Leibniz-InstitutLeibniz-Institut für fürEuropäische Europäische Geschichte Geschichte Jahresbericht 2016

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Inhalt

Publikationen ...... 92 Veröffentlichungen des IEG ...... 93 Periodika ...... 100 Geleitwort ...... 4 IEG digital ...... 102

Das IEG ...... 8 Wissenschaftliche Bilanz und universitäre Lehre ...... 108 Umgang mit Differenz im Europa Vorträge ...... 109 der Neuzeit – Forschung ...... 10 Publikationen ...... 115 Forschungsbereich 1 ...... 12 Universitäre Lehre ...... 122 Forschungsbereich 2 ...... 28 Sonstiges ...... 123 Forschungsbereich 3 ...... 40 Digitale Forschungsinfrastrukturen ...... 54 Weitere Forschungen ...... 58 Netzwerk ...... 124 Institutionalisierte Kooperationen ...... 125 Andere internationale und Veranstaltungen ...... 60 nationale Kooperationen ...... 126 Schwerpunktthema 2016 / 2017 ...... 62 Gutachten ...... 129 Öffentliche Veranstaltungen ...... 64 Mitgliedschaften und Funktionen ...... 130 Forschungskolloquium ...... 67 Tagungen ...... 69 Veranstaltungen des Daten und Fakten ...... 132 Graduiertenkollegs ...... 77 Organisation und Gremien ...... 134 Bibliothek ...... 136 Preise, Anerkennungen und Stipendien- und Berufungen ...... 138 Gastwissenschaftlerprogramm ...... 78 Beschäftigte ...... 140 Stipendienprogramm ...... 80 Spektrum ...... 144 Senior Research Fellowship-Programm ... 85 Presseresonanz 2016 ...... 146 Gastwissenschaftlerinnen und Gast- Ausblick auf 2017 ...... 147 wissenschaftler mit externer Förderung ... 88 Bildnachweis ...... 148 Graduiertenkolleg ...... 89 Abkürzungsverzeichnis ...... 149 Geleitwort

Das zurückliegende Berichtsjahr war ein sion, deren vorläufig geäußertes Urteil besonderes. Es endete mit der Evaluation unsere zurückliegenden Aktivitäten wür- des Instituts am 8. und 9. Dezember 2016 digt und in jeder Hinsicht bestätigt. Soviel durch eine von der Leibniz-Gemeinschaft darf man schon jetzt sagen, auch wenn das berufene, international besetzte Kommis- offizielle Ergebnis erst im Berichtsjahr 2017 vorliegen und von uns nach wie vor mit Spannung erwartet wird. Der Austausch mit den Evaluatoren aber ermutigt uns dazu, mit einem gewissen Stolz auf das Erreichte zurückzublicken. Erfolgreich abgeschlossen werden konn- te das von der Leibniz-Gemeinschaft geför- derte und auf vier Jahre angelegte Projekt »Wissen der Welt – Erbe der Menschheit: Die Geschichte des Weltkultur- und Na- turerbes der UNESCO«, das durch eine fünfköpfige Nachwuchsgruppe getragen wurde. Die Bewilligung weiterer finanzi- eller Mittel ermöglichte die Fortsetzung des vom BMBF geförderten und von der SUB koordinierten Verbundprojekts DARIAH-DE, das nun in seine dritte Förder- phase eintritt. Auch das Projekt »Religiöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa (1500–1800)« konnte sich über eine weitere großzügige Finanzierung durch die DFG freuen. Aus dem Kreise der wis- senschaftlichen Mitarbeiterinnen wurde

Irene Dingel und Johannes Paulmann zudem eine eigene Stelle zur Bearbeitung men unseres Stipendienprogramms wurde des Themas »Zwischen theologischen Posi- auch in diesem Jahr wieder ergänzt durch tionen und national-politischen Interessen. einen epochenübergreifenden Workshop Katholische Bischöfe als Akteure der »European History Across Boundaries«, deutsch-französischen und deutsch-pol- bei dem junge Wissenschaftlerinnen und nischen Versöhnung nach dem Zweiten Wissenschaftler aus Europa ihre For- Weltkrieg (1945–1990)« eingeworben. schungsvorhaben diskutierten. Die Global Eine erfolgreiche Zwischen­evaluation im Humanitarianism Research Academy, eine Auftrag der Union der deutschen Aka- Kooperation des IEG mit dem Komitee demien der Wissenschaften garantierte vom Internationalen Roten Kreuz und die Fortsetzung des Langfristprojekts dem Imperial and Global History Centre der »Controversia et Confessio« und be- Universität Exeter tagte diesmal in Exeter stärkte es in seinen Forschungen. Solche und Genf. Drittmittelforschung ergänzt und stärkt Die Öffentlichkeit an den historischen das Forschungsprogramm des Instituts in Forschungen des Instituts teilhaben zu erheblichem Maße. Zur Profilierung des lassen und auf diese Weise historisch- Instituts tragen aber auch die diversen bewusstseinsbildend in die Gesellschaft digitalen Projekte bei. Einen weiteren Mei- hineinzuwirken, ist uns ein großes Anlie- lenstein neben EGO stellt die Publikation gen. Dem dienen u.a. die wechselnden »Orts­termine – On site, in time« dar, die Schwerpunktthemen des IEG. 2016 / 2017 im Open Access genutzt werden kann und liegt der Fokus auf dem Thema »Europa durch ihre grundlegenden Informationen und seine Ränder / Europe from the zum Umgang mit Differenz in Europa einer Margins«. Eine Folge von wissenschaft­ breiten, internationalen Öffentlichkeit Ein­ lichen Vorträgen, eine Filmreihe und eine blick in Fragestellungen und Ergebnisse wissenschaftliche Konferenz zu dem unseres Forschungsprogramms gewährt. Thema »Geteilte sakrale Orte und multi­ Die Förderung von Doktorandinnen und religiöse Räume« stellten aktuelle Themen Doktoranden sowie von PostDocs im Rah- zur Diskussion und integrierten auch das

5 öffentliche Interesse. Außerdem fand aus des Instituts tragen gemeinsam mit unse- Anlass des 300. Todestags und 370. Ge- ren Stipendiatinnen und Stipendiaten, den burtstags des großen Universalgelehrten PostDoc-Fellows und den Senior Fellows Gottfried Wilhelm Leibniz eine Tagung zu dazu bei, dass im IEG eine Gemeinschaft »Leibniz in Mainz« und den europäischen der Forschenden gelebt werden kann, Dimensionen seiner Mainzer Wirkungs­ die innovative, geisteswissenschaftliche periode statt sowie Lesungen und Füh- Forschung befördert und wissenschaft­ rungen auf den Spuren des großen Philoso- liche Karrieren ermöglicht. Wir sind stolz phen, Juristen, Naturwissenschaftlers und darauf, dass 2016 Habilitationsverfahren Theologen. Schon 2016 standen zudem erfolgreich abgeschlossen wurden und viele Aktivitäten im Zeichen des 2017 zu ehren­volle Berufungen auf Universitäts- begehenden Reformationsjubiläums. professuren erfolgten. Nicht zuletzt freuen Dass all dies und die vielen weiteren im wir uns darüber, dass die Gleichstellungs- Jahresbericht dokumentierten Vorhaben politik des IEG mit dem »TOTAL E-QUALITY- gelingen konnten, ist dem Einsatz sowohl Prädikat« ausgezeichnet wurde. Auch des wissenschaftsunterstützenden als darin spiegelt sich die innere Dynamik auch des wissenschaftlichen Personals un- gemeinsamer und interdisziplinärer For- seres Hauses zu danken. Alle Angehörigen schung.

Mainz, im Mai 2017 Irene Dingel und Johannes Paulmann

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Das IEG

Das IEG in Mainz ist ein selbstständiges Grundlagenforschung, die geeignet ist, Forschungsinstitut. Die Hauptaufgaben den Prozess des Zusammenwachsens des 1950 gegründeten IEG sind – gemäß Europas und die je individuellen ge- seiner Satzung – »Forschungen zu den re- schichtlichen Wege der europäischen ligiösen und geistigen Traditionen Europas, Staaten und Völker historisch zu ver- ihren Wandlungen und Krisen, speziell zu stehen«. den religiösen Differenzierungen, ihren Das IEG setzt seine satzungsgemäßen Wirkungen und den Möglichkeiten ihrer Aufgaben in einem übergreifenden For- Überwindung«, sowie »europabezogene schungs- und Aufgabenprofil um:

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts Es erforscht die historischen Grundlagen der Forschungen des IEG – online und ge- Europas in der Neuzeit. Seine Forschungen druckt – publizierten Studien, Quellenediti- werden interdisziplinär von der Abteilung onen, Karten und Rezensionen dienen der für Abendländische Religionsgeschichte historischen Europaforschung weltweit und der Abteilung für Universalgeschichte als wissenschaftliche Ressourcen. Durch entwickelt. Das Verhältnis von Religion neue, die wissenschaftliche Diskussion zu Politik und Gesellschaft und zugleich anregende Thesen, mit denen das IEG in die europäisch-grenzüberschreitenden der Wissenschaftsgemeinschaft und über Verflechtungen in ihren verschiedenen deren Grenzen hinaus präsent ist, liefert es Dimensionen stehen im Zentrum dieser dem interdisziplinären und internationalen gemeinsamen Forschungen. Sie reichen Austausch wichtige Impulse. epochenübergreifend vom Beginn der Dieses langfristige Forschungs- und Neuzeit bis in die Zeitgeschichte. Europa Aufgabenprofil wird seit 2006 / 2007 ab- wird in grenzüberschreitender Perspektive teilungsübergreifend umgesetzt. Die »For- als ein Kommunikationsraum untersucht, schungen zu den historischen Grundlagen dessen Binnen- und Außengrenzen durch Europas in der Neuzeit« konkretisieren vielfältige transkulturelle Prozesse immer sich in einem jeweils auf etwa fünf Jahre wieder neu geprägt wurden. angelegten Forschungsprogramm, das die Zudem bietet das IEG zentrale for- Arbeit der Forschungsbereiche mit den schungsbasierte Serviceleistungen für die dort situierten Einzel- und Gemeinschafts- historisch arbeitenden Wissenschaften. forschungen unter einer Problemstellung Mit seinem internationalen Stipendien- bündelt. In diesen temporären Forschungs- und Gastwissenschaftlerprogramm för- bereichen realisiert sich die konkrete dert es den wissenschaftlichen Nachwuchs Zusammenarbeit der beiden Abteilungen, und die internationale Vernetzung der die das IEG als dauerhafte Struktureinrich- historischen Wissenschaften. Die im Zuge tungen konstituieren.

9 Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit – Forschung

Das Leitthema des von 2012 bis 2017 lau- und Begrenzung, aber auch der Herstel- fenden Forschungsprogramms – Umgang lung und Bewahrung von Andersartigkeit mit Differenz im Europa der Neuzeit – setzt und Ungleichheit aufgefasst. Die konflikt­ den in der Satzung festgehaltenen Auftrag reiche Dynamik des Raumes »Europa« des IEG, die Traditionen, Wandlungen rührt aus den vielfältigen Interaktionen und Krisen insbesondere der religiösen, und Verstrickungen her, die zu Austausch, politischen und gesellschaftlichen Diffe- Aneignungen und Integration sowie zu renzierungen, ihre Wirkungen und die Abgrenzung und Konfrontation auf dem Möglichkeiten ihrer Bewältigung zu er- Kontinent und jenseits seiner Grenzen forschen, in ein abteilungsübergreifendes führten. Forschungspro­gramm unter aktuellen Das Leitthema wird in drei Forschungs- wissenschaftlichen Fragestellungen um. bereichen bearbeitet, die sich chrono- Es ermöglicht zugleich, gegenwärtige logisch und thematisch überschneiden. Selbstbeschreibungen Europas und nor­- Sie konkretisieren die gemeinsamen For­- mativ aufgeladene Diagnosen historisch- schungsperspektiven in der Konzen­tra­ kritisch zu prüfen. An die Stelle von tion auf exemplarische Segmente und de­klamatorischen Feststellungen über wenden sie jeweils schwerpunktmäßig Toleranz, Diversität oder Pluralismus als nach Gegenstand und Epoche an. Ihre Charakteristika Europas treten damit die zentralen Themen sind erstens Konflikte verschiedenen Formen, Akteure, Ent- und Konsenssuche im Rahmen der religiösen wicklungen und Konjunkturen im zumeist Differenzierung und der Entwicklung moder- konfliktbehafteten Umgang mit Differenz ner Staatlichkeit (Forschungsbereich 1). in Religion, Gesellschaft und Politik. Zweitens werden Vorstellungen von Huma- Europa wird als ein Laboratorium für die nität und humanitäre Praktiken analysiert, Entwicklung von Formen der Regulierung die nicht auf einer vorgegebenen Identi- tät der Menschen, sondern wesentlich die sich solchen »Orten« widmet, in denen auf der Erfahrung von zunehmender sich der vielfältige und konfliktreiche Differenzierung beruhten (Forschungs- Umgang mit Differenz in der Geschichte bereich 2). Drittens steht kulturelle Sou- Europas exemplarisch verdichtet. Unter veränität als Verhaltens- und Denkmuster dem Titel »Ortstermine. Umgang mit im Mittelpunkt, mit dessen Hilfe soziale, Differenz in Europa« (engl. »On site, in politische und religiöse Gruppen und Ein- time. Negotiating Differences in Europe«) richtungen, aber auch einzelne Gesellschaf- ist diese Querschnittspublikation seit Ende ten ihre Unterschiedlichkeit langfristig Oktober 2016 im Open Access zugänglich zu behaupten suchten (Forschungsbe- (s.S. 104). reich 3). Zudem haben die drei Forschungsberei- Die Forschungsbereiche behandeln che jeweils eine gemeinsame Publikation somit die paradoxe Etablierung, die ambi- erarbeitet, die auf den Transfer von For- valente Bewältigung und die konflikthafte schungsergebnissen in die akademische Ermöglichung von Differenz in der europä- Lehre (Forschungsbereich 1), auf die inter- ischen Neuzeit. In der longue durée wird nationale Rezeption der Forschungen zum untersucht, wie sich die Bedeutung der Schlüsselbegriff Humanität (Forschungs- religiös-konfessionellen, politischen und bereich 2) und die Etablierung des For- sozialen Dimensionen von Differenz und schungskonzepts kulturelle Souveränität ihr Wechselverhältnis in Europa wandel- (Forschungsbereich 3) zielen. Über diese ten. und die weiteren Ergebnisse der einzelnen Alle am IEG-Forschungsprogramm Betei- Projekte, die in den drei Forschungsberei- ligten haben gemeinsam eine deutsch- und chen angesiedelt sind, wird im Folgenden englischsprachige Publikation erarbeitet, ausführlich berichtet.

11 Forschungsbereich 1 Etablierung von Differenz: religiös-politische Konflikte und Konsensstiftungen

Die wechselseitige Durchdringung von Politik und Religion entwickelte von der Frühen Neuzeit an eine produktive Dynamik, die »Europa« zu einem Laboratorium für den konsensstiftenden Umgang mit religiös-politischer Differenz werden ließ.

Im Forschungsbereich werden jene Prozesse untersucht, durch welche die religiös- politischen Diversifizierungen – unter anderem im Gefolge der – zu einer sich allmählich institutionell verfestigenden, doch immer wieder umstrittenen Grundsignatur europäischer Lebenswelten wurden.

Diese Prozesse werden als Transformationen der anhaltenden Verflechtung von Religion und Politik interpretiert. Traditionelle Ideale der religiös-politischen Grundierung eines Gemeinwesens wurden aufgegeben oder umgedeutet und in vermeintlich trag­fähigere Ordnungsvorstellungen des Verhältnisses von Religion und Politik überführt.

Die im Forschungsbereich angesiedelten Projekte widmen sich dem Umgang mit religiös-politischen Differenzen in einer reflektierten Streitkultur, in Religionsfrieden und sozialen Ordnungen, aber auch in einer gesellschaftlichen Protestpraxis und in medialen Repräsentationen. Dabei wird der reversible und polyzentrische Charakter von Differenzie- rungs- und Säkularisierungsprozessen betont. In der gemeinsamen und online publizierten Quellenanthologie Religion und Politik. Eine Quellenanthologie zu gesellschaftlichen Konjunkturen in der Neuzeit (http://wiki.ieg-mainz.de/konjunkturen) (s.S. 106) wird dieser stetige Wandel anhand von Fallbespielen epochen- und religionsübergreifend analysiert. Politischer Hesychasmus in den Donaufürstentümern (15./16. Jahrhundert)

Die bislang kaum erforschte Verbindung zwischen Mystik und Politik bildet den systema- tischen Teil des Projekts, das sich mit dem theologischen und historischen Kontext des Hesychasmus im byzantinisch-südosteuropäischen Kulturraum des 14. bis 16. Jahrhun- derts anhand des neuen Arbeitsbegriffs, des sogenannten »politischen Hesychasmus«, beschäftigt.

