Plannummer:

AUSFERTIGUNG

EINLAGEZAHL V 01 02

Strecken 33001 Abzw 2 - Abzw Fritzens-Wattens 2 30201 Staatgrenze n. Kufstein - Wörgl Hbf 10104 Wörgl Hbf - Innsbruck Hbf

4-gleisiger Ausbau Schaftenau - Knoten

Vertiefende Informationen zu gutachterlichen Stellungnahmen zur Vollständigkeit der Einreichunterlagen

UVP-EINREICHPROJEKT

Index Datum Name Beschreibung der Änderung Zustimmung OBJEKTNR.: STRECKENNR.: 33001, 30201, 10104 KNOTEN SCHAFTENAU/SCHAFTENAU - RADFELD/KNOTEN RADFELD ABSCHNITT Str. 33001: km 6+520 - km 26+298 Km / Stat. Str. 30201: km 4+205 - km 9+708 Str. 10104: km 22+751 - km 26+508

Bearb.: AUGUST 2020 WL

Gezei.: AUGUST 2020 WL

Geprü.: AUGUST 2020 WL GZ 1079 Vertiefende Information / Ökologie Plangröße Maßstab

Planung: Planersteller: Fachreferent: PLANUNGSGEMEINSCHAFT WERNER CONSULT - BEITL

Unterschrift/Stempel

Projektleitung:

Leithastraße 10, A-1200 Wien [email protected] KOFLER Umweltmanagement Tel +43-1-31360-0 Traföß 20, 8132 Pernegg an der Mur E-Mail: [email protected] Tel: 03867/8230 Fax: DW 30

Datum Unterschrift/Stempel Unterschrift/Stempel ÖBB Infrastruktur AG 4-gleisiger Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld UVP-Einreichprojekt V 01 02 – Vertiefende Informationen / Ökologie

INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG ...... 2

2 ÖKOLOGIE (TERRESTRIK); WALD- UND WILDÖKOLOGIE ...... 3 2.1 Tiere und deren Lebensräume (inkl. Wildökologie) ...... 3 2.1.1 offene Punkte gemäß Artenschutzrechtlicher Vorprüfung ...... 3 2.1.2 Ausführungen zu Kontrolle von Fledermausquartieren ...... 47 2.1.3 Ist-Zustand Fledermäuse / Darstellung der „Teilräume“ ...... 47 2.1.4 Ist-Zustand Vögel / Darstellung der „Teilbereiche“ ...... 69

3 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS ...... 79 3.1 Abbildungen ...... 79 3.2 Tabellen ...... 80

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1 EINLEITUNG Der vorliegende Bericht behandelt vertiefende Informationen, die ausführlicher behandelt werden müssen und daher nicht in der Einlage V 01 01 berücksichtigt werden konnten. Der vorliegende Bericht behandelt diese Informationen zum Themenbereich Ökologie (Terrestrik).

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2 ÖKOLOGIE (TERRESTRIK); WALD- UND WILDÖKOLOGIE

2.1 Tiere und deren Lebensräume (inkl. Wildökologie)

2.1.1 OFFENE PUNKTE GEMÄß ARTENSCHUTZRECHTLICHER VORPRÜFUNG Im nachfolgenden Kapitel werden die in der Tiroler Naturschutzverordnung angeführten, geschützten Tierarten hinsichtlich ihres (möglichen) Vorkommens im Untersuchungsgebiet bzw. hinsichtlich ihrer Betroffenheit durch das Projekt beschrieben. Insbesondere für die Tiergruppen Vögel, Fledermäuse, bestimmte Säugetierarten, Reptilien, Amphibien, Tagfalter, Heuschrecken und Libellen liegen umfangreiche und konkrete Daten für das Untersuchungsgebiet aufgrund der durchgeführten Erfassungen im Jahr 2018 vor. Darüber hinaus liegen aus dem Untersuchungsgebiet auch Nachweise von geschützten Arten weiterer Tiergruppen vor. Hinsichtlich der Vorkommen wurde zusätzlich zu den Nachweisen die verfügbare Literatur bzw. weitere Informationen berücksichtigt und anhand der räumlichen und vertikalen Verbreitung sowie der Lebensraumansprüche und im Untersuchungsgebiet vorliegenden Habitatausstattung die Vorkommenswahrscheinlichkeit eingestuft. Für jene Arten, welche im Untersuchungsgebiet nachgewiesen sind bzw. potenziell vorkommen (alle Einstufungen ausgenommen „unwahrscheinlich“, „ausgeschlossen“), erfolgt eine Überprüfung (Vorprüfung) der Auswirkungen durch das Projekt im Hinblick auf die im Vorhaben relevanten artenschutzrechtliche Verbotstatbestände Tötung, Beschädigung oder Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und soweit für die jeweilige Tiergruppe/Art bedeutend Störung. Bei Vögeln werden die Verbotstatbestände Tötung, Zerstörung von Nestern und Eiern und Störung als relevante Verbotstatbestände betrachtet. Für die unionsrechtlich geschützten Arten werden die am EU-server veröffentlichten aktuellen Angaben zu Erhaltungszustand (EHZ) und Trend für die alpine biografische Region dargestellt (https://nature-art17.eionet.europa.eu/article17/). Angaben zu den Bestandgrößen wurden bislang nicht veröffentlicht. Für Vögel liegen auf dem EU-server noch keine veröffentlichten Daten vor. Daher wurden die Angaben zu Brutbestand (Häufigkeitsklassen) und Bestandsentwicklung (Trend) nach der Roten Liste Österreichs (DVORAK ET AL. 2017) zur Darstellung herangezogen. Zur Darstellung der Konfliktbereiche in Bezug auf artenschutzrechtliche Verbotstatbestände: Die einzelnen Konflikte betreffend der jeweiligen artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände wurden für die jeweiligen Tiergruppen bzw. Arten mit einem Konfliktcode versehen, welcher sich mit den Konfliktcodes in der Einlage F 02 01 deckt. Die einzelnen im Hinblick auf artenschutzrechtliche Verbotstatbestände auftretenden Konfliktbereiche sind in Form dieser vergebenen Konfliktcodes – soweit auf dieser Planungsebene machbar – möglichst konkret bereits in den Auswirkungsplänen F 02 06 und F 02 07 der Einreichunterlagen dargestellt.

2.1.1.1 Vögel In Tirol ist ein Großteil der wildlebenden Vogelarten geschützt. Die im Untersuchungsgebiet vorkommenden Arten – insbesondere die naturschutzfachlich besonders relevanten Arten – sind im Kapitel 4.3 der Einlage F_02_01 dargestellt. In der nachfolgeden Tabelle sind die einzelnen im

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Untersuchungsgebiet vorkommenden Brutvogelarten mit Angaben zu Brutbestand (Häufigkeitsklassen) und Bestandsentwicklung (Trend) nach der Roten Liste Österreichs dargestellt. Durch die vorgesehenen Maßnahmen – insbesondere die Einschränkung der Schlägerungszeiträume und großteils vorgezogenen lebensraumverbessernden Maßnahmen – werden in Bezug auf Vögel keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände erfüllt.

Art Species Status RLÖ RLT SPEC AI V BB BE Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis mB NT 1 4 -3 Graureiher Ardea cinerea nB NT 1n 5 4 Höckerschwan Cygnus olor nB 1re k.A. k.A. Stockente Anas platyrhynchos nB LC 4 7 0 Reiherente Aythya fuligula mB LC 2n 3 4 4 Gänsesäger Mergus merganser nB VU 2 3 3 Sperber Accipiter nisus nB LC 5 6 0 Turmfalke Falco tinnunculus nB LC 4 3 6 0 Baumfalke Falco subbuteo wB LC 2 5 0 Teichhuhn Gallinula chloropus nB LC 2 5 0 Bläßhuhn Fulica atra nB LC 2 3 6 4 Flussregenpfeifer Charadrius dubius nB VU 1 3 0 Flussuferläufer Actitis hypoleucos mB EN 3 3 3 -5 Ringeltaube Columba palumbus wB LC 4 8 3 Türkentaube Streptopelia decaocto wB LC 3 8 5 Kuckuck Cuculus canorus mB LC 4 8 -3 Waldkauz Strix aluco wB LC 3 7 0 Eisvogel Alcedo atthis wB NT 1 3 x 4 0 Wendehals Jynx torquilla nB VU 3 3 5 -5 Grauspecht Picus canus wB NT 3 x ! 6 0 Grünspecht Picus viridis wB LC 4 7 2 Schwarzspecht Dryocopus martius wB LC x 7 2 Kleinspecht Dendrocopos minor wB LC 1 6 0 Feldlerche Alauda arvensis mB NT 3 3 9 -5 Rauchschwalbe Hirundo rustica nB LC 4 3 8 -3 Wasseramsel Cinclus cinclus wB LC ! 6 0 Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus wB LC 4 7 2 Wacholderdrossel Turdus pilaris nB NT 7 -6 Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris wB LC 3 8 -4 Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus wB LC 1 ! 8 0 Gelbspötter Hippolais icterina wB LC 2 7 0 Dorngrasmücke Sylvia communis mB LC 1 8 -3 Fitis Phylloscopus trochilus wB NT 3 3 8 -5 Wintergoldhähnchen Regulus regulus nB LC 2 ! 10 -3 Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus wB LC ! 9 -3

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Art Species Status RLÖ RLT SPEC AI V BB BE Grauschnäpper Muscicapa striata wB LC 2 8 0 Schwanzmeise Aegithalos caudatus nB LC 4 8 0 Tannenmeise Parus ater nB LC ! 10 -3 Waldbaumläufer Certhia familiaris wB LC ! 8 -2 Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla wB LC 2 7 -2 Pirol Oriolus oriolus wB LC 1r 6 1 Neuntöter Lanius collurio mB LC 4 2 x 8 -2 Elster Pica pica nB LC 3 7 -3 Star Sturnus vulgaris nB LC 3 9 0 Haussperling Passer domesticus nB LC 3 10 2 Feldsperling Passer montanus nB LC 3 9 4 Girlitz Serinus serinus wB VU 2 8 -8 Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra mB LC ! 8 0 Karmingimpel Carpodacus erythrinus mB EN 2n 3 3 -4 Gimpel Pyrrhula pyrrhula wB LC ! 9 0 Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes mB LC 3 7 0

Tabelle 1: Liste der im Untersuchungsgebiet festgestellten, gemäß RVS 04.03.13 (Vogelschutz) wertbestimmenden Brutvogelarten mit Angaben zu Status, Gefährdung, Verantwortlichkeit, Häufigkeit und Trend: mB = möglicher Brutvogel, wB = wahrscheinlicher Brutvogel, nB = nachgewiesener Brutvogel; RLÖ = Rote Liste Österreichs (DVORAK ET AL. 2017): CR = critically endangered (vom Aussterben bedroht), EN = endangered (stark gefährdet), VU = vulnerable (gefährdet), NT = near threatened (Gefährdung droht), LC = Least concern (nicht gefährdet); RLT = Rote Liste Tirols (LANDMANN ET LENTNER 2001): 0 = „ausgestorben oder verschollen“, 1 = „vom Aussterben bedroht“, 2 = „stark gefährdet“, 3 = „gefährdet“, 4 = „potenziell gefährdet“ 5 = „Gefährdungsgrad nicht genau bekannt“, SPEC = Species of European conservation concer (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2017): 1 = weltweit bedroht, Naturschutzmaßnahmen notwendig; 2 = Arten, die konzentriert in Europa vorkommen und hier ungünstigen Bewahrungsstatus haben; 3 = ungünstiger Bewahrungsstatus in Europa; A I = Arten des Anhang I der VSRL; V = Verantwortlichkeit Österreichs (FRÜHAUF 2005): !! = in besonderem Maße verantwortlich, ! = stark verantwortlich; BB = Brutbestand (Häufigkeitsklassen) gemäß RLÖ: 1 = extrem geringer Bestand, 2= sehr geringer Bestand, 3 = geringer Bestand, 4 u.5 = mäßig häufig, 6 u. 7 = häufig, 8 u. 9 = sehr häufig, 10 = kommun; BE = Bestandsentwicklung (Trend) gemäß RLÖ: -10 bis -8 = sehr starker Rückgang, -7 bis -5 = starker Rückgang, -4 bis -2 = schwacher Rückgang, -1 bis 1 = gleichbleibend, 2 bis 4 = zunehmend, 5 bis 7 = stark zunehmend, 8 bis 10 = sehr stark zunehmend, k.A. keine Angaben in RLÖ

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Bauphase Tötung Werden baubedingte Schlägerungen innerhalb der Brutzeit durchgeführt, so besteht generell für Vögel die Gefahr von Brutverlusten (Jungvögel) und somit das Töten von Individuen (Konflikt Vö_BAU_01). Als schadensbegrenzende Maßnahme erfolgt eine zeitliche Einschränkung der Rodungstätigkeiten (Durchführung der Schlägerungsarbeiten im Zeitraum Anfang September bis Ende Februar) außerhalb der Hauptbrutzeit. Dadurch kann das Töten von Individuen wirksam

ZT KOFLER Umweltmanagement Seite 5/82 ÖBB Infrastruktur AG 4-gleisiger Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld UVP-Einreichprojekt V 01 02 – Vertiefende Informationen / Ökologie vermieden werden (s. Maßnahme ÖKO BAU 11). Unter Berücksichtigung dieser schadensbegrenzenden Maßnahme wird der Verbotstatbestand des Tötens nicht erfüllt. Zerstören oder Beschädigen von Nestern und Eiern Werden baubedingte Schlägerungen innerhalb der Brutzeit durchgeführt, so besteht generell für Vögel die Gefahr der Beschädigung von besetzten Nestern bzw. der Beschädigung von Eiern und (Konflikt Vö_BAU_01). Neststandorte die lediglich begrenzt zur Verfügung stehen, in der Regel Mangelhabitate darstellen und daher hinsichtlich im Hinblick auf einen Funktionserhalt einer besonderen Berücksichtigung bedürfen (z.B. Brutwände, Felsstandorte), sind durch das gegenständliche Projekt nicht betroffen. Als schadensbegrenzende Maßnahme erfolgt eine zeitliche Einschränkung der Rodungstätigkeiten (Durchführung der Schlägerungsarbeiten im Zeitraum Anfang September bis Ende Februar) außerhalb der Hauptbrutzeit. Dadurch kann Beschädigung von besetzten Nestern bzw. der Beschädigung von Eiern wirksam vermieden werden (s. Maßnahme ÖKO BAU 11). Störung Im Hinblick auf baubedingte Störwirkungen ist aufgrund des Vorkommens von Flussregenpfeifer und Flussuferläufer der hochwertige Bereich der Innschleife bei näher zu betrachten. Bezüglich anthropogener Störungen reagieren die beiden Arten insbesondere auf die Anwesenheit von Personen im relativen Nahbereich ihrer Brutplätze empfindlich (z.B. durch Freizeitnutzung von Schotterbänken, Fischereibetrieb, etc.). Gegenüber baubedingten Wirkungen weisen die beiden Arten jedoch eine geringe Störungsempfindlichkeit auf. So brüten sowohl Flussuferläufer als auch Flussregenpfeifer in im Abbau befindlichen Kiesabbaugebieten, welche für diese Arten Sekundärhabitate darstellen. In solchen Gebieten kommt es zum Einsatz von schweren Geräten (Radlader, Bagger, LKWs, Brecheranlagen, etc.) im relativen Nahbereich von Brutplätzen. Diese Tätigkeiten sind mit jenen des gegenständlichen Baugeschehens durchaus vergleichbar. Die Baustelle zur Errichtung des Tunnels in oberirdischer Bauweise befindet sich westlich der bestehenden A12 Inntal Autobahn in einer Entfernung von rund 150 m (kürzeste Distanz) zu den Schotterbänken am Gleithang der Innschleife, welche die wesentlichen Habitate für die beiden Arten darstellen. Diese Bereiche sind durch das Projekt nicht betroffen, weshalb Störungen durch Anwesenheit von Personen ausgeschlossen werden können. Zudem ist der Baustellenbereich durch die Ufergehölze des Inns sowie aufgrund des abgesenkten Niveaus des Inns optisch zu den Bruthabitaten abgeschirmt. Aufgrund der bereits bestehenden – näher liegenden – A12 Inntal Autobahn sind keine maßgeblichen zusätzlichen Lärmeinwirkungen gegeben. Anzumerken ist hierbei, dass beide Arten grundsätzlich eine geringe Lärmempfindlichkeit aufweisen (GARNIEL ET. AL. 2010). Aufgrund der oben dargestellten Sachverhalte – insbesondere aufgrund der ausreichenden Entfernung des Baustellenbereichs hin zu den Bruthabitaten – sind keine maßgeblichen störungsbedingten Wirkungen auf die beiden Arten zu prognostizieren, weshalb diese Auswirkungen als gering bewertet werden. In Bezug auf störungsbedingte Wirkungen im Zuge der Bauphase sind weiters die beiden hochwertigen Feuchtgebiete bei Radfeld/ sowie südlich des Betriebsgebietes bei von Bedeutung. In diesen Bereichen findet der Baubetrieb über einen längeren Zeitraum unmittelbar angrenzend an diese Flächen statt. Nachdem für die dort vorkommenden Vogelarten kaum Informationen im Hinblick auf baubedingte Störwirkungen vorliegen, die Wirkungen

ZT KOFLER Umweltmanagement Seite 6/82 ÖBB Infrastruktur AG 4-gleisiger Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld UVP-Einreichprojekt V 01 02 – Vertiefende Informationen / Ökologie stark von den jeweiligen Bauphasen abhängen, und da aufgrund des bestehenden Bahnbetriebes auch ein gewisser Gewöhnungseffekt unterstellt werden kann, sind die Auswirkungen schwer abzuschätzen. Aus der Erfahrung reagieren manche Vogelarten relativ unempfindlich auf derartige Störungen und besiedeln auch während der Bauphase den unmittelbaren Nahbereich von Baustellen (z.B. Neuntöter, Schwarzkehlchen, Sumpfrohrsänger, eigene Beobachtungen). Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es vorrübergehend in den betroffenen Bereichen zu einer Verminderung der Brutdichte oder zu einer vorrübergehenden Meidung der betroffenen Lebensräume kommt. Aufgrund der Tatsache, dass die relevanten Lebensräume nicht direkt betroffen sind (ausgenommen ein Teilbereich beim Feuchtgebiet Langkampfen, welcher jedoch vorgezogen kompensiert wird), die Habitatqualität daher vollumfänglich erhalten bleibt und als Lebensraum unmittelbar nach Beendigung der Bauphase wieder verfügbar ist, sowie aufgrund der Tatsache, dass die Wirkungen zeitlich begrenzt sind, ist mittelfristig nicht von einer Bestandsabnahme der einzelnen betroffenen Vogelarten auszugehen. Daher sind die Wirkungen nicht im Sinne des Verbotstatbestandes des der Störung – jedenfalls nicht im Sinne der Vogelschutzrichtlinie – zu werten.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Betriebsphase Tötung Im Hinblick auf Tötung kann ein erhöhtes Kollisionsrisiko an größeren Glasflächen etwa im Bereich der Verkehrsstationen entstehen. Durch den vorgesehenen Einsatz von Vogelschutzglas wird dieses Kollisionsrisiko jedoch entscheidend reduziert (s. Maßnahme ÖKO Ti14). Hinsichtlich der Kollision mit Zügen sind aufgrund der Tatsache, dass die Bahnstrecke über große Abschnitte in einem Tunnel bzw. in Wannenbauwerken verläuft, ebenfalls geringe Auswirkungen zu prognostizieren. Schließlich werden Gehölze im Bereich der freien Strecke in ausreichender Entfernung gepflanzt, sodass das Kollisionsrisiko minimiert wird. Weiters werden die neu zu errichtenden Leitungsmasten, welche über das Geländeniveau herausragen, hinsichtlich des Stromschlagschutzes für Vögel dem Stand der Technik entsprechend errichtet (s. Maßnahme ÖKO Ti13). Unter Berücksichtigung der Maßnahmen wird der Verbotstatbestand des Tötens nicht erfüllt. Zerstören oder Beschädigen von Nestern und Eiern Eingriffe, die sich auf diesen Verbotstatbestand beziehen, betreffen die Bauphase und werden dort beschrieben. Störung Störungen in der Betriebsphase sind bei Vögeln in erster Linie durch Lärmwirkungen gegeben. Einflüsse hinsichtlich des Wirkfaktors Lärm in Bezug auf Verkehrsinfrastrukturprojekte sind nach gegenwärtigem Wissensstand für die Artgruppen der Vögel von Bedeutung und im Rahmen verschiedener Studien und Forschungsprojekten untersucht worden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass bei Straßen und Eisenbahnen deutliche Unterschiede hinsichtlich der Charakteristik der auftretenden Schallquelle vorliegen und somit hinsichtlich der Intensität lärmbedingter Auswirkungen in der Regel nicht vergleichbar sind. Während zumindest stark befahrene Straßen aufgrund der hohen Verkehrszahlen eine kontinuierliche, lärmbedingte Störquelle darstellen, tritt bei Eisenbahnlinien je nach Zugfrequenz ein Wechsel von Stör- und Ruhezeiten auf. Für die

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Aufrechterhaltung einer intakten Kommunikation bei Vögeln ist daher das Verhältnis zwischen die Kommunikation störenden Schallereignissen und störungsfreien Zeiträumen entscheidend. Eine ausführliche Darstellung zu Straßen- und Bahnlärm sowie Vorschläge zur Bewertung der lärmbedingten Auswirkungen auf Vögel findet sich in GARNIEL ET AL. (2007). Die Sensibilität einzelner Arten hinsichtlich bahnbedingter Lärmwirkungen ist aus der generellen Empfindlichkeit gewisser Arten sowie aus der artspezifischen Charakteristik ihrer Kommunikation (Wiederholungsrate, Länge der Rufe und Gesänge) ableitbar. Als empfindlich gegenüber Bahnlärm gelten nach GARNIEL ET AL. (2007) 12 Vogelarten in abgestufter Rangfolge (Große Rohrdommel, Birkhuhn, Auerhuhn, Hohltaube, Drosselrohrsänger, Rohrschwirl, Raufußkauz, Tüpfelsumpfhuhn, Zwergdommel, Ziegenmelker, Wachtel und Wachtelkönig). Aufgrund der geringen Wiederholungsrate sowie der kurzen Dauer der Lautäußerungen ist z. B. die Große Rohrdommel auch hinsichtlich diskontinuierlicher Lärmwirkungen eher beeinträchtigt und als besonders empfindlich einzustufen, wohingegen Arten wie beispielsweise Ziegenmelker und Wachtelkönig – die hinsichtlich Dauerlärm zwar besonders sensibel eingestuft werden – durch diskontinuierliche Lärmereignisse aufgrund ihrer über lange Zeiträume anhaltenden Rufe in ihrer Kommunikation jedoch wenig beeinträchtigt werden. Zu berücksichtigen ist des Weiteren, dass lärmbedingte Störungen nicht immer klar von weiteren Wirkfaktoren abgrenzbar sind und Störungen oft aus einem Komplex weiterer Einflüsse (z.B. durch optische Reize durch Zugbewegungen, Licht) resultieren können. Für Vögel sind diese Effekte nach den Ergebnissen von GARNIEL ET AL. (2007) jedoch von untergeordneter Bedeutung, da laut deren Untersuchungen Vögel hinsichtlich dieser Wirkfaktoren keine oder nur sehr kurzfristige Reaktionen zeigen (z.B. durch Unterbrechung der Gesangsaktivität während der Zugvorbeifahrt mit anschließend sofortigem Wiedereinsätzen des Gesangs), was durch zahlreiche eigene Beobachtungen (auch aus den Untersuchungen für das gegenständliche Projekt) bestätigt werden kann. Im Untersuchungsgebiet sind keine der oben genannten, besonders empfindlich einzustufenden Vogelarten nachgewiesen worden. Zudem verläuft die Bahnstrecke über große Abschnitte in einem Tunnel bzw. in Wannenbauwerken. Lärmbedingte Auswirkungen können daher als gering bewertet werden. Der Verbotstatbestand der Störung wird somit nicht erfüllt. Maßnahmen Bau • Anpassung Schlägerungszeiträume (ÖKO BAU Ti11) Maßnahmen Betrieb

• Stromschlagschutz (ÖKO Ti13) • Verwendung von Vogelschutzglas (ÖKO Ti14)

2.1.1.2 Säugetiere Im Untersuchungsgebiet konnte einerseits der Biber als Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie nachgewiesen werden. Andererseits wurden einige weitere geschützte Arten nachgewiesen bzw. kommen potenziell im Untersuchungsgebiet vor (Westigel, Gartenspitzmaus, Sumpfspitzmaus, Wasserspitzmaus, Waldspitzmaus, Zwergspitzmaus, Maulwurf, Alpenwaldmaus, Gelbhalsmaus,

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Waldmaus, Rötelmaus, Eichhörnchen). Das Vorkommen des Bibers ist im Kapitel 4.1 der Einlage F_02_01 beschrieben. Ein Vorkommen weiterer Säugetierarten des Anhang IV ist sehr unwahrscheinlich bzw. auszuschließen (siehe nachfolgende Tabelle).

