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Vorwort1. Überschriftszeile 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier)

fallsreichtum heraus. Die Angebote müssen kundenorientiert sein und auch für Kurzur- lauber attraktiv.

An der Aufstellung dieses Regionalplans haben von Anfang an die beiden Kreise und Schleswig-Flensburg so- wie die kreisfreie Stadt Flensburg mitge- wirkt. So konnten zahlreiche Fragestellun- gen und Probleme „ortsnah“ aufgegriffen werden, was in der Anhörungsphase zu größerer Akzeptanz des Plans geführt hat.

Dieser Regionalplan ist ein rahmensetzen- der Leitplan für alle handelnden Personen der öffentlichen Verwaltung. Zugleich eröff- net er gegenüber privaten Investoren, Pla- nern und Managern der freien Wirtschaft sowie den Akteuren und Initiatoren vor Ort Handlungsspielräume, Orientierungsvorga- ben, Anstoßimpulse zu ihren weiteren Akti- vitäten im Raum. Wo sich vermeintliche Die Neufassung 2002 des Regionalplans für oder tatsächliche Begrenzungen für das ei- den Landesteil Schleswig stellt einen zeitge- gene Vorgehen auftun, werden im Text für mäßen und zukunftsweisenden Rahmen- bestimmte Fälle auch Möglichkeiten der plan mit wichtigen Entwicklungsperspek- Zielabweichung oder flexiblen Anwendung tiven für die Zeit bis 2015 dar. Sie formuliert der landesplanerischen Vorgaben aufge- die Rolle des Planungsraum V insgesamt zeigt. Dies ist vor allem dann vorstellbar, neu: die augenfälligste Herausforderung wenn aufgrund interkommunaler Zusam- ergibt sich schon daraus, dass sich der Lan- menarbeit und Kooperation für eine ange- desteil Schleswig nicht mehr länger in einer strebte Regionalentwicklung neue oder Randlage des Wirtschaftsraums Deutsch- andere Schwerpunkte gesetzt werden sol- land befindet, sondern innerhalb der euro- len. päischen Union eine Binnenlage angenom- men hat. Der Anteil der Landwirtschaft, des Nah- rungs- und Genussmittelgewerbes, der Geographisch neu ist auch, dass die Barrie- Bauwirtschaft und des öffentlichen Sektors renwirkung der Grenze zu Dänemark mit im Landesteil Schleswig ist im Landesver- der Gründung der „Region Sønderjylland/ gleich nach wie vor hoch und wird es auch Schleswig“ entfallen ist. Die Transitfunktion bleiben. Die Rücksichtnahme auf die be- von Schiene und Straße im Landesteil rechtigten Belange der Landwirtschaft ist Schleswig für den Verkehr zwischen Skan- daher an mehreren Stellen im Text aus- dinavien und den übrigen europäischen drücklich angesprochen. Sie verlangt von Wirtschaftsräumen wird täglich sichtbarer. den Betroffenen jedoch auch flexible Reak- Daraus gilt es, die neuen reellen Chancen zu tionsweisen und rechtzeitig wie weitsichtig nutzen. getroffene Anpassungen an unvermeidbare Umstellungsprozesse. Dies gilt gleicherma- Neu ist zum Beispiel aber auch, dass die ßen für alle anderen im Strukturwandel be- Angebote des Planungsraums als traditio- findlichen Wirtschaftsbereiche. nelle Tourismus- und Freizeitregion von den Gästen und Besuchern mehr und mehr Das Angebot an Arbeitsplätzen für die im an den starken Konkurrenzangeboten im In- Planungsraum lebenden Erwerbstätigen ist und Ausland gemessen werden. Dies for- nicht so vielfältig und vielseitig wie in ande- dert zu größeren Anstrengungen und Ein- ren Planungsräumen des Landes. Die Kom-

1 munen und Genehmigungsbehörden ha- tren und Kreisstädten und Schles- 1. Überschriftszeileben deshalb der Erhaltung und Pflege der wig, alsbald entsprechend den aufgezeig- bestehenden Betriebe ein besonderes Au- ten Stufen des Regionalplans in Gange genmerk zu widmen. Vorteilhaft für den Pla- kommt. Dies würde einer Aufbruchstim- 2. Überschriftszeilenungsraum ist es immer schon (wenn gewesen, einemung gleichkommen,Zeile, dann die nach hier) meiner dass er nach wie vor eine Vielzahl eher klei- Überzeugung die Einwilligung zur inter- nerer und mittlerer Betriebe beherbergt. Die kommunalen Zusammenarbeit in anderen Anfälligkeit gegenüber Konjunkturschwan- Regionen des Landesteils Schleswigs auto- kungen ist nicht so hoch. Die vorhandene matisch nach sich zieht. Innovationsbereitschaft hat schon in der Vergangenheit dazu beigetragen, die nega- Die Bereitschaft zur künftig immer notwen- tiven Folgen des Strukturwandels in allen digeren Zusammenarbeit von öffentlichen wesentlichen Wirtschaftsbereichen etwas und privaten Einrichtungen oder Betrieben günstiger abzufedern als in anderen Lan- ist der Schlüssel für Erfolge im harten mate- desteilen. riellen und finanziellen Qualitäts-Wettbe- werb. Der Planungsraum verfügt diesbe- Der Landesteil Schleswig steht vor der zur- züglich über ausreichende Potenziale. Nut- zeit größten Herausforderung, sich als ein zen „wir“ sie! Wirtschaftsraum innerhalb größerer natio- naler und europäischer Verflechtungen zu identifizieren und einzubringen. Wege und Mittel dazu zeigt der neue Regionalplan an vielen Textstellen auf und weist auf schon praktizierte hervorragende Beispiele in klei- nem und großem Maßstab hin.

So ist mir sehr daran gelegen, wenn der freiwillige Aufbau eines Städtenetzes zwi- Ingrid Franzen schen den drei größten Arbeitsplatz- und Dienstleis-tungszentren des Planungs- Ministerin für ländliche Räume, raums, nämlich zwischen dem Oberzen- Landesplanung, Landwirtschaft und trum Flensburg und den beiden Mittelzen- Tourismus des Landes Schleswig-Holstein

2 1. Überschriftszeile 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier) Neufassung 2002 des Regionalplans für den Planungsraum V Landesteil Schleswig (Schleswig-Holstein Nord) des Landes Schleswig-Holstein – Kreisfreie Stadt Flensburg, Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg –

Bekanntmachung des Ministeriums für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus – Landesplanungsbehörde – vom 11. Oktober 2002 – VIII 53 – 502.351.1

Nach § 7 Abs. 3 des Gesetzes über die Lan- raum V vom 26. März 1975 (Amtsbl. Schl.-H. desplanung in der Fassung der Bekannt- S. 529) einschließlich seiner in die jetzige machung vom 10. Februar 1996 (GVOBl. Fassung nachrichtlich übernommenen Teil- Schl.-H. S. 232) stelle ich hiermit den Regio- fortschreibungen zur „Festlegung von Eig- nalplan für den Planungsraum V, bestehend nungsräumen für die Windenergienutzung“ aus Text und Karte, in der nachfolgenden von 1997 (Amtsbl. Schl.-H. S. 545) und 1999 Neufassung 2002 fest. Die Neufassung er- (Amtsbl. Schl.-H. S. 438). setzt den Regionalplan für den Planungs-

3 1. Überschriftszeile 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier)

4 Inhalt1. Überschriftszeile 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier) Seite

Abkürzungsverzeichnis ...... 7

1. Einleitung...... 9

2. Rechtliche Grundlagen und Geltungsrahmen ...... 10

3. Ausgangslage, Entwicklungstendenzen, regionale Leitlinien ...... 11 3.1 Ausgangslage ...... 11 3.2 Bevölkerungsentwicklung, Entwicklung des Wohnungs- und Arbeitsmarkts . 13 3.3 Regionales Leitbild, regionale Leitlinien ...... 17

4. Räumliche Gliederung ...... 22 4.1 Ordnungsräume für Tourismus und Erholung...... 22 4.2 Ländliche Räume...... 23 4.3 Stadt- und Umlandbereiche in ländlichen Räumen ...... 24

5. Regionale Freiraumstruktur...... 25 5.1 Naturräume und Kulturlandschaften...... 25 5.2 Nationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer”...... 25 5.3 Gebiete mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft und Vorranggebiete für den Naturschutz ...... 27 5.4 Gebiete mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung ...... 29 5.5 Gebiete mit besonderer Bedeutung und Vorranggebiete für den Grundwasserschutz ...... 31 5.6 Gebiete mit besonderer Bedeutung für Neuwaldbildung ...... 31 5.7 Gebiete mit besonderer Bedeutung und Vorranggebiete für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe ...... 32 5.8 Eignungsgebiete für Windenergienutzung ...... 34 5.9 Grünzäsuren ...... 37

6. Regionale Siedlungsstruktur ...... 38 6.1 Zentrale Orte und Stadtrandkerne...... 38 6.2 Besondere Funktionen von Gemeinden ohne zentralörtliche Einstufung . . . . 39 6.3 Allgemeiner Siedlungsrahmen ...... 39 6.4 Orientierungsrahmen für Städte und Gemeinden ...... 40 6.4.1 Nahbereich der Stadt Flensburg ...... 40 6.4.2 Nahbereiche im Kreis Nordfriesland ...... 42 6.4.3 Nahbereiche im Kreis Schleswig-Flensburg...... 53

7. Regionale Wirtschaft und Infrastruktur ...... 60 7.1 Wirtschaft und Technologie ...... 60 7.1.1 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Ernährungswirtschaft...... 61 7.1.2 Produzierendes Gewerbe ...... 63

5 7.1.3 Dienstleistungen und Tourismus...... 63 1. Überschriftszeile7.2 Verkehr...... 65 7.2.1 Öffentlicher Personennahverkehr ...... 65 2. Überschriftszeile7.2.2 Schienenverkehr . . . . . (wenn...... eine...... Zeile,...... dann...... hier). . . . . 66 7.2.3 Straßenverkehr ...... 67 7.2.4 Radverkehr...... 68 7.2.5 Schifffahrt ...... 68 7.2.6 Luftverkehr...... 69 7.3 Telekommunikation ...... 69 7.4 Energiewirtschaft ...... 70 7.5 Wasserwirtschaft, Küstensicherung und Hochwasserschutz ...... 72 7.5.1 Trinkwasserversorgung ...... 72 7.5.2 Gewässerbewirtschaftung ...... 72 7.5.3 Abwasserbehandlung...... 73 7.5.4 Küstensicherung und Hochwasserschutz ...... 73 7.6 Abfallwirtschaft ...... 74 7.7 Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur ...... 75 7.7.1 Bildung...... 75 7.7.2 Wissenschaft und Forschung...... 76 7.7.3 Kultur ...... 76 7.8 Soziales, Gesundheitswesen und Jugendhilfe...... 77 7.9 Verteidigung und Konversion ...... 78 7.9.1 Verteidigung und Bevölkerungsschutz ...... 78 7.9.2 Konversion...... 78

8. Tabelle: Nahbereiche der zentralen Orte ...... 80

Karte

6 Abkürzungsverzeichnis1. Überschriftszeile 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier) Amtsbl. Schl.-H. Amtsblatt für Schles- LNVP Landesweiter Nahver- wig-Holstein kehrsplan für den BauGB Baugesetzbuch in der Schienenpersonen- Fassung der Be- nahverkehr in Schles- kanntmachung vom wig-Holstein 27. August 1997 LROPI Landesraumord- BGBl. Bundesgesetzblatt nungsplan 1998 BGS Bundesgrenzschutz LRPI Landschaftsrahmen- plan für den Planungs- DJH Deutsche Jugendher- raum V berge LSE Ländliche Struktur- EEG Gesetz für den und Entwicklungsanalyse Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) vom MW Megawatt 29. März 2002 NPG Nationalparkgesetz EG Europäische Gemein- in der Fassung vom schaft 17. Dezember 1999 EU Europäische Union ÖPNV Öffentlicher Perso- nennahverkehr FFH-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat- Richtlinie REK Regionales Entwick- lungskonzept G Grundsatz RNVP Regionale Nahver- GPK „Generalplan Küsten- kehrspläne schutz: Integriertes Küstenschutzmana- ROG Raumordnungsgesetz gement in Schleswig- in der Fassung der Holstein (GPK)“ Bekanntmachung vom von 2001 18. August 1997 GVOBl. Schl.-H. Gesetz- und Verord- SPNV Schienenpersonen- nungsblatt für Schles- nahverkehr wig-Holstein VZ Volkszählung 1987 HELCOM Helsinki-Commission WEG Windenergieeignungs- Prüfgebiet gebiet ICE Inter-City-Express-Zug WHG Wasserhaushalts- IV Motorisierter Individu- gesetz in der Fassung alverkehr vom 18. November 1996 K.E.R.N. K.E.R.N. e.V., Rends- ZZiel burg, für das Städte- netz Kiel-Eckernförde- Rendsburg-Neumünster kV Kilovolt LaplaG Landesplanungsgesetz in der Fassung vom 10. Februar 1996 LEGG Landesentwicklungs- grundsätzegesetz in der Fassung vom 31. Oktober 1995 LNatSchG Landesnaturschutz- gesetz in der Fassung vom 16. Juni 1993

7 1. Überschriftszeile 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier)

8 1.1. EinleitungÜberschriftszeile 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier) Mit der Neufassung des Regionalplans für Nordfriesische Inseln (siehe Ziffer 6.4.2 den Planungsraum V – Schleswig-Holstein- Nrn. 2 und 7) oder für die Vergabe von be- Nord – liegt ein weiterer Regionalplan auf sonderen Funktionen von Gemeinden der Grundlage des Landesraumordnungs- (siehe Ziffer 6.2). plans 1998 (LROPl) vor, der eine „neue Ge- neration” von Raumordnungsplänen ein- geleitet hat (siehe Ziffer 1 LROPl). Der Pla- nungsraum entspricht dem „Landesteil Schleswig” (siehe Ziffer 3.1 LROPl) und um- fasst die kreisfreie Stadt Flensburg und die Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfries- land.

An der Neufassung des Regionalplans ha- ben die Verwaltungen der beiden Kreise und der Stadt von Anfang an mitgewirkt.

Grundlage für seine Erarbeitung waren un- ter anderem der Landschaftsrahmenplan (LRPl), soweit es die Abstimmungsergeb- nisse im Parallelverfahren betrifft, im fach- lich-regionalen Maßstab das Tourismus- konzept 1997 des Kreises Nordfriesland so- wie das Regionale Entwicklungskonzept 1999 für die Region Flensburg/Schleswig (REK) im Auftrag der Wirtschaftsförde- rungsgesellschaft mbH, Flensburg (WiREG).

Der Regionalplan folgt dem im LROPl vor- gegebenen Weg, sich auf die von der Lan- desplanung zu beeinflussenden Prozesse zu beschränken; weitergehende Folgerungen zur Umsetzung fachbezogener Themen er- geben sich insbesondere aus den im Regio- nalplan genannten Fachplänen.

Die gemäß Ziffer 2 Absatz 4 festgesetzten Ziele und Grundsätze der Raumordnung sind nicht statisch. Sie stellen zugleich ein Angebot der Landesplanung gemäß Zif- fer 1 LROPl dar, Entwicklungsprozesse in der Region unter dem besonderen Ge- sichtspunkt der Nachhaltigkeit mit anzure- gen, in Gang zu setzen und auch zukünftig zu begleiten, gegebenenfalls zu moderie- ren. Hieraus kann sich auch eine Fortent- wicklung regionalplanerischer Festlegun- gen, zum Beispiel bei der für die Hälfte des Planungszeitraums erforderlichen Fort- schreibung des Regionalplans, ergeben. Ebenso ist es vorstellbar, dass über Instru- mente der interkommunalen Zusammenar- beit (siehe Ziffern 3.1 und 3.3) einvernehm- liche Arbeitsergebnisse erzielt werden, die Grundlage für ein Zielabweichungsverfah- ren bilden können, wie zum Beispiel im Ord- nungsraum für Tourismus und Erholung

9 2.1. RechtlicheÜberschriftszeile Grundlagen 2. undÜberschriftszeile Geltungsrahmen (wenn eine Zeile, dann hier)

(1) Der Regionalplan wird auf der Grundla- Eine besonders normierte Pflicht zur Beach- ge der §§ 3, 6 und 7 des Landesplanungsge- tung der Ziele der Raumordnung besteht für setzes in der Fassung vom 10. Februar 1996 die gemeindliche Bauleitplanung gemäß § 1 (LaplaG, GVOBl. Schl.-H. S. 232) aufgestellt. Absatz 4 Baugesetzbuch in der Fassung vom 27. August 1997 (BauGB, BGBl. I (2) Er ersetzt den Regionalplan für den Pla- S. 2.141). nungsraum V vom 26. März 1975 (Amtsbl. Schl.-H. S. 529) einschließlich seiner in die (6) Im Übrigen konkretisiert der Regional- jetzige Neufassung nachrichtlich übernom- plan schwerpunktorientiert die im LROPl menen Teilfortschreibungen zur „Festlegung und die in § 2 ROG sowie im LEGG darge- von Eignungsräumen für die Windenergie- stellten landesplanerischen Grundsätze zu nutzung” (Amtsbl. Schl.-H. 1997, S. 545 so- einzelnen Fragen der räumlichen Entwick- wie 1999 S. 438). lung. Die Vorgaben sind für die Träger der öffentlichen Verwaltung verbindlich und (3) Der Regionalplan gilt für den Planungs- von ihnen im Rahmen der Abwägung zu be- raum V (Schleswig-Holstein Nord) ein- rücksichtigen. schließlich Nord- und Ostsee jeweils bis zur Hoheitsgrenze. (7) Eine verbindliche unmittelbare Rechts- wirkung gegenüber dem Einzelnen haben Der Plan ist auf den Zeitraum bis zum Jahr Ziele und Grundsätze der Raumordnung 2015 ausgerichtet. nicht. Dies gilt auch für Vorranggebiete, die lediglich nachrichtlich dargestellt sind. De- (4) Der Regionalplan setzt auf der Grund- ren Rechtswirkungen ergeben sich aus den lage des Landesentwicklungsgrundsätzege- jeweiligen Rechtsetzungsverfahren. setzes in der Fassung vom 31. Oktober 1995 (LEGG, GVOBl. Schl.-H. S. 364) und des (8) Der Regionalplan besteht aus Text ein- LROPl die Ziele und Grundsätze der Raum- schließlich Tabelle und Karte. ordnung für den Planungsraum fest. Eine Differenzierung zwischen Zielen und Erläuterung zu Ziffer 2, Absatz 7 Grundsätzen ist wegen der unterschiedli- chen rechtlichen Bedeutung erforderlich. Festlegungen von Windenergieeig- Diese erfolgt durch Kennzeichnung mit den nungsgebieten (WEG) haben keine ver- Buchstaben Z und G; sie gelten für die ge- bindliche unmittelbare Rechtswirkung samte Textziffer, den Absatz oder Teile da- gegenüber dem Einzelnen, da sie gemäß von - je nach ihrer Zuordnung. § 35 Absatz 3 Satz 3 BauGB einen öffent- lichen Belang darstellen. (5) Ziele der Raumordnung liegen vor, wenn Raumordnungspläne (LROPl, Regionalplä- ne) räumlich und sachlich konkretisierte, überörtliche, langfristige, raumbedeutsame Festlegungen als landesplanerische Letzt- entscheidungen treffen, die keiner Abwä- gung mehr zugänglich sind. Gemäß § 7 Absatz 4 Nr. 1 Raumordnungsgesetz (ROG, BGBl. I S. 2.081, 2.102) schließen Vorrang- gebiete für bestimmte raumbedeutsame Nutzungen andere Nutzungen aus, soweit diese nicht vereinbar sind, und entsprechen damit in ihrer Bindungswirkung Zielen der Raumordnung. Diese sind von den in § 3 Ziffer 5 ROG genannten Stellen uneinge- schränkt zu beachten (§ 4 Absatz 1 ROG).

10 3.1. Ausgangslage,Überschriftszeile Entwicklungs- 2. tendenzen,Überschriftszeile regionale (wenn Leitlinien eine Zeile, dann hier)

3.1 Ausgangslage platzschwerpunkte sind. Dies bedingt eine hohe Pendlertätigkeit in einem entfer- nungsmäßig dünn besiedelten Raum, auf (1) Der „Landesteil Schleswig” ist der einzi- die sich das Zusammenspiel von Öffentli- ge Planungsraum im Land, der sowohl chem Personennahverkehr (ÖPNV) und mo- Nordsee- als auch Ostseeküsten umfasst torisiertem Individualverkehr (IV) hinsicht- und damit das gesamte naturräumliche lich seiner Tragfähigkeit entsprechend ein- Spektrum Schleswig-Holsteins widerspie- zustellen hat. gelt. Der flächenmäßig größte von allen fünf Planungsräumen zeichnet sich deshalb (3) Nach den Festsetzungen des LROPl ist auch durch eine Vielfalt von Teilräumen mit der „Landesteil Schleswig” insgesamt länd- regional unterschiedlichen Entwicklungs- licher Raum, nur teilweise überlagert von möglichkeiten, je nach Lage an der Küste den drei Stadt- und Umlandbereichen so- oder im Binnenland, aus. Mit dem National- wie von den Ordnungsräumen für Touris- park „Schleswig-Holsteinisches Watten- mus und Erholung an der Nord- und Ostsee. meer”, den Inseln und Halligen im Westen Er ist insgesamt als strukturschwacher länd- und mit den Fördelandschaften der Ostsee licher Raum eingestuft. bis Flensburg und Schleswig verfügt der Planungsraum über hervorragende land- (4) Die Bevölkerung konzentriert sich fast schaftliche Erlebnisräume, die im Kontrast zur Hälfte auf die drei Stadt- und Umlandbe- zur Geest auf dem Mittelrücken die große reiche. Im Unterschied dazu sind weite Teile Bedeutung des Tourismus als Wirtschafts- des Planungsraums wie insbesondere die faktor für den gesamten Planungsraum be- Inseln und Halligen sowie die Westküste gründet haben. und der Grenzraum zum Nachbarland Dä- nemark dünn besiedelt. Während der Som- (2) Im Übrigen ist die Wirtschaftsstruktur mermonate nimmt in den touristisch ge- des Planungsraums gekennzeichnet durch prägten Teilräumen die Bevölkerungszahl einen im Vergleich zu anderen Landesteilen allerdings deutlich zu. Vielerorts übersteigt hohen Anteil der Landwirtschaft, des Nah- die Zahl der Urlaubsgäste die der einheimi- rungs- und Genussmittelgewerbes, der schen Bevölkerung um ein Vielfaches. Bauwirtschaft und des öffentlichen Sektors. Darüber hinaus sind Betriebe der exportori- (5) Die zusammenfassende Bezeichnung entierten Elektroindustrie, des Stahlbaus „Landesteil Schleswig” überdeckt, dass der und des großen Versandhandels hervorzu- Planungsraum historisch betrachtet kein heben. Der Großteil der regionalen Betriebe einheitliches, sondern ein komplexes Gebil- sind kleine und mittelständische Unterneh- de aus verschiedenen ethnischen und kul- men, deren geringe Anfälligkeit gegenüber tur- und naturräumlich geprägten Struk- Konjunkturkrisen und deren große Innova- turen darstellt. Er bestand noch vor 1970 für tionsbereitschaft wesentlich dazu beigetra- den nordfriesischen Teil aus den Kreisen gen haben, dass der seit langer Zeit ablau- Südtondern, Husum und und fende Strukturwandel in der Wirtschaft, ins- teilte sich im Übrigen in die Kreise Flens- besondere in den Bereichen Landwirt- burg-Land und Schleswig sowie die Stadt schaft, Bauwirtschaft, Schiffbau sowie Flensburg auf. Seiner Bevölkerung fällt es Fischerei, und nunmehr auch der Abbau der von daher nicht von vornherein zu, sich als Bundeswehr im Planungsraum etwas gün- gewachsene Gemeinschaft mit der Bewälti- stiger abgefedert werden konnten. Die star- gung der Alltags- und Zukunftsprobleme zu ke Bedeutung des Tourismus als Wirt- identifizieren. Daher sind bereits in der Ver- schaftsfaktor bedingt allerdings auch saiso- gangenheit zahlreiche Anstrengungen von nale Schwankungen der Beschäftigung auf verschiedenen Akteuren vor Ort, der Wirt- dem Arbeitsmarkt. Erschwerend wirkt sich schaft, von Verbänden und von staatlichen aus, dass im „Landesteil Schleswig” nur Dienststellen unternommen worden, für das Oberzentrum Flensburg und die beiden Teilräume oder Teilbereiche der Wirtschaft Mittelzentren und Kreisstädte Husum und gemeinsame Entwicklungskonzepte zu er- Schleswig die einzigen größeren Arbeits- stellen. Einleitend zu weiteren Ausführun-

11 gen in späteren Kapiteln seien hier nur ner aus verschiedenen Ostseestaaten gege- 1. Überschriftszeilenamentlich die fast flächendeckend durch- ben. Als Folgeprogramm ab 2002 kommt geführten, Gemeindegrenzen überschrei- INTERREG III B-Ostsee zum Zuge, so dass tenden Ländlichen Struktur- und Entwick- die transnationale Zusammenarbeit insge- 2. Überschriftszeilelungsanalysen (LSE) aufgezählt, (wenn die Ge- einesamt einenZeile, noch größeren dann Stellenwert hier) er- bietsentwicklungsplanung des Raums halten wird. Gleiches gilt für die Koopera- Schleswig, die grenzüberschreitende Amts- tion im Nordseeraum, an der Schleswig- entwicklungsplanung für den Bereich Wie- Holstein ebenfalls mit seiner gesamten Lan- dingharde-Tonderner Marsch, integrierte desfläche beteiligt ist. Auch hier ist – wie im Inselschutzkonzepte, das integrierte Ent- Ostseeraum – das Operative Programm IN- wicklungskonzept für das großflächige Ei- TERREG III B-Nordsee bereits erstellt wor- der--Sorge-Gebiet, das Tourismus- den, so dass Förderzusagen seit Beginn konzept des Kreises Nordfriesland und zu- 2002 erteilt werden können. letzt das REK für die Region Flensburg/ Schleswig. Mit dem Eider-Treene-Sorge- Damit werden alle Akteure des Planungs- Konzept konnte sich der Planungsraum er- raums in den Stand versetzt, die vielfältig folgreich an dem Bundes-wettbewerb vorhandenen Kooperations- und Förder- „Regionen der Zukunft“ beteiligen. möglichkeiten im Bereich sowohl der grenz- überschreitenden als auch der transnatio- (6) Die Nähe des Planungsraums zum däni- nalen Zusammenarbeit nutzen zu können. schen Nachbarn hat dazu geführt, dass die Es kommt jetzt auf die Stärkung der interna- Stadt Flensburg und die Kreise Nordfries- tionalen Teilhabe des Planungsraums als land und Schleswig-Flensburg schon früh wichtige Schnittstelle zwischen Nord- und mit der Amtskommune Sønderjylland ge- Ostsee an. meinsame Überlegungen für grenzüber- schreitende Kontakte, Projekte und Ent- In Ergänzung zu den vorbeschriebenen wicklungen angestellt haben. 1997 kam es Netzwerken unterzeichneten die Landesre- mit Hilfe der drei regionalen Gebietskörper- gierung und die Amtskommune Sønderyjl- schaften zur Gründung der „Region Sønder- land im Juni 2001 eine „Gemeinsame Erklä- jylland/Schleswig“ mit dem Ziel, gemein- rung über die regionale Zusammenarbeit“, sam die Entwicklung der Grenzregion, die die nach dem Muster der bestehenden Part- Vertiefung der langfristig angelegten Zu- nerschaften des Landes im Ostseeraum mit sammenarbeit und die Stärkung der ge- Projekten die Zusammenarbeit vertiefen meinsamen Region gegenüber den an- soll. Zurzeit sind die entsprechenden Gre- grenzenden Regionen voranzutreiben. Dies mien dabei, die möglichen gemeinsamen ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass be- Entwicklungspotenziale auszuloten und reits seit über zehn Jahren mit der Gemein- konkrete Abstimmungsmodalitäten vorzu- schaftsinitiative INTERREG III A ein wich- bereiten. tiges Förderinstrument für den Grenzraum zur Verfügung steht. Zwischenzeitlich hat 1999 ist die sogenannte Euregio „die Wat- INTERREG III A die dritte Teilphase dieser ten“ als internationaler Zusammenschluss Förderung grenzüberschreitender Projekte der Wattenmeerinseln der Niederlande, eingeleitet. Deutschlands und Dänemarks ins Leben ge- rufen worden, um aus vergleichbaren na- Neue Impulse für die Entwicklung im Pla- türlichen, kulturellen und wirtschaftlichen nungsraum V und insbesondere für die da- Bedingungen heraus handeln zu können. mit verbundenen Möglichkeiten internatio- naler Kooperation ergeben sich aus der Tat- (7) Für die Zukunft des Planungsraums wird sache, dass seit Beginn der 90-er Jahre auf es darauf ankommen, dass zur Lösung je- Initiative des Landes Schleswig-Holstein ein weiliger Probleme vor Ort die maßgebli- umfassendes Netzwerk der Ostseekoopera- chen Akteure gemeinsam mit den wirt- tion unter Teilhabe aller Ostsee-Anrainer- schaftlichen und kommunalpolitischen staaten aufgebaut worden ist. Die zahlrei- Kräften integrierte, anspruchsvolle und ins- chen Kooperationsansätze richten sich an besondere nachhaltig orientierte Entwick- die verantwortlichen Akteure im Planungs- lungskonzepte erarbeiten. Im Wettbewerb raum V insgesamt sowie insbesondere an der Regionen auf Landes-, Bundes- und eu- die Region Sønderjylland/Schleswig. ropäischer Ebene kommt es auf eine mög- lichst breite Beteiligung und im Sinne der Neben INTERREG III A hat es zwischen 1997 Nachhaltigkeit möglichst optimale Entwick- – 2001 mit INTERREG II C für den gesamten lungsperspektiven an. Deshalb sollten die Ostseeraum erstmalig einen Förderansatz mit den LSE im Planungsraum erstmals ge- für transnationale Projekte mehrerer Part- schaffenen gemeinsamen Entwicklungsan-

12 sätze einerseits konkret umgesetzt, ande- den Geburtendefizite sein sowie Wande- 1. Überschriftszeilererseits zu größeren Konzepten fortent- rungsverluste, insbesondere an das Um- wickelt werden. Daneben sind Gebietsent- land. Dem erwarteten Einwohnerverlust wicklungsplanungen und Regionale Ent- wird die Stadt Flensburg durch Bereitstel- 2. Überschriftszeilewicklungskonzepte unter den (wennGemeinden einelung zusätzlicher Zeile, marktgerecht dann hier) angebote- eines größeren Teilraumes entsprechend ner Flächen für den individuellen Woh- den dort auftretenden Flächenengpässen nungsbau soweit wie möglich entgegenwir- und unausgeglichenen Lastenverteilungen ken. anzupacken. Im Kreis Schleswig-Flensburg insgesamt wird die Einwohnerzahl voraussichtlich im G 3.2 Bevölkerungsent- gesamten Planungszeitraum weiter anstei- gen. wicklung, Entwick- lung des Wohnungs- Für den Kreis Nordfriesland ist insgesamt zunächst ebenfalls von einer weiteren Zu- und Arbeitsmarkts nahme der Einwohnerzahl auszugehen. Etwa ab dem Jahr 2010 werden die Wande- (1) Anfang 2002 lebten im Planungsraum rungsgewinne für den Kreis aber nicht mehr fast 448.000 Einwohnerinnen und Einwoh- ausreichen, um die jährlich größer werden- ner. Rund 44 Prozent (198.400) von ihnen den Geburtendefizite auszugleichen. Dann wohnten im Kreis Schleswig-Flensburg und wird auch in Nordfriesland die Einwohner- etwa 37 Prozent (165.000) in Nordfriesland. zahl zurückgehen. In der kreisfreien Stadt Flensburg lebte mit rund 84.500 Einwohnerinnen und Einwoh- Im Planungsraum insgesamt wird die Ein- nern knapp ein Fünftel der Gesamtbevölke- wohnerzahl bis zum Jahr 2010 auf rund rung des Planungsraums. 450.000 ansteigen und danach wieder leicht zurückgehen. Sie wird am Ende des Pla- Nachdem die Einwohnerzahl im Planungs- nungszeitraums aber noch leicht über der raum zwischen den Volkszählungen 1970 heutigen Einwohnerzahl liegen. und 1987 um rund 10.000 zurückgegangen war, stieg sie in den letzten zehn Jahren seit (3) Die künftige Einwohnerentwicklung in 1992 auf Grund von starker Zuwanderung den Städten und Gemeinden des Planungs- um etwa 25.000 an. Der größte Teil dieser raums hängt von der Entwicklung der Ge- Einwohnerzunahme entfiel mit etwa 67 Pro- burten und der Sterbefälle sowie der Zu- zent auf den Kreis Schleswig-Flensburg. In wanderung und Abwanderung ab. In der Nordfriesland stieg die Einwohnerzahl um überwiegenden Zahl der Städte und Ge- rund 11.000 an. Hier gab es entlang der meinden ist bereits seit einigen Jahren die Westküste, auf den Nordfriesischen Inseln Zahl der Sterbefälle höher als die der Ge- und auf der Halbinsel Eiderstedt allerdings burten. Während einige Gemeinden in den auch eine Reihe von Gemeinden mit Bevöl- ländlichen Räumen derzeit noch mehr Ge- kerungsverlusten. Im Unterschied zu den burten als Sterbefälle (positiver natürlicher beiden Kreisen ging die Zahl der Einwohne- Einwohnersaldo) aufweisen, haben die grö- rinnen und Einwohner in der kreisfreien ßeren zentralen Orte alle einen negativen Stadt Flensburg seit der Volkszählung 1987 natürlichen Einwohnersaldo. (VZ) um etwa 2.000 zurück. Im Planungszeitraum wird die Zahl der jähr- (2) Unter den derzeitigen Rahmenbedin- lichen Sterbefälle weiter ansteigen, wäh- gungen ist zu erwarten, dass sich die in den rend die Zahl der Geburten zurückgehen vergangenen Jahren im Planungsraum zu wird. Ob und in welcher Höhe die Städte beobachtende Entwicklung mit Einwoh- und Gemeinden im Planungszeitraum Ein- nerstagnation oder Einwohnerverlusten in wohnergewinne verzeichnen werden, den Ober- und Mittelzentren und steigen- hängt daher in entscheidendem Maße von den Einwohnerzahlen in den Kreisen Nord- Wanderungsgewinnen ab. Eine wichtige friesland und Schleswig-Flensburg im Voraussetzung für Wanderungsgewinne ist Planungszeitraum fortsetzen wird. ein bedarfsgerechtes Angebot an Wohnun- gen und Bauland in den Städten und Ge- In Flensburg wird die Zahl der Einwohnerin- meinden. Vor allem das Oberzentrum nen und Einwohner bis 2015 weiter zurück- Flensburg und die Mittelzentren Husum und gehen. Ausschlaggebend für diese Ent- Schleswig, die alle in den letzten Jahren ne- wicklung werden die auf Grund der Alters- ben negativen natürlichen Einwohnersal- struktur von Jahr zu Jahr größer werden- den auch größere Wanderungsverluste und

13 damit insgesamt Einwohnerverluste ver- den Kreise entfallen, während in Flens- 1. Überschriftszeilezeichneten, müssen durch eine bedarfsge- burg auf Grund der langfristig erwar- rechte Ausweisung von attraktivem Bau- teten rückläufigen Zahl von Einwohne- land, insbesondere auch für Eigentums- rinnen und Einwohnern die Zahl der 2. Überschriftszeilewohnformen, sowie die Verbesserung (wenn ihres eineHaushalte Zeile, trotz dannZunahme durchhier) junge Wohnungsangebotes ihre Attraktivität als bauwillige Familien nicht zu halten sein Wohnstandorte verbessern. Auf Grund ih- wird. res mittelfristig knapp werdenden Flächen- angebots innerhalb ihrer eigenen kommu- • Ersatzbedarf nalen Grenzen werden die Städte, sofern Für Wohnungen, die durch Abriss, Um- nicht schon begonnen, auch zu gemeinsa- widmung oder Zusammenlegung dem men Entwicklungskonzepten mit ihren Wohnungsmarkt nicht mehr zur Verfü- Nachbargemeinden kommen müssen. Die gung stehen, muss im Planungszeitraum Stadt Schleswig wird mit der Nutzungsauf- ein Ersatz geschaffen werden, um eine gabe von Bundeswehrflächen neuen Spiel- Abnahme des Wohnungsbestandes zu raum für die Ausweisung von Bauland verhindern. Dieser Ersatzbedarf beläuft gewinnen. Dies ist in der Fortschreibung sich jährlich auf durchschnittlich 0,25 der Gebietsentwicklungsplanung Schles- Prozent des Wohnungsbestandes (Ende wig zu berücksichtigen. 1998). Er ist im Oberzentrum Flensburg, in den Mittelzentren Husum und Schles- (4) Die Altersstruktur der Einwohnerinnen wig sowie in Städten und Gemeinden und Einwohner wird sich im Planungszeit- mit älterem Wohnungs- und Gebäude- raum deutlich verändern. Insbesondere der bestand allerdings höher anzusetzen als Anteil derjenigen, die 60 Jahre und älter in Kommunen mit neuerer Bausubstanz. sind, wird zunehmen. Besonders stark wird Insgesamt beläuft sich der Ersatzbedarf dieser Anstieg in den beiden Kreisen sein. im Planungszeitraum auf rund 7.700 Hier wird die Zahl der Einwohnerinnen und Wohnungen. Einwohner, die älter als 60 Jahre sind, von heute rund 81.000 auf etwa rund 98.000 an- • Nachholbedarf steigen. In der Altersklasse „75 Jahre und Dank der hohen Zahl von Baufertigstel- älter” wird es am Ende des Planungszeit- lungen (15.000 in den Jahren 1995 bis raums etwa 10.000 (30 Prozent) Personen 1998) konnte das Anfang der 90er Jahre mehr geben als heute. Dabei wird auch hier entstandene Wohnungsdefizit mittler- die Zunahme in den Kreisen mit fast 40 Pro- weile abgebaut werden. In einigen Städ- zent deutlich höher ausfallen als in Flens- ten und Gemeinden zeigen Leerstände burg, wo sich die Zahl der über 75-Jährigen bereits ein Überangebot an Wohnungen insgesamt kaum erhöhen wird. in bestimmten Marktsegmenten. Gleich- wohl ist aber für Teilräume oder einzelne Wohnungsmarkt Kommunen immer noch ein Nachholbe- darf erkennbar. Insbesondere preisgün- (5) Der Wohnungsneubaubedarf im Pla- stige Wohnungen oder Angebote für nungsraum beläuft sich im Zeitraum 2001 bestimmte Nachfragergruppen stehen bis 2015 auf mindestens 16.600 Wohnun- vielerorts noch nicht in ausreichendem gen. Der Bedarf setzt sich dabei aus folgen- Umfang zur Verfügung. den Komponenten zusammen: Eine besondere Wohnungssituation ist in den Ordnungsräumen für Tourismus • Neubedarf und Erholung erkennbar. Trotz eines Die Zahl der privaten Haushalte und da- statistischen Überangebotes von Woh- mit der Bedarfsträger für Wohnungen nungen in Relation zur Einwohnerzahl wird bis 2015 um mindestens 8.100 an- fehlt auf Grund vieler Zweit- und Ferien- steigen. Die jährliche Zunahme der wohnungen vor allem bezahlbarer Haushalte wird dabei zu Beginn des Pla- Wohnraum für die einheimische Bevöl- nungszeitraums höher sein als am Ende. kerung. Bei nur leicht steigenden Einwohnerzah- len im Planungsraum entsteht der Neu- • Mobilitätsreserve bedarf an Wohnungen vor allem durch Um ein gutes Funktionieren der Woh- Altersstrukturveränderungen, Zuwande- nungsmärkte im Planungsraum zu ge- rungen und den gesellschaftlichen Trend währleisten, ist es notwendig, dass für zu kleineren Haushalten mit immer weni- kurze Zeit immer einige Wohnungen leer ger Personen. Der Anstieg der Zahl der stehen. Diese Mobilitäts- oder Leer- Haushalte wird weitgehend auf die bei- standsreserve ist durchschnittlich mit

14 etwa 2,5 Prozent des Wohnungsbestan- die sogenannte Belegungsbindung verlie- 1. Überschriftszeiledes anzusetzen und liegt für den Pla- ren werden. nungsraum bei etwa 5.100 Wohnungen. Als Folge des Trends zu immer kleineren 2. ÜberschriftszeileDer Wohnungsneubaubedarf im(wenn Planungs- eineHaushalten Zeile, und mehr dann Wohnungen hier) in Ein- raum von insgesamt mindestens 16.000 und Zweifamilienhäusern wird auch die wird ganz überwiegend auf die Kreise Wohnfläche pro Person im Planungszeit- Schleswig-Flensburg und Nordfriesland raum weiter zunehmen. entfallen. In Flensburg besteht in erster Linie Wohnungsneubaubedarf für be- (7) Die großen Städte im Planungsraum, stimmte Marktsegmente. Erwarteten Leer- insbesondere das Oberzentrum Flensburg, ständen von Wohnungen, die auf Grund haben bereits seit einigen Jahren das Pro- ihrer Größe, Ausstattung oder Lage nicht blem einer wachsenden sozialen Segregati- vermietet werden können, muss durch on. Bezieher höherer Einkommen ziehen wohnungs- und städtebauliche Maßnah- aus der Stadt ins Umland, während der An- men, wie zum Beispiel Sanierung, Vergrö- teil von Einwohnern mit niedrigen Einkom- ßerung durch Zusammenlegung oder men oder Empfängern von Sozialhilfe Wohnumfeldverbesserungen, entgegenge- steigt. Diese konzentrieren sich dabei in be- wirkt werden. Zur Erhaltung und Aufwer- stimmten Stadtteilen und Wohnquartieren. tung städtischer Problemgebiete steht mit Den negativen Auswirkungen der sozialen der Wohnraumförderung ein flexibel an- Segregation soll mit allen zur Verfügung wendbares Förderinstrument zur Verfü- stehenden Mitteln entgegengewirkt wer- gung, das insbesondere zur Modernisie- den. Hierzu bieten sich auch Maßnahmen rung der Wohnungsbestände, zugunsten des Städte- und Wohnungsbaus an, insbe- von ausgeglichenen sozialen Belegungs- sondere im Rahmen des Bund-Länder- strukturen und zur Aufwertung der Wohn- Förderprogramms „Soziale Stadt”. Aber umfeldqualitäten eingesetzt werden kann. auch Veränderungen im landesweiten Fi- Sozial geförderte Eigentumsmaßnahmen nanzausgleich könnten bessere Vorausset- werden bevorzugt in den Städten gefördert, zungen schaffen. um der Zersiedelung im Stadt-Umland und dem Ausbluten der Städte entgegenzuwir- Arbeitsmarkt ken. (8) Arbeitsplatzschwerpunkte im Planungs- (6) Der Wohnungsbau im Planungsraum raum sind das Oberzentrum Flensburg, die soll den zu erwartenden demographischen Mittelzentren Husum und Schleswig sowie und gesellschaftlichen Veränderungen die Unterzentren mit Teilfunktionen eines Rechnung tragen und den Bedarf der unter- Mittelzentrums Kappeln, Niebüll, Tönning schiedlichen Nachfragergruppen (zum Bei- und Westerland. Sie bieten nicht nur Ar- spiel Familien mit Kindern, alleinerziehende beitsplätze für die dort und im Umland le- Mütter und Väter, Einpersonenhaushalte, bende Bevölkerung, sondern sind auch Seniorinnen und Senioren oder einkom- Einpendlerzentren für die übrige struktur- mensschwache Personen) angemessen be- schwache Region. Darüber hinaus sind – rücksichtigen. insbesondere in den Sommermonaten – auch die Tourismuszentren an der Küste Für den Planungszeitraum ist davon auszu- und auf den Inseln bedeutende Arbeits- gehen, dass die große Nachfrage nach Ein- platzzentren. Seit einigen Jahren ist zu be- und Zweifamilienhäusern zunächst weiter obachten, dass auch im direkten Umland anhalten wird. Bei veränderten Rahmenbe- der großen zentralen Orte auf Grund günsti- dingungen im Wohnungsbau sowie mit ger Standortbedingungen immer mehr Ar- dem Rückgang der Einwohnerinnen und beitsplätze entstanden sind. Diese Entwick- Einwohner in der Altersgruppe der Dreißig- lung wird sich voraussichtlich im Planungs- bis Vierzigjährigen, die zu den Hauptnach- zeitraum fortsetzen. Sie erfordert in zuneh- fragern gehört, wird der Bedarf langfristig mendem Maße gemeinsame Entwicklungs- rückläufig sein. Neben dem Ein- und Zwei- konzepte von Flensburg, Husum, Schles- familienhausbau ist auch in bedarfsgerech- wig, aber auch von den beiden größeren tem Umfang Bauland für den Geschoss- Unterzentren mit Teilfunktionen eines Mit- wohnungsbau auszuweisen. Der Bedarf an telzentrums Kappeln und Niebüll mit den Sozialwohnungen soll dabei angemessen Umlandgemeinden (möglichst einschließ- berücksichtigt werden. Insbesondere im lich des Unterzentrums Leck). Ziel sollte es Oberzentrum Flensburg muss Ersatz für die dabei sein, die jeweiligen Standortvorteile hohe Zahl von Sozialwohnungen geschaf- von Zentrum und Umland zusammenzu- fen werden, die in den kommenden Jahren bringen und einen Interessenausgleich

15 zwischen den Beteiligten herbeizuführen, (10) Verändern wird sich im Planungszeit- 1. Überschriftszeileum zu einer positiven Entwicklung für den raum auch die Struktur der Erwerbsperso- Gesamtraum zu kommen (siehe Ziffer 6.4). nen. Wie die Bevölkerung insgesamt, wird Zu dieser Entwicklung tragen aber auch die auch der im Erwerbsleben stehende Teil im 2. Überschriftszeilezahlreichen kommunalen und (wennprivatwirt- eineDurchschnitt Zeile, älter werden.dann Weiter hier) anstei- schaftlichen Aktivitäten im breiten ländli- gen wird auch die Beteiligung der Frauen chen Raum im Rahmen der Sicherung und am Erwerbsleben. Diese Entwicklung wird Errichtung von Arbeitsplätzen bei. Diese neue Arbeitszeitmodelle und -formen sowie positive Entwicklung soll im Planungsraum Infrastruktureinrichtungen erfordern, die weiter gestützt werden. eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, wie zum Beispiel Kin- (9) Im Jahr 2000 waren im Planungsraum dergärten und Kindertagesstätten, betreute insgesamt durchschnittlich 17.000 Perso- Grundschulen, ÖPNV-Angebote und Ähnli- nen arbeitslos gemeldet, 6.800 Frauen und ches (siehe Ziffern 7.1, 7.2 und 7.8). 10.200 Männer. Trotz einer sehr positiven Entwicklung in der Stadt Flensburg in den Eine besondere Bedeutung kommt im Pla- letzten Jahren zählt ihre Arbeitslosenquote nungsraum der Schaffung eines Angebots mit durchschnittlich 11,8 Prozent im Jahr an saisonunabhängigen Arbeitsplätzen zu. 2000 zu den höchsten in Schleswig-Hol- Auch der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit stein. In Nordfriesland und Schleswig- und die Bereitstellung einer ausreichenden Flensburg lagen die Quoten mit 7,4 und 7,3 Zahl von Ausbildungsplätzen sind wichtige Prozent dagegen unter dem Landesdurch- arbeitsmarktpolitische Aufgaben für den schnitt von 8,5 Prozent. Wegen der hohen Planungszeitraum. Hier sind gemeinsame Zahl von Arbeitsplätzen im touristischen Anstrengungen von Unternehmen, Verbän- Bereich sind die Arbeitslosenzahlen in den den, Gewerkschaften und öffentlicher Hand Kreisen in den Wintermonaten allerdings erforderlich. deutlich höher als im Sommer. Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden, dass man- (11) Zentraler Ansatzpunkt für die Schaf- gels ausreichenden Arbeitsplatzangebots fung neuer Arbeitsplätze ist aus Sicht kom- jüngere Menschen den Planungsraum ver- munaler und regionaler Handlungsmög- lassen und damit die Arbeitslosenquote au- lichkeiten die Unterstützung des wirtschaft- tomatisch sinkt. Zusammen mit dem Zuzug lichen Strukturwandels durch die zur Verfü- von im Ruhestand lebenden Menschen fin- gung stehenden Instrumente der Wirt- det eine Überalterung der Bevölkerung schaftsförderung unter besonderer Berück- statt. sichtigung von Technologietransfer, Inno- vationsförderung, der Unterstützung von Wichtigste Aufgabe für Politik und Wirt- Existenzgründungen und durch ein aktives schaft im Planungszeitraum ist daher in er- Standortmarketing. Ein wichtiger Beitrag ster Linie der Abbau der hohen Arbeitslo- zur Schaffung von Arbeitsplätzen kann dar- sigkeit. Daneben muss Sorge getragen wer- über hinaus durch ein ausreichendes Flä- den für ein ausreichendes Angebot auf dem chenangebot für Gewerbe und Dienstleis- Wohnungsmarkt, um einheimischen Bedarf tungen in der Region geleistet werden. befriedigen zu können. Die Verringerung der hohen Arbeitslosigkeit wird allerdings Aufgabe der Kommunen ist es, im Pla- nur durch einen massiven Ausbau und nungszeitraum entsprechend ihrer Funktion durch eine Qualitätssteigerung des Arbeits- bauleitplanerische Flächenvorsorge zu be- platzangebots im Planungsraum möglich treiben und damit Möglichkeiten für ein sein. Beide Anstrengungen auf dem Ar- wohnortnahes Arbeitsplatzangebot zu beits- und Wohnungsmarkt können dazu schaffen. Zur Deckung des Bedarfs an Ge- beitragen, dass insbesondere auch junge werbeflächen sollten insbesondere Alt- Menschen in der Region verbleiben. standorte und innerörtliche Konversions- flächen wieder einer Nutzung zugeführt Eine Entlastung des Arbeitsmarktes von der werden. Nachfrageseite her (Zahl der Erwerbsperso- nen) ist für den Planungszeitraum nicht zu Erläuterung zu Ziffer 3.2 erwarten. Bis zum Jahr 2015 wird die Zahl der Erwerbspersonen um etwa 9.700 stei- Die Zahlen zur künftigen Bevölkerungs- gen. Zunehmen wird die Zahl der Erwerbs- entwicklung sowie zum Wohnungsneu- personen dabei ausschließlich in den beiden baubedarf und zur Entwicklung der Zahl Kreisen, während in Flensburg als Folge der der Erwerbspersonen sind keine verbind- rückläufigen Einwohnerzahlen auch die Zahl lichen Richtwerte für die Planungen der der Erwerbspersonen zurückgehen wird. Kreise und kreisfreien Stadt sowie der

