Geschichte Der Physik an Der Universität Heidelberg

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Geschichte Der Physik an Der Universität Heidelberg 5. Gelungener Neuanfang (1945–1960) Für die Heidelberger Bürger war der Krieg mit dem Einmarsch der Ame- rikaner am 30. März 1945 zu Ende. Die Universität wurde auf Anordnung der Besatzungsmacht geschlossen. Aber schon wenige Tage später kon­ stituierte sich – auf Initiative der amerikanischen Spionageabwehr (CIC, Counter Intelligence Corps) – eine kleine Gruppe von politisch unbelasteten Professoren, um Pläne für eine innere und äußere Erneuerung der Univer- sität auszuarbeiten. Zu dieser Gruppe, die nach der Zahl ihrer Mitglieder »Dreizehnerausschuss« genannt wurde, gehörte neben dem Philosophen Karl Jaspers und dem Chirurgen Karl Heinrich Bauer auch der Physiker Wolfgang Gentner als Vertreter der Nichtordinarien. Nach intensiven Verhandlungen mit den Vertretern der amerikanischen Besatzung wurde erreicht, dass schon im August 1945 ein neuer Rektor, Karl Heinrich Bauer, gewählt werden durfte und danach die Universität schrittweise wieder- eröffnet werden konnte: zuerst die Fakultäten der Medizin und Theologie und die übrigen im Januar 1946 (Wolgast S. 167 ff). 115 Personelle Erneuerung Zur Erneuerung der Universität gehörte insbesondere, dass alle Profes- soren auf ihre politische Vergangenheit überprüft wurden und je nach dem Grad ihrer Belastung entlassen oder weiterbeschäftigt wurden. Dazu zwei Beispiele aus der Physik (Schönbeck 2006, S. 1139 ff): Ludwig Wesch, Professor für technische Physik und Leiter des Instituts für Weltpost­ und Nachrichtenwesen, wurde im April 1945 verhaftet und aus seiner Professur entlassen. Er ging in die Privatwirtschaft, wo er offensichtlich erfolgreich war, denn er wurde Inhaber von ca. 40 deutschen und 200 ausländischen Patenten. Lenards Nachfolger August Becker wurde zunächst in seinem Amt bestätigt, aber plötzlich – einen Monat vor dem Erreichen seines Ruhe- standes – im Februar 1946 entlassen. Der Grund war wohl ein Brief Le- nards, wie sich aus einem Schreiben des damaligen Dekans Karl Freuden- berg an die Landesverwaltung ergibt, in dem es heißt: »Vor kurzem ist jedoch das besondere Interesse der amerikani- schen Behörden am Physikalischen Institut erwacht, angeblich durch einen Brief Lenards, der Professor Becker beschuldigt, ihn, Lenard, zum Nationalsozialismus verleitet zu haben.« (Schönbeck 2006, S. 1142) Ein solcher Brief Lenards – sofern es ihn gab – ist ungeheuerlich und umso unverständlicher, als Lenard wegen seines Verhaltens unter den National- sozialisten vermutlich wegen seines hohen Alters selbst nicht mehr zur Rechenschaft gezogen wurde. Becker wurde im Rahmen eines Spruchkam- merverfahrens als »Mitläufer« eingestuft, beglich seinen Sühnebescheid und wurde im Jahr 1951 als Emeritus wieder in die Universität aufgenommen. Mit den amerikanischen Truppen kam auch der amerikanische Ge- heimdienst nach Heidelberg. Der Physiker Samuel Goudsmit war Leiter der ALSOS­Mission, die den Stand der deutschen Kernforschung erkun- den sollte. Direkt nach der Besetzung Heidelbergs verhörte Goudsmit auch Bothe und Gentner. Etwa zwei Monate später erfuhr Goudsmit, dass Bothe verhaftet worden war: »Es war wohl im Juni [1945], als ich schon wieder in Paris war, dass ich von unserem Heidelberger Büro hörte, dass Bothe von der lo- kalen Spionageabwehr verhaftet worden war. Ich ordnete eine sofortige 116 | 5. Gelungener Neuanfang (1945–1960) Untersuchung an. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen unbe- gründeten Verdacht im Zusammenhang mit den Aktivitäten des »Wehr- wolfs«, einer fanatischen Untergrundorganisation der Nazis. Auf unsere Empfehlung hin wurde Bothe sofort entlassen. Er konnte uns sicher leicht verzeihen, dass wir ihn grundlos ins Gefängnis gebracht hatten; so etwas gehörte unter den Nazis zum Alltag. Doch fast unerträglich muss es für ihn gewesen sein, dass er mit seinem Erzfeind Wesch eine Zelle teilen musste. Die Offiziere der Spionageabwehr hatten nicht genügend Zellen und, da [mit Wesch] schon ein anderer Professor bei ihnen einsaß, sperrten sie einfach Bothe mit diesem zusammen.