62. Jahrgang, Nr. 367 C 13 903 November / Dezember 2016 ISSN 1432-9891 Gebühr bezahlt SScchhiiffffss--IInnggeenniieeuurr JJoouurrnnaall

Mitteilungen für die Mitglieder des Vereins der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V., des Vereins der Schiffsingenieure zu Rostock e.V., der „Wieland“ – Vereinigung der Schiffsingenieure Bremerhaven e.V. und des Vereins der Schiffsingenieure in Bremen e.V.

Allen unseren Mitgliedern und Freunden ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, gesundes 2017

Bomin Linde LNG sichert sich weltweit größtes Liquefied Natural Gas Bunkerschiff (Siehe Seite 15) Aus den Mitgliederkreisen

Verein der Schiffsingenieure Geburtstage Im Alter von 94 Jahren ist unser zu Hamburg e.V. (VSIH) langjähriges Gründungsmitglied Dipl.-Ing. angeschlossen der Vereinigung Arno Mix Deutscher Schiffs- Ingenieure Der Vorstand (VDSI) und der Hamburger nach 63-jähriger Mitgliedschaft im VSIH gratuliert herzlich am 31. August 2016 auf seine letzte Gesellschaft zur Förderung große Reise gegangen. des Schiffs-Ingenieurwesens folgenden Kollegen Kollege Mix war am 1. 12. 1953 (HGFS) zum Geburtstag in unseren Verein eingetreten Gurlittstraße 32 · 20099 Hamburg 70 Jahre und hat sich bis zuletzt sehr intensiv Telefon (040) 2 80 38 83 für das Vereinsleben interessiert. Fax (040) 2 80 35 65 Manfred Timmermann am 5. 11. E-Mail: [email protected] 75 Jahre Wir werden Herrn Mix Internet: www.schiffsingenieure.de Gerhardt Hamel am 10. 11. in Ehren gedenken. Feste Büro-Sprechzeiten: Arno Willers am 13. 11. montags und mittwochs von 9.30 bis 13 Uhr Claus Gerkens am 2. 12. Ein weiteres treues Mitglied Voranmeldung erwünscht Bernd Hector am 20. 12. hat uns im Alter von 82 Jahren verlassen: Konto: 80 Jahre: Dipl.-Ing. Hamburger Sparkasse: Karl Glade IBAN: DE58200505501280112838 Harry Kothe am 6. 11. BIC: HASPDEHHXXX Wolfgang Heer am 14. 11. ist nach 55-jähriger Mitgliedschaft Heinz Werner Hartmann am 22. 11. im VSIH am 2. September 2016 Schiffs-Ingenieur Journal – Wolfgang Klüver am 30. 12. auf seine letzte große Reise gegangen. Mitteilungen für die Mitglieder der Vereine. Herausgeber der Verein der Schiffs- Ingenieure zu Hamburg 81 Jahre: Wir werden Herrn Glade in Ehren e.V., vertreten durch den Vorstand: Dipl.-Ing. Jürgen Witte, Gerhard Wrage am 23. 11. gedenken. Dipl.-Ing. Joachim Bruhn und Dipl.-Ing. Klaus Kowalsky. Friedrich Themlitz am 25. 11. Der Vorstand Chef redakteur: Dipl.-Ing. Joachim Ortlepp. Friedrich Peipers am 2. 12. Verantwortlicher Redakteur für den Teil Rostock: Dipl.- Ing. R. Griffel , für den Teil Bremerhaven: Dipl.-Ing. U. Rolf-Dieter Bauroth am 12. 12. Grüber und für den Teil Bremen: Dipl.-Ing. Herwig Pollem. Gunter Burmeister am 12. 12. Anzeigenteil: 82 Jahre: Die Geschäftsleitung. Telefon (040) 2 80 38 83. Wilfried Müller am 23. 12. Inserate gemäß gültiger Preisliste, die auf Anforderung übersandt wird. 83 Jahre: Mitteilung Druck: Neue Repro Druck + Produktions GmbH, Karl-Heinz Schöpp am 19. 11. Für das Fest der Schiffs-Ingenieu - 22844 Norderstedt, Stormarnstraße 25. John Ockelmann am 25. 11. Satz und Layout: Satztechnik Günther Köhler, re, am 3. Dezember, im Hotel 88 Jahre: 22848 Norderstedt, Scharpenmoor 38. „Grand Elysee“, in Verbindung mit Der Bezugspreis des Schiffs- Ingenieur Journals Hans Benkeser am 11. 11. ist im Mitgliedsbeitrag inbegriffen. Günter Mecklenburg am 12. 12. dem großen Büfett, sind noch ei - Einzelpreis: 4,50 Euro, Jahresabonnement: 22,50 Euro. nige Plätze frei und können noch Nachdruck in allen Teilen auch auszugsweise ohne Wir wünschen allen Mitgliedern kurzfristig im Vereinsbüro, unter Genehmigung der Schriftleitung und ohne Quel len angabe weiterhin alles Gute und noch viel Freude nicht gestattet. Gerichtsstand: Hamburg. ISSN in unserer Gemeinschaft. Telefon: 040-280 38 83 oder Fax: 280 35 65, bestellt werden. Beginn der Veranstaltung: Inhaltsverzeichnis 19.00 Uhr. Kostenbeitrag: e 65.00/Person. Auch für die Kinderweihnachts - Seite Seite feier mit der Aufführung des Mär - Geburtstage / Trauer 2 Moderne Kommunikationslösungen chens „Die Schneekönigin“ am Vortrag in Hamburg 2 für die NSB-Flotte 17 17. Dezember, 14.30 Uhr, kön - Ich wollte „Chief” werden 3 Deutsche Reeder nen noch Kinder/Enkelkinder an - 74 langjährige Mitglieder geehrt 3 gehen auf Digitalisierungskurs 18 gemeldet werden. Ich wollte „Chief” werden 4 Zweiter Platz Schlussbericht: SMM 2016 beflügelt bei internationalem Wettbewerb 19 Der Eintritt für die Kinder mit ei - maritime Branche 6 Hansekogge „Ubena von Bremen“ ner Begleitperson ist kostenfrei, SMM 2016 – eine Nachlese: mit Cat Motor remotorisiert 20 weitere Begleitpersonen können Die maritime Weltmesse zwischen Anspruch Neueste Entscheidung der USCG in Bezug zum Preis von e 15.00/Pers. teil - und Wirklichkeit 8 auf Ballastwasser behandlung nehmen. Ausbildungstörn auf Segelschulschiff 9 verhilft Optimarin an die Branchenspitze 22 Die Dampfmaschinen der Seitenraddampfer Expeditionsschiffe für Hapag-Lloyd Cruises 24 Die Vorstellung findet wieder, der Sächsischen Flotte 10 „Megastar“ positives Signal für Branche 24 wie im vergangenen Jahr, im Lo - Bomin Linde LNG sichert sich weltweit Vermessungsschiff-Neubau „Oland“ genhaus, Moorweidenstraße 36, größtes Liquefied Natural Gas von SET in Fahrt 26 20146 Hamburg, im großen Mo - Bunkerschiff 11 Wieland-Seite 27 EU fördert Bremen-Seiten 28 –29 zartsaal, statt. ganzheitliches Schiffs-Design-Projekt 16 Rostock-Seiten 30 –31 Der Weihnachtsmann wird die Positive Auswirkung der reduzierten „Peking” wird restauriert 32 Kinder wieder überraschen Schwefelgrenzwert 16 HPA-Eisbrecher zu Wasser gelassen 32

2 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Aus den Mitgliederkreisen

74 langjährige Mitglieder geehrt von der Hamburger Geschäftsstelle des Maritimen Cluster Norddeutschland und den aus Flensburg angereisten Prof. Hamburger Schiffsingenieure Dr.-Ing Peter Boy, Sprecher der Vereini - gung Deutscher Schiffsingenieure zufrieden mit SMM-Verlauf (VDSI), in dessen Verwaltungsauschuss die örtlichen Schiffsingenieursvereini - gungen aus Bremen, Bremerhaven, Flensburg, Hamburg und Rostock ver - treten sind und Kooperationsgespräche sowie übergeordnete Fragestellungen behandelt werden. Boy überbrachte die Grüße der VDSI zu dieser traditionellen Mitgliederehrung des VSIH, die auch ein Ausdruck für die erfolgreichen Karrieren der geehrten Schiffsingenieure und da - mit eine gute Werbung für diesen Be - rufsstand sei. Dabei wies er auf das Mit - te Dezember anstehende 60-jährige Gründungsjubiläum des VDSI hin, das in kleinem Kreis in Hamburg begangen werden soll, wo auch das 50-jährige Ju - biläum mit einem Empfang im Festsaal des Hamburger Rathauses begangen worden war. Der als Gastredner eingela - dene Hamburger Senator Frank Horch musste seine Teilnahme wegen einer dringlichen Angelegenheit kurzfristig absagen und bat Witte in seinem Schrei - ben um Übermittlung seiner Glückwün - sche an die Jubilare verbunden mit der Doppelter Grund zum Feiern: Dipl.-Ing. Fritz-Hinrich Berg konnte nicht nur seinen 85. Geburtstag Zusage, in guter Tradition beim nächs - begehen, sondern auch eine Urkunde für 60 Jahre VSIH-Zugehörigkeit entgegennehmen. ten Mal wieder dabei zu sein. Es gratulierten der VSIH-Vorstandsvorsitzende Jürgen Witte (links) und VDSI-Sprecher Dr.-Ing. Peter Boy. (Foto: Jens Meyer) Nicht weniger als 74 Mitglieder waren mit Urkunden und Anstecknadeln oder Erfreut zeigte sich der Vorstandsvorsit - Zwar sei die Situation bei deutschen Buttons für ihre unterschiedlich langen zende des Vereins der Schiffsingenieure Reedereien sehr verbesserungswürdig Mitgliedschaften – 25, 40, 50 und 60 zu Hamburg eV., Dipl.-Ing. Jürgen Wit - und auch einige deutsche Werften hät - Jahre – zu ehren, freute sich Witte, der te, über den Verlauf der diesjährigen ten große Probleme, dennoch sei auch allerdings bedauerte, das nur etwa die SMM, die Anfang September in Ham - der VSIH-Stand „sehr gut“ besucht wor - Hälfte von ihnen persönlich an dieser burg ihren Stellenwert als Weltleitmes - den. Zudem sei die SMM mit Erfolg ge - Zeremonie teilnehmen konnte. se der maritimen Industrie erneut ein - nutzt worden, interessante Referenten Anschließend wies Witte auf das am 3. drucksvoll unterstreichen konnte. für den vom VSIH veranstalteten ICST- Dezember wieder im Hotel Grand Ely - Kongress am 14. September 2017 zu ge - „Auch die 27. Auflage dieser einst vom see stattfindende traditionelle „Fest der winnen, so seine positive Bilanz. VSIH aus der Taufe gehobenen Fach - Schiffs-Ingenieure“ als eine weitere messe sei „sehr erfolgreich“ mit 2.200 Neben zu ehrenden Mitgliedern und Möglichkeit für den Gedankenaus - Ausstellern und rd. 50.000 internationa - Repräsentanten der Schwestervereine tausch mit Freunden und Kollegen hin. len Fachbesuchern zu Ende gegangen“, konnte Witte u.a. Claus Ulrich Selbach, In Zusammenhang mit der bereits 62. freute sich Witte anlässlich der traditio - Geschäftsbereichsleiter der Hamburg Auflage dieses Festes steht die Kinder/ nellen Ehrung langjähriger VSIH-Mit - Messe (HMC) für die Messen SMM Enkel-Weihnachtsfeier am 17. Dezem - glieder am 15. September, im Remter, und WindEnergy Hamburg sowie die ber 2016, bei der dieses Mal die der Gaststätte „Parlament“, in den Kel - SMM-Ableger in Istanbul und Indien, Schneekönigin“ den Nachwuchs erfreu - lerräumen des Hamburger Rathauses. ebenso begrüßen wie Jessica Wegener en wird.

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Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 3 Aus den Mitgliederkreisen

Schlafwagen nach Warschau und von Ich wollte „Chief” werden dort per Flug nach Hamburg buchen. Den Tipp, den wir erhielten und befolg - Ein Mitglied berichtet, ten, war der, rechtzeitig die Bahn-Abtei - denn „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg”. le zu belegen, weil sie sonst nochmals Der Übergang zur Anstellung an Land. verkauft werden könnten. So sparten wir für die Reederei eine ganze Menge Teil 2 an Einsatztagen ein, an denen wir sonst Was war geschehen? Unser umfangrei - Wieder zuhause, kam ein Noteinsatz, an Bord „gefangen“ gewesen wären. ches Arbeitspensum hatten wir beendet bei einem älteren Hauptmotor, einen Nachzutragen ist nur noch, dass der und wir sollten im nächsten Hafen, zwei Kolben aus und dafür den Reservekol - Mietwagen aus Hamburg, den wir am Reisetage entfernt, auf ein anderes Ree - ben einzubauen. Das Schiff mit jugosla - Lotsen-Kai stehen gelassen hatten, erst dereischiff wechseln. Abends gingen wir wischer Besatzung lag im Hafen von Da - nach einigen Wochen in einer nahegele - in Santo Domingo, in der Dominikani - kar (Senegal). Wir erledigten die Aufga - genen Hotelgarage aufgefunden wurde. schen Republik, an Land. Die Kneipe, die be und legten mit Hilfe des Proviantbau - Für einen anderen Einsatz wurde unser meine Gruppe aufsuchte, war einfach mes den ausgebauten Kolben auf das Team an eine befreundete Trampreede - öde und ich sah nur lange Gesichter mei - Chassis eines Speditionstrucks mit dem rei verchartert. Das Schiff war bereits ner Teammitglieder. „Jungs“, sprach ich Ziel: Reparatur bei der MAN in Hamburg viele Jahre im Dienst, sein steuerlicher sie an, „hier war ich schon `mal als Assis - am Hachmann Kai. Die Luftfrachtab - Wert abgeschrieben. Nun lag es im tent an Land. Wenn ihr mir vertraut, wicklung hierfür organisierte unser Hamburger Hafen und sollte aus Kos - folgt mir“. Dem Taifahrer nannte ich das Agent. Kraftwerk als Ziel. Es gab sie wirklich tengründen zu einer Werft in Rotterdam Der Kapitän war bei der Besatzung un - geschleppt werden. Wir gingen mit un - noch, die Bar aus meiner Erinnerung, von beliebt, weil er arrogant und jähzornig Palmen umrandet, knallbunt beleuchtet serem Werkzeug an Bord und hatten auftrat. Unser Agent kam an Bord, er - den Auftrag, alle (sechs) Kolben des und voller Leben. Um Mitternacht er - regte den Zorn des Kapitäns und wurde schien eine Polizei - Patrouille und ver - Hauptmotors auszubauen, mit neuen von ihm in meinem Beisein lautstark be - Kolbenringen zu versehen, die Lauf - langte unsere Papiere. Nicht lange dau - schimpft. „Herr Kapitän“, unterbrach ich erte es, bis sie ihre Karabiner zur Seite buchsen zu vermessen und die Kolben - seine Tirade, „Ich bin von der freundli - stangen-Stopfbuchsen zu überholen. Al - legten und unsere fröhliche Runde er - chen Unterstützung unseres Agenten weiterten. Offenbar waren sie intern le dabei anfallenden Reinigungsarbeiten für den Kolbentransport und den Rück - würden auch durch unser Team mit zu von ihrem Revier über uns informiert flug unseres Teams abhängig und daher worden. Am frühen Morgen baten sie erledigen sein. Es war ein Dieselmotor ist Ihr Streit sofort zu beenden. Auch ist der uns bekannten Serie „KZ achtund - uns auf die Ladefläche ihres Pickups und die Weiterreise Ihres Schiffes davon ab - fuhren uns zum Schiff, eine gute halbe siebzig/hundertvierzig“. Soweit war al - hängig, dass der Kolben überholt und in Stunde vor dessen Auslaufen. Ich gab les OK. Wir belegten die uns zugewiese - kürzester Zeit wieder als Reserve an meinem neuen Freund von der Polizei nen Kammern, zogen uns um und be - Bord geliefert werden kann“. Der Agent seinen Karabiner zurück, den ich wäh - gannen mit den vorbereitenden Arbei - half uns. rend der Fahrt in meinen Händen gehal - ten. Der Schlepper zog an und wir schip - ten hatte. An der Gangway wurden wir Die Noteinsätze begannen vielfach da - perten die Elbe hinunter zur Nordsee. mit Beifall Geklatsche begrüßt. Der Ka - mit, dass Norddeich Radio bei mir zuhau - Ab Feuerschiff „Elbe Eins“ wurde es sehr pitän sagte mir später, dass er auch auf se anrief, um ein Seefunkgespräch zu kabbelig und ich stoppte alle Arbeiten uns gewartet hätte, wenn wir später ge - vermitteln. Ein anderer jugoslawischer am Haupt-Motor. Der mitreisende In - kommen wären. Kapitän meldete die Ankerwinde als un - spektor hatte kein Verständnis für meine Entscheidung, doch mir war das Risiko, In der Karibik sprang unser Team von klar und damit dürfe er nicht in den Ha - dass der Schiffspropeller während des Schiff zu Schiff, bis bei allen Einheiten fen von Danzig einlaufen. Nach dem Ein - unserer Flotte alle die vorbeugenden sammeln meines Teams und der Rück - Schleppzugs umschlagen und damit der Wartungs- Arbeiten und Reparaturen an sprache mit dem Inspektor zwecks Or - Kolben und die Pleuelstange sich unkon - den Hauptmotoren und an den Diesel- ganisation des Transfers an Bord mit trolliert bewegen konnten, zu groß, Generatoren erledigt worden waren. dem Lotsenboot in Skagen, fuhren wir schließlich war ich auch für die Arbeitssi - Nach Rücksprache mit der Inspektion fünf mit Höchstgeschwindigkeit im cherheit meines Teams verantwortlich. Mietwagen von Hamburg in Richtung wurde dabei unser Ersatzteilbestand per „Dann, wenn Sie nicht am Motor arbei - Dänemark. Es klappte alles. Die Anker - Luftfracht laufend ergänzt. Es kam ten, könnten Sie doch in den Betriebs - winde war schnell repariert, deren mehrfach vor, dass ein PAN AM - Mitar - gängen Farbe waschen“, kam der In - Kupplung und Bremsen neu eingestellt, beiter mit mir in seinem Lager die Teile spektor mit einer neuen Idee. Auch die - das Schiff lief problemlos in den Hafen gemeinsam heraussuchen musste. se Hoffnung machten wir ihm zunichte, ein. Wir waren fertig mit der Arbeit und denn wir waren Maschinenbau - Spezia - wollten wieder nach Hause. „Das schafft listen und keine Leichtmatrosen. ihr nicht“, sagte der Inspektor, ihr habt doch keine Visa für die Ausreise“. Am Aufgrund des schlechten Wetters auf nächsten Morgen besuchte ich die Kom - der Nordsee dauerte die Schleppreise mandantur und erklärte unser Anliegen, von Hamburg nach Rotterdam rund vier erhielt die erforderlichen Stempel, hin - Tage und in der Kombüse fanden sich terließ eine Handvoll Zigarren und ließ zuletzt noch fünf kleine und drei große über unsere Agentur die Bahntickets im Kartoffeln.

