Wachswaren. Kolbchen Um, Spiilt Mit Etwa 15 Ccm Alkohol Nach Und Fiillt Mit Ather Bis Zur Marke Auf
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546 Wachswaren. kolbchen um, spiilt mit etwa 15 ccm Alkohol nach und fiillt mit Ather bis zur Marke auf. Nach 12-15 Stunden filtriert man durch ein trockenes Faltenfilter, miBt 50 ccm des Filtrats ab (entsprechend 25 ccm Bier), dunstet die LOsungs mittel ab, trocknet das zuriickbleibende Glycerin 3-4 Stunden im Wasser trockenschrank und wagt. Bei sehr extraktreichen Bieren wird der Aschengehalt des Riickstandes bestimmt und abgezogen. In Essig wird der Glyceringehalt wie in Wein nach der Jodidmethode er mitteltl). Wachswaren. Die wichtigsten Wachswaren, die in gewerblichen Betrieben erzeugt werden, sind Kirchenkerzen und Zierkerzen, Bohnerwachs und wachshaltige Zuberei tungen wie Appreturen, Lederputzmittel u. dgl. PrUfung 'Von Bienenwachs 2). Das rohe Wachs ist gelb bis braunlichrot, in der Kalte hart und sprode, bei mittlerer Temperatur knetbar, riecht oft nach Honig, unter dem. Mikroskop sind fast immer eingebettete Pollenkorner erkennbar, der Bruch ist feinkornig; das auf Wasser umgeschmolzene, durch Belichtung oder chemisch gebleichte Wachs ist weiB, geruch- und geschmacklos, sproder und schwerer als gelbes Wachs und zeigt meist glatten Bruch. Fiir den Praktiker ist auch die Kau probe, bei der das Wachs nicht an den Zahnen kleben darf, von Wert. Das Bienenwachs fiihlt sich nicht fettig an, seine Schmelze erzeugt aber auf Papier einen durchscheinenden Fleck wie von Fetten. Es lost sich, besonders beim Erwarmen, in Ather, Chlorkohlenwasserstoffen und anderen Fettlosungsmitteln, Alkohole losen in der Kalte nicht, in der Siedehitze gehen die freien Sauren in Losung und diese nimmt auch ein wenig von den Estern auf. Wachse und Wachswaren werden mit den verschiedensten Zusatzen ver mengt bzw. verfalscht, am meisten mit Stearin, Paraffin, Ceresin, Walrat, Talg, Palmol, Harz, selbst mit Pech, Schwefel, Starke; auch Knochenmehl, Sagemehl, Ocker u. dgl. werden mit Wasser eingeriihrt. Die groben Verunreinigungen oder Verfalschungen werden schon an ihrer Unloslichkeit in Chloroform erkannt, Schwefel auch durch den Geruch beim Verbrennen, Starke durch die Jodreaktion des wasserigen Auszuges. Zur Reinheitspriifung dienen verschiedene Vorproben, die Bestimmung der physikalischen Konstanten, besonders der Dichte und des Schmelzpunktes, die 1) BRODE und LANGE: Arb. Ges. Amt, Bd.30, S.1. 1909; tiber die Bestimmung des Glycerins in anderen Garlliissigkeiten s. a. OPPENHEIM: Z. physiol. Ch. Bd.89, S.45. 1914. 2) Das Wachs der Honigbiene, Apis mellifica, enthiUt als wesentliche Bestandteile Palmitinsaure-Melissylester, Cerotinsaure, Neocerotinsaure. Melissinsaure und andere Sauren, teils verestert, teils - etwa 14% - frei, Cerylalkohol und andere Wachsalkohole, sowie Kohlenwasserstoffe, wie Heptacosan, Hentriacontan u. a. m. Das Wachs der indischen Bienenarten, A. indica, A. florea und A. dorsata, gewohnlich als Gheddawachs bezeichnet, enthalt u. a. auch Gheddasaure und zwei Oxymargarinsauren, von Alkoholen angeblich nur Cerylalkohol; gleiche Zusammensetzung zeigen die japanischen und koreanischen Wachse. Das Hummelwachs enthalt als einen Hauptbestandteil Incarnatylalkohol. Wesentlicher unterscheidet sich vom Bienenwachs das der Trigona (Meliponenwachs); es gleicht mehr dem Vorwachs der Bienen (Klebwachs, Propolis, e~ Gemisch von echtem Wachs mit harz artigen und siruposen Sto£fen, Propolisbalsam). Uber die Bestandteile der Wachse siehe auch Tabelle der Sauren S.6££., Tabelle der Alkohole S.33££., Tabelle der Kohlenwasser stoffe S.45f£. und Tabelle der Wachsester S.60. Priifung von Bienenwachs. 