Gegen Die Demontage Des Sozialstaats Zahlreiche Jubilare Der IG Metall Geehrt – „Auf Die Langjährigen Mitglieder Ist Stets Verlass Gewesen“
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MAIN-TAUBER-KREIS Montag, 17. November 2014 16 Gegen die Demontage des Sozialstaats Zahlreiche Jubilare der IG Metall geehrt – „Auf die langjährigen Mitglieder ist stets Verlass gewesen“ Zusammen kamen sie auf exakt werkschaftssekretär Türker Baloglu 10 890 Jahre: Insgesamt 344 Ju- hob in seiner Begrüßung der Erste bilare, darunter zehn für je- Bevollmächtigte der IG Metall, Gerd Koch, die „schöne Tradition“ der Ju- weils 60-, 14 für 50-, 106 für 40- bilarehrung hervor, habe man doch und 214 für 25-jährige Zugehö- gemeinsam viel erreicht. Ob bei den rigkeit standen im Mittelpunkt Metallern oder in der Gewerkschaft der Ehrung der IG Metall. Holz und Kunststoff sei auf die lang- jährigen Mitglieder stets Verlass ge- wesen, um zu verhandeln, aber Tauberbischofsheim. Die Industrie- auch zu streiten oder zu streiken, be- gewerkschaft (IG) Metall, Verwal- nötige der Erfolg doch eine starke tungsstelle Tauberbischofsheim, zu- Gemeinschaft, bekräftigte der Be- ständig für die beiden Kreise Main- vollmächtigte, der an den Zusam- Tauber und Neckar-Odenwald, rich- menhalt appellierte. Man sei nicht tete erneut ihre traditionelle Eh- wehrlos, solange man sich gut orga- rung zur Feier der treuen Mitglieder nisiert zeige und die eigenen Ziele aus. Neben einem unterhaltsamen konsequent verfolge, wusste Koch, Rahmenprogramm, mit schmissi- der kurz die unterschiedlichsten Be- gen Tönen begleitet von der vierköp- triebe und Berufe streifte. figen Band „Music“ (Mudau), Den Blick auf den derzeit höchs- drehte sich in den Ansprachen viel ten Mitgliederstand der Verwal- Eine beeindruckende Zeitspanne: Besonders im Mittelpunkt bei der IG-Metall-Veranstaltung in Tauberbischofsheim standen um die seit Eintritt in die Organisa- tungsstelle von 7408 nannte darauf- die Mitglieder, die bereits seit 60 und 50 Jahren der Gewerkschaft angehören, hier mit dabei (von links) die beiden Zweiten und tion zurückgelegte Zeitspanne, wo- hin Gerd Koch als Verpflichtung, die Ersten Bevollmächtigten, Rainer Seifert und Gerd Koch. Fotos: Herbert Bickel bei allerdings auch der Blick nach Kampfkraft weiter auszubauen, um vorne nicht fehlte. Klar formulierte auch in den nächsten Jahren die al- schehen mit dem Bezug zum Jetzt Nach einem Abstecher zu den mo- Parole „Mindestlohn für alle – Positionen zeugten dabei am Sams- lemal legitimen Forderungen durch- und Heute. Über die Mitbestim- mentanen Kriegsschauplätzen hielt jetzt“, kenne doch Würde keine Aus- tag in der Tauberbischofsheimer zusetzen – gegründet auf eine glaub- mung, seiner Meinung nach „ge- er fest, „dass der Einsatz für den nahme, fügte der Ressortleiter aus Stadthalle vom reichlich vorhande- hafte, nachvollziehbare und ergeb- lebte Demokratie“, die nicht am Frieden für uns als Gewerkschafter Frankfurt an, der sich dann noch nen Selbstbewusstsein. nisorientierte Gewerkschaftsarbeit. Werkstor enden dürfe, spannte der von höchster Bedeutung ist“, ehe er ausführlich mit flexiblen Ausstiegs- Wie seit langem bewährt, verlief Er wolle hier keine Grundsatzrede Gast aus der hessischen Metropole sich den derzeit