BILDSTEIN Speckstein in Kunst und Gebrauch

Speckstein - ein Wunderstein?

Speckstein zeichnet sich durch eine Reihe bemerkenswer- ter Eigenschaften aus, die ihn zu einem sehr vielseitig ein- setzbaren Material machen. Er speichert Wa¨rme, ist hitze- und frostbesta¨ndig, wirkt antistatisch, widersteht Basen und Sa¨uren, Statue Speckstein, Iran, Schminkpalette in aufklappbarem, verursacht keinen Widerhall, Ende mit Ritzdekor versehenem Etui ist leicht formbar, 6. Jahrtausend Speckstein, sumerisch, um 3000 vor Chr. v. Chr. Deutsches Historisches Museum,Berlin zeigt verschiedene Muster und Fa¨rbungen. Louvre, Paris Sammlung Schwarzkopf Foto: Jastrow 2006 Foto: Werner Lieberknecht Von jeher hat der weiche, seifige Speckstein den Men- schen fasziniert. Das beweisen bis 5000 Jahre alte Funde, die rund um die Welt gemacht wurden. Kultische und ku¨nstlerische Gegensta¨nde wie Schmuck, Grabbeilagen, Figuren, Gebrauchsgegensta¨nde wie Rollsiegel, Schmink- gefa¨sse, Gussformen, O¨llampen, Becher, Pfannen, O¨fen wurden daraus geschaffen.

Fu¨r das bildhauerische Gestalten eignet sich am besten der weichere Stein, etwa aus Indien, China, Thailand, Aus- Spinnwirteln, mit unterschiedlichen Querschnitten, 9./10. Jhd. tralien, A¨gypten, der ehemaligen Sowjetunion, Brasilien Fundort: Haithabu Independence Hall, Foto: Die Specksteinfunde Philadelphia/USA und Kanada. aus Haithabu, 1979 Foto: Dan Smith Die ha¨ufigsten Farben sind weiss, violett, rosa, gru¨n, grau, schwarz, braun und blau. Diese Farben kommen in vielen Abstufungen vor, zudem gibt es mehrfarbig marmorierte Sorten. Sockel und Fassungen In rohem oder halbpoliertem Zustand wirkt Speckstein aus „Steatit" für die staubig und grau. Farbe und individuelle Maserung zeigen Elekrotechnik sich erst, wenn der Stein poliert ist. In dieser Hinsicht Großer, zweistufiger a¨hnelt Speckstein dem Marmor. Giltsteinofen, Die einzelnen Schichten des Steins sind, wie beim Graphit, bemalt, mit Wappen Hospenthal, leicht gegeneinander verschiebbar, woraus sich die leich- Kanton Uri/Schweiz, te Bearbeitbarkeit erkla¨rt. Eine grosse Dichte und ein Müllerhaus, dat. 1690 Foto: B. Furrer hohes spezifisches Gewicht 3g/cm3 fu¨hren dazu, dass man Speckstein leicht gla¨tten und polieren kann. Speckstein spielt auch heute eine gewichtige Rolle in Hand- werk und Technik, sowie in Industrie und Architektur. Gestieltes Er Specksteingefäß aus einem dient als Baumaterial, wikingerzeitlichen Grabfund von ist Hauptbestandteil keramischer Massen bei der Kvestad, Norwegen Herstellung hochwertiger Produkte, zum Beispiel sowie trogförmiges Specksteingefäß in der Elektrokeramik, aus einem Grab findet Absatz in der Fliesenindustrie und des 10. Jahrhunderts von Söndre Finstad, bei Feuerfestprodukten, Norwegen. dient feinstgemahlen als Fliesshilfsmittel, Museum Oslo Foto: Die Specksteinfunde wird in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharma- aus Haithabu, 1979 Industrie verwendet,

Kiugak Ashoona dient als Fu¨llstoff in der Papier- und Cape Dorset, Nunavut Farbmittelindustrie, Territory, Canada Iglu zerstörender Riese, wird in seiner Eigenschaft als Trennmittel in 1999 pulverisierter Form in der Kabel- und Gummi- Foto: Ansgar Walk produktion gebraucht, findet Verwendung in der Glas,- Farben- und Papierindustrie sowie in der Autoindustrie, gilt als Heilmittel, eignet sich gut als Ersatzstoff fu¨r wertvollere Materialien, findet weltweit Einsatz in der Bildhauerei. BILDSTEIN Speckstein in Kunst und Gebrauch