« (Goudsmit 1947, S. 86) Das Gebäude Albert­Ueberle­Straße 3–5, in dem Weschs Institut für wehrwissenschaftliche Forschungen untergebracht war, wurde nach Kriegsende von der amerikanischen Armee beschlagnahmt, das wissen- schaftliche Material wurde durchforstet und zum Teil abtransportiert. Danach zog der amerikanische Geheimdienst (CIA) ein. Im Jahr 1959 wurde das Gebäude dem neugegründeten Institut für Angewandte Phy- sik zugewiesen. Bothe übernahm das Steuer Die Vakanz am Physikalischen Institut konnte schnell beendet werden: Schon am 1. Mai 1946 übernahm Walther Bothe den Lehrstuhl für Physik. Das war nicht nur für die Universität eine gute Lösung, sondern auch für ihn persönlich, denn seine Abteilung im Kaiser­Wilhelm­Institut (KWI) wurde von den Amerikanern bis 1953 besetzt gehalten. Außerdem kannte Bothe sich an der Universität aus, da er schon einmal, von 1932 bis 1934, den Lehrstuhl innegehabt hatte. Aber er übernahm ein in jeder Hinsicht heruntergewirtschaftetes Institut. Zuletzt hatten noch die Amerikaner daraus den größten Teil der interessanten Apparate abtransportiert. Glücklicherweise konnte er sich auf kompetente Assistenten und Dokto- randen, die er aus dem KWI mitgebracht hatte, stützen. Um die wissen- schaftliche Arbeit in Gang zu bringen, musste viel improvisiert werden. Einige Geräte konnten aus dem KWI und aus Weschs früherem Institut übernommen werden. Auch Restposten aus Wehrmachtsbeständen konn- ten billig erworben werden. Andere Geräte mussten in der Werkstatt ge- baut werden. Bothe übernahm das Steuer | 117 Die Forschungs­ und Doktorarbeiten schlossen sich thematisch an die Arbeiten im KWI an. Die kernphysikalischen Arbeiten Bothes verteilten sich in diesen Jahren auf Neutronenuntersuchungen, Elektronenstreuung und kosmische Strahlung. Mit Hilfe der Neutronenstreuung an leichten Kernen wurden angeregte Zustände von leichten Kernen studiert. Die Vielfachstreuung von Elektronen mit Energien bis zu 1 MeV wurde unter- sucht und ein ß­Spektrometer für die Untersuchung der Kern­ß­Zerfälle konstruiert. Mehr Details findet man in dem sehr informativen Aufsatz von Kopfermann (Kopfermann 1960) über die Geschichte der Heidelber- ger Physik in der Zeit von 1945 bis 1960. Bothe musste auch den Studienbetrieb organisieren. Er hielt die große Vorlesung, was ihm anfangs nicht leichtfiel, und prüfte die Studen- ten, wobei er hohe Ansprüche stellte: »Wie in allen anderen deutschen Universitäten stieg in diesen Jahren die Zahl der Bewerber um einen Studienplatz auch in Heidelberg dramatisch. Bothe meinte, dass er sich dieser Studen- tenflut mit aller Kraft entgegenstemmen müsse. Sein wiederholt formuliertes Ziel war es, mit einer möglichst kleinen Zahl hoch- qualifizierter Mitarbeiter möglichst gute Physik zu machen. Er führte deshalb Semestralprüfungen für Rückmeldescheine ein. Nur mit einem von ihm unterschriebenen Rückmeldeschein durfte das Studium im folgenden Semester fortgesetzt werden. Ein Viertel der Kandidaten bestand diese Prüfung und blieb von da ab un- behelligt. Wer nicht bestanden hatte, musste ein Semester später wiederholen.« (Schmidt­Rohr 1996, S. 60 f) Und wie fühlten sich die Studenten der Physik zu dieser Zeit? Berthold Stech, der bei Bothe promoviert hatte und später in Heidelberg Professor für theoretische Physik wurde, erinnerte sich noch gerne an seine ersten Semester: »Mein Studium nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft wurde durch finanzielle Opfer meiner Eltern und Geschwister ermöglicht. 