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Vorwort für die Kammermusik äußerst frucht- Eindrücke seiner Reise nach Indien im baren Kompositionsphase. Jedes der Jahr 1909 verarbeitete. Krishna ist dem vier Stücke verkörpert einen anderen eng mit Roussel befreundeten Louis musikalischen Charakter und zeichnet Fleury gewidmet (dem übrigens Claude Der im nordfranzösischen Tourcoing ge- einen imaginären Flötenspieler aus Debussy sein 1913 entstandenes Werk borene Albert Roussel (1869–1937), Mythologie, Religion oder Literatur Syrinx für Flöte solo zueignete). Zu- der bis heute im Schatten seiner Zeit- nach. Die Grundlage unserer Edition sammen mit der Pianistin Janine Weill genossen und Maurice bilden das erhaltene Autograph und die bestritt Fleury am 17. Januar 1925 im Ravel steht, entschied sich nach Aus- ein Jahr später im Pariser Verlag Du- Rahmen eines Konzerts der Revue musi- bildung und insgesamt siebenjähriger rand erschienene Erstausgabe, die sich cale im Théâtre du Vieux-Colombier in Dienstzeit bei der Marine erst unge- nur in wenigen Details unterscheiden Paris die Uraufführung der vier Joueurs wöhnlich spät für die Komponistenlauf- (siehe die Bemerkungen am Ende der de flûte. Einen für die Interpretation bahn. Nach privaten Musikstudien bei vorliegenden Ausgabe). aufschlussreichen Hinweis gab Roussel Julien Koszul am Conservatoire von Das erste Stück Pan, das als letztes in seinem Brief an Fleury vom 29. Au- wurde Roussel 1894 Kompo- entstand, ist nicht nur im Titel, sondern gust 1925: „Als ich vorgestern einem sitionsschüler von Eugène Gigout am auch in seiner schillernden musikali- befreundeten Geiger […] die Joueurs de Conservatoire in Paris und wechselte schen Gestaltung eine Darstellung des flûte zeigte, bemerkte ich (oder vielmehr 1898 zu Vincent d’Indy an die Schola griechischen Hirtengottes Pan. Dieser wurde ich darauf aufmerksam gemacht), Cantorum, wo er von 1902 bis 1914 als verfolgt in den Wäldern Arkadiens lie- dass ich den Mittelteil von Krishna Lehrer für Kontrapunkt unterrichtete. bestrunken die Nymphe Syrinx, die sich deutlich schneller nehme, als es meine Zu den Schülern des viel gefragten Päd- zu ihrem Schutz in Schilfrohr verwan- Anweisungen offenbar fordern. Nun, agogen zählten in dieser Zeit unter an- delt. Aus dem Schilf schnitzt sich Pan alles in allem gefiel mir dies so besser, derem und Edgar Varèse. eine Flöte, auf welcher er fortan im Ge- in dem Sinne, dass ein ,bewegteres‘ als Roussel pflegte intensiven Kontakt zu denken an die verwandelte Syrinx spielt. das festgesetzte Tempo diesem Mittelab- den führenden Instrumentalsolisten Durch Verwendung des dorischen Mo- schnitt größere Mannigfaltigkeit und Frankreichs, was sich auch in der Liste dus werden Assoziationen zum antiken mehr Leben verleiht und zugleich die der Widmungsträger seiner Werke wi- Griechenland geweckt. Roussel widmete Rückkehr zum ,lent‘ des Anfangs besser derspiegelt. Pan – ebenso wie sein späteres Andante herausstellt. Ich lasse Ihnen daher alle Roussels besondere Vorliebe für die et Scherzo op. 51 – dem Flötenvirtuosen Freiheit, diesen Mittelteil ab den repe- Flöte zeigt sich nicht nur in den orches- und -pädagogen Marcel Moyse. tierten Noten in der Flöte [T. 20] ein we- tralen Solopartien der 1. Symphonie Le Widmungsträger des zweiten Stücks, nig lebhafter zu nehmen“ (Albert Rous- Poème de la Forêt op. 7 oder des Balletts Tityre, ist der heute kaum noch bekann- sel. Lettres et écrits, hrsg. von Nicole Le Festin de l’Araignée op. 17, sondern te Gaston Blanquart, einer der vielen Labelle, Paris 1987, S. 122). Roussel hat sich auch in seinem Kammermusik- gefeierten Schüler des berühmten Flö- relativierte demnach die autographe schaffen seit den 1920er Jahren nieder- tisten Paul Taffanel. „Tityros“ ist der Bezeichnung „Moins lent (a = 150)“ geschlagen. Zu seinen wichtigen Beiträ- Name eines bescheidenen, Flöte spielen- zugunsten eines stärkeren Tempokon- gen für das Instrument zählen neben der den Hirten aus der antiken bukolischen trasts im Mittelteil. Sérénade op. 30 für Flöte, Streichtrio Dichtung. Die unbekümmerte Heiter- Abgeschlossen werden die