Speckstein - ein Werkstoff der Kulturen Sitzende Figur, Königin (Smenkhkare?) Ninsun, Steatit, Ägypten, Mutter des Gilgamesch, Stierkopfrhyton Johannes Chrysostomus 18. Dynastie, zw. 1379 und 1362 v. Chr. Neo-sumerisch. Neuer Palast Knossos, spätminoisch, 16. Jhd. v. Chr. Steatit und Gold, Louvre, Paris Louvre, Paris Stierkopfrhyton aus Steatit mit Augen aus Bergkristall, Konstantinopel, 1. Hälfte 11. Jhd. Foto: Insecula.com Foto: Jastrow, 2005 eines der berühmtesten Kunstwerke Louvre, Paris der minoischen Kultur Foto: Jastrow, 2005 Archäologisches Museum Heraklion, Kreta Foto: Bildarchiv Steffens

Lampe, Steatit Nishapur/Persien, 10./11. Jhd. Metropolitan Museum of Art (MET 40.170.121) Foto: MET

Die weltweit zahlreichen Funde aus vor- und fru¨h- geschichtlicher Zeit weisen darauf hin, dass Speckstein Im no¨rdlichen Europa fand man Gebrauchsgegensta¨nde neben Holz, Horn, Bernstein und Alabaster eines der a¨lte- wie Beschwersteine, Gewichte, Senker fu¨r Fischereigera¨te, sten verwendeten Materialien ist. Gussformen fu¨r Bronze- und Silberbarren sowie Schmuck- Speckstein ermo¨glicht ein problemloses Gla¨tten und Po- stu¨cke. Allein die mehr als 3400 Einzelfunde aus der fru¨h- lieren. Erst dann ist der leicht fettige Glanz und die mar- mittelalterlichen Wikingersiedlung Haithabu belegen ein morgleiche Struktur des Materials deutlich. Unverwech- weit verzweigtes Netz von Konsumenten skandinavischer selbare Besonderheiten sind sein Aussehen, die Weichheit Specksteinproduktion und die wichtige Bedeutung des und die leichte Bearbeitungsweise des Steins. Steins als Wirtschafts- und Handelsgut. Bis auf das westliche Alpengebiet, wo Specksteingefa¨sse Gefa¨sse und Kultobjekte aus Speckstein waren bereits in bis in das 20. Jahrhundert in Gebrauch waren, ist in Euro- der sumerischen und a¨ga¨ischen Kultur in Gebrauch. In pa die Verwendung des Steins als Material fu¨r Gebrauchs- A¨gypten stammen a¨lteste Zeugnisse fu¨r die Verarbeitung gegensta¨nde und kunstgewerbliche Objekte seltener. von Steatit - glasierte Perlen - aus dem 5. Jahrtausend vor In der Blu¨tezeit des Art Deco er- Christus. langte Speckstein auch in Europa in Kunst und Kunsthandwerk gro¨- Entsprechen den Fundorten in Nordamerika und Kanada, ssere Wertscha¨tzung, suchte diese Indien und Afrika z.B. und Sierra Leone ist neue Stilrichtung nach innovati- belegt, das die Specksteinschnitzerei ihren festen Platz in ven Materialien fu¨r ihre neuen der Handwerkskunst hatte. Auch in Peru, Marokko, dekorativen vor allem geometri- Syrien und dem Ural zeigen Funde die grosse Bedeutung, schen und linearen Formen. Anhänger in Form eines Schmetterlings Email und Steatit, England, um 1900 die Speckstein in la¨ngst vergangenen Zeiten hatte. Privatsammlung, England Besonders beliebt waren Specksteinarbeiten in China. Er Die in der Ausstellung gezeigten Foto: The Bridgeman Art Library lo¨ste spa¨testens seit dem 14. Jahrhundert die Benutzung Objekte zeigen einen Querschnitt aus verschiedenen Kon- der viel teureren Jade ab. tinenten und einem Zeitraum von den fru¨hen Hoch- kulturen bis in die heutige Zeit. Die a¨ltesten Stu¨cke sind dabei ein Ko¨nigsrollsiegel aus Anatolien Djemdet Nasr- Zeit um 3000 v. Chr, ein spa¨t-sumerischer Votivkopf, 18. - 15. Jahrhundert v. Chr. sowie a¨gyptische Skaraba¨en um 1600 v. Chr. Einen Schwerpunkt der Pra¨sentation bildet das ferno¨stliche Kunsthandwerk des 17. bis 19. Jahrhunderts mit Buddha- Figuren, Teeka¨nnchen, diversen Kleinplastiken sowie reichhaltig gestalteten Vasen, die in China vor den Haus- alta¨ren aufgestellt wurden. Sie dienten zum allta¨glichen Gebrauch, zur Zierde oder zur kultischen und religio¨sen Erbauung. Gezeigt werden Schutzgottheiten und Glu¨cksgeister, Specksteinbearbeitung oben li.u.re.: Kourna/Ägypten, 1974 Mittler- und Helfergestalten, die als solche zur Besetzung unten li.: China, 2005 Fotos: Karl Heinz Arnold des Hausalta¨rchens, das kaum in einem chinesischen Haus unten re.: Specksteindreher, fehlte, geho¨rten. Wallis/Schweiz, um 1980 aus: La pierre ollaire, 1996 BILDSTEIN Speckstein in Kunst und Gebrauch