Deutscher Wiss. FF EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname H Aus dem UG liegen keine Nachweise vor (Spitzenberger 2001), im Zuge der umfangreichen Erfassungen 2018 Dryomys Baumschläfer IV U1x unwahrscheinlich wurden keine Nachweise erbracht, ein nitedula Vorkommen zumindest im Eingriffsbereich ist daher sehr unwahrscheinlich im Zuge der umfangreichen Erfassungen 2018 wurden keine Nachweise erbracht, Muscardinus Haselmaus IV U1x unwahrscheinlich ein Vorkommen zumindest im avellanarius Eingriffsbereich ist daher sehr unwahrscheinlich Anhand der Nachweise kommt der Biber Europäischer II/I im UG – wie generell im Inntal – entlang Castor fiber U1+ nachgewiesen Biber V vorn Gewässern verbreitet und offenbar in hoher Dichte vor aufgrund der Höhenverbreitung sowie Sicista aufgrund fehlender Habitate Birkenmaus IV U1x ausgeschlossen betulina (Spitzenberger 2001) ist ein Vorkommen dieser Art im UG auszuschließen Aus Tirol liegen aus der Vergangenheit einzelne Hinweise bzw. Nachweise der II/I Art vor, dies trifft jedoch nicht auf das UG Wolf Canis lupus N/A ausgeschlossen V zu, Vorkommen im UG sind aufgrund des starken menschlichen Nutzungsdrucks auszuschließen Aus Tirol liegen aus der Vergangenheit einzelne Hinweise bzw. Nachweise der II/I Art vor, dies trifft jedoch nicht auf das UG Braunbär Ursus arctos U2- ausgeschlossen V zu, Vorkommen im UG sind aufgrund des starken menschlichen Nutzungsdrucks auszuschließen Vereinzelt liegen wieder Nachweise aus II/I Tirol vor, im UG liegen jedoch keine Fischotter Lutra lutra U1+ unwahrscheinlich V Hinweise auf ein Vorkommen auf Basis der Erfassungen 2018 vor Aus Tirol liegen aus der Vergangenheit wenige Hinweise bzw. Nachweise der Art Felis vor, dies trifft jedoch nicht auf das UG zu, Wildkatze IV k.A. ausgeschlossen silvestris Vorkommen im UG sind aufgrund des starken menschlichen Nutzungsdrucks auszuschließen Aus Tirol liegen aus der Vergangenheit einzelne Hinweise bzw. Nachweise der II/I Art vor, dies trifft jedoch nicht auf das UG Luchs Lynx lynx U2x ausgeschlossen V zu, Vorkommen im UG sind aufgrund des starken menschlichen Nutzungsdrucks auszuschließen

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Deutscher Wiss. FF EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname H das Untersuchungsgebiet liegt außerhalb Crocidura Feldspitzmaus ausgeschlossen des Verbreitungsgebietes dieser Art leucodon (Spitzenberger 2001) Crocidura Vorkommen auf Vorarlberg beschränkt Hausspitzmaus ausgeschlossen russula (Spitzenberger 2001) das UG liegt im Verbreitungsgebiet der Art (Spitzenberger 2001), entsprechend Crocidura Gartenspitzmaus möglich der Habitatansprüche ist die Art in erster suaveolens Linie im halboffenen Kulturland zu erwarten Das Untersuchungsgebiet liegt im Verbreitungsgebiet der Art, aufgrund der Erinaceus Westigel wahrscheinlich guten Habitatqualität in Teilbereichen ist europaeus von einem Vorkommen – trotz fehlender Nachweise - auszugehen Die Art wurde im Zuge der Erhebungen Neomys Sumpfspitzmaus nachgewiesen 2018 verbreitet im UG nachgewiesen anomalus (z.B. durch Beifänge in Laufkäferfallen) das UG liegt im Verbreitungsgebiet der Art (Spitzenberger 2001), entsprechend Neomys Wasserspitzmaus möglich der Habitatansprüche ist die Art in erster fodiens Linie an den im UG liegenden Fließgewässern zu erwarten aufgrund der Höhenverbreitung ist ein Sorex Alpenspitzmaus ausgeschlossen Vorkommen dieser Art im UG alpinus auszuschließen (Spitzenberger 2001) Die Art wurde im Zuge der Erhebungen Sorex Waldspitzmaus nachgewiesen 2018 verbreitet im UG nachgewiesen araneus (z.B. durch Beifänge in Laufkäferfallen) Schabrackenspitz Sorex Vorkommen auf Vorarlberg beschränkt ausgeschlossen maus coronatus (Spitzenberger 2001) Die Art wurde im Zuge der Erhebungen Sorex Zwergspitzmaus nachgewiesen 2018 verbreitet im UG nachgewiesen minutus (z.B. durch Beifänge in Laufkäferfallen) Talpa Die Art kommt anhand der Erfassungen Maulwurf nachgewiesen europaea 2018 verbreitet im UG vor Vorkommen sind auf die östlichsten Teile Apodemus Brandmaus ausgeschlossen Österreichs beschränkt (Spitzenberger agrarius 2001) das UG liegt im Verbreitungsgebiet der Art (Spitzenberger 2001), entsprechend Apodemus der Habitatansprüche ist die Art im UG Alpenwaldmaus wahrscheinlich alpicola vor allem in den Hangwalbereichen westl. der A12 Inntal Autobahn zu erwarten Die Art wurde in mehreren Nisthilfen, welche zur Erfassung von Haselmaus Apodemus und Baumschläfer angebracht wurden, Gelbhalsmaus nachgewiesen flavicollis nachgewiesen, entsprechend der Nachweise ist von einer weiten Verbreitung auszugehen das UG liegt im Verbreitungsgebiet der Apodemus Art (Spitzenberger 2001), als euryöke Waldmaus wahrscheinlich sylvaticus und weit verbreitete Art ist die Waldmaus im gesamten UG zu erwarten

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Deutscher Wiss. FF EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname H Apodemus die Art ist auf den pannonischen Raum Zwergwaldmaus ausgeschlossen uralensis beschränkt (Spitzenberger 2001) aufgrund der Höhenverbreitung sowie Chionomys aufgrund fehlender Habitate Schneemaus ausgeschlossen nivalis (Spitzenberger 2001) ist ein Vorkommen dieser Art im UG auszuschließen Die Art wurde im Zuge der Erhebungen Clethrionom Rötelmaus nachgewiesen 2018 verbreitet im UG nachgewiesen ys glareolus (z.B. durch Beifänge in Laufkäferfallen) das einzige Vorkommen der Art liegt in Tirol an der Grenze zu Bayern Bayerische Microtus (Spitzenberger 2001), aufgrund dessen ausgeschlossen Kurzohrmaus bavaricus bzw. aufgrund der Höhenverbreitung ist ein Vorkommen dieser Art im UG auszuschließen Microtus das Untersuchungsgebiet liegt außerhalb Illyrische liechtenstein ausgeschlossen des Verbreitungsgebietes dieser Art Kurzohrmaus i (Spitzenberger 2001) das Untersuchungsgebiet liegt außerhalb Hausratte Rattus rattus ausgeschlossen des Verbreitungsgebietes dieser Art (Spitzenberger 2001) die Art wurde im gesamten Gebiet im Sciurus Eichhörnchen nachgewiesen Zuge der Kartierungen verbreitet vulgaris nachgewiesen Sicista die Art ist auf den pannonischen Raum Streifenmaus ausgeschlossen subtilis beschränkt (Spitzenberger 2001) Tabelle 2: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Säugetierarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Bauphase Tötung von Individuen Um das Töten von Biberindividuen (z.B. Jungtiere in Bauten) zu vermeiden, werden als schadensbegrenzende Maßnahme sämtliche durch den Bau betroffene Querungsbereiche von Gewässern hinsichtlich des Vorhandenseins von Biberbauen vor dem Eingriff kontrolliert und ggf. entsprechende Maßnahmen gesetzt (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti10). Aufgrund der Tatsache, dass die obertägigen Bautätigkeiten im Tageszeitraum zw. 6:00 und 19:00 Uhr – und somit außerhalb der Hauptaktivitätszeiten des Bibers – stattfinden, ist das Risiko des Tötens von Biberindividuen (etwa durch Überfahren) als sehr gering einzuschätzen. Bei entsprechender Umsetzung der Maßnahmen kommt es in Bezug auf den Biber zu keiner Berührung des Verbotstatbestandes des Tötens.

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Als schadensbegrenzende Maßnahme zur Vermeidung des Tötens von Individuen weiterer im Gebiet (potenziell) vorkommenden, geschützten Säugetierarten gelten die im Projekt für die Bauphase vorgesehenen Schutz- und Abplankungsmaßnahmen. Allerdings kann dadurch ein Töten von Individuen einzelner geschützter Arten voraussichtlich nicht vollständig vermieden werden. Da es sich bei diesen Arten um häufige und weit verbreitete Arten handelt, sind erhebliche Beeinträchtigungen auf die einzelnen lokalen Populationen der jeweiligen Arten nicht zu erwarten. Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Durch das Projekt sind nach derzeitiger Datenlage keine Biberbauten und somit Fortpflanzungs- und Ruhestätten betroffen. Um die Erfüllung des Verbotstatbestand auf ggf. künftig errichtete und besiedelte Biberbaue zu vermeiden, werden als schadensbegrenzende Maßnahme sämtliche durch den Bau betroffene Querungsbereiche von Gewässern hinsichtlich des Vorhandenseins von Biberbauen vor dem Eingriff kontrolliert und ggf. entsprechende Maßnahmen gesetzt (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti10). In der Bauphase sind Biberlebensräume durch die Überbrückung der Radfelder Gießen, die Neuerrichtung der Bücke über das unbenannte Gerinne westlich von Kundl, die Überbrückung der Wildschönauer Ache, durch die Verlegung von Nasenbach und Langkampfener Gießen sowie durch die Überbrückung der Langkampfener Gießen im Bereich des Betriebsgebiets und der Überführung Auweg betroffen. Relevante Eingriffe in Lebensräume des Bibers sind vor allem durch die temporäre Verlegung des Nasenbach bzw. durch die Verlegung der Langkampfener Gießen gegeben (Konflikt Sä BAU 01). Die weiteren Eingriffsbereiche sind hinsichtlich des Habitatverlustes zu vernachlässigen. Der Nasenbach wird im Zuge der Bauphase nicht verrohrt, sondern temporär offen verlegt, sodass eine Konnektivität für den Biber weiterhin aufrechterhalten wird. Nach Beendigung der Bauarbeiten wird das Gewässer wieder auf seinen ursprünglichen Verlauf gebracht, nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet (s. Maßnahme ÖKO Ti10) und die Uferbereiche, sobald die erforderlichen Flächen wieder zu Verfügung stehen, bepflanzt (s. Maßnahme ÖKO Ti03). Bei der Langkampfener Gießen wird der neue Verlauf vor Inanspruchnahme des Bestandes angelegt, möglichst naturnah gestaltet (s. Maßnahme ÖKO Ti10) und die Uferbereiche umgehend bepflanzt Und möglichst naturnah gestaltet (s. Maßnahme ÖKO Ti03), sodass kontinuierlich Lebensräume zu Verfügung stehen und eine kontinuierliche Konnektivität gegeben ist. Um eine relevante Barrierewirkung zu vermeiden (Konflikt Sä BAU 02), werden weiters die oben angeführten betroffenen Querungsbereiche so gestaltet, dass eine ausreichende Durchgängigkeit gewährleistet wird (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti13). In Bezug auf die weiteren im Gebiet (potenziell) vorkommenden, geschützten Säugetierarten kommt es durch das Projekt zur Lebensraumverlusten bzw. sind diese nicht auszuschließen. Die Arten profitieren jedoch von den im Zuge der Projektumsetzung vorgesehenen, vorgezogenen Maßnahmen. Da es sich bei diesen Arten um häufige und weit verbreitete Arten handelt, sind erhebliche Beeinträchtigungen auf die einzelnen lokalen Populationen der jeweiligen Arten nicht zu erwarten. Bei entsprechender Umsetzung der vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen in ausreichendem Umfang sind Verbotstatbestände der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht erfüllt und es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokale Population des Bibers gegeben.

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Störung Entsprechend der vorliegenden Kenntnisse aus dem Untersuchungsgebiet weist der Biber gegenüber Störeinflüsse durch menschliche Tätigkeiten eine geringe Empfindlichkeit auf (z.B. Biberbau im stark frequentierten bebauten Bereich von Kundl, zahlreiche Nagespuren in Siedlungsbereichen und Betriebsgebiet). Aufgrund dieser Tatsache bzw. aufgrund der Tatsache, dass die obertägigen Bautätigkeiten im Tageszeitraum zw. 6:00 und 19:00 Uhr stattfinden und nachts stattfindende Arbeiten lediglich temporär auftreten, werden störungsbedingte Auswirkungen als gering bewertet. Um relevante Störungen insbesondere in der Fortpflanzungszeit zu vermeiden, werden schließlich als schadensbegrenzende Maßnahme sämtliche durch den Bau betroffene Querungsbereiche von Gewässern hinsichtlich des Vorhandenseins von Biberbauen vor dem Eingriff kontrolliert und ggf. entsprechende Maßnahmen gesetzt (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti10). Unter Berücksichtigung der Maßnahmen störungsbedingte Wirkungen auf den Biber als gering bewertet. Bei entsprechender Umsetzung der Maßnahmen kommt es in Bezug auf den Biber zu keiner Berührung des Verbotstatbestandes der Störung. Im Zuge der Bauphase ist eine Störung von Individuen der einzelnen weiteren geschützten Arten im Nahbereich der Baustellenflächen nicht auszuschließen. Bei den weiteren geschützten Arten handelt es sich jedoch nicht um besonders störungsempfindliche Arten. Da es sich bei diesen Arten zudem um häufige und weit verbreitete Arten handelt, sind erhebliche Beeinträchtigungen auf die einzelnen lokalen Populationen der jeweiligen Arten nicht zu erwarten.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Betriebsphase Tötung von Individuen In der Betriebsphase sind sämtliche Querungsbereiche von Gewässern wiederhergestellt. Die Gefahr des Tötens etwa durch das Überfahren von Biberindividuen ist nicht zu erkennen. Folglich ist auch eine Berührung des Verbotstatbestandes des Tötens in Bezug auf den Biber nicht zu erkennen. Nachdem die Neubaustrecke großteils unterirdisch bzw. in Wannenbauwerken geführt wird, ist auch für sonstige, geschützte Säugetierarten kein erhöhtes Risiko des Tötens zu erkennen. Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten In der Betriebsphase sind sämtliche Querungsbereiche von Gewässern sowie Gewässerabschnitte wiederhergestellt. Folglich ist auch eine Berührung des Verbotstatbestandes Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten in Bezug auf den Biber nicht zu erkennen. In Bezug auf die weiteren im Gebiet (potenziell) vorkommenden, geschützten Säugetierarten kommt es durch das Projekt in der Betriebsphase zur Lebensraumverlusten bzw. sind diese nicht auszuschließen. Die Arten profitieren jedoch von den im Zuge der Projektumsetzung vorgesehenen, vorgezogenen Maßnahmen. Da es sich bei diesen Arten um häufige und weit verbreitete Arten handelt, sind erhebliche Beeinträchtigungen auf die einzelnen lokalen Populationen der jeweiligen Arten nicht zu erwarten. Störung

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Entsprechend der vorliegenden Kenntnisse aus dem Untersuchungsgebiet weist der Biber gegenüber Störeinflüsse durch menschliche Tätigkeiten eine geringe Empfindlichkeit auf (z.B. Biberbau im stark frequentierten bebauten Bereich von Kundl, zahlreiche Nagespuren in Siedlungsbereichen und Betriebsgebiet). Relevante Störwirkungen auf den Bieber sind daher nicht zu erkennen. Folglich ist auch eine Berührung des Verbotstatbestandes der Störung in Bezug auf den Biber nicht zu erkennen. Nachdem die Neubaustrecke großteils unterirdisch bzw. in Wannenbauwerken geführt wird, ist auch für sonstige, geschützte Säugetierarten keine erhöhten störungsbedingten Auswirkungen zu erkennen. Bei den weiteren geschützten Arten handelt es sich zudem nicht um besonders störungsempfindliche Arten.

Maßnahmen Bau

• Abplankung (ÖKO BAU Ti04) • Temporäre Schutzzäune (ÖKO BAU Ti05) • Vermeidung der Beschädigung von Biberbauen (ÖKO BAU Ti10) • Dimensionierung temporärer Gewässerquerungen (ÖKO BAU Ti13) Maßnahmen Betrieb

• Naturnahe Gestaltung Nasenbach, Langkampfener Gießen (ÖKO Ti10) • Dimensionierung dauerhafter Gewässerquerungen (ÖKO Ti11)

2.1.1.3 Fledermäuse Die im Untersuchungsgebiet (potenziell) vorkommenden Fledermausarten sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt und deren Vorkommen im Kapitel 4.2 der Einlage F_02_01 dargestellt Sämtliche Fledermausarten scheinen im Anhang IV der FFH-Richtlinie auf, weshalb die Artgruppe gesamthaft geschützt ist.

Angaben zum Deutscher Artname Wiss. Artname FFH EHZ Nachweis Kleines Mausohr Myotis oxygnathus II/IV U2- sicher Mausohr Myotis myotis II/IV U1= sicher Fransenfledermaus Myotis nattereri IV U1= potenziell Wimperfledermaus Myotis emarginatus II/IV U1- potenziell Bartfledermaus Myotis mystacinus IV FV= potenziell Wasserfledermaus Myotis daubentonii IV FV+ potenziell Kleinabendsegler Nyctalus leisleri IV U1= sicher Abendsegler Nyctalus noctula IV U1= sicher Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus IV FV= sicher

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Angaben zum Deutscher Artname Wiss. Artname FFH EHZ Nachweis Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus IV FV= potenziell Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii IV U1= sicher Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii IV U1+ sicher Alpenfledermaus Hypsugo savii IV U1+ sicher Nordfledermaus Eptesicus nilssonii IV FV= sicher Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus IV U1= sicher Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus IV U1= sicher Mopsfledermaus Barbastella barbastellus II/IV U1= sicher Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros II/IV U1+ potenziell Braunes Langohr Plecotus auritus IV FV= potenziell Alpenlangohr Plecotus macrobullaris IV U1x potenziell Graues Langohr Plecotus austriacus IV U1x potenziell Tabelle 3: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Fledermausarten mit aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig– schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Bauphase Tötung von Individuen Im Zuge der Bauphase kommt es durch die erforderlichen Rodungen zu umfangreichen Eingriffen in Gehölzbestände. Dadurch besteht das Risiko der Tötung von baumbewohnenden Fledermäusen, sofern innerhalb der Fortpflanzungsperiode besetzte Quartierstandorte (Quartierbäume) im Zuge der Schlägerungen betroffen sind. Darüber hinaus ist die Tötung von Fledermausindividuen auch dann nicht auszuschließen, wenn besetzte Winterquartiere in frostsicheren Altbäumen betroffen sind (Konflikt: Fl_BAU_01). Um das Töten von Individuen im Bereich von Waldbeständen und Gehölzen zu vermeiden, werden als schadensbegrenzende Maßnahme die betroffenen Flächen rechtzeitig vor Beginn der Schlägerungsarbeiten von einem Fledermausexperten begangen und Bäume mit Quartierpotenzial (z.B. Baumhöhlen, abstehende Rinde) gekennzeichnet (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti09). Die Fällung solcher Bäume wird außerhalb der Wochenstubenzeit bzw. vor der Überwinterungszeit im September und Oktober durchgeführt (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti11). Fällungen erfolgen unter fledermauskundlicher Betreuung. Allenfalls im Zuge der Schlägerungsarbeiten betroffene Fledermäuse werden durch einen Fledermausexperten fachgerecht versorgt (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti11). Die das Risiko der Tötung von Individuen ergibt sich weiters dann, wenn durch den Bau betroffene Gebäude, welche Fledermausquartiere beherbergen, innerhalb der Fortpflanzungsperiode bzw. in der Überwinterungszeit abgerissen werden (Konflikt: Fl_BAU_02).