musika- und Harfe, dem Trio op. 40 für Flöte, keit der Person spiegelt sich musika- lischen Flötenportraits mit dem Stück Viola und Violoncello und dem Andante lisch auf sehr anschauliche Weise in der M. de la Péjaudie. Der Titel bezieht sich et Scherzo op. 51 für Flöte und Klavier klaren und eingängigen rhythmischen auf eine Romanfigur des befreundeten vor allem die Joueurs de flûte op. 27 für Struktur bei vorherrschender Staccato- Autors Henri Régnier (1864–1936), Flöte und Klavier. artikulation wider. dessen Texte Roussel auch mehrfach in Roussel selbst nahm 1933 in der Ein- In Krishna, dem dritten Stück, bildet seiner Vokalmusik verwendete. „Mon- leitung eines Konzertprogrammhefts eine Gestalt aus der Religionsgeschichte sieur de la Péjaudie“ verkörpert einen eine Gliederung seines Kompositions- die programmatische Vorlage. Der na- leichtlebigen Liebhaber, der mit Hilfe schaffens in drei Phasen vor. In die mensgebende hinduistische Gott sym- seines reizvollen Flötenspiels immer zweite, der impressionistischen Schule bolisiert – stets eine Flöte bei sich tra- wieder Frauenherzen gewinnt. Eine der nahestehenden Phase, in welcher er gend – die Liebe. Aufgrund seines ele- Affären endet jedoch mit dem Mord auffällig häufig exotische (vorrangig gischen Charakters steht dieses Stück in an einem Nebenbuhler durch Péjaudie, indische) Modi und Ganztonleitern starkem Kontrast zum scherzohaften woraufhin eine Galeerenstrafe seinem verwendete, fallen die Joueurs de flûte Tityre. Vor allem die Verwendung indi- Flötenspiel ein bitteres Ende setzt. op. 27. Das aus vier Charakterstücken scher Modi (Raga) und der asymmetri- Roussels letztes Stück der Joueurs de zusammengesetzte Werk entstand im schen Taktart 7 im ersten und dritten flûte ist dem Flötisten und Dirigenten August/September 1924 während einer Teil weist darauf hin, dass Roussel hier gewidmet und zeigt – HN_1092_Vorwort.fm Seite IV Donnerstag, 26. April 2012 10:54 10

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ähnlich wie Pan – auf engem Raum instrumental soloists, something that later Andante et Scherzo op. 51 – to heitere Unbeschwertheit und kurzwei- is also reflected in the list of his works’ flute virtuoso and pedagogue Marcel lige Virtuosität. dedicatees. Moyse. Die vier Joueurs de flûte leben sowohl Roussel’s special predilection for the The dedicatee of the second piece, von ihrer abwechslungsreichen Farbig- flute is revealed not only in the orches- Tityre, is the today hardly known keit als auch von den zahlreichen klei- tral solo parts of the first symphony Gaston Blanquart, one of the many nen und sehr wirkungsvollen virtuosen Le Poème de la Forêt op. 7 and of the celebrated pupils of famous flutist Passagen insbesondere in den Rahmen- ballet Le Festin de l’Araignée op. 17, but Paul Taffanel. “Tityros” is the name sätzen. Roussels Auseinandersetzung is also reflected in his of a modest, flute-playing shepherd mit fernöstlichen Klängen, die Verbin- works from the 1920s onward. Among from ancient bucolic poetry. Musically, dung der musikalischen Stile seiner Zeit his important contributions to the in- the carefree cheerfulness of the charac- und das subtile Spiel mit der Form (die strument’s repertoire are the Sérénade ter is vividly reflected within the clear vier Stücke geben sich als locker gefügte op. 30 for flute, string trio and harp, the and catchy rhythmical structure by a Sonatine, in der das zweite die Rolle des Trio op. 40 for flute, viola and violon- predominantly staccato articulation. Scherzo übernimmt) bilden die Grund- cello, the Andante et Scherzo op. 51 for In Krishna, the third piece, a figure lage für diese wertvolle Bereicherung flute and piano, and – above all – the from the history of religion provides the des französischen Flötenrepertoires im Joueurs de flûte op. 27 for flute and programmatic model. The eponymous frühen 20. Jahrhundert. piano. Hindu god, who carries a flute at all In 1933, in his introduction to a con- times, symbolises love. Owing to its Für die Bereitstellung der Quellen sei cert programme booklet, Roussel him- elegiac character, this piece contrasts den in den Bemerkungen genannten self divided his compositional work sharply with the scherzo-like Tityre. Bibliotheken herzlich gedankt. into three periods. The Joueurs de flûte In particular, the use of Indian modes op. 27 falls within the second of these, a (ragas) and the asymmetrical 7 metre München, Frühjahr 2012 period associated with the impressionist in the first and third sections suggest Marion Beyer school, during which he employed exotic that Roussel here was working out im- (primarily Indian) modes and whole- pressions aroused by his trip to India in tone scales with conspicuous frequency. 