Das cirka 150 Hektar große zusammenhängende Natur- Naturschutzgebiet schutzgebiet „Tävsmoor/Haselauer Moor” liegt im Na- turraum der Pinneberger und besteht aus zwei „Tävsmoor/ Teilen. Der nördliche Teil, das Tävsmoor, liegt in der Gemeinde und entwässert über die Appener Beek in die . Der südliche Teil, das Haselauer Haselauer Moor“ Moor, gehört zur Gemeinde Heist und wird zum Hap- pelbach entwässert. Insgesamt ist das Naturschutz- gebiet zwei Kilometer lang, aber nur 500 Meter breit.

Der Moorfrosch hat hier seinen Lebensraum.

sind unter anderem: Kleiner Igelkolben, Rosmarinheide, Breitblättriges Knabenkraut, Moorlilie (Beinbrech, Ährenlilie), Weißes Schnabelried, Rundblättriger Sonnentau und Sumpfblutauge.

Auch die Tierwelt des Tävsmoores ist erwähnenswert: Verschiedene Weichtiere, darunter Posthornschnecke und Teichmuschel, 131 Wirbeltierarten, darunter Erd- kröte, Grasfrosch und Moorfrosch, Ringelnatter, Blind- schleiche und Kreuzotter, Rohrweihe sowie 650 Im vernässten Birkenwald entwickelt sich eine wertvolle Vegetation. Schmetterlingsarten, 77 Käfer- und 23 Libellenarten wurden hier gezählt. In trockenen Randbereichen Das Tävsmoor ist der Nacheiszeit in einem Tal mit sehr gerin- kommt die hügelbauende rote Waldameise vor. Über gem Gefälle entstanden. Das von den höheren Flächen 100 Vogelarten wurden beobachtet, 53 Brutvogelar- zufließende Wasser floss nur sehr langsam ab, so dass es zu ten nachgewiesen. Besonderheiten stellen der hier Versumpfungen kam. Das heutige Moor besteht vor allem brütende Pirol und der Kleinspecht dar. aus Niedermoor. Besonders wertvoll sind die Flächen, die sich im Übergangsstadium zwischen Niedermoor und Vielfältige Hochmoor befinden (Übergangsmoor). Lebensräume Aufgrund unterschiedlicher Großes Moorentwicklungsphasen Artenspektrum findet man hier fließende Übergänge zwischen hoch- Viele Lebensraumtypen moor- und niedermoortypi- sorgen für eine Vielfalt schen Pflanzengesellschaf- von Pflanzen- und Tier- ten, z.B. Flächen mit Hoch- in Zusammenarbeit mit dem arten. Über 300 Gefäß- staudenriedern und Röh- Ministerium für Energiewende, pflanzen, von denen min- richten, Weiden- und Birken- Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume destens 40 Arten auf der bruchwald, ehemalige Hand- Roten Liste der Farn- und torfstich-Flächen mit Torfmoos- des Landes Schleswig- schwingdecken der Hoch- Blütenpflanzen in Schles- Weidenbruch und Schwertlilie Das breitblättrige Knabenkraut und Übergangsmoore. wächst auf regelmäßig gepfleg- wig-Holstein stehen, kom- sind typisch für das Haselauer ten Randflächen des Moores. men hier vor. Beispiele Moor. Im westlichen Teil treten in den Randbereichen Pfeifen- genutzten Flächen und dem anliegenden Flugplatz. sichtsvolle Besucherlenkung und Entwicklung des gras- und Birkenstadien des degenerierten Hochmoores auf. Hierdurch ist es in den vergangenen Jahrzehnten bereits Gebietes ist erforderlich, um die Gesamtheit der natür- Im Südwesten dominieren nährstoffärmere, hochmoorty- zu einem drastischen Rückgang der gefährdeten moorty- lichen Lebensräume dauerhaft zu sichern und zu erhalten. pische Verhältnisse, die sich durch Glockenheide, Torf- pischen Arten gekommen. moose und andere moortypische Pflanzen wie Moos- beere, Scheidiges Wollgras und Wasserschlauch aus- Die Gemeinden Heist und Appen haben durch Flächenan- käufe sichergestellt, dass langfristig eine extensive Nut- zung des Grünlandes vorgenommen wird. Die Finanzie- rung der Ankäufe erfolgte durch Mittel der Stiftung Natur- schutz, des Förderfonds Hamburger Rand, des Landes Schleswig-Holstein, des Kreises und der Ge- meinden Heist und Appen.

