Newsletter Vom 24.11.15
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die 24.11.15 bankNEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS NACHRICHTEN top-thema Bankgeschichte Der Bausparpionier „Werke, nicht Worte – Taten, nicht schaftlichen Zwecksparens im Schwäbischen, genauer in Wüs- Tinte“, das war ein Leitspruch von Ge- tenrot, einer Ortschaft im Schwäbischen Wald im Landkreis Heil- org Kropp. Sein wichtigstes Werk, bronn. Er setzte es ab 1921 auch von dort aus in die Tat um. Heu- das zugleich die Umsetzung einer ei- te ist das Bausparen ein bedeutender Faktor der Wohnungsver- genen Idee war, lebt bis heute weiter sorgung, der Eigentumsbildung und der persönlichen Altersvor- und zählt eine in die Millionen gehen- sorge. Daran werden nach Überzeugung von Bernd Hertweck, de Anhängerschaft: das Bausparen. Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse AG, auch die Am 1. Dezember jährt sich der Ge- gegenwärtig extrem niedrigen Zinsen nichts ändern: „Bausparen burtstag des Bauspar-Erfinders und hat Zukunft. Sein Ziel ist unverändert modern. Das Geschäfts- Gründers der Wüstenrot Bausparkas- modell ist flexibel und damit auch an grundlegend veränderte se zum 150. Mal. Kropp gilt als Pionier des Bausparens, des- Umstände anpassungsfähig. Die aktuellen Bausparkonditionen sen Name in einer Reihe steht mit den Sozialreformern Fried- sind konkurrenzfähig. Und weil die Phase extrem niedriger Zin- rich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch. sen irgendwann endet, gewinnt gerade die Funktion des Bau- sparvertrags als Zinssicherungsinstrument noch sichtbarer an Gemeinhin gilt das Bausparen als eine urschwäbische Erfindung. Bedeutung.“ Rund 26 Mio. Bausparer gibt es heute in Deutsch- Daher dürfte es viele zunächst überraschen, dass der Gründer land. Mehr als drei Mio. Bausparverträge werden Jahr für Jahr der ersten deutschen Bausparkasse, Georg Kropp, ein Mann aus neu abgeschlossen, 30 Mrd. € Spargelder pro Jahr darauf einge- Pommern war. 1865 erblickte er in Swinemünde, am östlichen zahlt. Schon diese wenigen Zahlen zeigen, dass das Bausparen Zipfel der Insel Usedom gelegen, das Licht der Welt. Doch Georg in Deutschland fest verankert ist. Das gilt auch für die Wüstenrot Kropp legte nicht nur die Grundlagen für sein Modell gemein- Bausparkasse. Sie genießt einen hohen Bekanntheitsgrad. G 8790 risikocontrolling Management von Non-Financial Risks dezember 2015 buchempfehlung ó die aktuelle ausgabe nr.12 fl www.die-bank.de nr.12 ó dezember 2015 INTEREST RATE RISK IN THE BANKING BOOK (IRRBB) – VERSCHÄRFUNG bank Neustart Bank die die bank 12-2015 DER ANFORDERUNGEN die bankZEITSCHRIFT FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS Die ab Anfang 2016 gültigen Cashflow-Modellierungen oder die gemein- Ihnen die Situation in Ihrem Haus. Klären Sie EBA Guidelines zu IRRBB same Steuerung barwertiger und ertragswer- mit uns Ihren Handlungsbedarf und nutzen schärfen die Säule 2 Anfor de- tiger Risiken nur zwei Beispiele der kommen- Sie unsere Expertise bei der Planung und r ungen an das Management den Herausforderungen. Umsetzung der anstehenden Aufgaben. von Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch. Haben Sie sich schon einen Überblick ver- Das zugehörige Baseler Konsultations