4 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Aus den Mitgliederkreisen

Der Schlepper warf seine Leinen wieder gesenkt, verschraubt und die Bolzen ge - Teammitglied führte die letzte Kontrolle los und das Schiff machte am Werftkai sichert. Der Zylinderdeckel wurde mon - in der Ölwanne durch. Wir anderen wa - fest. Wir setzten unsere zehnstündigen tiert, alle Anschlüsse wieder hergestellt ren bereits abfahrbereit. „Am Kolbenfuß Arbeitstage fort. Einige Mitarbeiter der und die Ölwanne auf mögliche Fremd - leckt `was“, sagte er. „Dann zieh doch niederländischen Werft waren „stink - körper genau untersucht. Dann erfolgte den Flansch nach“ war meine Antwort. sauer“ auf uns, weil wir ihnen - in ihren die Kühlwasser- und Schmieröldruck - „Habe ich versucht, aber die Schraube ist Augen - die Arbeit wegnahmen und ver - probe und das Triebwerk war wieder zu groß“, ergänzte er. Etwas ungehalten sagten uns vorübergehend Kranhilfe. Ein einsatzbereit. zog ich mir meinen Overall wieder an klärendes Gespräch unter uns „Monteu - Der Inspektor hatte wieder ein Problem. und stieg in die Ölwanne. ren“ konnte die Vorurteile abbauen und Die neue Besatzung kam an Bord. Es wa - Es tröpfelte am Kolbenfuß aus dem Ge - wir unsere Motorenüberholung fortset - ren liebe Menschen von den Philippi - winde des Verschlussstopfens der Kühl - zen. Die Arbeit wurde zur Routine: Kol - nen, die „unsere“ Kammern benötigten. wasserbohrung. Weder mit Bordmitteln ben ausbauen, Kolbenkrone waschen, Also hieß es für mich, einen Mietwagen noch mit unserem Werkzeug war diese Kolben- Ringnuten auskratzen, neue – zu besorgen und eine Hotelunterkunft Leckage zu beheben. Also musste unser Ringe aufziehen. Parallel dazu überhol - für fünf Personen zu buchen. Der Exodus Team nochmals an die Arbeit: Kolben ten zwei Teammitglieder die Kolben - vom Schiff kam auch unseren Ge - wieder demontieren, Reservekolben stangen Stopfbuchse: zerlegen, in allen schmacksnerven zugute, weil die Haupt - auftakeln und montieren, Kontrollen Teilen reinigen und die Ring-Segmente bestandteile aus der neuen Bordverpfle - und Druckproben ausführen. Die neue auf Abrieb und Andruck kontrollieren gung: Reis, Fisch und roher Weißkohl, Besatzung staunte über die schnelle bzw. teilweise erneuern, die Buchse uns nicht so geläufig waren. Auch war es Teamarbeit. Wir arbeiteten durch und wieder aufbauen, dabei die Andruckfe - sicher nicht die richtige Basis für die Erle - früh morgens war der Hauptmotor wie - dern prüfen und schließlich die beiden digung unserer schweren Montagear - der betriebsbereit. Dann überzeugten Gehäuseschalen rückmontieren und de - beiten. wir den Inspektor noch davon, den de - ren Schraubenbolzen sichern. Endlich hatten wir den letzten Kolben fekten Kolben zur Überholung an Land Dann wurde der überholte Kolben aus überholt und rückmontiert. Es war frü - zu geben und ihn nicht einfach im Ma - der Montageöffnung gehoben –auf die - her Nachmittag. Morgens hatten wir schinenraum zu haltern. sem Schiff gab es nur von Hand zu betä - schon im Hotel ausgecheckt. Wir pack - Dem Inspektor, ein ehemaliger „Captain tigende Kettenzüge- mit der Laufkatze ten unser Werkzeug zusammen und gin - next God“, war deutlich anzusehen, dass über die Zylinderöffnung gefahren, ab - gen uns duschen und umziehen. Ein er das selbstbewusste Auftreten unserer

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Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 5 Aus Betrieb und Technik

Teammitglieder nicht gewohnt war. schenkte mir eine Flasche Slibovice, die ter, die treibende Kraft für eine stete Auch erhielten wir keine Anschlussauf - ich in die Werkzeugkiste legte und ver - Unternehmensentwicklung, bei der träge von dieser befreundeten Reede - gaß. auch alle Mitarbeiter mitgenommen rei. Vor der Einfahrt zum alten Elbtunnel tra - wurden. Seine Kinder waren noch zu Es war kaum zu verantworten, wie wir ten ein älterer und ein jüngerer Zollbe - jung, um Leitungsverantwortung über - unsere Rückfahrt von der Rotterdamer amter vor unseren Mietwagen. Die übli - nehmen zu können. Werft nach Hamburg gestalteten. Wir che Frage: „Haben Sie etwas anzumel - Ein Kostenblock, der der neuen Unter - hatten die Nacht durchgearbeitet. Zwar den“, verneinte ich. „Dann öffnen Sie nehmenspolitik zum Opfer fiel, war der hatten wir geduscht und gefrühstückt, doch `mal den Kofferraum.“ Jetzt war Einsatz des Reparaturteams. Fairerweise doch müde waren wir allesamt. Nach - ich schlagartig wach. „Moment bitte, ist zu erwähnen, dass alle Teammitglie - dem das Werkzeug in den Kofferraum wir haben eine Flasche Slibovice, ein Ge - der das Angebot erhielten, als fahrendes verstaut war und alle Platz genommen schenk des Kapitäns, bei uns“. Lächelnd Personal wieder in den Borddienst zu - hatten, gab es nicht mehr viel Luft zwi - nickte der ältere Zöllner, jedoch drängte rückzukehren. schen dem Radkasten und den Hinterrä - sich sein jüngerer Kollege heran und dern. Also packten wir zwecks Ge - fragte aggressiv: „Ist `was?“ Sieben Mein zweites Berufsziel und damit die wichtsverteilung eine schwere Werk - Mark und fünfzig Pfennig kostete dann Rückkehr - von der Landseite aus - zur zeugkiste nach vorne in den Bodenraum die Nachverzollung und der gleiche Be - Schifffahrt, erreichte ich mit einer An - des Beifahrers. Mein Beifahrer, den ich trag war noch einmal als Zollstrafe fällig. stellung bei einer internationalen Klassi - zum Lotsen ernannt hatte, schnarchte, Der schneidige Zöllner, offensichtlich fikationsgesellschaft zunächst als Mari - wie die Kollegen auf der Hinterbank, neu im Revier, verkündete, dass gegen ne Surveyor. Die Klasse, wie die Zertifi - nach den ersten zehn Minuten der mich beim nächsten Mal ein Hafenver - zierungs-Gesellschaft kurz genannt Rückfahrt. Jeden Autobahn-Parkplatz, bot ausgesprochen werden würde. „Da - wird, ist der neutrale Mittler zwischen steuerte ich an, um nach einer Zigaret - für müssen Sie mich aber erst noch ein - dem Reeder und der Werft während der tenpause, die Augen wieder geöffnet zu mal erwischen“, war meine spontane Bauphase und weiter zwischen dem bekommen. Antwort. „Sie wissen, dass die ganze An - Reeder als Schiffsbetreiber und dessen gelegenheit eine Bagatelle, ein Ermes - Versicherung zur Bestätigung dessen, Während eines anderen Einsatzes auf dass alle bei der Kiellegung des Schiffes der Werft „Blohm & Voss“ sollte das sensfall ist. Und wenn ich jetzt nicht so müde wäre, hätte ich auf einem ausführ - zugrunde gelegten und vereinbarten Schiff am nächsten Morgen ausgedockt Bau- und Sicherheitsvorschriften einge - werden. Unser Team arbeitete wieder lichen Protokoll von Ihnen bestanden!“ Sein Kollege schob ihn in den Neben - halten wurden und während des Seebe - einmal die Nacht durch, um rechtzeitig triebs werden. fertig zu werden. Alles verlief nach Plan. raum. Der jugoslawische Kapitän bedankte Leider verstarb der Juniorchef meiner Aber das waren völlig andere, neue Ge - sich bei uns für unsere Arbeit und Reederei viel zu früh. Er war, wie sein Va - schichten. Fritz Arp

Positive Bilanz, wertvolle Impulse: Die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft setzt in der aktuell schwierigen Lage auf das Leitthema Schlussbericht: Digitalisierung. Aussteller und Besucher SMM 2016 sind begeistert. Mehr als 2.200 Aussteller aus aller beflügelt maritime Branche Welt, erneut rund 50.000 Fachbesu - cher, 93.000 m 2 Ausstellungsfläche: Die 27. SMM, die unter der Schirm - herrschaft von Bundeskanzlerin Dr. An - gela Merkel stand, ist mit einer starken Bilanz zu Ende gegangen. „Die über - wältigende Resonanz ist Ausdruck ei - ner Aufbruchsstimmung, die während der vier Messetage deutlich zu spüren war“, sagt Bernd Aufderheide, Vorsit - zender der Geschäftsführung der Ham - burg Messe und Congress GmbH. Das sei angesichts der angespannten Branchenlage besonders erfreulich. Uwe Beckmeyer, parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschafts - ministerium und maritimer Koordina -

6 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Aus Betrieb und Technik tor der Bundesregierung, hob die ho - Die neue Halle war bereits Wochen träge unter Dach und Fach bringen“, he Innovationskraft der Messe her - vor Messestart ausgebucht. sagt Majid Izadkhah, Director & Foun - vor: „Die SMM ist eine besondere der der K.T.P Group. Plattform. Die Welt kommt gerne Globaler Treffpunkt der Branche Aus China, der weltweiten Nummer 1 hierher“, so Beckmeyer. In diesem Jahr war die SMM so inter - der Schiffbaunationen, waren eben - national wie noch nie: Mehr als zwei falls zahlreiche Unternehmen prä - Leitthemen Digitalisierung und Drittel der Aussteller kamen aus dem sent. „Die SMM ist für uns ein absolu - Green Propulsion Ausland. „Es war erneut ein Erlebnis, ter Pflichttermin“, so Zou Yandong, Übergreifendes Thema der SMM hier zu sein. Wir haben viel gelernt Senior Engineer Technical Sales bei 2016 war die Digitalisierung. „Die und konnten jede Menge Inspiration der Yanfgang Group aus Shanghai, ei - SMM ist die erste maritime Messe und neuer Kontakte sammeln“, sagt ner der führenden Werften des Lan - überhaupt, auf der Industrie 4.0 ein Nawfal A-Jourani, Head of Dubai Ma - des. Besonders angetan war Yandong bestimmender Impuls ist. Das ist für ritime Cluster Office. Im Rahmen von von der guten Organisation der Mes - die Schifffahrt eine Riesenchance“, Nationenpavillons stellten in diesem se: „Alles lief reibungslos, und wir sagt Dr. Alexander Nürnberg, Vor - Jahr der Iran, Griechenland und Ma - wurden vorbildlich betreut.“ standsvorsitzender der VDMA Schiff - laysia erstmals ihr maritimes Know- bau- und Offshore-Zulieferindustrie how vor. „Die SMM ist eine sehr le - Milliardenaufträge auf der SMM und Geschäftsführer von MacGregor bendige Messe und wir wurden her - Trotz gestiegener Ausstellerzahl und Hatlapa. Ein weiterer Fokus der Leit - vorragend aufgenommen“, betont gewachsener Internationalität hat die messe lag auf „Green Propulsion“. Marketing Officer Derrick Armstrong Messe ihren familiären Charakter Eigens dafür hatten die Organisatoren Cowan vom malaysischen Nationen - nicht verloren. „Geschäfte werden pavillon. die Halle A5 mit 3.500 m 2 zusätzlicher immer noch zwischen Menschen ge - Ausstellungsfläche konzipiert. „Als Zufriedene Gesichter auch bei der Ira - macht. Hier bei der SMM ist alles sehr Spezialist für hybride und voll-elektri - nian Association of Naval Architecture persönlich, man hat kurze Wege und sche Antriebssysteme konnten wir and Marine Engineering: „Wir freuen kann seinen Gesprächspartnern in die uns hier optimal präsentieren“, so An - uns sehr über das rege Interesse an Augen schauen“, sagt Manfred Ur - dreas Baumüller, Geschäftsführender unserem Stand. Bereits in den ersten ban, Geschäftsführer der Mecklen - Gesellschafter der Baumüller Gruppe. Tagen konnten wir viele wichtige Ver - burger Metallguß GmbH. E

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Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 7 Aus Betrieb und Technik

Auch in diesem Jahr wurden an den zufrieden. Laut einer unabhängigen mehr sicher zu führen. Oder war der Messeständen zahlreiche Verträge Besucherbefragung gaben 96 Prozent Schiffbau gemeint? Mit digital ge - unterzeichnet. So verbuchte die Mey - der Befragten an, die Messe sei gut bis steuerten Brennern werden schon lan - er Werft einen Milliardenauftrag über sehr gut. 93 Prozent der Befragten ge die Bleche für den Rohbau ge - drei LNG-betriebene Kreuzfahrtschif - werden die Messe weiterempfehlen. schnitten und viele weitere Arbeits - fe für die Carnival Corporation. Sie - 82 Prozent der Besucher haben laut gänge für den gesamten Bauprozess mens wird das erste Kreuzfahrtschiff der Umfage in ihrem Unternehmen ei - erleichtert. Für den Entwurf von Ma - der britischen Reederei Saga Cruises nen Entscheidungseinfluss. 56 Pro - schinenräumen und Schaltschränken mit dem „SISHIP eSiPOD“-Antriebs - zent der Besucher gaben an, dass das sind dreidimensionale Darstellungen system ausrüsten. MTU liefert vier Ziel des SMM-Besuchs die Anbah - auf dem Bildschirm längst zwingende Gasmotoren für zwei neue 70-Meter nung von Geschäftskontakten sei. Voraussetzung. Und wie steht es um lange Aluminium-Katamarane der nie - Dieser Wert lag 2014 noch bei 44 Pro - die Kommunikation an Bord, von derländischen Reederei Doeksen. zent. Die Zahl der Besucher lag trotz Schiff zu Schiff oder von Schiff zu Krise auf dem Niveau der Vorveran - Land? Nicht digital? Starker Auftritt von DNV GL staltung. Die SMM 2016 konnte den Was also hatten die Veranstalter im Zu den imposantesten Auftritten auf hohen Auslandsanteil von 2014 mit Sinn, als sie für 2016 als „Leitthema“ der SMM zählte der von DNV GL. Das 46% halten: 23% der ausländischen die Digitalisierung ausgaben? Es ging „DNV GL-Forum“ bot Raum für Fach - Besucher stammen aus den skandina - ihnen um die Vernetzung der Schiff - vorträge und Diskussionen. „Die SMM vischen Ländern. Auf Rang 2 folgt fahrt und eine systematische Nutzung ist sehr wichtig. Hier kann man alle Asien (inkl. naher und mittlerer Os - der Datentechnik zur Optimierung wichtigen Akteure der maritimen ten) mit 19%. der Schiffsführung. Hatte man sich da - Branche auf sehr kompakte Weise von eine ähnliche Wirkung, wie von treffen“, sagt Group President & CEO Attraktiver Rahmen, der Zauberformel „LNG“ vor vier Jah - Remi Eriksen. Die Fachbesucher konn - positive Perspektiven ren, versprochen? ten in den Hallen und auf dem Freige - Auch mit dem Konferenzprogramm Beide Schwerpunkte sind keinesfalls lände zahlreiche technische Innovatio - setzte die SMM erneut Maßstäbe. neu für die Schifffahrt. Reedereien wie nen live erleben. So präsentierte MAN Die Themenfelder Zukunftstrends Hapag Lloyd nutzen schon seit einigen Diesel & Turbo unter anderem erst - (Maritime Future Summit), Umwelt - Jahren entsprechende Techniken, um mals den neuen 175 D-Motor. „Wir schutz (gmec), Sicherheit & Verteidi - von der Zentrale in Hamburg aus den sind sehr zufrieden mit der Resonanz. gung (MS&D) sowie Offshore (Off - weltweiten Verkehr ihrer gesamten Die Qualität der Fachbesucher und shore Dialog) wurden mit hochkaräti - Flotte zu optimieren. Internetzugang an Aussteller auf der SMM ist jedes Mal gen Referenten aus Wirtschaft, Wis - Bord der Schiffe ist dafür zwar eine Vo - aufs Neue überwältigend“, so Lex senschaft und Politik adressiert. raussetzung, aber noch keineswegs der entscheidende Schritt zur Vernetzung. Nijsen, Vizepräsident und Leiter der Die nächste Weltleitmese der mariti - Viertakt-Sparte. men Wirtschaft findet vom 4. bis 7. An dieser Stelle dürfen die vielen Vor - September 2018 statt. tragsveranstaltungen nicht vergessen Hohe Besucherzufriedenheit werden, auf denen die sogenannte Di - Weitere Informationen zur SMM unter www.hamburg- Nicht nur die Aussteller, auch die Fach - messe.com, zusätzliche Ausstellerstimmen unter gitalisierung der maritimen Wirtschaft besucher waren mit der SMM überaus http://bit.ly/2cg1rEU und Bilder/Videos zum Download umfassend diskutiert wurde. Doch wel - unter http://bit.ly/2bZ0KUR. cher Besucher ist schon in der Lage, sei - nen fachlichen Interessen auf der Aus - SMM 2016 – eine Nachlese stellung nachzugehen und darüber hi - naus auch nur einen Bruchteil des Vor - tragsangebotes zu nutzen? Zwar rühmt Die maritime Weltmesse zwi - sich die Messeleitung der vielen beglei - tenden Veranstaltungen (rund 150!), schen Anspruch und Wirklichkeit aber was sagen die Aussteller dazu? Die In Abwandlung des berühmten Wor - zen, oder anders gesagt, Schwerpunk - negativen Beispiele von Ausstellungen, tes von Sepp Herberger lässt sich auf te für das Messegeschehen bilden? die zu Kongressen mutierten, sind ein - fach nicht zu übersehen. die wichtigste Schifffahrts-Fachmesse Für die SMM 2016 sah die Messelei - der Welt anwenden: Nach der SMM Darüber hinaus wird daran erinnert, tung zwei Schwerpunkte: „Digitalisie - dass in weiten Bereichen der deut - ist vor der SMM. Dabei geht es aller - rung“ und „alternative Antriebstech - dings nicht um den Verkauf von Qua - schen Wirtschaft Digitalisierung ge - nik“. Viele Messebesucher mögen sich genwärtig als Erläuterung – um nicht dratmetern Hallenfläche für die gefragt haben, fängt der Schiffbau nächste Ausstellung, obwohl das für zu sagen als Entschuldigung – benutzt erst jetzt mit der Digitalisierung an und als Ursache für gewisse Missstän - die Kaufleute der Hamburg Messe und welche Bereiche der Schifffahrt und Congress GmbH das Wichtigste de hingestellt wird, zum Beispiel bei und des Schiffbaus könnten gemeint einigen deutschen Banken. ist, sondern zum Beispiel schlicht um sein? Doch ohne digitale Technik sind die Frage, wie lassen sich Akzente set - Schiffe schon seit Jahrzehnten nicht Die Folgen einer zunehmenden Digi -