1946 waren die Hörsäle der Universität überfüllt mit zurückgekehrten und vielfach auch verwundeten Kriegs- teilnehmern. Trotz schwieriger Lebensverhältnisse – wir hat- ten nur selten genug zu essen – war es eine wunderbare Zeit. 118 | 5. Gelungener Neuanfang (1945–1960) Wir Studenten genossen die völlig ungewohnte Freiheit, wir mussten keinem Befehl mehr folgen und konnten frei entschei- den, was wir tun und lassen wollten. Ich hatte zusammen mit einem Studenten der Volkswirtschaft ein Zimmer im Collegium Academicum, wo sich jetzt die Universitätsverwaltung befindet. Im Collegium Academicum habe ich Freunde gefunden, wir ha- ben viel gefeiert und getanzt, denn wir hatten außerordentlich viel nachzuholen. Aber es wurde auch sehr viel gearbeitet. Mei- nen ersten Besuch des großen Physik­Hörsaals am Philosophen- weg werde ich nie vergessen. Von oben, im überfüllten Hörsaal, sah ich tief unten den weißhaarigen Professor Bothe, wie er wie ein großer Zaubermeister mit merkwürdigen Geräten hantierte. Ich habe fast nichts verstanden und bin deshalb zum kleinen Hörsaal gegangen. Dort las Professor Walter Wessel als Gastpro- fessor die theoretische Mechanik. Es gab viel weniger Studenten, da diese Vorlesung für Hörer des 3. Semesters gedacht war. Ich blieb dabei und habe in der Tat von Wessel sehr viel profitiert. Die Vorlesung war außerordentlich anregend und weckte mein Interesse für theoretische Arbeiten. Wessel ging allerdings nach diesem Semester in die Vereinigten Staaten und kam erst sehr viel später als Professor für theoretische Mechanik nach Heidel- berg zurück. Bis 1949, als Hans Jensen nach Heidelberg berufen wurde, gab es in Heidelberg keine Lehrer mehr für theoretische Physik.« (Stech 2017, S. 170) Das Physikalische Kolloquium, das bis heute eine »geheiligte« Institution der Heidelberger Physik ist, wurde im Wintersemester 1947/48 durch Bothe begonnen, jeweils freitags um 18:15 Uhr. Der Redner, der meist aus dem Institut kam, sprach vor etwa 20 bis 30 Zuhörern und es wurde intensiv diskutiert. Bothes sechzigster Geburtstag im Jahr 1951 war die erste Gelegen-
Recommended publications
  • Annual Report 2019 of Karlsruhe Institute of Technology
    THE RESEARCH UNIVERSITY IN THE HELMHOLTZ ASSOCIATION Annual Report 2019 of Karlsruhe Institute of Technology KIT – The Research University in the Helmholtz Association www.kit.edu AT A GLANCE KIT – The Research University in the Helmholtz Association Mission We create and impart knowledge for the society and the environment. From fundamental research to applications, we excel in a broad range of disciplines, i.e. in natural sciences, engineering sciences, economics, and the humanities and social sciences. We make significant contributions to the global challenges of humankind in the fields of energy, mobility, and information. Being a big science institution, we take part in international competition and hold a leading position in Europe. We offer research-based study programs to prepare our students for responsible positions in society, industry, and science. Our innovation efforts build a bridge between important scientific findings and their application for the benefit of society, economic prosperity, and the preservation of our natural basis of life. Our working together and our management culture are characterized by respect, cooperation, confidence, and subsidiarity. An inspiring work environment as well as cultural diversity characterize and enrich the life and work at KIT. Employees 2019 Total: 9,398 Teaching and research: 5,183 Professors: 368 Foreign scientists and researchers: 1,178 Infrastructure and services: 4,215 Trainees: 371 Students Winter semester 2019/2020: 24,381 Budget 2019 in Million Euros Total: 951.3 Federal funds: 310.2 State funds: 271.4 Third-party funds: 369.7 EDITORIAL 3 Karlsruhe Institute of Technology – The Research University in the Helmholtz Association – stands for excellent research and outstanding academic ed- ucation.