Mihai-D. Grigore Zunächst wird nach verbanden. Der Fokus der Untersuchung 2012–2018 dem Übergang von liegt auf den Modi, in denen sich solche Institutionelle Förderung einer mönchisch- Dynamiken der Konfessionsbildung und mystischen Bewe­ konfessionellen Integration in der Politik, gung zur Entstehung eines neuen Ord- Gesellschaft und Religion der Donaufürs- nungsmodells, des sogenannten »ortho- tentümer Moldau und Walachei seit der doxen Common­wealth«, gefragt. Durch Gründung der Metropolitansitze bis zum dieses neue Ordnungsmodell strebte man Ende der Regierungszeit des sogenann- bei schwindender staatlicher Infrastruktur ten »hesychastischen Fürsten« Neagoe des Byzantinischen Reichs an, die südost- Basarab (1512–1521) niederschlugen. Bisher europäischen Orthodoxien neu zu integ- wurden zwei umfangreiche Studien zur rieren. Transfer und Integration verliefen konfessionellen Dynamik im Donau-Kar- über mönchische, gelehrte und familiale paten-Raum veröffentlicht. Eine weitere Netzwerke, welche die byzantinisch-grie- Studie zur institutionellen Festigung der chische, die südslawische und die walachi- Orthodoxie hesychastischer Prägung in sche Welt verflochten, umspannten und der Walachei ist im Druck.

14 Controversia et Confessio – Quellenedition zur Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung (1548–1580)

Bloßes »Theologengezänk« oder doch mehr? Das Projekt arbeitet erstmals systematisch die großen Kontroversen auf, die nach dem Augsburger Interim (1548) innerhalb des Protestantismus aufbrachen.

Die Edition macht Quellen zugänglich, in Irene Dingel (Leitung), Jan Martin Lies, denen theologische Differenzierungen Kęstutis Daugirdas, Hans-Otto Schneider sichtbar werden, aber auch Oppositionen ab 2003 DFG-geförderte Anfangsphase, und Widerstandsvorstellungen, die sich 2007–2022 finanziert aus dem Langfristprogramm der Union der deutschen Akademien der teilweise auf politischer Ebene auswirk- Wissenschaften, angesiedelt an der AdW Mainz, ten und die zur langfristigen Etablierung in Kooperation mit dem IEG und der JGU Mainz konfessioneller Differenz in Europa ent­ Weitere Partner: HAB; Forschungsstelle für scheidend beitrugen. 2016 wurde das Personalschriften, Marburg (AdW Mainz); Projekt positiv evaluiert, Band 4 (Der Anti- DTA (BBAW Berlin); Projekt »Fruchtbringende nomistische Streit 1556–1571) ist planmäßig Gesellschaft« – die deutsche Akademie im Druck erschienen, die Editionsarbeit des 17. Jahrhunderts (SAW); an Band 5 (Der Synergistische Streit 1555– NDB (BADW München) 15601 / 6 , erscheint 2018) wurde aufge- nommen, auch für Band 6 (Der Erbsünden- 1570–1574; http://diglib.hab.de/edoc/ed000 streit 1560 / 61–1575) wurden Vorbereitun- 211/start.htm) auch die digitale Präsenta- gen ge­troffen. Im Rahmen des von der HAB tion von Band 1 (Der Interimistische Streit) koordinierten Verbunds AEDit Frühe Neu- kurz vor dem Abschluss. Die Kooperation zeit (DFG) steht inzwischen nach Band 8 der des Projekts mit der NDB München wurde Edition (Die Debatte um die Witten­ fortgesetzt. berger Abendmahlslehre und Christo­lo­gie

15 Brief und Streit – Korrespondenznetzwerke des Matthias Flacius Illyricus

Der kroatische Gelehrte, Theologe, Kirchenhistoriker, Philologe und Philosoph Matthias Flacius Illyricus (1520–1575) führte einen der umfangreichsten Briefwechsel seiner Zeit, dessen Erschließung die Genese konfessioneller Differenzierungen im 16. Jahrhundert weiter zu erhellen verspricht.

Irene Dingel Seine Kontakte reichten weit über die Partner: HAB theologische Sphäre hi­naus: Flacius kor­- respondierte zum Beispiel auch mit As­- tronomen und Medizinern. Geplant ist die Erschließung des europaweiten Brief- wechsels des Flacius unter Einschluss von Vorreden und Widmungen, die sich vor allem an Mitglieder des Adelsstands richteten. Ein Drittmittelantrag, der die bisher ungesichteten Korrespondenzen in einer digitalen Edition aufarbeiten soll, ist in Vorbereitung. Das Vorhaben führt das IEG und die HAB mit ihren Kompeten- zen in digitalen Editionen als Ko­operations­ partner zusammen. Religiöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa (1500–1800) – Digitale Quellenedition frühneuzeitlicher Religionsfrieden

Religionsfrieden sind – als Spezifikum der Frühen Neuzeit – innerchristliche Regelungen, mit denen ein qualitativ neuer Rechtsstatus zwischen zwei oder mehr Religionsparteien festgelegt wird.

Diese in verschiedenen Rechtsformen lungsprämissen und Irene Dingel (Leitung), konkretisierten Regelungen, die ihren Argumentationsmus­ Alexandra Schäfer-Griebel, Höhepunkt im 16. Jahrhundert erlebten, ter, die Differenz­er- Andreas Zecherle waren in der Regel auf die Wiederher- ­fahrungen der be­­tei- 2013–2019 stellung der Einheit des Glaubens hin ligten Konflikt­partei- Förderung: DFG Partner: HAB orientiert. Als Verfahren zur politisch-ju- en und die für eine ristischen »Einhegung« religiöser Diffe- friedliche Koexistenz­ renzen trugen sie zur Entwicklung des entwickelten Lösungswege in ihrer Kon- Toleranzgedankens und zur Entfaltung textgebundenheit und In­terdependenz der europäischen Friedensrechtspraxis bei. umfassend zu analysieren. In dem Projekt wird ein neues, in dieser Mit einer DFG-Fördersumme von mehr Form bislang nicht verfügbares Quellen- als 1,1 Millionen Euro wird über eine corpus systematisch erschlossen und e­diert. Laufzeit von sechs Jahren zum einen eine Grundlage sind die Texte in ihrer zuerst Online-Edition im Open Access sowie eine veröffentlichten und rezipierten Form Print-Fassung der Edition erarbeitet. (editio princeps). Künftiger For­schung wird Das Forschungsprojekt präsentiert sich die Möglichkeit eröffnet, die politischen, auf www.religionsfrieden.de (s.S. 107). juristischen und theologischen Verhand-

17 Theologische Expertenkommunikation und Religionsfrieden

Frühneuzeitliche Religionsfrieden schufen politische Rahmenordnungen, um religiöse bzw. konfessionelle Konflikte beizulegen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Christopher Voigt-Goy Die Ausgestaltung dingungen konfessioneller bzw. religiöser 2012–2016 dieser Rahmenord­ Pluralität lässt sich wie folgt umreißen: Sie Institutionelle Förderung nungen – wie etwa haben oft auf lokale Konfessionskonflikte die konkrete Um- deeskalierend einzuwirken versucht und setzung von Diskriminierungsverboten dabei einen an gesellschaftlicher Inte­ anderskonfessioneller oder -religiöser gration orientierten Pragmatismus an den Menschen – lag meist in den Händen der Tag gelegt. Dabei zielten die Theologen Religionsverwaltung vor Ort. Sie wurde allerdings darauf ab, die Konfessionsver­ dabei oft durch die akademisch-theo- hältnisse vor Ort zugunsten des Luther- logischen Eliten gutachterlich beraten. tums auszugestalten, soweit dies nach Besonders intensiv waren im frühneu- Vorgabe der jeweiligen Religionsfriedens- zeitlichen Luthertum die theologischen regelungen sowie den rechtlichen und Fakultäten an der Ausarbeitung prak- gesellschaftlichen Rahmenbedingungen tischer Arrangements konfessioneller möglich war. Die gedruckten Sammlungen und religiöser Koexistenz beteiligt. Solche von Fakultätsgutachten, die im Verlauf Fakultätsgutachten stehen im Zentrum des 17. Jahrhunderts erschienen, sind im des Projekts, das die Rolle der lutherischen Berichtsjahr hinsichtlich ihrer traditions- Theologeneliten als konfessionspolitische bildenden Funktion einer theologischen Akteure konturiert. Ihr Beitrag zur dauer- Kirchenleitung im Luthertum in den Blick haften Stabilisierung der kirchlichen und genommen worden. Zudem wurden wei- gesellschaftlichen Praxis unter den Be- tere Ergebnisse der Forschung publiziert. Kleiderordnungen und religiöse Pluralität

In seinem mehrbändigen Werk Jüdische Merkwürdigkeiten (1714) erklärte der Frankfurter Theologe und Pädagoge Johann Jacob Schudt, er könne »unter viel tausend Menschen sofort einen Juden erkennen«.

Trotz Vorschriften zum Tragen markanter und Gender-Dif­fe­ Cornelia Aust Abzeichen oder Hüte für Juden durch ren ­­­zen inner­halb der 2013–2018 christliche und weltliche Obrigkeiten jüdischen Gemein­ Institutionelle Förderung sowie innerjüdischer Kleiderordnungen, den sichtbar wur- welche die Unterscheidung jüdischer von den. Gleichzeitig wird die Herstellung christlicher Kleidung unterstrichen, war verschiedener gesellschaftlicher Zuge- die Realität komplizierter. Das Projekt hörigkeiten untersucht. 2016 wurden geht der Bedeutung so- die Kleiderordnun- wohl externer als auch »Das habe ich in letzter Zeit immer gen jüdischer Ge- inter­ner jüdischer Klei­- häufiger gesehen, dass sich die Zahl meinden im deutsch- derordnungen in Mittel- der Aufsässigen mehrte, die den und polni­schspra- und Ostmitteleuropa Moden der Töchter der Unbeschnitte- chi­gen Raum de- nach. Es versteht sie nen folgen, so dass kein Unterschied ­tail­liert ausgewer­ als Versuche, eine Ord- mehr zu erkennen ist zwischen einer tet und die ver­- unung her­z ­stel­len, die Jüdin und einer Unbeschnittenen.« schie ­denen Klei- Konflikte vermied und Rabbi Tzvi Hirsch Kaidanover, 1705. dungsvorschriften gleichzeitig die Diffe- systematisch ver­- renz zwischen Juden und Christen visuell glichen. Neue Forschungsergebnisse wur- abbilden und lebensweltlich erhalten den in Vorträgen vorgestellt. sollte. Darüber hinaus wird in den Blick genommen, wie soziale Unter­schie­de

19 Glaubenskämpfe – Religion und Gewalt im katholischen Europa (1848–1914)

Für die Neugestaltung von Religion im öffentlichen Leben des 19. Jahrhunderts spielte Gewalt eine größere Rolle als bislang angenommen.

Eveline G. Bouwers (Leitung), Anhand von Beispie- Sara Mehlmer, Péter Techet len aus West- und 2013–2018 Zentraleuropa, der Förderung: Emmy Noether- Iberischen Halbinsel Programm der DFG und dem westlichen Balkan leistet die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe die erste systematische Analyse von Ge- waltanwendungen durch Gläubige zur Verteidigung ihrer Religion im Europa des 19. Jahrhunderts. Das Projekt untersucht Momente, Motive und Legitimationsmus- ter für die Anwendung von Gewalt zur Aushandlung religiös-politischer Differenz sowie Wege zur Überwindung von Gewalt und alternative Konfliktlösungsstrategien. 2016 wurden Archivrecherchen durchge- führt sowie Teilprojekte auf Tagungen und in Kolloquiumsvorträgen vorgestellt.

20 Gewalt im klerikal-liberalen Konflikt in Bayern, der Bretagne und Flandern (1864–1914) – Teilprojekt 1

Zwischen 1848 und 1914 kam es in Europa zu Auseinandersetzungen zwischen denjenigen, die den Einfluss der katholischen Kirche im Alltag aufrechterhalten wollten, und jenen, die eine Erweiterung staatlichen Einflusses anstrebten. Diese »Glaubenskämpfe« wurden nicht nur in Parlament und Kirche diskutiert, sondern wirkten sich auch auf den lokalen Raum aus.

Das Projekt unter- Eveline G. Bouwers sucht, wie Katholiken in ihrem Alltag mit dem »Kampf um Gott« umgegangen sind und welche Rolle Ge- walt – sei es als historische Realität oder im Sinne einer kulturellen Phantasie – darin spielte. Beispiele aus Bayern, der Bretagne und Flandern zeigen, dass Überlegungen zu sowie Anwendungen von Protest- und Gewaltakten nicht nur die Aushandlung, Regulierung und Überwindung weltan- schaulicher Konflikte beeinflussten, son- dern auch einen Beitrag zur Transforma- tion des politischen Raumes leisteten. 2016 wurden die Archivarbeiten fortgesetzt und mehrere Vorträge gehalten.

21 Von Brüdern und Erbfeinden. Gewalt und Gewaltvermeidung zwischen Christen, Juden und Muslimen in und um Spanisch-Nordafrika (1859–1874) – Teilprojekt 2

Die nordafrikanische Region um die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla wurde mit Beginn des spanisch-marokkanischen Krieges 1859 zunehmend zur interreligiösen Kon- taktzone, was dem Anstieg spanischer Präsenz vor Ort, Grenzverschiebungen sowie Migrationsbewegungen geschuldet war.

Sara Mehlmer Mit Juden und Mus­limen verband Spa­nien eine gemeinsame Geschichte, gleichzeitig galten beide religiöse Gruppen als das »An- tispanien« schlechthin. Wie sich in einer Zeit, in der in Spanien über Religionsfrei- heit und die eigene katholische Identität diskutiert wurde, diese »Wiederbegeg- nungen« gestalteten, erforscht dieses Teilprojekt. Der Fokus liegt nicht nur auf Momenten des Gegeneinanders, sondern auch auf Praktiken des Miteinanders. National motivierte innerkatholische Konflikte und Antiklerikalismus im österreichisch-ungarischen Küstenland, 1890–1910 – Teilprojekt 3

Das österreichisch-ungarische Küstenland (Triest, Istrien, Fiume / Rijeka) war von ethnisch-nationalen Unterschieden bestimmt, die auch auf das katholische Kirchenleben übergriffen.

Die Kirche konnte ihrer Aufgabe, durch Péter Techet die supranationale Idee des Katholizis- mus einheitsstiftend zu wirken, kaum gerecht werden. Auch klerikal-anti­ klerikale Frontlinien taten sich entlang der nationalen Unterschiede auf. Das Teilprojekt untersucht die institutionelle In­tegrationskraft der katholischen Kirche im österreichisch-ungarischen Küstenland in Bezug auf die Staatlichkeit der Habsbur- germonarchie und die nationalistischen Herausforderungen. 2016 erfolgten wei- tere Archiv- und Forschungsaufenthalte, und es wurden Vorträge im In- und Ausland gehalten. Zudem wurde ein Konzept für einen Workshop zur Geschichte des Habs- burgerreichs (Anfang 2017) entwickelt. Dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen – Repräsentationen des Friedens im vormodernen Europa

Der Kuss von Gerechtigkeit und Friede, ein Bild aus Psalm 85, repräsentierte wie kaum eine zweite Darstellung in der Frühen Neuzeit in Europa den Frieden.

Henning P. Jürgens In der Zeit zwischen sucht, wie und zu welchem Zweck diese 2015–2018 1500 und 1800, die Repräsentationen des Friedens eingesetzt Förderung: Wettbewerbsverfahren von zahllosen Krie- wurden. Dazu arbeiten Wissenschaftlerin- der Leibniz-Gemeinschaft gen bestimmt war, nen und Wissenschaftler un­terschiedlicher Partner: HAB, GNM, DHI Rom, differenzierten sich Disziplinen und Forschungseinrichtungen IHPAN zugleich die Vor- zu­sammen, die ihre Quellen in einer gehensweisen aus, internet basierten Datenbank mit einem Kriege durch Friedensschlüsse oder Waf- semantic web-An­satz gemeinsam erschlie- fenstillstände wieder zu beenden. Parallel ßen und nach Abschluss des Projekts der zu den politischen und diplomatischen Ver- Öf­fent­lich­keit zugänglich machen. Bei dem fahren verfeinerte sich auch der Einsatz am IEG bearbeiteten Teilprojek­ t stehen von Medien, um den erreichten Frieden Predigten im Mittelpunkt: Sie wurden zu feiern und der Öffentlichkeit zu aus Anlass von Frie­densschlüssen bei vermitteln. Solche Friedens- Dank- und Festgottesdiensten gehalten repräsentationen wurden und richteten sich an alle Schichten der europaweit genutzt und Bevölkerung. Überliefert sind diese verstanden, denn bil- Predigten meist in gedruckten Fassun- dende Kunst, Musik, Li- gen, die so auch eine überregionale teratur, Predigten und Öffentlichkeit erreichten. Das Forschungs- Inszenierungen öffent- projekt un­tersucht die theologischen licher Feste bedienten Grundaus­sagen, ihre politische Instru- sich häufig eines ge- mentalisierung und die in den Predigten meinsamen Kanons von verwendeten Friedensbilder im europäi- Motiven, Allegorien und schen und konfessionsübergreifenden Ver- Topoi. Das Projekt unter- gleich. Migranten in Istanbul – Differenz und Zugehörigkeit in der Osmanischen Welt des 16. bis 18. Jahrhunderts

Istanbul war eine der größten Städte des frühneuzeitlichen Europa und Anziehungspunkt für Osmanen unterschiedlichster religiöser, ethnischer und sozialer Zugehörigkeiten.