8 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Aus Betrieb und Technik

talisierung aller Abläufe an Bord von spricht, zwar ein breites Spektrum aus falls keine wirtschaftliche Alternative Schiffen und an Land bei den Reede - dem Zubehörbereich, aber ein „zu - sein, um zu umweltfreundlichen reien blieben in der Eröffnungspresse - sätzlicher Akzent“ war das nicht. Schiffs antrieben zu kommen. Zweifel - konferenz nicht unerwähnt: Rationali - Kontraproduktiv ist in diesem Zusam - los spielen bei der Einführung von Ver - sierung, Verschlankung und die damit menhang das Verhalten vieler Reeder, besserungen auch die Finanzierungs - zwangsläufig verbundenen Probleme die auf der einen Seite in der Krise die möglichkeiten eine Rolle. Da klagen die für die Erhaltung von Arbeitsplätzen. Kosten senken und Verbesserungen Reeder zu Recht über die fehlende Be - Die „Suche nach Auswegen aus der einführen wollen, auf der anderen die reitschaft der Banken, die am Schiff und Krise“ ist damit keineswegs beendet. „LNG-Technologie“ völlig undifferen - nicht mit dem Schiff Geld verdienen Außerdem gehörte zu den besonders ziert als zu teuer abqualifizieren. wollen und folglich eine völlig andere herausgestellten Punkten die „zusätz - Schwe felfreies Schweröl wird, abgese - Betrachtungsweise als die Reeder ha - liche Halle zum Thema umweltfreund - hen von den Emissionen wie Stickoxide ben. Hans-Jürgen Reuß liche Antriebe“. Am Westeingang zum und Partikel, in absehbarer Zeit jeden - © PR Pressebüro Reuß 2016 Messegelände war eine provisorische Halle errichtet worden, in der „alter - native und umweltfreundliche An - triebstechnik“ gebündelt und ein zu - Ausbildungstörn sätzlicher Akzent gesetzt werden soll - ten. Ganz abgesehen von den klimati - auf Segelschulschiff schen Bedingungen in der 3500 m2 28 Studierende der Kreuzfahrtreederei AIDA Cruises sind kürzlich großen Halle, kann weder von einer von Rostock aus mit dem Segelschulschiff „Großherzogin Elisabeth” Bündelung noch von einem zusätzli - erstmals auf große Fahrt gegangen. chen Akzent die Rede gewesen sein. Der Ausbildungstörn für die Studierenden der Fachrichtungen Nautik, Viel eher entstand der Eindruck, dass Schiffsbetriebstechnik und Schiffselektrotechnik dauerte drei Wochen. zusätzliche Hallenfläche benötigt Im Fahrtrevier Ostsee absolvierten wurde, um den Wünschen der Aus - die angehenden Seeleute in rund 21 steller nachkommen zu können. Zwar Tagen die seemännische Grundausbil - stellten in dieser Halle (A 5) einige Un - dung vor ihrem ersten Einsatz an Bord ternehmen aus, deren Programm der AIDA-Flotte. Neben den Studie - durchaus in den Bereich der alternati - renden von AIDA Cruises waren in ven Antriebstechnik fällt, doch können diesem Jahr bereits zum dritten Mal diese guten Beispiele nicht darüber auch 20 Kadetten von Carnival UK bei hinwegtäuschen, dass die Aussteller der Ausbildungsreise dabei. der Halle A 5 eine Mischung an Pro - Der mehrwöchige Praxisexkurs an Die AIDA-Nachwuchskräfte absolvierten eine dukten und Dienstleistungen boten, Bord der „Lissi” gehört zum umfassen - wie sie der gesamten Messe ent - dreiwöchige Grundausbildung an Bord des den Ausbildungsprogramm von AIDA Schulschiffs.

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 9 Dampfmaschinen

Cruises und bereitet die Studierenden dungsprogramm bei AIDA Cruises be- 2020 soll die AIDA-Flotte auf 14 optimal auf ihr Seefahrtsstudium und treut. AIDA Cruises kooperiert seit Schiffe anwachsen. ihren ersten Bordeinsatz vor. sechs Jahren mit dem Schulschiffver - ein „Großherzogin Ehsabeth” e.V. Auch für das Jahr 2017 bietet AIDA „An Bord des Segelschulschiffs erfah - Cruises wieder Bachelor-Studiengän - ren unsere Studierenden, wie sich ein Seit dem 8. August befinden sich 110 ge für die Bereiche Schiffsbetriebs - Schiff bei Wind und Wetter verhält junge Menschen in einer Ausbildung technik, Nautik und Schiffselektro - und erlernen neben Segelsetzen auch oder einem Studium mit nautisch- technik an. Bewerbungen für das nautisches und technisches Basiswis - technischer Ausrichtung bei AIDA kommende Studienjahr sind ab sofort sen. Zudem sind Teamgeist und Enga- Cruises. Derzeit beschäftigt das Un - möglich. gement gefragt. Dies sind ideale Vo - ternehmen rund 8.000 Mitarbeiter raussetzungen, um an Bord der AIDA- aus 40 Nationen, 7.000 davon an Weitere Informationen unter Flotte zu arbeiten”, sagt Daniel Bord, 1.000 an den Unternehmenssit- www.aida-jobs.de Schimmelpfennig, der das Ausbil - zen in Rostock und Hamburg. Bis (aus „Schiff&Hafen” 10-2016)

Vorbemerkung zum nächsten Beitrag Während unseres diesjährigen Urlaubsaufenthalts in Dresden hatten wir die Gelegenheit und Zeit bei schönstem Sommerwetter eine Reise entlang des Elbsandsteingebirges mit dem Schaufelraddampfer „Meissen“ zu genießen. Beim Blick auf die oszillierende Zweizylinder-Dampfmaschine, die man vom Passagierdeck aus in Betrieb sehen konnte und der man das stolze Alter von nahezu 130 Jahren nicht ansieht, kam mir die Erinnerung an meine Assizeit, die ich 1955 auf einer Dreifachexpansions-Dampfmaschine begonnen hatte. Auf meiner Suche nach technischen Informationen hat mir Herr Dipl.-Ing. Reuß die Unterlagen seines Vortrags in Dresden zur Verfügung gestellt, die ich im Schiffs-Ingenieur Journal dankenswerter Weise veröffentlichen darf. Joachim Ortlepp, Redaktion

der Maschinenfabrik Augsburg po - Die Dampfmaschinen der Seitenrad - tente Unternehmen zur Seite, die mit beträchtlichen Mitteln seine Gegner dampfer der Sächsischen Flotte abfinden konnten. Letztlich gab es im Einleitung Fall Diesel nur einen Gegner, der seine Keine Gesamtdarstellung der Geschichte der Dampfmaschine, doch ein Patente hätte zu Fall bringen können, kleiner Ausflug in die Frühgeschichte dieser „Kolbenkraftmaschine das war der deutsche Ingenieur Emil mit äußerer Verbrennung“ steht am Anfang dieses Themas. Capitaine. Auch er wurde abgefun - Obwohl auf den ersten Blick Nicolaus August Otto und Rudolf Diesel den. nichts mit James Watt zu tun haben, werden die Zusammenhänge in der Einleitung kurz dargestellt. Zum Schicksal der Watt’schen Patente Die drei großen Erfinder von Maschi - to trafen die Pa - schrieb Gustav nen, die im Wortsinne die Welt be - tentprozesse am Goldbeck: „Um das wegten und noch heute bewegen, härtesten. Das Patent für die Kon - hatten mit ihren Patenten Probleme DRP 532 und das densationsdampf - und wurden aus verschiedenen Grün - DRP 2735 wur - maschine vom Jahre den angegriffen. Nicolaus August Ot - den im Reichsge - 1769 haben Watt richtsprozess von und Boulton … zahl - James Watt 1736 –1819 reiche Prozesse füh - ren müssen, und Watts Biograph schreibt, dass sehr wohl vernünftige Gründe bestanden Nicolaus August Otto hätten, die Gültigkeit des Patentes zu 1832 – 1891 verneinen. Dies musste auch vom Gericht zugege - 1886 bis auf einen ben werden, aber in Anerkennung der einzigen An - außerordentlichen Bedeutung der Er - spruch vernichtet. findung blieben Watts Rechte erhal - Rudolf Diesel hat - Foto: SDS-Gruppe ten.“ Und Goldbeck schrieb weiter, te in Krupp und Rudolf Diesel 1858 –1913 dass ein ähnliches Verhalten vom

10 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Dampfmaschinen

ersten Papin’schen Kolbenmaschine der Wärmeisolierung des Arbeitszy - kennen gelernt haben, war berufen, linders. nach weiterer Ausbildung als erste Bei Otto gab es die Wärmekraftmaschine den Anforde - gleiche Situation rungen der Industrie in höherem Mas - wie bei Watt. Auch se zu genügen.“ er beendete mit Um 1700 entstand die atmosphäri - seinem Viertakt - sche Dampfmaschine von Thomas motor von 1876 Newcomen mit einem Balancier zur die Zeit der Vorläu - Kraftübertragung auf eine Pumpe zur fer und begründete Wasserhaltung in Bergwerken. Von mit dem entwick - etwa 1710 stammt Newcomens Er - lungsfähigen Vier - findung der Wassereinspritzung in Leonardo da Vinci taktmotor die Mo - 1452 – 1519 den Arbeitszylinder zur Kondensation torentechnik der des Dampfes. Welt. Diese sogenannten „Dampfmaschi - Auch bei ihm ging es nen“ liefen nicht selbsttätig. Um ei - um den Übergang, nen einwandfreien Ablauf des jeweili - von der Erzeugung Der Dieselmotor verdrängte fast alle anderen Arten des Verbrennungsmotors, nicht jedoch gen Arbeitsspiels sicherzustellen, eines luftverdünn - den Ottomotor, dessen Verbrennungsverfahren mussten von Hand einige Hähne in ei - ten Raumes und der für Gasmotoren größter Leistung – auch als ner bestimmten Reihenfolge geöff - Nutzung des atmo - Schiffsantrieb – heute mehr denn je gefragt ist. net bzw. geschlossen werden. Conrad sphärischen Dru - Matschoss schreibt dazu: „Humphrey ckes, zur direkt wir - Reichsgericht wohl nicht zu erwarten Potter soll 1713 die erste selbsttätige kenden Kraftmaschi - gewesen wäre, obwohl es die Priorität Steuerung der atmosphärischen Ma - ne. Der Unterschied Ottos ausdrücklich anerkannte. Otto schine in primitiver Weise hergestellt zu Watt liegt nur da - bzw. sein Unternehmen, die Gasmoto - haben“ und verweist dann darauf, Diese Skizze einer rin, dass es sich bei renfabrik Deutz, scheiterte mit den Pa - dass die erste gebrauchsfähige auto - atmosphärischen ihm um einen Ma - tenten nur an formalen juristischen Po - Kraftmaschine von matische Steuerung erst 1718 ausge - schine mit innerer sitionen. der Hand Leonar - führt wurde. dos, vermutlich aus Verbrennung han - Den Grundgedanken, der zur atmo - dem Jahre 1509, delte, wie sie schon dürfte die älteste sphärischen Dampfmaschine führte, James Watt und seine Erfindungen Darstellung einer Leonarda da Vinci hatte Denis Papin bereits 1690 veröf - James Watt gilt nicht nur als vielseiti - solchen Maschine vorschwebte. fentlicht: Erzeugung eines luftver - sein. ger Erfinder, sondern als der bedeu - Zu Diesel ist an die - dünnten Raums mit der Kondensation tendste auf dem Gebiet der Dampf - ser Stelle noch anzumerken, dass er des Wasserdampfs. Bei Matschoss ist maschine. Mit der Kondensation des mit seinem Motor unmittelbar auf dazu zu lesen: „Die atmosphärische Dampfes in einem vom Arbeitszylin - den Arbeiten Ottos aufbaute. Als stu - Maschine, wie wir sie in der Huyg - der getrennten „Zylinder“, beendete dierter Thermodynamiker kannte er hens’schen Pulvermaschine und in der er die Zeit der Vorläufer (Savery, selbstverständlich die Schwächen al - Newcomen) und bewirkte den Über - ler Verbrennungskraftmaschinen sei - gang von der atmosphärischen zur di - ner Zeit. Das führte ja auch zum Titel rekt wirkenden Dampfmaschine. Das war ein Ent - wicklungssprung, wie er kaum größer FILTRATION TECHNOLOGY

hätte sein können. $XVWDXVFK)LOWHUHOHPHQWH Versuche dazu führ - IÙU(LQIDFK'RSSHO te er schon 1765 XQG$XWRPDWLNƂOWHU aus. Seine Patent - ƒ für Hydraulik- und schrift dazu, vom Schmieröle, Brennstoffe, Wasser, Chemikalien 25. April 1769, zielt und Kühlschmierstoffe auf die Reduzierung ƒ aus eigener Entwicklung des Dampfver - und Herstellung brauchs der „Feuer - Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG maschinen“ und be - Im Ehrenfeld 4 ƒ 58791 Werdohl ƒ Tel.: (02392) 916-0 ƒ Fax: (02392) 916-220 tont die Bedeutung ƂOWUDWLRQWHFKQRORJ\#VWDXIIFRP ZZZVWDXIIFRP

10:35:01 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 11 Dampfmaschinen

Die ersten Dampfmaschinen für die „Königin Maria” und die „Prinz Albert”, gebaut von der Ma - Querschnitt einer Penn’schen Niederdruck- schinenbauanstalt Engels in Berlin nach dem Prinzip von Boulton & Watt, mit zwei feststehen - Dampfmaschine aus den 1830er Jahren nach den Zylindern und seitlichen Balanciers. Der Kolbendurchmesser beträgt etwa 525 mm und der Matschoss, mit zwei oszillierenden Zylindern Hub 730 mm. Die Maße sind aus den 1890 von Hugo Fischer nach den Originalen angefertigten und Penn’scher Kulissensteuerung. Zeichnungen entnommen. Man verwendete fast ausnahmslos Zwillingsmaschinen mit zwei um 90° versetzten Kurbeln, um grössere Gleichförmigkeit des Ganges und leichte Manövrierfähigkeit zu erhal - ten.“

Die Sächsische Flotte und ihre Dampfmaschinen Die Sächsische Dampfschiffahrtsge - sellschaft begeht in diesem Jahr ihren Die Zeichnungen ebenfalls von Hugo Fischer von 1890, zeigen die Ausführung der zweiten 180. Geburtstag. Ihre neun histori - Dampfmaschinen der „Königin Maria” und der „Prinz Albert” die von John Penn 1840 bzw. 1841 geliefert und in Hamburg eingebaut wurden. Die Maschinen mit zwei oszillierenden Zylindern schen Dampfschiffe – alles Seitenrad - arbeiteten immer noch mit Niederdruck und leisteten 32 PS. dampfer – trennen vom ältesten bis zum jüngsten 50 Jahre („Stadt Weh - seiner berühmten Schrift von 1893: Zur Frühgeschichte der Dampfmaschi - len“ 1879 – „Leipzig“ 1929). Zwi - „Theorie und Konstruktion eines ratio - ne gehören dann noch die Einführung schen den Konstruktionen deren nellen Wärmemotors zum Ersatz der des Drehzahlreglers, die doppeltwir - Dampfmaschinen liegt jedoch eine Dampfmaschine und der heute be - kende Dampfmaschine sowie die Ein - zeitliche Spanne von 88 Jahren kannten Verbrennungsmotoren“. fach- und Mehrfach- Expansionsma - („Diesbar“ 1841 – „Leipzig“ 1929). Zurück zu James Watt: Was seine Ma - schinen. Watt hatte bereits 1769 im Anspruch 4 des Patentes Nr. 913 von Nach einer kurzen Darstellung der ers - schine von 1769 noch nicht konnte, ten Personenschiffe der Sächsischen war, die aus dem Dampf gewonnene der „expansive force“ des Dampfes gesprochen, die er zu nutzen gedach - Dampfschiffahrtsgesellschaft, der mechanische Energie mit einer Drehbe - „Königin Maria“ und der „Prinz Al - wegung zu verbinden. Kurbel und Pleu - te. Auch das war ein Ansatz zur Einspa - rung von Kraftstoff. Interessanterwei - bert“ mit ihren Antriebsanlagen, wer - el waren noch nicht erfunden. Als den exemplarisch die Anlagen der James Pickard dafür 1780 ein Patent er - se ist im Originaltext von „fuel“ und nicht von Kohle die Rede. „Diesbar“, der Schwesterschiffe „Mei - langte, soll Watt eine Zusammenarbeit ßen“, und „Pillnitz“ sowie die der mit ihm abgelehnt und nach einer Alter - Aus diesen Anfängen heraus entwi - ebenfalls Schwesterschiffe „Dresden“ native gesucht haben. Die fand er im ckelte sich die Dampfmaschine über „Planetenradgetriebe“, das ihm 1781 gut 250 Jahre, bis sie spätestens in den patentiert wurde. Ein Jahr später er - 1960er Jahren in der Schiffahrt von folgte die Ausführung der ersten den Dieselmotoren vollständig abge - Dampfmaschine mit drehender Bewe - löst wurde – rund 70 Jahre nach Die - gung, die für eine Mühle bestimmt war. sels berühmter Schrift. Zur frühen Nutzung der Dampfma - schinen als Schiffsantrieb schreibt Matschoss: „In Europa entwickelte sich zunächst die von Boulton und Watt schon 1814 ausgeführte Seiten- Der Personendampfer „Königin Maria” nach ei - balanciermaschine zu dem alleinherr - ner alten Postkarte auf der Elbe vor dem Schloss schenden Schiffsmaschinentypus. Übigau. Quelle: Verkehrsmuseum Dresden