547 Kennzahlen, namentlich Saure- und Verseifungszahl, jedoch auch die Jodzahl u. a. m., die Bestimmung und Differenzierung der verseifbaren Bestandteile und verschiedene Spezialmethoden. Das spezifische Gewicht bestimmt man annahernd mittels Volum messung nach S.92, genauer nach der offiziellen Alkoholschwimm-Methode S.93, oder wie bei festen Fetten. Nach Vorschrift des Deutschen Arzneibuches soIl d15 zwischen 0,968 und 0,973 liegen. Der Schmelzpunkt liegt um 63°. Auch die Viscositat gibt Anhaltspunkte zur Beurteilung der Reinheit. 1m OSTWALDSchen Viscosimeter mit 3 g Substanz bei 100° bestimmt, wurden Werte von 15,2-17,5 gefunden, wahrend die Ersatzprodukte wesentlich ver schiedene Zahlen gebenl ); z. B. Paraffin 3,5-6,7, Ceresin 4,6-5,7, Stearin 8,3 bis 8,9, Spermaceti 6,7-7,4, Talg 12,4-13, Karnaubawachs 42-43. Auch die Bestimmung des Brechungsindex, bei 75° zwischen 1,4398 und 1,4451, ist zur analytischen Kontrolle brauchbar2 ); weniger die Bestimmung des Drehungsvermogens3): die 5 proz. Losung von gelbem Wachs in Chloroform zeigt im 200-mm-Rohr eines Saccharimeters + 0,15 ° Rechtsdrehung. Die Bestimmung der Verseifungszahl erfolgt nach S. 146. Nach BENE DIKT und MANGOLD') bestimmt man statt der Verseifungszahl besser die "Gesamt saurezahl", das ist die Saurezahl des durch Verseifen des Wachses und Zerlegen der Seife mit Mineralsaure erhaltenen Gemisches von Fettsauren und Wachs alkoholen (auch als "aufgeschlossenes Wachs" bezeichnet). Die Saurezahlen und die Verseifungszahlen. bzw. Gesamtsaurezahlen reiner Bienenwachse schwanken in wenn auch nicht aIlzuweiten Grenzen (s. TabeIle); v. HUBL hat aber gezeigt, daB eine Parallelitat zwischen Saurezahl und Verseifungszahl bzw. Saurezahl und Esterzahl besteht, die hoheren und die niedrigeren Werte kommen meistens zusammen vor, so daB der Quotient Esterzahl : Saurezahl ziemlich konstant ist5). Der Quotient, gewohnlich als v. HUBLsche Verhaltniszahl bezeichnet, kann bei rohen Wachsen zu 3,6-3,8, im Mittel zu 3,7 angenommen werden. Bei weiBem Wachs sind die Grenzen etwas weiter. In der folgenden Tabelle sind die Durchschnittswerte der Saure-, Verseifungs- und Verhaltniszahlen von reinen Wachsen und den gebrauchlichsten Verfalschungsmitteln zusammen gesteIlt6). Siurezahl Verseifungszahl Verhiltniszahl Bienenwachs, gelbes 19-21 91-97 3,62-3,84 weiBes 19,7-24 93,5-107 2,96-3,97 Karnaubawachs" 2 80 39 Chinesisches (Insekten-) Wachs. 0 80 .Tapantalg 20 227 10,8 Myrtenwachs . 3 208 68,3 Walrat 0 130 Talg und PreBtalg 4-10 195 18,5-48 Stearinsaure (technisch) 200 200 Kolophonium 130-170 146,8-194 Paraffin und Ceresin 0 0 0 1) FABRIS: Staz. sperim. agrar. ital. Bd.48, S.595. 1914. 2) FELDSTEIN: Eng. Bd.4, S. 498. 1912. 3) ENGLER: Ch.-Ztg. Bd. 30, S. 711. 1906. 4) Ch.-ztg. Bd. 15, S. 15. 1891. 