Speckstein trotzt als Baustein Wind und Wetter

Specksteinskulptur am Haupteingang der Kathedrale von Nidoros, Pohjola Versicherungsgesellschaft, Trondheim/Norwegen Helsinki/Finnland Foto: Steve Ladman Foto: Bernard Epstein Im norwegischen Trondheim Das Gebäude wurde 1901 errichtet, steht die älteste Speckstein- Hilde Florin entwarf die Skulpturen. kirche der Welt. Seit dem 12. Jahrhundert trotzen die Wände, Portale und Skulpturen der Kathedrale dem rauhen Seeklima. Sie ist trotz ihres beträchtlichen Alters noch immer hervorragend erhalten.

Wegen seiner enormen Widerstandsfa¨higkeit wird Speck- stein schon seit Jahrhunderten als Baumaterial einge- setzt. Er eignet sich vor allem daher, weil er leicht zu bear- beiten und gleichzeitig besonders besta¨ndig gegen Wind, Wetter sowie andere Umwelteinflu¨sse ist. Wallfahrtskirche „Guter Jesus" von Congonhas/Brasilien, fertiggestellt 1772 Weltkulturerbe seit 1985 Foto: Bildarchiv Steffens/Rudolf Bauer Hervorragende Beispiele fu¨r „Specksteinarchitektur“ bie- Lebensgross, aus Speckstein geschnitten, stehen zwölf Apostel am Rande einer Terrasse, tet Norwegen. Die mittelalterliche Kathedrale von Nido- von der man weit ins Land blicken kann. Diese zwölf grossen, mit scheinbar dramatischer Bewegung ausgestatteten Figuren, verkörpern eines der besten Kunstwerke der damaligen Epoche. ros in Trondheim, die Kathedrale von Stavanger sowie die Sie wurden von Aleijadinho zwischen 1800 und 1805 geschaffen. Antonio Francisco Lisboa (1730-1814), St. Mary`s Kirche in Bergen zeugen davon. genannt Aleijadinho, war der berühmteste Baumeister und Bildhauer des brasilianischen Barock. Sein Werk ist in mehreren Kolonialstädten des Bundesstaates Minas Gerais erhalten. Weitere Beispiele finden sich auf dem amerikanischen Kontinent. In der barocken Bauplastik Brasiliens Barock- kirchen des Bundesstaates Minas Gerais spielt er eine be- deutende Rolle.

Speckstein wurde und wird auch benutzt um Ha¨user zu verscho¨nern, er kommt zum Beispiel als Bodenbelag oder zur Verkleidung von Innenwa¨nden und Fassaden zum Einsatz.

Independence Hall, Philadelphia/USA Foto: Dan Smith Medaillon an der Front von Sao Francisco, Beweis für die Haltbarkeit von Speckstein als Ouro Preto/Brasilien Baumaterial ist auch die Independence Hall Foto: David Davis in Philadelphia. Sie wurde 1736 - 1741 errichtet. In dem Medaillon ist das Wunder Hier sind Fenstergewände, Brüstungselemente, von Alverne (Verzückung des Hl. Eckquader, Zahnleiste und Uhrgehäuse aus Speckstein. Franziskus) in Speckstein eingeschnitzt. Cristusstatue auf dem Corcovado Die Kirche wurde 1766-1794 errichtet und in Rio de Janeiro/Brasilien beeindruckt mit ihrem reichen Fassaden- Foto: Bildarchiv Steffens/Rudolf Bauer schmuck aus Speckstein, der neben dem Die 30 m hohe und 1.145 Tonnen wiegende Statue Itacolomy-Granit ein häufig verwendeter wurde von Heitor Silva Costa entworfen. Baustoff in Ouro Preto ist. Der französische Bildhauer Paul Landowski brauchte 5 Jahre bis zum Abschluss seiner Arbeit im Jahre 1931. Als Baumaterial verwendete man Beton mit einer Schicht Speckstein.

Kirchenportal aus Speckstein, um 1670 Pfarrkirche Münster, Wallis/Schweiz Foto: Marco Werlen BILDSTEIN Speckstein in Kunst und Gebrauch

Feuer wärmt den Stein

Speckstein mit einem ho¨heren Anteil an Magnesit und Penninit, wie dieser zum Beispiel in Nordkarelien sowie in Norwegen und Schweden vorkommt, verfu¨gt u¨ber eine hohe Wa¨rme- und Ka¨ltespeicherfa¨higkeit. Aus diesen ha¨r- teren Sorten der no¨rdlichen Hemispha¨re werden auch heute noch O¨fen und Kochgeschirre gebaut.

