient dazu, der BNetzA die Möglichkeit zu geben, die Ergebnisse der abschnittsübergreifenden Vergleiche aus Unterlage VIII im Ab- schnitt zu verifizieren.

Damit die für den Vorschlagskorridor geprüften möglichen Trassenkorridorverläufe ihre Entsprechung in den sektoralen Vergleichen finden, erfolgt auch die Auswahl der einzel- nen TKS für die Bildung der im Folgenden hinsichtlich der Umweltbelange gegenüberstel- lend zu bewertenden Stränge, im übergreifenden Alternativenvergleich.

Im Kapitel 7 des vorliegenden Umweltberichts werden abschließend die im Abschnitt möglichen alternativen Stränge des Trassenkorridors anhand des Umfangs der schutz- gutbezogenen Konfliktpotenziale, der identifizierten Bereiche mit eingeschränkter Pla- nungsfreiheit und weiterer qualitativ erfasster Umweltmerkmale bewertend charakterisiert.

Untersuchungsraum

Als Grundlage für den Untersuchungsraum wurden die Korridorsegmente vom Verfahren nach § 6 NABEG herangezogen. Dieser wird teilweise schutzgutspezifisch aufgeweitet, und ist in den Festlegungen zu den Unterlagen nach § 8 NABEG für die einzelnen EntwurfSchutzgüter wie zur folgt verifiziert: Vollständigkeitsprüfung • Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Menschen, insbesondere die mensch- liche Gesundheit umfasst in der Regel den Trassenkorridor zuzüglich einer Auf- weitung von 500 m beidseitig des Trassenkorridorrandes.

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• Der Untersuchungsraum für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt umfasst in der Regel den Trassenkorridor zuzüglich einer Aufweitung von 500 m beidseitig des Trassenkorridorrandes.

• Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Boden umfasst den Trassenkorridor zuzüglich einer Aufweitung von 300 m beidseitig des Trassenkorridorrandes.

• Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Fläche umfasst in der Regel den Tras- senkorridor.

• Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Wasser umfasst den Trassenkorridor zuzüglich einer Aufweitung von 300 m beidseitig des Trassenkorridorrandes.

• Der Untersuchungsraum für die Schutzgüter Luft und Klima umfasst in der Regel den Trassenkorridor.

• Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Landschaft umfasst in der Regel den Trassenkorridor zuzüglich einer Aufweitung von 500 m beidseitig des Trassenkor- ridorrandes. Sofern gemäß § 3 Abs. 2 BBPlG eine Freileitung errichtet und betrie- ben wird, umfasst der Untersuchungsraum den Trassenkorridor zuzüglich einer Aufweitung von 2.000 m beidseitig des Trassenkorridorrandes

• Der Untersuchungsraum für die Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sach- güter umfasst in der Regel den Trassenkorridor. Für Kulturgüter umfasst den Un- tersuchungsraum der Trassenkorridor zuzüglich einer Aufweitung von 500 m beid- seitig des Trassenkorridorrandes. Sofern gemäß § 3 Abs. 2 BBPlG eine Freileitung errichtet und betrieben wird, umfasst der Untersuchungsraum den Trassenkorridor zuzüglich einer Aufweitung von 2.000 m beidseitig des Trassenkorridorrandes.

1.5 Datengrundlagen

Für die Bearbeitung des vorliegenden Entwurfs des Umweltberichts wurden die folgenden Datengrundlagen und Informationsquellen genutzt:

Bundesweite Daten:

• ATKIS Basis-DLM 25

• Leitungsbestand der Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber und der Deutschen Bahn, Verkehrsinfrastruktur (Straßen- und Schienennetz) sowie andere lineare Inf- rastrukturen oder gewerbliche bzw. industrielle Nutzung aus dem ATKIS Basis- EntwurfDLM 25 zur sowie Realnutzung Vollständigkeitsprüfung gem. Hinweisen Dritter und Bauleitplanung zur Be- rücksichtigung von Vorbelastungen

• Flächennutzungspläne und Bebauungspläne der betroffenen Städte und Gemein- den sowie solche, die sich in Aufstellung befinden (verfestigte Planung) in Berei- chen mit eingeschränkter Planungsfreiheit (z.B. Engstellen, Riegel) und im Bereich

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von Bündelung mit Bundestraßen und Autobahnen; sonstige zur Verfügung ge- stellte Flächennutzungspläne, Daten des digitalen Raumordnungskatasters

• Daten der zuständigen Immissionsschutzbehörden zu Immissionsorten und zu re- levanten Vorbelastungen in Bereichen mit eingeschränkter Planungsfreiheit (z.B. Engstellen, Riegel) Luftbilder, Erkenntnisse aus Ortsbegehungen und Stellung- nahmen/ Informationen Dritter. Bei den Landesumweltbehörden und Staatlichen Vogelschutzwarten sind Daten aus den Fundortkatastern und aus den Umweltpor- talen der Länder wie Umweltatlas Hessen und Natureg (Hessisches Naturschutz- informationssystem), FIS-Naturschutz Thüringen (LINFOS) oder Geodatenportal Niedersachsen zu Schutzgebieten, Fauna, Flora und Biotopen abzufragen.

• Erkenntnisse aus Ortsbegehungen und Stellungnahmen/ Informationen Dritter

• Atlas Deutscher Brutvogelarten ADEBAR

• Übersicht der von der EU geförderten Life-Projekte

• Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Daten des Geoportals, u.a. Hydrologi- scher Atlas von Deutschland (HAD) der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

o Grundwasserleitertypen

o Hydrogeologische Räume

o Ergiebigkeit der Grundwasservorkommen

o Heil- und Mineralquellen

o WasserBLick

▪ Hochwasserrisikogebiete = Überflutungsgebiete nach Hochwasser- risikomanagementrichtlichtlinie

• Mittlere Wahrscheinlichkeit - HQ100

▪ Oberflächengewässer und Grundwasserkörper nach Wasserrah- menrichtlinie (WRRL)

• Chemischer Zustand Fließgewässer

• Ökologischer Zustand/Potenzial Fließgewässer Entwurf zur •Vollständigkeitsprüfung Chemischer Zustand Seen • Ökologischer Zustand/Potenzial Seen

• Chemischer Zustand Grundwasser

• Mengenmäßiger Zustand Grundwasser

• Nationale Hochwasserschutzprojekte

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o Deutschlandweit prioritäre Hochwasserschutzmaßnahmen gem. HWRM- RL

• Bund für Umwelt und Naturschutz /BUND):

o Wildkatzenwegeplan

• Bundesamt für Naturschutz (BfN)

o Schutzwürdige Landschaften

• UNESCO – Kommission

o Welterbestätten

o Biosphärenreservate

Daten auf Landesebene

Niedersachsen:

• Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Niedersach- sen:

o Umweltkarten Hydrologie

▪ EG_WRRL Maßnahmenkataster

o Klimaschutzprogramm

o Landschaftsprogramm

• Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher- schutz:

o Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen

• Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN):

o Historische Kulturlandschaften

o Niedersächsische Landesdatenbank für wasserwirtschaftliche Daten: Überschwemmungsgebiete, festgesetzte und vorläufig gesicherte

o Trinkwassergewinnungsgebiet = Einzugsgebiete von Wassergewinnungs- anlagen ohne und ggf. auch mit Zonierung, können auch über die Verord- Entwurf nungsflächenzur Vollständigkeitsprüfung hinausgehen oder auch ganz allein gelten, wenn keine VO vorliegt, nach hydrogeologischer Abgrenzung

o Hydrologische Daten

o Bewirtschaftungspläne (gemäß § 83 WHG bzw. nach dem jeweiligen Lan- desrecht) der FGGs

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▪ BWP FGG Elbe, BWP FGG Weser, BWP FGG Rhein, BWP FGG Donau

o Schutzgebietsdaten zu allen von den Trassenkorridoren berührten beste- henden und in Aufstellung befindlichen

a) Wasserschutzgebieten (gemäß §§ 51, 52 WHG bzw. nach dem jeweiligen Landesrecht), zu ermitteln sind hierzu auch:

I. Der Stand geplanter Wasserschutzgebiete (z.B. Burgdorfer Holz, Uetze; Wasserversorgungsanlage Delmsen, Neuenkirchen)

II. Erweiterungen von Wasserschutzgebieten (z.B. Forst Esloh, Bar- singhausen, Seelze, Gehrden) und

III. Novellierungen von Wasserschutzgebietsverordnungen (z.B. Wel- lopquelle, Elze, OT Sehlde).

o NLWKN:

▪ Wasserschutzgebiete mit Zonierung, Bestand und geplant, flurstücksgenaue Abgrenzung zum Zweck der Festsetzung als Verordnung

b) Heilquellenschutzgebieten (gemäß § 53 WHG bzw. nach dem jeweiligen Landesrecht), im Verfahren der Neufestsetzung befindliche Heilquellen- schutzgebiete

o NLWKN:

▪ Heilquellenschutzgebiete mit Zonierung, Bestand und ge- plant, flurstücksgenaue Abgrenzung zum Zweck der Fest- setzung als Verordnung

c) Anlagen und Einzugsgebiete der Trinkwasserversorgung (z.B. Wasser- werk Burgdorfer Holz, Uetze), sofern über die Wasserschutzgebiete hin- ausgehend und deren Schutzgebietsverordnungen inkl. Einschätzungen zur jeweiligen Empfindlichkeit der Wasserwirtschaftsverwaltungen, somit auch Erfassung von Bereichen mit Eigenwasserversorgung

o geschützte Landschaftsbestandteile, Naturdenkmale

o Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete

Entwurfo Naturparkezur Vollständigkeitsprüfung

o selektive Biotopkartierung

o FFH-Kartierungen

o Verbreitungsdaten Pflanzen und Tiere

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o Großvogellebensräume

o Förderkulisse Feldhamster

• Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG):

o Niedersächsisches Bodeninformationssystem (NIBIS® Kartenserver)

o Geozentrum Hannover (2017): "Handlungsempfehlungen zur frühzeitigen Berücksichtigung der Belange des Bodenschutzes in Planungsverfahren zur Erdkabelverlegung"

o Hydrogeologische Karten:

▪ Grundwasserdaten

• Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung 1 : 200 000

• Lage der Grundwasseroberfläche 1 : 200 000

• Durchlässigkeiten der oberflächennahen Gesteine 1 : 500 000

• Niedersächsische Landesforsten:

o Waldbiotopkartierung

o Alte Waldstandorte

o Kompensationsflächen

o Prozesschutzflächen

o Waldprogramm Niedersachsen

o Waldfunktionen

• Nationalpark Harz:

o Daten des Luchsmonitoring

• Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege

o Datengrundlage Bodendenkmale

o Datengrundlage Baudenkmale

• Daten der zuständigen Immissionsschutzbehörden zu Immissionsorten und zu re- Entwurflevanten zur Vorbelastungen Vollständigkeitsprüfung in Bereichen mit eingeschränkter Planungsfreiheit (z.B. Engstellen, Riegel)

• Atlas der Brutvögel Niedersachsen

• Wildwegeplan

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• Pläne zum landesweiten Biotopverbund

• Hinweise zu karstgefährdeten Gebieten

• Landesentwicklungspläne

• Landesrechtlich geschützte Wälder

• Landes- und Regionalpläne sowie Planentwürfe

• Denkmalverzeichnis gemäß § 4 NDSchG

Thüringen:

• Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft:

o Landesentwicklungsprogramm

• Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG):

o FIS-Naturschutz Thüringen (LINFOS)

o Kartendienste des TLUG (einschließlich der Bodenübersichtskarte 1: 100 000)

o Schutzgebietsdaten der Wasserwirtschaftsverwaltungen zu allen von den Trassenkorridoren berührten bestehenden und in Aufstellung befindlichen

a) Wasserschutzgebieten (gemäß §§ 51, 52 WHG bzw. nach dem jeweili- gen Landesrecht), zu ermitteln sind hierzu auch:

I. Der Stand geplanter Wasserschutzgebiete (z.B. südlich Obernfeld, Landkreis Göttingen; südlich Lindewerra, Gemeinde Lindewerra)

II. Erweiterungen von Wasserschutzgebieten und

III. Novellierungen von Wasserschutzgebietsverordnungen.

b) Heilquellenschutzgebieten (gemäß § 53 WHG bzw. nach dem jeweiligen Landesrecht), im Verfahren der Neufestsetzung befindliche Heilquellen- schutzgebiete (z.B. Lullusbrunnen und Vitalisbrunnen, Landkreis Hersfeld- Rotenburg)

c) Anlagen und Einzugsgebiete der Trinkwasserversorgung, sofern über die Wasserschutzgebiete hinausgehend und deren Schutzgebietsverordnungen inkl. Einschätzungen zur jeweiligen Empfindlichkeit der Wasserwirtschafts- Entwurfverwaltungen, zur Vollständigkeitsprüfung somit auch Erfassung von Bereichen mit Eigenwasserversor- gung (z.B. bei Nienstedt am Harz, Stadt Osterode am Harz)

o Fachinformationssystem Gewässer (FIS-Gewässer) der Thüringer Lan- desanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG)

▪ Landesprogramm Hochwasserschutz 2016-2021

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▪ Landesprogramm Gewässerschutz 2016-2021 o geschützte Landschaftsbestandteile,

o Naturdenkmale, Flächennaturdenkmale,

o Nationale Naturmonument (geplant)

o Offenland- und Dorfbiotopkartierung (inclusive geschützter Biotope),

o FFH-Kartierung,

o Verbreitungsdaten Pflanzen und Tiere

o Feldhamster-Schwerpunktgebieten

o Fachinformationssystem Thüringen für Altlastenverdachtsflächen und erosionsgefährdete Gebiete (THALIS)

o Shape-Dateien von Altlastenverdachtsflächen

o Pläne zum landesweiten Biotopverbund

• Landesamt für Denkmalpflege

o Datengrundlage Bodendenkmale

o Datengrundlage Baudenkmale

o Datengrundlage Kulturdenkmale

• ThüringenForst:

o Waldbiotopkartierung

o Wald-FFH-Kartierung

o Waldfunktionen

o Landesrechtlich geschützte Wälder

• Thüringer Landesverwaltungsamt:

o Aktualisierung der Daten zu Überschwemmungsgebieten der Fließgewäs- ser

▪ festgesetztes Überschwemmungsgebiet Entwurf zur▪ vorläufig Vollständigkeitsprüfung gesichertes Überschwemmungsgebiet • Daten der zuständigen Immissionsschutzbehörden zu Immissionsorten und zu re- levanten Vorbelastungen in Bereichen mit eingeschränkter Planungsfreiheit (z.B. Engstellen, Riegel)

• Atlas der Brutvögel Thüringen

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• Wildwegeplan

• Hinweise zu karstgefährdeten Gebieten

• Landes- und Regionalpläne sowie Planentwürfe, gemäß Festlegung des Untersu- chungsrahmens vom 08.11.2017 (vgl. Kap. 1.3)

• Landes-Raumordnungsprogramm

• Waldprogramm

• Kompensationsflächenkataster

• Denkmalbuch gemäß § 4 ThürDSchG

Hessen:

• Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucher- schutz

o WRRL-Viewer

o Pläne zum landesweiten Biotopverbund

• Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

o Landesentwicklungsplan

• Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG):

o Hessische Altflächendatei ALTIS (Altflächen-Informationssystem Hessen) mit Auskunft über Altablagerungen, Altstandorte und schädliche Bodenver- änderungen der jeweiligen Regierungspräsidien

o Umweltatlas Hessen:

▪ Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung

▪ Grundwasserflurabstand (100 m Rasterdaten)

▪ Durchlässigkeiten der Grundwasserleiter HÜK 200

o Hydrogeologische Übersichtskartierung

o Bewirtschaftungspläne (gemäß § 83 WHG bzw. nach dem jeweiligen Lan- desrecht) der FGGs Entwurf zur▪ BWP Vollständigkeitsprüfung FGG Elbe, BWP FGG Weser, BWP FGG Rhein, BWP FGG Donau

o Schutzgebietsdaten zu allen von den Trassenkorridoren berührten beste- henden und in Aufstellung befindlichen

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a) Wasserschutzgebieten (gemäß §§ 51, 52 WHG bzw. nach dem jeweiligen Landesrecht), zu ermitteln sind hierzu auch:

I. Der Stand geplanter Wasserschutzgebiete (z.B. Burgdorfer Holz, Uetze; Wasserversorgungsanlage Delmsen, Neuenkirchen)

II. Erweiterungen von Wasserschutzgebieten (z.B. Forst Esloh, Bar- singhausen, Seelze, Gehrden) und

III. Novellierungen von Wasserschutzgebietsverordnungen (z.B. Wel- lopquelle, Elze, OT Sehlde).

b) Heilquellenschutzgebieten (gemäß § 53 WHG bzw. nach dem jeweiligen Landesrecht), im Verfahren der Neufestsetzung befindliche Heilquellen- schutzgebiete

c) Anlagen und Einzugsgebiete der Trinkwasserversorgung (z.B. Wasser- werk Burgdorfer Holz, Uetze), sofern über die Wasserschutzgebiete hin- ausgehend und deren Schutzgebietsverordnungen inkl. Einschätzungen zur jeweiligen Empfindlichkeit der Wasserwirtschaftsverwaltungen, somit auch Erfassung von Bereichen mit Eigenwasserversorgung

o Natureg (Hessisches Naturschutzinformationssystem)

▪ Verbreitungsdaten Pflanzen und Tiere aus natis-Datenbank

o Daten zur Bewertung der Bodenfunktionen Fachinformationssystem Boden (FISBO) bzw. Hessischer Bodenviewer

o Aderhold 2005; Geologische Abhandlungen Hessen, Band 115 (HLNUG): Hinweise zu karstgefährdeten Gebieten

o Kompensationsflächenkataster der Länder und Landkreise

o HessenForst

▪ Waldfunktionen

o Daten der zuständigen Immissionsschutzbehörden zu Immissionsorten und zu relevanten Vorbelastungen in Bereichen mit eingeschränkter Planungs- freiheit (z.B. Engstellen, Riegel)

o Atlas der Brutvögel Hessen Entwurfo Wildwegeplanzur Vollständigkeitsprüfung o Landes-Raumordnungsprogramm

o Regionale Raumordnungsprogramme

o Landesrechtlich geschützte Wälder

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o Denkmalverzeichnis gemäß § 10 HDSchG

o Waldprogramm

• Landesamt für Denkmalpflege

o Datengrundlage Bodendenkmale

o Datengrundlage Baudenkmale

Daten auf Landkreisebene:

• Untere Naturschutzbehörden der Landkreise:

o Kompensationsflächenkataster

o geschützte Landschaftsbestandteile,

o Naturdenkmale,

o geschützten Biotope,

o Verbreitungsdaten Pflanzen- und Tierarten,

o Großvogelhabitate,

o geplanten Schutzgebiete

o Landschaftsrahmenpläne

▪ Frisch- /Kaltluftentstehungsgebiete aus LRPs

• Untere Bodenschutzbehörden der Landkreise:

o Auskunft zu Altlastenverdachtsflächen und Erosionsgefährdeten Gebieten

• Überregionale Landschaftspläne

• Regionale Raumordnungsprogramme sowie Planentwürfe

• Regionalpläne sowie Planentwürfe

Daten auf Gemeindeebene:

• Flächennutzungspläne und Bebauungspläne sowie solche, die sich in Aufstellung befinden (verfestigte Planung) in Bereichen mit eingeschränkter Planungsfreiheit (z.B. Engstellen, Riegel) und im Bereich von Bündelung mit Bundestraßen und Au- Entwurftobahnen; zur Vollständigkeitsprüfung • sonstige zur Verfügung gestellte Flächennutzungspläne,

• Daten des digitalen Raumordnungskatasters

• Bebauungspläne zur Berücksichtigung von Vorbelastungen

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• Daten der Wasserversorgungsunternehmen, der Kommunen und der zuständigen Wasserwirtschaftsverwaltung zu Eigenwasserversorgung in Gebieten ohne öffent- liche Wasserversorgung

1.6 Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben (§ 40 Abs. 2 Nr. 7 UVPG)

Die Bereitstellung der für den vorliegenden Entwurf des Umweltberichts erforderlichen In- formationen und Daten variierte je nach Bundesland und wird in unterschiedlichen Verwal- tungsstrukturen und -kompetenzen organisiert. Zusätzlich zu Länderspezifika erschwerten auch die Verfügbarkeit von geeigneten Geofachdaten oder digitalen Daten, sowie die Ak- tualität der Daten die Aufarbeitung.

Nachfolgend werden die Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Datengrund- lagen auftraten, für die einzelnen Schutzgüter kurz beschrieben.

Wenn bestimmte Schutzkategorien oder Daten nicht für alle Bundesländer im Untersu- chungsraum vorliegen, wird in der folgenden Auflistung darauf hingewiesen, da in diesen Fällen eine in jeder Hinsicht konsistente Bearbeitung nicht möglich ist.

Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit

• Schutzgutrelevante Waldfunktionen: Die Kriterien der Landesforsten zur Auswei- sung von Wäldern mit Immissionsschutz-, Lärmschutz- und Sichtschutzfunktion sind offensichtlich unterschiedlich, so dass vor allem in Niedersachsen sehr um- fangreiche Ausweisungen bestehen, in den anderen Bundesländern hingegen deutlich weniger.

• Schutzgutrelevante Waldschutzgebiete befinden sich nur in Hessen und Bayern

Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt

Bei der Datenabfrage zu Vorkommen prüfrelevanter Arten traten mitunter folgende Schwierigkeiten auf:

• Aktualität der Verbreitungsdaten teilweise sehr verschieden

• Unterschiedliche Art der Datendarstellung (Punktgenaue Vorkommen, Vorkommen im Rasterfeld)

• Unterschiedliche Unschärfe der Daten

• Unterschiedliche Art der Datenerfassung in den Bundesländern: z.B. Zufallsfunde, Entwurfflächige zurErfassungen, Vollständigkeitsprüfung Erfassungen in Schutzgebieten • Erfassungslücken: inhaltlich und räumlich

• Unterschiedlicher Erfassungsgrad in den Landkreisen, teilweise alte Daten (Ge- schützte Biotope)

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• Für (sensible) faunistische und floristische Daten gelten länderspezifische Vorga- ben zur Datendarstellung

Für folgende Kriterien der Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt liegen inhomogene Datengrundlagen aus den Bundesländern bzw. Landkreisen vor:

• Biotopverbund

• Avifaunistisch bedeutsame Brutgebiete (NI), Avifaunistisch bedeutsame Rastge- biete (NI, HE, TH), Brutgebiete von Wiesenvögeln (TH)

• Ökokontoflächen (NI, HE, TH)

• Waldfunktionen: die Landesforsten der Bundesländer weisen für ihre Waldflächen teilweise verschiedene Waldfunktionen aus, z.B. keine Erholungsfunktion in NI

Schutzgüter Boden und Fläche

• Generell sind die Bodenübersichtskarten in den Ländern in unterschiedlichen Maßstäben vorhanden:

o HE: Bodenflächendaten 1:50 000

o NI: Bodenkarte 1:50 000

o In TH ist keine Bodenkarte im entsprechenden Maßstab (1:50 000 oder 1:25 000) vorhanden. In dem Fall musste auf die bodengeologische Karte 1:100 000 (BGKK100TH) und auf die Bodenkarte 1:200 000 zurückgegrif- fen werden.

• Daten zu den Bodenklassen wurden von den Bodenkarten entnommen (NI) oder mussten von den Bodentypen oder Bodensubtypen abgeleitet werden (HE).

• Die länderspezifischen Bodenfunktionen wurden von den Landesbehörden gelie- fert, unterscheiden sich jedoch bei den Kennwerten (alle Bundesländer).

• Daten zu organischen Böden (Moore / Moorböden) sind in den Ländern vorhan- den, wurden aber in den Ländern TH und HE den zur Verfügung gestellten Bo- denkarten entnommen.

• Informationen zu den erosionsgefährdeten Böden enthalten in NI Wind- und Was- sererosion. Datensätze zu Winderosion sind in den Ländern HE und TH nicht vor- handen. Entwurf• Informationen zur zur Vollständigkeitsprüfung Verdichtungsempfindlichkeit von Böden sind in den Ländern sehr inhomogen vorhanden und basieren auf unterschiedlichen Kennwerten. Um eine Vergleichbarkeit erzielen zu können, wurden die Bodendaten zur Verdich- tungsempfindlichkeit in den Ländern TH und HE mithilfe der Bodenart (auf Basis der verfügbaren Bodenkarten) erstellt.

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• Daten zu stau- und grundwasserbeeinflussten Böden wurden mithilfe der verfüg- baren Bodenkarten (HE, TH und NI) bestimmt. Spezifische Länderdaten zu stau- und grundwasserbeeinflussten Böden liegen in den Ländern nicht vor.

• Informationen zu Böden mit natur- und kulturhistorischer Bedeutung (seltene Bö- den) sind in HE nicht vorhanden. In TH konnten schützenswerte Böden aufgrund der unzureichenden Bodenkarte nicht verortet werden. Zusätzliche schutzwürdige Böden wurden nur in NI ausgewiesen.

• Daten zu Bodenschutzwäldern sind für NI nicht vorhanden.

• Aufgrund der Bodengenese sind sulfatsaure Böden in den Ländern HE und TH nicht vorhanden. In NI hingegen sind sie mit einer passenden behördlichen Einstu- fung dargestellt. Damit die beiden Länder vergleichbar sind, wurden die Einstufun- gen angepasst.

• Spezifische Daten zu stark geschichteten Böden sind in keinem Bundesland aus- reichend vorhanden und in der derzeitigen Planungsebene nicht ebenengerecht.

• Bei der Abfrage der Daten: Altlasten, Altlastenverdachtsflächen und Altstandorten wurde in den Landkreisen Schweinfurt, Rhön-Grabfeld, Northeim, Peine und Hei- dekreis der Darstellung und Nutzung der Daten aus Datenschutzgründen nicht zu- gestimmt.

• Daten zu den bergbaulichen Altlasten sind in den Ländern NI und HE nicht vor- handen bzw. nicht ebenengerecht.

Schutzgut Wasser

• Zu den Kriterien „Gebiete mit geringem Grundwasserflurabstand“ und „Gebiete mit geringem /sehr geringem Geschütztheitsgrad des Grundwassers“ sind keine bun- deslandübergreifenden Datengrundlagen verfügbar. In Niedersachsen und Thürin- gen liegen Landesdaten aus den Umweltkartenviewern vor. In Hessen liegen die- se Kriterien nur für WSG, HQSG und TWGG vor, da sie für diese im Zuge der Er- stellung der Hydrogeologischen Gutachten ermittelt wurden (Unterlage VI, Anhang 1.0 Kap. 4 und 5). Jedoch werden diese Kriterien zur Herleitung der spezifischen Empfindlichkeit von Wasserschutzgebieten und Einzugsgebieten von Wasserge- winnungsanlagen herangezogen, wofür teilweise Schutzfunktionen der Grundwas- serüberdeckung nach HÖLTING (1995) flächendeckend für Schutzgebiete mit Formblättern berechnet wurden (vgl. Unterlage VI, Anhang 1.0 und 1.2). Entwurf• Zu Bereichen zur ohne Vollständigkeitsprüfung öffentliche Wasserversorgung, Einzugsgebiete der Einzelwas- serversorgungsanlagen sind bis zum Rechercheschluss nur vereinzelt Daten und Hinweise aus schriftlichen Stellungnahmen eingegangen. Die anschließend einge- gangenen Daten werden gesammelt und auf PFV-Ebene berücksichtigt (vgl. Un- terlage VI, Kap. 5.1.5).

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• Zu ausgewiesenen Uferzonen nach § 61 BNatSchG sind keine digitalen oder ana- logen Abgrenzungen der Unteren Naturschutzbehörden verfügbar. Aus diesem Grund wurde ein gerechneter Puffer von 50 m ausgehend von der Uferlinie von Fließgewässern I. Ordnung und Stillgewässern > 1 ha (ATKIS-Gewässerdaten und CIR-Biotopcodes für Fließgewässer: '2230' , '2300' , '2310' , '2330' , '2350' und Stillgewässer: '2400' ,'2510', '2520' , '2530' , '2550') verwendet, um eine eigene Abgrenzung vorzunehmen (vgl. Unterlage VI, Kap. 5.2.2).

• Zu Gewässerrandstreifen sind keine digitalen oder analogen Abgrenzungen der Unteren Wasserbehörden verfügbar. Aus diesem Grund wurde ein gerechneter Puffer von 5 m um Fließgewässer I. und II. Ordnung (ATKIS-Fließgewässerdaten) verwendet, um eine eigene Abgrenzung vorzunehmen (vgl. Unterlage VI, Kap. 5.2.1).

Schutzgut Landschaft

• Schutzgutrelevante Waldschutzgebiete befinden sich nur in Hessen

• Regional bedeutsame Gebiete für die Landschaftsgebundene Erholung sind nur für Schleswig-Holstein und Niedersachsen vorhanden

• Ausgewiesene Kulturlandschaften sind nur für Schleswig-Holstein und Nieder- sachsen vorhanden

• Geschützte Landschaftsbestandteile liegen in Hessen nicht vor

Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

• Bodendenkmale und Bodendenkmalverdachtsflächen: Die von den Landesdenk- malfachbehörden zur Verfügung gestellten Daten sind in ihrer Art inhomogen (Punkte, Linien und/oder Flächen).

• Baudenkmale: Inhomogene Datenlage innerhalb der Bundesländer (Punkte, Linien und/oder Flächen)

• Ausgewiesene Kulturlandschaften liegen nur für Schleswig-Holstein und Nieder- sachsen vor.

• Keine Datengrundlage für Archäologisch bedeutsame Landschaften

• Schutzgutrelevante Waldfunktionen (Historische Waldbewirtschaftung) liegen nur in Thüringen vor Entwurf• Umgebungsschutzbereiche zur Vollständigkeitsprüfung für Kulturdenkmale liegen nur in Thüringen vor • Aufgrund befürchteter Raubgrabungen gelten für die Kriterien Bodendenkmale, Bodendenkmalverdachtsfläche und Baudenkmale länderspezifische Vorgaben zur Datendarstellung.

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2 BESCHREIBUNG DER BUNDESFACHPLANUNG DES VORHABENS UND SEINER ALLGEMEINEN WIRKUNGEN (§ 40 ABS. 2 NR. 1 UVPG) - INHALT, WICHTIGSTE ZIELE UND BEZIEHUNG ZU ANDEREN RELEVANTEN PLÄNEN UND PROGRAMMEN

2.1 Vorhabensbeschreibung

2.1.1 Trassenkorridorsegmente im Antrag nach § 6 NABEG

Im Antrag nach § 6 NABEG wurden 84 Trassenkorridorsegmente untersucht, die für das Vorhaben 4 zwischen den Netzverknüpfungspunkten Wilster (Schleswig-Holstein) und Grafenrheinfeld (Bayern) eine Erdkabelverbindung ermöglichen könnten (Vorschlagstras- senkorridor sowie in Frage kommende Alternativen.

Der Vorschlagstrassenkorridor der Vorhabenträger aus dem Antrag nach § 6 NABEG ist insgesamt 558 km lang und führt durch vier Bundesländer: Schleswig-Holstein (Kreise Dithmarschen und Steinburg), Niedersachsen (Landkreise Stade, Cuxhaven, Rotenburg (Wümme), Heidekreis, Celle, Region Hannover, Peine, Hildesheim, Wolfenbüttel, Goslar, Northeim und Göttingen), Thüringen (Landkreise Eichsfeld, -Hainich-Kreis, Wart- burgkreis, und Schmalkalden-Meiningen) und Bayern (Landkreise Rhön- Grabfeld, Bad Kissingen und Schweinfurt).

Für den hier zu untersuchenden Abschnitt C „Bad Gandersheim/Seesen – Gerstungen“ wurden 21 Trassenkorridorsegmente im Antrag nach § 6 NABEG identifiziert, die zur Prü- fung in die SUP eingehen sollen. Alle Trassenkorridore weisen eine durchgängige Breite von 1.000 m auf.

Die folgende Tabelle 1 gibt eine Übersicht, welche Gebietskörperschaften durch die zu prüfenden Trassenkorridorsegmente des Vorschlagstrassenkorridors und der in Frage kommenden Alternativen des Antrags nach § 6 NABEG im Abschnitt C betroffen sind.

Tabelle 1: Betroffene Gebietskörperschaften im Bereich der Trassenkorridorsegmente nach § 6 NABEG und deren maximaler Untersuchungsraum (500 m)

Bun- Landkreis Gemeinde TKS-Nummer desland Hessen Hersfeld- Cornberg 76 Rotenburg Friedewald 90, 91 Hohenroda 93 Kreisstadt Bad Hersfeld 86, 87, 91 Entwurf zur VollständigkeitsprüfungLudwigsau 86 Nentershausen 76, 90 Philippsthal (Werra) 93, 94, 95 Ronshausen 86, 90 Schenklengsfeld 87, 91

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Bun- Landkreis Gemeinde TKS-Nummer desland noch Stadt Bebra 76, 86, 90 Hessen Stadt Heringen (Werra) 90 Wildeck 90 Werra-Meißner- Berkatal 73, 74 Kreis Herleshausen 77 Kreisstadt Eschwege 74, 77 Meißner 73, 74, 75, 76, 77 Neu-Eichenberg 69 Ringgau 77 Stadt Bad Sooden-Allendorf 73, 74 Stadt Sontra 76 Stadt Waldkappel 76 Stadt Witzenhausen 69, 73, 74 Wehretal 77 Nieder- Göttingen Bilshausen 70 sachsen Bodensee 70 Eisdorf 70 Flecken Bovenden 69 Flecken Gieboldehausen 70 Friedland 69 Obernfeld 70, 78, 80 Rollshausen 70, 78, 80 Rosdorf 69 Stadt Duderstadt 78, 80 Stadt Göttingen 69 Stadt Osterode am Harz 70 Wollbrandshausen 70 Wulften am Harz 70 Northeim Flecken Nörten-Hardenberg 69 Kalefeld 70 Kaltenburg-Lindau 70 Stadt Bad Gandersheim 70 Stadt Einbeck 69 Entwurf zur VollständigkeitsprüfungStadt Hardegsen 69 Stadt Moringen 69 Stadt Northeim 69 Goslar Stadt Seesen 70

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Bun- Landkreis Gemeinde TKS-Nummer desland Thüringen Eichsfeld Asbach-Sickenberg 74 Berlingerode 78 Bodenrode-Westhausen 78 Brehme 80

2.1.2 Abweichungen zum Antrag nach § 6 NABEG

Zusätzlich zu den für den Antrag nach § 6 NABEG bisher untersuchten 84 Trassenkorri- dorsegmenten wurden im Rahmen des Verfahrens nach § 7 NABEG, insbesondere im Rahmen der öffentlichen Antragskonferenzen sowie aufgrund von im Zusammenhang damit eingegangenen schriftlichen Stellungnahmen, weitere alternative Verläufe in den Untersuchungsrahmen eingebracht, die zunächst durch eine Grobprüfung untersucht wurden (vgl. Grobprüfungen: Anhang 1 zu Unterlage I; Verschiebungen oder Abschich- tungen: Anhang 2 zu Unterlage I). Im Ergebnis der Grobprüfung sind für Abschnitt C fol- gende weitere, ernsthaft in Betracht kommende Alternativen in den Untersuchungsrah- men aufzunehmen:

• Eine alternative Ost/West-Querspange zwischen TKS 70 (bei Dorste) und 69 (bei Nörten-Hardenberg (TKS 1160, vgl. bereits Schreiben der Bundesnetzagentur vom 03.08.2017 bzgl. des Alternativvorschlags des Freistaats Thüringen) (im Fol- genden TKS 300 genannt).

• Teilstück der Alternative T1 und T3 Petersberg aus der Festlegung des Untersu- chungsrahmens für die Unterlagen nach § 8 NABEG für Abschnitt D „Gerstungen – Arnstein“ vom 17.10.2017 (TKS 303)

Die folgende Tabelle 2 gibt eine Übersicht, welche Gebietskörperschaften durch die zu prüfenden weiteren, ernsthaft in Betracht kommenden Alternativen betroffen sind. Eine Darstellung erfolgt zudem in Anlage 1 (Übersichtskarte).

Tabelle 2: Betroffene Gebietskörperschaften im Bereich der zusätzlichen alternativen Trassenkorridorsegmente und deren maximaler Untersuchungsraum (500 m)

Bundes- Landkreis Gemeinde TKS-Nummer land Nieder- Göttingen Stadt Osterode am Harz 300 sachsen Northeim Flecken Nörten-Hardenberg Entwurf zur VollständigkeitsprüfungKatlenburg-Lindau Stadt Moringen Stadt Northeim Hessen Hersfeld - Roten- Friedewald 303 burg Schenklengsfeld

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Sofern die zusätzlichen alternativen Trassenkorridorsegmente nicht an bestehenden Ge- lenkpunkten des § 6 NABEG-Trassenkorridornetzes beginnen, werden durch neu ent- standene Gelenkpunkte bestehende TKS in Teilsegmente, die durch Buchstaben definiert werden, gegliedert. Durch die Neugliederung entsteht keine neue Betroffenheit von Ge- bietskörperschaften. Im Abschnitt B handelt sich um die Teilsegmente 69a, 69b, 70a, 70b, 93a und 93b.

Somit sind im Abschnitt C für das Vorhaben V4 insgesamt 26 Trassenkorridorsegmente Grundlage der für die Bundesfachplanung durchzuführende Strategische Umweltprüfung.

2.2 Ziele der Bundesfachplanung und deren Beziehungen zu anderen relevanten Plä- nen und Programmen

Die Bundesfachplanung ordnet sich ein in einen fünfstufigen Planungs- und Zulassungs- prozess zum Ausbau des Stromnetzes. Dieser besteht aus den folgenden auf einander aufbauenden Stufen:

Abbildung 2 Die 5 Schritte des Stromnetzausbaus (BNetzA 2018: 11)

Der Planungs- und Zulassungsprozess beginnt mit dem Szenariorahmen, der anhand un- terschiedlicher, durch die Übertragungsnetzbetreiber alle zwei Jahre vorgelegter Szenari- en der Entwicklung der deutschen Energielandschaft zusammengestellt wird.

Darauf aufbauend werden die Netzentwicklungspläne aufgestellt. Der Netzentwicklungs- plan zeigt auf, welche Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, zur Verstärkung und zum Ausbau des deutschen Strom-Übertragungsnetzes für einen sicheren und zuver- lässigen Netzbetrieb in den nächsten Jahren erforderlich sind. SuedLink ist als Maßnah- me seit 2012 in den Netzentwicklungsplänen enthalten.

Auf Grundlage der Netzentwicklungspläne hält der Gesetzgeber im Bundesbedarfsplan- Entwurfgesetz verbindlich zur fest, welcheVollständigkeitsprüfung Ausbaumaßnahmen notwendig sind. Insgesamt wurden drei HGÜ-Korridore, darunter auch SuedLink im Korridor C, vom Gesetzgeber in das Bundesbedarfsplangesetz 2013 aufgenommen und 2015 erneut bestätigt. Die erste Ver- bindung von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein in den Raum Großgartach in Baden- Württemberg ist als Vorhaben Nr. 3 im Bundesbedarfsplan (Anlage zu § 1 Abs. 1 des Bundesbedarfsplangesetzes) gekennzeichnet. Die zweite Verbindung von Wilster in

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Schleswig-Holstein nach Grafenrheinfeld in Bayern ist als Vorhaben Nr. 4 gekennzeich- net.

In der Bundesfachplanung konkretisieren die Übertragungsnetzbetreiber die im Bundes- bedarfsplangesetz aufgenommenen Maßnahmen räumlich (hier: Vorhaben 3 und Vorha- ben 4) und schlagen für jedes Vorhaben einen Trassenkorridor vor. Die Entscheidung über die Bundesfachplanung trifft die BNetzA. Grundsätzlich besitzt die Bundesfachpla- nung Vorrang gegenüber Landesplanungen (§ 15 Abs. 1 S. 2 NABEG).

Die Entscheidung über die Bundesfachplanung nach § 12 NABEG ist für die Planfeststel- lungsverfahren nach §§ 18 ff. NABEG verbindlich (§ 15 Abs. 1 S. 1 NABEG). Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens erfolgt die grundstücksscharfe Planung einer konkreten Leitungstrasse.

2.3 Technische Beschreibung

Eine umfassende technische Vorhabenbeschreibung findet sich in Unterlage II „Techni- sche Beschreibung des Vorhabens“.

2.4 Allgemeine bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkungen des Vorhabens

Als Grundlage für die Ermittlung der potenziell erheblichen Umweltauswirkungen der Bundesfachplanung des Vorhabens, werden im vorliegenden Kapitel, ausgehend von der Beschreibung des Vorhabens in Kapitel 2.1 und Unterlage II und unter Berücksichtigung der Vermeidungs- und Minderungswirkungen der technischen Standardausführung, die Hauptwirkfaktoren einer Höchstspannungsleitung als Erdkabel beschrieben. Dabei wird unterschieden zwischen allgemeinen Wirkungen, die durch den Bau, die Anlage und den Betrieb der Leitung verursacht werden können.

Konkrete Umweltauswirkungen sind erst mit Bau, Anlage und Betrieb der Leitung verbun- den, für die jedoch die Festlegung eines Korridors in der Bundesfachplanung den Rah- men setzt. Daher werden in einem weiteren Schritt aus den Hauptwirkfaktoren die Wirk- faktoren ausgewählt, die auf der Bundesfachplanungsebene schwerpunktmäßig berück- sichtigt werden müssen (BFP-spezifische Wirkfaktoren, vgl. Kapitel 2.5).

Bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkungen

Die baubedingten Wirkungen auf die Umwelt werden durch den Baustellenbetrieb verur- sacht, wie z.B. den Einsatz von Baumaschinen, die Anlage von temporären Baustellenein- Entwurfrichtungsflächen zur und Baus Vollständigkeitsprüfungtraßen sowie den Materialtransporten. Sie sind in der Regel auf die Bauphase des Vorhabens beschränkt. Aus dem Baustellenbetrieb resultierende dau- erhafte Auswirkungen können in der Regel bei fachgerechter Ausführung vermieden wer- den.

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Als anlagebedingten Wirkungen auf die Umwelt sind durch die Trasse sowie aller erfor- derlichen Nebenanlagen ausgelöste Lebensraumverluste und -veränderungen sowie vi- suelle Störwirkungen durch das Freihalten der Kabeltrasse zu nennen. Die Freihaltung des Schutzstreifens von tiefwurzelnden Gehölzen soll Kabelschäden durch Wurzeln vor- beugen. Eine landwirtschaftliche Nutzung ist möglich, die Trasse muss allerdings jederzeit zugänglich sein.

Anlagebedingte Unterschiede zwischen Freileitung und Erdkabeln ergeben sich durch die Konstruktionsdifferenzen. Freileitungen entfalten, auch nach Minderungsmaßnahmen, ungünstige Auswirkungen insbesondere auf die Avifauna sowie auf das Landschaftsbild und führen zusätzlich zu lokalen Flächenversiegelungen an den Maststandorten. Im Ver- gleich hierzu sind die Vorteile des Erdkabels deutlich, denn die anlagebedingten Auswir- kungen auf die Avifauna und auf das Landschaftsbild sind bei unterirdischer Führung des Erdkabels geringer und die lokalen Flächenversiegelungen sind von zeitlich begrenzter Dauer.

Betriebsbedingte Umweltauswirkungen beschreiben Effekte, welche durch den Betrieb der Stromleitung z.B. durch das Auftreten magnetischer Felder und die Wärmeentwick- lung des Kabels auftreten können. Betriebsbedingte Wirkungen können auch temporär aufgrund von Wartungs- und Reparaturarbeiten entstehen.

Durch Wirkfaktoren werden die Wirkungen beschrieben, die vom jeweiligen Vorhabentyp und der vorgesehenen Bauweise auf die einzelnen Schutzgüter ausgehen können. Die folgende Darstellung und Nummerierung der vorhabenspezifischen Wirkfaktoren erfolgt auf der Grundlage der Angaben zur FFH-VP-Info vom BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (BfN 2017, http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Page.jsp). Die Nummerierung ist nicht fortlaufend, weil nur die vorhabenspezifischen Wirkfaktoren aufgeführt werden. Da gemäß § 3 BBPlG Leitungen zur Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung vorrangig als Erdkabel auszu- führen sind, werden in Kapitel 2.4.1 die Wirkungen beschrieben, die mit einer Erdkabel- verlegung verbunden sind. Berücksichtigt werden dabei sowohl die offene Bauweise, die überwiegend zum Einsatz kommen wird, als auch die geschlossene Bauweise als weitere Ausführungsvariante, die abschnittsweise regelhaft zum Einsatz kommt, wenn bestimmte Auslöser vorhanden sind (z.B. Querung andere Infrastrukturen, Gewässer, best. Umwelt- belange usw.).

2.4.1 Allgemeine bau-, anlage-, und betriebsbedingte Wirkungen von Erdkabeln auf die Umwelt

Beschreibung der Wirkfaktoren EntwurfDirekter Flächenentzug zur Vollständigkeitsprüfung 1-1 Überbauung / Versiegelung

Bei der offenen Bauweise werden im Bereich des Kabelgrabens sowie durch die Anlage von Baustraßen, Boden- und Zwischenlagerflächen inkl. Maschinenstellplätze Flächen zeitlich begrenzt in Anspruch genommen. In diesen sich über die gesamte Kabeltrasse

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erstreckenden Bereichen wird in das Bodengefüge und den Bodenwasserhaushalt einge- griffen (vgl. Wirkfaktor 3-1, 3-3) und es erfolgt durch die damit verbundene Änderung der Habitatstruktur und -dynamik eine Beeinträchtigung von Fauna und Flora (vgl. Wirkfakto- ren 2-1, 2-2.)

Bei der geschlossenen Bauweise beschränken sich die Bauflächen auf die Baustellenein- richtungsflächen der Bohrungen.

Flächeninanspruchnahmen für Zufahrten und Bauflächen sind beim derzeitigen Pla- nungsstand noch nicht bekannt und werden auf Ebene der Planfeststellung konkretisiert.

Die Reichweite dieses Wirkfaktors beschränkt sich auf die unmittelbar während der Bau- phase in Anspruch genommenen Flächen. Im Fall der Stammstrecke ist bei der offenen Bauweise von einem Geländestreifen von bis zu 55 m Breite auszugehen. Bei der ge- schlossenen Bauweise beschränkt sich der Wirkfaktor auf die Flächen der Baustellenein- richtung. Diese haben bei langen Bohrungen eine Größe von maximal 50 x 60 m (3.000 m²).

Dauerhafte Überbauungen / Versiegelungen beschränken sich i. d. R. auf wenige Son- derbauwerke. Deren Standorte sind beim derzeitigen Planungsstand noch nicht bekannt. Aufgrund der kleinräumigen Ausprägung können erhebliche Beeinträchtigungen durch geeignete Vermeidungsmaßnahmen (z. B. geeignete Standortwahl) vermieden werden.

In Einzelfällen kann es jedoch zu erheblichen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden kommen, beispielsweise bei Sonderbauwerken bei aufwändigen Bohrungen (z. B. Flussquerungen). Des Weiteren ist die anlagebedingte Beschränkung durch die Einrich- tung des Schutzstreifens für das Schutzgut Menschen relevant, da hier keine Bebauung mehr möglich ist.

Veränderung der Habitatstruktur / Nutzung

2-1 Direkte Veränderung der Vegetations- und Biotopstrukturen

Im Zuge der Bauarbeiten kommt es im Bereich der Bauflächen (vgl. Wirkfaktor 1-1) so- wohl bei der offenen als auch bei der geschlossenen Bauweise zur Veränderung der auf dem Boden wachsenden Pflanzendecke.

In Abhängigkeit von der Entwicklungsdauer bzw. der Ersetzbarkeit der in Anspruch ge- nommenen Flächen ist eine Wiederherstellung beeinträchtigter Funktionen auf diesen Flächen in den meisten Fällen möglich, z. B. bei intensiv landwirtschaftlich genutzten Acker- und Grünlandbereichen. Dagegen können Moorstandorte und andere Feuchtge- Entwurfbiete irreversibel zur geschädigt Vollständigkeitsprüfung werden, es kommt dann zum dauerhaften Verlust von Bioto- pen und Lebensräumen von Arten. Gleiches gilt für Trockenrasen und einige wenige spe- zifische Grünlandstandorte (GFN ET AL. 2009, BMU 2011B).

Bei Erdkabeln ist bei der offenen Bauweise zudem die dauerhafte und wiederkehrende Entfernung aller tiefwurzelnden Gehölze im Trassenbereich erforderlich. Ein späterer Ge- hölzaufwuchs nach Umsetzung des Vorhabens ist auf flachwurzelnde Arten beschränkt,

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zudem müssen sich während der Betriebsdauer einstellende tiefwurzelnde Gehölze re- gelmäßig, spätestens ab einer Höhe von 5 m, entfernt werden. Das kann zu einem dauer- haften Verlust von (Teil-) Lebensräumen für Gehölz gebundene Tier- und Pflanzenarten führen, allerdings auch neue Lebensraumstrukturen z. B. für Offenlandarten schaffen. Zu- dem kann es zu Randeffekten in angrenzenden Bereichen kommen (Wirkfaktor 3-6). Dar- über hinaus können die Gehölzverluste zu einer Veränderung des Landschaftsbildes füh- ren.

