Springer Klinisches Wörterbuch

Bearbeitet von P Reuter

1. Auflage 2006. Buch. X, 2045 S. Hardcover ISBN 978 3 540 34601 2

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Tuberculum minus (E lesser tubercle): s.u. Humerus nodöses Tuberkulid: → Erythema induratum Tuberculum musculi scaleni anterioris (E tubercle of an- papulonekrotisches Tuberkulid (E papulonecrotic tuber- terior scalene muscle): Höckerchen der 1. Rippe, an dem culid): Syn: cutis papulonecrotica; meist die der Musculus✫ scalenus anterior ansetzt Streckseiten von Armen und Beinen sowie die Gesäßregion Tuberculum obturatorium anterius (E anterior obturator betreffende chronisch-rezidivierende Papeln, die mit Nar- tubercle): Höckerchen am Vorderrand des Sulcus✫ obtura- benbildung verheilen torius des Schambeins [Os✫ pubis] Tulberlkullin nt (E ): von ✫ aus Kultu- Tuberculum obturatorium posterius (E posterior obtura- ren von Tuberkulosebakterien gewonnenes Filtrat, das tor tubercle): Höckerchen am Hinterrand des Sulcus✫ obtu- Stoffwechselprodukte und Zelltrümmer enthält [Alttuber- ratorius des Schambeins [Os✫ pubis] kulin]; wirkt als Hapten✫ und kann damit eine zelluläre Tuberculum olfactorium (E olfactory tubercle): kleiner, Antwort auslösen; die durch Behandlung des Alttuberku- ovaler Bezirk im vorderen Bereich der Substantia perforata lins mit Ammoniumsulfat enthaltenen Proteine werden als anterior; schaltet Signale aus der Stria olfactoria medialis, gereinigtes Tuberkulin bezeichnet; sie werden im Tuberku- die umgeschaltet und zum Thalamus✫ und Hypothala- lintest✫ verwendet mus✫ weitergeleitet werden Tuberkulin-Original-Alt nt (E Koch’s tuberculin): Alttuberku- Tuberculum orbitale (E orbital tubercle): kleiner Höcker lin; s.u. Tuberkulin auf der Facies orbitalis des Jochbeins [Os✫ zygomaticum] Tulberlkullinlrelakltilon f (E tuberculin reaction): Reaktion Tuberculum ossis scaphoidei (E scaphoid tubercle): Hö- von Tuberkulin mit zellgebundenen Antikörpern gegen Tu- ckerchen auf der Palmarseite des Kahnbeins [Os✫ scaphoi- berkulosebakterien; nach ca. 24 Stunden kommt es zu einer deum]; Ansatz des Retinaculum✫ musculorum flexorum T-zellvermittelten Überempfindlichkeitsreaktion [Tuber- manus kulin-Typ✫] Tuberculum ossis trapezii (E tubercle of trapezium): Hö- Tulberlkullinltest m (E tuberculin test): auf der Tuberkulin- ckerchen auf der Palmarseite des großen Vieleckbeins [Os✫ reaktion✫ basierender Hauttest, der mit gereinigtem Tuber- trapezoideum]; Ansatz des Retinaculum✫ musculorum fle- kulin [purified protein derivative, PPD] arbeitet; die WHO xorum manus empfiehlt die Verwendung von intrakutaner Injektion Tuberculum pharyngeum (E pharyngeal tubercle): Kno- [Mendel✫-Mantoux-Probe] oder von Stempeltests [z.B. chenwulst auf der Außenfläche der Pars basilaris des Os✫ Tine-Test ✫]; s.a. Tuberkulose occipitale; Ansatzstelle der Raphe✫ pharyngis Tuberculum posterius atlantis (E posterior tubercle of atlas): Höcker in der Mitte des hinteren Atlasbogens [Arcus posterior atlantis]; entspricht einem rudimentären Proces- sus✫ spinosus vertebrae Tuberculum posterius vertebrae cervicalis (E posterior tubercle of cervical vertebra): Höckerchen an der Rückseite des Querfortsatzes der Halswirbel 3–7 Tuberculum pubicum (E pubic tubercle): Knochenhö- ckerchen am Ansatz des Leistenbandes [Ligamentum✫ in- guinale] am oberen Schambeinrand Tuberculum quadratum (E quadrate tubercle of femur): Höckerchen oberhalb der