    [Show full text]
  • Max Planck Institute for the History of Science Werner Heisenberg And
    MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR WISSENSCHAFTSGESCHICHTE Max Planck Institute for the History of Science PREPRINT 203 (2002) Horst Kant Werner Heisenberg and the German Uranium Project Otto Hahn and the Declarations of Mainau and Göttingen Werner Heisenberg and the German Uranium Project* Horst Kant Werner Heisenberg’s (1901-1976) involvement in the German Uranium Project is the most con- troversial aspect of his life. The controversial discussions on it go from whether Germany at all wanted to built an atomic weapon or only an energy supplying machine (the last only for civil purposes or also for military use for instance in submarines), whether the scientists wanted to support or to thwart such efforts, whether Heisenberg and the others did really understand the mechanisms of an atomic bomb or not, and so on. Examples for both extreme positions in this controversy represent the books by Thomas Powers Heisenberg’s War. The Secret History of the German Bomb,1 who builds up him to a resistance fighter, and by Paul L. Rose Heisenberg and the Nazi Atomic Bomb Project – A Study in German Culture,2 who characterizes him as a liar, fool and with respect to the bomb as a poor scientist; both books were published in the 1990s. In the first part of my paper I will sum up the main facts, known on the German Uranium Project, and in the second part I will discuss some aspects of the role of Heisenberg and other German scientists, involved in this project. Although there is already written a lot on the German Uranium Project – and the best overview up to now supplies Mark Walker with his book German National Socialism and the quest for nuclear power, which was published in * Paper presented on a conference in Moscow (November 13/14, 2001) at the Institute for the History of Science and Technology [àÌÒÚËÚÛÚ ËÒÚÓËË ÂÒÚÂÒÚ‚ÓÁ̇ÌËfl Ë ÚÂıÌËÍË ËÏ.
    [Show full text]
  • Father of the Shell Model
    CENTENARY Father of the shell model Heidelberg University held a symposium on fundamental physics and the shell model this summer to celebrate the 100th anniversary of the birth of Hans Jensen, the German who created the nuclear shell model with Maria Goeppert-Mayer of Argonne. Hans Jensen (1907–1973) is the only theorist among the three winners from Heidelberg University of the Nobel Prize for Physics. He shared the award with Maria Goeppert-Mayer in 1963 for the development of the nuclear shell model, which they published independently in 1949. The model offered the first coherent expla- nation for the variety of properties and structures of atomic nuclei. In particular, the “magic numbers” of protons and neutrons, which had been determined experimentally from the stability properties and observed abundances of chemical elements, found a natural explanation in terms of the spin-orbit coupling of the nucleons. These numbers play a decisive role in the synthesis of the ele- ments in stars, as well as in the artificial synthesis of the heaviest elements at the borderline of the periodic table of elements. Hans Jensen was born in Hamburg on 25 June 1907. He studied physics, mathematics, chemistry and philosophy in Hamburg and Freiburg, obtaining his PhD in 1932. After a short period in the Hans Jensen in his study at 16 Philosophenweg, Heidelberg German army’s weather service, he became professor of theo- in 1963. (Courtesy Bettmann/UPI/Corbis.) retical physics in Hannover in 1940. Jensen then accepted a new chair for theoretical physics in Heidelberg in 1949 on the initiative Mayer 1949).