pa- schafft, welche Anpassungen notwendig sind Nähere Informationen erhalten Sie unter: geschäftsmodelle Hier bestellen pier diskutiert darüber hinaus einen IRRBB und welche Auswirkungen auf Kennzahlen, www.d-fine.com/IRRBB Hier bestellen » Bankhaus Löbbecke » Standardansatz zur Kapitalunterlegung in Prozesse und Systeme Sie zu erwarten Säule 1. Dabei sind szenarioabhängige haben? Wir beleuchten gerne zusammen mit d-fine. Die Spezialisten für Risk&Finance. digitalisierung Mehr Flexibilität im Kreditgeschäft zahlungsverkehr www.d-fine.com Frankfurt, München, London, Zürich, Wien Euro 11,00 Das Angebot macht den Unterschied dfine_DieBank_10_2015_210x280_4c_4.indd 1 11.09.15 16:30 Weitere Markenwelten die 24.11.15 TOP-THEMA ó bankNEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS top-thema 95 Prozent der Kunden sind mit ihr zufrieden, sehr zufrieden ihnen zählten unter anderem die württembergische Landtags- oder vollkommen zufrieden. Und sie ist erfolgreich – gemessen abgeordnete Mathilde Planck und der Leiter der Stuttgarter am Neugeschäft ist sie die Nummer zwei unter den privaten Bau- Postkrankenkasse Robert Ankele. Am 10. Mai 1921 beschlossen sparkassen. sie im Evangelischen Hospiz Herzog Christoph in Stuttgart die Gründung des Vereins „Gemeinschaft der Freunde“, aus dem Erst Drogist, dann Redakteur die spätere Bausparkasse „GdF Wüstenrot“ hervorging. Kropp hatte bis zur Gründung der „Gemeinschaft der Freunde“ 1921 bereits einen bewegten Lebens- und Berufsweg hinter sich Ein reichliches Jahr nach Gründung der GdF bewog die herauf- gebracht. Schon früh war er mit seinem Vater, einem Segelschiff- ziehende Hyperinflation Georg Kropp, die bereits eingegange- kapitän, auf Ost- und Nordsee unterwegs. Später begann er in nen Spargelder an die Einzahler zurückzugeben; sie wären bald der Drogerie, die sein Vater zwischenzeitlich eröffnet hatte, eine kaum noch etwas wert gewesen. Nach überstandener Inflation Drogistenlehre und absolvierte anschließend mit großem Erfolg erfolgte 1924 ein Neustart mit modifiziertem Konzept als die Drogisten-Akademie in Braunschweig. Als 30-Jähriger grün- Deutschlands erste Bausparkasse. Am 7. April jenes Jahres trat dete er in Mannheim eine eigene Drogerie mit angeschlossener der erste Bausparer der GdF bei. Es war der Heidenheimer kleiner pharmazeutischer Produktion. Aufgrund fehlenden Ka- Bahnhofsvorsteher Johannes Rau. Sein Vertrag lautete über pitals war er jedoch bald zur Aufgabe dieser Geschäfte gezwun- 12.000 Goldmark. Wenngleich der Anfang mühevoll und von gen und übernahm für einen Verlag die Aufgabe, Reklameschrif- vielen Anfeindungen von außen begleitet war – nicht zuletzt ten für Apotheken und Drogerien herauszugeben. Damit hatte von der etablierten Kreditwirtschaft – fiel die Idee des gemein- er die Weichen für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg ge- schaftlichen Zwecksparens doch auf fruchtbaren Boden. Schon stellt. Schon bald übernahm er zum Beispiel die Redaktion einer im ersten Jahr schlossen nahezu 1.000 Bausparer Verträge bei Fachzeitschrift. Ab 1918 erschien in einem Verlag in Heilbronn der „Gemeinschaft der Freunde“ ab. Die erste Baugeldzuteilung „Georg Kropps neuer allgemeiner Volkskalender – Der Michel“, im November 1924 – der Heidenheimer Postautofahrer Josef