Die enorme Zuwan­derung in die Stadt am bul um Integration Denise Klein Bosporus zwischen dem 16. und 18. Jahr- einerseits und die 2014–2019 hundert stellte nicht nur den osmanischen Bewahrung der eige- Institutionelle Förderung Staat und gewachsene urbane Strukturen nen Identität ande­ und soziale Gefüge vor erhebliche Her- rerseits. Ziel ist es nachzuzeichnen, wie ausforderungen, sondern auch die vielen Differenzen und Zugehörigkeiten sub- Neuankömmlinge selbst. Um in der frem- jektiv erfahren und immer wieder neu den Großstadt eine neue Heimat zu finden ausgehandelt und kon­struiert wurden. und ihren Platz in der Stadtgesellschaft zu Die bisherigen Recherchen legen nahe, behaupten, mussten sie alte Verbindungen dass soziale und regionale Zugehörigkei- aktivieren und neue Netzwerke aufbauen, ten in der osmanischen Welt des 16. bis sich einem anderen Lebensstil anpassen 18. Jahrhundert in einem komplexen, sich und Strategien entwickeln, um Fremdheits- wandelnden Mischungsverhältnis mit den erfahrungen und Heimweh zu bewältigen. in der Forschung oft privilegierten Katego- Das Projekt untersucht die vielschichtigen rien Religion und Ethnie standen. Bemühungen von Immigranten in Istan- Gotteslästerung – Häresie und Blasphemie in Europa seit 1500 – Schulbuchprojekt

Das von der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe bearbeitete Schulbuchprojekt für die Sekundarstufe II betrachtet die Geschichte der Gotteslästerung und andere Religions­ vergehen in Europa seit 1500.

Eveline G. Bouwers (Leitung) Anhand eines mi­krohistorischen quel­ Förderung: Emmy Noether- lenbezogenen Ansatzes, welcher die Ent- ­­ Programm der DFG wicklungen in unterschiedlichen europä- Partner: GEI ischen Ländern in den Blick nimmt, wird der sich wandelnden gesellschaftlichen Bedeutung und juristischen Bewertung von Gotteslästerung nachgegangen und diese mit den sich verschiebenden so­- zialen, kulturellen und politischen Nor­ men in Verbindung gebracht. 2016 wur­ de das Manuskript unter Leitung von Eveline G. Bouwers unter Mitarbeit von Mariam Hammami, Carolin Katzer, Sara Mehlmer und Péter Techet größtenteils fertiggestellt. Zwischen Heimatfront und Schlachtfeld – »Kriegsbilder« in protestantischen Predigten und Andachtsschriften des Ersten Weltkriegs

Begeistert begrüßten viele protestantische Pfarrer im August 1914 den Beginn des Ersten Weltkriegs. Was bedeutete »Krieg« für diese Theologen, die zwischen 1914 und 1918 als Pfarrer und Seelsorger in der Heimat oder an der Front wirkten?

Das Projekt fragt, welche »Kriegsbilder«, Deut ­­lich wird, dass Andrea Hofmann also Deutungen des Krieges, in protestan- die Theologie des Ers­­­ 2013–2018 tischen Predigten und Andachtsschriften ten Weltkriegs kei- Institutionelle Förderung während des Ersten Weltkriegs gezeichnet nesfalls als stereo­- wurden. In einer hochexplosiven Zeit des ­typ bezeichnet werden kann. Im For- politischen und ge- schungsprojekt wird sellschaftlichen Um- »Wie hätte man zu einer Zeit, da Evan- bislang unbekanntes bruchs sollten diese gelische und Katholiken gleichmäßig Material aus Pfarrer- Kriegsdeutungen ei- ihr Blut für das Vaterland vergossen, nachlässen aufberei- nerseits der Seelsor- den Streit zwischen Wittenberg und tet und in seinen his- ge und religiösen Rom pflegen sollen?« Martin Schian, torischen und theo- Sinnstiftung dienen, 1925. logischen Zu­sammen- anderer­seits aber hang eingeordnet. auch zu einer gezielten Propaganda politi- Die Studie leistet damit nicht nur einen scher und kirchlicher Aktionen beitragen. Beitrag zur Predigt- und Frömmigkeits­ Die Auswertung der Schriften lässt viel- forschung, sondern auch zu einer Ge- fältige »Kriegsbilder« erkennen, die von schichte der Ver­flechtung von Religion, unterschiedlichen Faktoren (Zeitgesche- Politik und Ge­sellschaft in der Neu- hen, theologische Prägung des Pfarrers, zeit. Gemeindekonstellation) abhängig waren.

27 Forschungsbereich 2 Bewältigung von Differenz: Vorstellungen von Humanität und humanitäre Praktiken

Der Forschungsbereich untersucht zentrale Konstruktionen und Handlungsweisen, mit denen die Vervielfältigung und Verstärkung von Differenzerfahrungen bewältigt werden sollten.

Menschen nehmen sich seit jeher als unterschiedlich wahr. Im Verlauf der europäischen Neuzeit verstärkten sich solche Differenzerfahrungen nicht zuletzt durch den Kontakt zwischen Europäern und Nichteuropäern im Rahmen der sogenannten »europäischen Expansion«. Dieser Prozess ging einher mit Gewalt, kolonialer Ausbeutung und Unter­ drückung. Angesichts solcher Erfahrungen postulierten kritische Zeitgenossen die Einheit der Menschheit und die prinzipielle Gleichheit aller Menschen.

Mit dem Rekurs auf »Humanität« als Leitidee seit dem 18. Jahrhundert versuchten historische Akteure, Differenzen zu überspannen und teilweise auch zu überwinden. Diese Versuche waren jedoch stets ambivalent, denn sie brachten systematisch neue Differenzen und Asymmetrien hervor. »Bewältigung von Differenz« meint also nicht einen eindimen­ sionalen Entwicklungsprozess, sondern deutet an, dass im Namen der »Humanität« stets neue Unterschiede und Hierarchien geschaffen wurden.

Das besondere Interesse des Forschungsbereichs gilt diesen Ambivalenzen und Dilemmata von Humanitätskonzepten und humanitären Praktiken. In transnationaler Perspektive werden die sich wandelnden Konzepte von Humanität von der Frühen Neuzeit bis in die Zeitgeschichte untersucht. Neben einer Reihe von zum Teil bereits abgeschlossenen Qualifikationsarbeiten präsentiert ein 2016 erschienener Sammelband zum Thema Humanity. A History of European Concepts in Practice die zentralen Arbeitsergebnisse des Forschungsbereichs (s.S. 96). Der Antisklavereidiskurs zwischen frühneuzeitlicher Kritik und Abolitionismus

Gab es einen Humanitarismus vor dem Humanitarismus?

Thomas Weller Im Gefolge der so- ßige Versklavung und menschenunwür- 2012–2017 ­ge­nannten sentimen­­­ dige Behandlung von Afrikanern durch Institutionelle Förderung tal revolution im europäische Christen. Wenngleich ihr 18. Jahrhundert er­ Protest weitgehend folgenlos blieb, traten lebte das Engagement für Hilfsbedürftige auch diese Autoren als Fürsprecher für ein einen regelrechten Boom. Eine Vorreiter­ distant other auf, bedienten sich humani­ rolle kam dabei dem Kampf gegen den tärer Narrative und appellierten an das atlantischen Sklavenhandel zu. Mitgefühl ihrer Leser. Ihre Forderungen Viele Forscherinnen und Forscher sehen waren teilweise sogar radikaler als die der darin gar die Geburtsstunde humanitären ersten britischen und nordamerikanischen Engagements und sprechen in diesem Abolitionisten. Vor diesem Hintergrund Zusammenhang von einem »humanitarian fragt das Projekt nach Kontinuitäten und big bang« (Michael Barnett). Die Kritik Wandel des An­tisklavereidiskurses. Dabei an Sklavenhandel und Sklaverei, wie sie richtet sich der Blick besonders auf die seit dem 18. Jahrhundert zunächst von Rezeption der älteren, religiös fundierten Quäkern und Evangelikalen im anglo­ Kritik durch die in Spanien stark säkular amerikanischen Raum artikuliert wurde, geprägte Antisklavereibe­wegung des hatte jedoch ältere und zumeist weniger 19. Jahrhunderts. Außerdem werden beachtete Vorläufer. Lange vor den bri- Transferbeziehungen zwischen dem an- tischen Abolitionisten verurteilten spa­ gloamerikanischen Abo­litionismus und der nische und portugiesische Theologen, Antiskla­ve­reibewegung in Spanien und His­ Juristen und Missionare die unrechtmä- pano ­amerika untersucht. Im Jahr 2016 sind Teilergebnisse des »Inhumanitatum ferarum potius quam hominum Projekts in einem Beitrag für den Band erga homines, et homines Christianos dictos Ne­ »Humanity. A History of European Con­- gros.« Epifanio de Moirans, Servi liberi seu naturalis cepts in Practice From the Sixteenth Cen­ mancipiorum libertatis iusta defensio, 1682. tury to the Present« veröffentlicht worden. Humanitäre Intervention, internationale Öffentlichkeit und die Internationalisierung humanitärer Normen im 19. Jahrhundert

Wie sollte die internationale Gemeinschaft reagieren, wenn ein Staat humanitäre Normen auf seinem Territorium verletzt?

Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts »humanitäre« Legi­ti­ Fabian Klose entstand eine Debatte über die Legiti­ mationsmuster, mit 2012–2017 mation, aus humanitären Gründen in die dem die Großmächte Institutionelle Förderung Souveränität eines Staats einzugreifen. ihr militärisches Ein­ Das Forschungsvorhaben beabsichtigt eine greifen rechtfertigten. Ziel des Projekts komparative Analyse von Fallbeispielen der ist es, gemeinsame Charakteristika zu humanitären Intervention im 19. Jahrhun­ einer Systematik der Humanitätsinterven­ dert. Dazu gehören die Unterbindung des tion mit militärischen Mitteln im langen transatlantischen Sklavenhandels durch 19. Jahrhundert zu verknüpfen. einen multinationalen Flottenverband Die schriftliche Arbeit wurde abgeschlos­ (1807–1870), die militärischen Interven­ sen und im September 2016 als Habilitati­ tionen der europäischen Großmächte onsschrift mit dem Titel In the Cause of zur Nothilfe für christliche Minderheiten Humanity. Eine Geschichte der humanitären im Osmanischen Reich (Intervention von Intervention im langen 19. Jahrhundert 1827 bis 1829 in den griechischen Unab­ an der LMU eingereicht (Begutachtung hängigkeitskriegen, Intervention von ae b ­­g ­­s chlossen). 1860 bis 1861 im Libanon / in Syrien, Intervention von 1876 bis 1878 in der »It is too late in the day, after these precedents, to Balkankrise) sowie das Eingreifen der tell us that nations may not forcibly interfere with one Vereinigten Staaten in den kubanischen another for the sole purpose of stopping mischief and Unabhängigkeitskrieg (1898). Als zentrale benefiting humanity.« John Stuart Mill, 1849. Verbindungsachse fungiert dabei die Entstehung einer internationalen Öffent­ lichkeit, die sich intensiv mit der jeweiligen Notlage auseinandersetzte, sowie das Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung als humanitärer Akteur

Esther Möller, Ceren Aygül Mit der Erforschung der Rot­ einen zentralen Akteur humani­ 2014–2018 halbmondgesellschaften als tärer Hilfe im Nahen Osten des Teil der Rotkreuzbewegung er- 20. Jahrhunderts. schließt das Projekt innovativ

Auf der Suche nach einer neuen globalen humanitären Ordnung – Der Ägyptische Rote Halbmond 1948–1973 – Teilprojekt 1

Das Projekt untersucht am Beispiel des Ägyptischen Roten Halbmonds im 20. Jahrhundert, wie humanitäre Hilfe in einem nicht-westlichen Kontext verstanden und praktiziert wurde und welche Kooperationen und Konflikte es dabei mit westlichen Organisationen gab.

Esther Möller Die Rotkreuz- und als Orte humanitären Handelns hatten. 2012–2018 Rothalbmondbewe­ 2016 konnte das erste Kapitel der Habili­ Förderung: DFG gung als internati­ tationsschrift abgeschlossen werden, au­ onale Orga­nisation ßerdem erfolgte die weitere Auswertung ist ein besonders lohnender Untersu­ der Archivmaterialien. Eine Erkenntnis chungsgegenstand, zumal sich der Nahe ist, dass zum Beispiel in der Suezkrise Osten als Schwerpunkt humanitärer Ak­ 1956 humanitäre Hilfe über regionale, tivitäten nach 1945 herauskristallisierte. kulturelle und religiöse Grenzen hinweg Betrachtet wurden deshalb schwerpunkt­ geleistet wurde und der Ägyptische Ro­- mäßig Konflikte im Nahen Osten, welche te Halbmond dabei eine zentrale Rolle regionale und internationale Bedeutung spielte. Der Osmanische Rote Halbmond und seine Beziehungen zur internationalen Rotkreuzbewegung (1911–1927) – Teilprojekt 2

Die osmanische Rothalbmondgesellschaft wurde schon kurz nach der Gründung des Roten Kreuzes ins Leben gerufen und entwickelte sich als unabhängige Gesellschaft, die Soldaten in Kriegssituationen medizinische Hilfe, Material und Feldlazarette zur Verfügung stellte.

Die Haupttätigkeitsfelder lagen im os­ Ceren Aygül ma­nisch-russischen Krieg 1877 bis 1878, Zeit am IEG: 2014–2016 dem Tripolikrieg (1911), dem Balkankrieg, Förderung: Gerda Henkel Stiftung, dem Ersten Weltkrieg und im türkischen seit 4 / 2016 Stipendiatin am IEG Unabhängigkeitskrieg. Die Mission der os­ manischen Rothalbmondgesellschaft, die auch Kriegsgefangene und zivile Opfer umfasste, erweiterte sich in den folgen­ den Jahren auch in Friedenszeiten und auf Situationen wie Naturkatastrophen. Darin ähnelte sie den westlichen Rot­ kreuzgesellschaften. Es ist für das Projekt von besonderem Interesse, nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwi­schen westlichen und nicht-westlichen humanitä­ren Aktivitäten zu fra­gen, um auf die­se Weise nicht nur die Geschichte der türkischen Gesellschaft, sondern globale politische und soziale Prozesse des 19. und 20. Jahrhunderts umfassender verstehen zu können. 2016 wurden zunächst die Recherchen im Archiv des Türkischen Roten Halbmonds weiterverfolgt und anschließend mit der Niederschrift der Arbeit begonnen. Internationales Netzwerk Engaging Europe in the Arab World – European Missionaries and humanitarianism in the Middle East, 1850–1970

Dieses transnationale europäische Netzwerk untersucht die bis dato nur wenig erforschte enge Verbindung europäischer Missionare und humanitärer Organisationen im Nahen Osten.

Esther Möller, Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis Johannes Paulmann in die 1970er-Jahre erlebte der Mittlere 2015–2018 Osten die Anwesenheit verschiedener Partner: Universität Leiden, IISMM europäischer Missionare, die bei der Förderung: NWO Geburt und der Entwicklung des Humani­ tarismus eine wesentliche Rolle spielten. Da diese christlichen Missionare durch ihre Investitionen in die Gesundheit gut in die lokalen Nahost-Gesellschaften integriert waren, waren sie die bevorzugten Ver­ mittler für ausländische Diplomaten. Ziel dieses Projekts ist es, die Kontaktpunkte zwischen der europäischen »humanitären Diplomatie« (Praxis und Recht) und den Missionaren zu erforschen. 2016 wurde in diesem Rahmen ein Workshop in Leiden abgehalten, der sich mit Kontinuitäten und Brüchen zwischen Missionen und humani­ tären Organisationen befasste. Menschen – Bilder – Eine Welt. Menschenbilder in Missionszeitschriften aus der Zeit des Kaiserreichs

Wie zeigten frühe Massenmedien die »Anderen«? Welche Konzeptionen vom »Eigenen« und »Fremden« vermittelten Bilder und Fotografien in Missionszeitschriften in der Zeit des Kaiserreichs?