    [Show full text]
  • The Virus House      -
    David Irving The Virus House - F FOCAL POINT Copyright © by David Irving Electronic version copyright © by Parforce UK Ltd. All rights reserved No reproduction, copy or transmission of this publication may be made without written permission. Copies may be downloaded from our website for research purposes only. No part of this publication may be commercially reproduced, copied, or transmitted save with written permission in accordance with the provisions of the Copyright Act (as amended). Any person who does any unauthorised act in relation to this publication may be liable to criminal prosecution and civil claims for damages. To Pilar is the son of a Royal Navy commander. Imper- fectly educated at London’s Imperial College of Science & Tech- nology and at University College, he subsequently spent a year in Germany working in a steel mill and perfecting his fluency in the language. In he published The Destruction of Dresden. This became a best-seller in many countries. Among his thirty books (including three in German), the best-known include Hitler’s War; The Trail of the Fox: The Life of Field Marshal Rommel; Accident, the Death of General Sikorski; The Rise and Fall of the Luftwaffe; Göring: a Biography; and Nuremberg, the Last Battle. The second volume of Churchill's War appeared in and he is now completing the third. His works are available as free downloads at www.fpp.co.uk/books. Contents Author’s Introduction ............................. Solstice.......................................................... A Letter to the War Office ........................ The Plutonium Alternative....................... An Error of Consequence ......................... Item Sixteen on a Long Agenda............... Freshman................................................... Vemork Attacked.....................................
    [Show full text]
  • MARIA GOEPPERT MAYER June 28,1906-February 20,1972
    NATIONAL ACADEMY OF SCIENCES M ARIA GOEPPERT M AYER 1906—1972 A Biographical Memoir by RO BE R T G. S ACHS Any opinions expressed in this memoir are those of the author(s) and do not necessarily reflect the views of the National Academy of Sciences. Biographical Memoir COPYRIGHT 1979 NATIONAL ACADEMY OF SCIENCES WASHINGTON D.C. MARIA GOEPPERT MAYER June 28,1906-February 20,1972 BY ROBERT G. SACHS HEN IN 1963 she received the Nobel Prize in Physics, W Maria Goeppert Mayer was the second woman in history to win that prize—the first being Marie Curie, who had received it sixty years earlier—and she was the third woman in history to receive the Nobel Prize in a science category. This accomplish- ment had its beginnings in her early exposure to an intense atmosphere of science, both at home and in the surrounding university community, a community providing her with the opportunity to follow her inclinations and to develop her re- markable talents under the guidance of the great teachers and scholars of mathematics and physics. Throughout her full and gracious life, her science continued to be the theme about which her activities were centered, and it culminated in her major contribution to the understanding of the structure of the atomic nucleus, the spin-orbit coupling shell model of nuclei. Maria Goeppert was born on June 28, 1906, in Kattowiz, Upper Silesia (then in Germany), the only child of Friedrich Goeppert and his wife, Maria ne'e Wolff. In 1910 the family moved to Gottingen, where Friedrich Goeppert became Pro- fessor of Pediatrics.
    [Show full text]
  • Heisenberg in the Atomic Age: Science and the Public Sphere Cathryn Carson Frontmatter More Information
    Excerpt Index Cambridge University Press 978-1-107-43695-4 - Heisenberg in the Atomic Age: Science and the Public Sphere Cathryn Carson Frontmatter More information Heisenberg in the Atomic Age The end of the Second World War opened a new era for science in public life. Heisenberg in the Atomic Age explores the transformations of science’s public presence in the postwar Federal Republic of Germany. It shows how Werner Heisenberg’s philosophical commentaries, circulated in the mass media, secured his role as science’s public philosopher, and it reflects on his policy engagements and public political stands, which helped redefine the relationship between science and the state. With deep archival grounding, the book tracks Heisenberg’s interactions with intellectuals from Heidegger to Habermas and political leaders from Adenauer to Brandt. It also traces his evolving statements about his wartime research on nuclear fission for the National Socialist regime. Working between the history of science and German history, the book’s central theme is the place of scientific rationality in public life – after the atomic bomb, inthewakeoftheThirdReich. Cathryn Carson is Associate Professor of History and Director of the Office for History of Science and Technology at the University of California, Berkeley. She is coeditor, with David A. Hollinger, of Reappraising Oppenheimer: Centennial Studies and Reflections and chair of the editorial board of Historical Studies in the Natural Sciences. © in this web service Cambridge University Press www.cambridge.org Excerpt Index Cambridge University Press 978-1-107-43695-4 - Heisenberg in the Atomic Age: Science and the Public Sphere Cathryn Carson Frontmatter More information © in this web service Cambridge University Press www.cambridge.org Excerpt Index Cambridge University Press 978-1-107-43695-4 - Heisenberg in the Atomic Age: Science and the Public Sphere Cathryn Carson Frontmatter More information publications of the german historical institute Washington, D.C.
