Hans-Jürgen Wege · Dennis Thomas Lüneburgs schönste Seiten

Lüneburg‘s Most Beautiful Sides

Medien-Verlag Schubert gewidmet Ulrich Völker

2 Inhalt Contents Lüneburg – Jahrtausend alte Stadt an Lüneburg – the centuries old town der ...... 4 on the Ilmenau...... 8 Die Sülfmeistertage ...... 12 Salt Master Days ...... 12 Das Rathaus, ein Jahrhundertbauwerk ...... 14 The City Hall, Building of the Century...... 15 „Der schönste Platz Norddeutschlands“...... 18 “The Most Beautiful Square in North ” ...... 18 IHK-Geschäftsstelle...... 20 IHK Building ...... 20 „Die Alte Rathsapotheke“...... 21 “The Old Council Apothecary” ...... 21 Patrizierarchitektur und Hansegiebel...... 22 Patrician Architecture and Hanseatic Gables...... 22 Brömsehaus...... 24 Brömsehaus...... 25 Kalandhaus...... 26 Kaland House...... 26 Ratsbücherei ...... 27 Council Library...... 27 Lüneburg von oben...... 28 Lüneburg from Above...... 29 Stadt im Wandel...... 30 City in Transition ...... 30 St. Johannis...... 32 St. John ...... 33 St. Nicolai...... 34 St. Nicolai ...... 34 St. Michaelis...... 36 St. Michaelis ...... 36 Die Krone der Stadt...... 38 The Crown of the City...... 38 Hopfen und Malz...... 40 Hops and Malt ...... 40 So viele Kneipen...... 42 So Many Pubs...... 43 Feiermeile „Am Stint”...... 44 Party Mile on the Smelt Market ...... 44 Historisches Hafenpanorama...... 46 Historical Harbour Panorama ...... 46 Brausebrücke...... 48 Brause Bridge ...... 49 Am Werder ...... 50 Am Werder ...... 50 Rock and Roll...... 51 Rock and Roll...... 51 Neue Musikschule...... 52 New Music School...... 52 Theater Lüneburg...... 52 Theater Lüneburg...... 52 Westliche Altstadt...... 53 Western Old Town ...... 53 Das Tor zur Unterwelt...... 56 Gate to the Underworld...... 56 Stift „Zum Roten Hahn”...... 57 Foundation to the Red Rooster ...... 57 Markttreiben...... 58 Market Hustle and Bustle ...... 58 Weihnachtsmarkt ...... 60 Christmas Market...... 61 Das Lüneburger Stadtfest ...... 62 Lüneburg City Festival ...... 63 Entspannen im Kurpark...... 64 Relaxing in the Spa Gardens...... 64 Der Liebesgrund...... 66 The Ground of Love...... 66 Am Kreidebergsee...... 70 At Kreideberg Lake ...... 70 Der grünste Stadtteil...... 72 The Greenest District ...... 72 Über die Teufelsbrücke...... 75 Across the Devil’s Bridge...... 75 Der Ilmenau-Ewer...... 76 The Ilmenau Salt Boat ...... 76 Deutsches Salzmuseum...... 78 German Salt Museum...... 78 Museum Lüneburg...... 80 Museum Lüneburg ...... 80 Lüneburgs Sagen und Legenden...... 81 Lüneburg Sagas and Legends ...... 82 Das Kloster Lüne...... 84 Lüne Monastery...... 84 Fahrradstadt...... 88 Bicycle Town...... 88 Der Treidelpfad...... 88 Towpath...... 88 Bootsfahren...... 89 Boat Rides...... 89 Lüneburgs Exklave...... 90 Lüneburg’s Exclave ...... 90 Die Spur des Löwen...... 91 Traces of the Lion ...... 91 Elberegion...... 92 Region ...... 92 Lüneburger Heide...... 95 Lüneburger Heath ...... 95

3 Das Lüneburger Wappen, wie hier an der Seite des Rathauses angebracht, zeigt eine silberne Burg auf rotem Grund. In der Toröffnung ist ein goldener Schild mit einem aufrechten blauen Löwen zu sehen, der mit roten Herzen bestreut ist. Der Löwe mit den Herzen ist dem Wappen des Fürstentums Lüneburg entnom- men und zeigte die Zugehörigkeit der Stadt zum Fürstentum.

