RHEIN- SCHIENE Zeitschrift Für Verkehrspolitik in Köln Und Umgebung
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21. Jahrgang Nr. 45, Sommer 2010 RHEIN- SCHIENE Zeitschrift für Verkehrspolitik in Köln und Umgebung ■ Aufruf: Dritte Kölner Fahrradsternfahrt am 19. September ■ Nord-Süd-U-Bahn: Teilweise Inbetriebnahme ist sinnvoll! ■ Perspektiven: Zukunft der Mobilität Kreisverband Köln und Umgebung e. V. Schon mal auf einem richtig guten Rad gesessen? r ne hö Sc a in N : © to Fo Das Fahrradgeschäft in Uninähe Sechzigstr. 6 · 50733 Köln Bonner Str. 53 – 63 · 50677 Köln Weyertal 18· 50937 Köln Tel. 0221- 73 46 40 Tel. 0221-32 80 75 Tel./Fax 0221- 44 76 46 Sülz Werkstatt/Service 0221 - 739 01 32 Fax 0221-932 22 58 Nippes www.aufdraht-koeln.de www.radlager.de www.stadtrad-koeln.de Südstadt SOMMERAUSGABE 2010 Editorial Inhalt Liebe Freundinnen und Freunde! Nahverkehr bei Erscheinen dieser RHEIN-SCHIENE – einen Monat nach Haltestelle Breslauer Platz: Eine unvollendete Geschichte ..4 der Landtagswahl – sind vielleicht schon Konturen einer künf- Diskussion um U-Bahn-Tunnel an Rheinuferstraße: tigen Verkehrspolitik in Nordrhein-Westfalen erkennbar. Wird Auf einmal war Geld für den ÖPNV da ................................4 es nach den Jahren großer Versprechen – etwa zum Rhein- Ruhr-Express – und kleiner Taten endlich spürbare Verbesse- Nord-Süd-U-Bahn: rungen für die Benutzer von Bussen und Bahnen geben? Oder VCD-Vorschlag zur Teilinbetriebnahme ...............................5 stellen die „Betonvertreter“ auch die neue Landesregierung? VCD und NVR: Regelmäßige Treffen geplant .....................5 Auch diese Fragen haben Auswirkungen auf die Zukunft der Buslinie Innere Kanalstraße: Gut gestartet! ..........................6 Mobilität, dem Titel einer neuen Artikelserie. Reklame auf Bussen und Bahnen: Lokalen Bezug haben die meisten anderen Beiträge in Freie Sicht in Euskirchen, Köln und Berlin ..........................6 diesem Heft, beispielsweise zur Neugestaltung der Ober- fl ächen nach dem Bau der U-Bahn. Bei lokalen Themen ist Autoverkehr & Verkehr allgemein es uns auch möglich, durch Druck und Aktionen Einfl uss zu Zukunft des Individualverkehrs (I): Das Auto ......................8 nehmen. Dies führt manchmal tatsächlich zum Erfolg, wie Chronik der Autokrise (III): Die Krise geht noch weiter ....10 uns die Uni-Buslinie 142 gezeigt hat. Oder das Thema Am- Medienberichterstattung: pelschaltungen, das uns schon seit einigen Jahren begleitet Energieeffi ziente Mobilität im Abseits ............................... 15 und endlich im Verkehrsausschuss angekommen ist. Unsere Forderungen etwa nach kürzeren Umlaufzeiten für Fußgänger Fuß- & Radverkehr und Radfahrer und dem Abschied von Anforderungsampeln Neugestaltung zwischen Heumarkt und Hoher Pforte: („Bettelampeln“) fanden dort endlich eine Mehrheit. Zu po- Nach dem U-Bahnbau die Autobahn .................................. 12 sitiven öffentlichen Reaktionen führte auch unser Vorschlag eines Vorlaufbetriebs der Nord-Süd-U-Bahn. Sperrung eines Fußgängerüberwegs am Neumarkt ............ 13 Diese und andere Ideen kommen zumeist aus einer Aktiven- Fahrradbeauftragter der Stadt Köln: gruppe des VCD, aus deren Reihen wir uns auch Kandidaturen Rückblick 2009 – viele neue Projekte 2010 ....................... 