IBC 2016_Vergleichstest Skyliner, Van Hool Astromega, VDL Futura FDD2 Götterdämmerung im Bus-Olymp Der Skyliner von Neoplan, der Astromega von van Hool und der zweigeschossige Futura von VDL bewerben sich in der stückzahlträchtigen Fernbusliga um begehrte Planstellen. Sie haben das Zeug dazu, den Markt neu aufzumischen. Ein jeder mit guten Argumenten, im direkten Vergleich offenbart das Trio ganz verschiedene Wesenszüge.

B 10 InternatIonal Bus & IB CompetItIon 2016 Götterdämmerung IBC_2016_Logo.indd 1 03.06.16 08:45 im Bus-Olymp

Wachablösung in der Königsklasse: Neoplan Skyliner, VDL Futura FDD2 und Van Hool Astromega bieten dem Marktführer (Setra) mächtig Paroli.

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Wir können es nicht lassen: Ein Setra S 431 DT des Testpartners Baumann dient uns als Doppeldecker-Urmeter.

in Vergleichstest wie dieser liegt in der Luft. Gleich zwei soll. Auch van Hool wirft seinen Hut in den Ring. Sein Bestseller neue Wettbewerber in einem überschaubaren Segment, Astromega verkauft sich in Europa fast so gut wie der Setra- das kann die Marktsituation entscheidend ändern. Sehr Doppeldecker. Erst jüngst hat der Belgier eine grundlegende Eambitioniert präsentiert sich der brandneue Futura- Modellpflege erhalten. Nur vom Marktführer Setra bekommen Doppeldecker, markentypisch mit Leichtbaukonzept und betont wir einen Korb. Offiziell wird schon frühzeitig verlautbart, dass wirtschaftlicher Argumentation. Der Hersteller reist mutig mit es im Konzernumfeld kein verfügbares Fahrzeug gäbe. Weil dem zweiten bisher gebauten FDD2 an. Nicht ganz so neu ist der wir aber den Setra-Doppeldecker nicht gänzlich missen moch- extrovertierte Skyliner von Neoplan, der jetzt in der Türkei ge- ten, haben wir uns beim Testpartner Baumann Busbetrieb ein fertigt wird und im dritten Anlauf die Kunden im Sturm erobern aktuelles Fahrzeug ausgeliehen. Der Fairness halber nur zum statischen Vergleich, ganz ohne Messgeräte und ohne Ballastie- rung. Die drei Testfahrzeuge, alle rund 14 m lang, führten vor- schriftsgemäß 5.800 kg Beladung an Bord. Stellvertretend für 80 Fahrgäste – volle Auslastung also –, die mit Wasserpuppen auf den Sitzen und Sandsäcken in den Kofferräumen simuliert wurden. Ein hochmotiviertes Team aus Praktikern und Journa- listen schnürte ein ultrahartes Testprogramm: klassische Ver- brauchsfahrten, statische Messungen, ausgefeilte Dynamiktests und ausgiebige Fahrgasterprobungen. Und ja, auch in diesem Jahr waren die Profis von Flixbus wieder mit von der Partie. Gefragte Alternativen Beim Omnibusbetrieb Baumann in München verfolgt man den Test mit Spannung. Das Unternehmen fährt Fernlinie überwie- gend mit Setra-Doppeldeckern, Geschäftsführer Harald Bau- mann: „Für uns ist es gut, wenn es geeignete Alternativen gibt.“ Allzu sehr dominiert die Marke Setra noch das Doppeldecker- Revier, zuletzt trugen mehr als 50 Prozent aller in Europa ver- kauften Doppelstock-Fahrzeuge das markante K auf den Radkap- pen. Das erste direkte Aufeinandertreffen der drei Probanden geht auch nicht ohne Branchengeflüster über die Bühne. Über die Hintergründe der Setra-Absage wird heftig diskutiert, Fakt ist aber: Bei Daimler läuft sich ein neuer Setra-Doppeldecker mit dem Nummerncode 500 warm, der aber hier nicht zur Debatte stehen soll. Vielmehr geht es um einen qualifizierten Vergleich der drei Fahrzeugkonzepte, schließlich diskutieren wir hier die Königsdisziplin im Omnibusbau. Diese Fahrzeuge mit hoher Hier wurde genau hingeschaut: Im Werkstatt- Fahrgastkapazität sind in Sachen Effizienz unschlagbar, der test mussten die Kandidaten nachweisen, ob auch Service und Wartung fernbustauglich sind. Hersteller muss allerdings Fahrsicherheit und Komfort in Ein- klang bringen.

B 12 InternatIonal Bus & CoaCh IB CompetItIon 2016 Der avantgardistische Neoplan zieht den Betrachter zuerst in den Bann. Der Hersteller preist den Cw-Wert von 0,41. Nach-

denklich stimmen aber die starken Windgeräusche im Bug, über IBC_2016_Logo.indd 1 03.06.16 08:45 die Aerodynamik wird noch zu reden sein. Mit solchen Feinhei- ten hält sich der Van Hool nicht auf, er beeindruckt nach wie vor mit der schieren Wucht seiner Erscheinung. Der Astromega ist weniger filigran, wirkt aber solide wie eine Burg. Und der Futura-Doppeldecker? Er sortiert sich dazwischen ein, gibt sich etwas dynamischer als der Van Hool und bleibt doch konserva- tiver als der Skyliner. Aerodynamisch scheint den Technikern jedenfalls ein Volltreffer gelungen zu sein – wir registrieren kaum Windgeräusche. Der Doppeldecker von VDL geht ohnehin konzeptionell eigene Wege. Er wirbt mit seinem ausgeklügel- ten Raumangebot und ausgesprochen niedrigem Eigengewicht. Etwas ernüchtert registrieren wir das Leergewicht von 18,68 t, der Neoplan Skyliner (590 lKraftstoff, kein Ersatzrad) wird hier um nur 500 kg unterboten. Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass der Holländer mit riesigem Tank (905 l) und einem Kritischer Blick und viele Fragen: Unser Testteam wurde durch zwei echte Fernbus- Ersatzrad unterwegs ist. Klarer Vorteil also für den langen Nie- Chauffeure (die Herren Kasper und Maric vom Omnibusbetriebs Baumann) verstärkt. derländer, der mit der richtigen Ausstattung bis zu 96 Fahrgäste befördern können soll. mer sehr solide an. Da darf jetzt auch der Seitenblick auf den Und der Van Hool, der bisher in der Branche als „Heavy Me- Setra nicht fehlen: Der Hersteller beziffert das Leergewicht des tal“ galt? Sein Leergewicht von gerade mal 18,6 t (mit 720 l Die- 431-ers auf 18,9 t, das Tankvolumen ist auf 510 l limitiert. sel im Tank und Ersatzrad) bestätigt Diät und Fortschritt, die der Der holländische Doppelstockbus setzt auch Maßstäbe, wenn Hersteller seinem Flaggschiff erst kürzlich verschrieben hat. Er es um das Raumangebot geht – und er kann auf Anhieb die Ka- ist jetzt eine Tonne leichter als früher, fühlt sich aber noch im- rosserie-Wertung für sich entscheiden. Die bei Doppeldeckern

Ideen sind unser Antrieb

22. – 29. September 2016 Hannover

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VDA 03401 IAA 2016_Bus-Fahrt_DE_210x140mm.indd 1 25.04.16 12:34 IBC 2016_Vergleichstest Neoplan Skyliner, Van Hool Astromega, VDL Futura FDD2

Es wurde nicht nur ge- testet, sondern auch gedreht: Auch 2016 wird es wieder einen IBC-Film geben.