Lüneburg’s coat of arms, as seen here on the side of the city hall, shows a silver castle on a red background. In the gate opening, you can see a golden shield with an upright blue lion and red hearts spread. The lion with the hearts was taken from the coat of arms of the Principality Lüneburg and shows the citys affiliation to the principality.

ten vom 14. bis zum 17. Jahrhundert eine zentrale Rolle für die Produktion und den Handel des Gutes Salz, das als „weißes Gold“ den Reichtum der Hansestadt Lü- neburg begründete. Vom wirtschaftlichen Wohlergehen zeugen über das ausgehen- de Spätmittelalter hinaus die Gebäude mit den charakterischen Hansegiebeln der Patrizierzeit, die das architektonische Gesicht des Stadtkerns bis heute prägen. Lüneburg – Jahrtausend alte Stadt an der Das mehr als 73.000 Einwohner zählende Oberzentrum im Nordosten Niedersach- Ilmenau sens zählt rund 1300 Baudenkmäler, die die Kulisse für eine lebendige und jung gebliebene Stadt bilden. orbei an tausenden Menschen zieht ertönt die Musik dieses einen Liedes ... Die Hansestadt Lüneburg und der Vder Reiter auf seinem stämmigen „Ich bin ein Lüneburger“, ringsherum auf gleichnamige Landkreis sind auch im Ross durch die gepflasterten Straßen der dem Platz stimmen hunderte Menschen größeren Maßstab touristisch interessant Hansestadt Lüneburg. Er zieht polternd fröhlich mit ein, „und deshalb weiß ich gelegen: Rund 50 Kilometer südöstlich ein großes, hölzernes Fass hinter sich her. ganz genau: Die schönste Stadt der Welt, der Elbe-Metropole ist Lüneburg Ihm folgt eine Parade aus Musikern, Tän- liegt an der Ilmenau.“ umrahmt von zwei großen Natur- und Kul- zern und den Mannschaften, die in den Mit den „Lüneburger Sülfmeistertagen“ turlandschaften – auf der einen Seite das vergangenen Tagen bei öffentlichen Wett- lässt die Hansestadt seit 2003 regelmä- UNESCO-Biosphärenreservat „Flussland- bewerben um den Titel des „Sülfmeisters“ ßig ein Stück Geschichte aufleben. Das schaft Elbe“ und auf der anderen Seite gekämpft haben. Schließlich präsentiert mehrtägige Volksfest erinnert spielerisch die Lüneburger Heide, die einst nach der sich der Sieger in der Abenddämmerung an die sogenannte Kopefahrt. Die Kope aufstrebenden Stadt Lüneburg benannt auf dem Platz Am Sande, umringt von der war ein großes, mit Steinen gefülltes Fass, wurde. Menschenmenge. Der neue Sülfmeister das die neuen Sülfmeister einst zu Pferd Lüneburg selber hat im Laufe der Zeit steht mit einer Fackel in der Hand vor durch die Straßen schleifen mussten, um viele Beinamen getragen, von der Salz- dem Salzfass und entzündet es schließlich: in den damals angesehensten Gesell- und Hansestadt bis zur Universitätsstadt. Es zischt, knallt und dann ergießt sich schaftsstand der Stadt aufgenommen Bis zum Jahr 1990 waren an den vier Ka- ein Konfettiregen über den Köpfen der zu werden, der zeitweise auch den Rat sernenstandorten zeitweise bis zu 8000 Zuschauer. Aus den Bühnenlautsprechern der Stadt stellte: Die Sülfmeister spiel- Soldaten und bis zu 1000 zivile Kräfte