laufenden Verhand- optionen statt der „Rente mit 67“ be- die keinesfalls „trockene“ Veranstal- halten, obwohl es gerade zum Streik- den Bogen zur bewährten sozialen lungen zwischen der Europäischen schäftigte. tung in gewohnt lockerer Form, wo- recht einiges zu sagen gäbe („Ich und politischen Einheitsgewerk- Union und den USA über ein trans- Dieser Beschluss bleibe die bin Bahnkunde“), übermittelte im schaft, um erst mal bei der Agenda größte Fehlentscheidung in der So- Anschluss Bürgermeister Wolfgang 2010 zu verweilen, die das Verhält- zialgeschichte der Bundesrepublik, Reichlich Vockel seine Glückwünsche, wobei nis zur SPD auf das Schwerste belas- „Einsatz für den monierte Axel Gerntke, der dem in- vorhandenes er das Gewicht der mit 2,2 Millio- tet, ja zerrüttet habe. Frieden von höchster szenierten „Krieg der Generatio- Selbstbewusstsein nen Mitgliedern an der Spitze ran- „Die IG Metall ist keine Vor- oder Bedeutung“ nen“ eine klare Absage erteilte, ver- gierenden IG Metall unterstrich. Nachfeldorganisation irgendeiner laufe doch der Gegensatz immer Mehr als 10 000 Jahre seien hier in Partei“, verdeutlichte der Festred- noch zwischen Kapital und Arbeit. für zuerst der vielstimmige Chor der Stadthalle vereint, eine imponie- ner, der parteipolitische Unabhän- atlantisches Freihandelsabkom- Ein Ausblick auf die kommende Ta- „Voice-Club“ (Neubrunn) sorgte, ge- rende Zahl, befand der Verwaltungs- gigkeit als das Gebot der Stunde be- men zuwandte. rifauseinandersetzung beendete folgt vom deutschen Vizemeister chef in seinem Grußwort. zeichnete. Das Land benötige drin- Hier stehe zu befürchten, dass schließlich die Festrede, verbunden der Straßen-Zauberkünstler Philipp Die Jubilare hätten über lange gend Mehrheiten für Solidarität der Gewinn von Wenigen einher- mit der Zusicherung, sich allen He- Flint (Freiburg), aufgeführt sogar Zeit ihren Beitrag zu einer hand- und Gerechtigkeit, forderte Axel gehe mit dem Abbau von Arbeitneh- rausforderungen weiterhin zu stel- im „Guinness-Buch der Rekorde“. lungs- und durchsetzungsfähigen Gerntke, der auf das uneinge- merrechten, weshalb er für eine len. „Wenn's einfach wäre, dann Rief er bereits viel Beifall hervor, so Organisation geleistet, würdigte da- schränkte Streikrecht in der Verfas- Nichtunterzeichnung plädiere, be- müsste sich die IG Metall ja nicht steigerte sich die Begeisterung nach der Festredner Axel Gerntke sung verwies, das auch in Zukunft tonte Gerntke, der anmerkte, dass drum kümmern.“ bix noch einmal bei der Tanzeinlage aus der Vorstandsverwaltung in so bleiben müsse. Das IG-Metall- Arbeit einst eine Quelle von Wohl- der mehr als 30-köpfigen Jugend- Frankfurt. Mit Stationen zu den je- Vorstandsmitglied, das die Bedeu- stand für Viele gewesen sei. „Heute Info Die Verwaltungsstelle der IG Me- garde Strumpfkäppli der Laudaer weiligen Eintrittsjahren 1954, 1964, tung der sozialen Sicherungssys- ist sie für Millionen Quelle von Ar- tall in Tauberbischofsheim betreut Narrengesellschaft, immerhin Dritt- 1974 und 1989 verband der Ressort- teme eindringlich vor Augen führte, mut“, beklagte der Festredner, der derzeit in den beiden Kreisen Main- platzierte bei den bundesrepublika- leiter der Abteilung Allgemeine Ar- rief dazu auf, hier weiterhin Flagge