16 Gemeinden. Sie geben vielmehr die der- des Planungsraums zugenommen und sich 1. Überschriftszeilezeitige Einschätzung der künftigen Ein- seine Verkehrsferne relativiert. Aus dieser wohnerentwicklung sowie des Woh- Funktion ergeben sich Chancen, die für eine nungsbedarfs im gesamten Planungs- wirtschaftliche Weiterentwicklung genutzt 2. Überschriftszeileraum wieder. Sie sollen eine (wenn Orientie- einewerden Zeile, sollen. Die dann ehemalige hier) Randlage rungshilfe für Planungen der Kreise und des Raumes wird sich mehr und mehr zu ei- kreisfreien Stadt sowie der Gemeinden ner Binnenlage innerhalb der Europäischen sein. Union (EU) entwickeln. Dazu eröffnet die noch weiter zu vervollständigende Infra- Die Zahlen zur künftigen Entwicklung der struktur für den internationalen Verkehr Bevölkerung sowie der Haushalte und Er- dem Planungsraum zusätzliche Standort- werbspersonen im Planungsraum basie- vorteile zugunsten der Wirtschaft, der tech- ren auf der gemeinsamen Vorausbe- nologischen Weiterentwicklung und der rechnung des Statistischen Landesamtes Vernetzung von öffentlichen und privaten und der Landesplanung Schleswig-Hol- Einrichtungen im deutsch-skandinavischen stein aus dem Jahr 1999 (Statistischer Raum. Vor allem die Zusammenarbeit mit Bericht A I 8 Basis 1999), die den Zeit- dem Nachbarn Dänemark und die gemein- raum bis zum Jahr 2015 abdeckt. Es ist zu samen Anstrengungen im deutsch-däni- erwarten, dass diese Vorausberechnung schen Grenzraum verschaffen dem Landes- auf Grund geänderter Rahmenbedingun- teil Schleswig langwirkende Entwicklungs- gen spätestens nach fünf Jahren überar- impulse (siehe Absatz 6). beitet und aktualisiert werden wird. Dann werden sich auch für den Planungsraum (2) Der „Landesteil Schleswig” ist neben neue Entwicklungsperspektiven für die dem Planungsraum mit dem Kreis Osthol- Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner stein und der Hansestadt Lübeck die bedeu- sowie den Wohnungsbau und die Zahl tendste Tourismus- und Freizeitregion für der Erwerbspersonen ergeben. die Urlauber und Gäste aus den verdichte- ten Räumen diesseits und jenseits der süd- Auf eine Prognose des voraussichtlichen lichen Landesgrenze. Bei der weiterhin Arbeitsplatzangebotes im Planungsraum notwendigen stärkeren Ausbildung des un- wurde verzichtet, da für einen Zeitraum terschiedlichen touristischen Angebots von rund fünfzehn Jahren keine annä- (Kontrast zwischen Nord- und Ostsee, Küs- hernd verlässlichen Aussagen hierzu te und Binnenland) auch zur Abgrenzung zu möglich sind. Kurzfristig wird ein massi- anderen Urlaubsregionen im In- und Aus- ver Arbeitsplatzausbau, der auch zu einer land kommt dem Tourismus deshalb eine nennenswerten Reduzierung der Arbeits- Schlüsselfunktion im Sinne einer „Leitöko- losenzahlen führt, kaum möglich sein. nomie der Zukunft” zu (siehe Ziffer 7.1.3 Dafür sprechen der nur schwache kon- Absatz 1). junkturelle Aufschwung, insbesondere bei der Inlandsnachfrage, und die in vie- Besonderer Anknüpfungspunkt ist hierbei len Branchen laufenden Rationalisierun- die im Landesvergleich überragende öko- gen, die zu weiteren Arbeitsplatzver- logische Bedeutung der Teilräume des Pla- lusten führen werden. nungsraums wie zum Beispiel das Watten- meer mit den Inseln und Halligen, die Ost- seeküste und Schlei-Region, der Eider- G 3.3 Regionales Leitbild, Treene-Sorge-Raum sowie die Obere regionale Leitlinien Treenelandschaft. (3) Im Zuge des Strukturwandels in den we- Dem „Landesteil Schleswig” kommt auch sentlichen Wirtschaftsbereichen (siehe Zif- künftig eine wichtige und eigenständige, fer 3.1, Absatz 2) hat sich der Planungsraum dazu vermehrt grenzüberschreitende Funk- inzwischen auch als Wirtschafts- und Tech- tion zu. nologiestandort innerhalb der ländlichen Räume des Landes profiliert. (1) Als nördlichster Teilraum Deutschlands ist der Planungsraum natürliche Landbrücke (4) Gleichwohl soll die Landwirtschaft als und bedeutendster „Verkehrsträger” für Besonderheit des Planungsraums und we- Schiene und Straße zwischen Skandinavien gen ihrer Bedeutung für die regionale Wirt- und den übrigen europäischen Wirtschafts- schaft weiterhin nachdrücklich gefördert räumen (Ziffer 3.1 LROPl). Mit Fertigstellung werden. Auch die nachhaltig betriebene der beiden festen großen Belt- und Öre- und ressourcenschonende Fischerei spielt sund-Querungen hat die Transitfunktion nach wie vor eine besondere wirtschaftli-

17 che, soziokulturelle und nicht zuletzt für den Beschlussfassungen der Gremien im Rah- 1. ÜberschriftszeileTourismus attraktive Rolle und ist nach men der seit 1997 bestehenden „Region Möglichkeit durch Verbesserung der Infra- Sønderjylland/Schleswig“ (siehe Abbil- struktur zu fördern. dung 1) sowie in der Umsetzung der EU-Ge- 2. Überschriftszeile (wenn einemeinschaftsinitiative Zeile, dann INTERREG hier) III A, die in (5) Den Städten und Gemeinden im Pla- gemeinsamer Verantwortung vom Amt nungsraum kommt eine besondere Verant- Sønderjylland und dem Zweckverband wortung im Sinne der Lokalen Agenda 21 „Region Schleswig e.V.“ wahrgenommen bei der Entwicklung und Umsetzung klima- wird. Mitglieder der „Region Schleswig schutzwirksamer Maßnahmen zu. Sie wer- e.V.“ sind die drei Gebietskörperschaften den dabei seitens des Landes unterstützt. (Kreis Nordfriesland, Kreis Schleswig- Dem Gebot des Ressourcenschutzes ent- Flensburg und die Stadt Flensburg) sowie spricht es auch, dass die Kommunen im die IHK Flensburg. Schwerpunkte der ge- Sinne von § 1 a BauGB mit Grund und Bo- meinsamen Anstrengungen werden aus den sparsam und schonend umgehen und Anlass dieser Neufassung 2002 des Regio- dabei Bodenversiegelungen auf das not- nalplans für den Landesteil Schleswig zur- wendige Maß begrenzen sollen. zeit ausgelotet und auf den Gebieten Verkehr, Umwelt, Stadt-Umland-Planung Entwicklung der deutsch-dänischen Grenz- von Flensburg, Städtenetzaufbau, Touris- region Sønderjylland/Schleswig mus, Wirtschaftsförderung unter anderem liegen können. (6) Die seit Jahrzehnten entwickelte grenz- überschreitende Zusammenarbeit in der Regionales Leitbild deutsch-dänischen Grenzregion hat ein Netzwerk von Kooperationen geschaffen, (7) Für die Entwicklung des gesamten Pla- das darauf zielt, eine Region zu schaffen, in nungsraums wird entsprechend den Leitbil- der die Staatsgrenze keine Barrierenwir- dern und Visionen in Ziffer 1 LROPl von kung mehr ausübt; durch gemeinsame An- folgendem Leitbild ausgegangen: Allem strengungen sollen die Stärken des Grenz- voran steht der Aspekt der Nachhaltigkeit, raums entwickelt und gefördert sowie seine der im Folgenden zu beachten ist. Der Pla- Schwächen überwunden werden. Dabei nungsraum soll in gemeinsamer Verant- wird die Entwicklung der Region wesentlich wortung kommunaler und staatlicher Kräfte von der Ausnutzung eigener Potenziale und unter Beteiligung der tragenden Akteure der Zusammenarbeit aller Akteure in der vor Ort zusammen mit den relevanten wirt- Grenzregion abhängen. schaftlichen und gesellschaftlichen Organi- sationen so weiterentwickelt werden, Die im Juni 2001 zwischen der Landesregie- rung und dem Amt Sønderjylland verein- • dass er von der neuen strategischen barte Partnerschaft zielt darauf, diese Zu- Möglichkeit seiner Transit- und Brücken- sammenarbeit durch Projekte und Vorha- kopffunktion auf der Jütland-Öresund- ben zu ergänzen, die Akteure auch außer- Achse profitiert (Ziffer 8 LROPl, Ziffern halb der unmittelbaren Grenzregion ein- 7.1.2 Absätze 5 und 6, 7.2.2, 7.2.3 ), beziehen und die Zusammenarbeit auch in einem regional weiter gefassten Kontext er- • das Image und die Attraktion als einma- möglichen soll. So sollen unter anderem lige Tourismus- und Freizeitregion zwi- wichtige raumbedeutsame Planungen, schen den Meeren sowie als innovative Konzepte und Maßnahmen miteinander ab- Dienstleistungsregion mit besonderer gestimmt werden. Als weitere Handlungs- Affinität zum skandinavischen Wirt- felder sind Technologie und Informations- schafts- und Kulturraum zunehmen (Zif- gesellschaft, Hochschul- und Kulturkoope- fern 4.2.2 und 5.1.1.2 LROPl, Ziffer 3.1), ration, Umwelt, Energie und Abfallwirt- ohne die ökologische Stabilität und Be- schaft, Transport und Logistik sowie grenz- sonderheit der Teilräume zu gefährden, überschreitender Arbeitsmarkt und Qualifi- zierung vorgesehen. Verstärkt werden soll • die interregionale und internationale auch die Zusammenarbeit der Verbin- Wettbewerbsfähigkeit des Planungs- dungsbüros beider Partner in Brüssel sowie raums nachhaltig gesteigert wird (siehe die Zusammenarbeit im Ostsee- wie im Ziffer 7.1), Nordseeraum. • die regionalen Entwicklungschancen Die praktische Bündelung der Kräfte inner- durch breite Anwendung der neuen halb der Region findet ihren konkreten Aus- Informations- und Kommunikations- druck in den gemeinsamen Beratungen und technologien im Sinne der Initiative

18 Abbildung 1: 1.Deutsch-dänische Überschriftszeile Grenzregion Sønderjylland/ 2.Schleswig Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier)

„Informationsgesellschaft Schleswig- beitsplatzzentren oder Versorgungsein- Holstein” genutzt werden, richtungen billigend in Kauf zu nehmen.

• der nach wie vor anhaltende Struktur- Regionale Leitlinien wandel so sozial- und umweltverträglich wie nötig, aber auch so innovativ und fle- (8) Zur Umsetzung des regionalen Leitbil- xibel wie möglich aufgefangen wird (sie- des in den folgenden Leitlinien wird im he Ziffer 4.3 Absatz 6 LROPl, Ziffer 7.1.1), „Gegenstromprinzip” von allen Beteiligten vorausgesetzt: • die grenzüberschreitende konkrete Zu- sammenarbeit mit Dänemark in der neu • Strategiefähigkeit gegründeten Region Sønderjylland/ Ziele definieren und diese flexibel und Schleswig behutsam und doch effizient ausdauernd in Konzepten umsetzen. stattfinden kann, • Konsensfähigkeit Verständigungsbereitschaft in offenem, • sich die Region sowohl zum Koopera- ständigem Dialog. tionsraum Nordsee als auch zum Koope- • Kommunikationsfähigkeit rationsraum Ostsee mit transnationalen Zusammenarbeit in themenorientierten Projekten einbringen kann und Netzwerken selbst über die Planungs- raumgrenzen hinweg, • die Motivation der hier wohnenden, ar- • Wandlungsfähigkeit beitenden und Erholung suchenden Anpassung an spätere Veränderungen Menschen geweckt und verstärkt wird, nach einem Lernprozess. sich selbst für die Erhaltung und Verbes- serung ihrer Wohn-, Arbeitsumfeld- und Konsens der Region! der Umweltqualität einzubringen, die Vorzüge des Lebensraums als intakte (9) Der „Landesteil Schleswig” steht vor der Kulturlandschaft zu genießen und die zurzeit größten Herausforderung, sich als größeren Pendelentfernungen zu Ar- ein Wirtschaftsraum innerhalb größerer na-

19 tionaler und europäischer Verflechtungen 1. Überschriftszeilezu identifizieren und einzubringen. Zur Si- cherstellung von Fördermitteln gilt „Einig- keit macht stark” sowohl im Verhältnis der 2. ÜberschriftszeileHandelnden in den Teilräumen (wenn des Pla- eine Zeile, dann hier) nungsraums untereinander als auch gegen- über den zuständigen Institutionen der Kreise, der Stadt, des Landes, des Bundes und der Europäischen Union. Deshalb soll- ten bei allen größeren privaten und öffent- lichen Planungen und Maßnahmen zur Ver- stärkung ihrer positiven Auswirkung auf den Raum immer zuerst „Partner” gesucht werden. Das stärkt ganz von selbst das Re- gionalbewusstsein vor Ort und führt nicht nur die Akteure und die Beteiligten, sondern vor allem die Betroffenen zum „Wir-Gefühl” zusammen.

Regionale Zusammenarbeit praktizieren!

(10) Der raumordnerische Grundsatz der dezentralen Konzentration bleibt gemäß Ziffer 6.1 Absatz 3 LROPl die Ausgangsbasis für eine ökonomisch, ökologisch und sozial ausgewogene Entwicklung des Planungs- raums, vor allem auch wegen seiner beson- ders ländlich geprägten Teilräume. Vorran- gig die zentralen Orte und Stadtrandkerne, aber auch die Gemeinden mit planerischen Funktionen oder ergänzenden überörtli- chen Versorgungsfunktionen stellen die Schwerpunkte der regionalen Siedlungs- und Gewerbeentwicklung dar. Die ortsbezo- gene Entwicklung jeder einzelnen Gemein- de bleibt davon unberührt (siehe Ziffern 7.1, 7.2 LROPl, Ziffern 6.1, 6.2, 6.3). Damit sollen bestehende zusammenhängende Freiräu- me als Ganzes gesichert und ihre „Zersiede- lung” vermieden werden (siehe Ziffer 3.3 LROPl, Ziffer 5.).

Die Verwirklichung dieser dezentralen Kon- zentration, die Schwerpunktbildung der Siedlungsentwicklung und die Erhaltung der Freiräume erfordern auf der Grundlage von Freiwilligkeit, Gleichberechtigung und Interessenidentität praktische Zusammen- arbeit, zum Beispiel von Gebietskörper- schaften, Interessenverbänden, Akteuren vor Ort. Die zurzeit laufenden gemeinsamen Tourismusaktivitäten von Nordfriesland mit dem Nachbarkreis Dithmarschen für ein „Destination-Management” der Region Nordsee ist ein aktuelles Beispiel im Pla- Abbildung 2: Vom Städtenetz zur planungsraum- nungsraum. überschreitenden Kooperation

Konkrete Kooperationsfelder können auch im Bereich regional beziehungsweise überregional nachhaltig zu entwickelnder Gewerbestandorte, in der Vorhaltung von Infrastruktureinrichtungen oder in Planun-

20 gen und Maßnahmen zur kommunalen Um- serung ihrer Leistung in und für den ”Lan- 1. Überschriftszeilesetzung der Agenda 21 liegen. Ein Ziel der desteil Schleswig” erkundet werden (zum Zusammenarbeit kann darin liegen, zu lei- Beispiel gemeinsame Wirtschaftsförde- stungsfähigeren Organisationseinheiten rung, Regionalmarketing, Aktivitäten nach 2. Überschriftszeileund kostenmindernden technischen (wenn Aus- einedem Beispiel Zeile, der K.E.R.N.-Region).dann hier) Sofern stattungen der Einheiten durch Zusammen- nicht schon von vornherein erwogen, könn- legung zu finden. ten in weiteren Stufen die Unterzentren mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums Niebüll Zur Stärkung des „Landesteils Schleswig” mit Leck und Kappeln, dann die gesamte sollen innerhalb des Planungszeitraums Grenzregion mit den dänischen Kommuni- Gebietsentwicklungsplanungen wie seiner- kations-Städten, aber auch die Mittelzen- zeit für den Raum Schleswig nunmehr frei- tren Rendsburg, Eckernförde und Heide in willig auch für den Raum Flensburg und das so grenzüberschreitend erweiterte den Stadt- und Umlandbereich von Husum, Städtenetz mit einbezogen werden. Die aber auch für die Umlandbereiche von Kap- Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flens- peln und Niebüll/Leck einschließlich deren burg könnten zu gegebener Zeit Hilfestel- Zentren durchgeführt werden (siehe Ziffer lung leisten. Unabhängig vom Aufbau 3.2 LROPl, Ziffer 6.4 ). dieses Städtenetzes ist es bereits heute an der Zeit, dass die beiden Kreise stärker als Als Vision für eine erste Stufe der Koopera- bisher miteinander kooperieren. Im Sinne tion des gesamten Planungsraums wird der von Visionen ließen sich auch Formen der freiwillige Aufbau eines Städtenetzes zwi- Zusammenarbeit von Gemeinden und schen dem Oberzentrum Flensburg und den Städten mit dem Nationalparkamt verste- beiden Mittelzentren Husum und Schleswig hen, nicht nur um den Tourismus gezielt zu angestrebt (siehe Abbildung 2). Hierzu soll- fördern, sondern zum Beispiel auch Fortbil- ten die gemeinsamen Interessen für die Zu- dungsmöglichkeiten auf dem Gebiet des sammenführung von bestimmten Potenzi- Umweltschutzes zu nutzen. alen der drei Städte im Sinne einer Verbes-

21 4.1. RäumlicheÜberschriftszeile Gliederung 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier) G*)4.1 Ordnungsräume ristischen Angebotspalette unter ande- rem) erfolgen (siehe Ziffer 4.2.2 Absatz 4 für Tourismus und LROPl).

Erholung (5) Der Bau von Zweitwohnungen soll in den Ordnungsräumen für Tourismus und (1) Ordnungsräume für Tourismus und Erholung zurückhaltend sowie im räumli- Erholung sind gemäß Ziffer 4.2.2 LROPl: chen Siedlungszusammenhang erfolgen. • die Nordfriesischen Inseln , Föhr, Die Versorgung der einheimischen Be- Amrum und sowie Nord- völkerung mit Wohnungen darf hier- strand und die Halligen Hooge, Lange- durch nicht beeinträchtigt werden. neß und Oland, • der Küstenraum um Sankt Peter-Or- Z (6) In allen Ordnungsräumen für Touris- ding und mus und Erholung sollen in der Regel • der Küstenraum um Glücksburg (Ost- keine neuen Zelt- und Campingplätze so- see). wie Wochenend- und Ferienhausgebiete mehr ausgewiesen werden; Erweiterun- (2) Auf den Inseln Sylt, Amrum und Föhr gen bestehender Anlagen und Gebiete ist bereits eine hohe Konzentration der sollen grundsätzlich nicht erfolgen (siehe touristischen Infrastruktur erreicht. Mit Ziffer 7.4 Absätze 1 und 2 LROPl). Es kann den intensiven Nutzungsansprüchen sich allenfalls um eng begrenzte Erweite- durch Urlaubsgäste und Erholungssu- rungen im Rahmen von Bestandsschutz chende ist eine überproportionale Belas- zur Gewährleistung eines wirtschaftlich tung der Landschaft verbunden. tragfähigen Betriebes handeln. Neue Wohnmobil-Campingplätze können hier Z (3) Aus diesen überörtlichen Gründen nur durch Umnutzung vorhandener Zelt- wird auf den Inseln Sylt, Amrum und und Campingplätze geschaffen werden. Föhr die künftige Siedlungstätigkeit da- durch eingeschränkt, dass sich die weite- (7) Ordnungsräume für Tourismus und re bauliche Entwicklung nur noch inner- Erholung auf den Nordfriesischen Inseln halb der in der Karte dargestellten Bau- und Halligen: gebietsgrenzen vollziehen darf und ein Die Flächenressourcen auf den Inseln besonderer Orientierungsrahmen vorge- sind begrenzt. Deshalb sollen alle Sied- geben ist (siehe weitere Angaben in Zif- lungs-, Bauplanungen und -maßnahmen fer 6.4.2 Nrn. 2 und 7). die Erhaltung und Sicherung der Freiräu- me zur Grundlage haben. (4) In den Ordnungsräumen für Touris- Der inselweiten Abstimmung aller über- mus und Erholung sind Entwicklungs- örtlich wirksamen Planungen, Maßnah- möglichkeiten in angemessenem Rah- men und Betriebsweisen einschließlich men gegeben. Damit sollen vorrangig der Vermarktung von Produkten unter Qualität und Struktur des touristischen Bezug auf Tourismus und Erholung auf Angebots verbessert, Maßnahmen zur den Inseln Sylt, Amrum und Föhr kommt Saisonverlängerung durchgeführt sowie eine besondere Bedeutung zu. der Aufbau neuer touristischer Angebote nicht zuletzt zur Erschließung neuer Gä- Z Insofern haben die beiden Inseln Sylt und steschichten gefördert werden. Eine nen- Amrum flächendeckend, also auch für die nenswerte, bloß quantitative Auswei- Freiräume, die nach Ziffer 7.3 Absatz 3 tung der Bettenkapazität ohne Angebots- LROPl vorgesehenen Anforderungen an die verbesserung und ohne Abgleich mit verbindliche Bauleitplanung zu erfüllen. strukturell erfolgten Rückgängen des Bettenangebots in der Vergangenheit Z Aufgrund der Engpässe bei der Versor- soll daher nur noch in begründeten Aus- gung der einheimischen Bevölkerung mit nahmefällen (zum Beispiel zum Entge- Wohnungen ist abweichend von Absatz 5 genwirken gegenüber einer einseitigen auf den Inseln Sylt, Amrum und Föhr Nutzung oder zur Stabilisierung der tou-

*) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet

22 eine Bauleitplanung zur Errichtung neuer gleichermaßen (siehe Ziffer 4.2.2 Ab-satz 4 1. ÜberschriftszeileZweitwohnungen nicht mehr vertretbar. LROPl). In Sankt Peter-Ording ist es not- wendig, kleine Campingplätze in der Orts- Auf den Inseln Sylt, Amrum und Föhr sol- lage herauszunehmen und sie im Ordinger 2. Überschriftszeilelen wegen der erreichten hohen (wenn Konzen- eineBereich Zeile, zu konzentrieren. dann hier) tration der touristischen Infrastruktur und wegen der Belastung der Landschaft Im Ordnungsraum Glücksburg ist wegen in der Regel keine neuen größeren tou- seiner Steilküste, der großräumig zusam- rismusbezogenen Bauvorhaben wie ge- menhängenden Waldgebiete und wegen werblich betriebene Feriendörfer, Hotel- der Halbinsel Holnis (insbesondere wegen komplexe und sonstige große Einrich- des Naturschutzgebiets und NATURA tungen für Ferien- und Gästebeherber- 2000) auf größere räumliche Expansion gung sowie große Freizeitanlagen (siehe des vorhandenen Tourismus weitgehend Ziffer 4.2.2 Absatz 4 LROPl) errichtet wer- zu verzichten. Dies schließt Einzelvorhaben den. Hiervon unberührt bleiben die bis in Abstimmung mit der Stadt Glücksburg zur Rechtswirksamkeit dieses Regional- nicht von vornherein aus. plans bereits mit der Landesplanung po- sitiv abgestimmten Vorhaben-Planungen auf den Inseln Sylt und Föhr. Ausnahmen G 4.2 Ländliche Räume hiervon zur Erhaltung der Wettbewerbs- fähigkeit oder in Verbindung mit Ersatz- (1) Der gesamte Planungsraum ist ländli- investitionen für abgängige öffentliche cher Raum. Zugleich gehört er zu den so- Infrastruktureinrichtungen zur qualitativ genannten abgelegenen strukturschwa- hochwertigen Gästebetreuung sind nur chen ländlichen Räumen in Schleswig- auf der Basis eines jeweils inselweit ab- Holstein (siehe Ziffer 4.3 Absatz 1 LROPl). gestimmten Gesamtbedarfskonzepts prüfbar. Sie müssen sich in das Orts- und (2) Der „Landesteil Schleswig” soll ge- Landschaftsbild einfügen. Neue Anlagen mäß Ziffer 4.3 Absatz 2 LROPl mit seinen wie „klassische Hotels” von unter 120 vielfältigen Funktionen unter Berücksich- Betten beziehungsweise unter 80 Zim- tigung der deutlich ausgeprägten Eigen- mern sind jeweils im Einzelfall sorgsam arten sowie der unterschiedlich zu be- zu prüfen. Für alle drei Inseln gilt jeweils wertenden ökologischen Belange seiner ein Abstimmungsgebot für weitere touris- vielen großen Teilräume insgesamt als ei- tische Infrastruktur. genständiger, gleichwertiger und zu- Der Dünenzeltplatz in Westerland ge- kunftsträchtiger Lebens- und Wirtschafts- nießt lediglich Bestandsschutz, eine Er- raum erhalten und im Sinne der Nachhal- weiterung ist auch nach dem erklärten tigkeit weiterentwickelt werden. Er soll an Willen der Stadt Westerland ausge- der Gesamtentwicklung des Landes ange- schlossen. Der Dünenzeltplatz in Hörnum messen teilhaben (siehe Ziffer 7.1). sollte im Planungszeitraum auf einen we- niger empfindlichen Standort verlagert (3) Der gesamte Planungsraum liegt ab- werden. gesehen von Flensburg in großer Entfer- nung vom nächst größeren Oberzentrum Auf den Inseln Pellworm und Nordstrand Kiel samt seinem Ausstrahlungsbereich. sind größere tourismusbezogene Bauvor- Er weist relativ geringe Siedlungs- und haben, wie oben beschrieben, nur nach Arbeitsplatzdichten auf. Mangels vorhan- besonders sorgfältiger Planung zuzulassen, dener kräftiger Entwicklungsimpulse von sie sind unter Berücksichtigung ihrer Funk- außen sollen die Bemühungen um eine tionen in ihrer Baumasse und Gestaltung nachhaltige Regionalentwicklung und die mit dem Orts- und Landschaftsbild abzu- Nutzung endogener Entwicklungspoten- stimmen (siehe Ziffer 4.2.2 Absatz 4 LROPl). ziale (siehe Ziffer 3.3) ganz besonders dort verstärkt fortgesetzt werden, wo außer- (8) Ordnungsräume für Tourismus und halb der Stadt- und Umlandbereiche Im- Erholung im Küstenraum um Sankt Peter- pulse aus ansässigen Wirtschaftsbetrie- Ording und um Glücksburg: ben, Bundeswehreinrichtungen sowie Das bereits vorhandene überdurchschnitt- aus dem Tourismussektor fehlen oder lich hohe Angebot an Zweitwohnungen in nicht ausreichen. Sankt Peter-Ording lässt einen nennens- werten Zuwachs nicht mehr zu. Die in Ab- (4) Zur Mobilisierung der unterschiedli- satz 7 für Pellworm und Nordstrand fest- chen Potenziale bieten die flächende- gelegten Grundsätze für größere touris- ckend, auf der Basis vor Ort fachüber- musbezogene Bauvorhaben gelten hier greifend durchgeführten LSE über kom-

23 munale Grenzen hinweg eine gute Aus- G 4.3 Stadt- und Umlandbe- 1. Überschriftszeilegangsbasis. Die aufgezeigten Maßnah- men und Projekte sind mit den Entwick- reiche in ländlichen lungszielen und Grundsätzen der Raum- 2. Überschriftszeileordnung abzustimmen. Sofern (wenn dazu eine eine RäumenZeile, dann hier) Bauleitplanung erforderlich ist, sind auch die Belange des Naturschutzes aus der (1) Stadt- und Umlandbereiche in ländli- Landschaftsplanung einzubringen. Es chen Räumen sind gemäß Ziffer 4.3.1 sollte geprüft werden, ob Kooperations- LROPl die Städte Flensburg, Schleswig möglichkeiten hinsichtlich einzelner Pro- und Husum mit ihren umliegenden Ge- jekte zwischen verschiedenen LSE-Berei- meinden (siehe Tabelle Ziffer 8). chen bestehen, zum Beispiel auch durch Einsatz eines Regionalbetreuers. (2) Die drei Stadt- und Umlandbereiche sollen als die bedeutendsten Wirtschafts- (5) Die erfolgreich begonnene Zusam- und Arbeitsmarktzentren im Planungs- menarbeit in den Teilräumen muss auf raum sowie als die höherrangigen Ver- der nächst höheren Stufe eine Fortset- sorgungs- und Siedlungsschwerpunkte zung finden. Das Tourismuskonzept des für den ländlichen Raum gestärkt und Kreises Nordfriesland und das REK weiterentwickelt werden. Ihre Entwick- Schleswig/Flensburg haben bereits ent- lungsimpulse sollen in den gesamten scheidende Anstöße und nachahmens- umliegenden ländlichen Raum ausstrah- werte Vorbilder geliefert. Dies trifft auch len (siehe Ziffer 3.3 Absatz 9). Analoge, für die bereits erstellten und in Vorberei- aber quantitativ nicht vergleichbare tung befindlichen grenzüberschreiten- Funktionen erfüllen auch die beiden grö- den Entwicklungs- und Maßnahmen- ßeren Unterzentren mit Teilfunktion ei- konzepte zwischen deutschen und däni- nes Mittelzentrums Niebüll und Kappeln. schen Kommunen und Institutionen so- wie des Regionalbeirats zu. (3) Bei Maßnahmen der Bauleitplanung sowie der Verkehrs- und Infrastrukturpla- Fünf Ämter der Kreise Nordfriesland und nung in den Umlandgemeinden sind die Schleswig-Flensburg haben mit fünf Äm- Erfordernisse der Kernstadt zu beachten. tern der Kreise Dithmarschen und Rends- Überproportionale Entwicklungen im Be- burg-Eckernförde eine Regionale Ent- reich des Wohnungsbaus über den 20 %- wicklungsagentur in Form einer Eider- Rahmen hinaus (siehe Ziffer 6.3) und grö- Treene-Sorge GmbH gegründet. Ziel ist ßere Ansiedlungen überörtlichen Gewer- es, die Vielzahl der Maßnahmen zur Ent- bes sind einvernehmlich abzustimmen. wicklung dieses peripheren Raums zu Nach Möglichkeit sollen dieser Prozess in fördern. Schwerpunkte der nachhaltigen Form von Kooperationen durchgeführt Regionalentwicklung in der „Flussland- und Aspekte eines Ausgleichs von Nut- schaft Eider-Treene-Sorge” sind die öko- zen und Lasten zwischen Zentren und logische und touristische Entwicklung Umlandgemeinden berücksichtigt wer- sowie – an geeigneten Standorten – auch den. Maßgeblich für die angestrebte Zu- die gewerbliche Entwicklung. So soll ge- sammenarbeit zwischen Kernstadt und meinsam mit der Naturschutzstation Ei- Umland soll ein auf gegenseitige Part- der-Treene-Sorge eine „integrierte nerschaft angelegtes und auf Dominanz Station” errichtet werden, die der Ver- verzichtendes Verhältnis sein. Mit ihm knüpfung von Naturschutz, Wasserwirt- soll eine Siedlungsstruktur erreicht wer- schaft, Landwirtschaft und Regionalent- den, die eine ökologisch, ökonomisch wicklung dienen und wirtschaftliche Ent- und sozial ausgewogene Entwicklung al- wicklungen unter Beachtung des ökolo- ler Teilräume des Stadt- und Umlandbe- gischen Potenzials befördern soll. reichs gewährleistet.

(6) Da der ländliche Raum für den Pla- (4) Eine Gebietsentwicklungsplanung, nungsraum strukturbestimmend ist und wie bereits für den Stadt- und Umlandbe- bleibt, haben es die hier wirksamen Ak- reich Schleswig aufgestellt, soll in Flens- teure vor Ort, die Wirtschaft, Verbände burg und Husum innerhalb des Planungs- und Organisationen sowie kommunalpo- zeitraums durchgeführt werden. litischen Gremien in der Hand, sich im Wettbewerb der Regionen durch ge- meinsam erarbeitete, intelligente Kon- zepte weitere Entwicklungsimpulse und Finanzierungsquellen zu erschließen.

24 5.1. RegionaleÜberschriftszeile Freiraumstruktur 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier) G 5.1 Naturräume und • Haufen-, Straßendörfer und verdich- tete Streusiedlungen sowie die Dorf- Kulturlandschaften kirchen mit Friedhöfen und die Leucht- türme auf den Nordfriesischen Inseln, (1) Die Vielfalt, Eigenart und Schönheit • Warftsiedlungen auf den Halligen und der Naturräume, dazu die Küsten- und in einigen Kögen, Seebereiche von Nord- und Ostsee und • Deiche und Köge, Marschhufendörfer, die natürlichen Grundlagen des Lebens Drei- und Vierkanthöfe sowie unzähli- sollen nachhaltig so gesichert, gegebe- ge historische Kirchtürme, alte Wind- nenfalls wiederhergestellt und weiterent- mühlen sowie Grüppen- und wickelt werden, dass möglichst Grabensysteme in den Marschen, • die Funktionsfähigkeit des Naturhaus- • Einzelhöfe, Geestrandsiedlungen, haltes gewahrt bleibt, Kratt- und Heideflächen auf der Hohen • die Medien Luft, Wasser, Boden, Klima Geest, sowie die Tier- und Pflanzenwelt in ihren • historische Deichanlagen und Bauern- Funktionen und in ihrem Zusammenwir- hauslandschaften in der Eider-Treene- ken nicht beeinträchtigt werden, Niederung, • die natürlichen und naturnahen Land- • Danewerk, Ochsenweg und Heide-/ schaftsstrukturen sowie die histori- Moorsiedlungen auf der Vorgeest, schen Kulturlandschaften erhalten • Güter, Herrenhäuser, Schlossanlagen bleiben und von Glücksburg und Gottorf, histori- • die Freiräume mit ihrer raumbedeut- sche Gutsdörfer, Dreiseit-Hofanlagen, samen Ausgleichs- und Erholungs- knapp 40 romanische Dorfkirchen und funktion auch für die dichter besiedel- Fischerorte im Ostschleswigschen Hü- ten Regionen außerhalb des Landes- gelland (Angeln), teils Schleswig geschützt oder qualita- • charakteristische Knicklandschaft auf tiv verbessert werden können der Geest und im östlichen Hügelland. (siehe Ziffer 3.3 LROPl).

(2) Ausgehend von der aktuellen Situa- *) tion der natürlichen und naturnahen Le- G 5.2 Nationalpark „Schleswig- bensräume, der Pflanzen- und Tierwelt Holsteinisches Watten- sollen die für den Naturschutz wichtigen Biotoptypen, Landschaftsräume und Bio- meer” topkomplexe geschützt, gepflegt und entwickelt werden (siehe Ziffer 4 LRPl). (1) Das Wattenmeer mit seinen ausge- Der Planungsraum weist hiernach fol- dehnten Salzwiesen, Watten, Sänden, gende Naturräume auf: Stränden, Prielen und Flachwasserberei- chen ist eines der wertvollsten Gezeiten- • Nordseeküste mit Inseln und Halligen gebiete der Welt. Zugleich handelt es einschließlich Wattenmeer, sich um ein bedeutendes Brutgebiet und • Nordfriesische und Eiderstedter das wichtigste Rast- und Überwinterungs- Marsch, gebiet in Europa für eine Vielzahl von • Lecker und -Husumer Geest Wasservogelarten auf dem Frühlings- (Hohe Geest), und Herbstzug zwischen ihren arktischen • Eider-Treene-Niederung, Brutgebieten und den Winterquartieren • Schleswiger Vorgeest, in Westeuropa, am Mittelmeer und in • Ostschleswigsches Hügelland (An- Westafrika. Der Rhythmus aus Ebbe und geln) mit Schlei und Flut schafft die Voraussetzungen für das • Ostseeküste mit Flensburger Förde. dynamische Ökosystem des Wattenmeers mit seiner großen biologischen Produktivi- (3) Innerhalb der vorgenannten Naturräu- tät und ganz speziellen Artenvielfalt (zum me sind die historischen Kulturlandschaf- Beispiel Wurm-, Muschel-, Krebstierarten, ten unter anderem durch folgende schüt- Millionen zählende Vogelschwärme, See- zenswerte Elemente geprägt (siehe Ziffer hunde und Schweinswale). 4.1.3 LRPl): *) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet

25 (2) Aufgrund seiner besonderen Natur- alle bestehenden Badestellen bewusst 1. Überschriftszeilewerte wurde das Schleswig-Holsteini- aus der Schutzzone 1 ausgeklammert. sche Wattenmeer 1985 als Nationalpark Freiwillige bilaterale Vereinbarungen ausgewiesen. 1999 ist das Nationalpark- jeweils zwischen den Reedern, Wasser- 2. Überschriftszeilegesetz (NPG) novelliert worden (wenn und gilt einesportlern Zeile, sowie Fischerndann und hier) dem Na- nun für ein Schutzgebiet von 441.000 tionalparkamt sollen sicherstellen, Hektar, davon im Planungsraum rund dass Ausflugsschifffahrt zu den Halli- 330.000 Hektar. Der Nationalpark ist seit gen und Seehundbänken, Wassersport 1990 als Feuchtgebiet von internationaler und Fischerei möglichst naturverträg- Bedeutung (Ramsar-Konvention) und als lich ablaufen. Biosphärenreservat anerkannt; seit 1996 gilt die Nennung als Gebiet gemäß EG- (4) Für den Nationalpark in der klassi- Vogelschutzrichtlinie und Flora-Fauna- schen Ferienregion an der Nordseekü- Habitat(FFH)-Richtlinie. ste stellt sich auf Dauer die Aufgabe, den Schutzzweck einer möglichst un- Z (3) Der Nationalpark soll der Bewahrung gestörten Naturentwicklung mit den seiner besonderen Eigenart, Schönheit Erholungsbedürfnissen der Gäste und und Ursprünglichkeit dienen. Daher ist Tagestouristen in Einklang zu bringen. ein möglichst ungestörter Ablauf der Na- Anzustreben ist, dass Naturschutz und turvorgänge zu gewährleisten. Wo die Tourismus gemeinsam langfristig trag- Sicherheit der Bevölkerung und das Küs- fähige Konzepte zur naturverträglichen tenschutzinteresse dies erfordern, sind touristischen Nutzung des Watten- jedoch Grenzen gesetzt (siehe Ziffer meers erarbeiten. Hierfür stellt das 7.5.4, Ziffer 2.3.8 LRPl). Dies gilt gleicher- Tourismuskonzept des Kreises Nord- maßen für die Tourismusverträglichkeit friesland eine gute Ausgangsbasis dar, von Naturvorgängen, sofern es sich um die im Sinne der Harmonisierung von touristische Schwerpunkte handelt. Bei Nationalpark- und Tourismuszielen zu Veränderungen des Küstenvorfeldes ist konkretisieren ist. im Einzelfall zu prüfen und zu entschei- den, ob entgegengesteuert oder verla- (5) Voraussetzung für eine Umsetzung gert werden muss (zum Beispiel auch die und Akzeptanz vor Ort ist schließlich Erhaltung, Erweiterung oder Verlegung auch eine umfassende und allgemein von Badestellen einschließlich der Infra- verständliche Information und Len- struktur). Unzumutbare Beeinträchtigun- kung der Besucher. Das Besucher-In- gen der Interessen und herkömmlichen formationssystem soll daher weiter Nutzung der einheimischen Bevölkerung ausgebaut und laufend aktualisiert sind ebenfalls zu vermeiden. Der Erhalt werden. Auch die Betreuung und An- der Natur durch den Nationalpark soll sprache der Gäste vor Ort durch den sich positiv auf den Tourismus und das Nationalpark-Service und die Zusam- Ansehen der Region auswirken und so- menarbeit mit den betreuenden Natur- mit der nachhaltigen Entwicklung zur schutzverbänden und sonstigen Multi- Verbesserung der Lebens- und Arbeits- plikatoren, zum Beispiel den Wattfüh- bedingungen der im Umfeld lebenden rern, soll kontinuierlich verbessert wer- Menschen dienen. den (siehe auch Ziffer 5.6 LRPl).

(3) Grundsätzlich sind das Betreten des küstennahen Bereiches sowie Wattwan- derungen und -führungen auf genehmig- ten Routen in den Schutzzonen 1 und 2 erlaubt. Die Abgrenzung des zum Betre- ten freigegebenen sogenannten küsten- nahen Watts soll vom Nationalparkamt im Einvernehmen mit den jeweiligen An- rainergemeinden festgelegt werden. In regionalen Absprachen mit den Gemein- den sollen auch zeitlich und räumlich be- grenzte Betretungsverbote festgelegt werden können, um empfindliche Gebie- te, beispielsweise Brut- oder Rastgebiete von Vögeln, keinen Störungen auszuset- zen. Bei der Neuzonierung des National- parks durch das NPG wurden im Übrigen

26 G *)5.3 Gebiete mit beson- wickelten Ausschnitts aus der nordwest- 1. Überschriftszeile deutschen Jungmoränenlandschaft mit derer Bedeutung für möglichst vollständigen landschaftstypi- schen Biotoptypenspektren. Weitere Pro- 2. ÜberschriftszeileNatur und Land- (wenn einejektziele Zeile, ergeben sich dann aus Ziffer hier) 4.2.1 und schaft und Vorrang- Abbildung 10 LRPl. Im Zuge des aus Mit- teln des Bundesprogramms „Errichtung gebiete für den Na- und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaat- turschutz lich repräsentativer Bedeutung” geför- derten Projekts sollen im Kerngebiet auf (1) Besondere Bedeutung für Natur und dem Weg über Grunderwerb und langfris- Landschaft haben die im LRPl (siehe Zif- tige Pacht Renaturierungsmaßnahmen, fern 2.1.4.3, 4.1.1, 4.2.2, 4.2.5, 4.2.9 und forstwirtschaftliche Umwandlungskon- Karten) dargestellten zepte, wasserwirtschaftliche Verände- rungen und Weidemaßnahmen durch- • Gebiete, die die Voraussetzungen für geführt werden. Im Kerngebiet sollen ge- eine Unterschutzstellung als Natur- mäß Ziffer 4.2.1 LRPl eine weitere Bebau- schutzgebiet nach § 17 Landesnatur- ung, ein Abbau von Bodenschätzen, schutzgesetz (LNatSchG) erfüllen, neue touristische Bauvorhaben und Frei- soweit nicht Vorranggebiet gemäß zeitanlagen sowie der Neu- und Ausbau Absatz 6, von Verkehrswegen und Energieversor- • Gebiete mit besonderer Eignung zum gungsanlagen nicht zugelassen werden. Aufbau eines Schutzgebiets- und Bio- Bestehende Einrichtungen, Maßnahmen topverbundsystems (Schwerpunkt- und genehmigte Vorhaben vorstehender bereiche und Hauptverbundachsen), Art sind nach Möglichkeit zu verlagern, • Feuchtgebiete von internationaler Be- abzubauen und zu rekultivieren. Das deutung nach der Ramsar-Konvention, Kerngebiet soll bis zum Ende der Projekt- • NATURA 2000-Gebiete (Europäische laufzeit (Ende 2010) als Naturschutzge- Vogelschutzgebiete und gemeldete biet ausgewiesen werden. Mit Ende des FFH-Gebiete gemäß Tabelle 8 LRPl), entsprechenden Rechtsetzungsverfah- soweit nicht Vorranggebiet gemäß rens fällt dem Kerngebiet von selbst eine Absatz 6, landesplanerische Vorrangfunktion zu. • Geotope und • Helsinki-Commission-Prüfgebiete - (3) Der Bereich der Flensburger Förde, HELCOM - (einschließlich der Baltic der Ostseeküste und der Schlei (NATURA Sea Protected Areas - BSPA), soweit 2000-Gebiete) bedarf wegen seiner ho- nicht Vorranggebiet gemäß Absatz 6. hen landschaftlichen Sensibilität, der vorhandenen und in Aussicht genomme- Sie sind in der Karte als Gebiete mit be- nen Schutzgebietsausweisungen nach sonderer Bedeutung für Natur und Land- nationalen und internationalen Kriterien schaft (Vorbehaltsgebiete) dargestellt. der Zurückhaltung und besonderer Sorg- Mit dieser Darstellung sind unmittelbar falt bei Maßnahmen, die das Land- keine Nutzungseinschränkungen verbun- schaftsbild und das Erholungspotenzial den. So kann beispielsweise nach wie erheblich beeinträchtigen könnten. Die vor ordnungsgemäße Landwirtschaft be- Noore der Schlei sind Ausschlussgebiete trieben werden (siehe auch Ziffer 7.1.1, für wassersportorientierte Einrichtun- Ziffer 5.2 Landschaftsprogramm Schles- gen. wig-Holstein 1999). Z (4) In den Vorbehaltsgebieten sollen in (2) Für das in der Karte als Vorbehaltsge- der Regel keine neuen Wochenend- und biet dargestellte Naturschutzgroßprojekt privat genutzten Ferienhausgebiete und „Obere Treenelandschaft” von circa grundsätzlich auch keine neuen Zelt- und 7.000 ha Größe mit einem als Natur- Campingplätze ausgewiesen werden schutzgebiet geplanten Kerngebiet von (siehe Ziffer 7.4 Absätze 1 und 2 LROPl circa 2.000 ha Größe im Raum Oeversee/ und siehe auch Ziffer 5.4 Absatz 7). Fröruper Berge südlich von Flensburg gilt das Projektziel: Bildung eines großen, (5) Die durch ihre besondere erdge- zusammenhängenden, ausschließlich schichtliche Bedeutung, Eigenart oder nach Naturschutzgesichtspunkten ent- Schönheit ausgezeichneten Geotope sol- len erhalten werden (siehe Ziffern 4.2.9 *) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet LRPl, 6.4.2 Nrn. 1, 5 und 8).