4 stationiert, ein nicht unerheblicher Wirt- Lüneburger Herzöge. Unabhängig von werden erstmals 1297 erwähnt. Doch erst schaftsfaktor. Doch 1990 begann der der Siedlung am Kalkberg hatte sich die durch die Zerstörung Bardowicks 1189 erste Abzug zahlreicher Bundeswehrsol- Siedlung Modestorpe entwickelt, in de- durch den Welfenherzog „Heinrich den daten. Die einstige Garnisonsstadt Lüne- ren Nähe eine Brücke (Pons) über den Löwen” (um 1129/31-1195) gelang es burg entwickelt auf den schrittweise frei Fluss Ilmenau führte und sich deshalb am Lüneburg aus dem Schatten des Nachbarn werdenden Arealen neue Stadtgebiete Ilmenau-Ufer besonders als Handelsplatz herauszutreten. Im Jahr 1247 und Institutionen, aus denen sie neue eignete – an der Stelle steht heute die wurde Lüneburg das Stadtrecht durch Kraft schöpft: So erstreckt sich zum Bei- St. Johanniskirche. Die dritte Keimzelle Herzog Otto von Braunschweig bestätigt spiel auf dem ehemaligen Gelände der Lüneburgs ist die Salzquelle (Fons): Grund- und erweitert. Der rasante wirtschaft- Scharnhorstkaserne heute der Campus der wasser, das ständig die Steinsalzlager des liche Aufstieg Lüneburgs begann aber Lüneburger Universität. Kalkbergs umspülte und mit Hilfe von erst, als 1273 die Lüneburger Saline mit Wie ein Jungbrunnen in mittelalterlicher Brunnen zutage gefördert wurde. Die Sole einem Salzmonopol ausgestattet wurde. Kulisse wirkt die „Leuphana“ Universität wurde in große Siedepfannen geleitet, um Das alleinige Recht des Salinenbetriebes Lüneburg: Die mehr als 7000 Studenten das Wasser zu verdampfen. Schließlich im Fürstentum Lüneburg blieb sogar bis nutzen und bereichern das bunte Angebot blieb das begehrte Siedesalz übrig, ein 1904 bestehen. aus Freizeit und Kultur in der Stadt, von kostbares Handelsgut. Doch als Handels- Die Eigentümer der Siedepfannen zur der gerne behauptet wird, dass sie eine platz stand Lüneburg zunächst noch im Salzgewinnung wurden Sülzbegüterte der höchsten Kneipendichten in Europa Schatten des benachbarten Bardowick, oder Sülzprälaten genannt, die Pächter aufweist. Ohne Zweifel hat Lüneburg re- das eine Drehscheibe für den Handel im der Pfannen und damit Siedeberechtig- lativ viele und lebendige Gastronomiebe- deutsch-slawischen Grenzgebiet darstell- ten hießen Sülfmeister. Der Sülfmeister triebe von der Flaniermeile Schröderstraße te. Über Bardowick wurde auch zunächst musste rund die Hälfte des Ertrages als angefangen bis zum Stintmarkt im histori- das Lüneburger Salz abgesetzt und über Pachtleistung an den Eigentümer zahlen, schen Wasserviertel, vom Straßencafé bis die Ilmenau weiter verschifft. der Rest verblieb bei ihm und konnte ihm zum Club im mittelalterlichen Kellerge- Nach dem Aussterben der Billunger zu beträchtlichem Reichtum verhelfen. wölbe. Beim Feiern kommt den Lünebur- übernahmen die mit ihnen verwandten Zwischen 1250 und 1320 gelangte ein gern nicht nur die vielfältige Musikerszene Welfen im 12. Jahrhundert die Landesherr- größerer Teil des Pfannenbesitzes nicht zugute, sondern auch die reiche Tradition schaft und damit nicht nur die Burg auf der Bierbraukunst. dem Kalkberg. Auch der Handelsplatz Bar- Mit Hufgeklapper die Sehenswurdigkeiten der Und Anlässe zum Feiern gibt es ebenso dowick geriet unter ihren Einfluss. Die auf- Stadt erkunden: Die historischen Kutschfahrten ausreichend, sei es bei Stadt-, Kinder- oder strebende Lüneburger Siedlung mit ihrer durch Lüneburg sind sehr beliebt. Oktoberfest, der Nacht der Clubs, den Saline galt den Landesherren als ergiebige Seeing the citys sights to the clattering of Lüneburger Rocknächten oder eben den Geldquelle und die Ansiedlung wurde mit hooves: These historical carriage rides through Sülfmeistertagen, bei denen ein Teil der Pfählen und Planken geschützt -- Mauern Lüneburg are very popular. mehr als 1000-jährigen Geschichte der Stadt wieder lebendig wird. Auch sonst begegnen dem Lüneburg-Besucher histo- rische Zeugnisse auf Schritt und Tritt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Name „Luniburc“, wahrscheinlich abgelei- tet vom früheren „Hliuni“ (Zufluchtsstät- te), im Jahr 956 in einer Schenkungsur- kunde. Darin überließ König Otto I. dem Michealiskloster, das am Fuße des Kalk- bergs liegt, den Salzzoll aus den Erträgen der Saline. Insgesamt drei Keimzellen, die mit der Zeit zusammengewachsen sind, bildeten die spätere Stadt Lüneburg: Eine Siedlung lag am Kalkberg (Mons), auf dem bereits um das Jahr 900 Hermann Billung, Markgraf und Herzog von Sach- sen, eine Burg errichten ließ. Sie wurde später Hauptsitz der Billunger und der