14 für den Vereinsvorstand wünschen, der auf unserer Mitglie- VCD-Arbeitkreis Fahrrad: Wir machen uns stark! .............16 derversammlung am 13. Juli 2010 neu gewählt wird (Einla- 3-Flüsse-Tour: Neuer Radführer erschienen .......................18 dung auf Seite 17). Dort werden wir auch besprechen, wie wir Termine: Autofreie Raderlebnistage ................................... 18 zu der für den autofreien Tag am 19. September geplanten Neuer Wanderbus im Rheinisch-Bergischen Kreis .............18 Fahrrad-Sternfahrt beitragen können. Radwege: Ärgernisse .......................................................... 18 In diesem Sinne viel Spaß beim lesen! Der Radtourentipp: Die Redaktion der RHEIN-SCHIENE Mühlen und Schlösser entlang der Erft ...............................20 CYCOLONIA: Erfolgreiche Premiere ............................... 24 Severinsbrücke Kurzmeldungen zum Radverkehr .......................................25 ÖPNV wird eingeschränkt, Bahnverkehr Bahnen in der Region: LKWs dürfen bleiben Fortschritte nur dank privater Initiative ..............................26 Zusätzliche Wagen: Mitte Mai verkündete die Stadt ein Begegnungsverbot Endlich mehr Platz in RE 1 und RE 5? ...............................26 für KVB-Bahnen auf der Severinsbrücke. Bahnhof Messe/Deutz: Zweiter „Hauptbahnhof“ für Köln? ....................................27 Laut Aussage des Amtsleiters für Brücken und Stadtbahn- RB 25 und RE 9: Verbesserung angekündigt ......................28 bau sei die Brücke nicht für den LKW-Durchgangsverkehr Thalys: Kostenloser ÖPNV in Köln.................................... 29 konzipiert worden. Wieso muss dann jetzt der Bahnverkehr beschränkt werden, während der hier nicht vorgesehene Service LKW-Verkehr die Brücke wie bisher befahren darf? Die Brücke gehört zu den wichtigsten Verbindungen Kontakte – Infos – Hilfe ..................................................... 29 im KVB-Netz. Beschränkungen in diesem Netzabschnitt VCD behindern den gesamten öffentlichen Verkehr in Köln. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Stadt mit den Ein- Einladung zur Mitgliederversammlung 2010 ..................... 17 schränkungen allein für den öffentlichen Verkehr versucht, Impressum ........................................................................... 29 den Weg des scheinbar geringsten Widerstands zu gehen. Kontakte .............................................................................. 30 Die Kölnerinnen und Kölner sollten deutlich machen, dass Spendenaufruf ..................................................................... 30 ihnen ein fl üssiger Stadtbahnverkehr wichtiger ist als ein uneingeschränkter innerstädtischer LKW-Verkehr. RHEIN-SCHIENE Nr. 45 – 3 – NAHVERKEHR Diskussion um U-Bahn-Tunnel an Rheinuferstraße Auf einmal war Geld für den ÖPNV da Erst eine Intervention aus Düsseldorf SPD und FDP in traditioneller Kölscher Autos drohe und dringend gehandelt beendete eine überfl üssige Debatte Tunnelbaumanie dabei. Unbelehrbar werden müsse. um einen zusätzlichen U-Bahn-Tun- will man weitere Tunnel bauen – auch nel und bewahrte die Stadt Köln vor im grund- und hochwassergefährdeten Ein Fax aus