27 Z (6) Als Vorranggebiete für den Natur- Erläuterung zu Ziffer 5.3 1. Überschriftszeileschutz sind in der Karte dargestellt: • der Nationalpark „Schleswig-Holstei- Die im Einzelnen mit diesen Kategorien nisches Wattenmeer”, verbundenen naturschutzfachlichen Ziel- 2. Überschriftszeile• die Naturschutzgebiete und (wenn die einst- einesetzungen Zeile, sind dem dann LRPl zu hier)entnehmen. weilig sichergestellten Naturschutzge- biete Lütjenholmer Süderheide, Für die NATURA 2000-Gebiete gilt das Ostermoor bei und das Twedter Verschlechterungsverbot. Es bedeutet, Feld, dass bestehende Nutzungen und Aktivi- • die gesetzlich geschützten Biotope täten auch in Zukunft fortgesetzt werden nach § 15 a LNatSchG über 20 Hektar können. Gleiches gilt auch für Projekte Größe gemäß LRPl und und Pläne, die den Erhaltungszielen für • alle in Ziffer 4.2.2 LRPl angegebenen ein einzelnes Gebiet nicht entgegenste- Gebiete, die die Voraussetzungen für hen. Vor der Zulassung oder Durchfüh- eine Unterschutzstellung als Natur- rung von neuen Vorhaben und Maß- schutzgebiet nach § 17 LNatSchG er- nahmen ist jedoch künftig die Verträg- füllen, über 20 Hektar Größe, da sie lichkeit mit den Erhaltungszielen eines weitestgehend § 15 a LNatSchG-Flä- entsprechenden Gebietes zu überprüfen. chen enthalten (ausgenommen Teil- Wenn sich herausstellen sollte, dass ein bereiche von Alte Sorge-Niederung, Projekt zu erheblichen Beeinträchtigun- Höftland/ Bockholmwik mit angren- gen führen würde, ist es zunächst unzu- zenden Steilküsten, Habernis und Um- lässig. Es darf jedoch zugelassen oder gebung, Obere Treenelandschaft, durchgeführt werden, wenn es aus zwin- Erweiterung des Naturschutzgebietes genden Gründen des überwiegenden öf- Oes bei Süderbrarup, Lister Marsch fentlichen Interesses - einschließlich und Winderatter See). sozialer oder wirtschaftlicher Aspekte - notwendig ist und es keine Alternativen Für die in Tabelle 18 LRPl angegebenen an anderer Stelle gibt. Wird aus diesen Gebiete, die die Voraussetzungen für Gründen ein Vorhaben zugelassen, müs- eine Unterschutzstellung als Natur- sen Ausgleichsmaßnahmen durchge- schutzgebiet nach § 17 LNatSchG erfül- führt werden. len und die zugleich als Bestandteil des Programms NATURA 2000 gemeldet Regelungen möglicher Nutzungsein- worden sind, wird hinsichtlich der recht- schränkungen können nur im Rahmen lichen Auswirkungen auf die Ziffern von Rechtsverordnungen erfolgen. Da- 2.1.4.3 und 4.2.2 LRPl verwiesen. rüber hinausgehende Nutzungsvereinba- rungen können auf freiwilliger Grund- (7) In den Vorbehalts- und Vorranggebie- lage einvernehmlich mit den jeweiligen ten soll zur Umsetzung der Ziele des Na- Grundeigentümern/Nutzungsberechtig- turschutzes neben der naturschutzrecht- ten getroffen werden. lichen Sicherung über Verordnungen auch von kooperativen Möglichkeiten Die Ausweisung von Vorranggebieten wie vertragliche Vereinbarungen Ge- für den Naturschutz bedeutet in der Re- brauch gemacht werden (siehe Ziffer gel nicht den Ausschluss anderer An- 4.2.1 LRPl). Ebenso sind dem Traditions- sprüche (im Sinne eines generellen sport Boßeln jahreszeitlich bedingte Aus- Nutzungsverbots), sondern lediglich der- übungsmöglichkeiten zu eröffnen. jenigen, die mit dem Schutzziel nicht ver- Belange des Küstenschutzes sind in den einbar sind. Bei den durch Verordnung Vorbehalts- und Vorranggebieten dem bereits festgelegten Gebieten gelten die Sicherheitsaspekt entsprechend vorran- Bestimmungen der entsprechenden gig zu berücksichtigen (siehe Ziffer 2.3.8 Rechtsvorschriften. und 5.5 LRPl). Erfordernisse der Wasser- wirtschaft sollen in die Nutzungsrege- Mit dem Begriff „weitestgehend” wird lungen innerhalb der Vorbehalts- und auf die entsprechende Aussage für Vor- Vorranggebiete eingestellt werden. Die ranggebiete in Ziffer 5.1 LROPl abge- Darstellung von Vorbehalts- und Vor- stellt. ranggebieten schließt die konkrete An- passung oder Änderung im Zuge später geplanter notwendiger öffentlicher Infra- strukturmaßnahmen nicht von vornhe- rein aus.

28 G 5.4 Gebiete mit besonde- keit von Planungen und Maßnahmen 1. Überschriftszeile insgesamt zu gewährleisten, sollen grö- rer Bedeutung für ßere touristische Entwicklungen beider- seits der Grenzen des Planungsraums 2. ÜberschriftszeileTourismus und (wennErho- einerechtzeitig Zeile, aufeinander dann abgestimmt hier) wer- lung den. Dem Erfordernis kann durch Erstel- lung von Gesamtkonzepten für den Eiderraum (wie zum Beispiel im Eider- (1) Der „Landesteil Schleswig” zeichnet Treene-Sorge-Bereich), für die Schlei sich insgesamt durch ein hohes natürli- und für die Flensburger Förde Rechnung ches Potenzial für Tourismus und Erho- getragen werden. Dies gilt ebenso für lung aus. Maßnahmen zur Nutzung und den Mittelbereich des Unterzentrums mit Verbesserung dieses Potenzials kommen Teilfunktionen eines Mittelzentrums Tön- deshalb der Weiterentwicklung des Pla- ning, der sich unter anderem auf den nungsraums generell zugute. Auf Grund ländlichen Zentralort Lunden sowie die der naturräumlichen und landschaftlichen Gemeinden Groven, Karolinenkoog und Potenziale, der touristischen Einrichtun- Lehe erstreckt. Hier ist eine Kreisgrenzen gen oder des Bestandes an Betten oder und Planungsraum übergreifende Ab- Standplätzen auf Zelt- und Campingplät- stimmung erforderlich. Der Interaktions- zen sind bestimmte Bereiche des Pla- raum Flensburger Förde bietet sich als nungsraums jedoch besonders geeignet. Medium an, die deutsch-dänischen Kon- Sie sind auf der Kartengrundlage des takte, zum Beispiel auf dem Gebiet des LROPl und orientiert am LRPl in der Karte Umwelt- und Gewässerschutzes, der Be- als Gebiete mit besonderer Bedeutung gegnung von Jugendgruppen, von See- für Tourismus und Erholung (Vorbehalts- tourismus und des Wassersports (Segeln, gebiete) dargestellt. Rudern, Kanufahrten), zu vertiefen.

Ihr Anteil an der Gesamtfläche des Pla- (4) In der Karte sind geeignete Schwer- nungsraums ist im Ganzen noch hoch. punktbereiche für Tourismus mit folgen- Innerhalb der Vorbehaltsgebiete ergeben der Maßgabe ausgewiesen (siehe Ziffer sich allerdings Unterschiede in den Ent- 5.1.1.2 LROPl, siehe auch Ziffer 2.3.6 wicklungsmöglichkeiten aus der Lage LRPl): (Küsten, Inseln, Binnenland und Förde- landschaft) und ihrer differenzierten Aus- Kreis Nordfriesland: stattung. Dockkoog (Ziffer 6.4.2 Nr. 1) (2) Bei der Planung und Verwirklichung Schobüll (Ziffer 6.4.2 Nr. 1) von Erholungs-, Sport- und Tourismus- Dagebüll (Ziffer 6.4.2 Nr. 3) einrichtungen sollen Neubauvorhaben (Ziffer 6.4.2 Nr. 8) möglichst nur an vorhandene Anlagen (Ziffer 6.4.2 Nr. 8) und Ortschaften in der Regel unter Aus- schluss von Küstenlebensräumen, Bio- Hinsichtlich der Badestellen und ihrer Sa- topverbundflächen und NATURA 2000- nierung wird auf Ziffer 2.3.6 LRPl verwie- Gebieten angebunden werden. An den sen. Küsten und den Gewässern des Binnen- Die Sportboothäfen sind in der Tabelle landes sollen bandartige Entwicklungen unter Ziffer 8 sowie in der Karte des LRPl durch Erholung und Tourismus weitge- enthalten. hend vermieden werden. Stattdessen sollen unter anderem Wassersportanla- Kreis Schleswig-Flensburg: gen und Badestrände mit der zur Strand- versorgung zumindest erforderlichen Erfde (Bargen) (Ziffer 6.4.3 Nr. 9) Kleingastronomie an einzelnen Küsten- Langballig/Westerholz (Ziffer 6.4.1) und Uferabschnitten konzentriert wer- Borgwedel (Tabelle unter Ziffer 8) den. Diesem Anliegen dient es auch, an Süderstapel (Ziffer 6.4.3 Nr. 9) den Binnengewässern und an der Schlei Bergenhusen (Ziffer 6.4.3 Nr. 9) vorhandene Einzelsteganlagen und Bo- jenliegeplätze zu Gemeinschaftsanlagen Angesichts der hohen Belastung der zusammenzufassen (siehe „Steg-Kon- Schlei (NATURA 2000-Gebiet) durch den zept” 1996 gemäß Ziffer 5.5 LRPl). Bootsverkehr ist eine Kapazitätsausdeh- nung nicht mehr anzustreben. Kapazi- (3) Um eine Überlastung des Naturhaus- tätserweiterungen können nur noch haltes zu vermeiden und die Verträglich- unter besonderer Beachtung örtlicher

29 Gegebenheiten und unter Entlastung Die Sportboothäfen im Kreis Schleswig- 1. Überschriftszeileökologisch empfindlicher Bereiche im Flensburg sind in der Tabelle unter Zif- Raum Kappeln gesehen werden, da hier fer 8 sowie in der Karte des LRPl enthal- beheimatete Boote traditionell auch stär- ten. 2. Überschriftszeileker die Ostsee befahren. (wenn eine Zeile, dann hier) Neben den besonders geschützten Land- (5) Die Schwerpunktbereiche für Erho- schaftsbestandteilen, wie Schilfgebieten, lung (siehe Ziffer 5.1.1.2 LROPl), wie zum sind aber insbesondere auch die Gebiete Beispiel Naherholungsgebiete, sind in um das Olpenitzer Noor und die Olpenitzer dem Orientierungsrahmen für die Nah- Halbinsel von jeder weiteren Wassersport- bereiche (siehe Ziffern 6.4.1 bis 6.4.3) be- versorgungseinrichtung freizuhalten. nannt. Im Übrigen werden örtliche Einrichtungen in der Tabelle (siehe Zif- Das Wasserskigebiet im Bereich der Gro- fer 8) aufgeführt. ßen Breite, welches größtenteils im Kreis Rendsburg-Eckernförde liegt, ist in seiner Bei der Entwicklung von Erholungsange- derzeitigen Ausdehnung und nur bei der boten in den landschaftlichen Großräumen derzeitigen relativ geringen Inanspruch- „Eider-Treene-Sorge” und der Flussland- nahme vertretbar. Für Jet-Ski-Wasser- schaft Treene ist dem Schutzwürdigkeits- fahrzeuge soll der Schleibereich generell charakter dieser Landschaft in besonderem verschlossen bleiben, gegebenenfalls müs- Maße Rechnung zu tragen. sen geeignete Stützpunkte im Bereich der Ostsee ausgewiesen werden. Aktivitäten (wie unter anderem Sied- lungsbau, Erholungseinrichtungen und Als Lösungsansatz einer weitestgehen- Wassersport, Förderung des Kanutouris- den Freihaltung landschaftlich beson- mus) im Bereich der Treene und der ders schutzwürdiger Bereiche an der Bollingstedter Au und ihrer Umgebung Schlei bietet sich eine weitere Konzentra- haben die Schutzwürdigkeit und Charak- tion von vorhandenen Wassersportkapa- teristik des Raumes besonders zu berück- zitäten außerhalb von Nooren und sichtigen. Schilfbeständen an. (6) Neben den vorhandenen Naturerlebnis- Standorte mit Schwerpunkt Entwicklung räumen in , Ekenis, Glücksburg vorbehaltlich näherer Prüfung zwecks (Ostsee), Halligland (Hooge), Maasholm, Aufnahme von derzeitig noch anderswo (Mühlenautal), Schwabstedt bestehenden Anlagen, die aufgelöst wer- und in Flensburg (Flugplatz Schäferhaus) den sollen: sowie neben dem „Multimar Wattforum” • Schleswig in Tönning sollen vorzugsweise in den • Bereich Arnis - Kappeln - Grauhöft Übergangsbereichen zwischen Schutz- • Maasholm und intensiv genutzten Gebieten planvoll weitere Naturerlebnisräume für die land- Standorte ohne weiteren Zugang: schaftsgebundene Erholung geschaffen • Brodersby (Missunde) werden (siehe Ziffer 5.5 LRPl). Vorschläge: Standorte mit restriktivem Bestandsschutz: Geltinger Birk, • Lindauer Noor Langballig-Au, • Grödersbyer Noor Süderlügum, Wiedingharde (Neukirchen, Emmelsbüll- Standorte mit genereller Tendenz zur Horsbüll), Auflösung: Wiesen südlich Westerland, • Reesholm / Schaalby Eiderstedt, • Brodersbyer Noor Treeneniederung, • Gunnebyer Noor Westerland-Friedrichshain.

Die in den Gebieten Haddebyer und Sel- (7) Vorhandene Campingplätze sollen er- ker Noor, Langsee, Arenholzer und halten und soweit möglich aus den Ge- Idstedter See ausgewiesenen Badestel- wässer- und Erholungsschutzstreifen len liegen derzeit im Rahmen des unter sowie überflutungsgefährdeten Berei- Naturschutzgesichtspunkten Vertretba- chen heraus weiter landeinwärts verlegt ren. Ein Befahren dieser Gewässer ist werden. Dies ist insbesondere bei unab- ausgeschlossen, es gibt auch keinen An- weisbarem Bedarf einer Kapazitätserwei- satz für einen Hafenstützpunkt oder Ähn- terung solcher Campingplätze am Ufer liches. zu forcieren.

30 Ansonsten kommt dem Gewässer- und biete mit besonderer Bedeutung für den 1. ÜberschriftszeileErholungsschutzstreifen gemäß § 11 Grundwasserschutz ausgewiesen: LNatSchG eine solche Bedeutung zu, • die festgesetzten Wasserschutzgebie- dass auf bereits bebauten oder mit Erho- te mit ihren äußeren Grenzen (Schutz- 2. Überschriftszeilelungseinrichtungen bestückten (wenn Uferbe- einezone Zeile, III). dann hier) reichen eine stärkere Nutzungsintensität nicht zugelassen werden soll. G 5.6 Gebiete mit besonde- G *) 5.5 Gebiete mit beson- rer Bedeutung für derer Bedeutung Neuwaldbildung und Vorranggebiete (1) Der Waldanteil im Planungsraum be- trägt mit etwas über 20.000 Hektar Wald- für den Grundwas- fläche rund 4,9 Prozent und liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt von serschutz 10 Prozent. Es wird insgesamt eine Erhö- hung des Waldanteils auf zunächst (1) Wegen der grundsätzlichen Bedeu- 12 Prozent der Landesfläche angestrebt. tung der Grundwasservorkommen für Um dieses Ziel zu erreichen, sollen im den Naturhaushalt, aber auch für die Planungsraum mindestens 7.000 Hektar Trinkwasserversorgung, sind im gesam- Wald neu entstehen. Dabei hat die agrar- ten Planungsraum das Grundwasser vor strukturelle Entwicklung einen entschei- Verunreinigungen zu schützen und die denden Einfluss auf den Flächenumfang Grundwasserneubildung zu fördern. Ge- und den zeitlichen Fortschritt der Neu- fahrenquellen für die Grundwasservor- waldbildung. kommen sind zu beseitigen; bereits verunreinigte Vorkommen sind mög- (2) Zur Erhöhung des Waldanteils im Pla- lichst zu sanieren. Für Grundwasservor- nungsraum müssen neben der Verbesse- kommen, die zur Trinkwassergewinnung rung der Waldflächenstruktur durch genutzt werden sollen, sind Wasser- Arrondierung vorhandener Waldflächen schutzgebiete festzulegen, wenn dies (siehe Ziffer 7.1.1 Absatz 8) insbesondere zum Schutz vor Verunreinigungen auf neue und zugleich größere Waldflächen Grund der hydrogeologischen und nut- in der freien Landschaft geschaffen wer- zungsbedingten Gegebenheiten erfor- den. Die Raumstruktur mit ihren beste- derlich ist. henden und geplanten Nutzungen sowie die Schutzwürdigkeit verschiedener (2) Zur künftigen Sicherung der Trink- Landschaften und Landschaftsteile be- wasserversorgung sowie zur nachhalti- grenzen hierfür die Möglichkeiten. gen Sicherung des Wasserhaushaltes, insbesondere des Grundwassers, sind in (3) Eine konkrete Festsetzung von Gebie- der Karte auf der Grundlage des Gesamt- ten mit besonderer Bedeutung für Neu- plans „Grundwasserschutz in Schleswig- waldbildung ist in Ziffer 5.3 LRPl ent- Holstein” (siehe Ziffer 7.5.1 Absatz 2) als halten. Im Gegensatz zu den großen po- Gebiete mit besonderer Bedeutung für tenziell verfügbaren Flächen der gesam- den Grundwasserschutz (Vorbehalts- ten Lecker und Husum-Bredstedter Geest gebiete) ausgewiesen: sowie der Schleswiger Vorgeest und • geplante Wasserschutzgebiete, kleinräumigen Ansätzen in Angeln bietet • Einzugsgebiete der Grundwasserfas- die Marsch bis auf Einzelfälle keine ge- sungen größerer öffentlicher Wasser- eigneten Ansiedlungsflächen für Neu- versorgungsunternehmen (Wasser- waldbildung an. Deshalb haben in Nord- schongebiete). friesland generell nur Flächen und Räu- Hieraus ergeben sich keine besonderen me östlich der Bundesstraße 5 eine grö- Nutzungseinschränkungen über den all- ßere Bedeutung für die Erhöhung des gemeinen gesetzlichen Rahmen hinaus. Waldanteils. Insgesamt liegen die Ansatzpunkte ins- Z (3) Zur Sicherung der Trinkwasserversor- besondere in einer Verbindung der Neu- gung sind in der Karte auf der Grundlage waldbildung mit der Entwicklung von des Gesamtplans „Grundwasserschutz Natur und Landschaft, dem Klima- und in Schleswig-Holstein” als Vorrangge- Gewässerschutz sowie der Verbesserung des Erholungswertes der Landschaft. Im *) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet Zusammenhang mit naturschutzrecht-

31 lich besonders schützenswerten Berei- (3) Aufbauend auf den Hinweisen und 1. Überschriftszeilechen kann die Neuwaldbildung den Grundsätzen in Ziffer 5.1.1.5 LROPl und Entwicklungszielen des Naturschutzes den grundsätzlichen und speziellen Hin- oder der Bildung einer Pufferzone um die weisen aus Sicht des Naturschutzes in 2. Überschriftszeilebesonders sensiblen Bereiche (wenndienen. So eineZiffer 5.4Zeile, LRPl sind dann anhand Ingenieur- hier) sollen neue Waldflächen gleichrangig geologischer Vorschläge im Auftrag von Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen Kiesabbauunternehmen nach sorgfälti- erfüllen. ger Abwägung und zum Teil gemeinsa- men Ortsbesichtigungen unter anderem (4) In Gebieten, die sich für eine Neu- mit den Naturschutzbehörden in der Kar- waldbildung wegen geringerer Konflikt- te Gebiete mit besonderer Bedeutung für trächtigkeit eignen, sollen tatsächlich den Abbau oberflächennaher Rohstoffe auch Möglichkeiten zur Neuwaldbildung (Vorbehaltsgebiete ab einer Größenord- langfristig erhalten bleiben (siehe Zif- nung von 20 Hektar) ausgewiesen wor- fer 5.3 LRPl). den. Diese liegen in der Regel innerhalb oder in der Nähe der bisherigen Abbau- schwerpunkte. G *) 5.7 Gebiete mit besonderer Neu sind insbesondere Vorbehaltsgebiete Bedeutung und Vorrang- • im Kreis Schleswig-Flensburg gebiete für den Abbau im Raum Handewitt Richtung Westen (Ortsteile Timmersiekfeld und Haurup) oberflächennaher Roh- sowie im Raum Schuby und Husby, • im Kreis Nordfriesland stoffe in den Gemeinden (Nahbe- reich Viöl) und (Nahbereich (1) Die oberflächennahen mineralischen Husum). Rohstoffe des Planungsraums, insbeson- dere im Kreis Schleswig-Flensburg, sind Bei dem in der Karte im Gemeindegebiet nicht nur für den eigenen Wirtschafts- von Bordelum dargestellten Vorbehalts- raum, sondern auch für die benachbar- gebiet handelt es sich um ein Tonvor- ten Räume der südlichen Westküste und kommen. des Kreises Rendsburg-Eckernförde von regionalwirtschaftlicher Bedeutung. Z (4) Soweit es sich um Abbaugebiete han- delt, in denen in der Regel genehmigte (2) In Abhängigkeit von den geologi- Vorhaben zur Nutzung verwertbarer La- schen Verhältnissen (im Kreis Schleswig- gerstätten durchgeführt werden oder Flensburg insbesondere weichsel-eis- durchgeführt werden sollen oder es sich zeitliche Endmoränen und westlich daran um maßstäblich nicht mehr exakt dar- anschließende Sandergebiete, im Kreis stellbare geringfügige Erweiterungen Nordfriesland Sanderbildungen und Alt- von genehmigten Abbauten handelt, moränen) bestehen seit langem folgende sind diese in der Karte als Vorranggebie- Abbauschwerpunkte: te für den Abbau oberflächennaher Roh- stoffe (ab einer Größenordnung von • im Kreis Schleswig-Flensburg beider- 20 Hektar) ausgewiesen. seits der Bundesautobahn 7, innerhalb des Stadt- und Umlandbereichs von (5) Auf die Ziele und Grundsätze in Zif- Flensburg im Raum Handewitt (Ortsteile fern 5.1.1.5 und 5.1.3.3 LROPl hinsichtlich Ellund, Haurup), im Nahbereich Tarp des Abbaus oberflächennaher Rohstoffe (Oeversee, Wanderup), innerhalb des wird ausdrücklich hingewiesen. So kön- Stadt- und Umlandbereichs von Schles- nen auch außerhalb der Vorbehalts- und wig (Idstedt, Jagel, Selk) und im Nahbe- Vorranggebiete im Einzelfall größere Ab- reich Kropp (Kropp, Klein Rheide), bauvorhaben zur Rohstoffgewinnung in Frage kommen. Soweit es sich um Pla- • im Kreis Nordfriesland in den Nah- nungen für den Abbau oberflächennaher bereichen von Bredstedt (Ahrenshöft), Rohstoffe in einem geringeren Umfang Husum () und Viöl (Hoxtrup, als 20 Hektar handelt, ist aus landespla- , Löwenstedt). nerischer Sicht gegenüber den in Ziffer 5.4 LRPl enthaltenen landschaftsplaneri- schen Hinweisen zu berücksichtigen: Ab- rundungen und vertretbare Erweiterun- *) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet gen bisher aktiver Abbauschwerpunkte,

32 wie zum Beispiel und Osterby, Der Regionalplan berücksichtigt bei der 1. Überschriftszeilesollten nach Abwägung im Einzelfall ein Abwägung der unterschiedlichen Nut- letztes Mal in Kauf genommen werden, zungsinteressen die Gesamtsituation der auch wenn sie in oder an Gebieten mit Gebiete. Sie ergibt sich einerseits aus 2. Überschriftszeilebesonderer Bedeutung für Natur (wenn und eineLage undZeile, Qualität dannder erkundeten/ hier) Landschaft liegen oder Teile von land- vermuteten Lagerstätten und Rohstoff- schaftsprägenden, herausragenden Hü- vorkommen und ihrer Zugänglichkeit, geln (zum Teil Geotope) sind, wenn andererseits aus besonderen Empfind- dadurch neue Eingriffe an benachbarter lichkeiten von Landschaft, Ökologie so- anderer Stelle ausgeschlossen werden wie auch Siedlungszusammenhängen können. im engeren Raum (zum Beispiel Wald- gebiete, vorhandene und geplante (6) Generell können und sollen die Ge- Naturschutzgebiete, bedeutsame meinden nach § 35 Absatz 3 Satz 3 § 15 a LNatSchG-Flächen, Landschafts- BauGB mit Hilfe der Bauleitplanung den schutzgebiete, NATURA 2000-Gebiete, Abbau oberflächennaher Rohstoffe in- schützenswerte geologische und geo- nerhalb des Gemeindegebietes ordnen, morphologische Sonderformen, Biotop- ihn in der Regel aber nicht völlig aus- verbundsysteme, Windenergieeignungs- schließen. Dazu können gemeinsame gebiete). Bauleitplanungen benachbarter Gemein- den, wie zum Beispiel zwischen Hande- Darüber hinaus sind vorhandene und witt und Wanderup, dienlich sein. weitestgehend geplante Siedlungsgebie- te sowie eingetragene archäologische Erläuterung zu Ziffer 5.7 Denkmale als Ausschlusskriterien im Rahmen einer landesplanerischen Teil- Nach Bewertung des Landesamtes für abwägung für die Ausweisung von Vor- Natur und Umwelt, Abteilung Boden und behalts- und Vorranggebieten für den Geologie, als staatlicher geologischer Abbau oberflächennaher Rohstoffe zu- Dienst Schleswig-Holstein sind die be- grunde gelegt worden. zeichneten Lagerstätten für die Versor- gung der regionalen sowie schleswig- Gebiete mit besonderer Bedeutung für holsteinischen (Bau-)Wirtschaft mit ko- den Abbau oberflächennaher Rohstoffe stengünstigen und heimischen Rohstof- kennzeichnen solche Lagerstätten und fen von besonderer Bedeutung. Der Rohstoffvorkommen, bei denen eine Ab- Planungsraum V hat nach dem Planungs- wägung aller Nutzungsinteressen noch raum I (Hamburger Umlandbereich) das nicht abschließend erfolgt ist. Diese Ge- größte Rohstoffaufkommen im Land. biete sind als Rohstoffreserve anzuse- hen. Die Rohstoffe dienen im Wesentlichen zur Herstellung von Baustoffen (Zement, Auf Grund der zahlreichen archäologi- Beton, Mörtel, Kalksandsteine, Ziegelei- schen Denkmale im Planungsraum sind Erzeugnisse (Tonvorkommen am in einigen Vorbehaltsgebieten unter Um- Westrand von Schleswig und in Borde- ständen Einschränkungen auf Grund von lum) und zum Straßen- und Deponie- Einwänden der archäologischen Denk- bau). malpflege zu erwarten.

Da die Rohstoffvorkommen standortbe- Die Festlegung von Vorranggebieten für dingt nicht vermehrbar sind, ist eine er- den Abbau oberflächennaher Rohstoffe höhte Sorgfalt bei Verbrauch und Siche- setzt in der Abwägung mit anderen Nut- rung erforderlich. Beim Abbau soll un- zungsansprüchen voraus, dass die lang- vermeidbarer Landschaftsverbrauch mi- fristige Sicherung einer Abbaumöglich- nimiert werden (zum Beispiel möglichst keit Vorrang vor anderen Nutzungsinter- „volle” Verwendung der Rohstoffe und essen hat. nicht nur die bestimmter Kies-Körnungs- größen, Nassabbau, abschnittsweiser Abbauvorhaben in Vorranggebieten für Abbau, vorgezogene Ausgleichs- und Er- den Abbau oberflächennaher Rohstoffe satzmaßnahmen). entsprechen regelmäßig den Zielen der Raumordnung. Das schließt nicht aus, Beeinträchtigungen von Siedlungen dass im Einzelfall auf kleinräumigen durch Transportverkehr sind gegebenen- Teilflächen der Vorranggebiete öffentli- falls durch Umfahrungsstraßen zu ver- che Belange einem Abbau im Wege ste- meiden. hen können.

33 Bei Abbauvorhaben in einer Größenord- G *)5.8 Eignungsgebiete für 1. Überschriftszeilenung ab 10 Hektar ist die Frage der Durchführung eines Raumordnungsver- Windenergienutzung fahrens mit der Landesplanung zu klä- 2. Überschriftszeileren. (wenn eine(1) Als Zeile,Eignungsgebiete dann für Windenergie- hier) nutzung sind in der Karte dargestellt: Zur langfristigen Rohstoffsicherung ent- • die in der Teilfortschreibung 1997 hält der Plan insgesamt rund 37 Qua- des Regionalplans für den Planungs- dratkilometer an Rohstoffsicherungsge- raum V des Landes Schleswig-Hol- bieten. stein vom 30. Oktober 1997 (GVOBl. Schl.-H. S. 545) festgelegten Eig- Bei der Prüfung möglicher Folgenutzun- nungsräume für die Windenergienut- gen in abgebauten Bereichen ist grund- zung im Bereich der Stadt Flensburg sätzlich davon auszugehen, dass und des Kreises Schleswig-Flensburg entstandene industrielle Anlagen und sowie der Ostsee bis zur Hoheits- bauliche Einrichtungen nach dem Roh- grenze, stoffabbau wieder entfernt werden müs- • die in der Teilfortschreibung 1998 des sen, weil sie ursprünglich auch nur auf Regionalplans für den Planungs- den besonderen Zweck hin, zum Bei- raum V des Landes Schleswig-Hol- spiel des Abbaus und der Verwertung stein vom 9. Juli 1999 (GVOBl. Schl.-H. von Kiesvorkommen, entstanden sind. S. 438) festgelegten Eignungsräume für die Windenergienutzung im Be- Ein nur für diesen Zweck eingerichteter reich des Kreises Nordfriesland ein- Standort ist grundsätzlich kein geeigne- schließlich des von ihm berührten ter Ansatz für sonstige bauliche Nutzun- Teiles des Nationalparks „Schleswig- gen und Entwicklungen in den Standort- Holsteinisches Wattenmeer” sowie im gemeinden. Ob sich Teilbereiche für Bereich der Nordsee bis zur Hoheits- Nachfolgenutzungen wie Bauabfall- grenze, Aufbereitung, Bauschutt-Recycling und • die im Rahmen der Teilfortschrei- Ähnliches eignen, ist gegebenenfalls bung 1998 des Regionalplans V zur bauleitplanerisch zu lösen (Beispiel Sta- Festlegung von Eignungsräumen für dum). Dabei sollte auch ein öffentliches, die Windenergienutzung im Kreis überörtliches Interesse vorliegen. Nordfriesland zugesagten Windener- gienutzungen in der Gemeinde Ell- Nachfolgenutzungen können sich auch höft auf der Grundlage des geneh- aus neu geschaffenen Landschafts- migten Bebauungsplans Nr. 1 sowie Ressourcen ergeben (zum Beispiel für in den Gemeinden Risum-Lindholm Naherholungsbereiche an neuen Wasser- und Dagebüll (nicht ) im flächen, Wasserski-Anlage), sofern Natur- rechten Winkel zur Lekker Au hin für schutzbelange nicht entgegenstehen. die Errichtung von zwei zusätzlichen Windenergieanlagen zu bereits vor- Bei Fragen bezüglich der Renaturierung handenen zwei Windenergieanlagen. ausgebeuteter Lagerstätten sollte ge- prüft werden, ob/wie neu entstandene Die Darstellung erfolgt, um die Errich- beziehungsweise entstehende Land- tung von einzelnen oder mehreren schaftselemente, im Sinne von Sekun- Windenergieanlagen als Windparks im därbiotopen, zur Bereicherung von Na- Planungsraum auf Räume mit gerin- tur und Landschaft beitragen können gem Konfliktpotenzial innerhalb der (zum Beispiel nach Nassauskiesung ent- ausgedehnten Marschen, Köge, Geest- standene Wasserflächen, Steil- und Ab- bereiche und des östlichen Hügellan- bruchhänge, nährstoffarme Sukzes- des zu konzentrieren. Im Nationalpark sionsflächen, im Einzelfall auf der Basis „Schleswig-Holsteinisches Watten- eines Gesamtkonzeptes Wiederverfül- meer”, auf dem Stadtgebiet von Flens- lung mit geeignetem Material). burg sowie in der Nord- und Ostsee werden keine Eignungsgebiete ausge- wiesen. Davon unberührt bleibt die Op- tion, Offshore-Windenergienutzung außerhalb des Nationalparks ausüben zu wollen. Hierfür ist gegebenenfalls

*) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet

34 ein Zielabweichungsverfahren oder eine ten Fall, dass neue bauliche Einrich- 1. ÜberschriftszeileFortschreibung des Regionalplans erfor- tungen wie Wohnhäuser, Siedlungsbe- derlich. reiche und Infrastruktureinrichtungen in der Nähe von vorhandenen Windener- 2. ÜberschriftszeileZ (2) Innerhalb der in der Karte ausgewie-(wenn einegieanlagen Zeile, geplant dann sind oder werdenhier) senen Eignungsgebiete stimmt die Er- sollen. richtung von Windenergieanlagen mit den Zielen der Raumordnung und Lan- (5) Die Windenergieeignungsgebiete in desplanung überein. Sofern und soweit den Gemeinden Bosbüll, , die Windenergienutzung in einem Eig- Schafflund, Sprakebüll, Leck und die vier nungsgebiet kleinräumig gesteuert oder in der Karte sehr schmal dargestellten darüber hinaus in ihrem flächenmäßigen Eignungsgebiete südlich von Hörup mit Umfang eingeschränkt werden soll, ist 15 vorab genehmigten und im Bau be- ein Flächennutzungsplanverfahren (§ 35 findlichen Windenergieanlagen liegen Absatz 3 Satz 3 BauGB) erforderlich. Eine innerhalb des noch bestehenden Bau- flächenmäßige Einschränkung ist zu be- schutzbereiches des Flugplatzes Leck gründen und muss beachten, dass das und haben daher nach Vorgaben der landesplanerische Ziel der Windenergie- Bundeswehr Höhenbeschränkungen ein- nutzung erhalten bleibt. Dieses Ziel wird zuhalten. Sofern sie Radarüberwa- durch eine angemessene begrenzte Ein- chungssysteme des Flugplatzbetriebs schränkung der Eignungsgebiete im beeinträchtigen können, wie zum Bei- Wege der Flächennutzungsplanung der spiel auch das Windenergieeignungsge- einzelnen Gemeinde nicht in Frage ge- biet in , ist mit Einschränkungen stellt. Inhalte eines Landschaftsplanes, der Höhe, Anzahl und Aufstellungsgeo- Lärmauswirkungen auf bewohnte Gebie- metrie der Windenergieanlagen zu rech- te, die Rücksichtnahme auf die Planung nen. benachbarter Gemeinden sowie weitere städtebauliche, landschaftspflegerische (6) Die Windenergieeignungsgebiete in oder sonstige öffentliche und private Be- den Gemeinden Behrendorf, Ahrenviöl, lange können im Wege der Abwägung Oster-Ohrstedt, Wester-Ohrstedt, Schwe- eine Reduzierung der Eignungsgebiete sing, Rantrum, Horstedt, und der rechtfertigen. Standort Ahrenshöft liegen innerhalb des Bauschutzbereiches des Flugplatzes Z (3) Des Weiteren sind in der Bauleitpla- und haben daher nach Vorga- nung beziehungsweise in den Baugeneh- ben der Bundeswehr Höhenbeschränkun- migungsverfahren die in den „Grund- gen einzuhalten. Sofern sie Radarüber- sätzen zur Planung von Windenergiean- wachungssysteme des Flugplatzbetriebs lagen” festgelegten Regelabstände zu beeinträchtigen können, wie zum Beispiel den bewohnten Gebäuden und Sied- die Windenergieeignungsgebiete in Ah- lungsbereichen, den Infrastruktureinrich- renviölfeld, , Ostenfeld, Wester- tungen aller Art, Schutzgebieten nach Ohrstedt und , ist mit Einschrän- dem Landesnaturschutzgesetz, Wäldern, kungen der Höhe, Anzahl und Aufstel- Gewässern und Deichen unter anderem lungsgeometrie sowie gegebenenfalls einzuhalten (siehe Gemeinsamer Rund- des Betriebes der Windenergieanlagen zu erlass des Innenministers, des Ministers rechnen. für Finanzen und Energie, der Ministerin für Natur und Umwelt und der Minister- (7) Die Windenergieeignungsgebiete in präsidentin – Landesplanungsbehörde – den Gemeinden Reußenköge, vom 4. Juli 1995 – Amtsbl. Schl.-H. S. 478). und in einer Entfernung von Die Festlegung der erforderlichen Ab- bis zu 4.000 Meter zu der Peilbetriebsstel- stände zu Kulturdenkmalen und zu Flug- le in Breklum/Kornkoog unterliegen einer plätzen erfolgt ebenso wie die Feinab- Höhenbeschränkung nach Vorgaben des stimmung mit Richtfunktrassen (siehe Bundesgrenzschutzes. Karten der Teilfortschreibungen 1997 be- ziehungsweise 1998 des Regionalplans (8) Um die Beeinträchtigung des Land- für den Planungsraum V vom 30. Okto- schaftsbildes so gering wie möglich zu ber 1997 beziehungsweise 9. Juli 1999) halten, sollten eine Begrenzung der Ge- zum Zeitpunkt der konkreten Einzelfall- samthöhe der Windenergieanlagen auf prüfung. unter 100 Meter (das bedeutet eine Mast- nabenhöhe von etwa 60 Meter) ange- Z (4) Die vorgenannten Regelabstände gel- strebt und Anlagen mit horizontaler ten sinngemäß auch für den umgekehr- Drehachse und mindestens drei Flügeln

35 vorgesehen werden. Unter Verwendung Z (10) Darüber hinaus sind charakteristi- 1. Überschriftszeilegeeigneter Farben sollte ein möglichst sche, das Landschaftsbild des Planungs- unauffälliges Einfügen in das Land- raums besonders prägende großräu- schaftsbild angestrebt werden. Aus be- mige Landschaftsräume wie 2. Überschriftszeiletriebswirtschaftlichen Gründen (wenn und zur eine• das Zeile,Gebiet der Wiedinghardedann hier) nördlich Vermeidung weiterer Eingriffe in die Na- der Bahnlinie Niebüll-Westerland mit tur sollten die Standorte der Windener- Gotteskoogsee und Wiedau-Niede- gieanlagen durch Gemeindestraßen rung/Schmale, oder befestigte Wirtschaftswege bereits • der Landschaftsraum Hauke-Haien- erschlossen sein. Koog/Langenhorner und Störtewerker Koog/Niederung der Soholmer Au, Z (9) Außerhalb der vorgenannten Eig- • die Hattstedter Marsch mit anschlie- nungsgebiete dürfen keine Windenergie- ßender Arlau-Niederung, anlagen im Sinne von § 35 Absatz 1 Nr. 6 • die Südermarsch mit südlich und öst- BauGB errichtet werden, auch keine Ein- lich angrenzender Eider-Treene-Sor- zelanlagen. ge-Niederung, • die Halbinsel Eiderstedt, Dieses gilt insbesondere (siehe Ziffer 7.6 • der Küstenraum nördlich der Bundes- Absatz 2 LROPl) straße 199 bis zur Staatsgrenze in der • im Gebiet des Nationalparks „Schles- Flensburger Innen- und Außenförde wig-Holsteinisches Wattenmeer” so- sowie der Küstenraum zwischen der wie in der Nordsee bis zur Hoheits- Luftlinie Steinbergkirche-Kappeln und grenze, der Ostsee, • auf den Nordfriesischen Inseln und • der Förderaum der Schlei bis zur Tras- Halligen sowie auf den Vordeichflä- se der ehemaligen Kreisbahn zwi- chen aller Art, schen Schaalby und Süderbrarup • in der Ostsee bis zur Hoheitsgrenze, beziehungsweise bis zur Bundesstra- • in den Ordnungsräumen für Touris- ße 201 von Schleswig bis Schaalby mus und Erholung, und von Süderbrarup bis Kappeln, • in den Umgebungsbereichen Land- • der südliche Förderaum der Schlei schaft und Ortsbild prägender Kultur- entlang der Kreisgrenze bei Kappeln denkmale und geschützter Ensembles, und südlich Schleswigs bis zur Bun- • in den bestehenden und geplanten desautobahn 7, Naturschutzgebieten, soweit sie in • der Landschaftsraum der Eider-Tree- letzterem Fall einstweilig sicherge- ne-Sorge-Niederung, stellt, in den Landschaftsrahmenplä- • der Landschaftsraum in Fortsetzung nen ausgewiesen sind und/oder ein der Soholmer Au südlich Hörup zwi- Verfahren nach § 53 LNatSchG einge- schen der Rodau, Linnau und dem leitet ist, Goldebeker Mühlenstrom, • in den gesetzlich geschützten Bio- • der Landschaftsraum entlang der topen, Treene zwischen Treia und Großsolt • in den geschützten flächenhaften sowie entlang der Bollingstedter Au Landschaftsbestandteilen, in den ver- zwischen Sollerup und Havetoftloit, gleichbaren Schutzgebieten wie Ar- • der Landschaftsraum entlang der eis- tenschutzgebiete, Europäische Vogel- zeitlichen Abflußtäler von Meynau, schutzgebiete sowie in den förmlich Wallsbek und Schafflunder Mühlen- abgestimmten FFH-Gebieten, strom und • auf den sonstigen nach § 15 LNatSchG • der Landschaftsraum entlang des Tun- vorrangigen Flächen für den Natur- neltales Rabenkirchen-Langsee-Aren- schutz, soweit diese in den bestehen- holzer See den Landschafts- oder Landschafts- von Windenergieanlagen freizuhalten. rahmenplänen dargestellt sind, • im Bereich schützenswerter Biotope Da mit der Ausweisung der Eignungsge- (geologisch/geomorphologische Son- biete für die Windenergienutzung in der derformen, wie zum Beispiel Tunnel- Karte eine ausreichende Anschlussleis- talsysteme) des Kreises Schleswig- tung erreicht werden kann und um dar- Flensburg, über hinaus die Natur, das Orts- und • in den Landschaftsschutzgebieten und Landschaftsbild sowie das Erholungspo- • auf den größeren, regelmäßig aufge- tenzial nicht weiter zu belasten, sind auch suchten bevorzugten Nahrungs- und die nach Anwendung vorstehender Aus- Rastflächen sowie im Bereich zuge- schlusskriterien verbleibenden isoliert ordneter Vogelflugfelder. gelegenen, kleinräumigen Gebiete sowie

36 an die Eignungsgebiete angrenzende ten und/oder die künftige Siedlungs- 1. ÜberschriftszeileZonen von Windenergieanlagen freizu- entwicklung von Gemeinden behin- halten. dern. Vor Veränderung von in räumli- chem Zusammenhang stehenden 2. ÜberschriftszeileZ (11) Außerhalb der in Absatz 1(wenn genann- eineWindenergieanlagen Zeile, dann sind die hier) vorge- ten Eignungsgebiete ist die Errichtung nannten Voraussetzungen in Verbin- von Windenergieanlagen im Kreis Nord- dung mit einer verbindlichen Bauleit- friesland auf der Grundlage einer Bauleit- planung oder einem Vorhaben- und Er- planung nur in folgenden Fällen aus- schließungsplan gemäß § 12 BauGB zu nahmsweise mit den Zielen der Raum- sichern. ordnung und Landesplanung vereinbar: auf der Insel Pellworm auf der Grund- • **) lage des landschaftsplanerisch abge- G 5.9 Grünzäsuren stimmten Konzeptes, • auf der Insel Nordstrand in Anlehnung (1) Um das ungegliederte Zusammen- an vorhandene Windparks, sofern dies wachsen einzelner Siedlungskörper zu auf Grund der Ergebnisse der Land- vermeiden (siehe Ziffer 5.2.2 LROPl), sind schaftsplanung mit den Belangen für in der Karte folgende überörtlich bedeut- Naturschutz und Landschaftspflege same Grünzäsuren dargestellt: noch vereinbar ist, • auf der Gemeindegrenze zwischen der • im westlichen Eiderstedt als Erweite- Stadt Flensburg und der Gemeinde rung der in der Karte nur als Bestand Wees südlich der Bundesstraße 199, dargestellten Windparks, sofern auf • in dem baulich zusammenhängenden der Grundlage der Landschaftspla- Siedlungsgebiet auf den Gemeindegren- nung das Orts- und Landschaftsbild zen zwischen Bredstedt und Breklum, nicht wesentlich mehr als bisher be- • zwischen Bredstedt und Ost-Bordelum einträchtigt wird und (Gemeinde Bordelum), • in der Gemeinde Ahrenshöft in be- • auf der Gemeindegrenze von Wester- grenzter Zahl im Zusammenhang mit land und Wenningstedt - Braderup, der zentralen Mülldeponie des Kreises. • zwischen Tinnum und Keitum sowie in Morsum (Gemeinde Sylt-Ost), Z (12) Außerhalb der in Absatz 1 genann- • auf dem Geestrand südlich der K 24 ten Eignungsgebiete im Kreis Schleswig- zwischen der Ostumgehung Husum Flensburg ist ausnahmsweise mit den (Bundesstraße 5) und Mildstedt, Zielen der Raumordnung und Landespla- • zwischen Husum und Schobüll sowie nung vereinbar: • zwischen Leck und Klintum. im Sondergebiet „Hochschulgelände Die Darstellung in der Karte ist nicht Sandberg” in Flensburg die Errichtung maßstabsgetreu und nicht parzellen- von nach Zahl und Größe mit der Stadt scharf. Sie zeigt die Lage der Zäsur an. abgestimmten Windenergieanlagen auf der Grundlage eines Bebauungsplans, so- Z (2) Die Grünzäsuren sollen generell von weit sie der Erforschung und Lehre die- einer Bebauung freigehalten werden. Es nen und ihre Auswirkungen auf die sollen nur Vorhaben zugelassen werden, nähere Umgebung sowie auf das Orts- die mit der genannten Funktion verein- und Landschaftsbild noch vertretbar sind. bar oder die im überwiegenden öffentli- chen Interesse erforderlich sind. Z (13) Unter die Ausnahmen fällt auch die Veränderung, zum Beispiel Erneuerung (3) Um darüber hinaus die Siedlungsent- oder Aufrüstung, zulässigerweise errich- wicklung insbesondere in den Stadt- und teter Windenergieanlagen, sofern sie au- Umlandbereichen auch kleinräumig und ßerhalb der in Absatz 10 genannten städtebaulich geordnet zu lenken, sollten charakteristischen Landschaftsräume lie- im Rahmen der Bauleitplanung Abstim- gen, das Orts- und Landschaftsbild nicht mungen zwischen dem zentralen Ort und wesentlich mehr als bisher beeinträchtigt den Umlandgemeinden über eine ge- und die bisherige Anschlussleistung von meinsame Freiraumsicherung erfolgen Windparks an das Stromnetz nicht we- (siehe Ziffer 6.4). Dabei sind auch die in sentlich erhöht wird. Bei Windparks ist Ziffer 5.1 des LRPl textlich erwähnten re- dabei zugleich auf eine Reduzierung der gionalen Grünverbindungen in Flens- Zahl der Anlagen hinzuwirken. Die Aus- burg, Husum und Schleswig zu berück- nahme gilt in der Regel nicht für solche sichtigen. Windenergieanlagen, die nicht die in Ab- satz 3 genannten Regelabstände einhal- *) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet

37 6.1. RegionaleÜberschriftszeile Siedlungsstruktur 2. Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann hier) G *) 6.1 Zentrale Orte und lung des zentralen Ortes erfordert bei überörtlichen Planungen und Maßnah- Stadtrandkerne men eine enge Abstimmung mit dem zentralen Ort. Von den Möglichkeiten der (1) Gemäß LEGG sind die zentralen Orte interkommunalen Zusammenarbeit soll und Stadtrandkerne sowie ihre Nahberei- dabei Gebrauch gemacht werden. che in der „Verordnung zum zentralörtli- chen System” vom 16. Dezember 1997 Erläuterung zu Ziffer 6.1 (GVOBl. Schl.- H. 1998, S. 123) unter An- wendung der Kriterien der §§ 15 bis 20 Zu Absatz 3 LEGG wie folgt festgelegt: • Oberzentrum ist Flensburg, Das baulich zusammenhängende Sied- • Mittelzentren sind Husum und Schles- lungsgebiet bestimmt die räumliche Ab- wig, grenzung des Siedlungs- und Versor- • Unterzentren mit Teilfunktionen eines gungskerns zentraler Orte und Stadt- Mittelzentrums sind Kappeln, Niebüll, randkerne (siehe Ziffer 6.1 Absatz 3 Tönning und Westerland, LROPl). Dabei werden im Einzelfall Teile • Unterzentren sind Bredstedt, Fried- von benachbarten, nicht zentralörtlich richstadt, Kropp, Leck, Süderbrarup, eingestuften Gemeinden - auch zur Dar- Tarp und Wyk auf Föhr (mit Nebel), stellung eines gemeinsamen Flächenpo- • ländliche Zentralorte sind Böklund, tentials zugunsten der längerfristigen Erfde, , Gelting, Neukirchen, Siedlungsentwicklung - mit einbezogen. Sankt Peter-Ording, Satrup, Schaff- lund, Silberstedt, Sörup, Steinbergkir- Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass che, Süderlügum und Viöl, die Gemeinden in den gekennzeichneten • Stadtrandkerne II. Ordnung von Flens- Bereichen auf Grund bereits historisch burg sind Harrislee und Glücksburg erfolgter Entwicklungen an den Funktio- (Ostsee). nen des jeweiligen zentralen Ortes teilha- ben. Es handelt sich im Planungsraum Z (2) Die zentralen Orte und Stadtrandker- um folgende Kommunen: ne sind Schwerpunkte der Siedlungsent- wicklung. Sie sollen dieser Zielsetzung Bredstedt / Breklum / Struckum, durch eine vorausschauende Bodenvor- Flensburg / Harrislee, ratspolitik, durch eine der künftigen Ent- Flensburg / Jarplund-Weding, wicklung angepasste Ausweisung von Garding / Kirchspiel Garding, Wohnungs-, Gemeinbedarfs- und ge- Husum / Mildstedt, werblichen Bauflächen sowie durch die Husum / Südermarsch, Bereitstellung entsprechender Versor- Schleswig / Busdorf, gungs- und Infrastruktureinrichtungen Westerland / Sylt-Ost und gerecht werden (siehe Ziffer 6.1 LROPl Wyk auf Föhr / . und Tabelle in Ziffer 8 mit Z-Festlegung). Die Wohnungs- und Städtebauförderung im Sinne von Ziffer 7.2 LROPl und Ziffer 3.2 ist insbesondere auf die vorgenann- ten Schwerpunkte der Siedlungsentwick- lung zu konzentrieren.