5 Die Sülfmeistertage Salt Master Days

Die Sülfmeistertage lassen das alte Veranstaltung führt die Siegermannschaft The Salt Master Days revive the old Ko- Kope­­fest wieder aufleben. Verschiedene vor den Augen Tausender Zuschauer den pefest. Different Lüneburg teams made Lüneburger Mannschaften von Firmen, grosen Festumzug durch die Stadt an. up of companies, organizations, and as- Vereinen und Verbänden konkurrieren bei Der neue Sulfmeister darf schlieslich das sociations, compete in public contests for öffentlichen Wettbewerben um den Titel Kopefass vor den Augen des Publikums the title of salt master. At the finale of Sülfmeister. Zum Finale der mehrtagigen entzünden. this event, which lasts many days, the

12 winning team leads the large festive pa- rade through the city before the eyes of thousands of onlookers. At the end, the new salt master is allowed to light the salt barrel in front of the audience.

13 ter großen Gebäudekomplexes gehen in barocken Stil. In dem Bau oberhalb der Das Rathaus, ein das 13. Jahrhundert zurück. Im Laufe der spätmittelalterlichen Arkadengänge Zeit wurden immer wieder eigenständige wurden zuletzt beispielsweise in die ver- Jahrhundertbauwerk Gebäude errichtet und dem Rathauskom- stärkten Pfeilerreste der gotischen Fas- plex hinzugefügt, um dem schrittweisen sade in drei Ebenen Nischen und Sockel Zweifelsohne eines der historisch bedeu- Ausbau der städtischen Selbstverwaltung eingebaut. Dort stehen die von 1604 bis tendsten Rathäuser in Norddeutschland den notwendigen Raum zu geben. Die 1607 vom Bildhauer Hans Schröder ge- ist das Lüneburger Rathaus. Seine Archi- ursprüngliche gotische Markt-Fassade schaffenen Sandsteinfiguren, die neben tektur spiegelt nicht nur die politische Ent- des Rathauses wurde im Verlauf der Jahr­ der Justitia die Kaiser Justinian, Karl den wicklung der Stadt wider, sondern auch hunderte mehrfach umgestaltet (Anfang Großen, Friedrich II. und Karl V. darstellen rund 500 Jahre Baugeschichte: Die Anfän- des 17. Jahrhunderts sowie 1715-20 und -- ergänzt um weitere Figuren, die verschie- ge des insgesamt rund 5000 Quadratme- 1868/69) und erscheint heute in einem dene Tugenden symbolisieren sollen.

14 The City Hall, Building of the Century

Undoubtedly one of the most historically cently installed on three levels in the am- important city halls in North Germany is plified pillar remains of the Gothic façade. the Lüneburg city hall. Its architecture On them are standing sand-stone figures reflects not only the political development created by the sculptor Hans Schröder of the town, but also about 500 years from 1604 to 1607, which, besides Justi- of architectural history. The beginnings tia, represent the emperors Justinian, Karl of this building complex with a total of the Great, Friedrich II. and Karl V., sup- about 5000 square metres date back to plemented with additional figures that the 13th century. In the course of the time, symbolize various virtues. Den Kern der Rathausanlage bilden un- again and again independent structures The court pergola, the archives, and the ter anderem die Gerichtslaube, das Archiv were built and added to the city hall com- so-called “Körkammer” chamber, as well as und die sogenannte Körkammer sowie das plex to provide the necessary space for the the neighbouring “Gewandhaus” with the benachbarte Gewandhaus mit dem darü- on-going development of its municipal royal hall above it, form, among others, berliegenden Fürstensaal. Dieser Rathaus- self-administration. The city hall’s original the centre of the city hall complex. This Abschnitt ist genauso wie der Huldigungs- Gothic market façade was altered repeat- city hall section is accessible through the und der Traubensaal über das an der Seite edly in the course of the centuries (at the main entrance that is located at the side liegende Hauptportal am Ochsenmarkt beginning of the 17th century, as well as on Ochsenmarkt, as is the Huldigungsaal zugänglich. Dort starten auch die regel- in 1715-20 and 1868/69) and appears in (hall of homage) and Traubensaal (grape mäßig über die Tourist-Information ange- a baroque style today. For example, in the hall). The city hall house tours regularly botenen Rathausführungen. building above the late medieval arcade offered by the tourist information centre passages niches and bases were most re- also start there.