Lange vor der Ausweisung des Gebietes als Naturschutz- gebiet haben die Fachbehörden des Kreises gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden, dem Verein „Schutz des Tävsmoores e.V.” und dem Naturschutzbund Deutschland

Neben anderen Spechtarten wie Bunt- und Schwarzspecht Die gefleckte Heidelibelle findet im Moor mit seinen offenen eine Besonderheit: der Kleinspecht. Wasserflächen einen Lebensraum. zeichnen. Einige künstlich entstandene Gewässer wie Damit die Entwicklungs- und Erhaltungsmaßnah- der große Moorteich finden sich im Schutzgebiet, teil- men für die im Tävsmoor/Haselauer Moor leben- weise feuchte Grünlandbereiche am Rand. den Tier- und Pflanzenlebensgemeinschaften erfolg- Schutz- und Regenerationsmaßnahmen reich verlaufen, sind alle Störungen und Beeinträch- tigungen sowie Beschädigungen der Natur hier – Durch Torfabbau und Entwässerung wurden zwischen wie in allen Naturschutzgebieten – verboten. 1880 und 1930 cirka 75% des ehemaligen ca. 600 Pflanzen dürfen nicht aus dem Gebiet entfernt wer- Hektar großen Heidemoores zu landwirtschaftlichen den, Tiere nicht gefangen, gestört oder getötet Nutz­flächen umgewandelt. Im zweiten Weltkrieg wur- werden. Bitte bleiben Sie bei Ihrem Spaziergang de ein Teil des Moores zum Flugplatz aufgeschüttet. Pflanzenklärteiche filtern das Wasser aus der Umgebung, auf den Wegen. Ihren Hund müssen Sie an der Lei­- Durch weitere Entwässerung, umfangreiche Nutzungen bevor es ins Moor geleitet wird. und Müllab­lagerungen war das Restmoor gefährdet ne führen. und drohte auf immer verloren zu gehen. Das Gebiet Durch Ihr rücksichtsvolles Verhalten leisten Sie ei- (NABU) Maßnahmen zur Nährstoffelimination geplant. wurde 1969 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. nen Beitrag zum Naturschutz. Vielen Dank. Mit einem Zuschuss des Landes Schleswig-Holstein wur- Naturschutzver­bände und Fachbehörden setzten sich den im März 1994 mehrere offene Pflanzenklärgräben weiter gemeinsam für wirksame Schutz- und Regene- für das dem Gebiet zufließende Wasser geschaffen. *(Fundstelle: LVO v. 18.4. 1995, GVO-Blatt SH Nr. 10 1995, S.246 -249) rationsmaßnahmen ein. Die Gemeinden Appen und Heist Mit Hilfe von Steinschüttungen und speziellen unterstützten die Maß­nahmen. Am 18.April 1995 wurde Wasserpflanzen werden Nähr- und Schadstoffe dem Herausgeber: Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt, Naturschutzbe- das Tävsmoor/Haselauer Moor als Naturschutzgebiet Wasser entzogen, bevor es ins Moor eingeleitet wird. hörde und Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt ausgewiesen*. und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein Staumaßnahmen gewährleisten nahezu gleichbleiben- Die Hauptbeeinträchtigung für das Moor bestand durch Fotos: Horst Buchholz, Jürgen Spieker, Hans Rutar de Wasserstände im Moor. Sie sind Voraussetzung für Betreuung: Verein „Schutz des Tävsmoores e.V.”; den Zufluss von nähr- und schadstoffreichem Ober- sich selbst regulierende Moorökosysteme. Eine rück- Ansprechpartner: Herr Behnke Tel.: 0 41 22 / 8 15 96 flächenwasser von den umliegenden landwirtschaftlich Stand: 06/13–4.Auflage–Druck auf chlorfrei gebleichtem Papier 11, 2 12,3 11, 2 12,3 eg w 8, 0 eg w 8,oo0 r oor sm ) m äv ) 6 vs T 6 0 8 Tä 0 L1 B o h r n m oor 8 9, 6 1 ( B o r n m oor Sportplatz P 9, 6 (L 3 Neegen Bramstedt Sportplatz P 11, 1 P P en3 6 Neegen Bramstedt P 11, 1 P 6 ie 11,0 Appie 11,0 i slin sl Bu 2 Bu 2 P Sp. 9, 1 M A R S E I L LP E K A SSp. E R N E 7, 7 9, 1 pl. 7, 7 pl. P P P P 1 2 1 9, 1 2 Naturschutzgebiet 9, 1 P P