Crista✫ intertrochanterica des Femurs✫; Ansatzstelle des Musculus✫ quadratus femoris Tuberculum sellae (E tubercle of sella turcica): Knochen- vorsprung, der die Vorderwand der Sella✫ turcica bildet Abb.T95.Tuberkulintest Tuberculum supraglenoidale (E supraglenoid tubercle): Ursprung des Caput longum des Musculus✫ biceps brachii Tuberkulin-Typ m: → Typ IV der Überempfindlichkeitsreaktion oberhalb der Gelenkpfanne [Cavitas glenoidalis] des Schul- Tulberlkulliltis f, pl -tilden (E tuberculitis): Entzündung eines tergelenks Knochenhöckers [Tuberculum✫] Tuberculum thyroideum inferius (E inferior thyroid tulberlkulliltisch adj (E tuberculitic): Tuberkelentzündung/ tubercle): Syn: unterer Schildknorpelhöcker;Höckerchen im Tuberkulitis betreffend, von ihr betroffen oder gekenn- unteren Teil der Linea✫ obliqua cartilaginis thyroideae zeichnet Tuberculum thyroideum superius (E superior thyroid tulberlkullolid adj (E 1. tubercular 2. tuberculoid): 1. tuber- tubercle): Syn: oberer Schildknorpelhöcker;Höckerchen im kelähnlich, tuberkelartig 2. tuberkuloseartig, tuberkulose- oberen Teil der Linea✫ obliqua cartilaginis thyroideae ähnlich Tuberculum trigeminale (E trigeminal tubercle): längli- Tulberlkullom nt (E tuberculoma): Syn: Tuberculoma;tuber- cher Wulst auf der posterolateralen Oberfläche der Medul- kulöser Rundherd mit zentraler Verkäsung und bindege- la✫ oblongata, der durch den Tractus✫ spinalis nervi trige- webiger Membran T mini verursacht wird tulberlkullös adj (E tuberculous): Tuberkulose betreffend, Tulberlkel m (E tubercle): Syn: Tuberkelknötchen, Tubercu- von ihr betroffen oder gekennzeichnet, durch sie bedingt lum; knötchenförmiges Granulom mit Epitheloidzellen und Tulberlkullolse f (E tuberculosis): Syn: Tuberculosis; melde- Langhans✫-Riesenzellen bei Tuberkulose✫; evtl. mit zen- pflichtige Infektionskrankheit durch ✫-Ar- traler Nekrose [Verkäsung]; s.a. Tuberkulose ten, die hauptsächlich den Menschen befällt; wird nahezu Tulberlkellbakltelrilum nt, pl -rilen: →Mycobacterium tuberculosis ausschließlich durch das Mycobacterium tuberculosis, Tulberlkellbalzilllus m, pl -li: → Mycobacterium tuberculosis selten durch das Mycobacterium✫ bovis, [früher als Verur- Tulberlkellknötlchen nt: → Tuberkel sacher der Rindertuberkulose gefürchtet] und das Myco- tulberlkullar adj (E tubercular): Tuberkel betreffend, tuber- bacterium✫ africanum [für seltene Formen der Hauttuber- kelähnlich kulose verantwortlich] hervorgerufen; TB befällt vorwie- Tulberlkullid nt (E tuberculid): allergische Hautreaktion auf gend die Lunge [Lungentuberkulose], die die wichtigste Tuberkulosebakterien; viele der ursprünglich als Tuberku- Eintrittspforte für die Infektion ist; im Prinzip kann die In- lide bezeichneten Hautveränderungen haben aber nichts fektion aber jedes Organ des Körpers befallen [extrapulmo- mit Tuberkulose zu tun und der Begriff wird heute nur nale Tuberkulose]; tritt die TB-Erkrankung in engem zeit- noch zögernd verwendet lichen Zusammenhang mit der TB-Infektion auf, spricht lichenoide Tuberkulide (E lichenoid tuberculids): Syn: Li- man von Primär-TB, bei späterem Aufbrechen der Erkran- chen scrophulosorum, Tuberculosis cutis lichenoides; selte- kung, Jahre bis Jahrzehnte nach der Infektion, von Postpri- nes Auftreten von lichenoiden Papeln als allergische Haut- mär-TB oder endogener Reaktivierung; weil die Infektion reaktion zu einer typischen feingeweblichen Formation führt, dem