1909. Krishna is dedicated to Roussel’s The work, which consists of four char- close friend Louis Fleury (to whom, in- acter pieces, was written in August/Sep- cidentally, Claude Debussy had dedicat- tember 1924 during a compositional ed his Syrinx for flute solo, composed phase that was exceedingly productive in 1913). Together with pianist Janine Preface in terms of chamber music. Each of the Weill, Fleury gave the premiere of the four pieces embodies a different musical four Joueurs de flûte on 17 January character, depicting an imaginary flute 1925 in a concert under the auspices player from mythology, religion or liter- of the Revue musicale at the Parisian Albert Roussel (1869–1937), a native of ature. Our edition is based on the sur- Théâtre du Vieux-Colombier. In a letter Tourcoing in northern France, continues viving autograph and on the first edition to Fleury, dated 29 August 1925, Rous- to be overshadowed by his contemporar- that appeared a year later from the Du- sel provided much relevant information ies Claude Debussy and . rand publishing house in Paris. These concerning the interpretation of the His decision to pursue a career as a sources differ from each other in only a piece: “When I showed Joueurs de flûte was made unusually late, few details (see the Comments at the end to a violinist friend the day before yes- after training and a total of seven years of the present edition). terday, […] I noticed (or rather it was of service in the navy. Following private The first piece, Pan, which was the called to my attention) that I take the musical studies with Julien Koszul at last to be written, portrays the Greek middle section of Krishna considerably the Conservatoire in Roubaix, in 1894 god of shepherds not only in its title but faster than is apparently demanded by Roussel became a composition pupil also in its iridescent musical presenta- my indications. Well, all in all, I liked it of Eugène Gigout at the Paris Conser- tion. Intoxicated by love, Pan pursues better this way, in the sense that a more vatoire, continuing from 1898 with the nymph Syrinx in the forests of Arca- ‘vigorous’ tempo lends this middle sec- Vincent d’Indy at the Schola Cantorum, dia. For protection, Syrinx turns herself tion greater variety and more life than where he himself was a counterpoint into a reed. Pan carves a flute out of the fixed tempo, and at the same time instructor from 1902 to 1914. During the reed, on which he henceforth plays the return to the ‘lent’ of the opening this period, the much sought-after peda- in memory of the transformed Syrinx. stands out better. I therefore allow you gogue’s pupils included Erik Satie and Associations of ancient Greece are con- complete freedom to make this middle Edgard Varèse. Roussel cultivated in- jured up through the use of the Dorian section, starting at the repeated notes in tensive contacts with leading French mode. Roussel dedicated Pan – like his the flute [m. 20], a bit livelier” (Albert HN_1092_Vorwort.fm Seite V Donnerstag, 26. April 2012 10:54 10