Z (3) Gemeinden, die insgesamt oder mit einzelnen Ortsteilen in Gemeindegren- zen nahen Bereichen im baulichen Sied- lungszusammenhang mit einem zentra- len Ort stehen (siehe Tabelle in Ziffer 8 mit Z-Festlegung und Karte), sollen an der Entwicklung des zentralen Ortes teil- nehmen. Die Teilhabe an der Entwick-

*) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet

38 G *) 6.2 Besondere Funktio- Nahbereich. Die Leistungsfähigkeit der 1. Überschriftszeile zentralen Orte soll dabei gewahrt bleiben nen von Gemeinden (siehe Ziffern 6.4.1 bis 6.4.3).

2. Überschriftszeileohne zentralörtliche (wenn eineErläuterung Zeile, zu Ziffer dann 6.2 hier) Einstufung Für die Festlegung dieser besonderen Funktionen gemäß Ziffer 6.2 LROPl ist (1) Gemäß Ziffer 6.2 Absatz 2 LROPl werden unter Abwägung der Entwicklungsaspek- die besonderen Funktionen im Regional- te im jeweiligen Nahbereich zum Beispiel plan festgelegt. Folgendes bedeutsam:

Z (2) Sowohl eine planerische Wohnfunktion • bei Gemeinden in Stadt- und Umland- als auch eine planerische Gewerbe- und bereichen eine relativ hohe Bevölke- Dienstleistungsfunktion haben die Gemein- rungszahl, ein besonderer Ausstat- den tungsgrad, gewachsene Strukturen, • Handewitt (Nahbereich Flensburg), Lagegunst zum Beispiel an Verkehrs- • Schuby (Nahbereich Schleswig). achsen, besonders gute Entwicklungs- ansätze oder -voraussetzungen, Eine planerische Wohnfunktion hat die Gemeinde • außerhalb der Stadt- und Umlandbe- • Fahrdorf (Nahbereich Schleswig). reiche des Weiteren die Besonderheit der örtlichen Situation (zum Beispiel Eine planerische Gewerbe- und Dienstlei- Ladelund: dünnbesiedeltes Gebiet). stungsfunktion hat die Gemeinde • Wees (Nahbereich Flensburg) in Ab- stimmung mit Glücksburg und Flens- G *) 6.3 Allgemeiner Sied- burg. lungsrahmen Gemeinden mit planerischen Funktionen sollen auf Grund ihrer jeweiligen beson- Z (1) Für die übrigen Gemeinden, die nicht deren Eignung deutlich stärker als die Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung sonstigen nicht gesondert eingestuften sind und keine ergänzenden überörtli- Gemeinden an der Siedlungsentwick- chen Versorgungsfunktionen haben, gilt lung teilnehmen. Diese ist jedoch in Ver- Ziffer 7.1 Absatz 4 LROPl als Rahmen für bindung mit der Entwicklung des jewei- die wohnbauliche Entwicklung. Der ligen zentralen Ortes zu sehen. Die Land- 20 Prozent-Rahmen gilt nicht für die In- schafts- und Bauleitplanung sowie Pla- seln Sylt, Amrum und Föhr (siehe Ziffer nungen und Maßnahmen des Verkehrs 6.4.2 Nrn. 2 und 7). und der Infrastruktur sind daher mit dem zentralen Ort abzustimmen (siehe Ziffern (2) Bei Neuaufstellungen von Flächen- 6.4.1 bis 6.4.3). nutzungsplänen oder langfristig ausge- richteten städtebaulichen Konzepten, die Z (3) Eine ergänzende, überörtliche Versor- über den bis 2010 ausgerichteten Pla- gungsfunktion haben die Gemeinden nungszeitraum des LROPl hinausgehen, • Langenhorn (Nahbereich Bredstedt), ist der bislang vorgesehene wohnbauli- • Langballig (Nahbereich Flensburg), che Entwicklungsrahmen von bis zu 20 • Ladelund (Nahbereich Leck), Prozent in 15 Jahren analog anzuwenden • Risum-Lindholm (Nahbereich Nie- und entsprechend zu erweitern. Bei der büll), Realisierung der Planung sollten von den • Großenwiehe (Nahbereich Schaff- Gemeinden die Möglichkeiten einer über lund), den Zeitraum von 15 Jahren gestreckten • Jübek (Nahbereich Silberstedt), Umsetzung ausgeschöpft werden. Die • Eggebek (Nahbereich Tarp). Prozentangaben beziehen sich dabei auf die Zahl der Wohneinheiten und nicht auf Die Gemeinden sollen sich – unterhalb die Zahl der Einwohnerinnen und Ein- der Ebene der ländlichen Zentralorte – wohner, der Gebäude oder auf die Sied- stärker entwickeln als die sonstigen nicht lungsfläche. gesondert eingestuften Gemeinden im (3) Darüber hinaus können Flächen für die Ansiedlung ortsangemessener Ge- *) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet werbe- und Dienstleistungsbetriebe so-

39 wie für eine Erweiterung ortsansässiger henfolge der Nahbereiche richtet sich je- 1. ÜberschriftszeileBetriebe ausgewiesen werden. weils nach den Stufen des zentralörtlichen Systems und nach der Einwohnerzahl der 2. ÜberschriftszeileErläuterung zu Ziffer 6.3 (wenn einezentralen Zeile, Orte. dann hier) Der LROPl ist auf den Zeitraum bis zum 6.4.1 Nahbereich der Stadt Flensburg Jahre 2010 ausgerichtet (siehe Ziffer 2 LROPl). Die Fördestadt Flensburg ist das bedeu- tendste Arbeitsplatz-, Dienstleistungs- Ziele der Raumordnung haben Bin- und Versorgungszentrum im gesamten dungswirkung für die Bauleitplanung ge- „Landesteil Schleswig” (Verflechtungs- mäß § 1 Absatz 4 BauGB sowie für die in bereich mit 170.000 Menschen). Die § 4 Absatz 1 ROG genannten Stellen. Die Stadt hat zusätzlich eine starke Ausprä- dort festgelegte Beachtungspflicht gilt gung durch ihre Verbindung zum skandi- unabhängig vom Zeitraum, auf den der navischen Raum, namentlich zu Däne- LROPl als landesweite raumplanerische mark. Ihre Funktion als Einkaufsstadt Gesamtbetrachtung ausgerichtet ist. Zie- reicht weit nach Jütland hinein. Als einzi- le gelten demnach bis zu ihrer Aufhe- ges Oberzentrum in einem strukturschwa- bung oder Änderung unverändert fort. chen ländlichen Raum des Landes Schles- Unabhängig davon sind sie in ihrer wig-Holstein und als Konversionsstand- Reichweite und konkreten Anwendung ort bedarf sie einer besonderen Aufmerk- durch die Landesplanung zu interpretie- samkeit und Förderung. Insofern kommt ren und dadurch den jeweiligen verän- die jüngst erfolgte Aufnahme von we- derten Situationen anzupassen. sentlichen Stadtteilen in das europäische „Ziel-2-Gebiet” zum richtigen Zeitpunkt. Berechnungsbasis für den Orientierungs- rahmen der wohnbaulichen Entwicklung Die zunehmenden wirtschaftlichen und ist gemäß LROPl in der Regel der Woh- kulturellen Verflechtungen mit dem ge- nungsbestand in den Gemeinden Anfang samten Ostseeraum sind als Chancen zu 1995. nutzen.

Wohnungen, die nach dem 1.1.1995 fer- Flensburg soll als Standort überregional tig gestellt wurden, sind in der Regel auf wirksamer Einrichtungen (siehe Tabelle in den Entwicklungsrahmen anzurechnen. Ziffer 8), in seinem differenzierten Wirt- Ausnahmen hiervon können in Abhän- schaftsgefüge mit erheblichem industriel- gigkeit vom Einzelfall bei Wohnungen in lem Besatz sowie als Einzelhandels- und Wohnheimen, Freizeitwohnungen oder Dienstleistungszentrum im ländlichen bei Innenentwicklung gemacht werden. Raum gesichert und weiter ausgebaut Für Gemeinden, bei denen Bebauungs- werden. Eine Zusammenarbeit mit den pläne genehmigt worden sind, deren beiden Kreisstädten Husum und Schles- Realisierung erst nach 1995 erfolgt ist, wig in einem Städtenetz-Verbund ist für kann als Berechnungsbasis für den alle Beteiligten mit Blick auf die wachsen- wohnbaulichen Entwicklungsrahmen der de wirtschaftliche Rolle des gesamten Pla- Wohnungsbestand Anfang 1995 zuzüg- nungsraums von erheblicher Bedeutung lich der in den genehmigten Bebauungs- und daher innerhalb des Planungszeit- plänen ausgewiesenen Wohneinheiten raums anzustreben (siehe Ziffer 3.2 Ab- zugrunde gelegt werden. satz 8). Die nächsten Stufen der räum- lichen Zusammenarbeit (siehe Ziffer 3.3 Absatz 10) sollten dabei von Anfang an im G *) 6.4 Orientierungsrah- Blick behalten werden, um die anvisierte weitere Entwicklung nicht aus dem Auge men für Städte und zu verlieren.

Gemeinden Von besonderer Bedeutung für die künf- tige Entwicklung der Stadt sind Der nachstehende Orientierungsrahmen • die Pflege und der Ausbau der ansäs- wird durch die in der Tabelle (siehe Ziffer 8) sigen Industrie als größter Arbeitge- genannten Erfordernisse und Hinweise zu ber, strukturbestimmenden Einrichtungen in • die Sicherung und der Ausbau der Funk- Städten und Gemeinden ergänzt. Die Rei- tionen der Hochschulen (gemäß Hoch- schulentwicklungsplan des Landes *) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet Schleswig-Holstein – siehe Ziffer 7.7.2),

40 • der Ausbau und die Weiterentwick- Der Innenstadtbereich mit Hafengebiet, 1. Überschriftszeilelung der Innovations- und Technolo- ehemaligem historischem Kaufmanns- giepotenziale, hafen und kleinstädtischem Flair ist als • die Entwicklung qualifizierter und pro- Handels- und Dienstleistungszentrum zu 2. Überschriftszeilefilierter Gewerbestandorte (Technolo-(wenn eineerhalten Zeile, und verstärkt dann als Mittelpunkt hier) giepark, Maritimes Gewerbe- und des Städtetourismus im Sinne eines Dienstleistungszentrum, Multimedia- „maritimen Erlebniszentrums” auszuge- les Kulturdienstleistungszentrum), stalten. • die Sicherung und Fortentwicklung der regionalen und überregionalen Zur Entwicklung des Gewerbesektors be- Verkehrsinfrastrukturen (unter ande- stehen nach dem Flächennutzungsplan rem Hafen, Landeplatz Schäferhaus, noch hinreichend Ergänzungsmöglich- Güterumschlag, Osttangente als In- keiten vorhandener Gewerbegebiete, die nenstadtentlastungsstraße, Schienen- bedarfsgerecht zu nutzen sind. verkehr, exportorientierte Verkehrsan- bindung), Im regionalen Maßstab des Arbeitsplatz- • die Förderung der Modernisierung schwerpunktes „Raum Flensburg” spielt des Industriegefüges, die weitere Realisierung des Gewerbeare- • die Förderung der vom wirtschaftli- als an der Bundesautobahn 7 / Bundesstra- chen Strukturwandel besonders be- ße 199 direkt an der Autobahnanschluss- troffenen Stadtteile, stelle in der Nachbargemeinde Handewitt • die Stärkung des Städtetourismus im eine dringliche Rolle. Die Ansiedlungspoli- Rahmen der regionalen Kooperation tik für das rund 90 Hektar große Gelände vorrangig mit dem Kreis Schleswig- wird in der Kooperationsform eines inter- Flensburg, aber auch mit dem Kreis kommunalen Zweckverbandes geleistet Nordfriesland und (Wirtschaftsentwicklungsgemeinschaft • die Intensivierung des integrativen Flensburg/Handewitt). Wegen der hohen Standortmarketings in Verbindung gemeinsam zu tragenden Aufwendungen, mit der Fortschreibung des städti- die aus den zentralörtlichen Mitteln des schen Konzeptes für den Einzelhandel. Oberzentrums Flensburg finanziert werden, sowie auf Grund der hervorragenden Er- Für die Siedlungstätigkeit in der Stadt reichbarkeit auch aus dem größeren Ver- bietet der 1998 genehmigte Flächennut- flechtungsbereich des Oberzentrums zungsplan zunächst ausreichende Flä- Flensburg verdient hier die Ansiedlung chenpotenziale in vorhandenen, in verdich- raumbedeutsamer Betriebe Vorrang vor tungsfähigen und in neu geplanten Wohn- anderen regionalen Gewerbestandorten im quartieren. Dabei ist auch dem Bedarf an Flensburger Raum. Sozialwohnungen angemessen Rechnung zu tragen (siehe Ziffer 3.2 Absatz 6). Der Grenzort und Stadtrandkern II. Ord- nung Harrislee erfüllt wichtige ergänzen- Um stärkeren Abwanderungstendenzen de Funktionen als Wohnort und als wegen hoher Nachfrage nach Eigen- Standort von Industrie und Gewerbe so- heimgrundstücken und wegen gleichzei- wie im Bereich der Naherholung. tig bestehender Flächenangebote in Um- landgemeinden gezielt begegnen zu kön- Der Stadtrandkern II. Ordnung Glücks- nen, ist es notwendig, neben sonstigen burg (Ostsee) ist Zentrum des Ordnungs- differenzierten Wohnformen auch eine raumes für Tourismus und Erholung und hinreichende Anzahl von Einfamilienhäu- soll dementsprechend neben seiner at- sern anzubieten. Insoweit bestehen traktiven Wohnfunktion insbesondere als städtebauliche und entwicklungspoliti- Tourismusschwerpunkt, Gesundheits- sche Herausforderungen für die Stadt zentrum und Naherholungsort erhalten gerade in der Umstrukturierung der ehe- und nachhaltig weiterentwickelt werden. maligen und weiter noch frei werdenden Bundeswehrliegenschaften in Twedt, Die Gemeinde Jarplund-Weding (Ortsteil Weiche und Mürwik. Umnutzungen von Weding) bildet mit Flensburg ein baulich ehemaligen Standortübungsplätzen in zusammenhängendes Siedlungsgebiet Naturschutz- und Erholungsbereiche und nimmt sowohl an der wohnbauli- möglichst in Zusammenarbeit mit Nach- chen als auch an der gewerblichen Ent- bargemeinden dienen ebenfalls der Ver- wicklung von Flensburg teil. besserung des Wohnumfeldes der Stadt.

41 Die Gemeinde Handewitt soll wegen ihrer zende, überörtliche Versorgungsfunkti- 1. ÜberschriftszeileGröße und Ausstattung sowie wegen der on, jedoch keine verstärkte Gewerbe- vorgenannten besonderen Perspektiven und Dienstleistungsfunktion wahrneh- für eine regional bedeutsame Industrie- men. Die saisonal bestehende Konfliktsi- 2. Überschriftszeileund Gewerbeentwicklung an der(wenn Bundes- einetuation Zeile, zwischen Naturschutzgebiet,dann hier) autobahn 7 künftig eine planerische Ge- Hafen, Campingplatznutzung, Sportboot- werbe- und Dienstleistungsfunktion so- hafen und archäologisch bedeutsamen wie – bezogen auf die Versorgungsein- Flächen auch bis in den Nachbarraum richtungen im Zentrum – dort eine plane- von Westerholz hinein bedarf einer Ent- rische Wohnfunktion wahrnehmen. schärfung. Der Hafen mit Umfeld bildet einen Schwerpunktbereich für Erholung Die Gemeinde Wees soll sich im Rahmen (siehe Ziffer 5.4 Absatz 5). Der Vorschlag einer planerischen Gewerbe- und Dienst- zur Einrichtung eines Naturerlebnis- leistungsfunktion in Abstimmung mit raums (siehe Ziffer 5.4 Absatz 6) sollte Glücksburg und Flensburg weiterentwi- geprüft werden. ckeln, da sie dem räumlich beengten Stadtrandkern Glücksburg zur Bundes- Bei den Planungen der an der Flensburger straße 199 hin vorgelagert ist. Förde liegenden Gemeinden, die durch den Bau der Osttangente künftig besser Im Stadt- und Umlandbereich ist eine in- an das überregionale Straßennetz ange- tensive planerische Abstimmung der Ge- bunden sein werden, sind insbesondere meinden und der Stadt Flensburg vor- die Erhaltung der wertvollen Fördeland- zusehen. Dem Oberzentrum Flensburg schaft und die Gewässerreinhaltung als kommt dabei eine besondere Funktion Grundlage für den weiteren Ausbau von zu. Diese ist zu beachten sowohl bei der Tourismus und Erholung zu beachten. zeitlichen Abstimmung von konkurrie- renden Bauleitplanungen als auch bei Die landschaftlich ebenfalls reizvollen Ge- dem gewerblichen Flächenmanagement biete zum Beispiel am Oberlauf der Treene für das 90 Hektar große Gewerbe- und In- und im Bereich der Fröruper Berge sind un- dustrieareal. Vorhandene Ansätze der ter besonderer Berücksichtigung der Belan- Stadt- und Umland-Kooperation wie die ge des Naturschutzes als Naherholungs- Zielvereinbarung für die Neuausweisung bereiche weiterzuentwickeln. von Wohnbauflächen in der Region Flensburg vom 18. Januar 2001 sollen Z Die Ausweisung von neuen Wochenend- mit dem Ziel einer Gebietsentwicklungs- und Ferienhausgebieten soll im gesam- planung (siehe Ziffer 4.3 Absatz 4) ausge- ten Stadt- und Umlandbereich unterblei- baut, thematisch erweitert und auf eine ben (siehe auch Ziffer 7.4. Absatz 1, 4. Unter- breite Beteiligungsbasis gestellt werden. absatz LROPl). Fragen zur baulichen Intensität für Woh- nen und Gewerbe sollen auch im Zusam- 6.4.2 Nahbereiche im Kreis Nord- menhang mit dem Ausbau des Nahver- friesland kehrssystems (siehe Ziffer 7.2.1) und der sonstigen Infrastruktur gesehen werden. Nr. 1 Nahbereich Husum

Bei den mittel- bis langfristigen Struktu- Die Kreisstadt Husum ist das Mittelzen- rierungen für die Siedlungsentwicklung trum für einen Verflechtungsbereich von im Stadt- und Umlandbereich ist vorran- etwa 100.000 Menschen im Gebiet der gig von der vorhandenen regionalen Ver- nördlichen Westküste. Hieraus wird die be- kehrsinfrastruktur (von Anbindungsmög- sondere Bedeutung Husums als Verwal- lichkeiten an die Bundesautobahn 7 über tungs- und Arbeitsplatzzentrum im ansons- die Bundesstraßen 199 und 200) auszu- ten stark landwirtschaftlich und touristisch gehen. Als Prüfgebiete für solche Sied- geprägten Raum der Westküste deutlich. lungserweiterungen kommen dement- sprechend das südwestliche und südöst- Eine Zusammenarbeit mit dem Oberzen- liche Stadtgebiet mit dem direkt an- trum Flensburg und der Kreisstadt schließenden Umland in Betracht. Schleswig in einem Städtenetz-Verbund ist für alle Beteiligten mit Blick auf die Die außerhalb des Stadt- und Umlandbe- wachsende wirtschaftliche Rolle des ge- reichs an der Bundesstraße 199 liegende samten Planungsraums von erheblicher Gemeinde Langballig soll nach Maßgabe Bedeutung und daher innerhalb des Pla- ihres Grundversorgungsangebotes für nungszeitraums anzustreben (siehe Zif- Gemeinden im Amtsbereich eine ergän- fern 3.2 Absatz 8 und 3.3 Absatz 10).

42 Die Aufrechterhaltung von Husum als Stadt- und Umlandbereichs als dem 1. ÜberschriftszeileBundeswehrstandort spielt eine erhebli- maßgeblichen Siedlungsschwerpunkt in- che raumbedeutsame Rolle. nerhalb des Nahbereichs vorrangige Be- deutung zu. Die Zusammenarbeit des 2. ÜberschriftszeileDie Stadt soll sich als Standort (wenn qualifi- eineMittelzentrums Zeile, und dann der Nachbargemein- hier) zierter Dienstleistungs- und Handelsbe- den mit dem Ziel einer Gebietsentwick- triebe, von Industrie und Gewerbe sowie lungsplanung (siehe Ziffer 4.3 Absatz 4) als Messeplatz weiterentwickeln. Dabei ist im Interesse des gesamten Stadt- und soll die durch Branchenvielfalt gekenn- Umlandbereichs künftig zu verstärken. zeichnete Wirtschaftsstruktur mit mittel- ständischen und kleineren Betrieben Auf Grund des baulichen Siedlungszu- erhalten, modernisiert und ausgebaut sammenhangs mit Husum sollen in der werden. Gemeinde Mildstedt entsprechende Flächenergänzungen nach Art und Um- Mit der Ausweisung eines großflächigen fang sowie infrastrukturell abgestimmt Gewerbeareals an der Bundesstraße 201 werden. Zwischen Mildstedt und Husum hat die Stadt bauleitplanerische Voraus- ist bis an die Kreisstraße ein größeres setzungen dafür geschaffen, ortsansässi- Geestsegment (der Süderschlag) noch gen Betrieben Erweiterungsmöglichkeiten weitgehend baufrei. Es soll als Teilzäsur anzubieten und neue Betriebe anzusie- unbebaut bleiben, um einen letzten na- deln. türlichen Übergang Geest/Marsch zu er- halten (siehe Ziffer 5.9 Absatz 1). Die Zuordnung zur östlichen Stadtumge- hung (Bundesstraße 5) ist bei der Stand- Die Gemeinde kann sich ent- ortwahl verkehrsintensiver und überört- sprechend ihrer Größe und Ausstattung lich wirksamer Einrichtungen besonders kontinuierlich weiterentwickeln. zu prüfen. Die Gemeinde Südermarsch hängt zum Teil Der Städtetourismus sollte verstärkt als mit dem Husumer Stadtteil Rödemis bau- wirtschaftliche Erwerbskomponente, lich zusammen. Hieraus ergeben sich zu- zum Beispiel durch Ergänzung im Hotel- sätzliche Siedlungsmöglichkeiten über den und sonstigen Übernachtungsangebot, örtlichen Bedarf von Südermarsch hinaus. Berücksichtigung der Nachfrage nach Einkaufserlebnis und „Bummeln im Flair Ein Abstimmungsbedürfnis bei der künf- maritimer Atmosphäre”, genutzt wer- tigen Ausweisung von Bauflächen ist auf den. Insoweit ist die kleinräumige Struk- Grund der örtlichen Gegebenheiten auch tur von Husum nicht nur von der Stadt- für folgende Gemeinden innerhalb des bilderhaltung und der Denkmalpflege her Stadt- und Umlandbereichs gegeben: wertvoll, sondern auch für den Touris- mus besonders anziehend. Die Gemeinde Rantrum hält für den Teil des Amtsbereichs Treene, der in Rich- Die Verkehrsentlastung der westlichen tung Osten in den Bereich des Regiona- Innenstadt durch den Neubau der West- len Entwicklungskonzepts Eider-Treene- tangente trägt zur Attraktivitätssteige- Sorge-Niederung ausstrahlt, einen be- rung der teilweise gemischt strukturierten grenzten Gewerbeansatz im Nordosten Quartiere bei und soll auch Impulse für der Ortslage vor. städtebauliche Neuordnungen hervorru- fen. Die Lage der Gemeinden Nordstrand und Pellworm im Ordnungsraum für Touris- Für die künftige Wohnungsbautätigkeit mus und Erholung bietet Ansatzpunkte bietet der Flächennutzungsplan von Hu- für angemessene Entwicklungen (siehe sum auf absehbare Zeit städtebaulich Ziffer 4.1). wünschenswerte differenzierte Flächen- angebote an. Dabei ist dem Bedarf an So- Die Gemeinde Schobüll im Küstenbe- zialwohnungen angemessen Rechnung reich sowie der Dockkoog von Husum zu tragen (siehe Ziffer 3.2 Absatz 6). (Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus, soweit mit den Vogelschutz- Die Nachfrage nach Eigenheimbau in belangen vereinbar, und Erholung) bie- aufgelockerter Form hat in der Vergan- ten sich zum Ausbau bestehender Ein- genheit jedoch zu reger Bautätigkeit auch richtungen im Sinne eines nachhaltigen in den Umlandgemeinden geführt. In die- Tourismus an (siehe Ziffer 5.4 Absatz 4 ser Situation kommt der Stärkung des und Karte). Die Badestelle in der Gemein-

43 de Simonsberg (Lundenbergsand) und den fordert die private wie öffentliche 1. Überschriftszeiledie Gemeinde Schobüll üben eine beson- Seite gleichermaßen zu ständigen An- dere Naherholungsfunktion für die Stadt strengungen heraus, ohne die Begren- Husum aus. zung der räumlichen Entwicklung in 2. Überschriftszeile (wenn eineFrage stellenZeile, zu müssen. dann hier) Die dominanten, das Landschaftsbild weithin prägenden Hügel Schobüller Die Summe der Umweltbelastungen un- Berg (Geotop) bei Husum und der San- ter anderem durch Tourismus, Bautätig- desberg nördlich von Ostenfeld sind we- keit, Kraftfahrzeugverkehr sowie durch gen ihrer Wahrnehmbarkeit von jeder Grundwasserentnahme aus dem Süß- weiteren Bebauung freizuhalten. wasserreservoir hat seit 1970 bis heute einen solchen Gefährdungsgrad erreicht, Die gewerbliche Entwicklung in Schobüll dass besonders einschneidende Maß- ist gegenüber dem Bestand nicht weiter nahmen erforderlich sind, um die natür- zu verstärken. lichen Grundlagen des Lebens und der Erholung auf der Insel zu sichern. Dazu Z Neue Wochenend- und Ferienhausgebiete gehören im Einzelnen die nachfolgenden sollen in der Regel im gesamten Stadt- und Einschränkungen. Umlandbereich nicht ausgewiesen werden (siehe auch Ziffer 7.4 Absatz 1, 4. Unterab- Wegen der überragenden Bedeutung der satz LROPl). Insellandschaft für Naturschutz und Tou- rismus soll sie besonders gesichert und Nr. 2 Nahbereich Westerland gepflegt werden. Eingriffe in den Land- schaftshaushalt müssen auf das notwen- Zum Nahbereich Westerland gehören die dige Maß beschränkt werden. Die Freiräu- Stadt und die übrigen sechs Gemeinden me der Insel sind zu erhalten. auf der Insel Sylt mit einer Gesamtbevöl- kerung von circa 21.500 Menschen. Etwa Z Eine weitere Ausuferung der Bebauung die Hälfte (48 Prozent) davon wohnt in in die freie Landschaft und ein weiteres der Stadt. Westerland stellt als Unterzen- Zusammenwachsen einzelner, getrennt trum mit Teilfunktionen eines Mittelzen- liegender Ortsteile sind zu vermeiden. trums die Versorgung zur Deckung des Dem dient auch die Darstellung von gehobenen, längerfristigen Bedarfs si- Grünzäsuren in der Karte dort, wo das cher. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Zusammenwachsen bereits in der Ver- sich in den Sommermonaten auf Grund gangenheit weit vorangeschritten ist von Tourismus und Erholung minde- (siehe Ziffer 5.9). stens 100.000 Menschen auf der Insel aufhalten. Dies ist die regional höchste Z Die künftige bauliche Entwicklung soll sich Gästequote in ganz Schleswig-Holstein innerhalb der in der Karte dargestellten und vor dem Hintergrund zu bewerten, Baugebietsgrenzen vollziehen. Dabei sind dass der zur Verfügung stehende Raum die vorhandenen Baudichten im Wesentli- sowohl von der Insellage als auch von chen einzuhalten. Die räumlichen Grenzen den Naturschutzgegebenheiten her eng für die Siedlungsentwicklung, die sich aus begrenzt ist. der derzeit geltenden Flächennutzungs- planfassung und der Landschaftsplanung Die Nordseeinsel Sylt weist hervorragen- für die Insel Sylt ergeben, sind in der Karte de, mit ihren Dünenteilen in Deutschland dargestellt (siehe Ziffern 4.2.2 Absatz 3 so- einmalige Landschaftsgebiete auf und ist wie 7.1 Absatz 4 Sätze 5 und 6 LROPl; Ziffer auf Grund günstiger klimatischer Ver- 4.1 Absatz 3). Raumbedeutsame Abwei- hältnisse ein beliebtes Tourismus- und chungen von den Baugebietsgrenzen Erholungsziel (siehe Ziffer 4.1). Das durch Bauleitplanungen der Gemeinden Image der Insel sollte im Wettbewerb mit auf Freiflächen im Anschluss an die bebau- nationalen und internationalen Konkur- te Ortslage sind in begründeten Ausnah- renzangeboten auch durch Entwicklung mefällen und in Abstimmung mit den und Ausprägung dauerhafter individuel- übrigen Gemeinden der Insel Sylt zulässig, ler Leitbilder für jede Gemeinde auf der wenn dadurch der insulare Wohnungsei- Basis des offenen Tourismusforums Sylt genbedarf gedeckt werden kann. Hierzu ist (April 1996 bis September 1997) noch auf Antrag der Gemeinde die Durchfüh- stärker profiliert und ausgebaut werden. rung eines Zielabweichungsverfahrens Der städtebauliche Nachbesserungs- und durch die Landesplanung gemäß § 4 Ab- Anpassungsdruck in allen Inselgemein- satz 3 LaplaG erforderlich.

44 Z Der künftige Wohnungsneubau, dessen entstanden. Die damit einhergehende 1. ÜberschriftszeileRahmen wegen der in Ziffer 7.1 Absatz 4 nachträgliche Verdichtung soll nicht fort- Sätze 1 und 2 LROPl genannten Ziele we- gesetzt werden. Dies ist in einem gerin- sentlich unterhalb der dort angegebenen gen Umfang lediglich in den Ortslagen 2. Überschriftszeile20 Prozent liegen muss, soll innerhalb(wenn einevertretbar. Zeile, Auch hier dann ist darauf hier) zu achten, vorgenannter Grenzen planerisch nur dass landschaftliche Zusammenhänge noch den tatsächlichen Bedarf der ein- nicht zerstört werden. Dies gilt ebenfalls heimischen Bevölkerung decken. Er darf für prägende Kulturdenkmäler, wie bei- im Einzelnen erst realisiert werden, wenn spielsweise die Tinnum-Burg. jeweils sichergestellt ist, dass keine Um- nutzungen zu Zweitwohnungen, Ferien- Im baulichen Siedlungszusammenhang wohnungen und anderen Tourismusan- mit Westerland ist der Ortsteil Tinnum geboten erfolgen (zum Beispiel Entwick- der Gemeinde Sylt-Ost siedlungsstruktu- lung neuer Wohnbauflächen nur auf der rell und funktional zu sichern. Dies gilt Grundlage gemeindlichen Eigentums be- insbesondere auch für eine angemesse- ziehungsweise von Erbbaurechtsverträ- ne schwerpunktmäßige Gewerbeent- gen oder in Kooperation mit öffentlich- wicklung in Abstimmung mit Westerland rechtlichen Wohnungsbauträgern oder und allen übrigen Inselgemeinden. Ne- Kreditinstituten mit entsprechenden ge- ben dem touristischen Gewerbe kommt meindlichen Bindungsoptionen). Neue auch der Schaffung neuer Arbeitsplätze Wohnungen für Personal von Touris- vor allem in umweltfreundlichen produ- mus- und anderen Gewerbebetrieben zierenden Bereichen, der gewerblichen sind wegen der Beschränkungen für ein- Wirtschaft und im spezialisierten Dienst- heimischen Wohnungsbau nur noch sehr leistungssektor besondere Bedeutung begrenzt möglich. zu. Vorrangig sind für den Gewerbesek- tor allerdings die Bestandspflege und Z Die verschiedenen, bei der baulichen Modernisierung sowie eine gestalteri- Entwicklung der Inselgemeinden zu be- sche Verbesserung des Gesamtbildes rücksichtigenden Belange erfordern, entlang der wichtigsten Zufahrtachse auf dass schon im Flächennutzungsplan für die Insel. Für die Verlagerung städtebau- die Insel Sylt die für die Bebauung vorge- lich störender oder stark eingeengter Ge- sehenen Flächen, soweit noch nicht ver- werbebetriebe (kein großflächiger Ein- bindlich überplant, nach der besonderen zelhandel) kommt eine begrenzte Zone Art und dem allgemeinen Maß der bauli- an der Kreisstraße 117 im Flughafenbe- chen Nutzung erläutert werden. reich mittelfristig zur weiteren Prüfung unter Einbeziehung der ökologischen Z In den Ortslagen, in denen durch Gebäu- Aspekte in Betracht. deabriss, Umnutzungen oder Nachver- dichtungen auch neue Wohnungen ent- Z Bei gewerblichen Umsiedlungsvorhaben stehen können, muss sichergestellt wer- auf der Insel ist zu klären, wie die Fläche den, dass die überwiegende Hauptnut- des Altstandortes künftig genutzt werden zung gewahrt bleibt. Dementsprechend soll. Eine Nachfolgenutzung zum Zwecke ist in der Bauleitplanung für solche Bau- des Apartmentbaus für den Tourismus flächen zurückhaltend zu verfahren. Auch soll unterbleiben. bei der Behandlung von Vorhaben nach § 34 BauGB ist von restriktiven Planungs- Die Ortseingangssituationen von Hör- möglichkeiten Gebrauch zu machen. Ins- num und in List am Hafen einschließlich gesamt sollte eine im Vergleich zum Hafenstraße, darunter auch die fischerei- jetzigen Bestand höher verdichtete Nut- lich genutzten Hafenbereiche, sollten zung vermieden werden. Fehlentwicklun- städtebaulich geordnet und zu einer ei- gen ist mit Hilfe der Bauleitplanung und genen Identität hin verbessert werden. städtebaulichen Satzungen zu begegnen. Künftig weiterbestehende Einrichtungen Z Örtlich verträgliche gewerbliche Nutzun- der Bundeswehr sind zu sichern. Im Rah- gen sollen angemessen gesichert werden. men der Konversion leerfallende, ehe- mals militärische Gebäude im Außenbe- Z Auf der Nösse-Halbinsel ist im Bereich reich sind nach Möglichkeit zurückzubau- der Ortsteile Archsum und Morsum der en, wenn sich für sie keine mit den Zielen Gemeinde Sylt-Ost auf Grund der ur- der Raumordnung und nach den Grund- sprünglich ausschließlich landwirtschaft- sätzen des Städtebaus vereinbare Umnut- lichen Nutzung eine Einzelbebauung zung finden und realisieren lässt.

45 Für die Verbesserung der Verkehrsver- Erläuterungen zu den Baugebiets- 1. Überschriftszeilehältnisse auf Sylt wäre zu prüfen, ob die grenzen: Landesstraße 24 in Westerland / Tinnum nicht doch nach Süden über die Bahn- Die Baugebietsabgrenzungen sind dem 2. Überschriftszeiletrasse hinweg mit dem Straßensystem (wenn einegültigen Zeile, aktuellen dann Stand der hier)Flächennut- im Süden von Westerland verknüpft und zungsplanung angepasst. Soweit es die dies mit der Gemeinde Sylt-Ost inter- Grundsatzfragen von Baugebietsabgren- kommunal auf den Weg gebracht wer- zungen überhaupt betrifft, ist darauf hin- den sollte. Eine südliche Umgehungs- zuweisen, dass schon der vorhergehende straße von Keitum mit Beibehaltung we- Regionalplan für den Ordnungsraum für niger weiterhin notwendiger, höhenglei- Tourismus und Erholung im Bereich der cher Bahnübergänge wird zur Zeit plane- Nordfriesischen Inseln derartige Bauge- risch vorbereitet. bietsabgrenzungen enthalten hat, die bei der landesplanerischen Beurteilung von Im Interesse der hervorragenden Funk- Bauleitplanungen der Gemeinden eine tionen der Gemeinden als Seebäder sol- entscheidende Rolle gespielt haben. len das Verkehrsaufkommen auf der Insel nicht erhöht und gleichzeitig der öf- Die Festlegung solcher Baugebietsab- fentliche Nahverkehr verbessert werden. grenzungen hat unter anderem zum Hin- Dies kann auch durch Ausgabe von Frei- tergrund, dass dadurch weitere Grund- fahrtscheinen für mit dem Autoreisezug stücksspekulationen vermieden werden. ankommende Gäste erreicht werden (sie- Wenn eine Gemeinde zur Deckung des he auch nachfolgende Nr. 3). tatsächlichen Eigenbedarfs über den Rahmen des bisherigen Flächennut- Zur Sicherung des begrenzten Süßwas- zungsplans hinaus die Ausweisung eines servorkommens ist ein Wasserschutzge- Wohngebiets oder gegebenenfalls auch biet ausgewiesen worden. die Ausweisung eines Baugebiets für ein anderes Vorhaben für erforderlich hält, Die längerfristig anstehenden Fragen der ist es ihr mit Hilfe der Baugebietsabgren- Müllentsorgung auf der Insel (Zwischen- zung möglich, die dafür geeignetsten Al- lagerung, Schließung der Deponie in ternativen auszusuchen und sie im Vor- Munkmarsch, Umschlagstation, Trans- feld mit den maßgeblichen Trägern öf- portmittel und -weg) bedürfen eines vom fentlicher Belange zu erörtern. Wenn Kreis zu entwickelnden Gesamtkonzepts, nach positivem Abstimmungsergebnis das für die Beseitigung aller Abfälle auf die Grundstücksverhandlungen auf der dem Festland sorgt. Basis von Alternativen zum Erfolg ge- führt haben, ist auf Antrag der Gemeinde Bestehende und geplante mehrfunktio- die Durchführung eines Zielabwei- nale Einrichtungen zur qualitativ ange- chungsverfahrens seitens der Landespla- messenen Strandversorgung sollen auf nung gemäß § 4 Absatz 3 LaplaG vorge- der Grundlage eines inselweiten Kon- sehen. zepts und in der Regel mit Hilfe von Be- bauungsplänen gesichert werden. Sie Das Zielabweichungsverfahren wird von sollen sich auf die unmittelbare Strand- der Erwartung ausgehen, dass die Ab- versorgung beschränken. Dabei sind Be- weichung von der Baugebietsabgren- lange des Küsten- und Naturschutzes zung inselweit abgestimmt worden ist. besonders zu beachten (siehe Ziffer Im Regionalplantext sind bereits an an- 7.5.4) und konzeptionell begrenzte Ein- derer Stelle für bestimmte Planungen griffe in die Stranddünen sorgfältig abzu- und Bauvorhaben solche jeweils insel- stimmen. weiten Abstimmungen festgesetzt. Die- ses gilt nunmehr auch für Wohnungs- Auf der Grundlage der Landschaftspla- bauplanungen außerhalb der Bauge- nung sollen Waldbildungen und waldar- bietsabgrenzungen. Es bedeutet aber tige Begrünungen auf den Geestgebieten nicht in jedem Fall, dass alle Inselge- in der Nähe der Siedlungsbereiche ge- meinden einstimmig dem Verfahren zu- prüft werden, auch um das Landschafts- gestimmt haben müssen. und Ortsbild zu verbessern. So ist zum Beispiel schon seinerzeit in der 7. Nachtragssatzung zur Satzung des Planungsverbandes Sylt von 1997 ein Ka- talog aufgeführt worden, der die insel- weite, mehrheitlich positive Abstim-

46 mung voraussetzt. Im Übrigen wird es Im Nahbereich hat die Gemeinde Risum- 1. Überschriftszeileauch von dem Umfang, der Qualität und Lindholm auf Grund des besonderen der Notwendigkeit der Zielabweichung Ausstattungsgrades und ihrer Größe abhängen, wie weit die Abstimmung zu (über 3 500 Bürgerinnen und Bürger) er- 2. Überschriftszeilegehen hat. Immer ist der insularen (wenn Ge- einegänzende, Zeile, überörtliche dann Versorgungs- hier) samtentwicklung vorrangig Rechnung zu funktionen wahrzunehmen. An die Stadt tragen, aber auch die besondere Funkti- Niebüll angrenzende Gemeindebereiche on von Westerland als Unterzentrum mit lassen sich bei Bedarf in einer gemeinsa- Teilfunktionen eines Mittelzentrums im men Planung für eine Freiraumentwick- Blick zu behalten. Hier sind sowohl der lung, aber auch für bauliche Zwecke Kreis Nordfriesland als auch die Landes- nutzen. Zur Stärkung des Raumes tragen planung selbst diejenigen, die das Ergeb- sowohl eine Gebietsentwicklungspla- nis ganz wesentlich beeinflussen können – nung für das gesamte Umland möglichst auch im Sinne der Gemeinde, die das mit der Stadt Leck (siehe Ziffern 3.2 Ab- Zielabweichungsverfahren beantragt. satz 8, 3.3 Absatz 10 und nachfolgende Nr. 5) als auch eine stärkere Zusammen- Nr. 3 Nahbereich Niebüll arbeit der vier Nachbarämter und der Stadt Niebüll bei. Das Unterzentrum Niebüll erfüllt Teil- funktionen eines Mittelzentrums auch für Der gesamte Nahbereich ist als Gebiet die Nahbereiche von Leck, Süderlügum mit besonderer Bedeutung für Touris- und Neukirchen. Es ist somit der bedeu- mus und Erholung ausgewiesen. Darin tendste Dienstleistungsort für das nord- spielt der Erholungs- und Badeort Dage- westliche Festland des Kreises Nordfries- büll auf Grund seiner Kaplage, als Fähr- land. Zu seiner überdurchschnittlich gu- hafen für die Inseln und Halligen sowie ten Ausstattung mit Versorgungseinrich- als Anlandeort für Muscheln und Krab- tungen gehören eine Vielzahl von priva- ben mit Verarbeitungsanlagen eine be- ten Dienstleistungen und Einkaufsmög- sondere Rolle (siehe Ziffer 7.2.5). Die lichkeiten wie auch das Kreiskranken- angestrebte schwerpunktmäßige Touris- haus und Berufliche Schulen. musentwicklung wird in dem Dorfent- wicklungskonzept und der entsprechend Die Stadt soll in ihrer Funktion als wichti- angepassten Bauleitplanung deutlich. ges Arbeitsplatzzentrum und als Kran- Sie sehen vor, in der Nähe des Hafens kenhausstandort erhalten und weiter Fremdenverkehrs- und Serviceeinrich- gestärkt werden. Für die industriell-ge- tungen größeren baulichen Umfangs zu werbliche Entwicklung bereitet die Stadt errichten. Für die bisher dort vorhande- im Südosten an der Bundesstraße 5 um- nen Stellplätze der Fährbenutzer ist am fangreiche Flächenangebote vor, die we- Rande die Neuanlage eines größeren gen des dringend benötigten Arbeits- Auffangparkplatzes mit eigener Zufahrt markteffektes aus dem Regionalpro- (unter Verlegung der Landesstraße 9) gramm gefördert werden. vorgesehen. Schlüttsiel ist Versorgungs- und Fährhafen für die Halligen sowie ein Den Erfordernissen zum Abbau der som- Baustein für die langfristige touristische merlichen Staus an der Autoverladung Infrastruktur der Halligen und auf der In- der Bahnstrecke nach Westerland/Sylt sel Amrum. ist, soweit aus städtebaulicher Sicht und wegen der Verkehrssicherheit notwen- Nr. 4 Nahbereich Tönning dig, Rechnung zu tragen. Zur Verbesse- rung der Verkehrssituation auf der Insel Die Stadt Tönning (ehemalige Kreisstadt Sylt und Entlastung der Autoverladevor- des früheren Kreises Eiderstedt) ist Un- gänge in Niebüll ist zu beachten, dass in terzentrum mit Teilfunktionen eines Mit- Zukunft noch mehr Gäste mit eigenem telzentrums für einen stark landwirt- Fahrzeug und kürzerer Verweildauer auf schaftlich geprägten, strukturschwachen die Insel kommen werden, wenn nicht Raum. Sie stellt die Einrichtungen auch ganzheitliche Lösungen für beide Strek- für den über die Grundversorgung hin- kenendpunkte (Niebüll und Westerland) ausgehenden gehobenen, längerfristi- angestrebt und Anreize angeboten wer- gen Bedarf bereit. Als Siedlungsschwer- den, das Auto auf dem Festland zu las- punkt soll sie für die künftige Entwick- sen. Andererseits sollte der Belegungs- lung im Wohnungsbau sowie im Gewer- grad der Beherbergungsbetriebe auf der be- und Dienstleistungssektor entspre- Insel Sylt aus wirtschaftlichen Gründen chende Flächen bedarfsgerecht zur Ver- gehalten werden. fügung stellen.