Bei der geschlossenen Bauweise brauchen keine Gehölze gerodet zu werden, Verände- rungen der Vegetations- und Biotopstrukturen erfolgen nicht. Bei einer Verlegetiefe des Erdkabels von mehr als 5 m unter der Erdoberfläche ist gewährleistet, dass die notwendi- gen Bohrungen außerhalb des Durchwurzelungshorizonts von Gehölzen stattfinden.

Insgesamt entstehen bei der geschlossenen Bauweise außerhalb der Baustelleneinrich- tungsflächen daher keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf diesen Wirkfaktor.

Die Reichweite dieses Wirkfaktors umfasst die unmittelbar während der Baumaßnahmen in Anspruch genommenen Flächen (vgl. Wirkfaktor 1-1).

2-2 Verlust / Änderung charakteristischer Dynamik

Mit Änderungen der Vegetations- oder Nutzungsstruktur können sowohl bei der geschlos- senen als auch bei der offenen Bauweise auch Veränderungen der Dynamik von Habi- tatstrukturen verbunden sein (z. B. Sukzessionsdynamik, Nutzungsdynamik). Dies kann sich auf die Eigenschaften bzw. Verhältnisse in Flächen durch eine geänderte Nutzung auswirken, insbesondere bei ökologisch wertvollen Flächen.

Bei der geschlossenen Bauweise sind die Wirkungen auf die Baustelleneinrichtungsflä- chen beschränkt, darüber hinaus entstehen keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf die- sen Wirkfaktor.

Die Reichweite dieses Wirkfaktors ist identisch mit der des Wirkfaktors 2-1.

Veränderung abiotischer Standortfaktoren

3-1 Veränderung des Bodens bzw. des Untergrunds

Im Zuge der Baufeldfreimachung und der Bautätigkeiten kann es sowohl bei der offenen als auch bei der geschlossenen Bauweise zu Bodenverdichtungen, insbesondere durch schwere Fahrzeuge und auch Bodenaushub kommen, die durch Bodenschutzmaßnah- men allerdings weitgehend vermieden werden können. Auswirkungen sind jedoch insbe- sondere auf feuchte und nasse Böden sowie auf Bodendenkmäler nicht auszuschließen. EntwurfDarüber hinaus zur kann es beiVollständigkeitsprüfung der Lagerung von organischen Böden zu Degradationser- scheinungen kommen. Bei erosionsgefährdeten Böden kann es durch Witterungseinflüsse während der Bauzeit zu Bodenabtrag und Bodenverlust kommen.

Anlagebedingt ist auch das Einbringen des Kabels sowie ggf. von Böden bei erforderli- chem Bodenaustausch und in geringem Umfang weiterer Materialien (z. B. Abdeckplat-

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ten) sowie Auswirkungen durch Bodenumlagerungen als Veränderung des Untergrunds zu bewerten.

Bei der geschlossenen Bauweise sind die Wirkungen auf die Baustelleneinrichtungsflä- chen beschränkt, darüber hinaus entstehen keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf die- sen Wirkfaktor.

Die Reichweite dieses Wirkfaktors ist identisch mit der des Wirkfaktors 2-1.

Darüber hinaus kann die Erwärmung des Kabels zu einer Erwärmung des umliegenden Bodens führen. Das genaue Ausmaß der Erwärmung ist u. a. abhängig vom Lastfluss, der Dimensionierung der Leiter, den Boden- und Gesteinseigenschaften, insbesondere der Bodenfeuchte sowie von der Verlegetiefe der Erdkabel und derzeit nicht vorhersagbar.

Es ist zu erwarten, dass sich die Erwärmung durch das Kabel auf die unmittelbare Umge- bung des Erdkabels beschränkt. Auf dem Niveau der Kabelverlegetiefe ist eine Erhöhung der Temperatur um ca. 3°C in einer Entfernung von 2,5 m um die Kabelstränge zu erwar- ten (TRÜBY 2014). Die Temperaturerhöhung im durchwurzelbaren Oberboden ist aber aufgrund der Wärmeabgabe über die Bodenoberfläche wesentlich geringer. Damit sind die in den obersten Bodenschichten auftretenden Temperaturerhöhungen durch die Erd- kabel deutlich geringer als die natürlichen jahreszeitlichen und klimatischen Variationen.

Durch geeignete Minimierungsmaßnahmen (z. B. thermisch stabilisierendes Bettungsma- terial, größerer Abstand zwischen den Kabelgräben) können bei der offenen Bauweise die Auswirkungen weiter gemindert werden (vgl. Technische Beschreibung des Vorhabens, Unterlage II). Die Betrachtung dieses Wirkfaktors erfolgt in der folgenden Planungsphase (Planfeststellung).

3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen Verhältnisse

Während der Bauarbeiten kann je nach Höhe des Grundwasserstandes sowohl bei der of- fenen Bauweise entlang des Kabelgrabens als auch bei der geschlossenen Bauweise im Bereich der Baustelleneinrichtungsflächen die Notwendigkeit bestehen, zeitlich begrenzte Wasserhaltungsmaßnahmen vorzunehmen. Die konkrete Ausdehnung der Absenktrichter hängt dabei von der Bodenbeschaffenheit und der Dauer der Wasserhaltung ab.

Generell wird davon ausgegangen, dass es i. d. R. in einem 50 m-Radius um die Baustel- leneinrichtungsflächen bzw. den Kabelgraben zu Veränderungen des Bodenwasserhaus- haltes kommen kann (vgl. RASSMUS ET AL 2003). Lediglich in einzelnen Ausnahmefällen können in Abhängigkeit von der Grabentiefe und den Bodenverhältnissen weiterreichende EntwurfAuswirkungen (biszur max. ca. Vollständigkeitsprüfung 80 m) entstehen. Die potenziell zu erwartenden Auswirkungen - Absinken des Grundwasserspiegels - sind jedoch nur von geringer Dauer (max. 2 Wochen) und im Normalfall geringer als durch na- türlicherweise auftretende Wetterereignisse (z. B. eine längere Trockenperiode), so dass die verursachten Auswirkungen reversibel und daher insgesamt in den meisten Fällen vernachlässigbar sind. Eine Ausnahme können grundwasserabhängige Flächen wie

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Moorstandorte und andere feuchte Lebensräume darstellen, wenn eine Entwässerung diese Flächen selbst bei nur kurzer Dauer erheblich beeinträchtigen würde (vgl. z. B. GFN ET AL. 2009) und so auch dauerhafte Schädigungen der dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten, Böden und auch Bodendenkmälern hervorrufen könnte.

Werden durch Kabelgräben durchgängige wasserstauende Bodenhorizonte, Grundwas- serstauer oder gespannte Grundwasserleiter durchstoßen, kann es bei anschließend un- zureichendem Verschluss zu einer dauerhaften Drainagewirkung kommen (Entwässe- rung). Diese Auswirkungen lassen sich durch bauliche Vorsorgemaßnahmen (umsichtige Wasserhaltung, korrekter Rückbau der Gesteins- und Bodenschichtung, technische Maß- nahmen wie Tonriegel) vermeiden. Eine weitere Form unerwünschter Drainagewirkung wird durch ein Längsgefälle im Boden hervorgerufen. Sollte Wasser durch den Kabelgra- ben in Geländesenken gelangen, kommt es zu Vernässungserscheinungen, die im Allge- meinen jedoch nicht dauerhaft sind (vgl. auch GFN ET AL. 2009, BMU 2011B, OECOS 2012).

Bei der geschlossenen Bauweise sind die Wirkungen auf die Baustelleneinrichtungsflä- chen beschränkt, darüber hinaus entstehen keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf die- sen Wirkfaktor.

Einstauungen von Oberflächengewässern werden nicht notwendig, da alle Gewässer ge- schlossen gequert oder umgangen werden.

3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse und 3-6 Veränderungen anderer standort-, vor allem klimarelevanter Faktoren

Durch die Schaffung von Waldschneisen können bei der offenen Bauweise kleinklimati- sche Veränderungen in angrenzenden Waldbereichen hervorgerufen werden, da in den Randbereichen des Waldes u. a. der Lichteinfall und die Luftbewegung zunimmt. Dadurch kann es zu Temperaturerhöhungen durch Sonneneinstrahlung und einer Verringerung der Luftfeuchte kommen. Dies kann bei alten Naturwäldern zur Veränderung der Artenzu- sammensetzung in diesen Bereichen führen. Durch die Rodung von Waldflächen mit Im- missionsschutzfunktion kommt es zu Verlusten von klimatischen Ausgleichsräumen.

Betroffen von dieser Wirkung sind die an die Schneise angrenzenden Waldbereiche in ei- ner Tiefe, die etwa der doppelten Bestandshöhe entspricht. Gutachterlich wird von einer Reichweite von ca. 50 m beidseitig der Schneise ausgegangen. Dieser Wirkfaktor wird nur im Zusammenhang mit alten Naturwäldern ohne intensive fortwirtschaftliche Nutzung mit einem entsprechend ausgebildeten Waldinnenklima betrachtet. EntwurfBei der geschlossenen zur Bauweise Vollständigkeitsprüfung sind die Wirkungen auf die Baustelleneinrichtungsflä- chen beschränkt, darüber hinaus entstehen keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf die- sen Wirkfaktor.

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Barriere- oder Fallenwirkung / Individuenverluste

4-1 Baubedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität

Barrierewirkung:

Bei der offenen Bauweise können während der Bauphase der Kabelgraben sowie Baustraßen und Lagerflächen als Barrieren zwischen Lebens- bzw. Teillebensräumen von Tieren wirken, so dass es zu Ver- bzw. Behinderung von Austauschbewegungen und Wechselbeziehungen kommen kann. Hiervon sind vor allem bodenmobile Arten (z. B. Amphibien, Reptilien oder auch Säuger) betroffen.

Nach Beendigung der Bautätigkeiten sind die Kabeltrasse und alle weiteren baubedingt in Anspruch genommenen Flächen aufgrund der Wiederherstellung des ursprünglichen Zu- stands i. d. R. wieder passierbar. Nur in Ausnahmefällen wie z. B. im Fall von Wald- schneisen in bisher geschlossenen Waldflächen wären durch die Anlage und die dauer- hafte Offenhaltung des Schutzstreifens auch anlage- und betriebsbedingte Barrierewir- kungen für z. B. die Haselmaus, aber auch Amphibien denkbar, die allerdings durch ge- eignete projektimmanente Maßnahmen wie die Anlage von Hecken (bzw. Benjeshecken) vermieden werden.

Bei der geschlossenen Bauweise können Barrierewirkungen in signifikantem Ausmaß aufgrund der Kleinflächigkeit der Baustelleneinrichtungsflächen ausgeschlossen werden. Das gilt auch für Fische und aquatisch lebende Tierarten (Fischotter, Biber), da für alle Gewässer eine geschlossene Querung vorgesehen ist.

Fallenwirkung/Individuenverluste (Mortalität):

Innerhalb der Bauflächen und der Kabeltrasse sind Vorkommen relevanter Arten nicht auszuschließen. Während Tiere mit hoher Mobilität den betroffenen Bereich regelmäßig rechtzeitig verlassen, können andere Arten im Zuge der Baufeldräumung (Entfernung von Gehölzen, Oberbodenabtrag), der Bodenarbeiten, durch Fahrzeugverkehr oder Wasser- haltungsmaßnahmen geschädigt oder getötet werden. Dazu gehören z. B. Arten mit sehr geringer oder nicht vorhandener Fluchtdistanz (z. B. Weichtiere, Käfer) bzw. Arten mit ge- ringer Mobilität (Amphibien). Weiterhin gibt es Arten, die bei Gefahr in die nächstmögliche Versteckmöglichkeit flüchten (z. B. Reptilien) und bei Abtrag des Oberbodens getötet werden könnten. Bei Vögeln können entsprechend der Jahreszeit Entwicklungsformen (Eier und Jungvögel) während der Bauphase betroffen sein. Bei der Rodung von Bäumen in den Wintermonaten können für einige in Baumhöhlen überwinternde Fledermausarten Individuenverluste nicht ausgeschlossen werden. Individuenverluste von Vögeln werden Entwurfdurch geeignete zur Maßnahmen Vollständigkeitsprüfung (z. B. Gehölzrodungen außerhalb der Brutzeit, Vergrä- mungsmaßnahmen) vermieden.

Einige Tierarten können auch durch die spezifische Beschaffenheit der Baustelle ange- lockt werden. So könnten offene Strukturen Arten wie z. B Gelbbauchunke anlocken, die in Folge durch Bautätigkeiten geschädigt werden könnten. Andere wandernde Tierarten könnten bei Wanderungen zwischen Teillebensräume in die Baustellenbereiche gelangen.

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Fallenwirkungen sind im Bereich der Baustelleneinrichtungsflächen möglich. Hiervon wä- ren vor allem bodenmobile Arten (z. B. Amphibien, Reptilien oder auch Säuger) betroffen. Die Baustellenbereiche werden im Umfeld von 500 m von FFH-Gebieten und artenschutz- rechtlichen Konfliktbereichen allerdings grundsätzlich gegen einwandernde Kleintiere durch Kleintierschutzzäune gesichert. Die Schutzzäune werden so errichtet, dass ein Ein- dringen von Individuen in die Bauflächen sicher ausgeschlossen werden kann. Vor Bau- beginn sind diese Bereiche auf ein Restvorkommen von Individuen zu kontrollieren. Ver- bliebene Tiere sind abzufangen und in angrenzende, nicht beeinträchtigte Areale umzu- setzen. Sofern in den unbeeinträchtigten Arealen keine Deckungsmöglichkeiten vorhan- den sind, sind diese anzulegen. Des Weiteren ist die Funktionsfähigkeit der Schutzeinrich- tungen regelmäßig zu prüfen. Dementsprechend beschränkt sich die Reichweite des Wirkfaktors auf die unmittelbar während der Bauphase in Anspruch genommenen Flä- chen.

Bei der geschlossenen Bauweise sind die Fallenwirkungen auf die Baustelleneinrich- tungsflächen beschränkt, darüber hinaus entstehen keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf diesen Wirkfaktor. Lockwirkungen durch Lichtemissionen werden beim Wirkfaktor 5-3 behandelt.

Nichtstoffliche Einwirkungen

5-1 Akustische Reize (Schall)

Akustische Störreize während des Baubetriebs können sowohl bei der offenen als auch bei der geschlossenen Bauweise zu Störungen, Beunruhigungen und Vergrämung von Tieren führen. Dadurch besteht die Gefahr des temporären Verlustes von Reproduktions-, Nahrungs- und Rasthabitaten.

Im Unterschied zum Verkehrslärm stellt Baustellenlärm i. d. R. keinen Dauerlärm dar, er ist jedoch durch einen höheren Anteil von lauteren und dafür weniger lang anhaltenden Schallereignissen gekennzeichnet. Die Scheuchwirkung ist prinzipiell größer, die Dauer- belastung in der Regel jedoch geringer. Hierdurch können sich kaum Gewöhnungseffekte einstellen, wie sie etwa bei gleichmäßigen oder rhythmisch wiederkehrenden Lärmbelas- tungen zu erkennen sind (z. B. RECK ET AL. 2001). Lediglich im Fall von längeren Unter- bohrungen tritt durch die Bohrmaschinen während der Bohrung auch eine kontinuierliche Schallemission auf.

Die maximale Reichweite im Hinblick auf Baustellenlärm orientiert sich an der im Untersu- chungsraum vorkommenden empfindlichsten Artengruppe, den Vögeln. Die im Untersu- chungsraum vorkommenden empfindlichsten Vogelarten weisen eine Störungsdistanz von Entwurfmaximal 500 m zurauf (z. B. Kranich,Vollständigkeitsprüfung Schwarzstorch, Fisch- und Seeadler, vgl. GASSNER ET AL 2010). Dementsprechend wird die Wirkzone des Faktors „Akustische Reize“ im Hinblick auf Baustellenlärm auf 500 m beidseitig der Trassenkorridore abgegrenzt. Sofern sich die Baustelle zu dem jeweiligen Vorkommen in einer größeren Entfernung befindet als die Stördistanz der empfindlichsten Vogelart, können Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden.

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Im Fall von kontinuierlichem Lärm, der im Rahmen von längeren Bohrungen während der Bauphase auftreten kann, wird die Schallemission unter Berücksichtigung der in der Vor- habenbeschreibung dargestellten lärmminimierenden Maßnahmen (Standardausführung) mit max. 100 dB(A) angenommen.

Gemäß der Arbeitshilfe Vögel und Straßenverkehr (GARNIEL & MIERWALD 2010) kann Dauerlärm bei den empfindlichsten Vogelarten mit einem Schallpegel von 52 dB (A) am Tag und 47 dB (A) in der Nacht zu Beeinträchtigungen führen. In einer Entfernung von 100 m wird bei einem Quellpegel von max. 100 dB(A) nach den Berechnungen der Vor- habenträger ein Immissionspegel von 47 dB(A) unterschritten. Die maximale Wirkreich- weite für Dauerlärm an den Baustelleneirichtungsflächen der HDD-Bohrung wird in Anleh- nung an diese Ableitung daher mit 100 m angenommen.

Von akustischen Störreizen ist neben empfindlichen Vogelarten sowie Säugetieren auch das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, betroffen. Baube- dingt kann es zu Störungen in Siedlungs- und Erholungsbereichen durch temporäre Lärmemissionen kommen.

Betriebsbedingte Störungen etwa durch Pflegemaßnahmen im Schutzstreifen werden das Maß der üblichen Nutzung nicht übersteigen und sind daher als vernachlässigbar einzu- stufen.

5-2 Optische Reizauslöser / Bewegungen (ohne Licht)

Optische Störungen von Arten sind entsprechend der unterschiedlichen Ansprüche der Lebewesen an ihre Umwelt sehr artspezifisch. Sie werden sowohl bei der offenen als auch bei der geschlossenen Bauweise temporär hauptsächlich während der Bauphase und betriebsbedingt während der Wartungsarbeiten durch die Anwesenheit von Men- schen und Baumaschinen oder Fahrzeugen ausgelöst und können zu Scheuchwirkungen auf entsprechend empfindliche Arten führen.

Störwirkungen sind u. a. bei Brut- und Rastvögeln, einigen Großsäugern (z. B. in der Nä- he von Wurfplätzen) zu erwarten. Fledermäuse reagieren vor allem in ihren Jagdgebieten und in den Quartieren empfindlich auf optische Störreize.

Auswirkungen auf andere Tierarten wie Amphibien oder Reptilien durch Beunruhigungen in relevantem Ausmaß sind nicht bekannt und können daher vernachlässigt werden. Stö- rungen aufgrund von Wanderhindernissen werden im Wirkfaktor 4-1 „Baubedingte Barrie- re- oder Fallenwirkung/ Mortalität“ gesondert bewertet.

Zusammenfassend sind von visuellen Störreizen vor allem empfindliche Vogelarten (z. B. EntwurfKranich, Schwarzstorch) zur undVollständigkeitsprüfung Fledermäuse betroffen. Bei Großsäugern (Wolf, Luchs, Wildkatze) sind Störungen auf Wurfplätze beschränkt.

Die Reichweite der Auswirkungen des Faktors „Optische Reizauslöser / Bewegungen (ohne Licht)“ wird analog zum Faktor „Akustische Reize“ abgegrenzt (maximal 500 m um die Trassenkorridore).

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Ob die Auswirkungen unter Berücksichtigung bestehender anthropogen bedingter Vorbe- lastungen (z. B. landwirtschaftliche Bearbeitung, Verkehrswege, Siedlungen) oder die Stö- rung mindernde Strukturen wie z. B. größere Waldflächen tatsächlich Relevanz entfalten, ist im Einzelfall zu prüfen.

Bei der geschlossenen Bauweise sind die Wirkungen auf die Baustelleneinrichtungsflä- chen beschränkt, darüber hinaus entstehen keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf die- sen Wirkfaktor.

5-3 Licht

Künstliche Lichtquellen von z. B. Baufahrzeugscheinwerfern oder Baustrahlern können je nach Arten(gruppen) unterschiedliche Reaktionen wie Anlockung, Irritationen, Meidever- halten oder Schreckreaktionen auslösen. Mögliche Folgen sind eine erhöhte Prädations- rate sowie stärkere Kollisionsrisiken (z. B. mit Baufahrzeugen). Für Fledermäuse und viele Vögel sind die Störungen insbesondere während der sommerlichen Aktivitäts-, Brut- und Aufzuchtphasen relevant.

Bei der offenen Bauweise treten Lichtemissionen während der Nachtstunden nicht auf, da die Bauzeit auf den Tag beschränkt ist. Ein Einsatz von Lichtquellen ist allenfalls in den Wintermonaten in den Morgen- und Abendstunden erforderlich. Die Herstellung von Muf- fen erfolgt in geschlossenen Containern, von denen keine relevanten Lichtemissionen ausgehen.

Bei der geschlossenen Bauweise sind die Wirkungen auf die Baustelleneinrichtungsflä- chen beschränkt, darüber hinaus entstehen keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf die- sen Wirkfaktor. Hierkann es zu nächtlichen Lichtimmissionen durch die Baustellenbe- leuchtung kommen, da die Bohrvorgänge nicht unterbrochen werden können und bei län- geren Bohrungen deswegen auch in den Nachtstunden fortgeführt werden.

Je nach Wahl der verwendeten Lichtquelle kann sich die Lichtabstrahlung auf das Verhal- ten z.B. von nachtaktiven Insekten oder auch Fledermäusen auswirken (SCHROER 2018). Dabei können im Fall von Insekten Beeinträchtigungen entstehen, wenn Tiere an den Lampen geschädigt werden oder Fraßfeinden zum Opfer fallen. Die Reichweite der Wir- kung hängt dabei u.a. von der verwendeten Lichtquelle, der Höhe und Abstrahlung der Lampe (vgl. BAUER 1993) und der Empfindlichkeit der jeweiligen Arten ab.

Die vorgesehene Baustellenbeleuchtung mittels warm-weißer LED-Lampen verringert ge- genüber Quecksilberdampflampen die Individuenzahl der angelockten Falter auf weniger als 10% der Individuen. Als Wirkreichweite für Lockwirkungen werden 80 m zu Grunde Entwurfgelegt. Lichtwirkungen zur in größererVollständigkeitsprüfung Entfernung sind aufgrund der geringen Intensität und unter Berücksichtigung der nur kurzen Dauer der Bohrvorgänge ohne Relevanz.

5-4 Erschütterungen / Vibrationen

Baubedingt kann es durch die vorzunehmenden Bohrungen (geschlossene Bauweise) temporär zu Vibrationen sowie in Einzelfällen zu Erschütterungen (geschlossene und of-

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fenen Bauweise) durch Rammarbeiten kommen. Solche Maßnahmen sind jedoch lediglich in seltenen Fällen bei felsigem Untergrund oder steilen Hangneigungen im Bereich von Baustelleneinrichtungsflächen von Bohrungen erforderlich (vgl. Technische Beschreibung des Vorhabens, Unterlage II). Bei der geschlossenen Bauweise sind die Wirkungen auf die Baustelleneinrichtungsflächen beschränkt, darüber hinaus entstehen keine Beein- trächtigungen im Hinblick auf diesen Wirkfaktor.

Fledermäuse können durch starke Erschütterungsereignisse ihr Quartier verlassen oder gar nicht erst besiedeln sowie aus der Winterruhe aufwachen. Ebenso können Großsäu- ger oder Vögel in ihrem Wurf-/Nestbereich gestört werden.

Durch Erschütterungen und Vibrationen können grundsätzlich auch Beeinträchtigungen des Menschen hervorgerufen werden. Die Erheblichkeit möglicher Beeinträchtigungen ist von der Lage der Baustelle und der genutzten Transportwege zu den empfindlichen, vor- wiegend dem Aufenthalt des Menschen dienenden Bereichen sowie der Dauer der Bautä- tigkeiten abhängig.

Bei Rammarbeiten bzw. anderen Arbeiten, die Erschütterungen und Lärmemissionen ver- ursachen können (Meißeln, Fräsen, ggf. Sprengungen), im felsigen Untergrund bzw. in Bereichen der Bodenklassen 2 bis 3 wird von einer Wirkreichweite von max. 200 m aus- gegangen. Bei Bohrungen werden als maximale Wirkweite 100 m angenommen. Inner- halb dieser Wirkzone können Auswirkungen z.B. auf Vögel und Fledermäuse nicht gänz- lich ausgeschlossen werden.

5-5 Mechanische Einwirkungen

Durch diesen Wirkfaktor potenziell eintretende Auswirkungen (z. B. durch Trittbelastung oder Befahren) sind direkt an eine Flächeninanspruchnahme gebunden.

Die Reichweite dieses Wirkfaktors ist identisch mit der des Wirkfaktors 2-1.

Stoffliche Einwirkungen

6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen (Staub / Schwebstoffe und Sedimente)

Während der Bauphase sind Belastungen angrenzender terrestrischer und limnischer Bio- tope durch Stäube und Sedimente möglich. Bei Einhaltung gesetzlicher Normen und einer entsprechenden Bauausführung sowie unter Berücksichtigung der zeitlichen Begrenzung sind jedoch erhebliche Auswirkungen ausgeschlossen. Da Gewässer unterbohrt werden, kommt es zu keinen Beeinträchtigungen durch Sedimentverdriftungen.

Eine weitere Betrachtung des Wirkfaktors 6-6 „Depositionen mit strukturellen Auswirkun- Entwurfgen (Staub / Schwebstoffe zur Vollständigkeitsprüfung und Sedimente)“ kann im Rahmen der Bundesfachplanung entfallen.

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Gezielte Beeinflussung von Arten und Organismen

8-1 Management gebietsheimischer Arten

Bei der offenen Bauweise unterliegen die auf der Schneise vorhandenen Biotop- und Nut- zungsstrukturen durch die betriebsbedingte Regulierung von Pflanzenbeständen durch Pflegemaßnahmen im Schutzstreifen, der dauerhaft von tiefwurzelnden Gehölzen freizu- halten ist, einem regelmäßigen Management.

Die Reichweite dieses Wirkfaktors ist identisch mit der des Wirkfaktors 2-1.

8-2 Förderung / Ausbreitung gebietsfremder Arten

Aufgrund der notwendigen Schneisenfreihaltung kann es durch die geänderten Standort- bedingungen zu einem Einwandern von in geschlossenen Waldbereichen nicht heimi- schen Arten kommen (BfN 2017).

Die Reichweite dieses Wirkfaktors ist identisch mit der des Wirkfaktors 2-1.

In Tabelle 3 sind die Wirkfaktoren zusammengefasst, die sich durch Anlage, Bau und Be- trieb des Erdkabels auf die Schutzgüter auswirken.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

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Tabelle 3: Projektspezifische Wirkfaktoren (nach BfN 2017) von Erdkabeln in geschlossener und offener Bauweise getrennt nach bau-, anlage- und betriebsbedingten Faktoren sowie ihre Reichweiten

Wirkfaktoren nach BfN (2017) Projektspezifische Erläuterungen Ba An Be Reichweiten

Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit

Überbauung punktuell z.B. im Bereich von Schäch- dauerhaft beanspruchte G/O ten, LinkBoxen, Repeaterstationen Flächen

Flächeninanspruchnahme für Zuwegungen, Ar- 1-1 Überbauung / temporär beanspruchte Flä- 1 Direkter Flächenentzug beits- und Lagerflächen, Baustelleneinrichtungsflä- G/O Versiegelung chen chen

Dauerhafte Nutzungseinschränkung (keine Be- dauerhaft beanspruchte G/O bauung) Flächen

bis max. 500 m vom Rand Verlärmung durch Bautätigkeit G/O des TKS 5-1 akustische Reize (Schall) akustische Störungen durch Pflegemaßnah- 5 Nichtstoffliche Einwirkung O Waldschneisen mit Umfeld men / Wartungsarbeiten im Schutzstreifen

5-4 Erschütterungen / Bohrungen im Gestein G/O < 100 m vom Rand des TKS Vibrationen Rammen im Gestein G/O < 200 m vom Rand des TKS

6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen 6 Stoffliche Einwirkung Baubedingte Nähr- und Schadstoffeinträge G/O bis 100 m vom Kabelgraben (Staub / Schwebstoffe und Sedimente)

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Wirkfaktoren nach BfN (2017) Projektspezifische Erläuterungen Ba An Be Reichweiten

Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt

Überbauung punktuell z.B. im Bereich von Schäch- dauerhaft beanspruchte G/O ten, LinkBoxen, Repeaterstationen Flächen

1 Direkter Flächenentzug 1-1 Überbauung / Versiegelung Flächeninanspruchnahme für Zuwegungen, Ar- temporär beanspruchte Flä- beits- und Lagerflächen, Baustelleneinrichtungsflä- G/O chen chen

temporär beanspruchte Flä- 2-1 Direkte Veränderung der Baufeldfreimachung (Arbeitsflächen, Zuwegungen) G/O chen Vegetations- und Biotopstruk- 2 Veränderung der Habi- dauerhaft beanspruchte turen Maßnahmen im Schutzstreifen O O tatstruktur / Nutzung Flächen

2-2 Verlust / Änderung charakte- Veränderung / Verlust von Eigenschaften bzw. temporär und dauerhaft be- G/O O O ristischer Dynamik Verhältnissen in Flächen durch Nutzungsänderung anspruchte Flächen

Bodenverdichtung/Bodenversiegelung − Baubedingt durch Bodenaushub, Baugesche- temporär und dauerhaft be- G/O G/O hen anspruchte Flächen 3-1 Veränderung des Bodens Anlagebedingt durch das Einbringen des Kabels bzw. Untergrundes

Betriebsbedingte Erwärmung des umliegenden unmittelbare Umgebung des O 3 Veränderung abiotischer Bodens Erdkabels Standortfaktoren 3-3 Veränderung der hydrologi- Grundwasserabsen-kungen Baubedingte temporäre Grundwasserabsenkun- schen / hydrodynamischen G/O i. d. R. beschränkt auf 50 m gen Verhältnisse um den Kabelgraben

innerhalb und unmittelbar 3-5 Veränderung der Tempera- Bau- und anlagebedingte Freistellung beschatteter O O angrenzend an den Schutz- turverhältnisse Bereiche (Schutzstreifen im Wald) streifen

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Wirkfaktoren nach BfN (2017) Projektspezifische Erläuterungen Ba An Be Reichweiten

3-6 Veränderung anderer stand- Bau- und anlagebedingte Änderung von Beschat- 3 Veränderung abiotischer Bis 50 m beidseitig des ort-, vor allem klimarelevanter tungs- und Belichtungsverhältnissen durch Gehöl- O O Standortfaktoren (Forts,) Schutzstreifens Faktoren zentfernung

Baubedingte Barriere-/Fallenwirkung/Mortalität 4 Barriere- oder Fallenwir- 4-1 Baubedingte Barriere- oder temporär beanspruchte Flä- durch temporäre Baustellenrinrichtungsflächen, G/O kung / Individuenverlust Fallenwirkung / Mortalität chen Arbeitsflächen, Zuwegungen

bis max. 500 m vom Rand Verlärmung durch Bautätigkeit G/O des TKS 5-1 Akustische Reize (Schall) akustische Störungen durch Pflegemaßnah- G/O Waldschneisen mit Umfeld men / Wartungsarbeiten im Schutzstreifen

5-2 Optische Reizauslöser / Anwesenheit von Menschen / Baufahrzeugen bis max. 500 m vom Rand G/O Bewegungen (ohne Licht) während der Bautätigkeiten des TKS

< 80 m Entfernung von Bau- 5-3 Licht Künstliche Beleuchtung während der Bauarbeiten G 5 Nichtstoffliche Einwirkungen stelle Bohrungen im Gestein G/O < 100 m vom Rand des TKS 5-4 Erschütterungen / Vibrationen Rammen im Gestein G/O < 200 m vom Rand des TKS

− Baubedingt durch Baufeldfreimachung (Arbeits- flächen, Zuwegungen) 5-5 Mechanische Einwirkungen temporär und dauerhaft be- − Anlagebedingt durch Schneisenhieb G/O O O (Wellenschlag, Tritt) anspruchte Flächen − Betriebsbedingt durch Maßnahmen im Schutz- streifen

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Wirkfaktoren nach BfN (2017) Projektspezifische Erläuterungen Ba An Be Reichweiten

6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen 6 Stoffliche Einwirkungen Baubedingte Nähr- und Schadstoffeinträge G/O bis 100 m vom Kabelgraben (Staub / Schwebstoffe und Sedimente)

Betriebsbedingte Regulierung von Pflanzenbe- 8-1 Management gebietsheimi- ständen durch Pflegemaßnahmen im Schutzstrei- O Schutzstreifen scher Arten 8 Gezielte Beeinflussung von fen Arten und Organismen Anlage- und betriebsbedingte Verbreitung gebiets- 8-2 Förderung / Ausbreitung fremder Arten durch Veränderung der Standortbe- O O Schutzstreifen gebietsfremder Arten dingungen

Schutzgüter Boden und Fläche

Überbauung punktuell z.B. im Bereich von Schäch- dauerhaft beanspruchte G ten, LinkBoxen, Repeaterstationen Flächen

1 Direkter Flächenentzug 1-1 Überbauung / Versiegelung Flächeninanspruchnahme für Zuwegungen, Ar- temporär beanspruchte Flä- beits- und Lagerflächen, Baustelleneinrichtungsflä- G/O chen chen

Bodenverdichtung/Bodenversiegelung − Baubedingt durch Bodenaushub, Baugesche- hen (Erosionsgefahr bei entsprechenden Bö- temporär und dauerhaft be- G/O G/O 3 Veränderung abiotischer 3-1 Veränderung des Bodens den) anspruchte Flächen Standortfaktoren bzw. Untergrundes − Anlagebedingt durch das Einbringen des Ka- bels

Betriebsbedingte Erwärmung des umliegenden unmittelbare Umgebung des O Bodens Erdkabels

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Wirkfaktoren nach BfN (2017) Projektspezifische Erläuterungen Ba An Be Reichweiten

3-3 Veränderung der hydrologi- Grundwasserabsen-kungen 3 Veränderung abiotischer Baubedingte temporäre Grundwasserabsenkun- schen / hydrodynamischen G/O i. d. R. beschränkt auf 50 m Standortfaktoren (Forts.) gen Verhältnisse um den Kabelgraben

Schutzgut Wasser

Überbauung punktuell z.B. im Bereich von Schäch- dauerhaft beanspruchte G ten, LinkBoxen, Repeaterstationen Flächen

1 Direkter Flächenentzug 1-1 Überbauung / Versiegelung Flächeninanspruchnahme für Zuwegungen, Ar- temporär beanspruchte Flä- beits- und Lagerflächen, Baustelleneinrichtungsflä- G/O chen chen

− Baubedingt durch Bodenaushub, Verringerung grundwasserschützender Deckschichten und 3-1 Veränderung des Bodens Störung hydraulischer Verbindungen / Trenn- temporär und dauerhaft be- G/O G/O bzw. Untergrundes schichten anspruchte Flächen 3 Veränderung abiotischer − Anlagebedingt durch das Einbringen des Ka- Standortfaktoren bels

3-3 Veränderung der hydrologi- Grundwasserabsen-kungen Baubedingte temporäre Grundwasserabsenkun- schen / hydrodynamischen G/O i. d. R. beschränkt auf 50 m gen Verhältnisse um den Kabelgraben

6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen 6 Stoffliche Einwirkungen Baubedingte Nähr- und Schadstoffeinträge G/O bis 100 m vom Kabelgraben (Staub / Schwebstoffe und Sedimente)

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Wirkfaktoren nach BfN (2017) Projektspezifische Erläuterungen Ba An Be Reichweiten

Schutzgüter Luft und Klima

Überbauung punktuell z.B. im Bereich von Schäch- dauerhaft beanspruchte G ten, LinkBoxen, Repeaterstationen Flächen

1 Direkter Flächenentzug 1-1 Überbauung / Versiegelung Flächeninanspruchnahme für Zuwegungen, Ar- temporär beanspruchte Flä- beits- und Lagerflächen, Baustelleneinrichtungsflä- G/O chen chen

Bau- und anlagebedingte Änderung von Beschat- Bis 50 m beidseitig des tungs- und Belichtungsverhältnissen durch Gehöl- O O Schutzstreifens zentfernung

3-5 / 3-6 Veränderung der Tem- temporär und dauerhaft be- Veränderung der Kaltluftabflüsse O O 3 Veränderung abiotischer peraturverhältnisse und an- anspruchte Flächen Standortfaktoren derer standort-, vor allem temporär und dauerhaft be- Veränderung des Mikroklimas O O klimarelevanter Faktoren anspruchte Flächen

Verlust lufthygienisch / klimatischer Ausgleichs- temporär und dauerhaft be- räume durch Rodung von Wald mit Immissions- G/O O anspruchte Flächen schutzfunktion

Schutzgut Landschaft

Überbauung punktuell z.B. im Bereich von Schäch- dauerhaft beanspruchte G ten, LinkBoxen, Repeaterstationen Flächen

Flächeninanspruchnahme für Zuwegungen, Ar- temporär beanspruchte Flä- 1 Direkter Flächenentzug 1-1 Überbauung / Versiegelung beits- und Lagerflächen, Baustelleneinrichtungsflä- G/O chen chen

temporär und dauerhaft be- Verlust landschaftsbildprägender Elemente G/O anspruchte Flächen

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Wirkfaktoren nach BfN (2017) Projektspezifische Erläuterungen Ba An Be Reichweiten

temporär beanspruchte Flä- 2-1 Direkte Veränderung der Baufeldfreimachung (Arbeitsflächen, Zuwegungen) G/O 2 Veränderung der Habi- chen Vegetations- und Biotopstruk- tatstruktur / Nutzung dauerhaft beanspruchte turen Maßnahmen im Schutzstreifen O O Flächen

Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

Überbauung punktuell z.B. im Bereich von Schäch- dauerhaft beanspruchte G ten, LinkBoxen, Repeaterstationen Flächen

1 Direkter Flächenentzug 1-1 Überbauung / Versiegelung Flächeninanspruchnahme für Zuwegungen, Ar- temporär beanspruchte Flä- beits- und Lagerflächen, Baustelleneinrichtungsflä- G/O chen chen

3-1 Veränderung des Bodens temporär und dauerhaft be- Gefährdung des kulturellen Erbes G/O G/O 3 Veränderung abiotischer bzw. Untergrundes anspruchte Flächen Standortfaktoren 3-3 Veränderung der hydrologi- Grundwasserabsen-kungen Baubedingte temporäre Grundwasserabsenkun- schen / hydrodynamischen G/O i. d. R. beschränkt auf 50 m gen Verhältnisse um den Kabelgraben Erläuterungen Ba Baubedingte Wirkungen An Anlagebedingte Wirkungen Be Betriebsbedingte Wirkungen G geschlossene Bauweise O offene Bauweise

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2.5 Bundesfachplanungsspezifische Wirkfaktoren

§ 39 Abs. 3 UVPG besagt, dass sofern Pläne Bestandteil eines mehrstufigen Planungs- und Zulassungsprozesses sind, bei der Festlegung des Untersuchungsrahmens bestimmt wird, auf welcher Stufe dieser Prozess bestimmte Umweltauswirkungen schwerpunktmä- ßig geprüft werden sollen. Dabei sind Art und Umfang der Umweltauswirkungen, fachliche Erfordernisse sowie Inhalt und Entscheidungsgegenstand des Plans zu berücksichtigen. Es ist entscheidend, auf welcher Planungsebene bestimmte Umweltauswirkungen sach- gerecht geprüft werden können und inwieweit Prüfungsgegenstände auf bestimmten Pla- nungsebenen abschließend entschieden werden, sodass ihre Berücksichtigung auf einer folgenden Ebene nicht mehr möglich oder nur deutlich schlechter möglich ist.

Aus diesem Grund werden aus den im Kap. 2.4 erläuterten vorhabenspezifischen Wirk- faktoren diejenigen ausgewählt, die auf der Ebene der Bundesfachplanung schwerpunkt- mäßig berücksichtigt werden müssen. Diese werden im Folgenden: als „BFP-spezifische Wirkfaktoren“ bezeichnet.

Die Ergebnisse dieses Abschichtungsprozesses, die ausgewählten BFP-spezifischen Wirkfaktoren für Erdkabel, werden im Folgenden erläutert und abschließend tabellarisch aufgeführt:

• Direkter Flächenentzug durch eine zeitlich begrenzte Überbauung: Durch den BFP- spezifischen Wirkfaktor entsteht eine Minderung der Standortqualität. Auf dieser Ebe- ne ist der Wirkfaktor für die Schutzgüter Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, Boden und Fläche, Wasser, Luft und Klima, Landschaft sowie Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter von Rele- vanz.

• Direkter Flächenentzug durch eine dauerhafte, anlagebedingte Überbauung im Be- reich von Sonderbauwerken (z.B. Flussquerungen) bzw. durch die Nutzungsbe- schränkung im Schutzstreifen. Dieser Wirkfaktor ist auf dieser Ebene vor allem für die Schutzgüter Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit sowie Boden und Fläche relevant.

• Veränderung der Habitatstruktur / -nutzung durch eine direkte Veränderung der Vege- tations- und Biotopstrukturen und durch Maßnahmen im Schutzstreifen: Der weiter zu betrachtende BFP-spezifische Wirkfaktor bezieht sich bei geschlossener Bauweise ausschließlich auf die temporären Auswirkungen des Projekts. Bei der offenen Bau- weise ist bei Querung von Gehölz- und Waldflächen durch die Anlage und die Pflege Entwurfdes Schutzstreife zurns eine Vollständigkeitsprüfung permanente Änderung zu erwarten, da er dauerhaft von tief- wurzelnden Gehölzen freizuhalten ist. Der Wirkfaktor ist auf dieser Ebene für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt sowie für das Schutzgut Landschaft relevant.

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• Veränderung der Habitatstruktur / -nutzung durch Verlust / Änderung der charakteristi- schen Dynamik: Der Wirkfaktor ist ausschließlich bei ökologisch wertvollen Flächen und damit für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt von Rele- vanz.

• Veränderung abiotischer Standortfaktoren durch Veränderung des Bodens bzw. Un- tergrundes: Die bau- und anlagebedingten Wirkungen durch Bodenverdichtungen so- wie Bodenabtrag haben neben Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasser sowie Bodendenkmale (Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter) auch Wirkung auf die Lebensräume und damit auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt. Die betriebsbedingte Erwärmung des Bodens im Nahbereich des Erdkabels kann Auswirkungen auf das Edaphon haben und ist für das Schutzgut Bo- den relevant.

• Veränderung abiotischer Standortfaktoren in Form der Veränderung der hydrogeologi- schen, hydrologischen bzw. hydrodynamischen Verhältnisse: Bei geschlossener und offener Bauweise kann im Bereich der Baustelleneinrichtungsflächen die Notwendig- keit bestehen, zeitlich begrenzte Wasserhaltungsmaßnahmen vorzunehmen. Insbe- sondere sind Moorstandorte und andere feuchte Lebensräume vor einer Änderung der Verhältnisse zu bewahren. Der BFP-spezifische Wirkfaktor betrifft die Schutzgüter Tie- re, Pflanzen und die biologische Vielfalt, Boden und Fläche sowie Wasser.

• Veränderung abiotischer Standortfaktoren durch Veränderung der Temperaturverhält- nisse und anderer standort- vor allem klimarelevanter Faktoren: Dieser Wirkfaktor wird bei den Schutzgütern Pflanzen, Tiere und die biologische Vielfalt nur im Zusammen- hang mit alten Naturwäldern ohne intensive fortwirtschaftliche Nutzung mit einem ent- sprechend ausgebildeten Waldinnenklima sowie bei den Schutzgütern Luft und Klima betrachtet.

• Barriere- oder Fallenwirkungen und Individuenverlust: Mit dem Bau des Erdkabels ge- hen Gefahren für die Tierwelt, insbesondere für Arten mit sehr geringer oder nicht vor- handener Fluchtdistanz einher, die durch Baufahrzeuge oder durch die Fallenwirkung von Baustelleneinrichtungsflächen gefährdet werden. Der BFP-spezifische Wirkfaktor betrifft ausschließlich die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt.

• Nichtstoffliche Einwirkungen durch akustische Reize (Schall): Dieser BFP-spezifische Wirkfaktor betrifft die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt sowie Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit. Sowohl die offene als auch die geschlossene Bauweise kann zu Störungen, Beunruhigungen und Vergrämung von EntwurfTieren führen. zur Vollständigkeitsprüfung • Nichtstoffliche Einwirkungen durch optische Reizauslöser (ohne Licht): Die Anwesen- heit von Menschen und Fahrzeugen während der Bauzeit entfaltet eine Scheuchwir- kung auf die Tierwelt. Insbesondere sind von visuellen Störreizen empfindliche Vogel- arten und Fledermäusen betroffen. Der BFP-spezifische Wirkfaktor betrifft daher aus- schließlich die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt.

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• Nichtstoffliche Einwirkungen durch Erschütterungen und Vibrationen: Der durch bau- bedingte Rammarbeiten resultierende BFP-spezifische Wirkfaktor betrifft die Schutz- güter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt sowie Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit.

• Nichtstoffliche Einwirkungen durch mechanische Einwirkungen (Wellenschlag, Tritt): Dieser Wirkfaktor hat Relevanz für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt.

• Gezielte Beeinflussung von Arten und Organismen: Die betriebsbedingte Regulierung von Pflanzenbeständen im Schutzstreifen (z.B. Rodung von Gehölzen) ist für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt von Relevanz.

• Gezielte Beeinflussung von Arten und Organismen durch Förderung gebietsfremder Arten: Die mögliche Einwanderung von invasiven Pflanzenarten auf anlage- und be- triebsbedingt veränderten Flächen wirkt auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt.

Tabelle 4: BFP-spezifische Wirkfaktoren von Erdkabeln

BFP-spezifische Wirkfaktoren Relevanz*

SG M, SG TuP, SG 1 Direkter Flächenentzug 1-1 Überbauung / Versiegelung BuF, SG W, SG La, SG KuSa,

2-1 Direkte Veränderung der Vegetations- und Biotopstruk- 2 Veränderung der Habi- SG TuP, SG La turen tatstruktur/ Nutzung 2-2 Verlust / Änderung charakteristischer Dynamik SG TuP

SG TuP; SG BuF; SG 3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrundes W; SG KuSa

3-3 Veränderung der hydrologischen / hydrodynamischen SG TuP; SG BuF; SG 3 Veränderung abiotischer Verhältnisse W Standortfaktoren 3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse SG LuK

3-6 Veränderung anderer standort-, vor allem klimarelevan- SG TuP; SG LuK ter Faktoren

4 Barriere- oder Fallenwir- 4-1 Baubedingte Barriere- oder Fallenwirkung / Mortalität SG TuP kung / Individuenverlust

5-1 Akustische Reize (Schall) SG M; SG TuP

5Entwurf Nichtstoffliche Einwir- zur5-2 Optische Vollständigkeitsprüfung Reizauslöser / Bewegungen (ohne Licht) SG TuP kungen 5-4 Erschütterungen / Vibrationen SG M; SG TuP

5-5 Mechanische Einwirkungen (Wellenschlag, Tritt) SG TuP

8 Gezielte Beeinflussung 8-1 Management gebietsheimischer Arten SG TuP

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BFP-spezifische Wirkfaktoren Relevanz* von Arten und Organis- 8-2 Förderung / Ausbreitung gebietsfremder Arten SG TuP men *Schutzgüter: SG M Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit SG TuP Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt SG BuF Schutzgüter Boden und Fläche SG W Schutzgut Wasser SG LuK Schutzgüter Luft und Klima SG La Schutzgut Landschaft SG KuSa Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

3 GELTENDE ZIELE DES UMWELTSCHUTZES (§ 40 ABS. 2 NR. 2 UVPG)

Ein wesentlicher Bestandteil der Umweltprüfung ist die Berücksichtigung der in den ein- schlägigen Gesetzen und Plänen festgelegten Ziele und Leitbilder des Umweltschutzes, die für die Bundesfachplanung von Bedeutung sind (vgl. § 8 NABEG i. V. m. § 40 Abs. 2 Nr. 2 UVPG). In der Umweltprüfung sind mögliche Konflikte zwischen dem Ziel der Bun- desfachplanung, d.h. mit Blick auf das hiesige Vorhaben der Findung eines für die Erdka- belverlegung bzw. ausnahmsweise für die Errichtung einer Freileitung geeigneten Korri- dors und den für den Untersuchungsraum geltenden Umweltzielen frühzeitig in der Pla- nungsphase zu identifizieren und strategisch so weit wie möglich zu vermeiden.