Barrierefrei für die Fernlinie

Wie das geht, zeigt der fürs Fernbusgeschäft vorbereitete Neo- plan auf, der sich aufbauseitig nur knapp dahinter positioniert. Mittschiffs öffnet sich ein 900 mm breiter Einstieg, mit Hilfe einer eingesteckten Faltrampe kommt der Rolli in den Bus. Drei Sitzreihen werden nach vorn geklappt, dann kann der Rollstuhl vorschriftsgemäß verzurrt werden – etwas umständlich, aber sicher ist sicher. Der vordere Aufstieg führt links nach oben - zwar mit bequemer Wendelung –, aber auf der falschen Seite, wie die Fernbusleute meinen. Geht es um den Innenraum, bietet der Skyliner nicht nur handfeste Qualität, sondern auch etwas fürs Auge. Das dynami- sche Design setzt sich innen fort. Das Fahrerlebnis im Unter- deck wird nur im Bug durch starke Windgeräusche geschmälert, in der Komfort-Lounge mit Tischen kann vorzüglich gearbeitet werden. Denn im Skyliner sorgt ein LTE-Router für schnelles In- ternet, bis zu 80 Endgeräte können versorgt werden. Sitzt man im Oberdeck, herrscht vor allem abgekoppelte Ruhe. Kaum noch Antriebsgeräusche, auch die Fahrbahn ist nur noch zu erahnen. Rundum Glas mit herrlicher Aussicht, bei starkem Sonnen- Ein wenig steil, aber immerhin: Faltrampe für den barrierefreien schein hat die Klimaanlage allerdings mächtig zu tun. Mit 56 Zustieg, präsentiert von Neoplan. kW, deutlich mehr als die Anlagen des Wettbewerbs, schafft sie es mit Bravour. kritische Stehhöhe im Unter- und Oberdeck ist vergleichsweise Der Flixbus-Fahrgasttester urteilt im Futura „... im Beinbe- großzügig bemessen, der Hersteller nutzt Niederquerschnitts- reich zwischenzeitlich zu kalt, im Heck stickig“ und im Van reifen und einen Sandwich-Zwischenboden, um Höhe zu gewin- Hool: „… vorn im Oberdeck wärmer als in Fahrzeugmitte und im nen. Und einen ellenlangen Radstand, um den Platz zwischen Heck“. Der Skyliner bietet rundum den besten Fahrgastkomfort den Achsen optimal zu nutzen. Das Cockpit im Bug bietet den – nicht zuletzt, weil er gute und schlechte Fahrbahnen mit gro- meisten Platz, an der Bedienung sind nur Kleinigkeiten zu bean- ßer Gelassenheit wegsteckt. Hier zeigt auch der Van Hool seine standen. Beide Treppen ins Obergeschoss sind rechts platziert, besonderen Fähigkeiten. Seine Fahrgäste gelangen angenehm so füllt und leert sich das Fahrzeug schneller. Der Einstieg vorn gefedert und nur dezent beschallt ans Ziel, in dieser Disziplin ist einen Tick breiter als beim Wettbewerb, die Tür in Fahrzeug- bleibt er dem Neoplan dicht auf den Fersen. mitte hat nur Normalbreite. Aber eine Einstiegslösung für Roll- Gerade im Fernlinien-Betrieb sollte man wissen, wie viel stuhlfahrer mit breiter Mitteltür soll optional verfügbar sein. Kraftstoff die eigenen Fahrzeuge konsumieren. Dabei kommt es

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Und was sagt die überrascht als neues Produkt mit vielen durchdachten Detaillösungen, man spürt IBC_2016_Logo.indd 1 03.06.16 08:45 die Kundennähe der Entwickler – auch Werkstatt? wenn das Testteam noch Luft nach oben Beim Werkstatttest zählen nur die in- sieht. Der Van Hool wird von Meister Pe- neren Werte. Auf der Grube wird jeder kruhl ausdrücklich gelobt. Er sieht ihn Winkel begutachtet, hinter jede Klappe als grundsolides massives Fahrzeug, das wird geschaut. Und gleich vorweg: Bei vielleicht „ ... da und dort etwas eigen“ Wartung und Instandsetzung geben die sei, jedenfalls ohne Schnickschnack. Es drei Busse dem Werkstattpersonal kei- gibt auch immer Details, die ärgern. Wie ne unlösbaren Rätsel auf. Alle haben beim Neoplan der schwierig zu wech- ihre Hausaufgaben mehr oder weniger selnde Anlasser, bei van Hool und bei gelöst, ihre Wartungsfreundlichkeit VDL sind es die Luftpresser, die schwer ist heute auf einem hohen Niveau. Am zugänglich sind. Insgesamt sieht das besten hat dem Testteam der Neoplan Team in der Bewertung keine großen gefallen, er macht einen sehr reifen Ein- Abstände, hier die Reihenfolge: Neoplan druck, die meisten Wartungsarbeiten vor VDL vor van Hool. Den Fernlinienan- Unterschiedliche Details werden diskutiert: können schnell und problemlos erle- spruch mit geringen Standzeiten erfül- Hier geht es um den einfachen Riementrieb digt werden. Der Futura FDD2 von VDL len aber alle drei. des Van-Hool-Lüfters.