47 Tönning ist Sitz des Landesamtes für den Für die mittel- bis langfristige Wohnbau- 1. ÜberschriftszeileNationalpark „Schleswig-Holsteinisches entwicklung des zentralen Ortes sollen Wattenmeer“ sowie des Ausstellungs- auf der Grundlage einer Rahmenplanung zentrums ”Multimar Wattforum”. Die im Osten der Ortslage im Bereich 2. Überschriftszeiledaraus und aus den historischen (wenn Hafen- eineSchmörholm Zeile, umfangreiche dann Flächenan- hier) ansätzen sowie aus den vorhandenen re- gebote für differenzierte Wohnformen gionaltypischen Fischereiaktivitäten geschaffen werden. Des Weiteren sollen resultierenden touristischen Chancen hier auch Möglichkeiten zur Ergänzung sollen genutzt und weiterentwickelt wer- der bestehenden touristischen Einrich- den. tungen (Campingplatz) mit eingeplant werden. Der Klintumer Berg ist ein das Im Bereich des Eidersperrwerks sowie im Landschaftsbild weithin prägender Hügel Ortsteil Kating können vorhandene Nah- (Geotop) und deshalb von Bebauung erholungseinrichtungen nur unter Berück- freizuhalten. sichtigung der schutzwürdigen Land- schaftsteile im Katinger Watt angemessen Der Nahbereich ist mit über 15.000 Men- ausgestaltet werden. Auf zusätzliche grö- schen einer der bevölkerungsstärksten ßere Baulichkeiten und weitere Übernach- im Planungsraum. tungsangebote im Katinger Watt ist im Interesse des naturnahen sanften Touris- Die Gemeinde Ladelund hat für den im mus zu verzichten. Auf die Entwicklungs- Grenzraum zu Dänemark befindlichen, ziele und Maßnahmen aus dem integrier- abseits gelegenen und dünn besiedelten ten „Konzept für das Katinger Watt“ mit Teilbereich ergänzende überörtliche Ver- dem Leitbild „Naturschutz und naturver- sorgungsfunktionen, jedoch keine ver- träglicher Tourismus“ wird verwiesen. stärkte gewerbliche Funktion zu über- nehmen. Unter den drei Nahbereichsgemeinden hebt sich aufgrund der Ein- Die in mehreren Gemeinden bestehen- wohnerzahl und bestehenden Ausstat- den Bundeswehreinrichtungen sind für tung als eine gewachsene und historisch den sonst wirtschaftlich schwach ge- bedeutsame Siedlung hervor. prägten Raum wesentlich strukturbe- stimmend und soweit wie möglich in Die Nahbereiche von Garding, Sankt Pe- ihren Funktionen zu sichern. ter-Ording und Lunden gehören zum Ver- sorgungsbereich des Mittelzentrums Die reizvolle landschaftliche Lage bietet Tönning. Daher besteht eine Abstim- Möglichkeiten, die bestehenden Freizeit- mungsnotwendigkeit tourismusbezoge- und Naherholungseinrichtungen bei ner baulicher Aktivitäten aller dazuge- Klintum/ und südlich hörigen Gemeinden, soweit sie in Kon- künftig verstärkt weiterzuentwickeln. kurrenz zueinander treten (siehe Ziffer 5.4 Absatz 3). Nr. 6 Nahbereich Bredstedt

Nr. 5 Nahbereich Leck Das gut ausgestattete Unterzentrum Bredstedt an der Bundesstraße 5 ver- Das Unterzentrum Leck (7.600 Bürgerin- sorgt mit seinen zentralen Einrichtungen nen und Bürger) ist ein alter gewachse- und Angeboten für den qualifizierten ner Marktort, der über lange Zeit als Grundbedarf einen großen Nahbereich Bundeswehrstandort und durch einen von 20.000 Menschen. militärischen Flugplatz geprägt war. Trotz Reduzierung der Standorteinheit Die Siedlungsentwicklung der Stadt soll hat eine starke Siedlungsentwicklung sich vornehmlich auf Gebiete im Nord- stattgefunden. Das Flugplatzgelände osten und Osten der Ortslage konzentrie- wird noch als Reserveflugplatz vorgehal- ren. Durch die in der Karte dargestellte ten. Grünzäsur (siehe Ziffer 5.9) ist ein Zu- sammenwachsen zwischen dem Stadt- Durch Einbindung der Stadt Leck in die gebiet von Bredstedt und dem Ortsteil Gebietsentwicklungsplanung der Stadt Oster-Bordelum der Gemeinde Borde- Niebüll (siehe Nr. 3) sollen Kooperations- lum im Hinblick auf den schützenswerten formen zur positiven Gesamtentwicklung Umgebungsbereich des Stollbergs aus- des Raumes gefunden und schädliche zuschließen. Das Gewerbeflächenan- Konkurrenzsituationen vermieden wer- gebot, insbesondere für großflächiges den. und verkehrsintensives Gewerbe, ist vor-

48 rangig nordöstlich der Stadt in der Nähe Die Halligwelt ist weltweit einmalig und 1. Überschriftszeilezur geplanten Ortsumgehung im Zuge stellt einen besonderen Reiz an der West- der Bundesstraße 5 vorzuhalten und be- küste dar, sie zieht starken Tagestouris- darfsgerecht zu erschließen. mus an; es bedarf daher wie bisher mit 2. Überschriftszeile (wenn eineUnterstützung Zeile, von dann Land und Kreishier) len- Der beabsichtigte Abbau der Einrichtun- kender Maßnahmen, um im Zuge des gen des Bundesgrenzschutzes ist mit ge- Strukturwandels und der Tourismusent- eigneten Maßnahmen zu kompensieren. wicklung konzeptionell vorgehen zu kön- Nachfolgenutzungen für das umfangrei- nen. Verkehrlich werden die Halligen von che Gebiet am nordöstlichen Stadtrand heimischen Reedereien über den Hafen sind frühzeitig zu prüfen und planerisch Schlüttsiel hinreichend versorgt (siehe vorzubereiten. Ziffer 7.2.5).

Vom Stadtgebiet nach Süden hat sich Die dem Küstenschutz dienenden Loren- das historische Siedlungsband an der gleise zu den Halligen Oland und Lange- Bundesstraße 5 und der Bahnstrecke neß sowie Nordstrandischmoor sind Hamburg-Westerland zu einem baulich auch für die Versorgung von Bedeutung zusammenhängenden Siedlungsgebiet und sollten für den gelenkten Tourismus zwischen Bredstedt, Breklum und Struck- im Nationalpark mit zur Verfügung ste- um entwickelt. Das Siedlungsband ist hen. Sie sind daher funktionsgerecht zu durch eine Grünzäsur gegliedert (siehe unterhalten (siehe Ziffer 7.5.4). Ziffer 5.9 und Karte). Nr. 7 Nahbereich Wyk auf Föhr Auf Grund dieses baulichen Zusammen- hangs sollen Breklum und Struckum an Zum Nahbereich Wyk auf Föhr als Unter- der Entwicklung des Unterzentrums zentrum mit Nebel (Amrum) gehören die Bredstedt teilnehmen; überörtlich wirk- Inselgemeinden auf Föhr und Amrum same Planungen und Maßnahmen sind mit zusammen über 11.100 Menschen, mit dem Unterzentrum abzustimmen. von denen rund 4.550 Bürgerinnen und Von der Möglichkeit der interkommuna- Bürger in der Stadt selbst leben. Der Tou- len Zusammenarbeit soll Gebrauch ge- rismus lässt in den Sommermonaten die macht werden. Zahl der auf den Inseln wohnenden Per- sonen erheblich anwachsen. Im Nahbereich hat die Gemeinde Lan- genhorn auf Grund ihrer Größe und Aus- Auf Grund der hervorragenden land- stattung eine ergänzende, überörtliche schaftlichen und klimatischen Vorausset- Versorgungsfunktion. Die Siedlungstätig- zungen stellen die Inseln Föhr und Am- keit ist im Interesse einer deutlichen Orts- rum einen bedeutenden Tourismus- mittelpunktbildung schwerpunktmäßig schwerpunkt dar. Der Tourismus ist auf im Bereich der Schule zu konzentrieren. beiden Inseln der Hauptwirtschaftsfaktor und soll im Planungszeitraum geordnet Die Geestränder in den Gemeinden Ah- weiterentwickelt werden (siehe Ziffer 4.1). renshöft, , und Lan- Wegen der bereits erreichten baulichen genhorn sollten als natürliche Baugren- Konzentration und ihrer nur begrenzten zen nicht übersprungen werden. Belastbarkeit soll auf den Inseln Föhr und Amrum die weitere Entwicklung in erster Die Gebiete nördlich und östlich vom Linie durch Verbesserung bestehender eignen sich auf Grund ihrer Einrichtungen und nicht durch die Schaf- landschaftlichen Vielfalt mit Wäldern, fung neuer Beherbergungskapazitäten Heiden und Mooren besonders für Tou- erfolgen. Dies gilt insbesondere für Am- rismus und Erholung. rum mit seinen Dünen- und Heidegebie- ten, die zu den besonders geschützten Die bestehenden Badestellen „Lüttmoor- Landschaften zählen. Auf der Insel Föhr siel“ (Beltringharder Koog) und auf der ergibt sich vergleichsweise ein etwas Hamburg-Hallig sind für die Stärkung größerer Spielraum zugunsten der Stadt und Entwicklung des Tourismus in der Wyk auf der Grundlage von Ziffer 4.1 Ab- Region von großer Bedeutung. Eine ge- satz 4. Hierzu bedarf es jedoch einer weit- lenkte und abgestimmte Zufahrt durch gehenden Abstimmung der Stadt mit die Naturschutzgebiete ist sicherzustel- den Umlandgemeinden, um den beson- len. deren Gesamtcharakter der Insel Föhr zu

49 erhalten. Dies gilt in vergleichbarem tionen). Neue Wohnungen für Personal 1. ÜberschriftszeileMaße auch für die erforderliche Abstim- von Tourismus- und anderen Gewerbebe- mung der Einzelhandelsnutzungen auf trieben sind wegen der Beschränkungen der Insel einschließlich der Nahversor- für einheimischen Wohnungsbau nur 2. Überschriftszeilegungseinrichtungen in den Gemeinden. (wenn einenoch sehrZeile, begrenzt dann möglich. hier) Auf der Insel Föhr wird der Tourismus durch die Landwirtschaft ergänzt. Die verschiedenen, bei der baulichen Entwicklung der Inselgemeinden zu be- Z Die künftige bauliche Entwicklung auf rücksichtigenden Belange erfordern, den Inseln Föhr und Amrum soll sich dass schon im Flächennutzungsplan die nach wie vor nur noch innerhalb der in für die Bebauung vorgesehenen Flächen der Karte dargestellten Baugebietsgren- nach der besonderen Art und dem allge- zen vollziehen. Dabei ist in der Regel die meinen Maß der baulichen Nutzung er- Eingeschossigkeit einzuhalten, in Wyk läutert werden. auf Föhr und in Wittdün ist auch die Mehrgeschossigkeit vertretbar. Die räum- Auf der Insel Föhr ist Wyk als Unterzen- lichen Grenzen für die Siedlungsentwick- trum mit seinen zentralen Einrichtungen, lung, die sich im Wesentlichen aus der wie zum Beispiel Schwimmbad, der entsprechenden derzeit geltenden Flä- Schwerpunkt der Tourismusentwicklung chennutzungsplanfassung und den Land- und der sonstigen baulichen Entwicklung schaftsplanungen für die Inseln Amrum einschließlich Gewerbe. Entsprechende und Föhr ergeben, sind in der Karte dar- Flächen sind vorzuhalten. Die Gemeinde gestellt (siehe Ziffern 4.2.2 Absatz 3 so- Wrixum steht im baulichen Siedlungszu- wie 7.1 Absatz 4 Sätze 5 und 6 LROPl; 4.1 sammenhang mit dem Unterzentrum, Absatz 3). Die jeweilige Silhouette der In- künftige Siedlungsentwicklungen sind seln, das Bild der Landschaft und der al- miteinander abzustimmen. ten Friesendörfer dürfen nicht beein- trächtigt werden. Dabei ist insbesondere Die Vorhaltung eines gemeinsamen Ge- die Baustruktur am Sandwall in Wyk auf werbegebietes für den Amtsbereich in Föhr mit Hilfe der Bauleitplanung zu er- ist nach Maßgabe des Land- halten. Raumbedeutsame Abweichun- schaftsplans für die Insel Föhr und unter gen von den Baugebietsgrenzen durch Beachtung des Grundwasserschutzes für Bauleitplanungen der Gemeinden auf die Insel vorzusehen. Freiflächen im Anschluss an die bebaute Ortslage sind in begründeten Ausnahme- Die Windparks im Ostteil der Insel Föhr fällen und jeweils in Abstimmung mit können nur im Sinne der Ausnahmerege- den übrigen Inselgemeinden zulässig, lung in Ziffer 5.8 Absatz 13 verändert wenn dadurch der insulare Wohnungsei- werden. genbedarf gedeckt werden kann. Hierzu ist auf Antrag der Gemeinde die Durch- Das Unterzentrum Wyk auf Föhr nimmt führung eines Zielabweichungsverfah- teilweise auch für die Insel Amrum zen- rens durch die Landesplanung gemäß § 4 trale Funktionen wahr; auf der Insel erfüllt Absatz 3 LaplaG erforderlich. die Gemeinde Nebel Grundversorgungs- aufgaben (siehe Tabelle in Ziffer 8). Z Der künftige Wohnungsneubau, dessen Rahmen wegen der in Ziffer 7.1 Absatz 4 Die touristisch wirksamen „Eingangsbe- Sätze 1 und 2 LROPl genannten Ziele we- reiche” der Insel Amrum in Wittdün und sentlich unterhalb der dort angegebenen der Insel Föhr in Wyk sollten städtebau- 20 Prozent liegen muss, soll innerhalb lich verbessert werden. vorgenannter Grenzen nur noch den tat- sächlichen Bedarf der einheimischen Be- Erläuterungen zu den Baugebietsgren- völkerung decken. Er darf im Einzelnen zen erst realisiert werden, wenn jeweils sicher- gestellt ist, dass keine Umnutzungen zu Siehe die entsprechenden Erläuterungen Zweitwohnungen, Ferienwohnungen und zu Nr. 2 Nahbereich Westerland. anderen Tourismusangeboten erfolgen (zum Beispiel Entwicklung neuer Wohn- Nr. 8 Nahbereich Friedrichstadt bauflächen nur auf der Grundlage ge- meindlichen Eigentums oder in Koopera- Die Stadt Friedrichstadt (2.650 Bürgerinnen tion mit öffentlich-rechtlichen Wohnungs- und Bürger) soll als Unterzentrum für einen bauträgern oder Kreditinstituten mit ent- ländlich strukturierten Bereich die qualifi- sprechenden gemeindlichen Bindungsop- zierte Grundversorgung wahrnehmen. Für

50 die Siedlungstätigkeit und die gewerbliche ßen Gemeindegebiet nur noch Teile der 1. ÜberschriftszeileEntwicklung sind Flächen an der Bundes- Gemeinde (siehe Nr. 10) umfasst. straße 202 östlich bzw. westlich der Stadt bedarfsgerecht zu erweitern. Demgegen- Sankt Peter-Ording erstreckt sich auf ei- 2. Überschriftszeileüber lassen ökologische und denkmalpfle-(wenn einener Länge Zeile, von zwölf dann Kilometern hier) entlang gerische Belange die Ausweisung von der Strände und Vorländereien. Das Ge- Sonderbauflächen für neue Hotel-, Ferien- meindegebiet ist wegen der insgesamt haus- und Wochenendhausnutzung am hohen Bettenkapazitäten, Übernach- nördlichen Treeneufer nicht zu. tungs- und Tagesgastzahlen als Ord- nungsraum für Tourismus und Erholung Das historische Stadtbild der alten Hol- ausgewiesen (siehe Ziffer 4.1). länder-Siedlung mit ihren Grachten ist in Schleswig-Holstein einmalig und in sei- Der Tourismus in Sankt Peter-Ording hat ner Gesamtanlage sowohl von hohem eine überragende Bedeutung für das an denkmalpflegerischem Wert als auch ein Defizit leidende Arbeitsplatzangebot der touristischer Anziehungspunkt; hierauf gesamten Halbinsel Eiderstedt. Er ist ist bei allen Planungen und städtebauli- auch künftig zu stützen und soll sich un- chen Maßnahmen zu achten. Die Eintra- ter dem wichtigen Aspekt der Qualitäts- gung als Stadtdenkmal ist anzustreben. verbesserung vollziehen. Dies betrifft auch die weitere angemessene Ausge- Die Lage an Treene und Eider begünstigt staltung von Kur- und Bädereinrichtun- den weiteren behutsamen und qualitäts- gen. Hierfür kommt in erster Linie der vollen Ausbau von Einrichtungen für Ortsteil Sankt Peter-Bad in Frage. Die Tourismus und Naherholung. Campingplatznutzungen im Gemeinde- gebiet, insbesondere in Ording, sind bau- Wegen des begrenzten Stadtgebietes leitplanerisch zu ordnen, ohne dass können Flächenengpässe für die weitere größere Zusatzkapazitäten geschaffen Siedlungsentwicklung von Friedrichstadt werden (siehe Ziffer 4.1 Absatz 6). Anzu- längerfristig nicht ausgeschlossen wer- streben ist eine großzügige Konzentrati- den. Eine planerische Abstimmung mit on der bestehenden Campingplätze als der westlichen Nachbargemeinde Kol- Campingpark im nördlichen Teil des denbüttel ist auch unter dem Aspekt, den Ortsteils Ording. Dabei sollte auch in Status des Unterzentrums durch eine nennenswertem Umfang kurzzeitigere ausreichende Bevölkerungszahl, gegebe- Nutzung eingeräumt, dagegen das Dau- nenfalls in einem baulich zusammenhän- ercampen deutlich begrenzt werden. genden Siedlungsgebiet zu erhalten (§ 16 Absatz 3 LEGG), erforderlich. Neben dem Kurbetrieb und Ferientouris- mus spielt der Tagestourismus zu den Die am Flusslauf der Treene liegende Ge- Stränden eine herausragende Rolle. Hier- meinde Schwabstedt (Luftkurort) ist als für ist die weitgehend ungestörte „Erleb- Standort verschiedener Tourismusein- niswelt Strand” von ausschlaggebender richtungen weiter für Tourismus und Er- Bedeutung und künftig möglichst noch holung zu entwickeln. attraktiver zu gestalten. Dementspre- chend sind das ÖPNV-Angebot mit Der Glockenberg einschließlich der Land- Strandanschluss und das Radfahrange- schaft des Lehmsieker Forstes zwischen bot auf die Strände weiter zu verbessern. Schwabstedt, Süderhöft, und Dennoch ist das begrenzte Strandparken Hollbüllhuus gehört zu den dominanten, nach wie vor unverzichtbar, insbesonde- das Landschaftsbild des Kreises Nord- re auch, um den Tages- und Wochenend- friesland weithin prägenden Hügeln tourismus zu kanalisieren. Fast der ge- (Geotop) und ist daher von weiterer Be- samte Strandbereich ist in das Gebiet bauung freizuhalten. des Nationalparks einbezogen.

Der Nahbereich liegt fast gänzlich im Der Verkehrslandeplatz Sankt Peter-Or- Kernraum des Projektgebietes Eider- ding dient dem Bäderluftverkehr (siehe Treene-Sorge (siehe Ziffer 4.2 Absatz 5). Ziffer 7.2.6 Absatz 4).

Nr. 9 Nahbereich Sankt Peter-Ording Nr. 10 Nahbereich Garding

Das Seeheilbad und Schwefelbad Sankt Der ländliche Zentralort Garding ist der Peter-Ording ist ländlicher Zentralort für historische Siedlungs- und Versorgungs- einen Nahbereich, der neben dem gro- schwerpunkt der Halbinsel Eiderstedt.

51 Für die künftige Siedlungstätigkeit sowie dünen) sowie die waldreichen Gebiete 1. Überschriftszeilezugunsten der Schaffung gewerblicher im Nordosten (Süderlügumer Forst). Arbeitsplätze für den Raum Eiderstedt sind ausreichende Bauflächen vorzuhal- Eine verstärkte Errichtung von Radwan- 2. Überschriftszeileten. Das Stadtgebiet ist von dem (wenn Ge- eineder- und Zeile, Reitwegen dann ist aus kommunaler hier) meindegebiet der Kirchspielslandge- Sicht wünschenswert. meinde Garding vollständig umschlos- sen. Sofern langfristig Engpässe in der Nr. 12 Nahbereich Viöl Siedlungsentwicklung der Stadt auftre- ten, sind weitere Abstimmungen mit der Der Nahbereich des ländlichen Zentral- teilweise baulich zusammenhängenden ortes Viöl umfasst mit Ausnahme der Ge- Nachbargemeinde erforderlich. meinde Schwesing (Nahbereich Husum) den gesamten Amtsbereich. Die westlich von Garding gelegene Ge- meinde Tating liegt bereits deutlich im Der landwirtschaftlich strukturierte Raum Einflussbereich von Sankt Peter-Ording; ist durch seine verkehrsgünstige Lage sie nimmt gerade auch touristische Ver- zum Mittelzentrum Husum gekennzeich- sorgungsaufgaben mit wahr. Impulse net. Die von dort ausgehenden Entwick- aus dem Tourismusschwerpunkt Sankt lungsimpulse sind in erster Linie auf den Peter-Ording sollen angemessen aufge- an der Bundesstraße 200 gelegenen griffen werden. ländlichen Zentralort Viöl gerichtet. Er hat die Einrichtungen für die Grundver- Für Tating ist eine Ortsumgehung im sorgung bereitzustellen und ausreichend Zuge der Bundesstraße 202 dringlich Flächen für Wohnen und Gewerbe vorzu- (siehe Ziffer 7.2.3). halten.

Nr. 11 Nahbereich Süderlügum Im Hinblick auf die Lage des Nahbereichs in einem Gebiet mit besonderer Bedeu- Die an der Bundesstraße 5 liegende Ge- tung für Tourismus und Erholung bieten meinde Süderlügum ist Grenzort zu Dä- sich Weiterentwicklungen von Naherho- nemark. Der ländliche Zentralort soll die lungseinrichtungen an. Grundversorgung im landwirtschaftlich strukturierten Nahbereich sicherstellen. Nr. 13 Nahbereich Neukirchen

Für die künftige wohnbauliche Entwick- Der Nahbereich des ländlichen Zentral- lung bieten sich Flächen insbesondere ortes Neukirchen umfasst die sechs Ge- nordwestlich der Ortslage an. Für den ge- meinden des Amtes Wiedingharde werblichen Bereich stehen Flächen an zwischen der deutsch-dänischen Grenze der Bundesstraße 5 zur Verfügung. Mit und der Nordseeküste. Bezug auf den Grenzhandel sind insofern Abweichungen zu Einkaufseinrichtungen Die Bündelung öffentlicher Einrichtun- größeren Umfangs nach Ziffer 7.5 LROPl gen und die überwiegende Konzentrati- zulässig. on der Entwicklung für Siedlung und Gewerbe auf den zentralen Ort Neukir- Im Gemeindegebiet sind für Camping- chen (1.300 Bürgerinnen und Bürger) ist platznutzungen, insbesondere für Durch- auch weiterhin notwendig, damit er sei- gangsplätze, im Rahmen der Bauleitpla- ne Grundversorgungsaufgaben wahr- nung Flächen verbindlich festgesetzt nehmen kann. worden. Für den Nahbereich zeichnen sich folgen- Die Nachbargemeinde grenzt de besondere Erfordernisse ab: zwar baulich an die Ortslage von Süder- Es ist längerfristig davon auszugehen, lügum an, soll sich aber nicht über den dass sich die Pendelbeziehungen zwi- allgemeinen Siedlungsrahmen hinaus schen der Insel Sylt und dem Festland in- entwickeln. Insofern ist eine Abstim- folge zunehmender Baulandknappheit mung bezüglich weiterer infrastrukturel- und -verteuerung für den einheimischen ler Einrichtungen und des Wohnungs- sowie touristisch beeinflussten Woh- baus mit dem zentralen Ort erforderlich. nungsbau auf Sylt verstärken (siehe Ziffern 4.1 Absatz 7 und 6.4.2 Nr. 2). Dies Für die Naherholung eignen sich die be- lässt auf dem Festland eine mittel- bis sonderen Landschaftsstrukturen in der langfristig erhöhte Baulandnachfrage zu- Ortslage von Süderlügum (Wald, Binnen- gunsten des zu stärkenden ländlichen

52 Zentralorts Neukirchen sowie für Niebüll, touristischen Schwerpunkträumen der 1. Überschriftszeileaber auch für Klanxbüll erwarten. Ent- Nordfriesischen Inseln und Dänemarks sprechende Überlegungen und Maßnah- zu profilieren. Der Aspekt der langfristig men auf der Grundlage von Bedarfsbe- angelegten regionalen Zusammenarbeit 2. Überschriftszeilerechnungen und Entwicklungsannah- (wenn einespielt dabeiZeile, eine wichtige dann Rolle. hier) So be- men für die Insel Sylt sind von den drei dingt auch die Anerkennung als Erho- Gemeinden gemeinsam rechtzeitig lungsort, dass sich alle Gemeinden auch durchzuführen. Sie legen eine interkom- langfristig für den Vorrang der touristi- munale Zusammenarbeit von Klanxbüll schen Erholungsnutzung aussprechen mit Neukirchen unter Berücksichtigung und dabei gegebenenfalls weitere an- von Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten für grenzende Gemeinden und die Stadt Nie- die Erhaltung der überörtlichen Versor- büll in ihre Überlegungen einbeziehen. gungsinfrastruktur nahe. Für die Verlage- rung von Gewerbebetriebsstandorten Die Gemeinde nimmt als Grenz- von der Insel Sylt auf das Festland bezie- ort sowie im Rahmen der vorhandenen hungsweise für die Ansiedlung von Ge- Einrichtungen besondere Aufgaben im werbe auf dem Festland für die Versor- Dienstleistungssektor wahr. Dies darf gung der Insel Sylt kommen zuallererst nicht die Versorgungsfunktion des ländli- Niebüll und Neukirchen in Frage. chen Zentralortes gefährden.

Für den Nahbereich sind im Übrigen Ent- Die laufenden Deichverstärkungsmaß- wicklungsstrategien und Einzelmaßnah- nahmen für den Friedrich-Wilhelm-Lüb- men, vor allem aus dem für die deutsch- ke-Koog werden voraussichtlich bis zum dänische Grenzregion vorliegenden ab- Jahre 2003 abgeschlossen sein. Die Bo- gestimmten „Integrierten Entwicklungs- denentnahmestellen in den Gemeinden konzept Amtsbereich Wiedingharde/ Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog und Em- Tonderner Marsch”, abzuleiten und mit melsbüll-Horsbüll sollen die ökologische Hilfe der beim Amt neu eingerichteten Strukturvielfalt dieses Raumes berei- Regionalmanagementstelle umzuset- chern und Ansätze für die Entwicklung ei- zen. Dazu gehört auch die Ordnung des nes nachhaltig orientierten Sanften ruhenden Verkehrs in Klanxbüll. Für die Tourismus liefern. vorhandenen touristischen Ansätze und Lenkungsmaßnahmen der Erholungs- 6.4.3 Nahbereiche im Kreis Schles- nutzungen (unter anderem Wiedauniede- wig-Flensburg rung/Ruttebüller See, Aventofter Wald, Schmale, Brückengraben, Hülltofter Tief, Nr. 1 Nahbereich Schleswig Rickelsbüller Koog) sowie für die Mög- lichkeiten zur Gestaltung von Naturerleb- Die Kreisstadt Schleswig ist das Mittel- nisräumen (siehe Ziffer 5.4 Absatz 6) gibt zentrum für den südöstlichen Teil des der den Amtsbereich betreffende Land- Planungsraums und versorgt über 80.000 schaftsplan wertvolle Hilfestellung. Menschen. Die räumliche Wirkung der Stadt als Standort von Gerichten, Behör- In der Gemeinde Emmelsbüll-Horsbüll den, Krankenanstalten und Museen befindet sich als größter Arbeitgeber des reicht weit über den Verflechtungsbe- Nahbereichs die bedeutendste Muschel- reich hinaus. Das Mittelzentrum stellt die verarbeitungsanlage Mitteleuropas. Die zentralen Einrichtungen und Angebote Diversifizierungsbemühungen des Be- zur Deckung des gehobenen, längerfristi- triebes sollen nicht zuletzt wegen der gen Bedarfs bereit. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt un- ter Berücksichtigung der ökologischen Eine Zusammenarbeit mit dem Oberzen- Gesichtspunkte angemessen unterstützt trum Flensburg und der Kreisstadt Hu- werden. sum in einem Städtenetz-Verbund ist für alle Beteiligten mit Blick auf die wachsen- Das Nolde-Museum bei Seebüll als eine de wirtschaftliche Rolle des gesamten der bedeutendsten kulturellen Einrich- Planungsraums von erheblicher Bedeu- tungen im Lande soll als Baustein für ein tung und daher innerhalb des Planungs- weiterzuentwickelndes und umzusetzen- zeitraums anzustreben (siehe Ziffern 3.2 des Tourismuskonzept genutzt werden. Absatz 8 und 3.3 Absatz 10). Insbesondere ist darauf abzuzielen, die Region deutlicher sowohl in ihrer natur- Das Stadtgebiet gewinnt nach Abzug der räumlichen Qualität als auch als Verbin- Bundeswehr, Betriebsstilllegungen und dungsglied zwischen den angrenzenden weiter anstehenden Nutzungsaufgaben

53 mittelfristig Reserven für eine stärkere Bauleitplanung und keine Flächenange- 1. ÜberschriftszeileSiedlungsentwicklung. Für weitere bote vorlegen kann. Wohnbau- und Gewerbeentwicklungen sind auch die im Osten des Stadtgebietes Zur Verbesserung der Wettbewerbs- 2. Überschriftszeilesüdlich der Bundesstraße 201 (wennvorhande- einechancen Zeile, für den Arbeitsplatzschwer- dann hier) nen Flächenpotenziale rechtzeitig zu si- punkt ”Raum Schleswig” ist ein abge- chern. Das Projekt „Königsstraße” an der stimmtes Standortmarketing anzustre- Schlei enthält wertvolle Potenziale für die ben. Dabei soll vor allem die Betreuung innerstädtische Wohnbauabrundung. der vorhandenen Betriebe eine Rolle spielen. Weil es die Flächenreserven bisher nicht gegeben hat, wurde ab 1994 ein inter- Das Geschäftsgebiet im Stadtzentrum kommunales „Entwicklungskonzept für von Schleswig einschließlich des Schlei- den Raum Schleswig” erstellt. Es ermög- (Einkaufs-)Centers ist im Sinne einer licht als Rahmenkonzept (Leitlinie) ge- städtebaulichen Neuordnung weiter aus- mäß einer Vereinbarung von 1996 ein zugestalten. abgestimmtes Vorgehen bei der jeweili- gen Bauleitplanung. Die zugehörigen Ge- Auf Grund seiner historischen Bedeu- meinden sind in der Tabelle besonders tung und der landschaftlich hervorragen- gekennzeichnet. Zusätzlich nimmt die den Lage an der Schlei ist die Stadt Gemeinde Tolk aus dem Nahbereich Schleswig ein wesentlicher Bezugspunkt Böklund, insbesondere auf Grund ihrer des Tourismus. Die Stadt soll diese Stel- stärkeren Ausprägung im Gewerbe- und lung auch im Hinblick auf ihr kulturelles Dienstleistungsbereich, an dem Entwick- Angebot und die vorhandenen differen- lungskonzept teil. Grundlage dieses Kon- zierten Erholungsmöglichkeiten stärken. zeptes war eine landschaftsplanerische Der Pflege der Baustruktur der Stadt als Bestandsaufnahme und Bewertung. ehemaligem Fürsten- und Regierungssitz mit Dom und Schloss und der alten Fi- Das Entwicklungskonzept hat Prioritäten schersiedlung „Holm” sowie der sinnvol- für die Siedlungsentwicklung bis 2010 len Umnutzung vorhandener Altstand- gesetzt und sieht bei seiner Realisierung orte von öffentlichen Einrichtungen eine Arbeitsteilung vor. Dem ist durch kommt große Bedeutung zu. die Vergabe von planerischen Funktio- nen und Aufgaben an die Gemeinden Auf der Grundlage des Entwicklungskon- Busdorf, Fahrdorf und Schuby Rechnung zepts lassen sich für folgende Gemein- getragen worden. Sie nehmen dadurch den ergänzende Zielsetzungen ableiten: auch an der Verteilung der Lasten teil. Dieser Aspekt könnte im Sinne von Ziffer Die im baulichen Siedlungszusammen- 4.3 Absatz 3 noch verstärkt Anwendung hang mit Schleswig liegende Gemeinde finden. Busdorf hält in Ergänzung und Abstim- mung mit dem Mittelzentrum verstärkt Nachdem die Notlage der Stadt durch gewerbliche Bauflächen im neuen Ge- neue Flächenreserven innerhalb des werbeareal östlich der Autobahn 7 / Bun- Stadtgebietes offenbar mittelfristig be- desstraße 77 sowie im angrenzenden hoben ist, kommt es nunmehr darauf an, älteren Bebauungsplan vor. Die Gemein- die Arbeitsteilung des laufenden Ent- de ist Standort des Archäologischen Mu- wicklungskonzeptes partnerschaftlich seums Haithabu. neu zu überdenken. Alle Aktivitäten sind entsprechend dem tatsächlich zu befrie- In Fortsetzung des Entwicklungskonzepts digenden aktuellen Bedarf an Siedlungs- ist zu prüfen, ob das an der Stadtgrenze flächen und an Nachfragestandorten in Schleswig Richtung Schaalby gelege- quantitativ und qualitativ neu zu ordnen. ne Gewerbegebiet bei Bedarf in einem Dies sollte von einer größeren, gezielt noch zu schaffenden baulichen Sied- auszuübenden Zurückhaltung der Um- lungszusammenhang in die Nachbarge- landgemeinden gegenüber der Stadt meinde hinein entwickelt werden soll. Schleswig begleitet werden, bis die Ge- wichte neu ermittelt und verteilt sind. Die Gemeinde Fahrdorf soll sich im Rah- Oberstes Ziel muss es bleiben, die Bevöl- men der ihr zugewiesenen planerischen kerung möglichst innerhalb von Stadt Wohnfunktion und in Abstimmung mit und Umland, mindestens innerhalb der Schleswig weiterentwickeln können. Region, zu halten. Dies ist zu beachten, so lange die Stadt keine abgeschlossene

54 Die Gemeinde Schuby nimmt eine stär- und Städtebauförderung. Eine Verbesse- 1. Überschriftszeilekere Wohnbau- und Gewerbeentwick- rung der fischereilichen Infrastruktur im lung wahr. Die Beseitigung des höhen- Hafen dient auch touristischen Belangen. gleichen Bahnübergangs im Zuge der Die Bedeutung des Hafens für die Fische- 2. ÜberschriftszeileBundesstraße 201 ist dringlich (wenn (siehe Zif- einerei, den Zeile, Landhandel dann und den Ausflugs-hier) fer 7.2.3). verkehr auf der Schlei ist auch im Sinne einer Zukunftsvision im Ostseeraum zu Die Gemeinde Neuberend verfügt über sehen. den Eigenbedarf hinaus, aber nicht unbe- grenzt, über weitere Entwicklungsvor- Der ehemalige militärische Standort im aussetzungen bis 2010. Bereich Ellenberg sollte im Hinblick auf die städtebaulich gute Einbindung mit Die Schleigemeinden des Nahbereichs besonderer Priorität entwickelt werden. sind Schwerpunkte der Erholung im Sin- Denkbar sind hier wohnbauliche und tou- ne von Ziffer 5.4 Absatz 5, wobei die ristische Nutzungen. Eine wesentliche Schutzwürdigkeit der Schlei gemäß Zif- Rolle für die weitere Entwicklung und fer 5.3 Absatz 3 entsprechend zu würdi- Aufwertung dieses Stadtbereichs dürfte gen ist. eine mit den Naturschutzbelangen ver- einbare Nutzung des Schlei-Ufers spie- Z In den Gemeinden des Stadt- und Um- len. landbereichs sollen keine neuen Wo- chenend- und Ferienhausgebiete ausge- Die Lage Kappelns und eines großen wiesen werden (siehe Ziffer 7.4 Absatz 1, Teils des Nahbereichs im Gebiet mit be- 4. Unterabsatz LROPl). sonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung gestattet weitere Anstrengun- Nr. 2 Nahbereich Kappeln gen für den Ausbau des Tourismus und der Naherholungsmöglichkeiten, insbe- Die Stadt Kappeln ergänzt mit ihrem sondere des Wassersports (siehe auch überdurchschnittlichen zentralörtlichen Ziffer 5.4 Absatz 4). Angebot das Netz der Mittelzentren für den abgelegenen Teilraum von Angeln Im Nahbereich ist die Stadt Arnis in ihrer sowie für Teilbereiche von Schwansen. historischen Anlage besonders hervorzu- Zu den regionalen Einrichtungen gehört heben. Sie ist Standort der Berufs- und auch der Sozialbetrieb „Kappelner Werk- Nebenerwerbsfischerei. Neben vorhan- stätten” (mit über 200 betreuten Mitar- denen Gewerbebetrieben (Werften) soll beitern und circa 50 Betreuern) für pro- hier vor allem der Charakter als Erho- fessionelle Dienstleistungen auf allen lungsort erhalten werden. technischen Sektoren. Im Mittelbereich leben rund 24.000 Menschen. Zur Stärkung des Raums soll die Zusam- menarbeit mit den Umlandgemeinden Der neu gefasste Flächennutzungsplan im Sinne einer Gebietsentwicklungspla- sieht auf der Grundlage der Landschafts- nung beitragen (siehe Ziffern 3.2 Absatz planung ein langfristiges Entwicklungs- 8 und 3.3 Absatz 10). konzept für Wohnen und Gewerbe vor. Bei der Umsetzung sind Bauflächen be- Nr. 3 Nahbereich Kropp darfsgerecht zu erschließen. Neben den zahlreich vorhandenen Arbeitsplätzen im Das Unterzentrum Kropp mit 6.000 Bür- Dienstleistungssektor einschließlich der gerinnen und Bürgern verfügt infolge Bundeswehreinrichtungen in Olpenitz verschiedener öffentlicher Einrichtungen sollen in Kappeln auch gewerbliche Ar- sowie der Bundeswehr über ein über- beitsplätze geschaffen werden; dabei ist durchschnittliches Dienstleistungsange- der Standort östlich der Schlei an der bot. Bundesstraße 203 vorrangig zu entwi- ckeln. Die Sicherung des Einzelhandels in Die beachtlichen Entwicklungsansätze der mit hohem Aufwand sanierten Innen- für Wohnen und Gewerbe sind weiter zu stadt erfordert entsprechende Abstim- stärken. Auf Grund der günstigen Lage mungs- und Lenkungsmaßnahmen. zwischen den Mittelzentren Schleswig und Rendsburg ist die Ausweisung von Der Neubau der Schleibrücke ermöglicht Bauflächen für den industriell-gewerb- Impulse für städtebaulich attraktive Neu- lichen Bereich an der Bundesstraße 77 zu ordnungen im Stadtkern und im Hafen- unterstützen und wäre darüber hinaus in bereich in Verbindung mit Wohnungs- Zusammenarbeit mit Owschlag prüfens-

55 wert. Die geeignete Umnutzung des Mu- wicklung zur Verfügung stehenden Flä- 1. Überschriftszeilenitionsdepots in Kropp (stark befestigte chen zu erwarten. Eine Zusammenarbeit Anlagen, Altlastenbeseitigung und mit der Gemeinde Langstedt ist aus die- schwierige Konditionen des Eigentü- sem Grunde in Betracht zu ziehen. 2. Überschriftszeilemers) sollte geprüft werden. (wenn eine Zeile, dann hier) Die Gemeinde Wanderup hat auf Grund Die Tourismusaktivitäten im Amtsbe- der Verkehrslage und bestehender Aus- reich bedürfen einer Intensivierung und stattung bessere Chancen, ihren hervor- Kooperationsbereitschaft mit den größe- gehobenen Status zu halten. ren Teilregionen ringsum. Die konkrete Entwicklung des Natur- Das westliche und südliche Teilgebiet schutzgroßprojektes „Obere Treeneland- des dünn besiedelten und landwirt- schaft” in den nächsten Jahren (siehe schaftlich geprägten Nahbereichs gehört Ziffer 5.3 Absatz 2) erhöht die Attraktivi- zum Projektgebiet Eider-Treene-Sorge tät des Raumes im Stadt- und Umlandbe- (siehe Ziffer 4.2 Absatz 5). reich von Flensburg in erster Linie für Naherholungszwecke, aber auch für den Nr. 4 Nahbereich Tarp allgemeinen Tourismus. Zu diesem Zweck wollen die Ämter Eggebek und Der Nahbereich Tarp umfasst das Amt Oeversee eng zusammenarbeiten. Dies Eggebek und den südlichen Teil des Am- kommt der Stärkung der Region im Sü- tes Oeversee. Er hat infolge der Nähe zu den von Flensburg zugute. Flensburg und auf Grund der Bundes- wehreinrichtungen in Tarp und Eggebek Nr. 5 Nahbereich Süderbrarup (Flugplatz) einen beachtlichen Auf- schwung genommen (circa 17.400 Men- Der knapp 11.000 Menschen umfassende schen). Nahbereich Süderbrarup liegt im Süden der Landschaft Angeln beiderseits der Das Unterzentrum Tarp stellt die zentra- Bundesstraße 201 und grenzt an die len Einrichtungen und Angebote für den Schlei. Er umfasst den gesamten Amts- qualifizierten Grundbedarf bereit. Für zu- bereich mit 17 überwiegend landwirt- künftige Siedlungsflächen ist eine sorg- schaftlich strukturierten Gemeinden. fältige Vorplanung vorzunehmen. Das Unterzentrum Süderbrarup soll sich Für den Fall von Flächenengpässen in auch weiterhin als Standort zahlreicher Tarp ist eine Erweiterung des baulichen Geschäfts- und Dienstleistungsbetriebe Siedlungszusammenhangs des zentralen sowie zentralörtlicher Einrichtungen ent- Ortes in angrenzende Bereiche des Ge- wickeln. Der Ortskern ist städtebaulich meindegebiets von Jerrishoe zu prüfen. und funktional weiter auszugestalten. Für die künftige Siedlungstätigkeit von Sü- In Tarp hat sich eine vielseitige, eigen- derbrarup sind rechtzeitig Bauflächen ständige Wirtschaftsstruktur entwickelt, auszuweisen, dabei sind auch vorhande- die mit dem Ziel von weiteren Arbeits- ne gewerbliche Ansätze im Ort zu ver- plätzen ausgebaut werden soll. stärken.

Von den Gemeinden im Nahbereich soll Das Arbeitsplatzangebot für den Angeli- Eggebek auf Grund der Größenordnung ter Raum ist insgesamt noch zu verbes- und der Infrastrukturausstattung eine er- sern. Dazu bietet die Lage Süderbrarups gänzende, überörtliche Versorgungs- an Straße und Schiene (Regionalbahn funktion wahrnehmen. Die Ortsmitte ist Kiel-Flensburg) gute verkehrliche Vor- städtebaulich weiter aufzuwerten. Die aussetzungen. Der Förderung von Exi- vorhandenen Ansätze für außerlandwirt- stenzgründungen kommt eine besondere schaftliche Arbeitsplätze sollen weiter- Bedeutung zu. entwickelt werden, wozu der fertigge- stellte Bau des Dienstleistungszentrums Sofern langfristig Flächenengpässe für beitragen könnte. Das ehemalige Kaser- gewerbliche Entwicklungen im Unterzen- nengelände kann unter Berücksichtigung trum auftreten, können auch angrenzen- des Lärms vom unmittelbar benachbar- de Bereiche der Gemeinde Brebel südlich ten Militärflugplatz als Gewerbegebiet der Bundesstraße 201/östlich der L 238 genutzt werden. Langfristig ist in Egge- nach gemeinsamer Überprüfung in Be- bek ein Ende der für die Siedlungsent- tracht gezogen werden.

56 Bei allen Planungen ist eine unter weite- Gewerbes und des Dienstleistungssek- 1. Überschriftszeilerem Bedarf eingestufte Planung für eine tors eine überdurchschnittliche Grund- Nordumgehung für Süderbrarup zu be- versorgung. rücksichtigen (siehe Ziffer 7.2.3 Absatz 4) 2. Überschriftszeileund die Mühlenauniederung (Tunneltal)(wenn eineIm Interesse Zeile, einer umfassendendann hier) zen- von Bebauung freizuhalten. tralörtlichen Versorgung im Raum West- angeln sollen sich die nah zueinander Auf Grund seiner landschaftlichen Aus- liegenden ländlichen Zentralorte Satrup prägung ist der Nahbereich an der Schlei und Sörup (siehe Nr. 6) bei infrastruktu- nicht nur als ein Gebiet mit besonderer rellen Fragen abstimmen. Bedeutung für Tourismus und Erholung, sondern auch als ein Gebiet mit beson- Innerhalb des Nahbereichs sollen bei derer Bedeutung für Natur und Land- Großsolt (Treßsee) und bei Havetoftloit schaft ausgewiesen. Die in der Tabelle die vorhandenen Ansätze für Erholungs- (siehe Ziffer 8) genannten Schleigemein- nutzungen bedarfsgerecht ausgebaut den sollen mit Rücksicht auf die Empfind- werden. samkeit der Schlei behutsam qualitativ weiterentwickelt werden. Nr. 8 Nahbereich Silberstedt

Nr. 6 Nahbereich Sörup Die Gemeinde Silberstedt stellt als stark gewachsener ländlicher Zentralort die Der Nahbereich Sörup umfasst mit dem Einrichtungen und Angebote für die ländlichen Zentralort Sörup, einer amts- Grundversorgung bereit. Die Wohnungs- freien Gemeinde mit über 4.000 Bürge- bautätigkeit ist funktionsgerecht weiter rinnen und Bürgern, sowie den beiden zu intensivieren. Für die gewerbliche Ent- Gemeinden Dollerup und Grundhof ein wicklung sollen im Sinne eines amtswei- begrenztes Gebiet zwischen den Nahbe- ten Ansatzes ausreichend Flächen vorge- reichen von Satrup im Südwesten und halten werden. Steinbergkirche im Osten; nach Nordwe- sten grenzt der Stadt- und Umlandbe- Für die westlich der Ortslage und südlich reich von Flensburg an. der Bundesstraße 201 gelegene größere Einrichtung der Bundeswehr sind recht- Schwerpunkt der künftigen Entwicklung zeitig Konzepte und Finanzierungsvor- bleibt der zentrale Ort, der die Einrichtun- stellungen für Folgenutzungen zu ent- gen für die Grundversorgung bereitstellt. wickeln.

Die räumliche Nähe der beiden zentralen Die Gemeinde Jübek übernimmt auf Orte Sörup und Satrup zueinander erfor- Grund ihrer Größe, des Haltepunkts an dert bei infrastrukturellen Planungsvor- der Bahnhauptstrecke Flensburg-Ham- haben eine enge Abstimmung. Dabei burg und auf Grund ihres historisch sollte berücksichtigt werden, dass in überkommenen Gewerbeansatzes eine Sörup günstige Standortvoraussetzun- ergänzende, überörtliche Versorgungs- gen infolge des Bahnanschlusses beste- funktion. hen; Satrup besitzt als Standort aller all- gemein bildenden Schularten einschließ- Im Westen des Nahbereichs sind Gebiete lich Gymnasium einen insoweit größe- mit besonderer Bedeutung für Natur und ren Einzugsbereich, der auch Sörup um- Landschaft (insbesondere südlich von fasst (siehe auch Nr. 7). Treia an der Treene) sowie für Tourismus und Erholung ausgewiesen. Nr. 7 Nahbereich Satrup Das amtsweit eingeleitete Entwicklungs- Der Nahbereich Satrup grenzt im Norden konzept „Mittlere Treene” soll fortge- an den Stadt- und Umlandbereich Flens- führt werden. Dabei spielen ein Schutz- burg. Er umfasst neben dem ländlichen konzept und ein hiermit abgestimmtes Zentralort (3.100 Bürgerinnen und Bür- naturverträgliches Nutzungskonzept für ger) und Großsolt drei kleinere, stark den Treeneraum eine wichtige Rolle. Die landwirtschaftlich geprägte Gemeinden. Erarbeitung solcher Vorstellungen zu- sammen mit Akteuren und Bürgerinnen Satrup bietet als Amtssitz, Standort aller und Bürgern vor Ort soll das Regionsbe- allgemein bildenden Schularten sowie wusstsein im Amtsbereich erhöhen. mehrerer Betriebe des produzierenden

57 Nr. 9 Nahbereich Erfde che Zentralort an der Bundesstraße 199 1. Überschriftszeile soll die entsprechenden Einrichtungen Die Gemeinde Erfde soll als ländlicher und Angebote für die Grundversorgung Zentralort für einen landwirtschaftlich bereitstellen. Die gewerbliche Entwick- 2. Überschriftszeilestrukturierten Nahbereich, der (wenn sich mit einelung soll Zeile, sich verkehrsgünstig dann hier) an der dem Amtsbereich Stapelholm deckt, wei- Bundesstraße orientieren. Im Norden der ter ausgebaut werden und die Grundver- Ortslage ist eine umfangreiche bauliche sorgung sicherstellen. Sonderentwicklung geplant, die konzep- tionell Wohn- und Freizeitangebote zu- Zur Bereitstellung außerlandwirtschaftli- sammen mit nach-beruflichen Betäti- cher Arbeitsplätze sind Gewerbeflächen gungsmöglichkeiten bieten soll. vorrangig in Erfde (Gewerbebereich an der Bundesstraße 202) in Anbindung an Der gesamte Nahbereich ist Gebiet mit die Ortslage weiterzuentwickeln. besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung. Diese Perspektive hat ih- Für die Gemeinden Norderstapel (Amts- ren Niederschlag in der LSE gefunden, zu sitz) und Süderstapel ist im Zusammen- der alle amtsangehörigen Gemeinden hang mit dem gemeinsamen Gewerbe- eine hohe Kooperationsbereitschaft auf- gebiet ein langfristiges Zusammenwach- gebracht haben. Touristische Entwick- sen unter Einhaltung einer ortsplaneri- lungsansätze sind außer in Gelting schen Grünzäsur absehbar. Dies ist in (Kneipp-/ Luftkurort) in Maasholm sowie den aufeinander abzustimmenden Pla- im übrigen Ostseeküstenbereich (Erho- nungen zu berücksichtigen. lungsorte) vorhanden und behutsam weiterzuentwickeln. Dabei sind die Be- Im Hinblick auf die zentrale Lage des lange von Natur und Landschaft beson- Nahbereiches im Projektgebiet Eider- ders zu berücksichtigen. Die Räume Treene-Sorge (siehe Ziffer 4.2 Absatz 5) Maasholm und Falshöft sind Konzentrati- soll der Tourismus im Sinne eines nach- onsräume für Freizeit- und Erholungsein- haltig wirksamen Wirtschaftszweigs ge- richtungen bei gleichzeitiger Freihaltung fördert werden. Neben Erfde (an der von Zwischenzonen. Auf die Natur- Eider bei Bargen) sind vor allem in Sü- schutzbelange im Bereich des Worms- derstapel und in Bergenhusen ausbau- höfter Noores, um das Vogelschutz- und fähige Ansatzpunkte gegeben. Naturschutzgebiet „Oehe-Schleimünde” und der Halbinsel Olpenitz ist dabei be- Nr. 10 Nahbereich Schafflund sonders Rücksicht zu nehmen. Der Kü- stenbereich Geltinger Bucht bedarf in Der Nahbereich Schafflund umfasst erster Linie einer Qualitätsverbesserung 13 Gemeinden der Schleswiger Geest im des Bestands an Freizeit- und Erholungs- Grenzgebiet zu Dänemark. Er ist ein dünn einrichtungen unter Beachtung der land- besiedelter abgelegener Raum mit star- schaftlich sensiblen Küstenstrukturen ker landwirtschaftlicher Ausprägung. (Niederungsgebiete der Habernisser Au und der Lipping Au, Steilküstenbereich Schafflund nimmt als Amtssitz und und Flachwasserzone). Standort eines Schulzentrums mit Grund-, Haupt- und Realschule sowie im Die Gemeinde Maasholm soll sich über ihre Handel und Handwerk die Grundversor- Bedeutung als regional wichtiger Fischerei- gungsaufgaben für den Nahbereich und Segelhafen hinaus auch als Stützpunkt wahr. Die Gemeinde soll einer verstärk- für Forschungsvorhaben im Naturareal ten Siedlungsentwicklung planerisch Schleimünde (NATURA 2000-Gebiet) profi- Rechnung tragen. lieren. Über die Möglichkeit einer weiteren gemeindlichen Entwicklung sind rechtzeitig Im Nahbereich nimmt die Gemeinde konzeptionelle Ansätze auch unter Gesichts- Großenwiehe auf Grund ihrer guten in- punkten der Denkmalpflege zu erarbeiten frastrukturellen Ausstattung und günsti- und abzustimmen. gen Verkehrslage eine ergänzende, überörtliche Versorgungsfunktion wahr. Nr. 12 Nahbereich Böklund

Nr. 11 Nahbereich Gelting Der Nahbereich Böklund erstreckt sich nördlich und östlich des Langsees. Er ist Der strukturschwache Nahbereich Gel- landwirtschaftlich ausgerichtet und ting umfasst mit rund 5.600 Menschen durch eine Vielzahl kleinerer Siedlungen den gesamten Amtsbereich. Der ländli- gekennzeichnet.

