COVID-19-Pandemie
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
COVID-19-Pandemie Die COVID-19-Pandemie ist ein Ausbruch der neuartigen Atemwegserkrankung COVID-19 (oder „Covid-19“, für Corona virus disease 2019). Der Ausbruch war erstmals Ende Dezember 2019 in der Millionenstadt Wuhan der chinesischen Provinz Hubei auffällig geworden, entwickelte sich im Januar 2020 zur Epidemie in der Volksrepublik China und breitete sich weltweit aus. Er wurde ausgelöst durch das bis dahin unbekannte Coronavirus SARS-CoV-2. Um einer Ausbreitung in Staaten ohne leistungsfähige Gesundheitssysteme entgegenzuwirken, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 30. Januar 2020 die internationale Gesundheitsnotlage aus.[1][2] Am 9. Februar 2020 überstieg die Zahl der registrierten Todesfälle mit über 800 die Gesamtzahl der Todesfälle der SARS-Pandemie 2002/2003.[3] Der WHO-Bericht vom 26. Februar 2020 meldete erstmals mehr Neuinfektionen außerhalb Chinas als innerhalb.[4] Ab dem 28. Februar 2020 schätzte die WHO in ihren Berichten das Risiko auf globaler Ebene als „sehr hoch“ ein (englisch WHO Risk Assessment, Global Level: Very High), zuvor als „hoch“.[4] Am 11. März 2020 erklärte die WHO die bisherige Epidemie offiziell zu einer Pandemie, der ersten seit der Pandemie H1N1 2009/10.[4][5] Es sind derzeit (Stand 13. März 2020) 124 Länder bzw. Territorien betroffen: 19 Länder in Asien, 15 im Nahen und Mittleren Osten, 11 in Afrika, 51 in Europa, 22 in Amerika und 3 im Kontinent Australien.[4] Am 2. Februar 2020 trat auf den Philippinen der erste Todesfall außerhalb Chinas auf.[6] Am 15. Februar 2020 meldete Frankreich den ersten Todesfall außerhalb Asiens, eine aus China eingereiste Person. Am 23. Februar 2020 wurden aus Italien die ersten beiden Europäer gemeldet, die an COVID-19 verstarben.[4] Am 7. März 2020 meldete die WHO mit 101.927 erstmals über 100.000 Infizierte insgesamt, bei 3.486 Toten.[4] Bestätigte Infektionen (kumuliert) außerhalb der VR China nach Daten der WHO[4] Bestätigte Infektionen (kumuliert) in der VR China nach Daten der WHO[4] (Anmerkungen zu den Daten) Bestätigte Todesfälle (kumuliert) weltweit nach Daten der WHO[4] Inhaltsverzeichnis Krankheit Gefährlichkeit der Krankheit Genesung Vorbeugung und Behandlung Gesellschaftliche Vorbeugung Individuelle Vorbeugung Behandlung Verlauf der Pandemie Ursprung Volksrepublik China Dezember 2019 2020 Republik China (Taiwan) Deutschland Österreich Schweiz Frankreich Italien Spanien Vatikan Russland Naher Osten Iran Singapur Südkorea Südostasien Japan Kanada Vereinigte Staaten Lateinamerika Maßnahmen in China Abriegelung Wuhans Maßnahmen in weiteren Städten Inbetriebnahme von Notkrankenhäusern Kontroversen und Kritik an den chinesischen Behörden Internationale Maßnahmen Internationale Gesundheitsnotlage, WHO-Maßnahmen Maßnahmen in der EU Maßnahmen in Deutschland Maßnahmen in der Schweiz und in Liechtenstein Flug- und Reiseverkehr Kreuzfahrtschiffe Betriebseinstellungen Hafensperrungen World Dream Diamond Princess Westerdam Grand Princess Costa Magica Sportveranstaltungen Evakuierungen Weltbank Auswirkungen Ressourcen Ökonomie Unternehmen Wirtschaft und Börsen Privathaushalte Soziokultur Ausgrenzung bzw. Diskriminierung Verschwörungstheorien und Falschinformationen Arbeitswelt Ökologie Wissenschaft und Informationstechnik Statistiken und Modellrechnungen zur Epidemie Anmerkungen zu den Daten und Falldefinition der WHO Tabellen Wochenstatistiken Tagesstatistiken Infektionen (kumuliert) nach Ländergruppen Kartografische Darstellungen Modellrechnungen Pandemie-Kontroverse Siehe auch Weblinks Quellen Literatur Einzelnachweise Krankheit Die Krankheit COVID-19 und der Krankheitserreger SARS-CoV-2, die in der Volksrepublik China am Jahresende 2019 die Epidemie auslösten, waren vorher nicht bekannt. Im Verlauf des zunächst als lokaler Ausbruch und relativ schnell als Epidemie eingestuften Ereignisses mussten daher zunächst wesentliche Erkenntnisse über die Krankheit gewonnen werden. Dies betraf den krankmachenden Auslöser ebenso wie grundlegende Kennzahlen, die die Gefährlichkeit einer Krankheit bestimmen (siehe Virulenz und Pathogenese des auslösenden Virus SARS-CoV-2), und die Fakten, die die Verbreitung und mögliche Maßnahmen dagegen betreffen. Gleichzeitig mit dem grundsätzlichen Problem, zunächst herauszufinden, worum es sich handelt, siehe Entdeckungsgeschichte des SARS-CoV-2, erschwerten die rasante räumliche Ausbreitung und weitere Merkmale der Krankheit die Erhebung von genügend genauen Daten, um Verbreitung, Ausdehnung und Gefährlichkeit wissenschaftlich exakt zu bestimmen, siehe unten den Abschnitt Modellrechnungen. Gemeint sind die gleichartigen Symptome der neuen Krankheit COVID-19 und der verschiedenen Formen von Virusgrippen: Husten, Atembeschwerden und Fieberanstieg (siehe Klinische Erscheinungen bei COVID-19). Ein besonderes Problem stellt die anscheinend hohe Infektiosität bereits in der Inkubationszeit vor dem Auftreten dieser oder anderer Symptome dar. Zu Beginn gingen die örtlichen Autoritäten fälschlicherweise nicht von Mensch-zu-Mensch-Übertragungen aus, der direkten Infektion, da dies bei einem Erreger, der aus dem Tierreich auf den Menschen übergeht, einer Zoonose, eher die Ausnahme ist und man meinte, zunächst keine solchen Fälle identifiziert zu haben.