1876 Tuberkulose sog. Tuberkel, wird die Tuberkulose im klinischen Alltag oft als spezifische Infektion bezeichnet; atypische Mykobak- terien✫ [z.B. Mycobacterium✫ avium oder Mycobacteri- um✫ kansasii] können tuberkuloseähnliche Erkrankungen [nichttuberkulöse Mykobakteriosen] hervorrufen TB ist heute weltweit die häufigste tödliche Infektions- krankheit beim Erwachsenen; 3–3,5 Mio. Menschen ster- ben Jahr für Jahr an TB, mehr als an allen anderen Infekti- onskrankheiten zusammen; jährlich erkranken 8,7 Mio. Menschen neu an TB, mehr als jemals zuvor, und die Ten- denz ist steigend; die Brennpunkte der TB-Seuche liegen heute in Russland und Asien sowie in Afrika südlich der Sahelzone, Tuberkulose ist in dieser Region die häufigste Todesursache von AIDS✫;inDeutschland ist die Zahl der Neuerkrankungen unverändert rückläufig; im Jahr 2000 erkrankten 9.064 Personen neu in an einer aktiven Tuber- Abb.T95a.Säurefeste Stäbchen [rot] im Sputum eines Tuberkulosekranken kulose, was einer Inzidenz von 9,1:100.000 und Jahr ent- spricht; der Anteil der Ausländer an TB-Neuerkrankungen lag im Jahr 2000 in Deutschland bei 33,6 %, also fast 5-mal höher als ihrem Bevölkerungsanteil von rund 8 % entspricht die Ansteckung mit Tuberkulose erfolgt so gut wie immer durch Tröpfcheninfektion; dabei werden die Keime eines an Lungentuberkulose Erkrankten durch Husten, Niesen und/oder Sprechen in die Umgebung geschleudert; bis zu 3 Millionen Mykobakterien werden von einem Patienten mit offener Lungentuberkulose bei einem einzigen Hustenstoß abgehustet; die Tröpfchen können stundenlang in der Luft schweben, was die Verbreitung der Infektion fördert; entsprechend dem Verlauf der TB-Infektion und der Entwicklung der körpereigenen Immunität unterscheidet man zwischen: 1. TB-Exposition, wenn Kontakt zu Patien- ten mit offener Tuberkulose bestand, aber noch nicht klar ist, wie der Tuberkulintest ausfällt [ein Prozess, der 6–12 Wochen Zeit benötigt] 2. TB-Infektion, wenn der Tuberku- Abb.T95b.Tuberkel lintest positiv ist, aber keine Hinweise auf eine Erkrankung bestehen 3. TB-Erkrankung, wenn der Tuberkulintest posi- die TB-Erkrankung ist letztlich der Erregernachweis oder – tiv ist und Erkrankungssymptome vorliegen 4. primärer wenn dieser nicht gelingt – der weitere Verlauf der Krank- TB-Erkrankung, wenn die Tuberkulose in den ersten Mo- heit unter antituberkulotischer Behandlung; der Erreger- naten nach der Infektion ausbricht 5. postprimärer TB-Er- nachweis erfolgt bei der Lungentuberkulose aus Sputum krankung, wenn die Infektion zunächst abheilt, nach Jahren oder Bronchialsekret [über die Bronchofiberskopie✫ ge- bis Jahrzehnten aber wieder aufbricht [endogene Reaktivie- wonnen]; bei großer Keimzahl [bakterienreiche TB = hoch rung]; während in der „klassischen TB-Ära“ die Primär- infektiös] findet man bereits mikroskopisch säurefeste infektion hauptsächlich Kinder und die Postprimär-TB vor- Stäbchen; die Sicherung erfolgt durch den kuturellen Nach- wiegend jugendliche Erwachsene traf, ist die Tuberkulose weis, der allerdings – in Abhängigkeit von der Keimzahl – heute bei der deutschen Bevölkerung eine Krankheit des Tage bis Wochen benötigt; moderne molekularbiologische alten Menschen Ver fa hren [PCR, Gensonde] verkürzen den Ablauf; bei die Diagnose basiert auf klinischen, radiologischen und positiver Kultur lässt sich die Wirksamkeit der Antituber- bakteriologischen Untersuchungen, spezielle Bluttests auf kulotika in vitro bestimmen [Resistenztestung]; in Aus- TB gibt es nicht; die klinischen Symptome sind einerseits – nahmefällen muss der kulturelle Nachweis aus Gewebe- je nach befallenem Organ – vielfältig, andererseits aber proben [Lymphknotenbiopsie, Lungenresektat] oder aus auch vieldeutig; hinzukommt, dass die TB meist schlei- organspezifischen Körpersäften [Liquor, Urin] geführt chend verläuft und Symptome oft fehlen oder bagatellisiert werden werden; Allgemeinbeschwerden [Müdigkeit, Abgeschla- die TB-Therapie ist immer eine Kombinationsbehandlung genheit, Nachtschweiß, Gewichtsverlust] können sich mit mehreren Medikamenten; jede aktive Tuberkulose, ob bereits Wochen bis Monate vor Krankheitsausbruch äu- ansteckend [offene Tuberkulose] oder geschlossen, ist me- ßern; organhinweisende Symptome sind Husten, gelegent- dikamentös behandlungsbedürftig; Ziele der Therapie sind lich mit blutigem Auswurf bei der Lungentuberkulose, Be- rasche Keimreduktion zur Ausschaltung von Infektions- T wegungsschmerz bei Knochentuberkulose und Blasenent- quellen, Verhinderung der Resistenzbildung gegen die zündungen bei der Nierentuberkulose; die üblichen Labor- Medikamente und Erregerelimination in allen befallenen untersuchungen wie Blutbild und Blutsenkung sind ent- Organen; die komplette Erregerelimination ist v.a. bei jün- weder unauffällig oder führen diagnostisch nicht weiter; geren TB-Kranken bedeutsam; gelingt die Bakterienbeseiti- bei der Tuberkulintestung wird nach der Methode von gung, ist mit einer späteren Reaktivierung nicht mehr zu Mendel-Mantoux gereinigtes Tuberkulin [ein Tuberkelbak- rechnen, d.h. der Patient ist zeitlebens von der Tuberkulose terienextrakt] in die Haut [intrakutan] injiziert; im Fall geheilt; er ist gegen erneute „Infektion von außen“ immun einer erfolgten Infektion zeigt sich an der Injektionsstelle geworden und hat auch keine vermehrungsfähigen Erreger nach 72 Stunden eine im Durchmesser mindestens 5 mm mehr in seinem Organismus, die zu einem späteren Aus- große, entzündlich gerötete Schwellung; die Reaktion zeigt bruch der Tuberkulose führen könnten; die Standardthe- die erfolgte Infektion an; ob der „Tuberkulinpositive“ auch rapie der Tuberkulose – Lungentuberkulose und extrapul- tuberkulosekrank ist und ob die Infektion erst kürzlich monale Tuberkulose gleichermaßen – besteht aus einer erfolgte oder schon Jahre zurückliegt, vermag der Test nicht initialen, 2 Monate langen Vierfachtherapie mit zu klären; umgekehrt schließt ein negativer Tuberkulintest [INH], [RMP], Pyrazinamid [PZA] und Etham- i.d.R. eine aktive Tuberkulose aus; das Röntgenbild ist nach butol [EMB], gefolgt von einer 4 Monate dauernden Zwei- wie vor für die TB-Diagnostik unverzichtbar, insbesondere fachtherapie mit INH und RMP; Modifikationen dieses die der Lungentuberkulose; allerdings gibt es nur Hinweise Therapieschemas können in Form von Medikamentenum- auf das Vorhandensein einer Erkrankung, beweisend für stellungen, Dosisanpassung oder Verlängerung der Thera-