58 Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung 1. Überschriftszeileist der zentrale Ort Böklund. Für die lang- fristige Entwicklung Böklunds kommen auch nach Abstimmung mit Süderfah- 2. Überschriftszeilerenstedt daran angrenzende Flächen(wenn in eine Zeile, dann hier) Frage.

Die Gemeinde Tolk im Stadt- und Um- landbereich des Mittelzentrums Schles- wig bietet aufgrund ihrer Größe und unter Berücksichtigung vorhandener Grundversorgungseinrichtungen gute Voraussetzungen für eine weitere Ent- wicklung der Gewerbeansätze im Rah- men des interkommunalen „Entwick- lungskonzepts für den Raum Schleswig”.

Nr. 13 Nahbereich Steinbergkirche

Beim Nahbereich Steinbergkirche han- delt es sich um ein überwiegend land- wirtschaftlich geprägtes Gebiet. Im Küs- tengebiet und am Scheersberg (Tagungs- zentrum) sind strukturell ergänzende Ein- richtungen entstanden.

Die Funktionen der an der Bundesstraße 199 gelegenen Gemeinde Steinbergkir- che als ländlicher Zentralort bedürfen künftig einer besonderen Absicherung, eines weiteren Ausbaus und erheblicher Unterstützung. Innerhalb des Gemeinde- gebiets sind ausreichende Flächen für Wohnen und Gewerbe auszuweisen. Demgegenüber muss der bisher ange- strebte, aber noch nicht realisierte bauli- che Siedlungszusammenhang mit der Gemeinde Steinberg vorerst aufgegeben werden.

Der Stärkung des Nahbereichs, der mit dem Amtsgebiet fast identisch ist, und seines relativ kleinen Zentralortes kommt die ausgeprägte Bereitschaft zu inter- kommunaler Zusammenarbeit gelegen.

Die Gemeinde Sterup ist als Standort ei- nes Schulzentrums und auf Grund ihrer guten Infrastrukturausstattung hervorge- hoben.

In den Gemeinden Quern und Steinberg sind auf Grund der hervorragenden Lage ihrer Ortsteile an der Ostsee Ansatzpunk- te für Tourismus und Erholung entstan- den; sie können behutsam weiterent- wickelt werden (siehe Ziffer 5.3 Absatz 3).

59 7.1. RegionaleÜberschriftszeile Wirtschafts- 2. undÜberschriftszeile Infrastruktur (wenn eine Zeile, dann hier)

G 7.1 Wirtschaft und entwickelt werden und damit zur Verbes- serung der Beschäftigungssituation bei- Technologie tragen. Wichtige Ansatzpunkte sind hier- bei (1) Im Planungsraum arbeiten 16,9 Prozent1 • die weitere Profilbildung und der Aus- aller Erwerbstätigen in Schleswig-Hol- bau des Hochschulstandortes Flens- stein. Sie tragen mit einem Anteil von burg, rund 15,4 Prozent zur Bruttowertschöp- • die Sicherung des Bestandes und der fung2 des Landes bei. Industriell-gewerb- Entwicklungsmöglichkeiten aller Be- liche Zentren des Planungsraums sind triebe vor Ort, die Städte Flensburg, Husum und Nie- • die Bereitstellung attraktiver Gewer- büll/ Leck. Der Großteil der regionalen beflächen in Innen- oder Randlage an Betriebe sind kleine und mittelständische dafür geeigneten Siedlungsstandor- Unternehmen. Von besonderer Bedeu- ten, tung für die wirtschaftliche Entwicklung • der Aufbau eines leistungsfähigen Ge- der gesamten Region sind international werbeflächenmanagements in den und überregional bedeutsame Unterneh- drei Stadt- und Umlandbereichen, men wie Motorola, Danfoss Compres- • eine weitere Profilierung des Pla- sors, Flensburger Fahrzeugbau, Clausen & nungsraums auch als Wirtschafts- und Bosse, Danisco sowie die Windenergiean- Technologiestandort innerhalb der lagen-Hersteller in Husum, die über zahl- ländlichen Räume des Landes, reiche Verflechtungen mit regionalen Be- • eine Vernetzung der Unternehmen in- trieben der gewerblichen Wirtschaft und nerhalb des Planungsraums, des Dienstleistungssektors verfügen. • die Herausstellung der nachweislich guten weichen Standortfaktoren als (2) Infolge des anhaltenden Strukturwan- Imagefaktor der Region, dels in der Landwirtschaft und des fortbe- • die große Innovationsbereitschaft und stehenden Anpassungsdrucks in den die geringe Anfälligkeit der kleinen früheren Basisindustrien Schiffbau, Inves- und mittleren Unternehmen gegen- titions- und Militärgüterindustrie sowie über Konjunkturkrisen, durch die Konversion steht der Planungs- • die Verbesserung der Aus- und Wei- raum vor großen Herausforderungen. Hin- terbildung, zu kommt der zunehmende nationale und • eine stärkere Diversifizierung der Wirt- internationale Wettbewerb, insbesondere schaftsstruktur in der Region, auch mit Unternehmen in Dänemark, der • der Ausbau der Wirtschaftsbeziehun- ebenfalls neue Chancen wie unbestimmte gen nach außerhalb des Planungs- Risiken birgt. Der gesamte Planungsraum raums, auch unter Ausnutzung der ist daher Fördergebietskulisse der europäi- geographischen Nähe zu Dänemark schen, nationalen und schleswig-holsteini- und zum übrigen Nord- und Ostsee- schen Strukturpolitik. raum und • eine regionale Bündelung der Kräfte (3) Die Wirtschaft des Planungsraums im Tourismus zur Erhöhung der über- soll auch in Zukunft gestärkt und weiter- regionalen und internationalen Wett- bewerbsfähigkeit.

(4) Technologie- und Gewerbezentren im Planungsraum sind das Gewerbe- und 1 Die Daten zur Zahl der Erwerbstätigen in die- sem Kapitel beziehen sich auf das Jahr 1999 Technikzentrum in Flensburg (TGF) und (Quelle Statistischer Bericht A VI 6 – j/91 – 99 – das Innovationszentrum Niebüll (NIC). vom 29.11.2001). Die vorhandene Technologieinfrastruk- tur ist nach Möglichkeit zu stärken und 2 Die Daten zur Bruttowertschöpfung in diesem auszubauen. Eine bessere Vernetzung Kapitel beziehen sich auf das Jahr 1998 (Quel- le: Statistischer Bericht P II – 14 vom untereinander sowie eine stärkere Ver- 14.03.2002). zahnung mit den Unternehmen im Pla-

60 nungsraum und den Forschungsein- 5.3 Absatz 7). Dies wird wesentlich dazu 1. Überschriftszeilerichtungen am Hochschulstandort Flens- beitragen, dass die Landwirtschaft den burg sowie am Fachhochschulstandort notwendigen ständigen Prozess der Mo- für die Westküste in Heide sind anzustre- dernisierung und Marktorientierung be- 2. Überschriftszeileben (siehe Ziffer 7.7.2 Absatz 3).(wenn Intensiv einewältigen Zeile, kann und dannlandwirtschaftliche hier) genutzt werden sollen auch Möglichkei- Arbeitsplätze gesichert werden. ten des Technologietransfers mit Institu- tionen und Unternehmen im Nord- und (3) Die Bedingungen für den Erhalt leis- Ostseeraum. Gleiches gilt spezifisch tungsfähiger und umweltgerecht wirt- auch für die deutsch-dänische Zusam- schaftender Betriebe im Planungsraum menarbeit im Allgemeinen sowie den sollen gesichert und - wenn möglich - Grenzhandel nach Wegfall der Grenzkon- verbessert werden durch trollen im Besonderen (siehe Ziffer 3.3 • die langfristige Sicherung geeigneter Absatz 6). Produktionsflächen, • weitere betriebliche Investitionen, ins- 7.1.1 Land- und Forstwirtschaft, besondere im Bereich Tierhaltung, Fischerei, Ernährungswirtschaft • den Ausbau und die Stärkung überbe- trieblicher Kooperationen, (1) Der Land- und Forstwirtschaft kommt • die Weiterverarbeitung und gebenen- mit einem Anteil von 5,4 Prozent an der falls Verbesserung der Direktvermark- Bruttowertschöpfung im Kreis Schles- tung von Produkten und wig-Flensburg und von 4,8 Prozent im • die entsprechende Qualifizierung und Kreis Nordfriesland im Vergleich zum Beratung. Landesdurchschnitt (2,1 Prozent) eine re- lativ hohe Bedeutung für die regionale (4) Nebenerwerbsmöglichkeiten land- Wirtschaft zu. Auf Grund der unter- wirtschaftlicher Betriebe, beispielsweise schiedlichen naturräumlichen Gliede- im Tourismus, sollen verstärkt genutzt rung des Planungsraums findet die werden. Die energetische Verwertung Landwirtschaft sehr differenziert statt: Im von Biomasse (siehe Ziffer 7.4 Absatz 3) östlichen Hügelland dominieren auf den sowie die Vermarktung beziehungsweise lehmigen Böden Marktfruchtbetriebe der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und Veredelungsbetriebe (verstärkter (Absatz 9) können zur Verbesserung der Trend zur Mastschweinehaltung). An der wirtschaftlichen Situation landwirtschaft- Westküste wird hauptsächlich Grünland- licher Betriebe beitragen. wirtschaft (Rindermast- und Milchvieh- haltung) betrieben; dem Getreide- und (5) Mit der Flächenbewirtschaftung fallen Ölfruchtanbau (Marktfrüchte) in größe- der Landwirtschaft zugleich wichtige ren Teilen der Marsch kommt wegen sei- Aufgaben des Erhalts und der Pflege der ner hohen Leistungsfähigkeit landesweit Kulturlandschaft (siehe Ziffer 5.1) sowie ebenfalls eine besondere Bedeutung zu. der ökologischen Freiraumsicherung zu. Auf dem Geestrücken herrschen Futter- Die von ihr geschaffene und gepflegte, baubetriebe mit Milchviehhaltung vor. regionaltypische Kulturlandschaft ist nicht nur Basis für die nach wie vor erfor- (2) Der Strukturwandel in der Landwirt- derliche Nahrungsmittelproduktion, Pro- schaft wird sich im Planungszeitraum fort- duktion von Pflanzen für die Fütterung setzen und bei steigender Produktivität zu und für die Bereitstellung nachwachsen- einer weiteren Reduzierung der Betriebe der Rohstoffe, sondern auch wichtiges sowie der Zahl der Erwerbstätigen führen. touristisches Potenzial des Planungs- Die Landwirtschaft bleibt nach wie vor Be- raums. Die Vorgaben des LRPl für die sonderheit des Planungsraums und von Landwirtschaft und den Naturschutz zum Bedeutung für die regionale Wirtschaft. Erhalt und zur behutsamen Weiterent- Von daher ist es notwendig, die Umset- wicklung der Landschaft sollten vor Ort zung der Grundsätze und Ziele der regio- noch konkreter und integriert mit den nalen Freiraumstruktur (siehe Ziffer 5) ebenso wichtigen Belangen der Land- einerseits sowie der Entwicklungsmaß- wirtschaft zusammengeführt werden. nahmen und naturschutzfachlichen Hin- Durch Extensivierungsmaßnahmen und weise und Empfehlungen des LRPl (dort auch Flächenstilllegungen in den ökolo- Ziffern 4 und 5) andererseits mit der gebo- gisch wertvollen Bereichen soll diesem tenen Rücksicht auf die Belange einer Ziel möglichst nahe gekommen werden. nachhaltigen Landwirtschaft und mög- lichst im Einvernehmen mit den Betroffe- (6) Die traditionell nachhaltige und res- nen vor Ort zu betreiben (siehe auch Ziffer sourcenschonende Fischerei hat eine

61 wichtige wirtschaftliche und soziokultu- wettbewerb in diesem Wirtschaftszweig 1. Überschriftszeilerelle Bedeutung für den Landesteil. ist durch Modernisierung, Umstrukturie- rung, Spezialisierung und Konzentration An der Nordseeküste ist der Struktur- entgegenzuwirken. Ansatzpunkte für die 2. Überschriftszeilewandel weitgehend abgeschlossen. (wenn Die eineVerbesserung Zeile, der Wettbewerbssituationdann hier) hier vorwiegend tätige Krabben- und Mu- und die Sicherung der Unternehmen in schelfischerei ist auch im Hinblick auf der Region sind zum Beispiel den Nationalpark naturverträglich und • der Ausbau der Zusammenarbeit zwi- gehört zu den modernsten und ökono- schen Landwirtschaft und Fischerei misch erfolgreichsten Fischereizweigen mit der Ernährungsindustrie, Europas. Ihre unmittelbare ökonomische • die Verbesserung und Modernisie- Bedeutung wird durch synergistische Ef- rung der Produktionsstruktur der Ver- fekte mit dem Tourismus noch verstärkt. edelungswirtschaft, unter anderem auch im milchwirtschaftlichen Verar- Die Fischerei an der Ostseeküste ist beitungsbereich, durch zahlreiche kleinere Betriebe ge- • die Entwicklung und Verstetigung ei- prägt. Sie trägt im großen Maße zur tou- ner Zusammenarbeit mit regionalen ristischen Attraktivität der Küstenorte Großverbrauchern (unter anderem bei. öffentliche und private Kantinen, Gas- tronomie), Die Bedingungen für den Erhalt und Aus- • die Sicherung und Wiederbelebung bau der Betriebe im Planungsraum sol- von Weiterverarbeitungseinrichtun- len gesichert und verbessert werden gen in den Produktlinien Seafood, durch Fleisch, Milch und Gemüse, • die langfristige Sicherung der Fische- • die Forcierung eines vertikalen Quali- reimöglichkeiten in den Küstengewäs- tätssicherungssystems in der Fleisch- sern, erzeugung, • Verbesserung der landseitigen Infra- • die Förderung der Verarbeitung und struktur, vor allem in den Häfen, Vermarktung ökologisch und regional • weitere betriebliche Investitionen, vor erzeugter landwirtschaftlicher Produk- allem bei der Verjüngung der schles- te. wig-holsteinischen Flotte, • den Ausbau und die Stärkung von (8) Die Forstwirtschaft ist maßgeblich für schleswig-holsteinischen Erzeugeror- die Erhaltung und Erweiterung der Wald- ganisationen und flächen im waldarmen Planungsraum • die Weiterverarbeitung und Verbesse- verantwortlich. Die weitere Waldbildung rung der Direktvermarktung von Pro- und eine Waldarrondierung mit standort- dukten, unter anderem an die gerechten Mischbeständen unter beson- regionale Gastronomie. derer Berücksichtigung des Landschafts- Auch die Bedingungen für den Erhalt und charakters, aber auch unter Erhaltung be- Ausbau der hauptberuflich betriebenen ziehungsweise Gestaltung landschafts- Fischereibetriebe sowie der Sportfische- prägender Flächen (siehe Ziffer 5.6) rei im Planungsraum sollen gesichert sichern die ökologische Vielfalt und den und verbessert werden. Erholungswert der Waldbereiche. Die- sem Ziel dienen auch die naturnahe (7) Die Ernährungswirtschaft einschließ- Waldbewirtschaftung, die Förderung der lich Fischereiwirtschaft gehört zu den Neuwaldbildung und die naturnahe Um- Trägern der regionalen Wirtschafts- gestaltung vorhandener Wälder. struktur und bildet zusammen mit der Landwirtschaft einen der größten Wirt- (9) Die verstärkte stoffliche Nutzung von schaftszweige im Planungsraum. Bereits nachwachsenden Rohstoffen bietet viel- seit einigen Jahren findet in diesem Wirt- versprechende Möglichkeiten auf dem schaftszweig ein erheblicher Struktur- Weg zu einer umweltfreundlichen Kreis- wandel statt, der sich auch im Planungs- laufwirtschaft. Nachwachsende Rohstof- zeitraum fortsetzen wird. fe können einen Beitrag zum Umwelt- Die Ernährungswirtschaft ist neben der Klimaschutz sowie zur Schonung be- Landwirtschaft wegen ihrer vielfältigen grenzter fossiler Ressourcen leisten. Die wirtschaftlichen und sozialen Funktionen gestiegene Nachfrage nach Produkten als raumbedeutsamer Wirtschaftszweig natürlichen Ursprungs kann gerade für zu erhalten und zu entwickeln (siehe nachwachsende Rohstoffe neue Märkte Ziffer 4.3 Absatz 6 LROPl). Dem zuneh- öffnen. Zudem ergeben sich für die Land- menden europäischen Verdrängungs- wirtschaft als Rohstofflieferant zusätzli-

62 che Einkommensperspektiven. Vorhaben beit der beiden Kreise und der Stadt 1. Überschriftszeilezur Entwicklung und Umsetzung innova- Flensburg ein Gewerbeflächenkonzept tiver, industriell-technischer Anwendun- erarbeitet werden. gen auf der Basis nachwachsender Roh- 2. Überschriftszeilestoffe sollten daher gezielt, gegebenen- (wenn eine(5) Die Zeile,Gewerbeflächen dann sollen hier) vorrangig falls auch an geeigneten außenbereichs- in den Schwerpunkten der Siedlungsent- verträglichen Standorten unterstützt wicklung (zentrale Orte und Stadtrand- werden. kerne, Gemeinden mit planerischer Ge- werbe- und Dienstleistungsfunktion oder 7.1.2 Produzierendes Gewerbe ergänzender überörtlicher Versorgungs- funktion) ausgewiesen werden. Die übri- (1) Das Produzierende Gewerbe im Pla- gen Gemeinden sollen Gewerbeflächen- nungsraum ist mit einem Anteil von 20,6 vorsorge für die Ansiedlung ortsange- Prozent an der Bruttowertschöpfung im messener Gewerbe- und Dienstleistungs- Vergleich zum Durchschnitt des Landes betriebe sowie für die Erweiterung orts- (23,9 Prozent) unterdurchschnittlich ver- ansässiger Betriebe treffen. Die Bevorzu- treten. Den höchsten Anteil Produzieren- gung werbewirksamer und verkehrsgüns- den Gewerbes im Planungsraum weist tiger Flächen an Bundesstraßen ist mit das Oberzentrum Flensburg mit einem den oben angegebenen, vorrangig einzu- Anteil von 30,7 Prozent an der Brutto- stufenden Gewerbeflächenstandorten in wertschöpfung und 23,1 Prozent der Er- Einklang zu bringen. werbstätigen in der kreisfreien Stadt auf. In den Kreisen Nordfriesland und Schles- (6) Die Ansiedlung besonders verkehrs- wig-Flensburg hat das Produzierende erzeugender Unternehmen (zum Beispiel Gewerbe mit Anteilen von 15,8 und 16,6 Logistikunternehmen), für die in den Prozent an der Bruttowertschöpfung so- Siedlungsschwerpunkten keine geeigne- wie mit 15,8 und 18,2 Prozent aller Er- ten Flächen zur Verfügung gestellt wer- werbstätigen eine deutlich geringere den können, soll vorrangig an oder in der Bedeutung. Nähe von Autobahnabfahrten und Bun- desstraßen im Straßennetz zwischen (2) Ein erheblicher Teil der Arbeitsplätze Flensburg, Schleswig und Husum vorge- im Produzierenden Gewerbe entfällt auf sehen werden. Die Standorte sollen be- Wirtschaftszweige, die auch in den kom- reits gewerbliche Ansätze aufweisen und menden Jahren Beschäftigungsrisiken in guter Zuordnung zu den Zentren und ausgesetzt sein werden, wie beispiels- Siedlungsschwerpunkten liegen. weise der Schiffs- und Maschinenbau. In den hiervon stark betroffenen Standor- 7.1.3 Dienstleistungen und Tourismus ten Flensburg, Husum und Schleswig sollen nach Möglichkeit zukunftsträchti- (1) Der Dienstleistungssektor ist mit über ge Erwerbsalternativen im Produzieren- 76,6 Prozent aller Erwerbstätigen und ei- den Gewerbe aufgebaut werden. nem Anteil von 75,8 Prozent (tertiärer Sektor unter anderem aus Handel und (3) Der Stärkung des Produzierenden Ge- Verkehr, Dienstleistungsunternehmen werbes im Planungsraum kommt auch sowie Staat, private Haushalte) an der im Hinblick auf den Erhalt und den Aus- Bruttowertschöpfung der wichtigste bau der unternehmensbezogenen Dienst- Wirtschaftsbereich im Planungsraum. leistungen eine besondere Bedeutung Herausragende Bedeutung hat der zu. Dienstleistungssektor vor allem im Kreis Nordfriesland, wo er mit fast 80 Prozent (4) Die Bereitstellung geeigneter Gewer- zur Bruttowertschöpfung beiträgt. beflächen ist ein wesentlicher Standort- faktor für das Produzierende Gewerbe, Der Tourismus als Teil des Dienstleis- aber auch für den Dienstleistungssektor tungssektors ist in den Kreisen Nordfries- (siehe Ziffer 7.1.3). Dem sollen die Kom- land und Schleswig-Flensburg ein maß- munen unter Beachtung der Gesichts- geblicher Wirtschaftsfaktor. In den Ord- punkte für eine nachhaltige Gewerbean- nungsräumen für Tourismus und Erho- siedlung und einen umweltgerechten lung ist er sogar entscheidender oder Gewerbebau durch eine entsprechende ausschließlicher Wirtschaftsfaktor. Auch Flächenvorsorge an geeigneten Standor- für das Oberzentrum Flensburg, das eine ten Rechnung tragen. Zur Festlegung re- eigene touristische Attraktivität besitzt gional bedeutsamer Gewerbeflächen soll und ein Ausflugsziel für die regionalen für den Planungsraum in Zusammenar- Nord- und Ostseeurlauber darstellt, ist

63 der Tourismus ein erheblicher Wirt- nungsraum für den Kreis Ostholstein und 1. Überschriftszeileschaftsfaktor. die Hansestadt Lübeck die bedeutendste Rolle im gesamten Land Schleswig-Hol- (2) Der Dienstleistungssektor wird sich stein. Auch außerhalb der Ordnungsräu- 2. Überschriftszeileals wichtigster Wirtschaftsbereich (wenn im Pla- eineme, vor Zeile, allem in den dann Gebieten hier)mit beson- nungszeitraum weiter verstärken. Beson- derer Bedeutung für Tourismus und Er- dere Wachstumschancen haben vor holung an den Küsten und im Binnen- allem die unternehmensbezogenen land, gewinnt der Tourismus immer Dienstleistungen, die auch durch eine mehr an Bedeutung und bietet dement- Stärkung des Produzierenden Gewerbes sprechend auch Ansatzpunkte für die im Planungsraum unterstützt werden Schaffung von außerlandwirtschaftli- sollen. Auf Grund seiner Bedeutung ist chen Haupt- und Nebenerwerbsalternati- für den Dienstleistungssektor ein hinrei- ven. Diese sollen verstärkt genutzt und chendes Flächenangebot vorrangig in weiterentwickelt werden. den Siedlungsschwerpunkten sicherzu- stellen (siehe Ziffer 7.1.2 Absatz 4). (7) Der Tourismus innerhalb und außer- halb der Ordnungsräume für Tourismus (3) Die Konzentrationstendenzen im und Erholung steht in zunehmendem Dienstleistungsbereich, vor allem auch Wettbewerb zu in- und ausländischen im Einzelhandel und bei Banken, werden Ferienregionen. Zur Sicherung der Wett- sich fortsetzen. Unter diesen Rahmenbe- bewerbsfähigkeit sollen vorrangig die dingungen ist im Planungsraum auf die Qualität des Angebots verbessert und die Sicherstellung der Grundversorgung hin- Realisierung neuer Tourismusideen un- zuwirken. Durch das Konzept der zentra- terstützt werden. Die Vermarktung erfor- len Orte sowie durch die Gemeinden mit dert hierbei Teilraum übergreifende Kon- ergänzender überörtlicher Versorgungs- zepte und deren laufende Umsetzung funktion sind sowohl die Versorgung der durch ein regionales Management ent- Bevölkerung als auch der Erhalt leis- sprechend den vom nationalen und inter- tungsfähiger Wirtschaftseinheiten sicher- nationalen Tourismus nachgefragten zustellen. In den übrigen Gemeinden soll Destinationen wie Nordseeküste Schles- verstärkt auf alternative Angebotsformen wig-Holstein mit Nationalpark „Schles- (zum Beispiel Service- oder Nachbar- wig-Holsteinisches Wattenmeer“ und schaftsläden) umgestellt werden. Die Ostseeküste Schleswig-Holstein. Wichti- Versorgung der Inseln soll ökologisch ge Ansatzpunkte sind unter anderem: ausgewogen und angemessen erfolgen. • die qualitative Verbesserung und Dif- ferenzierung der Beherbergungsange- (4) Durch Attraktivitätssteigerungen kön- bote, nen die Innenstädte von Flensburg, Husum • die Verbesserung der Servicequalität und Schleswig als wohnortnahe wie auch und des Preis-Leistungs-Verhältnis- als überregionale Einkaufs- und Dienstleis- ses, tungszentren sowie in ihrer touristischen • die bessere Erschließung der touristi- Bedeutung gestärkt werden. schen Potenziale durch neue, zeitge- mäß konzipierte Angebote, wie zum (5) Bei der Planung von Einkaufseinrich- Beispiel Paketlösungen oder wetter- tungen größeren Umfangs sind die Ziel- unabhängige Angebote und setzungen in Ziffer 7.5 LROPl zu beach- • die Entwicklung von Modellen für Pri- ten. Der Gemeinsame Beratungserlass vat-Public-Partnership durch Gemein- zur Ansiedlung von Einkaufseinrichtun- den, aber auch örtliche und regionale gen vom 1. August 1994 leistet dazu hin- Tourismusinstitutionen. reichende Hilfestellung. (8) Darüber hinaus soll der Tourismus Großflächige Einzelhandelseinrichtun- gestärkt werden durch gen sollen vorrangig in Flensburg und in • die Förderung des sanften Tourismus den Mittelzentren Husum und Schleswig mit unterschiedlicher Intension inner- konzentriert werden. Dabei sollen die halb und außerhalb der Ordnungsräu- Auswirkungen sowohl auf den innerstäd- me für Tourismus und Erholung, tischen Einzelhandel als auch auf andere • die Erarbeitung und Umsetzung touri- zentrale Orte im Einzugsbereich beson- stischer Entwicklungskonzepte auf re- ders sorgfältig geprüft werden. gionaler und kommunaler Ebene in Abstimmung mit vorhandenen über- (6) Tourismus und Erholung spielen in regionalen Konzepten (Tourismus- diesem Planungsraum neben dem Pla- konzeption Schleswig-Holstein,

64 Tourismuskonzept Nordfriesland, REK Zentrale Funktion des „Taktknotens“ ist 1. Überschriftszeilefür die Region Flensburg/Schleswig), es, vorhandene Stadtbusverkehre, • eine stärkere Profilierung des unter- Schnellbusse und überregionale Busver- schiedlichen Angebots im Planungs- kehre auf den Takt des Bahnverkehrs 2. Überschriftszeileraum zur Abgrenzung zu anderen (wenn eineauszurichten. Zeile, dann hier) Urlaubsregionen im In- und Ausland, Zentrale Funktion des „Verknüpfungs- • den Ausbau der Informations- und Re- punktes“ ist es, die Koordination von servierungssysteme mit Anschluss an Bahn- und Busverkehr in Abstimmung entsprechende überregionale Systeme, mit den jeweiligen Nahverkehrsplänen • die Modernisierung der Tourismus- (siehe Absatz 7) herbeizuführen. strukturen und die Qualifizierung des Personals, Der ITF 2002 sieht vor: • die Stärkung spezieller Marktsegmen- • Taktknoten in Husum und Niebüll, te, vor allem Gesundheits-, Rad-, Reit-, • Verknüpfungspunkte in Flensburg, Sü- Segel-, Wasser- und Angelsport, derbrarup und Westerland. boßeln sowie Wohnmobiltourismus, Erlebnisurlaub, Kunst- und Kulturtou- (3) Das ÖPNV-Gesetz des Landes unter- rismus, Golf, scheidet zwischen dem Schienenperso- • die Weiterentwicklung des Fähr-, Aus- nennahverkehr (SPNV) und dem übrigen flugs- und Kreuzfahrttourismus auch Öffentlichen Personennahverkehr. zum Ausgleich des Wegfalls der Duty- Die Verantwortung und Aufgabenträger- free-Regelung, schaft liegen • den Erhalt regionstypischer Orts- und • für den SPNV beim Land und Landschaftsbilder, historischer Stadt- • für den übrigen Öffentlichen Perso- bilder samt Hafenambiente und den nennahverkehr bei den Kreisen und Ausbau der Naturerlebnismöglichkei- den kreisfreien Städten. ten, Für gemeinwirtschaftliche Verkehre wer- • den Ausbau der Zusammenarbeit mit den Ausschreibungen der Verkehrsleistun- der Landwirtschaft und Fischerei, gen durchgeführt. Für den SPNV auf der • den Ausbau grenzüberschreitender Strecke Hamburg-Westerland ist die Aus- touristischer Konzeptionen mit Däne- schreibung mit Betriebsbeginn zum Fahr- mark und anderen Regionen im Nord- planwechsel 2005 eingeleitet worden. und Ostseeraum. Schienenpersonennahverkehr

G 7.2 Verkehr (4) Der „erste“ und „zweite Landesweite Nahverkehrsplan für den Schienenperso- 7.2.1 Öffentlicher Personennahverkehr nennahverkehr in Schleswig-Holstein” (LNVP) vom Juni 1997 beziehungsweise (1) Das Gesamtsystem des ÖPNV soll März 2002 (im Entwurf) bilden den Rah- weiter ausgebaut werden. Um die Attrak- men für die Entwicklung des Schienen- tivität zu erhöhen, sollen nach Möglich- personennahverkehrs und die Grundlage keit folgende Aspekte berücksichtigt bzw. für eine landesweit koordinierte Ver- verbessert werden: kehrsleistung im gesamten Öffentlichen • Integraler Taktfahrplan (ITF) 2002, Personennahverkehr. • Integration anderer Verkehrsträger, insbesondere Schiffsverkehr zu den (5) Für den Planungsraum sind neben Inseln und Halligen, Angebotsverbesserungen und Taktver- • Übersichtlichkeit des Tarifkonzepts, dichtungen auf vorhandenen Strecken • Zahl der Züge, im zweiten LNVP noch folgende Maß- • Zahl und Ausbau der Stationen sowie nahmen bis 2007 (Entwurf) vorgesehen: • Erreichbarkeit und Zugang zu den Ein- • Ausbau der Strecke Husum - Jübek, richtungen des ÖPNV. • Umbau des Verkehrsknotens Flens- burg: Einrichtung eines Bahnhofs am (2) Aufgabe des ITF ist es, nicht nur ein- Standort ZOB und Aufwertung des zelne Bahn- und Buslinien zu vertakten, Bahnhofs Flensburg-Weiche (hier be- sondern auch untereinander durch ver- steht noch Untersuchungsbedarf), taktete Anschlüsse an bestimmten Kno- • zweigleisiger Ausbau der Strecke tenpunkten zu verknüpfen. Es wird Niebüll-Klanxbüll und Beseitigung des zwischen der Kategorie 1 „Taktknoten“ Engpasses zwischen Morsum und und Kategorie 2 „Verknüpfungspunkt“ Westerland, unterschieden.

65 • im Zusammenhang mit der Beschleu- den Achsen Flensburg – Neumünster – 1. Überschriftszeilenigung und der Einführung des Stun- Hamburg und Westerland – Hamburg dentakts auf der Strecke Husum – verkehren Fernzüge im 2-Stunden-Takt Sankt Peter-Ording zunächst Weiter- (Stand: Sommer 2002). Zur Insel Sylt 2. Überschriftszeilebedienung der Stationen , (wenn einewird vom Zeile, Festland dann aus eine Autoverla- hier) Harblek, Kating, und dung betrieben (siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 3). Sandwehle; zur Verbesserung des ÖPNV in dieser Region soll die Ab- (2) Der Schienenverkehr soll hinsichtlich stimmung zwischen Bahn und Bus der Infrastruktur und der Bedienung so weiter optimiert werden, ausgerichtet werden, dass ein stärkerer • Taktverdichtung auf der Strecke Ham- Anteil am Verkehrszuwachs durch den burg – Westerland, umweltverträglichen Verkehrsträger • neuer Haltepunkt Eggebek (Strecke Schiene übernommen werden kann. Eine Flensburg – Neumünster), höhere Kapazitätsauslastung der Schie- • Umsetzung des ITF 2002 mit neuen neninfrastruktur im Güter- und Perso- ITF-Taktknoten in Husum und Niebüll. nenverkehr hat Priorität. Dies setzt allerdings auch eine Beschleunigung der (6) Als weitere Maßnahmen des zweiten Maßnahmen voraus, die der Verbesse- LNVP nach 2007 werden für den Pla- rung der Transitverkehr-Schieneninfra- nungsraum angestrebt: struktur im Raum nördlich von Hamburg • Beschleunigung und Stundentakt auf (Planungsraum I) dienen. Dies gilt auch der Strecke Niebüll - Westerland, für planerische Überlegungen zur Ver- • 2. Stufe Flensburg-ZOB: Einbindung besserung der Nord-Ostsee-Kanal-Que- der Strecke aus Kiel (Untersuchungs- rung (Planungsraum III) und des Aus- bedarf) sowie baus im südlichen Dänemark. Somit ist • Prüfung der Wiedereröffnung weiterer die Ausrichtung des Schienenverkehrs Haltepunkte wie Hattstedt. auf die Metropolräume Hamburg und Kopenhagen von strategischer Bedeu- Übriger Öffentlicher Personennah- tung. verkehr (3) Mit der elektrifizierten Strecke Ham- (7) Die beiden Kreise und die kreisfreie burg – Flensburg – Dänemark steht dem Stadt Flensburg stellen im Rahmen ihrer Personenfern- und -nahverkehr sowie Aufgabenträgerschaft für den übrigen Öf- dem Güterverkehr eine moderne und leis- fentlichen Personennahverkehr „Regionale tungsfähige Strecke zur Verfügung. Die Nahverkehrspläne” (RNVP) auf. Sie enthal- Ausrichtung auf die Räume Hamburg, ten die Rahmenvorgaben für die Entwick- Kopenhagen und Schweden bedarf je- lung in den Gebieten des ÖPNV der jewei- doch weiterer Verbesserungen (siehe ligen Kreise und der kreisfreien Stadt. Sie auch Umbau des Verkehrsknotens Flens- müssen den Erfordernissen der Raumord- burg (Untersuchungsbedarf) gemäß Zif- nung entsprechen, wozu auch die Bereit- fer 7.2.1 Absätze 5 und 6). Seit Inbetrieb- stellung eines den Funktionen des nahme der Querung des Großen Belts ist zentralörtlichen Systems angemessenen sie Hauptverkehrsstrecke für fast den ge- ÖPNV-Angebots gehört. samten Schienengüterverkehr mit Skan- dinavien. Durch die fertiggestellte feste (8) Im Planungsraum, in dem der IV für die Öresund-Querung wird erwartet, dass Flächenerschließung eine wesentliche Rol- sich der Güterverkehr verstärken wird le spielt, soll der ÖPNV auf die zentralen und sich durch direkte Verbindungen Orte ausgerichtet sein. Hierfür wird die zwischen Schweden und Deutschland Schaffung geeigneter Verknüpfungspunkte auch die Fahrzeiten auf der Strecke zwischen ÖPNV und IV angestrebt. Im Üb- Flensburg – Neumünster – Hamburg wei- rigen soll der ÖPNV die Nahbereiche er- ter reduzieren werden. schließen, die Schülerbeförderung tragen und auf Arbeitsplatzschwerpunkte ausge- Die Attraktivität des bestehenden Güter- richtet sein. Einrichtungen und Ziele für verkehrs zwischen Niebüll und Tondern Freizeit und Erholung sollen ebenfalls an- sollte verbessert werden. Der im Jahr gemessen berücksichtigt werden. 2000 probeweise eingeführte Personen- verkehr soll dauerhaft ausgerichtet wer- 7.2.2 Schienenverkehr den. Aus der Verbindung Niebüll-Ton- dern könnte in weiterer Perspektive ein (1) Der Planungsraum ist in das Schie- Teilstück des Bahnverkehrs Hamburg- nenfernverkehrsnetz eingebunden. Auf Esbjerg werden. Die Infrastruktur der

66 Strecke Risum-Lindholm – Flensburg- (4) Darüber hinaus sind im Bedarfsplan Gewalt1. Überschriftszeile – Weicheauch – Flensburg-ZOB ein Problem sollte im Hin- derfür die Bundesfernstraßen Patientinnen folgende Vor- blick auf eine spätere mögliche Reaktivie- haben als weiterer Bedarf eingestuft: rung und zugunsten des Güterverkehrs • Bundesstraße 199 in2. IhrerÜberschriftszeile Praxisgesichert werden. oder Die bereits Klinik abgeschlos-(wenn eineVerlegung Zeile, zwischen dann Leck und hier) Niebüll, sene Elektrifizierung der Strecke Ham- • Bundesstraße 201 burg – Itzehoe bis Westerland fortzuset- Ortsumgehung Schuby zen, sollte angestrebt werden. Anstelle der Ortsumgehung Schuby wurde für die Beseitigung des höhen- (4) Das Schienennetz ist in der Karte wie- gleichen Bahnübergangs ein Planfest- dergegeben. stellungsverfahren durchgeführt (Beschluss vom 28. Mai 2001), 7.2.3 Straßenverkehr • Bundesstraße 201 Umgehung Süderbrarup. (1) In der Karte sind als Straßennetz die großräumigen und überregionalen Stra- (5) Über den Bedarfsplan hinaus ist für ßenverbindungen (Bundesautobahnen die Bundesstraße 5 insgesamt von Heide und Bundesstraßen) sowie Regionalver- bis Bredstedt ein belastungsgerechter kehrsstraßen (sonstige vierstreifige Stra- Ausbau möglichst mit einer einheitlichen ßen sowie wichtige Landes- und kommu- Straßencharakteristik anzustreben. Nach nale Straßen) hervorgehoben. Als Be- Inbetriebnahme der Bundesautobahn 23 stand werden die Straßen dargestellt, für mit Fortsetzung über die Bundesstraße 5 die größere Ausbaumaßnahmen in ei- ist eine weitere Verbesserung der Anbin- nem absehbaren Zeitraum nicht vorgese- dung der Westküste an die Bundesauto- hen sind. Neu- und Ausbaumaßnahmen bahn 7 über die Bundesstraße 201 wün- werden in der Karte nur dargestellt, so- schenswert, aber ohne fünf neue Orts- weit durch ein Linienbestimmungsver- umgehungen nicht realistisch. fahren oder Planfeststellungsverfahren ein hinreichend konkreter Planungsstand Bei der Beurteilung und Einstufung von erreicht ist. Bei der Darstellung handelt Straßenverkehrsmaßnahmen im Pla- es sich um eine schematische Darstel- nungsraum ist im Verhältnis zu anderen lung, nicht um eine abschließende detail- Landesteilen dem Umstand Rechnung zu genaue Trassenfestlegung. Ortsumge- tragen, dass Tourismus und Erholung als hungen, wie zum Beispiel in Tating, soll- Wirtschaftsfaktor eine überregionale Rol- ten hinreichenden Entwicklungsspiel- le spielen und daher im Wettbewerb mit raum für die Standortgemeinde zulassen. anderen Fremdenverkehrsangeboten im In- und Ausland angemessene verkehrli- (2) Grundlage für Straßenverkehrspla- che Anbindungen und Ausbauten im nungen im Planungsraum sind das Vierte überregionalen Straßennetz erfordern. Gesetz zur Änderung des Fernstraßen- ausbaugesetzes vom 15. November 1993 Dem notwendigen Bau einer zusätzlichen mit dem Bedarfsplan für die Bundes- Elbquerung im Raum Hamburg – Glücks- fernstraßen als Anlage sowie die Fach- stadt kommt für die positiven Auswirkun- planungen des Landes und der Kreise gen der Brückenkopffunktion des Pla- sowie der kreisfreien Stadt. nungsraums zum skandinavischen Raum auf der Jütland-Achse eine erhebliche (3) Im Bedarfsplan für die Bundesfern- Bedeutung zu. straßen sind folgende Maßnahmen als vordringlicher Bedarf eingestuft: Erläuterung zu Ziffer 7.2.3 • Bundesstraße 5: Verlegung und Neubau zwischen Hatt- Das Straßennetz innerhalb des Planungs- stedt und Bredstedt, raums ist für die Bedürfnisse verhältnis- • Bundesstraße 199: mäßig dicht und gut ausgebaut. Es sorgt Verlegung bei Handewitt, für eine gute Erreichbarkeit der Teilräu- • Bundesstraße 199: me, stellt die Anbindung des Planungs- Osttangente Flensburg, raums an die nationalen und internatio- • Bundesstraße 202: nalen Wirtschaftszentren sicher und Ortsumgehung Tating, schließt die regional bedeutsamen Ge- • Bundesstraße 203: werbegebiete an überregionale Güter- Schleibrücke Kappeln. und Verkehrsströme an. Auch der Ur- laubs- und Naherholungsverkehr inner- halb und von außerhalb des Planungs-

67 raums findet verhältnismäßig gute An- Ausnahme des Hafens Schlüttsiel – in ei- 1. Überschriftszeilebindungsmöglichkeiten vor. Das Netz der nem guten Ausbauzustand. Damit wer- Bundesfernstraßen wird durch Landes- den sie ihrer Hauptfunktion gerecht, die und kommunale Straßen ergänzt, die im Versorgung der Inseln und Halligen 2. ÜberschriftszeileWesentlichen der Erschließung (wenn der Nah- einedurch heimischeZeile, Reedereien dann zuhier) sichern. bereiche, der Anbindung an die zentralen Von Dagebüll zu den Häfen auf Föhr und Orte und der Erreichbarkeit von Erho- Amrum ist ein tideunabhängiger Fähr- lungs- und Tourismusschwerpunkten verkehr zu gewährleisten. dienen. Die Angebote von Ausflugs- und Tages- Ausbau- und Ergänzungsmaßnahmen fahrten in die Halligwelt und zur Insel sollen im Planungszeitraum dazu beitra- Helgoland sind ebenfalls für die touristi- gen, sche Attraktivität der Region sehr wich- • vorhandene Verkehrsverknüpfungen tig. Hierbei sind die Maßgaben des zu überregionalen Verbindungen zu Nationalparks „Schleswig-Holsteini- verbessern, sches Wattenmeer“ zu berücksichtigen. • lokale Engpässe in der regionalen Ver- kehrsinfrastruktur insbesondere für Be- Der Hafen Dagebüll hat gemeinsam mit rufs-, Ausbildungs- und Einkaufsver- den korrespondierenden Häfen auf Föhr kehre abzubauen und und Amrum herausragende Bedeutung • angemessene Verbindungen zu Erho- für die Verkehrsanbindung der Inseln lungsgebieten zu gewährleisten. und Halligen. Der Hafen, der in kommu- nale Trägerschaft übergegangen ist, und 7.2.4 Radverkehr das gemeindliche Umfeld sollen für tou- ristische Entwicklungen attraktiver ge- (1) Der Bau von Radwegen insbesondere staltet werden (siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 3). an Bundes- und Landesstraßen soll im Der Hafen Schlüttsiel sollte für die siche- Planungszeitraum mit Priorität für re Versorgung und die Zukunft des Tou- Lückenschließungen fortgesetzt werden. rismus auf den Halligen erhalten werden.

(2) In Stadt- und Umlandbereichen ist Um einen tidefreien Schiffsverkehr nach eine Verdichtung und Verbesserung der Pellworm zu ermöglichen, sind die Anle- Radwege anzustreben. Im Zusammen- gestellen auf der Insel und auf Nord- hang mit einer Zunahme der Fahrradnut- strand entsprechend ausgebaut worden. zung für Fahrten im Berufs- und Ausbil- dungsverkehr sowie mit der Bedeutung Der Hafen von Husum hat als Standort als Alternative zum motorisierten IV sol- für Landhandel, Industrie und Fischerei Psychischelen Umsteigemöglichkeiten und psychosomatische zwischen nach wie vor große Bedeutung Folgen für die Fahrrad und ÖPNV verbessert werden. Region. Dies gilt auch für die häufige Benutzung von Gewaltdes Fahrrads zu Tourismus- und Erho- (2) Im Ostseebereich kommt es darauf an, lungszwecken. nach dem Wegfall der zollfreien Einkaufs- möglichkeiten neue Konzepte für entspre- (3) Im Hinblick auf die Bedeutung des chende Schifffahrts- und Ausflugsverkehre Fahrradtourismus hat die Ausweisung zu entwickeln, die sich ohne Subventionen von Fernrad- und Radwanderwegen Prio- am Markt behaupten können. rität. Fernradwanderwege von Planungs- raumgrenzen überschreitender Bedeu- Mit Flensburg verfügt die Ostseeküste des tung sind: der Nordseeküstenradweg als Planungsraums über einen regional be- Teilstrecke der Cycle Route deutsamen Hafen. Angestrebt wird eine rund um die Nordsee, der historische Stabilisierung des bestehenden Um- Ochsenweg, der Ostseeküstenradweg schlagsaufkommens gegebenenfalls in sowie deren Verknüpfungen (zum Bei- grenzüberschreitender Kooperation mit an- spiel durch die Wikingerroute, Eider- deren Häfen, wie zum Beispiel Apenrade. Treene-Sorge-Weg) untereinander und mit touristisch-ökologischen Projekten. Die Häfen von Maasholm und Kappeln haben nach wie vor Bedeutung für die 7.2.5 Schifffahrt Fischerei.

(1) Die nordfriesischen Häfen und Anlege- (3) Regional bedeutsame Häfen sind ne- stellen bilden ein relativ engmaschiges ben größeren Sportboothäfen in der Kar- Standortnetz und befinden sich – mit te dargestellt.