In dem Projekt wird nach visuellen Kon­ menräumen« ana­ly- Judith Becker (Leitung) struktionen und Repräsentationen des »Ei­ siert: »Medien und Partner: Katharina Stornig, genen« und des »Fremden« gefragt, wobei me­diale Genres«, seit 1.10.2016: GSCC, JLU der Schwerpunkt auf deutschsprachigen » S t e ­­r eotype und vi ­­- Christoph Nebgen (Institut für Mainzer Missionszeitschriften aus dem Kaiserreich su­­elle Ordnungen« Kirchengeschichte) liegt. Neben Verwendung und Funktion so­­wie »Humanität der Abbildungen und ihrer Inhalte werden und religiöser Huma­ Fragen nach technischen Entwicklungen nitarismus«. Das Projekt besteht aus zwei gestellt, die diese massenhafte Verbrei­ Komponenten: Einem internationalen und tung von Bildern erst ermöglichten. Mit interdisziplinären Kolloquium zum Thema, dem Ziel, grundlegende Kenntnisse über das im Oktober 2016 durchgeführt wurde, die Dynamiken und Ästhetik der visuellen und einer Ausstellung, die für das Jahr 2019 Repräsentationen von Menschen unter­ in Mainz, Gießen und Berlin geplant ist. Im schiedlicher Herkunft in den christlichen Jahr 2016 wurde die Ausstellung in weiten Missionszeitschriften zu erarbeiten, wer­- Teilen konzipiert und das Kolloquium den die Bilder unter drei leitenden »The­ durch­ge­führt (s.S. 75).

35 Generationen von Shtadlanut und Tzedakah – Die Wiener Hoffaktorenfamilie Wertheimer

Bis zur Emanzipation im 19. Jahrhundert trugen Juden in Europa ihre Interessen und Belange häufig durch Shtadlanim (Fürsprecher) vor. Zugleich traten die jüdischen Inter­ essenvertreter innerhalb der jüdischen Gemeinschaft mit »gerechten« und wohltätigen Aktivitäten (Tzedakah) hervor. Beide Praktiken waren also eng verflochten und wurden oft von denselben, meist finanzstarken Akteuren ausgefüllt.

Mirjam Thulin Die Wertheimers Im Jahr 2016 konnten die erkenntnis­ 2012–2018 aus Wien waren eine leitenden Fragestellungen des Projekts Institutionelle Förderung finanzstarke Fami- zu Shtadlanut und Tzedakah in Mainz lie, die bei Kaiser und Frankfurt a.M. im Rahmen des in­- und Fürsten die Funktion der jüdischen ter ­nationalen Workshops Jewish Diplo­ Inte­ressenvertretung (Shtadlanut) über­ macy and Welfare: Intersections and Trans­- nahm und sich den Juden im Heiligen formations in the Early Modern and Römischen Reich Deutscher Nation ge- Modern Period mit Teilnehmerinnen und genüber zugleich besonders wohltätig Teilnehmern aus Israel, den USA, England zeigte (Tzedakah). Die Zusammenhänge, und den Niederlanden an vielfältigen Kontinuitäten und Wandlungsprozesse Fallbeispielen dis­kutiert und analysiert von Interessenvertretung und Wohl­ werden (s.S. 70). Außerdem standen tätigkeit sind daher wesentlich für die Archivrecherchen in Jerusalem, Berlin Beschäftigung mit den Wertheimers. Die und München sowie die umfassende Biographie dieser trans­imperialen Familie Quellenauswertung und die Gliederung von der Mitte des 17. bis zum 19. Jahrhun­ der Niederschrift im Vordergrund. dert bildet die Basis der Untersuchung.

36 Das »ferne Kind« – Religiöses Engagement und die Globalisierung von Familie (1840–1930)

Wie kam es eigentlich dazu, dass sich im 19. Jahrhundert wachsende Gruppen von Men­ schen in Deutschland für die – von ihnen als hilfsbedürftig wahrgenommenen – Menschen in Afrika und Asien engagierten und regelmäßig Menschen unterstützten, die fern der eigenen Lebenswelt lebten und nicht zur eigenen sozialen, religiösen oder nationalen Gruppe zählten?

Das Projekt untersucht die Aktivitäten mit veröffentlichten Katharina Stornig von international agierenden christlichen Quellen (z.B. Analy- 2014–2016 Hilfsvereinen und verweist auf die kaum se von Vereinsberich­ Förderung: DFG zu überschätzende Funktion von Vorstel­ ten, Spenderkom­mu- lungen von Kindern, Kindheit und Familie ­­ni­kation, Rechenschaftsberichte) im Zen- in der Entstehung und Ausbreitung des ­trum der Projektarbeit. Des Weiteren grenzüberschreitenden Helfens. Es waren, wurde die mediale Dimension des or­ so die These, insbesondere Vorstellungen ganisierten Helfens durch Recherchen von unschuldigen und von Natur aus hilfs­ in einschlägigen Bibliotheken erfasst. bedürftigen Kindern, die die Inklusion von Auf diese Weise konnten grundlegende fernen Anderen in das wohltätige Handeln Erkenntnisse über die Organisation, Funk­ von Christinnen und Christen in Europa tion und Trägerschaften einer zunehmend ermöglichten. internationalen und grenzüberschreitend Bislang stand neben systematischen orientierten christ­lichen Wohltätigkeit Recherchen in zahlreichen katholischen im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts Vereinsarchiven insbesondere die Arbeit gewonnen werden.

37 Geschichte der Humanitären Hilfe im 19. und 20. Jahrhundert

Inwiefern bestimmt die mediale Repräsentation Hilfsbedürftiger, auf wen sich in welcher Weise das Engagement für fernes Leiden richtet?

Johannes Paulmann Im Rahmen der angestrebten Gesamtdar­ stellung zur Geschichte der humanitären Hilfe stand 2016 die Rolle der Medien als einer der zentralen Faktoren im Mittel­ punkt. Das umfasst auch das Handeln von Medien als institutionelle Akteure im Rahmen der humanitären Governance und die eigene, sich im Laufe des 20. Jahrhun­ derts professionalisierende Medienarbeit der Hilfsorganisationen. Auf der Grund­ lage einer internationalen Tagung zum Thema »Humanitarianism and the Media, 1900–2015« wurde ein begutachteter Band in einem englischen Wissenschaftsverlag vorbereitet. Das grundle­ gende Sammel­ werk über »Dilemmas of Humanitarian Aid in the Twentieth Century« erschien bei OUP.

38 Katholischer (Anti-) Imperialismus in Italien um 1900

Wie wurden Imperialismus und Mission in einem politischen Milieu reflektiert, dessen Akteure sich primär über ihre Konfession definierten?

Kurz nach der ital­ie­nischen National­ Regierung sogar ab­ Anna Katharina Pieper staatsgründung (1861) versuchte sich Italien lehnten. Gleichzeitig 2015–2019 auf der internationalen Bühne einen Platz belebte der Heilige Institutionelle Förderung unter den etablierten Kolonialmächten zu Stuhl in den Koloni­ erkämpfen. Als Gegner auf dem Weg zur algebieten seine Missionspolitik wieder, Unabhängigkeit wahrgenommene Staaten sodass innerhalb des katholischen Milieus standen dem imperialistischen Italien glei­ in Italien von einer großen Bandbreite an chermaßen als Konkurrenten um Kolonial­ Haltungen zum italienischen und europä­ gebiete und potentielle Verbündete gegen­ ischen Expansionismus auszugehen ist, über. In der Hoffnung auf Kolonialgebiete deren Hintergründe es zu hinterfragen gilt. beteiligte sich das Königreich Italien daher Nachdem die Konzeption der Dissertati- am Boxerkrieg in China (1899–1901), rang on 2016 abgeschlossen wurde, beginnt aber auch innenpolitisch um Anerkennung. 2017 eine längere Archiv- und Bibliotheks­ Denn im Zuge der Einverleibung des Kir­ phase. Verschiedenes Quellenmaterial soll chenstaats (1871) und der Weigerung der im Hinblick auf die Thematisierung und Päpste, den neuen Staat anzuerkennen, Bewertung außereuropäischer (Kolonial-) hatte sich ein politisch-katholisches Milieu Ereignisse unter europäischer Beteiligung herausgebildet, dessen Akteure sich erst zwischen 1880 und 1912 untersucht wer- in zweiter Instanz über ihre Staatsange­ den. hörigkeit definierten oder die italienische

39 Forschungsbereich 3 Ermöglichung von Differenz: Artikulationen, Formen und Kontexte kultureller Souveränität im 20. Jahrhundert

Seit etwa einem Vierteljahrhundert wird allenthalben eine Krise, wenn nicht gar das Ende des souveränen Nationalstaats konstatiert.

Hier setzt der Forschungsbereich an und historisiert die vermeintlich neuartige »Krise« der Souveränität durch Analysen, die den pluralen und konflikthaften Charakter politischer Deutungs- und Handlungsmacht im 20. Jahrhundert untersuchen, und entwickelt dazu das heuristische Konzept der »kulturellen Souveränität«. Die im Forschungsbereich angesiedel- ten Projekte lösen Souveränität konzeptionell aus dem engen Feld staatlicher Ansprüche. Sie differenzieren Souveränität funktional, indem sie beleuchten, wie unterschiedliche Akteure staatliche Handlungsmacht ergänzten, überformten oder unter Umständen auch ersetzten. Eine solche Betrachtung von Konstellationen kultureller, sozialer und politischer Deutungs- und Handlungsmacht eröffnet neue Perspektiven auf das Funktionieren von Souveränität zwischen Politik und Kultur in der Neuzeit. Dabei wird herausgestellt, dass Souveränität in der Praxis selten jene absolute oder hermetische Machtkonstellation war, die in der klassischen Staatsrechtslehre und politischen Theorie postuliert wird. Sie ist viel- mehr ein Feld konkurrierender und widersprechender Ansprüche und Praktiken der Selbst- bestimmung und Entscheidungsmacht verschiedener gesellschaftlicher Akteure. Die Krise der Souveränität ist weniger ein Schwinden politischer Machtansprüche als deren Transfor- mation durch plurale Akteure in einem geteilten, agonalen Handlungszusammenhang. Religionsbegriff und Religionskritik bei arabischen Säkularisten und ihren Gegnern

Welche Rolle soll der Islam in einem künftigen Nationalstaat Ägypten spielen?

Manfred Sing Über diese Frage Seite zurückweisen wollten, während sie 2013–2018 waren sich Säkula- andererseits einen Reformbedarf in reli- Institutionelle Förderung risten verschiedener giösen, sozialen und politischen Belangen religiöser Herkunft begründeten. In diesem Zusammenhang und ihre Gegner Anfang des 20. Jahrhun- wurde herausgearbeitet, wie sich Intel- derts uneins. Je nachdem, auf welche Ge- lektuelle und Religionsgelehrte mit dem schichtsbilder sie rekurrierten, verstanden europäischen Diskurs über den »Verfall sie die kollektive kulturelle Identität Ägyp- des Islams« und die damit verbundenen tens als ägyptisch, arabisch, osmanisch, Religions- und Zivilisationsbegriffe ausein- islamisch oder europäisch und verfolgten andersetzten und dabei eigene Narrative damit auch unterschiedliche politische entwickelten, die den »Niedergang« Interessen. Zwar traten diese Differenzen erklären, zugleich aber auch verschiedene während der Revolution 1919, die formal Wege der kulturellen Selbstermächtigung zur Unabhängigkeit Ägyptens führte, in ermöglichen sollten. den Hintergrund, blieben aber dennoch in In größerer historischer Tiefe und geo­- der Folgezeit bestimmend – teils bis in die graphischer Breite diskutierten die Teil- Gegenwart hinein. nehmerinnen und Teilnehmer der inter- In dem Projekt wird untersucht, wie sich nationalen Tagung »Shared Sacred Places Intellektuelle und Religionsgelehrte mit and Multi-Religious Space: Interactions europäischen Sichtweisen über den Islam of Jews, Christians, and Muslims – Past sowie über den Säkularismus und die Rolle and Present« (s.S. 63) anhand vielfältiger der Religion in der modernen Gesellschaft Beispiele aus Geschichte und Gegenwart auseinandersetzten. Dabei wird gezeigt, vergleichbare Formen der friedlichen wie sie einerseits negative Wertungen und konflikthaften Interaktion zwischen gegenüber dem Islam von europäischer Angehörigen unterschiedlicher Religionen.

42 Christliche Ordnungskonzepte in Großbritannien als Reaktion auf die europäischen Krisen der 1930er- und 1940er-Jahre

Ende der 1930er-Jahre kam eine Gruppe christlicher Intellektueller in Großbritannien zusammen, um sich mit zwei Fragen auseinanderzusetzen: Erstens, wie kam es zu den Katastrophen von Wirtschaftskrise, Totalitarismus und Krieg und, zweitens, bot der christ- liche Glaube Ressourcen für eine politische, kulturelle und gesellschaftliche Erneuerung?

Der Hauptorganisa­tor des zwischen gesellschaftlichen John C. Wood 1937 und 1949 agierenden Kreises war Debatten vor, wäh- 2012–2017 Joseph H. Oldham, ehemaliger Missionar rend und nach dem Förderung: DFG und führende Kraft der internationalen Zweiten Weltkrieg ökumenischen Bewegung. Unter den ein wichtiger Beitrag zur Ideen- und Beteiligten befanden sich vor allem pro- Kulturgeschichte. Die Mitglieder des Old- testantische Geistliche und Theologen, ham-Kreises waren vernetzt mit vielen Philosophen und Soziologen, Funktionäre bedeutenden christlichen Akteuren in Eu- des Bildungswesens und Schriftsteller, ropa und Nordamerika. Zudem erreichten aber auch einige agnostische kontinen- ihre Ideen eine breite Öffentlichkeit. 2016 taleuropäische Exilanten mit jüdischen wurden die Forschung am Projekt abge- Wurzeln, die im Christentum eine mora- schlossen (unterstützt von einem dreimo- lisch-ethische Stütze für einen erneuerten natigen Stipendium am DHI London) und europäischen Liberalismus sahen. Vor dem Zwischen­ergebnisse auf internationalen Hintergrund neuerer Forschungen, die Tagungen präsentiert. Ein vom Projekt- auf die anhaltende kulturelle Bedeutung leiter herausgegebener Sammelband zu der Religion im Europa des 20. Jahr- Christentum und nationaler Identität ist in hunderts hinweisen, ist die detaillierte den VIEG erschienen (s.S. 97). Erforschung christlicher Beteiligung an

43 Wissen der Welt – Erbe der Menschheit: Die Geschichte des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO

Die 1970er- und 1980er-Jahre als Zäsur sind in der Zeitgeschichtsforschung ein heiß diskutier- tes Thema. Sie werden als Vorgeschichte der Gegenwart gelesen, zur Initialzündung einer globalisierten Welt erklärt oder läuten den »Abschied vom Nationalstaat« ein.

Johannes Paulmann, Andrea Rehling (Leitung) diese Beobachtungen an und macht sie Elke Ackermann, Elsa Duval, zum Teil seiner Fragestellung: Es nutzt eine Julia Röttjer, Benedetta Serapioni spezifische Form des Regierens als Sonde, 2013–2016 um Veränderungen von Strukturen, Insti- Förderung: Wettbewerbsverfahren tutionen und Akteuren, aber auch Wahr- der Leibniz-Gemeinschaft nehmungen und Handlungsmöglichkeiten Diese beiden Jahrzehnte werden als zu analysieren. Das Projekt gewährt so Ursprung eines neuen ökologischen neue Einblicke in die »Verwandlungen« von Bewusstseins, aber auch als Beginn neuer Staatlichkeit und Politik, Kosmos und Welt kultureller Selbstverortungen interpre- sowie von Kultur und Natur, Geschichte, tiert. Das Projekt zur Geschichte des Gegenwart und Zukunft. UNESCO-Welterbeprogramms schließt an

Das Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO: Kosmopolitisierung des kollektiven Gedächtnisses – Teilprojekt 1

Die Zerstörung von Weltkulturerbestätten durch Boko Haram in Mali und den sogenannten Islamischen Staat in Syrien macht den politischen Gehalt des Welterbeprogramms auf verstörende Weise anschaulich.

Andrea Rehling Ein solcher Gehalt die Welterbeliste doch bereits 1972 ge- ist allerdings keines- schaffen, um den Herausforderungen wegs neu, wurde einer sich globalisierenden Welt zu be- gegnen. Das Teilprojekt analysiert die durch eine kosmopolitische Ordnung zu Geschichte des Weltkultur- und Na­ schützen, und endet 1994 mit der Ver- turerbes der UNESCO unter besonderer abschiedung einer globalen Strategie Berücksichtigung der Konfliktlinien des für eine repräsentative und gerechte Kalten Krieges, der Dekolonisation und Welterbeliste. Der Schwerpunkt der des Nord-Süd-Konflikts sowie des Span- Untersuchung liegt in den 1970er- und nungsverhältnisses zwischen Lo­ka­litäten 1980er-Jahren auf der Verabschiedung und und Globalismen. Der Untersuchungs­ Implementierung der Welterbekonvention. zeitraum beginnt Ende des 19. Jahrhun- Im Mittelpunkt steht die Frage, wer warum derts mit den ersten Vorschlägen, ein und wie im Rahmen der UNESCO eine »gemeinsames Erbe der Menschheit« Geschichts- und Umweltpolitik verfolgte.