1877 Tuberkulose

Tab.T95c.Dosierungstabelle der Antituberkulotika bei Lungentuberkulose

Medikament Tägliche Dosis Intermittierende Dosis Erwachsene und Kinder Erwachsene Erwachsene und Kinder Erwachsene mg/kg KG Gewicht Dosis mg/kg KG Gewicht Dosis

Isoniazid 5 – 300 mg 15 – – Rifampicin 10 < 50 kg 450 mg 15 – 600–900 mg ≥ 50 kg 600 mg 15–20 < 50 kg 750 mg 15–20 < 50 kg 750 mg ≥ 50 kg 1,0 g ≥ 50 kg 1,0 g Pyrazinamid 35 < 50 kg 1,5 g 50 < 50 kg 2,0 g ≥ 50 kg 2,0 g 3mal wöchentlich ≥ 50 kg 2,5 g 75 < 50 kg 3,0 g 2mal wöchentlich ≥ 50 kg 3,5 g * 25 für 2 Monate, – 30 – – danach 15 3mal wöchentlich 45 – – 2mal wöchentlich

* Es ist wichtig,die Dosis sehr genau zu bestimmen,um eine effektive Wirkung zu erzielen und toxische Nebenwirkungen zu vermeiden

Tab.T95d.Die wichtigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen [UAW] der Tuberkulosemedikamente

Wirkstoff Häufig Selten Sehr selten INH Akne bei Jugendlichen Aminotransferasenanstieg,Hepatitis, Vertigo,Krämpfe,psychische UAW,hämo- periphere Neuropathie,Allergie lytische Anämie,Agranulozytose,lupoide Reaktionen,Arthralgien,Opticus-Neuritis, Gynakomastie RMP Aminotransferasenanstieg,Hepatitis, nur bei intermittierender oder unregel- Allergie,thrombozytopenische Purpura, mäßiger Einnahme:akutes Nierenversagen, „flu-syndrome“ [bei intermittierender hämolytische Anämie,Schock oder unregelmäßiger Einnahme] PZA Hyperurikämie,Anorexie, Aminotransferasenanstieg,Hepatitis [dosis- sideroblastische Anämie,Photosensibili- Flush,Brechreiz abhängig],Erbrechen,Arthralgie,Allergie sierung SM Allergie [Haut],Schwindel- Drehschwindel,Ataxie,Hörverlust Nephropathie,aplastische Anämie, gefühl,Tinnitus Agranulozytose EMB Retrobulär-Neuritis [dosisabhängig], Allergie [Haut],Aminotransferasenanstieg, Arthralgien periphere Neuropathie PTH gastrointestinale Störungen Aminotransferasenanstieg,Hepatitis Allergie [Haut],Leukopenie,Einwirkung auf verschiedene endokrine Systeme