68 1. Überschriftszeile7.2.6 Luftverkehr (1) Für den gesamten norddeutschen (2) Die Linieninfrastrukturen sind be- Raum ist der Flughafen Hamburg-Fuhls- darfsgerecht weiter auszubauen, um eine 2. Überschriftszeilebüttel im nationalen und internationalen (wenn einedem Stand Zeile, der Technik dann entsprechende hier) Flugverkehr von zentraler Bedeutung. Vernetzung insbesondere auch für den Die Anbindung des Planungsraums mit schnellen Austausch von umfangreichen öffentlichen Verkehrsmitteln sollte be- Daten zu schaffen. Die Möglichkeiten des darfsgerecht vorgesehen werden. Datenaustausches sind für die im Pla- nungsraum vorhandenen Forschungs- (2) Die Entfernung des Planungsraums zu einrichtungen und Wirtschaftsbetriebe den europäischen Wirtschaftszentren im zu verbessern. Allgemeinen und die geographische Lage der Inseln im Besonderen haben die (3) Um die Kommunikation zwischen den Bedeutung des Geschäftsflugverkehrs verschiedenen Akteuren in der Region, wachsen lassen und dem Bäderluftver- aber auch den Informationszugang für kehr zu einer Sonderrolle verholfen: die Bevölkerung zu erleichtern, ist der • Die Verkehrslandeplätze Flensburg- Aufbau eines Informations- und Kommu- Schäferhaus und Husum-Schwesing nikationssystems für die Region im Sin- sind wichtige Standortfaktoren für die ne eines „Netzwerkes” unter Einsatz wirtschaftliche Entwicklung dieser entsprechender Technik anzustreben. Teilregion. Um diese Funktion zu stär- ken, sollen die Anfliegbarkeit verbes- (4) Der Sicherung bereits bestehender sert und die Landeplätze frühzeitig an und der Einrichtung neuer Richtfunkver- die langfristig zu erwartenden, inter- bindungen einschließlich der hierfür er- national standardisierten Sicherheits- forderlichen Anlagen kommt im Hinblick vorschriften angepasst werden. auf die erheblich gewachsenen Einsatz- • Der Verkehrsflughafen Westerland, möglichkeiten der Richtfunktechnik bei die Verkehrslandeplätze Sankt Peter- der flexiblen Erweiterung der Telefonver- Ording und Wyk auf Föhr sowie die bindungen, bei der Einführung neuer Sonderlandeplätze Pellworm und Bor- Technologien der Individualkommunika- delum sollen in ihrem Bestand erhal- tion (zum Beispiel bei der Nutzung im ten und möglichst an die langfristig zu Dienstleistungsbereich) und bei der Ver- erwartenden, international standardi- teilung von Rundfunk- und Fernsehpro- sierten Sicherheitsvorschriften ange- grammen im Planungsraum große Be- passt werden. deutung zu. Der Empfang von Fernseh- programmen ist im Sinne des freien In- (3) Die Flugplätze Jagel und Eggebek formationszugangs für jedermann werden ausschließlich militärisch ge- sicherzustellen. Diesbezüglich sind ent- nutzt. Der militärische Flugbetrieb in Leck sprechende Richtfunkverbindungen im ruht gegenwärtig, der militärische Sinne eines öffentlichen Belangs bei der Schutzbereich ist nicht aufgehoben. Der Bauleitplanung besonders zu berücksich- auf dem Gelände angelegte Sonderlan- tigen. deplatz wird lediglich für Zwecke des Luftsports genutzt. (5) Die Liberalisierung und Privatisierung des Telekommunikationsmarktes haben (4) Die Flugplätze und Verkehrslandeplät- zu einer erheblichen Ausweitung der An- ze sind mit den dazugehörigen Bau- gebote geführt. schutzbereichen in der Karte dargestellt. Diese und die Lärmschutzbereiche sind Sowohl die auf den Markt drängenden bei Planungen und Maßnahmen zu be- neuen Anbieter, Art und Umfang der zur achten. Verfügung stehenden Dienste als auch mögliche neue Technologien der Indivi- dualkommunikation werden einen weite- G 7.3 Telekommunikation ren Ausbau von Infrastruktureinrichtun- gen erfordern. (1) Im Planungsraum ist ein zeitgemäßes, leistungsfähiges und breit gefächertes Bei neuen Einrichtungen und Anlagen, Angebot unterschiedlicher Kommunika- wie zum Beispiel Telefonnetzen, Anten- tionsmöglichkeiten für die Bevölkerung nenträgern und Erdfunkstellen für Satel- und die Wirtschaft zu erhalten und auszu- litenverbindungen, sind die Erfordernis- bauen. se des Natur- und Denkmalschutzes, der

69 Landschaftspflege sowie des Orts- und setzen, sind sowohl neue als auch alte 1. ÜberschriftszeileLandschaftsbildes ebenso zu berücksich- Akteure bereit. Der Trend wird sich spä- tigen wie die bedarfsgerechte Versor- testens dann erhöhen, wenn die beste- gung der Bevölkerung in den ländlichen henden Überkapazitäten im Kraftwerks- 2. ÜberschriftszeileRäumen. Bauliche Entwicklungsmöglich- (wenn einebereich Zeile, abgebaut sind.dann Begünstigt hier) wird keiten der Gemeinden sollen nicht einge- der Trend durch die zunehmende Kon- schränkt werden. vergenz von Strom- und Gaswirtschaft. Er hängt aber auch davon ab, inwieweit (6) Der weitere Ausbau von Antennenträ- der ordnungsrechtliche Rahmen für den gern für Mobil-Telefoneinrichtungen Energiesektor mit weitestgehender Dis- sollte im Hinblick auf die Vielzahl von An- kriminierungsfreiheit fortentwickelt wird. bietern gebündelt werden. Die Flächen- nutzungsplanung kann nach § 35 Ab- Eine zunehmende Dezentralisierung be- satz 3 BauGB einzelne Standortbereiche wirkt eine höhere Flexibilität der Struk- und den Ausschluss auf dem restlichen tur. Sie hat besonders auf liberalisierten Gemeindegebiet definieren. Gemeinden Märkten folgende Vorteile: müssen allerdings sicherstellen, dass • Standorte für kleine Anlagen sind einzelne Antennenträgeranlagen durch leichter zu finden als für große Anla- mehrere Netzbetreiber genutzt werden gen. können. • Planungszeiten und vor allem der Zeit- raum für die Realisierung werden ver- ringert. G 7.4 Energiewirtschaft • Die verbrauchernahe Aufstellung von Aggregaten spart Kosten für die Ener- (1) Das Kohlekraftwerk der Stadtwerke in gieübertragung und -verteilung, mini- Flensburg gehört zu den größeren Kraft- miert elektrische Verluste, und unter- Wärme-Kopplungsanlagen im Lande, er- schiedliche Primärenergien können zeugt mehr als 80 Prozent des benötigten verarbeitet werden. Stroms in seinem Versorgungsbereich • Die KWK-Technologie verbessert den selbst (neben den restlichen Strombezü- energetischen Wirkungsgrad. gen aus Dänemark) und ermöglicht für • Die Vernetzung vieler kleiner Anlagen die Stadt Flensburg den mit Abstand (zum Beispiel über das Internet) zum höchsten Fernwärme-Versorgungsgrad „virtuellen“ Kraftwerk reduziert den in ganz Schleswig-Holstein. Bedarf an Reservekapazitäten und ver- ringert Versorgungsprobleme, die oft Nach Aufhebung des Gebietsschutzes durch die Netzinfrastruktur verursacht und weiterer Regelungen auf der Basis werden. des neuen Energierechts dürfte sich die über lange Jahre weitgehend unverän- Eine zunehmende Dezentralisierung dert beibehaltene Versorgungsstruktur trägt insofern auch zur Verbesserung der im Planungsraum in den nächsten Jah- Qualität der Energieversorgung, zur Er- ren ändern. höhung der Versorgungssicherheit und nicht zuletzt zum Klimaschutz bei. Inwie- Dabei sollen neben den überregionalen weit dies im Planungsraum zum Tragen und regionalen Energieversorgungsun- kommen wird, hängt neben der Weiter- ternehmen auch kommunale Energiever- entwicklung der Rahmenbedingungen sorger eine sichere, umweltverträgliche maßgeblich von den beteiligten Akteu- und preisgünstige Energieversorgung ren ab. sicherstellen. (2) Die den Planungsraum durchqueren- Die Liberalisierung der Energiemärkte, den 380- und 220 Kilovolt (kV)-Leitungen neue Rahmenbedingungen wie das Ge- mit den dazugehörigen Schaltanlagen setz für den Vorrang erneuerbarer Ener- dienen der Stromversorgung Schleswig- gien (EEG) vom 29. März 2000 und das Holsteins und dem großräumigen natio- Kraft-Wärme-Kopplungs (KWK)-Gesetz, nalen und internationalen Stromver- die Stromsteuerbefreiung bei KWK- bund. Die seit 1965 bestehende Conti- Strom-Eigenerzeugung oder mit Con- Skan-Verbindung zwischen Skandinavi- tracting-Anlagen sowie technische Ent- en und dem Kontinent ist 1992 durch die wicklungen verstärken grundsätzlich den Installation eines zweiten 380 kV-Sys- Trend zur dezentralen verbrauchernahen tems auf vorhandenen Masten verdop- Energiebereitstellung. Diesen in Gang zu pelt worden.

70 Das Hoch- (110 kV) und Höchstspan- und organischen Stoffen gewonnenes 1. Überschriftszeilenungsnetz (220 kV, 380 kV) wird grund- Biogas) neben der Sonnen- und Wind- sätzlich als Freileitungsnetz betrieben. energie zu den wichtigsten erneuerbaren Auf den Mittel- (60 kV und weniger) und Energieträgern. Die bisher hiermit betrie- 2. ÜberschriftszeileNiederspannungs-Netzebenen (wenn (unter einebenen Zeile,Anlagen in Achtrup,dann Bollingstedt, hier) 1 kV) kommen zunehmend Erdkabel zum Husum, Langballig, Lürschau, Nord- Einsatz. Damit werden das Freileitungs- deich, Risum-Lindholm und Struckum netz insgesamt reduziert und das Land- dienen noch der Erprobung der Wirt- schaftsbild entlastet (zum Beispiel an der schaftlichkeit und als Demonstrationsan- Fördeküste, Schlei und Eider-Treene- lagen. In Zukunft soll ein breites Spek- Sorge). trum an Anlagengrößen installiert wer- den, wozu auch ein Ausbau der Nahwär- Infolge der weiter steigenden Nutzung menetze erforderlich sein wird. Eine der Windenergie zur Stromerzeugung Förderung solcher Projekte ist nach dem kann ein Ausbau im 110 kV-Netz erfor- Markteinführungsprogramm des Bundes derlich werden. Nach § 3 EEG, zuletzt ge- für „Erneuerbare Energien“ sowie im ändert durch das Neunte Euro-Einfüh- Rahmen der Landes-Initiative „Biomasse rungsgesetz vom 10. November 2001, und Energie“ möglich. sind Netzbetreiber verpflichtet, Netze auszubauen, wenn dies zur Windstrom- (4) Eine vermehrte Nutzung der Wind- ableitung erforderlich und wirtschaftlich energie an dafür geeigneten Standorten zumutbar ist. von ausreichender Windhöffigkeit ent- spricht dem energiepolitischen Ziel des Seit der ersten Initiative 1998 durch die Landes, den Anteil dieser Umwelt und Europäische Kommission werden künftig Ressourcen schonenden Energiegewin- die im Energiebereich stattfindenden Ak- nungsform zu erhöhen. Dabei sollen er- tivitäten in der Ostsee-Region miteinan- hebliche Beeinträchtigungen von Natur der vernetzt und besser aufeinander ab- und Landschaft sowie Kulturgütern ver- gestimmt. Dazu diente zunächst die mieden und unvermeidbare Beeinträch- Gründung der „Baltic Energy Task Force”, tigungen, die auch mit dieser umwelt- die sich unter Beteiligung aller zehn Ost- freundlichen Energiegewinnungsart ver- see-Anrainerstaaten mit den Themen bunden sind, ausgeglichen werden. Ziel Elektrizität, Gas, Klimaschutz und Ener- der Landesplanung ist es, die Vorteile gieeinsparung/Kraft-Wärme-Kopplung und Belastungen aus der Windenergie- befasst. Die neue energetische Infra- nutzung regional auf alle Landesteile ent- struktur rund um die Ostsee soll auf eine sprechend ihrer Windhöffigkeit zu ver- nachhaltig umweltfreundliche Basis ge- teilen. stellt und es sollen entsprechende zu- kunftsorientierte Strategien entwickelt Für die Planung und Errichtung von Win- werden, damit die Ostsee-Region von denergieanlagen im gesamten Planungs- Schadstoffen durch den Einsatz veralte- raum gelten die in Ziffer 5.8 festgesetzten ter Anlagen zur Energieumwandlung und Ziele und Grundsätze. -nutzung entlastet wird. Mit der Erneuerung oder Aufrüstung zu- (3) Der Bau weiterer Kraft-Wärme-Kopp- lässigerweise errichteter Windenergie- lungsanlagen soll neben den bereits vor- anlagen außerhalb der Eignungsgebiete handenen Blockheizkraftwerken in sind noch andere Spielräume zur weite- Achtrup, Ahrenshöft, Bollingstedt, Bor- ren Nutzung der Windenergie vorhan- delum, Bredstedt, Fahrdorf, Flensburg, den. Erheblich höhere Größenordnun- Glücksburg, Husum, Leck, Neuberend, gen könnten erreicht werden, wenn die Niebüll, Risum-Lindholm, Sankt Peter- in Ziffer 5.8 Absatz 1 genannten Untersu- Ording, Schleswig, Sylt, Tarp und Wyk chungen für die Offshore-Windenergie- auf Föhr verstärkt vorangetrieben wer- nutzung erfolgreich sein sollten. den, wenn es die Verbesserung der bun- desgesetzlichen Rahmenbedingungen (5) Die Nutzung der Solarenergie mittels ermöglicht. Neben den bisher eingesetz- thermischer Solaranlagen oder Fotovol- ten Antriebsstoffen Diesel, Rapsöl und taik steht noch am Anfang. Das Pellwor- Erd-, Faul- oder Deponiegas soll insbe- mer Solarfeld - bei seiner Entstehung das sondere der Einsatz von Biomasse ver- größte Europas - in Verbindung mit ei- stärkt und gefördert werden. In Schles- nem Windpark ist das bedeutendste De- wig-Holstein gehört die Biomasse (insbe- monstrationsvorhaben im Lande. Ver- sondere Holz und Stroh sowie aus Gülle besserungen der Technologie und des

71 Materialeinsatzes sowie eine Erhöhung G *)7.5 Wasserwirtschaft, 1. Überschriftszeileder Einspeisevergütung nach dem EEG sollen dazu beitragen, dass sich ein Küstensicherung Markt von Angebot und Nachfrage in 2. Überschriftszeilebreiterer Form bildet. (wenn eineund Zeile, Hochwasserschutz dann hier)

(6) Erdgas gelangt überwiegend aus den 7.5.1 Trinkwasserversorgung Erdgasfeldern der Nordsee nach Schles- wig-Holstein. Durch die deutsch-däni- (1) Im Planungsraum sind ausreichende sche Gemeinschaftsleitung (DEUDAN) Wasservorkommen für die Trinkwasser- von Dänemark über den Planungsraum versorgung vorhanden (siehe Ziffer 5.5). und über Rendsburg in Richtung Elbe ist der „Landesteil Schleswig” an die über- (2) In Abhängigkeit vom natürlichen regionale Gasversorgung angebunden. Schutzpotenzial sowie vom vorhandenen Die Versorgung der Teilräume wird über Gefährdungspotenzial sieht der Gesamt- die weitgehend ausgebauten Leitungs- plan „Grundwasserschutz in Schleswig- netze sichergestellt. Der weitere Ausbau Holstein” (1998) unterschiedliche Priori- der Erdgas-Leitungsnetze soll bedarfsge- täten für geplante Wasserschutzgebiete recht erfolgen und auch die bislang noch vor. nicht versorgten Teilräume für die Erd- gasversorgung erschließen. Die Wasserschutzgebiete für die Wasser- werke Nebel/Amrum und / (7) Neben der Strom- und Gasversor- Wenningstedt – Braderup/Westerland gung wird in Zukunft als dritte Sparte der sind 1999 ausgewiesen worden, ebenso leitungsgebundenen Energieversorgung seit längerem ein Wasserschutzgebiet für der Wärmemarkt durch die Nutzung der den Bereich Norder-/Süderstapel. Das KWK in der Nah- oder Fernwärmeversor- Wasserwerk Hörnum/Sylt ist stillgelegt, gung weiter an Bedeutung gewinnen, so- die Wasserversorgung für die Gemeinde fern der Stand des Ausbaus der Erdgas- ist vom Wasserwerk Westerland mit direkt- oder -einzelversorgung Raum da- übernommen worden. Die Wasserschutz- für gibt. Die KWK soll wegen des hohen gebiete Drei Harden, Husum-Rosendahl Primärenergie-Nutzungsgrades insbe- und Föhr sowie in Rantrum und in List sondere dort vorrangig ausgebaut wer- werden überarbeitet und aktualisiert. den, wo sich noch keine Erdgaseinzelver- In der weiteren Planung befinden sich die sorgung etabliert hat (zum Beispiel Neu- Wasserschutzgebiete für folgende Was- baugebiete). serwerke: • Erfde, Erläuterung zu den Absätzen 2 und 4 • Schleswig I und II, Osterwittbekfeld, Durch das EEG wird der Betreiber eines • Tarp und für die Aufnahme von Windstrom tech- • Seeth. nisch geeigneten Netzes zur Aufnahme • verpflichtet. Soweit dies wirtschaftlich 7.5.2 Gewässerbewirtschaftung zumutbar ist, muss das Netz im Rahmen der technischen Eignung gegebenenfalls (1) Naturnahe stehende und fließende ausgebaut werden. Gewässer haben eine hohe Bedeutung sowohl für den Naturhaushalt als auch Ziffer 7.6 des LROPl enthält den vor dem für den Tourismus und die Erholung. Inkrafttreten des EEG formulierten lan- desplanerischen Grundsatz, dass die (2) Maßnahmen zur Wiedereröffnung ver- Aufnahme von Windstrom möglichst rohrter Gräben, Revitalisierung und na- ohne wesentlichen Zubau im Hochspan- turnahen Gestaltung, die Ausweisung nungsnetz auskommen soll. Im Lichte von Uferrandstreifen in Verbindung mit der neuen bundesrechtlichen Vorgaben der Extensivierung der benachbarten ist dieser Grundsatz ergänzend auszule- landwirtschaftlichen Nutzung sollen zur gen und so anzuwenden, dass er nach Minderung der Nähr- und Schadstoffbe- Maßgabe der Bestimmungen des § 3 Ab- lastung der Gewässer und zur Verbesse- satz 1 Satz 3 EEG einem Leitungszubau rung der Biotopstrukturen beitragen zur Aufnahme von Windstrom nicht ent- (siehe Ziffer 4.2.8 LRPl). gegengehalten werden kann.

*) soweit nicht ausdrücklich mit Z gekennzeichnet

72 (3) Die Ziele der EU-Wasserrahmenricht- Brodersby, Niesgrau, Nübel, Linde- 1. Überschriftszeilelinie, des integrierten Fließgewässer- witt, Langstedt/Eggebek. schutzes, des integrierten Seenschutzes und des Niedermoorprogramms sind bei In folgenden Gemeinden ist der Bau ei- 2. Überschriftszeileder weiteren Entwicklung zu berücksich-(wenn einener zentralen Zeile, Ortsentwässerungsanlage dann hier) tigen. Bei der Abwägung mit anderen vorgesehen: Nutzungsansprüchen ist auch der natur- • im Kreis Nordfriesland: nahen Entwicklung von Gewässern wie Löwenstedt, Immenstedt, , Treene und Bollingstedter Au sowie des Simonsberg, Langeneß/Oland, Gröde Einzugsgebietes von Schlüttsiel ein be- • im Kreis Schleswig-Flensburg: sonderes Gewicht beizumessen. Lindewitt, Medelby, Satrup, Munk- brarup (Ortsteil Rüde), Taarstedt, 7.5.3 Abwasserbehandlung Twedt, Hörup, Havetoft.

(1) Bei der Abwasserbehandlung ist die Nach Abschluss dieser Maßnahmen wer- Reduzierung der Nähr- und Schadstoff- den 20 Prozent der Bevölkerung ihre Ab- einträge aus Abwassereinleitungen wei- wässer weiterhin über dezentrale Ab- terhin Schwerpunkt. wasserbehandlungsanlagen entsorgen. Die Anlagen müssen den allgemein aner- (2) Generell ist für die Einhaltung der kannten Regeln der Technik entsprechen Mindestanforderungen des Wasserhaus- und sind erforderlichenfalls nachzurüs- haltsgesetzes (WHG) an das Einleiten ten. von Abwasser in Gewässer sowie für die Einhaltung der Anforderungen der EU- 7.5.4 Küstensicherung und Hochwasser- Richtlinie vom 21. Mai 1991 über die Be- schutz handlung von kommunalem Abwasser zu sorgen. Darüber hinaus können sich Z (1) Der Küstenschutz an Nord- und Ost- weitere Anforderungen aus der Anwen- seeküste ist auf der Grundlage des dung des „Dringlichkeitsprogramms der „Generalplan Küstenschutz: Integriertes Landesregierung zur Entlastung von Küstenschutzmanagement in Schleswig- Nord- und Ostsee” vom 15. Februar 1989 Holstein (GPK)“ von 2001 zu gewährleis- sowie aus dem „Ausbauprogramm für ten. Die dort enthaltenen Zielsetzungen kommunale Kläranlagen...” nach EU- sind zugleich Ziele der Raumordnung Richtlinie 91/271/EWG von Dezember (siehe Ziffer 9 LROPl). Bei Planungen und 1995 ergeben. Maßnahmen im Küstenbereich sowie in Konkrete Maßnahmen stehen noch für meeresseitig hochwassergefährdeten folgende Kläranlagen an oder befinden Gebieten (siehe Abbildung 3) sind die Be- sich bereits in der schrittweisen Realisie- lange des Küsten- und Hochwasserschut- rung: zes zu berücksichtigen. Die vorgesehe- • in der Stadt Flensburg: nen Schutzmaßnahmen an der Nordsee- Kläranlage Kielseng küste und auf den vorgelagerten Inseln • im Kreis Schleswig-Flensburg: und Halligen sowie an der Ostseeküste Neubauten in Eggebek, Handewitt und stellen den Schutz vor Hochwasser und Sörup; Erweiterungen in Wanderup, Sturmfluten sicher (siehe Ziffer 9 LROPl). Jübek, Schuby, Süderbrarup, Langbal- Der Küstenschutz hat in der Abwägung lig, Grundhof, Munkbrarup, Tarp, stets eindeutigen Vorrang vor allen ande- Oeversee, Husby, Hürup ren Belangen. • im Kreis Nordfriesland: Maßnahmen in Klanxbüll, Nebel, Zur Erhaltung der Inselsubstanz sind die , Ladelund, Wittdün, Enge- Küstenschutzmaßnahmen auf den Nord- Sande. friesischen Inseln von besonderer Be- deutung. (3) Im Planungszeitraum sollen die im Die Halligen sind ein wichtiges Element Bau befindlichen öffentlichen Abwasser- der Küstensicherung und dienen auch beseitigungsanlagen in folgenden Ge- zur Sicherung des Naturraumes des meinden fertig gestellt werden: nordfriesischen Wattenmeeres. Hierfür • im Kreis Nordfriesland: ist eine Dauerbewohnung der vorhande- Klixbüll, Enge-Sande, Pellworm, nen Wohngebäude sicherzustellen. Aventoft, Klanxbüll Durch Küstenschutzmaßnahmen wird • im Kreis Schleswig-Flensburg: gewährleistet, dass die Halligen weiter- Handewitt, Großsolt, Hollingstedt, hin bewohnt, gepflegt und erhalten blei- ben.

73 Abbildung 3: Meeresseitig1. Überschriftszeile hochwasserge- fährdete2. Überschriftszeile Gebiete (wenn eine Zeile, dann hier)

(2) Folgende Einzelbaumaßnahmen ste- (3) Gewässernahe Flächen können bei er- hen gemäß GPK vordringlich im Pla- höhten Wasserständen der Binnenge- nungszeitraum an: wässer ebenfalls hochwassergefährdet • Deichverstärkungen an der West- sein. Zur Sicherung bestehender Nutzun- küste: gen sind insbesondere in den Niede- Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog, rungsgebieten des westlichen Planungs- Wiedingharder Alter Koog, raums Hochwasserschutzanlagen errich- Dagebüller Koog Nord, tet worden, die jedoch bei Überschreiten Hauke-Haien-Koog, der Bemessungsansätze versagen kön- Hattstedter Marsch (Anschluss Hatt- nen. Bei der Abwägung mit anderen Nut- stedt), zungsansprüchen ist dem vorbeugenden Sylt (Möwenbergdeich), Binnengewässer-Hochwasserschutz im Nordstrand (Osterkoog und Alter Interesse der Schadensminimierung und Koog), unter dem Gesichtspunkt der Flächen- Föhr ( Marsch, - vorsorge ein besonderes Gewicht beizu- Schöpfwerk bis ), messen. Pellworm (Großer Koog, Kleiner Norderkoog und Bupheverkoog Nord) • Hochwasserschutzmaßnahmen an der G 7.6 Abfallwirtschaft Ostküste: Oehe-Maasholm (1) Grundlegende Veränderungen der • Sandaufspülungen Sylt und Föhr: technischen und rechtlichen Rahmenbe- Zur Sicherung des Inselsockels in Ver- dingungen im Bereich der Siedlungsab- bindung mit biotechnischen Folgear- fallwirtschaft machen eine Neustruktu- beiten (Sandfangzäune, Halmpflan- rierung der kommunalen Abfallwirt- zungen) unter Beachtung der für Sylt schaft erforderlich. und Föhr geltenden Rahmenbedin- gungen. (2) In allen drei Gebietskörperschaften Kreis Nordfriesland, Kreis Schleswig- Die Maßnahme Geltinger Birk ist als Vor- Flensburg und Stadt Flensburg ist die aussetzung für die Umsetzung des Natur- Entsorgung der Restabfälle durch Verträ- schutzkonzeptes „Geltinger Birk“ eben- ge mit Dritten langfristig gesichert: Im falls dringlich. Planungsraum werden die als Abfallbe- seitigungsanlagen für Siedlungsabfall

74 genutzten Deponien in Ahrenshöft und in besseren Austausch der einzelnen Wei- 1. ÜberschriftszeileMunkmarsch (beide im Kreis Nordfries- terbildungsträger und widmen sich der land) bis 2005 geschlossen werden. Da- Qualitätsentwicklung und dem Teilneh- nach ist eine Entsorgung über eine in merschutz. Die Weiterbildungsinformati- 2. ÜberschriftszeileNordfriesland geplante Müllverbren- (wenn eineon und Zeile, -beratung, dannKooperation hier) und nungsanlage oder alternativ in einer An- Koordination werden unter Beteiligung lage außerhalb des Kreisgebietes vorge- der regionalen Akteure flächendeckend sehen. Die Stadt Flensburg nutzt auf ver- verbessert. Im bundesweiten Vergleich traglicher Basis bis Ende 2004 die Depo- hat Schleswig-Holstein mit dem flächen- nie Neumünster-Wittorferfeld. Die Sied- deckenden Netz von regionalen Weiter- lungsabfälle aus dem Kreis Schleswig- bildungsverbünden eine gut funktionie- Flensburg werden auf der Grundlage ei- rende, zukunftsweisende Infrastruktur nes öffentlich-rechtlichen Vertrages mit geschaffen. der Landeshauptstadt Kiel bis Ende 2023 im Müllheizkraftwerk in Kiel behandelt. (2) Fachliche Planungsgrundsätze für alle Schulen im Planungsraum werden durch (3) Die Anforderungen an die landwirt- die jeweils gültige Schulentwicklungs- schaftliche Klärschlammverwertung planung vorgegeben. Aufgabe der Schul- werden sich zukünftig an den Maßstäben entwicklungsplanung ist es zu gewähr- des vorsorgenden Bodenschutzes aus- leisten, dass der erforderliche Schulraum richten. Demnach sollen nur noch sehr nach pädagogisch und ökonomisch ver- gering belastete Klärschlämme zur Dün- tretbaren Kriterien zur Verfügung steht. gung eingesetzt werden. Die übrigen In ländlichen (dünn besiedelten) Räumen Klärschlämme, die diese Anforderungen kann es erforderlich sein, zur Bereitstel- nicht erfüllen, sind anderen Entsor- lung eines umfassenden Bildungsange- gungswegen zuzuführen. Hierfür kom- bots Gemeinde übergreifende Planun- men Behandlungsverfahren in Frage, wie gen vorzunehmen. zum Beispiel die Mitbehandlung in me- chanisch-biologischen Behandlungsan- (3) Der Bestand an Berufsbildenden lagen, die Verbrennung, aber auch inno- Schulen im Planungsraum, der sich über- vative Verfahren wie das Seaborne-Ver- wiegend in Flensburg, Husum und fahren, das eine Nährstoffrückgewin- Schleswig sowie in anderen größeren nung aus Klärschlamm ermöglicht. zentralen Orten, wie zum Beispiel Nie- büll, befindet, soll gesichert werden.

G 7.7 Bildung, Wissenschaft, (4) Im Planungsraum gibt es ein ausge- bautes und flächendeckendes Netz von Forschung und Kultur Trägern und Einrichtungen der berufli- chen, allgemeinen, kulturellen und politi- 7.7.1 Bildung schen Weiterbildung. Dabei sollte auch eine Verzahnung mit dänischen Einrich- (1) Neben einer qualitativ hochwertigen tungen (insbesondere im berufsbilden- Schul- und Berufsausbildung sind leis- den und im Weiterbildungsbereich) tungsfähige Einrichtungen der Fort- und angestrebt werden. Weiterbildung wichtige Standortfaktoren des Planungsraums, die unter dem Ge- Anhaltende Aufgabe für alle Volkshoch- sichtspunkt notwendigen lebenslangen schulen im Planungsraum ist es, auf eine Lernens zunehmend an Bedeutung ge- weitere Professionalisierung der Arbeit, winnen. Ihrer Weiterentwicklung kommt eine verbesserte Zusammenarbeit und daher besondere Bedeutung zu. Auf re- die Weiterentwicklung des Angebots hin- gionaler Ebene nehmen die zehn regio- zuwirken. Dadurch können das Angebot nalen Weiterbildungsverbünde in insgesamt ausgeweitet und erheblich Schleswig-Holstein die Beratungsaufga- mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer be nach dem Bildungsfreistellungs- und gewonnen sowie zunehmend Aufgaben Qualifizierungsgesetz des Landes für Qualifikation, Beschäftigung und Ar- Schleswig-Holstein vom 7. Juni 1990 beitsmarkt wahrgenommen werden. wahr. An der Weiterbildungsinfrastruktur sind landesweit rund 325 Institutionen Neben den Einrichtungen der beruflichen beteiligt. Sie informieren und beraten Aus- und Weiterbildung, wie zum Bei- Bürgerinnen und Bürger sowie kleine spiel das Bildungszentrum für Tourismus und mittlere Unternehmen zu allen Fra- und Gastronomie in Husum, dem Netz gen der Weiterbildung, sorgen für einen der haupt- und nebenberuflich geleiteten

75 Volkshochschulen und Ortskulturringen 7.7.3 Kultur 1. Überschriftszeilegibt es im Planungsraum eine vergleichs- weise hohe Zahl an Bildungsstätten und (1) Der Planungsraum verfügt über be- Tagungshäusern. Die Bildungsstätten in deutende Kultur- und Baudenkmale so- 2. ÜberschriftszeileLeck, Sankelmark und auf dem (wenn Scheers- einewie ein Zeile, vielfältiges dann Angebot an hier) Theatern berg werden ergänzt durch die Heim- und Museen, deren Vernetzung noch volkshochschule in Jarplund als Einrich- stärker ausgebaut werden sollte. Hierzu tung der dänischen Minderheit. zählen so wichtige Einrichtungen wie die Stifung Schleswig-Holsteinische Landes- 7.7.2 Wissenschaft und Forschung museen Schloss Gottorf, das Nolde-Mu- seum in Seebüll und der Museumsberg (1) Hochschulen im Planungsraum sind: Flensburg. Durch ihre Einzigartigkeit ver- • die Universität Flensburg und dienen diese Museen gerade in der touri- • die Fachhochschule Flensburg. stischen Vermarktung besondere Beach- tung. Das Angebot wird ergänzt durch Die Zusammenarbeit der Hochschulen die Arbeit der gemeindlichen und regio- im Planungsraum mit den anderen Hoch- nal tätigen Vereine und Verbände der schulen in Schleswig-Holstein, insbeson- Kultur- und Heimatpflege sowie durch dere der Fachhochschule Westküste in eine ausgeprägte soziokulturelle Szene. Heide, die für den südlichen Teil des Pla- Zusammen mit den Einrichtungen der nungsraums die nächstgelegene Hoch- dänischen Minderheit, die eine besonde- schule ist, soll intensiviert werden. re Bereicherung darstellen, kommen sie auch den Angeboten für Tourismus und (2) Die geographische Lage prädestiniert Erholung zugute. die Flensburger Hochschulen vor allem für eine Zusammenarbeit mit den Hoch- (2) Eine Vielzahl gemeinsamer Veranstal- schulen in Skandinavien. Eine Reihe von tungen im kulturellen Bereich dokumentiert grenzüberschreitenden Studienangebo- eine aktive und lebendige Zusammenarbeit ten wurde von beiden Hochschulen in mit Dänemark und anderen Nachbarstaa- Zusammenarbeit mit der Süddänischen ten im Nord- und Ostseeraum. Beispielhaft Universität bereits realisiert. Die beste- hierfür sind Konzerte des Schleswig-Hol- henden Kooperationen mit ausländi- stein-Musikfestivals in Apenrade und Son- schen Hochschulen und Forschungs- derburg und das INTERREG-Projekt einrichtungen, insbesondere im Ostsee- „Grenzklang“. Ein grenzüberschreitender raum, aber auch im Rahmen der interna- Kulturarbeitskreis begleitet und unterstützt tionalen Hilfe für Entwicklungsländer kulturelle Gemeinschaftsprojekte in der sollen intensiviert und neue Partner ge- Grenzregion zu Dänemark. Der Ausschuss wonnen werden. für Kultur, Gleichstellung und Sprache der Region Sønderjylland-Schleswig fördert (3) Mit dem Beschluss der Landesregie- aus einem gemeinsamen Pool der Kreise rung von 1997, Teile der Lehramtsausbil- Schleswig-Flensburg und Nordfriesland, dung in Flensburg zu konzentrieren, ist der Stadt Flensburg und des Amtes Søn- die Entwicklung eines eigenen attrakti- derjylland grenzüberschreitende deutsch- ven Profils für diesen Hochschulstandort dänische Kulturprojekte. verbunden. Neben den Schwerpunkten im bildungswissenschaftlichen und tech- (3) Eine stärkere regionale Vernetzung nischen Bereich soll durch neue und in- des kulturellen Angebotes bei Theater- novative Studienangebote die studen- und Konzertaufführungen, Ausstellun- tische Nachfrage erhöht werden. Dabei gen und ähnlichen Veranstaltungen ist wird eine stärkere Ausrichtung des Ange- wünschenswert und kann zu einer stärke- bots auf regionale Belange, insbesonde- ren Profilierung der Region nach außen re auf die regionale Wirtschaftsstruktur, beitragen. angestrebt. Die Konzentration der Hoch- schulen an einem Standort und ihre Zu- (4) Kulturdenkmale und Elemente einer sammenarbeit mit Institutionen und historischen Kulturlandschaft (siehe Zif- Unternehmen in der Region sind einma- fer 5.1 Absatz 3) sind geschützt und sol- lige Chancen sowohl für die Hochschulen len erhalten werden. Denkmale sind selbst als auch für den gesamten Pla- immer im Zusammenhang mit ihrer Um- nungsraum. gebung zu betrachten. Bei der Bauleitpla-

76 nung sowie bei Sanierungs- und Dorfent- scher Filmkultur bei den „Husumer 1. Überschriftszeilewicklungsmaßnahmen sollen diese Be- Filmtagen”, lange beachtet werden. Unter anderem • die Pole-Poppenspäler-Tage in Husum. sollen Planungen hinsichtlich des Erhalts 2. Überschriftszeileund der Nutzung des Denkmals (wenn „Ochsen- eineDiese Zeile,Kulturangebote dann sind Image hier) bil- weg” und der Wikingerroute zwischen dende und wichtige „weiche” Standort- Nord- und Ostsee über Hollingstedt ge- faktoren für die wirtschaftliche Ent- meindeübergreifend erfolgen. wicklung des Planungsraums. Sie för- dern darüber hinaus die hohe Attraktivi- Erläuterung zu Ziffer 7.7.3: tät als Urlaubs- und Naherholungsre- gion. Die neu gegründete Stiftung Schleswig- Holsteinische Landesmuseen Schloss Wichtige Zentren kultureller Vernetzung Gottorf vereinigt die bedeutendsten Mu- im Planungsraum sind seen des Landes: das Landesmuseum für • das Zentrum der Jugendfilm- und Me- Kunst und Kultur mit dem Volkskunde- dienarbeit auf dem Jugendhof museum Hesterberg, das Archäologi- Scheersberg und sche Landesmuseum mit dem Wikin- • die Geschäftsstelle der Landesarbeits- germuseum Haithabu. Die Landesmuse- gemeinschaft soziokultureller Zentren en sammeln und präsentieren das kultu- in Schleswig-Holstein e.V. in Husum. relle Erbe von der Ur- und Frühgeschich- te bis zur Gegenwart und leisten als kul- turelle Einrichtungen mit überregionaler G 7.8 Soziales, Gesundheits- Bedeutung einen wesentlichen Beitrag zur Attraktivität des Planungsraums. wesen und Jugendhilfe

Durch die Schleswig-Holsteinische Lan- (1) Der Planungsraum verfügt weitge- destheater- und Sinfonieorchester GmbH hend über eine gute Ausstattung mit Ein- wird mit den Spielstätten in Flensburg und richtungen der sozialen Infrastruktur wie Schleswig ein vielfältiges Mehrsparten- • Kindertagesstätten, insbesondere Kin- theaterangebot sichergestellt. Das Thea- dergärten, terangebot wird ergänzt durch freie und • Sport- und Spielstätten, private Theater, Amateurtheater und Figu- • Einrichtungen der Jugendarbeit, Ju- renfestivals in Husum und Kappeln. Die als gendsozialarbeit und des erzieheri- Fach- und Interessenverband für die Sozio- schen Kinder- und Jugendschutzes, kultur und die soziokulturellen Einrichtun- • Einrichtungen für Frauen, gen in Schleswig-Holstein fungierende • Krankenhäuser sowie Vorsorge- und Landesarbeitsgemeinschaft soziokulturel- Rehabilitations-, Altenhilfe- und Pfle- ler Zentren hat ihren Sitz in Husum. geeinrichtungen, Nordfriesland ist überwiegend und ganz • Einrichtungen für Menschen mit Be- besonders von der friesischen Sprach- hinderungen und und Kulturarbeit geprägt. Die Region • Einrichtungen zur Integration auslän- beherbergt als wichtigste Träger der discher Mitbürgerinnen und Mitbür- Friesisch-Arbeit den „Verein Nordfriesi- ger unter anderem mehr. sches Institut e.V.” mit dem Nordfriesi- schen Institut in Bredstedt als die zen- Zu dieser „Grundausstattung” kommen trale wissenschaftliche Einrichtung sowie zusätzlich die vor allem in den Touristik- den „Friesen-rat – Sektion Nord e.V.” mit schwerpunkten und anerkannten Bädern Sitz in Risum-Lindholm. und Erholungsorten vorhandenen zahl- reichen Einrichtungen im Rahmen des Zu den überregional bedeutsamen Kul- Gesundheits-Tourismus wie Kur- und turangeboten zählen Reha-Kliniken. Die vorhandenen Einrich- • die Schleswig-Holstein Musikfestival- tungen sollen, soweit sie bedarfsgerecht Konzerte in Flensburg, Glücksburg, sind, langfristig gesichert werden. Kappeln, Schleswig, Husum, Wester- land und auf Föhr, (2) Auf Grund des zu erwartenden An- • die Konzertreihe „Raritäten der Kla- stiegs der Zahl von Einwohnerinnen und viermusik” in Husum, Einwohnern, die 65 Jahre und älter sind, • Konzerte des Sinfonieorchesters des wird der Bedarf an Einrichtungen für älte- Schleswig-Holsteinischen Landes- re Menschen zunehmen. Hierzu zählen theaters in Flensburg und Schleswig, ambulante Pflege- und Betreuungsdien- • die Präsentation schleswig-holsteini- ste sowie Altenpflegeeinrichtungen.

77 Neue Einrichtungen der Altenpflege und • List (Freigabe der Marineversorgungs- 1. Überschriftszeile-hilfe sollen grundsätzlich in die beste- schule voraussichtlich 2007), henden Siedlungsstrukturen integriert • Schleswig (Freigabe der Kaserne vor- werden. Soweit es sich um überge- aussichtlich 2004), 2. Überschriftszeilemeindliche Einrichtungen handelt, (wenn sollen eine• Tarp, Zeile, dann hier) sie vorrangig in den zentralen Orten an- • Westerland. gesiedelt werden. Den insularen Bedar- fen ist jeweils gesondert Rechnung zu (3) In der Karte sind die außerhalb der tragen. baulich zusammenhängenden Sied- lungsbereiche gelegenen großflächigen (3) Für Kinder, die das dritte Lebensjahr „Sondergebiete Bund” (ab circa 100 Hek- vollendet haben und noch keine Schule tar) dargestellt. Ihre Überlagerung mit besuchen, besteht gemäß Kinder- und Gebieten der regionalen Freiraumstruktur Jugendhilfegesetz des Bundes ein steht der weiteren bestimmungsgemäßen Rechtsanspruch auf einen Kindergarten- Nutzung für Zwecke der Verteidigung oder platz. Der sich hieraus ergebende Bedarf des Bundesgrenzschutzes nicht entgegen. soll von den Kommunen durch die Be- reitstellung einer ausreichenden Zahl 7.9.2 Konversion von Kindergartenplätzen gedeckt wer- den. (1) Der Abbau von Bundeswehreinrich- tungen und der damit verbundene Ar- (4) Auf Grund sich verändernder Famili- beitsplatzabbau erfordern für die be- enstrukturen (zum Beispiel mehr allein troffenen Standorte entsprechende Kon- erziehende Mütter und Väter, Berufstä- versions- und wirtschaftliche Ausgleichs- tigkeit beider Elternteile) werden der Be- maßnahmen. Projekte der laut Konver- darf an Kinderbetreuungsmöglichkeiten, sionsprogramm der Landesregierung die ganztägig bestehen oder etwa eine vom 3. April 2001 besonders stark betrof- Mittagsbetreuung einschließen, sowie fenen Konversionsstandorte Leck, List, der Bedarf für Kinder unter drei Jahren Schleswig und Tarp werden im Rahmen und für schulpflichtige Kinder zunehmen. des Regionalprogramms 2000 durch Mit- Diesen sich verändernden Anforderun- tel der EU, des Bundes und des Landes gen soll Rechnung getragen werden. prioritär gefördert, soweit diese Projekte die Qualitätsanforderungen des Pro- gramms erfüllen. Für diese Projekte be- G 7.9 Verteidigung und steht die Möglichkeit der Gewährung Konversion einer erhöhten Förderquote. (2) Die „Anschlussnutzung” frei gewor- 7.9.1 Verteidigung und Bevölkerungs- dener und frei werdender militärischer schutz Liegenschaften soll raum- und umwelt- verträglich sein. Dabei auftauchende (1) Einrichtungen der Bundeswehr und Umstrukturierungsprobleme infolge des des Bundesgrenzschutzes sind gerade Abbaus militärischer Einrichtungen sind für die Standortgemeinden in diesem rechtzeitig zu analysieren und mit der Planungsraum ein wichtiger Wirtschafts- Standortgemeinde abzustimmen. Bei und Arbeitsmarktfaktor. Liegenschaften außerhalb der bebauten Ortslage sind Anschlussnutzungen in der (2) Standortgemeinden im Planungs- Regel problematisch und daher stets raum sind: sorgfältig zu prüfen, ehe Verkäufe des • Flensburg, Bundes getätigt werden. Dies gilt ganz • Friedrichstadt/ Seeth (mit Kasernenbe- besonders innerhalb des Ordnungs- reich auf dem Gemeindegebiet von raums für Tourismus und Erholung auf Seeth und Süderstapel), Sylt. Liegenschaften in naturräumlich • Glücksburg, und landschaftlich wertvoller Umgebung • Husum, sollten vorrangig zurückgebaut werden. • Kappeln, • Kropp (mit Kasernenbereich teilweise (3) Konversions- und wirtschaftliche Kom- auf dem Gemeindegebiet von Klein pensationsmaßnahmen sollen möglichst Bennebek), auf der Grundlage übergreifend abzustim- • Leck (mit Kasernenbereich auf dem mender Entwicklungs- und Nutzungskon- Gemeindegebiet von Stadum), zepte durchgeführt werden.

78 Dies gelingt in der Regel bei frei werden- 1. Überschriftszeileden Bundeswehrliegenschaften im Sied- lungsbereich von Städten und Gemein- den. Über die Bauleitplanung sind be- 2. Überschriftszeilereits eine Reihe ehemaliger Kasernen (wenn eine Zeile, dann hier) vornehmlich in Wohngebiete umgewan- delt worden, die stufenweise realisiert werden.

(4) Frei gewordene und frei werdende Flächen im Außenbereich mit ökologisch wertvoller Naturausstattung (zum Bei- spiel Standortübungsplätze) sollen in er- ster Linie einem naturnahen oder natur- verträglichen Verwendungszweck zuge- führt werden. Neben der Nutzung für die Entwicklung des landesweiten Biotop- verbundsystems kommen naturverträg- liche Erholungsnutzungen in Betracht. Dies gilt erst recht für Standortübungs- plätze, die bereits als Bestandteile des Programms NATURA 2000 gemeldet worden sind.

79 8. Tabelle – Nahbereiche der zentralen Orte – (zu Ziffer 6) 1. Überschriftszeile (in alphabetischer Reihenfolge) Z Spalte 1: • Stadt- und Gemeindenamen der zentralen Orte und Stadtrandkerne 2. Überschriftszeile(„Einstufung“ gemäß (wennVerordnung eine zum zentralört Zeile,lichen dann System, hier) nachrichtlich) • Namen der Gemeinden im Nahbereich (in alphabetischer Reihenfolge); die Gemeinden im baulichen Siedlungszusammenhang und mit besonderen Funktionen (siehe Spalten 7 und 8) sind hervorgehoben. Spalte 2: • Bevölkerung zum Zeitpunkt der Volkszählung am 25. Mai 1987 Spalte 3: • Amtliche Fortschreibung der Bevölkerung zum 31. Dezember 20011 Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Statistischer Bericht A I 1 – j/01 Spalte 4: • Zahl der Wohneinheiten am 31. Dezember 1994 einschließlich der Zweitwohnungen (Ausgangswert für den „landesplanerisch vertretbaren Rahmen der Siedlungsentwicklung“ nach Ziffer 7.1 LROPI, wenn Zweitwoh- nungsanteil gering ist!) Spalte 5: • Amtliche Fortschreibung der Zahl der Wohneinheiten zum 31. Dezember 20012 Quelle: Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein Z Spalte 6: • Räumliche Zuordnung von zentralem Ort und Nahbereichsgemeinden gemäß den Raumkategorien (RK) nach LROPI (Abkürzung): • ORTE Ordnungsraum für Tourismus und Erholung (siehe Ziffer 4.2.2 LROPI, Ziffer 4.1) • Der gesamte Planungsraum V gehört zur Kategorie der ländlichen Räume (siehe Ziffer 4.3 LROPI, Ziffer 4.2), keine Einzelkennzeichnung in der Tabelle • SUB Stadt- und Umlandbereich in ländlichen Räumen (siehe Ziffer 4.3.1 LROPI, Ziffer 4.3) Z Spalte 7: • Festlegung der besonderen Funktionen der Gemeinden (GF) ohne zentralörtliche Einstufung (Abkürzung): • W Planerische Wohnfunktion (siehe Ziffer 6.2.1.1 LROPI, Ziffer 6.2 Absatz 2) • G Planerische Gewerbe- und Dienstleistungsfunktion (siehe Ziffer 6.2.1.2 LROPI, Ziffer 6.2 Absatz 2) • V Ergänzende, überörtliche Versorgungsfunktion (siehe Ziffer 6.2.2 LROPI, Ziffer 6.2 Absatz 3) G Spalte 8: • Textliche Ergänzungen und Hinweise zu einzelnen Funktionen und Erforder- nissen; Angaben zum baulichen Siedlungszusammenhang, zu raumwirk- samen Einrichtungen namentlich der Verwaltung, Bildung und sonstigen Infrastruktur; Begriff „Schulzentrum“ umfasst Realschule mit Grund- und Hauptschule; Schulstandorte der dänischen Minderheit sind angegeben; staatlich anerkannter Gemeindestatus als Seebad, Luftkurort, Erholungsort und dergleichen; Hinweise zur Konversion; Windenergieeignungsgebiet (WEG) gemäß Ziffer 5.8 Absätze 1 und 11

1 Bevölkerungszahlen nach dem 25.05.1987 werden durch Fortschreibung des festgestellten Volkszählungsergebnisses vom 25.05.1987 mit den Zu- und Fortzügen (Wanderungsstatistik) und den Geburten und Sterbefällen (Statistik der na- türlichen Bevölkerungsbewegung) gemeindeweise ermittelt. Für die Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung werden Zählblätter der Standesbeamten über beurkundete Geburten und Sterbefälle ausgewertet; Grundlage der Wan- derungsstatistik sind die bei den Meldebehörden anfallenden Meldescheine und Erklärungen über die Aufgabe bzw. Än- derung der Hauptwohnung: Leider wird nicht bei allen Meldevorgängen nach den Vorschriften des Meldegesetzes gehandelt, besonders nicht, wenn Personen mehrere Wohnungen haben. Diese Fehler gehen auch in die Ergebnisse der Statistik ein, wodurch die fortgeschriebenen Bevölkerungszahlen überhöht oder zu niedrig sein können. 2 Der Bestand an Wohnungen wird in mehrjährigen Abständen durch Totalerhebungen ermittelt. Zwischen diesen Zählun- gen wird der Bestand zum 31.12. eines jeden Jahres mit den Ergebnissen der Statistik der Baufertigstellung und denen der Abgangserhebung fortgeschrieben. Da in der Regel nur solche Abgänge statististisch erfasst werden, die mit einer Verwal- tungsmaßnahme (zum Beispiel Bau- oder Abbruchgenehmigung) verknüpft sind, werden die Ergebnisse der Fortschrei- bung mit wachsender zeitlicher Entfernung vom Stichtag der Totalerhebung ungenauer. Basis der gegenwärtigen Fort- schreibung ist das auf den 31.12.1986 zurückgerechnete Ergebnis der Gebäude- und Wohnungszählung vom 25.05.1987.