Europäisches Erbe auf der Weltbühne: Der Aachener Dom, westdeutsche Geschichtspolitik und die Anfänge der UNESCO-Welterbeliste – Teilprojekt 2

Als die UNESCO 1978 die Welterbeliste eröffnete, entschied die Bundesrepublik Deutsch- land, den Aachener Dom als Pilotobjekt zu nominieren.

Der Aachener Dom wurde jedoch nicht als geteilten Deutsch- Elsa Duval Symbol einer nationalen Geschichte vor land ein spezifisches, die UNESCO gebracht, sondern als »Ver- bundesdeutsches Geschichtsnarrativ zu pflichtung auf die Einigung Europas« apo- kreieren. Auf der Grundlage von Archivre- strophiert. Die Studie geht deshalb von der cherchen analysiert dieses Teilprojekt die Hypothese aus, dass die Bewerbung des Narrative um den Aachener Dom mit Blick Aachener Doms in Versuche eingebettet auf ihren Stellenwert für lokale, nationale war, die Europäische Gemeinschaft durch und transnationale Politiken sowie auf die eine verbindende Geschichte und gemein- Art und Weise, wie Erinnerung, Geschichte same Identität zu integrieren. Gleichzeitig und heritage, aber auch Denkmalschutz diente die Bewerbung im nationalen Kon- und Denkmalpflege in diesem Kontext text auch dazu, vor dem Hintergrund des politisch nutzbar gemacht wurden. Umkämpftes Erbe, symbolische Anerkennung: Die Altstadt von Jerusalem und die Anfänge des UNESCO-Welterbes (1955–1981) – Teilprojekt 3

Die UNESCO versucht sich seit mehreren Jahrzehnten in Auseinandersetzungen zwischen globalen Mächten als unpolitischer Vermittler darzustellen, dessen Sprache vermeintlich »neutrale Wissenschaftlichkeit« ist.

Benedetta Serapioni Das Teilprojekt ana- dem es, anhand des Beispiels von Je- ­lysiert, wie Diskurse rusalems divided heritage, die Diskurse und Praktiken der Vermittlung und und Praktiken der wissenschaftlichen Schlichtung im Kontext der Erhaltung von Neutralität in Frage stellt. Zum anderen Kulturgütern in der Altstadt von Jerusalem strebt das Projekt an, neue Sichtweisen von nationalen Akteurinnen und Akteu- auf die kulturelle Dimension zu eröffnen, ren benutzt wurden, um konkurrierende die der Kampf um die Kontrolle über po­litische Ansprüche vorzubringen. Es die Altstadt von Jerusalem im Rahmen trägt dadurch zum einen zur Forschungs- des arabisch-israelischen Konflikts an- diskussion über die UNESCO bei, in­- nahm.

Eine Herausforderung für das Welterbe-Konzept der UNESCO? Die Geschichte des ehemaligen national- sozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau als Weltkulturerbe – Teilprojekt 4

Wie passte es in das Konzept eines Welterbes für die ganze Menschheit, dass Polen 1978 vorschlug, das ehemalige Konzentrationslager sei in diese Liste aufzunehmen?

Julia Röttjer Gab es konkrete Aus- in der Umgebung, nachdem Auschwitz- wirkungen auf die Birkenau 1979 in das UNESCO-Welt­erbe Ar­beit in der Gedenkstätte und das Leben eingeschrieben worden war? In welchem

46 Spannungsfeld entwickelten und ver- nach und analysiert die Funktionen, wel- woben sich das Welterbekonzept und die che die Zugehörigkeit zum UNESCO- Erinnerung an Auschwitz-Birkenau in der Welterbe bei der oftmals konflikthaften sogenannten »Transformationszeit« der Aushandlung kultur- und geschichtspoli- 1980er- und 1990er-Jahre in regionaler, tischer Deutungen von Auschwitz-Bir- nationaler und globaler Perspektive? Die- kenau annehmen konnte. sen Fragen geht das Dissertationsprojekt

Galapagos: Verkörperung des Wissenschafts- und Naturschutzverständnisses im Welterbe? – Teilprojekt 5

Galapagos, das »Schaufenster der Evolution«, galt in Expertenkreisen Ende der 1970er- Jahre als herausragendes Beispiel für internationale Wissenschaftskooperation und Naturbewahrungsstrategien.

Über Jahrzehnte hinweg hatten sich Wis- dabei, wie Galapagos Elke Ackermann senschaftlerinnen und Wissenschaftler in das Natur- und Um- Zusammenarbeit mit der UNESCO und na- weltverständnis der Welterbeidee geprägt tionalen Einrichtungen für die Erforschung hat. Im Vordergrund stehen dabei Akteu- und den Schutz der Inseln engagiert. 1978 rinnen und Akteure, die an der Erschaffung wurde diesen der erste UNESCO-Welt­ der Galapagos-Inseln als Modellstätte für erbetitel verliehen. Gleichzeitig wurde universales Naturerbe beteiligt waren. Der ihr Schutz symbolisch in internationale Blick gilt sowohl den Interessen, Strategien Verantwortung gestellt. Die Fallstudie und Konzepten der Beteiligten als auch untersucht dieses Spannungs- und Aus- den lokalen Auswirkungen der vielfältigen handlungsfeld zwischen Wissenschaft, Aushandlungsprozesse. Naturschutz und Ökonomie und erforscht

47 Integration und Pluralität – Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung »Europa«

Im Zentrum des Forschungsinteresses des Graduiertenkollegs steht die Frage, wie sich das christlich grundierte Gesellschaftsmodell vor der Herausforderung eines sich im Einigungs- prozess befindlichen Europa im »langen« 20. Jahrhundert entwickelte und veränderte.

Graduiertenkolleg: »Die christlichen Kirchen vor der derung Europa« in den Kirchen selbst Herausforderung ›Europa‹ (ca. 1890 bis zur Gegenwart)«, (institutionell, in der Formulierung und JGU Mainz und IEG Wahrnehmung ihrer Aufgaben, in ihrer Irene Dingel (Sprecherin), Johannes Paulmann Selbstverortung) hervorbrachte. Das For­- (stellv. Sprecher), Jan Kusber (JGU Mainz, stellv. Sprecher), schungsprogramm mit den darauf bezo- Urszula Pękala, John Carter Wood (assoziiert), genen Dissertationen gliedert sich in drei Małgorzata Morawiec (Geschäftsführung), Helen Bennemann (Verwaltung) Schwerpunkte: 2009–2018 Förderung: DFG 1. Die Kirchen und der Europadiskurs: kirchliche Positionierungen in der Zwi- Die Arbeiten des Kollegs konzentrieren schenkriegszeit und seit dem Zweiten sich auf die Reaktionen der Kirchen, ihrer Weltkrieg Organisationen und Trägerschichten auf 2. Öffentlichkeit und Handlungsräume: den Gedanken der europäischen Einigung Wege – Medien – Akteure und den tatsächlichen Europäisierungspro- 3. Kirche und gesellschaftliche Verantwor- zess, der in den 1950er-Jahren einsetzte. tung in Europa und in der Welt: Werte Zugleich wird in den Blick genommen, und ethische Konzeptionen welche Veränderungen die »Herausfor-

48 Die Forschungsschwerpunkte sind so nachgegangen werden, wie kirchenamt­- angelegt, dass sie die spezifischen Frage- liche oder -offiziöse Positionen zustim- stellungen und methodischen Zugänge mend, kritisch ablehnend oder modi- der beteiligten Disziplinen integrieren. fizierend aufgenommen wurden. Dies Der erste Zugang nimmt die institutionelle wird drittens ergänzt durch den Aspekt Ebene der europäischen Kirchen und kirch- der globalen Ausstrahlung und Wirkung, licher oder kirchennaher Organisationen in welche die kirchlichen Perspektiven auf den Blick. Der zweite Schwerpunkt stellt Europa hervorbrachten. Die letzte Gruppe dem institutionellen Fokus die Perspektive von Doktorandinnen und Doktoranden auf diejenigen kirchennahen Organisatio- begann im April 2015 ihre dreijährige För- nen und Entscheidungsträger zur Seite, derung. 2016 konnten weitere drei Promo- welche die öffentliche Meinungsbildung tionsverfahren erfolgreich abgeschlossen mitgestalteten. Somit kann der Frage werden.

Das Graduiertenkolleg auf Exkursion in Lissabon, September / Oktober 2016 Versöhnung als theologisch-politischer Diskurs nach dem Zweiten Weltkrieg – Deutschland, Frankreich und Polen im Vergleich

Wenn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von »Versöhnung« die Rede war, nutzte man einen eigentlich religiös konnotierten Begriff zur Beschreibung von politischen und gesellschaftlichen Konfliktlösungsstrategien, was zu eigentümlichen Verflechtungen von Religion und Politik in Bezug auf Versöhnung führte.

Urszula Pękala Das Forschungspro­ gewisse Asymmetrien ausmachen, welche 2011 (Institutionelle Förderung), jekt deckt die kom- die Hauptthese des Projekts bestätigen, 2012–2017 (Förderung DFG) plexen Zusammen- dass Versöhnung von vielfältigen Fak­toren hänge von religiö- abhängt. Die­se Asymmetrien be­stehen in sen und politischen Faktoren hinter der den unter­schied­lichen Kriegserfahrungen Bezeichnung »Versöhnung« auf. Versöh- und -folgen in Deutschland, Frankreich und nung wird dabei als ein dynamischer Polen, in politischen Konstellationen auf Prozess – mit Erfolgen, aber auch Hinder- den beiden Seiten des Eisernen Vorhangs nissen und Rückschlägen – beschrieben. und in der gegenseitigen Wahrnehmung Als Grundlage für die Untersuchung dieses der beteiligten Parteien. Phänomens dienen Erfahrungen aus Die Arbeit an dem Projekt mündete zwei Versöhnungsprozessen nach dem in eine erfolgreiche Antragstellung bei Zweiten Weltkrieg: zwischen Deutschland der DFG. Das bewilligte Vorhaben ist in und Frankreich sowie Deutschland und der Kirchengeschichte angesiedelt und Polen. Obwohl sich die beiden Prozesse stellt die – manchmal ambivalente – Rolle auf denselben Krieg beziehen und sich katholischer Bischöfe in den beiden Ver- jeweils auf die christ­liche Idee der Versöh- söhnungsprozessen in den Mittelpunkt. nung stützen, lassen sich zwischen ihnen

50 Repräsentation als Souveränität – Europäische Auslandskorrespondentennetze im Kalten Krieg

Das Projekt untersucht die Auslandskorrespondenten des bundesdeutschen Hörfunks und Fernsehens als kosmopolitische Akteure wie auch als Instanz gesellschaftlicher Kosmopo- litisierung und Pluralisierung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Analysiert werden die nationalen und korrespondenten als Bernhard Gißibl internationalen Triebkräfte und Faktoren Akteure in den inter- 2012–2018 hinter dem institutionellen Auf- und nationalen Beziehun- Institutionelle Förderung Ausbau des weltweiten Korresponden- gen, als intellektuelle tennetzwerks; Entwicklung und Wandel Deutungselite und als Konstrukteure, der öffentlich-rechtlichen Nachrichten- Makler und Mittler gesellschaftlicher geographie im deutsch-deutschen und Welt- und Europabilder. Der Schwerpunkt internationalen Zusammenhang sowie der Forschungstätigkeit 2016 lag auf der die gesellschaftlichen Debatten über Geo­ fortgesetzten Erschließung publizierter graphie und gesellschaftliche Funktion und archivalischer Quellen sowie auf dem weltweiter Berichterstattung. Im Zentrum Beginn der Verschriftlichung. Teilkapitel stehen Rollenverständnisse, Netzwerke des Projekts wurden in externen Kollo- und journalistische Praxis von Auslands- quien zur Diskussion gestellt.

51 Verwurzelte Kosmopoliten und transatlantische Mobilitäten – Revolutionäre Leben nach 1848 / 49

Wie lassen sich revolutionäre Leben nach 1848 / 49 als transnationale Biographien erforschen?

Sarah Panter Bis heute durch- der verflochtenen Kontexten beeinflusst 2015–2020 zieht der Mythos der wurde. Diese Multiperspektivität eröffnet Institutionelle Förderung »Achtundvierziger« ers­tens einen neuen Blick darauf, wie die na­tionalstaatlich diese Akteure nach Selbstbehauptung im geprägten Geschichtsschreibungen bei­ transatlantischen Exil strebten und wie derseits des Atlantiks. Die post-revolutio- sie dort versuchten, sich als »verwurzelte nären Lebensläufe dieser Gruppe werden Kosmopoliten« (S. Tarrow) selbst zu in- oft entweder einseitig als Symbol ihres szenieren. Zweitens berücksichtigt dieser Scheiterns in Europa oder des Erfolgs ihrer Zugang explizit auch strukturelle Faktoren (radikal-)demokratischen Ideale in den (wie Vermögen, Geschlecht und Familie), USA interpretiert. Dieses Dilemma geht um Handlungsspielräume innerhalb des darauf zurück, dass die Revolutionsflücht- kollektivbiographischen Samples zu er- linge von 1848 / 49 vor allem in Form eines klären. Gerade der Zielkonflikt zwischen verklärten und stark politik- und ideenge- Existenzsicherung im Exil und dessen schichtlich geprägten Narrativs Eingang in Auswirkungen auf familiäre Verhältnisse, die Geschichtsschreibung gefunden haben. einschließlich der Geschlechterrollen, ist In diesem Projekt steht hingegen nicht die als zentrale Handlungsebene für die Ana- vermeintliche Linearität der Lebensläufe lyse »revolutionärer« Biographien bislang dieser Frauen und Männer im Vordergrund, vernachlässigt worden. sondern die Frage nach ihren biographi- Neben der fortschreitenden Konzep- schen Brüchen und ihrem Handlungs- tion des Habilitationsprojekts wurden potenzial, das durch Mobilität zwischen Archivrecherchen in Koblenz und Bern räumlich und sozial gedachten, miteinan- durchgeführt.

52 Vom Sinn der Arbeit – Erfahrung, Bewältigung und Planung industriellen Lebens in der Tschechoslowakei

Arbeit ist die zentrale Erfahrung industriellen Lebens. Antworten auf die Fragen, was Arbeit bedeutet, welchen Sinn sie hat und wer legitim arbeitet, stiften Ordnung in einer Industriegesellschaft und reichen weit über die Fabrik als konkreten Arbeitsort hinaus.

Dies lässt sich insbesondere am Beispiel Gregor Feindt der Tschechoslowakei zeigen, deren 2014–2019 tschechische Landesteile bereits seit Institutionelle Förderung dem ausgehenden 19. Jahrhundert stark industrialisiert waren. Durch mehrfache Strukturbrüche und eine weitreichende transnationale Verflechtung der tsche­ choslowakischen Industrie, von der Doppelmonarchie bis zur sozialistischen Epoche, wurde Arbeit als Erfahrung und als Erwartung immer wieder neu herausge- fordert und ausgehandelt. Staat, Betriebe und Arbeiter formulierten in dieser Situa- tion konkret Differenz und strebten danach kulturelle Souveränität zu etablieren. Ziel des Projekts ist es, diese Bedeutung von Arbeit für das industrielle Leben zu analysieren und dabei unterschiedliche soziale Aushandlungsebenen miteinander zu verschränken. Dazu werden neben den Deutungen intellektueller Eliten auch jene von Arbeitern, zum Beispiel in Tagebücher und Memoiren, in den Blick genommen und diese mit der Untersuchung von Betrieben als Orten, an denen moderne Arbeit umgesetzt wurde, verbunden. Digitale Forschungsinfrastrukturen Mit seinen digitalen Forschungsinfrastrukturen setzt sich das IEG für die Verbreitung von Forschungsergebnissen, die Bereitstellung von Ressourcen für die historische Europa­ forschung und die Ermöglichung von laufenden internationalen Forschungsdiskussionen ein.

Das IEG entwickelt und unterhält mit zahlreichen Kooperationspartnern forschungs­ basierte Publikationsplatt­formen, deren Ressourcen international nachgefragt werden.

Das Open Access-Angebot von IEG digital (http://www.ieg-mainz.de/publikationen/ ieg-digital) wurde 2016 um die deutsch- und englischsprachige Querschnittspublikation »Orts­termine. Umgang mit Differenz in Europa« (http://www.ieg-differences.eu) sowie um »Religion und Politik. Eine Quellenanthologie zu gesellschaftlichen Konjunkturen in der Neuzeit« (http://wiki.ieg-mainz.de/konjunkturen) ergänzt. Der englischsprachige »Online Atlas on the History of Humanitarianism and Human Rights« erhielt eine neue Benutzeroberfläche(). Zudem wurden das Design und die Suchfunktionalitäten von EGO überarbeitet, bzw. erweitert (http://www.ieg-ego.eu).

Die digitalen Publikationen des IEG sind in übergreifende Forschungsinfrastrukturen und Kooperationszusammenhänge eingebunden. So ist das Institut unter anderem Gründungs­ mitglied des Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften (mainzed) und Partner im Verbundprojekt DARIAH-DE, das im März 2016 in die dritte Förderphase überging. DARIAH-DE: Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities – IEG Teilprojekt Nachhaltige Forschungsinfrastrukturen in der historischen Europaforschung

Das IEG ist Partner im Verbundprojekt DARIAH-DE, dem deutschen Beitrag zum euro­ päischen Forschungsinfrastrukturprojekt DARIAH-EU.