Seine gute Feuerfestigkeit und das hohe Wa¨rmespeicher- vermo¨gen haben den Vorteil, dass - im Gegensatz zu an- deren Gesteinen, die bei starker Hitzeeinwirkung zer- springen - Speckstein Jahrzehnte unbeschadet u¨berdauert und beispielsweise Speisen, einmal erhitzt und gegart, mehrere Stunden warm bleiben. Diese Eigenschaften machten den Speckstein zum begehrten Rohstoff fu¨r Barrengussformen, 9./10. Jh. O¨fen, Lampen und Kochgeschirr. Archa¨ologische Funde Fundort: Haithabu bezeugen die Verarbeitung des Steins zu Kasserollen, Foto: Die Specksteinfunde aus Haithabu, 1979. Essesteinen und Gussformen. Auch in den franzo¨sischen, schweizerischen, o¨sterreichi- schen und italienischen Alpengebieten wurde der sa¨ure- und feuerfeste Werkstoff vor allem fu¨r To¨pfe, O¨fen, Guss- formen und Schmelztiegel sehr gescha¨tzt. Selbst in einer Liste ro¨mischer Handwerksberufe findet man den Specksteindreher, welcher gedrehte bzw. gedrechselte Gefa¨sse aus Speckstein anfertigte, die als feu- erfestes Kochgeschirr dienten. Ein Importartikel aus dem alpinen Raum waren aus Speckstein Lavez gedrechselte Kochto¨pfe, Deckel und Backplatten, die vor allem fu¨r das 3. und 4. Jahrhundert Augusta Raurica, Kanton Basel nachgewiesen sind. Specksteinpfannen wurden noch bis ins 20. Jahrhundert hinein zum langsamen Garen auf dem Kohleherd verwen- det. Die modernen Lebensgewohnheiten fu¨hrten zum Nie- Verkauf von Specksteinpfannen Foto: Eidg. Archiv fu¨r Denkmalpflege, Bern dergang dieses jahrhundertealten Handwerks. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten auf dem Markt in Locarno Specksteinpfannen zum alltäglichen Angebot.

Angesichts des Vorteils eines Specksteinofens - er gibt die Wa¨rme langsam und gleichma¨ssig ab - kommt es heute in Zeiten eines neuen Energiebewusstseins zu einer Renais- sance dieser Ofenbauart. Die Firma TULIKIVI ist neben weiteren Anbietern heute der weltweit gro¨sste Verarbeiter von Speckstein und Her- steller von industriell gefertigten Speichero¨fen. Der Speckstein wird in der hu¨geligen Landschaft von Ostfinn- land in Juuka, Suomussalmi und Kuhmo abgebaut. Das Unternehmen bescha¨ftigt mehr als 600 Fachleute der Steinbranche.

Aus einem aktuellen Prospekt der Firma TULIKIVI, Finnland Specksteinofen „VALKIA“ Foto: TULIKIVI, www.tulikivi.com Stube im Val d`Illiez,Wallis/Schweiz, um 1950 Links: Giltsteinofen, dat. 1824 Foto: Peter Ammon/AURA Beim Walliser Ofen handelt es sich um einen großen, zwei- bis dreistöckigen Hinterladerofen, der von außen, von der Küche her, beheizt wurde. Zu seiner Herstellung verwendet man Speckstein, im deutschsprachigen Oberwallis „Giltstein“, in Zermatt wohl wegen seiner Weichheit „Lindflüe“, im französisch sprechenden Unterwallis „pierre ollaire“ genannt. Giltstein ist ein Gemisch aus Serpentin, Talk und Asbest. Serpentin ist das Ausgangsmaterial. Je mehr Talk enthalten ist, umso leichter ist der Stein zu bearbeiten. Beim Erhitzen wird er etwas härter, ohne jedoch zu reißen oder zu springen, was ihm eine Feuersicherheit verleiht, die ihn für den Ofenbau in den sonnengebräunten Holzhäusern des Wallis prädestiniert. BILDSTEIN Speckstein in Kunst und Gebrauch

Aus Speckstein wird High-Tec

Speckstein la¨sst sich durch einen Brand bei 1300°C unter Beibehaltung seiner Form in ein hartes und widerstands- fa¨higes Material u¨berfu¨hren. Im Mittelalter fertigte man auf diese Weise zum Beispiel Kanonenkugeln, spa¨ter auch Flintenkugeln. Fu¨r das 18. Jahrhundert sind Specksteinfor- men fu¨r den Zinn-, Messing- und Silberguss belegt. Insge- samt war jedoch in der vorindustriellen Zeit die Nutzung Specksteinverarbeitung zu Schweißerkreide, um 1930 von Speckstein fu¨r handwerklich/technische Anwendun- Johanneszeche gen gering. bei Göpfersgrün/Fichtelgebirge Foto: Bergbauverein Johanneszeche e.V.