12 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Dampfmaschinen und „Leipzig“ beschrieben. Letztere Schubert war danach einige Monate Antrieb Hochdruckmaschinen vorge - kennzeichnen den höchsten techni - als technischer Berater dieser Gruppe sehen, um aufgrund des geringeren schen Stand von Dampfmaschinen tätig. „Auf Kosten der künftigen Ge - Gewichtes dieser Bauart, im Vergleich auf den Schiffen der Sächsischen Flot - sellschaft und im Auftrag des Grün - zu Niederdruckmaschinen, einen mög - te. dungskomitees“, reiste er noch im lichst geringen Tiefgang sicherzustel - Frühjahr 1836 einige Wochen nach len. Hochdruck entsprach bei dem da - Die ersten Personenschiffe: Frankreich, um die dort im Einsatz be - maligen Stand der Technik einem Wert „Königin Maria“ und „Prinz Albert“ findlichen Fluss-Dampfschiffe zu stu - von 3 bar und mehr an der Maschine. Unmittelbar nach der Erteilung des dieren. Auf Grundlage der gesammel - Die zuständige Behörde hatte jedoch Privilegs „zur Betreibung der Dampf - ten Erfahrungen entstanden seine Ent - Sicherheitsbedenken gegen den ho - schiffahrt auf der Elbe von einem in - würfe: eiserne Schiffe, ohne ausge - hen Druck von 60 psi (4,2 bar), mit ländischen Orte zum andern“, für fünf prägten Kiel, mit zur Kim nur wenig an - dem die von Schubert vorgesehenen Jahre von 1836 an im Königreich steigendem Boden, um einen mög - Maschinen arbeiten sollten, und ge - Sachsen, entstanden nach Plänen von lichst geringen Tiefgang zu verwirkli - nehmigte diese nicht. Dagegen wur - Johann Andreas Schubert im Herbst chen. Damit ergab sich für den Rohbau den die bekannten Niederdruckma - 1836 auf einem Platz nahe dem Elb - der „Königin Maria“, bei einer Länge schinen nur mit maximal 1,25 bar be - ufer, genannt Vogelwiese, am östli - von 36,093 m und einer Breite von trieben. 3,923 m, ohne Maschinenanlage, chen Rand der Altstadt, zwischen der Die Direktion der Gesellschaft interve - Schaufelräder und Räderkästen sowie Albert- und der Carolabrücke von nierte nicht bei der Behörde und ent - anderer Ausrüstung ein Tiefgang von heute, die Rümpfe für zwei eiserne schied sich, entgegen allen Empfehlun - nur 153,4 mm. Die Verdrängung soll in Dampfschiffe. gen zur Bestellung von Niederdruck - diesem Zustand 15 t betragen haben. Schubert war Hochschullehrer in Dres - maschinen, die dann von der Maschi - den und veröffentlichte, nachdem die Die Maschinenanlage und ihre Ausrüs - nenbauanstalt Egells in Berlin mit Loko - Sächsische Regierung ihm 1833 ein tung erhielten die beiden Schiffe bei motivkesseln geliefert wurden. Statt Privileg zum Betrieb der Dampfschiff - der im Februar 1837 in Übigau eröffne - des geplanten Gewichtes von 15 bis 20 fahrt auf der Elbe verweigert hatte, ten Maschinenbauanstalt des „Dres - t für diese Antriebsanlage lag das tat - Anfang 1836 unter dem Titel „Andeu - dener Actien-Maschinenbau-Vereins“ sächliche Gewicht bei etwa 60 t. Das tungen über die Dampfschiffahrt auf (Gründung 1836), die unter der Lei - führte rechnerisch zu einem Tiefgang der Oberelbe“ eine Arbeit, mit der er tung von Schubert stand und mit dem von 72 statt der gewünschten 43 cm nachwies, unter welchen Vorausset - Bau der ersten Dampflokomotive in und tatsächlich zu 73 bis 76 cm. Damit zungen Dampfschiffe auf der Oberel - Deutschland, der „Saxonia“, berühmt waren häufige Grundberührungen auf be betrieben werden können. Sein wurde. dem nicht regulierten Oberlauf der El - Biograph Weichold schreibt dazu: Schubert hatte, vor dem Hintergrund be programmiert. „Ausführlich und wissenschaftlich der in England (negativ) und Frankreich Schuberts Biograph äußert hierzu die exakt wies er damals nach, daß eine er - (positiv) gesammelten Erfahrungen, als Vermutung, dass die Direktion der folgreiche Dampfschiffahrt in Sachsen durchaus möglich sei, sofern die Schiffe den von ihm genau ermittelten Tiefgang nicht überschreiten und zu die - Ausschläger Billdeich 32 · D-20539 Hamburg sem Zweck aus Eisen hergestellt Phone: (040) 31 78 30-0 · Fax: (040) 31 68 51 · E-Mail: [email protected] und mit leichten Hochdruck- Dampfmaschinen … ausgerüstet Deliveries: würden.“ 2 + 4 ENGINE PARTS · LINER · COVER · PISTON RINGS AIR COMPRESSORS AND SPARE PARTS – TURBOCHARGER PARTS – REPAIR SERVICE Diese Arbeit hatte unmittelba - ren Einfluss auf ebenfalls an der Branch Offices: HTS Korea Co. Ltd. (Korea-Pusan) · Phone: 0082 51 466070 · Fax: 0082 51 4663182 Elbschifffahrt interessierte Per - HTS Poland: Phone: 0048 59 8221291 · Fax: 0048 59 8221292 sönlichkeiten, mit der Folge, dass OTS (Kobe): Phone: 0081 78 681 21 73 · Fax: 0081 78 681 21 99 der Sächsischen Regierung kurz HTS BRANCH OFFICE SHANGHAI (CHINA) nach der Veröffentlichung gleich Sole Agent for: drei Gesuche um ein Privileg ELMOR S.A. – P.Z.U.O. WARMA – Z.U.O. HYDROSTER – RUMIA – TOWIMOR S.A. zum Betrieb der Dampfschiff - fahrt in Sachsen eingereicht Schweißwerk und Maschinenbau Ausschläger Billdeich 32 wurden. Erfolg hatte schließlich OTTO SCHUCHMACHER GmbH 20539 Hamburg eine Gruppe Dresdner Kaufleu - Telefon: (040) 78 08 91-0 Elektro - Autogen - Reparaturschweißwerk Fax: (040) 78 08 91-20 te. Sie erhielt am 8. Juli 1836 das gegr. 1918 Compound - Riegelverfahren erwünschte Privileg.

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 13 Dampfmaschinen

werden und die „offiziellen Übungs - Umbau der „Prinz Albert“ in Ham - fahrten“ konnten erst Anfang August burg. Damit verringerte sich der Tief - erfolgen. Der Betrieb nach Fahrplan gang des nicht beladenen Schiffes auf begann am 18. September 1837 (an - 48 cm und auf 64 cm mit 450 Fahrgäs - dere Quellen: 25. bis 29. August und ten, gefülltem Kessel und einer ent - ab 23. September) auf den Strecken sprechende Menge Kohlen an Bord. zwischen Pillnitz und Rathen sowie So wurde die Auflage zwar nicht er - zwischen Dresden und Meißen. Das füllt, doch der Einsatz des Schiffes we - Foto: SDS-Gruppe Schwesterschiff „Prinz Albert“ wurde sentlich verbessert. Die „Königin Ma - ein Jahr später in Dienst gestellt. ria“ wurde ein Jahr später ebenfalls auf eine Penn’sche Maschine umge - „Elbe-Dampfschiffahrts-Gesell - Der Tiefgang der beladenen Schiffe rüstet. Außer mit einem verringerten schaft“, wie das Unternehmen damals entsprach nicht einmal den durch - Tiefgang war diese Maßnahme mit ei - hieß, die Maschinen nur abgenommen schnittlichen Werten am Pegel Dres - ner deutlich verbesserten Manövrier - habe, weil sie zeitlich unter Druck ge - den, geschweige denn jenen bei fähigkeit verbunden, da die Penn’ - riet, da das Privileg eine Klausel ent - Niedrigwasser. Verschiedene Ansätze schen Maschinen umgesteuert wer - hielt, nach der die Dresdener Gruppe der Gesellschaft zur Verbesserung der den konnten. innerhalb von 12 Monaten nach Ertei - Situation führten zu keinem Ergebnis. lung „die Dampfschiffahrt … mit hin - So erhielt die „Königin Maria“ inner - Der Einbau dieser Maschinen im sel - reichenden Fahrzeugen eingerichtet“ halb kurzer Zeit drei und die „Prinz Al - ben Jahr wie die Lieferung von Penn haben musste. bert“ zwei verschiedene Kessel. Unter für die mit einem österreichischen Pri - Die Dampfmaschinen von Egells für anderem wurde erwogen, neue Schif - vileg fahrende „Bohemia“ lässt darauf die „Königin Maria“ und die „Prinz Al - fe anzuschaffen und entsprechende schließen, dass es sich um Maschinen bert“ hatten zwei feststehende Zylin - Angebote eingeholt. gleicher Konstruktion gehandelt ha - der und an jeder Seite ein Balancier Weil das Privileg der Elbedampfschif - ben muss. Die Maschine der „Bohe - nach dem Prinzip von Boulton & Watt. fahrts-Gesellschaft zunächst nur für mia“ wurde später ganz oder in Teilen Sie waren nicht umsteuerbar, was die die Dauer von fünf Jahren erteilt wor - - das ist trotz intensiver Recherchen Manövrierfähigkeit stark einschränk - den war, musste es, wollte man den bis heute eine nicht absolut gesicher - te. Im April 1838 vorgenommene Betrieb aufrecht erhalten, unbedingt te Aussage – in andere Schiffe, zuletzt Messungen zeigten folgende „nomi - verlängert werden. Da die Auseinan - in die heutige „Diesbar“ eingebaut. nellen“ Leistungen: dersetzungen zwischen der Reederei Hierzu schreibt Matschoss: „Eine gro - und der Werft in Übigau, bei denen, • Königin Maria PSe 46,5 ße Bedeutung als Schiffsmaschine er - wie Gutachter immer wieder bezeug - langten … die oscillierenden Maschi - (a. Qu. 46,0) in Fahrt 41,6 PSe ten, Schubert zu Unrecht belangt • Prinz Albert PSe 49,6 in Fahrt 43,0 PSe. nen, besonders seitdem es dem be - wurde, in aller Öffentlichkeit ausge - rühmten englischen Ingenieur John Bei gleichem Kolbendurchmesser von breitet worden waren, neigte die Penn Anfang der dreissiger Jahre [An - etwa 525 mm und gleichem Hub von Sächsische Regierung wohl nicht da - merkung des Verfassers: 1830er Jah - 730 mm muss die Maschine der „Prinz zu, das Privileg zu verlängern, zumal re] gelungen war, der Steuerung eine Albert“ mit deutlich höherem mittle - ein Verkehr nach Fahrplan mit den äußerst praktische Form zu geben.“ rem Druck gefahren worden sein. verfügbaren Schiffen nicht zu sichern Die genannte Steuerung wurde als war. Die Maschinenanlage der „Königin Penn’sche Kulissensteuerung be - So war es nur einem Gutachten zu Maria“ wurde erstmals an 6. Juli 1837 kannt. verdanken, dass die Verlängerung in Betrieb genommen und anschlie - dennoch erfolgte, allerdings mit einer Matschoss fügte jedoch gleich hinzu, ßend Probefahrten durchgeführt, die strengen Auflage: „…daß man we - dass dieser Maschinentyp den stei - unter anderem dazu dienten, das Per - nigstens ein Boot in Gang bringe, das genden Leistungsanforderungen sonal für die Bedienung von Kessel bei angemessener Tragbarkeit und nicht lange gerecht werden konnte, und Maschine anzulernen. Da der Kes - voller Fracht keinen größeren Tief - da mit zunehmender Leistung die be - sel nicht genügend Dampf lieferte, gang als höchstens 22 Zoll [Anmer - wegten Massen entsprechend anstie - mussten Änderungen vorgenommen kung des Verfassers: 22 Sächsisch Zoll gen und damit die Reibung und der entsprechen 52 cm] aufweist“. Verschleiß an den hohlen Drehzapfen der Zylinder, durch die der Dampf zu- Zwangsläufig entschied man sich für und -abgeführt wurde. Sie wurden eine Umstellung auf leichtere oszillie - von den „schrägliegenden Raddamp - rende Zweizylinder-Niederdruckma - fermaschinen“ abgelöst. schinen von John Penn in Greenwich, Hans-Jürgen Reuß die allerdings mit nur 32 PS eine deut - © PR Pressebüro Reuß 2016 lich geringere Leistung abgeben konnten. Zunächst erfolgte 1840 der Fortsetzung im nächsten Journal

14 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Aus Betrieb und Technik

Zum Titelbild: gentümer und -charterer von LNG- betriebenen Schiffen von entschei - Bomin Linde LNG sichert sich dender Bedeutung ist. Unser Mut - terkonzern Linde AG betreibt bereits weltweit größtes Liquefied das LNG-Terminal in Nynäshamn und das kleinere LNG-Bunkerschiff SEA - Natural Gas Bunkerschiff GAS in Stockholm. Ergänzt um LNG Liquefied Natural Gas (LNG) Lieferant Bomin Linde LNG hat sich das Versorgung per LKW, greift Bomin weltweit größte LNG-Bunkerschiff mit einer Kapazität von 7.500 m 3 Linde LNG mit dem neuen, großen gesichert. Der langfristige Chartervertrag mit Eigentümer Bernhard LNG-Bunkerschiff auf ein einzigarti - Schulte wurde am 30. September 2016 unterzeichnet. ges LNG-Versorgungsnetzwerk zu - rück.“ Das Schiff wird durch sein Antriebs- und Steuerungssystem mit Azimuth Thrusters und Pump-Jets eine maxi - male Manövrierbarkeit aufweisen. Auch Offshore-Bebunkerungen wer - den durch Dynamic Positioning 2 (DP2) möglich sein. Pumpen mit ho - hen Durchlaufraten erlauben einen schnellen LNG-Transfer zu den Schif - fen und somit kurze Hafenliegezei - ten. Parallel zur Bestellung des LNG-Bun - kerschiffs hat die Linde AG die Antei - le des bisherigen Miteigentümers Marquard & Bahls an Bomin Linde LNG erworben. „Bomin Linde LNG wird unser bestehendes LNG-Port - folio erweitern und Kunden den Zu - gang zu einem einzigartigen Spek - trum an LNG-Infrastruktur im Nord- Das Schiff wird von einem im No - Unterzeichnung dieses Vertrags ein und Ostseeraum ermöglichen“, sagt vember 2015 gegründeten Joint wichtiger Meilenstein für Bomin Lin - Bernd Eulitz, Mitglied des Vorstands Venture gechartert, an dem Bomin de LNG und ein großer Schritt vor - der Linde AG. Linde LNG zu 90 Prozent beteiligt wärts für den ist. Die übrigen 10 Prozent hält maritimen Klaip .edos Nafta, der Eigentümer und LNG-Markt im SSauer Compressors Betreiber des Klaipeda-LNG-Import- Ostseeraum. Terminals. Die Inbetriebnahme des Zum ersten LNG-Bunkerschiffs ist für Ende 2018 Mal werden geplant. Bomin Linde LNG wird mit Schiffseigen - dem LNG-Bunkerschiff maritime tümer und - e st ur co t ce Kunden und Small-Scale-LNG-Termi - betreiber in a an en nals an der Ostseeküste versorgen. dieser Region int . ma s cost Klaip edos Nafta sichert mit dem Zugang zu ei - tion stalla Schiff einen flexiblen LNG-Trans - ner vollständi - ss in port-Service zu ihrer LNG-Um - gen LNG-Ver - schlagstation an Land. sorgungskette erhalten. Das Mahinde Abeynaike, Chief Executive neue Schiff si - Officer von Bomin Linde LNG, er - chert die LNG- klärt: „Der Anteil von LNG als Schiffs - Versorgung zu kraftstoff wird in der Ostsee in den attraktiven nächsten Jahren signifikant wach - Preisen was sen. Diese Entwicklung wollen wir für Schiffsei - www.sauercompressors.com führend vorantreiben. Dabei ist die

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 15 Aus Betrieb und Technik

EU fördert ganzheitliches Schiffs-Design-Projekt Namhafte deutsche Projektpartner bensdauer eines Schiffes oder einer den, erstellt. Diese Plattformen wer - beteiligen sich an dem neuen euro - Offshore-Plattform aus, bestim - den es dem Schiffsdesigner ermögli - päischen Projekt HOLISHIP („HO - men also über viele Jahre hinweg chen, in kürzester Zeit anspruchsvol - LIstic optimisation of SHIP design Wirtschaftlichkeit und Umweltver - le Analysen zu unterschiedlichen As - and operation for life cycle“). Das träglichkeit. Bei den in Europa ge - pekten durchzuführen. Hierdurch mit einem Auftakttreffen in Athen bauten Spezialschiffen und Off - wird auch eine Optimierung des Ge - im September gestarte Projekt wird shore-Strukturen handelt es sich samtsystems unter wirtschaftlichen durch die EU im Rahmen des Horizon um äußerst komplexe Systeme. Sie und bzw. oder Umweltgesichts - 2020 Transport Programms mit 11,4 werden einzeln oder in kleinsten punkten bei Betrachtung der gesam - Millionen Euro gefördert. Die HOLI - Stückzahlen gefertigt, und die Ent - ten Lebensdauer bereits im frühen SHIP-Laufzeit beträgt vier Jahre, wicklungszeiten sind im Vergleich Entwurf möglich. Die Designplatt - wobei die Koordination bei der zu anderen Branchen extrem kurz. formen werden auf dem Programm Hamburgischen Schiffbau-Versuchs - Umfangreiche Marktstudien und - CAESES ® der Potsdamer Firma anstalt (HSVA) liegt. erprobungen – wie etwa bei der Friendship Systems basieren. Friend - Dem HOLISHIP-Verbund gehören Einführung einer neuen Automobil - ship Systems leitet das zentrale Ar - insgesamt 39 Partnerorganisatio - serie üblich – lassen sich im Rahmen beitspaket „Integration of Methods nen an, darunter führende europäi - eines Schiffsentwurfs nicht durch - and Tools, Software Platforms” . sche Werften (darunter die Meyer führen. Im Rahmen des Projektes HOLISHIP sollen nun Entwurfs - In diesem Arbeitspaket liegt auch Werft) , Reedereien, Ingenieurbü - das wesentliche Aufgabengebiet ros, Klassifikationsgesellschaften, werkzeuge erarbeitet werden, die die Entwicklung und das Design der Hochschule Bremen innerhalb Softwareanbieter und Forschungs - von Holiship. Sie ist hier für die Inte - einrichtungen, wie z.B. die Fraun - von hochkomplexen Schiffen be - schleunigen und optimieren sollen. gration im Bereich Konzept-Design hofer Gesellschaft, München, und verantwortlich. Ein weiterer wichti - das Bremer Institut für Seever - Dazu werden die verschiedenen As - ger Bestandteil des Forschungspro - kehsrwirtschaft und Logistik. Zu pekte des gesamten Lebenszyklus jektes HOLISHIP sind die neun sog. den fünf europäischen Hochschul- eines Schiffes betrachtet und analy - „Application Cases”, Anwendungs - und Universitätspartnern gehört als siert, so dass sie bereits im frühen beispiele, mit deren Hilfe die ent - einziger deutscher Partner die Design berücksichtigt werden kön - wickelten Werkzeuge unter Lei - Fachrichtung Schiffbau- und Mee - nen. Diese Werkzeuge werden auf tung von europäischen Werften restechnik der Hochschule Bremen eine Vielzahl von Anwendungsbei - und Systemherstellern getestet (HSB). Ziel des Projektes ist die spielen (Application Cases) zuge - und auf Praxistauglichkeit erprobt Entwicklung und Erprobung von schnitten und in eine Design-Platt - werden. Hier wird die HSB unter Werkzeugen für ein ganzheitliches form integriert. Es werden Plattfor - anderem am Design von Kreuz - Schiffsdesign. Viele Parameter, die men für unterschiedliche Design- fahrtschiffen, RoPax-Fähren und bereits in einer sehr frühen Phase Tiefen, wie sie in der Entwicklungs - Doppelendfähren mitwirken. des Entwurfs festgelegt werden, phase von Schiffen und meerestech - wirken sich auf die gesamte Le - nischen Strukturen durchlaufen wer - Jens Meyer

tät Bremen durchführt. Messungen Positive Auswirkung der redu - europäischer Partner in Rotterdam (Niederlande), Plymouth (Großbri - zierten Schwefelgrenzwerte tannien), an der Brücke über den Gro - Die Senkung des zulässigen Schwefelanteils in Schiffskraftstoffen in Nord- und ßen Belt in der Ostsee (Dänemark) Ostsee hat sich bewährt. Die Luft ist sauberer geworden. und in Südostschweden bestätigen Die Verschmutzung von Nord- und Ostsee durch Schwerölrückstände ist seit dem BSH zufolge diese Ergebnisse. Amfang 2015 deutlich zurückgegangen”, das teilte die Präsidentin des Bundes - Am 1. Januar 2015 trat der reduzierte amtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Monika Breuch-Moritz, Grenzwert von 0,1 Prozent für den anlässlich des Maritimen Sommertreffs 2016 in Kiel mit. Kraftstoffschwefelgehalt innerhalb der Sulphur Emission Control Areas (SE - Um 50 bis 80 Prozent hat die Konzen - Dies zeigen Ergebnisse wissenschaftli - CAS) von Nord- und Ostsee in Kraft. tration von Schwefeldioxid in der küs - cher Untersuchungen auf der Basis tennahen marinen Troposphäre (der von Messungen, die das BSH seit Laut BSH ergeben auch die Untersu - untersten Schicht der Atmosphäre) Herbst 2014 in Wedel und auf Neu - chungen von Proben von Wasserver - von Nord- und Ostsee seit Januar werk in Zusammenarbeit mit dem In - schmutzungen aus Nord- und Ostsee 2015 abgenommen. stitut für Umweltphysik der Universi - gleiche Befunde. „Seit Januar 2015 hat