piedauer erforderlich werden, z.B. bei Nachweis resistenter kulose verhindern, wenn der offen Lungentuberkulöse, der Keime im Antibiogramm, bei Medikamentenunverträglich- ansteckend ist, möglichst bald entdeckt, isoliert und T keit oder bei komplizierenden Krankheiten wie AIDS✫, behandelt wird; nach dem Infektionsschutzgesetz besteht Diabetes✫ mellitus, Silikose✫, Leberzirrhose✫, malignem für Arzt und Labor Meldepflicht gegenüber dem Gesund- Lymphom✫,Immundefekt✫ oder Alkoholismus✫;unter be- heitsamt, dieses veranlasst die notwendigen „Umgebungs- sonderen sozialen Bedingungen lässt sich eine sog. inter- untersuchungen“, um evt. weitere infizierte Personen früh- mittierende Therapie mit Einnahme von Antituberkuloti- zeitig zu erfassen; bestand oder besteht Kontakt mit einem ka 3 mal/Woche in erhöhter Dosis besser einhalten oder ansteckenden Tuberkulosekranken, so ist für die betreffen- überwachen; der Therapieerfolg ist durch monatliche bak- de Kontaktperson wichtig, zu wissen, ob sie bereits vorher teriologische Untersuchungen und Röntgenaufnahmen zu mit Tuberkulose infiziert war oder nicht; dies lässt sich aus kontrollieren, die etwaigen Nebenwirkungen der Tuberku- dem Ergebnis des Tuberkulin-Hauttests ersehen; Infizier- losemedikamente durch gezielte Nachuntersuchungen ten wird zu einer 6-monatigen Prophylaxe mit Isoniacid operative Maßnahmen, wie die Kollapstherapie mittels [INH] geraten, wenn eine kürzlich stattgehabte TB-Infek- Pneumothorax und die Resektion von befallenen Lungen- tion wahrscheinlich ist; die Impfung mit abgeschwächten lappen, kommen heute nur bei komplizierten Verläufen TB-Erregern, die sog. BCG-Impfung [Bacille Calmette- und nach Ausschöpfung der konservativen Therapie in- Guerrin], früher in der 1. Lebenswoche durchgeführt, hat frage; die Prognose der TB ist heute sehr gut:bei konse- sich als unwirksam erwiesen; sie wird für Deutschland we- quent durchgeführter antituberkulotischer Behandlung der von der WHO noch von deutschen Experten empfoh- kommt es in über 97 % zur kompletten und dauerhaften len; s.a. Lungentuberkulose Ausheilung der Erkrankung disseminierte Tuberkulose (E disseminated tuberculo- am effektivsten lässt sich die Weiterverbreitung der Tuber- sis): Tuberkulose mit Befall mehrerer Organe; auch gleich-