5) Nach BENEDIKT: Analyse der Fette. 3. Aufl. S.629. 6) Nach Tabellen von v. HUBL und von ALLEN, in BENEDIKT: Analyse der Fette. 3. Aufl. S. 360. 35* 548 Wachswaren. Liegt die Verseifungszahl einer Probe unter 92 und ist dabei die Verhaltnis zahl die des reinen Wachses, so ist wahrscheinlich Paraffin oder Ceresin bei gemengt. 1st die Verhaltniszahl groBer als 3,8, so sind Verfalschungen mit anderen Wachsen oder Fetten, z. B. Japantalg, Rindertalg wahrscheinlich. Eine zu hohe Saurezahl (kleine Verhaltniszahl) laBt auf Stearin oder Harz schlieBen. Komplizierte Falschungen lassen sich aber auf diese Weise nicht el' kennen, z. B. wiirde ein Gemisch von 37,5% Japantalg, 6,5% Stearinsaure und 56% Ceresin, das also iiberhaupt kein Wachs enthalt, normale Zahlen ergeben1). Die J odzahl von reinen gelben Bienenwachsen liegt meistens zwischen 9 und 11, die von weiBem Wachs um 4. Bei der Auswertung der Kennzahlen ist zu beachten, daB die Wachse nicht europaischer Bienenarten wesentliche Unterschiede in der Zusammensetzung gegeniiber den europaischen Wachsen zeigen (vgl. S. 547) und dementsprechend ihre Kennzahlen in weiteren Grenzen schwanken. Am ahnlichsten sind noch die afrikanischen Wachse2 ), immerhin ergeben sich bei diesen schon Verhaltnis zahlen von 4-4,5. Viel groBer ist die Verschiedenheit der ostasiatischen Bienen wachse, wie der aus Indien, China, Japan, Korea und von den Philippinen. Sie enthalten weniger freie Saure und meistens weniger Olefine, daher sind ihre VerhaItniszahlen viel groBer, ihre Jodzahlen haufig niedriger. Beim Trigonen wachs ist weniger die Verhaltniszahl als die auBerordentlich hohe Jodzahl charakteristisch. Saurezahl Verseifnngszahl Verhitltniszahl I Jodzahl Indische Bienenwachse3 ) (Ghedda- wachs) 5,3-12,2 81,8-110,4 7,4-18,8 4,8-11,4 Chinesische Bienenwachse 5,3- 9,7 82,1-120,2 11,0-17,9 Trigonen-(Meliponen-)wachs4) 16,1-22,9 73,7-150,0 4,4- 5,6 30,2-49,6 tJbrigens konnen auch europaische Bienenwachse je nach der Vorbehand lung - Bleichung, Extraktion aus PreBriickstanden usw. - ziemlich anormale Kennzahlen zeigen. Dies ist namentlich bei Proben der Fall, die durch Extrak tion mit ungeeigneten Losungsmitteln wie Benzin, wobei fraktionierende Losung eintritt, erhalten wurden5). Die quantitative Bestimmung des Unverseifbaren (in reinen Proben rund 48-53%) erfolgt nach der auf S. 206 gegebenen Vorschrift. Zur annahern den Trennung der unverseifbaren Bestandteile in Wachsalkohole und Kohlen wasserstoffe dient die Methode von LEYS, S. 268, zur quantitativen Bes~immung der aliphatischen Wachsalkohole die Methode von HELL-BuISINE, S.269, allen falls in der Ausfiihrungsform von LEWKOWITSCH, S.270. tJber die Bestimmung der Sterine s. S.259ff. Die Alkohole werden durch den Schmelzpunkt und die Acetyl- oder Hydro,xylzahl identifiziert (s. Tabelle S.271). Man kann iibrigens die Alkohole durch Acetylieren des Unverseifbaren indirekt bestimmen; bei der Berechnung aus der Acetylzahl wird fUr die reinen Bienenwachsalkohole eine Acetylzahl von rund 122 angenommen6). In europaischen Wachsen wurden Alkoholgehalte von 38-40% gefunden, in indischen rund 46-48%7). 1) BENEDIKT: a. a. O. S. 634. 2) Siehe z. B. BUCHNER: Ch.-Ztg. Bd. 42, S. 373. 1918. 3) HOOPER: Agricultural Ledger Bd.7, S.93,