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Als schadensbegrenzende Maßnahme werden die betroffenen Gebäude rechtzeitig vor dem Abriss von einem Fledermausexperten kontrolliert. Die Kontrolle der Gebäude wird ebenfalls außerhalb der Wochenstubenzeit bzw. vor der Überwinterungszeit im September und Oktober durchgeführt. Sollten in Gebäuden Fledermäuse angetroffen werden, werden diese unter fledermauskundlicher Betreuung fachgerecht versorgt (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti08). Mit Hilfe dieser schadensbegrenzenden Maßnahmen können Individuenverluste wirksam vermieden werden. Bei entsprechender Umsetzung der schadensbegrenzenden Maßnahmen wird der Verbotstatbestand der Tötung von Fledermäusen (Konflikt: Fl_BAU_01, Konflikt: Fl_BAU_02) nicht erfüllt. Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Durch das geplante Vorhaben werden für Fledermäuse relevante Waldbestände temporär beansprucht. Die einzelnen betroffenen Konfliktbereiche sind in der nachfolgenden Tabelle 4 dargestellt. Dadurch sind Lebensräume mit Quartierpotenzial und somit potenzielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten betroffen. Als funktionserhaltende Maßnahmen gelten die der Betriebsphase zugeordneten Maßnahmen. Hierbei werden vorgezogen Waldbestände hinsichtlich ihrer Qualität verbessert bzw. deren Umtriebszeit verlängert. Darüber hinaus werden geeignete Bäume vollständig außer Nutzung gestellt (s. Maßnahme ÖKO Ti02). Als Ausgleich für temporär beanspruchte Flächen werden im Zuge der Rekultivierung umgehend nach der Bauphase wiederum in entsprechendem Ausmaß Waldbestände neu aufgeforstet (s. Maßnahme ÖKO Ti01). Um das Quartierpotenzial für Fledermäuse bereits kurzfristig zu erhöhen werden als weitere funktionserhaltende Maßnahme bereits vorgezogen Fledermauskästen in diesen Flächen angebracht (s. Maßnahme ÖKO Ti09). Hierbei werden pro (potenziellen) Quartierbaum drei Fledermauskästen angebracht.

Konflikt Konfliktbereich Fl_BAU_03 Kundl, Waldbestände südl Bahn/Motocrossgelände Fl_BAU_05 Anschüttungsfläche Ochsental u. darunter liegende Baustellenbereiche Fl_BAU_06 Anschüttungsfläche Schöfftal Fl_BAU_07 Waldbestände wetl. Der A12 zw. und Niederbreitenbach

Tabelle 4: Konfliktbereichen im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestäten (Waldbestände) in der Bauphase.

Neben dem Verlust von Waldbeständen kommt es im Zuge der Bauphase zusätzlich zur temporären Beanspruchung von linearen Gehölzstrukturen und Feldgehölzen, welche großteils ebenfalls ein Quartierpotenzial aufweisen und somit potenzielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten darstellen. Die betroffenen Konfliktbereiche sind in der nachfolgenden Tabelle 5 dargestellt. Als funktionserhaltende Maßnahme erfolgt die Pflanzung derartiger Gehölze bereits vorgezogen, vorrangig am neuen Verlauf der Langkampfener Gießen, welche bereits in einer frühen Phase verlegt wird, sowie entlang dessen Bestandsverlaufes dieses Gewässers. Als Ausgleich für diese

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Eingriffe werden im Zuge der Rekultivierung umgehend nach der Bauphase wiederum in entsprechendem Ausmaß Gehölzstrukturen neu gepflanzt (Maßnahme ÖKO Ti03). Zusätzlich werden auch im Hinblick auf diese Flächen bereits vorgezogen Fledermauskästen in Flächen, auf denen Waldbverbesserungsmaßnahmen vorgesehen sind, angebracht (s. Maßnahme ÖKO Ti09), um kurzfristig das Quartierangebot zu erhöhen. Hierbei werden wiederum pro (potenziellen) Quartierbaum drei Fledermauskästen angebracht. Bei entsprechender Umsetzung der vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen in ausreichendem Umfang sind Verbotstatbestände der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht erfüllt und es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokalen Populationen von Fledermausarten gegeben.

Konflikt Konfliktbereich M-Code Fl_BAU_04 Raum Kundl, Giesenbach Unbenanntes Gerinne, Autobahnbegleitgehölz ÖKO Ti03 Fl_BAU_08 Nasenbachufergehölze ÖKO Ti03 Fl_BAU_09 Betriebsgebiet Langkampfen bis nördl. Auwegunterführung ÖKO Ti03

Tabelle 5: Konfliktbereichen im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestäten (lineare Gehölzstrukturen und Feldgehölze) in der Bauphase.

Störung In der Bauphase ist von geringen Störwirkungen ausgegangen, da die obertägigen Bautätigkeiten im Tageszeitraum zw. 6:00 und 19:00 Uhr außerhalb der Aktivitätsphase von Fledermäusen stattfinden und nachts stattfindende Arbeiten lediglich temporär auftreten. Sollten in der Bauphase dauerhafte Baustellenbeleuchtungen erforderlich sein, so wird als schadensbegrenzende Maßnahme die Beleuchtung mit „insektenfreundlichen“ Lampen ausgestattet und gegenüber dem Umland abgeschirmt, um Störeinflüsse zu minimieren (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti12). Bei entsprechender Umsetzung der schadensbegrenzenden Maßnahme kommt es zu keiner Berührung des Verbotstatbestandes der Störung.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Betriebsphase Tötung von Individuen Hinsichtlich des Verbotstatbestandes des Tötens wäre bei Fledermäusen grundsätzlich die Kollision mit Zügen relevant. Aufgrund der Tatsache, dass die Bahnstrecke über große Abschnitte in einem Tunnel bzw. in Wannenbauwerken verläuft, sind diesbezüglich keine relevanten Auswirkungen zu prognostizieren. Eine Berührung des Verbotstatbestandes des Tötens ist daher nicht gegeben. Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Durch das geplante Vorhaben werden für Fledermäuse relevante Waldbestände dauerhaft beansprucht. Die einzelnen betroffenen Konfliktbereiche sind in der nachfolgenden Tabelle 6 dargestellt. Dadurch sind Lebensräume mit Quartierpotenzial und somit potenzielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten betroffen.

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Als funktionserhaltende Maßnahmen werden vorgezogen Waldbestände hinsichtlich ihrer Qualität verbessert bzw. deren Umtriebszeit verlängert. Darüber hinaus werden geeignete Bäume vollständig außer Nutzung gestellt (s. Maßnahme ÖKO Ti02). Um das Quartierpotenzial für Fledermäuse bereits kurzfristig zu erhöhen werden als weitere funktionserhaltende Maßnahme bereits vorgezogen Fledermauskästen in diesen Flächen angebracht (s. Maßnahme ÖKO Ti09). Hierbei werden pro (potenziellen) Quartierbaum drei Fledermauskästen angebracht.

Konflikt Konfliktbereich Fl_BET_01 Kundl, Waldbestände südl Bahn/Motocrossgelände Fl_BET_02 Schachzufahrt nördl. Inn Fl_BET_03 Waldbestände wetl. Der A12 zw. Inn und Niederbreitenbach Fl_BET_04 Niederbreitenbach

Tabelle 6: Konfliktbereichen im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestäten (Waldbestände) in der Betriebsphase.

Neben dem Verlust von Waldbeständen kommt es im Raum Langkampfen zusätzlich zur dauerhaften Beanspruchung von linearen Gehölzstrukturen und Feldgehölzen, welche großteils ebenfalls ein Quartierpotenzial aufweisen und somit potenzielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten darstellen. Die betroffenen Konfliktbereiche sind in der nachfolgenden Tabelle 7 dargestellt. Als funktionserhaltende Maßnahme erfolgt die Pflanzung derartiger Gehölze bereits vorgezogen, vorrangig am neuen Verlauf der Langkampfener Gießen, welche bereits in einer frühen Phase verlegt wird, sowie entlang dessen Bestandsverlaufes dieses Gewässers. Zusätzlich werden auch im Hinblick auf diese Flächen bereits vorgezogen Fledermauskästen in Flächen, auf denen Waldbverbesserungsmaßnahmen vorgesehen sind, angebracht (s. Maßnahme ÖKO Ti09), um kurzfristig das Quartierangebot zu erhöhen. Hierbei werden wiederum pro (potenziellen) Quartierbaum drei Fledermauskästen angebracht. Bei entsprechender Umsetzung der vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen in ausreichendem Umfang sind Verbotstatbestände der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht erfüllt und es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokalen Populationen von Fledermausarten gegeben.

Konflikt Konfliktbereich Fl_BET_05 Nasenbach bis Feuchtgebiet Langkampefen Fl_BET_06 Betriebsgebiet Langkampfen bis nördl. Auwegunterführung

Tabelle 7: Konfliktbereichen im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestäten (lineare Gehölzstrukturen und Feldgehölze) in der Betriebsphase.

Störung

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Als grundsätzlich relevante Wirkungen im Hinblick auf Störungen sind bei Fledermäusen beim gegenständlichen Projekt Lichteinflüsse zu nennen, da manche Fledermausarten (z.B. Mopsfledermaus) sensibel auf Licht reagieren. Nachdem die Neubaustrecke im überwiegenden Teil unterirdisch geführt wird, sind derartige Auswirkungen durch vorbeifahrende Züge auf Fledermäuse als gering zu bewerten. Aus schadensbegrenzende Maßnahme erfolgt die Beleuchtung der adaptierten Verkehrsstationsbereiche und ggf. weiterer Bereiche mittels „insektenfreundlichen“ Lampen nach Stand der Technik (siehe Maßnahme ÖKO 10), wodurch Insekten weit weniger aus der Umgebung weggelockt werden und weitreichende Wirkungen in die Umgebung reduziert werden. Auch diesbezüglich sind die Auswirkungen als gering zu bewerten. Bei entsprechender Umsetzung der schadensbegrenzenden Maßnahme kommt es zu keiner Berührung des Verbotstatbestandes der Störung.

Maßnahmen Bau • Maßnahme ÖKO Ti01 Wiederaufforstung von Waldbeständen • Maßnahme ÖKO Ti03 Anlage linearer Gehölzstrukturen, Feldgehölze, Baumreihen • Maßnahme ÖKO BAU Ti09 Kontrolle potenzieller Fledermausquartiere an Bäumen • Maßnahme ÖKO BAU Ti11 Anpassung Schlägerungszeiträume • Maßnahme ÖKO BAU Ti08 Kontrolle potenzieller Fledermausquartiere an Gebäuden • Maßnahme ÖKO Ti09 Anbringen von Fledermauskästen • Maßnahme ÖKO BAU Ti12 Baustellenbeleuchtung Maßnahmen Betrieb • Maßnahme ÖKO Ti02 Verbesserung bzw. Umtriebszeitverlängerung von Waldbeständen, vorgezogen • Maßnahme ÖKO Ti09 Anbringen von Fledermauskästen • Maßnahme ÖKO Ti15 Beleuchtungseinrichtungen

2.1.1.4 Reptilien Im Untersuchungsgebiet konnten als Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie die Zauneidechse und Mauereidechse nachgewiesen werden. Als weitere in Tirol geschützte Arten wurden die Blindschleiche und die Ringelnatter im Untersuchungsgebiet nachgewiesen. Ein potentielles Vorkommen von weiteren Arten der FFH-Richtlinie wie der Europäischen Sumpfschildkröte, Schlingnatter und Äskulapnatter sowie der 2 geschützten Arten Kreuzotter und Bergeidechse ist nicht völlig auszuschließen. Das Vorkommen der nachgewiesenen Reptilienarten ist detailliert in Einlage F_02_01 im Kapitel 4.4 beschrieben.

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Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Kein Vorkommen im UG, Nachweis in Tirol nördl. von Europäische Emys II/IV k.A. unwahrscheinlich Kufstein, welches auf Aussetzung Sumpfschildkröte orbicularis zurückzuführen ist (Cabela et al. 2001) In Tirol weit verbreitet, im gesamten UG verteilt Zauneidechse Lacerta agilis IV U1- nachgewiesen nachgewiesen (eigene Erhebungen 2018) Kein Nachweis im UG, ein Kroatische Lacerta Nachweis für ganz Tirol bei IV U1x ausgeschlossen Gebirgseidechse horvathi Achenwald an der Grenze zu Deutschland (Cabela et al. 2001) Kein Vorkommen in Nordtirol Smaragdeidechse Lacerta viridis IV U1x ausgeschlossen bekannt (Cabela et al. 2001) Podarcis Vorkommen am Bahndamm bei Mauereidechse IV U1- nachgewiesen muralis Kundl (eigene Erhebungen 2018) Das UG liegt im Verbreitungsgebiet der Art, im Zuge der Erfassungen 2018 Coronella nicht völlig konnte die Art – trotz gezielter Schlingnatter IV U1x austriaca ausgeschlossen Kartierungen – nicht festgestellt werden, ein Vorkommen in bestimmten Bereichen ist jedoch nicht vollkommen auszuschließen Vorkommen im Zillertal nähe Ried im Zillertal (Cabela et al. 2001) und ein neuerer Fund bei Matzen im Zamenis Inntal (Glaser mündl Mitt.). Im longissimus nicht völlig Äskulapnatter IV U1x Zuge der Erfassungen 2018 (Elaphe ausgeschlossen konnte die Art – trotz gezielter longissima) Kartierungen – nicht festgestellt werden, ein Vorkommen ist jedoch nicht vollkommen auszuschließen Vorkommen im Steinbruch hinter Blindschleiche Anguis fragilis nachgewiesen der Raststation (eigene Erhebungen 2018) In Tirol weit verbreitet, im gesamten UG verteilt Ringelnatter Natrix natrix nachgewiesen nachgewiesen (eigene Erhebungen 2018) Kein Vorkommen im UG (Cabela Kreuzotter Vipera berus unwahrscheinlich et al. 2001) Vorkommen im weiteren Umfeld des UGs (Cabela et al. 2001), aufgrund der vertikalen Zootoca Bergeidechse unwahrscheinlich Verbreitung im UG vivipara unwahrscheinlich, kleine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Tabelle 8: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Reptilienarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich

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bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Bauphase Tötung von Individuen Im Zuge der Bautätigkeiten besteht die Gefahr des Tötens von Individuen (Konflikt RE_BAU_01). Im Bereich des südseitigen Bahndamms bzw. benachbarten Gehölzen zwischen Radfeld und Kundl sind Lebensräume der Anhang IV Arten Zaun- und Mauereidechse betroffen. Im Feuchtgebiet südl. des Betriebsgebiets Langkampfen werden Lebensräume der in Tirol geschützten Blindschleiche und Ringelnatter beansprucht. Weiters stellt die Langkampfener Gießen mit angrenzenden Gehölzbeständen Lebensraum und Migrationsachse für geschützte Reptilienarten dar. Im Bereich des Schotterabbaugebietes bei Niederbreitenbach werden Lebensräume der FFH-Anhang IV Art Zauneidechse und der geschützten Ringelnatter beansprucht. Um das Töten von Individuen zu vermeiden erfolgt als schadensbegrenzende Maßnahme auf eben angeführten, reptilienrelevanten Flächen vor Beginn der Eingriffe ein Absammeln der vorzufindenden Reptilien. Die gefangenen Individuen werden umgehend in geeignete, derzeit nicht besiedelte oder in zuvor eigens angelegte Habitate verbracht (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti02). Weiters werden als schadensbegrenzende Maßnahmen betroffene Bereiche durch temporäre Schutzzäune abgegrenzt (Details siehe Maßnahmen ÖKO BAU Ti05 und ÖKO BAU Ti06) bzw. wo erforderlich massive Abplankungen errichtet (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti04) um ein Eindringen von Reptilien in das Baufeld zu verhindern. Bei entsprechender Umsetzung der schadensbegrenzenden Maßnahmen wird der Verbotstatbestand der Tötung von Reptilien (Konflikt RE_BAU_01) nicht erfüllt. Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Durch die Umsetzung des Projektes sind durch die Beanspruchung des südseitigen Bahndamms bzw. benachbarten Gehölzen zwischen Radfeld und Kundl Lebensräume (Fortpflanzungs- und Ruhestätten) der Anhang IV Arten Zaun- und Mauereidechse betroffen (Konflikt RE_BAU_02). Als funktionserhaltende Maßnahmen für diese Lebensraumverluste werden angrenzend an die betroffenen Lebensräume – bereits vorgezogen – extensiv genutzte Flächen etabliert (Maßnahme ÖKO Ti05). Diese Flächen werden zusätzlich durch Strukturelemente angereichert, die Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten für die betroffenen Arten darstellen (Maßnahme ÖKO Ti08). Im Feuchtgebiet südl. des Betriebsgebiets Langkampfen (Konflikt RE_BAU_03) werden Lebensräume (Fortpflanzungs- und Ruhestätten) der in Tirol geschützten Blindschleiche und Ringelnatter beansprucht. Als funktionserhaltende Maßnahme für diese Lebensraumverluste erfolgt– bereits vorgezogen (vor dem Eingriff in das Feuchtgebiet) – eine Aufweitung direkt angrenzend an die bestehende Feuchtfläche (Maßnahme ÖKO Ti16). Durch die Verlegung der Langkampfener Gießen im Abschnitt zwischen dem Betriebsgebiet Langkampfen und der bestehenden Auwegunterführung bzw. der Beanspruchung angrenzender Gehölzbestände werden Fortpflanzungs- und Ruhestätten sowie eine wichtige Migrationsachse für

ZT KOFLER Umweltmanagement Seite 21/82 ÖBB Infrastruktur AG 4-gleisiger Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld UVP-Einreichprojekt V 01 02 – Vertiefende Informationen / Ökologie geschützte Reptilienarten wie der Ringelnatter beansprucht (Konflikt: Re_BAU_04). Als funktionserhaltende Maßnahme für diesen Lebensraumverlust wird der neue Verlauf der Langkampfener Gießen bereits vor dem Eingriff (vorgezogen) errichtet und strukturell aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti10). Als weitere funktionserhaltende Maßnahmen werden Gehölzstrukturen bereits vor dem Eingriff entlang des neuen Gewässerverlaufes etabliert (Maßnahme ÖKO Ti03) und mit Strukturelementen angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08). Bei entsprechender Umsetzung der vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen in ausreichendem Umfang sind Verbotstatbestände der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht erfüllt und es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokalen Reptilienpopulationen gegeben.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Betriebsphase Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Durch die Umsetzung des Projektes sind durch die Beanspruchung des südseitigen Bahndamms bzw. benachbarten Gehölzen zwischen Radfeld und Kundl Lebensräume (Fortpflanzungs- und Ruhestätten) der FFH-Anhang IV Arten Zaun- und Mauereidechse betroffen (Konflikt: RE_BET_01). Als funktionserhaltende Maßnahme für den Lebensraumverlust werden angrenzend an die betroffenen Lebensräume – bereits vorgezogen– extensiv genutzte Flächen etabliert (Maßnahme ÖKO Ti05). Diese Flächen werden zusätzlich durch Strukturelemente angereichert, die Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten für die betroffenen Arten darstellen (Maßnahme ÖKO Ti08). Zusätzlich werden im Abschnitt zwischen Kundl und Radfeld an den Bahndämmen Extensivwiesen angelegt (Maßnahme: ÖKO Ti06) und diese durch Strukturelemente (Steinlinsen) angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08), die den betroffenen Reptilienarten als Lebensraum zu Verfügung stehen. Diese Maßnahme wird nicht vorgezogen angelegt und ist somit als Ausgleichsmaßnahme zu bewerten. Im Bereich des Schotterabbaugebietes bei Niederbreitenbach werden durch Entfernung von Gehölzen und Ruderalstandorten, durch die geplante Anschüttung und anschließend landwirtschaftlicher Nutzung, Lebensräume (Fortpflanzungs- und Ruhestätten) der FFH-Anhang IV Art Zauneidechse und der geschützten Ringelnatter dauerhaft beansprucht (Konflikt: RE_BET_02). Als funktionserhaltende Maßnahme für diese Lebensraum- bzw. Funktionsverluste dienen die vorgezogenen angelegten Extensivflächen im Bereich Kundl (Maßnahme ÖKO Ti05) sowie die Anlage von Stillgewässern (Maßnahme ÖKO Ti04). Zusätzlich werden als Ausgleichsmaßnamen auf den Bahndämmen im Raum Langkampfen Extensivwiesen angelegt (Maßnahme ÖKO Ti06) sowie an den Böschungen der Anschüttungsfläche Niederbreitenbach Magerstandorte etabliert (Maßnahme ÖKO Ti07) und diese durch Strukturelemente (Steinlinsen) angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08), die den betroffenen Reptilienarten als Lebensraum zu Verfügung stehen. Südlich der Auwegunterführung werden Gehölzbestände beansprucht, welche als Ausbreitungsachse bzw. als Lebensraum für geschützte Arten wie Ringelnatter und Blindschleiche fungieren (Konflikt: Be_BET_03). Als funktionserhaltende Maßnahme für diese Lebensraumverluste werden Gehölzstrukturen bereits vor dem Eingriff in den ggst. Bereich vorgezogen – vorrangig entlang des neuen Gewässerverlaufes – etabliert (Maßnahme ÖKO Ti03) sowie mit Strukturelementen angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08).

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Bei entsprechender Umsetzung der vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen in ausreichendem Umfang sind Verbotstatbestände der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht erfüllt und es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokalen Reptilienpopulationen gegeben.

Maßnahmen Bau

• Maßnahme ÖKO BAU Ti02 Bergung von Reptilien • Maßnahme ÖKO BAU Ti04 Abplankung • Maßnahme ÖKO BAU Ti05 Temporäre Schutzzäune • Maßnahme ÖKO BAU Ti06 Detailmaßnahme Anschüttungsfläche Ochsental • Maßnahme ÖKO Ti03 Anlage linearer Gehölzstrukturen, Feldgehölze, Baumreihen • Maßnahme ÖKO Ti05 Vorgezogene Anlage von Reptilienlebensräumen • Maßnahme ÖKO Ti08 Anbringen von Strukturelementen • Maßnahme ÖKO Ti10 Naturnahe Gestaltung Nasenbach, Langkampfener Gießen • Maßnahme ÖKO Ti16 Anlage Feuchtfläche

Maßnahmen Betrieb

• Maßnahme ÖKO Ti03 Anlage linearer Gehölzstrukturen, Feldgehölze, Baumreihen • Maßnahme ÖKO Ti04 Anlage von Stillgewässern • Maßnahme ÖKO Ti05 Vorgezogene Anlage von Reptilienlebensräumen • Maßnahme: ÖKO Ti06 Gestaltungen von Böschungen und Dämmen • Maßnahme ÖKO Ti07 Gestaltung Böschungen Anschüttungsfläche Niederbreitenbach • Maßnahme ÖKO Ti08 Anbringen von Strukturelementen

2.1.1.5 Amphibien Im Untersuchungsgebiet konnte als Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie die Gelbbauchunke nachgewiesen werden. Der Kleine Wasserfrosch als weitere Anhang IV Art konnte im Rahmen der Erfassungen nicht einwandfrei bestätigt werden, ein Vorkommen im Untersuchungsgebiet ist jedoch wahrscheinlich. Als weitere geschützte Arten wurden Erdkröte, Teichfrosch, Grasfrosch, Feuersalamander und Bergmolch im Untersuchungsgebiet nachgewiesen. Ein potentielles Vorkommen der 2 Arten der FFH-Richtlinie Nördlicher Kammmolch und Europäischer Laubfrosch sowie der geschützten Arten Seefrosch und Teichmolch ist nicht gänzlich auszuschließen. Das Vorkommen der nachgewiesenen Amphibienarten ist detailliert in Einlage F_02_01 im Kapitel 4.5 beschrieben.