16 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Aus Betrieb und Technik das BSH-Labor in Sülldorf lediglich ei - bei gleichzei - nen Fall mit Bestandteilen von schwe - tig die Natur rem Mineralöl bearbeitet. Alle anderen zu schützen. Proben enthielten Diesel- und Hydrau - Dazu braucht likabfälle sowie Paraffin und Pflanzen - man ausge - fett”, berichtete die Präsidentin den wogene Re - rund 400 Gästen. geln und eine In ihrer Rede würdigte sie die Bedeu - wirkungsvolle tung von Grenzwerten für die Ent - Überwa - wicklung von neuen Technologien: chung. Und „Regeln und ihre Überwachung sto - dies auch in - ßen Innovationen an”. So sei LNG als ternational. Brennstoff keine abwegige Idee mehr. Die Ergebnis - „Viele Häfen arbeiten an der Einrich - se zeigen, tung einer entsprechenden Infrastruk - dass das der tur. Das Bundesministerium für Ver - richtige Weg kehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ist”, so die BSHPräsidentin. die erste Behörde sein, die zukünftig stimmt zurzeit eine Förderrichtlinie Um mit gutem Beispiel voranzugehen, einen Landstromanschluss für ihre mit der EU-Kommission ab, mit der die soll auch der Neubau eines Vermes - Schiffe bereithält. Am Dienstsitz Ros - Um- und Ausrüstung von Schiffen un - sungs-, Wracksuch- und Forschungs - tock soll der Landstromanschluss Ende terstützt werden soll”, berichtete schiffes für das BSH mit einem LNG- 2016 in Betrieb genommen werden. Breuch-Moritz. „Unser Ziel im BSH ist, Antrieb ausgerüstet sein. Das BSH die Wirtschaft zu unterstützen und da - wird eigenen Angaben zufolge auch (aus Schiff&Hafen” 10-2016)

Moderne Kommunikationslösungen für die NSB-Flotte Die NSB Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG (Reederei NSB) hat den Kommunikationsspezialisten Marlink mit der Bereitstellung von vollständig gemanagten VSAT-Services beauftragt. Dazu zählen die Konnektivität und ein umfangreiches Roll-Out von geschäftskritischen Lösungen für die gesamte NSB-Flotte mit mehr als 50 Schiffen. Mit dem Einsatz des Marlink VSAT sollen durch Marlinks globales VSAT- Das XChange-System von Marlink und dem XChange-Kommunikati - Netzwerk erheblich besser funktio - wird für das Management der Kom - onsmanagementsystem verbessert nieren und der neue Grad an Konnek - munikationsservices auf den Schif - NSB das Kommunikations- und Un - tivität wird zudem die Überwachung fen verwendet werden, beispiels - terhaltungsangebot für die Seeleute von Treibstofffüllständen ermögli - weise für die Accounts der Besat - an Bord der Schiffe erheblich. chen. Dadurch können Brenn stoff - zungsmitglieder, Rechnungsstellung Die Reederei wird auch Marlinks einsparungen erzielt und Umweltbe - und Satellitennetzwerke. neuen Telemedizin-Service testen, lastungen verringert werden. Die Reederei NSB wird außerdem der entwickelt wurde, um die ärztli - „Marlinks umfassendes Angebot reicht das XChange-Universal-Remote-Ac - che Versorgung von Besatzungsmit - weit über die Konnektivität hinaus”, cess-System einsetzen, um einen si - gliedern auf hoher See durch den Zu - betont Tim Ponath, Geschäftsführer cheren einzigen Zugangspunkt zu griff auf medizinisches Wissen über der Reederei NSB. „Das integrierte Lö - den Schiffsnetzwerken bereitzustel - das Internet und Multimedia-Kanäle sungspaket ermöglicht es uns, die Ser - len und so die IT-Ausgaben mittels zu verbessern. vices für unsere Besatzungen zu erwei - proaktiver Remote-Wartung und Darüber hinaus will NSB mit den neu - tern und gleichzeitig die operative Effi - -Fehlerbehebung erheblich zu redu - en Kommunikationslösungen den zienz und Nachhaltigkeit unserer Ge - zieren. schäftstätigkeit sicherzustellen. Zugriff auf geschäftskritische An - Zudem werden auch die E-Mail-Sys - wendungen zur Unterstützung der Unsere Schiffe bieten bereits eine teme der Schiffe zu Marlinks E-Mail- Schiffs- und Flotteneffizienz opti - komfortable Arbeits- und Lebensum - Lösung SkyFile Mail migriert, das be - mieren. Die Anwendungen für den gebung, aber es ist dennoch wichtig reits auf Tausenden von Schiffen Machine-to-Machine (M2M)-Da - für uns, auch die neuen Anforderun - weltweit zum Einsatz kommt. tenaustausch, elektronisches Doku - gen unserer Mitarbeiter zu erfüllen. mentenhandling und e-Navigation Und Marlink hilft uns dabei.” (aus „Schiff&Hafen” 10-2016)

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Oktober 2016 17 Aus Betrieb und Technik

Wachstumserwartungen Deutsche Reeder gehen auf neuem Tiefstand Die Investitionen in digitale Ge - auf Digitalisierungskurs schäftsmodelle müssen die deutschen Die Digitalisierung wird Geschäftsmodelle und -prozesse der deutschen Reeder allerdings unter wirtschaftlich Reeder in den kommenden Jahren stark verändern – zu diesem Ergebnis herausfordernden Rahmenbedingun - kommt eine aktuelle Branchenbefragung der Wirtschaftsprüfungs- gen stemmen. und Beratungsgeselischaft PwC. Nach einem Zwischenhoch im ver - Der Studie zufolge rechnen mittler - Reedereien haben sich in den letzten- gangenen Jahr rechnet nur noch ein weile knapp neun von zehn Reedern jahren stark auf die Rolle des mariti - gutes Drittel (35 Prozent) der Befrag- (87 Prozent) damit, dass die Digitali - men Transportdienstleisters be - ten für die kommenden zwölf Mona - sierung im Schiffsverkehr in den schränkt", erläutert Claus Brandt, te mit steigenden Erlösen. Vor einem nächsten Jahren extrem zunehmen Partner und Leiter des Kompetenz - Jahr waren noch 55 Prozent der Ree - wird. Technologien zur lückenlosen zentrums Maritime Wirtschaft bei der optimistisch gestimmt. Dieser Echtzeit-Verfolgung von Sendungen PwC. „Die fortschreitende Digitalisie- Stimmungsumschwung schlägt sich auf hoher See oder zur Wartung von rung zwingt die deutschen Reederei - auch in den Investitionsplänen nieder. Schiffen aus der Ferne dürften damit en nun dazu, ihr Dienstleistungsport - Zwar ist der Anteil der Reeder, die schon bald Alltag werden. Jede vierte folio zu vertiefen und die Logistikket - neue bzw. gebrauchte Schiffe kaufen befragte Führungskraft aus der mari - te umfassender abzudecken – nicht wollen, aktuell fast genauso hoch (70 timen Wirtschaft geht außerdem da - nur auf See, sondern auch an Land.” Prozent) wie vor einem Jahr (74 Pro - von aus, dass Schiffe in absehbarer Zu- zent). Allerdings wollen auch deutlich kunft von Land gesteuert werden – Neue Konkurrenz durch Google mehr Reeder in den kommenden ohne Steuermann und Besatzung an und Amazon? zwölf Monaten Schiffe verkaufen (59 Bord. Vor zwei Jahren lag dieses Sze - Prozent) als in der Befragung von Gut sechs von zehn der befragten 2015 (45 Prozent). nario noch für 96 Prozent der Reeder Reeder (62 Prozent) erwarten, dass in weiter Ferne, so das Ergebnis der Technologieunternehmen w ie Google Umstellung von Öl auf Flüssiggas Studie. den digitalen Umbau der Branche mit polarisiert technischen Dienstleistungen und Digitalisierung erhöht Druck Know-how unterstützen werden. An Ein wichtiger Treiber zur Flottenmo - auf bestehende Geschäftsmodelle direkte Investitionen der Internet - dernisierung sind neben Kostensen - Die neuen digitalen Möglichkeiten konzerne in eigene Schiffe glaubt in - kungen auch verschärfte Umweltauf - werden laut der Befragung das Leis - des nur gut jeder zehnte Reeder – lagen. Wie schon in den Vorjahren tungsspektrum der Unternehmen im möglicherweise eine trügerische rechnen gut neun von zehn Reedern maritimen Sektor dramatisch verän - Fehleinschätzung, wenn man die Vor - mit (weiter) steigenden Andorderun- dern. So geht die Hälfte der Befrag - stöße der Technologiegiganten in an - gen an die Umweltverträglichkeit der ten (51 Prozent) davon aus, dass dere Branchen, etwa die Automobil - Schiffsantriebe – rund zwei Drittel deutsche Reedereien in Zukunft mehr industrie, betrachtet. rüsten ihre Flotten dementsprechend Aufgaben innerhalb der Transportket- „Dass in einigen Jahren Schiffe auch nach. Dabei zeigt sich die Branche ten übernehmen müssen, um wettbe- unter der Flagge von Amazon fahren, beim Thema Umrüstung auf Flüssig - werbsfähig zu bleiben. Knapp zwei ist keinesfalls ausgeschlossen”, so erdgas (LNG) gespalten. Drittel der befragten Führungskräfte Claus Brandt. „Digitale Akteure drän - Während gut ein Drittel der Reeder (63 Prozent) rechnen damit, dass Lini- gen schon längst in die Logistik, zu davon ausgeht, dass in drei bis fünf enreeder künftig nicht nur den Lande und in der Luft. Die deutschen Jahren deutlich mehr Schiffe als heute Schiffstransport, sondern auch die ge- Reedereien sind deshalb gut beraten, Flüssiggas statt Schweröl tanken, räu - samte Lieferkette „von Haus zu Haus” sich auf neue Konkurrenten aus dem men 64 Prozent dem umweltfreundli- abdecken werden. „Die deutschen Technologiesektor einzustellen.” chen Brennstoff in absehbarer Zeit weiterhin nur eine eher oder sehr ge - ringe Bedeutung ein. Grund hierfür könnte unter anderem die in den Au - gen der Reeder schwierige Weiterga - be der Umrüstungskosten an die Kun- den sein: 71 Prozent halten diese für unwahrscheinlich bis ausgeschlossen.

Kreditfinanzierung wird immer schwieriger Um die erforderlichen Investitionen Laut einer aktuellen PwC-Studie wird eine extreme Zunahme der Digitalisierung der Schifffahrt erwartet. fmanzieren zu können, setzen die

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Reeder über stärker auf Direktinvesti - Zur Studie tionen statt Bankkredite. So erwarten Die PwC-Studie basiert auf einer tele - mittlerweile fast neun von zehn Ree - fonischen Befragung von 104 Ent - dern (89 Prozent), dass Banken künf - scheidungsträgern von deutschen tig weniger zur Finanzierung beitra - Transport- und Schifffahrtsunterneh - gen werden – in der Vorjahresumfrage men im Bereich der Seeschifffahrt. Die teilten diese Einschätzung erst 71 Pro - Umfrage wurde im Zeitraum von Mit - zent der Befragten. Auf der anderen te Mai bis Mitte Juni 2016 vom Mann - Seite gehen unverändert 86 Prozent heimer Marktforschungsinstitut tele - der Unternehmen davon aus, dass die Research Mannheim durchgeführt. deutsche Schifffahrtsindustrie mittel - PwC lässt die Studie seit 2009 jährlich fristig in größerem Umfang von aus - erstellen, was der Wirtschaftsprü - ländischen Kapitalgebern finanziert fungsgesellschaft zufolge eine metho - wird. dische Vergleichbarkeit zulässt. Auch Fonds, Versicherungen oder Ver - sorgungswerke sollen künftig häufiger Die befragten Reedereien beschäfti - in Reedereien investieren: Der Anteil gen durchschnittlich 158 Mitarbeiter der Reeder, die für diese und andere an Land und 735 Mitarbeiter auf See institutionelle Investoren attraktiver und betreuen durchschnittlich ca. 41 Mehr Sicherheit und minimale Baukosten: Si - werden wollen, ist im Vorjahresver - eigene und fremde Schiffe. Der Tätig - cherheit. Der prämierte Entwurf aus Bremen. gleich von 62 auf 72 Prozent gestie - keitsschwerpunkt der Reeder liegt in gen. „Nachdem die deutsche Schif - der Containerschifffahrt (62 Prozent on und kostengünstige Umsetzung im fahrtsbranche lange auf traditionelle der Befragten). Vordergrund standen, konnten zwei Finanzierungsinstrumente wie Bank - Weitere Informationen zum Thema sowie die Teams aus ihrem Master-Studiengang kredite gesetzt hat, öffnet sie sich nun vollständige Studie zum Download unter: Schiffbau und Meerestechnik mit ih - www.pwc.de/de/transport-und-logistik/ ren jeweiligen Entwürfen von speziell zunehmend auch für alternative Fi - reederstudie-2016-maritime-wi rtschaft- nanzierungsinstrumente und Investo - auf-digitalisierungskurs.html auf die Möglichkeiten und Anforde - ren”, so Claus Brandt. (aus „Schiff&Hafen” 10-2016) rungen von Ländern der Dritten Welt abgestimmten Fähren einen beachtli - chen zweiten Platz unter den insge - samt 24 teilnehmenden Studieren - Zweiter Platz bei internationalem denteams aus aller Welt belegen. Wettbewerb Gewinner des Wettbewerbs waren in diesem Jahr fünf Studierende der Uni - Studenten der Hochschule Bremen versität Strathclyde, Schottland. Den entwickeln sichere Fähre für Indonesien dritten Platz belegten zwei Teams: ei - ne Gruppe Studierender des Tolani Mit dem Entwurf einer Fähre für 185 schule Bremen (HSB) bereits zum Maritime Institutes in Mumbai, In - Passagiere sowie einer emtsprechen - dritten Mal mit Erfolg am internatio - dien, sowie ein Team der United den Anzahl von Pkws, Lkws und Bus - nalen Design-Wettbewerb der in States Academy in Annapolis, USA. sen zum Einsatz im Inselverkehr in der New York ansässigen Worldwide Fer - Sawusee zwischen den indonesi - ry Safety Associationm (WFSA) er - Beide Bremer Teams hatten jeweils ei - schen Städten Ende, Rote, Savu, Wai - folgreich beteiligt. Bei diesem Wett - nen vollständigen Entwurf einer Fähre napu und Tenau hat sich die Hoch - bewerb, bei dem Sicherheit, Innovati - erarbeitet und diesen bei der Jury der

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 19 Aus Betrieb und Technik

Fähren in diesem Land identifiziert zent der Todesopfer sind auf Schiffs - worden war, wurde dies bei der Ent - unglücke in Ländern der Dritten Welt wicklung der Schiffe von Anfang an zurückzuführen. Ordnet man diese mit berücksichtigt. Weitere sicher - Opferzahlen geografisch zu, so zeigt heitsrelevante Themen bei den De - sich, dass 70 Prozent der Opferzahlen signs waren Brandschutz und See - allein aus Unfällen in fünf Ländern re - gangsverhalten. sultieren: Bangladesch als trauriger Nach Einschätzung von Heike Lehm - Spitzenreiter, gefolgt von Tansania, kuhl, deren Gruppe eine Fähre ent - Senegal, Indonesien und den Philippi - warf, die als Besonderheit Anti-Roll - nen. Die beiden Teams der Hochschule Bremen bei tanks zur Verbesserung der Schiffssi - Um auf die Sicherheitsprobleme von der Preisverleihung in New York mit der Prä - cherheit bei schwerem Seegang im Fährschiffen in diesen Ländern auf - sidentin der Worldwide Ferry Safety Associa - Schiffdesign berücksichtigt, könnten merksam zu machen und frische Ideen tion, Dr. Roberta Weisbrod (Mitte). viele der zudem in die verschiedenen für die Erhöhung der Sicherheit von Entwürfe implementierten neuen Fährschiffen unter Berücksichtigung WFSA, einer Gruppe von weltweit an - sinnvollen Lösungen in Bezug auf die minimaler Bau- und Betriebskosten zu erkannten Experten, eingereicht. Schiffssicherheit vielleicht in nächster generieren, lädt die WFSA jedes Jahr „Durch die Teilnahme an diesem Zeit Anwendung finden. Schiffbaustudierende aus aller Welt Wettbewerb hatten die Studieren - Die WFSA ist eine gemeinnützige Or - ein, für einen ausgewählten Fähr - den die Möglichkeit, sich wie im zu - dienst ein auf die jeweiligen Bedin - künftigen Berufsleben unter Zeit - ganisation, die sich der Aufgabe stellt, die Sicherheit von Fährschiffen – ins - gungen angepasstes Design zu entwi - druck an einem komplexen Projekt im ckeln. Team auszuprobieren und dabei zu - besondere in Entwicklungsländern – sätzlich Impulse zur Erhöhung der Si - zu erhöhen und somit den Schutz von In diesem Jahr fungierte Indonesien cherheit im Fährverkehr von Entwick - Menschenleben zu verbessern. Nach als Partnerland, das als weltgrößter In - lungsländern zu setzen“, erläutert eher konservativen Annahmen der selstaat mit 280 Mio. Einwohnern auf Prof. Gregor Schellenberger, der als WFSA kamen zwischen 2000 bis 2014 einen sicheren und zuverlässigen Fähr - Dozent zusammen mit seinen Kolle - mehr als 18.000 Menschen (durch - verkehr angewiesen ist. gen Prof. Dr.-Ing.- Andreas Kraus und schnittlich ca. 1.300 pro Jahr) bei Fähr - Jens Meyer schiffsunglücken ums Leben. 97 Pro - Prof. Dr.-Ing. Hans Gudenschwager Abbildungsquelle: Hochschule Bremen die Studierenden während des De - signprozesses betreute. Den beiden Bremer Teams brachte ihre gute Plat - Zeppelin Power Systems spendet Motor für Forschung zierung eine Einladung zur Preisverlei - hung nach New York sowie ein Preis - geld pro Team in Höhe von 3.000 Dol - Hansekogge „Ubena von Bremen“ lar ein. mit Cat Motor remotorisiert Auch für die Studierenden war die Die „Ubena von Bremen” ist die Nachbildung einer Hansekogge, Teilnahme eine besondere Erfahrung. eines Segelschiffs aus dem 14. Jahrhundert. „Zum Abschluss des Studiums konn - Der Förderverein Hanse-Koggewerft e.V. will mit ihrer Hilfe und in Zusam - ten wir im Rahmen dieses Projekts menarbeit mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum(DSM) Erkenntnisse noch einmal alle im Studium behan - ü̈ber Schiffbau, Segel-, Navigations- und Seeverhalten von Koggen auf den delten Themenbereiche verknüpfen. traditionellen Hanserouten gewinnen. Außerdem wurde uns deutlich, wie Fü ̈r die Remotorisierung spendete Zeppelin Power Systems einen Cat C12. einfach es oftmals sein kann, die Schiffssicherheit durch kostengünsti - ge bauliche Maßnahmen zu erhö - Bei Hafenerweiterungsarbeiten wur - So wurde Zeppelin Power Systems im hen“, so Student Christoph Albers. de 1962 im Schlick der Weser das ein - Frühjahr 2015 um Unterstützung bei Seine Gruppe hatte ein Schiffsdesign zige verhältnismäßig gut erhaltene der Generalüberholung eines alten entwickelt, das im Falle eines Lecks Wrack der nordeuropäischen Schiff - MWM-Motors gebeten. Bei einer durch zusätzliche aufblasbare Auf - baukunst entdeckt. Der 1987 ge - Überprüfung des Motors stellte sich je - triebskörper, ähnlich den aus dem Au - grü ̈ndete Verein Hanse-Koggewerft doch heraus, dass die Anschaffung ei - tomobilbau bekannten Airbags, eine e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, nes neuen Motors wirtschaftlicher war höhere Stabilität erlangt und somit das Schiff originalgetreu und segel - – und die Idee zu der Spende wurde längere Evakuierungszeiten ermög - tüchtig nachzubauen. geboren. Gesagt getan: licht. Nach gründlicher Suche fand Zeppe - Antrieb für die historische Forschung Da aus der Analyse vergangener Fähr - lin Power Systems einen passenden unglücke in Indonesien eine Überla - Der ehrenamtlich arbeitende Verein ist Motor, veredelte ihn an seinem Ferti - dung der Schiffe als ein zentrales Si - bei seinem Vorhaben auf Unterstüt - gungsstandort in Achim und lieferte cherheitsrisiko für den Betrieb von zung aus der Wirtschaft angewiesen. den Cat C12 im April 2016 an den Ver -