    [Show full text]
  • The Max Planck Society and Pugwash During the Cold War an Uneasy Relationship
    The Max Planck Society and Pugwash during the Cold War An Uneasy Relationship ✣ Carola Sachse Downloaded from http://direct.mit.edu/jcws/article-pdf/20/1/170/699348/jcws_a_00804.pdf by guest on 22 June 2021 Introduction The complex story of West German relations with the transnational initiative known as the Pugwash Conferences on Science and World Affairs (“Pugwash”) was shaped by an array of domestic factors, including Germany’s position as the defeated aggressor of the Second World War and the subsequent territo- rial and political division of the country between the two Cold War blocs. The relationship was also deeply influenced by the Göttingen Declaration of April 1957, an initiative on the part of eighteen leading West German sci- entists through which they sought to define their position in a remilitarizing Federal Republic of Germany (FRG) and express their social responsibility as nuclear experts. This declaration proved politically controversial insofar as it challenged the defense policies of Chancellor Konrad Adenauer. The bit- ter controversy it provoked coincided, roughly, with the inaugural meeting of Pugwash in July 1957 and shaped the responses of the “Göttingen Eighteen” to the Pugwash initiative that summer and in the longer term. The majority of the “Eighteen” were prominent members or former scientific employees of the Kaiser Wilhelm Society (KWS), renamed in 1948 as the Max Planck So- ciety (MPS), an elite, powerful institution within West German science and one that is also important for the Pugwash story. Many scientists undoubtedly felt a keen sense of loyalty to their country and were eager to rebuild (West) German science and its institutions, most prominently the MPS.
    [Show full text]
  • Objective List of German and Austrian Scientists. (1,600 “Scientists”) Joint Intelligence Objectives Agency
    Objective List of German and Austrian Scientists. (1,600 “Scientists”) Joint Intelligence Objectives Agency. 2 January 1947. Name and Address Field Dr. Udo Adelsburger Crystal clocks & H. F. Heidelberg measurements Heinrich Adenstedt Jet Engines Remscheidt, Brunswick Prof. Dr. Arnold Agatz Marine Engineer Berlin-Zehlendorf West Hans Knirschweg 13 Dipl. Ing. Ahrens Tech. Designer of Stuttgart/Sindelfingen (AZ) Automobile bodies Gerhard E Aichinger Parachutes Wright Field, Ohio Dr. Leonard Alberts Hydro-carbons Army War College Washington, D.C. Dr. Wolfgang Alt CW Expert Gendorf, Bavaria Dr. Herbert Altwicker Production of Aircraft Biederscheld nr Dillenberg Equipment Dr. Otto Ambros CW Expert Gendorf, Bavaria Dr. Rudolph Maria Ammann Jet Engines Wright Field, Ohio Hans, Amtmann Aircraft Engineer Hamburg-Volksdorf, Ahrens-Burgerstr. 98 Hans Amtsberg Shipbuilding and Berlin, Steglitz Model Basins Kissingerstr. 9 Director W. Anders Welding Research Halle/Saale-Throtha 1 Wilhelm Angele Guided Missiles Fort Bliss, Texas Prof. Dr. Ernst Von Angerer Atomic Spectroscopist Munich 23, Gieslastr. 17 I Herrmann Anscheultz Aircraft Munich 25, Valleystr. 47 Dipl. Ing. Antz Aircraft Development Berlin Ing. Erich Apel Manufacturing Engineer Creya bei Bleicherode Suedharz (RZ) Baron Manfred Von Ardenne Nuclear Physics Dr. Gottfried Max Arnold Supersonic Measures Wright Field, Ohio Dr. Carol Aschenbrenner Aerial Photography Wright Field, Ohio Dr. Volker Aschoff Acoustic Torpedoes Gdynia, Poland and Homing Devices Walter Attman Glass Expert Von Aulock Torpedoes Gotenhafen Herbert Feliya Axter Guided Missiles Fort Bliss, Texas Dr. Aufmkampf Meteorology Ainring Airport, near Salzburg Baars (FNU) Batteries Westfalon Dr. Bachem Electronics Konstanz Dipl. Ing. Erich Bachem Aeronautical Engineering Walosee, Wuertt 2 Dr. Erich Bagge Gas Turbines Brunswick Erich K.