Düsseldorf einer Blamage. Bereich direkt am Rhein. Dass unser neuer Oberbürgermeister bei dem Spiel Zum Glück gibt es aber noch Sach- und Alle reden von der Finanzkrise, doch mitmachte, ist enttäuschend. Er hätte es Fachverstand, wenn auch in Düsseldorf. der Kölner Oberbürgermeister Jür- anders wissen müssen und können. Der Verkehrsminister teilte am Morgen gen Roters hatte scheinbar Anfang des des Entscheidungstages für den Rat dem Jahres Geld für den ÖPNV – und zwar Die Vorgeschichte Oberbürgermeister mit, dass ein Ratsbe- 60 Millionen Euro. Mit diesem Betrag schluss, mal eben 60 Millionen für einen wäre es möglich, sechs Kilometer ober- Als die Bezirksregierung Köln das weiteren Tunnel auszugeben, die ganze irdische Stadtbahn sofort zu bauen, etwa Planfeststellungsverfahren für die vor- Finanzierung der Nord-Süd-U-Bahn ge- die fehlenden vier auf der Bonner Straße gesehene Ausfädelung der Stadtbahn fährde. Denn diese wird zu 90 Prozent und die restlichen zwei Kilometer Ver- aus dem Tunnel an der Bonner Straße von Bund und Land gefördert, aber nur längerung der Strecke von Bocklemünd/ durchführte, wurde intensiv geprüft, wie dann, wenn der Nutzwert des Vorhabens Mengenich nach Pesch. Oder, und eben- die Bahn am besten die Rheinuferstraße einen Wert von 1,0 nicht unterschreitet. falls wichtig, sechs Kilometer rechts- quert. Weil eine Tunnelvariante wegen Der aktuell berechnete Nutzwert liegt rheinische Ringstrecke zwischen Mül- vieler Probleme ausschied, wurde die aufgrund der erheblichen Kostenstei- heim und Ostheim. Oder die Verlänge- ebenerdige Querung der Straße mit Be- gerungen jedoch nur noch bei 1,02 und rung der Linie 13 im Kölner Süden von vorrechtigung der Schiene mittels einer damit gibt es keinen Spielraum mehr für Klettenberg bis Zollstock. sogenannten BÜStra-Anlage vorge- 60 Millionen Euro Zusatzkosten. Doch der Oberbürgermeister wollte schlagen. Von Gutachtern wurde inten- Dank des Fax aus Düsseldorf hat der gar keine zusätzlichen Strecken, sondern siv geprüft, ob der Autoverkehr dadurch Oberbürgermeister die Vorlage von der einen Stadtbahntunnel bauen lassen, um unzumutbar beeinträchtigt würde. Nach Ratssitzung genommen. Nun konnte in einen angeblichen Stau von Autos auf Abwägung aller Pros und Contras wur- Gesprächen erreicht werden, dass die der Rheinuferstraße zu verhindern. Und de dies verneint und die aktuelle Lösung Schranken etwas kürzer den Autover- dies bloß, weil einige Autolobbyisten rechtlich festgelegt. kehr aufhalten, die Stadtbahn dabei aber laut schrien und in der Kölner Presse ein Mitten in den Bauarbeiten fi ngen dann weiter Vorfahrt hat. Es geht doch. offenes Ohr fanden. Sofort waren CDU, die Klagen an, dass ein riesiger Stau der Roland Schüler Inbetriebnahme der Haltestelle Breslauer Platz Eine unvollendete Geschichte Eigentlich sollten die Fahrgäste schon rung der Haltestelle Breslauer Platz im 2009 an der Haltestelle Breslauer Platz Jahr 2006 gesagt, dass diese fünf Jahre wieder in die Bahnen der KVB einstei- dauert, so wäre der Aufschrei groß ge- gen, wie das nebenstehende Foto zeigt. wesen. So gibt die KVB die Informa- Doch daraus wurde nichts und am Ende tionen nur spärlich und nacheinander. des Jahres 2010 wird es auch nichts, Erst 2008, dann 2009,