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Deutscher Wiss. Artname FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname ein Vorkommen im UG ist Alpensalamander Salamandra atra IV FVx ausgeschlossen aufgrund der Höhenverbreitung auszuschließen Kein Vorkommen in UG bekannt, Vorkommen im Nördlicher Triturus cristatus II/IV U2- unwahrscheinlich Bereich Jenbach (Cabela et al. Kammmolch 2001), mögliches Vorkommen bei (Glaser et al. 2006) Motocrossplatz Kundl (eigene Erhebungen 2018), weiteres Gelbbauchunke Bombina variegata II/IV U1x nachgewiesen Vorkommen im Umfeld des UGs bei (Landmann 2000) Vorkommen in Tirol nur im unteren Lechtal (Cabela et al. Kreuzkröte Bufo calamita IV U2- ausgeschlossen 2001), keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erhebungen (2018) Innsbrucker Talraum inkl. nördl. angrenzenden Hangteilen (Landmann 2000), trotz Wechselkröte Bufo viridis IV U2- ausgeschlossen gezielter Erfassungen, keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erhebungen (2018) Kein Vorkommen in UG bekannt, Vorkommen in Kramsacher Loar (Landmann Europäischer nicht gänzlich Hyla arborea IV U2- 2000), trotz gezielter Laubfrosch ausgeschlossen Erfassungen, keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erhebungen (2018) Nachweise in der Umgebung von Wörgl und Kufstein (Cabela Kleiner Rana lessonae IV U2- wahrscheinlich et al. 2001), nicht gesicherte Wasserfrosch Nachweise im UG im Zuge der Erhebungen (2018) im UG weit verbreitet, Vorkommen bei Radfeld, Kundl, Erdkröte Bufo bufo nachgewiesen Langkampfen (eigene Erhebungen 2018) im UG weit verbreitet (eigene Teichfrosch Rana esculenta V U1x nachgewiesen Erhebungen 2018) Seit 1980 kein Fund in Tirol Seefrosch Rana ridibunda V U1= unwahrscheinlich (Cabela et al. 2001) im UG weit verbreitet (eigene Grasfrosch Rana temporaria V FV= nachgewiesen Erhebungen 2018) ein Nachweis bei der Raststation Angath (Glaser & Salamandra Feuersalamander nachgewiesen Ludwig 2016), Vorkommen im salamandra Hangwald bei Achleit nicht auszuschließen Vorkommen bei Kundl und Bergmolch Triturus alpestris nachgewiesen Langkampfen (eigene Erhebungen 2018)

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Deutscher Wiss. Artname FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Kein Vorkommen in Tirol Fadenmolch Triturus helveticus ausgeschlossen bekannt (Cabela et al. 2001) Vorkommen im Raum Breitenbach, Kundl und Wörgl (Cabela et al. 2001), weitere nicht völlig Vorkommen in der Kramsacher Teichmolch Triturus vulgaris ausgeschlossen Loar (Landmann 2000) und bei Ebbs (Glaser et al. 2006), im Zuge der eigenen Erhebungen (2018) nicht nachgewiesen Tabelle 9: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Amphibienarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Bauphase Tötung von Individuen Im Zuge der Bautätigkeiten besteht die Gefahr des Tötens von Individuen (Konflikt Am_BAU_01). Im Umfeld des Motocrossgeländes bei Kundl kommt es zur Beanspruchung von Land- und Laichlebensräumen der im Anhang IV der FFH-Richtlinie genannten Arten Gelbbauchunke und Kleiner Wasserfrosch sowie der geschützten Arten Grasfrosch und Erdkröte. Im Bereich der Anschüttungsfläche Ochsental und der darunter liegenden Baustellenbereiche kommt es zur Beanspruchung von Landlebensräumen und Ausbreitungsachsen der im Anhang IV der FFH- Richtlinie genannten Gelbbauchunke sowie der geschützten Arten Grasfrosch, Erdkröte und potentiell dem Feuersalamander. Im Bereich der Raststation Angath werden Landlebensräume der geschützten Arten Erdkröte und Feuersalamander sowie Laichgewässer der Erdkröte beansprucht. Im Feuchtgebiet südlich des Betriebsgebietes Langkampfen stellen Feuchtflächen und Röhrichtbestände im Aufweitungsbereich der Langkampfener Gießen Lebensräume sowie Laichgewässer des geschützten Grasfrosches und potenziell weiterer geschützter Arten dar. Im Zuge der Verlegung der Langkampfener Gießen und angrenzender Gehölzbestände südlich des Auwegs kommt es zur Beanspruchung von Landlebensräumen und einer wichtigen Migrationsachse für geschützte Amphibien. Um das Töten von Individuen zu vermeiden erfolgt als schadensbegrenzende Maßnahme auf eben angeführten, amphibienrelevanten Flächen vor Beginn der Eingriffe ein Absammeln der vorzufindenden Amphibienindividuen und des Laichs. Die gefangenen Individuen bzw. der Laich werden umgehend in geeignete, derzeit nicht besiedelte oder in zuvor eigens angelegte Habitate verbracht (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti03). Weiters werden als schadensbegrenzende Maßnahmen betroffene Bereiche durch temporäre Schutzzäune abgegrenzt (Details siehe Maßnahmen ÖKO BAU Ti05 und ÖKO BAU Ti06) bzw. wo erforderlich massive Abplankungen errichtet (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti04) um ein Eindringen von Amphibien in das Baufeld zu verhindern.

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Bei entsprechender Umsetzung der schadensbegrenzenden Maßnahmen wird der Verbotstatbestand der Tötung von Reptilien (Konflikt Am_BAU_01) nicht erfüllt. Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Durch die Beanspruchung des weichholzdominierten Ufergehölzstreifens und Auwaldrests bei Kundl im Bereich des Motocrossgeländes sind Landlebensräume und Laichgewässer (Fortpflanzungs- und Ruhestätten) der im Anhang IV der FFH-Richtlinie genannten Arten Gelbbauchunke und (potentiell) Kleiner Wasserfrosch sowie der geschützten Arten Grasfrosch und Erdkröte betroffen (Konflikt: Am_BAU_02). Als funktionserhaltende Maßnahmen für den Lebensraumverlust werden angrenzend an die betroffenen Lebensräume – bereits vorgezogen – vier Stillgewässer sowie 4 flache Tümpel angelegt (Maßnahme ÖKO Ti04). Als weitere funktionserhaltende Maßnahme werden in Verbindung mit diesen Gewässern– ebenfalls vorgezogen – extensiv genutzte Flächen etabliert (Maßnahme ÖKO Ti05) welche als Landlebensraum für die betroffenen Amphibienarten fungieren. Diese Flächen werden zusätzlich durch Strukturelemente angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08). Nach Beendigung der Bauphase werden angrenzend an die bestehenden Lebensräume wieder Waldbestände etabliert (Maßnahme ÖKO Ti01), welche als künftiger Landlebensraum für Amphibien wieder zu Verfügung stehen. Diese Maßnahme wird nicht vorgezogen angelegt und ist somit als Ausgleichsmaßnahme zu bewerten. Durch die Anschüttung bei Ochsental werden Landlebensräume für die im Anhang IV der FFH- Richtlinie genannten Gelbbauchunke bzw. für die weiteren geschützte Arten Grasfrosch, Erdkröte (potenziell auch Feuersalamander) beansprucht (Konflikt: Am_BAU_03). Zusätzlich ist im Bereich der Anschüttungsfläche ein Gerinne auf einer Länge von rd. 540 m betroffen, welche eine Migrationsachse für Amphibien darstellt. Als funktionserhaltende Maßnahmen für diese Lebensraum- bzw. Funktionsverluste wird einerseits der neue Gerinneverlauf bereits vor dem Eingriff (vorgezogen) errichtet und strukturell aufgewertet (Maßnahme ÖKO BAU Ti06). Weiters werden ebenfalls vorgezogen im Umfeld liegende Waldbestände aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti02) und Strukturen in Form von Totholzhäufen eingebracht (Maßnahme ÖKO Ti08). Schließlich werden im nahen Umfeld der betroffenen Bereiche vorgezogen zwei Stillgewässer angelegt (Maßnahme Ti04). Die Rekultivierung (Maßnahme ÖKO Ti01) und strukturelle Aufwertung der Flächen (Maßnahme ÖKO Ti08) nach Ende der Bauarbeiten ist als Ausgleichsmaßnahme zu bewerten. Bei der Raststation Angath kommt es zur Beanspruchung von Waldbeständen welche Landlebensräume für die beiden in Tirol geschützten Amphibienarten Erdkröte und Feuersalamander darstellen (Konflikt: Am_BAU_04). Zusätzlich ist in der Bauphase ein wasserführender Graben zwischen dem Parkplatz der Raststation und der A12 Inntal Autobahn betroffen, welcher als Laichgewässer für die Erdkröte fungiert. Als funktionserhaltende Maßnahmen für diese Lebensraum- bzw. Funktionsverluste werden bereits vorgezogen im Umfeld liegende Waldbestände aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti02) und Strukturen in Form von Totholzhäufen eingebracht (Maßnahme ÖKO Ti08). Weiters wird im nahen Umfeld der betroffenen Bereiche – ebenfalls vorgezogen ein Stillgewässer angelegt (Maßnahme Ti04). Als Ausgleichsmaßnahme werden nach Ende der Bauarbeiten die Flächen wieder mit Mischwaldbeständen rekultiviert (Maßnahme ÖKO Ti01) und ebenfalls mit Totholzhäufen als Strukturelemente angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08), die künftig zusätzlich als Landlebensraum zu Verfügung stehen.

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Im Zuge der Bauphase kommt es zu einer Teilbeanspruchung des Feuchtgebietes bei der Langkampfener Gießen südlich des Betriebsgebietes von Langkampfen welches als Laichgewässer für den geschützten Grasfrosch und potenziell für weitere (geschützte) Amphibienarten fungiert (Konflikt: Am_BAU_05). Als funktionserhaltende Maßnahme für diese Lebensraumverluste erfolgt – bereits vorgezogen (vor dem Eingriff in das Feuchtgebiet) – eine Aufweitung direkt angrenzend an die bestehende Feuchtfläche (Maßnahme ÖKO Ti16). Schließlich werden durch die Verlegung der Langkampfener Gießen und der Beanspruchung angrenzender Gehölzbestände eine wichtige Ausbreitungsachse bzw. Landlebensräume von geschützten Amphibien beansprucht (Konflikt: Am_BAU_06). Als funktionserhaltende Maßnahmen für diese Lebensraumverluste wird der neue Verlauf der Langkampfener Gießen bereits vor dem Eingriff (vorgezogen) errichtet und strukturell aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti10), weiters werden Gehölzstrukturen bereits vor dem Eingriff in den ggst. Bereich vorgezogen etabliert (Maßnahme ÖKO Ti03) sowie mit Strukturelementen angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08). Als weitere funktionserhaltende Maßnahme werden die im Zuge der Bauphase erforderlichen Gewässerquerungen nach den Vorgaben der RVS Wildschutz errichtet (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti13), um die Durchgängigkeit für (wandernde) Amphibien zu gewährleisten. Bei entsprechender Umsetzung der vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen in ausreichendem Umfang sind Verbotstatbestände der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht erfüllt und es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokalen Amphibienpopulationen gegeben.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Betriebsphase Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Durch die Beanspruchung des weichholzdominierten Ufergehölzstreifens und Auwaldrests bei Kundl im Bereich des Motocrossgeländes sind Landlebensräume und Laichgewässer (Fortpflanzungs- und Ruhestätten) der im Anhang IV der FFH-Richtlinie genannten Arten Gelbbauchunke und (potentiell) Kleiner Wasserfrosch sowie der geschützten Arten Grasfrosch und Erdkröte betroffen (Konflikt: Am_BET_01). Als funktionserhaltende Maßnahmen für den Lebensraumverlust werden angrenzend an die betroffenen Lebensräume – bereits vorgezogen – vier Stillgewässer sowie 4 flache Tümpel angelegt (Maßnahme ÖKO Ti04). Als weitere funktionserhaltende Maßnahme werden in Verbindung mit diesen Gewässern– ebenfalls vorgezogen – extensiv genutzte Flächen etabliert (Maßnahme ÖKO Ti05) welche als Landlebensraum für die betroffenen Amphibienarten fungieren. Diese Flächen werden zusätzlich durch Strukturelemente angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08). Durch die Verbreiterung der Forststraße nördlich des Inn im Bereich der Anschlussstelle Wörgl- West, welche als Schachzufahrt dient, kommt es angrenzend an den Weg zur Beanspruchung von Waldbeständen (Konflikt: Am_BET_02). Diese Waldbestände stellen potenzielle Lebensräume für der im Anhang IV der FFH-Richtlinie genannten Gelbbauchunke sowie weiterer geschützter Arten wie Grasfrosch, Erdkröte und Feuersalamander dar. Als funktionserhaltende Maßnahme für diese Lebensraum- bzw. Funktionsverluste werden bereits vorgezogen im Umfeld liegende Waldbestände aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti02) und Strukturen in Form von Totholzhäufen eingebracht (Maßnahme ÖKO Ti08).

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Des Weiteren werden angrenzend an die A 12 Inntalautobahn im Bereich der Anschüttungsfläche Ochsental Waldbestände dauerhaft beansprucht (Konflikt: Am_BET_03), welche als Landlebensräume für die im Anhang IV der FFH-Richtlinie genannten Gelbbauchunke bzw. für die weiteren geschützten Arten Grasfrosch, Erdkröte (potenziell auch Feuersalamander) fungieren. Als funktionserhaltende Maßnahme werden bereits vorgezogen im Umfeld liegende Waldbestände aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti02) und Strukturen in Form von Totholzhäufen eingebracht (Maßnahme ÖKO Ti08). Bei der Raststation Angath kommt es zur Beanspruchung von Waldbeständen welche Landlebensräume für die beiden in Tirol geschützten Amphibienarten Erdkröte und Feuersalamander darstellen (Konflikt: Am_BET_04). Als funktionserhaltende Maßnahmen für diese Lebensraum- bzw. Funktionsverluste werden bereits vorgezogen im Umfeld liegende Waldbestände aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti02), Strukturen in Form von Totholzhäufen eingebracht (Maßnahme ÖKO Ti08) und im nahen Umfeld der betroffenen Bereiche – ebenfalls vorgezogen ein Stillgewässer angelegt (Maßnahme Ti04). Im Bereich des Schotterabbaugebietes bei Niederbreitenbach werden durch Entfernung von Gehölzen Landlebensräume der geschützten Erdkröte beansprucht (Konflikt: AM_BET_05). Als funktionserhaltende Maßnahmen für diese Lebensraum- bzw. Funktionsverluste werden bereits vorgezogen im Umfeld liegende Waldbestände aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti02) und Strukturen in Form von Totholzhäufen eingebracht (Maßnahme ÖKO Ti08). Schließlich werden entlang der Langkampfener Gießen südlich der Auwegunterführung Gehölzbestände beansprucht, welche als Ausbreitungsachse bzw. als Landlebensräume für geschützte Amphibien fungieren (Konflikt: Am_BET_06). Als funktionserhaltende Maßnahmen für diese Lebensraumverluste werden Gehölzstrukturen bereits vor dem Eingriff in den ggst. Bereich vorgezogen – vorrangig entlang des neuen Gewässerverlaufes – etabliert (Maßnahme ÖKO Ti03) sowie mit Strukturelementen angereichert (Maßnahme ÖKO Ti08). Als weitere funktionserhaltende Maßnahme werden die im Zuge der Betriebsphase erforderlichen Gewässerquerungen nach den Vorgaben der RVS Wildschutz errichtet (s. Maßnahme ÖKO Ti11), um die Durchgängigkeit für (wandernde) Amphibien zu gewährleisten. Bei entsprechender Umsetzung der vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen in ausreichendem Umfang sind Verbotstatbestände der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht erfüllt und es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokalen Amphibienpopulationen gegeben.

Maßnahmen Bau • Maßnahme ÖKO BAU Ti03 Bergung von Amphibien • Maßnahme ÖKO BAU Ti04 Abplankung • Maßnahme ÖKO BAU Ti05 Temporäre Schutzzäune • Maßnahme ÖKO BAU Ti06 Detailmaßnahme Anschüttungsfläche Ochsental • Maßnahme ÖKO BAU Ti13 Dimensionierung temporärer Gewässerquerungen

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• Maßnahme ÖKO Ti01 Wiederaufforstung von Waldbeständen • Maßnahme ÖKO Ti02 Verbesserung bzw. Umtriebszeitverlängerung von Waldbeständen, vorgezogen

• Maßnahme ÖKO Ti03 Anlage linearer Gehölzstrukturen, Feldgehölze, Baumreihen • Maßnahme ÖKO Ti04 Anlage von Stillgewässern • Maßnahme ÖKO Ti05 Vorgezogene Anlage von Reptilienlebensräumen • Maßnahme ÖKO Ti08 Anbringen von Strukturelementen • Maßnahme ÖKO Ti10 Naturnahe Gestaltung Nasenbach, Langkampfener Gießen • Maßnahme ÖKO Ti16 Anlage Feuchtfläche Maßnahmen Betrieb • Maßnahme ÖKO Ti02 Verbesserung bzw. Umtriebszeitverlängerung von Waldbeständen, vorgezogen • Maßnahme ÖKO Ti03 Anlage linearer Gehölzstrukturen, Feldgehölze, Baumreihen • Maßnahme ÖKO Ti04 Anlage von Stillgewässern • Maßnahme ÖKO Ti05 Vorgezogene Anlage von Reptilienlebensräumen • Maßnahme ÖKO Ti08 Anbringen von Strukturelementen • Maßnahme ÖKO Ti11 Dimensionierung dauerhafter Gewässerquerungen

2.1.1.6 Käfer Im Zuge der Untersuchungen konnten keine Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie nachgewiesen werden. Für einen Großteil der in Tirol geschützten Käferarten ist ein Vorkommen im Untersuchungsgebiet aufgrund der Höhenverbreitung, der spezifischen Lebensraumansprüche bzw. aufgrund der im Gebiet vorliegenden Habitatausstattung auszuschließen bzw. sehr unwahrscheinlich. Für zwei artenschutzrechtlich relevante Arten (Schwarzer Grubenlaufkäfer und Schwarzer Kolbenwasserkäfer) ist ein Vorkommen im Untersuchungsgebiet jedoch nicht völlig auszuschließen.

Deutscher Wiss. Artname FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering, Art Purpurroter Cucujus II/IV U1+ unwahrscheinlich bevorzugt Auwälder, die Larven Plattkäfer cinnaberinus entwickeln sich in starkstämmigem Totholz unter der Rinde Kein Vorkommen im UG bekannt, aufgrund Lebensraumansprüche Breitrand- im Eingriffsbereich Dytiscus latissimus II/IV k.A. unwahrscheinlich Gelbrandkäfer unwahrscheinlich (größere stehende oligo- bis mesotrophe Gewässer)

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Deutscher Wiss. Artname FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Im Zuge der Erhebungen konnten keine geeigneten Bäume mit Eremit oder Osmoderma II/IV U2- unwahrscheinlich Baumhöhlen festgestellt werden, Juchtenkäfer eremita Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering Rothalsiger Phryganophilus Kein Vorkommen im UG bekannt, II/IV k.A. unwahrscheinlich Düsterkäfer ruficollis Urwaldreliktart Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering, Alpenbock Rosalia alpina II/IV U1= unwahrscheinlich bevorzugt starkstämmige tote bzw. anbrüchige und besonnte Buchen Nachweis im Umfeld des UGs bei Paisslberg nördlich des Inns bzw. westl. Breitenbach (13.4.2014, Datenbank Ferdinandeum), die Art besiedelt quellige Bereiche entlang Carabus von Gewässerläufen, geeignete Schwarzer nicht völlig (variolosus) II/IV U2x Habitate im UG befinden südl. der Grubenlaufkäfer auszuschließen nodulosus geplanten Anschüttungsfläche Ochsental, im Zuge gezielter, nächtlicher Kontrollen 2018 dort nicht nachgewiesen, ein Vorkommen in diesem Bereich ist jedoch nicht völlig auszuschließen Rothalsiger Kein Vorkommen im UG bekannt, Fichtenmoder- Bius thoracicus ausgeschlossen Urwaldreliktart Schwarzkäfer Kein Vorkommen im UG bekannt, Hochmoor- Carabus Vorkommen aufgrund der ausgeschlossen Laufkäfer menetriesi Lebensraumansprüche (Hochmoore) auszuschließen Fichtendürrlings- Ernobius Kein Vorkommen im UG bekannt, ausgeschlossen Pochkäfer explanatus Urwaldreliktart Glanz- Eurythyrea Kein Vorkommen im UG bekannt, ausgeschlossen Prachtkäfer austriaca Urwaldreliktart Vorkommen bei Kramsach bekannt (Pagitz et al. 2006), die Art besiedelt pflanzenreiche, Schwarzer Hydrophilus nicht völlig stehende Gewässer, ein Kolbenwasserkäf aterrimus auszuschließen Vorkommen in den er Renaturierungsbereichen Radfeld/Kundl ist daher nicht völlig auszuschließen Veilchenblauer Limoniscus Kein Vorkommen im UG bekannt, Wurzelhals- ausgeschlossen violaceus Urwaldreliktart (Ellmauer 2005) Schnellkäfer Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich gering (bevorzugt Hirschkäfer Lucanus cervus unwahrscheinlich alte Eichenwälder, Eichen- Hainbuchenmischwälder) Großer Kein Vorkommen im UG bekannt, Necydalis major ausgeschlossen Wespenbock Urwaldreliktart Kein Vorkommen im UG bekannt, Rhamnusium Beulenkopfbock unwahrscheinlich Habitatqualität zumindest im bicolor Eingriffsbereich sehr gering

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Deutscher Wiss. Artname FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Aufgrund Lebensraumansprüche Gestreifter Stephanopachys auszuschließen Bergwald- ausgeschlossen substriatus (Nadelholzdominierte Wälder der Bohrkäfer montan-subalpinen Höhenstufe) Österreichischer Xestobium Kein Vorkommen im UG bekannt, Dickfuß- ausgeschlossen austriacum Urwaldreliktart Pochkäfer Tabelle 10: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Käferarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet.