20 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Aus Betrieb und Technik ein Hanse-Koggewerft e.V. in Bremer- Servicepartner und Systemlieferant für Schifffahrt, Werften, haven aus. On- und Offshore, Industrie, Baugewerbe und Handwerk Basté & Lange GmbH Acht Knoten mit einem Cat-C12- AmGenterUfer4a|21129Hamburg Sechszylindermotor Telefon: 040 - 781109-0| [email protected] Der neue Hauptantrieb besteht aus ei- ISO 9001/14001 BUREAU VERITAS nem Cat-C12-Sechszylindermotor mit Certification einem Getriebe Masson MM NFB und einer Kupplung Centa CX-45. Der Mo- tor hat eine Leistung von 254 kW (340 Alles was ein Schiff braucht: PS), n = 1.800min-1. Bei 75 Prozent der Technische Ausrüstung Motorleistung wird die Kogge ca. 8 Kno- Proviant & Catering ten erreichen. „Wir freuen uns sehr über den gespendeten Motor, denn der Ca- Maritimes Umweltmanagement terpillar C12 bringt mehr Leistung bei ei- Netze & Fischereiausrüstung nem geringeren Dieselverbrauch“, sagt Motorenersatzteil-Service Hans-Joachim Möller, 1. Vorsitzender des Vereins Hanse-Koggewerft e.V. „Da- Windkraft Ausrüstung & Service mit sind wir bestens ausgerüstet, die Segelmacherei & Taklerei Kogge auf unseren jährlichen Fahrten entlang der Nord- und Ostsee auch bei Logistik & Airfreight wenig Wind oder auf Binnenfahrten auf Bremen · Bremerhaven · Helgoland · Cuxhaven · Wilhelmshaven · Leer · Emden · Beesten · Meppen · Dessau der Weser sicher zu navigieren.“ Hamburg · Lübeck · Rostock · Stralsund · Mukran · Gdynia · Gdansk · Szczecin · Nachodka · Rotterdam · Antwerp Cadiz · Istanbul · Izmir · Cape Town · Durban · Dubai · Blumenau · Singapore · Shanghai · Hong Kong Die Einbringung des Motors und die mechanischen Arbeiten wurden unter Der Originalfund der Hansekogge halten. Die Kogge ist seit Mai 2000, der Leitung von Dipl.-Ing. Jürgen wurde im Deutschen Schifffahrtsmu - nach Ende der Konservierungsphase, Meyer, 2. Vorsitzender, mit einem A seum Bremerhaven (DSM) Stück für in der Koggehalle des Deutschen kleinen Team, darunter Maschinisten Stück mit mehr als 2.000 Einzelteilen Schiffahrtsmuseums zu besichtigen. des Vereins, durchgeführt. Die elektri- wieder aufgebaut und vermessen. sche Ausführung erfolgte durch Zep- Auch die originalgetreue Nachbildung pelin Power Systems. Über einen Zeitraum von 15 Jahren „Ubena von Bremen“ kann bei Veran - Nach Abnahme durch die Klassifikati- wurde er in einem Konservierungsbad staltungen besichtigt sowie gebucht onsgesellschaft DNV GL erfolgte die mit 800.000 Liter Fassungsvermögen werden. Sie war unter anderem ein Probefahrt Mitte April 2016 und wur- mit einem Gemisch aus Wasser und Highlight des diesjährigen 827. Ha - de mit Erfolg bestanden. Polyethylenglykol für die Nachwelt er - fengeburtstags in Hamburg.

Einbringung des Motors an Bord. Von links: Andreas Wehner (Projektingenieur bei Zeppelin Power Systems), Jürgen Meyer (2. Vorsitzender Hanse-Koggewerft e.V.), Werkstattleiter Joachim Beermann und Maschinist Eduard Engel (eben - Die „Ubena von Bremen” ist die Nachbildung einer Hansekogge aus falls vom Hanse-Koggewerft e.V.). dem 14. Jahrhundert.

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 21 Aus Betrieb und Technik

befahren möchten, kaum trösten.“ An - Neueste Entscheidung der USCG dersen fu hrt fort: „Momentan vergibt ̈ die USCG Zulassungen fu r Ersatz-Auf - ̈ in Bezug auf Ballastwasser - bereitungssysteme (AMS, Alternate Management Systems), nach denen behandlung verhilft Optimarin Schiffe mit Systemen, die von einem an die Branchenspitze anderen Flaggenstaat zugelassen wur - den, Ballastwasser in USGewässer ab - Die United States Coastguard (USCG) hält an ihrem Beschluss fest, lassen du rfen. Diese Zulassungen gel - ̈ keine Ballastwasser-Behandlungssysteme (BWT, Ballast Water Treatment) ten jedoch nur fu r einen Zeitraum von zuzulassen, die die möglicherweise invasiven Meeresorganismen ̈ fu nf Jahren. Ist diese Frist abgelaufen aus dem Ballastwasser nicht abtöten. Fu r die meisten Hersteller von auf ̈ ̈ und das System erfu llt nicht die Voraus - UV-Strahlung basierenden Systemen sind dies schlechte Neuigkeiten. ̈ Der BWT-Hersteller Optimarin aus Norwegen und Zeppelin Power Systems, setzung der USCG, tötet die Organis - Optimarins exklusiver Kooperationspartner in Deutschland und Osteuropa, men also nicht direkt ab, so muss es freuen sich dagegen: Optimarins Technologie ist die erste dieser Art, ausgetauscht werden. Daraus können die den Anforderungen der USCG fu r Meerwasser entspricht und die ersten Unsicherheit und finanzielle Belastun - ̈ FDA/CFMDA-Tests mit Erfolg bestanden hat. gen entstehen, denen sich Reeder auf Die Zulassung durch die USCG ru ckt damit in greifbare Nähe. dem derzeit hart umkämpften Markt ̈ kaum aussetzen können.“ Seit dem 1. Januar 2016 mu ssen Schif - hig“, wobei die meisten UV-Systeme ̈ Mit mehr als 20 Jahren Branchener - fe, die in US-Gewässern Ballastwasser nicht lebensfähige Organismen in das fahrung ist Optimarin, das im Jahr entladen, u ber ein BWT-System ver - Wasser zuru cklassen. Diese Organis - ̈ ̈ 2000 das weltweit erste kommerziel - fu gen, welches den hohen Anforde - men leben zwar noch, können sich aber ̈ le BWT-System verbaut hat, der der - rungen der USCG entspricht. Das Sys - nicht mehr vermehren. zeit einzige Hersteller von UV-basier - tem muss spätestens beim nächsten Die USCG hält jedoch daran fest, dass ten Systemen, fu r den die Zulassung Trockendock-Termin installiert wer - ̈ ihr FDA/CMFDA-Test, der Organis - durch die USCG zum Greifen nah ist. den. Es ist daher wichtig, sich als Ree - men als „lebend/abgestorben“ ein - der fu r ein System zu entscheiden, wel - Optimarins Technologie ist die erste ̈ stuft, Voraussetzung fu r eine Zulas - ches gute Aussichten auf die Zulassung ̈ dieser Art, die den Anforderungen der sung ist. Jede Reederei, die nach dem hat. Die Behandlung von Ballastwasser USCG fu r Meerwasser entspricht und 1. Januar 2016 Ballastwasser in US- ̈ mit UV-Licht ist eine umweltfreundli - die FDA/CFMDA-Tests dieses Jahr amerikanische Gewässer ablassen che Lösung ohne Verwendung von mit Erfolg bestanden hat. Weitere möchte, benötigt ein entsprechend Chemikalien. Mit UV-Licht behandelte Tests mit unterschiedlichen Salinitä - zugelassenes BWT-System an Bord Organismen werden abgetötet oder ten im Wasser waren im Fru hling seiner Schiffe. ̈ unfruchtbar gemacht, bevor sie mit 2016 geplant. Danach soll gegen En - dem Ballastwasser in fremde Gewässer „Die USCG vermittelt der Branche da - de des Jahres die Zulassung erfolgen. abgelassen werden. Am 14. Dezember mit eindeutig, dass sie in Bezug auf die Laut Andersen ist die elektrische Leis - Standards absolute Gewissheit tung des Systems der Schlu ssel zu sei - 2015 ließ die USCG in einer Erklärung ̈ wu nscht: Keine lebenden Organismen ner Wirksamkeit. Er erklärt: „Jede un - verlauten, dass sie eine Gruppe von ̈ Herstellern von UV-Systemen daru ber sollen in ihrem Gebiet abgelassen wer - serer UV-Lampen verfu gt u ber eine ̈ ̈ ̈ den“, kommentiert Tore Andersen, Leistung von 35 kW – fu r ein UVSys - informiert habe, die Most-Probable- ̈ Number-Pru fme thode (MPN- CEO von Optimarin. „Laut IMO (Inter - tem ist das sehr viel. Dadurch können ̈ Pru fmethode) im Genehmigungsver - national Maritime Organization) ist die invasive Organismen jedoch sofort ̈ fahren nicht zuzulassen. Die MPN-Me - MPN-Methode zulässig, doch das wird abgetötet werden und genau das thode bewertet Organismen nach dem Reedereien mit weltweiten Flotten, sieht die USCG vor. „Wir freuen uns, die US-amerikanische Gewässer frei dass wir in unserer Branche fu hrend Prinzip „lebensfähig/nicht lebensfä - ̈

22 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 Aus Betrieb und Technik sind, und eine uneingeschränkte Zu - Eivind Holte, Senior Technical Mana - tem an Bord des Kreuzfahrtschiffes lassung durch die USCG wird diese Po - ger von Saga Shipholding (Norwegen) Regal Princess verbaut. sition noch stärken. Dies zeigt unserer merkt an, dass die Schiffe des Unter - Das bauartgepru fte Optimarin Bal -  ̈ Überzeugung nach, dass sich unsere nehmens häufig in US-amerikanischen last System (OBS) wurde von einer jahrelange harte Arbeit und Investitio - Gewässern unterwegs sind und so - großen Reihe an Klassifikationsge - nen in die Entwicklung eines einfa - wohl die Häfen an der West- als auch sellschaften zertifiziert, darunter chen, zuverlässigen und leistungsstar - der Ostku ste anlaufen. „Die Zulassung ̈ DNV GL, Lloyd‘s, Bureau Veritas, ken Systems, das dank seines modula - durch die USCG ist fu r uns von aller - ̈ MLIT Japan und das American Bu - ren Aufbaus einfach zu verbauen und größter Bedeutung“, betont er. „Sie reau of Shipping. umzuru sten ist, tatsächlich auszahlen“, ist sozusagen unsere Eintrittskarte fu r ̈ ̈ Reedereien, die sich fu r die OBS-Lö - erklärt Andersen.  ̈ den Markt.“ Wir sind sehr froh, uns sung entschieden haben, sind unter Optimarin hat mittlerweile mehr als aufgrund der Technologie und der gu - anderem Saga Shipholding, MOL, 350 seiner Systeme an Reedereien auf ten Aussicht auf Zulassung durch die Grieg Shipping Group, Gulf Offshore, USCG fu r Optimarin entschieden zu der ganzen Welt vertrieben; von den ̈ Farstad Shipping, NYK, Nor Line und mehr als 270 bereits verbauten Syste - haben.“ die Evergreen Marine Corp. men sind u ber 60 Retrofits. Durch die In AMS-zugelassenen Systemen sieht ̈  Das System von Optimarin, das be - internationalen Vereinbarungen mit Holte ein „ernsthaftes Risiko“ und reits vom American Bureau of Ship - Zeppelin Power Systems und Goltens sagt: „Heute sind sie zugelassen, aber ping zugelassen wurde, ist das bis - was ist in fu nf Jahren? Die Kosten fu r gewährleistet Optimarin, seine Tech - ̈ ̈ her einzige UV-System, das die nologie zum benötigten Zeitpunkt am einen Austausch eines bestehenden FDA/CMFDA-Tests fu r Meerwasser ̈ benötigten Ort anzubieten und jede Systems in einer ganzen Flotte wären der USCG bestanden hat. Das Sys - individuelle Anforderung seiner Kun - schlichtweg katastrophal hoch.“ Er tem ist nun auf dem besten Weg, den erfu llen zu können. schlussfolgert: „Es ist äußerst wichtig, ̈ von der USCG im Jahr 2016 unein - Ein Hauptkunde von Optimarin ist Saga in Sachen BWT die richtige Entschei - geschränkt zugelassen zu werden. dung zu treffen. Reedereien mu ssen Shipholding. 2011 unterzeichnete Opti - ̈ Systeme und Lieferanten finden, de -  Mit Zeppelin Power Systems marin einen Rahmenvertrag mit der Ree - schloss Optimarin eine exklusive derei fu r offene Mehrzweck-Schu ttgut - nen sie vertrauen. Das haben wir ge - ̈ ̈ Vertriebsvereinbarung. Damit er - frachter und hat seitdem an Bord ihrer tan und diese Entscheidung scheint heute richtiger denn je.“ hält Zeppelin Power Systems die Flotte von momentan 32 Schiffen 26 Sys - exklusiven Rechte fu r Vertrieb, Pla - teme verbaut, davon acht Systeme auf ̈ Optimarin nung, Engineering, Einbau und Ser - Neubauten. Die u brigen sechs Schiffe vice fu r das OBS in Deutschland, Po - ̈ ̈ werden im Laufe des Jahres 2016 mit  Optimarin hat im Jahr 2000 das len, Russland und alle GUS-Staaten BWT-Einheiten ausgestattet. weltweit erste kommerzielle Sys - mit Ausnahme der Ukraine.