den er auch als Sprachrohr der Gedanken und Überzeugungen Kümmel erhielt 10.000 Mark – gab dem Bausparen weiteren nutzte, die ihn immer stärker bewegten. Darin finden sich zum Auftrieb. Beispiel erste deutliche Hinweise auf sein späteres Lebenswerk, seinen großen Plan, eine „Gemeinschaft der Freunde“ zu grün- Umzug nach Ludwigsburg den, die den Menschen helfen sollte, zu Eigentum an Haus und Georg Kropp reiste zu jener Zeit im Lande herum, um in Reden Boden zu kommen. Ende 1919 übersiedelte er in das damals und Vorträgen für das Bausparen zu werben. Fast 10.000 neue noch recht abgelegene Dorf Wüstenrot bei Heilbronn, wo er ein Bausparer stießen 1925 zur Bausparkasse der „Gemeinschaft kleines Häuschen gekauft hatte; 1989 wurde darin Deutschlands der Freunde“. Ebenso rasch stieg die Zahl der Beschäftigten: erstes und bisher einziges Bausparmuseum eingerichtet. Chris- Waren es Ende 1924 noch sechs, stieg die Zahl 1925 schon auf toph Seeger, Leiter des Museums: „Aus diesem kleinen Haus 45 und bis Ende 1928 auf 230. Als Folge davon wurde es in verbreitete sich die geniale Idee des Bausparens in ganz Deutsch- Wüstenrot, das nur etwa 500 Einwohner zählte, schnell zu eng, land und Österreich, eine Idee, die ähnlich wie die elektroni- vor allem hinsichtlich der Wohnmöglichkeiten für die Beschäf- schen Medien unsere Lebenswelt grundlegend verändert hat.“ tigten. Hinzu kamen andere Mängel wie die damals noch Der Kerngedanke: Bauinteressenten schließen sich zusammen, schlechte Verkehrs- und Postanbindung des Walddorfs. Ge- sparen für ein eigenes Haus in einen gemeinsamen Topf, aus schäftsführung und Aufsichtsrat der mittlerweile in eine ge- dem sie später ein zinsgünstiges Darlehen erhalten und kom- meinnützige GmbH umgewandelten Bausparkasse beschlossen men dadurch früher zum Ziel. Parallelen zur Idee der Genossen- daher im August 1928, Wüstenrot zu verlassen. 1930 verlegte schaft waren also durchaus gegeben. die Gemeinschaft der Freunde ihren Sitz nach Ludwigsburg – allerdings gegen den ausdrücklichen Willen Kropps, so dass Gründung der Gemeinschaft der Freunde es sogar zum Bruch zwischen ihm und der GdF kam. Vorstand Kropp blieb mit seiner Idee nicht allein. Er überzeugte schwä- und Aufsichtsrat waren jedoch überzeugt, durch den Umzug bische Freunde von der Tragfähigkeit seiner Vorstellungen. Zu die Voraussetzung für die Sicherung und für den weiteren Aus- 24.11.15 diebank NEWSLETTER 2 die 24.11.15 bankNEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS Ihr Abo. Wissen, was zählt. top-thema G 8790 bau des Kropp’schen Werks zu schaffen und damit letztlich im transforming risk IhrG 8790 Jahresabo: organisationinto value Sinne Kropps zu handeln. Der Bruch war auch nicht endgültig, StrategischHöhere Wert- einkaufenMehr Wissen plus denn bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der Bauspar- schöpfung im G 8790 Kreditgeschäft Webinar kasse 1934 war Georg Kropp als Ehrengast anwesend. Die Fest- redner würdigten seine Verdienste um das deutsche Bauspar- prozessmanagement Top-Risiko juli 2015 mai 2015 ó wesen, dem sich zu dem Zeitpunkt bereits rund 325.000 Menó - Reputation nr.7 nr.5 juni 2015 UNTER NULL: NEGATIVEMODELLRISIKO ZINSEN ó nr.6 schen als Bausparkassenkunden verbundenHERAUSFORDERUNG fühlten. IM AUFSICHTLICHEN