Die potenziellen Habitate des im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelisteten Schwarzer Grubenlaufkäfers (Carabus (variolosus) nodulosus) liegen außerhalb des Projekteinflussbereiches, weshalb eine Berührung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände ausgeschlossen werden kann. Weiters kann ein Vorkommen des geschützten Schwarzen Kolbenwasserkäfer (Hydrophilus aterrimus) nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Grundsätzlich geeignete Lebensräume des Schwarzen Kolbenwasserkäfer sind durch das Projekt nicht betroffen, weshalb auch in Bezug auf den Schwarzen Kolbenwasserkäfer eine Berührung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände ausgeschlossen werden kann. Speziell der Schwarze Kolbenwasserkäfer profitiert jedoch von den durch das Projekt gesetzten Maßnahmen (Anlage von Gewässern).

2.1.1.7 Schmetterlinge Schmetterlingsarten des Anhang IV der FFH Richtlinie, auf die im Rahmen der Kartierungen speziell geachtet wurde, konnten im Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen werden. Ein Vorkommen von geschützten Arten des Anhang IV kann aufgrund der Verbreitung, ungenügender Habitateignung und fehlender Nachweise im Zuge der Erfassungen zumindest im Projekteinflussbereich weitestgehend ausgeschlossen werden. Auch das Vorkommen eines Großteils der weiteren geschützten Arten kann aufgrund der Verbreitung, ungenügender Habitateignung und fehlender Nachweise im Zuge der Erfassungen zumindest im Projekteinflussbereich weitestgehend ausgeschlossen werden. Nachweise von geschützten Arten liegen für den Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia), den Großer Schillerfalter (Apatura iris) und dem Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae) vor. Ein potentielles Vorkommen von Vertretern der geschützten Ordensbänder ist nicht gänzlich auszuschließen. Das Vorkommen der nachgewiesenen Schmetterlingsarten ist detailliert in Einlage F_02_01 im Kapitel 4.6 beschrieben.

Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Nachweise einer erlöschenden Population bei Münster (Ortner Wald- Coenonympha IV U2- unwahrscheinlich 2007), im Zuge der Erhebungen Wiesenvögelchen hero 2018 trotz gezielter Suche nicht nachgewiesen

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Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Eriogaster In Tirol ausgestorben (Höttinger Hecken-Wollafter II/IV N/A ausgeschlossen catax 2005) Fundort bei Kramsach (Ortner 2011), Im Zuge der Erhebungen Gelbringfalter Lopinga achine IV U1x unwahrscheinlich 2018 trotz gezielter Suche nicht nachgewiesen Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993), im Blauschillernder Lycaena helle II/IV U1- unwahrscheinlich Zuge der Erhebungen 2018 trotz Feuerfalter gezielter Suche nicht nachgewiesen Im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht Schwarzfleckiger Maculinea IV U1x unwahrscheinlich nachgewiesen, vereinzelte Ameisenbläuling arion Vorkommen bei Kranebitten 2009 (Strickner & Parzer 2010) im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht Dunkler nachgewiesen, kein Vorkommen Maculinea Wiesenknopf- II/IV U1x unwahrscheinlich der Nahrungspflanze Großer nausithous Ameisen-Bläuling Wiesenknopf im UG, Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993) im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht Heller nachgewiesen, kein Vorkommen Maculinea Wiesenknopf- II/IV U1x unwahrscheinlich der Nahrungspflanze Großer teleius Ameisen-Bläuling Wiesenknopf im UG, Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993) Im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht Parnassius Apollofalter IV U1= unwahrscheinlich nachgewiesen, Vorkommen bei apollo Kranebitten 2008 (Strickner & Parzer 2010) Trotz gezielter Nachsuche keine Hinweise auf Vorkommen im UG Schwarzer Parnassius IV U1- unwahrscheinlich im Zuge der Kartierungen 2018, Apollofalter mnemosyne Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993) Nachtkerzenschwä Proserpinus Kein Vorkommen in Nordtirol IV U1x unwahrscheinlich rmer proserpina bekannt (Huemer 1993) Vorkommen bei Feuchtgebiet Kundl (eigene Erhebungen 2018, Schillerfalter, alle Apatura spp. nachgewiesen Monitoring REVITAL 2013), Söller Wiesen (Ortner & Lechner 2017) Vertikalverbreitung zwischen 1500- 3000m (De Freina & Witt 1987), Engadiner Bär Arctia flavia ausgeschlossen Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993) Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993), im Hochmoor- Boloria unwahrscheinlich Zuge der Erhebungen 2018 trotz Perlmuttfalter aquilonaris gezielter Suche nicht nachgewiesen

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Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Randring- Boloria Kein Vorkommen in Nordtirol unwahrscheinlich Perlmuttfalter eunomia bekannt (Huemer 1993) Alpen- Kein Vorkommen in Nordtirol Boloria thore unwahrscheinlich Perlmuttfalter bekannt (Huemer 1993) Vorkommen beim Innstau Langkampfen (Huemer & Tarmann Ordensbänder, 2012), bevorzugt Auwälder, Catocala spp. möglich alle seltener Laubmischwälder; Raupenentwicklung an Weiden und Pappeln Im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht Großes Coenonympha nachgewiesen, altes Vorkommen unwahrscheinlich Wiesenvögelchen tullia bei Söller Wiesen 1995 , später nicht mehr bestätigt (Ortner & Lechner 2017) Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993), im Hochmoor- Colias palaeno unwahrscheinlich Zuge der Erhebungen 2018 trotz Gelbling gezielter Suche nicht nachgewiesen Vertikalverbreitung 1800-2600m Gelbbindiger Erebia (Tolman & Lewington 2012), ausgeschlossen Mohrenfalter flavofasciata Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993) Im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht Skabiosen- Euphydryas unwahrscheinlich nachgewiesen, Vorkommen bei Scheckenfalter aurinia Söller Wiesen 2016 (Ortner & Lechner 2017) Vertikalverbreitung 2600-3200m, Matterhorn- Holoarctia Kein Vorkommen im UG bekannt, ausgeschlossen Bärenspinner cervini Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993) Kein Vorkommen im UG bekannt, Fledermausschwär Hyles unwahrscheinlich Vorkommen in Nordtirol mer vespertilio nachgewiesen (Huemer 1993) Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993), im Iphiclides Segelfalter unwahrscheinlich Zuge der Erhebungen 2018 trotz prodalirius gezielter Suche nicht nachgewiesen Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993), im Eisvögel, alle Limenitis spp. unwahrscheinlich Zuge der Erhebungen 2018 trotz gezielter Suche nicht nachgewiesen Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993), im Lungenenzian- Maculinea unwahrscheinlich Zuge der Erhebungen 2018 trotz Ameisenbläuling alcon gezielter Suche nicht nachgewiesen Vorkommen in Nordtirol Melanargia Schachbrett unwahrscheinlich nachgewiesen (Huemer 1993), im galathea Zuge der Erhebungen 2018 trotz

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Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname gezielter Suche nicht nachgewiesen Im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht Feuerroter Melitaea nachgewiesen, altes Vorkommen unwahrscheinlich Perlmuttfalter didyma bei Söller Wiesen 1978 (Ortner & Lechner 2017), danach nicht mehr bestätigt Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993), im Blaukernauge Minois dryas unwahrscheinlich Zuge der Erhebungen 2018 trotz gezielter Suche nicht nachgewiesen Vertikalverbreitung 1600-2800m Parnassius (Tolman & Lewington 2012), Alpenapollo ausgeschlossen phoebus Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993) Vorkommen beim Innstau Pericallia Langkampfen, Bodenständigkeit Augsburger Bär unwahrscheinlich matronula jedoch unwahrscheinlich (Huemer & Tarmann 2012), Vorkommen in Nordtirol nachgewiesen (Huemer 1993), im Hochmoor- Plebejus unwahrscheinlich Zuge der Erhebungen 2018 trotz Bläuling optilete gezielter Suche nicht nachgewiesen Zygaena spp., Adscita spp., Im Zuge der eigenen Erhebungen Rot- und Jordanita spp., nicht nachgewiesen, Vorkommen Grünwidderchen, mit Ausnahme nachgewiesen Feuchtgebiete Kundl (Monitoring alle Arten Alpenwidderch Revital 2009), Söller Wiesen 2016 en (Zygaena (Ortner & Lechner 2017) exulans) Tabelle 11: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Schmetterlingsarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet.

Der Kleine Schillerfalter wurde im Renaturierungsbereich Radfeld/Kundl nachgewiesen. Nachweise der Großen Schillerfalters liegen aus dem Bereich westlich der Raststation Angath vor. Das Sechsfleck-Widderchen wurde ebenfalls im Renaturierungsbereich Radfeld/Kundl sowie in den Söller Wiesen nachgewiesen. In weiteren Teilen des Untersuchungsgebietes ist ein Vorkommen dieser Arten aufgrund z.T. ungenügender Habitatbedingungen bzw. aufgrund fehlender Nachweise im Zuge der Erfassungen weitestgehend auszuschließen. Die Vorkommensbereiche der drei nachgewiesenen geschützten Arten sind durch das Vorhaben jedoch nicht betroffen, weshalb eine Berührung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände ausgeschlossen werden kann. Schließlich sind alle Ordensbänder in Tirol geschützt. Nachweise aus Vertretern dieser Nachtfalter liegen aus dem Bereich des Innstaus bei Langkampfen vor. Ein vorkommen in Mischwaldbeständen

ZT KOFLER Umweltmanagement Seite 34/82 ÖBB Infrastruktur AG 4-gleisiger Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld UVP-Einreichprojekt V 01 02 – Vertiefende Informationen / Ökologie auch im Untersuchungsgebiet ist daher nicht gänzlich auszuschließen. Die Arten aus der Gruppe der Ordensbänder profitieren von den vorgezogenen waldverbessernden Maßnahmen. Unter Berücksichtigung dieser Maßnahmen sind keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände erfüllt und keine erheblichen Beeinträchtigungen der lokalen Populationen der betroffenen Arten aus der Gruppe der Ordensbänder gegeben. Generell profitiert die Schmetterlingsfauna von den Maßnahmen die durch das Projekt gesetzt werden, insbesondere durch die vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen sowie durch den Einsatz von „insektenfreundlichen“ Beleuchtungseinrichtungen als schadensbegrenzende Maßnahme. Unter Berücksichtigung dieser Maßnahmen sind keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände erfüllt und keine erheblichen Beeinträchtigungen der lokalen Populationen gegeben. Maßnahmen Bau

• ÖKO BAU Ti12 Baustellenbeleuchtung • Maßnahme ÖKO Ti05 Vorgezogene Anlage von Reptilienlebensräumen • Maßnahme: ÖKO Ti06 Gestaltungen von Böschungen und Dämmen Maßnahmen Betrieb • Maßnahme ÖKO Ti05 Vorgezogene Anlage von Reptilienlebensräumen • Maßnahme: ÖKO Ti06 Gestaltungen von Böschungen und Dämmen • Maßnahme ÖKO Ti07 Gestaltung Böschungen Anschüttungsfläche Niederbreitenbach • Maßnahme ÖKO Ti15 Beleuchtungseinrichtungen

2.1.1.8 Schmetterlingshaft Nach der Tiroler Naturschutzverordnung ist die Schmetterlingshaft (Libelloides coccajus) geschützt. Für diese Art liegen aus Tirol kaum aktuelle Informationen vor. Die Art besiedelt xerotherme Standorte wie Trockenrasen, welche im Untersuchungsgebiet fehlen. Ein Vorkommen der Schmetterlingshaft im Untersuchungsgebiet ist daher ausgeschlossen. Zudem liegen aus den Ergebnissen der Kartierungen keine Hinweise auf ein Vorkommen vor, weshalb eine Berührung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände ausgeschlossen werden kann.

2.1.1.9 Libellen Im Untersuchungsgebiet konnte als Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie die Sibirische Winterlibelle (Sympecma paedisca) im Renaturierungsbereich Maukenbach nachgewiesen werden, sind durch das Projekt jedoch nicht betroffen, weshalb eine Berührung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände in Bezug auf diese Art ausgeschlossen werden kann. Ein Vorkommen der beiden weiteren in der Tiroler Naturschutzverordnung gelisteten Anhang IV Arten Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons) und Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) kann weitestgehend ausgeschlossen werden, da im Zuge der Erfassungen trotz gezielter Beachtung dieser Arten, keine Nachweise erbracht werden konnten, und auch sonst keine Hinweise auf

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Vorkommen im Untersuchungsgebiet vorliegen. Anhang IV Libellenarten sind somit durch das Projekt nicht betroffen. Neben den taxativ aufgelisteten Anhang IV Arten ist gemäß der Tiroler Naturschutzverordnung die Gruppe der Libellen in Tirol gesamthaft geschützt. Auf Basis der Erfassungen 2018 sowie vorhandener Untersuchungen wurde im Untersuchungsgebiet eine artenreiche Libellenfauna festgestellt. Das Vorkommen der Libellenarten ist in der Einlage F 02 01 im Kapitel 4.8 beschrieben. Ein Großteil der nachgewiesenen Arten befindet sich in den im Untersuchungsgebiet gelegenen Feuchtgebieten, welche durch das Projekt nicht betroffen sind.

Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Kein Vorkommen in Nordtirol, Östliche Leucorrhinia IV U2x unwahrscheinlich Vorkommen in Osttirol (Kofler 1972, Moosjungfer albifrons Raab et al. 2007) Im Zuge der eigenen Erhebungen trotz gezielter Suche nicht nachgewiesen, Vorkommen in Große Leucorrhinia Gewässern durch Fischbesatz II/IV U2x unwahrscheinlich Moosjungfer pectoralis unwahrscheinlich (Wildermuth 1993), Vorkommen bei Kramsach und Kirchbichl (Landmann 2003, Raab et al. 2007) Vorkommen beim Sympecma Renaturierungsbereich Maukenbach Sibirische paedisca IV U1= nachgewiesen (eigene Erhebungen 2018), weitere Winterlibelle (Sympecma Vorkommen zwischen Terfens und braueri) Kramsach (Landmann et al. 2003) Im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht nachgewiesen, nicht in Tirol nachgewiesen (Raab et Südliche Aeshna affinis nachgewiesen al. 2007), Vorkommen in Kundl Mosaikjungfer (Monitoring Revital 2014) - ein bodenständiges Vorkommen unwahrscheinlich Aufgrund der Vertikalverbreitung von Alpen- Aeshna unwahrscheinlich über 1000m unwahrscheinlich (Raab Mosaikjungfer caerulea et al. 2007) Vorkommen bei , Blaugrüne Maukenbach, Radfeld, Kundl und Aeshna cyanea nachgewiesen Mosaikjungfer Langkampfen (Landmann 2003, eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl und Braune Aeshna grandis nachgewiesen Langkampfen (eigene Erhebungen Mosaikjungfer 2018) Keilfleck- Aeshna Vorkommen bei Kundl und Radfeld nachgewiesen Mosaikjungfer isoceles (eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl und Torf- Aeshna juncea nachgewiesen Langkampfen (Landmann 2003, Mosaikjungfer Ortner 2017) Vorkommen bei Maukenbach, Herbst- Radfeld, Langkampfen und Kundl Aeshna mixta nachgewiesen Mosaikjungfer (eigene Erhebungen 2018, Landmann 2003, Revital 2013) Keine Habitate für diese Moore Hochmoor- Aeshna ausgeschlossen bewohnende Art im UG (Raab et al. Mosaikjungfer subarctica 2007)

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Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Im Zuge der Erhebungen trotz Schabracken- Anax gezielter Suche nicht nachgewiesen, nachgewiesen Königslibelle ephippiger Vorkommen bei Radfeld (Revital 2014) Vorkommen bei Radfeld, Große Langkampfen und Kundl (eigene Anax imperator nachgewiesen Königslibelle Erhebungen 2018, Landmann 2003, Revital 2009, Revital 2014) Vorkommen bei Maukenbach, Kundl Kleine Anax nachgewiesen und Radfeld (Landmann 2003, eigene Königslibelle parthenope Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl und Gebänderte Calopteryx nachgewiesen Langkampfen (Landmann 2003, Prachtlibelle splendens eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl, Kirchbichl und Blauflügel- Calopteryx nachgewiesen Langkampfen (Landmann 2003, Prachtlibelle virgo eigene Erhebungen 2018) Pokaljungfer Vorkommen bei Langkampfen (Pokal- Cercion lindenii nachgewiesen (Landmann 2003) Azurjungfer) Keine Habitate für diese Moore Speer- Coenagrion unwahrscheinlich bewohnende Art im UG (Raab et al. Azurjungfer hastulatum 2007) Einziges Vorkommen Österreichs im Sibirische Coenagrion Tiroler Lechtal und Oberinntal, UG ausgeschlossen Azurjungfer hylas aufgrund der Seehöhe ungeeignet (Raab et al. 2007) Im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht nachgewiesen, Mond- Coenagrion unwahrscheinlich Nachweise von einem Azurjungfer lunulatum bodenständigen Vorkommen nahe Kirchbichl (Raab et al. 2007) Vorkommen bei Angerberg, Maukenbach, Radfeld, Langkampfen, Hufeisen- Coenagrion nachgewiesen Kirchbichl und Kundl (eigene Azurjungfer puella Erhebungen 2018, Landmann 2003, Revital 2013) Vorkommen bei Langkampfen, Fledermaus- Coenagrion Vorkommen bei Kramsach und nachgewiesen Azurjungfer pulchellum Kirchbichl (Landmann 2003, Raab et al. 2007) Vorkommen bei Angath und Gestreifte Cordulegaster nachgewiesen Langkampfen (Landmann 2003, Quelljungfer bidentata eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl und Langkampfen (Landmann 2003, Falkenlibelle Cordulia aenea nachgewiesen Revital 2013, eigene Erhebungen 2018) Crocothemis Vorkommen bei Kundl (eigene Feuerlibelle nachgewiesen erythraea Erhebungen 2018) Vorkommen bei Angath, Kundl, Radfeld und Langkampfen Gemeine Enallagma nachgewiesen (Landmann 2003, Revital 2009, Becherjungfer cyathigerum Revital 2013, Revital 2014, Ortner 2017, eigene Erhebungen 2018)

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Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Vorkommen bei Kundl und Großes Erythromma nachgewiesen Langkampfen (Landmann 2003, Granatauge najas eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kramsach, Gemeine Gomphus nachgewiesen Langkampfen und Kufstein Keiljungfer vulgatissimus (Landmann 2003, Raab et al. 2007) Vorkommen bei Kundl und Große Ischnura nachgewiesen Langkampfen (Landmann 2003, Pechlibelle elegans eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Maukenbach, Kleine Ischnura Langkampfen, Kirchbichl und Kundl nachgewiesen Pechlibelle pumilio (eigene Erhebungen 2018, Landmann 2003, Revital 2013) Südliche Lestes Vorkommen bei Langkampfen nachgewiesen Binsenjungfer barbarus (Landmann 2003) Vorkommen bei Kundl, Radfeld und Langkampfen (Landmann 2003, Gemeine Lestes sponsa nachgewiesen Revital 2009, Revital 2013, Revital Binsenjungfer 2014, Ortner 2017, eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Maukenbach, Kundl Kleine Lestes virens nachgewiesen (Revital 2013, Ortner 2017, eigene Binsenjungfer Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl und Gemeine Langkampfen (Landmann 2003, Weidenjungfe Lestes viridis nachgewiesen Ortner 2017, eigene Erhebungen r 2018) Im Zuge der Erhebungen trotz Kleine Leucorrhinia gezielter Suche nicht nachgewiesen, unwahrscheinlich Moosjungfer dubia Nachweise von Kramsach und Kufstein (Raab et al. 2007) Vorkommen bei Kundl, Radfeld, Kirchbichl und Langkampfen Libellula Plattbauch nachgewiesen (Landmann 2003, Revital 2009, depressa Revital 2013, Ortner 2017, eigene Erhebungen 2018) Im Zuge der Erhebungen trotz gezielter Suche nicht nachgewiesen, Spitzenfleck Libellula fulva unwahrscheinlich Nachweise von Kramsach und Kufstein (Raab et al. 2007) Vorkommen bei Maukenbach, Kundl, Radfeld und Langkampfen Libellula Vierfleck nachgewiesen (Landmann 2003, Revital 2009, quadrimaculata Revital 2013, Revital 2014, Ortner 2017, eigene Erhebungen 2018) Im Zuge der Erhebungen trotz Nehalennia gezielter Suche nicht nachgewiesen, Zwerglibelle unwahrscheinlich speciosa Nachweise von Kufstein und (Landmann 2003) Im Zuge der Erhebungen trotz Kleine Onychogomphu gezielter Suche nicht nachgewiesen, unwahrscheinlich Zangenlibelle s forcipatus Nachweise von Kramsach und Walchsee (Landmann 2003) Östlicher Orthetrum Vorkommen bei Kundl (eigene nachgewiesen Blaupfeil albistylum Erhebungen 2018)

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Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Vorkommen bei Kundl und Südlicher Orthetrum Langkampfen (Landmann 2003, nachgewiesen Blaupfeil brunneum Ortner 2017, eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl, Radfeld und Langkampfen (Landmann 2003, Großer Orthetrum nachgewiesen Revital 2009, Revital 2013, Revital Blaupfeil cancellatum 2014, Ortner 2017, eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl, Radfeld und Blaue Platycnemis Langkampfen (Landmann 2003, nachgewiesen Federlibelle pennipes Revital 2013, Revital 2014, eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Maukenbach, Kundl Frühe Pyrrhosoma und Langkampfen (Landmann 2003, nachgewiesen Adonislibelle nymphula Revital 2009, eigene Erhebungen 2018) Alpen- Somatochlora In Tirol kein Vorkommen unter 700m Smaragdlibell unwahrscheinlich alpestris Seehöhe bekannt (Landmann 2003) e Im Zuge der Erhebungen trotz Arktische Somatochlora gezielter Suche nicht nachgewiesen, Smaragdlibell unwahrscheinlich arctica kein aktueller Nachweis aus dem UG e (Landmann 2003) Gefleckte Somatochlora Vorkommen bei Langkampfen Smaragdlibell nachgewiesen flavomaculata (Landmann 2003) e Glänzende Vorkommen bei Kundl und Somatochlora Smaragdlibell nachgewiesen Langkampfen (Landmann 2003, metallica e Ortner 2017) Gemeine Sympecma Vorkommen bei Kundl (Ortner 2017, nachgewiesen Winterlibelle fusca eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Maukenbach, Kundl, Langkampfen, Radfeld, Kirchbichl Schwarze Sympetrum nachgewiesen (Landmann 2003, Revital 2009, Heidelibelle danae Revital 2013, Ortner 2017, eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Maukenbach, Kundl, Sympetrum Langkampfen, Radfeld, Kirchbichl Sumpf- depressiusculu nachgewiesen (Landmann 2003, Revital 2014, Heidelibelle m Ortner 2017, eigene Erhebungen 2018) Gefleckte Sympetrum Vorkommen bei Langkampfen nachgewiesen Heidelibelle flaveolum (Landmann 2003) Vorkommen bei Kundl und Radfeld Frühe Sympetrum nachgewiesen (Revital 2009, Revital 2013, Revital Heidelibelle fonscolombii 2014) Südliche Sympetrum Vorkommen bei Radfeld (Revital nachgewiesen Heidelibelle meridionale 2014) Vorkommen bei Kundl, Langkampfen Gebänderte Sympetrum und Kirchbichl (Landmann 2003, nachgewiesen Heidelibelle pedemontanum Revital 2013, eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Kundl, Radfeld und Blutrote Sympetrum nachgewiesen Langkampfen (Landmann 2003, Heidelibelle sanguineum Revital 2009, Revital 2013)

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Deutscher Wiss. FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Artname Vorkommen bei Maukenbach, Kundl Große Sympetrum nachgewiesen und Langkampfen (Landmann 2003, Heidelibelle striolatum eigene Erhebungen 2018) Vorkommen bei Maukenbach, Kundl, Gemeine Sympetrum Radfeld und Langkampfen nachgewiesen Heidelibelle vulgatum (Landmann 2003, Revital 2014, eigene Erhebungen 2018) Tabelle 12: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Libellenarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Bauphase Tötung von Individuen Für Libellen treten durch das Projekt in der Bauphase als wesentliche Konflikte die Gefahr des Tötens von Individuen (Konflikt Li BAU 01) auf. Die Gefahr des Tötens von Individuen ist im Bereich der Anschüttungsfläche Ochsental durch die Beanspruchung des dort verlaufenden Gerinnes relevant. Daher erfolgt in diesem Bereich als schadensbegrenzende Maßnahme vor Beginn der Bauarbeiten ein Absammeln und Verbringen von Larven der dort nachgewiesenen Gestreiften Quelljungfer. Die gefangenen Individuen werden umgehend in geeignete, derzeit nicht besiedelte Habitate bzw. in den zuvor angelegten neuen Gerinneverlauf verbracht (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti14). Bei entsprechender Umsetzung der schadensbegrenzenden Maßnahmen wird der Verbotstatbestand der Tötung von Reptilien (Konflikt Li BAU 01) nicht erfüllt. Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Hinsichtlich des Lebensraumverlustes (Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten) der Gestreiften Quelljungfer kommt es durch die geplante Anschüttung im Ochsental zu einer Beanspruchung des Gerinnes auf einer Länge von rd. 540 m (Konflikt: Li_BAU_02). Als funktionserhaltende Maßnahme für diese Lebensraumverluste wird der neue Gerinneverlauf bereits vor dem Eingriff (vorgezogen) errichtet und strukturell aufgewertet (Maßnahme ÖKO BAU Ti06). Im Zuge der Bauphase kommt es weiters zu einer Teilbeanspruchung des Feuchtgebietes bei der Langkampfener Gießen südlich des Betriebsgebietes von Langkampfen, welcher Lebensraum für in Tirol geschützte Arten (u.a. Sumpf-Heidelibelle, Gefleckte Heidelibelle) darstellt (Konflikt: Li_BAU_03). Als funktionserhaltende Maßnahme für diese Lebensraumverluste erfolgt – bereits vorgezogen (vor dem Eingriff in das Feuchtgebiet) – eine Aufweitung direkt angrenzend an die bestehende Feuchtfläche im Ausmaß von 0,25 ha (Maßnahme ÖKO Ti16), welche als Lebensräume die geschützten Libellenarten zu Verfügung stehen.