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  Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 23 SScchhiiffffbbaauu

Expeditionsschiffe für Hapag-Lloyd Cruises Die Reederei Hapag-Lloyd Cruises, ein Tochterunternehmen der TUI Group, hat bei der norwegischen Vard Werft zwei neue Kreuzfahrtschiffe bestellt. Die beiden 5-Sterne-Expeditionsschiffe sollen nach 20-monatiger Bauzeit im Frühjahr und Herbst 2019 in Dienst gestellt werden. über drei Restaurants sowie einen modernen Fitness- und Wellnessbe - reich verfügen. Eine Taufurkunde von Tallink-CEO Janek Stal - Die Neubauten sollen Reedereianga - meister und eine Brosche statt Ankerkette von ben zufolge mit moderner Technik Werftchef Dr. Jan Meyer. Foto: Jens Meyer ausgestattet werden und hohe Um - weltschutzstandards erfüllen. sehr anspruchsvolle Auftraggeber, die Die Luxus-Kreuzfahrtschiffe sollen 2019 in Mit der höchsten Eisklasse für Passa - die Grenzen – auch mit Blick auf den Fahrt gehen. gierschiffe PC6 sollen die Schiffe in Umweltschutz – erweitern. Die „Me - gastar“ ist für die Anforderungen der Die 138 m langen und 22 m breiten polaren Regionen sowie in Warm - wasser-Destinationen wie dem Reederei Tallink und ihrer Passagiere 16.100-BRZ-Neubauten mit einem maßgeschneidert und in dieser Hin - Tiefgang von 5,4 m werden auf sie - Amazonasgebiet eingesetzt werden. Ein Neubau ist für den deutschspra - sicht einzigartig“, so Meyer. Bis zur ben Passagierdecks in 120 Kabinen Ablieferung des Schiffes in Januar und Suiten Platz für bis zu 240 Passa - chigen Kreuzfahrtmarkt vorgesehen, das Schwesterschiff steht darüber hi - 2017 würden weniger als drei Jahre giere bieten. Hinzu kommen Kapazi - benötigt. täten für 170 Crewmitglieder. naus auch für Passagiere aus Großbri - tannien, Belgien, den Niederlanden „Dies ist ein großer Tag nicht nur für Die Expeditionskreuzfahrtschiffe und den USA zur Verfügung. die Ostsee”, freute sich Reedereichef werden einen hohen Amteil an Bal - Janek Stalmeister unter Hinweis auf konkabinen aufweisen und sollen (aus „Schiff&Hafen” 10-2016) die dank des Flüssiggasantriebes her - vorragenden Kennzahlen. „Andere wollen Tunnel bauen, wir unterneh - LNG-Premiere für Meyer Turku-Werft und Tallink Grupp men praktische Schritte, um Fort - schritte auf dem Wasser zu erreichen”. „Megastar“ positives Signal Der minimale ökologische Fußabdruck des Neubaus sei ein positives Signal für Branche für die gesamte Branche. Auch wenn Zu den größten und umweltfreundlichsten Schnellfähren der Welt wird die der Neubau wegen nötiger Arbeiten „Megastar“ gehören, die am 1. Juli ihren Namen noch vor dem ersten am Unterwasserschiff im Bereich der Kontakt mit ihrem künftigen Element erhalten hat. Propeller- und Ruderanlage sowie der Dabei ließ die ehemalige finnische Präsidentin Tarja Halonen Herstellung der Schwimmfähigkeit die traditionelle Sektflasche – nicht wie üblich – am Bug, der im gleichen Dock liegenden Groß - sondern am Achterschiff des hoch und trocken auf den Pallen sektion des TUI Cruises-Neubaus im 365 m langen Felsendock der Meyer Werft in Turku liegenden neuen „Mein Schiff 6“ noch nicht am Tauftag Flaggschiffes der estnischen AS Tallink Grupp zerschellen. aufschwimmen konnte, läge man mit dem Baufortschritt voll im Plan – weit Doch nicht nur bei der Namensge - vember 2014 – also schon drei Mona - mehr als die Hälfte des Schiffes seien bung hatte es der speziell für den te vor der am 27. 2. 2015 erfolgten bereits fertiggestellt. Für ein Schwes - schnellen Shuttle-Verkehr zwischen Bestellung des innovativen Schiffes terschiff habe man sich eine Option Tallinn und Helsinki konzipierte Täuf - begonnen worden.Werftchef Dr. Jan gesichert, über deren Nutzung man ling besonders eilig: Mit den Ent - Meyer zeigte sich erfreut darüber, nach den Erfahrungen mit dem in Bau wurfsarbeiten war bereits am 25. No - dass dieses erste seit Übernahme der befindlichen Prototyp entscheiden Werft durch das Papenburger Famili - werde. Für den Projektmanager der enunternehmen komplett unter sei - Werft, Kari Toivonen, repräsentiert ner Verantwortung in der Realisie - der u.a. mit „Safe Return to Port“-Ein - rung befindliche und technisch he - richtung und auch für die Eisfahrt opti - rausfordernde Neubauprojekt in nur mierten Hydrodynamik aufgrund der – eineinhalb Jahren den jetzigen Ferti - im Gegensatz zur bisherigen größeren gungsstand erreicht und konkrete LNG-Fähren – in den Schiffskörper in - Gestalt angenommen hat. „Wir haben tegrierten LNG-Tanks einen weiteren

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seiner Reederei, dass ihr die finan - zielle Basis erthal - ten bleiben möge, um dieses beson - dere Schiff in Fahrt halten zu können. Genau zwei Wo - chen nach ihrer Taufe konnte die „Megastar“am 15. Juli nach Flutung Ihr Service-Partner. Ein Zeichen für den Umweltschutz: Bei der Be - des Docks und grüßung der Taufpatin durfte der Panda als Öffnung des Dock - Symbol des WWF natürlich nicht fehlen. Reparatur. Fertigung. Beratung. Foto: Jens Meyer tores mit Schlep - perassistenz an den Ausrüstungs - Entwicklungsschritt dieser Antriebs - kai verholt wer - technik. den. Für die Taufpatin, die wegen einer Dort erfolgt bis Fußoperation mit Gehhilfen und Un - zum Januar 2017 terstützung des Werft- und Reederei - die Komplettie - managements bei Sonnenschein und rung des aus 39 blauem Himmel zu den Klängen einer großen und bis zu maritimen Blechbläser-Band die Tauf - 600 Tonnen kanzel enterte, war dies zwar nicht ihr schweren Blocks erster, dafür aber bisher größter Täuf - mit 500 km ling. Besonders erfreut zeigte sich Ha - Schweißnähten Diesel-Elektrik TEL +49 - (0)40 - 89 06 77- 0 lonen über die vorbildliche Umwelt - zusammengesetz - F. Tacke GmbH FAX +49 - (0)40 - 850 30 00 freundlichkeit des Schiffes, das zur ten und damit Tiedemannstraße 7 [email protected] Stärkung der Beziehungen zwischen jetzt zu 65 Prozent 22525 Hamburg www.tacke-hamburg.de Estland und Finnland beitragen werde fertiggestellten Und so wünschte sie ihrem Patenkind Neubaus. nicht nur allzeit gute Fahrt, sondern – Der Brennstart für die rd. 240 Millio - mit 4,8 Mio. Euro aus dem EU-Pro - wohl mit Blick auf den Brexit – auch nen Euro teure „Megastar“, deren Bau gramm „Connecting Europe Facility“ gefördert wird, fand am 4. August 2015 und die Kiellegung am 9. Februar 2016 statt. Die technische Probefahrt ist für Dezember dieses Jahres geplant. Der als Werft-Nr. 1391 geführte und nach den Vorschriften sowie unter Auf - sicht von Bureau Veritas in Bau befindli - che Neubau kommt bei einer Länge von 212,2 m, einer Breite von 30,6 m und ei - nem Tiefgang von 7 m auf eine Brutto - raumzahl (BRZ) von ca. 49.200. Das von 175 Besatzungsmitgliedern zu fahrende Schiff, das unter estnischer Flagge mit Heimathafen Tallinn in Fahrt kommt, bietet Platz für 2.824 Passagiere und weist damit die gleiche Länge und Kapa - zität auf wie das derzeitige Flaggschiff der Reederei, die „Baltic Queen“. Für 110 Trailer stehen 1.970 Spurme - ter und für Pkw weitere 900 Spurmeter bzw. eine Garage für 150 Passagier- Pkw zur Verfügung. Die Be- und Entla - dung von Fracht ein he i ten (LKW/Trai - Vor der Flutung des 365 m langen Baudocks : Letzte Arbeiten am Unterwasserschiff der„Me - ler) und Pkw kann gleichzeitig über gastar“. Foto: Jens Meyer zwei getrennte Ebenen erfolgten, was

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 25 SScchhiiffffbbaauu die Autodeck-Logistik vereinfacht. Der Bunkerstationen oder Barges zur Verfü - bauten Gastanker über umfangreiches geräumige Zugang zur Pkw-Garage ist gung stehen, erfolgt die Anlieferung des Know-how im Bereich der Gasantriebs - für die Passagiere ständig geöffnet, so umweltfreundlichen Brennstoffes zu - technologie. Neben der „Megastar“ dass die in dem 2.885 qm großen Shop - nächst per Lkw. Da die Zugänge weit au - und zwei ebenfalls mit LNG-Antrieb ping-Bereich erworbenen Waren be - ßerhalb des Sicherheitsbereiches im Vor - auszurüstenden 180.000-BRZ-Kreuz - reits während der Überfahrt in den schiff angeordnet wurden, können die fahrtschiffen für je 6.600 Gäste für die Fahrzeugen verstaut werden können. Passagiere auch während der Bebunke - zum Carnival-Konzern gehörende ita - Zu den unterschiedlichen Passagierbe - rung an oder von Bord gehen, was zur lienische Reederei Costa Crociere soll reichen dieser modernen Tages- Verkürzung der Umlaufzeit beiträgt. Mit die zu 100 Prozent zur Papenburger Schnellfähre gehören neben dem LNG wird nach Angaben von Tallink- Meyer Werft-Gruppe gehörende Mey - Shopping-Center und den 47 Kabinen Shipmanagement-Chef Kapitän Tarvi- er Turku Oy noch zwei 200.000-BRZ- mehrere offene Restaurantbereiche Carlos Tuulik die Umweltbilanz des Schif - Schiffe für jeweils ca. 5.000 Gäste für und großzügige Lounges. fes erheblich verbessert, da gegenüber Rechnung der amerikanischen Reede - Die dieselelektrische Maschinenanlage dem Betrieb mit Schweröl u.a. 99% rei Royal Caribbean Cruises Ltd. (RCL) besteht aus drei 12-Zylinder- und zwei Schwefeloxid (SO X), 97 Prozent Stick - bauen, die nicht nur mit LNG-Antrieb, 6-Zylinder-Dieselmotoren des Typs 50 oxid (NO X) sowie 40% Kohlendioxid sondern auch mit Brennstoffzellen - DF von Wärtsilä, die für den Betrieb mit (CO 2)eliminiert werden und fast keine technologie für die Stromerzeugung an verflüssigtem Erdgas ausgelegt sind, je - Rußpartikel anfallen Damit werde die Bord ausgerüstet werden. Eine ent - doch auch Marinediesel verbrennen „Me ga star“ die aktuell und künftig gel - sprechende Absichtserklärung zum Bau können. Ihre Gesamtleistung beträgt tenden Emissionsvorschriften für ECAs der beiden 2022 bzw. 2024 zu liefern - 45,6 MW von denen 40,6 MW für die (Emission Control Areas) erfüllen, zu de - den Schiffe haben Reederei und Werft Propulsion zur Verfügung stehen. Über nen auch die Ostsee zählt. Anfang Oktober unterzeichnet. Darü - zwei elektrische Fahrmotoren und zwei ber hinaus befinden sich in Turku mit Anfang Oktober hat die AS Tallink auf Wellen montierte Festpropeller soll „Mein Schiff 6“, „Mein Schiff 1“ und Grupp die Lieferverträge für die LNG- eine Dienstgeschwindigkeit von 27 kn „Mein Schiff 2“ noch drei weitere gro - Bebunkerung des Neubaus in Finnland erreicht werden. ße Kreuzfahrtschiffe mit konventionel - und Estland unterzeichnet. Lieferant in lem Antrieb für die Hamburger Reede - Neben zwei Rudern sollen zwei Bug - Estland ist die AS Eesti Gaas, für die es strahler á 2,2 MW und zwei Querstrahler rei TUI Cruises in Auftrag, wobei die ihr erstes großes Projekt in diesem 2018 bzw. 2019 zu liefernden letzten im Achterschiff von je 1,2 MW nicht nur wettbewerbsintensiven Bereich ist, für eine optimale Manöverierfähigkeit beiden TUI Cruises-Neubauten um je - während der finnische Versorger Fin - weils 20 m gegenüber den Vorgängern sorgen, sondern auch das automatische land Skangas bereits jährlich rd. 1.000 Anlegen des Neubaus ermöglichen. Die „Mein Schiff 3“, „Mein Schiff 4“, Mein LNG-Bebunkerungen in den nordi - Schiff 5“ und „Mein Schiff 6“ verlängert beiden jeweils 300 cbm fassenden LNG- schen Ländern durchführt. Tanks sind mittschiffs auf dem Doppel - werden, womit sich deren Passagierka - boden (Deck 1) angeordnet. Da in den Die Meyer Werft-Gruppe verfügt nicht pazität um 200 Gäste erhöh t. beiden Anlaufhäfen bisher keine LNG- zuletzt durch ihre in Deutschland ge - Jens Meyer

nem Gewicht bis zu 1,5 t ausgesetzt Vermessungsschiff-Neubau und aufgenommen werden. Darüber hinaus kann das mit mo - „Oland“ von SET in Fahrt dernster Navigations- und Lotungs - Mit einem Plattboden und einem geringen Tiefgang von nur 95 cm technik zur Vermessung von Wattflä - an den Einsatz im Wattenmeer angepasst ist das mit einer Bruttoraumzahl chen und Prielen ausgestattete Schiff, von 124 vermessene Mehrzweck-Vermessungsschiff „Oland“. das über Unterkunftsmöglichkeiten für vier Besatzungsmitglieder verfügt, Der von der zur Bremerhavener Hein - Das 22,5 m lange und 6,90 m breite bei Bedarf auch als Schlepper einge - rich Rönner-Gruppe gehörenden Fahrzeug ist mit zwei Volvo Penta- setzt werden, um u.a. mit Baumaterial Schiffbau- und Entwicklungsgesell - Dieseln des Typs D9 MH mit einer beladene Pontons oder Schuten mit schaft Tangermünde (SET) in zehn Mo - Leistung von je 221 kW ausgerüstet. Küstenschutzmaterialien zu den Halli - naten für das schleswig-holsteinische Damit soll über zwei in Düsen ange - gen zu verschleppen. Auch Einsätze Landesumweltministerium erstellte ordnete Festpropeller eine Geschwin - zur Unterstützunmg von Meers-, Vo - Neubau ist am 15. Juli auf dem Bauhof digkeit von 10 kn erreicht werden. gel-und Naturschützern sind möglich. des Landesbetriebs für Küstenschutz, Zur Verbesserung der Manöverierfä - Nationalpark und Meeresschutz (LKN higkeit wurde ein 35 kW-Bugstrahlru - Jens Meyer SH) in Husum von Umweltstaatssekre - der installiert. Sowohl auf dem Vor- tärin Dr. Silke Schneider getauft und an als auch auf dem Arbeitsdeck steht je - seine Auftraggeber abgeliefert wor - weils ein Palfinger-Kran mit einer den. Ihr rund 3,8 Millionen teurer Täuf - Hubleistung von 2.140 kg zur Verfü - ling ersetzt am Standort Husum eine gung. Damit können u.a. Strömungs - gleichnamige Vorgängerin . messgeräte und Messbojen mit ei - Foto: Jens Meyer

26 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 WWiieellaanndd

„Wieland“ – Vereinigung der Schiffs ingenieure Die Der Vorstand Bremerhaven e.V. von 1927 „Montagsrunde“ Angeschlossen der Vereinigung gratuliert Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) der folgenden Postanschrift: Stammtisch Mitgliedern Am Ostermoor 21, 27578 Bremerhaven der Schiffsingenieure www.schiffsingenieure-bremerhaven.de | herzlich email: [email protected] „Maschine genu g“ zum Geburtstag: Bankverbindung: trifft sich jeden Dienstag IBAN: DE 15 2925 0000 0001 6028 96 75 Jahre BIC : BRLADE21BRS von 10.30 bis 12.00 Uhr Grochowski Klaus 9. 12. 41 Geschäftsführer Vorstand: im Restaurant Müller Hartmut 26. 12. 41 Vorsitzender: Dipl.-Ing. Klaus Ehlen, Tel. 0471 - 6 63 82 80 Jahre Schriftführer: Dipl.-Ing. Gustav Schlag, Tel. 04741 - 75 04 Hühnerbein Otto 29. 11. 36 Schatzmeister: 81 Jahre Dipl.-Ing. Jürgen Armbrust, Tel. 0172 - 8 15 55 87 Thurow Werner 29.11.35 Verantwortlicher Redakteur 82 Jahre für Zeitungsteil „Wieland“: Könecke Horst 27. 12. 34 Dipl.-Ing. U. Grüber, Tel. 0421 - 65 13 96 E-Mail: [email protected]; [email protected] Ein schöner Anlass – Für das neue Internet: www.schiffsingenieure-bremerhaven.de Lebensjahr wünschen wir alles Gute, Der Bezugspreis für die Fachzeitschrift „Schiffs-Ingenieur „Schiffergilde“ Obere Bürger vor allem Gesundheit und persönli - Journal“ ist im Mitgliedsbeitrageingeschlossen. zum Klönschnack ches Wohlergehen. Wieland-Treffen 2016 – Ein Erfolg 54 Anwesende, Mitglieder und Gäste des Das neugeschaffene Vereins mit Partnern, konnte der Ehren - Treffen wurde nach vorsitzende Horst Könnecke am 28 Okto - Antrag eines Mitglieds ber 2016 im Bremerhavener Fischereiha - bei der diesjährigen fen Restaurant Natusch zum erstmalig JHV als Ersatz für das durchgeführten Wieland Treffen begrü - langjährige Winterfest ßen. Von den Mitgliedsvereinen des VDSI ins Leben gerufen, wo - Flensburg, Hamburg, Bremen und Rostock bei der Vorstand sich in hatten sich auch jeweils kleine Delegationen auf den mehr mehreren Sitzungen oder weniger langen Weg nach Bremerhaven gemacht, eini - viele Gedanken über ge teilstückweise sogar per Schiff. An einem Tisch hatte sich die Umsetzung der wieder eine Runde mit Studenten der Hochschule Bremer - Idee gemacht hat. Es haven gefunden. wurde bewußt ein In seiner kurzen Ansprache erzählte Professor Könnecke von Zeitpunkt außerhalb den zahlreichen Stationen in Bremerhaven, an denen der der Winterballzeit ge - Verein seine bisherigen Feste, Bälle und Treffen abgehalten sucht. Die Realisierung sphäre wurde von vielen der An - hatte. des Treffens mit der wesenden begrüßt. Es gab sogar Wahl der Lokalität und schon Anmeldungen von Gästen der stilvollen Atmo - für das nächstes Jahr.

Im gemütlichen zünftigen „Laderaum“ des Restaurants konnte jetzt bei Klavierbegleitung ein leckeres Drei-Gänge-Menü verköstigt und viel geklönt werden. Natürlich gab es Fisch mit einer Alternative für die, die ihn nicht mögen oder vertragen.

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 27 VVeerreeiinn ddeerr SScchhiiffffssiinnggeenniieeuurree iinn BBrreemmeenn ee..VV..

Verein der Schiffs ingenieure Der Vorstand wünscht in Bremen e.V., Carl Alfred Krebs angeschlossen der Vereinigung allen nachfolgend aufgeführten Mitgliedern zu ihrem Geburtstag hat am 18. 1 0. 2016 Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) seine letzte Reise angetreten. Verein der Schiffsingenieure alles erdenklich Gute in Bremen e.V. und vor allem Gesundheit. Er war seit 1968 Mitglied co H.H. Große, Poelitzer Straße 17 in unserem Verein und hat 28717 Bremen, Telefon 0421-5 28 83 14 65 Jahre bei der Vorstandsarbeit mitgeholfen. E-Mail: [email protected] Gerhard Mansel 14. 11. im Internet: www.vdsi-bremen.wix.com/vdsi Ulrich Braunroth 1. 12. Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V. Geschäftszeiten: 75 Jahre montags 9.00 Uhr bis ca. 12.00 Uhr Ulrich Rathje 17. 11. Der Vorstand Konten: Klaus Thewes 16. 12. Sparkasse in Bremen Peter Wendt 28. 12. IBAN: DE30 2905 0101 0001 0162 52 Gerhard Müller 30. 12. BIC: SBREDE22XXX 80 Jahre Vorsitzender: Heinz Schröder 17. 11. Die nächste Hauptversammlung Schiffsingenieur Alfred Seif Horst Köpnick 20. 11. Tel. (privat) 04401 - 7 25 19 Gerhard Blobel 5. 12. findet am 16. März 2017 Schriftführer: Hans Elfferich 7. 12. in der Tritonia statt . Dipl.-Ing. Kurt Satow 81 Jahre Tel. (Handy) 0160 - 94 46 94 82 Richard Detka 8. 12. Kassenwart: Wir wünschen unseren Mitgliedern Dipl.-Ing. Heinz-Hermann Große 82 Jahre Tel. (privat) 0421 - 6 36 42 02 Gustav Holtz 3. 11. und ihren Familien, Freunden Ludwig von Lottner 5. 12. Verantwortlicher Redakteur Siegfried Weber 27. 12. und bekannten für Zeitungsteil Bremen: schon jetzt ein frohes Weihnachtsfest Dipl.-Ing. Herwig Pollem 85 Jahre Telefon 0160 - 8 04 94 58 Edgar Nullmeier 6. 12. und alles Gute E-Mail: [email protected] 86 Jahre für das neue Jahr. Der Bezugspreis für die Fachzeitschrift Edgar Schröder 8. 12. „Schiffs-Ingenieur Journal“ ist im Mitgliedsbeitrag eingeschlossen. Wir wünschen Ihnen noch viel Freude Der Vorstand an und in unser em Verein.