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Roussel. Lettres et écrits, ed. by Nicole Préface d’une phase créatrice particulièrement Labelle, Paris, 1987, p. 122). Roussel favorable à la musique de chambre. thus relativised the autograph indica- Chacune des quatre pièces incarne un tion “Moins lent (a = 150)” in favour caractère musical différent et représente of a greater contrast of tempo in the un joueur de flûte imaginaire issu de la middle section. Resté jusqu’à ce jour dans l’ombre de mythologie, de la religion ou de la litté- The musical flute-portraits conclude Claude Debussy et Maurice Ravel, ses rature. Notre édition repose à la fois sur with the piece M. de la Péjaudie. Its title contemporains, Albert Roussel (1869– le manuscrit autographe conservé et sur refers to a character in a novel by Rous- 1937) naquit à Tourcoing, dans le nord la première édition, parue un an plus sel’s friend, the author Henri Régnier de la France, et décida de manière inha- tard à Paris aux éditions Durand, qui (1864–1936), whose texts Roussel also bituellement tardive, c’est-à-dire après n’en diffère que par un petit nombre de used several times in his vocal music. sa formation et sept années de service détails (voir les Bemerkungen ou Com- “Monsieur de la Péjaudie” personifies dans la marine au total, de se consacrer ments à la fin de la présente édition). an easygoing bon viveur who time after à la composition. Après des études mu- Composée en dernier, la première time wins the hearts of women with sicales en privé auprès de Julien Koszul pièce, intitulée Pan, représente le dieu the help of his delightful flute playing. au conservatoire de Roubaix, Roussel grec des bergers non seulement par son One of his affairs, however, ends with intégra la classe de composition d’Eugè- titre, mais aussi dans sa construction Péjaudie murdering a rival, whereupon ne Gigout en 1894 au conservatoire de musicale chatoyante. Pan, éperdu d’a- a sentence as a galley slave puts a bitter Paris, puis celle de Vincent d’Indy à la mour, poursuit dans les bois d’Arcadie end to his flute playing. This last piece Schola Cantorum en 1898, où il ensei- la nymphe Syrinx qui, pour se protéger, in Roussel’s Joueurs de flûte is dedicated gna lui-même le contrepoint de 1902 se change en roseau. De ce roseau, Pan to flutist and conductor Philippe Gau- à 1914. Erik Satie et Edgar Varèse en sculpte une flûte dont il joue doréna- bert, and – like Pan – displays cheerful particulier comptèrent parmi les élèves vant en souvenir de Syrinx changée. light-heartedness and entertaining vir- de ce pédagogue très recherché. Par L’utilisation du mode dorien éveille des tuosity within a compact space. ailleurs, Roussel entretenait des rela- réminiscences de la Grèce antique. Pan – The four Joueurs de flûte live by their tions étroites avec les solistes instrumen- de même que plus tard l’Andante et varied colours as well as by numerous taux français les plus en vue, ce que Scherzo op. 51 – sont dédiés au pédago- small and very effective virtuoso pas- reflète la liste des dédicataires de ses gue et flûtiste virtuose Marcel Moyse. sages, particularly in the outer move- œuvres. Le dédicataire de Tityre, le deuxième ments. Roussel’s engagement with Far La prédilection de Roussel pour la morceau, est Gaston Blanquart, au- Eastern sounds, the combination of flûte est sensible non seulement à tra- jourd’hui quasiment tombé dans l’oubli, the musical styles of his time, and his vers les parties solistes orchestrales de sa alors pourtant l’un des nombreux très subtle playing with form (the four piec- 1re Symphonie Poème de la forêt op. 7 ou populaires élèves du célèbre flûtiste Paul es make up a loosely-structured sona- du ballet Le Festin de l’Araignée op. 17 Taffanel. Tityre est le nom d’un modeste tina, in which the second piece takes the mais s’exprime également dans ses œu- berger joueur de flûte issu de la poésie role of the scherzo) provide the basis for vres de musique de chambre dès les bucolique de la Grèce antique. La gaîté this valuable enrichment of the French années 1920. Outre la Sérénade op. 30 insouciante du personnage se reflète flute repertoire of the early 20th century. pour flûte, trio à cordes et harpe, le Trio musicalement de façon manifeste par op. 40 pour flûte, alto et violoncelle, et une structure rythmique claire et évoca- Our thanks to all those libraries mention- l’Andante et Scherzo op. 51 pour flûte et trice, reposant sur une articulation ma- ed in the Comments for kindly placing piano, les Joueurs de Flûte op. 27 pour joritairement staccato. copies