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Schließlich wird durch das Projekt die Langkampfener Gießen Im Abschnitt zwischen dem Betriebsgebiet Langkampfen und der bestehenden Auwegunterführung verlegt, welche in diesem Bereich u.a. Lebensraum für die in Tirol geschützte Gebänderte Prachtlibelle ist (Konflikt: Li_BAU_03). Als funktionserhaltende Maßnahme für diese Lebensraumverluste wird der neue Verlauf der Langkampfener Gießen bereits vor dem Eingriff (vorgezogen) errichtet und strukturell aufgewertet (Maßnahme ÖKO Ti10). Bei entsprechender Umsetzung der vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen in ausreichendem Umfang sind Verbotstatbestände der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht erfüllt und es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokalen Reptilienpopulationen gegeben. Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Betriebsphase In der Betriebsphase sind durch das geplante Projekt keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände in Bezug auf die Libellenfauna gegeben.

Maßnahmen Bau • Maßnahme ÖKO BAU Ti06 Detailmaßnahme Anschüttungsfläche Ochsental • Maßnahme ÖKO BAU Ti14 Bergung von Libellenlarven • Maßnahme ÖKO Ti10 Naturnahe Gestaltung Nasenbach, Langkampfener Gießen • Maßnahme ÖKO Ti16 Anlage Feuchtfläche

2.1.1.10 Spinnentiere Für die in der Anlage 5 der Tiroler Naturschutzverordnung gelistete Spinnenart Macrothele calpeiana liegen keine Angaben hinsichtlich ihrer Verbreitung in Tirol vor. Ein Vorkommen dieser mediterranen Art im Untersuchungsgebiet scheint jedoch ausgeschlossen. Von den ebenfalls in der Naturschutzverordnung geschützten Skorpionen kommt in Tirol der Deutscher Skorpion (Euscorpius germanus) vor (KOMPOSCH 2009). Die Vorkommen in Tirol sind jedoch eng auf bestimmte Bereiche abseits des Untersuchungsgebietes beschränkt. Ein Vorkommen dieser Art ist daher auszuschließen. Somit werden in Bezug auf die Spinnentierfauna keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände berührt.

2.1.1.11 Schnecken Im Zuge der Untersuchungen konnten keine Arten der FFH-Richtlinie nachgewiesen werden. Nachweise von in Tirol geschützten Arten liegen für die Weinbergschnecke und die Schmale Windelschnecke vor.

Wiss. Deutscher Artname FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Zierliche Anisus keine Hinweise auf ein II/IV U1= unwahrscheinlich Tellerschnecke vorticulus Vorkommen im UG

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Wiss. Deutscher Artname FFH EHZ Vorkommen Angaben zum Vorkommen Artname Aktuelle Vorkommen beschränken Geyer’schen Vertigo sich auf Kärnten, Lebensräume mit (Vierzähnige) II U2= ausgeschlossen geyeri geeigneter Habitatqualität fehlen Windelschnecke im UG Nachweise aus einem Teich im Schmale Vertigo II U1= nachgewiesen Renaturierungsbereich Windelschnecke angustior Kundl/Radfeld Helix verbreitet und häufig im UG Weinbergschnecke V FV= nachgewiesen pomatia nachgewiesen Tabelle 13: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Schneckenarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände Als Art der Anhänge II und IV der FFH- Richtlinie ist die Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticulus) in Tirol geschützt. Aus dem Untersuchungsgebiet liegen keine Hinweise auf ein Vorkommen dieser Art vor, sie konnte auch im Zuge der Laufkäfererfassungen nicht festgestellt werden. Nachdem relevante Habitate durch das Projekt nicht betroffen sind, ist eine Berührung von artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen auszuschließen. Ähnlich verhält es sich mit der im Anhang II der FFH- Richtlinie verankerten Geyer’schen Windelschnecke (Vertigo geyeri). Ein Vorkommen dieser Art im Untersuchungsgebiet ist auszuschließen. Lebensräume mit geeigneter Habitatqualität sind zudem durch das Projekt nicht betroffen, eine Berührung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände ist somit auszuschließen. Für die beiden weiteren in Tirol geschützten Schneckenarten Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) und Weinbergschnecke (Helix pomatia) liegen aus Untersuchungsgebiet Nachweise vor. Letztere wurde im Rahmen der Erhebungen verbreitet und häufig im Untersuchungsgebiet festgestellt. Von der Schmalen Windelschnecke gelangen im Rahmen der Laufkäfererfassungen Nachweise aus einem Teich im Renaturierungsbereich Kundl/Radfeld. Da dieser Bereich durch das Vorhaben nicht beansprucht wird, ist eine Berührung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände auszuschließen. Hingegen werden Lebensräume der Weinbergschnecke durch das Projekt beansprucht. Die Art profitiert jedoch von den im Zuge der Projektumsetzung vorgesehenen, vorgezogen angelegten, funktionserhaltenden Maßnahmen. Da es sich bei der Weinbergschnecke um eine häufige und weit verbreitete Art handelt, sind erhebliche Beeinträchtigungen auf die einzelnen lokalen Populationen nicht zu erwarten. Insgesamt werden im Hinblick auf die Schneckenfauna keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände erfüllt.

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2.1.1.12 Heuschrecken Im Zuge der Untersuchungen konnten keine Arten der FFH-Richtlinie nachgewiesen werden. Von den in Tirol geschützten Heuschreckenarten konnte die Sumpfgrille im Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden. Für eine weitere geschützte Art (Langflügelige Schwertschrecke) liegen Nachweise aus dem Bereich der Söller Wiesen vor. Ein Vorkommen dieser Art kann zumindest im Projekteinflussbereich weitestgehend ausgeschlossen werden, da im Zuge der Erfassungen trotz gezielter Beachtung, keine Nachweise erbracht werden konnten. Auch das Vorkommen weiterer geschützter Arten kann aufgrund der Verbreitung, ungenügender Habitateignung und fehlender Nachweise im Zuge der Erfassungen zumindest im Projekteinflussbereich weitestgehend ausgeschlossen werden. Das Vorkommen der nachgewiesenen Reptilienarten ist detailliert in Einlage F_02_01 im Kapitel 4.7 beschrieben.

Deutscher Artname Wiss. Artname FFH Vorkommen Angaben zum Vorkommen Kein Vorkommen im UG bekannt, Ailopus nur ein unsicherer historischer Grüne Strandschrecke ausgeschlossen thalassinum Fund nähe Wattens (Landmann & Zuna-Kratky 2016) Kein Vorkommen im UG bekannt, Vorkommen im UG aufgrund Anonconotus Alpenschrecke ausgeschlossen Vertikalverbreitung alpinus ausgeschlossen (Landmann & Zuna-Kratky 2016) Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering und Vorkommen im UG aufgrund Gefleckte Bryodema unwahrscheinlich Vertikalverbreitung Schnarrschrecke tuberculata unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich gering Verkannter Grashüpfer Chorthippus mollis unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich gering Kiesbank-Grashüpfer Chorthippus pullus unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich gering Chorthippus Steppengrashüpfer unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), vagans keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Chrysochraon Kein Vorkommen im UG bekannt Große Goldschrecke unwahrscheinlich dispar (Landmann & Zuna-Kratky 2016),

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Deutscher Artname Wiss. Artname FFH Vorkommen Angaben zum Vorkommen Vorkommen bei Kramsach (Ortner 2011), keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Nachweise Großraum Wörgl und Kramsach, Habitatqualität Conocephalus zumindest im Eingriffsbereich Langflügelige discolor (C. unwahrscheinlich gering (Landmann & Zuna-Kratky Schwertschrecke fuscus) 2016), keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering Kurzflügelige Conocephalus unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), Schwertschrecke dorsalis keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, Epacromius Fluss-Strandschrecke ausgeschlossen nur historischer Funde tergestinus (Landmann & Zuna-Kratky 2016) Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering Südliche Meconema unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), Eichenschrecke meridionale keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Metrioptera Kein Vorkommen im UG bekannt, Zweifarbige (=Bicolorana) ausgeschlossen nur historischer Funde Beißschrecke bicolor (Landmann & Zuna-Kratky 2016) Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering Gefleckte Myrmeliotettix unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), Keulenschrecke maculatus keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, nur historischer Funde Omocestus (Landmann & Zuna-Kratky 2016), Rotleibiger Grashüpfer unwahrscheinlich haemorrhoidalis keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Vorkommen bei Feuchtgebiet Radfeld/Kundl (eigene Pteronemobius Sumpfgrille nachgewiesen Erhebungen 2018) und auf den heydenii Söller Wiesen (Ortner 2017) nachgewiesen Kein Vorkommen im UG bekannt, Nachweise aus dem Lechtal, sonst nur historischer Funde Schwarzfleckiger Stenobothrus ausgeschlossen (Landmann & Zuna-Kratky 2016), Grashüpfer nigromaculatus keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018

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Deutscher Artname Wiss. Artname FFH Vorkommen Angaben zum Vorkommen Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering und Vorkommen im UG aufgrund Bunter Stenobothrus unwahrscheinlich Vertikalverbreitung Alpengrashüpfer rubicundulus unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, Nachweise nur aus dem Lechtal Kleiner Stenobothrus (Landmann & Zuna-Kratky 2016), unwahrscheinlich Heidegrashüpfer stigmaticus keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, Habitatqualität zumindest im Eingriffsbereich sehr gering Türkis Dornschrecke Tetrix tuerkii unwahrscheinlich (Landmann & Zuna-Kratky 2016), keine Hinweise auf ein Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Kein Vorkommen im UG bekannt, aktuelle Nachweise im Oberinntal Östliches (Landmann & Zuna-Kratky 2016), (Langschwänziges) Tettigonia caudata unwahrscheinlich keine Hinweise auf ein Heupferd Vorkommen im Zuge der Erfassungen 2018 Tabelle 14: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Heuschreckenarten mit Einstufung und Angaben zum Vorkommen; UG = Untersuchungsgebiet

Lebensräume der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Sumpfgrille sind durch das Projekt nicht betroffen, weshalb eine Berührung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände in Bezug auf diese Art ausgeschlossen werden kann. Die Heuschreckenfauna profitiert jedoch insgesamt von den vorgezogenen, funktionserhaltenden Maßnahmen sowie Ausgelichsmaßnahmen die durch das Projekt gesetzt werden. Maßnahmen Bau • Maßnahme ÖKO Ti05 Vorgezogene Anlage von Reptilienlebensräumen • Maßnahme: ÖKO Ti06 Gestaltungen von Böschungen und Dämmen • Maßnahme ÖKO Ti07 Gestaltung Böschungen Anschüttungsfläche Niederbreitenbach • Maßnahme ÖKO Ti16 Anlage Feuchtfläche Maßnahmen Betrieb • Maßnahme ÖKO Ti05 Vorgezogene Anlage von Reptilienlebensräumen • Maßnahme: ÖKO Ti06 Gestaltungen von Böschungen und Dämmen • Maßnahme ÖKO Ti07 Gestaltung Böschungen Anschüttungsfläche Niederbreitenbach

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2.1.1.13 Hügelbauende Waldameisen

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Bauphase Tötung von Individuen und Beschädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten Im Zuge der Untersuchungen konnten am Waldrand der Anschüttungsfläche Niederbreitenbach südlich von Am Eggerboden drei Nester der geschützten hügelbauenden Waldameise (Formica pratensis) nachgewiesen werden. Durch die geplante Anschüttung sind die bestehenden Nester direkt betroffen (Konflikt Wa BAU 01). Um den Tatbestand sowohl der Tötung von Individuen als auch der Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (Nest) zu vermeiden werden als schadensbegrenzende Maßnahme die Nester vor Baubeginn in für diese Art geeignete Habitate umgesiedelt (s. Maßnahme ÖKO BAU Ti07). Unter Berücksichtigung dieser Maßnahme sind keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände erfüllt und keine erheblichen Beeinträchtigungen der lokalen Populationen der betroffenen Ameisenart gegeben.

Prüfung auf artenschutzrechtliche Tatbestände in der Betriebsphase In der Betriebsphase sind keine Berührungen mit Verbotstatbeständen zu erkennen.

Maßnahmen Bau • Umsiedlung von Ameisennestern (ÖKO BAU Ti07)

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2.1.2 AUSFÜHRUNGEN ZU KONTROLLE VON FLEDERMAUSQUARTIEREN Dieser Punkt wird im nachfolgenden Kapitel 2.1.3 behandelt.

2.1.3 IST-ZUSTAND FLEDERMÄUSE / DARSTELLUNG DER „TEILRÄUME“

2.1.3.1 Literaturrecherche Neben den eigenen Erfassungen wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Als eine wesentliche Grundlage wurden die Fledermäuse Tirols (WALDER ET VORAUER (2014) herangezogen und berücksichtigt. Als weitere Literaturquelle wurde der Bericht zum Artenschutzprojekt Fledermäuse Tirol für das Jahr 2017 herangezogen (VORAUER 2017), welcher einige Angaben für den Untersuchungsraum lieferte. Ansonsten fiel die Recherche nach Literatur für den Untersuchungsraum spärlich aus. Weiters wurden vom Land Tirol GIS Daten zu Tieren zu Verfügung gestellt. Welche jedoch nur wenige Hinweise lieferten. Schließlich wurden bei der Koordinationsstelle für Fledermausschutz- und forschung in Österreich (im Folgenden KFFÖ) um Daten angefragt, welche dankenswerterweise von Dr. Vorauer in Form einer Excelliste für den Bezirk Kufstein zu Verfügung gestellt wurden. Die Daten wurden bis zu einer Entfernung von rd. 8 km ausgewertet und in der Tabelle 17 überblicksmäßig dargestellt sind bzw. in Abbildung 1 bis Abbildung 3 verortet sind. Hierfür wurden die einzelnen Standorte anhand der in den Daten verfügbaren Koordinaten, Adressen und sonstigen Angaben im GIS digitalisiert.

2.1.3.2 Kontrolle von Fledermaus-Quartieren Im Rahmen der eigenen Erfassungen wurden keine Kontrollen von Quartieren an oder in Quartieren durchgeführt. Allerdings wurde im Rahmen diverser Begehungen zu den Tiergruppen-Erfassungen gezielt auf mögliche Winterquartiere (Höhleneingänge) geachtet. Im Hinblick auf mögliche, durch das Vorhaben betroffene Quartiere in und an Gebäuden ist vor Beanspruchung von Gebäuden die Kontrolle bezüglich des Vorkommens von Fledermäusen geplant. Dadurch ist gewährleistet, dass diesbezüglich der aktuelle Zustand berücksichtigt wird.

2.1.3.3 Abgrenzung von Teilräumen Innerhalb des Untersuchungsgebietes wurden Räume abgegrenzt, welche durch das gegenständliche Projekt vorrangig betroffen sind. Die Abgrenzung dieser Räume erfolgte hierbei auf Basis der jeweiligen Landschaftsausstattung. Während der „Raum westlich von Kundl“ und der „Raum Niederbreitenbach – Unterlangkampfen“ einen offenen Charakter – eingestreut durch für Fledermäuse relevante Strukturen – aufweist, sind die beiden Räume „Waldgebiet westlich der Autobahn A 12 im Raum Angath“ und „Waldbestände nördlich Inn auf Höhe Anschlussstelle Wörgl- West“ stark von Waldbeständen geprägt. In diesen Räumen – mit Ausnahme des „Raums Waldbestände nördlich Inn auf Höhe Anschlussstelle Wörgl-West“ – erfolgte auch die Erfassung der Fledermausfauna. Die einzelnen Räume werden im Rahmen der Bewertung hinsichtlich ihrer Habitatausstattung beschrieben (siehe weiter unten) und sind in Abbildung 4 bis Abbildung 7 dargestellt.

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2.1.3.4 Ergänzung des Istzustandes Innerhalb des Untersuchungsgebietes konnten im Rahmen der durchgeführten Erfassungen insgesamt 12 Fledermausarten sicher nachgewiesen werden. Unter Einbezug der weiteren Daten bzw. jener Arten, die nicht eindeutig auf Artniveau bestimmt werden konnten, kommen im Untersuchungsgebiet bis zu 8 weitere Fledermausarten vor bzw. ist deren Vorkommen nicht auszuschließen. Insgesamt ergibt sich somit ein Spektrum von 12-21 Fledermausarten. Eine Liste der nachgewiesenen Arten inklusive Gefährdungseinstufung befindet sich in Tabelle 15. Anmerkungen zu Nachweiseinstufung einzelner schwer bzw. nicht akustisch bestimmbarer Fledermausarten: Rufe des Artenpaares Mausohr/Kleines Mausohr (Myotis myotis/oxygnathus) lassen sich anhand der Rufanalyse nicht sicher unterscheiden. Da für diese beiden Arten im Raum Langkampfen eine Mischkolonie existiert, wurden in diesem Bereich Rufe dieses Artenpaars als sicherer Nachweis beide Arten gewertet. In den übrigen untersuchten Bereichen wurden derartige Rufe dem weiter verbreiteten und generell häufigerem Mausohr zugeordnet. Im Falle der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) deuten einzelne Rufe an 6 Standorten stark auf diese Art hin, allerdings konnte eine eindeutige, sichere Bestimmung anhand der Rufnachweise nicht erbracht werden. Nachdem jedoch Nachweise aus dem Umfeld des Projektes bestehen (Daten KFFÖ), ist ein Vorkommen dieser Art als wahrscheinlich einzustufen. Die Arten der Gattung Myotis sind zudem nur bei Vorliegen sehr guter Aufnahmen, auf Artniveau bestimmbar. Neben den bereits oben genannten Arten, ist daher ein Vorkommen der in Nordtirol nachgewiesenen Arten Fransenfledermaus (Myotis nattereri), Bartfledermaus (Myotis mystacinus) und Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) potenziell möglich. Daher wurden diese Arten all jenen Standorten zugeordnet, für welche nicht näher bestimmbare Rufe der Gattung Myotis vorliegen. Für die Bartfledermaus liegen zudem aus dem näheren Umfeld des Untersuchungsgebietes Nachweise aus Kufstein, Kufstein Morsbach (Netzfang) sowie Kramsach vor. Aus dem weiteren Umfeld liegt der Nachweis einer möglichen Wochenstube dieser Art in Brixental-Binnersdorf vor (siehe Tabelle 17). Für das ebenfalls anhand der Rufe schwer zu unterscheidende Artenpaar Weißrand- / Rauhautfledermaus (Pipistrellus kuhlii/nathusii) konnten beide Arten eindeutig anhand von Soziallauten im Raum Langkampfen nachgewiesen werden. Daher wurde bei allen anderen Standorten mit Rufen dieses Artpaares von einem Vorkommen beider Arten ausgegangen. Als weitere Art der Gattung Pipistrellus konnte die Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus sicher nachgewiesen. Da sich jedoch anhand der Rufe die beiden Arten Zwerg- und Mückenfledermaus Pipistrellus pipistrellus/pygmaeus je nach Rufqualität nicht immer voneinander unterscheiden lassen, wurde die Mückenfledermaus ebenfalls als potenziell vorkommende Art eingestuft und den jeweiligen Standorten mit Vorliegen von Rufen des Artpaares P. pipistrellus/pygmaeus zugeordnet. Von Arten der Gattung Plecotus konnten im Rahmen der Erfassungen keine akustischen Nachweise erbracht werden. Für das Alpenlangohr (Plecotus macrobullaris) liegen aus dem weiteren Umfeld des Untersuchungsgebietes Nachweise aus Wildschönau-Oberau und Wildschönau-Thierbach vor (s. Tabelle 17) Für das Braune Langohr (Plecotus auritus) liegen Nachweise aus Breitenbach und vor. Schließlich bestehen nicht näher bestimmte Nachweise der Gattung Plecotus aus der Festung-Kufstein sowie aus Breitenbach. Ein Vorkommen der drei Plecotus-Arten im

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Untersuchungsgebiet ist daher potenziell möglich, zumal auch für die dritte Art – Graues Langohr (Plecotus austriacus) – Nachweise aus dem Bezirk Kufstein bestehen (WALDER ET VORAUER 2014). Ebenfalls keine Nachweise konnten im Rahmen der Erfassungen von der Kleinen Hufeisennase erbracht werden. Aufgrund ihrer leisen Rufe ist diese Art lediglich im Umkreis 5 m um das Aufnahmegerät detektierbar sind (DIETZ ET KIEFER 2015). Von dieser Art existieren Nachweise – allerdings bereits älteren Datums – im Umfeld des Untersuchungsgebietes in -Landl, Wildschönau-Oberau und Breitenbach (siehe Tabelle 17). Auf Basis der bestehenden Daten lässt sich ein Vorkommen der Kleinen Hufeisennase schwer abschätzen. Allerdings ist ein Vorkommen dieser Art im Untersuchungsgebiet nicht völlig auszuschließen. Von den im Untersuchungsgebiet sicher bzw. potenziell nachgewiesenen Fledermausarten sind 12 Arten in einer der Gefährdungskategorien nach der Roten Liste Österreichs (SPITZENBERGER 2005) gelistet. Mit dem Kleinen Mausohr ist eine Art als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Die Alpenfledermaus wird als „stark gefährdet“ geführt. Acht Arten (Fransenfledermaus, Wimperfledermaus, Kleinabendsegler, Weißrandfledermaus, Breitflügelfledermaus, Mopsfledermaus, Kleine Hufeisennase, Graues Langohr) gelten in Österreich als „gefährdet“. Die zwei Arten Bartfledermaus und Zwergfledermaus sind mit „Gefährdung droht“ eingestuft. Alle Fledermausarten sind im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet und in Tirol geschützt. Kleines Mausohr, Mausohr, Wimperfledermaus, Mopsfledermaus und Kleine Hufeisennase scheinen zudem auch im Anhang II der FFH-Richtlinie auf.