Am 25. Februar 2017 findet in der „Tritonia” die Ehrung unserer Jubilare, verbunden mit einem Reis- und Curry-Essen, statt. Be ginn der Veranstaltun g ist 18.00 Uhr. Zu dieser Jubilar-Ehrung werden folgende Mitglieder eingeladen: 25-jährige Mitgliedschaft Georg Zwerger, Sindelsdorf Ralf Bargmann, Poppenricht Henrik Friedenberger, 22243 Harpstedt Jochen Leverenz, Handewitt Gerd Matrose, Sottrum Werner Herlemann, Bad Nenndorf 40-jährige Mitgliedschaft 50 Jährige Mitgliedschaft Uwe Diptmar, Ottersberg-Fischerhude Wolfgang Pietsch, Stadthagen Uwe Teerling, Delmenhorst Manfred Schulte, Winsen-Bahlburg Peter Seifert, Weyhe 60-jährige Mitgliedschaft Peter Dorwig, Wiesbaden Manfred Sack, Bremen Robert Boschen, Lahnstein Uwe Nispel, Holste Hans- Bernd Bode, Bissendorf Walter Lindner, Delmenhorst Siegfried Stellmacher, Bremen Peter Bohrmann, Worpswede Edgar Schröder, Bremen

Wir bitten alle Jubilare sich bei uns zu melden auch wenn sie nicht teilnehmen können. Die Anzahl der Teilnehmer wird benötigt, damit dem Wirt eine Vorausplanung möglich ist. Den Jubilare wünschen wir Gesundheit und ein frohes Weihnachtsfest im Kreis ihrer Lieben und hoffen auf einTreffen bei der Jubilar-Ehrung Der Vorstand

28 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 VVeerreeiinn ddeerr SScchhiiffffssiinnggeenniieeuurree iinn BBrreemmeenn ee..VV..

Nachlese von Kurt Satow nen kleinen- und Lloyd Werft ei - nen riesengroßen Stand hatten. Betreuungstag Dieser Stand war noch gemein - sam mit den drei Ostwerften ge - auf der Messe plant, die dann aber Kurzfristig absagten und überhaupt nicht er - Schiff, Maschine und schienen sind. MAN stellte einen neuen kleinen Meerestechnik 2016 Reihenmotor vor und ließ einen hundert Jahre alten Dieselmotor Im Rhythmus von zwei Jahren fin - brochen beschäftigt Besucher als Messeattraktion starten und det die Messe Schiff, Maschine und Vereinskollegen zu bewirten. laufen. und Meerestechnik in Hamburg Hier möchten wir ein großes Lob statt. In diesem Jahr vom 6. bis 9. Die Firma Siemens teilte mit, ei - und Dank aussprechen, beson - nen Auftrag für die Lieferung von September und wie immer rich - ders für die Damen des Hambur - tet der Hamburger Ortsverein ei - SISHIP eSiPOD Antriebslösung ger Vereins und an den Verein für Saga Cruises bei Meyer Werft nen Messestand als gemein - selbst, für diese großartige Leis - schaftlichen Stand von VSIH/ erhalten zuhaben und stellte die - tung die wir Bremer erleben durf - se Antriebslösung vor. VDSI ein und betreibt diesen. Für ten. die übrigen Ortsvereine werden Für ältere Rentner der Schiffsbe - Betreuungstage vorgesehen. Das Motto der diesjährigen Mes - triebstechnik gab es viel zu sehen, se war „Green Ship“. Dem Motto Der Betreuungstag für den Bre - aber so ein Rundgang ist auch an - entsprechend präsentierten sich strengend. Wir waren ja eigent - mer Verein war der 6. September in einer extra Halle die Aussteller 2016. Der Vorsitzende, der Kas - lich auch zur Standbetreuung ge - mit dem hochaktuellen Themen - kommen und konnten uns dort senwart und der Schriftführer, al - komplex „Green Propulsion“ und so der Vorstand unseres Vereins am Stand mit Bockwurst oder stellten emissionsarme Antriebs - Matjesbrot sowie Kaffee und fuhr für diesen Tag nach Hamburg konzepte vor. zur Messe. Softdrinks immer erholen Zu dem Themenkomplex Green Wir beendeten unseren Messe - Mit der Deutschen Bahn fuhren Ship gehören auch Abgasnachbe - besuch mit einem kurzen Spazier - wir zur Messe vom Bremer handlungsanlagen wie Scrubber - gang wieder zurück durch Plan - Hauptbahnhof zum Dammtor- technik oder Harnstoffeinsprit - ten und Blomen zum Hamburger Bahnhof in Hamburg. Im Strom zung sowie Ballastwasserbehand - Dammtor-Bahnhof bei schön - der anreisenden Messebesucher lung. Auch hierüber gab es reich - stem Wetter. Mit der S-Bahn gingen wir dann durch Planten lich Information von den entspre - ging es dann zum Hauptbahnhof und Blomen zum Messeeingang chenden Firmen. um den IC-Zug nach Bremen zu Ost. Hier wurde die in der letzten erreichen. Ausgabe des Schiffs-Ingenieurs Bei einem Messerundgang muss - Journals beigelegte Einladungs - ten wir feststellen, dass die Chi - Nochmals Dank an dem Hambur - karte zum Eintritt benutzt. nesen, in diesem Jahr Partnerland ger Verein, wobei aber noch nicht der Messe, die Messe auch domi - geklärt ist, welcher Verein, An - Beim Hamburger Stand ange - nierten. fang der 60er Jahre, als erster die kommen wurden wir von den Idee zu so einer Messe hatte. Hamburger Kollegen mit herzli - Unser 1. Vorsitzender, Herr Seif, traf einige Bekannte aus seiner Besser als die Hamburger hätte es cher Freude empfangen. Aus der aber wohl kein Verein gekonnt. Betreuungsmannschaft wurden Zeit und Tätigkeit in China wie - Betreute. Wir wurden, von den der. Wir, als Gruppe, bekamen ei - ne Einladung den Stand der „Chi - Anmerkung Damen des Hamburger Vereins, vom Hamburger Verein : mit Kaffee und kalten Getränke nesischen Klassifikation Gesell - versorgt. Der Messestand des schaft“ zu besuchen und wurden Die Messe wurde vom Verein der Vereins war in einem Veranstal - dort ebenfalls mit chinesischer Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V. 1962 aus der Taufe gehoben. tungszelt untergebracht. Auf Herzlichkeit bewirtet. Grund der hochsommerlichen Die noch verbliebenen deut - Aufgrund des sehr großen weltweiten Zuspruchs konnte die weitere Durch - Außentemperaturen war es sehr schen Werften hatten ihre nor - führung aus organisatorischen Gründen warm in dem abgeteilten Stand. malen Stände, entsprechend ih - von uns nicht weiter bewältigt werden Die Hamburger Kollegen, beson - rer Position im Markt, wobei es und wurde der Hamburg Messe und ders die Damen, waren ununter - auffiel, dass Blohm und Voss ei - Congress GmbH übertragen.

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 29 VVeerreeiinn ddeerr SScchhiiffffssiinnggeenniieeuurree zzuu RRoossttoocckk ee..VV..

Verein Techniker in geselliger Runde der Schiffsingenieure zu Rostock e.V. Engineers RECEPTION bringt angeschlossen der Vereinigung zum 23. Mal Schiffsingieure zusammen Deutscher Schiffs- Ingenieure (VDSI) Postanschrift: Das traditionelle Treffen der Schiffs - auch durch die temperamentvolle im Hause ingenieure zur Hanse Sail hat dieses Steuerfrau bereits auf eine hundert - Hochschule Wismar, Bereich Seefahrt Verein der Schiffsingenieure zu Rostock e.V. (VSIR) Jahr im Klock 8 stattgefunden. Das jährige Geschichte zurückblicken Richard-Wagner-Straße 31 so genannte Engineers Reception ist kann. 18119 Rostock-Warnemünde eine Besonderheit des Rostocker Internet: www.vsir.de E-Mail: [email protected] Seglerfestes und wurde in diesem Jahr bereits zum 23. Mal organisiert. Bankverbindung: IBAN: DE70 1305 0000 0450 0012 02 Zu dieser geselligen Runde lädt tra - BIC: NOLADE21ROS ditionell der Verein der Schiffsinge - Vorsitzender: nieure die Techniker der Gästeschif - Dipl.-Ing. Detlef Junge fe ein, die so neben den Kapitänen Schriftführer: auch ihren speziellen Empfang ha - Dipl.-Ing. Ralf Griffel, Tel. 0381 - 4 98 58 84 ben – weltweit bei Hafenfesten bis - Schatzmeister: lang einmalig. Mitglieder des Ver - Dipl.-Ing. Helmut Jürchott eins überbringen dazu ihren Berufs - Verantwortlicher Redakteur für den Zeitungsteil Rostock: kollegen persönlich die Einladungen Dipl.-Ing. Ralf Griffel und betreuen sie während der Ver - Telefon: 0381 - 4 98 58 84 anstaltung. So hat sich der einstige E-Mail: [email protected] Als Vertreter des Gastgebers heißt Atze Mar - DSR-Chief Heinz-Jürgen „Atze" nau (2.v.r.) den Schiffsingenieur der „Kruzen - Der Bezugspreis für die Fachzeitschrift „Schiffs-Ingenieur Journal” Marnau mit den Technikern des stern” Leonid Bokarew und dessen Kollegen ist im Mitgliedsbeitrag eingeschlossen. Sergej Iwanow und Vitali Ziwajew willkom - Großseglers „Kruzenshtern” zusam - men. (Foto: RFRA) mengesetzt und findet mit dem Chefingenieur Leonid Bokarew und Crewmitglieder der Koggen, des dessen Kollegen Sergey Iwanow Seenotkreuzers und der Viermast - und Vitali Ziwajew trotz der Sprach - bark „Sedow” tauschten sich aus, VSIR- barrieren schnell Kontakt. ein buntes Stimmengewirr der über Stammtisch So wie diese Runde haben sich hundert Gäste veranschaulichte in - der Stammtisch Schiffstechniker verschiedener ternationales Flair. „Was wäre die der Schiffsingenieure zu Rostock Schiffe zusammengefunden, um bei Sail ohne die Schiffe”, erklärt auch trifft sich Bier und den Angeboten am Büfett Senator Holger Mathäus (Grüne), jeden 2. Donnerstag im Monat zu fachsimpeln und sich an den auf - der die Grüße der Hansestadt über - gefrischten Liedern der Shanty-Sän - brachte. Sein Dank galt den Gastge - ger der Hochschule für Musik und bern, dem rührigen Verein, dem Theater zu erfreuen. So mischten rund 140 Mitglieder angehören. sich auch Rüben Osterhoof, Regina Reiner Frank Pflug und Jasko Wrede in die gesel - Aus „Norddeutsche Neueste Nachrichten” lige Runde. Sie kommen von den vom 15. August 2016 holländischen Schonern „Twister”, „Banjaard” und „Märe Frisium”. Der Vorstand des VSIR Während sein Schiff schon wieder - gratuliert folgenden holt bei der Hanse Sail war, erlebt Mitgliedern um 17. 00 Uhr im Restaurant Rüben, der Steuermann der „Twis - herzlich zum Geburtstag ter”, erstmals die Rostocker Gast - 60 Jahre freundschaft und ist trotz des Hans-Günter Wagner 20. 11 .56 „Stralsunder” Schietwetters des Lobes voll. Ihre Wismarsche Straße 22 Tätigkeit als Physiotherapeutin hat 80Jahre 18057 Rostock Sabine Pflug aus Kiel wiederum mit Klaus Lindenblatt 06. 11. 36 Dieter Schramm 27. 11. 36 dem Ruder des Toppsegelschoners Adolf Blaschka 14. 12. 36 „Banjaard” vertauscht, der verjüngt

30 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 VVeerreeiinn ddeerr SScchhiiffffssiinnggeenniieeuurree zzuu RRoossttoocckk ee..VV..

EINLADUNG zum „Treff Schiffsbetriebstechniker” in Warnemünde, am Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar (University of Technology, Business and Design) Außenstelle Warnemünde, Richard-Wagner-Straße 31, Raum 3201 (Haus 3) am Donnerstag, dem 1. Dezember 2016, um 16.00 Uhr Thema: Die 42- und 56-Zylinder-Reihensternmotoren M503A, M504A und M520 von Swesda (Stern), St. Petersburg, Russland Referent: Egon Wirth Freg. Kptn. a. D. Anschließend zwanglose Fachdiskussion im Studentenclub mit gastronomischer Betreuung Mit freundlichen Grüßen Verein der Schiffsingenieure zu Rostock e.V., Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar Mitglieder und Gäste sind herzlich eingeladen. Prof. Dr.-Ing. K. Wehner Dipl.-Ing. D. Junge Bereichsleiter Verein der Schiffsingenieure zu Rostock e.V.

ROSTOCK 28. EINLADUNG Januar 2017 Werte Fachkollegen, der Vorstand möchte Ihnen folgende Informationen übermitteln: Die satzungsgemäße Jahreshauptversammlung unseres Vereins findet am Sonnabend, dem 28. Januar 2017, um 9.30 Uhr, in der Fachhochschule Wismar, Außenstelle Warnemünd e, Bereich Seefahrt, Richard-Wagner-Straße 31, Haus 2, Raum 3201, statt. Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht des Vorstandes 8. Vorstandswahl 2017 2. Bericht der Kassenprüfer 8.1. Wahl des Wahlausschusses 3. Bericht zur Arbeit in der VDSI 8.2. Kandidaten für den Vorstand 4. Bericht über den Bereich Seefahrt 8.3. Kandidaten für die Kassenpru ̈fer 5. Diskussion zu den Berichten 8.4. Kandidaten für den Ältestenrat 6. Behandlung fristgemäß eingereichter Anfragen und Anträge 8.5. Wahl des Vorstandes, der Kassenprüfer und des Ältestenrats 7. Entlastung des Vorstandes 9. Festsetzung des Mitgliedsbeitrages 2017 10. Verschiedenes Anträge und Anfragen, die auf der Mitgliederversammlung unter TOP 6 und 10 behandelt werden sollen sowie Anträge zur Änderung/Ergänzung der Tagesordnung, sind satzungsgemäß bis zum 8. Januar 2017 schriftlich an den Vorstand einzureichen Wir bitten Sie, an dieser, für unseren Verein wichtigen Versammlung, teilzunehmen. Am Sonnabend, dem 24. Januar 2017, findet traditionsgemäß ab 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) in der Gaststätte „Klock 8” (Rostock/Tiergartenallee 1) unser nächster „Heizerball“ statt. Hierzu laden wir alle Mitglieder mit Partnern und Freunden recht herzlich ein. Der Vorstand wünscht Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Jahr 2017 ! Dipl.-Ing. D. Junge, Vorsitzender des VSIR

Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 6 – November / Dezember 2016 31 Raum für Adressaufkleber „Peking” wird restauriert Das Kuratorium der Stiftung Hamburg Maritim hat den Antrag des Vorstandes, die Viermastbark „Peking”vom New Yorker „South Street Seaport Museum” scher Schiffe. um” verbleiben und soll dann in eine zur Restaurierung zu übernehmen, einstimmig genehmigt. Derzeit wird der New Yorker Werft verholt werden. denkmalge - Dort folgen umfangreiche Vorberei - schützte Stückgutfrachter MS „Blei - tungen für den Rücktransport per chen” fahrbereit hergerichtet. Eine Dockschiff nach Deutschland, unter Maßnahme, die ebenfalls durch die anderem muss das Rigg abgenommen Förderung der Bundesbeauftragten werden. Währenddessen wird von für Kultur und Medien in Höhe von Hamburg aus die Ausschreibung der drei Millionen Euro möglich wurde. Werftarbeiten erfolgen. Der Trans - Nikolaus H. Schües, geschäftsführen - port auf einem Dockschiff direkt zur der Gesellschafter der Reederei F. La - Werft wird dann voraussichtlich Ende eisz und SHM-Kuratoriumsvorsitzen - des Jahres erfolgen. der: „Für die Stiftung Hamburg Mari - Die Restaurierung wird schätzungswei - tim ist die Peking unser bislang größ - se drei Jahre dauern. Spätestens zur Er - tes Projekt, und es freut mich, dass so - öffnung des Deutschen Hafenmuse - wohl der Beirat als auch das Kuratori - ums wird die „Peking” von der SHM an um den Antrag des Vorstandes ein - das Hafenmuseum übergeben. Mit der stimmig befürwortet haben, nachdem Projektsteuerung wurde Joachim Kai - die Machbarkeit durch ein unabhängi - ser betraut. Die Stiftung Hamburg Ma - ges Gutachten bestätigt wurde." ritim muss sich für diese Aufgabe im Be - Die Bark wird voraussichtlich bis Ende reich „Projektmanagement” personell Juni 2016 an ihrem derzeitigen Liege - verstärken. Auch ehrenamtliche Mitar - platz im „South Street Seaport Muse - beit ist sehr willkommen! NW HPA-Eisbrecher

Die Viermastbark „Peking” im Hafen von New zu Wasser gelassen York. Foto: Peter Kaufner / Cinedesign Auf der Hitzler-Werft in Lauenburg erfolgte kürzlich der Stapelhub eines neuen Eisbrechers für die Hamburg Port Authority (HPA). Der Haushaltsausschuss des Bundes - Die 23 m lange und 7 m breite „Hugo tages hatte 2015 eine Zuwendung in Lentz” ist der dritte von insgesamt vier Höhe von 120 Millionen Euro für den Neubauten, die die HPA im Rahmen Aufbau des Deutschen Hafenmuse - ihrer Flottenerneuerung bei der Hitz - ums in Hamburg bewilligt. In dieser ler-Werft in Auftrag gegeben hat. Summe enthalten sind bis zu 26 Mil - Zwei kleinere Einheiten, die 18 m lan - lionen Euro für die Rückholung und gen und 6,2 m breiten eisbrechenden Restaurierung der „Peking”. Die Res - Schlepper „Christian Nehls” und „Jo - taurierung übernimmt nun die Stif - hann Reinke”, waren bereits im De - tung Hamburg Maritim (SHM). zember vergangenen Jahres abgelie - „” ist der dritte aktuelle Neubau fert wo (aus „Schiff&Hafen”5-2016) Nach Fertigstellung wird die „Peking” von Hitzlerfür die HPA. rden. als stationäres Museumsschiff in das Eigentum des Deutschen Hafenmuse - ums übergehen. „Unser Stiftungs - zweck ist es, historische Schiffe für die Öffentlichkeit zu erhalten”, erklärt Stiftungs-Vorstandsmitglied Joachim Kaiser, selbst Kapitän: „jetzt für das geplante Deutsche Hafenmuseum so ein prominentes Großobjekt wie den Viermaster Peking zu restaurieren, er - füllt uns mit Stolz.” Die SHM verfügt über eine große Ex - pertise in der Restaurierung histori -

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