Kleine Teile mit großer Zukunft Das Nu¨rnberger Land entwickelte sich zum Zentrum der Erst mit der Einfu¨hrung der Gasbeleuchtung erstmals in Steatitproduktion. Einen hochwertigen Speckstein bezog England, 1807 bekam Speckstein gro¨ssere Bedeutung, man aus Go¨pfersgru¨n, einem kleinen Ort in der Na¨he von nachdem man, infolge einer Anregung von Justus von Wunsiedel/Fichtelgebirge, mit zunehmender Produktion Liebig, erkannt hatte, dass sich dieses Material hervorra- auch aus Indien und Australien. Gro¨sster Lieferant heute gend fu¨r die Herstellung von Gasbrennern eignet. Da bei ist Talc de Lucenac, eine Mine in Australien. Bayern ist der Brennerherstellung nur ein relativ geringer Teil des heute ein weltweit fu¨hrendes Zentrum fu¨r die Produktion Ausgangsmaterials verwertet wurde, hatten sich be- Technischer Keramik. Noch heute befinden sich hier fu¨nf tra¨chtliche Vorra¨te an pulverfo¨rmigem Speckstein ange- traditionsreiche Unternehmen, die Bauteile aus Steatit sammelt. Durch Zusatz von geringen Mengen Ton und sowie aus den neueren Oxid- und Nicht-Oxid-Keramiken Feldspat gelang es, die Ab- produzieren. fa¨lle nach keramischen Ge- sichtspunkten zu verarbei- ten. Das neue Material er- hielt den aus dem Griechi- schen stammenden Namen fu¨r Speckstein: Steatit.

Elektro- und Steatitindustrie im Aufschwung Bald kehrten sich die Ver- ha¨ltnisse um, indem man Speckstein bewusst zerklei- nerte, um Steatit daraus herzustellen. Einen gewal- Preisliste, um 1935 Werbeseite der aus: Jubila¨umsschrift Sembach tigen Aufschwung nahm Technische Keramik 1904-2004 Steatit-Magnesia Aktiengesellschaft, 1936 na¨mlich die Fertigung von aus: www.xs4all.nl/˜aobauer/steatit-magnesia.htm Steatit in den 1920er Jah- Heute sind typische Anwendungen Lampensockel, ren, als man seine positiven Eigenschaften fu¨r die Elektro- Reglersockel, Isolierko¨rper fu¨r KFZ-Scheinwerferbirnen, technik entdeckte und wenig spa¨ter im Bariumsteatit Isolierperlen, NH-Sicherungen, Geha¨useteile und Grund- einen Werkstoff fand, der bei Hochfrequenz nur sehr ge- platten. Verwendung findet dieses Material auch in den ringe Verluste aufwies. Gu¨nstig fu¨r die zunehmende Ver- Reglersockeln der Ceran-Kochfelder. breitung erwies sich auch die Mo¨glichkeit, Steatitteile im Fabrikgebäude (Teilansicht), Trockenpressverfahren z.B. Oskar Sembach, 1903 herzu- vor 1936 stellen und damit eine gute Masshaltigkeit zu erzielen. aus: Jubila¨umsschrift Sembach Technische Keramik 1904-2004 Steatit setzte sich als Isolationsmaterial in der Elektro- technik durch. Verwendet wurden die Steatitteile zum Beispiel in Lichtschaltern, Verteilerdosen, Lampenfassun- gen, Klingelkno¨pfen sowie in der Hochfrequenz- und Fernmeldetechnik. BILDSTEIN Speckstein in Kunst und Gebrauch