darauf abhob, dass der Lohn zum Tauber und Neckar-Odenwald 7408 nischen Meisterschaften. beitsmarkt- und Sozialpolitik sei- zu zeigen, um sich der Demontage Leben reichen müsse, denn alles an- Mitglieder – der Höchststand seit Be- Bei Moderation durch den Ge- nen Rückblick auf das seitherige Ge- des Sozialstaates zu widersetzen. dere sei würdelos. Daher laute die stehen. INDUSTRIEGEWERKSCHAFT EHRT 344 LANGJÄHRIGE MITGLIEDER Bei der Jubilarfeier der IG Me- tall, Verwaltungsstelle Tauberbi- schofsheim, in der Stadthalle der Kreisstadt gab es Auszeich- nungen für 25-, 40-, 50- und gar 60-jährige Zugehörigkeit zur Gewerkschaft. Tauberbischofsheim. Folgende Per- sonen aus unserem Verbreitungsge- biet wurden für ihre lange Treue Treue und Verbundenheit: Für 40-jährige Zugehörigkeit zur IG Metall ehrte man nunmehr im Rahmen der Jubilarfeier am Samstag in der Stadthalle in Tauberbischofsheim und Verbundenheit geehrt: diese Mitglieder mit den entsprechenden Urkunden, Nadeln und Jubiläumspräsenten. 60 Jahre: Gerhard Hofmann (Wertheim); Franz Neudecker (Lauda-Königshofen); Gerhard Reu- ter (Tauberbischofsheim, in Folge TBB); Gerhard Schmitt (Großrinder- feld). 50 Jahre: Rosa Appel (Lauda-Kö- nigshofen); Albrecht Endrich, Karl Haag (beide Königheim); Wilhelm Rebafka (Lauda-Königshofen); Adolf Rössl (Königheim); 40 Jahre: Karl-Heinz Bartmann (Lauda-Königshofen); Hedwig Ein Vierteljahrhundert die Treue gehalten: Sie zählen inzwischen auch schon seit 25 Jahren zum festen Stamm der IG Metall, diese Mitglieder, die man bei der Jubilareh- Bulla (TBB); Wolfgang Burger rung in Tauberbischofsheim ebenfalls auszeichnete, mit dabei der Festredner Axel Gerntke vom Vorstand (rechts). (TBB); Jürgen Cimander (Bad Mer- gentheim); Albrecht Dawidziak Schneider (Lauda-Königshofen); Wolfgang Behringer (TBB); Antje fen); Michael Haag (TBB); Wolfgang Ott-Frey (beide TBB); Edgar Rein- (TBB); Josef Ehrmann (Bad Mergent- Norbert Schüßler (Wertheim); Tho- Bopp (Assamstadt); Günter Bräu Haas, Gernot Häfner (beide TBB); hart (TBB); Michaela Renner, Wil- heim); Thomas Eiler (TBB); Erich mas Stang (TBB); Erich Stemmler (Igersheim); Wolfgang Brennfleck, Markus Hämmelmann (Weikers- fried Ring (beide Bad Mergent- Endres (Grünsfeld); Klaus Faulha- (Külsheim); Karl-Otto Stockmeister Thomas Brocher (beide TBB); Franz heim); Ruthard Hammerich (TBB); heim); Beatrice Ruiz (TBB); Janko ber, Manfred Fischer (beide TBB); (TBB); Antonio Strambace (Lauda- Bruns (Wertheim); Roland Busch, Horst Hartock (Wertheim); Mat- Ruzic (Igersheim); Maria Schad Winfried Fischer (Lauda-Königsho- Königshofen); Ursula Tichai Peter Cziep (beide TBB). Renate Dei- thias Heck (Assamstadt); Markus Im- (Lauda-Königshofen); Tanja fen); Kurt Gahm (Bad Mergent- (Lauda-Königshofen); Uwe Urban nert (Lauda-Königshofen); Ewald hof (TBB); Christiane Kahl (Lauda- Schmidt (Bad Mergentheim); Stefan heim); Hubert Geier (TBB); Roland (Igersheim); Thomas Wenz (TBB); Ditter (TBB); Achim Döpfner (TBB); Königshofen); Gerhard Kautzmann Schmitt (Igersheim); Gerhard Hammerich (TBB); Friedhelm Haug Roman Wohlfarth (Lauda-Königsho- Karl Dörr (Bad Mergentheim); An- (TBB); Alfred Kraut (Bad Mergent- Schmitt (TBB); Andreas Seel (TBB); (Bad Mergentheim); Anton Heck, fen); Norbert Wolfert (Weikers- dreas Dreher