Für die Mopsfledermaus ist Österreich nach SPITZENBERGER (2005) in besonderem Maße verantwortlich. Für Alpenfledermaus, Kleines Mausohr, Weißrandfledermaus, Kleine Hufeisennase und Alpenlangohr ist Österreich stark verantwortlich.

Deutscher Artname Wiss. Artname RLÖ IUCN V FFH gA Kleines Mausohr Myotis oxygnathus CR LC ! II/IV x Mausohr Myotis myotis LC LC II/IV x Fransenfledermaus Myotis nattereri VU LC IV x Wimperfledermaus Myotis emarginatus VU LC II/IV x Bartfledermaus Myotis mystacinus NT LC IV x Wasserfledermaus Myotis daubentonii LC LC IV x Kleinabendsegler Nyctalus leisleri VU LC IV x Abendsegler Nyctalus noctula NE LC IV x Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus NT LC IV x Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus DD LC IV x Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii NE LC IV x Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii VU LC ! IV x Alpenfledermaus Hypsugo savii EN LC ! IV x Nordfledermaus Eptesicus nilssonii LC - IV x Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus VU LC IV x Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus NE LC IV x Mopsfledermaus Barbastella barbastellus VU NT !! II/IV x Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros VU LC ! II/IV x

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Braunes Langohr Plecotus auritus LC LC IV x Alpenlangohr Plecotus macrobullaris DD LC ! IV x Graues Langohr Plecotus austriacus VU NT IV x

Tabelle 15: Artenliste der im Untersuchungsgebiet (potenziell) vorkommenden Fledermausarten mit Angaben zu Gefährdung und Verantwortlichkeit: RLÖ = Rote Liste Österreichs (SPITZENBERGER 2005). IUCN = weltweite Gefährdungseinstufung: CR = critically endangered (vom Aussterben bedroht), EN = endangered (stark gefährdet), VU = vulnerable (gefährdet), NT = near threatened (Gefährdung droht), LC = Least concern (nicht gefährdet); FFH = Arten der Anhänge II und/oder IV der FFH-RL; V = Verantwortlichkeit Österreichs: !! = in besonderem Maße verantwortlich, ! = stark verantwortlich, * = unsicherer Nachweis, gA = geschützte Art nach Tiroler Naturschutzverordnung: x= geschützt.

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Deutscher Artname Wiss. Artname WB1 WB2 WB3 WB4 WB5 WB6 WB7 WB8 WB9 T1 T2 T3 T4 T5 T6 T7 T8 T9 Kleines Mausohr Myotis oxygnathus x x x x x Mausohr Myotis myotis x x x x x x x x x x x x x x Fransenfledermaus Myotis nattereri (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) Wimperfledermaus Myotis emarginatus (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) Bartfledermaus Myotis mystacinus (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) Wasserfledermaus Myotis daubentonii (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) Kleinabendsegler Nyctalus leisleri x x x x x x Abendsegler Nyctalus noctula x x x x x x x x x x x x x x Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus x x x x x x x x x x x x (x) x x x Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii (x) (x) (x) (x) x (x) (x) (x) (x) (x) (x) (x) Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii (x) (x) (x) (x) (x) x (x) (x) (x) (x) (x) (x) Alpenfledermaus Hypsugo savii x x x Nordfledermaus Eptesicus nilssonii x x x x x x x x Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus x x x x Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus x x x x x x x x x x x x x Mopsfledermaus Barbastella barbastellus x x x x x x x x x x x x x x x x Kleine Hufeisennase Rhinolophus Anhand der Daten der KFFÖ potenziell vorkommend jedoch keinem Standort zuordenbar hipposideros Braunes Langohr Plecotus auritus Anhand der Daten der KFFÖ potenziell vorkommend jedoch keinem Standort zuordenbar Alpenlangohr Plecotus macrobullaris Anhand der Daten der KFFÖ potenziell vorkommend jedoch keinem Standort zuordenbar Graues Langohr Plecotus austriacus Anhand der Daten der KFFÖ potenziell vorkommend jedoch keinem Standort zuordenbar

Tabelle 16: Nachgewiesene Arten pro Erhebungsstandort; WB = Waldbox-Standorte, T = Transekte; x = sicher Nachgewiesen, (x) = anhand der Rufe nicht sicher der jeweiligen Art zuortenbar

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Darstellung von Fledermausquartieren: Innerhalb des Untersuchungsgebietes konnten anhand der vorliegenden Daten keine Fledermausquartiere ermittelt werden. Allerdings bestehen aus den bestehenden Daten (KFFÖ) von insgesamt 50 Standorten im direkten bzw. weiteren Umfeld des Untersuchungsgebietes Informationen zu Quartieren bzw. weiteren Nachweisen. Insgesamt liegen für 12 Fledermausarten (Breitflügelfledermaus, Kleinabendsegler, Kleines Mausohr, Mausohr, Nordfledermaus, Rauhautfledermaus, Zweifarbfledermaus, Zwergfledermaus, Kleine Hufeisennase, Bartfledermaus, Alpenlangohr, Braunes Langohr) Nachweise von Quartieren bzw. sonstige Nachweise vor. Für die Breitfügelfledermaus und Zwergfledermaus sowie für Arten der Gattung Pipistrellus und Plecotus liegen zudem auch weiter Verdachtsfälle in Hinblick auf Quartierstandorte vor. Die Daten beinhalten darüber hinaus auch etliche Nachweise unbestimmter Fledermäuse. In der Kirche in Breitenbach bestand in der Vergangenheit eine Mischkolonie von Mausohr/Kleinem Mausohr. Diese Kolonie ist mittlerweile offenbar erloschen (WALDER ET VORAUER 2014, VORAUER 2017). Stattdessen dürfte es sich bei der Kolonie in Kramsach in Bezug auf das Mausohr um Individuen aus Breitenbach handeln (siehe Tabelle 17). Die Informationen zu den einzelnen Standorten sind in Tabelle 17 dargestellt. Die Lage der einzelnen Standorte ist in Abbildung 1 bis Abbildung 3 dargestellt. Potenzielle Gebäudequartiere, welche durch das Projekt betroffen sind, wurden in den Einreichunterlagen mit dem Konfliktcode (Konflikt: Fl_BAU_02) vergeben. Die Lage dieser Gebäude sind in den Auswirkungsplänen unter dem entsprechenden Konfliktcode ersichtlich. Im Rahmen der Erfassungen konnten im Untersuchungsgebiet keine Hinweise auf Winterquartiere (Höhlen) erbracht werden. Auch die Auswertung der Daten der KFFÖ lieferten keine Hinweise auf derartige Winterquartiere im bzw. im Umfeld des Untersuchungsgebietes (Breitflügelfledermaus, Kleinabendsegler, Kleines Mausohr, Mausohr, Nordfledermaus, Rauhautfledermaus, Zweifarbfledermaus, Zwergfledermaus, Kleine Hufeisennase, Bartfledermaus, Alpenlangohr, Braunes Langohr)

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Anzahl (Männchen/ Nr. Ort Gebäude Datum Art Species Nachweis-Typ Anmerkung Weibchen/J unge) Thiersee-Hintere 1 Privatgebäude 19.02.2013 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 1/0 Einzeltier Troja Gruppe adulter 09.07.1997 Mausohr Myotis myotis 2\0+1 indet. 2 Thiersee-Landl Kirche Tiere 09.07.1997 Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros Kotspuren Thiersee- Kotspuren, 3 Kirche 09.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. Hinterthiersee sonstige Spuren Fledermaus unbestimmt Chiroptera groß (Verdacht Kotspuren, Thiersee- 09.07.1997 (Verdacht auf 4 Kirche auf Eptesicus serotinus) sonstige Spuren Vorderthiersee Breitflügelfledermaus) 09.07.1997 Mausohr Myotis myotis 1 Ind. Einzeltier 5 Thiersee Privatgebäude 02.07.2000 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 0/5 +1 juv Wochenstube 6 Kufstein Privatgebäude 06.08.2007 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 1/0 Einzeltier 30.01.1996 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 1/0 Einzeltier 7 Kufstein Hauptschule 30.01.1996 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 0/1 Einzeltier 25.05.1999 Bartfledermaus Myotis mystacinus 1/0 Netzfang 8 Kufstein-Morsbach Privatgebäude 25.05.1999 Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri 1/0 Netzfang 25.05.1999 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 2/0 Netzfang 9 Kufstein Privatgebäude 06.11.2019 Bartfledermaus Myotis mystacinus 0/1 Einzeltier 10 Kufstein Privatgebäude 04.11.2019 Mausohr Myotis myotis 1/0 Einzeltier 11 Kufstein Privatgebäude 16.12.2008 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 1/0 Einzeltier 09.07.1997 Langohr Plecotus spec. 3 Ind. k.A. 12 Kufstein-Festung Privatgebäude 06.09.2019 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus ca. 540 Ind. Wochenstube? Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. (Verdacht 13 Kufstein Privatgebäude 05.07.2007 (Verdacht auf Pipistrellus und auf Pipistrellus spec. und Kotspuren Langohr) Plecotus spec.)

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Anzahl (Männchen/ Nr. Ort Gebäude Datum Art Species Nachweis-Typ Anmerkung Weibchen/J unge) 10.07.1997 Mausohr Myotis myotis insg. 90 Ind. Wochenstube Mischkolonie 10.07.1997 Kleines Mausohr Myotis oxygnathus insg. 90 Ind. Wochenstube Mischkolonie 03.08.2000 Mausohr Myotis myotis 270 ad+juv Wochenstube Mischkolonie 03.08.2000 Kleines Mausohr Myotis oxygnathus 270 ad+juv Wochenstube Mischkolonie 11.07.2001 Mausohr Myotis myotis 125 ad+juv Wochenstube Mischkolonie 11.07.2001 Kleines Mausohr Myotis oxygnathus 125 ad+juv Wochenstube Mischkolonie 14 Unterlangkampfen Kirche 07.08.2002 Mausohr/Kleines Mausohr Myotis myotis/oxygnathus 120 ad+juv Wochenstube Mischkolonie 23.06.2004 Mausohr/Kleines Mausohr Myotis myotis/oxygnathus 150 ad Wochenstube Mischkolonie 17.06.2010 Mausohr Myotis myotis 125 Ind. Wochenstube Mischkolonie 17.06.2010 Kleines Mausohr Myotis oxygnathus 25 Ind. Wochenstube Mischkolonie 120-180 10.06.2011 Mausohr/Kleines Mausohr Myotis myotis/oxygnathus Wochenstube Mischkolonie ad+1 juv (tot) 26.07.2011 Mausohr/Kleines Mausohr Myotis myotis/oxygnathus 223 Ind. Wochenstube Mischkolonie 15 Kirche 09.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. Kotspuren 10.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. Kotspuren 16 Oberlangkampfen Kirche 10.07.1997 Mausohr Myotis myotis 1\0 Einzeltier 09.06.2008 Fledermaus groß Chiroptera groß Kotspuren Kotspuren, 17 Mariastein Schloßkirche 11.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. sonstige Spuren 18 Kichrbichl Privatgebäude 28.06.2008 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 1 juv Findling 19 Kichrbichl Kirche 09.07.1997 Mausohr Myotis myotis 1\0 Einzeltier 20 Bad Häring Privatgebäude 06.07.2001 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 26 juv Wochenstube 21 Kichrbichl Privatgebäude 15.04.2009 Pipistrellus spec. Pipistrellus spec. 1 Ind. Findling 22 Kichrbichl Privatgebäude 08.06.2018 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. ca.4 Ind. Wochenstube? Fledermaus klein (Verdacht auf Chiroptera klein (Verdacht 23 Wörgl Privatgebäude 11.07.2001 mind. 10 Ind. Wochenstube Zwergfledermaus) auf Pipistrellus pipistrellus)

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Anzahl (Männchen/ Nr. Ort Gebäude Datum Art Species Nachweis-Typ Anmerkung Weibchen/J unge) 24 Wörgl Kirche 10.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. Kotspuren 25 Wörgl Privatgebäude 26.06.2010 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. 32 (54) Ind. Quartier Brixental- 26 Privatgebäude 04.07.2016 Bartfledermaus Myotis mystacinus 5 ad. Wochenstube? Binnersdorf 27 Wildschönau Privatgebäude 12.07.2018 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 70 ad + 30 juv Wochenstube Wildschönau- 28 Kirche 10.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. Kotspuren Niederau 10.07.1997 Alpenlangohr Plecotus macrobullaris mind. 5 Ind. Wochenstube Wildschönau- 29 Kirche 0/4 + >15 Oberau 09.08.2002 Alpenlangohr Plecotus macrobullaris Wochenstube indet. Wildschönau- St. 30 10.07.1997 Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros 1 Ind. Sicht, Kotspuren Oberau Antoniuskapelle Kotspuren, Wildschönau- 10.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. 31 Kirche sonstige Spuren Thierbach 01.08.2008 Alpenlangohr Plecotus macrobullaris 1\1 Wochenstube Kotspuren, 32 Kleinsöll Kirche 11.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. sonstige Spuren 11.07.1997 Mausohr Myotis myotis insg. 200 Ind. Wochenstube Mischkolonie 11.07.1997 Kleines Mausohr Myotis oxygnathus insg. 200 Ind. Wochenstube Mischkolonie 11.07.1997 Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros Kotspuren 04.08.2000 Mausohr Myotis myotis 0/8 Wochenstube

33 Breitenbach Kirche 09.06.2001 Mausohr Myotis myotis 6 Ind. Wochenstube 05.07.2002 Mausohr Myotis myotis 8 Ind. Wochenstube Gruppe adulter 16.06.2004 Mausohr Myotis myotis 7 ad Tiere Gruppe adulter 17.06.2010 Mausohr Myotis myotis 2 Ind. Tiere

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Anzahl (Männchen/ Nr. Ort Gebäude Datum Art Species Nachweis-Typ Anmerkung Weibchen/J unge) Gruppe adulter 17.06.2010 Braunes Langohr Plecotus auritus 2 Ind. Tiere 10.06.2011 Langohr Plecotus spec. Fraßplatz 10.07.1997 Mausohr Myotis myotis 1 Ind. Einzeltier 10.07.1997 Mausohr Myotis myotis 1\0 Einzeltier 34 Kundl Kirche Gruppe adulter 15.07.2002 Mausohr Myotis myotis 2 Ind. Tiere 27.06.2017 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 2/0 Einzeltier 35 Kundl Privatgebäude 08.06.2018 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. 1 Ind. Wochenstube? 36 Kundl Privatgebäude 22.10.2007 Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii 1/0 Einzeltier 37 Brandenberg Privatgebäude 25.06.2014 Braunes Langohr Plecotus auritus 1\5 Wochenstube 38 Brandenberg-Eben Kirche 04.07.1997 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. Kotspuren 26.06.2001 Mausohr Myotis myotis 1 Ind. Netzfang 26.06.2001 Kleines Mausohr Myotis oxygnathus 0/1 trächtig Netzfang 39 Kramsach Höfemuseum 26.06.2001 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 1/0 Einzeltier 26.06.2001 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 1/0 Netzfang Kotspuren, 40 Radfeld Kirche 26.07.1996 Fledermaus groß Chiroptera groß sonstige Spuren 25.07.1996 Fledermaus groß Chiroptera groß Kotspuren 41 Kramsach Voldöpper Kirche 25.07.1996 Fledermaus klein Chiroptera klein Kotspuren 0/2 ad + 0/2 42 Kramsach Privatgebäude 21.07.2016 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus Wochenstube juv 43 Kramsach k.A. 21.05.2007 Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus 1 Ind. Einzeltier 44 Augustinerkloster 26.07.1996 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. k. A. Kirche St. ca. 160 ad + 45 Rattenberg 20.07.2018 Mausohr Myotis myotis Wochenstube wahrscheinli Stephan 140 juv ch d. Kolonie

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Anzahl (Männchen/ Nr. Ort Gebäude Datum Art Species Nachweis-Typ Anmerkung Weibchen/J unge) aus Breitenbach 25.07.1996 Fledermaus groß Chiroptera groß Kotspuren 25.07.1996 Fledermaus unbestimmt Chiroptera indet. sonstige Spuren 46 Kramsach-Mariatal Kirche 25.07.1996 Fledermaus klein Chiroptera klein Kotspuren Einzeltier, 25.07.1996 Mausohr Myotis myotis 1 Ind. Kotspuren 47 Kramsach k.A. 29.11.2017 Bartfledermaus Myotis mystacinus 1/0 Einzeltier 48 Kramsach Privatgebäude 12.08.2015 Breitflügelfledermaus Eptesicus nillsonii 1/0 Einzeltier Fledermaus unbestimmt Chiroptera groß (Verdacht 25.07.1996 (Verdacht auf Kotspuren auf Eptesicus serotinus) 49 -Mehren Kirche Breitflügelfledermaus) Einzeltier, 25.07.1996 Mausohr Myotis myotis 1/0 Kotspuren 26.07.1996 Fledermaus groß Chiroptera groß Kotspuren 50 Reith i. Alpbachtal Kirche 26.07.1996 Fledermaus groß Chiroptera groß sonstige Spuren

Tabelle 17: Beschreibungen der Quartierstandorte und weiteren Nachweise, die Nummern korrespondieren mit den nachfolgenden Abbildungen (Datenquelle: KFFÖ, bearbeitet)

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Abbildung 1: Lage der Quartierstandorte und weiteren Nachweise, die Nummern korrespondieren mit den Nr. in Tabelle 17 (Datenquelle: KFFÖ, bearbeitet)

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Abbildung 2: Lage der Quartierstandorte und weiteren Nachweise, die Nummern korrespondieren mit den Nr. in Tabelle 17 (Datenquelle: KFFÖ, bearbeitet)

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Abbildung 3: Lage der Quartierstandorte und weiteren Nachweise, die Nummern korrespondieren mit den Nr. in Tabelle 17 (Datenquelle: KFFÖ, bearbeitet)

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Abbildung 4: Teilbereich Fledermäuse: „Raum Niederbreitenbach – Unterlangkampfen“

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Abbildung 5: Teilbereich Fledermäuse: „Waldbestände nördlich Inn auf Höhe Anschlussstelle Wörgl-West“

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Abbildung 6: Teilbereich Fledermäuse: „Waldbestände nördlich Inn auf Höhe Anschlussstelle Wörgl-West“ ZT KOFLER Umweltmanagement Seite 63/82 ÖBB Infrastruktur AG 4-gleisiger Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld UVP-Einreichprojekt V 01 02 – Vertiefende Informationen / Ökologie

Abbildung 7: Teilbereich Fledermäuse: „Raum westlich von Kundl“ ZT KOFLER Umweltmanagement Seite 64/82 ÖBB Infrastruktur AG 4-gleisiger Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld UVP-Einreichprojekt V 01 02 – Vertiefende Informationen / Ökologie

Bestandsbewertung inkl. Habitatbeschreibung Raum westlich von Kundl: In diesem Teilraum wurden mit Abendsegler, Mausohr, Mopsfledermaus, Rauhautfledermaus, Weißrandfledermaus, Zweifarbfledermaus, Zwergfledermaus, Alpenfledermaus, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Wimperfledermaus, Nordfledermaus, Bartfledermaus und Mückenfledermaus insgesamt 14 Fledermausarten (potenziell) nachgewiesen. Von herausragender Bedeutung in diesem Teilraum ist einerseits der Renaturierungsbereich an der Bahnlinie sowie der südlich der Bahn verlaufende Waldbestand inklusive des Motocross-Geländes. Mit Abendsegler, Mausohr, Mopsfledermaus, Rauhautfledermaus, Weißrandfledermaus, Zweifarbfledermaus, Zwergfledermaus, Alpenfledermaus, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Wimperfledermaus, Nordfledermaus, Bartfledermaus und Mückenfledermaus wurden hier 14 der insgesamt 17 (potenziell) nachgewiesenen Arten (potenziell) festgestellt. Zusätzlich zu der hohen Artenzahl ist in diesen Bereichen auch eine hohe Aktivitätsdichte zu verzeichnen. Insbesondere der Gehölzbestand um das Motocross-Gelände sowie teilweise auch der Waldbestand entlang der Bahnlinie weisen aufgrund von Stammrissen und Baumhöhlen ein hohes Quartierpotenzial z.B. für die Mopsfledermaus und andere baumbewohnende Arten auf. Im Bereich des Motocross-Geländes existieren zudem auch einige Fledermauskästen. Der Renaturierungsbereich weist diesbezüglich wegen des noch jungen Gehölzbewuchses keine Eignung auf, allerdings stellt dieser aufgrund der starken Strukturierung und der dort befindlichen Gewässer neben der Funktion der Vernetzung ein bedeutendes Jagdhabitat dar. Der Auwaldbestand sowie der Renaturierungsbereich am Maukenbach wurde zwar nicht näher untersucht, allerdings ist auch dort aufgrund der Vernetzung zu den untersuchten Bereichen, der räumlichen Nähe und der ebenfalls hohen Habitatqualität von vergleichbaren Verhältnissen hinsichtlich des Artbestandes auszugehen. Auch in diesem Waldbestand besteht aufgrund von abstehender Rinde an einzelnen Weiden und Baumhöhlen ein hohes Quartierpotenzial für baumbewohnende Fledermausarten. Der Maukenbach selbst sowie die dort angrenzenden Tümpel sind als wichtige Jagdhabitate anzusehen und erfüllt überdies die Funktion als Leitstruktur. Ein Großteil der in diesem Teilraum nachgewiesenen Arten (darunter auch Mops- und Weißrandfledermaus) konnte auch an dem Unbenannten Gerinne südlich der Bahnstrecke, an dem südlich daran gelegenen linearen Gehölzbestand sowie an der Radfelder Gießen festgestellt werden. Diese stellen im Raum ebenfalls wichtige Jagdhabitate und Vernetzungsstrukturen dar. Zwar ist der Baubestand hier großteils nicht starkstämmig, allerdings weisen einzelne Bäume mit Spechtlöchern auch in diesen linearen Gehölzen ein Quartierpotenzial auf. Im Unterschied zu diesen Bereichen wurden an den Straßenbegleitgehölzen entlang der Autobahn deutlicher weniger Arten (Abendsegler, Mausohr, potenziell Wasserfledermaus, Zweifarbfledermaus) und auch eine geringere Aktivität festgestellt, was möglicherweise auf die Nahelage zur Straße zurückzuführen ist. Diese Gehölze haben aufgrund ihres vergleichsweisen jungen Alters bzw. ihres teilweise buschartigen Charakters vorrangig die Funktion als Leitstruktur bzw. Jagdhabitat. Die in diesem Teilraum liegenden Grünlandflächen und Äcker werden großteils intensiv landwirtschaftlich genutzt und weisen daher für Fledermäuse lediglich ein geringes Habitatpotenzial auf.