Relevant für die Umweltprüfung sind diejenigen Ziele des Umweltschutzes, die durch die Auswirkungen der Rahmensetzung durch der Bundesfachplanung für das Erdkabelvorha- ben positiv wie negativ beeinflusst werden können. Berücksichtigt werden diejenigen Zie- le, die durch die Wirkfaktoren einer Verlegung der Gleichstromleitung als Erdkabel berührt sein können.

Für die Auswahl der für die Bundesfachplanung relevanten Ziele des Umweltschutzes lassen sich folgende Maßgaben aufstellen:

1. Legitimation durch die geltenden Gesetze

Die ausgewählten Ziele sollten, um für die SUP-Bewertungen zugrunde gelegt werden zu können, insbesondere durch die geltenden Gesetze abgedeckt sein. Alle Ziele müssen eine vorsorgeorientierte Konkretisierung von gesetzlich verankerten Umweltanforderun- gen darstellen.

2. Planungsstufenangepasste Umweltzielauswahl EntwurfDer Planungsstufe zur entsprechend Vollständigkeitsprüfung erfolgt in der Bundesfachplanung eine Fokussierung auf die Ziele des Umweltschutzes auf Bundes-, Länder- und regionaler Ebene.

Da sich die Prüfung bei jeweils nachfolgenden Plänen grundsätzlich auf Umweltauswir- kungen beschränkt, die auf den vorangegangenen Planungsstufen noch nicht geprüft worden sind (§ 39 Abs. 3 S. 2 UVPG), werden europäische oder andere internationale Umweltziele nur insoweit abgeprüft, als sie nicht bereits auf der Ebene der Netzentwick-

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lungs- und Bedarfsplanung behandelt wurden und auch nicht hinreichend in nach nationa- lem Recht zu berücksichtigenden Umweltzielen abgebildet sind.

3. Hinreichend hoher Verbindlichkeitsgrad

Die Ziele sollten für die Bundesfachplanung einen hinreichend hohen Verbindlichkeitsgrad haben. Dies ist vor allem bei gesetzlichen Zielen sowie z.B. bei politischen Zielen, die von der Bundesregierung und den Landesregierungen ressortabgestimmt verabschiedet wur- den (zum Beispiel nationale oder länderbezogene Strategien zur biologischen Vielfalt oder nationale Nachhaltigkeitsstrategien), der Fall.

4. Aktualität

Die Ziele sollten möglichst aktuell sein, um dem aktuellen fachbezogenen Erkenntnisstand und der aktuellen umweltpolitischen Schwerpunktsetzung gerecht zu werden. Dieses Kri- terium ist insbesondere bei politischen Programmen relevant, da solche Programme nicht förmlich außer Kraft treten, häufig jedoch nach einer gewissen Zeit in ihren Ziel- und Schwerpunktsetzungen überholt sind.

5. Konkretisierungsgrad und Quantifizierbarkeit

Die Ziele sollten gewährleisten, dass der Grad der Zielerfüllung bzw. des Zielkonflikts in Bezug auf eine Durchführung des Bundesfachplanungsvorhabens möglichst konkret be- schreibbar und soweit möglich quantifizierbar ist.

Aus dem Prüfprogramm der SUP sind allgemeine Zielaussagen oder Konzepte auszu- schließen, die nicht konkret genug formuliert sind, um daraus prüfbare Umweltauswirkun- gen ableiten zu können. Soweit es sich um erst nachfolgend konkretisierbare Vorgaben handelt, ist die nachgelagerte Ebene der Planfeststellung besser geeignet, um die Prü- fung der voraussichtlichen Umweltauswirkungen in der erforderlichen Weise durchzufüh- ren.

Umweltziele, Gebote und Fachnormen

Zu unterscheiden ist zwischen Umweltzielen, die (z.T. über konkrete Maßnahmen) auf den Schutz und die Entwicklung des Umweltzustands direkt ausgerichtet sind (z.B. die Verbesserung des ökologischen Zustands von Oberflächengewässern) und den aus den Umweltzielen abgeleiteten Berücksichtigungsgeboten und einzuhaltenden Normen. Be- rücksichtigungsgebote und Normen beziehen sich auf die Umsetzung von konkreten Pla- nungsvorhaben (z.B. die Einhaltung von bestimmten Immissionsrichtwerten gemäß TA Lärm). Sie stellen für sich keine eigenständigen Umweltziele dar, sondern können für die EntwurfEinschätzung derzur Schwere Vollständigkeitsprüfung einer möglichen Beeinträchtigung als Maßstab herangezogen werden und sind bei der Ausführung des Vorhabens zur Vermeidung von Zielkonflikten mit geltenden Umweltzielen zu beachten. Sie werden daher nicht im Einzelnen in der fol- genden Zusammenstellung der Umweltziele aufgeführt, sondern bei der Einschätzung der voraussichtlich erheblichen Umweltauswirkungen des Vorhabens und deren Vermeidung berücksichtigt.

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3.1 Allgemeine Umweltziele und Leitbilder

Umweltziele und -leitbilder werden auf internationaler, europäischer (z. B. kohärentes Netz Natura 2000) und auf Bundes- und Landesebene formuliert.

Die internationalen Konzeptionen finden ihren Niederschlag in zahlreichen völkerrechtli- chen Verträgen, den Konventionen, die Deutschland mitunterzeichnet hat. Die wesentli- chen umweltbezogenen Ziele der Europäischen Union enthält das 7. Umweltaktionspro- gramm. Es handelt sich dabei um Rahmenvorgaben für die Umweltpolitik der Europäi- schen Union, in denen die wichtigsten mittel- und langfristigen Zielsetzungen der europäi- schen Umweltpolitik festgelegt werden. Die Priorität des Handelns bis zum Jahr 2020 liegt gemäß diesem Programm in den nachfolgend aufgeführten Bereichen:

• Schutz der Natur und Stärkung der ökologischen Widerstandsfähigkeit,

• Förderung des ressourcenschonenden, CO2-armen Wachstums und

• Verringerung von Gefahren für die menschliche Gesundheit und das Wohlergehen der Bürger.

Die Umweltziele für das Schutzgut „Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt͞ “ werden auf europäischer Ebene vor allem durch die Vogelschutz-RL (79/409/EWG) und die Flora- Fauna-Habitat-RL (92/43/EWG) definiert. Auch für andere Schutzgüter gibt es europäi- sche Zielkonzepte, die sich in entsprechenden Richtlinien, wie z. B. der Wasserrahmen- richtlinie (WRRL), niederschlagen.

Bund und Land setzen die internationalen Ziele und Konzeptionen in nationales Recht (Gesetze zum Naturschutz, Immissionsschutz, Bodenschutz, Wasserhaushalt u. a.) oder nationale Strategien um. Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung (Neuauflage 2016) enthält eine allgemeine, auch auf die Umwelt bezogene Zielkonzeption auf Ebene des Bundes. In den Fachgesetzen des Bundes finden sich konkretere, schutzgutbezoge- ne Ziele.

Im Folgenden werden die nach derzeitigem Planungsstand besonders relevanten Um- weltziele sowie die aus den Zielen abgeleiteten SUP-Kriterien, die für die Bewertung der potenziellen Umweltauswirkungen heranzuziehen sind nach Schutzgütern gegliedert dar- gestellt. Die wesentlichen Ziele, die in den Gesetzen, Richtlinien, Programmen etc. auf in- ternationaler, europäischer, Bundes- und Landesebene in unterschiedlichem Detaillie- rungsgrad ausformuliert sind, werden zusammengefasst.

3.2Entwurf Schutzgutbezogene zur Umweltziele Vollständigkeitsprüfung und Leitbilder

Die folgende Zusammenstellung beinhaltet die Quellen, aus denen sich schutzgutbezo- gen die relevanten Umweltziele bis hin zur regionalen Ebene ableiten lassen. Demgegen- über stehen die heranzuziehenden raumkonkreten Bewertungskriterien (sog. SUP-

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Kriterien, vgl. Kap. 3.3), welche sich aus den Umweltzielen direkt oder aus Fachplänen und Verordnungen, die der Umsetzung der Umweltziele dienen, ableiten lassen.

Zu den zitierten Quellen findet sich im Anhang 1 der konkrete Wortlaut der Zitate, durch die das jeweilige Umweltziel in Spalte 1 gestützt wird.

Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit

Ein überwiegender Teil der Umweltziele ist auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen ausgerichtet. So bestimmt die Europäische Charta Umwelt und Gesundheit (1989) u. a.: „Für Gesundheit und Wohlergehen ist eine saubere und harmonische Um- welt erforderlich“ und „Die Umwelt soll als Grundlage für bessere Lebensbedingungen und gesteigertes Wohlbefinden angesehen werden“, wobei „Die Gesundheit des Einzelnen und die von Bevölkerungsgruppen eindeutig Vorrang vor wirtschaftlichen Überlegungen haben sollte“. So kann für die Entwicklung des Schutzgutes Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, die folgende allgemeine und übergeordnete Zielrichtung formu- liert werden: „Schutz der Gesundheit und des Wohlbefindens des Menschen“.

In der anschließenden Tabelle 5 sind die Umweltziele, die sich auf das Schutzgut Men- schen, insbesondere die menschliche Gesundheit, beziehen, im Einzelnen zusammenge- stellt.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

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Tabelle 5: Relevante Umweltziele Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit

Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Pla- Ziele des Umweltschutzes International nung / Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund Europäische Charta Umwelt

und Gesundheit (1989): Pkt. 1, Vermeidung gesundheitsschädigender Um- Deutsche Nachhaltigkeitsstra- Schutz der Gesundheit und weltauswirkungen bei der Planung allgemein tegie (2016): S. 35 ff SDG 3 des Wohlbefindens des Men- im gesamten Planungsraum. LEP Thüringen 2025 schen Berücksichtigung und Konkretisierung über Kap. 2.1 die folgenden weiteren Umweltziele. Regionalplan Nordthürin-

gen Kap. 3.3 § 1 Abs. 4 S. 2 BNatSchG Nationale Strategie zur biologi- Vermeidung gesundheitsschädigender Um- schen Vielfalt (2007): S.52-53 weltauswirkungen insbesondere auf… Schutz des Erholungsraums Kap. B2.9, • Siedlungsfreiflächen in siedlungsnahen Bereichen § 1 Abs. 3 S. 2 • Campingplätze/ Ferien- und und Erhalt von Erholungsinf- ThürLPlG Wochenendhaussiedlungen rastruktur LEP Thüringen 2025 • Erholungs-, Sport- und Kap. 4 Freizeiteinrichtungen RROP Northeim 2006 D3.8

01 Vermeidung gesundheitsschädigender Im- § 50 BImSchG Schutz und Vorsorge vor missionen insbesondere auf… gesundheitsschädigenden • Flächen besonderer funktionaler AVV Baulärm Umweltauswirkungen durch Prägung Erschütterungen, Licht, Lärm, • Wohn- und Mischbauflächen TA Lärm Staub- und Schadstoffimmis- • Campingplätze/ Ferien- und sionen sowie Senkung beste- Wochenendhaussiedlungen RROP Northeim 2006 D2.0 hender Belastungen. • Erholungs-, Sport- und 04 Freizeiteinrichtungen

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Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Pla- Ziele des Umweltschutzes International nung / Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund Vermeidung gesundheitsschädigender Im- § 3a der 26. BImSchV missionen insbesondere auf… § 4 Abs. 2 der 26. BImSchV Schutz des Menschen und • Flächen besonderer funktionaler RROP Northeim 2006 D2.4 § 7 der 32. BImSchV Vorsorge vor schädlichen Prägung 10 Umwelteinwirkungen durch • Wohn- und Mischbauflächen Immissionen wie: elektrische • Campingplätze/ Ferien- und Teilregionalplan Energie und magnetische Felder. Wochenendhaussiedlungen Nordhessen 2016 Kap. • Erholungs-, Sport- und 5.2.1 Freizeiteinrichtungen § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG § 6 Abs. 1 S. 6 WHG § 1 Abs. 3. S. 8

ThürLPlG § 1 Abs. 14 ThürLPlG § 49 Abs. 1 S. 1; S. 6

Schutz des Menschen vor HWG Siehe Schutzgut Wasser Hochwasserschäden LROP NI Stand 2017

Kap.3.2.4 Nr.10

Regionalplan Nordthürin-

gen Kap. 4.2 Regionalplan Südwestthü-

ringen Kap 4.2 Trassenkorridorentwicklung unter Berücksich- § 1 Abs. 2 ROG Schutz des Menschen durch tigung der Umweltschutzgüter sowie von nachhaltige Raumentwicklung Verhinderungs- und Verringerungsmaßnah- und schonenden Umgang mit § 2 Abs. 2 Nr. 1 ROG men im Rahmen einer detaillierten Umwelt- Ressourcen prüfung

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Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt

Die wesentlichen, auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt ausge- richteten Umweltziele sind im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) zusammengefasst und konzentrieren sich auf Schutz, Erhalt und Entwicklung der Arten und ihrer Lebens- räume, insbesondere auch deren Diversität sowie die Vernetzung der Lebensräume. Als allgemeine und übergeordnete Zielrichtung kann für die Entwicklung der Schutzgüter Tie- re, Pflanzen und die biologische Vielfalt das Folgende formuliert werden: „Dauerhafte Si- cherung der biologischen Vielfalt und der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Natur- haushalts“.

In der anschließenden Tabelle 6 sind die Umweltziele, die sich auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt beziehen, im Einzelnen zusammengestellt.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

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Tabelle 6: Relevante Umweltziele Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt

Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Erfas- Ziele des Umweltschutzes International sungskriterium Europa Länder Regionen Bund Vermeidung von Eingriffen bzw. negativen Auswirkun- Biodiversitätskonvention

gen in für die biologische Vielfalt und die Leistungs- (1992): Art. 1 und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts besonders § 1 Abs. 1 BNatSchG wertvollen Bereichen. § 1 Abs. 3 BNatSchG • Europäische Vogelschutzgebiete § 1 Abs. 1 BWaldG • FFH-Gebiete § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG • Nationalparke - § 24 BNatSchG Deutsche Nachhaltigkeits- • Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 BNatSchG strategie 2016: S.35 ff • Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 SOG 15 BNatSchG § 1 Abs. 2 S. 1 Thür-

• Biosphärenreservate § 25 BNatSchG NatG Kernzone § 1 Abs. 5 ThürWaldG • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG LEP Thüringen 2025: Dauerhafte Sicherung der biologi- Pflegezone schen Vielfalt und der Leistungs- und Kap. 6.1 • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG LEP Hessen: Kap. 8.1 Funktionsfähigkeit des Naturhaus- Entwicklungszone halts durch Schutz, Pflege, Entwick- Landschaftsprogramm • Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte lung und Wiederherstellung sowie NI 1989 S.7 Wälder nachhaltige Nutzung von Natur und Naturschutzstrategie • UNESCO-Weltnaturerbestätten Landschaft Niedersachsen 2017 • RAMSAR-Gebiete LRP Nordhessen • Important Bird Areas (IBA) RROP Northeim 2006 Kap. • Nationale Naturmonumente - § 24 BNatSchG D1.7 03 • Biotop- und Nutzungsstrukturen (einschließlich gesetzlich geschützter Biotope) • Faunistische Habitatkomplexe • Brutgebiete von Wiesenvögeln, Avifaunistisch bedeutsame Brutgebiete, Avifaunistisch RROP Großraum Braun-

bedeutsame Rastgebiete schweig 2008 Kap. 1.4 (1) • Naturschutzgroßprojekte des Bundes • Life-Projekte der europäischen Kommission • geplante Schutzgebiete • Schutzgutrelevante Waldfunktionen

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Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Erfas- Ziele des Umweltschutzes International sungskriterium Europa Länder Regionen Bund • Ökokontoflächen (Flächen, die mit Planungen zu naturschutzfachlichen (Fortsetzung) Entwicklungsmaßnahmen belegt sind; Kompensationsmaßnahmen gemäß amtlicher Kataster) Berner Konvention Art 1 Ramsar Konvention Art. 4, Vermeidung von negativen Beeinträchtigungen wild Bonner Konvention Art. II, lebender Tiere und Pflanzen und ihrer Lebensgemein- S. 1 schaften durch Vermeidung besonders sensibler Le- FFH-Richtlinie Art. 2, Abs. bensräume. 1 • Europäische Vogelschutzgebiete Vogelschutzrichtlinie Art 2 • FFH-Gebiete und Art. 3 Abs. 1 • Nationalparke - § 24 BNatSchG § 1 Abs.2 S. 1 – 3 • Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 BNatSchG BNatSchG • Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 Deutsche Nachhaltigkeits- BNatSchG strategie, Neuauflage. • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG S.35ff. SOG 15.1. Schutz wild lebender Tiere und Kernzone § 1 Abs. 2 S. 3 Thür- Pflanzen, ihrer Lebensgemeinschaf- • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG NatG ten sowie ihrer Lebensräume vor Pflegezone § 1 Abs. 3 S. 2 Thür- schädlichen Einflüssen. • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG Entwicklungszone NatG • RAMSAR-Gebiete § 3 HainichNatPG § 3 Abs. 1 S. 4 • Important Bird Areas (IBA) • Biotop- und Nutzungsstrukturen (einschließlich ThürGBG Biodiversitätsstrategie gesetzlich geschützter Biotope) • Nationale Naturmonumente - § 24 BNatSchG Thüringen Kap 3 § 13 Abs. 1 HAGB- • Faunistische Habitatkomplexe • Brutgebiete von Wiesenvögeln, Avifaunistisch NatSchG bedeutsame Brutgebiete, Avifaunistisch Weiterentwicklung der bedeutsame Rastgebiete Hessischen Biodiversi- • Naturschutzgroßprojekte des Bundes tätsstrategie S. 1 § 3 Abs. 1 VO Natura

2000 Kassel

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Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Erfas- Ziele des Umweltschutzes International sungskriterium Europa Länder Regionen Bund Landschaftsprogramm

NI 1989 S.8 Niedersächsische Na-

(Fortsetzung) turschutzstrategie 2017 RROP Northeim 2006 D2.1

01 LRP Nordhessen Vermeidung von Barrierewirkungen in für den Bio- BNatSchG topverbund besonders wertvollen Bereichen § 1 Abs. 2 • Europäische Vogelschutzgebiete § 1a Abs. 1, Abs. 4 • FFH-Gebiete ThürNatG • Nationalparke - § 24 BNatSchG § 3 Abs. 1 S. 1

• Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 BNatSchG ThürGBG • Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 Thüringer Biodiversitäts-

BNatSchG strategie Kap.4.3 • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG LEP Thüringen Kap. 6.1

Kernzone 6.1 • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG LEP Hessen Kap. 8.1 Schutz, Pflege und Entwicklung der Pflegezone LRP Nordhessen Austausch- und Wanderbeziehungen • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG RROP Großraum Braun-

zwischen den Populationen bzw. Entwicklungszone schweig 2008 Kap. 1.4 (4) Lebensräumen sowie Weiterentwick- • Biotop- und Nutzungsstrukturen (einschließlich lung des Biotopverbundsystems. gesetzlich geschützter Biotope) • Nationale Naturmonumente - § 24 BNatSchG • Biotopverbund • Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 BNatSchG • Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 Regionalplan Südwestthürin- BNatSchG gen Kap. 4-2 • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG Kernzone • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG Pflegezone • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG Entwicklungszone

ARGE SuedLink Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung 62 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Erfas- Ziele des Umweltschutzes International sungskriterium Europa Länder Regionen Bund • Schutzgutrelevante geschützte Wälder LEPHessen Kap. 5.2 • UNESCO-Weltnaturerbestätten Regionalplan Nordhessen

• RAMSAR-Gebiete Kap. 4.1.1 • Important Bird Areas (IBA) • Biotop- und Nutzungsstrukturen (einschließlich gesetzlich geschützter Biotope) (Fortsetzung) • Nationale Naturmonumente - § 24 BNatSchG • Biotopverbund Schutzgebietsverordnungen • Faunistische Habitatkomplexe • Naturschutzgroßprojekte des Bundes • Life-Projekte der europäischen Kommission • Ökokontoflächen • Schutzgutrelevante Waldfunktionen Vermeidung negativer Auswirkungen (Zerschneidun- § 1 S. 1 BWaldG gen) in wertvollen Waldgebieten § 8 ThürWaldG • Schutzgutrelevante Waldfunktionen § 3 ThürNPHG • Schutzgutrelevante geschützte Wälder LEP Thüringen S.103 • Biotop- und Nutzungsstrukturen (einschließlich §1 NWaldG gesetzlich geschützter Biotope) Naturschutzstrategie

Niedersachsen 2017 Schutz und Erhalt von Wäldern § 1 Abs. 1 HwaldG LROP NI Stand 2017

Kap. 3.2.1 02 LÖWE Programm Nie-

dersachsen S. 3 RROP Großraum Braun-

schweig 2008 Kap. 2.2 (1) Vermeidung der Neuzerschneidung Nationale Strategie zur • Europäische Vogelschutzgebiete biologischen Vielfalt Kap. Erhalt und Schutz unzerschnittener, • FFH-Gebiete B2.8, S.52 störungsarmer Landschaftsräume • Nationalparke - § 24 BNatSchG § 1 Abs. 5 BNatSchG sowie Sicherung von Freiräumen • Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 BNatSchG § 1 Abs. 3 S. 9

• ThürLPlG

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Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Erfas- Ziele des Umweltschutzes International sungskriterium Europa Länder Regionen Bund • Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 LEP Thüringen 2025

BNatSchG Biosphärenreservate § 25 S.98 6.1 BNatSchG Kernzone • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG Pflegezone • Biosphärenreservate § 25 BNatSchG LROP NI Stand 2017

Entwicklungszone Kap. 3.1.1 01 • RAMSAR-Gebiete LEP Hessen Kap. 5.3 (Fortsetzung) • Important Bird Areas (IBA) RROP Göttingen 2010 Kap.

• Biotop- und Nutzungsstrukturen (einschließlich 3.1 gesetzlich geschützter Biotope) RROP Northeim 2006

• Nationale Naturmonumente - D2.Kap. 1 02 § 24 BNatSchG RROP Großraum Brau- • Biotopverbund schweig 2008 Kap. 1.2 (3); 1.4(3) Regionalplan Südwestthürin-

gen Kap. 4.2; 4-3

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Boden und Fläche

Die auf die Schutzgüter Boden und Fläche bezogenen Umweltziele beinhalten den Schutz der natürlichen Funktionen des Bodens, insbesondere im Hinblick auf dessen Empfind- lichkeit gegenüber Schadstoffen und Bodeninanspruchnahme. Bei Einwirkungen auf den Boden sollen Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen soweit wie möglich vermieden werden, insbesondere durch die Minimierung von Stoffeinträgen, Minimierung von Ver- dichtung und Versiegelung sowie die Sanierung vorhandener Altlasten. Diese Ziele wer- den insbesondere durch das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG), das Raumord- nungsgesetz (ROG) sowie das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bestimmt. So kann für die Entwicklung der Schutzgüter Boden und Fläche die folgende allgemeine und über- geordnete Zielrichtung formuliert werden: „Schutz, Sicherung und Entwicklung des Bo- dens als Lebensgrundlage und Lebensraum und seiner natürlichen Leistungs- und Funk- tionsfähigkeit“.

In der anschließenden Tabelle 11 sind die Umweltziele, die sich auf die Schutzgüter Bo- den und Fläche beziehen, im Einzelnen zusammengestellt.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

ARGE SuedLink 65 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Tabelle 7: Relevante Umweltziele Schutzgüter Boden und Fläche

Schutzgüter Boden und Fläche Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Ziele des Umweltschutzes International Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund Vermeidung der Inanspruchnahme besonders § 1 Abs. 3 S. 2. BNatSchG schützenswerter Böden und Berücksichtigung der § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG natürlichen Bodenfunktionen in der Planungspha- Deutsche Nachhaltigkeitsstra- Bodenschutzwälder se. tegie 2016: S.35ff. SDG 15 Schonender Umgang mit der natürlich gewach- nach Landesrecht senen Bodenstruktur während der Bauphase Nationale Strategie zur biologi- • Bodenfunktionen (anhand der schen Vielfalt: Kap. B2.5, S.49 Bodenklassen nach AG Boden) Sicherung der natürlichen Boden- • Organische Böden (Moore/Moorböden) Bodenschutzwälder gem. §12 funktionen und die Förderung der • Erosionsgefährdete Böden BWaldG § 1 ThürBodSchG nachhaltigen Nutzung • Verdichtungsempfindliche Böden • Stau- und grundwasserbeeinflusste Böden • Böden mit kultur- und naturgeschichtlicher Bedeutung (seltene RROP Großraum Braun- Böden) • Schutzgutrelevante gesetzlich ge- schweig 2008 Kap. 1.5 schützte Wälder Schutzgutrelevante Waldfunktion (Bodenschutzfunktion) Vermeidung der Inanspruchnahme besonders §§ 1, 2 und 4 Abs. 1 BBodSchG schützenswerte Böden, schonender Umgang mit § 1 BBodSchV Bodenschutzwälder der natürlich gewachsenen Bodenstruktur wäh- § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG nach Landesrecht Schutz vor schädlichen Boden- rend der Bauphase und Vermeidung des Eintrags Nationale Strategie zur biologi- veränderungen / Schonung und bodenschädigender Stoffe schen Vielfalt: Kap. B2.5, S.49 Sicherung seltener und hochwer- • Organische Böden (Moore/Moorböden) Bodenschutzwälder gem. §12 § 4 ThürBodSchG tiger Böden einschließlich seltener • Böden mit kultur- und BWaldG § 1 Abs. 1 HaltBodSchG Archivböden mit besonderer kul- naturgeschichtlicher Bedeutung (seltene turgeschichtlicher Bedeutung Böden) • Schutzgutrelevante gesetzlich ge- § 14 NAGBNatSchG schützte Wälder • WF (Bodenschutzfunktion)

ARGE SuedLink Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung 66 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Schutzgüter Boden und Fläche Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Ziele des Umweltschutzes International Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund § 4 Abs. 3 BBoSchG Vermeidung der Mobilisierung von Schadstoffen Nationale Strategie zur biologi- durch Berücksichtigung schadstoffbelastete Bö- Verbesserung und Sanierung schen Vielfalt Kap. B2.5, S.49 den und Altlasten in der Planungsphase. schadstoffbelasteter Böden § 1 Abs. 1 ThAbfAG • Sulfatsaure Böden § 6 NBodSchG • Deponien und Altlasten sowie Tagebau § 1 Abs. 4 HaltBodSchG § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG § 1a Abs. 2 BauGB

Deutsche Nachhaltigkeitsstra- tegie S.35ff. SDG 7.1a § 1 Abs. 3 S. 8 Sparsamer Umgang mit Böden Sparsame Flächeninanspruchnahme bei der ThürLPlG und Verringerung des erhöhten allgemeinen Planung im gesamten Planungsraum § 2 Abs. 3 NROG Flächenverbrauchs § 1 Abs. 3 HaltBodSchG

§ 1 Abs. 2 HENatG LROP NI Stand 2017 RROP Großraum Braun-

schweig 2008

ARGE SuedLink Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung 67 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Wasser

Die Umweltziele, die sich auf das Schutzgut Wasser beziehen, ergeben sich insbesonde- re aus den EU-Richtlinien Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und Hochwasserrisikoma- nagementrichtlinie (HWRM-RL) sowie deren Umsetzungen in bundesdeutsches Recht im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und den jeweiligen Landeswassergesetzen. Weiterhin lei- ten sich Ziele für das Schutzgut Wasser aus dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ab. Aus Plänen und Programmen wurden ebenfalls Umweltziele für das Schutzgut Was- ser entnommen.

Neben dem Schutz und der Verbesserung des Zustands der aquatischen Ökosysteme, der Wasserqualität und des Wasserdargebots ist auch der vorbeugende Schutz vor Hochwasserschäden Bestandteil der Zielkataloge.

In der anschließenden Tabelle 8 sind die Umweltziele, die sich auf das Schutzgut Wasser beziehen, im Einzelnen zusammengestellt.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

ARGE SuedLink 68 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Tabelle 8: Relevante Umweltziele Schutzgut Wasser

Schutzgut Wasser Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Pla- Ziele des Umweltschutzes International nung / Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund Grundwasser Vermeidung der quantitativen und qualitativen § 1 Abs. 3 S. 3 BNatSchG Beeinträchtigung der Grund- und Trinkwasserres- § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG sourcen • Wasserschutzgebiete (Zone I, II, III, IIIA § 1 S. 1 BWaldG und IIIB; vorhanden und geplant) §§ 5, 12, 36, 39, 51 – 53 WHG Schutz der Qualität des Grund- Heilquellenschutzgebiete (Zone I, II, III, EU-WRRL Art. 1 wassers durch Schutz und Ver- IIIA und IIIB; vorhanden und geplant) Deutsche Nachhaltigkeitsstra- besserung der Grund- und Trink- • Waldfunktionen (z.B. Grundwasserschutz, tegie 2016: S.35ff. wasserressourcen und sparsa- Wasserschutz, Flussuferschutz, TrinkWV Art. 1 mer Umgang damit Hochwasserentstehungsgebiete, o.ä.) § 48 Abs. 1 ThürWG • Grundwasserkörper gemäß Richtlinie 2000/60/EG (WRRL) § 32 HWG • Einzugsgebiete von § 86 NWG Wassergewinnungsanlagen (TWGG) LEP Hessen Kap. 8.2.1 (geplant, Bestand) Zone I, II, III, IIIA, IIIB Abs. 3 Vermeidung von Verunreinigungen des Grundwas- EU-WRRL Art. 1 sers während der Bauphase und Vermeidung von § 1 Abs. 3 S. 3 BNatSchG Gebieten, die für den Grundwasserschutz beson- § 47 Abs. 1 S. 1 WHG

ders wertvoll sind § 48 Abs. 4 ThürWG • Wasserschutzgebiete (Zone I, II, III, IIIA LEP Hessen Kap. 8.2.1 und IIIB; vorhanden und geplant) Abs. 4 Schutz der Qualität des Grund- Heilquellenschutzgebiete (Zone I, II, III, RROP Göttingen 2010 Kap. wassers durch Vermeidung von IIIA und IIIB; vorhanden und geplant) 3.2.4 02 (1) Schadstoffimmissionen sowie • Waldfunktionen (z.B. Grundwasserschutz, RROP Northeim 2006 Kap. Erhalt der Regenerationsfähigkeit Wasserschutz, Flussuferschutz, D2.3 02 (Verschlechterungsverbot) Hochwasserentstehungsgebiete, o.ä.)

• Grundwasserkörper gemäß Richtlinie 2000/60/EG (WRRL) Regionalplan Nordhessen • Einzugsgebiete von Kap. 5.3 Wassergewinnungsanlagen (TWGG) (geplant, Bestand) Zone I, II, III, IIIA, IIIB

ARGE SuedLink Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung 69 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Schutzgut Wasser Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Pla- Ziele des Umweltschutzes International nung / Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund Vermeidung der quantitativen und qualitativen § 1 Abs. 3 S. 3 BNatSchG Beeinträchtigung der Grund- und Trinkwasserres- § 47 Abs. 1 S. 3 WHG sourcen Art. 1 TrinkWV • Wasserschutzgebiete (Zone I, II, III, IIIA Art. 1 EU-WRRL § 86 NWG und IIIB; vorhanden und geplant) § 32 HWG • Heilquellenschutzgebiete (Zone I, II, III, Schutz der Qualität des Grund- IIIA und IIIB; vorhanden und geplant) § 48 Abs. 1 ThürWG wassers durch Gewährleistung • Waldfunktionen (z.B. Grundwasserschutz, eines guten chemischen und Wasserschutz, Flussuferschutz, mengenmäßigen Zustands Hochwasserentstehungsgebiete, o.ä.) • Grundwasserkörper gemäß Richtlinie LROP NI Stand 2017 2000/60/EG (WRRL) Kap. 3.2.4 05 • Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen (TWGG) (geplant, Bestand) Zone I, II, III, IIIA, IIIB Oberflächengewässer Art. 1 EU-WRRL § 1 Abs. 3 S. 3 BNatSchG § 6 WHG Vermeidung der Beanspruchung von Oberflächen- Bewirtschaftungsplan FGG gewässern sowie Vermeidung von Schadstoffein- Elbe S.98 trägen während der Bauphase. Schutz der Oberflächengewässer Bewirtschaftungsplan FGG • Stillgewässer durch Vermeidung von Verlust, Weser S.5-4 • Fließgewässer, einschließlich naturnahe Funktionsminderung und Schad- § 30 Abs. 1 ThürWG Kleingewässer (Bundeswasserstraßen, stoffimmissionen Gewässer 1. Und 2. Ordnung) § 78 Abs. 3 ThürWG • Wasserkörper (Oberflächengewässer) LEP Hessen Kap. 8.2.2 gemäß Richtlinie 2000/60/EG (WRRL) Naturschutzstrategie Niedersachsen 2017 RROP Göttingen 2010 3.2.4

04 (1) Schutz der Oberflächengewässer Vermeidung von Verbauungen innerhalb der Re- Art. 1 EU-WRRL durch Erhalt der Retentionsräu- tentionsräume von Fließgewässern. § 1 Abs. 3 S. 3 BNatSchG me von Fließgewässern insbe- • Fließgewässer, einschließlich naturnahe § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG sondere im Hinblick auf den Kleingewässer (Bundeswasserstraßen, § 78 WHG

ARGE SuedLink Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung 70 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Schutzgut Wasser Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Pla- Ziele des Umweltschutzes International nung / Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund vorbeugenden Hochwasser- Gewässer 1. Und 2. Ordnung) HWRM-RL Art. 7 Abs. 2 schutz und den Erhalt der natürli- • Festgesetztes Überschwemmungsgebiet § 73 Abs. 1 ThürWG chen Fließgewässerdynamik • Vorläufig gesichertes § 79 Abs. 1 und 3 Überschwemmungsgebiet ThürWG LEP Hessen Kap. 8.2.2 Aktionsprogramm Nie- dersächsische Gewäs- serlandschaften, S.10 Regionalplan Nordthüringen Kap. 3.3 Regionalplan Südwestthü- ringen Kap. 4.2

Regionalplan Nordhessen Kap. 4.3 Nr. 2 RROP Göttingen 2010 3.2.4 (4) Vermeidung der quantitativen und qualitativen § 27 Abs. 1 f WHG Beeinträchtigung der Oberflächengewässer § 1 Abs. 3 S. 3 BNatSchG Schutz der Oberflächengewässer • Stillgewässer Art. 1 WRRL

durch Gewährleistung eines • Fließgewässer, einschließlich naturnahe Bewirtschaftungsplan FGG guten ökologischen und chemi- Kleingewässer (Bundeswasserstraßen, Elbe (S.98) schen Zustands Gewässer 1. und 2. Ordnung) § 24 HWG • Wasserkörper (Oberflächengewässer) RROP Großraum Braun-

gemäß Richtlinie 2000/60/EG (WRRL) schweig 2008 2.5.1 (2)

ARGE SuedLink Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung 71 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Luft und Klima

Der Klimaschutz konzentriert sich insbesondere auf die negativen Wirkungen des Treib- hauseffektes. Ausgehend vom Kyoto-Protokoll der Vereinten Nationen befassen sich zahl- reiche Richtlinien, Gesetze, Strategien und Programme auf europäischer, nationaler und auf Ebene der Bundesländer mit der Umsetzung des Ziels der Reduzierung der den Treibhauseffekt verursachenden Emissionen. Bereits auf europäischer Ebene sind die Verbesserung und Erhaltung einer für die menschliche Gesundheit und die Umwelt aus- reichenden Luftqualität ein klar erklärtes Ziel, das sich im Göteborg-Protokoll, der Luftqua- litätsrahmenrichtlinie und im Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) widerspiegelt.

Zusammenfassend ergeben sich folgende wesentliche Zielrichtungen:

• Begrenzung und Reduzierung umwelt- und gesundheitsschädigender Emissionen und Abbau bestehender Immissionsbelastungen

• Reduzierung des CO2-Ausstoßes

• Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien

• Verbesserung der Energietechnik (Effizienzsteigerung)

• Reduzierung des Energieverbrauchs (Energieeinsparung)

• Erhalt bedeutsamer klimaökologischer Ausgleichsräume und Luftaustauschbah- nen

Da sich die Wirkfaktoren (vgl. Kapitel 2.3) des Bundesfachplanungsvorhabens nur in ge- ringem Maße auf die Schutzgüter Klima und Luft beziehen, kann auf eine detaillierte Dar- stellung schutzgutspezifischer Umweltziele hier abgesehen werden.

Durch das Vorhaben wird die Umweltzielrichtung der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien unterstützt. Negative Auswirkungen können lediglich im Bereich der zu queren- den Wälder bestehen, wenn hier klimaökologische Ausgleichsräume betroffen sind. Dem- entsprechend werden zur Berücksichtigung möglicher Auswirkungen auf die Schutzgüter Luft und Klima die folgenden raumkonkreten Kriterien angesetzt:

• Bedeutsame regionalklimatische Verhältnisse (aus vorhandenen Planwerken wie z.B. LRP, LEP, Klimaschutzprogramme der Länder) wie Frisch- und Kaltluftentste- hungsgebiete Entwurf• Schutzgutrelevante zur Vollständigkeitsprüfung Waldfunktionen (Klimaschutzfunktion, Luftverbesserung) • Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder

ARGE SuedLink 72 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Landschaft

Die wesentlichen, auf das Schutzgut Landschaft bezogenen Umweltziele sind im Bun- desnaturschutzgesetz (BNatSchG) zusammengefasst und beziehen sich sowohl auf den Schutz, die Pflege und die Entwicklung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit als auch auf den Erholungswert der Landschaft sowie den Schutz historischer Kulturlandschaften. Ziel des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt ist der Erhalt historischer Kulturlandschaften. So kann für die Entwicklung des Schutzgutes Landschaft die folgende allgemeine und übergeordnete Zielrichtung formuliert werden: „Schutz der Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie des Erholungswerts der Landschaft“.

In der anschließenden Tabelle 9 sind die Umweltziele, die sich auf das Schutzgut Land- schaft beziehen, im Einzelnen zusammengestellt.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

ARGE SuedLink 73 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Tabelle 9: Relevante Umweltziele Schutzgut Landschaft

Schutzgut Landschaft Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Ziele des Umweltschutzes International Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund Vermeidung von Bereichen bzw. negativen Auswir- § 1 Abs. 1 S. 3 BNatSchG kungen auf Bereiche, die für die Vielfalt, Eigenart Deutsche Nachhaltigkeitsstra-

und Schönheit sowie des Erholungswerts von Na- tegie 2016: S.35ff. tur und Landschaft besonders wertvoll sind. § 1 Abs. 2 S. 4 NatSch-

• Biosphärenreservate (Pflege- und GTH Entwicklungszone) - § 25 BNatSchG LEP Hessen Abs. 7 und

• Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 Abs. 9 BNatSchG Naturschutzstrategie • Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 BNatSchG Niedersachsen 2017 • Naturparke - § 27 BNatSchG Dauerhafte Sicherung der Viel- • Geschützte Landschaftsbestandteile - § Regionalplan Nordhessen falt, Eigenart und Schönheit so- 29 BNatSchG wie des Erholungswerts von • Naturdenkmale und RROP Göttingen 2010 3.2.3 Natur und Landschaft durch Flächennaturdenkmale - § 28 BNatSchG 01 (8) Schutz, Pflege, Entwicklung und, soweit erforderlich, Wiederher- • UNESCO – Weltnaturerbestätten und stellungsmaßnahmen. Stätten des Welterbes mit Zusatz „Kulturlandschaft“ • Schutzgutrelevante Waldfunktion (Erholungswald, Erholungsschutzfunktion, Wald in waldarmen Gebieten, RROP Großraum Braun- Sichtschutzwald, Landschaftsprägender schweig 2008 1.4 (1) Wald, Park Arboretum) • Regional bedeutsame Gebiete für die landschaftsgebundene Erholung • Schutzwürdige Landschaften gemäß BfN • Landesweit bedeutsame Kulturlandschaften

ARGE SuedLink Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung 74 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Schutzgut Landschaft Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Ziele des Umweltschutzes International Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund Vermeidung der Überbauung oder Zerstörung der § 1 Abs. 3 S. 1, § 1 Abs. 4 S. 1

landschaftsprägenden Strukturen. BNatSchG • Nationale Naturmonumente - § 24 § 2, Abs. 2 Nr. 5 ROG BNatSchG § 1 S. 1 BWaldG • Biosphärenreservate (Pflege- und § 1 Abs. 3 S. 2

Entwicklungszone) - § 25 BNatSchG ThürLPlG • Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 Naturschutzstrategie

BNatSchG Niedersachsen 2017 • Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 LROP NI Stand 2017 Schutz insbesondere der prä- BNatSchG genden landschaftlichen Struktu- Kap. 3.1.2 01 • Naturparke - § 27 BNatSchG ren, der Naturlandschaften und Thüringer Grünes-Band- • Geschützte Landschaftsbestandteile - § historisch gewachsene Kultur- Gesetz - ThürGBG 29 BNatSchG landschaften vor Überprägung Regionalplan Nordhessen und sonstigen schädlichen Aus- • Naturdenkmale und RROP Großraum Braun- wirkungen. Flächennaturdenkmale - § 28 BNatSchG schweig 2008 1.4 (2); 1.5 • Schutzgutrelevante Waldfunktion (1) (Erholungswald, Erholungsschutzfunktion, Wald in waldarmen Gebieten, Landschaftsprägender Wald, Park Arboretum) RROP Göttingen 2010 3.1.2

• Schutzwürdige Landschaften gemäß BfN 01 (3) & 3.1.2 04 (3) • Landesweit bedeutsame Kulturlandschaften • Biotopstrukturen Verstärkte Anstrengungen zur Erhaltung und För- derung des Grünlands mit seiner Tier- und Pflan- zenwelt, insbesondere des narbenechten und ar- Erhaltung und Förderung des RROP Göttingen 2010 tenreichen Dauergrünlands Grünlands 3.2.1. 01 (12) • Biotop- und Nutzungstypen (Basis CIR- Kartierung) • Biotopverbund 3.1.1 02 RROP Göttingen

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Schutzgut Landschaft Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Ziele des Umweltschutzes International Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund Vermeidung von Bereichen bzw. negativen Auswir- § 1 Abs. 4 S. 2 BNatSchG kungen auf Bereiche, die für die naturnahe Erho- Nationale Strategie zur biologi- lung besonders wertvoll sind. schen Vielfalt Kap. B2.9, S.52- • Biosphärenreservate (Pflege- und 53 Entwicklungszone) - § 25 BNatSchG § 1 Abs. 3 S. 2

• Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 ThürLPlG BNatSchG § 1 Abs. 3 S. 8 NatSch-

• Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 GTH Schutz des Erholungswerts der BNatSchG Landschaft sowie Sicherung von • Naturparke - § 27 BNatSchG § 3 Abs. 1 ThürNPHG Landschaftsräumen als Voraus- • Schutzgutrelevante Waldfunktion setzung für die Erholung (Erholungswald, Erholungsschutzfunktion, Wald in waldarmen Gebieten, Landschaftsprägender Wald, Park Arboretum) • Regional bedeutsame Gebiete für die LEP Hessen Kap. 5.3 landschaftsgebundene Erholung • Schutzwürdige Landschaften gemäß BfN • landesweit bedeutsame Kulturlandschaften

ARGE SuedLink Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung 76 | 464 A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001_Bericht_Kap1-4.docx © ArgeSL 2019 Bundesfachplanung SUEDLINK A100_ArgeSL_P8_V4_C_EUB_1001 IV.1 Umweltbericht im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung, Kapitel 1-4 Vorhaben Nr. 4, Abschnitt C

Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

Ziel des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt ist der Erhalt historischer Kulturlandschaften, einschließlich besonderer Naturgebilde sowie Denkmale und Denkmalensembles. Die wesentlichen, auf das kulturelle Erbe bezogenen Umweltziele werden im Weiteren in den Denkmalschutzgesetzen der Länder, unterstützt durch das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), konkretisiert und beziehen sich auf den Schutz von Bau- und Bodendenkma- len jeglicher Art.

Umweltziele, die explizit Bezug zu Sachgütern haben, sind in den relevanten Quellen nicht benannt. Allerdings gibt es eine Reihe von Zielen, die indirekt die Verbindung zu den Sachgütern herstellen. Hier wären z. B. hochwassergefährdete Siedlungs- und Verkehrs- flächen sowie Freiraumnutzungen zu nennen (s. Schutzgut Wasser, vorbeugender Hoch- wasserschutz) oder die Minderung der Auftretenswahrscheinlichkeit von extremen Wette- rereignissen bei Umsetzung der Ziele im Bereich Klimaschutz. Die Betrachtung der Sach- güter erfolgt im Weiteren nicht im Rahmen des Umweltberichts, sondern in der Unterlage V „Einschätzen der Betroffenheit der sonstigen öffentlichen und privaten Belange“.

In der anschließenden Tabelle 10 sind die Umweltziele, die sich auf das Schutzgut Kultu- relles Erbe beziehen, im Einzelnen zusammengestellt.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

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Tabelle 10: Relevante Umweltziele Schutzgut Kulturelles Erbe

Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Ziele des Umweltschutzes International Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund § 1 Abs. 1 BImSchG § 73 Abs. 1 WHG Vermeidung der Beanspruchung denkmalgeschütz- ter Bereiche UNESCO – Richtlinien Art. 4 § 1 Abs. 1 und §§ 2, 4 • UNESCO – Weltkulturerbestätten; • Landesweit bedeutsame ThürDSchG Kulturlandschaften § 3 ThürGBG Schutz von Bau- und Boden- • Archäologisch bedeutsame Landschaften § 1 Abs. 1 und §§ 2, denkmalen, archäologischen • Baudenkmale (im Außenbereich) Abs.10 HDSchG Fundstellen, Denkmalensembles • Umgebungsschutzbereiche von LROP Umweltbericht zur und Gartendenkmälern Kulturdenkmalen Änderung der Verord- nung über das Landes • Bodendenkmale • Bodendenkmalverdachtsflächen Raumordnungspro- gramm Niedersachsen • Schutzgutrelevante Waldfunktionen 2017 (Historische Waldbewirtschaftung) RROP Großraum Braun-

schweig 2008 § 2 Abs. 5 BNatSchG Vermeidung der Zerstörung prägender Land- § 2 Abs. 2 Nr. 5 ROG schaftsbestandteile und Vermeidung einer Über- UNESCO – Richtlinien Art. 4 prägung wertvoller Kulturlandschaften § 1 Abs. 3 S. 2

Schutz der Kulturlandschaft mit • UNESCO-Weltkulturerbestätten und ThürLPlG ihren natürlichen und kulturhisto- Welterbestätten mit Zusatz § 1 Abs. 1 HENatG rischen Landschaftsstrukturen Kulturlandschaft § 1, § 3 und § 14

einschließlich ihrer Kultur-, Bau- • Landesweit bedeutsame NDSchG und Bodendenkmäler vor Über- Kulturlandschaften § 2 NNatG • Archäologisch bedeutsame Landschaften bauung, Veränderung des Er- LEP Hessen Kap. 6.1, scheinungsbildes und schädli- • Baudenkmale (im Außenbereich) 9.1 chen Umwelteinwirkungen. • Umgebungsschutzbereiche von Kulturdenkmalen Naturschutzstrategie

• Bodendenkmale 2017 SZ1 • Bodendenkmalverdachtsflächen RROP Northeim 2006

D 2.6

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Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter Relevante Quellen Berücksichtigung des Zieles in der Planung / Ziele des Umweltschutzes International Erfassungskriterium Europa Länder Regionen Bund RROP Großraum Braun-

schweig 2008 1.5 (Fortsetzung) Regionalplan Nordhessen

Kap. 4.1.1, Kap 7.7

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3.3 Raumbezogene SUP-Kriterien

Berücksichtigung der Umweltziele in der Planung

Um die geltenden Umweltziele gemäß dem Maßstab der anerkannten Regeln der Technik berücksichtigen zu können, werden Raumkriterien zusammengestellt, deren Bedeutung sich aus den geltenden Umweltzielen ableitet. Beispielsweise findet der in den Natur- schutzgesetzen verankerte Lebensraumschutz für Tiere und Pflanzen als Umweltziel sei- ne Konkretisierung in der Festlegung von Schutzgebieten.

Aus den Schutzgebietsverordnungen können dann im Rahmen der Empfindlichkeitsab- schätzung gegenüber den Wirkfaktoren des Vorhabens die inhaltlichen Details zur Einstu- fung der spezifischen Empfindlichkeit der potenziell betroffenen Schutzgüter entnommen werden (vgl. Kapitel 5.2).