1878 tubouterin

gesetzt mit Miliartuberkulose✫ mentum✫ sacroiliacum posterius ansetzt exsudative Tuberkulose (E exudative tuberculosis): Syn: Tuberositas ligamenti coracoclavicularis (E tuberosity of exsudative Lungentuberkulose; exsudative Form/Phase der coracoclavicular ligament): Rauigkeit an der Unterseite des Lungentuberkulose; oft mit Kavernenbildung einhergehen- Schlüsselbeins [Clavicula✫], an der das Ligamentum✫ cora- de akute oder chronische verkäsende Pneumonie✫ coclaviculare ansetzt extrapulmonale Tuberkulose (E extrapulmonary tuber- Tuberositas masseterica (E masseteric tuberosity): Rau- culosis): Oberbegriff für alle Organtuberkulosen außer igkeit außen am Übergang von Unterkieferkörper✫ zu Un- Lungentuberkulose✫ terkieferast✫; Ansatz des Musculus✫ masseter hämatogene postprimäre Tuberkulose (E hematogenous Tuberositas musculi serrati anterioris (E tuberosity for tuberculosis): durch hämatogene Streuung entstehende anterior serratus muscle): Rauigkeit an der Oberseite der 2. postprimäre Tuberkulose✫ Rippe, an der der Musculus✫ serratus anterior ansetzt inaktive Tuberkulose (E inactive tuberculosis): Syn: ver- Tuberositas ossis cuboidei (E tuberosity of cuboid bone): narbte Tuberkulose, verheilte Tuberkulose;Bezeichnung für Knochenwulst an der Unterseite des Würfelbeins [Os✫ cu- meist abgekapselte Tuberkuloseherde, die klinisch inaktiv boideum]; trägt oft eine Gelenkfläche für ein Sesambein in sind, aber selbst nach Jahren aufbrechen und zu einer spä- der Sehne des Musculus✫ peroneus longus ten postprimären Tuberkulose✫ führen können Tuberositas ossis metatarsi primi (E tuberosity of first kavernöse Tuberkulose (E cavitary tuberculosis): Syn: ka- metatarsal bone): Vorsprung an der Unterseite der Basis des vernöse Lungentuberkulose; Lungentuberkulose✫ mit z.T. 1. Mittelfußknochens, an der sich die Sehne des Musculus✫ Kavernenbildung peroneus longus befestigt miliare Tuberkulose: → Miliartuberkulose Tuberositas ossis metatarsi quinti (E tuberosity of fifth offene Tuberkulose (E open tuberculosis): Syn: offene metatarsal bone): Vorsprung an der Außenseite der Basis Lungentuberkulose; infektiöse Form der Lungentuberkulo- des 5. Mittelfußknochens dient der Sehne des Musculus✫ se✫ mit Ausscheidung von Erregern im Sputum; meist bei peroneus brevis als Ansatz kavernöser Lungentuberkulose mit Anschluss an einen Ab- Tuberositas ossis navicularis (E tuberosity of navicular leitungsbronchus bone): Vorsprung an der medialen Seite des Kahnbeins [Os✫ postprimäre Tuberkulose (E postprimary tuberculosis): naviculare], an der der Musculus✫ tibialis posterior ansetzt Monate bis Jahre nach einer Primärtuberkulose✫ einset- Tuberositas ossis sacri (E tuberosity of sacral bone): zende Reinfektion durch Streuung von Tuberkelbakterien Knochenvorsprung lateral von der Crista✫ sacralis lateralis; aus einem Primärkomplex [Frühform] oder inaktiven Pri- Ursprungsort von Verstärkungsbändern für das Iliosakral- märherden [Spätform, Erwachsenenform] gelenk✫ synoviale Tuberkulose (E synovial tuberculosis): Gelenk- Tuberositas phalangis distalis (E tuberosity of distal pha- tuberkulose mit Befall der Synovia lanx): Rauigkeit auf der Palmarseite der Phalanx✫ distalis verheilte/vernarbte Tuberkulose: → inaktive Tuberkulose der Hand [Tuberositas phalangis distalis manus] bzw. der warzige Tuberkulose der Haut: →Tuberculosis cutis verrucosa Plantarseite der Phalanx✫ distalis der Zehen [Tuberositas Tulberlkullolselbakltelrilum nt, pl -rilen: → Mycobacterium tuber- phalangis distalis pedis] culosis Tuberositas pronatoria (E pronator tuberosity): Rauig- Tulberlkullolselbalzilllus m, pl -li: → Mycobacterium tuberculosis keit auf der Außenseite des Radius✫, an der der Musculus✫ Tuberkulose-Lymphom