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Im näheren Umfeld des Teilraums bestand in der Kirche von Breitenbach noch vor einigen Jahren eine Mischkolonie von Mausohr und kleinem Mausohr, welche jedoch mittlerweile offenbar aufgegeben wurde (WALDER ET VORAUER 2014, VORAUER 2017). Darüber hinaus liegen aus dem direkten Umfeld dieses Teilraums in Breitenbach, Kundl, Radfeld und Kundl weitere Nachweise von Quartieren vor (siehe Tabelle 17). Zusätzliche Quartiere in diesen Siedlungsbereichen sind nicht auszuschließen. Aufgrund des Vorkommens der gefährdeten Mopsfledermaus, für die Österreich gemäß Rote Liste Österreichs „in besonderem Maße verantwortlich“, sowie des Vorkommens der gefährdeten Weißrandfledermaus, für die Österreich zudem eine „starke Verantwortlichkeit“ hat und aufgrund des Vorkommens der in Österreich stark gefährdeten Alpenfledermaus, werden die Waldbestände des Motocross-Geländes und entlang der Bahn, die Renaturierungsbereiche westlich von Kundl und Maukenbach, sowie die linearen Strukturen (Radfelder Gießen, unbenanntes Gerinne etc.) als hoch bewertet. Die landwirtschaftlichen Flächen sind aufgrund ihrer durchwegs intensiven Nutzung für Fledermäuse von untergeordneter Bedeutung und werden daher als gering bewertet. Waldgebiet westlich der Autobahn A 12 im Raum Angath Dieser Raum, welcher sich westlich der A12 bis nach Niederbeitenbach erstreckt ist überwiegend von Hangwäldern geprägt. Großteils befinden sich hier Fichten-Tannen-Buchenwälder bzw. Fichten- Tannenwälder, aber auch Lärchen- und Kiefernbestände. Diese Walbestände weisen sich durch unterschiedliche Altersklassen (Baum- und Altholzbestände) durch ihre unterschiedliche Baumartenzusammensetzung bzw. – je nach Beschaffenheit – durch teils dichteren, teils lichten Unterwuchs eine hohe Strukturvielfalt auf und haben dadurch für Fledermäuse generell ein hohes Habitatpotenzial. Unterstützt wird diese Strukturvielfalt durch eingestreute Schlag- und Jungwuchsflächen, sowie kleinere Schafweide- und Wiesenflächen, die für Fledermäuse als Jagdlebensraum fungieren. Vor allem die älteren Waldbestände weisen durch teils bestehendes Totholz, abgerissene Äste, Spechthöhlen und abstehende Rinde ein insgesamt gutes Quartierpotenzial auf. Im Bereich der Raststation bzw. an den Böschungsbereichen der A12 weisen die Gehölzbestände ein vergleichsweise junges Alter auf, weisen jedoch auch hier aufgrund einzelner festgestellten Höhlen und abgestorbener Äste ein entsprechendes Quartierpotenzial für Fledermäuse auf. Südlich angrenzend an die Anschüttungsfläche Ochsental verläuft ein Gewässer, welches westlich der Anschüttungsfläche ein künstlich entstandenes kleines Stillgewässer speist und als Jagdhabitat fungiert. Östlich angrenzend an die Walbestände ist der Raum durch großteils intensiv genutztes Grünland geprägt. Daneben befinden sich hier jedoch auch dörfliche Strukturen und Einzelgehöfte begleitet von Baum- und Obstbeständen. Diese weisen aufgrund von Baumhöhlen und Spalten ein Potenzial für baumbewohnenden Fledermausarten auf. Insbesondere die Gehöfte haben zudem ein Quartierpotenzial für gebäudebewohnende Fledermäuse. In diesem Teilraum wurden im Unterhang Bereich, wo der Tunnel Angerberg zu liegen kommt, mit Abendsegler, Breitflügelfledermaus, Nordfledermaus, Mopsfledermaus, Rauhautfledermaus, Weißrandfledermaus, Zweifarbfledermaus und Zwergfledermaus insgesamt 8 Fledermausarten (potenziell) nachgewiesen. In den darüber liegenden Waldbeständen wurden zwar weniger Arten

ZT KOFLER Umweltmanagement Seite 66/82 ÖBB Infrastruktur AG 4-gleisiger Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld UVP-Einreichprojekt V 01 02 – Vertiefende Informationen / Ökologie festgestellt, allerdings, konnte auch hier unter anderem die Mopsfledermaus nachgewiesen werden; etwa entlang der Gemeindestraße im Bereich der geplanten Anschüttungsfläche Ochsental, im Bereich der Anschüttungsfläche Schöfftal sowie entlang einer Forststraße auf Höhe der Innschleife. Vorranging aufgrund des Vorkommens der gefährdeten Mopsfledermaus, für die Österreich gemäß Rote Liste Österreichs „in besonderem Maße verantwortlich“ ist, werden die Waldbestände als hoch bewertet. Raum Niederbreitenbach – Unterlangkampfen Dieser Raum ist großteils durch landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen (großteils Grünland aber auch Äcker) geprägt. Eingestreut finden sich jedoch lineare Gehölzstrukturen und Einzelbäume. Diese sind zwar großteils isoliert, weisen jedoch bereichsweise aufgrund ihres Alters bzw. durch Stammrissen und Baumhöhlen ein hohes Quartierpotenzial für baumbewohnende Fledermäuse auf. Dies gilt auch für die kleineren Waldbestände etwa um das Feuchtgebiet südlich des Betriebsgebietes bei Langkampfen, entlang des Nasenbachs oder entlang der Radfelder Gießen im nördlichen Teil des Raumes, sowie die Begleitgehölze entlang der A12. Neben der Funktion im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestätten erfüllen diese Gehölzstrukturen auch die Funktion als Leitstrukturen und Jagdhabitate. Bedeutende Jagdhabitate stellen weiters die im Gebiet befindlichen Gewässer dar (Nasenbach, Radfelder Gießen Feuchtgebiet, südlich des Betriebsgebietes bei Langkampfen, Fischteich östlich von Niederbreitenbach). Quartierpotenzial für gebäudebewohnende Fledermäuse befindet sich im Bereich der im Raum eingestreuten Einzelgehöfte sowie in einer Schrebergartensiedlung entlang der Bahnstrecke. Weiters besteht ein hohes Quartierpotenzial für gebäudebewohnende Fledermäuse in den angrenzenden Siedlungen von Niederbreitenbach und Langkampfen sowie im Betriebsgebiet bei Langkampfen. In diesem Teilraum wurden mit Abendsegler, Kleines Mausohr, Kleinabendsegler, Mausohr, Mopsfledermaus, Rauhautfledermaus, Weißrandfledermaus, Zweifarbfledermaus, Zwergfledermaus, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Wimperfledermaus, Bartfledermaus und Mückenfledermaus insgesamt 14 Fledermausarten (potenziell) nachgewiesen. Bemerkenswert ist hier das Vorkommen des in Österreich vom Aussterben bedrohten Kleinen Mausohrs. Von dieser Art befindet sich – zusammen mit dem Mausohr – eine Mischkolonie in der Pfarrkirche von Unterlangkampfen mit in Summe bis zu ca. 300 Individuen im Jahr 2017 (VORAUER 2017). Die Art wurde im Zuge der Erfassungen am Nasenbach, an einem breiten Gehölzbestand im Offenland zw. Niederbreitenbach und dem Betriebsgebiet Langkampfen, am Feuchtgebiet bei Langkampfen, entlang der Radfelder Gießen auf Höhe der Unterführung Auweg sowie an den Gehölzen entlang der Autobahn nachgewiesen. Die Mopsfledermaus wurde ebenfalls an mehreren Stellen in diesem Bereich nachgewiesen. Hinsichtlich der Anzahl wurden die meisten Arten entlang des Nasenbachs, am Feuchtgebiet bei Langkampfen sowie am Fischteich nordöstlich von Niederbreitenbach nachgewiesen. Aufgrund des Vorkommens des in Österreich vom Aussterben bedrohten Kleinen Mausohrs werden sämtliche für Fledermausarten relevanten Strukturen in diesem Raum als sehr hoch bewertet. Die landwirtschaftlichen Flächen sind aufgrund ihrer durchwegs intensiven Nutzung für Fledermäuse von untergeordneter Bedeutung und werden daher als gering bewertet.

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Waldbestände nördlich Inn auf Höhe Anschlussstelle Wörgl-West Die Waldbestände nördlich der Anschlussstelle Wörgl- West weisen ähnliche Verhältnisse, wie die näher untersuchten Wälder weiter nordöstlich auf. Großteils befinden sich hier Fichten-Tannen- Buchenwälder bzw. Fichten-Tannenwälder. Diese Walbestände weisen sich durch unterschiedliche Altersklassen (Baum- und Altholzbestände) durch ihre unterschiedliche Baumartenzusammensetzung bzw. – je nach Beschaffenheit – durch teils dichteren, teils lichten Unterwuchs eine hohe Strukturvielfalt auf und haben dadurch für Fledermäuse generell ein hohes Habitatpotenzial. Im Unterschied zu den Beständen weiter nordöstlich befinden sich hier lediglich keine Jungwuchsflächen und offene Bereiche, welche als Jagdhabitate fungieren. Vor allem die älteren Waldbestände weisen durch teils bestehendes Totholz, abgerissene Äste, Spechthöhlen und abstehende Rinde ein insgesamt gutes Quartierpotenzial auf. Daher ist im gegenständlichen Bereich mit einem ähnlichen Artenspektrum wie in den untersuchten Beständen weitern nordöstlich zu rechen. Daher werden auch diese Bestände als hoch bewertet.

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2.1.4 IST-ZUSTAND VÖGEL / DARSTELLUNG DER „TEILBEREICHE“ Zur Bewertung der Lebensräume für Vögel erfolgte eine Abgrenzung einzelner Teilbereiche. Diese Abgrenzung richtet sich hierbei auf das darin festgestellte Vorkommen von wertbestimmenden Vogelarten bzw. auf die Relevanz für die einzelnen Arten als Hauptlebensraum. Der Fokus lag hierbei auf der Abgrenzung und Darstellung von Lebensräumen mit mittlerer, hoher und ggf. sehr hoher Bedeutung, da derartig bewertete Lebensräume / Teilbereiche für das Verfahren von besonderer Bedeutung sind. Je nach Ausprägung und Habitatbeschaffenheit der einzelnen Teilbereiche bzw. je nach Vorkommen wertbestimmender Arten erfolgte die Abgrenzung der einzelnen Teibereiche großräumiger oder auch kleinräumig. Die einzelnen Teilbereiche sind in der Abbildung 8 bis Abbildung 16 dargestellt. Die Nummern in den Abbildungen korrespondieren mit den Nummern der einzelnen Teilbereiche in Tabelle 26 der Einlage F 02 01 (FB Tiere und deren Lebensräume) bzw. mit der nachfolgenden Tabelle 18 in diesem Bericht. Ergänzend zur Tabelle 26 der Einlage F 02 01 erfolgt in der nachfolgenden Tabelle 18 eine ergänzende Beschreibung von Teilbereichen, welche zwar in die Gesamtbewertung der Bewertungspläne (Einlagen F 02 04 und F 02 05) eingeflossen sind, jedoch nicht explizit beschrieben wurden.

Nr. Teilbereich Bewertungsstufe Bewertungsrelevante Aspekte Ufergehölze des Inn im 1 in T stark gefährdete Brutvogelart 23 hoch Bereich Kundl (Gelbspötter), zusätzlich 1 Rote Liste Art Ufergehölze der Radfelder 1 in T stark gefährdete Brutvogelart Gießen östlich der (Gelbspötter), zusätzlich 1 Rote Liste Art 24 hoch Breitenbacher Landesstraße Ufergehölze der 1 in T stark gefährdete Brutvogelart 25 hoch Wildschönauer Ache (Gartenbaumläufer), zusätzlich 1 Rote Liste Art Waldbestände nördlich Potenzielles Vorkommen einer in T gefährdeten 26 der Anschlussstelle mittel Art (Waldkauz) Wörgl- West wichtiger Teillebensraum für in T hochgradig gefährdeter Arten (Gänsesäger, Graureiher, 27 Inn hoch Höckerschwan), wichtige Migrationsachse für Vögel Obstbaumbestand bei 1 in T gefährdete Brutvogelart (Elster), zusätzlich 28 mittel Gehöft Brudersdorf 1 Rote Liste Art 29 Siedlungsgebiet Fürth mittel 1 in Ö gefährdete Brutvogelart (Girlitz) Ufergehölze des Inn bei 2 in T stark gefährdete Brutvogelarten 30 der Bahnquerung bei hoch (Gartenbaumläufer, Gelbspötter), 5 weitere Rote Niederbereitenbach Liste Arten Gehölze um den 1 in Ö gefährdete Brutvogelart (Girlitz) 31 Fischteich östlich von mittel Niederbreitenbach

Tabelle 18: ergänzende Bewertung einzelner Teilbereiche im Untersuchungsgebiet (T = Tirol, Ö = Österreich)

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Abbildung 8: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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Abbildung 9: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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Abbildung 10: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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Abbildung 11: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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Abbildung 12: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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Abbildung 13: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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Abbildung 14: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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Abbildung 15: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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Abbildung 16: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums)

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3 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS

3.1 Abbildungen Abbildung 1: Lage der Quartierstandorte und weiteren Nachweise, die Nummern korrespondieren mit den Nr. in Tabelle 17 (Datenquelle: KFFÖ, bearbeitet) ...... 58 Abbildung 2: Lage der Quartierstandorte und weiteren Nachweise, die Nummern korrespondieren mit den Nr. in Tabelle 17 (Datenquelle: KFFÖ, bearbeitet) ...... 59 Abbildung 3: Lage der Quartierstandorte und weiteren Nachweise, die Nummern korrespondieren mit den Nr. in Tabelle 17 (Datenquelle: KFFÖ, bearbeitet) ...... 60 Abbildung 4: Teilbereich Fledermäuse: „Raum Niederbreitenbach – Unterlangkampfen“ ...... 61 Abbildung 5: Teilbereich Fledermäuse: „Waldbestände nördlich Inn auf Höhe Anschlussstelle Wörgl-West“ ...... 62 Abbildung 6: Teilbereich Fledermäuse: „Waldbestände nördlich Inn auf Höhe Anschlussstelle Wörgl-West“ ...... 63 Abbildung 7: Teilbereich Fledermäuse: „Raum westlich von Kundl“ ...... 64 Abbildung 8: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl- Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 70 Abbildung 9: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl- Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 71 Abbildung 10: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 72 Abbildung 11: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 73 Abbildung 12: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 74 Abbildung 13: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 75 Abbildung 14: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 76 Abbildung 15: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 77 Abbildung 16: Darstellung der im Hinblick auf Vögel bewerteten Teilbereiche ausgehend von Kundl-Radfeld Richtung Langkampfen, (grün umrandete Schraffur = Teilbereiche, gelb = Untersuchungsgebiet, lila = Bauumhüllende, blau = Betriebsumhüllende, Zahl = Nummer des jeweiligen Teilraums) ...... 78

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3.2 Tabellen Tabelle 1: Liste der im Untersuchungsgebiet festgestellten, gemäß RVS 04.03.13 (Vogelschutz) wertbestimmenden Brutvogelarten mit Angaben zu Status, Gefährdung, Verantwortlichkeit, Häufigkeit und Trend: mB = möglicher Brutvogel, wB = wahrscheinlicher Brutvogel, nB = nachgewiesener Brutvogel; RLÖ = Rote Liste Österreichs (DVORAK ET AL. 2017): CR = critically endangered (vom Aussterben bedroht), EN = endangered (stark gefährdet), VU = vulnerable (gefährdet), NT = near threatened (Gefährdung droht), LC = Least concern (nicht gefährdet); RLT = Rote Liste Tirols (LANDMANN ET LENTNER 2001): 0 = „ausgestorben oder verschollen“, 1 = „vom Aussterben bedroht“, 2 = „stark gefährdet“, 3 = „gefährdet“, 4 = „potenziell gefährdet“ 5 = „Gefährdungsgrad nicht genau bekannt“, SPEC = Species of European conservation concer (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2017): 1 = weltweit bedroht, Naturschutzmaßnahmen notwendig; 2 = Arten, die konzentriert in Europa vorkommen und hier ungünstigen Bewahrungsstatus haben; 3 = ungünstiger Bewahrungsstatus in Europa; A I = Arten des Anhang I der VSRL; V = Verantwortlichkeit Österreichs (FRÜHAUF 2005): !! = in besonderem Maße verantwortlich, ! = stark verantwortlich; BB = Brutbestand (Häufigkeitsklassen) gemäß RLÖ: 1 = extrem geringer Bestand, 2= sehr geringer Bestand, 3 = geringer Bestand, 4 u.5 = mäßig häufig, 6 u. 7 = häufig, 8 u. 9 = sehr häufig, 10 = kommun; BE = Bestandsentwicklung (Trend) gemäß RLÖ: -10 bis -8 = sehr starker Rückgang, -7 bis -5 = starker Rückgang, -4 bis -2 = schwacher Rückgang, -1 bis 1 = gleichbleibend, 2 bis 4 = zunehmend, 5 bis 7 = stark zunehmend, 8 bis 10 = sehr stark zunehmend, k.A. keine Angaben in RLÖ ...... 5 Tabelle 2: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Säugetierarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH- Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig– unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet...... 11 Tabelle 3: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Fledermausarten mit aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet...... 15 Tabelle 4: Konfliktbereichen im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestäten (Waldbestände) in der Bauphase...... 16 Tabelle 5: Konfliktbereichen im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestäten (lineare Gehölzstrukturen und Feldgehölze) in der Bauphase...... 17 Tabelle 6: Konfliktbereichen im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestäten (Waldbestände) in der Betriebsphase...... 18 Tabelle 7: Konfliktbereichen im Hinblick auf Fortpflanzungs- und Ruhestäten (lineare Gehölzstrukturen und Feldgehölze) in der Betriebsphase...... 18 Tabelle 8: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Reptilienarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-

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Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig– unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet...... 20 Tabelle 9: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Amphibienarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH- Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig– unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet...... 25 Tabelle 10: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Käferarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH- Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig– unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet...... 31 Tabelle 11: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Schmetterlingsarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet...... 34 Tabelle 12: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Libellenarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH- Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig– unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet...... 40 Tabelle 13: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Schneckenarten mit Angaben zum Vorkommen und aktuellem Erhaltungszustand (EHZ) laut Artikel 17 FFH-Richtlinie: FV = favourable (günstig), U1 = unfavourable–inadequate (ungünstig–unzureichend), U2 = unfavourable–bad (ungünstig–schlecht), N/A = Not reportet („nicht berichtet“), k.A. = keine Informationen für die alpine Region vorhanden; Zusatz zu Erhaltungszustandswerten (Trend): + Improving (in Verbesserung), = Stable (gleich bleibend), - Deteriorating (in Verschlechterung), x Unknown (unbekannter Trend), II = Art des FFH-Anhang II der FFH-Richtlinie, IV = Art des FFH-Anhang IV der FFH-Richtlinie, UG = Untersuchungsgebiet...... 42 Tabelle 14: Liste der nach Tiroler Naturschutzverordnung geschützten Heuschreckenarten mit Einstufung und Angaben zum Vorkommen; UG = Untersuchungsgebiet ...... 45

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Tabelle 15: Artenliste der im Untersuchungsgebiet (potenziell) vorkommenden Fledermausarten mit Angaben zu Gefährdung und Verantwortlichkeit: RLÖ = Rote Liste Österreichs (SPITZENBERGER 2005). IUCN = weltweite Gefährdungseinstufung: CR = critically endangered (vom Aussterben bedroht), EN = endangered (stark gefährdet), VU = vulnerable (gefährdet), NT = near threatened (Gefährdung droht), LC = Least concern (nicht gefährdet); FFH = Arten der Anhänge II und/oder IV der FFH-RL; V = Verantwortlichkeit Österreichs: !! = in besonderem Maße verantwortlich, ! = stark verantwortlich, * = unsicherer Nachweis, gA = geschützte Art nach Tiroler Naturschutzverordnung: x= geschützt...... 50 Tabelle 16: Nachgewiesene Arten pro Erhebungsstandort; WB = Waldbox-Standorte, T = Transekte; x = sicher Nachgewiesen, (x) = anhand der Rufe nicht sicher der jeweiligen Art zuortenbar ...... 51 Tabelle 17: Beschreibungen der Quartierstandorte und weiteren Nachweise, die Nummern korrespondieren mit den nachfolgenden Abbildungen (Datenquelle: KFFÖ, bearbeitet) ...... 57 Tabelle 18: ergänzende Bewertung einzelner Teilbereiche im Untersuchungsgebiet (T = Tirol, Ö = Österreich) ...... 69

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