[7] Nachdem der Erreger als Unterart der Virenspezies SARS-assoziiertes Coronavirus (kurz SARS) identifiziert worden war,[8] gingen die Seuchenbekämpfer von ähnlichen Bedingungen aus wie bei der bis dahin bekannten Krankheit Schweres Akutes Atemwegssyndrom, ausgelöst durch das bisher kurz als SARS bekannte und später dann in Abgrenzung vom hier beschriebenen Fall als SARS-CoV-1 bezeichnete[9] Virus und der davon ausgelösten SARS-Pandemie 2002/2003. Wie sich später herausstellte, waren diese Annahmen falsch, insbesondere, was die Mensch-zu-Mensch-Übertragung und Verbreitung der Krankheit durch Träger ohne oder nur mit sehr leichten Symptomen betraf. Im Verlauf des Februar 2020 stellte sich heraus, dass COVID-19 deutlich leichter als SARS übertragen wird, dass viele Infizierte keine Symptome zeigen und dass andererseits Träger des Virus mit leichten oder gänzlich ohne Symptome ansteckend sein können. Hinzu kam die Überforderung der Behörden in Wuhan, die zu einer derart hohen Dunkelziffer in dieser Region führte, „dass die gezählten Fälle dort nicht sehr aussagekräftig sind“, so der Epidemiologe René Niehus.[10] Gefährlichkeit der Krankheit → Hauptartikel: SARS-CoV-2 Abschnitt Virulenz und Pathogenese Zur Einschätzung der Gefahr durch eine Epidemie müssen unterschiedliche Faktoren hinzugezogen werden. Zu unterscheiden ist, ob eine Krankheit individuell für eine bestimmte Person gefährlich ist oder für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, die Bevölkerung eines Staates, einer Region oder der Welt. Die WHO benennt deshalb in ihren täglichen Berichten die Gefährdungslage getrennt für China, Regional Level und Global Level (Stand 26. Februar 2020).[4] Wichtigste Kenndaten einer Epidemie sind: Übertragung, Ausbreitung, Anteil schwerer Verläufe, Sterblichkeit und Inkubationszeit. Einige dieser Daten lassen sich erst im Nachhinein ermitteln, siehe den Abschnitt Probleme der Interpretation im Artikel Letalität. Andere werden maßgeblich durch das Verhalten der Menschen bestimmt und sind daher sehr variabel. Dies trifft insbesondere auf die räumliche Ausbreitung und Basisreproduktionszahl zu, die durch Reiseverhalten, Kommunikation und Kontakt sowie Hygiene stark beeinflusst werden. Die WHO fasste am 19. Februar 2020 die bis dahin wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse (teilweise beruhend auf Abschätzungen durch Modellrechnungen) zusammen:[11] Zeit zwischen Infektion und Auftreten der Symptome (Inkubationszeit): 5–6 Tage (in Einzelfällen bis 14 Tage) Zeit zwischen „Fall 1“ und dem davon angesteckten „Fall 2“ in einer Übertragungskette (Serienintervall): rund 5–7 Tage Sterblichkeit: nicht gesichert bekannt. Die WHO unterscheidet zwischen zwei Berechnungsformen. Zum einen ist dies das Verhältnis von bestätigten Krankheitsfällen zu bekannten Todesfällen, zum anderen ist dies die statistische Wahrscheinlichkeit, an den Folgen einer Infektion zu sterben. Für beide Varianten sind während einer dynamisch sich ausbreitenden Erkrankungswelle und mutmaßlich hohen Dunkelziffern nur begrenzt verlässliche Aussagen möglich. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass eine infizierte Person unabhängig von individuellen Merkmalen stirbt, wird von der WHO mit 0,3–1 % angegeben, eine von der WHO zitierte Arbeit benennt als vorläufige Schätzung 0,4–2,6 %, wobei der wahrscheinlichste Wert mit 0,94 % angegeben wurde.[12] Weitere grundlegende Erkenntnisse (vergleiche Hauptartikel) sind: Die Zahl der Menschen, die von einem Infizierten angesteckt werden (Basisreproduktionszahl), lag nach einer Metastudie von 12 Arbeiten bis zum 7. Februar 2020 bei 3,28 (arithmetisches Mittel), bzw. 2,79 (Median), also bei rund 3 Personen. Unterschiede der Bevölkerungsgruppen gibt es insbesondere bei den Fällen mit schweren Komplikationen und tödlichem Verlauf, auch wenn alle infiziert werden können. Die Übertragung erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion, auch die Ansteckung über Aerosole – eine Unterform der Tröpfcheninfektion – kommt in Frage. Es ist nicht erwiesen, dass die Übertragung auch durch das Berühren kontaminierter Oberflächen und Gegenstände (Schmierinfektion) stattfindet, es wird aber von offizieller Seite davor gewarnt.[13] Von hoher Unsicherheit behaftet war Ende Februar 2020 die Frage der Pathogenität, d. h, wie hoch der Anteil der Menschen mit (schweren) Symptomen an der Gesamtheit der Infizierten ist. Dazu