15 Historisches Historical Harbour Hafenpanorama Panorama

Das Lüneburger Kaufhaus und der 18,5 The Lüneburg department store and the Meter hohe Kran waren über Jahrhunder- 18.5-metre-high crane were important for te hinweg bedeutend für das Wirtschafts- the economy over the centuries. After a leben. Nach einer Brandstiftung 1959 ist fire by arson in 1959, the old department die mit Sandsteinelementen verzierte Putz- store’s ornamental façade, decorated with fassade des Alten Kaufhauses das einzige sand-stone elements, was the only baroque barocke Überbleibsel des Gebäudes aus remnant of the 18th century building. For dem 18. Jahrhundert. Zwischenzeitlich als a time it was used as a functional building Zweckbau für die Stadtfeuerwehr genutzt, for the town’s fire brigade; finally the de- wurde das Kaufhaus-Gebäude schließlich partment store building was redeveloped aufwändig saniert und zu einem Hotel at great expense and rebuilt as a hotel, umgebaut, das 2010 seine Eröffnung fei- which celebrated its opening in 2010. A erte. Ein Kran am damaligen Lüneburger crane in the Lüneburg harbour was first Hafen wurde erstmals 1330 urkundlich mentioned in writing in 1330. Today’s city erwähnt. Das heutige Wahrzeichen der emblem was built in 1797. Stadt wurde 1797 erbaut.

46 47 48 Brausebrücke

Die Brausebrücke im Wasserviertel hat Lichtkünstler Wolfgang Graemer hier ge- konnt in Szene gesetzt. Sie führt von der Ilmenaustraße hinüber zur Lüner Mühle und der Straße Am Werder.

Brausebrücke

The Brause bridge in the Wasserviertel was showcased to perfection by the light artist Wolfgang Graemer. It leads from Ilmenaustraße over to the Lüner mill and the street Am Werder.

49 54 55 Der The Ilmenau Salt Ilmenau-Ewer Boat

Der rund 15 Meter lange Ilmenau-Ewer The approximately 15-metre-long boat, the „De Sulte“ wurde im Rahmen eines Sozi- Ilmenau ewer “De Sulte”, was built as part alprojektes unter der Federführung des of a social project under the leadership of Salzmuseums nach historischem Vorbild the salt museum and is based on a his- gebaut. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert torical example. Such boats transported transportierten solche Boote das Lüne­ Lüneburg salt along the Ilmenau from the burger Salz über die Ilmenau. Der Ori- 14th to 19th century. The original repro- ginalnachbau hat seinen Liegeplatz im duction has its berth in the historical har- historischen Hafen. Der kleine Bruder des bour. The little brother of the “ewer” is the Ewers ist der Prahm, ein zwölf Meter lan- “prahm”, a twelve-metre-long barge with a ger Lastenkahn mit einem flachen Boden. flat bottom. In such boats the “white gold” In solche Kähne wurde das „Weiße Gold“ was transferred from the Ilmenau ewer von den Ilmenau-Ewern umgeladen und and, for example, transported further to beispielsweise über den Stecknitz-Kanal Lübeck over the Stecknitz canal. weiter nach Lübeck gebracht.

76 77 94 Lüneburger Heide mit den größten zusammenhängenden Ground” together with other heath areas Besenheideflächen in Mitteleuropa ist der around Wilseder Berg later formed the Der gebürtige Lüneburger und Egestorfer Kernbereich des 2007 erweiterten Natur- nucleus of the Lüneburger Heath nature Pastor Wilhelm Bode hatte bereits im Jahr parks, der mit 1070 Quadratkilometern reserve, which was protected by legislation 1906 gemeinsam mit dem Universitätspro- heute bis vor die Tore der Hansestadt in 1921. Today the nature reserve includes fessor Andreas Thomsen für 6000 Gold- Lüneburg reicht. more than 5,000 hectares of heath areas mark den sogenannten Totengrund bei between Schneverdingen and Egestorf, Wilsede gekauft, um das kleine Heidetal Hanstedt and Behringen. This nature re- für die Nachwelt zu erhalten. Später wurde Lüneburger Heath serve has the largest connected areas of der Totengrund mit anderen Heideflächen heather in Central Europe and is the core rund um den Wilseder Berg zur Keimzel- Born in Lüneburg and parish priest of of the national park, extended in 2007, le des 1921 gesetzlich ausgewiesenen Egestorfer, Wilhelm Bode , together with which today reaches to the gates of the Naturschutzgebietes Lüneburger Heide. the university professor Andreas Thomsen, Hanseatic city of Lüneburg with its 1,070 Heute misst das Naturschutzgebiet mehr had already bought the so-called “Dead square kilometres. als 5000 Hektar Heideflächen zwischen Ground” at Wilsede for 6000 gold marks Schneverdingen und Egestorf, Hanstedt in the year 1906 in order to protect the und Behringen. Das Naturschutzgebiet little heath valley for posterity. This “Dead

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