Eine weitere Form der Umsetzung geltender Umweltziele sind die Festlegungen in Fach- plänen, wie beispielsweise den Landschaftsrahmenplänen (LRP) oder Raumordnungs- plänen. Aus diesen Plänen können als Kriterien die raumkonkreten Darstellungen ent- nommen werden, die bei der Planung zu berücksichtigen sind. So wurden auch die für den Untersuchungsraum geltenden Landesentwicklungspläne und Regionalpläne ausge- wertet. Da jedoch die Belange der Raumordnung, die als Ziele und Grundsätze in Form von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten in den Regionalplänen festgesetzt sind, gesondert in der Raumverträglichkeitsuntersuchung zur Bundesfachplanung behandelt werden, wur- den diese als räumliche Kriterien nicht in die Umweltprüfung einbezogen. In der Bewer- tung berücksichtigt werden jedoch die in einzelnen Regionalplänen enthaltenen allgemei- nen Umweltziele, die nicht durch Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete festgesetzt sind. Dazu können auch die in Landschaftsrahmenplänen üblicherweise enthaltenen Umweltziele ge- rechnet werden, da diese in den Bundesländern Thüringen und Bayern in die Regional- planung eingeflossen sind.

In der folgenden Tabelle 11 sind die heranzuziehenden räumlichen Kriterien nach Schutz- gütern zusammengefasst, die für die Bewertung des Umweltzustands in Kapitel 5 und zur Beurteilung potenzieller Umweltauswirkungen in Kapitel 6 herangezogen werden.

Tabelle 11: Raumbezogene SUP-Kriterien

Kriterien Schutzgut*

Wohn- und Mischbauflächen SG M EntwurfFlächen besonderer zur funktionaler Vollständigkeitsprüfung Prägung SG M Siedlungsfreiflächen SG M

Erholungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen SG M

Campingplätze/ Ferien- und Wochenendhaussiedlungen SG M

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Kriterien Schutzgut*

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder SG M

Schutzgutrelevante Waldfunktionen SG M

Europäische Vogelschutzgebiete SG TuP

FFH-Gebiete SG TuP

Nationalparke - § 24 BNatSchG SG TuP

Naturschutzgebiete (NSG) - § 23 BNatSchG SG TuP

Landschaftsschutzgebiet (LSG) - § 26 BNatSchG SG TuP

Biosphärenreservate § 25 BNatSchG Kern-, Pflege- und Entwicklungszone SG TuP

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder SG TuP

UNESCO-Weltnaturerbestätten SG TuP

RAMSAR-Gebiete SG TuP

Important Bird Areas (IBA) SG TuP

Biotop- und Nutzungsstrukturen (einschließlich gesetzlich geschützter Biotope) SG TuP

Biotopverbund SG TuP

Nationale Naturmonumente - § 24 BNatSchG SG TuP

Faunistische Habitatkomplexe SG TuP

Teilkriterium: Bekannte regional bedeutsame Brutgebiete von Wiesenvögeln; SG TuP avifaunistisch (regional) bedeutsame Brutgebiete, Avifaunistisch bedeutsame Rastgebiete

Naturschutzgroßprojekte des Bundes SG TuP

Life-Projekte der europäischen Kommission SG TuP

Ökokontoflächen SG TuP

Schutzgutrelevante Waldfunktionen SG TuP

Bodenfunktionen: (aus den Bodenklassen, natürliche Bodenfruchtbarkeit / SG BuF Ertragsfähigkeit, Ausgleichskörper im Wasserkreislauf / Retentionsvermögen, EntwurfPuffer- und Filterfunktion, zur Böden Vollständigkeitsprüfung mit besonderem Standortpotenzial / Extremstandorte)

Organische Böden (Moore/Moorböden) SG BuF

Stau- und grundwasserbeeinflusste Böden SG BuF

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Kriterien Schutzgut*

Erosionsgefährdete Böden SG BuF

Verdichtungsempfindliche Böden SG BuF

Böden mit kultur- und naturgeschichtlicher Bedeutung (seltene Böden) SG BuF

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder (Bodenschutzwälder gem. § 12 SG BuF BWaldG, Schutzwald nach Landesrecht)

Schutzgutrelevante Waldfunktion (Bodenschutzfunktion) SG BuF

Sulfatsaure Böden SG BuF

Geotope SG BuF

Wasserschutzgebiete Zonen I, II, III, IIIA und IIIB (Bestand und geplant) SG W

Heilquellenschutzgebiete Zonen I, II, III, IIIA und IIIB (Bestand und geplant) SG W

Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen (TWGG) (geplant, Bestand) Zone I, SG W II, III, IIIA, IIIB Waldfunktionen (z.B. Grundwasserschutz, Wasserschutz, Flussuferschutz, SG W Hochwasserentstehungsgebiete, o.ä.)

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder SG W

Uferzonen nach § 61 BNatSchG SG W

Stillgewässer SG W

Fließgewässer, einschließlich naturnahe Kleingewässer (Bundeswasserstraßen, SG W Gewässer 1. Und 2. Ordnung)

Gewässerrandstreifen § 38(2) WHG (nur bei Freileitung) SG W

Festgesetzte und vorläufig gesicherte Überschwemmungsgebiete gemäß §76 WHG/ SG W überschwemmungsgefährdete Gebiete

Hochwasserrisikogebiete SG W

Gebiete oder Vorhaben zum vorbeugenden Hochwasserschutz SG W

Wasserkörper (Oberflächengewässer) gemäß Richtlinie 2000/60/EG (WRRL) SG W • Umweltqualitätsnormen der EU, insbes. Maßnahmen nach Richtlinie 2000/60/EG (WRRL) Grundwasserkörper gemäß Richtlinie 2000/60/EG (WRRL) SG W Entwurf• Umweltqualitätsnormen zur Vollständigkeitsprüfung der EU, insbes. Maßnahmen nach Richtlinie 2000/60/EG (WRRL) Gebiete mit Quellen (Heil- und Mineralquellen aus HAD) SG W Gebiete mit geringem /sehr geringem Geschütztheitsgrad des Grundwassers SG W • Schutzpotenzial • Grundwasserüberdeckung

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Kriterien Schutzgut*

Gebiete mit geringem Grundwasserflurabstand < 2 mit Lage der Grundwasserober- SG W fläche Gebiete, bei denen die Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen des Abflusses SG W** Grund- und Schichtenwasser durch andere Infrastruktureinrichtungen bekannt ist Gebiete mit getrennten Grundwasserstockwerken (stauende Schichten im Bereich SG W** der Baumaßnahme auf Basis der Bestandsdaten-Insbesondere bei Flussquerungen, soweit diesbezüglich Hinweise vorliegen) Bereiche ohne öffentliche Wasserversorgung SG W** • Daten zur Einzelwasserversorgung im Trassenkorridor • Einzugsgebiete der Einzelwasserversorgungsanlagen Deponien, Altablagerungen, bekannte Altlastenobjekte bzw. Altlastenverdachtsflä- SG W** chen, bei denen eine Mobilisation von Schadstoffen im Grundwasser durch das Vorhaben eintreten könnte Bedeutsame regionalklimatische Verhältnisse (aus vorhandenen Planwerken wie SG LuK z.B. LRP, LEP, Klimaschutzprogramme der Länder) wie Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiete

Schutzgutrelevante Waldfunktionen (Klimaschutzfunktion, Luftverbesserung) SG LuK

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder SG LuK

Biosphärenreservate § 25 BNatSchG Pflege- und Entwicklungszone SG La

UNESCO-Weltkulturerbestätten und Welterbestätten mit Zusatz Kulturlandschaft SG La

SG La Landschaftsschutzgebiete (LSG) - § 26 BNatSchG

Naturparke - § 27 BNatSchG SG La

Naturschutzgebiete (NSG – nur schutzgutbezogene Gebiete gemäß Verordnung) SG La

Nationale Naturmonumente - § 24 BNatSchG SG La

Geschützte Landschaftsbestandteile - § 29 BNatSchG SG La

Naturdenkmale und Flächennaturdenkmale - § 28 BNatSchG SG La

Schutzgutrelevante Waldfunktion (Erholungswald, Erholungsschutz-funktion, Wald SG La in waldarmen Gebieten, Landschaftsprägender Wald, Park Arboretum)

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder SG La

EntwurfRegional bedeutsame zur Gebiete fürVollständigkeitsprüfung die landschaftsgebundene Erholung SG La

Schutzwürdige Landschaften gemäß BfN SG La

Landesweit bedeutsame Kulturlandschaften SG La

UNESCO- Weltkulturerbestätten SG KuSa

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Kriterien Schutzgut*

Landesweit bedeutsame Kulturlandschaften SG KuSa

Archäologisch bedeutsame Landschaften SG KuSa

Baudenkmale (im Außenbereich) SG KuSa

Umgebungsschutzbereiche von Kulturdenkmalen SG KuSa

Bodendenkmale SG KuSa

Bodendenkmalverdachtsflächen SG KuSa

Schutzgutrelevante Waldfunktionen (Historische Waldbewirtschaftung) SG KuSa

*Schutzgüter:

SG M Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit SG TuP Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt SG BuF Schutzgüter Boden und Fläche SG W Schutzgut Wasser SG LuK Schutzgüter Luft und Klima SG La Schutzgut Landschaft SG KuSa Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

**Diese Kriterien beschreiben regionale Besonderheiten, die im Einzelfall auf der Grundlage konkreter Hinwei- se aus den Antragskonferenzen sowie aus schriftlichen Stellungnahmen im Nachgang der Antragskonferen- zen berücksichtigt werden.

4 BESCHREIBUNG DER RELEVANTEN MERKMALE DER UMWELT UND DES DERZEITIGEN UMWELTZUSTANDS SOWIE DESSEN VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG BEI NICHTDURCHFÜHRUNG DES PLANS (§ 40 ABS. 2 NR. 3 UVPG) EINSCHLIESSLICH DER FÜR DEN PLAN BEDEUTSAMEN UMWELTPROBLEME (§ 40 ABS. 2 NR. 4 UVPG)

Die folgende Darstellung des Umweltzustandes in den schutzgutspezifischen Untersuchungsräumen und dessen Entwicklungstendenzen bei Nichtdurchführung des Planes, beruht auf der Auswertung verfügbarer räumlicher und statistischer Umweltdaten und Fachplänen der zuständigen Fachbehörden auf Bundes-, Landes- sowie der regionalen Ebene (Datengrundlagen siehe Kapitel 1.6). Die Beschreibung des Ist- Zustandes der Umwelt orientiert sich an den räumlichen Kriterien, die aus den für die Bundesfachplanung relevanten Umweltzielen (vgl. Kapitel 3) abgeleitet wurden. Nach Entwurfeiner allgemeinen zur Charakteristik Vollständigkeitsprüfung der Naturräume, in denen das zu untersuchende Korridornetz liegt, folgt eine jeweils auf die einzelnen Schutzgüter bezogene Beschreibung des Ist-Zustandes einschließlich vorhandener Vorbelastungen innerhalb der schutzgutspezifischen Untersuchungsräume (vgl. Kapitel 1.5.2). Für die Bestandsbeschreibung wird pro Trassenkorridorsegment (TKS) der jeweilige Untersuchungsraum beschrieben.

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Über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nicht-Umsetzung der Bundesfachplanung (Prognose-Null-Fall) können nur allgemeine und qualitative Aussagen getroffen werden. Sie beruhen im Wesentlichen auf amtlichen Prognosen z. B. zur Bevölkerungsentwicklung, zum Verkehr und zum Klima sowie von beabsichtigten umweltbezogenen Maßnahmen der Fachbehörden in den kommenden Jahren oder Festlegung in Fachplänen. Der Prognose-Null-Fall dient als Referenz bei der folgenden Beschreibung der voraussichtlichen Umweltauswirkungen der Bundesfachplanung. Somit konzentriert sich die Betrachtung auf die Entwicklungen, die durch die Bundesfachplanung beeinflusst werden können.

4.1 Kurzcharakteristik des Untersuchungsraumes einschließlich der wesentlichen Um- weltprobleme und Vorbelastungen

Kurzcharakteristik des Untersuchungsraums

Der Untersuchungsraum des Vorhabens in Abschnitt C wird durch die folgenden Naturräume (dreistellige Ordnungszahl im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands) charakterisiert (MEYNEN & SCHMITHÜSEN, 1962 sowie die Landschafts- steckbriefe des BfN):

Innerstebergland (TKS 70a)

Lediglich ein kleiner Teilbereich im Nordosten des TKS 70a verläuft in der naturräumli- chen Einheit Innerstebergland. Das Innerstebergland umfasst das Einzugsgebiet der In- nerste und bildet den östlichsten Teil des Weserberglandes. Charakteristisch sind die aus Schichtrippen aufgebauten, mit Laubwald bestandenen Höhenzüge. Der UR liegt hinge- gen in einem der mit fruchtbaren Lößböden ausgestatteten, durch Ackerbau geprägten Becken im Einzugsbereich der Nette, einem linken Nebenfluss der Innerste.

Südwestliches Harzvorland (TKS 70a / 70b / 300)

Das Südwestliche Harzvorland ist eine Schichtstufen- und Bruchschollenlandschaft, wel- che durch den Wechsel von bewaldeten Höhenzügen sowie lößreichen, teilweise mit Harzschotter unterlagerten Becken und Senken charakterisiert wird. Die TKS 70a, 70b und 300, welche in dieser naturräumlichen Einheit liegen, sind einerseits geprägt durch ih- ren Verlauf durch die intensiv landwirtschaftlich genutzten Landschaften der Kalefelder Lößsenke, dem Sösetal und der Schotterfluren der Oder und Ruhme.. Andererseits wird mit dem Westerhöfer Wald auch ein forstwirtschaftlich genutzter Höhenzug gequert. EntwurfGöttingen-Northeimer zur Wald Vollständigkeitsprüfung (TKS 300) Der Göttingen-Northeimer Wald ist eine Schichtstufe aus Muschelkalk, die den umliegen- den Buntsandsteinflächen aufsitzt. Charakteristisch für die Hochfläche ist der hohe Anteil an forstwirtschaftlich genutzten, strukturreichen Buchenwäldern. Zusätzlich wird die Land- schaft durch periodisch wasserführende Trockentäler, Felsen und eingestreute Feldhe-

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cken sowie Ackerflächen strukturiert. Im Verlauf des TKS 300 überwiegt innerhalb dieser naturräumlichen Einheit der Waldanteil, vereinzelt findet Ackerbau statt.

Eichsfelder Becken (TKS 70b / 78 / 80)

Durch Ablaugung der Salzlager ist das Eichsfelder Becken gegenüber seiner Umgebung eingesenkt und bildet so eine weiträumige, nahezu zu allen Seiten durch ansteigende Hö- hen abgeschlossene Senke. Im Trassenverlauf finden sich zunächst die mit Weideflächen durchsetzte Rhume-Eller-Aue und daran anschließend das Hahletal, wo aufgrund der fruchtbaren Lößböden intensiver Ackerbau betrieben wird. Während das TKS 78 weiterhin durch das von Ackerbau geprägte Duderstädter Becken verläuft, knickt das TKS 80 nörd- lich von Duderstadt Richtung Osten ab und verläuft durch die Hügellandschaft der Hell- berge, wo das Landschaftsbild durch Wälder aufgelockert ist.

Unteres Eichsfeld (ohne Ohmgebirge und Bleicheröder Berge) (TKS 78 / 80)

Das Untere Eichsfeld ist durch seinen bis auf kleinere Waldreste offenen, überwiegend hügeligen Landschaftscharakter und seine einheitliche Struktur geprägt. Der Verlauf des TKS 78 wird durch ein ackerbaulich geprägtes, hügeliges Landschaftsbild charakterisiert. Das TKS 80 verläuft zentral durch den Eichsfelder Kessel, eine weitere durch Berge und Höhenzüge zu allen Seiten klar abgegrenzte Hügellandschaft im Bereich der Wasser- scheide von Elbe und Weser. Hier finden sich neben dem stattfindenden Ackerbau ver- einzelte Gehölze und Bachtäler.

Nordthüringer Hügelland (TKS 80)

Ein kleiner Teil im TKS 80 umfasst die naturräumliche Einheit des Nordthüringer Hügel- landes um die Ortschaft Holungen. Hier wird das Landschaftsbild jedoch hauptsächlich durch die zu der ansonsten hügeligen Agrarlandschaft hin teils steil abfallenden Hänge des Ohmgebirges geprägt.

Ohmgebirge und Bleicheröder Berge (TKS 80)

Das Ohmgebirge und die Bleicheröder Berge bestehen aus Tafelbergen aus Muschelkalk, welche die umliegenden Buntsandstein-Ackerlandschaften (Eichsfelder Becken, Unteres Eichsfeld und Nordthüringer Hügelland) um 100 – 120 m überragt. Im Verlauf des TKS 80 werden die bewaldeten und durch Felsabbrüche geprägten Hänge sowie das wellige Ohmgebirgs-Plateau gequert.

Dün und Hainleite (TKS 78 / 80)

Der Dün ist ein überwiegend mit Laubwald bestandener Höhenzug aus Muschelkalk, der Entwurfnach Norden, zumzur Unteren Vollständigkeitsprüfung Eichsfeld hin, in einer markanten Schichtstufe abfällt, so dass dessen Grat etwa 200 m oberhalb der Sohle des Eichsfelder Kessels liegt. Im Verlauf des TKS 78 wird der Dün in einem Taleinschnitt östlich des Kirchbergs gequert, wohingegen das TKS 80 den Höhenzug westlich des Köhlerbergs quert.

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Ringgau, Obereichsfeld sowie Südabdachung von Dün und Hainleite (TKS 77 / 78 / 80 / 166)

Ringgau und Obereichsfeld werden durch ihre stark reliefierte Morphologie charakterisiert, in der sich teils agrarisch und teils forstwirtschaftlich genutzte Hochflächen mit markanten Taleinschnitten abwechseln. Die Taleinschnitte verschiedener Nebenflüsse der Werra prägen den Trassenverlauf durch den Ringgau. Die im Trassenverlauf der TKS 78 und 80 liegende Südabdachung des Dün fällt flachwellig zum Thüringer Becken ab und wird ackerbaulich genutzt.

Thüringer Becken (TKS 78 / 80 / 166)

Das Thüringer Becken ist ein überwiegend waldloses, flachwelliges Hügelland mit flach eingesenkten, weiten Muldentälern und breiten Talauen. Bedingt durch fruchtbare Böden wird fast die gesamte Fläche agrarisch genutzt. Im Trassenverlauf der TKS 78, 80 und 166 dominieren innerhalb dieser naturräumlichen Einheit intensiv genutzte Ackerflächen sowie vereinzelte Grünländer in den passierten Flussauen der Unstrut und ihrer Zuflüsse.

Hainich (TKS 166)

Der Hainich ist eine überwiegend bewaldete Hochfläche, die in Richtung Osten und Nord- osten zum Thüringer Becken hin abfällt und von zahlreichen Bachschluchten geprägt wird. Das TKS 166 verläuft in einem kurzen Teilstück an einem landwirtschaftlich genutz- ten Südhang innerhalb der naturräumlichen Einheit.

Westthüringer Berg- und Hügelland (TKS 166)

Das Westthüringer Berg- und Hügelland wird durch sein bewegtes Relief charakterisiert. Auf den Höhenrücken finden sich Waldflächen, ansonsten wird überwiegend Landwirt- schaft betrieben. Im Trassenverlauf des TKS 166 ist jedoch vorwiegend die Agglomerati- on um Eisenach mit dem Verlauf entlang der BAB 4 prägend.

Nordwestlicher Thüringer Wald (TKS 77 / 166)

Der überwiegend mit naturnahen Buchenwäldern bedeckte Nordwestliche Thüringer Wald wird durch stark reliefierte Schichtstufen mit zahlreichen Felsbildungen und tiefen Talein- schnitten geprägt. Im Trassenverlauf der TKS 77 und 166 wechseln sich innerhalb dieser naturräumlichen Einheit landwirtschaftlich genutzte Flächen in den Senken und waldbe- standene Höhenzüge ab.

Werraaue Meiningen-Wartha (TKS 77 / 90 / 93a / 94 / 166) EntwurfDie Werraaue Meiningenzur -WartVollständigkeitsprüfungha zeichnet sich durch die breite und ebene Talsohle ent- lang der Werra aus und wird durch natürliche und künstliche Gewässerformen und die damit zusammenhängenden Nutzungsformen sowie landwirtschaftliche Nutzflächen ge- prägt. Im Trassenverlauf der TKS 77, 90, 93a, 93b, 94 und 166 dominieren naturnahe Ab- schnitte der Werra mit umgebenden Acker- und Grünlandflächen.

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Salzunger Werrabergland (TKS 77 / 94 / 95 / 166)

Für das Salzunger Werrabergland ist eine reich strukturierte Mittelgebirgslandschaft mit breiten Tälern und Mulden prägend. Die Landschaft wird etwa zu gleichen Teilen von landwirtschaftlichen Flächen und Wäldern eingenommen. Im Trassenverlauf der TKS 77, 94, 95 und 166 dominieren innerhalb der naturräumlichen Einheit teils große, zusammen- hängende Waldflächen auf den Erhebungen im Wechsel mit landwirtschaftlich dominier- ten Bereichen im Werratal.

Leine-Ilme-Senke (TKS 69a / 69b)

Die Leine-Ilme-Senke ist eine durch deutliche Stufen von den umgebenden Höhen abge- grenzte Niederung, die durch weite Lößflächen und diese gliedernden Fließgewässer ge- kennzeichnet ist. Im Trassenverlauf der TKS 69a und 69b dominiert der Ackerbau, unter- brochen durch vereinzelte Wälder und Grünlandflächen entlang der Fließgewässer Moo- re, Espolde und Harste.

Sollingvorland (TKS 69b)

Das Sollingvorland ist eine vielgestaltige Schichtstufenlandschaft und wird einerseits durch breite Senken und ausgedehnte Hochflächen sowie andererseits kammartige Hö- henzüge und eingestreute Erhebungen charakterisiert. Es wird überwiegend intensive Landwirtschaft in dieser naturräumlichen Einheit betrieben. Auf den Höhenzügen dominie- ren Buchenwälder und Fichtenforste. Das TKS 69b orientiert sich am Verlauf der Senken und führt abwechselnd durch landwirtschaftliche Nutzflächen und kleinräumig bewaldete Gebiete.

Unteres Werratal (TKS 69b / 73 / 74 / 75 / 76 / 77)

Das Untere Werratal ist ein größerer Beckenbereich, zu dem neben dem eigentlichen Tal mit seinen lößbedeckten Terrassen und beckenförmigen Weitungen die beiderseits be- gleitenden Höhen gehören. Hauptsächlich wird die Einheit von Ackerland und Wald be- deckt. Im Trassenverlauf der TKS 69b, 73, 74, 75,76 und 77 dominiert die landwirtschaftli- che Nutzung, nur ein kleiner Teil der Fläche wird durch zu querende Waldgebiete einge- nommen.

Tal der Werra (TKS 69b / 73 / 74)

Das Tal der Werra ist durch enge Durchbrüche der Werra aus Muschelkalk- und Bunt- sandsteinformationen und teils steile Terrassen sowie eine breite Aue gekennzeichnet. Die landwirtschaftliche Nutzung überwiegt, wobei im Korridor der TKS 69b, 73 und 74 in- Entwurfnerhalb dieser naturräumlichenzur Vollständigkeitsprüfung Einheit hauptsächlich Ackerbau, aber auch Grünlandnut- zung und Obstanbau stattfinden.

Hoher Meißner (TKS 73 / 76)

Der Meißner ist ein überwiegend bewaldeter Höhenzug, der von einem dominanten Ba- saltplateau, dem eigentlichen Hohen Meißner, gekrönt wird. Die naturräumliche Einheit

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umfasst weiterhin den Finkenberg-Dachsberg-Zug, ein ebenfalls bewaldeter und lebhaft gegliederter Buntsandsteinzug. Der Verlauf der TKS 73 und 76 folgt dem Einschnitt des Rode-Bachs, der die beiden vorgenannten Höhenzüge trennt. Hier findet neben der Forstnutzung vereinzelt Landwirtschaft statt.

Fulda-Werra-Bergland (TKS 76 / 77 / 86 / 90 / 93a)

Das Fulda-Werra-Bergland zeichnet sich durch Hügel, muldenförmige Täler und Plateau- rücken aus. Wälder und Forste dominieren die Landschaft, während sich landwirtschaft- lich genutztes Grün- und Ackerland auf die Täler und Senken beschränkt. Der Korridor verläuft überwiegend durch Senken und Täler, in denen Ackerflächen und Wälder vor- herrschen, vereinzelt unterbrochen von Grünlandflächen entlang der Flussauen.

Bebra-Melsunger Fuldatal (TKS 86)

Das Fuldatal ist ein enges, windungsreiches Sohlental im Buntsandstein. Es wird durch den Wechsel von flachen, zum Teil mit Lößboden bedeckten Gleithängen und steilen, in den Buntsandstein eingeschnittenen Prallhängen charakterisiert. Acker- und Grünland dominieren neben Siedlungsflächen und z.T. größeren Verkehrsachsen (B 27 und Bahn) im Fuldatal.

Fulda-Haune-Tafelland (TKS 86 / 87 / 91 / 92 / 93a / 93b / 303)

Das Fulda-Haune-Tafelland zeichnet sich durch eine flachwellige bis hügelig-bergige Landschaft mit großflächigen zusammenhängenden Wäldern auf den Bergrücken aus, welche bandförmig von Ackerflächen entlang der Täler durchzogen ist.

Vorder- und Kuppenrhön (TKS 93a / 303))

Die Vorder- und Kuppenrhön ist im Trassenverlauf durch ein lebhaftes Relief aus Kegel- bergen, Kuppen und plateauförmigen Einzelbergen im Wechsel mit weiten, von zahlrei- chen Fließgewässern durchzogenen Talmulden geprägt. Im Korridorverlauf der TKS 93a und 93b dominiert innerhalb dieser naturräumlichen Einheit die Ackerbaunutzung. Entlang der Fließgewässer finden sich vereinzelt Grünländer sowie bewaldete Hänge.

Umweltrelevante Vorbelastungen

Als umweltrelevante Vorbelastungen und Umweltprobleme werden einerseits überwie- gend bauliche Einrichtungen, die den Naturraum prägen, wie lineare Infrastrukturen (Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen, Bahntrassen, Straßen, Produktenleitungen), Gewerbe- und Industriegebiete, Flughäfen, Windkraftanlagen und Windparks, Solaranla- Entwurfgen sowie Ver - zurund Entsorgungsanlagen Vollständigkeitsprüfung beschrieben und anderseits bodenrelevante Be- einträchtigungen in Form von Altlasten, Deponien und Tagebau dargestellt.

Lineare Infrastrukturen

Größere, den Naturraum prägende lineare Infrastrukturen wie Freileitungen, erdverlegte Produktenleitungen, Bahnstrecken und das Straßennetz stellen besonders hinsichtlich der

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Schutzgüter Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt und Landschaft Vorbelastungen dar.

Besonders hervorzuheben sind die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesautobahn 7 (BAB 7), die BAB 38, die ab dem Dreieck Drammetal in Richtung Osten führt, sowie die BAB 4, die weiter im Süden eine Ost-West-Verbindung bildet. Die BAB 7 liegt bereits ganz im Norden bei Ildehausen im UR (TKS 70a) und quert ihn dann weiter westlich bei Nörten- Hardenberg (TKS 300) und bei Rosdorf westlich von Göttingen (TKS 69b). Südlich von Göttingen, ab dem Autobahndreieck Drammetal, führt die BAB 38 bei Friedland (TKS 69b) über Heilbad Heiligenstadt (TKS 78) und Kirchworbis (TKS 80) durch Thüringen. Von Bad Hersfeld über Eisenach weiter in Richtung Gotha verläuft die BAB 4, die von West nach Ost in den TKS 87, 86, 91 über 5 km im Untersuchungsraum (UR) verläuft, bei Hönebach den TKS 90 und das Werratal bei Herleshausen quert und schließlich nördlich von Eisenach über eine Strecke von 15 km im TKS 166 liegt.

Neben vielen weiteren Bundesstraßen sind die B 7 herauszustellen, die bei Waldkappel den TKS 76 quert und eine hohe Verkehrsbelastung aufweist, die B 27, die durch die TKS 76, 69b, 74 auf insgesamt ca. 25 km im UR führt und die B 247, die zwischen Kalefeld und Mühlhausen den UR in den TKS 78 und 166 auf insgesamt ca. 16 km mehrfach quert.

Bei den vorhandenen Bahnverkehrsstrecken sind die beiden ICE-Strecke Hannover- Göttingen-Kassel und Frankfurt / Main – hervorzuheben. Die zwischen Hannover und Kassel verlaufende Schnellfahrstrecke über 200 km/h quert den UR bei Billerbeck (TKS 68), bei Northeim (TKS 300) sowie südwestlich von Göttingen (TKS 69b). Eine weitere ICE-Strecke quert den UR in Ost-West-Richtung östlich von Bebra (TKS 86 und 90) sowie westlich von Eisenach (TKS 77 und 166).

Insbesondere im westlichen UR liegen Freileitungen in Verlaufsrichtung der TKS. Von Witzenhausen bis südlich von Waldkappel verlaufen zwei überwiegend parallel verlaufende 110 kV-Leitungen in den TKS 69b, 73 und 76, eine dieser Leitungen folgt bis nach Iba dem Verlauf des TKS 76. Ab Iba wird sie zusammen mit einer 380 kV-Leitung geführt und verläuft mit kurzer Unterbrechung in den TKS 86 und 91 bis nach Malkomes, wo sich die beiden Leitungen in Verlaufsrichtung der TKS 92 und 93b wieder splitten. Insgesamt liegen damit auf einer Strecke von ca. 89 km in diesem TKS-Verlauf Freileitungen. Weitere Querungen sind auch im östlichen Teil des UR anzutreffen, hier ist zum einen die parallel verlaufenden 110 kV- und 380 kV-Leitung entlang der BAB 4 westlich und östlich von Eisenach in den TKS 77 und 166 auf einer Länge von zusammen ca. 18 km zu nennen und zum anderen vier Querungen des UR durch 110 kV-Leitungen Entwurfin den TKS 80 undzur 166 nördlich Vollständigkeitsprüfung und östlich von Mühlhausen.

Eine bedeutende Ferngasleitung (DN 1000) liegt quer im UR, sie führt von Heimboldshausen bei Vacha an der Werra (TKS 93a) über Wölfershausen (TKS 90), Gospenroda (TKS 95) und Unterellen (TKS 77) bis nach Großenbehringen östlich von Eisenach, wo sie auf ca. 18 km im UR des TKS 166 verläuft. Von Friedlos an der Fulda

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(TKS 86) läuft eine weitere Ferngasleitung über die TKS 91 und 92 bis zum Ende des Abschnitts C westlich von Schenklengsfeld. Weitere Leitungen mit geringeren Durchmessern liegen südlich von Bentierrode (TKS 66) und zwischen Harste und Lenglern (TKS 69b).

Gewerbe- und Industriegebiete sowie Flughäfen

Gewerbe- und Industriegebiete sowie Flughäfen mit Motorflugbetrieb sind hinsichtlich der Aufenthaltsqualität für den Menschen als vorbelastete Bereiche anzusehen, die jedoch für die Planung als Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit anzusehen sind.

Gewerbegebiete finden sich überall verteilt im UR, aber vorwiegend bei größeren Ortschaften. Ein räumlicher Schwerpunkt liegt im Großraum Eisenach im TKS 166. Neben vielen kleineren gewerblich genutzten Flächen liegen das insgesamt 65 Hektar große Gewerbegebiet bei Deubachshof und das 93 ha große Industriegebiet Kindel zwischen Großenlupnitz und Wolfsbehringen anteilig auf zusammen 83 ha im UR. Weitere Häufungen von kleineren Gewerbe- und Industriegebieten liegen bei Waldkappel (TKS 76), zwischen Heilbad Heiligenstadt und Leinefelde-Worbis (TKS 78), bei Heringen auf beiden Seiten der Werra (TKS 90/94) sowie bei Nörten-Hardenberg und Lütgenrode im TKS 300.

In den UR ragen die Verkehrslandeplätze von Bad Gandersheim (TKS 66), Eisenach- Kindel (TKS 166) und Northeim (TKS 300).

Windkraftanlagen / Windparks

Bestehende Windkraftanlagen bzw. Windparks zählen besonders für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit und das Schutzgut Landschaft zu den umweltrelevanten Vorbelastungen und sind für die Planung als Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit anzusehen.

Im UR befinden sich zahlreiche Windkraftanlagen und Windparks mit dem räumlichen Schwerpunkt im östlichen UR in den Landkreisen Göttingen und Eichsfeld. Zwischen Großenlupnitz und Hötzelsroda liegt der größte bestehende Windpark. 13 der insgesamt 17 Windkraftanlagen dieses Windparks liegen in der südlichen Hälfte des UR von TKS 166. Vier Anlagen stehen bei Reinholterode (TKS 78). Im UR des TKS 76 sind an drei Standorten insgesamt acht Anlagen in Betrieb, alle liegen in der westlichen Hälfte und überwiegend am Rand. Größere, bereits für die Nutzung als Windpark ausgewiesene Flächen befinden sich darüber hinaus zwischen Harste und Parensen (TKS 69b), westlich von Gieboldehausen (TKS 70b), bei Nesselröden (TKS 78) sowie bei Kirchohmfeld Entwurf(TKS 80) und nordöstlichzur Vollständigkeitsprüfung von Mühlhausen (TKS 166). Darüber hinaus befinden sich im gesamten UR punktuell einzeln stehende Windkraftanlagen.

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Solaranlagen

Bestehende Solaranlagen stellen besonders hinsichtlich des Schutzguts Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, Vorbelastungen dar und sind für die Planung als Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit anzusehen.

Nördlich von Weidenhausen (TKS 77) liegt ein und nördlich von Nörten-Hardenberg (TKS 300) liegen zwei Solarparks. Alle drei Anlagen liegen im Randbereich des UR.

Militärische Anlagen

Militärische Anlagen und Sondergebiete des Bundes sind für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit als vorbelastete Bereiche und in der Planung als Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit anzusehen.

Eine militärische Anlage ragt südöstlich von Gieboldehausen (TKS 70b) in den UR.

Ver- und Entsorgungsanlagen

Bestehende Ver- und Entsorgungsanlagen stellen besonders hinsichtlich des Schutzguts Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, Vorbelastungen dar und sind für die Planung als Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit anzusehen.

Im UR befinden sich zahlreiche Kläranlagen, Wasserwerke, Umspannstationen, Förderanlagen für Gas sowie Kraftwerke, Halden, Abfallbehandlungsanlagen und Versorgungsanlagen. Bei Witzenhausen (TKS 69b), nördlich und südlich von Waldkappel (TKS 76) sowie im Nahbereich von Mühlhausen (TKS 80 und 166) liegen mehrere Ver- und Entsorgungsanlagen in räumlicher Nähe zueinander. Im übrigen UR liegen im Süden mehr Anlagen als im Norden; vor allem in Hessen sind viele kleine Kläranlagen vorhanden.

Hervorzuheben sind die Klärwerke von Malkomes (TKS 91) und Elvershausen (TKS 300), beide liegen mittig im TKS. Das mit 10 ha größte Klärwerk liegt zwischen Stadtfeld und Hörschel bei Eisenach am nördlichen Rand des TKS 166.

Die drei im UR vorhandenen Gasförderanlagen liegen zwischen Reiser und Kaisershagen im TKS 80 nördlich von Mühlhausen.

Deponien und Altlasten sowie Tagebaue

Deponien, Altlasten und Tagebau sind Vorbelastungen mit vorrangigen Bezug für das Schutzgut Boden. Diese Vorbelastungen werden aus den Altlastenkatastern der betroffenen Landratsämter dargestellt und sind im Anhang 2.3 (Schutzgüter Boden und EntwurfFläche) aufgelistet. zur Vollständigkeitsprüfung

Deponien, Altlasten, Altlastenverdachtsflächen, Altstandorte und Tagebaue, die als Punktdatensatz von den Behörden geliefert wurden, werden aufgrund der länderspezifischen Nutzungsvereinbarungen nicht in den Streifenkarten dargestellt. Eine Beschreibung der Punktdaten erfolgt in den folgenden Absätzen bzw. in Anhang 2.3. Die

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Darstellung der flächigen Altlasten erfolgt ggf. ebenfalls nicht in den Streifenkarten, wenn länderspezifische Nutzungsvereinbarungen nicht vorliegen.

Im UR sind wenige Deponien anzutreffen. Bis auf eine kleine Fläche im Rhumetal, die südlich von Elverhausen relativ mittig im TKS 300 liegt, befinden sie sich am Rand des UR und ragen nur teilweise in die TKS. Die vier größten Deponien im UR sind vorhandene und geplante Deponieflächen nördlich von Weidenhausen (TKS 74), die Hausmülldeponie nördlich von Kallmerode (TKS 78), die Mülldeponie nördlich von Kathus (TKS 86) sowie die Mülldeponie und der Recyclinghof wenige Kilometer weiter südlich (TKS 87).

Tagebaue liegen verteilt im gesamten UR, nach Südwesten nimmt ihre Anzahl zu. Relativ zentral im östlichen UR befinden sich nur zwei kleine Flächen, es handelt sich um eine südlich von Lindau (TKS 70b) und eine nördlich von Brehme (TKS 80). Im Südwesten liegen hingegen rund um Abterode drei, östlich von Cornberg vier (TKS 76), östlich von Iba (TKS 90) nochmal drei Flächen sowie nördlich von Oberzella zwei Flächen (TKS 95). Diese liegen eher am Rand des UR und ragen teilweise in die TKS. Die größte Tagebaufläche im UR ist der randlich gelegene Kalkspatabbau östlich von Kallmerode (TKS 78).

Es befinden sich mehr als vierhundert Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen im Untersuchungsraum. Insbesondere in Hessen sind in besiedelten Bereichen zahlreiche Altstandorte von Betrieben dokumentiert, so zum Beispiel in Witzenhausen (TKS 73), Waldkappel (TKS 76) und Niddawitzhausen (TKS 77), aber auch bei Dünwald in Thüringen (TKS 80).

Häufungen im Freiraum sind kaum anzutreffen, lediglich westlich von Göttingen zwischen Gross Ellershausen und Lenglern liegen zahlreiche dokumentierte Altablagerungen nah beieinander (TKS 69b).

Im Freiraum befinden sich im Nahbereich von Dörfern kleine, ehemalige Gemeindedeponien, die teilweise mittig im UR liegen, beispielsweise bei Vockerode (TKS 73), südlich von Wolfertshausen (TKS 90 / TKS 93a), westlich von Unterneurode (TKS 93a) und südlich von Zimmern (TKS 166).

Linienförmige Altlasten werden durch einige Bahnstrecken gebildet, so zum Beispiel zwischen Bad Sooden-Allendorf und Albungen (TKS 74) sowie zwischen Sontra und Cornberg (TKS 76).

Hervorzuheben ist der ehemalige Truppenübungsplatz Kindel, der sich zwischen Wenigenlupnitz und Wolfsbehringen im Wartburgkreis über die gesamte Breite des UR Entwurferstreckt (TKS 166).zur Es handelt Vollständigkeitsprüfung sich dabei um die größte Altlastenverdachtsfläche im UR. Weitere größere Flächen bilden der ehemalige Truppenübungsplatz Flachstal nördlich von Mühlhausen (TKS 78 / TKS 80), eine zentral liegende Fläche bei Ecklingerode (TKS 80) und der Schießplatz Mosewald nördlich von Eisenach (TKS 166).

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4.2 Schutzgutbezogene Darstellung des Umweltzustandes unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Entwicklung (Prognose-Null-Fall)

Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit

Die Beschreibung der Bestandssituation für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, erfolgt anhand der für den Aufenthalt des Menschen besonders bedeutsamen Bereiche innerhalb des schutzgutspezifischen Untersuchungsraums. Zu diesen Bereichen zählen neben den Siedlungsbereichen und den sensiblen Einrichtungen (z.B. Kliniken und Kureinrichtungen) Flächen für die siedlungsnahe Erholungsnutzung und Erholungsinfrastruktur. Die einzelnen Kriterien für die Bestandsbeschreibung und Bewertung des Schutzguts Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit sind in Kapitel 3.3 „Raumbezogene SUP-Kriterien“ aufgelistet.

Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, umfasst das gesamte Trassenkorridornetz zuzüglich einer Erweiterung von 500 m beidseitig des Trassenkorridorrandes (vgl. Kapitel 1.5).

Die Verteilung der für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, relevanten Umweltkriterien im Untersuchungsraum ist der kartographischen Darstellung in den Streifenkarten SUP Schutzgut „Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit“ zu entnehmen.

4.2.1.1 Derzeitiger Umweltzustand

Im Folgenden wird die Bestandssituation im UR zunächst zusammenfassend beschrieben. Besondere Ausprägungen der für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit festgelegtenKriterien werden hier genannt.

Der UR verläuft von Nord nach Süd durch folgende Gemeinden mit mindestens mittelzentraler Funktion: Niedersachsen: Bad Gandersheim, Seesen, Einbeck, Northeim, Osterode am Harz, Göttingen und Duderstadt; Thüringen: Leinefelde-Worbis, Heilbad Heiligenstadt, Mühlhausen, Bad Langensalza und Eisenach; Hessen: Witzenhausen, Eschwege, Sontra, Bebra, Heringen, und Bad Hersfeld.

Insgesamt ist der UR durch eine ländliche Siedlungsstruktur geprägt. Vorwiegend befinden sich Ortsteile von Gemeinden, die in der Vergangenheit eigenständige Dörfer waren, aber auch Randbereiche von Kleinstädten wie z.B. Witzenhausen und Duderstadt im UR. Einen Siedlungsschwerpunkt bildet der Großraum Göttingen, der in den UR des EntwurfTKS 69b im westlichen zur Bereich Vollständigkeitsprüfung hineinragt. Im gesamten UR kommen Einzelhöfe, davon einige Domänen und ehemalige Mühlen, sowie Burgen vor.

Während größere Dörfer und Kleinstädte nur randlich in den UR hineinragen, liegen kleinere Ortschaften oder Ortsteile häufiger komplett innerhalb des UR.

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Größere Flächen besonderer funktionaler Prägung befinden sich insbesondere im Bereich der Kleinstädte und der Verwaltungssitze der Samtgemeinden, dabei nehmen Bildungseinrichtungen die größeren Flächen ein. Selten sind Kliniken oder Pflegeheime zu verzeichnen, die größte ist die Fachklinik Tiefenbrunn westlich von Göttingen (TKS 69b). Ab einer gewissen Größe verfügt fast jede Ortschaft über einen oder mehrere Sportplätze, die größten Sport- und Freizeitanlagen sind jedoch die Golfplätze bei Einbeck, Nörten-Hardenberg und Eisenach. Waldflächen mit relevanten Funktionen sind großflächig westlich von Göttingen (TKS 69b) ausgewiesen.

In den folgenden Absätzen werden die einzelnen raumbezogenen SUP-Kriterien des Schutzguts Menschen, insbesondere menschliche Gesundheit beschrieben. In diesen werden die Besonderheiten hervorgehoben und die Ausprägung und Qualität erläutert.

Wohn- und Mischbauflächen

Zu den Wohn- und Mischbauflächen zählen sowohl die gemäß §1 Abs.2 BauNVO festgesetzten Gebietskategorien Kleinsiedlungsgebiete, reine Wohngebiete, allgemeine Wohngebiete, besondere Wohngebiete, Dorfgebiete, Mischgebiete, urbane Gebiete und Kerngebiete als auch nicht festgesetzte Siedlungsflächen mit Wohnnutzung im Außenbereich, wie z.B. Domänen oder Einzelhöfe.

Der überwiegende Teil der Wohn- und Mischbauflächen sind Teile von Dörfern und Kleinstädten, die in den UR hineinragen. Jedoch befinden sich viele Einzelhöfe, Domänen, ehemalige Mühlen, und auch zahlreiche kleine Ortschaften komplett im UR, besonders entlang von historischen Siedlungsachsen, wie z.B. der Werra.

Die Wohn- und Mischbauflächen sind entsprechend der überwiegend ländlichen Siedlungsstruktur des UR gleichmäßig und weiträumig im UR verteilt. Lediglich im Nahbereich von Göttingen im TKS 69b ist ein leichter räumlicher Schwerpunkt vorhanden und die noch wachsenden Ortschaften Hetjershausen, Hasenwinkel, Elliehausen und Groß Ellershausen liegen eng zusammen. Hier ist die Siedlungsdichte insgesamt etwas höher als in Nordhessen und Thüringen, wo sich die Siedlungstätigkeit auf dörfliche Ortsteile und Einzelhöfe, teilweise in Tälern der Werra und der Leine, konzentriert. Von wenigen Kleinstädten wie beispielsweise Duderstadt, Witzenhausen und Bad Sooden- Allendorf ragen Wohn- und Mischbauflächen in den UR. Dabei handelt es sich um die größten zusammenhängend bebauten Flächen.

Relativ umfangreich befinden sich Wohn- und Mischbauflächen der größeren Dörfer wie Lenglern, Elliehausen und Sieboldshausen (TKS 69b), Willershausen, Westerhof und Dorste (TKS 70a), Lindau und Rollshausen (TKS 70b), Frankenhain (TKS 73), EntwurfGermerode, Waldkappel zur Vollständigkeitsprüfung und Solz (TKS 76), Obernfeld und Kirchworbis (TKS 80), Großenbehringen (TKS 166) sowie Hammenstedt und Sudheim (TKS 300) im UR.

Komplett innerhalb des UR liegen kleine Ortschaften, u.a. Volksen und Rittierrode im Leinetal östlich von Einbeck (TKS 68), Hasenwinkel und Hetjershausen westlich von Göttingen sowie weiter südlich einige Ortsteile der Gemeinde Neu-Eichenberg (alle

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TKS 69b). Darüber hinaus befinden sich im Werratal u.a. die kleinen Dörfer Kleinvach, Ellershausen (beide TKS 74), Motzfeld und Unterneurode (beide TKS 93a).

Flächen besonderer funktionaler Prägung

Aufgrund ihrer besonderen funktionalen Prägung für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, bzw. wegen der besonderen Schutzbedürftigkeit ihrer Nutzer sind diese Flächen gesondert zu berücksichtigen. Als sensible Einrichtungen gelten Schulen und sonstige Bildungsstätten, Kindergärten, Krankenhäuser, Pflege- und Kurheime, Mahnmale, Friedhöfe, religiöse Einrichtungen und Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung sowie der Sicherheit und Ordnung.

Die im UR vorhandenen Flächen besonderer funktionaler Prägung sind überwiegend innerhalb oder am Rand der Ortschaften gelegen, am häufigsten sind mit Abstand Friedhöfe anzutreffen, danach Bildungseinrichtungen und punktuell Gesundheits-, Sozialeinrichtungen und Einrichtungen der Sicherheit und Ordnung. Vereinzelt liegen kleinere Flächen außerhalb der Siedlungsgebiete, dabei handelt es sich überwiegend um Friedhöfe. Insbesondere am Rand des Werratales sind einige Kulturdenkmäler wie z.B. die Burg Arnstein (TKS 69b), das Schloss Rothestein, die Burg Ludwigstein und die Andreaskapelle (alle TKS 74) vorhanden.

Im UR befinden sich randlich einige Schulen, z.B. in Elliehausen (TKS 69b), Förste (TKS 70a), Leinefelde (TKS 78), Witzenhausen (TKS 74) und Neuenhof (TKS 166). Die Schulen in Eichenberg und Hetjershausen (beide TKS 69b) liegen etwas außerhalb der Ortschaften.

Die beiden größten Flächen ohne Siedlungsbezug sind die Fachklinik Tiefenbrunn westlich von Göttingen (TKS 69b) mit 21,3 ha und das Grenzlandmuseum Schiffersgrund bei Bad Sooden-Allendorf (TKS 74) mit 2,6 ha.

Siedlungsfreiflächen

Unter Siedlungsfreiflächen werden Grünflächen und Parkanlagen zusammengefasst.

Bei größeren Ortschaften mit Verwaltungssitz sind gelegentlich kleine Parks vorhanden, zum Beispiel in Witzenhausen (TKS 73) oder Leinefelde (TKS 78). Sind alte Schlösser, Klöster oder ähnliches vorhanden, sind die angeschlossenen Grünanlagen auch in kleineren Siedlungen anzutreffen, wie zum Beispiel in Oldershausen (TKS 70), Germerode und Solz (TKS 76), Beinrode (TKS 78) oder in Großenbehringen (TKS 166). Die größten Anlagen sind die Grünflächen von Leinefelde und der Schloßpark von Oldershausen mit jeweils rund 5 ha. In der Regel liegen diese Anlagen an EntwurfSiedlungsbereichen zur und amVollständigkeitsprüfung Rand des UR. Einzige Ausnahme bildet eine ca. 0,5 ha große Grünfläche südlich von Sieboldshausen.

Campingplätze, Ferien- und Wochenendhaussiedlungen

Einen leichten räumlichen Schwerpunkt bildet das Werratal nördlich von Bad Sooden- Allendorf (TKS 74), hier sind mehrere Wochenendhaussiedlungen und ein Campingplatz

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vorhanden. Im übrigen UR sind nur wenige und kleine Anlagen anzutreffen, so z.B. bei Bad Gandersheim (Campingplatz, TKS 66), Düderode (Campingplatz, TKS 70a) und bei Eisenach (Wochenendhaussiedlungen, TKS 166).

Erholungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen

Zu den Erholungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen gehören neben Freizeitparks und Golfplätzen auch kommunale und private Sportanlagen sowie Kleingartenanlagen.

Die größten Sport- und Freizeitanlagen sind drei Golfplätze, die alle nur teilweise im UR liegen. Es handelt sich um den „Golf und Country Club Leinetal Einbeck“ auf 40 ha südlich der Stadt Einbeck (TKS 68), den „Golfclub Eisenach“ im Wartburgkreis auf ca. 50 ha östlich von Eisenach (TKS 166) und um die „Golfsportanlage des Golfclub Hardenberg“ östlich von Sudheim (TKS 300) mit insgesamt ca. 150 ha. Vollständig im UR liegt der Bergwildpark Meißner bei Germerode (TKS 76), der eine Größe von ca. 19 ha hat.

Im Randbereich der Kleinstädte liegen oft mehrere Sportanlagen, bei kleineren Ortschaften befinden sich die Sportplätze in der Regel ebenfalls am Ortsrand. Hervorzuheben sind zahlreiche Schießanlagen ohne Siedlungsbezug westlich von Göttingen (TKS 69).

In Thüringen und in Nordhessen bis auf Höhe von Waldkappel ist der Flächenanteil von Kleingärten höher als der von Sportanlagen. Dies ist ebenfalls punktuell im südöstlichen Niedersachsen um Duderstadt (TKS 80) der Fall. Insbesondere um die Kleinstädte wie Witzenhausen (TKS 69b/73), Bad Sooden-Allendorf (TKS 74) sowie Heilbad Heiligenstadt (TKS 78) und Mühlhausen (TKS 166) auf thüringischer Seite finden sich viele kleine Kleingartenanlagen. Nördlich vom Heilbad Heiligenstadt befindet sich mit 86 ha die größte Fläche für Freizeitnutzung im UR.

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder

In den Bundesländern Niedersachsen und Thüringen gibt es keine für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, relevanten gesetzlich geschützten Wälder.

In Hessen könnten der Schutzwald und der Bannwald nach dem Hessischen Waldgesetz (HWaldG) relevant sein. Der Schutzwald dient zur Abwehr oder Verhütung von Gefahren, erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belästigungen für die Allgemeinheit. Der Bannwald dient der Bekämpfung von Gefahren für die öffentliche Sicherheit, insbesondere von Leben und Gesundheit von Menschen sowie erheblichen Sachwerten. EntwurfNördlich von Badzur Sooden -VollständigkeitsprüfungAllendorf (TKS 74) liegt ein Schutzwald am Hang der Werra, der von Westen in den UR ragt.

Schutzgutrelevante Waldfunktionen

In den TKS, verteilt über die drei Bundesländer Niedersachsen, Hessen und Thüringen, liegen mehrere hundert Hektar Wald mit ausgewiesenen Waldfunktionen wie

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Lärmschutz-, Immissionsschutz- und Sichtschutzfunktionen, die für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, relevant sind.

Am umfangreichsten sind Flächen westlich von Göttingen (TKS 69b) und nördlich von Duderstadt (TKS 80) ausgewiesen. Es handelt sich um Waldflächen mit Immissionsschutz- und untergeordnet Lärmschutzfunktion. Vorwiegend Lärmschutzfunktion haben Waldflächen an der BAB 7, zum einen östlich von Bad Gandersheim (TKS 66 und 67), zum anderen auf Höhe des Dreiecks Drammetal und nördlich der Anschlussstelle Nörten-Hardenberg. In Thüringen sind wenige kleine Flächen mit Lärmschutz- und Immissionsschutz vorhanden, beispielsweise rund um die Deponie südlich von Leinefelde (TKS 78). Zwei größere Flächen mit Sichtschutzfunktion liegen östlich von Bad Hersfeld ebenfalls zur Abschirmung von Deponien (TKS 86 und 87).

Im Anhang 2.1 werden anhand der Kriterien der derzeitige Umweltzustand für das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, tabellarisch für jedes TKS einschließlich des UR dargestellt.

4.2.1.2 Prognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des Plans

Die Entwicklung des Umweltzustandes bezogen auf das Schutzgut Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit ist überwiegend abhängig von den jeweiligen regionalen und kommunalen Planungen.

Im Untersuchungsraum finden sich drei räumliche Schwerpunkte mit raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen, in denen verschiedene Großvorhaben nah beieinander liegen oder sich bereits überschneiden. Der erste liegt westlich von Göttingen, wo die geplante 380 kV-Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar den UR als Freileitung und Erdkabel mehrfach kreuzt und etwas weiter südlich eine geplante Erdgasfernleitung verläuft. Der zweite Schwerpunkt liegt östlich von Bad Hersfeld. Hier befindet sich neben zwei Straßenbauprojekten der Korridor für eine Fernleitung zur Abwasserentsorgung im UR (TKS 86, 87, 91, 93a und 93b). Die geplante Ortsumgehung von Mühlhausen im Zuge der B 247 einschließlich zwei Zubringern ist das größte Straßenneubauprojekt im UR. Es bildet zusammen mit dem geplanten Windpark „Forstberg“ den dritten Schwerpunkt, der im UR der TKS 78 und 80 beginnt und sich nach Süden in den UR des TKS 166 fortsetzt.

In der nachfolgenden Tabelle 12 werden die raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen aufgelistet, welche zu einer absehbaren erheblichen Veränderung des Istzustandes bezogen auf das Schutzgut Menschen und die menschliche Gesundheit führen können. Erfasst werden dabei alle verfestigten raumbedeutsamen Planungen und EntwurfMaßnahmen, soweitzur sie für Vollständigkeitsprüfung den Verlauf eines Trassenkorridors im vorliegenden Abschnitt relevant sind und sich aus dem jeweiligen Planungs- oder Verfahrensstand die Betroffenheit ablesen lässt.

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Tabelle 12 Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen mit möglichen Auswirkungen auf das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit

UR Raumbedeutsame Planungen und Art des Projek- Lage im Trassen- des Maßnahmen tes korridornetz TKS 68, 69a 380 kV-Höchstspannungsleitung Wahle- Freileitungsbau Verläuft über den Mecklar (EnLAG 06) – Abschnitt B südlichsten Abschnitt (Planfeststellungsbeschluss vorhanden) des TKS 68 weiter in Richtung Süden über ca. 12,5 km längs im TKS 69a, verschwenkt dann nach Westen.

69b, B 446 Ortsumgehung Lütgenrode Straßenbau- Quert nördlich von 300 (ohne Planungsbeginn, Maßnahme des BVWP vorhaben Lütgenrode den 2030) TKS 69b und randlich den UR von TKS 300

69b 380 kV-Höchstspannungsleitung Wahle- Freileitungsbau, Quert als Freileitung Mecklar Erdkabelverlegung zwischen Lenglern und (EnLAG 06) – Abschnitt C (im Elliehausen, spaltet sich Planfeststellungsverfahren) in zwei Verläufe Richtung Süden, quert weiter südlich den UR erneut als Erdkabel zwischen Groß Elliehausen und Rosdorf

69b, Erdgasfernleitung Mitteleuropäische Leitungsbau Quert das TKS 69b 78, 80 Transversale (Raumordnungsverfahren nördlich von abgeschlossen) Sieboldshausen, das TKS 78 zwischen Werxhausen und Desingerode und das TKS 80 zwischen Werxhausen und Desingerode

69b B 27 Ortsumgehung Neu-Eichenberg / Straßenbau- Quert den halben UR Hebenshausen (Vorentwurf abgeschlossen) vorhaben bei Hebenshausen

69b A 38 Neubau PWC-Anlage „Gieseberg“ Straßenbau- Liegt am Rand des UR (Planfeststellungsbeschluss vorhanden) vorhaben bei Elkershausen

70a Umverlegung der B 248 im Bereich Harzhorn Straßenbau- Liegt zentral im UR, und Errichtung einer Grünbrücke über die A 7 vorhaben zukünftig gebündelter (Planfeststellungsbeschluss vorhanden) Verlauf mit BAB 7, wird von Grünbrücke überspannt. Entwurf70a B 241 Ortsumgehungzur Vollständigkeitsprüfung Dorste (ohne Straßenbau- Tangiert den UR am Planungsbeginn, Maßnahme des BVWP 2030) vorhaben südöstlichen Rand.

70b, B 241 Ortsumgehung Katlenburg Straßenbau- Ragt von Westen in das 300 (ohne Planungsbeginn, Maßnahme des BVWP vorhaben TKS 70b und liegt in der 2030) Peripherie des UR von TKS 300 nördlich von Katlenburg

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UR Raumbedeutsame Planungen und Art des Projek- Lage im Trassen- des Maßnahmen tes korridornetz TKS 70b, B 247 Ortsumgehung Duderstadt – Nordteil Straßenbau- Tangiert das TKS 70b 78, 80 (Ortsumgehung Obernfeld – Minderode), BA 1 vorhaben am südlichen Rand, (Entwurfsplanung) verläuft Richtung Süden westlich von Obernfeld und Mingerode auf ca. 2,5km im Westen des TKS 80 (gleichzeitig östlicher Randbereich des UR von TKS 78)

76 Neubau bzw. Planfeststellung in mehreren Straßenbau- Quert nördlich von Abschnitten der Bundesautobahn A 44, vorhaben Waldkappel Abschnitt 7 Waldkappel-Hasselbach bis Anschlussstelle Waldkappel (Streckenbau abgeschlossen)

77 B 27 Neubau der Ortsumgehung Eschwege / Straßenbau- Quert den UR nördlich Eltmannshausen und Ortsumgehung vorhaben von Reichensachsen Niddawitzhausen (ohne Planungsbeginn)

77 B 452 Ortsumgehung Reichensachsen Straßenbau- Reicht in den (im Planfeststellungsverfahren) vorhaben Randbereich des UR nördlich von Reichensachsen

78 B 247 Ortsumgehung Kallmerode Straßenbau- Liegt vollständig im UR (Planfeststellungsbeschluss vorhanden) vorhaben

78 Neubau der 110-kV-Anschlussleitung Freileitungsbau Ragt bis über die Mitte Umspannwerk Küllstedt des UR bei Helmsdorf (Raumordnungsverfahren abgeschlossen bzw. Landesplanerische Beurteilung liegt vor)

78, 80, B 247 Ortsumgehung Mühlhausen (Ammern- Straßenbau- Liegt über eine Strecke 166 Höngeda) vorhaben von ca. 3,5 km längs im (Planfeststellungsverfahren abgeschlossen) südlichsten Abschnitt des TKS 78, quert TKS 80 am südlichen Rand und liegt im Verlauf nach Süden über eine Strecke von ca. 10,5 km längs im TKS 166, verschwenkt dann nach Osten.

80 Windparkplanung „Ochsenberg“ (Kaltohmfeld) Windparkplanung Erstreckt sich über die (Entwurfsplanung) gesamte Breite des UR Entwurf80, 166 Windparkplanung zur „Forstberg“ Vollständigkeitsprüfung Windparkplanung Erstreckt sich über (Entwurfsplanung) mehr als die halbe Breite des UR von TKS 166 und liegt kleinflächig im UR von TKS 80.

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UR Raumbedeutsame Planungen und Art des Projek- Lage im Trassen- des Maßnahmen tes korridornetz TKS 86, 87, Grundhafte Erneuerung der A 4 mit Anbau von Straßenbau- Schneidet den UR des 91 Standstreifen und Zusatzfahrstreifen in vorhaben TKS 86 im südöstlichen Steigungsstrecken zwischen dem AD Bereich, quert dann den Kirchheim und der AS Wildeck / Obersuhl, 4. UR von TKS 91 und Bauabschnitt (Bad Hersfeld Ost) liegt im weiteren Verlauf (Planfeststellungsbeschluss vorhanden, nach Westen auf ca. 3,5 derzeit Ausführungsplanung / km längs im TKS 87. Bauvorbereitung)

86, 87, Fernleitung zur Entsorgung der Salzabwässer Leitungsbau Antragskorridor liegt 91, 93a aus dem hessisch-thüringischen Kalirevier an längs über ca. 4,5 km die Oberweser (im Raumordnungsverfahren) im südlichen Abschnitt des TKS 86, quert den UR von TKS 87 am nördlichen Rand und liegt mittig im TKS 91. Quert den UR von 93a im Verlauf nach Osten über eine Strecke von ca. 5 km nördlich von Motzfeld.

90 Grundhafte Erneuerung der A 4 mit Anbau von Straßenbauvorhabe Quert den UR bei Standstreifen und Zusatzfahrstreifen in n Hönebach Steigungsstrecken zwischen dem AD Kirchheim und der AS Wildeck / Obersuhl, 7. Bauabschnitt (Wildeck) (im Planfeststellungsverfahren)

93a B 62 Neubau der Ortsumgehung Philippsthal / Straßenbauvorhabe Ragt von Süden in das Heimboldshausen n TKS (ohne Planungsbeginn)

166 B 249 Ortsumgehung Grabe-Körner Straßenbauvorhabe Ragt von Osten tief in (Raumordnungsbeschluss ergangen) n den UR westlich von Grabe

166 B 247 Ortsumgehung Höngeda Straßenbauvorhabe Ragt von Westen tief in (Planfeststellungsbeschluss vorhanden) n den UR nördlich von Höngeda

166 B 84 Ortsumgehung Behringen – Reichenbach Straßenbauvorhabe Quert das TKS zweimal, (Raumordnungsverfahren abgeschlossen) n westlich und östlich von Behringen

300 B 241 Ortsumgehung Hammenstedt Straßenbauvorhabe Ragt bis in die Mitte des (ohne Planungsbeginn, Maßnahme des BVWP n UR Entwurf2030) zur Vollständigkeitsprüfung Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt

Die Beschreibung der Bestandssituation für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt erfolgt anhand der Kulisse internationaler und nationaler Schutzgebiete, einheitlicher Biotoptypen aus der CIR-Luftbildauswertung einschließlich

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einer darauf aufbauenden faunistischen Habitatpotenzialanalyse sowie der bekannten Vorkommen von planungsrelevanten Tier- und Pflanzenarten im Untersuchungsraum. Die Methodik zur Bewertung von Biotoptypen und die Methodik der Habitatpotenzialanalyse sind den Anhängen 3 und 4 zu entnehmen.

Die einzelnen Kriterien für die Bestandsbeschreibung und Bewertung der Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt sind in Kapitel 3.3 „Raumbezogene SUP- Kriterien“ aufgelistet. Da sich der Zustand der biologischen Vielfalt aus der Ausprägung der genannten Kriterien zusammensetzt, wird sie indirekt über die Beschreibung der einzelnen Schutzgutbestandteile abgedeckt und nicht als separates Kriterium aufgeführt.

Der Untersuchungsraum für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt umfasst das gesamte Trassenkorridornetz zuzüglich einer Erweiterung von 500 m beidseitig des Trassenkorridorrandes.

Die Verteilung der für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt relevanten Umweltkriterien im Untersuchungsraum ist der kartographischen Darstellung in den Streifenkarten (Anlage 3) SUP Schutzgüter „Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt“ zu entnehmen.

Ausgenommen hiervon sind Daten zu Alten Waldstandorten in Niedersachsen, diese werden lediglich in der textlichen Beschreibung aufgeführt.

4.2.2.1 Derzeitiger Umweltzustand

Die Beschreibung des derzeitigen Umweltzustandes der Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt wird nachfolgend in die Unterkapitel Biotop- und Nutzungsstrukturen, planungsrelevante Pflanzenarten, planungsrelevante Tiere sowie Schutzgebiete untergliedert.

Für die Beschreibung der vorliegenden Biotop- und Nutzungsstrukturen (Realnutzung) wird eine flächendeckende Erfassung auf Desktopbasis (Orthophotoauswertung, CIR- Analyse, vgl. Anhang 3) zugrunde gelegt. Bei besonderer planerischer Bedeutung wurden unklare Zuordnungen von Grünlandbeständen im Gelände überprüft. Soweit verfügbar wurden bei den Naturschutzbehörden verfügbare Daten zu Vorkommen von nach § 30 BNatSchG geschützten Biotopen übernommen.

Als planungsrelevante Pflanzenarten werden auf Ebene der Bundesfachplanung insbesondere im Hinblick auf die Artenschutzrechtliche Ersteinschätzung (ASE) ausschließlich Arten des Anhangs IV der FFH-RL eingestuft, sofern sie im EntwurfUntersuchungsraum zur vorkommen Vollständigkeitsprüfung können. Über die europäisch geschützten Arten werden die empfindlichsten Arten erfasst; die Behandlung weniger empfindlicher Einzelarten in der SUP ist auf Ebene der Bundesfachplanung aufgrund des Maßstabs und fehlenden konkreten Projektbezugs nicht durchführbar; diese hätte zudem auch keinen relevanten Einfluss auf die Auswahl des Trassenkorridors.

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Die Bestandsdarstellung des Schutzgutes „Tiere“ im Untersuchungsraum basiert zum einen auf einer auf der Grundlage der CIR-Luftbildauswertung durchgeführten HPA, zum anderen auf den bei der Datenrecherche ermittelten Daten zu Vorkommen planungsrelevanter Tierarten sowie ggf. eigener Kartierungen. Dies dient der faunistischen Bewertung des TKS-Netzes und stellt darüber hinaus die Grundlage zur Verortung möglicher artenschutzrechtlicher Konflikte im Rahmen der ASE dar (vgl. Unterlage IV.3). Mit diesem Vorgehen werden die empfindlichsten Arten erfasst. Wie bereits zu den Pflanzenarten angeführt, wäre eine Berücksichtigung von weiteren weniger empfindlichen Einzelarten in der SUP auf Ebene der Bundesfachplanung nicht durchführbar und hätte zudem keinen relevanten Einfluss auf die Auswahl des Trassenkorridors.

Für das Unterkapitel „Schutzgebiete“ werden alle im Untersuchungsraum liegenden und damit potenziell durch das Vorhaben betroffenen Schutzgebiete aufgelistet. Dies umfasst neben den nationalen Schutzgebieten auch die im Natura 2000-Gebietsnetz vorkommenden europäischen Vogelschutz- und FFH-Gebiete.

4.2.2.1.1 Biotop- und Nutzungsstrukturen (einschließlich gesetzlich geschützter Biotope)

Die relevanten Biotop- und Nutzungsstrukturen der Untersuchungsräume (UR) der einzelnen Trassenkorridorsegmente (TKS) werden nachfolgend überblickhaft dargestellt.

UR von TKS 66

Der UR von TKS 66 ist großenteils von Äckern, stellenweise von Wald geprägt.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Um die Siedlungen liegen vielfach kleinfllächig Grünlandbereiche, stellenweise handelt es sich um Feucht-/Nassgrünland.

Der Süden des UR um Ellierode ist durch ein großes zusammenhängendes Waldgebiet gekennzeichnet, welches auch als alter Waldstandort klassifiziert ist.

Östlich von Bentierode nimmt der Flugplatz eine größere Fläche im UR in Anspruch.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend entlang kleinerer Fließgewässer. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope verteilt im UR.

EntwurfUR von TKS 67 zur Vollständigkeitsprüfung Der UR von TKS 67 ist überwiegend von Äckern geprägt.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

In der Umgebung von Dannhausen liegen einige kleinere Grünlandflächen im UR.

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Südlich von Dannhausen liegen größere Waldbereiche im UR, die großenteils als alte Waldstandorte klassifiziert sind.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich einige kleinere nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope im UR.

UR von TKS 68

Der UR von TKS 68 wird in seinem südwestlichen Abschnitt von Äckern dominiert, im östlichen Teil ist er geprägt durch einen Wechsel aus Äckern, Grünland und Wald.

Der UR wird östlich von Einbeck über einen längeren Abschnitt von der Leine durchflossen. Innerhalb des UR mündet die Ilme in die Leine.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Das Umfeld der Leine ist vielfach durch Grünlandflächen gekennzeichnet, kleinflächig treten auch Feucht-/Nassgrünländer auf. Östlich von Einbeck, im Bereich des Altendorfer Berges, liegen großflächige trockene Grünlandbereiche mit Kalkmagerrasen und Wacholderheiden.

Östlich von Salzderhelden liegen größere Waldbereiche im UR, ebenso bei Olxheim und bei Billerbeck. Im UR liegen keine alten Waldstandorte.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend entlang der Leine. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope verteilt im UR.

UR von TKS 69a

Der UR von TKS 69a ist ackerdominiert.

Bei Hollenstedt befindet sich ein größeres Stillgewässer im UR.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Im Umfeld der Siedlungen finden sich überwiegend kleinere Grünlandbereiche. Bereiche mit Feucht-/Nassgrünland liegen südwestlich Hollenstedt.

Der UR ist arm an Waldflächen. Ein größerer Waldbereich befindet sich südlich von Iber. Der überwiegende Teil der Waldgebiete ist als alter Wald klassifiziert.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend entlang kleinerer Fließgewässer. Darüber hinaus liegen Entwurfentsprechend derzur Daten weitereVollständigkeitsprüfung geschützte Biotope verteilt im UR. UR von TKS 69b

Der UR von TKS 69b ist überwiegend ackerdominiert. In einigen Bereichen treten Wälder in den Vordergrund und der südliche Teil des UR ist von der Biotopausstattung stärker differenziert.

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Nordöstlich von Witzenhausen wird der UR von der Werra durchflossen.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Im Umfeld der Siedlungen finden sich überwiegend Grünlandbereiche. Größere Grünlandbereiche, z. T. mit Feucht-/Nassgrünland liegen bei Lenglern und Esebeck, westlich Göttingen, um Marzhausen, bei Berge, westlich Hohengandern, nördlich von Unterrieden und an der Werra. Im südlichen Bereich des UR südlich von Friedland nimmt der Anteil des Feucht-/Nassgrünlands an den Grünlandflächen zu, häufig liegen diese Flächen im Komplex mit Streuobstbeständen und Gehölzen.

Im südlichen UR finden sich einige große Streuobstwiesen.

Im nördlichen Teil des UR finden sich größere Waldbereiche, westlich Göttingen und südlich von Sieboldshausen und Dramfeld. Südlich von Friedland nimmt der Waldanteil zu, hier liegen mehrere größere Waldgebiete. In allen größeren Waldgebieten auf niedersächsischem Gebiet befinden sich Bestände, die als alte Wälder klassifiziert sind.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend im Süden des UR südlich von Friedland, sowie im gesamten UR entlang von Fließgewässern. Darüber hinaus befinden sich entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope verteilt im UR.

UR von TKS 70a

Der UR von TKS 70a wird über große Strecken von Acker dominiert.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Im UR finden sich relativ wenige zerstreut liegende und als Grünland genutzte Flächen. Ein Bereich mit einem höheren Grünlandanteil, vor allem Nass-/Feuchtgrünland, befindet sich um Willershausen, ein weiterer mit vorwiegend intensiver Nutzung liegt nördlich und westlich von Dorste.

Westlich von Dorste ist der UR durch ein kleinräumiges Mosaik von Grünlandflächen unterschiedlicher Feuchte, Wald- und Gehölzbeständen sowie Äckern gekennzeichnet.

Vor allem in der nördlichen Hälfte des UR liegen einige größere Waldgebiete: Nördlich und östlich von Oldenrode und westlich und südlich von Westerhof, sowie ein kleineres Waldgebiet westlich Dorste. Es kommen sowohl Nadel- als auch Laub-Mischwälder vor. Der überwiegende Teil der Waldflächen im UR ist als alter Wald klassifiziert.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG Entwurfgeschützte Biotope zur vorwiegend Vollständigkeitsprüfung entlang verschiedener Fließgewässer. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope verteilt im UR.

UR von TKS 70b

Der UR von TKS 70b wird von Äckern dominiert.

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Der UR wird in seiner nördlichen Hälfte von der Oder und der Rhume gequert. Entlang der beiden Fließgewässer finden sich auch einige größere Stillgewässer (zum Teil Altwässer). Südlich Bilshausen befindet sich ein weiteres größeres Stillgewässer im UR.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Entlang der Rhume und einem ihrer Zuflüsse liegen größere Moor-/Sumpfgebiete im UR.

Im UR finden sich relativ wenige zerstreut liegende und als Grünland genutzte Flächen. Ein Bereich mit vorwiegend intensiver Nutzung liegt nördlich und westlich von Dorste.

Um die Siedlungen finden sich wenige kleine Streuobstbestände im UR.

Westlich von Dorste ist der UR durch ein kleinräumiges Mosaik von Grünlandflächen unterschiedlicher Feuchte, Wald- und Gehölzbeständen sowie Äckern gekennzeichnet.

Im UR finden sich kleinere Waldgebiete westlich Dorste, nordöstlich Lindau, westlich Bilshausen und östlich Rollshausen. Es kommen sowohl Nadel- als auch Laub- Mischwälder vor. Die Aue der Oder wird von Moor-/Bruchwäldern geprägt. Der überwiegende Teil der Waldflächen im UR ist als alter Wald klassifiziert.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend entlang verschiedener Fließgewässer. Vor allem entlang der Oder finden sich viele geschützte Biotope. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope verteilt im UR.

UR von TKS 73

Der UR von TKS 73 wird in seiner nördlichen Hälfte von Waldflächen dominiert, während in der südlichen Hälfte Ackerflächen vorherrschen.

An seinem nördlichen Ende wird der UR von der Werra gequert.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Im UR finden sich einige kleinere Moor-/Sumpfflächen: Eine Moor-/Sumpffläche befindet sich nordöstlich von Rückerode, zwei weitere liegen nordwestlich und westlich von Wolfterode.

Der Anteil an Grünland ist im UR stellenweise recht hoch, Feucht-/Nassgrünland spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Norden des UR finden sich feuchte/nasse Grünländer vorwiegend im Umfeld von Fließgewässern, die der Werra zufließen. Einen hohen Grünlandanteil weist der Bereich nördlich und südlich von Hilgershausen auf, vorwiegend Entwurfhandelt es sich zur um Feucht Vollständigkeitsprüfung-/Nassgrünländer. Um Frankershausen finden sich neben feuchten auch große Flächen trockenen und mageren Grünlands.

Im UR findet sich eine große Anzahl an Streuobstflächen. Nördlich und südlich von Wendershausen wird der UR durch eine große Anzahl von Streuobstbeständen geprägt. Im weiteren Verlauf des TKS finden sich Streuobstwiesen um alle größeren Siedlungen.

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Nördlich Frankershausen liegen mehrere Streuobstwiesen in einem Komplex mit magerem Grünland.

Von Wendershausen im Norden bis Frankenhain wird der UR von einem überwiegend zusammenhängenden Waldgebiet geprägt. Es herrscht Laub-/Laubmischwald vor. Südlich von Frankenhain ist der UR weitestgehend waldfrei.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope in größerer Zahl im gesamten UR verteilt.

UR von TKS 74

Der UR von TKS 74 ist überwiegend ackerdominiert, es treten aber einige größere Waldgebiete auf.

Der UR wird fast in seinem gesamten Verlauf von der Werra durchflossen. Bei Albungen finden sich außerdem eine Reihe von Altarmen und -wassern.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Beim Grünland herrscht Feucht-/Nassgrünland vor. Dieses findet sich im gesamten UR entlang der Werra und oft mosaikartig im Wechsel mit Wald- und Gehölzbeständen. Trockenes/mageres Grünland findet sich auf größerer Fläche nördlich Werleshausen und im Süden des UR entlang der Werra und südlich Wellingerode.

Im UR finden sich viele Streuobstbestände, die stellenweise den UR prägen. Besonders viele Streuobstwiesen finden sich südlich Witzenhausen, westlich Oberrieden und östlich Bad Sooden-Allendorf. Westlich von Wellingerode wird das Grünland durch zahlreiche Gehölze gegliedert.

Einige größere Waldbereich liegen im UR: südöstlich von Wendershausen, südlich und westlich von Ellershausen, auf der östlichen Seite der Werra zwischen Bad-Sooden- Allendorf und Albungen und auf der westlichen Seite der Werra zwischen Kleinvach und Wellingerode.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope in größerer Zahl im gesamten UR verteilt, insbesondere östlich von Bad Sooden-Allendorf.

UR von TKS 75

Im UR von TKS 75 sind Äcker vorherrschend. EntwurfEine detaillierte zurAuflistung derVollständigkeitsprüfung Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4. Um Abterode und Gut Mönchhof finden sich einige vorwiegend von feuchtem/nassem Grünland und Gehölzen geprägte Bereiche. Südlich Gut Mönchhof liegt ein kleineres Waldstück.

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Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope an mehreren Stellen im UR.

UR von TKS 76

Der UR von TKS 76 ist überwiegend von Ackerflächen geprägt. In einigen Bereichen nehmen Wald und Grünländer größere Flächen ein.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Nördlich Rodebach findet sich eine kleine Moor-/Sumpffläche im UR.

Westlich von Vockerode liegen große Flächen mit Nass-/Feuchtgrünland im UR. Weiter nach Süden werden vor allem die Läufe kleinerer Fließgewässer von Feucht- /Nassgrünland begleitet. Um Diemerode weist der UR einen hohen Anteil an überwiegend intensiv genutztem Grünland auf. Auch um Hornel liegen viele Grünlandflächen.

Vorwiegend um die Siedlungen finden sich häufig Gehölze. Südlich Vockerode finden sich mehrere Streuobstbestände.

Vorwiegend in der nördlichen Hälfte des UR liegen einige größere zusammenhängende Waldgebiete, so zwischen Germerode und Harmuthsachsen, westlich von Waldkappel und südlich Rechtebach. Weiter südlich liegen nur wenige kleinere Waldflächen im UR.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope in großer Anzahl im UR. Besonders viele geschützte Biotope finden sich im Umfeld von Vockerode, Waldkappel und Hornel.

UR von TKS 77

Der UR von TKS 77 ist vor allem in seiner nördlichen Hälfte vorwiegend von Ackerflächen geprägt. In der südlichen Hälfte nimmt der Waldanteil zu.

Im Süden zwischen Wommern und Lauchröden durchfließt die Werra den UR.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Zwischen Röhrda und Netra finden sich kleinere Sumpf-/Moorflächen im UR.

Grünlandflächen finden sich im UR vor allem im Umfeld kleinerer Fließgewässer im engen Kontakt mit Gehölzbeständen. Oft liegen feuchtes/nasses und mageres/trockenes Grünland in einem Mosaik mit Gehölzbeständen vor. In der Werraaue herrscht intensiv genutztes Grünland vor. Im Süden des UR liegen größere trockene/magere Grünlandflächen, so im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze und westlich EntwurfUnterellen. zur Vollständigkeitsprüfung

Der Bereich entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist besonders kleinteilig strukturiert. Hier findet sich ein Wechsel aus feuchten und trockenen Grünlandbereichen, Gehölzen und Waldflächen.

Im südlichen Teil des UR finden sich im Umfeld der Siedlungen häufig Streuobstwiesen.

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Im nördlichen Teil des UR liegt ein größeres Waldgebiet westlich Niddawitzhausen. Ab Langenhain südwärts ist der Waldanteil im UR insgesamt höher. Große zusammenhängende Waldgebiete finden sich südlich Langenhain, östlich Rittmannshausen, bei Sendig und westlich Lauchröden.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope in großer Anzahl im gesamten UR.

UR von TKS 78

Der UR von TKS ist ackerdominiert.

Im UR befinden sich drei größere Stillgewässer, eines südlich von Rollshausen, eines nördlich Bodenrode und eines südlich Wingerode.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Im Bereich zwischen Wingerode und Birkungen finden sich mehrere kleinere Sumpf- /Moorflächen im UR. Eine weitere liegt südlich von Immingerode.

In einigen Bereichen des UR finden sich größere Grünlandbereiche: Östlich Neuendorf tritt feuchtes/nasses Grünland im kleinräumigen Wechsel mit Waldbeständen auf. Zwischen Steinbach und Heilbad Heiligenstadt findet sich häufig feuchtes/nasses Grünland. Im weiteren Verlauf des UR südlich Wingerode und bei Horsmar liegen gößere intensiv genutzte Grünlandbereiche. Im Süden des UR findet sich vorwiegend mageres/trockenes Grünland, besonders um Reiser liegen größere Flächen in einer an Gehölzen reichen Landschaft.

Im UR, ab Bleckerode südwärts, finden sich einige Streuobstwiesen. Ein Bereich mit vielen Streuobstbeständen liegt östlich von Neuendorf.

Der nördliche Teil des UR bis Bleckerode ist waldarm. Im weiteren Verlauf finden sich einige größere Waldbereiche: Um Neuendorf ist der UR durch einen Wechsel aus Wald und Grünland geprägt. Südlich von Wingerode liegt ein größeres Waldgebiet randlich im UR. Zwischen Birkungen und Horsmar liegen mehrere kleinere Waldflächen im UR. Laub- und Laubmischwälder herrschen im UR vor. Im niedersächsischen Teil des UR sind einige kleinere Waldflächen als alte Waldstandorte klassifiziert.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope in größerer Zahl im gesamten UR verteilt.

UR von TKS 80

EntwurfDer UR von TKS zur 80 ist ackerdominiert, Vollständigkeitsprüfung es finden sich nur wenige waldreichere Bereiche.

Im UR befindet sich ein größeres Stillgewässer südlich Rollsdorf.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

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An wenigen Stellen finden sich kleinere Sumpf-/Moorflächen im UR: nördlich Ecklingerode, nordwestlich Gernrode, westlich Niederorschel und südwestlich Hüpstedt.

Im nördlichen Teil des UR, nördlich und südlich von Obernfeld, finden sich größere intensiv genutzte Grünlandbereiche. Im restlichen UR sind Grünlandflächen eher kleinflächig und zerstreut verteilt. Östlich von Brehme liegen feuchte und trockene Grünlandflächen im Wechsel mit Wald- und Streuobstflächen. Im Süden des UR, bei Reiser, liegen große trockene/magere Grünlandbereiche in gehölzreicher Landschaft.

Im Bereich zwischen Ecklingerode und Kaltohmfeld ist der UR durch viele Waldflächen geprägt. Weiter südlich liegen größere Waldbereiche nördlich Kirchworbis, nördlich Hüpstedt und nördlich Eigenrode. Es herrschen Laub- und Laubmischwälder vor. Im niedersächsischen Teil des UR sind einige kleinere Waldflächen als alte Waldstandorte klassifiziert.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope in größerer Zahl im gesamten UR. Besonders um Brehme und Reiser liegen viele geschützte Biotope.

UR von TKS 86

Der UR von TKS 86 wird überwiegend durch größere Waldflächen geprägt.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Bei Weiterode liegt ein größeres Moor-/Sumpfgebiet im UR.

Im Norden des UR im Umfeld von Iba ist der UR vielfach durch Grünland geprägt, das überwiegend intensiv genutzt wird. Entlang der Iba findet sich Feucht-/Nassgrünland. Im weiteren Verlauf des UR findet sich Grünland eher kleinflächig verteilt. Im Süden des UR wird der Lauf des Breitzbachs östlich Kathus von feuchtem/nassem und trockem/magerem Grünland begleitet.

Im UR liegen größere zusammenhängende Waldbestände, so östlich Bebra, nördlich Meckbach und nördlich Kathus.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend im nördlichen Teil des UR bis Weiterode. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope im UR verteilt.

UR von TKS 87 EntwurfIm UR von TKS zur 87 wechseln Vollständigkeitsprüfung sich größere Wald- und Ackerflächen ab. Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Im Norden des UR finden sich östlich von Sorga größere vorwiegend feuchte/nasse Grünlandbereiche im UR.

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Zwischen Hermannshof und Wippershain wird der UR durch ein zusammenhängendes Waldgebiet geprägt. Laub- und Nadel-Mischwälder sind ungefähr zu gleichen Anteilen vertreten.

Westlich von Wilstfeld wird der UR von einem kleinteiligen Wechsel aus Wald- und Offenlandflächen geprägt.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend entlang der Fließgewässer. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope im UR verteilt.

UR von TKS 90

Der UR von TKS 90 wird von Waldflächen geprägt.

Am südlichen Ende wird der UR auf kleiner Fläche von der Werra durchflossen. Östlich Ronshausen liegen ein größeres und mehrere kleinere Stillgewässer im UR.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Östlich von Iba findet sich eine kleine Moor-/Sumpfflächen im UR.

Der UR um Iba wird von überwiegend intensiv genutzten Grünlandflächen geprägt, dazwischen finden sich Feucht-/Nassgrünländer. Zwischen Machtlos und Ronshausen und zwischen Ronshausen und Hönebach finden sich fließgewässebegleitend größere Bereiche mit Feucht-/Nassgrünland. Die Umgebung von Wölfershausen ist ebenfalls durch feuchte/nasse Grünländer geprägt.

Im UR finden sich einige kleinere Streuobstflächen. Westlich von Wölfershausen wird auf kleinerer Fläche Wein angebaut.

Zwischen Gunkelrode im Norden und Wölfershausen im Süden verläuft der UR durch ein zusammenhängendes Waldgebiet. Nadel- oder Nadelmischwälder herrschen vor.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend in den Offenlandbereichen des UR. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere kleinere geschützte Biotope in den Waldbereichen verteilt.

UR von TKS 91

Der UR von TKS 91 ist überwiegend waldgeprägt. EntwurfEine detaillierte zurAuflistung Vollständigkeitsprüfungder Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4. Durch den UR zieht sich zentral ein Bereich aus Grünland- und Ackerflächen sowie linearen Gehölzbeständen. Beim Grünland handelt es sich sowohl um nasses/feuchtes, als auch um trockenes/mageres Grünland, ein Teil wird intensiv genutzt.

Die übrige Fläche des UR wird von Nadel- und Laubmischwäldern eingenommen.

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Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend entlang der Fließgewässer und im Offenland des UR. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope im UR verteilt.

UR von TKS 92

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Moore und Sümpfe kommen im UR des TKS nicht vor.

Grünlandbereiche finden sich insbesondere an den Talhängen beidseitig der Solz im nördlichen Teil des UR und hier kommt darüber hinaus lokal mageres bzw trockenes Grünland vor. Ackerflächen nehmen im gesamten UR und insbesondere im Süden große Bereiche ein.

Gehölzgruppen und Hecken sind vor allem im Norden bei Malkomes sowie im Süden bei Erdmannrode zahlreich vertreten und kommen darüber hinaus vereinzelt in der Landschaft vor. Waldflächen sind vorwiegend nadelholzdominiert und finden sich im Norden im Bereich Dinkelrode.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend im nördlichen Teil im Bereich der Solz nahe Malkomes. Darüber hinaus liegen Daten von einzelnen, kleinflächigen Biotopen vor.

UR von TKS 93a

Der UR von TKS 93a wird bei Malkomes von der Solz gequert. Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Moore und Sümpfe kommen im UR des TKS nicht vor.

Grünlandbereiche sind vor allem entlang der Talhänge beidseitig der Solz verbreitet, vereinzelt handelt es sich dabei um Nassgrünland sowie trockenes bzw. mageres Grünland. Ackerflächen sind lediglich randlich vertreten.

Gehölzgruppen treten meist fließgewässerbegleitend im Bereich Malkomes entlang der Solz auf; einzelne Feldgehölzreihen und -gruppen kommen auch in der Landschaft vor. Waldflächen treten dominierend im Bereich Malkomes auf, wobei sich laubholzdominierte Wälder mit Nadelwäldern abwechseln.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope relativ häufig im Bereich des Mittelgebirgsbachs westlich von EntwurfMotzfeld. zur Vollständigkeitsprüfung UR von TKS 93b

Der UR von TKS 93b wird von der Solz durchflossen. Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Moore und Sümpfe finden sich im Osten entlang der Werra.

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Grünlandbereiche sind vor allem entlang der Talhänge beidseitig der Solz sowie deren Zubringerbächen verbreitet und kommen darüber hinaus auch vereinzelt im UR vor. Im Bereich der Flussniederungen sind Nassgrünlandflächen ausgebildet. Ackerflächen sind relativ selten und am westlichen sowie östlichen Ende vertreten.

Gehölzgruppen treten entlang der Flussniederungen häufig auf, einzelne Feldgehölzreihen und -gruppen kommen auch in der Landschaft vor. Waldflächen treten dominierend im Bereich Malkomes und westlich von Schenksolz auf.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope verstreut im UR mit Schwerpunkt im Bereich der Fließgewässer.

UR von TKS 94

Der UR von TKS 94 wird im Nordwesten von der Werra gequert. Im mittleren Bereich mündet zudem die Ulster in die Werra. Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Moore und Sümpfe sind vereinzelt entlang der Werra im Nordwesten sowie im Osten des UR vertreten.

Grünlandbereiche konzentrieren sich auf den westlichen Teil des UR, wobei teilweise Nassgrünland vorkommt. Kleinparzelliertes Grünland findet sich auch verstreut im gesamten UR. Ackerflächen sind am westlichen und östlichen Ende des UR häufig und großflächig vertreten.

Gehölzgruppen treten im Westen im Bereich Lengers und im Osten im Bereich Oberzella insbesondere entlang von Straßen und Fließgewässern auf. Waldflächen dominieren den mittleren bis östlichen Teil des UR, dabei wechseln sich laubholzdominierte mit nadelholzdominierten Wäldern mosaikartig ab. Im Nordwesten finden sich vereinzelt kleinere Waldparzellen.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend im Nordwesten im Bereich von Lengers. Darüber hinaus liegen im UR von TKS 94 nur Daten zu einzelnen kleinflächigen Biotopen vor.

UR von TKS 95

Der UR von TKS 95 wird im Norden von der Elte sowie von der Suhl bei Fernbreitenbach durchflossen. Darüber hinaus liegen vereinzelte Stillgewässer verstreut im UR. Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4 EntwurfMoore und Sümpfe zur kommen Vollständigkeitsprüfung kleinflächig im Bereich Gospenroda vor. Grünlandflächen finden sich regelmäßig in meist kleinparzellierter Form über den UR verstreut. Nassgrünland findet sich im Bereich Gospenroda und nördlich von Oberzella. Ansonsten dominieren Ackerflächen den UR des TKS.

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Gehölzgruppen kommen regelmäßig verstreut im UR vor. Im Norden treten bei Unterellen Gehölze gehäuft auf. Über den gesamten Streckenverlauf ragen Waldflächen in den UR des TKS. Im Süden, östlich von Heringen, dominieren Wälder die Landschaft, während sie im Norden nur mehr vereinzelt auftreten. Dabei wechseln sich laubholzdominierte mit nadelholzdominierten Wäldern ab.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope nur vereinzelt im UR des TKS. Eine Häufung findet sich im mittleren UR nahe Horschlitt.

UR von TKS 166

Der UR von TKS 166 ist weitgehend ackerdominiert. Nur an seinem südlichen Ende nimmt Wald einen größeren Anteil der Fläche ein.

Zwischen Görmar und Altengottern durchfließt die Unstrut den UR, zwischen Stedtfeld und Neuenhof liegen zwei Abschnitte der Werra im UR. Der Lauf der Unstrut wird von einigen Altwassern begleitet. Drei größere Stillgewässer befinden sich im UR: die Talsperre Großengottern westlich von Großengottern und zwei Gewässer südlich des Industriegebiets Kindel.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Zwei kleine Sumpf-/Moorflächen liegen nördlich von Reichenbach im UR.

Die nördliche Hälfte des UR ist arm an Grünland. Größere Grünlandbereiche finden sich nur nordöstlich von Seebach an der Unstrut (Frischgrünland) und westlich und südlich von Zimmern. Der südliche Teil des UR ab Wolfsbehringen ist reicher an Grünland. Im Bereich des Flughafens Kindel befinden sich großflächig Grünlandbrachen im UR. Im weiteren Verlauf des UR liegen häufig kleinere Grünlandflächen, bei denen es sich teils um Feucht- /Nassgrünland handelt, teils um Intensivgrünland. Vor allem der südlichste Teil des UR wird durch einen kleinräumigen Wechsel aus Grünland und Wald geprägt.

Im UR finden sich einige kleinere Streuobstbestände. Vor allem im Süden um Neuenhof finden sich viele Streuobstwiesen.

Im Norden des UR finden sich nur wenige Waldflächen. Nördlich von Reichenbach liegt ein größeres Waldgebiet im UR, ein kleineres Waldgebiet liegt nördlich Behringen. Der südlichste Teil des UR ab Stregda ist dagegen waldreich und wird durch ein zusammenhängendes Waldgebiet geprägt. Laub- und Laub-Mischwälder sind im UR die häufigsten Waldarten.

EntwurfEntsprechend derzur Daten Vollständigkeitsprüfung der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope verstreut im gesamten UR. Bereiche mit besonders vielen geschützten Biotopen liegen südlich Alterstedt und am Flugplatz Kindel.

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UR von TKS 300

Der UR von TKS 300 wird überwiegend von Ackerflächen eingenommen.

Der UR wird nördlich von Nörten-Hardenberg von der Leine und zwischen Hammenstedt und Katlenburg von der Rhume durchflossen. Südlich von Elvershausen befindet sich ein größeres Stillgewässer im UR. Südlich von Hammenstedt liegt ein Komplex mehrerer Kleingewässer.

Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

In der Umgebung des Vorwerk Güntgenburg liegt ein größerer Grünlandbereich im UR, westlich von Dorste weist der UR ebenfalls einen hohen Anteil an Grünlandflächen auf, die überwiegend intensiv genutzt werden.

Vor allem nördlich Bühle finden sich einige Streuobstwiesen im UR.

Einige größere Waldgebiete liegen im UR: nordwestlich und nordöstlich von Nörten- Hardenberg, südlich und östlich Northeim und östlich Elvershausen. Laub- und Laubmischwälder herrschen vor. Entlang der Leine findet sich ein Feucht-/Moorwald. Ein großer Teil der Wälder ist als alter Waldstandort klassifiziert.

Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend entlang der Rhume. Darüber hinaus liegen entsprechend der Daten weitere geschützte Biotope im UR verteilt.

UR von TKS 303

Der UR von TKS 303 wird bei Schenksolz von der Solz und einem Mittelgebirgsbach westlich von Motzfeld durchflossen. Vereinzelt kommen kleinere Stillgewässer im UR vor. Eine detaillierte Auflistung der Gewässer im UR des TKS findet sich im Kapitel 4.2.4.

Moore und Sümpfe kommen im UR nicht vor.

Grünlandbereiche prägen im Norden insbesondere im Bereich der Flussniederungen weite Teile der Landschaft. Entlang der Solz findet sich lokal auch Nassgrünland. Ackerflächen dominieren den UR über weite Strecken und sind insbesondere im Süden die vorherrschende Bewirtschaftungsform.

Gehölzbestände kommen konzentriert in den Flussniederungen vor. Darüber hinaus treten sie nur mehr vereinzelt auf. Die wenigen Waldflächen erstrecken sich bandförmig entlang der südwestexponierten Talhänge der Solz, ansonsten ist der UR von TKS 303 Entwurfweitgehend waldfrei. zur Vollständigkeitsprüfung Entsprechend der Daten der Naturschutzbehörden finden sich nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope vorwiegend im Bereich der Flussniederungen. Sie bilden häufig ein zusammenhängendes Netzwerk einzelner Biotope.

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4.2.2.1.2 Prüfrelevante Pflanzen

Die Arten des Anhangs IV der FFH-RL wurden auf mögliche Vorkommen im Untersuchungsraum von Abschnitt C geprüft. Bei den folgenden Arten können Vorkommen in den TKS nicht von vornherein ausgeschlossen werden:

Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

Der Frauenschuh besiedelt vorwiegend lichte Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte im Hügel- und Bergland auf kalkhaltigen, basenreichen Lehm- und Tonböden. Als Wuchsstandorte kommen Buchen-, Kiefern- und Fichtenwälder sowie gebüschreiche, verbrachende Kalkmagerrasen in Frage. Das geschlossene Verbreitungsgebiet umfasst das südliche Weserbergland, Hessen, fast ganz Thüringen und große Teile Baden- Württembergs und Bayerns.

Das Vorkommen des Frauenschuhs ist in fünf TKS-Untersuchungsräumen des Abschnitts C nachgewiesen, die sich im Westen des Abschnitts befinden (TKS 68, 73, 74, 76, 77).

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass eine Inanspruchnahme von Standorten durch eine entsprechende Trassenführung vermieden werden kann.

Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum)

Der Prächtige Dünnfarn besiedelt lichtarme Stellen in Höhlen, an Überhängen, Nischen sowie senkrechten und waagerechten Spalten an Felsen oder in Blockhalden. Die besiedelten Felsen bzw. Gesteine befinden sich in der Regel an schattigen Waldstandorten mit Nähe zu verschiedenen Gewässertypen. Der Sporophyt kommt nur in extrem atlantisch geprägten Gebieten Europas vor und erreicht in Deutschland seine östliche Verbreitungsgrenze (Rheinland-Pfalz). Das Verbreitungsgebiet des Gametophyten erstreckt sich bis nach Westpolen und Nordost-Böhmen. Somit ist der Prächtige Dünnfarn innerhalb Deutschlands, abgesehen von einem Bestand in Rheinland- Pfalz, nur als Gametophyt zu finden.