Steinbildhauerei in Zimbabwe

Die zimbabwische Steinskulptur ist eine singula¨re Er- scheinung im Kontext der afrikanischen Kunst. Eine ver- gleichbare Kunst hat es in keinem anderen afrikanischen Land gegeben. Singula¨r ist diese Kunst auch insofern, als sie praktisch aus dem Nichts, also aus keiner Tradition heraus entstand. In der Vergangenheit gab es eine Tendenz, die Arbeiten der Bildhauer Zimbabwes als die einer einzigen kulturel- len Gruppe anzusehen und sie als Shona zu bezeichnen. Dies mag zu Beginn der Bildhauerbewegung dem Zweck der Kennzeichnung gedient haben. Etliche bedeutende Ku¨nstler geho¨ren in Wirklichkeit jedoch nicht dem Stamm der Shona an. Geschnitzter Vogel, Steatit Zimbabwe, 13.-15. Jh. Privatsammlung, England Es waren die besonderen Umsta¨nde der Geschichte des Foto: Landes, die zu diesem Aufstieg beigetragen haben. In den The Bridgeman Art Library 1950er Jahren wurde Su¨drhodesien, wie Zimbabwe da- mals hiess, zur Bu¨hne eines vergleichsweise liberalen mul- Tatsa¨chlich gab es schon eine Art Steinbildhauerei in tirassischen Experiments, zumindest in kultureller Hin- Zimbabwe und zwar die realistische Darstellung wilder sicht. In der Hauptstadt wurden eine Universita¨t Tiere, meistens in weichem Speckstein. Eine kleine sowie eine Nationalgalerie gegru¨ndet. Der erste Direktor Gruppe lo¨ste sich von dieser, fu¨r die Touristen gedachten der neuen Nationalgalerie wurde der Brite Frank Produktion. Massgeblich angeregt und gefo¨rdert von McEwen. Seine Rolle bei der Entwicklung der neuen McEwen entwickelte sich zu Beginn der 1960er Jahre eine Kunstrichtung kann nicht u¨berscha¨tzt werden. Er hatte Szene junger talentierter afrikanischer Steinbildhauer. Zu in den 1930er Jahren in Paris erfahren, welche Impulse den ersten geho¨rten Yoram Mariga, John Takawira, von der ethnischen afrikanischen Kunst fu¨r die moderne , Nicolas Mukomberanwa und Joseph europa¨ische Malerei und Plastik ausgingen. Sein Interesse Ndandarika. Sie alle wurden spa¨ter die fu¨hrenden Repra¨- war, zu den Wurzeln selbst zu gehen, die kreativen sentanten der neuen Bewegung. McEwen verlangte von Potenzen Afrikas aufzuspu¨ren und in dem aufgeschlosse- den noch jungen Ku¨nstlern, Kunst um der Kunst willen zu nen Klima Rhodesiens die Entwicklung der einheimischen, machen und sich von ihren inneren Bildern und den wie er dachte, unverfa¨lschten Kunst zu fo¨rdern. Mythen ihres Volkes, der Shona, inspirieren zu lassen. Der Begriff der Shona Sculpture war geboren. 1965 wurden die ersten Arbeiten im Ausland gezeigt. 1968 waren Arbeiten in einer Ausstellung des New Yorker Museum of Modern Art zu sehen. Mit der Sonderausstellung im Pariser Muse´e Rodin 1971 erfolgte die internationale Anerkennung. In ihren Motiven waren diese fru¨hen Arbeiten durchaus afrikanisch. In oft anthropomorphen Figuren versinnbildlichten sie den Glauben an die urspru¨ngliche Einheit von Mensch und Tier.

Auch an anderen Orten wurde die Kreativita¨t gefo¨rdert. 1966 gru¨ndete Tom Blomefield im Nordosten Zimbabwes, die vo¨llig andersartige Ku¨nstlergemeinschaft Tenge- nenge, welche von hohen Bergen und eindrucksvollen Edward Chiwawa Felsen aus hartem, bearbeitbarem Serpentin umgeben ist. wurde 1935 in Zimbabwe geboren. Seit 1970 arbeitet Am 11.11.1965 erkla¨rte Ian Smith einseitig die Unabha¨ngig- er als Steinbildhauer zunächst in und dann in Harare. Er gilt als einer der erfolgreichsten keit Rhodesiens, dies fu¨hrte zu internationalen Sank- noch lebenden Bildhauer der ersten Generation. tionen. Blomefield war es nicht mehr mo¨glich, seinen Ar- Ausstellungen: Heritage Exhibition, National Art Gallery, Harare, 1986-1989 beitern, von denen viele aus Malawi, Mozambique, Sam- Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart, 1989 International Small Sculptures, Budapest, 1986 bia und Angola kamen, eine feste Arbeit zu geben. Er riet Millesgarden Museum, Stockholm, 1990 ihnen von der Farmarbeit zur Kunst zu wechseln. Mit Gruppenausstellungen in England, Australien, Deutschland, a¨hnlichen Regeln wie McEwen, ermutigte Blomefield die Italien, Frankreich, Holland, Amerika werdenden Ku¨nstler ihre Seele zu suchen und das zu ge- seit 1998 Foto: shona-art.com stalten, was dabei zum Vorschein kam. Es ist sein Ver- dienst, dass so ausserordentliche Talente wie Lemon Mo- ses, Bernard Matemera, Josiah Manzi, Wazi Maicolo, Amali Malola, Henry Munyaradzi und zu ihrem Ausdruck fanden.

nach: Volker Wild. Skulpturen aus Zimbabwe aus: www.privatsammlung-wild.de BILDSTEIN Speckstein in Kunst und Gebrauch