Michael Piotrowski Die Ziele umfassen in der die Analyse mobiler Lebensläufe (Leitung bis 31.12.2016) die Entwicklung und fortgesetzt wird. Das digitale Werkzeug Anna Aschauer (seit 01.03.2016) dauerhafte Etablie­ Cosmotool generiert integrierte biogra­ 2011–2019 rung digitaler For-­ phische Profile aus Daten unterschied­ Förderung: BMBF schungsinfrastruktu­ licher Quellen. In der zweiten Phase von Partner: SUB, Göttingen ren für die Geistes- DARIAH-DE wurde die automatische und 13 weitere Partner und Kulturwissen­ Entdeckung von Korrelationen zwischen schaften, die Unter­- Personen, Orten und Ereignissen er­ stützung von Forschung und Lehre in möglicht. In der dritten Phase sollen die den Digital Humanities, die Vernetzung Wanderung von Ideen und Konzeption verschiedener Fachdisziplinen und die in diese Korrelation einbezogen und Förderung des Austauschs von Ressour­ gruppenspezifische Profile ermöglicht cen, Methoden und Erfahrungen. Die werden. In enger Kooperation mit dem Gesamtleitung des vom BMBF geför­ Lehrstuhl für Medieninformatik der OFU derten DARIAH-DE-Konsortiums liegt werden Aggregationskategorien für bei der SUB Göttingen. Das IEG vertritt Grup­pen historischer Akteure erarbei­ im Konsortium die historisch arbeiten­- tet und Wege zu Formalisie­rung von den Wissenschaften. Seit März 2016 läuft Ideen und Konzepten ent­wickelt. die dritte Förderphase von DARIAH-DE,

56 EGOlink – Automatische Analyse und Erweiterung der internen und externen Linkstruktur in EGO

Das Pilotprojekt des CEDIFOR egolink zielt darauf ab, Verknüpfungen zwischen Beiträgen im Projekt EGO sowie zu externen Ressourcen (insbesondere Wikipedia) zu verbessern und die EGO-Redaktion zukünftig bei der Verknüpfung zu unterstützen.

Bei der Realisierung soll insbesondere Bi­bliographie). Bei­- Ines Grund (Leitung seit 01.01.2017), auf die durch das UKP Lab in CEDIFOR spielsweise sind sta­- Michael Piotrowski eingebrachte Kompetenz bei der Analyse tistische Auswertun­ (Leitung bis 2016) und Verarbeitung von Wikipedia, bei der gen von eingehenden 2015–2017 Förderung: CEDIFOR-Pilotprojekt Sprachverarbeitung und bei lexikalisch- und ausgehenden Partner: TU Darmstadt semantischen Ressourcen zurückgegriffen internen und exter­- werden. 2016 wurde das Arbeitspaket 1 nen Links pro Bei- bearbeitet, das vorhandene Verknüp­ trag möglich. Voreinstellungen nach fungen in EGO maschinell analysiert und Publikationssprache (nur deutsch / nur visualisiert. Entwickelt und teilweise be­ englisch / beide Sprachen) lassen sich für reits optimiert wurde die Web-Anwendung alle Suchmöglichkeiten einstellen. Vi­ EGO Analyzer als Analysetool auf Grund­ sualisierungen bilden Verlinkungen in lage des XML-Datenbankmanagement­ Listenform und im quanti­tativen Vergleich systems BaseX und des Play Frameworks ab. Die Sortierung der Ergebnisse erfolgt (beide: Open Source). Es ermöglicht der nach Trefferanzahl. Weitere Optimierun­ EGO-Redaktion bislang die systematisierte gen des Analysetools sowie automatische Anzeige und teilweise Auswertung von Verfahren zur Generierung von Links bzw. Verlinkungen auf der Ebene von Struktur zu Vorschlägen für interne und externe (Thread, Thema, Raum), Text (Beitrag) Links folgen 2017. und normierten Da­ten (Klassifikation,

57 Weitere Forschungen

Das Byzanz-Bild in der Kirchengeschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts – Ein Vergleich zwischen deutschen und griechischen Quellen

Im Rahmen des Forschungsprojekts wird ausführlich behandelt, wie das byzantinische Reich bis zu seinem Untergang sowohl im griechischen Raum als auch im Westen von Theologen im 19. Jahrhundert betrachtet wurde.

Christina Hadjiafxenti Neben dem Ver- jenes von Anastasios Diomedes Kyriakos, 2015–2017 gleich der griechi­ Theologieprofessor an der neugegrün­ Förderung: Leibniz- schen Quellen mit deten Universität von Athen, genauer WissenschaftsCampus denen des Westens erforscht. Mainz »Byzanz zwischen soll weiterhin erar­ Zudem wird auch der historische Hin­- Orient und Okzident« (s.S. 65) beitet werden, wie tergrund ausführlich dargestellt, denn griechische Theolo­ dieser spielt eine wichtige Rolle für das Ver­ gen vom »Westen« beeinflusst wurden, ständnis und die Interpreta­tion der kirch­ insbesondere von deutschen Kirchenhis­ lichen Ereignisse und der theo­ ­lo­gi­schen torikern, zumal die meisten von ihnen Thesen des Untersuchungs­zeitraums. im deutschsprachigen Raum studiert Im Allgemeinen ist das Byzanz-Bild hatten. Dabei wird der deutsche Einfluss nicht nur in der deutschen, sondern auch auf das theologische Werk von Filaretos in der auf westlichen Quellen aufbauen- Vafeides, einem Geistlichen des Patriar­ den griechischen Kirchengeschichtsschrei­ chats von Konstantinopel und Professor bung nur wenig untersucht worden, was der theologischen Schule von Halki, und das Hauptziel des vorliegenden Projekts ist.

58 Für Gott, Vaterland und Menschheit – Freimaurerischer Internationalismus in Europa (1850–1935)

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts begannen Freimaurer, sich über nationale Grenzen hinweg zu organisieren und es damit anderen gesellschaftlichen und religiösen Bewegungen gleichzutun.

In diesen transnati­onalen Ordnungs­ver­ Texten für die Initia- Joachim Berger suchen wird sichtbar, wie unterschiedlich tionsrituale begrün­ 2009–2018 sich die Freimaurerverbände Europas in det oder relativiert Institutionelle Förderung ihren religiös-transzenden­ten Grundlagen wurde. Darin bilden und ihrem gesellschaftlichen Engagement sich unterschiedliche Positionen zu den seit dem 18. Jahrhundert ent­wickelt hat­- religiösen Voraussetzungen und Be­ ten. gründungsstrukturen der Freimaurerei Im Jahr 2016 wurden zwei Beiträge zu ab. Eine zweite Studie für den Band Schlüsselbegriffen des »Umgangs mit »Humanity. A History of European Con­ Differenz« fertiggestellt: Eine Studie im cepts in Practice« (s.S. 96) untersucht, Band »Bessere Welten« (s.S. 147), der 2017 wie sich nationale Loyalitäten und kolo­- erscheinen wird, widmet sich dem aus der nial-imperiale Ambitionen der unterschied­ Aufklärung herrührenden Selbstverständ­ lichen Freimaurerverbände zu einem als nis der Freimaurerei als »kosmopolitischer« »universal« gedachten Humanitätsideal Bruderschaft und analysiert, wie die For­ verhielten. Der Appell an die »Humanität« derung, die Vielfalt und Andersartigkeit forderte regelmäßig konkrete Handlungs­ von Überzeugungen und Eigenschaften empfehlungen heraus und legte daher unter Berufung auf ein überwölbendes jene grundlegenden Divergenzen frei, die Sittengesetz – »the Religion in which all mit diesem Appell eigentlich überbrückt Men agree« – hintanzustellen, in den werden sollten.

59 Veranstaltungen

Schwerpunktthema 2016 / 2017 »Europa und seine Ränder / Europe from the Margins«

Konzeption: Angesichts der Flücht­ ambivalent. Das Schwerpunkt­the­ma der Gregor Feindt, Denise Klein, lingsfrage stehen die Jahre 2016 / 2017 betrachtet Europa aus Sarah Panter, Manfred Sing Ränder Europas ver­ der Perspektive seiner vermeintlichen stärkt im Zentrum des Ränder, seiner Grenzre­gionen, Migranten, öffentlichen Interesses. Wo aber lagen in Minoritäten und Mar­ginalisierten, die der Geschichte die geographischen, po­ Europa von der Frühen Neuzeit bis in die litischen, sozialen und religiösen Ränder Zeitgeschichte immer wieder mit seinen des Kontinents? Wer definiert sie? Allzu oft Widersprüchen konfrontierten. Gerade wird Europa als ein Raum verstanden, der an diesen Rändern wurde und wird ausge­ sich von einem vermeintlichen Zentrum handelt, was Europa ausmacht. her ausdehnt. Blickt man aber »von den Im Rahmen dieses Schwerpunktthemas Rändern« auf Europa, wird dieser politisch, fanden 2016 eine Reihe von Vorträgen, sozial, kulturell und religiös differenzierte eine Filmreihe und eine wissenschaftliche Kommunikationsraum vielstimmig und Konferenz zum Thema »Geteilte sakrale seine Grenzmarkierungen dynamisch und Orte und multireligiöser Raum« statt:

Vorträge

Wie den Disteln ist es ihm an wohlsten Das säkulare Europa zwischen Imagination im culturlosen, mit Trümmern bedecktem und nationalen Pfaden. Perspektiven von Boden. Roma an den Rändern Europas den Rändern des katholischen Südeuropa Referent: Klaus-Michael Bogdal (Bie­le­feld) Referentin: Lisa Dittrich (München) Öffentlicher Vortrag am 5. April 2016 Forschungskolloquium am 28. Juni 2016. In Kooperation mit dem Historischen Seminar – Arbeitsbereich Osteuropä­ Wie sich Religionen arrangieren. Geschichte ische Geschichte der JGU Mainz und und Formen gemeinsamer Sakralräume der Südosteuropa-Gesellschaft. Referentin: Bärbel Beinhauer-Köhler (Marburg) Auf der Suche nach einer neuen Öffentlicher Vortrag am 27. September Vergangenheit. Der amerikanisch- 2016 im Rahmen der Konferenz »Shared jüdische Blick auf Europa nach 1945 Sacred Places«. Referent: Markus Krah (Potsdam) Öffentlicher Vortrag am 7. Juni 2016. Tagung

Shared Sacred Places and Multi-Religious Space: Interactions of Jews, Christians, and Muslims – Past and Present

Welche Arrangements treffen Glaubens­ hat. Im Mittelpunkt 26. bis 28. September 2016 gemeinschaften, um heilige Orte mit-, standen die Akteu­ Organisation: Manfred Sing (IEG) nach- oder nebeneinander zu nutzen? rinnen und Akteure, Partner: Erbacher Hof, Handelt es sich bei der gemeinsamen ihre Praktiken sowie Akademie des Bistums Mainz, ZIS, Leibniz-Wissenschafts­- Nutzung um ein marginales oder weitver­ materielle, politik- Campus Mainz »Byzanz zwi­schen breitetes Phänomen? Diesen Fragen ging und religionswissen­ Orient und Okzident« eine internationale Konferenz mit einem schaftliche Aspekte Fokus auf Europa und den Mittelmeerraum von Raumarrangements. Die Arten der nach, da in dieser multireligiös geprägten Inter­aktion und des Konfliktmanagements Landschaft die Koexistenz von Juden, wurden anhand verschiedener Beispie­- Christen und Muslimen eine lange Tradition le erörtert und syste­matisiert.

Filmreihe in Kooperation mit dem CinéMayence und der Landeszentrale für politische Bildung RLP:

… und die Suche nach Glück (als Paul über das Meer kam) Dokumentarfilm von Jakob Preuss Projektvorstellung und Diskussion mit dem Regisseur am 19. Oktober 2016

Seefeuer Dokumentarfilm von Gianfranco Rosi Vorführung am 26. Oktober 2016

Die Mitte Dokumentarfilm von Stanisław Mucha Vorführung am 2. November 2016

Denise Klein im Gespräch mit dem Dokumentarfilmer Jakob Preuß Öffentliche Veranstaltungen

Werkstattgespräch »Von der Simulation zur Imagination – Grenzen »historischer Authentizität«

1. Juli 2016 Im Mittelpunkt des pulation« und »Architektonische Rekon­ IEG Werkstattgesprächs struktion«. Neben der engen Verbindung LFV »Historische Authentizität« standen die Gren­ von »Authentizität« mit Vorstellungen von Organisation: Heidrun Kämper (IDS), zen historischer Imagination, Verbesserung und Täuschung Johannes Paulmann, Authentizität und traten dabei die praktisch-technischen Christopher Voigt-Goy (IEG) die Strategien, mit und sozialen Voraussetzungen moderner denen Authentizität Authentizitätsdiskurse hervor. erzeugt wird – ein Vorgehen, welches Referentinnen und Referenten: Gerhard insbesondere in den Fällen greifbar Dannemann (HU), Gabriele Dolff-Bonekäm­ wird, in denen es umstritten ist. Exper- per (TU), Matthias Kleiner (Leibniz-Ge­ tinnen und Experten aus der Wissenschaft meinschaft), Karl N. Renner (JGU Mainz), und Praxis diskutierten dieses Problemfeld Elmar Theveßen (ZDF) und Joachim Wendt anhand der Themen »Plagiat«, »Bildmani­ (schneider+schumacher).

LFV Historische Authentizität

Der LFV »Historische Authentizität« unter- lungen von »Authentizität« als (geschichts-) sucht in transdisziplinärer und internationaler politische Argumente verwendet wurden. Der Perspektive historische und zeitgenössische Verbund geht dem Einfluss solcher Ideen und Authentizitätsvorstellungen. Zusammen mit Argumente auf den Umgang mit dem kulturel- deren begriffs- und ideengeschichtlichen Di- len Erbe etwa in Konzeptionen von Museen und mensionen erforscht der Verbund, wie Vorstel- ihren Sammlungen oder Gedenkstätten nach. Byzanz in Mainz

Als Kooperationspartner des Leibniz- die Wiederaufrich­ Mai bis November 2016 WissenschaftsCampus »Byzanz zwi­schen tung des Byzantini­ Leibniz-Wissenschafts­- Orient und Okzident« organisierte das IEG schen Reichs zum Campus Mainz »Byzanz (Ansprechperson Mihai-D. Grigore) in der Inhalt hatte. Pa­- zwi­schen Orient und Okzident« Reihe »Byzanz in Mainz« einen öffentlichen par­rigopoulos’ Ge- Partner: RGZM, JGU Mainz Gastvortrag von Vaios Kalogrias unter schichtswerk rehabi­litierte das »rück­stän­- dem Titel »Die Entdeckung von Byzanz dige« Byzanz und legte das Fundament in der neugriechischen Historiographie: für die moderne griechische Staatsideo­ Die Ideologisierung des Reichsbegriffs« logie. Basierend auf dieser Erkenntnis (12. Mai 2016). un­tersuchte Kalogrias in seinem Vortrag Der Historiker Konstantinos Paparrigo­ die Ursachen für das Erwachen des his­- poulos (1815–1891) fügte Byzanz in die toriographischen Interesses an Byzanz Kette der hellenischen Nationalgeschichte und ging der Frage nach, welche politi­ ein und entwarf die theoretischen Grund­ schen Konsequenzen für das junge grie­ l­agen für die politische Legitimierung chische Königreich da­raus entsprungen einer großnationalen Ideologie, welche sind.

Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz »Byzanz zwischen Orient und Okzident«

Das IEG ist Kooperationspartner in dem seit 2015 von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz »Byzanz zwischen Orient und Okzident« (www.byzanz- mainz.de) und beteiligt sich darin an der Säu- le C zu Rezeptionsgeschichte und post-byzan­- Campus Mainz ist es, eine Plattform für inter- tinischem Fortleben byzantinischer Kultur disziplinäre Byzanz­forschung zu etablieren. Be- in Europa (www.byzanz-mainz.de/forschung/ teiligt sind zwei Leibniz-Institute (das RGZM laufende-projekte). Ziel des Wissenschafts­ und das IEG) sowie die JGU Mainz. Öffentliche Veranstaltungen im Rahmen von Tagungen

Gastvortrag »Religiöse Vielfalt ordnen. Round Table »Andachtsräume an Zur Föderalismusgeschichte der Flughäfen – Multireligiöse Räume Habsburgermonarchie« in nichtreligiöser Umgebung« Referentin: Jana Osterkamp (München) Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 8. März 2016, IEG Andreas Duscha (Wien), Andreas Beitin (Mannheim / Aachen), Öffentlicher Abendvortrag» Who has the Katharina Woll (Mainz) Right of Access to the Non-Jewish Power?« 26. September 2016, IEG, innerhalb der Referent: Noam Zohar (Bar Ilan) Konferenz »Shared Sacred Places« 10. April 2016, Museum Judengasse, (s.S. 63) Frankfurt a.M., innerhalb des Workshops »Jewish Diplomacy and Öffentlicher Abendvortrag »Das letzte

ww.ieg-mainz.de/institut/mediathek Welfare« (s.S. 70) Abendmahl in der roten Wüste – über das w Nachleben christlicher Ikonen auf Weltreise« Lesung und Konzert »Isaak Dentler Referentin: Monica Juneja () liest Texte von G. W. Leibniz. Solisten 6. Oktober 2016, IEG, innerhalb des von BAROCK VOKAL interpretieren Kolloquiums »Menschen – Bilder – Eine ediathek: M

Kammerduette von Agostino Steffani« Welt. Menschenbilder in Missionszeit­ 2. Juni 2016, Erbacher Hof, innerhalb schriften aus der Zeit des Kaiserreichs« der Tagung »Leibniz in Mainz« (s.S. 71) (s.S. 75) nserer u n i Öffentliche Podiumsdiskussion Round Table: Das Zeigen der »Anderen«

uch »Ringen um Versöhnung in der Praxis Teilnehmerinnen und Teilnehmer: a der deutsch-polnischen Beziehungen« Judith Becker (Mainz), Anja Lempges ie S Teilnehmerinnen und Teilnehmer: (Mainz), Alice Pawlik (Frankfurt a.M.); Aniela Dylus (Warschau), Erzbischof Christoph Schwab (Wuppertal),

finden Alfons Nossol (Oppeln), Johannes Bauch Christian Tauchner (St. Augustin)

(Berlin). Moderation: Jörg Lüer (Berlin) 7. Oktober 2016, IEG, innerhalb 29. Juni 2016, Erbacher Hof, innerhalb der des Kolloquiums »Menschen – Tagung »Ringen um Versöhnung« (s.S. 72) Bilder – Eine Welt« (s.S. 75) Vorträge der

Einige Forschungskolloquium

Das regelmäßig stattfindende Forschungskolloquium zielt vorrangig darauf ab, konstruktive Impulse für die Forschungsarbeit am IEG zu vermitteln und den Austausch zwischen Stipendiatinnen und Stipendiaten, Gastwis­ senschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern sowie den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu fördern. Dabei können sowohl Ideen und Thesen vorgestellt als auch spezifische Methodenprobleme diskutiert werden. Darüber hinaus läd das IEG regelmäßig externe Vortragende und Gäste zum Forschungskolloquium ein.

19.01.2016 19.04.2016 Martin Pjecha (Budapest): Jakoubek of Stříbro and some intellec- Patrick Pasture (Leuven): A History of Christendom in tual developments for Táborite violence Europe and North America since 1500 – A Reflection about Differences, Parallels, Paradoxes, Interactions, Concepts, 16.02.2016 Spaces, and the Role of the Historian« Ulrich Hausmann (Eichstätt–Ingolstadt): gnade fur recht. Unter- tanensuppliken am Reichshofrat Kaiser Rudolfs II. (1576–1612) 10.05.2016 Robert Paul Strauss (Nebraska): Preaching and the history of the Katharina Ebner (München): Religion als Argument. Homo­ Jewish people sexualität in parlamentarischen Debatten in der Bundesrepu- blik Deutschland und im Vereinigten Königreich (1949–1989) 01.03.2016 Miriam Franchina (Halle–Wittenberg): Writing an Impartial His- Martin Deuerlein (Tübingen): Das Zeitalter der Interdependenz. tory in the Republic of Letters. Paul Rapin Thoyras and his His- Globalismus und internationale Politik, ca. 1963–1991 toire d’Angleterre (1724–28) Wenling Yan (Mainz): Edith Stein (1891–1942) als Mitpatronin Europas. Eine Erinnerungsgeschichte 17.05.2016 Johanna Blume (Saarbrücken): Lebenswelten und soziale Prakti- 15.03.2016 ken von Kastratensängern (1700–1840) Alloul Houssine (Antwerpen): Before Empire. Leopold, Colo­ Johannes Ljungberg (Lund): Tolerance dilemmas. Comparing the nialism and the Ottoman Mediterranean issue of unity and the limits of toleration regarding French pro- Verena Bull (Mainz): Pius XI. – Ein europäischer Papst? testants and Swedish pietists in the early 18th Century

12.04.2016 23.05.2016 Marie-Christin Lux (Berlin): Als Jude, als Frau, als Intellektueller. Yuriy Koshulap (Budapest): The confessional politics of metro­ Die Vielstimmigkeit von Kriegserfahrungen in den Korrespon- politan Andrei Sheptytsky in the late Habsburg Empire and denzen französischer jüdischer und nicht-jüdischer Ehepaare its aftermath, 1908–1923 (1914–1918) David Yoder Neufeld (Arizona): Fractious coexistence – Ana­ Timo Holste (Heidelberg): »Contested Internationalism«. Das baptists between persecution and toleration in reformed Zu- Boy Scouts International Bureau und der Aufstieg des Ultra­ rich, 1585–1650 nationalismus, 1930–1942 31.05.2016 Louise Zbiranski (Frankfurt a.M.): Laboratories of citizenship. Cem Kara (München): Grenzen überschreitende Derwische. Kul- Civil guards in 19th-Century Spain and France – Überlegung turkontakt und Kulturtransfer des Bektaschi-Ordens im langen zur Dynamisierung des städtischen Kontexts in den Ent­ 19. Jahrhundert stehungsmomenten der Garden Donata Cremonese (Universität Rostock): Evangelische Kinder- Tetiana Onofriichuk (Florenz): Provincializing the enlightenment. und Jugendheime in Mecklenburg im Kontext politischer Neu- Ideas and practices of the gentry in Volhynia and Podolie in ordnung zwischen 1945 und 1966 1780s–1830s Peter Tietze (Tübingen): Geschichtswissenschaftliche Semantik- 14.06.2016 forschung als methodische Innovation, theoretische Selbst­ Ángel Alcalde Fernández (Florenz): Veterans’ Internationa- reflexion und Neubewertung der »Moderne« lism during the Cold War. Globalization and the World Veterans Federation 11.10.2016 Joar Haga (Oslo): From apocalyptic stasis to chiliastic utopia? Ne- Tiziana Faitini (Trient): Towards a history of the experience of gotiating the new Jerusalem as a political concept professionalism. The commentary on the Third Command- ment and the obligation of fasting in the Institutiones Mora- 21.06.2016 les (1600–1755) Jeffrey Tyssens (Brüssel): The Infamous Abbé Rioust (1756–1829). Carsten Nahrendorf (Frankfurt a.M.): Geist und Macht. Prinzen- On priesthood, freemasonry and opportunism in late 18th, erziehung vom Humanismus bis zur Aufklärung early 19th-Century France and Belgium 08.11.2016 12.07.2016 Nora Mengel (München): Biograph(i)en des Reichs? Zum Werks- Christina Reimann (Berlin): Soziale Sicherheit in Hafen­städten. verständnis der Lexikographen Constantin von Wurzbach und Versicherungen Rotterdam und Antwerpen im Kontext von Aleksandr Aleksandrovič Polovov Transnationalismus und nationaler Sozialgesetzgebung zwi- Johannes Dominik Dafinger (Klagenfurt): Kulturbeziehungen und schen 1880 und 1914 informelle Netzwerke in Hitlers Europa. Die deutschen zwi- schenstaatlichen Gesellschaften (1933–1945) 06.09.2016 Goda Volbikaitė (Düsseldorf): Kaunas – eine jiddische Litera- 22.11.2016 turinsel. Die jiddisch-literarische Kultur in der provisorischen Michael Piotrowski (Mainz) / Giovanni Colavizza (Lausanne): Som- Hauptstadt Litauens zwischen Isolation und Entgrenzung merakademie des Forschungsbereichs »Saisir l’Europe. Europa (1918–1941) als Herausforderung« Alexander Weiler (Mainz): Europa und der deutsche Episkopat. Der Umgang der deutschen Bischöfe Joseph Schröffer, Johan- 13.12.2016 nes Pohlschneider und Josef Stimpfle mit der Europäischen Elke Ackermann (Mainz): Ecuadors Galapagos. Zwischen Interna- Annäherung tionaler Modellstätte und nationalem Prestigeobjekt Elsa Duval (Mainz): Collaboration and Contention in International 04.10.2016 Heritage Conservation. West , UNESCO and the Coun- Argit Ayşegül (Heidelberg): Presse- und Informationsnetzwerke cil of Europe, 1965–1985 in Istanbul 1908–1914. Städtische Kommunikationsstrukturen Benedetta Serapioni (Mainz): Diplomats of Culture? UNESCO’s in Zeiten politischer Unruhe Experts and The Old City of Jerusalem, 1955–1975 Tagungen

XII. Frühjahrstagung zur Geschichte der Wittenberger Reformation – »Wittenberg und der Beginn der Reformation«

Die Tagung nahm die frühe, von Wit­ 17. bis 19. März 2016 tenberg ausgehende Reformation von Lutherstadt Wittenberg verschiedenen Kontexten her in den Blick. Partner: Institut für Kirchengeschichte der Dabei kamen sowohl die übergreifenden Universität Leipzig, Stiftung Leucorea an der MLU; politischen, theologischen, frömmigkeits- Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und mediengeschichtlichen Bedingungen, als auch Stadt und Universität Wittenberg als Mikrokosmos der frühen Reformation zur Sprache. Um einer einseitigen Fokussie­ rung auf die Gestalt Martin Luthers gegen­ zusteuern, wurden sein reformatorisches Wir­ken konsequent im his­torischen Umfeld verortet und die personel­len, sozialen und lo­kalen Begleitfaktoren he­raus­gearbeitet.

Tagungsbericht: http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6552 Jewish Diplomacy and Welfare – Intersections and Transformations in the Early Modern and Modern Period

10. bis 12. April 2016 Shtadlanut (Fürsprache) wird gemeinhin IEG; Museum Judengasse, als eine jüdische politische Praktik oder Frankfurt a.M. als jüdische Diplomatie verstanden. Sie Organisation: Mirjam Thulin (IEG), war oft mit »gerechten« und wohltätigen Björn Siegel (IGDJ), Aktivitäten (Tzedakah) innerhalb der Rebekka Voß, Christian Wiese jüdischen Gemeinden verbunden. Beide (beide Goethe Universität Frankfurt a.M.) Praktiken unterlagen im 19. und frühen 20. Jahrhundert einem grundlegenden Wandel, als sich mit der Emanzipation der Juden Fragen von Inklusion, Akkulturation und Assimilation stellten. Dieser Workshop warf einen neuen Blick auf die Begriffe Shtadlanut und Tzedakah, um ihre Wech­ selbeziehungen und deren Veränderungen im Laufe der Zeit zu untersuchen.

Tagungsberichte:

https://hhr.hypotheses.org/1358 http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6556

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops »Jewish Diplomacy and Welfare« Leibniz in Mainz – europäische Dimensionen der Mainzer Wirkungsperiode

Die Jahre 1668 bis 1672 in Mainz mar­ 2. bis 4. Juni 2016 kierten die erste längere Station im IEG Leben des Universalgelehrten Gottfried Organisation: Irene Dingel (IEG) Wilhelm Leibniz (1646–1716) nach dem Partner: AdW Mainz, Erbacher Hof Mainz, Leibniz- Forschungsstelle der Göttinger Akademie der Abschluss seiner universitären Studien Wissenschaften, Leibniz-Stiftungsprofessur Hannover im Alter von gerade einmal 20 Jahren. Die internationale Tagung fragte nach den von der Mainzer Zeit ausgehenden Impulsen für weitere Entwicklungen im Werk des großen Gelehrten. Seine Akti­ vitäten und Studien, Kontakte und Pläne wurden dabei jeweils in ihrer Verortung im lokalen, überregionalen und europäischen Rahmen untersucht, in ihrem Einfluss auf die Entwicklung des Leibniz’schen Denkens eingeordnet und in ihren Aus­ wirkungen auf die Rezeptionsgeschichte gewürdigt.

Peter Seelmann (kostümierte Stadtführung zu »Leibniz in Mainz«) Ringen um Versöhnung – Versöhnungsprozesse zwischen Religion, Politik und Gesellschaft

Was bedeutet Versöhnung im Bereich 29. bis 30. Juni 2016 von Theologie, Politik und Gesellschaft? Erbacher Hof, Mainz Welche Verbindlichkeit besitzen politische Organisation: Irene Dingel, Versöhnungsgesten für Gesellschaften, Urszula Pękala politische Gruppierungen und Nationen? Partner: Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Welche Faktoren sind relevant für Versöh­ UKSW Warschau und DPWS nungsprozesse? Diesen Fragen näherte sich die Tagung, in der die Ergebnisse des deutsch-polnischen Forschungsnetzwerks »Ringenm u Versöhnung« über das Verhält­ nis zwischen Deutschland und Polen nach dem Zweiten Weltkrieg vorgestellt wur­ den. Darüber hinaus beleuchteten Refe­ rentinnen und Referenten aus Deutschland sowie Finnland, Frankreich, Kroatien und Ungarn Versöhnungsprozesse in anderen europäischen und außereuropäischen Kontexten.

Bernhard Knorn (Frankfurt a.M.) im Rahmen der Tagung »Ringen um Versöhnung« Experts Shape the World – Environments, Economies and Cultures of Expertise

Im langen 20. Jahrhundert sind poli­- ten, in Netzwerken 8. bis 9. Juli 2016 tische Entscheidun­gen und ihre Imple­ kooperierten oder IEG Mainz mentierung ohne Experten undenkbar ge­ technische Hilfe vor Organisation: Andrea Rehling, worden. In Gesellschaften, die Wissen als Ort leisteten. Sie be- Elke Ackermann (beide IEG) Voraussetzung für Entwicklung betrachte­ wegten sich in einem ten, kam den Experten die Rolle moderner Spannungsfeld zwischen wissenschaft­ Propheten zu: Sie prägten die Wahrneh­ lichen Objektivitätsansprüchen und per­ mung der Welt, diagnostizierten Wandel sönlichen Anliegen. Die Teilnehmerinnen und Kontinuität und rieten, wie politische und Teilnehmer des Workshops reisten Konzepte und Maßnahmen zu verbessern aus Bogota, Pretoria, Maastricht, Leuven, seien. Sie blieben aber nicht nur Beobach­ Genf, Manchester, London, Tübingen, ter. Experten beteiligten sich aktiv an der Potsdam / Berlin, Göttingen und Basel an, Formulierung und Implementierung po- um über diese Aspekte von Expertentum litischer Programme, wenn sie sich in und Expertise zu disku­tieren. internationalen Organisationen engagier­

73 Global Humanitarianism Research Academy

Die insgesamt elf Teilnehmerinnen und 11. bis 22. Juli 2016 Teilnehmer der GHRA 2016 kamen aus UoE, Archiv des IKRK in Genf Österreich, Kanada, Deutschland, Japan, Organisation: Fabian Klose, den Niederlanden, der Schweiz, der Türkei, Johannes Paulmann (beide IEG), Großbritannien und den USA. Sie repräsen­ Andrew Thompson (UoE) Partner: IKRK, DHI London, UoE tierten dabei einen breiten disziplinären Rahmen, der die Fächer der internatio­ nalen Geschichte, des Völkerrechts, der »Development Studies« und der internati­ onalen Beziehungen abdeckte. Die nächste GHRA wird im Juli 2017 wieder am IEG und dem IKRK Genf stattfinden. Tagungsbericht:

http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6699

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der GHRA 2017 Menschen – Bilder – Eine Welt: Menschenbilder in Missionszeitschriften aus der Zeit des Kaiserreichs

An dem interdisziplinären und internatio­ Missionszeitschriften zur Zeit des Kaiser­ nalen Kolloquium nahmen Wissenschaft­ reichs. Deutlich wurde zum einen, dass die lerinnen und Wissenschaftler aus vier Beschäftigung mit den Themenfeldern Mis­ Kontinenten teil; es diskutierte die Thea­ sionsfotografie und Mis­sionszeitschriften terwissenschaftlerin die Kompetenzen un- mit der Theologin, der ter ­schiedlicher wissen- 6. bis 8. Oktober 2016 Politikhistoriker mit IEG schaftlicher Zugangs­ der Vertreterin der Organisation: Judith Becker (IEG), weisen geradezu er- Visual Anthropology; Katharina Stornig (IEG, dann JLU), fordert. Zum anderen ergänzt wurden die Christoph Nebgen (Institut für zeigte sich, dass Mis­ wissenschaftlichen Vor- Mainzer Kirchengeschichte) sionszeitschriften in träge durch einen run- Förderung: FTS engem Zusammenhang den Tisch, an dem Ku- mit ihren Bildpolitiken ratorinnen, Museumsleiter und ein Publi- untersucht werden sollten. Sie besaßen zist teilnahmen, sowie durch einen öffent­ eine enorme Relevanz für die Darstel­ lichen Vortrag der indischen Kunst- und lungsweisen und Konzeptualisierungen Kulturhistorikerin Monica Juneja (s.S. 66). des »Eigenen« und des »Fremden« und den Im Mittelpunkt des Kol­loquiums stand daraus gewachsenen Sehgewohnheiten, die Frage nach den Kon­zeptionen vom und zwar weit über den kirchlichen Raum »Eigenen« und »Fremden« und deren hinaus. Die Publikation der Beiträge ist für Vermittlung in Bildern und Fotografien in das Jahr 2018 geplant.