Die Nachweise der Art im Bereich des Abschnittes C befinden sich alle außerhalb der TKS-Untersuchungsräume, z.B. im Nordteil des FFH-Gebietes DE 4625-303 „NSG Kelle – Teufelskanzel“, im FFH-Gebiet DE 4825-302 „Werra- und Wehretal“ nördlich von Witzenhausen sowie im Bereich des Grünen Bandes im südöstlichen Reinhäuser Wald, nördlich von Reiffenhausen bei Möncheberg und Reiseberg und bei Rustefelde sowie im Bereich Rohrberg, Heidkopf und Leinetal.

Weitere Vorkommen von prüfrelevanten Pflanzenarten in Abschnitt C sind mit Verweis auf die Verbreitung dieser Arten auszuschließen (vgl. Artenschutzrechtliche Ersteinschätzung EntwurfKap. 4.4). zur Vollständigkeitsprüfung

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4.2.2.1.3 Prüfrelevante Tiere

Für alle prüfrelevanten Arten (zur Prüfrelevanz vgl. Artenschutzrechtliche Ersteinschätzung, Kap. 2.1) wurde geprüft, ob Nachweise aus dem Untersuchungsraum vorliegen oder ein Vorkommenpotenzial angenommen oder weitgehend ausgeschlossen werden kann. Diese Prüfung erfolgte anhand von Artverbreitungskarten des Bundesamts für Naturschutz (BFN), einer Habitatpotenzialanalyse (HPA) auf Grundlage der CIR- Luftbildauswertung sowie einer Datenrecherche zu Vorkommen planungsrelevanter Arten (Recherchedaten mit Flächenbezug vgl. Anhang 2.2) und Ergebnissen eigener Kartierungen. Die Darstellung ist der Streifenkarte Anlage 3 SUP Schutzgüter „Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt“ zu entnehmen. Prüfrelevante Arten, deren Verbreitungsgebiet nicht innerhalb des Abschnitts liegt und für die keine Nachweise im Abschnitt vorliegen, werden in der weiteren Betrachtung nicht berücksichtigt.

Die Verortung der Vorkommen erfolgt anhand der Untersuchungsräume der einzelnen TKS. Darüber hinaus wurden für den Abschnitt C im Rahmen der HPA größere zusammenhängende faunistische Habitatkomplexe abgegrenzt. Die Abgrenzung der Komplexe, die in der Regel eine Größe von mindestens 50 ha aufweisen sollten, erfolgte im Hinblick auf die Lebensraumansprüche der in ihnen vorkommenden prüfrelevanten Arten (Details hierzu sind Anhang 4 zu entnehmen). Die Habitatkomplexe stellen Bereiche dar, für die grundsätzlich eine Habitateignung für prüfrelevante Tierarten angenommen wird.

Faunistische Habitatkomplexe

In Abschnitt C wurden in den Untersuchungsräumen der Trassenkorridorsegmente insgesamt 110 Habitatkomplexe abgegrenzt. In den Überlappungsbereichen zu den Abschnitten B und D wurden jeweils weitere drei Habitatkomplexe ermittelt. Eine Kurzbeschreibung der einzelnen Habitatkomplexe inklusive einer Auflistung der dort nachgewiesenen und potenziell vorkommenden prüfrelevanten Arten ist dem Anhang 2.2 zu entnehmen.

Durchgeführte Strukturkartierungen

Im Rahmen der Bundesfachplanung des Projekts „SuedLink“ wurde eine Strukturkartierung in älteren Laub- und Laubmischwäldern (in Folge Waldstrukturkartierung) durchgeführt. Ziel dieser Kartierung war eine abschätzende Erhebung wichtiger Habitatstrukturen für vorrangig Fledermäuse (insbesondere für die Arten Bechsteinfledermaus und Mopsfledermaus), sowie für Altholzkäfer, Vögel und die Haselmaus.

EntwurfSämtliche Strukturkartierungen zur Vollständigkeitsprüfung fanden in Bereichen statt, die als den Trassenkorridor vollständig verstellenden Riegel oder in Kombination mit anderen naturschutzfachlichen sehr hochwertigen Bereichen Engstellen mit einer Durchlassbreite von weniger als 200 m im Trassenkorridor identifiziert wurden.

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Waldstrukturkartierungen fanden in den TKS 69b, 70a, 70b, 73 – 78, 80, 86, 90, 93a, 94, 95, 166 und 300 statt.

Zur Übersicht sind diese in den Streifenkarten (Anlage 3) zu den Schutzgütern Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt zu finden.

Beschreibung der Artgruppen mit prüfrelevanten Tierarten im Untersuchungsraum

Im Folgenden wird für die verschiedenen Artgruppen zusammenfassend dargestellt, welche prüfrelevanten Arten im Untersuchungsraum des Abschnitts C zu erwarten sind und wo deren Schwerpunktvorkommen liegen. Die vorangestellten, artgruppenspezifischen Tabellen listen die in den Untersuchungsräumen der einzelnen TKS vorkommenden Arten auf, wobei zwischen potenziell vorkommend (P), tatsächlich nachgewiesen (N) oder weitgehend auszuschließen (-) differenziert wird.

Sofern bei einer prüfrelevanten Art auch außerhalb der faunistischen Habitatkomplexe mit bedeutenden Vorkommen zu rechnen ist, wird im Text darauf hingewiesen.

Fledermäuse

Die folgende Tabelle 13 stellt dar, mit welchen Vorkommen prüfrelevanter Fledermausarten („Waldfledermäuse“ typischerweise mit Quartieren in Bäumen) im Untersuchungsraum zu rechnen ist.

Tabelle 13: Vorkommen der prüfrelevanten Fledermausarten bezogen auf die Untersu- chungsräume der TKS

Art 66 67 68 73 74 75 76 77 78 80 86 87 90 91 92 94 95 69a 70a 93a 166 300 303 69b 70b 93b

Bechsteinfledermaus P P P P P P P N P P N N P N P P P P P P P P P N P P

Braunes Langohr P P P P P P P N P P N N N N P P P P P P P P N N P P

Fransenfledermaus P P P P P P P N P P P N N N P P P P P P P P N N P P

Große Bartfledermaus P P P P P P N N P P P N N N P P P P P P P P N P P P

Großer Abendsegler P P P P P P N N P P P P N N P P P P P P P P P N P P

Kleine Bartfledermaus P P P P P P N N P P N N N N P P P P P P P P N N P P

Kleiner Abendsegler P P P P P P P P P P P P N N P P P P P P P P N N P P

Mopsfledermaus P P P P P P P N P P P P N N P P P P P P P P P N P P MückenfledermausEntwurf P Pzur P P P VollständigkeitsprüfungP P N P P P P P P P P P P P P P P P N P P Rauhautfledermaus P P P P P P P N P P P P P P P P P P P P P P P P P P

Wasserfledermaus P P P P P P N N P P P N N N P P P P P P P P N N P P

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Im Abschnitt C ist in den 26 TKS mit einem Vorkommen von elf prüfrelevanten Fledermausarten zu rechnen. Insbesondere Bechstein- und Mopsfledermaus sind eng an strukturreiche Waldlebensräume mit einem hohen Altholzanteil gebunden. Bechsteinfledermäuse bevorzugen große, mehrschichtige, teilweise feuchte Laub- und Mischwälder. Einen weiteren Vorkommensschwerpunkt stellen Obstwiesengebiete mit altem Baumbestand dar. Bechsteinfledermäuse sind sehr ortstreu, sie kehren über Jahre hinweg in ihre angestammten Gebiete zurück. Die Jagdreviere liegen in der Regel lediglich in einem Radius von 500 bis 1.500 m um die Quartiere.

Bei Mopsfledermäusen können dagegen zwischen den Quartierbäumen und den Nahrungsräumen deutlich größere Distanzen von 10 (bis 20) Kilometern und mehr liegen (DIETZ & KIEFER 2014). Charakteristisch für die Art ist ein häufiger Quartierwechsel, sie ist daher auf ein großes Baumhöhlenangebot angewiesen. Typische Jagdlebensräume sind Laub- und Mischwälder, Parklandschaften, Waldränder, Heckenstrukturen und gehölzgesäumte Fließgewässer (NLWKN 2009).

Die weiteren prüfrelevanten Fledermausarten nutzen ebenfalls Baumquartiere und weisen somit ähnliche Habitatansprüche auf, sind aber in der Regel nicht so eng an zusammenhängende, strukturreiche Waldbereiche gebunden. Teilweise besiedeln sie aber auch kleinflächige Gehölzstrukturen.

Aufgrund des Jagdverhaltens besteht bei der Rauhaut-, Mücken- und Wasserfledermaus zudem eine enge Bindung an Fließ- und Stillgewässer. Zur Überwinterung (November - März) suchen Fledermäuse Bunker, Stollen, Keller oder Höhlen auf (NLWKN 2011).

Strukturreiche, teils ausgedehnte Waldbestände sowie größere oder kleinere Feucht- und Nassgebiete sind im UR des gesamten Abschnitts C vorhanden. Daher ist in allen UR der TKS ein Habitatpotenzial für die prüfrelevanten Fledermausarten anzunehmen. Nach Südwesten hin nehmen die Waldanteile deutlich zu. Die südwestlichen UR der TKS werden von Wald dominiert, mit dem höchsten Quartierpotenzial und der größten Bedeutung als Jagdhabitat für Waldfledermäuse ist dementsprechend in den UR der TKS 73, 74, 76 und 77, 86, 87, 90, 91, 93a, 93b und 94 zu rechnen. Aus dem UR der TKS 73, 76, 77, 80 und 166 liegen Individuennachweise der Bechsteinfledermaus vor. Für die Mopsfledermaus existieren in den UR der TKS 73, 78, 80 und 166 Nachweise. In den entsprechenden UR der TKS konnten auch weitere Waldfledermausarten nachgewiesen werden.

Die UR der TKS 67, 68, 69a, 69b, 70b, 75, 78, 80, 92, 95, 166 und 300 sind überwiegend von Ackerflächen dominiert und weisen nur vereinzelte Alt-Waldbestände mit EntwurfHabitatpotenzial zur für Waldfledermausarten Vollständigkeitsprüfung auf. Die ausgedehnten Ackerflächen können für Bartfledermaus, Kleinen und Großen Abendsegler sowie Fransenfledermaus Jagdhabitate darstellen. Nachweise von prüfrelevanten Fledermausarten liegen in diesen überwiegend ackerdominierten Bereichen aus den UR der TKS 70b, 78, 80, 95 und 166 vor.

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Sonstige Säugetiere

Die folgende Tabelle 14 stellt dar, mit welchen Vorkommen prüfrelevanter sonstiger Säugetierarten im Untersuchungsraum zu rechnen ist.

Tabelle 14: Vorkommen der prüfrelevanten sonstigen Säugetierarten bezogen auf die Untersuchungsräume der TKS

Art 66 67 68 73 74 75 76 77 78 80 86 87 90 91 92 94 95 69a 70a 93a 166 300 303 69b 70b 93b

Feldhamster - - - P N N N - - - - - N N ------N P -

Haselmaus P P P P P P P P P P P N P N P P P P P P P P P N P P

Luchs N N N - - N N P P P P N N N P P P P P - P - - N N -

Wildkatze P - P P P P P N N - N N P P N P N N N N N P P N P P

N = Nachweis im Bereich des TKS, P = potenzielles Vorkommen im Bereich des TKS, - = Vorkommen im TKS weitgehend auszuschließen

Der Feldhamster als Art der offenen Kulturlandschaft ist in Deutschland, aufgrund seiner Bindung an tiefgründige und bindige (grabbare) Böden auf Ackerflächen, disjunkt verbreitet. Im Abschnitt C befinden sich je ein Vorkommensschwerpunkt in Niedersachsen innerhalb der Braunschweig-Hildesheimer Lößbörde und in Thüringen innerhalb des Thüringer Beckens (BFN 2011).

Der Verbreitungsschwerpunkt im Landkreis Göttingen wird vom TKS 69b geschnitten, anschließende TKS 69a und 300 besitzen ausgehend von den Ansprüchen des Feldhamsters eine hohe Vorkommenswahrscheinlichkeit für diese Art. Diese Potenziale werden durch regelmäßige Nachweise auch außerhalb der erweiterten Untersuchungsräume im Landkreis Göttingen untermauert.

Der Verbreitungsschwerpunkt im Unstrut-Hainich-Kreis bei Mühlhausen wird von den TKS 78, 80 und 166 geschnitten. Ausgehend von den Ansprüchen des Feldhamsters besitzen diese TKS im weiteren Verlauf eine hohe Vorkommenswahrscheinlichkeit innerhalb des Verbreitungsgebietes außerhalb des Vorkommenschwerpunktes für diese Art.

Die Haselmaus nutzt gut strukturierte, saumreiche Laubmischwälder sowie Nadelwaldränder, Parks oder Feldgehölze mit ausreichend Gebüschaufwuchs (Brombeer- und Himbeersträucher) als Lebensraum. Ihre Schlafnester baut sie in Baumhöhlen, Nistkästen oder Gebüschen. Wichtig für das Vorkommen der Art ist ein ausreichendes Nahrungsangebot von u.a. Früchten, Nüssen und Knospen (NLWKN 2011). Für den UR Entwurfdes Abschnitts zurC liegen inVollständigkeitsprüfung den TKS 77, 80 und 166 einzelne Nachweise der Haselmaus vor. In allen TKS ist in strukturreichen Gehölzbereichen mit einem ausreichenden Nahrungsangebot mit Vorkommen der Haselmaus zu rechnen (potenzielle Vorkommen).

Der Luchs lebt in Wäldern mit ausreichend Deckung für die Jungenaufzucht. Die Art ist hochmobil und benötigt ausreichend große Streifgebiete, die eine Größe von mindestens

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98 km2 (NLWKN 2011) aufweisen sollten. Obwohl der Luchs auch in der Lage ist, Offenlandschaften zu durchqueren, sind ausgedehnte Waldbereiche mit gutem Beutetierangebot für das Vorkommen der Art notwendig (NLWKN 2011). In den UR der TKS 66, 67, 68, 70a, 70b, 77, 78, 80, 166 und 300 liegen für den Luchs Nachweise (Messtischblatt-Quadrant) vor. Aufgrund der räumlichen Nähe zu den Vorkommensbereichen und den dort vorkommenden ausgedehnten Waldbereichen, ist es möglich, dass der Luchs die UR der TKS 73 bis 76, 78 bis 92 und 93b als Streifgebiete nutzt.

Von der Wildkatze werden saum- und strukturreiche Laub- und Mischwaldbestände als Lebensraum genutzt. Die Art benötigt ungestörte Waldbereiche mit guter Deckung. Die Wildkatze kann auch in kleineren Waldbeständen vorkommen, die mit anderen Beständen sowie naturnahen Gewässern durch Hecken oder Gebüschstrukturen verbunden sind. Der Aktionsradius kann je nach Geschlecht 800 bis 2.500 ha betragen. Der Abschnitt C befindet sich komplett innerhalb des Verbreitungsgebietes von Harz, Solling, Kyffhäuser, die übrigen Waldgebiete Nordthüringens und dem Hainich. Dabei verläuft der Mittel- und Südteil des Abschnittes C durch die Kerngebiete der Art (große Waldbereiche in Thüringen und Hessen – TKS 73, TKS 74, TKS 76, TKS 77, TKS 86, TKS 90, TKS 91, TKS 92, TKS 93a, TKS 93b, TKS 166), aus diesen Bereichen liegen zahlreiche Einzelnachweise vor, so dass die Vorkommen in diesen UR als Nachweis gewertet werden. Der Nordteil des Abschnitts C (Niedersachsen) führt durch Wanderkorridore zwischen den Kerngebieten, diese Bereiche werden daher mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dauerhaft von der Art als Lebensraum genutzt, das Vorkommen in diesen UR wird daher als potenzielles Vorkommen eingestuft. Aufgrund des Verbreitungsgebietes und der Lebensraumansprüche der Wildkatze kann diese potenziell auch in den UR der TKS 87 und 303 vorkommen.

Vögel

Brutvögel

Die folgende Tabelle 15 stellt dar, mit welchen Vorkommen prüfrelevanter Brutvogelarten im Untersuchungsraum zu rechnen ist.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

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Tabelle 15: Vorkommen der prüfrelevanten Brutvogelarten bezogen auf die Untersu- chungsräume der TKS

6

Art 6 67 68 73 74 75 76 77 78 80 86 87 90 91 92 94 95 69a 70a 93a 166 300 303 69b 70b 93b

Baumfalke P P N N N P P N N P N N N N N N N N N P P P P N P N

Bekassine - - P P - - - P P P P P N - N P P P - P P P P N - - Braunkehl- P P P P P P P N N P P P N N P P P P P P P P N N P P chen Feldlerche P P P P P P P N N P N N N N N N P N P P P P N N P P Flussregen- P P N P N P P N N - P N N P P P P P P - - N P N P - pfeifer Gartenrot- P P P P N P P N N P N N N P P P P P P N P P N N P P schwanz Grauammer - - P P ------N N ------N - -

Graureiher P P P P P P P P N P N N N N N N P P N P P P P N P P

Grauspecht P P P P N P N N N P N N N N N N N N P N P P N N N N

Heidelerche ------N P P P P P N P P P P P P P P P P - -

Kiebitz P P P P P P P P P P P N N N - P P - P P - P P N P P

Knäkente - - - - P P P P P - - P P P P - P P - P - P P N P -

Kormoran - - - P - - - - N - - P ------P N - -

Krickente - - - - P P P P N - - P P P P - P P - P - P P N P -

Löffelente - - - - P P P P P - - P P P P - P P - P - P P N P -

Ortolan ------N ------

Raubwürger - - P P P P P N N P N N N N N P N P P N P P P N P N

Rebhuhn P P P P P P P P P P N N N N P P P P P P P P N N P P

Rohrweihe P P P N P P N N N - N N N N - N N - N P - N N N P N

Rotmilan N N N N N N N N N P N N N N N N N N N N P N N N N N

Schwarzmilan P P N N N P N N N P P N N N N N N N P N N N N N P N Schwarz- - - P N N N P N N - N N N N N N P N P P P P N N P N storch Sperber------N N ------N - - grasmücke Steinschmät-Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung ------P N - N P N N - - P ------N P - zer Tafelente - - - - P P P P P - - P P P P - P P - P - P P N P - Trauer- P P P P P P P N N P N N N N N P P N P P P P P N P P schnäpper

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6

Art 6 67 68 73 74 75 76 77 78 80 86 87 90 91 92 94 95 69a 70a 93a 166 300 303 69b 70b 93b

Turteltaube P P P P P P P N N P N N P N P N P P N P P P N N P P

Uhu P P P N N N P N N P N N N N P P P - - N - N N N N P

Wachtel P P P P P P P N N P N N N N P N P N P P P P P N P P

Wachtelkönig P P P P P P N P P P P N N N P P N P P N P N P N P P Waldschnep- P P P P P P P N N P N N N N N N P N P P P N N N P P fe Waldwasser------N ------N - - läufer Wendehals - - P P N P P N N N N N N N N P N P P N P N P N P P Wespenbus- P N P P P P P N N N N N N N P P N P P P P N N N P P sard Wiedehopf ------N ------N - -

Wiesenpieper P P P P P P P P N P N N N P P P P P P P P N N N P P

Wiesenweihe ------N ------

Ziegenmelker ------N N N - - Zwerg------P - - - N ------P - - schnäpper N = Nachweis im Bereich des TKS, P = potenzielles Vorkommen im Bereich des TKS, - = Vorkommen im TKS weitgehend auszuschließen

Von den im Abschnitt C potenziell vorkommenden, prüfrelevanten Brutvogelarten der Wälder und Gehölze besiedeln die Arten Baumfalke, Grauspecht, Rotmilan, Schwarzmi- lan, Trauerschnäpper, Waldschnepfe, Wespenbussard und Zwergschnäpper vor allem Altbaumbestände.

Die Wald-Arten Baumfalke, Gartenrotschwanz, Grauspecht, Rotmilan, Schwarzmilan, Trauerschnäpper, Waldschnepfe und Wespenbussard weisen in fast allen UR der TKS des Abschnitts C ein Vorkommenpotenzial auf. Insbesondere von den Arten Baumfalke, Grauspecht, Rotmilan, Schwarzmilan und Wespenbussard liegen in vielen TKS Nachwei- se vor. Artspezifisch weisen die verschiedenen Gehölz- und Waldarten allerdings zum Teil sehr unterschiedliche Habitatansprüche auf. Während Waldschnepfen ausgedehnte feuchte Wälder mit gut entwickelter Krautschicht besiedeln, bevorzugt der Wespenbus- sard vorwiegend klimatisch begünstigte, vielfältig strukturierte Landschaften, die sich durch einen Wechsel von alten Laubbaumbeständen sowie halboffenenen Bereichen Entwurfauszeichnen. Vonzur der Art werdenVollständigkeitsprüfung auch kleinere Waldbestände bzw. Gebiete mit geringe- rem Waldanteil genutzt, sofern kleinere Altholzbestände als Brutplatz zur Verfügung ste- hen (GEDEON et al. 2014). Auch die Neststandorte des Schwarzmilans liegen teilweise außerhalb der abgegrenzten Komplexe, so wie beispielsweise die regelmäßigen Brut- nachweise der Art im TKS 80.

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Der Schwarzstorch besiedelt größere störungsarme Wälder in denen Feuchtwiesen bzw. Gewässer (naturnahe Bäche, Sümpfe, Waldteiche, Altwässern usw.) eingeschlossen sind. Das Verbreitungsgebiet des Schwarzstorchs in Abschnitt C umfasst das untere Weser- bergland und obere Weser-Leinebergland, das Thüringer Becken und Randplatten sowie das Osthessische Bergland (Vogelsberg und Rhön) (NLWKN 2011, BFN 2013). Ausge- nommen vom TKS 75 besitzt diese Art in allen TKS des Abschnitts C ein Vorkommenpo- tenzial. Nachweise und potenzielle Vorkommen liegen überwiegend innerhalb der Habi- tatkomplexe. Im TKS 69a befindet sich ein Nahrungs- und Bruthabitat. In TKS 76 befindet sich ein wahrscheinlicher Brutnachweis. Weiter südlich, im Kreuzungsbereich der TKS 76, 86 und 90 liegt ein weiteres mögliches Bruthabitat. Im UR des TKS 86 wurde ein sicherer Brutnachweis außerhalb der abgegrenzten Komplexe festgestellt. Im TKS 77 befindet sich ein aktueller Brutnachweis in einem WaldgebietIm TKS 78 befindet sich u.a. ein Schwarz- storchfund aus dem Jahr 2012 direkt neben dem UR

Mit einem Vorkommen des Waldwasserläufers ist ausschließlich in den TKS 70b (mögli- ches Brüten) und 166 (Nachweis im geeigneten Bruthabitat zur geeigneten Brutzeit) zu rechnen. Entsprechend der Verbreitungskarten des BFN befinden sich aber alle TKS au- ßerhalb des geschlossenen Verbreitungsgebiets dieser Art.

Laut GEDEON et al. (2014) ist das Verbreitungsgebiet des Zwergschnäppers im Bereich des Abschnitts C stark fragmentiert. Mit einem Vorkommen der Art wird ausschließlich in den UR der TKS 74, 78 und 166 gerechnet, wobei aus dem UR des TKS 78 (Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal) ein Nachweis der Art in einem geeigneten Bruthabitat vorliegt.

Insgesamt weist der UR des TKS 166 ein Habitatpotenzial für alle prüfrelevanten Gehölz- und Waldarten des Abschnitts C auf. Darüber hinaus liegen für den UR des TKS 166 zu- sammen mit dem UR des TKS 78 die meisten Nachweise vor.

Für Halboffenlandarten wie Heidelerche, Raubwürger, Sperbergrasmücke, Turteltaube und Wendehals sind vor allem die UR der TKS 166 sowie die UR der TKS 73 bis 86 von Bedeutung. Schwerpunktbereiche sind insbesondere die von trockenen Offenlandlebens- räumen geprägten Randbereiche des Nationalparks Hainich, südwestlich von Zimmern sowie nordwestlich von Haina (FFH-Gebiet DE 5028-302 „Nessetal – Südlicher Kindel“) im TKS 166, der Bereich des Unstruttals (TKS 78, 80) sowie der Bereich nordöstlich von Bad Sooden-Allendorf (TKS 74). Der Wendehals besiedelt vor allem Lebensräume mit schütterer und kurzer Bodenvegetation, die ausreichend Ameisen aufweisen (GEDEON et al. 2014). Von der Art werden auch anthropogen überprägte Gebiete genutzt, die diese Eigenschaften aufweisen. Die nachgewiesenen Reviere der Art liegen daher in vielen Fäl- Entwurflen auch außerhalb zur der abgegrenzten Vollständigkeitsprüfung Habitatkomplexe. Von der Heidelerche, die vor allem lückig bewachsene oder vegetationsfreie, sandige Bö- den besiedelt, liegen nur zwei Nachweise aus dem Abschnitt C vor (TKS 73 westlich von Berkatal innerhalb des Habitatkomplexes C-HE-013 und südöstlich von Beberstedt im TKS 80 außerhalb der abgegrenzten Habitatkomplexe). Der nördliche Teil des Abschnitts C liegt außerhalb des Verbreitungsgebiets der Art.

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Die Sperbergrasmücke besiedelt reich strukturierte trockene wie feuchte Landschaften. Wichtig ist hierbei der hohe Anteil an Gebüschen, Hecken oder einzelnen Bäumen. Durch den nordöstlichen Bereich von Abschnitt C verläuft die westliche Verbreitungsgrenze der Art (GEDEON et al. 2014). Art-Nachweise liegen in den oben beschriebenen Schwerpunkt- räumen der UR der TKS 78, 80 und 166 vor.

Für die Offenlandarten Braunkehlchen, Feldlerche, Flussregenpfeifer, Kiebitz, Rebhuhn, Rohrweihe, Wachtel, Wachtelkönig und Wiesenpieper besteht in fast allen UR der TKS ein Habitatpotenzial. Bei den Arten Feldlerche, Kiebitz, Wachtel und Rebhuhn ist sowohl in grünland- als auch in ackerdominierten Bereichen mit Vorkommen zu rechnen.

In zusammenhängenden Grünlandniederungen, v. a. im Bereich von Feuchtgrünländern, ist zudem von einzelnen Brutvorkommen weiterer Arten mit spezielleren Habitatansprüchen auszugehen. Bei den Wiesenlimikolen ist dies im Abschnitt C insbesondere die Bekassine, die aufgrund der zum Nahrungserwerb benötigten Stocherfähigkeit des Bodens höhere Ansprüche an die Bodenfeuchte stellt und dementsprechend feuchte / nasse, extensiv bewirtschaftete Grünländer bevorzugt, die allerdings im Trassenkorridorverlauf nur sehr lokal vorhanden sind. Zum anderen liegen in den Grünlandniederungen die Schwerpunktbereiche für Grünland bevorzugende Singvogelarten des Offenlandes wie Wiesenpieper und Braunkehlchen. Insgesamt weisen die südlichen UR der TKS im Mittel einen höheren Grünlandanteil auf als die nördlichen UR der TKS. Feuchtgrünlandbereiche mit Habitatpotenzial sind vor allem im Umfeld von Fließgewässern wie der Werra und ihren Nebenflüssen zu finden (z. B. TKS 73, 74, 77) (vgl. Kap. 4.2.2.1.1 Biotop- und Nutzungsstrukturen). Schwerpunkträume mit Nachweisen von Offenlandarten, die auf feuchtere Lebensräume angewiesen sind, liegen in der Werraue im UR der TKS 77 und 74 sowie im Randbereich des Nationalparks Hainich, südwestlich Zimmern sowie nordwestlich Haina (FFH-Gebiet DE 5028-302 „Nessetal – Südlicher Kindel“) im UR des TKS 166.

Als Bodenbrüter benötigt der Wachtelkönig für seinen Neststandort eine ausreichende Vegetationshöhe für die Deckung vor Feinden und nutzt daher Feuchtwiesen mit hoch- wüchsigen Seggen- und Schilfbeständen als Bruthabitat. Im UR des TKS 70b (FFH- Gebiet DE 4228-331 „Sieber, Oder, Rhume“) nordwestlich Bilshausen bestehen Wachtel- königvorkommen im Bereich des Habiatkomplexes C-NI-077. Weitere Nachweise der Art innerhalb von Habitatkomplexen liegen für den UR des TKS 166 vor. Der Großteil der Nachweise mit einer Unschärfe-Angabe liegt außerhalb der Komplexe.

Im Bereich von Schilfbeständen an Gewässern, aber auch in Entwässerungsgräben sind Brutvorkommen der Rohrweihe möglich. Von der Art liegen Nachweise aus den UR vieler EntwurfTKS vor, wobei zurinsbesondere Vollständigkeitsprüfung der UR des TKS 166 mehrere Vorkommen beinhaltet (vgl. Tab. Faunistische Habitatkomplexe im Untersuchungsraum).

In natürlichen und künstlichen Stillgewässern mit teilweise ausgeprägten Verlandungszo- nen kommen die Tafelente, Löffelente, Knäkente und Krickente vor. In Abschnitt C liegen in Bezug auf diese vier Arten konkrete Brutnachweise im TKS 166 vor.

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Die Arten Grauammer, Ortolan, Wiedehopf, Ziegenmelker und Steinschmätzer sind auf eher trockene und wärmebegünstigte Offenlandbereiche angewiesen. Standorte mit ent- sprechenden Biotopstrukturen sind im Abschnitt C nur kleinräumig und lokal ausgebildet (v.a. im UR der TKS 74, 78, 80 und 166).

Der Uhu kann sowohl natürliche Felsnischen als auch ein breites Spektrum an Sekundärbiotopen (Steinbrüche, Abbaubereiche) sowie auch verlassene größere Nester oder Nisthilfen als Nistplatz nutzen (GEDEON et al. 2014). Für die Art besteht somit in vielen TKS ein Habitatpotenzial, wobei die meisten Nachweise innerhalb der abgegrenzten Habitatkomplexe liegen.

Die Arten Graureiher und Kormoran brüten in der Regel in Kolonien. Brutnachweise und Brutzeitfeststellungen von den beiden Arten liegen teilweise innerhalb der Habitatkomplexe.

Rastvögel

Die für Rastvögel besonders bedeutenden Flächen in Abschnitt C sind im Anhang 2.2 tabellarisch aufgeführt und den einzelnen UR der TKS zugeordnet. Dabei wird zwischen bedeutenden Rastgebieten und regelmäßig genutzten Rastgebieten differenziert.

Amphibien

Die folgende Tabelle 16 stellt dar, mit welchen Vorkommen prüfrelevanter Amphibienarten im Untersuchungsraum zu rechnen ist.

Tabelle 16: Vorkommen der prüfrelevanten Amphibienarten bezogen auf die Untersu- chungsräume der TKS

Art 66 67 68 73 74 75 76 77 78 80 86 87 90 91 92 94 95 69a 70a 93a 166 300 303 69b 70b 93b Geburtshel- P P P P N P P N P N N N N N N P N P P P P P P P P P ferkröte Gelbbauchunke - - - - P - - P P P N N P P P P N P P P P P N N - P

Kammmolch P P P P P P N N N P P N N N N P N P - P - P N N P P Kleiner Wasser- - - - - P - P P N - P N P P N P P P - P P P N N - P frosch Knoblauchkröte ------P P P - -

Kreuzkröte P P P P P P P P P P P N N P P P P P - P - N N N P P

Laubfrosch P P P P P P P P P P P P P P P P P P - P - P N N P P

MoorfroschEntwurf - - - zur- - - Vollständigkeitsprüfung------P - - N = Nachweis im Bereich des TKS, P = potenzielles Vorkommen im Bereich des TKS, - = Vorkommen im TKS weitgehend auszuschließen

Das Vorkommen von Amphibien ist immer an geeignete Laichgewässer gebunden. Daneben benötigen Amphibien aber auch passende Landlebensräume für die

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Überwinterung. Kreuz- sowie Knoblauchkröte bevorzugen trockenwarme, lockere Böden. Sie kommen daher in Heiden oder Magerrasen vor, daneben werden oft auch Sekundärhabitate wie Sand- und Kiesgruben und sonstige Ruderalflächen besiedelt, die einen lückigen Vegetationsbestand aufweisen. Zur Fortpflanzung bevorzugt die Knoblauchkröte ständig wasserführende Stillgewässer mit teils vegetationsreichen und besonnten Bereichen. Im Gegensatz zur Knoblauchkröte laicht die Kreuzkröte auch in kleinen Temporärgewässern wie z.B. Pfützen und Tümpeln (NLWKN 2011). Im Abschnitt C liegen keine Individuennachweise der Knoblauchkröte vor. Aufgrund der naturräumlichen Gegebenheiten ist in den UR der TKS 94, 95 und 166 von einem Habitatpotenzial für die Art auszugehen. Für die Kreuzkröte gibt es in den UR der TKS 77, 98, 94, 95, 166 sowie (aufgrund einer hohen Unschärfe) im TKS 303 Individuenbeobachtungen. Bis auf TKS 92 und 93b wird für die Kreuzkröte in allen weiteren UR der TKS ein Habitatpotenzial angenommen.

Die Gelbbauchunke ist ebenfalls eine Pionierart. Sie bevorzugt vegetationsarme, besonnte Stillgewässer im Berg- und Hügelland. Vorrangig werden Kies- und Tongruben, Truppenübungsplätze sowie in seltenen Fällen auch Waldgebiete besiedelt. Zum Laichen reichen Klein- und Kleinstgewässer aus (NLWKN 2011). Aus den UR der TKS 73, 74, 76, 77, 86, 90, 95 und 166 liegen Nachweise der Gelbbauchunke vor. Auf Grundlage der Lage des Verbreitungsgebietes der Art wird auch ein Vorkommen für die UR der TKS 69b, 75, 78, 80, 87, 91, 92, 93a, 93b, 94 und 303 angenommen. Die potenziellen Lebensräume und Nachweise der Pionierarten Kreuzkröte und Gelbbauchunke beschränken sich nicht allein auf die abgegrenzten Habitatkomplexe, sondern befinden sich teilweise auch außerhalb der Komplexe.

Der Laubfrosch laicht in kleineren, sonnenexponierten, fischbesatzfreien Stillgewässern mit ausreichend Verlandungsvegetation. Typische Landhabitate sind reich gegliederte Landschaften mit Gebüschen, Stauden, Landröhrichten und besonnten Abschnitten (NLWKN 2011). Im Abschnitt C gibt es im UR des TKS 166 zahlreiche Vorkommensnachweise des Laubfrosches und im UR des TKS 95 gibt es einen Nachweis. Potenzielle Vorkommen der Art sind in allen TKS, die Kleingewässer aufweisen, möglich. Da es in den beiden TKS 92 und 93b keine Stillgewässer gibt, ist das Vorkommen des Laubfrosches hier unwahrscheinlich.

Der Moorfrosch ist eine typische Art von Moorkomplexen. Laichhabitate sind kleine bis mittlere Stillgewässer, die großflächige Flach- und Wechselwasserzonen mit ausreichend Vegetation aufweisen (NLWKN 2011). Im Abschnitt C gibt es keine Individuennachweise der Art. Aufgrund des Verbreitungsgebietes der Art ist anzunehmen, dass der Moorfrosch Entwurfim UR des TKS zur166 vorkommt. Vollständigkeitsprüfung Die Geburtshelferkröte besiedelt oft Steinbrüche, Ton-, Sand-, Lehm- und Kiesgruben in Hangfuß- bis Berglagen. An das Laichgewässer zeigt die Art wenig Ansprüche, es werden sowohl große, teils tiefe Gewässer sowie Tümpel oder Pfützen besiedelt (NLWKN 2011). Im Abschnitt C liegen Nachweise der Geburtshelferkröte in den UR der TKS 69b, 73, 75, 76, 77, 78, 80, 86, und 90 vor. In allen TKS gibt es vereinzelt Biotope, die den

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Habitatansprüchen der Geburtshelferkröte entsprechen. Ein Vorkommen der Art ist in diesen UR der TKS nicht auszuschließen.

Der Kleine Wasserfrosch besiedelt sonnenexponierte, vegetationsreiche Kleingewässer in Offenlandschaften sowie auch in Moor- und Waldgebieten (ZUPPKE & SEYRING 2015). Im UR der TKS 74, 77, 86, 95 und 166 gibt es einige Feucht- und Nassgebiete, in denen der Kleine Wasserfrosch beobachtet wurde. Weitherhin wird für die UR der TKS 69b, 70b, 73, 78, 80, 87, 90, 91, 93a, 93b, 94 und 303 ein Habitatpotenzial für die Art angenommen.

Kammmolche nutzen mittlere bis große Stillgewässer aller Art als Lebensraum, die eine reiche Ufervegetation sowie Gebüsche und Waldränder in der Umgebung aufweisen (NLWKN 2011). Mehrere Nachweise des Kammmolches liegen in den UR der TKS 70b, 73, 74, 77, 78, 80, 86, 90, 95, 166 und (aufgrund einer hohen Unschärfe) im 303 sowie in deren unmittelbarer Umgebung vor. Aufgrund zahlreicher unverbauter Stillgewässer wird im Abschnitt C in allen UR der TKS (bis auf die TKS 92 und 93b) ein Habitatpotenzial für die Art angenommen.

Reptilien

Die folgende Tabelle 17 stellt dar, mit welchen Vorkommen prüfrelevanter Reptilienarten im Untersuchungsraum zu rechnen ist.

Tabelle 17: Vorkommen der prüfrelevanten Reptilienarten bezogen auf die Untersu- chungsräume der TKS

Art 66 67 68 73 74 75 76 77 78 80 86 87 90 91 92 94 95 69a 70a 93a 166 300 303 69b 70b 93b

Schlingnatter - - - P P - - P N P N N P P N P N P P P P P N N - P

Zauneidechse P P P P N P P N N N N N N N N N N P P N P P P N P P

N = Nachweis im Bereich des TKS, P = potenzielles Vorkommen im Bereich des TKS, - = Vorkommen im TKS weitgehend auszuschließen

Für die Zauneidechse, die als Kulturfolger ein breites Spektrum an Biotopen besiedelt, ist in fast allen UR der TKS mit einem Habitatpotenzial zu rechnen. Nachweise der Art liegen aus 13 UR der TKS vor.

Auch die Schlingnatter nutzt eine Vielzahl unterschiedlicher halb- und offener Lebensräume. In Niedersachsen besiedelt sie vor allem durch Trockenlegung entstandene Hochmoor-Degenerationsstadien, lichte Nadelwälder, Waldränder, Waldlichtungen und -schneisen sowie strukturreiche Sandheiden (NLWKN 2011). EntwurfDaneben werden zur aber auchVollständigkeitsprüfung strukturreiche Feld- und Wegraine, Bahntrassen sowie vorwiegend magere Offenlandlandbereiche als Lebensraum genutzt (ebd.). Als wärmeliebende Art kommt die Schlingnatter in Hessen in gut besonnten, extensiv bewirtschafteten Weinbergen, Ruderalfluren sowie Trocken- oder Haltrockenrasen vor (NICOLAY & ALFERMANN 2004). Einzelne Sichtbeobachtungen liegen für die UR der TKS 74, 76, 77, 86, 90, 95 und 166 vor. Aufgrund des Lebensraumangebots und der

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Verbreitung der Art wird ein potenzielles Vorkommen in den UR der TKS 69a, 69b, 73,75, 78, 80, 87, 91, 92, 93a, 93b, 94 und 303 angenommen.

Wirbellose

Die folgende Tabelle 18 stellt dar, mit welchen Vorkommen prüfrelevanter Wirbellosenar- ten im Untersuchungsraum zu rechnen ist.

Tabelle 18: Vorkommen der prüfrelevanten Wirbellosenarten bezogen auf die Untersu- chungsräume der TKS

Art 66 67 68 73 74 75 76 77 78 80 86 87 90 91 92 94 95 69a 70a 93a 166 300 303 69b 70b 93b

Eremit - - P P ------P ------P P - - Nachtkerzen- P P P P P P P P P P P P P N P P P P P P P P P P P P schwärmer Quendel------N N P N N P N N - N - - P - - P N - P Ameisenbläuling Dunkler Wiesen- knopf------P P - - N N P P - N P P N P - P Ameisenbläuling

Der Nachtkerzenschwärmer ist eine in Deutschland weit verbreitete Art, die aber im Norden und Nordwesten teilweise (noch) fehlt (TRAUTNER & HERMANN 2011). Die Raupen fressen vor allem an Weidenröschen. Weidenröschen-Arten wachsen an feuchten und frischen, gelegentlich aber auch trockenen Standorten. Die Raupenfutterpflanzen müssen gut besonnt sein, da die Raupen ein hohes Wärmebedürfnis haben (BFN 2018). Da diese Lebensräume kleinflächig an sehr vielen Standorten auftreten, wird für alle TKS im Abschnitt C ein Vorkommenpotenzial für die Art angenommen. Im TKS 80 liegt ein älterer Nachweis im FFH-Gebiet DE 4728-302 „NSG Flachstal“ vor.

Beim Eremit, der an Altbaumbestände (bevorzugt alte Eichen) gebunden ist, sind Vorkommen in alten Wald- und Gehölzbereichen im südlichen Teil von Abschnitt C (UR der TKS 77, 95 und 166) sowie im nördlichen Teil (TKS 68 und 69a) möglich. Aktuelle Nachweise der Art liegen nicht vor. Die Art nutzt vor allem sonnenexponierte Altbaumbestände im Waldrandbereich oder sonstige höhlenreiche Gehölzbestände als Lebensraum.

Der Quendel-Ameisenbläuling, auch Schwarzfleckiger Ameisenbläuling genannt, besiedelt fast ausschließlich Kalk- Magerrasen. Wichtig für das Vorkommen der Art ist seine Wirtspflanze Thymian sowie die Wirtsameise (Myrmica sabuleti). In Niedersachsen Entwurfwerden vor allem zur südexponierte Vollständigkeitsprüfung Bereiche mit kurzen und schütteren Rasen besiedelt (NLWKN 2011). Die Art ist inzwischen zwar sehr selten, der Abschnitt C befindet sich allerdings innerhalb des Hauptvorkommengebiets des Quendel-Ameisenbläulings. Dementsprechend gibt es einige Individuennachweise in den UR der TKS 73, 74, 76, 77, 80, 86, 90 und 166. Zudem kann die Art in einzelnen Abschnitten der TKS 75, 78, 93a, 95

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und 303 vorkommen. Der nördliche Teil des Abschnittes C liegt außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art, so dass hier ein Vorkommen der Art ausgeschlossen wird.

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist ein Bewohner feuchter, extensiv genutzter Wiesen, Wiesenbrachen und Grabenränder mit Beständen des Großen Wiesenknopfs. Der Große Wiesenknopf wird von der Art als einzige Raupenflutterpflanze genutzt, an der Pflanzenart legt der Falter seine Eier ab. Für die Entwicklung des Falters ist es zudem essentiell, dass auf den Wiesen geeignete Wirtsameisen (v.a. Myrmica rubra) vorkommen (NLWKN 2011). Vereinzelte Individuennachweise der Art gibt es in den UR der TKS 86, 87, 90, 93a und 95. Auch die TKS 76, 77, 91, 93b, 94 und 166 liegen innerhalb des Verbreitungsgebietes der Art, so dass ein potenzielles Vorkommen der Art angenommen wird. Die nördlicheren TKS liegen außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art.

4.2.2.1.4 Schutzgebiete sowie weitere schutzgutrelevante Kriterien und Merkmale

Im Untersuchungsraum kommen insgesamt ein Nationalpark, ein Nationales Naturmonument (Grünes Band), 29 Naturschutzgebiete (NSG), 27 Landschaftsschutzgebiete (LSG), drei Naturparke und zehn Waldschutzgebiete vor. Die Gesamtfläche dieser Schutzgebiete in den Trassenkorridorsegmenten umfasst ca. 22.460 ha.

Besonders hervorzuheben ist hier die Dichte an Schutzgebieten im Bereich des Unteren Eichsfelds, sowie des Werratals und des Hainichs. Natura 2000-Gebiete oder Naturschutzgebiete in diesen Bereichen ragen jedoch meist nur randlich in den UR. Biosphärenreservate sind im Untersuchungsraum nicht ausgewiesen.

In Anhang 2.2 werden alle innerhalb des Abschnitts liegenden Schutzgebiete benannt und ihre Lage zum Untersuchungsraum beschrieben.

Im Abschnitt C wird das Nationale Naturmonument „Grünes Band“ entlang der ehemali- gen innerdeutschen Grenze mehrfach vom TKS-Netz berührt und teilweise gequert (TKS 69b, 74, 77, 78, 80, 90, 94, 95). Die Thüringer Landesregierung hat das gesamte „Grüne Band“, an welchem der Freistaat Thüringen mit 763 km den längsten Abschnitt hält, als Nationales Naturmonument gemäß § 24 Abs. 4 BNatSchG festgesetzt. Ein entsprechen- des Verfahren wurde im Januar 2017 eingeleitet, der Gesetzesentwurf ging dem Thürin- ger Landtag am 12.09.2017 zu und wurde am 09.11.2018 bestätigt..

Für die europäischen Vogelschutz- und FFH-Gebiete, die im Untersuchungsraum liegen, wurden je nach Betroffenheit Natura 2000 Vor- bzw. Verträglichkeitsuntersuchungen Entwurfdurchgeführt (vgl. zur Unterlage Vollständigkeitsprüfung 3.2 Untersuchungen zur Natura 2000-Verträglichkeit). In Anhang 2.2 werden die innerhalb des UR liegenden Natura 2000-Gebiete tabellarisch aufgeführt.

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Neben den zuvor beschriebenen Schutzgebieten liegen im Untersuchungsraum weitere Gebiete, die zum Schutz der Natur einen besonderen Status, ein Prädikat oder eine Ab- grenzung zugewiesen bekommen haben.

Das EU-Vogelschutzgebiet DE 4426-401 „Unteres Eichsfeld“ ist ebenso als Important Bird Area (IBA) ausgewiesen und ragt bei Wollbrandshausen und Rollshausen von Westen in das TKS 70b. Weitere großflächige IBA liegen in den TKS 73 zwischen Dudenrode und Wolfterode und in TKS 76 im Bereich des Meißners sowie im Bereich des Werratals im TKS 74. Auch die Ulfewiesen bei Weiterode im TKS 86, die ebenso als Naturschutzgebiet geschützt sind, sind als IBA ausgewiesen. Des Weiteren ist das Biosphärenreservat Rhön als großflächiges IBA ausgewiesen und ragt zwischen Malkomes und Schenklengsfeld von Osten in die TKS 93a und 303.

Im Untersuchungsraum des Abschnitts C liegt nur ein EU-Life Projekt im Bereich des Dreienbergs bei Friedewald im TKS 93a. Es ist dort beinahe flächenidentisch mit dem Na- turschutzgebiet „Dreienberg bei Friedewald“ und dem gleichnamigen FFH-Gebiet DE 5125-301.

Feuchtgebiete internationaler Bedeutung (RAMSAR-Gebiete) treten im Untersuchungs- raum des Abschnitts C nicht auf.

Im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze sind Flächen (Kerzonen und Projekt- gebiete) des Naturschutzgroßprojekts „Grünes Band“ ausgewiesen, sie liegen innerhalb der TKS 69b, 70b, 74, 78 und 80. Teilweise ragen diese Flächen nur randlich in den UR hinein (TKS 69b und 74), teilweise erstrecken sie sich jedoch über die gesamte Breite des UR (TKS 70b, 78, 80).

Im Niedersächsischen Teil des UR liegen keine Waldfunktionen vor, die für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt relevant sind.

Im Thüringischen Teil des UR sind Teile von Waldgebieten als Stilllegungsflächen ausgewiesen. Diese sind meist sehr kleinflächig und liegen randlich innerhalb des UR der TKS 78 und 80.

Im Hessischen Teil des UR treten „Altholzinseln“, „Kernflächen nach Naturschutzleitlinie des Hessischen Staatswalds“, „Flächen mit Kompensationsmaßnahmen“ sowie „sonstige Biotopschutzflächen“ auf. Diese sind meist sehr kleinflächig und werden daher im Folgenden zusammengefasst beschrieben.