nicht nur auf die Motoren an, auch intelligente Getriebetechnik Antriebswertung. Selten werden mehr als 1.500 Umdrehungen und die richtige Achsübersetzung können den entscheidenden bemüht, jede Schaltung sitzt perfekt. Nur die vernehmbaren Mo- Unterschied ausmachen. Alle drei Testkandidaten setzen auf das torvibrationen stören den Genuss, zum vollkommenen Ergebnis automatisierte AS-Tronic-Getriebe von ZF. Auch der Skyliner, fehlt ein Zweimassenschwungrad (wie im Neoplan), das die der aber mit neuester hauseigener Getriebeabstimmung an den Schwingungen unter Volllast eliminiert. Start geht. Sein Triebwerk im Heck, ein D26-Sechszylinder von MAN, verwöhnt seinen Fahrer nicht Mit und ohne GPS-Tempomat gerade mit dem kräftigsten Antritt, ANZEIGE Gleichzeitig fährt der Futura aber alle das Testprotokoll spricht von „… eher Verbrauchsbestwerte ein, noch ohne sanft als bissig.“ Im Test müssen 505 GPS-Tempomat und andere Gimmicks PS Nennleistung und maximal 2.300 – hier wäre sogar noch Luft nach oben. Nm Drehmoment genügen, um den Mit Abstand folgt ihm der Neoplan, 26-Tonner im schnellen Autobahnver- der zumindest mit ausgeklügelter kehr mitschwimmen zu lassen. Der Schaltstrategie, Efficientcruise-Tem- Hersteller hat das Problem bereits er- pomat und Ecoroll-Funktion glänzen kannt, der D26-Diesel wird ab der IAA kann. Auf langen Steigungen muss der neu überarbeitet und mit mehr Dreh- Skyliner mangels Drehmoment klei- moment angeboten. nere Gänge bemühen, um das Tempo Deutlich druckvoller gehen die hoch zu halten. Ein Blick auf die Berg- kräftigen 13-l-Sechszylinder von DAF im Futura und Astrome- wertungen belegt: Der VDL ist schneller und sparsamer. Auch ga zur Sache. Mit 510 PS und maximal 2.500 Nm sind beide der Van Hool ist schnell, seine DAF-Maschine schiebt kräftig an, wirklich souverän motorisiert, auch wenn eine lange Achsüber- seine Fahrleistungen liegen auf dem Niveau des VDL. Allein die setzung das Temperament etwas zügelt. Der kräftige VDL spielt 08/15-Schaltqualität seines Getriebes lässt Handlungsbedarf auch gleich auf Sieg, er gewinnt mit einem optimal abgestimm- erkennen. Der Belgier lässt sich viel Zeit, um Gänge zu wech- ten Antriebsstrang und mit beachtlichen Fahrleistungen die seln, nicht jede Schaltung passt. Und weil der Astromega ohne

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Der Maßstab, wenn es um Wirtschaftlichkeit geht: Der brandneue VDL Futura Einladung zum Riesenslalom: Die drei Doppeldecker haben sichere Fahrwerke, FDD2 fährt hervorragende Kraftstoffverbrauchswerte ein. der Astromega und der Skyliner verdienen Extrapunkte.

Kraftstoff-Verbrauchsmessgerät antritt, gerät er ins Hintertref- die einzige im Wettbewerb, ihre Finger im Spiel hat? Der Futura fen und kann sich in dieser Disziplin keine Punkte verdienen. FDD2 lässt sich auch geradeaus leichter irritieren, die VDL-Tech- Weil der Kraftstoffverbrauch gerade auf langen Distan- niker tippen dabei auf die Testbereifung. Fest steht, der Futura zen so wichtig ist, wollen wir es genau wissen. Was verbrau- verliert hier wichtige Punkte auf die Konkurrenz. Auch weil die chen die Doppeldecker bei 80 und 100 km/h auf ebener Stre- Testfahrer das Handling monieren: Mit rekordverdächtigen 7,25 cke? Wie muss man den Roll- und Luftwiderstand einschätzen, m Radstand kommt man nicht mehr so einfach um jede Kurve. wie steht es um die passenden Drehzahlen für den Motor? Die Anders als der handliche Neoplan, der sich fast wie ein kür- Tempo-80-Sektion absolvieren der Skyliner und der Futura fast zerer Hochdecker dirigieren lässt. Nach der Komfortwertung gleichauf mit bescheidenen 18 l Durchschnittsverbrauch. Bei entscheidet er auch das Sicherheitskapitel mit großem Abstand schnellerer Fahrt – wenn der Luftwiderstand wächst und die für sich. Dazu gehört auch die Nachtfahrt, die der Skyliner mit Aerodynamik gefordert ist, unterbietet der VDL den Neoplan- Bestnoten absolviert. Sein Xenon-Fahrlicht leuchtet die Fahrbahn Doppeldecker um glatte vier Liter. sehr gut aus, das LED-Innenlicht spiegelt nur wenig in der Schei- be. Auch die Fahrgäste finden sich bei abgedunkeltem Fahrzeug Safety first gut zurecht, eine Boden und Stiegenbeleuchtung gibt immer Ori- Hat der Astromega ohne Kraftstoffverbrauchsmessung noch das entierungshilfe. Nachsehen, so kann er mit seiner Fahrwerksabstimmung punk- ten. Mit straffer Lenkung, präziser Achsführung und semivaria- Das große Finale blen Koni-Dämpfern sichert er sich einen soliden Mittelplatz. Die Im Zieleinlauf trägt der Astromega die rote Laterne. Sein Auftritt Sicherheitssysteme, die der Gesetzgeber fordert, hat er an Bord. war kein voller Erfolg, ohne Kraftstoffmessung fehlen einfach Ganz einsam nach vorn fährt aber der Neoplan. Den Maximal- wesentliche Punkte. Wesentlich mehr wären möglich gewesen, wert bei der aktiven Sicherheit verdient sich der Skyliner mit der auch wenn wir nicht glauben, dass der Van Hool mit gleichen höchsten Fahrstabilität. Sein aufwändiges Fahrwerk weist die Komponenten wie der VDL mit ihm auf Augenhöhe gefahren höchste Spurtreue auf, das elektronisch regelnde Dämpfersystem wäre – man muss es im Test beweisen. Auf der Habenseite steht stützt den hohen Doppeldecker gegen Seitenwind und Seitennei- eine sehr solide Karosse mit hohem Nutzwert, auch das wohl- gung. Seine Assistenzsysteme sind topaktuell, der ACC-Abstands- komponierte Fahrwerk kann sich sehen lassen. Die Gebraucht- regeltempomat arbeitet vorzüglich, und der Spurassistent warnt bushändler schätzen den gewiss nicht billigen, aber langlebigen weniger lästig und lässt sich bei Nichtbedarf (auf Landstraßen) Belgier, sein Wiederverkaufswert ist der beste. Die Vorzüge der ausschalten. Das erlaubt VDL nicht, der Fahrer kann den Spur- jüngeren Wettbewerber sind mit der Gunst späteren Geburt zu warner nur kurzzeitig abstellen. Auch das Futura-Fahrwerk ist erklären. Zahlreiche konstruktive Details sind dort besser ge- kein Highlight, der niederländische Doppeldecker geht mit aus- löst, nimmt man nur das zu knapp geschnittene Cockpit, seine geprägter Seitenneigung in schnelle Kurve und bemüht recht Ergonomie oder die Getriebeabstimmung. schnell sein ESP-System. Wir registrieren ein gewisses Eigenlenk- Bis zum Schlussspurt knistert es vor Spannung: Fast hätte verhalten, ob hier die adhäsionsgelenkte Nachlaufachse, übrigens es im Finale noch für eine Überraschung gereicht. Der Futura

B 16 InternatIonal Bus & CoaCh IB CompetItIon 2016 Messwerte Gesamtfahrstrecke pro Testfahrzeug: 1.600 Kilometer, hochsommerliche Wetterbedingungen.IBC_2016_Logo.indd 1 03.06.16 08:45 Vorgeschriebener Ballast: 5.800 Kilogramm.