    [Show full text]
  • From Natural History to the Nuclear Shell Model: Chemical Thinking in the Work of Mayer, Haxel, Jensen, and Suess
    Phys. perspect. 6 (2004) 295–309 1422-6944/04/030295–15 DOI 10.1007/s00016-003-0203-x From Natural History to the Nuclear Shell Model: Chemical Thinking in the Work of Mayer, Haxel, Jensen, and Suess Karen E. Johnson* In 1949 the nuclear shell model was discovered simultaneously in the United States and Germany. Both discoveries were the result of a nuclear scientist looking at geochemical and nuclear data with the eyes of a chemist. Maria Goeppert Mayer in the United States and Hans Suess in Ger- many both brought a chemist’s perspective to the problem;the theoretical solution was subsequently supplied independently by Mayer and Hans Jensen. Key words: History of physics; nuclear physics; history of chemistry; Maria Goeppert Mayer; Hans Edward Suess; Hans D. Jensen; Otto Haxel. Introduction The nuclear shell model, a highly successful scheme for accounting for the characteris- tics of many stable nuclei, is of fairly limited usefulness to most branches of chemistry. It has its origins, however, in chemistry and geochemistry. The data that provided the starting point for the shell model were supplied by geochemists, as was described recently by Helge Kragh.1 Here I take the argument one step further and look at the role that chemical reasoning, as well as chemical data, played in the independent and simultaneous discoveries of this model in the United States and Germany.As an exam- ple of the fruitfulness of interdisciplinary investigations, this story illustrates the impor- tance of bringing different philosophical perspectives to disciplinary work. In the Bohr model of the atom, one electron experiences a potential produced by the atomic nucleus and all of the other electrons in the atom.
    [Show full text]
  • (Manuscript of the Lecture Delivered February 26, 1942 at the House of 1 This Parenthetical Description Is German Research.)1 a Handwritten Note by Heisenberg
    APPENDIX A THE THEORETICAL FOUNDATIONS FOR OBTAINING ENERGY FROM FISSION OF URANIUM BY WERNER HEISENBERG Translation by William Sweet (Manuscript of the lecture delivered February 26, 1942 at the House of 1 This parenthetical description is German Research.)1 a handwritten note by Heisenberg. At the beginning of the work on the uranium problem, done in the frame- 2 Otto Hahn work of the Army Weapons Bureau task force, the following experimental 3 Fritz Strassmann facts became known: 238 235 234 1) Normal uranium is a mixture of three isotopes: 92U, 92U, and 92U, which are found in natural minerals approximately in the relationship 1:1/140:1/17,000. 2) The uranium nuclei can, as Hahn 2 and Strassmann3 discovered, be split 235 by means of neutron irradiation; specifically, the nucleus of 92U by neu- 238 trons of all (including low) energies (Bohr), and the nuclei of 92U and 234 92U only by means of fast neutrons. 3) Each fission releases, per atomic nucleus, an energy of about 150 to 200 million electron volts. This energy is about 100 million times greater, per atom, than the energies released in chemical reactions. Furthermore, in each fission reaction a few neutrons are ejected from the atomic nucleus. From these facts can be concluded: If one managed, for example, to split all the nuclei of 1 ton of uranium, an enormous energy of about 15 trillion kilocalories would be released. It had been known for a long time that such high amounts of energy are released in nuclear transmutations. Before the discovery of fission, however, there was no prospect of inducing nuclear reactions in large quantities of material.