of the sources at our disposal. flûte et piano comptent parmi les contri- Dans Krishna, la troisième pièce, c’est butions les plus importantes de Roussel une figure de l’histoire de la religion qui Munich, spring 2012 au répertoire de cet instrument. sert de modèle. Le dieu hindou éponyme Marion Beyer En 1933, dans l’introduction au pro- – portant toujours une flûte à la main – gramme d’un concert, Roussel lui-même symbolise l’amour. En raison de son ca- articula son travail de création en trois ractère élégiaque, cette pièce présente périodes différentes. Les Joueurs de flûte un contraste saisissant par rapport à op. 27 appartiennent à la deuxième, Tityre, qui se rapproche davantage d’un proche de l’école impressionniste, mar- scherzo. L’utilisation de modes indiens quée par un emploi fréquent des modes (raga) notamment et la mesure asymé- exotiques (en particulier indiens) et des trique à 7 dans la première et la troisiè- gammes par tons. Rassemblant quatre me partie, indiquent que Roussel a inté- pièces de caractère, cette œuvre vit le gré ici les impressions d’un voyage en jour en août/septembre 1924 au cours Inde effectué en 1909. Krishna est dédié HN_1092_Vorwort.fm Seite VI Donnerstag, 26. April 2012 10:54 10

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au flûtiste Louis Fleury dont Roussel [mes. 20]» (Albert Roussel. Lettres et tre en un temps très bref gaie insoucian- était un ami proche (et à qui Claude De- écrits, textes réunis, présenté et annotés ce et virtuosité divertissante. bussy dédia d’ailleurs Syrinx, son œuvre par Nicole Labelle, Paris, 1987, p. 122). Les quatre Joueurs de flûte prennent pour flûte seule écrite en 1913). Fleury Il en ressort que Roussel relativisa vie tant par la variété des couleurs utili- créa les quatre Joueurs de flûte avec la l’indication autographe «Moins lent sées que par la présence de nombreux pianiste Janine Weill, le 17 janvier 1925 (a = 150)» en faveur d’un contraste passages virtuoses, courts mais très im- à Paris, lors d’un concert de la Revue de tempo plus important dans la partie pressionnants, en particulier dans les musicale donné au Théâtre du Vieux- centrale. pièces extrêmes. L’intérêt de Roussel Colombier. Dans une lettre à Fleury du Ces portraits musicaux dédiés à la pour les sonorités extrême-orientales, 29 août 1925, Roussel lui donne une in- flûte s’achèvent par une pièce intitulée la synthèse des styles musicaux de son dication très instructive quant à l’inter- M. de la Péjaudie. Le titre fait référen- temps et son jeu subtil avec la forme (les prétation: «En montrant avant-hier les ce au personnage d’un roman écrit par quatre pièces se présentent comme une Joueurs de flûte à un ami violoniste […] Henri Régnier (1864–1936), un ami sorte de sonatine libre dans laquelle j’ai remarqué (ou plus exactement on écrivain dont Roussel utilisa aussi fré- la deuxième pièce jouerait le rôle du m’a fait remarquer) que je prenais le quemment les textes pour sa musique scherzo) sont la base d’un enrichisse- milieu de Krishna sensiblement plus vite vocale. «Monsieur de la Péjaudie» incar- ment précieux du répertoire pour la flû- que ne semblaient le vouloir mes indica- ne un amant insouciant conquérant le te en France au début du XXe siècle. tions. Et, somme toute, cela m’a paru cœur des femmes en leur jouant des airs mieux ainsi, en ce sens qu’un tempo charmants à la flûte. Pourtant, la Péjau- Nous remercions chaleureusement les plus “allant” que celui que nous avions die finit par assassiner l’un de ses rivaux bibliothèques citées dans les Bemerkun- réglé donne plus de variété et de vie et se voit condamné à une peine de ga- gen ou Comments pour la mise à dispo- à cette partie médiane et fait mieux lère, mettant ainsi une fin amère à son sition des sources. ressortir, en même temps, le retour au badinage musical. La dernière pièce de “lent” du début. Je vous laisse donc Roussel des Joueurs de flûte est dédiée toute liberté d’animer un peu ce milieu au flûtiste et chef d’orchestre Philippe Munich, printemps 2012 à partir des notes répétées de la flûte Gaubert et – tout comme Pan – concen- Marion Beyer