Fahrleistungen und Kraftstoffverbrauch, ermittelt unter praxisgerechten Bedingungen Neoplan Skyliner Van Hool Astromega VDL Futura FDD2 Kraftstoff l/100 km V km/h Kraftstoff l/100 km V km/h Kraftstoff l/100 km V km/h Autobahn schwere Topografie 32,67 83,32 – 86,33 26,57 85,73 Autobahn mittelschwere bis leichte Topografie 30,14 90,29 – 91,52 25,75 87,85 Konstant 80/100 km/h 18,73/23,60 80/99 – 80/99 18,53/19,53 80/99 Volllastwert Bergwertungen 77,47 86,97 – 92,75 70,53 91,17 Gesamtverbrauch Kraftstoff 32,39 – 27,81 Adblue-Verbrauch in l/100 km 0,87 1,23 1,15

Beschleunigung von 0–99 km/h, Messung mit und ohne Kickdown Neoplan Skyliner Van Hool Astromega VDL Futura FDD2 0–50 km/h in s (mit/ohne Kickdown) 15,6/18.1 14,4/17,3 15,9/17,8 0–60 km/h in s (mit/ohne Kickdown) 20,7/21,7 19,2/22,8 21,4/21,2 0–80 km/h in s (mit/ohne Kickdown) 31,3/34,3 29,6/34,8 32,2/33,5 0–99 km/h in s (mit/ohne Kickdown) 45,0/51,4 46,2/51,1 45,4/47,9

Bremstest: 5 Vollbremsungen aus 80 km/h, Testgelände Fakt Motion Neoplan Skyliner Van Hool Astromega VDL Futura FDD2 Bremsweg kalte Bremse in m 39,8 42,2 40,6 Bremsweg heiße Bremse in m 39,1 41,0 43,8

ESP-Test: Fahrdynamikbewertung, Testgelände Fakt Motion Neoplan Skyliner Van Hool Astromega VDL Futura FDD2 Lenkpräzision (indirekt: 1, bis direkt: 5) 4 3 2 Fahrzeugbalance (stark untersteuernd: 1, bis neutral: 5) 4 3 2 ESP (konservativ: 1, bis fahraktiv: 5) 4 4 1 Beherrschbarkeit (leicht: 1, bis anspruchsvoll: 5) 1 1 1

Akustik: Geräuschmessung im Fahrbetrieb in dB(A), Messung im Unter- und Oberdeck ohne AC Neoplan Skyliner Van Hool Astromega VDL Futura FDD2 FMHFMHFMH Bei 80 km/h 69,2/65,4 70,3/66,3 –/64,3 68,0/62,2 68,2/64,3 –/60,5 67,3/64,9 70,2/67,0 –/67,8 Bei 100 km/h 71,8/67,3 70,5/66,4 –/67,2 70,5/66,7 71,5/66,3 –/63,7 68,4/67,2 72,4/68,4 –/66,8

FDD2 fährt mit Verbrauchsbestwerten noch die Umweltwertung preis zu Rückkaufswert bringt ihn näher an den preisgünstigen für sich ein und zuletzt den Themenblock Wirtschaftlichkeit mit VDL heran. Er ist nicht der sparsamste und nicht der stärkste fast 92 Prozent aller Punkte. Kein Wunder: Hier summieren sich Doppeldecker, das nachgebesserte Antriebspaket kommt gerade der niedrigste Anschaffungspreis, die beste Nutzlast und ein zur richtigen Zeit. Geht es um Fahrgastkomfort, gibt es keinen Kraftstoffverbrauch, den sonst kein Doppeldecker erzielt. Auch Nachholbedarf. Sein komfortables und spurstabiles Fahrwerk sonst wird nicht gepatzt. Fragen gibt es noch beim Wiederver- ist Extraklasse, seine hervorragende Klimatisierung wird von kauf, das hören wir bei unabhängigen Händlern. Haarscharf allen Fahrgästen gelobt. Er fährt leise, nur an den Spiegeln tost schrammt der Futura-Doppeldecker an Platz 1 vorbei, doch er der Wind. Last not least fährt er mit hoher Fahrsicherheit weit ist erst am Anfang einer langen Karriere. Der Futura FDD2 ist voraus und verdient sich zurecht den IBC Award 2016. Er sieht der wirtschaftlichste Doppeldecker im Vergleich, diese Bestmar- eben nicht nur blendend aus, er erzielt im Test 78,9 Prozent al- ke kann ihm keiner mehr nehmen. ler möglichen Punkte – in schulischen Kategorien wäre es eine Und so muss der Skyliner muss bis zuletzt bangen. Noch glatte Zwei. Wolfgang Tschakert eben spricht sich das Werkstattteam in der Reparatur- und War- tungswertung für ihn aus, die günstige Relation Anschaffungs- Die IBC im Netz: ibc-test.de

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2010 vorgestellt und heute noch neu: Der Neoplan Skyliner extrovertierte Neoplan Skyliner lädt mit seiner Bella Figura Form zum Reisen ein.

Jetzt mit dem dritten Versuch muss es klappen, man kennt den „neuen“ Skyliner schon seit der IAA 2010. Aber jetzt geht er an den Start und bekommt auch sofort gute Noten. Die Proportio- nen stimmen nicht nur optisch, mit einem maßvollen Radstand lässt sich der 14 m lange Doppeldecker gut um jede Ecke diri- gieren. Und obwohl er relativ filigran daherkommt, wirkt er im Betrieb fest und solide. Seine letzte Modepflege hat er im Werk Ankara erfahren, er soll ja auch rustikalen türkischen Straßen standhalten. Die Einstiege sind breit und bequem, ebenfalls die Verkehrs- flächen, die Mittelgänge und die Aufstiege. Anders als bei van Hool und VDL sitzt der vordere Aufgang links, die Entwickler bringen hier die Sicherheit des Betriebs ins Gespräch. Die Fern- busbranche sieht es anders: Sie hätte die vordere Stiege für ei- nen verbesserten Fahrgastfluss gern rechts. Unser Testkandidat hält 76 Sitze bereit, ein guter Kompro- miss mit Effizienz und Komfort. Die Fahrgastsitze mit der schil- lernden Produktbezeichnung „Exlussivo Plus“ sind mit sportli- cher Kontur, aber zu niedrigen Lehnen nicht so komfortabel, wie sie aussehen. Aber jetzt, wo das Stichwort Komfort gefallen ist, bringt unser Fahrgasttester Felix Jandel das spezielle Skyliner- Fahrerlebnis auf den Punkt: „Der Skyliner bietet definitiv das ansprechendste und hochwertigste Design aller Wettbewerber“. Der Glaspalast im Obergeschoss mit Dachrandverglasung und mittigen Glasfeldern wirkt hell und leicht – und bietet Aus-

Ein Cockpit, wie es sich der Fahrer wünscht – aber langbeinige Fahrer wünschen sich mehr Platz.