Zeitgenössische kanadische Inuit-Kunst

Eine besondere Rolle bei der eruptiven Entwicklung ku¨nstlerischen Gestaltens spielte Cape Dorset am Su¨d- westrand der Baffininsel, mit einer grossen Anzahl von Ku¨nstlern, welche die zeitgeno¨ssische Inuit-Skulptur we- sentlich beeinflusst haben. Den Grundstock hierzu legten James und Alma Houston, die sich 1951 hier niederliessen und das kreative Potenzial der Inuit erkannten. Sie fo¨r- derten das Gestalten von ausdrucksstarken Skulpturen und spa¨ter auch die Anwendung europa¨ischer Steindruck- Eskimofamilie, techniken. der Mann schnitzend, die Frau bei Näharbeiten Daneben haben sich Baker-Lake und die Keewatin-Region aus: National Geographic Magazin, sowie Pangnirtung Region Nunavut zu wichtigen Zen- Volume 31 1917, S. 564 tren entwickelt. Ausser diesen grossen Kunstzentren gibt es viele weitere Siedlungen, wo namhafte Inuit-Ku¨nstler Die heute als charakteristisch bekannte Bildhauerkunst arbeiten. Steinschnitzerei der Inuit nahm ihren Anfang erst gegen Ende der 1940er Jahre zu der Zeit, als die Inuit versta¨rkt Je nach Region ist der Stein unterschiedlich hart und far- aus ihren traditionellen Camps in feste Siedlungen zogen. big, der traditionelle weiche Speckstein, eine weisse/ Diese neue Kunstform, die schon bald als Eskimokunst graue/graugru¨ne Variante kommt vor allem im Su¨dosten bekannt wurde, kann zwar im Versta¨ndnis der westlichen Nunavuts vor. Von dort stammen die meisten fein ausge- Kultur als Kunst bezeichnet werden, in der Sprache der arbeiteten Tier- und Menschenfiguren, oft schwarz einge- Inuit der kanadischen Eskimos, gibt es dafu¨r jedoch fa¨rbt und poliert. Im Nordwesten findet man meist den keine Begrifflichkeit. Kunst in ihrem Sinne ist gewo¨hn- harten, fast granita¨hnlichen Stein, hier entstanden die lich ein Vorgang, der sich eher auf die Ta¨tigkeit des Her- grob behauenen, eher abstrakten Skulpturen. Heute ist stellens als auf das fertige Produkt selbst bezieht. Stein aller Ha¨rten und Schattierungen das Material der Ku¨nstler. Moderne Maschinen wie Elektromeissel und Schnitzarbeiten waren in der traditionellen Kultur der Schleifgera¨te machen heute aber auch grosse, fein ge- Inuit weit verbreitet. Als Material fu¨r die mit kunstvollen formte Figuren mo¨glich. Dekorationen versehenen Gegensta¨nde des ta¨glichen Lebens, dienten u.a. Elfenbein aus den Za¨hnen von Wal- A¨ltere Stu¨cke und Werke beru¨hmter Meister erzielen hohe ross und Narwal, Karibu-Geweih und Moschusochsen- Sammlerpreise. Um Ka¨ufer vor illegalen Kopien zu schu¨t- horn. Den einfach zu bearbeitenden Speckstein verwen- zen, hat die kanadische Regierung ein Echtheitszertifikat dete man am Lagerplatz vor Ort, vor allem fu¨r Kochto¨pfe eingefu¨hrt. und fu¨r die flachen Schalen der Tranlampen. Die zur Her- Neben diesen hochwertigen Einzelstu¨cken gibt es auch stellung notwendigen Fertigkeiten und die verwendeten eine Produktion weniger bedeutender, meist kleinerer Muster, dieser in unserem Versta¨ndnis funktionsbezoge- Objekte, die vergleichbar der heutigen Volkskunst aus nen Kunst, wurden von Generation zu Generation wei- Asien, Su¨damerika, Afrika, Europa und Russland weitge- tergegeben. hend fu¨r den Touristen-Markt hergestellt werden.

Zwar fu¨hrte die Anpassung an die neuen Lebensbedingun- nach: George Swinton. Sculpture of the Inuit, 1994. sowie: www.dfait-maeci.gc.ca gen zu Verwerfungen im traditionellen Sozialgefu¨ge der Inuit, etwas Aussergewo¨hnliches jedoch hat das Aufeinan- dertreffen der traditionellen Inuit-Kultur mit der westli- chen Industriekultur bewirkt: einen ku¨nstlerischen Auf- bruch von ungeahnter Kraft, gerade zu jener Zeit, als die Identita¨t der Inuit am meisten bedroht war.