nt (E tuberculous lymphadenopathy): pronator ansetzt Syn: Lymphadenitis tuberculosa, Lymphknotentuberkulose; Tuberositas pterygoidea (E pterygoid tuberosity): Rauig- tuberkulöse Lymphknotenentzündung; obligater Teil des keit innen am Übergang von Unterkieferkörper✫ zu Unter- Primärkomplexes [z.B. Hilustuberkulose bei Lungentuber- kieferast✫; Ansatz des Musculus✫ pterygoideus medialis kulose✫]; oft auch als postprimäre Tuberkulose bei lym- Tuberositas radii (E tuberosity of radius): s.u. Corpus phogener, aber auch hämatogener Streuung radii Tulberlkullolselseplsis f (E tuberculous sepsis): Syn: Landou- Tuberositas tibiae (E tuberosity of tibia): Rauigkeit am An- zy-Sepsis, Landouzy-Typhobazillose, Sepsis tuberculosa acu- satz des Ligamentum✫ patellae am oberen Schienbein [Tibia✫] tissima; meist tödlich verlaufende akut generalisierte Tu- Tuberositas ulnae (E tuberosity of ulna): Rauigkeit am berkulose✫ bei Abwehrschwäche des Organismus; wird ge- Ansatz des Musculus✫ brachialis an der Elle [Ulna✫] legentlich bei AIDS-Patienten beobachtet Tubo-,tubo- präf.: Wortelement mit Bezug auf 1. „Eileiter/Tu- Tulberlkullolsillilkolse f (E tuberculosilicosis): Syn: Silikotu- be“ 2. „Ohrtrompete/Tube“ berkulose; gleichzeitiges Auftreten von Silikose✫ und Lun- tulbolabldolmilnal adj (E tuboabdominal): Syn: tuboabdomi- gentuberkulose✫ nell; Eileiter und Bauchhöhle/Abdomen betreffend oder Tulberlkullolstaltilkum nt, pl -ka (E tuberculostat): Syn: Anti- verbindend tuberkulotikum; Arzneimittel mit Wirkung gegen Tuberkel- tulbolabldolmilnell adj: → tuboabdominal bakterien, antituberkulöse Substanz; Streptomycin war das Tulbolculralre nt (E tubocurarine): s.u. Kurare erste Tuberkulostatikum [1944], gefolgt von p-Aminosali- Tulbolculralrin nt (E tubocurarine): Alkaloid; Hauptwirkstoff cylsäure [1946], Isoniacid [1952] und Ethambutol [1961]; von Curare✫ das Mittel mit der stärksten bakteriziden Wirkung ist Tulbolculralrinlchlolrid nt (E tubocurarine chloride): nicht- T Rifampicin, das 1964 gefunden wurde; s.a. Tuberkulose depolarisierendes, peripheres Muskelrelaxans✫ tulberlkullolstaltisch adj (E tuberculostatic): das Wachstum Tulbololvalrilallabslzess m (E tubo-ovarian abscess): Abszess von Tuberkelbakterien hemmend; meist gleichgesetzt mit von Eierstock und Eileiter antituberkulös Tulbololvalrilallzyslte f (E tubo-ovarian cyst): durch Ver- tulberlkullolzid adj (E tuberculocidal): tuberkelbakterienab- schmelzung des Eileiters mit einer Eierstockzyste entstan- tötend dener zystischer Hohlraum tulbelrös adj (E tuberous): knotig, in Knotenform tulbolpelriltolnelal adj (E tuboperitoneal): Eileiter und tulbelrolsalkral adj (E sacrotuberal): Syn: sakrotuberal;Tuber Bauchfell/Peritoneum betreffend oder verbindend ischiadicum und Kreuzbein/Os sacrum betreffend Tulborlrhoe f, pl -rholen (E tuborrhea): Schleimausfluss aus Tulbelrolsiltas f, pl -taltes (E tuberosity): Vorsprung, Protube- der Ohrtrompete ranz Tulbolskolpie f (E salpingoscopy): Syn: Salpingoskopie; endo- Tuberositas deltoidea (E deltoid tuberosity of humerus): skopische Untersuchung der Eileiter Rauigkeit auf der Facies anterolateralis des Humerus✫, die tulbolskolpisch adj (E salpingoscopic): Syn: salpingoskopisch; dem Musculus✫ deltoideus als Ansatz dient Tuboskopie betreffend, mittels Tuboskopie Tuberositas glutea (E gluteal tuberosity of femur): s.u. Fe- tulboltymlpalnal adj (E tubotympanic): Tuba auditiva und murschaft Paukenhöhle betreffend oder verbindend Tuberositas iliaca (E iliac tuberosity): Rauigkeit der Faci- tulbolultelrin adj (E tubouterine): Eileiter und Gebärmutter/ es sacropelvina des Darmbeins [Ilium✫], an der das Liga- Uterus betreffend oder verbindend

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