B 18 InternatIonal Bus & CoaCh IB CompetItIon 2016 Technische Daten: Neoplan Skyliner

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Motor bälge, vier CDS Stoßdämpfer, max. Achslast Klimatisierung MAN-Reihensechszylinder Typ D26 stehend im 12,75 t; EHLA-Nachlaufachse mit elektro- Dual-Zone-Klimaanlage, Hersteller Konvekta, Heck, obenliegende Nockenwelle, vier Ventile pro hydraul. Lenkung; zul. Achslast 7,5 t; Reifen max. Kälteleistung 56 kW, ges. Heizleistung 96,6 Zylinder; Common-Rail-Hochdruckeinspritzung, 315/70 R 22,5. kW, Fahrgastraum mit Konvektorenheizung plus 2-stufige Turboaufladung mit Ladeluftzwischen- 2 Einstiegheizer; Unterdeckklimator mit Heizleis- kühlung, Abgasgrenzwerte nach Euro 6 mit AGR, Bremsanlage tung je 15 kW links und rechts, Kühlwasservor- SCR-Kat und DPF. Elektronisch geregelte Zweikreis-Druckluft- wärmgerät Spheros Thermo 350, bremsanlage (EBS), an allen Achsen Schei- Hubraum 12.419 cm³ benbremsen, Dauerbremse Intarder mit Maße und Gewichte Nennleistung 371 kW/505 PS bei 1.800/min Brakematic, ABS und ASR integriert, Serien- Länge/Breite/Höhe 14.000/2.550/4.000 mm Max. Drehmoment 2.300 Nm bei 930–1.400/min ausstattung mit ESP (Elektronisches Stabi- Radstand 6.700 + 1.470 mm litätsprogramm), Bremsassistent, ACC, LGS, Vorderer/hinterer Überhang 2.690/3.140 mm Kraftübertragung EBA2-Notbremsassistent. Wendekreis 23.280 mm Automatisiertes 12-Gang-Getriebe MAN Tipmatic Stehhöhen UDeck + ODeck 1.840 + 1.680 mm (ZF AS Tronic), Übersetzungen i = 12,33–0,78, ein- Lenkung Kofferraumvolumen ca. 11 m³ (ohne Schlafraum) fach untersetzte Hinterachse, i = 3,15. Tempo 100 bei ZF-Kugelmutterlenkung Typ 8098, Überset- Leergewicht lt. Hersteller 19.100 kg ca 1.300/min zung variabel i = 22,2–26,2, pneumatische Zulässiges Gesamtgewicht 26.000 kg Lenkradverstellung in Höhe und Neigung. Testgewicht 25.060 kg Fahrwerk Ecas-Luftfederanlage; vorne Einzelradauf- Elektrische Anlage Fahrgastkapazität hängung mit Mehrlenkerführung und zwei Bordspannung 24 Volt, diagnosefähiges CAN- Sitzplätze 76 + 1 + 1 Luftbälgen, zwei stufenlos variable CDS- Bus-System, Drehstromlichtmaschinen 3 x 120 Stoßdämpfern und Stabilisator, max. Achs- A, Batterien 2 x 12 V/225 Ah, 2 Zusatz-Starter- Preis last 8,0 t; starre Antriebsachse, vier Luft- batterien 12 V/225 Ah. Testwagen Euro 460.000,–

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Der Skyliner-Kofferraum ist mit 11 m³ Volumen der größte des Vergleichs. Allerdings beträgt die Ladekante 1.350 mm.

liner federt markentypisch sehr manierlich. Nur der D26-Motor an und zieht leistungsmäßig gleich. Das Getriebe soll schneller kann den Fahrzeugqualitäten nicht folgen. Trotz vergleichbarer schalten, eine ellenlange Achsübersetzung senkt die Drehzah- Nennleistung fehlt ihm das Stehvermögen, wenn die Fahrwider- len. Mit reduziertem Kraftstoffverbrauch, wir spekulieren auf stände ansteigen. MAN hat schon Besserung angekündigt. Der die nächste Testfahrt, hat der Skyliner das Zeug, mächtig beim D26-Sechszylinder tritt künftig mit 500 PS und satten 2.500 Nm Marktführer zu wildern.

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EA_BeraterTool_210x150_2015(1079999).indd 1 06.11.15 08:27 IBC 2016_Vergleichstest Neoplan Skyliner, Van Hool Astromega, VDL Futura FDD2