In den UR folgender TKS in Hessen treten Waldschutzgebiete nur vereinzelt, vorwiegend Entwurfkleinflächig und zureher randlich Vollständigkeitsprüfung auf: 69b, 74, 76, 77, 87, 91 92 und 94. Im UR des TKS 73 sind Kernflächen innerhalb des FFH-Gebiets DE 4825-302 „Werra- und Wehretal“ ausgewiesen und liegen mittig innerhalb des UR. Im UR des TKS 86 liegen Kernflächen innerhalb des FFH-Gebiets DE 5024-305 „Auenwiesen von Fulda, Rohrbach und Solz“, kleinere Altholzinseln ragen randlich in den UR östlich von Petersberg. Kernflächen, Altholzinseln und Biotopschutzflächen treten im UR des TKS 90 zwar eher

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kleinflächig, jedoch auch mittig und außerhalb von Schutzgebieten im UR auf, z.B. südlich von Eichhorst. Das FFH-Gebiet DE 5125-301 „Dreienberg bei Friedewald“ ragt nördlich von Hillartshausen randlich in den UR des TKS 93a und enthält sogenannte „Kernflächen nach Naturschutzleitlinie des Hessischen Staatswalds“. Nördlich von Malkomes (TKS 93b) ragen „Flächen mit Kompensationsmaßnahmen“ in den UR.

Die TKS 75 und 95 queren keine Waldflächen der oben genannten Funktionen.

Im Anhang 2.2 werden alle innerhalb des Untersuchungsgebiets liegenden Schutzgebiete sowie weiteren schutzgutrelevanten Kriterien und Merkmale benannt und ihre Lage zum Korridornetz beschrieben. Landschaftsschutzgebiete werden hier nur bei einschlägigem Schutzzweck bezogen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt be- rücksichtigt und werden ansonsten im Schutzgut Landschaft behandelt.

Eine Auflistung von Biotopverbundsflächen in Anhang 2.2 geht über den zumutbaren Rahmen der beizubringenden Informationen hinaus, da der Erkenntnisgewinn nicht im Verhältnis zum Untersuchungsaufwand steht. Biotopverbundsflächen treten in allen TKS des Abschnitts C in verschiedener Ausprägung auf. Deshalb wird das Vorkommen dieser Flächen großräumig zusammengefasst und textlich beschrieben.

Flächen der BfN-Lebensraumnetzwerke liegen im UR des Abschnitts C zumeist im Bereich von größeren, zusammenhängenden Waldflächen auf Höhenzügen und im Bergland, so z.B. in den TKS 66, 68, 69a, 78, 80, 86 und 87. Beinahe das gesamte TKS 90 verläuft im Bereich des Seulingswalds durch eine Biotopverbundsfläche des BfN.

Darüberhinaus liegen Teile des Lebensraumetzwerks des BfN im Bereich von ausgewiesenen Natura 2000-Gebieten, wie den FFH-Gebieten DE 4228-331 „Sieber, Oder, Rhume“ im TKS 70b oder DE 4825-302 „Werra- und Wehretal“ in den TKS 73, 74, 76 und 77. Innerhalb der Lebensraumnetzwerke des BfN sind auch Fließgewässer, wie die Rhume und Oder (TKS 70b) als Verbundachsen dargestellt.

Sehr großräumige, zusammenhängende Waldflächen, wie zwischen Wendershausen und Dudenrode im TKS 73 oder der Seulingswald im TKS 91 sind darüberhinaus als „Korridore und Räume Wald bewohnender Säugetiere“ ausgewiesen. Großräumige Verbundachsen, die meist große, zusammenhängende Waldlächen miteinander verbinden, werden von nahezu jedem TKS im Abschnitt C gekreuzt.

Ein großflächiger Schwerpunktbereich für Wildkatzenpopulationen ist in Hessen zwischen Friedland und Philippsthal ausgewiesen und erstreckt sich über die TKS 69b, 73, 74, 75, 76,77, 86, 87, 90, 93a, 94 und 95 wobei die TKS 69b, 87, 91, 93a und 95 nur zum Teil Entwurfdurch diese Flächen zur verlaufen Vollständigkeitsprüfung oder randlich davon berührt werden. Weitere Biotopverbundsflächen werden in den meisten Landschaftsrahmenplänen der Niedersächsischen Landkreise differenziert in „Schwerpunktbereiche“ und „Verbundachsen“ dargestellt. Verbundachsen sind dabei häufig entlang von linearen Strukturen wie Gräben, Bächen und Flüssen (z. B. in TKS 69b, 70a und 70b, 78 und 80) oder Straßen ausgewiesen.

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Das Grüne Band ist als großflächiges Naturschutzgroßprojekt des BfN ausgewiesen und erstreckt sich entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze an den Landesgrenzen der Bundesländer Niedersachsen, Thüringen und Hessen innerhalb des UR. Die UR folgender TKS queren das Projektgebiet: 69b, 70b, 74, 78, 80. Die Kernzonen des Projekts erstrecken sich über die gesamte Breite der UR der TKS 69b, 74, 78, 80 und sind im unmittelbaren ehemaligen Grenzverlauf ausgewiesen.

Die Kernbereiche des Nationalparks Hainich gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe „Bu- chenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands”. Die Flächen liegen je- doch außerhalb des Untersuchungsraums.

4.2.2.2 Prognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des Plans

Die Entwicklung des Umweltzustandes bezogen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt ist vor allem abhängig von der zukünftigen Nutzung der Umwelt durch den Menschen.

Die Tendenz des anhaltenden Rückgangs der biologischen Vielfalt und insbesondere der Rückgang der Arten und ihrer Populationen sind weltweit zu erkennen und auf zahlreiche Faktoren zurückzuführen. Diese bestehen gemäß BfN u.a. aus der Zerstörung von Lebensräumen, der Übernutzung und Degradation, der Intensivierung der Landwirtschaft, der Ausbreitung gebietsfremder Arten und dem Klimawandel.

Im Untersuchungsraum wird ein Großteil der Flächen landwirtschaftlich genutzt. Eine Änderung dieser Nutzungsform in näherer Zukunft ist nicht zu erwarten. Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen, welche einen Einfluss auf den Umweltzustand bezogen auf die Schutzgüter „Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt“ haben können, sind der Tabelle 12 zu entnehmen.

Mehrfach sind Naturschutzgebietsausweisungen im Untersuchungsraum geplant, da die Landkreise nach und nach der gesetzlichen Verpflichtung nachkommen, die von der europäischen Kommission ausgewiesenen Natura 2000-Gebiete in nationales Recht umzusetzen. Die Abgrenzungen der neuen Naturschutzgebiete entsprechen meist jedoch den Abgrenzungen der bereits ausgewiesenen Natura 2000-Gebiete oder weichen nur geringfügig davon ab.

Dies trifft auf folgende geplante Naturschutzgebiete in Abschnitt C zu, wie „Ilme“ im Bereich des FFH-Gebiets DE 4124-302 „Ilme“ im TKS 68. Darüber hinaus liegen im Untersuchungsraum von Abschnitt C geplante Naturschutzgebiete teilweise auch außerhalb von ausgewiesenen Natura 2000-Gebieten: Naturschutzgebiet „Kalktuffquellen Entwurfbei Westerhof“ imzur TKS 70a. Vollständigkeitsprüfung

Darüber hinaus wird in Abschnitt C mehrfach das Nationale Naturmonument „Grünes Band“ von den TKS 74, 77, 78, 80, 94 und 95 gequert bzw. tangiert.

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Schutzgüter Boden und Fläche

Die Beschreibung der Bestandssituation für das Schutzgut Boden erfolgt anhand der Bo- denübersichtskarte BK 50, für Thüringen BÜK 200 und Bodengeologische Konzeptkarte). Über die Eigenschaften und Funktionen der im Untersuchungsraum vorkommenden Bö- den werden empfindliche und schutzwürdige Böden besonders hervorgehoben. Böden, die durch Altlasten und Deponien beeinträchtigt sind, werden als Vorbelastungen be- schrieben. Zudem werden geogene Besonderheiten in Form von Georisiken (wenn im Abschnitt vorhanden) dargestellt.

Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Boden umfasst das gesamte Trassenkorridor- netz zuzüglich einer Erweiterung von 300 m beidseitig des Trassenkorridorrandes. Für das Schutzgut Fläche, den ausgewiesenen Vorbelastungen und den Georisiken hingegen ent-spricht der Untersuchungsraum dem Trassenkorridornetz ohne Erweiterung.

Eine zusammenfassende Beschreibung der Bestandssituation sowie der Besonderheiten wird in den folgenden Kapiteln durchgeführt. Die Verteilung der für die Schutzgüter Boden und Fläche relevanten Umweltkriterien im Untersuchungsraum ist der kartografischen Darstellung in den Streifenkarten SUP Schutzgüter „Boden und Fläche“ zu entnehmen.

4.2.3.1 Derzeitiger Umweltzustand

In den nachfolgenden Abschnitten werden, beginnend mit den Bodengroßlandschaften, die schutzgutrelevanten Kriterien für die Schutzgüter Boden und Fläche beschrieben.

Bodengroßlandschaften

Die nachfolgende Beschreibung der Bodengroßlandschaften dient der Übersicht der Genese und Verbreitung der nachfolgend als Kriterium behandelten Bodenklassen innerhalb des Abschnitts C. Sie stellen ihrerseits kein Kriterium der SUP dar, sondern dienen der räumlichen Einordnung und der Übersicht der Bodenklassenverteilung und - spezifika über den gesamten Abschnitt C.

Niedersachsen

Das südliche Niedersachsen im Bereich der TKS 66 bis 70b sowie 78 und 80 zählt zu den Bodengroßlandschaften „Berg- und Hügelländer mit hohem Anteil an nichtmetamorphen Sedimentgesteinen im Wechsel mit Löß“ und den Bodenlandschaften der „Löß-, Silikat- und Karbonatsteinverbreitungsgebiete“. Diese werden im Leinegraben und entlang von Oder, Rhume und Söse von Talsedimenten (Auen- und Gleyböden) durchzogen. Innerhalb der Lößverbreitungsgebiete, die die höchsten Flächenanteile einnehmen, Entwurfherrschen Lößlehme zur vor (z.B.Vollständigkeitsprüfung in der „Goldenen Mark“ entlang der TKS 70b und 78), in den Karbonat- und Silikatverbreitungsgebieten (TKS 66 bis 70b und 300) Kalk- und Mergelsteinfließ- sowie Hangschutterden bzw. Hangbildungen mit unterschiedlichen Lößanteilen. Tonsteinverbreitungsgebiete mit lößhaltigen Fließerden sind vereinzelt in Ebenen und Mulden verbreitet.

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Hessen

Die TKS 73, 75, 76, 77, 86 und 90 durchlaufen in Nordhessen zunächst die Geröll- und Schluffstein reichen Sandstein-Bodenlandschaften des mittleren und unteren Buntsandsteins (der Berg- und Hügelländer mit hohem Anteil an nichtmetamorphen Sand- , Schluff-, Ton- und Mergelgesteinen), u.a. im Meißner-Gebiet, in die sich von Südosten her Sand- und Tonstein-Dolomite sowie Kalksteine des ungegliederten Zechsteins schieben. Im Bereich des Stolzinger Gebirges südlich von Waldkappel (TKS 76) nehmen die Dolomitgesteine des Zechsteins zu. Diese Gebiete umfassen zahlreiche geologische Störungszonen.

Im Bereich der TKS 87, 91, 92, 93b und 303 werden die Buntsandsteinformationen randlich von holozänen, ton- und schluffreichen Fließerden sowie von Kalksteinlandschaften des Muschelkalks durchbrochen (Linie Friedewald- Schenklengsfeld).

Im TKS 74 treten vereinzelt Bodenlandschaften mit Tonschiefer und Grauwacke hinzu (nahe Hitzerode/ Albungen) sowie – im Werratal – holozäne Auensedimente aus Lehm, Sand und Kies.

Südlich von Weißenborn (TKS 77) treten in enger räumlicher Abfolge Bodenlandschaften der Kalk-, Mergel- und Sandsteine des unteren und mittleren Muschelkalks (Ringgau) mit verschiedenen geologischen Verwerfungsbereichen hinzu.

Thüringen

Die TKS 78 und 80 (Linie Wörbis bzw. Heilbad Heiligenstadt – Mühlhausen) verlaufen durch die Bodenlandschaften der mesozoischen Berg- und Hügelländer des südlichen Harzvorlandes (jeweils nördliche Teilbereiche der TKS) und die Bodenlandschaften der mesozoischen Schichtstufen und Kalkplatten (südliche Teilbereiche der TKS am Rande des Thüringer Beckens). Hierbei queren beide TKS die Bodenlandschaft der Terrassenebenen, Flussauen und Niederungen des Unstruttals, in das auch TKS 166 hineinreicht. Ab dem Bereich Mühlhausen treten in Richtung Südosten lößbeeinflusste Hügelländer und Lößbörden hinzu (TKS 166).

In geringeren Flächenanteilen sind nahe Eisenach (TKS 77 und 166) Bodenlandschaften des Grund- und Schiefergebirges verbreitet.

Bodenklassen (nach Ad-hoc-Arbeitsgruppe Boden, 2005):

Nachfolgend werden die im Untersuchungsraum vorkommenden Bodenklassen örtlich Entwurfbeschrieben und zur auch die darinVollständigkeitsprüfung vorkommenden Bodentypen erläutert. Niedersachsen

Die in den TKS 66, 67, 68 und 69a vorherrschenden Bodenklassen sind Lessivés, Braunerden sowie lößhaltige Ah/C-Böden in der Ausprägung als tiefgründige Pararendzinen. Im Bereich des westlichen TKS 300, der sich zwischen den TKS 69a und

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70a bewegt, treten die ebenfalls in großen Flächenumfängen vorhandenen Lessivés auch als flache Tschernosem-Parabraunerden auf. Diese spezifische Ausbildung der Lessivés ist nur innerhalb des TKS 300 verbreitet.

Gley- und Stauwasserböden, die vereinzelt auch Anmoorgleye umfassen, durchziehen die überwiegend von den Fahlerden der Lessivés geprägten Niederungen im Bereich der Flusstäler. Abschnitt C verfügt über eine hohe Anzahl an Flusstalniederungen mit begleitenden Gley- und Auenböden, die überwiegend als schmale Korridore gewässerbegleitend auftreten. Breite, zusammenhängende Auenbödenstreifen befinden sich lediglich innerhalb der Leine-, Rhume- und Söseniederung (TKS 70a und 300), der Ilmeniederung (TKS 68) sowie den Niederungen von Nathe und Suhle (TKS 80), ebenso an der Werra (TKS 94). Viele kleinere Fließgewässer werden hingegen von terrestrischen anthropogenen Böden (meist Kolluvisole, z.T. mit Grundwassereinfluss) begleitet.

Besonders hervorzuheben ist der in Abschnitt C einzige, großflächig auftretende Schwarzerdegürtel bei Gieboldehausen (TKS 70b)

Stauwasserböden (Pseudogleye aus pleistozänem Löß) treten in großflächigerer Verbreitung innerhalb der Gemeinde Neu-Eichenberg auf. Ihr weiteres Auftreten in Abschnitt C stellt sich kleinflächig und inselhaft dar. Stauwasserböden treten meist in enger räumlicher Nachbarschaft zu Auen- und/oder Gleyböden auf.

Geringste Flächenanteile werden von den Bodenklassen Pelosol, O/C-Böden (auf Fels oder Schotter) und Terrae calcis sowie von den Moorböden eingenommen. Pelosole und Moorböden werden mehrheitlich über länderspezifische Kriterien als schutzwürdige Böden ausgewiesen.

Hessen

Der von Abschnitt C gequerte Teilbereich Nordhessens umfasst insbesondere lößhaltige Böden. Es dominieren im TKS 69b (Nord) lößreiche Braunerden und Rendzinen in kleinräumigen Wechseln mit Löß-Pseudogleyen.

Die Ah/C-Böden als formenreiche Bodenklasse bildet in Hessen anstelle der in Niedersachsen weit verbreiteten, tiefgründigen Pararendzinen auch flache (Para-) Rendzinen, Kalktuff-Rendzinen, Terra fuscen und Braunerde-Tschernoseme aus.

Ab der Höhe Hohengandern/ Unterrieden (TKS 69b Süd) werden Braunerden (über Buntsandstein oder Muschelkalk) zur vorherrschenden Bodenklasse. Sandige, lößarme, vielfach podsolige Braunerden wechseln sich mit lößreichen, schluffigen Braunerden kleinräumig ab. Im Werratal (TKS 74) sowie im Sorga- und Fischbachtal (TKS 87) treten Entwurfausgedehnte Auenbödenzur Vollständigkeitsprüfung (Gley-Vegen) und lößreiche Hang-Pseudogleye hinzu. Die Pseudogleye, die aus Braunerden entstanden sind, sind stets löß- und grusführend.

Ausnahmen bilden das Meißnergebiet (TKS 74 und 77), die Sontra-/ Hasel- Flusseinzugsbereiche (TKS 76) und das Hesselkopf-Gebiet (TKS 76) mit starker Dominanz der Lessivés und AH/-C-Böden (Zechsteingebiete).

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Thüringen

Die TKS im Freistaat Thüringen umfassen ein breit gefächertes Spektrum an Bodenklassen, die überwiegend lössreich, vielfach auch lehmig bis grusig ausgeprägt sind und durch den hohen Grad der Beeinflussung durch Fließgewässer und hohe Grundwasserstände in den Niederungen erhöhte Flächenanteile an Böden mit Stau- bzw. Auendynamik (Pseudogleye, Gleye) ausbilden. Organische Böden sind hingegen mit Ausnahme von Anmoorgleyen nicht anzutreffen.

TKS 77 wird von Rendzinen mehrerer Bodenklassen gekennzeichnet, hierunter lehmige bis mergelige Pararendzinen der Ah/C-Böden, Braunerde-Pararendzinen und Rendzinen lössreicher Schluffmergel der Bodenklasse Lessivés.

TKS 78 wird ebenfalls von Rendzinen dominiert. Charakteristisch für diesen TKS sind die zahlreichen Fließgewässerniederungen (Leine-, Unstrut-, Nathe-, Luhne- und Ohneniederung), die mit Auenböden und Anmoorgleyen die Rendzinen und Braunerden durchziehen, gefolgt von Schwemmschwarzerden.

Im TKS 95 sind (z.T. podsolierte) Braunerden über Sanden und Lehmen des Buntsandsteins vorherrschend. In den Niederungen des Erlengrabens, Dammer- und Landersgrundes treten Pseudo- und Staugleye in kiesig-grusiger Ausprägung sowie lösshaltige Pseudogley-Kolluvisole auf.

TKS 166 ist aufgrund des in großen Flächenumfängen auftretenden Vorkommens von (Löss- und Löss-Schlämm-) Schwarzerden sowie Braunerde-Tschernosemen besonders hervorzuheben, da dies im Abschnitt C das größte Vorkommen dieser Art beherbergt. Auch hier treten in den übrigen Bereichen große Anteile an Gley-Vega, Anmoorgleyen und Pseudogleyen auf.

Terrestrische Rohböden, fersiallitischer und ferrallitische Paläoböden, Reduktosole sowie sybhydrische Böden treten innerhalb des gesamten Abschnitts C nicht auf.

Stark geschichtete Böden

Stark geschichtete Böden sind Moorböden und weitere Böden (z.B.: stau- und grundwasserbeeinflusste Böden) mit drei und mehr Substratschichten. Bezüglich der Auflistung von vorkommenden Mooren und Moorböden wird auf das Kriterium Organische Böden (Moore/Moorböden) im nachfolgenden Absatz verwiesen. Informationen über Böden, die mehrere Substratschichten widerspiegeln, stehen in der derzeitigen Planungsebene nicht im ausreichenden Umfang zur Verfügung. Hier wird auf das Planfeststellungsverfahren verwiesen, im Zuge dessen Baugrunduntersuchungen Entwurfaussagekräftige zur Informationen Vollständigkeitsprüfung über stark geschichtete Böden liefern werden.

Stark geschichtete Böden werden daher ausschließlich verbal behandelt und nicht als Einzelkriterium dargestellt. Die Schichtung ist eine zusätzliche Information, die aufgrund der Datenlage nicht als eigenes Kriterium betrachtet wird. Zudem werden thematisch in

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anderen Bereichen die geschichteten Böden indirekt mitberücksichtigt. (s. „organische Böden“ und „stau- und grundwasserbeeinflusste Böden“).

Stau- und Grundwasser beeinflusste, stark geschichtete Böden sind innerhalb des Abschnitts C insbesondere in Bereichen mit starker Auendynamik verbreitet (z.B. Gley- und Auenböden der Flussniederungen von Werra, Drömme, Rase, Grundbach und Molle in TKS 69b sowie in den TKS 74, 75 und 86 im Einzugsbereich von Wehre, Iba und Solzbach).

Organische Böden (Moore/Moorböden)

Abschnitt C ist insgesamt arm an Moorbodenvorkommen. Die auftretenden Relikte (TKS 70a, 77 und 86) sind kleinflächig und regelmäßig mit Auenböden vergesellschaftet.

Reliktische Vorkommen von naturnahem Niedermoor treten in der Niederung der Alten Söse und nahe Westerhof (TKS 70a) sowie entlang der Netra-Niederung (TKS 77) auf. Nach Süden ist erst und ausschließlich im TKS 86 (Solzbach- und Ulfetal) und 91 wieder punktuell organischer Boden in Form von Auengley über tiefem Niedermoortorf (organische Böden mit Beeinflussungen durch Auendynamik) anzutreffen.

Erosionsgefährdete Böden

In der Bestandsbeschreibung zu den Vorkommen von erosionsgefährdeten Böden wird die Erodierbarkeit der Böden mithilfe der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) ermittelt. Mithilfe der Abtragsgleichung lässt sich der zu erwartende mittlere jährliche Bo- denabtrag einer Fläche durch Wassererosion darstellen. Die dazu zugrundeliegenden Da- ten wurden von den Ländern geliefert und beinhalten die dazu notwendigen Faktoren:

R = In der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) wird mit dem R-Faktor die Erosi- vität der Niederschläge regional differenziert abgeschätzt.

K = Erodierbarkeitsfaktor, der die Erodierbarkeit des Bodens auf Basis diverser Bodenei- genschaften angibt.

S = Der S-Faktor der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) beschreibt den Ein- fluss der Hangneigung auf das Erosionsgeschehen.

L = Der L-Faktor wird als Hanglängenfaktor in der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung verwendet, der das Verhältnis des Bodenabtrags eines Hanges gegebener Länge zum Standardhang angibt.

C = Der Bodenbedeckungsfaktor C der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) ist Entwurfein kulturspezifischer zur Wert, Vollständigkeitsprüfung der die schützende Wirkung der Ackervegetation gegenüber einem brachliegenden Acker beschreibt.

P = Der P-Faktor in der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung beschreibt die Auswirkun- gen, die durch eine Bewirtschaftung quer zur Haupthangneigung erreicht werden können.

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Der in dieser Gleichung verwendete Hanglängenfaktor (L-Faktor), der das Verhältnis des Bodenabtrages eines beliebig langen Hanges und zum Bodenabtrag mit Standardhang- länge (Faktor K) darstellt, bezieht sich nicht auf die tatsächliche Hanglänge während der Bauphase.

Erosionsgefährdete, vielfach lösshaltige Böden sind in Niedersachsen (TKS 63 bis 67 und 70a, 70b und 80) flächendeckend verbreitet. Ab dem Wehretal (TKS 73) in Nordhessen mit den nach Süden vorherrschenden Braunerden nimmt der Anteil erosionsempfindlicher Böden sukzessive ab, ist durch die starke Reliefierung kleinräumig sehr unterschiedlich und überwiegend an Braunerden und Rendzinen (Ah/-C-Böden) der Kuppen und Hangla- gen gebunden. Vereinzelte Gebiete weisen keine Erosionsempfindlichkeiten auf (z.B. Lin- dewerra-Wahlhausen im TKS 74).

Der in Nordhessen nach Südosten verlaufende TKS 90 umfasst nur noch kleinflächig ero- sionsempfindliche Böden innerhalb von Hanglagen an Flussniederungen (Ulfe, Herfa- bach). Betroffen sind hiervon lediglich Lessivés in der Ausprägung „Pseudogley- Parabraunerde aus lößreichem Schluff“ sowie podsolige Braunerden, sehr vereinzelt auch podsolige Pseudogleye.

In Thüringen (TKS 80) wird die Erosionsgefährdung der Bodenklassen nur auf die Was- sererosionsgefährdung bezogen. Bodenklassenübergreifend wird die Erosionsgefährdung in sehr schmalen Bändern innerhalb von Flussniederungen, im Offenland und in Hangla- gen relevant. Hiervon sind u.a. die Westhänge des Unstruttals betroffen, die Nordhänge des Luhnetals und die Nordabdachung des Beurener Walds (vorgelagerte Offenlandbe- reiche).

Verdichtungsempfindliche Böden

Alle in Niedersachsen liegenden TKS (48a bis 68) umfassen flächendeckend Verbreitungsgebiete verdichtungsempfindlicher Böden. Hiervon sind dementsprechend ausnahmslos alle Bodenklassen betroffen. Dies begründet sich im flächendeckenden Vorkommen von Böden der Lössgebiete sowie im Vorkommen von Rendzinen der Karbonatsteingebiete mit unterschiedlichen Lössbedeckungen.

In Hessen (ab TKS 69b) treten verdichtungsempfindliche Böden durch das flächenhafte Vorkommen schluff- und tonreicher (häufig Löss-) Böden ebenfalls nahezu flächendeckend auf.

In Thüringen sind verdichtungsempfindliche Böden über alle Bodenklassen hinweg ebenfalls großflächig verbreitet. Ausnahmen bilden Auenböden der Unstrut, Hörsel und EntwurfAugrabenniederung zur sowie VollständigkeitsprüfungRendzinen der Hügellandschaft um Archfeld. Stau- und grundwasserbeeinflusste Böden

Stau- und grundwasserbeeinflusste Böden treten vorrangig im Anschluss an Auen- und Gleyniederungen auf oder sind mit diesen deckungsgleich. Großflächige Verbreitung fin- den diese Böden innerhalb der Flusstalniederungen, u.a. der Ilme (TKS 68), Söse (TKS

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70a und 300), Leine (TKS 300 und 69b), Nathe (TKS 78 und 80) und Werra (TKS 77). Ab TKS 76 treten im Zuge der zunehmenden Reliefierung auch Staunässeeinflüsse der unte- ren Hanglagen hinzu. Großflächig tritt dies in TKS 86 (östlich von Friedlos), in TKS 93a und b (Hillertshausen – Gethsemane) sowie in TKS 87, 92 und 303 (Dinkelrode – Schenk- lengsfeld) auf.

In Thüringen wird vorrangig die Grundwasserbeeinflussung relevant, die sich im Bereich der TKS 78 und 166 auf die Auenböden der Werra, Leine und Hörsel, des Grund-, Erbs- und Weihersbaches sowie in großflächiger Weise innerhalb des Unstruttals niederschlägt. Stauwasserbeeinflussungen treten in der Helmsdorfer und der Horschlitter Niederung (TKS 78 und 95) und nahe der Eigenröder Warte (TKS 80) in größerer Flächenausbrei- tung zutage.

Böden mit kultur- und naturgeschichtlicher Bedeutung (seltene Böden)

In den folgenden Absätzen werden vorkommende Archivböden wie zum Beispiel Heidepodsole oder Paläoböden im Überblick beschrieben, die eine kultur- und naturgeschichtliche Bedeutung haben. Zudem werden im Absatz seltene Böden seltene Bodentypen wie schutzwürdige Felshumusböden dargestellt

Archivfunktion

Böden, die als Archive der kultur- und naturgeschichtlichen Vergangenheit angesehen werden, treten im südlichen Niedersachsen sehr häufig als Böden alter Laubwaldstandor- te auf. Häufungen dieses Archivbodentyps sind innerhalb der TKS 66 und 67 bei Bad Gandersheim, im TKS 300 südlich von Northeim und – großflächig – im TKS 69b um Göt- tingen anzutreffen.

Innerhalb der niedersächsischen TKS des Abschnitts C sind aufgrund der länderspezifi- schen Ausweisungskategorien insgesamt sehr viele Flächen- und Punktnachweise einer Vielzahl von Archivbodentypen vorhanden. Hervorzuheben sind Häufungen von Wölbä- ckern in den TKS 70a und 70b (Niedersachsen), 78 und 80 (Thüringen) sowie Akkumula- tionen unterschiedlichster Archivbodentypen in den TKS 69a, 69b, 70a, 70b und 300, in denen Lößpaläoböden, flache Rendzinen, Hangschuttböden, Böden mit Quellkalkausfäl- lung, Podsole über Ortsteinschichten und die Archivbodentypen Z, S-L (Löß-Pseudogley- Parabraunerde), G-T (Gleye der überregionalen Flusslandschaften) und D-B (Pelosole des Bördenvorlands) auftreten.

Im hessischen und thüringischen Teil des Abschnitts C (ab TKS 69b) werden keine Böden mit Archivfunktion ausgewiesen, so dass hierzu keine behördlichen Daten vorlagen. Da- Entwurfher werden diese zur anhand derVollständigkeitsprüfung Bodenklassen abgeleitet und auf der Grundlage länderspe- zifischer Leitfäden verbal-argumentativ beschrieben.

Im TKS 80 sind Rendzinen mit Kalkpelosolen und Terra fuscen über Muschelkalkformati- onen verbreitet, z.T. in sehr enger Abfolge mit Lösslehmen und Kalk(mergel)steinen, die bei besonders heterogener Ausprägung (nördliches TKS 80) Archivfunktionen besitzen. Hervorzuheben sind die Vorkommen der Löss-Schlämmschwarzerde im TKS 166 (Mühl-

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hausen-Ost sowie in der Weihersbach-Niederung), die in Thüringen als beutsamer Ar- chivboden eingestuft wird.

Seltene Böden

In den TKS 69a, 69b, 70a, 70b und 300, sind die seltenen Böden der Typen Z, S-L (Löß- Pseudogley-Parabraunerde), G-T (Gleye der überregionalen Flusslandschaften) und D-B (Pelosole des Bördenvorlands) verbreitet.

Im hessischen und thüringischen Teil des Abschnitts C (ab TKS 69b) werden keine selte- nen Böden ausgewiesen. Daher werden diese verbal-argumentativ beschrieben.

In Hessen ist die Bodenklasse Pelosole (Kalk- und Braunerdepelosole des Zechstein) als seltener Boden anzusprechen. Die Bodenklasse ist in größeren Flächenumfängen ledig- lich am Steinkopf südlich des Werratals verbreitet. Auch in Thüringen sind (Ton-)Pelosole (hier des Oberen Buntsandsteins) seltene Böden mit einzigem flächenhaftem Vorkommen in TKS 78 in der Beurener Niederung am Nordrand des Beurener Waldes sowie in TKS 80 nahe Brehme und Kleinbartloff.

Als seltene Böden sind in Hessen darüber hinaus die nur in äußerst geringen Flächenan- teilen auftretenden O/C-Böden (Felshmusböden über Carbonatsteinen des Zechstein) einzustufen (z.B. an der Hilgershauser Höhle, TKS 73)

In Thüringen sind die nur in TKS 166 verbreiteten (Kalk-)Pelosole aus schutthaltigen Lehmen des Zechstein auf stärker geneigten Hängen der Rennsteigregion, sowie die in Niederungsbereichen des TKS 80 auftretenden (Ton-)Pelosole des Oberen Buntsand- steins als selten einzustufen.

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder (Bodenschutzwälder gem. §12 BWaldG, Schutzwald nach Landesrecht)

Im Abschnitt C befindet sich ein ausgewiesener Bodenschutzwald nach § 12 BWaldG (TKS 74: Südosthang des „Hohen Ahrenbergs“ nahe Wahlhausen/ Werra). Darüber hinaus gelten die Landesvorschriften, wonach die Länder spezifische Bodenschutzwälder ausweisen können (Schutzwälder nach § 13 HWaldG, Berücksichtigung von Waldfunktionen gemäß § 5 NWaldLG und geschützte Waldgebiete nach § 9 ThürWaldG). Die Ausweisungen von Bodenschutzwäldern nach Landesrecht werden als gesondertes Kriterium behandelt.

Schutzgutrelevante Waldfunktion (Bodenschutzfunktion)

Bereiche mit der Waldfunktion „Bodenschutz“ treten erst südlich von Göttingen (ab den EntwurfTKS 69b bzw. 78)zur innerhalb Vollständigkeitsprüfung der Bodengroßlandschaften der Berg- und Hügelländer Nie- dersachsens und Hessens auf. Hervorzuheben sind deutliche Häufungen dieses Wald- funktionstyps in den TKS 73 und 74 (Unterwerrasattel) sowie TKS 86 und 90 (waldreiche Hügelländer des Mittleren Fuldatals). Vereinzelt kommt es dort zu flächenhaften, TKS- querenden Ausbreitungen dieses Waldfunktionstyps. In den TKS 76 und 86 treten die mit Bodenschutzfunktion belegten Waldbereiche in kleinflächiger Zersplitterung auf.

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In Thüringen (TKS 77, 78 und 80, 95 und 166) wurden diese Waldfunktionen nur sehr kleinflächig ausgewiesen und befinden sich an den Werrahängen des Hardtwaldes, an den Grundbacheinschnitten des Rennsteigs, am Kühnstedter Bach, an den Nordhängen des Leinetals und im Beurener Wald.

Sulfatsaure Böden

Aufgrund der Bodengenese liegen im Abschnitt C keine sulfatsauren Böden vor.

Geotope

Ausgewiesene Geotope, die aus dem Geotopkataster entnommen wurden, sind in z.T. sehr hoher Zahl innerhalb der TKS 69b, 73, 76, 77 und 78 verbreitet. Hervorzuheben sind Sonderformationen (Zechsteinklippen, Dolinen, Erdfälle, Salzquellen) innerhalb des Berkatals (TKS 73 mit der höchsten Anzahl ausgewiesener Geotope), Ceratiten-Schichten (TKS 69b), Steinbrüche (TKS 73 und 77), Stollen (TKS 74), Karstlandschaften (TKS 76) und Endmoränenbildungen (TKS 80).

Im TKS 86 ist nur ein Geotop (ND Großes Seeloch) vorhanden, in TKS 87 bis 95 fehlen ausgewiesene Geotope.

Eine Häufung an Geotopen ist in TKS 80 im Bereich Sonnenstein festzustellen, die die komplexen geologischen Verhältnisse im nördlichen Ohmgebirge abbildet (Bergsturzmassen, Durchsbruchstäler, Erdfälle, Fossilienfunde, Karstquellen). Ein weiterer Häufungsbereich ist am Rennsteig im Übergang zur Werraniederung in Form von Bruchgesteinen und sonstigen Abtragungsformen anzutreffen (TKS 166)

Georisiken

Georisiken, die sich in Gebieten mit komplexen geologischen Strukturen herausbilden können, werden nicht als SUP-Kriterium für den Bestand des Schutzguts Boden beschrieben, sondern dienen der Lokalisierung bestehender Georisiken mit den damit verbundenen erhöhten Anforderungen an die Baudurchführung. Geologisch bedingte Naturgefahren sind im Anhang 2.3 (Schutzgüter Boden und Fläche) aufgelistet.

Im Westlichen Harzvorland sind größere zusammenhängende Flächen mit Erdfall- bzw. Senkungsgefahren lediglich nahe Kreisensen (TKS 66) und in der Abdachung des Leineberglands nahe Northeim (TKS 300) verbreitet. Innerhalb der TKS 69a und 70a befinden sich darüber hinaus größere Anhäufungen punktueller Erdfall- und Senkungsrisiken, so bei Nienstedt am Harz (TKS 70a) oder am Böllenberg (TKS 69a). Erst deutlich weiter südlich (TKS 78 und 80) werden im Umfeld von Bode und Unstrut Entwurfwieder Häufungen zur von Erdfallrisikobereichen Vollständigkeitsprüfung relevant, die Teilflächen der jeweiligen TKS über einen längeren Verlauf beeinflussen.

Komplexe und großflächige Georisiken in Form von Verkarstung und Subrosion treten im Bereich des Werratalsattels (TKS 73 und 74) und westlich von Sontra (TKS 76) auf. Hiervon sind größere Flächenanteile des jeweiligen TKS betroffen.

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In Thüringen (TKS 77, 78, 80, 95 und 166) wurden keine Bereiche mit Georisiken ausgewiesen.

Georisiken werden in den Streifenkarten (Anlage 2) zeichnerisch dargestellt und in Unterlage 2 behandelt, da Georisiken ein bautechnisches Risiko darstellen können.

Umweltrelevante Vorbelastung: Deponien und Altlasten sowie Tagebaue

Vorbelastungen in Form von Deponien, Tagebauflächen, Altlasten und Altlastenverdachtsflächen werden im Kapitel 4.1.2 (Umweltrelevante Vorbelastungen) beschrieben.

Im Anhang 2.3 werden anhand der Kriterien der derzeitige Umweltzustand für die Schutzgüter Boden und Fläche tabellarisch für jedes TKS einschließlich des UR dargestellt.

Schutzgut Fläche

Das Schutzgut Fläche wird in die Kriterien temporäre und dauerhafte Flächeninanspruchnahme unterteilt.

Temporäre Flächeninanspruchnahme

Als temporäre Inanspruchnahme von Boden werden jene Bereiche zusammengefasst, die während der Bauzeit beispielsweise durch Leitungsgräben, Baustraßen, Abstandsflächen oder Bodenmietenbereichen vorübergehend beansprucht werden.

Dauerhafte Flächeninanspruchnahme

Dauerhafte Flächeninanspruchnahme (Bodenversiegelung) kann punktuell in Form von Schächten, Stationen, Nebengebäuden oder Lagerplätzen vorkommen. Auf Ebene der Bundesfachplanung (BFP) können die Größe dieser Flächen, sowie ihre genaue Lage noch nicht eindeutig bestimmt werden.

4.2.3.2 Prognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des Plans

Bei Nichtdurchführung der Bundesfachplanung wird die Flächeninanspruchnahme (dauerhafte und temporäre Inanspruchnahme) bzw. der Bodenverbrauch durch fortschreitende Bautätigkeiten aufgrund unterschiedlicher Nutzungsansprüche - zu denen auch der Ausbau von alternativen Energiesystemen zählt - weiter voranschreiten. Auch die in der Tabelle 12 im Kapitel 4.2.1.2 aufgeführten raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen tragen zur Veränderung des Istzustandes bezogen auf das Schutzgut Boden Entwurfbei. Ausserdem zur zeigt sich Vollständigkeitsprüfung dies an den geplanten Entwicklungen auf regionaler und kommunaler Ebene. Ein Maß für den stetigen Flächenverbrauch ist die Umwidmung von unbebauten Böden. Derzeit werden in der Bundesrepublik insgesamt ca. 80 Hektar pro Tag umgewidmet. In den nächsten 10 Jahren wird prognostiziert, dass sich die zurzeit sinkende Flächenversiegelungsrate weiter reduzieren wird (Statistisches Bundesamt).

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Schutzgut Wasser

Für die Beschreibung des Umweltzustandes für das Schutzgut Wasser im Untersu- chungsraum werden neben der Verbreitung der Oberflächengewässer (einschließlich der Überschwemmungsgebiete) und Grundwasservorkommen auch wasserrechtliche Schutz- gebiete herangezogen. Die Darstellung teilt sich in die Bereiche Oberflächengewässer, Grundwasser und Schutzgebiete auf.

Die allgemeine Zustandsbeschreibung der Oberflächengewässer und des Grundwassers erfolgt auf Basis der Ergebnisse der aktuellen Bewirtschaftungspläne (nach WRRL) für den Zeitraum 2016 bis 2021 der Flussgebietsgemeinschaften (FGG) (s. auch Unterlage VI „Fachbeitrag zur Prognose der wasserrechtlichen Zulässigkeit“ - FBW).

Die einzelnen Kriterien für die Bestandsbeschreibung und Bewertung des Schutzguts Wasser sind in Kapitel 3.3 „Raumbezogene SUP-Kriterien“ aufgelistet.

Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Wasser umfasst das gesamte Trassenkorridornetz zuzüglich einer Erweiterung von 300 m beidseitig des Trassenkorridorrandes (vgl. Kapitel 1.5).

Die Verteilung der für das Schutzgut Wasser relevanten Umweltkriterien im Untersuchungsraum ist der kartographischen Darstellung (Streifenkarten der SUP Schutzgut „Wasser“) zu entnehmen.

4.2.4.1 Derzeitiger Umweltzustand

Oberflächengewässer

Der Untersuchungsraum im Abschnitt C wird geprägt durch den Fluss Werra (TKS 69b, 73, 74, 77, 166) einschließlich dessen ausgedehnter Überschwemmungsbereiche und Nebengewässer, wie beispielsweise die Hörsel (TKS 166). Weitere bedeutende Fließgewässer sind die Unstrut (TKS 78, 80, 166) mit ihrem Nebenfluss (TKS 80), die Leine (TKS 78) und die Nesse (TKS 166). Größere Seengebiete können vorwiegend an Uferbereichen der Fließgewässer Werra und Rhume angetroffen werden. Das Thema Oberflächengewässer wird im nachfolgenden Kap. 4.2.4.1.1 kriterienbezogen beschrieben.

Grundwasser

Der Untersuchungsraum wird im Süden und Nordosten geprägt von Porengrundwasserleitern im Lockergestein und im Nordwesten von Karst- und EntwurfKluftgrundwasserleitern zur Vollständigkeitsprüfung im Festgestein. Mengenmäßig bedeutende Grundwasservorkommen befinden sich im Süden. Alle Grundwasserkörper befinden sich bezüglich des mengenmäßigen Zustands in einem guten Zustand. Das Thema Grundwasser wird im nachfolgenden Kap. 4.2.4.1.2 kriterienbezogen beschrieben.

Schutzgebiete

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Innerhalb des Untersuchungsraumes befinden sich 49 bestehende und sechs geplante Wasserschutzgebiete und neun Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen (Trinkwassergewinnungsgebiete). Sechs der Wasserschutzgebiete haben auch gleichzeitig Abgrenzungen als Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen. Das Thema Schutzgebiete wird im nachfolgenden Kap. 4.2.4.1.3 kriterienbezogen beschrieben.

4.2.4.1.1 Oberflächengewässer

Fließgewässer, einschließlich naturnahe Kleingewässer

Der Untersuchungsraum von Abschnitt C wird von zahlreichen Fließgewässern gequert. Eine genaue Zusammenstellung der Gewässer I. und II. Ordnung befindet sich in der Ta- belle im Anhang 2.4.

Der Untersuchungsraum wird von keinen Bundeswasserstraßen (Gewässer I. Ordnung Bund) gequert. Als Gewässer I. Ordnung in Zuständigkeit vom Land befinden sich die Flüsse Werra (TKS 69b, 73, 74, 77, 166), Hörsel (TKS 166), Wipper (TKS 80), Leine (TKS 78), Unstrut (TKS 78, 80, 166) sowie Nesse (TKS 166) im Untersuchungsraum. Die zwei Gewässer II. Ordnung Leine (TKS 68) und Oder (TKS 70) sind größere Fließgewässer die den Untersuchungsraum queren (siehe Streifenkarten). Weiterhin gibt es zahlreiche Gewässer II. Ordnung und höher im Untersuchungsraum, viele davon ohne Namen, die weniger bedeutend sind. Nähere Ausführungen erfolgen im Fachbeitrag Wasser (Unterlage VI, Kap. 5.3.5).

Stillgewässer

Bedeutende Stillgewässer sind im Untersuchungsraum nicht vorhanden. Dagegen gibt es eine Vielzahl von kleineren, oft namenlosen Stillgewässern im Untersuchungsraum, die in der Tabelle im Anhang 2.4 aufgelistet sind.

Uferzonen und Gewässerrandstreifen

Im Untersuchungsraum befinden sich Flächen von Uferzonen nach § 61 BNatSchG an Gewässern I. und II. Ordnung. Hierzu zählen die Uferzonen der Rhume, Oder, Leine, Werra, Unstrut und Hörsel und an einigen Stillgewässern mit einer Größe von mehr als 1 Hektar. Eine genaue Zusammenstellung der Uferzonen befindet sich in der Tabelle im Anhang 2.4.

Gewässerrandstreifen nach § 38 Abs. 2 WHG sind im Untersuchungsraum an zahlreichen Gewässern I. und II. Ordnung vorhanden. Gewässerrandstreifen werden grundsätzlich bei EntwurfFreileitungen beachtet.zur Freileitungsabschnitte Vollständigkeitsprüfung sind in Abschnitt C nicht zu prüfen, ent- sprechend kann die Betrachtung der Gewässerrandstreifen entfallen.

(Hinweis: Wegen des geringen Flächenumfangs sind Uferzonen und Gewässerrandstrei- fen in diesem Maßstab nicht auf der Streifenkarte dargestellt.)

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Überschwemmungsgebiete und Hochwasserrisikogebiete

Der Untersuchungsraum weist von Hochwasser betroffene Flächen auf (siehe Streifenkar- te SUP SG Wasser). Die Flächen im Untersuchungsraum liegen teils in festgesetzten Überschwemmungsgebieten, in vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebieten und in Hochwasserrisikogebieten (nach HWRM-RL) mit mittlerer Wahrscheinlichkeit des Eintre-

tens eines HQ100-Ereignisses, welche potenziellen Überschwemmungsgebieten entspre- chen. Eine genaue Zusammenstellung der Überschwemmungsgebiete und Hochwasser- risikogebiete befindet sich in der Tabelle im Anhang 2.4 und im FBW Kap. 5.3.

Geplante Flutungspolder und andere prioritäre Hochwasserschutzmaßnahmen von Bund und Ländern aus dem nationalen Hochwasserschutzprogramm (NHWSP), welche sich aus den Hochwasserrisikomanagementplänen der Flussgebietsgemeinschaften (FGG) ergeben, gibt es zwei im Untersuchungsraum:

FGG Elbe, Thüringen: Unstrut, Retentionsraum Unstrutaue, Größe 7000 Hektar; Ge- ra, Deichrückverlegung nördliche Geraaue, Größe 840 Hektar.

FGG Weser, Hessen: Werra, Verbundmaßnahme Werra-Unterlauf (Teilmaßnahmen: Kleinvach, Gertenbach), Größe 140,3 Hektar; Eder, Verbund- maßnahme Eder-Unterlauf (Teilmaßnahmen: Gensungen, Felsberg), Größe 244,4 Hektar; Eder, Eder-Oberlauf, Größe 147,2 Hektar.

Es sind Hinweise ohne TKS-Verortung zu einer geplanten Flutmulde bei Kleinvach und bei Höfe-Weiden im Werra-Meißner-Kreis, Hessen und zu Projekten im Hochwasser- schutz laut Hochwasserschutz-Studie "Unteres Werratal“ im Werra-Meißner-Kreis, Hes- sen eingegangen.

Oberflächengewässer nach WRRL

Der jeweilige Zustand der berichtspflichtigen Oberflächengewässer gemäß WRRL ist in den Streifenkarten SUP SG Wasser und in der Tabelle im Anhang 2.4 dargestellt. In den Streifenkarten ist nur der ökologische Zustand der natürlichen Gewässer dargestellt und nicht das ökologische Potenzial der erheblich veränderten Gewässer. Beides wird im FBW im Kapitel 5.5 und in den Übersichtskarten zu Oberflächengewässern gemäß WRRL dargestellt (FBW, Anlage 3). Der chemische Zustand der Oberflächengewässer wird auch nicht in diesen Karten gezeigt, da dieser für alle Gewässer gleich ist.

Nach Auswertung der aktuellen Bewirtschaftungspläne der FGG Elbe und FGG Weser (gem. WRRL) befinden sich im Untersuchungsraum ein Fließgewässer mit „gutem“, 15 EntwurfFließgewässer mitzur „mäßigem“ Vollständigkeitsprüfung, 16 Fließgewässer mit „schlechtem“ und 26 Fließgewässer mit „unbefriedigendem“ ökologischen Zustand.

Weiterhin sind keine Fließgewässer mit „gutem“ ökologischem Potenzial, acht Fließge- wässer mit „mäßigem“, fünf Fließgewässer mit „unbefriedigendem“ und zwei Fließgewäs- ser mit „schlechtem“ ökologischem Potenzial eingestuft.

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Der chemische Zustand ist bei allen Fließgewässern im Untersuchungsraum als „nicht gut“ eingestuft. Jedoch weisen alle berichtspflichtigen Oberflächengewässer in Deutsch- land einen „nicht guten“ chemischen Zustand auf, da die Umweltqualitätsnorm für Queck- silber in allen Oberflächengewässern überschritten ist.

Nähere Ausführungen zu Oberflächengewässern erfolgen im FBW Kap. 5.4.

4.2.4.1.2 Grundwasser

Hydrogeologische Übersicht

Im Folgenden wird eine hydrogeologische Übersicht über den Untersuchungsraum gege- ben (Tabelle im Anhang 2.4), in der die vorhandenen hydrogeologischen Räume und die Grundwasserleitertypen aufgelistet werden. Außerdem werden die Schutzgebiete mit ge- ringem Geschütztheitsgrad des Grundwassers und mit geringem Grundwasserflurabstand genannt.

Nähere Ausführungen erfolgen im FBW im Kap. 5.1 und im Anhang 1 zum FBW (Hydro- geologische Fachgutachten zu den Schutzgebieten).