Inuit-Steinschnitzer in seiner Arbeitshütte Napatsi Ashoona, Cape Dorset, 1999 Foto: Ansgar Walk BILDSTEIN Speckstein in Kunst und Gebrauch

Die Werkstatt-Galerie 37

Bei Bedarf werden mittels Hilfslinien - tastbarer Rillen - die Proportionen festgelegt und so die Orientierung am Stein erleichtert. Entlang der Hilfslinien werden Teilfor- men und Details herausgearbeitet. Die Oberfla¨che kann glatt poliert oder nachtra¨glich strukturiert werden. Das Material Speckstein ermo¨glicht eine langsame und

Die Freizeitgruppe schrittweise Entwicklung der Skulptur, bietet jedoch so in der Werkstatt-Galerie 37 viel Widerstand, dass sich das Objekt beim Ertasten nicht Stiftung Blindenanstalt Frankfurt am Main, 2006 verformt. Mit ruhigen wiederholten Tastvorga¨ngen ko¨n- Foto: Heike-Marei Hess nen Form- und Strukturvera¨nderungen genau nachvoll- Speckstein eignet sich fu¨r den ersten Einstieg in das dreidi- zogen werden. Bei gro¨sseren Objekten, deren Gesamtge- mensionale Gestalten und nimmt in der Kunstpa¨dagogik, stalt sukzessive erfasst werden muss, erfordert dieser Pro- Kunsttherapie und Rehabilitation einen festen Platz ein. zess ein hohes Mass an Konzentration und ein gutes ra¨um- Speckstein ist kostengu¨nstig, la¨sst sich leicht beschaffen liches Vorstellungsvermo¨gen. und mit einfachen Werkzeugen bearbeiten. Die Vielfalt in Farbe und Maserung, die seidige Gla¨tte der Oberfla¨che und die Weichheit des Staubes ani- mieren zum Beru¨hren und Be- arbeiten. Besondere Bedeutung erlangt Speckstein in der kunst- pa¨dagogischen Arbeit mit seh- gescha¨digten Menschen, wie sie seit 1989 in der Werkstatt- Galerie 37 der Stiftung Blinden- Mitglied der Werkstatt-Galerie 37 bei der Gestaltung eines Engels anstalt Frankfurt am Main rea- Stiftung Blindenanstalt Frankfurt am Main, 2006 lisiert wird. Foto: Heike-Marei Hess

Obwohl sich Skulpturen in ihrer Materialita¨t und Ko¨rper- Mitglied der Werkstatt-Galerie 37 bei der Gestaltung einer Maske lichkeit anbieten, auch tastend erfahren zu werden, wur- Stiftung Blindenanstalt Frankfurt am Main, 2006 de blinden und sehbehinderten Menschen bis in die erste Foto: Heike-Marei Hess Ha¨lfte des 20. Jahrhunderts die Fa¨higkeit zum Erleben ei- Der Tastvorgang ist ein ho¨chst komplexer Prozess, in dem nes Kunstwerkes und zur eigenen scho¨pferischen Leis- Haut- und Bewegungssinne zusammenwirken haptische tung abgesprochen. Erst seit den 50er Jahren des 20. Jahr- Wahrnehmung. Die Haut, mit einer Fla¨che von knapp 2 2m hunderts wird Bildhaftes Gestalten an Blindenschulen unser gro¨sstes Sinnesorgan, verfu¨gt u¨ber verschiedene unterrichtet. Rezeptoren, die Druck, Wa¨rme, Ka¨lte, Vibration, Schmerz, Kitzel usw. empfangen. Bewegungsrezeptoren in Mus- Im Freizeitbereich reali- keln, Sehnen und Gelenken vermitteln die Bewegung und siert die Stiftung Blinden- Stellung der Gliedmassen. anstalt mit der Werkstatt- Galerie 37 ein bundesweit einmaliges Angebot, das blinden und sehbehinder- Entscheidenden Einfluss auf ten Menschen die Ent- die Arbeitsweise hat der Zeit- wicklung ihrer kreativen punkt der Erblindung. Wo fu¨r und gestalterischen Fa¨hig- spa¨t erblindete Menschen, be- keiten und Interessen er- sonders wenn sie sich die mo¨glicht. Die Speckstein- Fa¨higkeit zur Visualisierung arbeiten der Werkstatt- bewahrt haben, die Meinung mitglieder im Alter zwi- und Korrektur Sehender durch- Rehabilitand bei der Gestaltung eines Hasen schen 29 und 83 Jahren um- Stiftung Blindenanstalt Frankfurt am Main, 2006 aus von Bedeutung ist, haben fassen ein breites Spek- Foto: Heike-Marei Hess geburts- und fru¨herblindete trum von Schmuckanha¨n- Besuch der Ausstellung „Von Köpfen und Körpern“ Menschen eher die Mo¨glichkeit, rein aus der Erfahrungs- Museum Giersch, Frankfurt am Main, 2006 gern und Gebrauchsgegen- Stiftung Blindenanstalt Frankfurt am Main, 2006 welt des haptischen Erlebens zu gestalten. sta¨nden bis hin zu figu¨r- Foto: Heike-Marei Hess lichen und abstrakten Formen. Anregungen fu¨r die Ge- staltung liefern neben eigenen Ideen, die Naturform des Steines, in der Galerie ausgestellte Skulpturen der Werk- stattmitglieder, Modelle sowie Museumsbesuche.