VDL Futura FDD2 Mehr Sein als Schein Wer 92 Prozent der Punkte in der Wirtschaftlichkeitswertung abräumt, muss mit einer Flut an Kundenanfragen rechnen. Da- rauf sollten sich die VDL-Verkäufer jedenfalls einrichten. Denn der neue Futura-Doppeldecker ist ein heißes Eisen. Aber keines- falls Heavy Metal, der Reiseriese dürfte derzeit der leichteste Vertreter seiner Gattung sein. Die wesentlichen Einsparungen werden mit Sandwichkonstruktionen für Dach und Zwischen- boden geholt. Fast eine Tonne leichter als die Konkurrenz ist der Newcomer, der seinen wenig verkauften Vorgänger Synergy jetzt ablöst. Schon diesem sagte man sparsame Tugenden nach, der Futura FDD2 legt noch einmal nach. Bestwerte im Vergleich, wie die Messergebnisse beweisen, und keinesfalls mit Schleich- fahrten erkauft – der VDL-Doppelstockbus zeigt klare Kante. Der Antriebsstrang mit MX13-Sechszylinder von DAF und AS- Tronic-Getriebe von ZF geht betont drehmomentstark zu Werke. Stämmige 510 PS plus 2.500 Nm, schon bei 1.500 Touren ist die volle Nennleistung verfügbar. Für Tempo 100 reichen 1.200 Um- drehungen, leichte Steigungen werden noch ohne Schaltung und wenig Tempoverlust genommen. Die Tankrechnung am Ende fällt erfreulich übersichtlich aus. Knapper Kofferraum mit 9,3 m³, hier 1.200 mm Ladehöhe, aber schwer zugänglich. Außen und innen bleibt er eher nüchtern, wirkt aber nicht Oben: Das Futura-Cockpit mit gut gruppierten großen Schaltern, die Feststell - bieder. Die riesige Frontscheibe dominiert die Front, sonst findet bremse links neben dem Sitz ist schlecht zu greifen. man die typische Futura-Linienführung und viele Details wie- der. Er ist ein Baukasten-Produkt, das in zwei Längen bestellbar ten, vieles haben sich die Konstrukteure vom Wohnmobilmobi- ist. Seine Erscheinung wird durch den langen Radstand geprägt, liar abgeschaut. Uberhaupt wird im FDD2 Raumökonomie groß- hier unterscheidet sich der 14-m-FDD2 von seinem 13-m-Pen- geschrieben. So führt der vordere Aufstieg rechts nach oben, so dant. wie es die Fernbusbetreiber wünschen. Die Treppe an der Mit- Im Innenraum mit 71 Sitzen gibt er sich komfortabel, auf- teltür ist geräumig, für guten Fahrgastfluss ist gesorgt. Über die geräumt und betont praktisch. Die Stehhöhen im Unter- und Verarbeitung können wir nicht meckern: Der zweite je gebaute Obergeschoss fallen ein paar Zentimeter großzügiger aus. Die Futura-Doppeldecker wirkt routiniert gefertigt und weitgehend ansehnlichen Einbauten zeigen sich mit fein gerundeten Kan- klapperfrei. Was wir vermissen: Für den Nachtbetrieb eine Bo- denbeleuchtung, ein echtes Manko. Laute Antriebsgeräusche und Vibrationen aus dem Antriebsstrang schmälern nicht nur im Unterdeck den Komforteindruck, auch die Klimaanlage ist an den heißen Testtagen nicht immer Herr der Lage. Etwas Handlungsbedarf sehen wir auch beim Fahrwerk – wir wissen, wir reklamieren auf hohem Niveau. Der Futura fährt sich auf kurvenreichen Strecken eher schwerfällig als handsam, er neigt sich kräftig zur Seite und reklamiert früh, wenn es zu viel wird. Der Schleuderschutz ESP reagiert schnell und forsch, der Futura rollt eben lieber auf der Autobahn als auf Landstra- ßen. Aber ganz tadellos ist sein Geradeauslauf nicht, er lässt sich durch Fahrbahnwellen und Fugen leicht irritieren. Liegt es am Fahrwerks-Setup, liegt es auch an der altertümlichen adhä- sionsgelenkten Nachlaufachse? Mit dem Fahrerarbeitsplatz sind wir weitgehend zufrieden, so viel Platz wie der Futura-Fahrer hat nicht jeder. Und die Best- noten gibt es für die Übersicht – hervorragend die Spiegel, und die Abschrägung des Zwischenbodens gewährleistet dem Fah- rer den Blick auf Ampeln. Jetzt vielleicht noch ein hängendes Bremspedal und die Feststellbremse nach oben, dann wäre das Cockpit fast optimal. Richtige Schelte gibt es für den Zugang Schlichter Innenraum mit solider Verarbeitung: Die Sitze mit zum Kofferraum – einfach eine Zumutung, so reinkriechen zu verstellbaren Kopfstützen sind eine absolute Empfehlung. müssen - wie auch unsere Testfahrer von Baumann meinen.

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IBC_2016_Logo.inddNeuer 1 Wettbewerb aus den Niederlanden: 03.06.16 08:45 der VDL Futura FDD2 mit neuem Raumkon- zept, er rollt auf 315/70er-Bereifung.

Motor aufgelöstem Dreiecklenker; vier Luftbälge, Klimatisierung DAF-Reihensechszylinder Typ MX13-270 stehend vier Stoßdämpfer, max. Achslast 12,0 t; star- Integrierte Klimaanlage V 188 + V102 mit au- im Heck, vier Ventile pro Zylinder; Common-Rail- re selbstlenkende Nachlaufachse ZF RL75 A; tomatischer Klimasteuerung, Hersteller Eber- Hochdruckeinspritzung, VTG-Turbolader und La- Reifen 315/70 R 22,5. spächer-Sütrak, max. Kälteleistung 44,6 kW, deluftkühlung, Abgasgrenzwerte nach Euro 6 mit ges. Heizleistung 103,5 kW, Fahrgastraum mit AGR, SCR-Kat und DPF. Bremsanlage Fußleistenheizung; Standheizung Eberspächer- Elektronisch geregelte Zweikreis-Druckluft- Sütrak, Kapazität 35 kW Hubraum 12.900 cm³ bremsanlage (EBS), Systemdruck 12 bar, an Nennleistung 375 kW/510 PS bei 1.500/min allen Achsen Scheibenbremsen, Dauerbremse Maße und Gewichte Max Drehmoment 2.500 Nm bei 1.000–1.425 /min Intarder, ABS und ASR integriert, Serienaus- Länge/Breite/Höhe 14.145/2.550/4.000 mm stattung mit ESP (Elektronisches Stabilitäts- Radstand 7.255/1.500 mm Kraftübertragung programm) und Bremsassistent, Notbremsas- Vorderer/hinterer Überhang 2.280/3.110 mm Einscheiben-Trockenkupplung, autom. 12-Gang- sistent, Spurwarner. Wendekreis 24.300 mm Schaltgetriebe ZF AS-Tronic, Übersetzungen 12,33– Stehhöhen UDeck + ODeck 1.855 + 1.724 mm 0,78, einfach übersetzte ZF-Hypoidachse, Achs- Lenkung Kofferraumvolumen ca.9,3 m³ (ohne Schlafraum) übersetzung i = 2,93, Tempo 100 bei ca. 1.200/min. TRW-Lenksystem Typ THP80, Übersetzung Leergewicht lt. Hersteller 18.400 kg 23,3:1, max. Radeinschlag am kurveninneren Zulässiges Gesamtgewicht 26.000 kg Fahrwerk Vorderrad 52 Grad, pneumatische Lenkradver- Testgewicht 24.700 kg Luftfederanlage mit elektronischer Ecas- stellung in Höhe und Neigung. Fahrwerkregulierung vorne Einzelradauf- Fahrgastkapazität hängung ZF RL 82 EC mit Doppelquerlenkern Elektrische Anlage Sitzplätze 71 + 1 + 1 und zwei Luftbälgen, zwei Stoßdämpfern, Bordspannung 24 Volt, diagnosefähiges CAN- Stabilisator, zul. Achslast 7,1 t; hinten starre Bus-System, Drehstromlichtmaschinen 2 x 150 Preis Antriebsachse ZF A132 an Längslenkern und A, Batterien 2 x 12 V/230 Ah. Testwagen Euro 435.000,–