80 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Böklund, 1.249 1.518 522 578 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 12; amtsangehöri- Gemeinde ge Gemeinde, Sitz des Amtes Böklund, Standort eines Schulzentrums, Gewer- (ländlicher begebiet Zentralort) Havetoft 814 871 283 326 Grundschule; Standort eines Heims, WEG Klappholz 378 518 146 172 WEG Stolk 805 847 307 336 Struxdorf 677 678 261 290 dänische Grund- und Hauptschule Süderfahrenstedt 393 509 170 207 Tolk 890 1.085 363 406 SUB Sitz des Amtes Tolk, Grund- und Hauptschule; regional bedeutsamer Wild- und Erlebnispark („Tolk-Schau“) Die Gemeinde liegt im Stadt- und Um- landbereich des Mittelzentrums Schles- wig (SUB) sowie auch im Gebiet des Entwicklungskonzepts Raum Schles- wig (siehe Nahbereich Schleswig) Twedt 424 508 171 196 WEG Ülsby 411 478 162 173 Nahbereich 6.041 7.012 2.385 2.684 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umfasst den Amtsbereich Böklund vollständig; die Gemeinden Tolk und Twedt gehören zum Amt Tolk.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Bredstedt, Stadt 4.538 5.076 2.071 2.402 siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 6; Stadtverwal- tung; Schulzentrum, dänische Grund- und Hauptschule; Sitz des Amtes Reu- (Unterzentrum) ßenköge; Fachkrankenhaus, Reha- Einrichtung; Industrie- und Gewerbe- areal; BGS-Einrichtung (Konversion); landwirtschaftliches Bildungs- und Be- ratungszentrum (BBZ); Luftkurort; Na- turzentrum Nordfriesland, Nordfriesisches Institut; Bahnstation; baulicher Siedlungszusammenhang einschließlich Grünzäsuren mit Brek- lum und Struckum (Siedlungsband an der B 5), Grünzäsur zu Bordelum; ge- plante Ortsumgehung im Zuge der B 5 Ahrenshöft 452 518 190 221 Abfallwirtschaftszentrum im Kreis- gebiet Nordfriesland; WEG Almdorf 422 529 180 224 WEG; geplante Ortsumgehung im Zuge der B 5

81 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Fortsetzung Nahbereich Bredstedt, Stadt

Bargum 591 615 227 253 Bundeswehreinrichtung Bohmstedt 668 751 259 317 Außenstelle der Schule ; WEG Bordelum 1.730 1.945 735 837 Grundschule; Kurheime; Sonder- landeplatz; Grünzäsur zu Bredstedt; WEG; geplante Ortsumgehung im Zuge der B 5 Breklum 1.719 2.277 724 914 im baulichen Siedlungszusammen- hang mit Bredstedt wie Struckum (sie- he Ziffer 6.1 Abs. 3) mit Grünzäsuren, Sitz des Amtes Bredstedt-Land; Grund- und Hauptschule; Fachklinik; Bahnhal- tepunkt; WEG; geplante Ortsumge- hung im Zuge der B 5 Drelsdorf 955 1.181 401 465 Grund- und Hauptschule; WEG 288 321 105 128 369 365 137 154 Gröde 14 13 9 9 Halliggemeinde; Grund- und Haupt- schule; Schiffsanleger Högel 405 437 158 190 WEG Hooge 133 103 74 78 ORTE Halliggemeinde; Grund- und Haupt- schule; Erholungsort; überkommene Gesamtanlage (Warften); Schiffs- anleger; Schutzstation Wattenmeer 604 699 229 289 Grundschule Kolkerheide 58 68 25 26 Streusiedlung Langeneß 153 125 87 97 ORTE Halliggemeinde; Grund- und Haupt- schule; Erholungsort; überkommene Gesamtanlage (Warften); Fähranleger Hilligenley; Nationalpark-Infozentrum, Schutzstation Wattenmeer Langenhorn 2.647 3.109 1.093 1.265 V siehe Ziffer 6.2 Abs. 3; Sitz des Amtes Stollberg; Grund- und Hauptschule; Grundversorgung; weitere Ortsmittel- punktbildung anzustreben; Bahnhalte- punkt Lütjenholm 239 352 114 139 416 389 174 193 Hafen im Ortsteil Schlüttsiel; Verein Jordsand Reußenköge 380 360 136 140 Streusiedlung; amtsfreie Gemeinde (Verwaltung in Bredstedt); Ausflugs- betrieb zur vorgelagerten ; Naturschutzgebiet Beltring- harder Koog; WEG Sönnebüll 182 227 79 99 WEG Struckum 831 1.005 322 393 im baulichen Siedlungszusammen- hang mit Breklum/Bredstedt (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); WEG; geplante Ortsumgehung im Zuge der B 5 Vollstedt1191475465WEG Nahbereich 17.913 20.612 7.583 8.898 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umschließt die Amtsbereiche von Bredstedt-Land (in Breklum) und Stollberg (in Langenhorn) vollständig. Die drei Halliggemeinden, zugehörig zum Amt Pellworm, sind wegen der Schiffsverbindung zum Hafen Schlüttsiel in Ock- holm raumordnerisch dem Nahbereich Bredstedt zugeordnet.

82 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Erfde, Gemeinde 1.877 2.073 736 825 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 9; amtsangehö- rige Gemeinde; Schulzentrum; Gewer- (ländlicher begebiet an der B 202; Naherholung Zentralort) an der Eider (Ortsteil Bargen) Bergenhusen 691 742 288 311 Grundschule; Naturschutzzentrum des Eider-Treene-Sorge-Gebietes Meggerdorf 720 706 248 269 Grundschule Norderstapel 747 857 320 372 Sitz des Amtes Stapelholm; Grund- schule; Gewerbegebiet; zusammen mit Süderstapel ergänzende Grund- versorgungsaufgaben Süderstapel 995 1.056 453 522 Luftkurort; Tourismuseinrichtungen an der Eider; Zusammenarbeit mit Norderstapel, ergänzende Grundver- sorgungsaufgaben Tielen 331 337 112 126 Wohlde 518 523 189 220 Nahbereich 5.879 6.294 2.346 2.645 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich Erfde ist mit dem Amtsbereich Stapelholm deckungsgleich. Er liegt im „Kernraum” des Projektgebiets „Eider-Treene-Sorge”

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Flensburg, Stadt 86.554 84.480 44.520 46.605 SUB siehe Ziffer 6.4.1; kreisfreie Stadt, Stadtdenkmal; sämtliche allgemein (Oberzentrum) bildenden Schularten, Universität, Fachhochschule; dänisches Schulzen- trum mit Gymnasium; Kraftfahrt-Bun- desamt; IHK; Industrie- und Dienstlei- stungszentrum; Landestheater, Theaterwerkstatt Pilkentafel, Muse- umsberg, Museumswerft, Schiff- fahrtsmuseum, Phänomenta; ÖPNV- Verknüpfungspunkt; Hafen; Segelzen- trum; Verkehrslandeplatz; regionale Mehrzweckhalle; Bundeswehreinrich- tungen, Konversionsstandort Glücksburg 6.318 6.024 3.200 3.423 SUB siehe Ziffer 4.1; Stadtverwaltung; (Ostsee), Stadt ORTE deutsche und dänische Grund- und Hauptschule; Schlossmuseum; See- heilbad; Sporthäfen; Golfplatz an der (Stadtrandkern Küste bei Holnis-Bockholm; Touris- II. Ordnung) musentwicklung Harrislee 10.065 11.319 4.653 5.112 SUB amtsfreie Gemeinde; baulicher Sied- lungszusammenhang mit Flensburg (Stadtrandkern (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); Schulzentrum, II. Ordnung) dänische Grund- und Hauptschulen; Landesfeuerwehrschule; Gewerbe- areal; deutsch-dänischer Grenzort; Naherholung an der Wasserslebener Bucht

83 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Fortsetzung Nahbereich Flensburg, Stadt

Ausacker 526 567 208 218 Freienwill 1.186 1.480 455 557 SUB Handewitt 4.436 5.716 1.841 2.201 SUB G/W siehe Ziffer 6.2 Abs. 2; Sitz des Amtes Handewitt, Grund- und Hauptschule, dänische Grundschule; Grundversor- gung; regionale Gewerbeentwicklung an der A 7 / B 199 (Zweckverband mit Flensburg); deutsch-dänischer Grenz- übergang; WEG; geplante B 199-Ver- legung Hürup 1.114 1.195 444 513 SUB Sitz des Amtes Hürup Husby 1.736 2.138 714 829 SUB Grundschule, Hauptschule (in Koope- ration mit Großsolt), dänische Grund- und Hauptschule Jarplund-Weding 2.978 4.292 1.290 1.617 SUB baulicher Siedlungszusammenhang mit Flensburg (nur Ortsteil Weding) (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); deutsche und dänische Grund- und Hauptschule; Heimvolkshochschule; Gewerbege- biet im Ortsteil Weding Langballig 952 1.439 484 616 V siehe Ziffer 6.2 Abs. 3; Sitz des Amtes- Langballig; Grundschule; Grundver- sorgung, keine verstärkte Gewerbe- funktion; Yacht- und Fischereihafen; Erholungsort; Ortsteil Langballig: Luft- kurort; Ortsteil Unewatt: Museums- dorf Maasbüll 731 716 263 283 SUB Munkbrarup 926 1.059 395 459 SUB Ortsteil Munkbrarup: örtlicher Gewer- beansatz an der B 199; Ortsteil Bock- holmwik: Tourismusentwicklung, Hafen, Erholungsort Ringsberg 402 487 139 170 SUB Erholungsort Sankelmark 1.123 1.362 457 523 SUB Standort „Europäische Akademie” Tastrup 377 432 140 161 SUB Wees 1.394 2.199 713 880 SUB G siehe Ziffer 6.2 Abs. 2; Grund- und Hauptschule, Sonderschule; gewerb- liche Entwicklung an der B 199 auch mit Glücksburg und Flensburg abzu- stimmen; Erholungsort; Grünzäsur zu Flensburg Westerholz 577 668 297 352 Erholungsort Nahbereich 121.395 125.573 60.213 64.519 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umfasst die Amtsbereiche Hürup (in Hürup) bis auf die Gemeinde Großsolt (siehe Nahbereich Satrup) und Handewitt (in Handewitt) vollständig sowie den größten Teil des Amtes Langballig (siehe des Weiteren Nahbereich Sörup). Die Gemeinde Sankelmark gehört zum Amt Oeversee.

84 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Friedrichstadt, 2.580 2.445 1.263 1.372 siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 8; amtsangehöri- Stadt ge Stadt, Sitz des Amtes Friedrich- stadt; Schulzentrum, dänische Grund- (Unterzentrum) und Hauptschule; Gewerbegebiet an der B 202; Luftkurort; Bahnhaltepunkt; ausgeprägter Tagestourismus (histo- rische Grachtenstadt: Stadtdenkmal); Hafen; Naherholung an der Treene Drage 513 579 205 251 Fresendelf 74 95 44 48 Hude 173 227 76 87 Koldenbüttel 693 938 303 370 Abstimmung mit dem Unterzentrum Friedrichstadt wegen eines künftigen baulichen Siedlungszusammenhangs gemäß Ziffer 6.4.2 Nr. 8; Schulver- bandsförderschule; Erholungsort Ramstedt 329 438 150 192 Schwabstedt 1.157 1.322 514 607 Grundschule; Luftkurort, Naherholung an der Treene Seeth 711 709 210 251 Bundeswehreinrichtung Süderhöft 20 18 10 12 Uelvesbüll 280 265 124 140 Erholungsort; WEG Wisch 98 132 43 53 Witzwort 888 969 371 434 Grundschule; Erholungsort Nahbereich 7.516 8.137 3.313 3.817 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umfasst den Amtsbereich Friedrichstadt vollständig sowie den Südteil des Amtes Treene. Diese Bereiche liegen fast gänzlich im „Kernraum” des Projektgebietes „Eider-Treene-Sorge”.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Garding, Stadt 2.117 2.736 1.225 1.493 siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 10; Stadtverwal- tung; Sitz des Amtes Eiderstedt; Schul- (ländlicher zentrum, dänische Grundschule, Zentralort) Berufliche Schulen; Theodor-Momm- sen-Museum; Gewerbegebiet an der B 202; Bahnhaltepunkt; Luftkurort Garding, Kirchspiel 289 280 132 161 zum Teil baulicher Siedlungszusam- menhang mit Garding (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); Erholungsort 26 27 11 16 Streusiedlung; Erholungsort Katharinenheerd 185 195 77 85 Bahnhaltepunkt; Erholungsort 320 225 136 147 Erholungsort Poppenbüll 276 212 104 107 Erholungsort Tating 960 967 510 572 Entwicklung ist wesentlich in Verbin- dung mit Sankt Peter-Ording zu sehen; Bahnhaltepunkt; Standort des Ver- kehrslandeplatzes Sankt Peter-Ording (siehe Karte); Golfplatz; Badestelle Ehstensiel; Erholungsort; WEG; Orts- umgehung im Zuge der B 202 dring- lich

85 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Fortsetzung Nahbereich Garding, Stadt

Tetenbüll 734 691 359 378 Grundschule; Museum Haus Peters; im Ortsteil Tetenbüllspieker kleiner Schutz- und Sporthafen; Erholungsort Tümlauer Koog 133 116 61 71 Streusiedlung; kleiner Schutz- und Sporthafen; Erholungsort 198 219 105 133 Erholungsort Welt 197 239 97 124 Erholungsort 154 126 85 92 Nationalpark-Info-Pavillon; Schulland- heim; Erholungsort; Naherholung Nahbereich 5.589 6.033 2.902 3.379 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umfasst den größten Teil des Amtsbereichs Eiderstedt, drei amtsangehörige Gemeinden liegen im Nahbereich Tönning.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Gelting, 1.895 1.855 839 912 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 11; amtsange- Gemeinde hörige Gemeinde; Sitz des Amtes Gel- ting; Grund- und Hauptschule; Kneipp- (ländlicher und Luftkurort; Gewerbegebiet; Zentralort) Ortsteil Wackerballig: Sportboothafen und Tourismuseinrichtungen Hasselberg 831 1.052 349 397 Grundschule; Erholungsort Kronsgaard 227 248 166 217 Erholungsort Maasholm 656 695 489 519 Erholungsort; Fischereihafen/Sport- boothafen und Tourismuseinrichtun- gen im Ort Maasholm; weiteres touristisches Angebot im Ortsteil Maasholm-Bad; Standort „Zentrum für Ostseeschutz, Forschung und Na- turerleben Schleimünde-Maasholm” Nieby 231 236 87 91 im ehemaligen Kasernengelände Sandkoppel ist bestandsorientierte Entwicklungsmöglichkeit mit den Na- turschutzbelangen der „Geltinger Birk” abzustimmen Niesgrau Schiffsanleger, Sportboothafen (hier: Ortsteil (im Übrigen liegt Niesgrau im Nahbe- Koppelheck) reich Steinbergkirche, siehe Karte) Pommerby 206 208 95 96 Rabenholz 280 305 102 118 Stangheck 214 258 123 126 Stoltebüll 665 849 292 307 dänische Grund- und Hauptschule (Teilgebiete der Gemeinde liegen im Nahbereich Kappeln, siehe Karte) Nahbereich 5.205 5.706 2.542 2.783 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umfasst fast gänzlich den Amtsbereich Gelting (die amtsangehörige Gemeinde Rabel liegt im Nahbereich Kappeln).

86 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Husum, Stadt 20.762 20.959 10.373 11.212 SUB siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 1; Kreisstadt, Kreisverwaltung, Behördenzentrum, (Mittelzentrum) Kreiskrankenhaus, sämtliche allge- mein bildenden Schularten; Fach- schulen, dänisches Schulzentrum; Bildungszentrum für Tourismus und Gastronomie der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein; Schlossmuseum, Schifffahrtsmuseum, Theodor-Storm- Museum; Gewerbe- und Industrieareal an der B 200; ÖPNV-Taktknoten; Bun- deswehreinrichtung, Konversions- standort; Hafen; Messe; Windpark Sü- dermarsch; Verkehrslandeplatz; Erho- lungsort, Tourismusanlagen in Dock- koogspitze; Golfplatz zusammen mit Schwesing Arlewatt 306 356 109 137 Elisabeth-Sophien- 41 44 17 17 ORTE Seeheilbad (zusammen mit Nord- Koog strand); Streusiedlung; WEG Hattstedt 1.852 2.376 812 992 SUB Sitz des Amtes Hattstedt, Grund- und Hauptschule; kontinuierliche Sied- lungsentwicklung; Bahnhaltepunkt; geplante Ortsumgehung im Zuge der B 5 313 317 126 139 Streusiedlung; Naturschutzgebiet Beltringharder Koog Horstedt 603 758 227 302 SUB Grundschule; Bundeswehreinrich- tung (Standortübungsplatz Husum); WEG Mildstedt 2.429 3.410 1.054 1.396 SUB baulicher Siedlungszusammenhang mit Husum (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); Sitz des Amtes Treene, Grund- und Hauptschule Nordstrand 2.452 2.256 1.387 1.559 ORTE Sitz des Amtes Nordstrand, Schul- zentrum; Grundversorgung; stärkere Wohnbauentwicklung am Osterdeich/ Osterkoogstraße auf der Grundlage ei- nes Entwicklungskonzepts geplant; Seeheilbad; Nationalpark-Infozen- trum; Ortsteil Strucklahnungshörn: Hafen/Fährbetrieb; Ortsteil Süderha- fen: Schutz- und Sportboothafen; Orts- teil Hallig Nordstrandischmoor: Grund- und Hauptschule; WEG; Natur- schutzgebiet Beltringharder Koog Oldersbek 473 651 200 253 WEG Olderup 351 427 130 155 WEG Ostenfeld (Husum) 1.235 1.505 476 623 Grundschule; WEG Pellworm 1.182 1.130 702 770 ORTE Inselgemeinde; Sitz des Amtes Pell- worm; Seebad, Erholungsort; Schul- zentrum; Grundversorgung; Hafen/ Fährbetrieb; Sonderlandeplatz; Schutzstation Wattenmeer; WEG Rantrum 1.211 1.543 487 605 SUB Grundschule; Gewerbegebiet für den Amtsbereich Treene (Regionales Ent- wicklungskonzept „Eider-Treene-Sor- ge”); Erholungsort; WEG

87 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Fortsetzung Nahbereich Husum, Stadt

Schobüll 1.681 1.620 778 846 SUB Grundschule; Luftkurort, Tourismus- einrichtungen an der Küste Schwesing 752 910 290 368 SUB Standort des Verkehrslandeplatzes Husum/Schwesing; Golfplatz zusam- men mit Husum; WEG Simonsberg 760 876 346 434 SUB Tourismusansatz an der Küste; WEG Südermarsch 127 155 51 68 SUB zum geringeren Teil im baulichen Siedlungszusammenhang mit Husum (Stadtteil Rödemis) (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); im Übrigen Streusiedlung Winnert 663 766 238 316 WEG 694 789 274 323 Wobbenbüll 411 473 187 235 SUB Nahbereich 38.298 41.321 18.264 20.750 insgesamt

Anmerkungen: Der Nahbereich umfasst die Amtsbereiche Hattstedt (in Hattstedt), den Nordteil des Amtes Treene (in Mildstedt) und Nordstrand (in Nordstrand) vollständig, außerdem die Inselgemeinde Pellworm aus dem Amtsbereich Pellworm (übrige zugehörige Halliggemeinden siehe Nahbereich Bredstedt). Die Gemeinde Schwesing gehört zum Amt Viöl. Der südöstliche Teil des Amtes Treene / des Nahbereichs gehört zum Kernraum des Projektgebiets „Eider-Treene-Sorge”, unter anderem mit Gebieten der Gemeinden Oldersbek, Ostenfeld, Rantrum.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Kappeln, Stadt 9.999 10.010 4.125 4.505 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 2; Stadtverwal- tung; Sitz des Amtes Kappeln-Land; (Unterzentrum Krankenhaus; sämtliche allgemein bil- mit Teilfunktionen denden Schularten, dänische Grund- eines Mittel- und Hauptschule; Erholungsort, DJH; zentrums) Schleimuseum, Angelner Museums- bahn; Gewerbegebiet, geplantes Ge- werbeareal an der B 203; Konversions- standort, Schlei-Hafen / Sportboot- häfen; Ostsee-Bundeswehrhafen in Ol- penitz; Naherholung bei Olpenitz Arnis, Stadt 350 304 197 197 Werftstandort; Sportboothafen in Ver- bindung mit Grödersby; Schlei-Fähre Grödersby 255 290 112 124 Sportboothafen in Verbindung mit Arnis Oersberg 269 321 114 124 Rabel 521 580 216 231 Rabenkirchen- 676 690 276 300 Golfplatz Faulück Stoltebüll (wegen weiterer Zuordnung von Ge- (hier: Ortsteile meindeteilen zu Gelting siehe Karte) Gulde und Wittkiel)

88 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Fortsetzung Nahbereich Kappeln, Stadt

Folgende Gemein- den sind aus dem Planungsraum III zugeordnet: Brodersby 599 751 376 476 siehe Regionalplan Dörphof 685 734 288 316 für den Karby 647 596 246 271 Planungsraum III Winnemark 525 533 191 224

Nahbereich 14.526 14.809 6.141 6.768 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umfasst den Amtsbereich Kappeln-Land vollständig. Die Gemeinden Rabel und Stoltebüll gehören zum Amt Gelting. Die aus dem Planungsraum III zugeordneten vier Gemeinden liegen im Amtsbereich Schwansen in Damp (Kreis Rendsburg-Eckernförde).

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Kropp, Gemeinde 4.960 6.302 1.748 2.274 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 3; amtsfreie, hauptamtlich verwaltete Gemeinde (Unterzentrum) mit Führung der Amtsgeschäfte im Amt Kropp; Schulzentrum, Sonder- schule; Standort von Fachkranken- haus / Klinik im Diakoniewerk Kropp; Gewerbegebiet an der B 77; Bundes- wehrstandort / Fliegerhorst Jagel, Sonderlandeplatz Alt Bennebek 298 316 101 117 WEG Börm 755 789 256 290 Dörpstedt 550 564 225 246 Grundschule Groß Rheide 729 1003 280 344 Klein Bennebek 557 574 201 217 Grundschule; WEG Klein Rheide 285 343 101 115 Tetenhusen 807 888 312 349 Grundschule Nahbereich 8.941 10.779 3.224 3.952 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich ist mit dem Amtsbereich Kropp deckungsgleich. Das westliche und südliche Teilgebiet gehört zum „Kernraum” des Projektgebietes „Eider-Treene-Sorge“.

89 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Leck, Gemeinde 7.046 7.619 3.165 3.606 siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 5; amtsfreie Ge- (Unterzentrum) meinde; Sitz des Amtes ; Schulzentrum, Sonderschule, däni- sche Grund- und Hauptschule; Heim- volkshochschule (Nordseeakademie); Niederdeutsches Zentrum; Gewerbe- areal; Luftkurort; Konversionsstand- ort; Sonderlandeplatz; WEG Achtrup 1.283 1.518 489 592 Grundschule; WEG 230 253 88 97 Bundeswehreinrichtung Enge-Sande 1.048 1.139 381 446 Grundschule; Bundeswehreinrichtung Karlum 219 238 85 90 Klixbüll 842 897 331 389 Grundschule; WEG Ladelund 1.140 1.506 456 585 V siehe Ziffer 6.2 Abs. 3; Grundschule; dänische Grund- und Hauptschule; KZ- Gedenkstätte; Grundversorgung, kei- ne verstärkte Gewerbefunktion; Bundeswehreinrichtung Sprakebüll 218 222 93 97 WEG Stadum 987 1.056 324 380 Grundschule; Zentrum für Bauabfallaufbereitung, Gewerbege- biet an der B 199; Bundeswehreinrich- tung; Golfplatz Stedesand 750 821 289 325 202 215 80 87 Nahbereich 13.965 15.484 5.781 6.694 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich ist weitgehend mit dem Amtsbereich Karrharde deckungsgleich (die amtsangehörige Gemeinde liegt im Nahbereich Süderlügum); die Gemeinde Stedesand gehört zum Amt Bökingharde.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Neukirchen, 1.133 1.328 458 550 siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 13; amtsange- Gemeinde hörige Gemeinde, Sitz des Amtes Wie- dingharde; Schulzentrum, dänische (ländlicher Grund- und Hauptschule; Gewerbege- Zentralort) biet; bei Seebüll Nolde-Museum; Er- holungsort Aventoft 519 490 223 234 Grenzort zu Dänemark; Erholungsort Emmelsbüll-Hors- 1.030 1.089 435 471 Grundschule; Erholungsort ; WEG; büll Muschelverarbeitung; Tourismusent- wicklung Friedrich-Wilhelm- 216 162 78 80 Streusiedlung; Erholungsort ; WEG Lübke-Koog

90 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Fortsetzung Nahbereich Neukirchen

Klanxbüll 753 961 298 397 Haltepunkt an der Bahnstrecke Wes- terland/Sylt; Erholungsort; National- park-Infozentrum, Informationszentrum Wiedingharde, Kultur- und Tagungshaus Charlotten- hof; WEG; Rodenäs 425 473 185 223 Erholungsort ; Rickelsbüller Hof Nahbereich 4.076 4.503 1.677 1.955 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich ist mit dem Amtsbereich Wiedingharde deckungsgleich.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Niebüll, Stadt 6.743 8.279 3.301 3.963 siehe Ziff. 6.4.2 Nr. 3; Stadtverwaltung; sämtliche allgemein bildenden Schul- (Unterzentrum mit arten, dänische Grund- und Haupt- Teilfunktionen schule, Berufliche Schulen; eines Kreiskrankenhaus; Institut für Touristik Mittelzentrums) und Bäderforschung; Luftkurort; Ri- chard-Haizmann-Museum, Natur- kundemuseum; DJH; Gewerbeareal an der B 5; ÖPNV-Taktknoten, Autoverla- dung nach Westerland/Sylt Dagebüll 1.081 964 491 557 Erholungsort; Ortsteil Fahretoft: Grundschule; Ortsteil Dagebüll-Hafen: Bahnstation, Hafen/Fährbetrieb zu den Inseln und Halligen; WEG Galmsbüll 660 678 287 305 Streusiedlung; WEG Risum-Lindholm 3.133 3.592 1.242 1.452 V siehe Ziffer 6.2 Abs.3; Sitz des Amtes Bökingharde; Sitz des Friesenrat - Sek- tion Nord e.V.; Grund- und Hauptschu- le, dänische Grund- und Hauptschule; Grundversorgung; weitere bauliche Konzentration in Lindholm anzustre- ben; Müllumschlagstation an der B 5; WEG Nahbereich 11.617 13.513 5.321 6.277 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich entspricht weitgehend dem Amtsbereich Bökingharde (die amtsangehörige Gemeinde Stedesand liegt im Nahbereich Leck).

91 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Sankt Peter-Or- 3.625 4.058 2.869 3.324 ORTE siehe Ziffern 4.1, 6.4.2 Nr. 9; amtsfreie ding, Gemeinde Gemeinde; sämtliche allgemein bil- denden Schularten; Eiderstedter Hei- matmuseum; Heilbad und Seeheilbad, (ländlicher Kliniken, Kur- und Reha-Einrichtun- Zentralort) gen; Tagestourismus; „Westküsten- park”; Golfplatz; Schutzstation Wat- tenmeer; Bahnstation; Verkehrslande- platz (mit Tating) Tating teilweise zugeordnet (siehe Karte und im Übrigen Nahbereich Garding) Nahbereich 3.625 4.058 2.869 3.324 insgesamt

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Satrup, 3.055 3.416 1.218 1.381 siehe Ziff. 6.4.3 Nr. 7; amtsangehörige Gemeinde Gemeinde, Sitz des Amtes Satrup; sämtliche allgemein bildenden Schul- (ländlicher arten, dänische Grund- und Haupt- Zentralort) schule; Gewerbegebiet Großsolt 1.615 1.926 631 725 Grundschule, Hauptschule in Koope- ration mit Husby (Nahbereich Flens- burg) Havetoftloit 775 944 326 360 Rüde 294 345 122 130 Schnarup – 564 609 220 238 Thumby Nahbereich 6.303 7.240 2.517 2.834 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich ist mit Ausnahme von Großsolt (zugehörig zum Amtsbereich Hürup) mit dem Amtsbereich Satrup deckungsgleich.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Schafflund, 1.567 2.244 632 806 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 10; amtsangehö- Gemeinde rige Gemeinde, Sitz des Amtes Schaff- (ländlicher lund; Schulzentrum, dänische Grund- Zentralort) und Hauptschule; Gewerbegebiet; WEG Böxlund 98 118 35 39 Großenwiehe 2.031 2.710 849 1.053 V siehe Ziffer 6.2 Abs. 3; Grundschule, dänische Grund- und Hauptschule; Grundversorgung; Gewerbegebiet; WEG Hörup 558 628 211 244 WEG Holt 174 211 64 71 Jardelund 274 310 98 114

92 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Fortsetzung Nahbereich Schafflund

Lindewitt 1.841 2.127 688 750 sehr großflächige Gemeinde mit sechs Ortsteilen, Standort Grund- und Hauptschule westlich des Ortsteils Lüngerau; stärkere Wohnbauentwicklung im Ortsteil Sillerup; WEG Medelby 776 885 297 338 dänische Grund- und Hauptschule Meyn 529 558 197 220 Bundeswehreinrichtung; WEG Nordhackstedt 435 518 153 188 regional bedeutsame Meierei; WEG Osterby 284 338 104 113 Wallsbüll 749 847 313 345 Weesby 472 463 171 195 Nahbereich 9.788 11.958 3.812 4.476 insgesamt Anmerkung: Der Nahbereich ist mit dem Amtsbereich Schafflund deckungsgleich.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Schleswig, Stadt 26.817 24.679 12.798 13.396 SUB siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 1; Kreisstadt, (Mittelzentrum) Kreisverwaltung; Behördenzentrum; X Oberste Gerichte; sämtliche allgemein bildenden Schularten, dänisches Schulzentrum; Landestheater, Stadt- museum; Klinikeinrichtungen, Anstal- ten; Gewerbe- und Industrieareal an der B 201; Landesmuseen Schloss Gottorf; Dom, Fischersiedlung Holm, Schlei-Hafen / Sportboothäfen; Kon- versionsstandort; einzelne Stadtteile: Erholungsort Borgwedel 472 661 313 376 Schlei-Sportboothafen, Jugend- und Tagungsstätte; Golfplatz zusammen mit Güby (Kreis Rendsburg-Eckernför- de) Brodersby 516 513 333 362 Erholungsort Busdorf 1.537 1.936 641 820 SUB baulicher Zusammenhang mit Schles- X wig (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); Sitz des Amtes Haddeby; Grundschule; Wikin- ger Museum Haithabu; größerer Ge- werbeansatz an der A 7 / B 77 in Ergänzung zum Mittelzentrum Dannewerk 1.009 1.079 366 399 SUB frühgeschichtliches Denkmal Dane- X werk / Margarethenwall, Naherho- lungsbereich Fahrdorf 1.936 2.484 727 899 SUB W siehe Ziffer 6.2 Abs. 2; Grundschule; X Alterswohn- und –pflegeeinrichtun- gen; Wassersportanlagen an der Schlei Geltorf 290 419 103 137 Goltoft 178 238 82 100 Erholungsort Hüsby 576 712 229 268 SUB X Idstedt 805 820 304 347 Idstedt-Halle; Erholungsort; Bundes- wehreinrichtung; Kiesabbau

93 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Fortsetzung Nahbereich Schleswig, Stadt

Jagel 749 954 306 367 SUB Bundeswehreinrichtung, militärischer X Flugplatz; Wasserskianlage Lottorf 200 220 74 81 Lürschau 864 1.111 357 456 SUB X Neuberend 992 1.144 383 450 SUB Grundschule; Bundeswehreinrich- X tung; stärkere Siedlungsentwicklung möglich Nübel 1.233 1.315 427 466 SUB Grundschule; Hauptentwicklung im X Ortsteil Berend; Bundeswehreinrich- tung Schaalby 1.275 1.658 536 663 SUB Grundschule; gegebenenfalls neues X Gewerbegebiet mit Schleswig ver- bunden Schuby 2.204 2.555 806 1027 SUB W/G siehe Ziffer 6.2 Abs. 2; Sitz des Amtes X Schuby; Grund- und Hauptschule; Ge- werbeareal nördlich B 201; WEG; im Verlauf der B 201 höhengleicher Bahn- übergang dringlich zu beseitigen Selk 740 764 286 329 SUB X Taarstedt 777 917 312 350 Nahbereich 43.170 44.179 19.383 21.293 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umfasst die Amtsbereiche Haddeby und Schuby vollständig sowie einen größeren Teil des Amtes Tolk. Die mit X gekennzeichneten Gemeinden liegen im Bereich des Entwicklungskonzepts Raum Schleswig.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Silberstedt, 1.597 2.236 700 864 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 8; amtsange- Gemeinde hörige Gemeinde, Sitz des Amtes Silberstedt; Schulzentrum; Gewerbe- (ländlicher gebiet an der B 201; Bundeswehr- Zentralort) einrichtung (mittelfristig auslaufend); WEG Bollingstedt 1.272 1.490 528 598 Ellingstedt 717 837 297 336 Hollingstedt 838 975 323 387 Grundschule Jübek 1.814 2.406 791 970 V siehe Ziffer 6.2 Abs. 3; Grundschule; Grundversorgung; Haltepunkt an der Bahnhauptstrecke Flensburg-Ham- burg; Bundeswehreinrichtung (mittel- fristig auslaufend) Treia 1.314 1.523 520 611 Grundschule, dänische Grund- und Hauptschule Nahbereich 7.552 9.467 3.159 3.766 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich ist mit dem Amtsbereich Silberstedt deckungsgleich.

94 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Sörup, Gemeinde 3.835 4.160 1.539 1.736 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 6; amtsfreie Ge- meinde; deutsche und dänische (ländlicher Grund- und Hauptschule, Sonder- Zentralort) schule; Gewerbegebiet; Bahnhalte- punkt; Erholungsort; WEG Dollerup 892 1.075 386 430 Erholungsort; WEG Grundhof 882 908 345 373 Erholungsort Nahbereich 5.609 6.143 2.270 2.539 insgesamt

Anmerkung: Die beiden Nahbereichsgemeinden gehören zum Amt Langballig.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Steinbergkirche, 1.260 1.405 546 611 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 13; amtsangehö- Gemeinde rige Gemeinde; Sitz des Amtes Stein- bergkirche; Grundschule, dänische (ländlicher Grund- und Hauptschule; Gewerbe- Zentralort) gebiet Ahneby 210 229 85 102 Esgrus 872 843 378 385 Niesgrau 519 608 245 270 ausgenommen Ortsteil Koppelheck mit Gelting-Mole Quern 1.255 1.355 583 633 Hauptentwicklung im Ortsteil Groß Quern; im Ortsteil Hattlund: Tagungs- stätte Scheersberg;

Ortsteil Neukirchen: Erholungsort, Tourismuseinrichtungen Steinberg 874 990 458 492 Ortsteil Norgaardholz: Erholungsort; Ortsteil Steinberghaff: Erholungsort Sterup 1.377 1.495 556 607 Schulzentrum; ergänzende Grund- versorgungsaufgaben Nahbereich 6.367 6.925 2.851 3.100 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich ist bis auf den Ortsteil Koppelheck der Gemeinde Niesgrau (siehe Nahbereich Gelting) mit dem Amtsbe- reich Steinbergkirche deckungsgleich.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Süderbrarup, 3.340 3.803 1.515 1.704 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 5; amtsangehöri- Gemeinde ge Gemeinde; Sitz des Amtes Süder- brarup; Schulzentrum, Sonderschule, (Unterzentrum) dänische Grund- und Hauptschule; Konversionsstandort; Gewerbeareal an der B 201; Erholungsort; Bahnstati- on an der Regionalstrecke Kiel-Flens- burg Böel 635 755 255 290

95 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Fortsetzung Nahbereich Süderbrarup

Boren 755 810 408 446 Grundschule; behutsame Tourismus- entwicklung an der Schlei Brebel 271 427 118 139 Dollrottfeld 258 264 99 108 Ekenis 250 239 106 108 Naturerlebnisraum Kiesby 210 211 83 93 Loit 250 273 91 98 Mohrkirch 998 1.045 400 431 Grundschule Norderbrarup 441 684 204 244 Grundschule Nottfeld 131 147 53 59 Rügge 215 219 90 92 Saustrup 209 216 76 87 Scheggerott 349 409 148 153 Steinfeld 629 748 256 293 Grundschule Ulsnis 647 625 357 392 Ortsteil Ulsnis: Erholungsort, behut- same Tourismusentwicklung an der Schlei Wagersrott 245 248 99 104 Nahbereich 9.833 11.123 4.358 4.841 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich ist mit dem Amtsbereich Süderbrarup deckungsgleich. Es besteht ein gemeinsamer Flächennutzungsplan aller amtsangehörigen Gemeinden.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Süderlügum, 1.861 2.104 800 939 siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 11; amtsange- Gemeinde hörige Gemeinde, Sitz des Amtes Sü- derlügum, Schulzentrum; (ländlicher Gewerbegebiet an der B 5; Grenzort zu Zentralort) Dänemark Bosbüll 177 194 73 77 WEG Braderup 668 696 271 308 WEG Ellhöft 139 126 44 44 WEG Holm 92 94 36 37 Humptrup 674 727 288 339 Grundschule, dänische Grund- und Hauptschule 68 71 21 22 371 396 138 157 Westre 376 417 133 143 Nahbereich 4.426 4.825 1.804 2.066 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich ist abgesehen von der Gemeinde Westre (zugehörig zum Amt Karrharde) mit dem Amtsbereich Süder- lügum deckungsgleich.

96 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Tarp, Gemeinde 4.750 5.897 1.644 1.999 siehe Ziffer 6.4.3 Nr. 4; amtsange- hörige Gemeinde, Sitz des Amtes (Unterzentrum) Oeversee; Schulzentrum, Sonder- schule, dänische Grund- und Haupt- schule; Gewerbegebiet; Konversionsstandort Eggebek 1.748 2.568 748 887 V siehe Ziffer 6.2 Abs.3; Sitz des Amtes Eggebek; Grund- und Hauptschule; Grundversorgung; Gewerbegebiet; Bundeswehreinrichtung (Flugplatz) Janneby 410 446 160 179 Jerrishoe 712 1.000 274 356 Jörl 638 811 254 295 Grundschule Langstedt 789 941 280 336 Oeversee 1.796 1.954 726 803 SUB Grundschule; Naherholungsgebiete an der oberen Treene und im Bereich Fröruper Berge

Sieverstedt 1.522 1.633 577 647 Grundschule Sollerup 472 512 178 197 Süderhackstedt 297 317 113 121 Wanderup 1.768 2.198 707 871 Grundschule, dänische Grund- und Hauptschule; WEG Nahbereich 14.902 18.277 5.661 6.691 insgesamt

Anmerkung: Zum Amt Oeversee gehören die Gemeinden Tarp, Oeversee und Sieverstedt (die weitere amtsangehörige Gemeinde San- kelmark liegt im Nahbereich Flensburg); zum Amt Eggebek gehören die übrigen Nahbereichsgemeinden.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Tönning, Stadt 4.919 5.038 2.201 2.528 siehe Ziffer 6.4.2 Nr. 4; Stadtverwal- tung; Schulzentrum, Sonderschule, (Unterzentrum mit dänische Grund- und Hauptschule, Be- Teilfunktionen rufliche Schulen; Historisches Pack- eines Mittel- haus; Kreiskrankenhaus; Gewerbe- zentrums) areal; Nationalparkamt Schl.-H. Wat- tenmeer; Erlebniszentrum „Multimar Wattforum”; Luftkurort; DJH; Eider- Hafen; Ortsteil Kating: Erholungsort; Naherholungsgebiet, Tagestouris- mus; Naturzentrum Katinger Watt; am Katinger Priel Naturerlebnisraum Kotzenbüll 205 236 70 75 Streusiedlung; Erholungsort Norderfriedrichs- 60 43 23 28 Streusiedlung; Erholungsort koog Oldenswort 1.264 1.309 520 591 Grundschule; Erholungsort; Bahn- haltepunkt; WEG Nahbereich 6.448 6.626 2.814 3.222 insgesamt

Anmerkung: Alle drei Nahbereichsgemeinden gehören zum Amt Eiderstedt in Garding.

97 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Viöl, Gemeinde 1.141 1.770 550 742 siehe Zifffer 6.4.2 Nr. 12; amtsangehö- rige Gemeinde, Sitz des Amtes Viöl; (ländlicher Schulzentrum; Gewerbegebiet an der Zentralort) B 200; WEG Ahrenviöl 446 521 187 213 WEG Ahrenviölfeld 220 270 88 103 Streusiedlung; WEG

Behrendorf 466 605 186 233 WEG 177 200 73 79 Haselund 730 869 265 324 Grundschule Immenstedt 584 643 201 242 Löwenstedt 620 667 217 244 Bundeswehreinrichtung Norstedt 392 442 131 154 WEG Oster-Ohrstedt 572 643 222 281 Grund- und Hauptschule; WEG 273 319 97 111 Wester-Ohrstedt 899 1.016 351 417 WEG Nahbereich 6.520 7.965 2.568 3.143 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umfasst fast gänzlich den Amtsbereich Viöl (die amtsangehörige Gemeinde Schwesing liegt im Nahbe- reich Husum).

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Westerland, 9.552 8.853 6.286 6.629 ORTE siehe Ziffern 4.1, 6.4.2 Nr. 2; Stadtver- Stadt waltung; sämtliche allgemein bilden- den Schularten, dänische Grund- und (Unterzentrum mit Hauptschule, Berufliche Schule; See- Teilfunktionen heilbad, Kurkliniken und Reha-Einrich- eines Mittel- tungen; DJH; Konversionsstandort; zentrums) Bahnhof mit Autoverladung Sylt Sylt-Ost 4.805 5.622 3.332 3.631 ORTE teilweise im baulichen Siedlungs- zusammenhang mit Westerland (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); amtsfreie Gemeinde; Seebad; Ortsteil Tinnum: maßgeblicher Bau- und Funktions- zusammenhang mit Westerland ein- schließlich Gewerbeentwicklung; Grundschule; Sylter Heimatmuseum; Altfriesisches Haus; Standort des Ver- kehrsflughafens Westerland; Konver- sionsstandort; Golfplatz; Ortsteil Keitum: Sitz des Amtes Landschaft Sylt; Grundschule; Reha-Einrichtung; Bahnhaltepunkt; die Substanz des al- ten Friesendorfes ist zu erhalten; Ortsteil Morsum: Grundschule; Bahn- haltepunkt; Grünzäsur; Golfplatz

98 Zentraler1. Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2.1234567 Überschriftszeile (wenn eine Zeile, dann 8 hier)

Fortsetzung Nahbereich Westerland, Stadt

Hörnum (Sylt) 922 920 696 719 ORTE Seebad; Grundschule; Erholungs- heime; Schutzstation Wattenmeer; Fischerei-/Sportboothafen; Konver- sionsstandort Kampen (Sylt) 613 614 892 941 ORTE Seebad; Golfplatz zusammen mit Wenningstedt-Braderup List 2.015 2.693 1.076 1.139 ORTE amtsfreie Gemeinde; Seebad, Kur- und Erholungsheim; Grundschule, dänische Grundschule; DJH; Alfred- Wegener-Institut; Hafen/Fährbetrieb nach Rømø (Dänemark); Konversions- standort (Sylt) 456 500 382 435 ORTE Seebad, Kur- und Erholungsheime; DJH; Gewerbegebiet; Sportboothafen Wenningstedt - 1.578 1.588 1.945 2.092 ORTE Seeheilbad, Kurheim, Reha-Einrich- Braderup (Sylt) tung; Grundschule; Golfplatz zusam- men mit Kampen, Grünzäsur zu Westerland; Naturzentrum Braderup Nahbereich 19.941 20.790 14.609 15.586 insgesamt

Anmerkung: Der Nahbereich umschließt den Amtsbereich Landschaft Sylt.

Zentraler Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 1234567 8

Wyk auf Föhr, 4.454 4.441 2.496 2.757 ORTE siehe Ziffern 4.1, 6.4.2 Nr. 7; Stadtver- Stadt waltung; Seeheilbad, Kurkliniken und -heime; Kreiskrankenhaus Föhr-Am- rum; sämtliche allgemein bildenden (Unterzentrum, Schularten, dänische Grund- und gemeinsam mit Hauptschule; Nationalpark-Infozen- Nebel, siehe unten) trum, Umweltzentrum Wattenmeer, Schutzstation Wattenmeer; Haeberlin- Friesen-Museum; Gewerbeareal; Ha- fen/Fährbetrieb; Verkehrslandeplatz; Golfplatz; DJH Alkersum 400 445 167 208 ORTE Amtsgewerbegebiet; Erholungsort 247 338 132 156 ORTE Erholungsort 85 78 39 42 ORTE Erholungsort Midlum 300 335 146 177 ORTE Erholungsort; Sitz des Amtes Föhr- Land; Grundschule Nebel (Insel 933 1.031 545 621 ORTE siehe Ziffer 6.1 Abs. 1; nimmt für die Amrum) Insel Amrum Grundversorgungsauf- gaben wahr; Sitz des Amtes Amrum; Schulzentrum; Seebad, Kinderfach- klinik; der Charakter des alten Friesen- dorfes ist zu erhalten; Ortsteil Steenodde: Hafen 670 695 468 526 ORTE Seebad; der Charakter des alten Frie- sendorfes ist zu erhalten Norddorf (Insel 557 640 324 333 ORTE Seeheilbad; Kurklinik; Natur- und Na- Amrum) tionalpark-Infozentrum

99 1.Zentraler Überschriftszeile Ort Bevölkerung Wohneinheiten RK GF Textliche Ergänzungen Nahbereich VZ 1987 31.12.01 31.12.94 31.12.01 und Hinweise 2. Überschriftszeile1234567 (wenn eine Zeile, dann hier) 8

Fortsetzung Nahbereich Wyk auf Föhr, Stadt

Oevenum 437 505 199 247 ORTE Erholungsort; der Charakter des alten Friesendorfes ist zu erhalten Oldsum 470 576 254 317 ORTE Erholungsort; der alte friesische Dorf- charakter ist zu erhalten Süderende 142 181 84 102 ORTE Erholungsort; Grundschule Utersum 436 433 247 257 ORTE Seebad, Reha-Klinik 50 41 41 41 ORTE Erholungsort Wittdün (Insel Am- 612 716 434 481 ORTE Seeheilbad, Kurheime; DJH; Schutz- rum) station Wattenmeer; Hafen/Fährbe- trieb Wrixum 493 659 290 338 ORTE baulicher Siedlungszusammenhang mit Wyk a.F. (siehe Ziffer 6.1 Abs. 3); Erholungsort Nahbereich 10.286 11.114 5.866 6.603 insgesamt

Anmerkung: Die Nahbereichsgemeinden auf der Insel Föhr entsprechen dem Amt Föhr-Land, die drei Gemeinden auf der Insel Amrum bilden das Amt Amrum.

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