    [Show full text]
  • A Selected Bibliography of Publications By, and About, Werner Heisenberg
    A Selected Bibliography of Publications by, and about, Werner Heisenberg Nelson H. F. Beebe University of Utah Department of Mathematics, 110 LCB 155 S 1400 E RM 233 Salt Lake City, UT 84112-0090 USA Tel: +1 801 581 5254 FAX: +1 801 581 4148 E-mail: [email protected], [email protected], [email protected] (Internet) WWW URL: http://www.math.utah.edu/~beebe/ 08 June 2021 Version 1.216 Title word cross-reference (k1 − kn) [Tem91]. + [BKBS93]. $1.40 [Ano68]. 1=2 [BHX96, JKS13, LB72, Man91]. $10.95 [Jor78]. $11.50 [Jor78]. $12.00 [Kra07, Lan08]. $18.50 [Jor78]. $2 [Ano29]. 2 [Hen93]. $27.00 [Bed09]. $27.50 [Cas93a, Wil94]. $28.95 [Klo96]. $29.95 [Fra94, Hay90]. 2pπ [SHI73]. 3 [Isa82]. $35 [Lan02]. $35.00 [Neu99, Par06]. $4.75 [Ano54]. $6.95 [Lib68]. $60.00 [Wat01]. $80.00 [Cas11]. = [BKBS93]. ∗ [BT96]. 238 + [Tur46a, Tur46b]. 2 [BBF 45, DDH41a, DDH42a, DDH42c, DDH89a, + DDH89c, DDH89f, Hei42b, HBB 89, Hei89g, VBN95a, VBN95b, vBN95c]. 4 ∗ [VBN95a, VBN95b, vBN95c]. q [Bec02]. β [Gau14]. C [Pac88, Sud06]. Uh;w(H(4)) [Abd97]. d [VZ09]. η [Hei89k]. H(1)q [CGST91]. H0 [CBS20]. K0 2 d [Pac88]. L [NRS71].√ L2(R ) [RS94]. Lp [LN06]. Λ [Cul05]. ! [DH62]. π [Hei51l]. pq − qp = −1¯h=(2π) [Ber35]. q [AFW94, GH10, Sch99]. S [Bor70, Bor72, Cus86, NRS71]. S2 [Wan98]. S =1=2 [MC92]. su(2; 1) [MP92]. SU(3) [CM02, MP92]. u [dB58]. U(1; 3) ⊗s H(1; 3) [Low97]. VN(G) [CZ81]. 1 2 Vθ [Nel72]. XXZ [LFK99, ZG96]. xy [Pug80]. |kq{K:˜ }(k1 − kn): [λ˜]; Snii [Tem91].
    [Show full text]
  • 05 Frank 236 7.6.2005 10:39 Uhr Seite 204
    05_Frank 236 7.6.2005 10:39 Uhr Seite 204 Phys. perspect. 7 (2005) 204–252 1422-6944/05/020204–49 DOI 10.1007/s00016-004-0236-9 Ever Ready to Go: The Multiple Exiles of Leo Szilard Tibor Frank* I argue that to understand the life and work of Leo Szilard (1898–1964) we have to understand, first, that he was driven by events to numerous departures, escapes, and exiles, changing his reli- gion, his language, his country of residence, and his scientific disciplines; second, that he was a man haunted by major moral dilemmas throughout his life, burdened by a sincere and grave sense of responsibility for the fate of the world; and third, that he experienced a terrible sense of déjà vu: his excessive sensitivity and constant alertness were products of his experiences as a young stu- dent in Budapest in 1919.The mature Szilard in Berlin of 1933, and forever after, was always ready to move. I proceed as follows:After a brief introduction to his family background, youth, and edu- cation in Budapest, I discuss the impact of his army service in the Great War and of the tumultous events in Hungary in 1918–1919 on his life and psyche, forcing him to leave Budapest for Berlin in late 1919. He completed his doctoral degree under Max von Laue (1879–1960) at the Univer- sity of Berlin in 1922 and his Habilitationsschrift in 1925. During the 1920s and early 1930s, he filed a number of patents, several of them jointly with Albert Einstein (1879–1955).
    [Show full text]