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Solide Innenein- Hier sehen wir Hand- richtung: Wenn es lungsbedarf: Der Fahrer um ein geringes braucht mehr Platz Eigengewicht hinter dem Lenkrad, eine geht, setzt der bessere Pedalerie und Hersteller auf Kiel- eine Neuordnung des Bestuhlung. Armaturenbretts.

für van Hool sind breite Blattfedern mittig über der schweren Van Hool Astromega Antriebsachse, die anstelle von Stabilisatoren zum Einsatz kom- men. Quadratisch, praktisch, gut Was für den Astromega spricht: Er überzeugt mit solider Handwerksarbeit und langlebiger Qualität, der hohe Wiederver- Er ist vielleicht kein Beau, aber stattlich und trutzig. Er hat sei- kaufswert kommt nicht von ungefähr. Zuletzt hat man mit eiser- nen Konkurrenten mehr als tausend produzierte Einheiten vo- ner Diät das Eigengewicht gesenkt, mit leichten Kiel-Sitzen will raus, es ist ja auch nicht die Optik, die für ihn wirbt. Der Astro- man bei hohen Kapazitätsanforderungen mitmischen. Die Fahr- mega war und ist schon immer ein Baukastenprodukt, van Hool gäste fühlen sich gut untergebracht, hier klappert und knarzt baut ihn in zwei Längen. Das Konstruktionsprinzip setzt sich im einfach nichts – auch wenn es an der Frontscheibe Windgeräu- Innenraum fort, aber grundsätzlich gilt: Gebaut wird, was der sche gibt und der Motor unter Last vernehmlich dröhnt. Die aus- Kunde wünscht oder braucht. Technisch bleibt sich der Van Hool reichend dimensionierte Klimaanlage liefert nicht durchgängig immer treu. Im Heck sitzt ein DAF-Triebwerk, ein ZF-Getriebe gleiche Qualität, wie unsere Fahrgasttester berichten. übersetzt und reicht das Drehmoment an eine Dana-Antriebs- Das Cockpit ist zwar ansehnlich, aber zu knapp geschnitten. achse weiter. Das Fahrwerk besteht sonst aus MAN-Achskom- Auch mit der Ergonomie nehmen es die Belgier nicht so genau. ponenten, zum einen für die Vorderachse, und eine umgedrehte So verwenden sie heute noch ein altertümliches Pedalsystem. Vorderachse mit Hydrauliklenkung als Nachlaufachse. Typisch Die Schalter sind wenig gruppiert, der Digitacho ist während des Fahrbetriebs nicht zu überwachen. Und der alte Joystick für die AS-Tronic-Bedienung weist darauf hin, dass man hier schon länger nicht mehr Hand angelegt hat. Und last not least, ein so hochwertiges Fahrzeug wie der Astromega verdient ein hand- schmeichelndes Lederlenkrad. Der DAF-Sechszylinder, ein MX13 mit 510 PS und 2.500 Nm, macht auch im belgischen Flaggschiff eine gute Figur. Man könnte ihn auch mit nur 462 PS bestellen, dann bitte aber nur fürs Flachland. Das starke DAF-Triebwerk beschleunigt druck- voll und gilt als sparsam, wenn es mit einer langen Achse und gut abgestimmten Getriebe kombiniert wird. Wir hätten den Kraftstoffverbrauch gern gemessen, vielleicht mit einer Über- raschung? Das Fahrwerk haben wir als eher sanft als sportlich kennengelernt, es hat von der Bestückung mit semivariablen Stoßdämpfern profitiert. Auch die Bremsleistung geht in Ord- nung, um die Sicherheit des Astromega ist es nicht schlecht bestellt. Alle erforderlichen Systeme bis hin zum Notbremsas- sistenten sind heute an Bord. Und wenn man uns fragt: Der Nur 8,7 m³ Kofferraum: Die Ladehöhe beträgt gemessene 1.380 mm, Astromega von van Hool ist eine gute Wahl – manches können der Zustieg ist eigentlich unzumutbar. andere eben besser, aber der Astromega gibt sich kaum Blößen.

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Evergreen mit Langzeitdesign: Mit der jüngsten Modellpflege inklusive Diät geht der Astromega von van Hool in die nächste Runde.

Motor (Dana G171) an 2 Parallel-Lenkern; vier Luft- Klimatisierung DAF-Reihensechszylinder Typ MX13-270 stehend bälge, vier Stoßdämpfer, max. Achslast 12,0 Integrierte Klimaanlage mit vollautom. Rege- im Heck, vier Ventile pro Zylinder; Common-Rail- t; aktiv lenkende Nachlaufachse; Reifen lung, Hersteller Eberspächer-Sütrak, max. Käl- Hochdruckeinspritzung, VTG-Turbolader und La- 315/80 R 22,5. teleistung 44,6 kW, ges. Heizleistung 103,5 kW, deluftkühlung, Abgasgrenzwerte nach Euro 6 mit Fahrgastraum mit Konvektorenheizung; Stand- AGR, SCR-Kat und DPF. Bremsanlage heizung Eberspächer-Sütrak, Kapazität 30 kW Elektronisch geregelte Zweikreis-Druckluft- Hubraum 12.900 cm³ bremsanlage (EBS), an allen Achsen Schei- Maße und Gewichte Nennleistung 375 kW/510 PS bei 1.500/min benbremsen, Dauerbremse Intarder, ABS Länge/Breite/Höhe 14.105/2.550/4.000 mm Max Drehmoment 2.500 Nm bei 1.000–1.425 /min und ASR integriert, Serienausstattung mit Radstand 6.850/1.300 mm ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) Vorderer/hinterer Überhang 2.595/3.360 mm Kraftübertragung und Bremsassistent, Notbremsassistent, Wendekreis ca. 23.500 mm Einscheiben-Trockenkupplung, automatisiertes Spurwarner. Stehhöhen UDeck + ODeck 1.820 + 1.750 mm 12-Gang-Schaltgetriebe ZF AS-Tronic, Überset- Kofferraumvolumen ca. 8,7 m³ (ohne Schlafraum) zungen 12,33–0,78, einfach übersetzte Dana-Hy- Lenkung Leergewicht lt. Hersteller 18.610 kg poidachse, Achsübersetzung i = 2,93, Tempo 100 Servocom-Lenkung ZF 8098, Lenksäule in bei ca. 1.230/min. Höhe und Neigung verstellbar, pneumati- Zulässiges Gesamtgewicht 26.000 kg sche Lenkradverstellung in Höhe und Nei- Testgewicht 24.560 kg Fahrwerk gung. Luftfederanlage mit elektronischer Ecas- Fahrgastkapazität Fahrwerkregulierung vorne Einzelradaufhän- Elektrische Anlage Sitzplätze 72 + 1 + 1 gung mit Doppelquerlenkern und zwei Luft- Bordspannung 24 Volt, diagnosefähiges bälgen, zwei Stoßdämpfern, Stabilisator, zul. CAN-Bus-System, Drehstromlichtmaschinen Preis Achslast 8,0 t; hinten starre Antriebsachse 3 x 28 V/110 A, Batterien 2 x 12 V/225 Ah. Testwagen Euro 490.000,–