P 5, 8 P 8 eg 5, eg rw 9, 9 rw Moo 4, 9 9, 9 Moo 4, 9 5, 1 5, 1

„Tävsmoor/Haselauer Moor” 8 Strang 9, 9, 8 Strang 9, 1 9, 1

0 4, 0 4, 1 7, 1 7, 7, 7 Standort-Standort- 7, 7

Lage des Kartenausschnittes 6, 3 6, 3

8, 8 8, 8 Schleswig-Holstein

KreisKreis KreisKreis 9,9,88 SteinburgSteinburg SegebergSegeberg 3, 1 3, 1 6, 9 6, 9 Klär- Klär- KreisKreis 8, 48, 4 anlageanlage Heist PinnebergPinneberg 4 4 AppenerApp Beekener Beek

ElmshornElmshorn 6, 1 6, 1 2, 8 2, 8

UetersenUetersen 4, 8 4, 8

9, 2 PinnebergPinneberg 9, 2

11, 4 11, 4 Kreis 1 Kreis 1 StadeStade Schp.Schp. T Ä V S M O O R 7, 2 2 5, 9 7, 5, 9 3, 6 1 3, 6 1 Niedersachsen 3,2 Niedersachsen 3,2 IIA IIA 8, 6 8, 6 S c h m e l z 4, 5 4, 5

Etzhorst Etzhorst FLUGPLATZ 6 2 3,4 4, 2 Übungs- 3,4 4, 6

Br. Br. Tääsbrock- 1 8, 6 6, 1 Tääsbrock- 1 8, 6 6, 1 kamp kam1 p 1 7,4 Hofwisch IIA Br. 6, 6 5, 6 7,4 Hofwisch IIA Br. 6, 6 6, 6 5, 6 Tääsbrock platz 6, 6 Tääsbrock

3, 4 3, 4 Langeller Langeller 6, 6 6, 6

4, 5 4, 5 Br. Tower-Restaurant 4, 8 latzweg Br. 4, 8 Eckhorst latzweg IIA 5, 6 Eckhorst 7, 2 BüttenwegIIA 5, 6 3, 3 6, 1 Büttenweg 4, 6 3, 3 6, 1 4, 6 2 Brummerhort 2 Schäferheide B431 7, 3 Brummerhort Schäferheide 7, 3

3 3 IIIA

IIIA

Br. Br.

6, 7

IIIA 6, 7 IIIA IV IV H A S E L A U E R IIIA IIIA M O O R 12, 1 Zum Haselauer 12, 1 Moor Br. Zum Haselauer 6, 2 Moor Grenze des Br. 6, 2 Grenze des Wald Naturschutzgebietes Wald Naturschutzgebietes 3 Grenze Truppenübungs- Heide/Trockenrasen 3 4 Grenze Truppenübungs- Heide/Trockenrasen 4 platz u. Kasernengelände Moor/Birkenbruchwald 7, 5 Holmau 4 platz u. Kasernengelände Moor/Birkenbruchwald 7, 5 Holmau 4 H a ppe l b a c h w i e s e n Weg Aussichtspunkt Grünland H a ppe l b a c h w i e s e n Weg Grünland

Parkplatz Sukzessionsfläche Parkplatz Sukzessionsfläche

Informationstafel Gräben und Wasserflächen Br. Informationstafel Gräben und Wasserflächen Br.

0m 250 500 750 1km 0m 250 500 750 1km