Hydrogeologische Räume

Der Untersuchungsraum weist von Nord nach Süd folgende Hydrogeologische Räume auf: „Nordwestdeutsches Bergland“, „Thüringische Senke“, „Thüringer Wald“ und „Mittel- deutscher Buntsandstein“.

Eine genauere Beschreibung der Hydrogeologischen Räume ist den Hauptgutachten des FBW Anhang 1.0 zu entnehmen.

Grundwasserleitertypen

Im Untersuchungsraum sind die folgenden Grundwasserleitertypen anzutreffen: Poren- grundwasserleiter, Poren- und Kluftgrundwasserleiter, Kluftgrundwasserleiter, Kluft- und Karstgrundwasserleiter, Grundwassergeringleiter, Grundwassergering- und Grundwas- sernichtleiter. Im Nordwesten sind die Kluft- und Karstgrundwasserleiter vorherrschend, im Süden und Nordwesten Porengrundwasserleiter.

Eine genauere Verortung der Grundwasserleitertypen in Schutzgebieten ist den Formblät- tern des FBW Anhang 1.2 zu entnehmen.

Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung und Grundwasserflurabstand

Im Untersuchungsraum befinden sich Gebiete mit geringem Geschützheitsgrad des EntwurfGrundwassers (siehezur Tabelle Vollständigkeitsprüfung im Anhang 2.4), welche vor allem in Wasserschutzgebieten, Heilquellenschutzgebieten und Einzugsgebieten von Wassergewinnungsanlagen zu be- rücksichtigen sind.

Innerhalb des Untersuchungsraums sind z.Z. keine Gebiete mit geringem Grundwasser- flurabstand (< 2 m GOK) bekannt.

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Eine genauere Verortung der Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung und des Grundwasserflurabstandes in Schutzgebieten ist den Formblättern des FBW Anhang 1.2 zu entnehmen. Grundwasserkörper nach WRRL Der jeweilige Zustand der berichtspflichtigen Grundwasserkörper gemäß WRRL ist in den Streifenkarten SUP SG Wasser und in der Tabelle im Anhang 2.4 dargestellt. In den Strei- fenkarten ist nur der chemische Zustand der Grundwasserkörper gemäß WRRL darge- stellt und nicht der mengenmäßige Zustand, da dieser bei allen Grundwasserkörpern gleich ist. Der chemische Zustand wird darüber hinaus im FBW im Kapitel 5.4 und in den Übersichtskarten zu Grundwasserkörpern gemäß WRRL gezeigt.

Nach Auswertung der aktuellen Bewirtschaftungspläne FGG Elbe und FGG Weser (gem. WRRL) befinden sich im Untersuchungsraum 7 Grundwasserkörper mit „gutem“ chemi- schem Zustand und 9 mit „schlechtem“ chemischem Zustand. Alle 16 Grundwasserkörper im Untersuchungsraum haben einen „guten“ mengenmäßigen Zustand.

Nähere Ausführungen erfolgen im FBW Kap. 5.5 und Anhang 2.

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder

In den Bundesländern Niedersachsen und Thüringen gibt es keine für das Schutzgut Wasser gesetzlich geschützten Wälder.

In Hessen, nördlich von Bad Sooden-Allendorf (TKS 74), liegt ein Schutzwald am Hang der Werra.

Waldfunktionen

In Thüringen befinden sich Waldgebiete mit Grundwasserschutzfunktion und mit Fluss- uferschutz im Untersuchungsraum (siehe Tabelle im Anhang 2.4). In den anderen Bun- desländern befinden sich keine Waldflächen mit Waldfunktionen zum Grundwasserschutz, Wasserschutz, Flussuferschutz oder mit Schutzfunktion für Hochwasserentstehungsge- biete im Untersuchungsraum.

Nähere Ausführungen zum Grundwasser erfolgen im FBW Kap. 5.

4.2.4.1.3 Schutzgebiete

Im Untersuchungsraum befinden sich insgesamt 55 Schutzgebiete. Es gibt bestehende und geplante Wasserschutzgebiete, bestehende und geplante Einzugsgebiete von Trink- wassergewinnungsanlagen, ein geplantes Heilquellenschutzgebiet und eine Solequelle Entwurfbei Salzderhelden zur (siehe TabVollständigkeitsprüfungelle im Anhang 2.4 und Streifenkarten).

Nähere Ausführungen erfolgen im FBW Kap. 5.2 und in den Hydrogeologischen Fachgut- achten Anhang 1.

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Wasserschutzgebiete

Im Untersuchungsraum befinden sich insgesamt 55 Wasserschutzgebiete (WSG), 10 WSG in Niedersachsen, davon eins geplant, 16 WSG in Thüringen, davon zwei geplant, sowie 29 WSG in Hessen, davon fünf geplant.

In Niedersachsen sind von den neun bestehenden Wasserschutzgebieten 9-mal die SZ III, 4-mal die SZ II und einmal die SZ I (TKS 66, 67) im Untersuchungsraum. Das geplante WSG ist mit seiner SZ II und I im Untersuchungsraum (TKS 80).

In Thüringen sind von den 14 bestehenden Wasserschutzgebieten 11-mal die SZ I, 19- mal die SZ II und 15-mal die SZ III im Untersuchungsraum. Bei zwei bestehenden Schutzgebieten sind zwei SZ I zusätzlich geplant, eine Erweiterung SZ II geplant und eine SZ III geplant.

In Hessen sind von den 24 bestehenden Wasserschutzgebieten 11-mal die SZ I, 16-mal die SZ II und 21-mal die SZ III im Untersuchungsraum. Bei den fünf geplanten Wasser- schutzgebieten 4-mal die SZ I, 6-mal die SZ II und 5-mal die SZ III im Untersuchungs- raum.

Ein Hinweis aus den Antragskonferenzen zum Wasserschutzgebiet „Tiefbrunnen Schem- mengrund“ im Werra-Meißner-Kreis, HE wurde aufgenommen, jedoch besteht noch keine räumliche Abgrenzung im derzeitigen Planungsstand.

Heilquellenschutzgebiete

Es befindet sich ein Heilquellenschutzgebiet (HQSG) der qualitativen Schutzzone III und ein geplantes Heilquellenschutzgebiet der Zone A im Untersuchungsraum (Lullusbrunnen und Vitalisbrunnen) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Hessen (TKS 86, 87).

Es gibt eine Solequelle (Heil- oder Mineralquelle) im Untersuchungsraum und einen Hin- weis aus den Antragskonferenzen auf die Mineralbrunnen des Betriebes Förstina (Kassel, Hessen).

Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen

Im Untersuchungsraum befinden sich neun bestehende und ein geplantes Einzugsgebiet von Wassergewinnungsanlagen, sechs Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen sind ebenfalls als Wasserschutzgebiete abgegrenzt.

In Niedersachsen sind es sieben Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen, davon sind fünf schon WSG.

EntwurfIn Thüringen sindzur es zwei Vollständigkeitsprüfung abgegrenzte Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen und 38 Fassungen für HQSG und WSG ohne Einzugsgebiete, davon 8 geplante Fassun- gen.

In Hessen gibt es keine Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen die über die Wasserschutzgebiete hinausgehen.

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Hinweise aus den Antragskonferenzen zu Bereichen mit Eigenwasserversorgung sind eingegangen für Nienstedt am Harz und die Stadt Osterode am Harz. Außerdem gibt es Hinweise auf Hochbehälter Niederorschel und Wasser- und Abwasserzweckverband „Eichsfelder Kessel" zur Trinkwasserversorgung im Eichsfeld, Thüringen ohne konkrete Verortung.

Nähere Ausführungen zu Schutzgebieten erfolgen im FBW Kap. 5.1 und Anhang 1 FBW.

Im Anhang 2.4 wird anhand der Kriterien der derzeitige Umweltzustand für das Schutzgut „Wasser“ tabellarisch für jedes TKS einschließlich des UR dargestellt.

4.2.4.2 Prognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des Plans

Bezüglich der Erreichung eines guten ökologischen und chemischen Zustands der Ge- wässer haben die Maßnahmen zur Umsetzung der WRRL (Bewirtschaftungspläne ein- schließlich Maßnahmenprogramme der FGGs) für den Bewirtschaftungszeitraum 2016– 2021 noch keine Trendwende erreicht, da die Maßnahmen zum Teil noch nicht in der Umsetzung sind oder noch nicht positiv wirken.

Die Zielerreichung im Jahr 2021 in Bezug auf den chemischen Zustand, den guten ökolo- gischen Zustand von Oberflächengewässern wird jeweils als unwahrscheinlich einge- schätzt. Der mengenmäßige Zustand des Grundwassers ist aufgrund der Klimawandel- prognosen zukünftig als neutral bzw. abnehmend einzuschätzen, was jedoch regional un- terschiedlich sein kann.

Bezüglich der Hochwasserereignisse kann in Zukunft von einer Zunahme von der Häufig-

keit und zum Teil auch der Intensität (HQextrem) von Überschwemmungen ausgegangen werden.

Der bisherige Klimawandel hat den Wasserhaushalt durch verstärkte Schmelzwasserbil- dung im Frühling sowie Trockenperioden und Starkregenereignisse in den Sommermona- ten beeinflusst. Wasserwirtschaftliche und wasserbauliche Maßnahmen des Menschen (Eindeichungen, Flussbegradigungen, Wasserentnahmen, Wassereinleitungen etc.) be- einflussen den Wasserhaushalt nach wie vor stärker als der Klimawandel.

Bei Nichtdurchführung des Plans wird es zu keiner Abweichung von der aktuellen Be- standssituation sowie der o.g. Prognosen der Grund- und Oberflächengewässer kommen.

Schutzgüter Luft und Klima EntwurfDie Beschreibung zur der klimatischen Vollständigkeitsprüfung Verhältnisse im Untersuchungsraum erfolgt anhand des Großklimas und allgemeiner Klimaparameter wie langjährige Jahresmittelwerte in der Referenzperiode 1961-1990 von Temperatur und Niederschlag. Als konkret räumliche Kri- terien des Umweltzustands werden die Merkmale der Umwelt beschrieben, die durch das Vorhaben beeinflusst werden können. Dies sind für die Schutzgüter Luft und Klima be- deutsame regionalklimatische Verhältnisse (Kalt-/Frischluftentstehungsgebiete), Wald-

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funktionen (Klimaschutzfunktion) und ggf. schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wäl- der (Waldschutzgebiete) (vgl. Kapitel 3.3). Querungen von Waldflächen (aus ATKIS) wer- den berücksichtigt, wenn Auswirkungen auf Waldfunktionen und Kalt- /Frischluftentstehungsgebiete durch Rodungen (Schneiseneffekte) absehbar sind. Da vorhabenspezifisch grundsätzlich nur Klimaauswirkungen möglich sind und keine Auswir- kungen auf die Luftqualität zu erwarten sind, wurde auch auf eine Darstellung der lufthy- gienischen Aspekte des Umweltzustands im Untersuchungsraum verzichtet.

Der Untersuchungsraum für die Schutzgüter Luft und Klima betrifft das Trassenkorridor- netz von 1000 m Breite.

Die Verteilung der für die Schutzgüter Luft und Klima relevanten Umweltkriterien im Un- tersuchungsraum ist der kartographischen Darstellung in den SUP Schutzgut „Landschaft sowie Luft und Klima“ zu entnehmen.

4.2.5.1 Derzeitiger Umweltzustand

Der Untersuchungsraum in Abschnitt C liegt im Gebiet der zentralen Mittelgebirge und des Harzes (mittlere Höhe 274 m ü. NN) in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas, ist maritim bis kontinental geprägt und hat eine mittlere Temperatur von 8,0 °C und einen mittleren Niederschlag von 790 mm (Jahresmittelwerte, Referenzperiode 1961-1990; DWD 2017). Der nach Südosten zunehmend kontinentale Einfluss zeigt sich durch die größer werdende Temperaturamplitude zwischen Sommer und Winter und die Nieder- schlagspitzen im Sommer und Winter, wobei im Jahresmittel die Niederschlagssummen geringer werden. In den höheren Lagen der Mittelgebirgsregionen sind die Jahresmittel- temperaturen geringer und die Niederschlagssummen höher.

Frisch- oder Kaltluftentstehungsgebiete

Flächen der Frisch- oder Kaltluftentstehungsgebiete konzentrieren sich im Untersu- chungsraum in den Räumen Göttingen, Witzenhausen und Hersfeld-Rotenburg. Es ist nur ein flächiges Frisch- oder Kaltluftentstehungsgebiet auf Waldflächen im TKS 69b vorhan- den. Die Flächen des klimatischen Ausgleichsraums im TKS 86 liegen minimal auf Wald. Die Beschreibung von Vorranggebieten zur Freiraumsicherung mit Bezug zu Kalt- und Frischluftentstehung aus den Regionalplänen (Thüringen) findet in der RVS und nicht in der SUP statt.

Schutzgutrelevante gesetzlich geschützte Wälder

In den Bundesländern Niedersachsen und Thüringen gibt es keine für die Schutzgüter EntwurfLuft und Klima gesetzlichzur geschütztenVollständigkeitsprüfung Wälder. In Hessen sind nach dem Hessischen Waldgesetz (HWaldG) Schutzwald, Bannwald und Erholungswald relevant. Gemäß § 13 HWaldG Abs. 1 (2) kommt die Erklärung zu Schutzwald „insbesondere in Betracht, wenn der Wald in seinem Bestand und seiner äu- ßeren Abgrenzung erhalten werden muss und ihm besondere Bedeutung für das Klima,

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den Wasserhaushalt, den Bodenschutz, den Sichtschutz, den Lärmschutz oder die Luft- reinigung zukommt.“

Nördlich von Bad Sooden-Allendorf (TKS 74) liegt ein Schutzwald am Hang der Werra, der von Westen in den UR ragt.

Waldfunktionen

Des Weiteren liegen Waldflächen mit Klimaschutzfunktion gehäuft bei Wehretal, Mühl- hausen, Eisenach, Bad-Hersfeld und Witzenhausen im Untersuchungsraum. Die TKS 70b, 73, 74, 76, 77, 78, 86, 87, 90, 92 und 93b werden von Waldflächen mit Klimaschutz- funktion komplett überdeckt oder sie ragen von beiden Seiten in den Untersuchungsraum und treffen sich mittig.

In den TKS 69a, 70b, 75 und 300 gibt es keine für die Schutzgüter Luft und Klima relevan- ten Kriterien. Insgesamt wird der Untersuchungsraum an 22 Stellen komplett belegt, dazu zählen acht Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiete (TKS 69b, 73, 86, 87, 90). Großflächig belegend sind dabei die Flächen zusammenhängender Gebiete der Kaltluftentstehung der Grün- und Freiflächen, welche westlich von Göttingen und nördlich von Mengershausen liegen. An weiteren 17 Stellen wird der Untersuchungsraum von schutzgutrelevanten Waldfunktionen belegt (TKS 73, 74, 76, 78, 86, 87, 90, 92 und 94).

Im Anhang 2.5 wird in die Bestandssituation im Untersuchungsraum bezogen auf die einzelnen Kriterien in den Trassenkorridorsegmenten zusammenfassend dargestellt.

4.2.5.2 Prognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des Plans

Im Zuge des Klimawandels wird in den nächsten Jahren mit einem Anstieg der Durchschnittstemperatur und einer Verlagerung der Niederschlagsmengen gerechnet. Gleichzeitig wird eine Zunahme klimatischer Extremereignisse mit Starkregen und Trockenperioden erwartet. Die Bundesregierung Deutschlands hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, dem forcierten Klimawandel im Rahmen ihrer Energiepolitik und Klimaschutzstrategien entgegenzuwirken.

Eine Reduzierung des Verbrauchs von fossilen Brennstoffen und somit eine verminderte Treibhausgasimmission und Dämpfung der Erderwärmung kann durch die Umsetzung des Projekts SuedLink mit Ausbau, Anbindung und Nutzung der erneuerbaren Energien allgemein gefördert werden. Die Nichtdurchführung des Plans hat jedoch voraussichtlich nur einen sehr geringen Einfluss auf die klimatische Entwicklung und deren Auswirkungen im Untersuchungsraum, sodass sich hier auch im lokalen Kontext keine relevanten EntwurfUnterschiede prognostizierenzur Vollständigkeitsprüfung lassen.

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Schutzgut Landschaft

Die allgemeine Beschreibung der landschaftlichen Verhältnisse im Untersuchungsraum, erfolgt anhand der vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) abgegrenzten Landschaften (2007). Die Landschaften werden dort auf Grundlage der naturräumlichen Grenzen unter Berücksichtigung der aktuellen Flächennutzung sowie weiterer für Teilgebiete geltende Landschaftsabgrenzungen definiert und auf ihre Schutzwürdigkeit hin bewertet. Im Zuge ihrer Abgrenzung werden die Landschaften gleichzeitig einem von 24 Landschaftstypen (z.B. „Reine Waldlandschaft“ oder „Offene Kulturlandschaft“) bzw. 6 Hauptlandschaftstypen (1 „Küstenlandschaften“, 2 „Waldlandschaften und waldreiche Landschaften“, 3 „Strukturreiche Kulturlandschaften“, 4 „Offene Kulturlandschaften“, 5 „Bergbaulandschaften“ und 6 „Verdichtungsraum“) zugeordnet (BfN 2007). Die Abgrenzung dieser Einheiten ist dabei nicht als parzellenscharfe Trennlinie zu verstehen, da die Landschaften Strukturen beinhalten, die in ihrer Kulissen- und Grenzwirkung auch für die benachbarten Landschaften von Bedeutung sein können. Als weitere räumliche Landschaftsmerkmale werden u.a. landschaftsbezogene Schutzgebiete, geschützte Landschaftsbestandteile sowie bedeutsame Erholungsräume für die Bestandsbeschreibung des Schutzgutes herangezogen. Die einzelnen Kriterien für die Bestandsbeschreibung und Bewertung des Schutzguts Landschaft sind in Kapitel 3.3 „Raumbezogene SUP-Kriterien“ aufgelistet.

Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Landschaft umfasst das Trassenkorridornetz zuzüglich 500 m beidseitig des Korridorrands (vgl. Kapitel 1.5). Eine einzelfallbezogene Aufweitung des Untersuchungsraums findet für den Abschnitt C nicht statt.

Die Verteilung der für das Schutzgut Landschaft relevanten Umweltkriterien im Untersuchungsraum ist der kartographischen Darstellung in den Streifenkarten SUP Schutzgut „Landschaft sowie Luft und Klima“ zu entnehmen.

4.2.6.1 Derzeitiger Umweltzustand

Der Untersuchungsraum von Abschnitt C quert vielfältige Landschaften. Der Abschnitt beginnt im südlichen Bereich des Weser-Leinebergland (TKS 69a/69b/70a/70b/78/80/300), welches durch einen vielfältigen Wechsel von lössbedeckten, ackerbaulich genutzten Becken und von oft steil aufragenden, meist aus Kalk- oder Sandstein aufgebauten, waldreichen Bergzügen wie dem Göttinger Wald sowie dem südlichen Harzvorland als Ausläufer des Thüringer Beckens gekennzeichnet ist (VON DRACHENFELS 2010: 251). Im Südwesten angrenzend liegt das Osthessische Bergland (TKS 73/74/75/76/77/86/87/90/91/92/93a/93b/94/95/303), in dem Buntsandstein nahezu Entwurfdurchgängig vertreten zur ist. VollständigkeitsprüfungEine Ausnahme bildet ein mit Basalt überlagerter Teil, welcher weitgehend oberflächen- und reliefbestimmend ist. Hervorzuheben ist die Werra, welche die Buntsandsteinscholle durchfließt und diese mit ihren Zuflüssen in einzelne Pakete zerschnitten hat, ohne dabei den großräumigen Zusammenhang zerstört zu haben (HLNUG, 2013). Im Südosten liegt das Thüringer Becken mit Randplatten (TKS 78/80), in

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dessen betroffenen Randerhebungen Muschelkalk und Buntsandstein dominieren. Prägend sind die Hochflächen des Düns, der bewaldete Höhenrücken des Hainichs und die teils intensiv ackerbaulich genutzten Plateaus (TLUG). In der Übergangsregion zu Abschnitt D wird das Thüringisch-Fränkische Mittelgebirge gequert (TKS 77/166) und damit die Ausläufer des Thüringer Waldes.

Die bereits genannten Landschaftsmerkmale verteilen sich wie beschrieben im Untersuchungsraum und werden nachfolgend von Nord nach Süd entlang der Korridorverläufe im Abschnitt C detailliert beschrieben.

Schutzwürdige Landschaften

Für die Beschreibung der schutzwürdigen Landschaften werden die Landschaftssteckbrie- fe des BfN herangezogen (nachfolgend kursiv dargestellt). Folgende schutzwürdige und besonders schutzwürdige Landschaften liegen im Untersuchungsraum:

Ohmgebirge und Bleicheröder Berge (TKS 80) – Andere waldreiche Landschaft (2.8.)

Ohmgebirge und Bleicheröder Berge (zwischen Worbis, Lüderode und ) sind aus der umgebenden Buntsandstein-Ackerlandschaft um 150 bis 200 m markant herausragende Tafelberge aus Muschelkalk in Nordthüringen. Die Sockelhöhe liegt bei etwa 280 m ü. NN, die Höhe der Plateaus bei maximal 535 m ü. NN. Sie sind randlich tief und steil zerkerbt; an den Steilhängen mit zahlreichen Felsbildungen. Die Flächen sind zu einem großen Teil mit Wäldern bedeckt, die jedoch vereinzelt durch Besiedlung zurückgedrängt wurden.

Diese Landschaft ist überwiegend von Buchenwäldern geprägt, daneben gibt es landwirtschaftliche Nutzflächen mit geringem Grünlandanteil. Kennzeichnende Biotope der Landschaft sind historisch alte Buchenwälder und lokal Felsbildungen mit Trockenbiotopen.

Dün und Hainleite (TKS 78/80) – Reine Waldlandschaft (2.1)

Dün und Hainleite liegen am Nordrand der Muschelkalktafeln am Nordwestrand des Thüringer Beckens. Die weitgehend waldbedeckten Hochflächen (480 bis 510 m im Dün, 380 bis 410 m ü. NN in der Hainleite) fallen im Norden in einer markanten, durch Flussanschnitt übersteilten Schichtstufe ab. Die nach Süden flach abfallende Abdachung mit überwiegend agrarischer Nutzung wurde der Landschaft „Dün und Hainleite“ zugeordnet. Am Dün ist die Steilstufe durchlaufend, an der Hainleite ist sie durch steilwandig eingeschnittene Täler gegliedert. EntwurfDer Dün wird fastzur vollständig Vollständigkeitsprüfung von Buchenwäldern eingenommen, an der Hainleite sind Buchen- und Buchenmischwälder, im Osten zunehmend Eichenmischwälder vorhanden, auf größeren Teilflächen stocken jedoch auch Nadelforste.

Die Landschaft beinhaltet bedeutsame Schutzgebiete wie das NSG „Wipperdurchbruch“. Die süd- und westexponierten Felssteilhänge der Wellenkalkstufe beherbergen Trockenrasen und submediterran-mitteleuropäische Hügelflora. Neben größeren EU-

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Vogelschutz-, FFH- und Naturschutzgebieten liegen auch national bedeutsame Flächen für den Biotopverbund in größeren Teilen der Landschaft.

Ringau Obereichsfeld sowie Südabdachung von Dün und Hainleite (TKS 77/78/80/166) - Gehölz- bzw. waldreiche ackergeprägte Kulturlandschaft (3.7)

Das stark reliefierte Triasbergland im nordwestlichen Thüringen beinhaltet die stark zertalten ehemaligen Hochflächen von Ringau und Obereichsfeld (410 bis 500 m ü. NN) sowie die flachwellig zum Thüringer Becken abfallende Südabdachung von Dün und Hainleite. Typisch sind zahlreiche Karstquellen und periodisch wasserführende Fließgewässer (z. B. Helbe).

Die Hochflächen sind überwiegend forstwirtschaftlich genutzt (Laubwälder), die Abdachung zum Thüringer Becken hin ist agrarisch geprägt, überwiegend mit intensivem Ackerbau.

In der Landschaft liegt eine große Zahl kleinerer Schutzgebiete unterschiedlicher Art, von denen die folgenden mehr als 1% der Landschaftsfläche einnehmen: EU- Vogelschutzgebiete „Werrabergland südwestlich Uder“, „Südliches Eichsfeld“, „Rendaer Höhe“ sowie die FFH-Gebiete „Ibenkuppe - Thomasbrücke - Östlicher Westerwald“ und „Wälder und Kalkmagerrasen der Ringgau Südabdachung“. Der Ostteil der Landschaft ist Teil des Naturparks „Eichsfeld-Hainich-Werratal“. Das Eichsfeld besitzt die größten Eibenvorkommen Deutschlands (TLU 1994). Bedeutsam sind die verschiedenen Buchenwälder (u. a. Orchideen-Buchenwälder) und an südexponierten Kalkhängen Trockenwälder und Trockenrasen, welche jedoch nur kleinflächig ausgebildet sind.

Hainich (TKS 166) – Reine Waldlandschaft (2.1)

Der Hainich ist eine von großflächig zusammenhängenden Waldflächen dominierte Landschaft auf Muschelkalkhochflächen (meist zwischen 300 und 450 m ü. NN) am Rande des Thüringer Beckens. In nordöstlicher und östlicher Richtung fällt der Hainich zum Thüringer Becken auf einer Distanz von 3 bis 4 km um 180 bis über 200 m ab. In diesem Abhang sind zahlreiche Tälchen eingesenkt. Besonders bemerkenswert ist deren regelmäßiger Abstand voneinander. Er beträgt 0,8 bis 1,2 km. Bei den Tälchen handelt es sich teils um flache, teils um mäßig steilhängige Kerb- und Kerbsohlentälchen.

Der Hainich ist weitgehend durch meist naturnahe Laubwälder geprägt. Größere Teilflächen sind ehemalige Mittelwälder. Im Südosten der Landschaft sind auch größere, teils extensive Grünlandbereiche enthalten. Historisch belegt sind die Waldweide, Mittel- und Plenterwaldnutzung. Ab dem 18. Jhd. bildeten sich sogenannte Entwurf„Laubgenossenschaften zur“ , eineVollständigkeitsprüfung Form des gemeinschaftlichen Privatwaldbesitzes, die die alleinigen Nutzungsrechte am Holz im Hainich besaßen.

Die Landschaft liegt zu einem großen Teil innerhalb des Nationalparks Hainich mit bundesweit bedeutsamen Vorkommen von gefährdeten Arten (z. B. Wildkatze, Schwarzstorch).

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Nordwestlicher Thüringer Wald (TKS 77/166) - Reine Waldlandschaft (2.1)

Das Gebiet des „Nordwestlichen Thüringer Waldes“ ist überwiegend von naturnahen Buchen-Mischwäldern bedeckt. Die Oberfläche besteht aus stark reliefierten Schichtstufen mit zahlreichen Felsbildungen, tiefen Taleinschnitten und klammartigen Schluchten. Die Höhen erreichen 200 bis 463 m ü. NN. Die Landschaft reicht bis an die hessische Landesgrenze nordwestlich von Eisenach heran.

Der Großteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche in den Tal- und Hanglagen wird als Grünland genutzt. Das Gebiet besitzt eine sehr hohe Bedeutung für die Erholungsnutzung.

Potenziell natürliche Vegetation sind im nördlichen Teil Hainsimsen-Eichen-Buchenwälder kollin-submontaner Ausbildung, im südlichen Teil Hainsimsen-Buchenwälder montaner Ausbildung. Der „Nordwestliche Thüringer Wald“ ist in weiten Abschnitten als FFH-Gebiet „Nordwestlicher Thüringer Wald“ gemeldet und auch Teil des Landschaftsschutzgebietes „Thüringer Wald“. Innerhalb des FFH-Gebietes liegt zudem das Naturschutzgebiet „Wartburg-Hohe Sonne“.

Hoher Meißner (TKS 73/76) -- Reine Waldlandschaft (2.1.)

Das Meißnergebiet ist ein waldreicher Bergrücken östlich des Hessisch Lichtenauer Beckens mit den Nördlichen Meißnervorbergen, dem Basaltplateau des Hohen Meißners und dem Finkenberg-Dachsberg-Zug. Die Meißnervorberge sind überwiegend bewaldete Buntsandstein- und Muschelkalkrücken von 450 bis 500 m ü. NN. Südlich befindet sich der Hohe Meißner, ein 720 bis 754 m ü. NN hohes, weitgespanntes Basaltplateau. Bedeckt ist es mit Wald und Resten anmooriger Wiesen. Die steilen, auf der Ostseite zertalten Hänge sind von Braunkohlegruben zerfressen. Der Finkenberg-Dachsberg-Zug ist ein bewaldeter Buntsandsteinrücken zwischen 390 und 462 m ü. NN mit lebhaft gegliederten Flanken in der südöstlichen Fortsetzung des Hohen Meißners. Das gesamte Gebiet wird von Wald dominiert, nur an den Rändern finden sich im Norden vereinzelt Grünland, im Südosten vereinzelt Ackerflächen.

Der Hohe Meißner mit den Meißnervorbergen hat eine herausragende Bedeutung als Erholungsgebiet (Wintersport).

Über drei Viertel der Landschaft sind naturschutzfachlich durch FFH- und EU- Vogelschutzgebiete gesichert, die zum Teil auch als NSG ausgewiesen sind. Im Biotopverbund von Magerrasen, Bergwiesen und Heiden ist die Einbeziehung des Hohen Meißners als Schwerpunktraum mit vorgesehen. Der Meißner ist ein Brut- und Rastgebiet Entwurfmit überregionaler zur Bedeutung. Vollständigkeitsprüfung Der Hohe Meißner mit den Meißnervorbergen ist als Naturpark ausgewiesen. Die Waldflächen sind ein Schwerpunktraum für den Arten- und Biotopschutz. Außerhalb der Schutzgebiete gehören weitere Bereiche zu den Kernzonen des bundesweiten Biotopverbundes.

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Westliche und östliche Kuppenrhön (TKS 92/93b) - Gehölz- bzw. waldreiche grünlandgeprägte Kulturlandschaft (3.6)

Basalt- und Phonolitkegel, Kuppen, Stiele und plateauförmige Einzelberge bilden im Wechsel mit zwischengelagerten weiten Talmulden in der Vorder- und Kuppenrhön ein Relief aus Senken und örtlich ausgebildeten Schichtstufen. Die Vulkankegel (Basalte, Phonolithe) sitzen verschiedenen Gesteinen des Trias auf (Sandsteine, Tone, Kalke, Mergel), die vereinzelt flächig mit Lösslehm überdeckt sind. Dieses lebhafte Relief ist landschaftsprägend. Zahlreiche Fließgewässer durchziehen die Landschaft in anfangs tiefgekerbten schmalen Auen. Die Landschaft umlagert im Norden, Westen und Südwesten als breiter Saum die Hohe Rhön. Die Berghügel ragen 600 bis 800 m ü. NN auf. Im Kuppengebiet sind nur die Kuppenbereiche und steileren Hänge bewaldet, die Täler und Beckenlagen sind waldfrei. Charakteristisch für das Landschaftsbild sind Hecken und Feldgehölze an Mulden, Hohlwegen, Terrassenkanten und Lesesteinwällen.

In den waldfreien Tälern und Beckenlagen überwiegt im Südwesten das Dauergrünland gegenüber dem Ackerland. Im Norden und Osten stellt sich das Nutzungsmuster umgekehrt dar. Die Landschaft ist auch ein Erholungsgebiet mit herausragender Bedeutung.

Es gibt zahlreiche NSG in der Landschaft, von denen mehrere auch als FFH-Gebiete gemeldet sind. Einige Bereiche sind regional bedeutsame Vogelbrutgebiete. Besonders charakteristische Landschaftsbereiche wurden als Vorranggebiete abgegrenzt, wie z. B. großflächig naturnahe Laubwaldbereiche, artenreiches Wirtschaftsgrünland, insbesondere Bergwiesen und Feuchtrasen in Talauen, und ausgedehnte Kalkmagerrasen an den Muschelkalkflanken. Zusammen mit der „Hohen Rhön“ bildet die „Vorder- und Kuppenrhön“ das Biosphärenreservat „Rhön“. Neben den Schutzgebieten sind weitere Waldflächen und Feuchtbereiche als „national bedeutsame Flächen für den Biotopverbund“ erfasst worden.

Landesweit bedeutsame Kulturlandschaften

Datengrundlagen zum Kriterium „landesweit bedeutsame Kulturlandschaften“ liegen vor allem als Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebiete in einzelnen Regionalplänen vor und werden demnach in der RVS berücksichtigt. Diesbezüglich weitere Informationen aus Berichten oder grafischen Plandarstellungen fließen ausschließlich in die nachfolgende Beschreibung ein und sind demnach in der Tabelle 2.6 im Anhang nicht berücksichtigt.

Die Thüringische Rhön mit Buntsandsteinvorland stellen gemäß Regionalplan Mittelthüringen (2011) bedeutsame gewachsene Kulturlandschaften dar. Diese Flächen Entwurfbetreffen die zur TKS 93a, Vollständigkeitsprüfung 93b und 303. Weitere Informationen zu bedeutsamen Kulturlandschaften mit räumlicher Relevanz zum Untersuchungsraum im Abschnitt C liegen nicht vor.

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Schutzgebiete und geschützte Objekte

Der Untersuchungsraum überschneidet sich mit einigen großflächigen Schutzgebieten (auch geplanten). Insbesondere die Landschaftsschutzgebiete „Westerhöfer Bergland – Langfast“, „Leinebergland“ und „Untereichsfeld“ füllen die Trassenkorridore im nördlichen Abschnittsbereich großflächig aus. Im südlichen Abschnittsbereich stechen die drei Naturparks „Münden“, „Meißner-Kaufinger Wald“ und „Eichsfeld – Hainich – Werratal“ heraus, welche ebenfalls die Untersuchungsräume mehrerer Trassenkorridorsegmente über die gesamte Breite ausfüllen. Zudem ragt im Süden des Abschnitts das Biosphärenreservat „Rhön“ in den Untersuchungsraum hinein.

Ferner liegen kleinflächige Schutzgebiete wie geschützte Landschaftsbestandteile sowie Natur- und Flächennaturdenkmale im Untersuchungsraum. Diese treten insbesondere in den TKS 69b und 70a auf, füllen den Untersuchungsraum aber nicht über die gesamte Breite aus.

Die Thüringer Landesregierung beabsichtigt darüber hinaus, das gesamte Grüne Band, an welchem der Freistaat mit 763 km den längsten Abschnitt hält, als Nationales Natur- monument gemäß § 24 Abs. 4 BNatSchG auszuweisen. Als Nationales Naturmonument kann ein Gebiet aufgrund seiner Seltenheit, Eigenart oder Schönheit geschützt werden, wenn es für Wissenschaft, Naturgeschichte oder Kulturhistorie herausragende Bedeutung hat. Sein Status gleicht dem eines Naturschutzgebietes. Ein entsprechendes Verfahren wurde im Januar 2017 eingeleitet, der Gesetzesentwurf ging zur ersten Beratung bereits in den Landtag.

Innerhalb des Untersuchungsraums befinden sich keine UNESCO-Weltnaturerbestätten oder UNESCO-Welterbestätten mit Zusatz Kulturlandschaft.

Das Kriterium der schutzgutrelevanten gesetzlich geschützten Wälder kommt in diesem Abschnitt im TKS 74 vor.

Erholung

Der Freiraum außerhalb der Siedlungsbereiche im Untersuchungsraum hat eine hohe Bedeutung für die Freizeit- und Erholungsnutzung der Bewohner der gesamten Region, weist aber unterschiedliche Qualitäten und Eignungen auf. Schwerpunktbereich der landschaftsgebundenen Erholungsnutzungen (vgl. Kapitel 4.1.1) sind entlang der Trassenkorridorsegmente 73 und 90, in Form von Gebieten mit der Funktion Erholungswald, vorhanden. Regional bedeutsame Gebiete für die landschaftsgebundene Erholung sind in diesem Abschnitt nicht betroffen.

EntwurfIn der Anhangstabelle zur 2.6 wirdVollständigkeitsprüfung die Bestandssituation im Untersuchungsraum bezogen auf die einzelnen Kriterien in den Trassenkorridorsegmenten zusammenfassend dargestellt.

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4.2.6.2 Prognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des Plans

Die Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung des Plans ist abhängig von der kommunalen, regionalen und nationalen Landschaftsplanung sowie deren Zielsetzun- gen. Länderübergreifend ist der generelle Trend zu verzeichnen, dass der nach wie vor steigende Flächenverbrauch durch z.B. Siedlungsstrukturen oder Straßen zu dauerhaften Verlusten sowie zur verstärkten Zerschneidung der Landschaft führt.Durch den Trassen- verlauf des Vorhabens können betroffene Waldgebiete, welche eine besondere Relevanz für das Landschaftsbild besitzen, gequert werden. Der Trassenbau hätte zur Folge, dass diese Flächen gerodet und entlang des Schutzstreifens dauerhaft von Baumbeständen freigehalten werden müssten. Bei Nichtdurchführung des Plans wird davon ausgegangen, dass diese Waldflächen bestehen bleiben und ihren Beitrag zum Landschaftsbild leisten könnten.

Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

Die Beschreibung des Kulturellen Erbes im Untersuchungsraum erfolgt anhand der vor- kommenden kulturhistorisch bedeutsamen Bereiche. Dazu zählen sowohl Kulturdenkmä- ler mit Umgebungsschutzbereichen, archäologische Fundstellen und Bodendenkmale als auch kulturhistorisch bedeutsame Landschaftsteile. Sonstige Sachgüter werden in der Un- terlage V „Einschätzen der Betroffenheit der sonstigen öffentlichen und privaten Belange“ behandelt. Die einzelnen Kriterien für die Bestandsbeschreibung und Bewertung des Schutzguts Kulturelles Erbe sind in Kapitel 3.3 „Raumbezogene SUP-Kriterien“ aufgelis- tet.

Während Vorkommen von Bodendenkmalen und die Lage der Bodendenkmalverdachtsflächen lediglich im Bereich des Trassenkorridors relevant sind, werden für Bau- und Kulturdenkmale sowie die weiteren schutzgutbezogenen Kriterien zusätzlich zum Trassenkorridor beidseitig weitere 500 Meter als Untersuchungsraum betrachtet (vgl. Kapitel 1.5).

Die Verteilung der für das Schutzgut Kulturelles Erbe relevanten Umweltkriterien im Untersuchungsraum ist der kartographischen Darstellung in den Streifenkarten SUP Schutzgüter „Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter“ zu entnehmen.

4.2.7.1 Derzeitiger Umweltzustand

In den folgenden Absätzen werden die einzelnen Kriterien des Schutzguts Kulturelles Erbe beschrieben. In diesen werden die Besonderheiten hervorgehoben und die EntwurfAusprägung und zur Qualität Vollständigkeitsprüfung erläutert. Des Weiteren folgt im Anhang 2.7.2 eine Auflistung aller betroffenen Einzeldenkmale in Thüringen.

UNESCO-Weltkulturerbestätten; vorhanden und geplant

Im Untersuchungsraum befinden sich keine ausgewiesenen UNESCO- Weltkulturerbestätten.

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Landesweit bedeutsame Kulturlandschaften

Im Untersuchungsraum sind keine landesweit bedeutsamen Kulturlandschaften vorhanden.

Archäologisch bedeutsame Landschaften

Archäologisch bedeutsame Landschaften sind im Untersuchungsraum nicht vorhanden.

Baudenkmale (im Außenbereich)

Im Untersuchungsraum finden sich rund 1 750 Baudenkmale (Einzelobjekte), welche sowohl punkt-, linien- als auch flächenförmig vorliegen. Allgemein weisen die westlichen TKS eine höhere Anzahl von Baudenkmalen auf, insbesondere ist dies in den TKS 69b und 74 der Fall. Darüber hinaus liegen 15 Umgebungsschutzbereiche von Kulturdenkmalen in diesem Abschnitt, von denen ein großflächiges Objekt in den TKS 166 hineinragt.

Bodendenkmale

Innerhalb des Trassenkorridornetzes von Abschnitt C finden sich ca. 850 Bodendenkmale. Eine Besonderheit liegt in Niedersachsen vor, dort wird zwischen „ausgewiesenen Bodendenkmalen“ und „sonstigen bekannten Bodendenkmalen“ unterschieden. In den beiden Bundesländern Hessen und Thüringen wird innerhalb der Bodendenkmale nicht weiter differenziert. Dementsprechend liegen im Abschnitt ca. 450 ausgewiesene Bodendenkmale bzw. Bodendenkmale (ohne Differenzierung) und ca. 400 sonstige bekannte Bodendenkmale. Hervorzuheben ist insbesondere das TKS 70a, in dem ein großflächig ausgewiesenes Bodendenkmal den TKS über die gesamte Breite quert. Bei diesem Objekt handelt es sich um das Römer-Schlachtfeld Harzhorn, in dem es viele archäologische Fundstellen gibt. Darüber hinaus befinden sich viele weitere Objekte in den TKS 69b, 70a, 70b, und 166.

Bodendenkmalverdachtsflächen

In Niedersachsen werden, in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, die gesamten Korridore als Bodendenkmalverdachtsfläche angesehen. Diese werden im § 8-Verfahren NABEG zu keiner Differenzierung der Korridore führen. Die Verdachtsflächen werden im nächsten Verfahrensschritt in Abstimmung mit den zuständigen Denkmalfachbehörden detaillierter im dann festgelten Korridor untersucht.

In den Bundesländern Hessen und Thüringen sind keine Bodendenkmalverdachtsflächen ausgewiesen, demenstprechend sind im Abschnitt C keine Objekte dieses Kriteriums Entwurfvorhanden. zur Vollständigkeitsprüfung

Schutzgutrelevante Waldfunktionen (Historische Waldbewirtschaftung)

In den Bundesländern Niedersachsen, Thüringen und Hessen sind keine für das Schutzgut Kulturelles Erbe relevanten gesetzlich geschützten Wälder vorhanden.

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Anhang

Im Anhang 2.7 werden anhand der Kriterien der derzeitige Umweltzustand für die Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter tabellarisch für jedes TKS einschließlich des UR dargestellt. Wenn in einem Untersuchungsraum des TKS ein Kriterium nicht vorkommt, wird dieses in der Tabelle 2.7 nicht mehr aufgelistet. Zusätzlich liefert der Anhang 2.7.2. einen Einblick über alle Einzeldenkmale in Thüringen.

4.2.7.2 Prognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des Plans

Der Klimawandel und die damit verbundenen Wetterextreme wie Starkregenereignisse und Stürme führen zu erhöhtem Schadensrisiko für das kulturelle Erbe.

Die Bundesregierung Deutschlands nimmt es sich zur Aufgabe dem Klimawandel entgegenzuwirken und forciert im Rahmen ihrer Energiepolitik und Klimaschutzzielen den Ausbau erneuerbarer Energien, wofür auch das hiesige Vorhaben zum Ausbau von Leitungen maßgeblich beiträgt. Im Bereich des Untersuchungsraums der Bundesfachplanung kann das kulturelle Erbe z.B. in Form von Bodendenkmalen auch durch raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen wie sie in Tabelle 12 in Kapitel 4.2.1.2 aufgelistet sind, überprägt werden. Bei sachgerechter Umsetzung der Planungen, sind jedoch erheblichen Veränderung des Istzustandes bezogen auf das Schutzgut Kulturelles Erbe nicht zu erwarten.

Die Nichtdurchführung des Plans hat jedoch voraussichtlich nur einen sehr geringen Einfluss auf die klimatische Entwicklung und deren Auswirkungen im Untersuchungsraum, sodass sich hier auch im lokalen Kontext keine relevanten Unterschiede hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Schutzgüter Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter prognostizieren lassen.

Wechselwirkung zwischen den Schutzgütern

Die Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern spiegeln das ökosystemare Wirkungsgefüge der Umwelt wider und beschreiben alle funktionalen und strukturellen Beziehungen zwischen den zuvor behandelten Schutzgütern. Sie äußern sich darin, dass ein Schutzgut in Wahrnehmung seiner ökologischen Funktion auch den Zustand eines anderen Schutzgutes beeinflussen kann. Die Durchführung des Vorhabens wirkt sich i. d. R. nicht nur auf ein Schutzgut aus, sondern hat mittelbare Auswirkungen auf weitere Schutzgüter. EntwurfDie eigenständige zur Betrachtung Vollständigkeitsprüfung der Wechselwirkungen im Rahmen der SUP ist vom Gesetzgeber dadurch gefordert, dass die Wechselwirkungen seit der Neufassung des UVPG von 2010 ein eigenes Schutzgut darstellen (§ 2 Abs. 1 Nr.5 UVPG). Eine vollständige Erfassung der tatsächlichen ökosystemaren Wechselwirkungen im Untersuchungsgebiet würde umfassende, hochkomplexe Analysen erfordern. Hinsichtlich der Darstellung der Merkmale der Umwelt, des derzeitigen Umweltzustands sowie dessen

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voraussichtliche Entwicklung bei Nichtdurchführung des Plans nach § 40 Abs. 2 Nr. 3. UVPG geht dies jedoch über den zumutbaren Rahmen der beizubringenden Informationen hinaus, da der Erkenntnisgewinn nicht im Verhältnis zum Untersuchungsaufwand steht.

Es geht daher im Folgenden weniger darum, die Auswirkungen eines Vorhabens auf die Wechselwirkungen zu ermitteln oder die tatsächlich vorhandenen Wechselwirkungen im Detail darzustellen. Vielmehr sind anhand der möglichen Wechselwirkungen weitere, schutzgutübergreifende Umweltauswirkungen abzuleiten. Insbesondere muss bei Gebieten mit geringem Grundwasserflurabstand das Verhältnis zu den Schutzgütern Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt sowie Boden betrachtet werden. Zudem sind im Falle von vorhandenen Wasserschutzgebieten oder Einzugsgebieten im Trassenkorridor die Auswirkungen auf das Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit. (Daseinsvorsorge) zu begutachten.

Die möglichen wesentlichen Wechselwirkungen werden im Zuge der Bestandserfassung und der dabei herausgearbeiteten ökologischen Funktionen abgeleitet. Die nachstehende Tabelle 19 zeigt eine entsprechende Übersicht. Die hier dargestellten Wirkpfade werden im Rahmen der nachfolgenden Auswirkungsprognose schutzgutbezogen berücksichtigt. Auf diese Weise werden die Wechselwirkungen bei der Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen hinreichend berücksichtigt und somit die Anforderungen des § 40 Abs. 2 Nr.3 i.V.m. § 2 Abs. 1 Nr.5 UVPG erfüllt.

Entwurf zur Vollständigkeitsprüfung

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Tabelle 19 Übersicht der Wirkpfade von wesentlichen ökologischen Wechselwirkungen

Wirkung auf Menschen, Kulturelles Tiere, Pflanzen und → insbesondere die Boden und Erbe und die biologische Wasser Luft und Klima Landschaft menschliche Fläche sonstige Vielfalt Wirkung von ↓ Gesundheit Sachgüter Stoffeinträge, Menschen, Entnahme, strukturelle Stoffeinträge, insbes. die Entnahme, Überprägung, Entnahme, Beeinträchtigung Veränderung anthropogene menschliche Stoffeinträge Übernutzung Substanzverlust des Lebensraumes (Verdichtung, Klimamodifikation Gesundheit Versiegelung) Forstwirtschaft, Tiere, Pflanzen Nährstoffhaushalt Filterfunktion (insb. Jagdwesen, und die (Destruenten), Interzeption, Wald), Ernährung, optische Strukturierung W.v.* biologische Erosionsschutz Evapotranspiration Wärmeregulation Lärmminderung Vielfalt (Durchwurzelung) (Evapotranspiration) (Wald) Wasserspeicherung, Boden als Boden und Ertragsfunktion, Lebensraumfunktion, Filterfunktion Wärmespeicherung, optische Strukturierung Trägermedium, Fläche Baugrund Standortbedingung (Adsorption von Wärmerückstrahlung Konservierung Schadstoffen) Grundwasser- Wasserdargebot, neubildung, Ertragsfunktion Lebensraumfunktion, Luftleitfunktion, Wasser Stoffeintrag optische Strukturierung W.v.* (Fischerei), Standortbedingung Wärmespeicherung (Niederschlag), Hochwasserschutz Erosion Trägermedium für Klimatische Trägermedium für Kalt- und Lebensraumfunktion, Stoffeinträge Rahmenbedingungen Luft und Klima Stoffeinträge W.v.* Frischluftaustausch Standortbedingung (Niederschlag), (Temperaturempfinden, (Niederschlag) Erosion (Wind) Frischluft)

Erholungsnutzung, Beeinflussung der Abflussregime Landschaft Ästhetische Lebensraumfunktion W.v.* Luftzirkulation Standort (Topographie) Funktion (Topographie)

Kulturelles Erbe Zeugnis historischer und sonstige Entwicklung, W.v.* W.v.* W.v.* W.v.* Landschaftsbildprägend Sachgüter Informationsfunktion

*Wechselwirkungen vernachlässigbar

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