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Gesamtwertung IBC International Bus & Coach Competition 2016 Neoplan Skyliner Van Hool Astromega VDL Futura FDD2

Aufbau/Karosserie (max. 500 Punkte) Raumökonomie (75) 58 55 68 Innenraum, Optik, Haptik subj. (45) 38 32 35 Sichtverhältnisse Fahrgast (30) 27 20 24 Verarbeitung/Qualität (45) 36 32 30 Kofferraum (45) 27 20 20 Türen/Klappen (35) 25 30 27 Einstiege, Einbauten (35) 22 24 26 Beförderungshilfen für Behinderte 38 (außerhalb der Wertung) Option Option Rampen, Lifte, ebener Boden (45) Fahrerplatz/Verstellbereich (30) 20 16 25 Bedienung/Ergonomie (50) 35 21 29 Sichtverhältnisse Fahrer Spiegel (50) 36 29 44 Ablagen, Getränkehalter etc (20) 14 9 15 Summe (500) 338 288 343

Antrieb: Motor und Getriebe (max. 500 Punkte)

Motor: Fahrbarkeit, Anfahrverhalten, Gasannahme (30) 20 26 28 Fahrleistungen (50) 38 48 48 Leistung im wirtschaftlichen Drehzahlbereich (40) 29 36 36 Laufkultur/Geräusche innen (40) 29 27 22 Motorgeräusche außen * (20) 20 15 15 Getriebe: Schaltgeschwindigkeit (30) 22 15 25 Schaltkomfort (30) 20 15 22 Abstimmung Antrieb Autobahn (40) 28 20 33 Abstimmung Antrieb Stadt - Land (30) 20 15 24 Assistenzsysteme Antrieb PPC, Efficient Cruise, Ecoroll (40) 30 12 12 Testverbrauch * Langstrecke (100) 80 Ohne Wertung 100 Konstantverbrauch * (50) 45 Ohne Wertung 50 Summe (500) 381 229 415

Fahrwerk/Fahreigenschaften/Fahrsicherheit (max. 450 Punkte)

Fahrsicherheit subjektiv (80) 59 47 44 Lenkung (40) 36 32 28 Geradeauslauf (60) 49 47 39 Handling (50) 35 30 24 Wendekreis (40) 35 35 25 Bremsleistung (70) 50 40 35 Dosierbarkeit/Pedalgefühl (50) 48 23 30 Funktion Assistenzsysteme ESP, 50 35 40 AEBS & mehr (60) Summe (450) 362 289 265

Fahrgastkomfort (max. 400 Punkte)

Fahrgastsitze, Sitzkomfort (50) 34 29 35 Einstiegskomfort (40) 24 25 23 Federungskomfort (50) 39 37 29 Fahrgastsicherheit (40) 35 32 35 Klimatisierung – Heizung (50) 45 41 41 Innengeräusch objektiv* (40) 38 40 38 Innengeräusch subjektiv (40) 33 37 28 Infotainment an Bord (50) 44 35 35 Toilette, Küche, Einbauten (40) 33 37 28 Summe (300) 325 313 292 Eigenschaftswertung (1.500) 1.406 1.119 1.315

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Fast ein Fotofinish: Der Neoplan Skyliner gewinnt den härtesten Omnibustest des Jahres 2016. Der überra- schend gute Futura-Doppeldecker von VDL bleibt ihm dicht auf den Fersen. Gut und solide ist auch der Van Hool Astromega – aber im direkten Vergleich ist gut manchmal nicht gut genug.

Neoplan Skyliner Van Hool Astromega VDL Futura FDD2

Umwelt (max. 250 Punkte)

CO2-Ausstoß * (100) 80 Ohne Wertung 100 Umwelttechnik/Ent- und versorgung WC usw. (80) 35 35 35 Geräuschemission (70) 65 56 56 Summe (250) 180 91 191

Kosten – Wirtschaftlichkeit (max. 900 Punkte)

Grundpreis * (180) 165 155 180 Wiederverkaufswert * (80) 70 80 60 Reparatur + Wartung * (250) 250 220 235 Kraftstoffkosten/Nutzlast* (250) 195 – 250 Garantie/Gewährleistung * (140) 100 100 100 Summe (900) 780 555 825 Gesamtwertung (3.000) 2.366 1.765 2.331 * maximale Punktzahl für den Bestplatzierten Hintergrund: Der IBC-Test Weil nur die Fahrzeugqualität zählt, stellen wir die Fahrzeuge auf einheitliche Bereifung und sorgen für identische Ballastie- rung. Vor jedem Test werden die Fahrzeuge gründlich gecheckt – stimmen Reifendruck und Tachometer, wie steht es um das Einsatzgewicht? Beim statischen Test wird jeder Winkel des Fahrzeugs beleuchtet und hinterfragt. In der Fahrdynamikprü- fung werden die komfortablen Reisebusse zu Sprintern, aus dem Stand beschleunigen die Nützlinge auf 50, 60, 80 und 100 km/h. Offen gelegt werden dabei Defizite im Anfahrbereich und zu gro- Die Logos der Sponsoren ße Gangsprünge. Parallel ermitteln wir mit fünf Vollbremsungen die Leistungsfähigkeit der Bremsanlage. Wie regeln die elektro- große Differenzen, Handlingfahrten und die Bergwertung zeigen nischen Systeme? In diesem Jahr waren wir auf dem Profi-Test- spezifische Stärken und Schwächen der Prüflinge. gelände von Fakt Motion zu Gast. Weil ein unabhängiger Vergleichstest ohne Unterstützung Im Mittelpunkt des Tests steht aber immer die akribische nicht machbar wäre, bedankt sich das Testteam bei allen Be- Verbrauchsermittlung – konstant bei Tempo 80 und 100 km/h, teiligten für die freundliche Unterstützung: bei unserem Test- anschließend auf exakt vermessenen praxisgerechten Testrou- partner Baumann Busbetrieb, Goodyear Dunlop , ten. Denn schließlich ist der Dieselkonsum im Langstreckenein- Knorr-Bremse und ZF. Nicht zuletzt geht unser Dank an die Her- satz ein gewichtiges Argument. Gemessen werden Fahrleistun- steller der Testfahrzeuge: MAN Truck & Bus, van Hool und VDL gen und Geräuschverhalten – hier offenbaren sich noch immer Bus & Coach.

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