75 Digital Humanities and Transnational Mobilities

Unter Einbeziehung von nationalen und internationalen Ko­ope­ 23. Februar 2016 rationspartnern aus Bamberg, Mainz, München und Gent, mit denen IEG bereits für die Machbarkeitsstudie »Cosmobilities« (2014–2015) zu­ Organisation: Sarah Panter, Johannes Paulmann (beide IEG) sammengearbeitet wurde, dis­kutierten die Teilnehmerinnen und Teil­ Finanzierung: DARIAH-DE- nehmer des Workshops mögliche Synergieeffekte digitaler Tools. Auf Expertenworkshop (BMBF) geschichtswissenschaftlicher Seite stand da­bei vor allem die Frage im Mittelpunkt, inwiefern die identifizierten Schnittmengen Impulse für das aufstrebende Forschungsfeld transkultureller Mobilitäten liefern können.

European History Across Boundaries

Europäische Geschichte transnational zu schreiben bedeutet, immer 12. bis 14. Oktober 2016 wieder Grenzen zu überschreiten. Der zweite Graduate Workshop Mainz »European History Across Boundaries« versammelte Doktorandinnen Organisation: Gregor Feindt, Johannes Paulmann (beide IEG) und Doktoranden aus Europa, Kanada und Japan in Mainz und bot ihnen ein Forum, Grenzen und ihre Überschreitung vergleichend zu reflektieren. So diskutierten zehn Promovierende ihre Forschungspro­ jekte zur Europäischen Geschichte und zur Geschichte Europas in der Welt vom 18. bis zum 20. Jahrhundert und überkreuzten disziplinäre und epochale Zusammenhänge.

76 Veranstaltungen des Graduiertenkollegs Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung »Europa«

Buchpräsentation: »Verständigung und Versöhnung nach Corine Defrance, Ulrich Pfeil (Hg.): dem ›Zivilisationsbruch‹? Deutschland in »Verständigung und Versöhnung nach Europa nach 1945« vor. In einer breiten dem ›Zivilisationsbruch‹? Deutschland Gesamtschau versucht dieser Band zu in Europa nach 1945« beleuchten, wie über symbolische Gesten, 3. Mai 2016 an Erinnerungs- und Gedenkorten, durch IEG, in Zusammenarbeit mit dem Organisationen und Institutionen, über Historischen Seminar der JGU Mainz Aktionsfelder und Handlungsformen, bis­ weilen unter wissenschaftlicher Anleitung, Die Autorinnen und Autoren Tanja Herr­ Prozesse eingeleitet wurden, die in den mann, Pia Nordblom und Andreas Linsen­ meisten Fällen – aber nicht immer – zur mann stellten das von Corine Defrance und Verständigung zwischen den Deutschen Ulrich Pfeil herausgegebene Buch und ihren Nachbarn beitrugen.

»Relations between the Church Hanna-Maija Ketola widmete ihren Vor­ of England and the Russian trag den bislang noch wenig erforschten Orthodox Church during the Momenten des Verhältnisses zwischen Second World War, 1941–1945« der Russisch-Orthodoxen Kirche und der 23. Juni 2016 Kirche in England während des Zweiten Hanna-Maija Ketola (Helsinki), Weltkriegs. Sie beleuchtete die Frage öffentlicher Vortrag im Rahmen des aus britischer Perspektive und identifi­ Mercator Fellowships des Graduierten­ zierte in diesem an sich konfessionellen kollegs »Die christlichen Kirchen vor Dialog einen deutlich politischen Schwer- der Herausforderung ›Europa‹ « punkt.

Master Class: Transfer und Vergleich in den historischen Kulturwissenschaften, unter der Leitung von Jan Kusber (Mainz) 24. Juni 2016 Stipendien- und Gastwissenschaftlerprogramm Das IEG vergibt Stipendien an internationale Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdoktorandinnen und Postdoktoranden. Gefördert werden Forschungsprojekte, die sich mit der Religions-, Politik-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte Europas zwischen ca. 1450 und 1989 / 90 befassen. Besonders willkommen sind vergleichende, transfergeschichtliche und transnationale IEG-Alumni Projekte sowie geistes-, kirchen- und theologiegeschichtliche Fragestel­lungen. Seit Bestehen des Instituts haben fast Darüber hinaus ist das IEG Gastgeber für 1.400 Wissenschaftlerinnen und Wissen­ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schaftler aus Deutschland, Europa und aller Qualifikationsstufen, die in Mainz nahezu der gesamten Welt am IEG geforscht, forschen und schreiben wollen. die Mehrzahl von ihnen als Stipendiatinnen und Stipendiaten. Die verschiedenen Gruppen 2016 forschten 57 Wissenschaftlerinnen von Forschenden aller Qualifizierungsstufen und Wissenschaftler im Rahmen eines bilden die Gesamtheit der IEG‐Alumni. Mit Stipendiums oder eines Gastaufenthalts einer gezielten Alumni‐Arbeit will das IEG an für einen Zeitraum von zwei Wochen bis die persönlichen Kontakte anknüpfen, die im zu einem Jahr am Institut. Darunter waren Zuge der befris­teten Forschungsaufenthalte 36 Doktorandinnen und Doktoranden, in Mainz entstan­den sind. Langfristig sollen sechs Postdoktorandinnen und Post­ beide Seiten glei­ch­er­maßen von der Beziehung doktoranden sowie 14 Gastwissenschaft­ profitieren: Durch eine ver­besserte Kommuni- lerinnen und Gastwissenschaftler sowie kation mit den Alum­ni und ihre Einbindung in Senior Research Fellows. Während ihres aktuelle For­schungs­zu­sam­menhänge des IEG. Aufenthalts nahmen sie an den wöchentlich stattfindenden Forschungskolloquien und wissenschaftlichen Vorträgen teil und stellten in die­sem Rahmen Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Stipendienprogramm

Mit seinen Forschungsstipendien fördert das IEG Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus dem In- und Ausland.

Die institutionell finanzierten Stipendien lichen Personals) vergeben. Für die Dauer werden von einem Ausschuss (bestehend ihres Aufenthalts in Mainz stehen den aus Direktorin und Direktor sowie Vertre- Stipendiatinnen und Stipendiaten eine terinnen und Vertretern des wissenschaft- wissenschaftliche Mitarbeiterin oder ein wissenschaftlicher Mitarbeiter als Men- torin oder Mentor beratend zur Seite. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten leben und arbeiten am IEG, wo sie direkten Zugriff auf die Institutsbibliothek haben. Sie profitieren von dem größeren Diskus- sionszusammenhang im IEG.

Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz- Gemeinschaft, im Gespräch mit Stipendiatinnen und Stipendiaten des IEG

Institutsausflug in die Keltenwelt am Glauberg

Der Mainzer Dom Doktorandinnen und Doktoranden 2016

Ackermann, Elke (Deutschland): Galapagos. Ver- Bull, Verena (Österreich): Pius XI. – Ein europäi- körperung des Wissenschafts- und Naturschutz- scher Papst?, JGU Mainz, Abschlußförderung verständnisses im Welterbe?, JGU Mainz, Ab- aus dem Graduiertenkolleg »Die christlichen schlußförderung aus dem Projekt »Wissen der Kirchen« (s.S. 89) Welt – Erbe der Menschheit« (s.S. 44) Cremonese, Donata (Deutschland): Konfessio- Alloul, Houssine (Belgien): Belgo-Ottoman Relations nelle Kinderheime in Mecklenburg im Kontext (1865–1914). Entangled histories beyond high di- politischer Neuordnung (1945–1966), Universi- plomacy, Universität Antwerpen tät Rostock Argit, Ayşegül (Deutschland): Presse, Politik und Dafinger, Johannes (Deutschland): Kulturbezie- Mobilisation in Istanbul (1908–1914), Rup- hungen und informelle Netzwerke in Hitlers Eu- recht-Karls-Universität Heidelberg ropa. Die deutschen zwischenstaatlichen Gesell- Aygül, Ceren (Türkei): The Turkish Red Crescent schaften (1933–1945), Alpen-Adria-Universität and its relation with the International Red Cross Klagenfurt Movement in terms of humanitarianism, JGU de Boer, David (Niederlande): The fate of others. Re- Mainz ligious persecution, public media, and transnati- Batelka, Philipp (Kroatien): Gewaltakteure im »Klei- onal solidarity in the Dutch Republic, 1650–1750, nen Krieg«. Kroatien und Panduren in den Kabi- Universität Konstanz und Universität Leiden nettskriegen des 18. Jahrhunderts (1733–1763), (Cotutelle-Verfahren) Justus-Liebig-Universität Gießen Duval, Elsa (Frankreich): Europäisches Erbe auf der Blume, Johanna Elisabeth (Deutschland): Lebens- Weltbühne. Der Aachener Dom, westdeutsche welten und soziale Praktiken von Kastraten- Geschichtspolitik und die Anfänge der UNESCO sängern in Europa 1700–1845, Universität des Welterbe Liste, JGU Mainz, Abschlußförderung Saarlandes aus dem Projekt »Wissen der Welt – Erbe der Menschheit« (s.S. 44)

Der Mainzer Dom

Institutsgarten: Wissenschaftlerin und Stipendiatin im Gespräch Mittsommerfest 2016 Ebner, Katharina (Deutschland): Religion als Ar- Jahn, Nicola (Deutschland): Der gute Draht zum gument. Homosexualität in parlamentarischen Nachbarn. Deutsch-niederländische Kooperati- Debatten in der Bundesrepublik Deutschland onen im Telegrafenwesen ihrer pazifischen Kolo- und im Vereinigten Königreich (1945–1989), Lud- nien (1899–1929), Universität Hamburg wig-Maximilians-Universität, München Kara, Cem (Deutschland): Grenzen überschreitende Franchina, Miriam Monica (Italien): Writing an Derwische. Kulturkontakt und Kulturtransfer impartial history in the republic of letters. des Bektaschi-Ordens im langen 19. Jahrhundert, Paul Rapin Thoyras and his Histoire d’Angle- Ludwig-Maximilians-Universität, München terre (1724–28), Martin-Luther-Universität Kharko, Alena (Weißrussland): Gute Gemeinschaft Halle-Wittenberg im soteriologischen Denken von Aleksandr Men’, Gleiß, Friedhelm (Deutschland): Die Weimarer Dis- Westfälische Wilhelms-Universität in Münster putation von 1560. Theologische Konsenssuche Koshulap, Yuriy (Ukraine): Confessional politics und Konfessionspolitik Johann Friedrichs des of metropolitan Andrey Sheptytsky in the late Mittleren, JGU Mainz Habsburg Empire and its aftermath, 1908–1923, Hausmann, Ulrich (Deutschland): Untertanen­ Central European University, Budapest suppliken am Reichshofrat Kaiser Rudolfs II. Kurkina, Ana-Teodora (Russland): Intelligentsia in (1576–1612), Katholische Universität Eich­stätt- exile. Bulgarian revolutionary emigration in the Ingolstadt second half of the 19th Century and the projects Holste, Timo (Deutschland): »Contested internati- for a Balkan federation, Universität Regens- onalism«. The Boy Scouts International Bureau burg and the resurgence of nationalism, 1930–1942, Ljungberg, Johannes (Schweden): Tolerance dilem- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mas. Comparing the issue of tolerance regarding French protestants and Swedish pietists in the early 18th century, Lunds Universitet Lux, Marie-Christin (Deutschland): Als Jude, als Frau, als Intellektueller. Die Vielstimmigkeit von Kriegserfahrungen in den Korrespondenzen französischer jüdischer und nicht-jüdischer Ehe- paare in Frankreich (1914–1918), TU Berlin Mengel, Nora (Deutschland): Biograph(i)en des Reichs? Zum Selbst- und Werksverständnis der imperialen Lexikographen Constant(in) von Wurzbach und Aleksandr A. Polovcov, Lud- wig-Maximilians-Universität, München Neufeld, David (USA): Seeking toleration in a »perse- cuting society«. The survival of anabaptism in Zu- rich, 1535–1650, University of Arizona, Tucson Onofriichuk, Tetiana (Ukraine): Appropriation of the enlightenment in the periphery. Ideas and practices of the Volhynian and Podolian gentry, 1780s–1850s, European University Institute, De- partment of History and Civilization, Florence Pãtru, Vasile (Rumänien): Religion und Politik in der Presse der Rumänisch-Orthodoxen Kirche in Siebenbürgen in der Zwischenkriegszeit, Lud- wig-Maximilians-Universität, München Pietrenka, Benjamin (USA): Religion on the margins. Transatlantic Moravian identities and early Ame- Warneck, Dorothea (Deutschland): Die Entste- rican religious radicalism, University of Califor- hung der ersten jüdischen Museen in Ostmittel- nia Santa Cruz europa um 1900 am Beispiel Polens, Böhmens Pjecha, Martin (Kanada): The purpose and idea of und Mährens, Universität Regensburg religious violence in the Hussite movement, Cen- Weiler, Alexander (Deutschland): Europa und der tral European University, Budapest deutsche Episkopat. Der Umgang der deutschen Serapioni, Benedetta (Italien): Umkämpftes Erbe, Bischöfe Joseph Schröffer, Johannes Pohlschnei- symbolische Anerkennung. Internationale Exper- der und Josef Stimpfle mit der Herausforderung ten, die Altstadt von Jerusalem und die Anfänge der Europäischen Annäherung, JGU Mainz, des UNESCO-Welterbes (1971–1982), JGU Mainz, Abschlußförderung aus dem Graduiertenkol- Abschlußförderung aus dem Projekt »Wissen leg »Die christlichen Kirchen« (s.S. 89) der Welt – Erbe der Menschheit« (s.S. 44) Yan, Wenling (China): Edith Stein (1891–1942) als Mit- Strauss, Paul (USA): Preaching on an »Unholy patronin Europas. Eine Erinnerungsgeschichte, Trinity«. Muslims, Jews, and Christian iden- JGU Mainz, Abschlußförderung aus dem tity in early modern Germany, University of Graduiertenkolleg »Die christlichen Kirchen« Nebraska-Lincoln (s.S. 89) Volbikaite, Goda (Litauen): Kaunas − eine jiddische Zbiranksi, Louise (Deutschland): Bürgergarden in Literaturinsel. Die jiddisch-literarische Kultur Spanien und Frankreich während des 19. Jahr- in der provisorischen Hauptstadt Litauens zwi- hundert und ihre Verbindung zur Staatsbürger- schen Isolation und Entgrenzung (1918–1941), lichkeit, Johann Wolfgang Goethe-Universität Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Frankfurt a.M. Postdoktorandinnen und Postdoktoranden 2016

Alcalde Fernández, Ángel (Spanien): Veterans’ Nahrendorf, Carsten (Deutschland): Prinzenerzie- internationalism during the Cold War. Globali­ hung und Fürstenethos in der Frühen Neuzeit, zation and the World Veterans Federation, Eu- Universität Erfurt / Forschungszentrum Gotha, ropean University Institute, Florence HAB / Johann Wolfgang Goethe-Universität Faitini, Ph.D. Tiziana (Italien): The catholic history of Frankfurt a.M. the concept of »profession«. The moralization of Reimann, Christina (Deutschland): National inte­ the professions within the Institutiones Mora- gration, social security and foreign workers. les, 1600−1755, Università degli Studi di Trento The legal practice of migrants’ insurance, Friedrich, Susanne (Deutschland): Ökonomien des 1880–1914, Humboldt Universität zu Berlin Wissens in der Verenigde Oostindische Com­ pagnie (VOC) des frühen 17. Jahrhunderts, Lud- wig-Maximilians-Universität, München Senior Research Fellowship-Programm

Das Senior Research Fellowship-Programm ermöglicht der Direktorin und dem Direktor, etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland nach Mainz einzula- den. Die Gäste am IEG verfolgen ein eigenes Forschungsvorhaben und tauschen sich mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IEG aus. Damit werden sowohl bestehende Kooperationen verstärkt als auch perspektivisch neue gemeinsame Forschungsvorhaben vorbereitet.

Ketola, Hanna-Majia (Finnland): Relations between Rahden, Till van (Deutschland): Languages of diver- the Church of England and the Russian Orthodox sity. Jews and the ambivalences of civil society Church during the Second World War, University in central Europe, 1800 to 1933, Uni ­versité de of Helsinki Montréal Kolb, Prof. em. Robert (USA): Luther’s Wittenberg Struck, Bernhard (Deutschland): Modern Europe. World. Founders, followers, foes, Concordia A transnational history, 1760s–2000s, University Seminary, St. Louis St. Andrews, UK Pasture, Patrick, Prof. (Belgien): A history of Tyssens, Jeffrey (Belgien): History of blasphemy, Western christendom since 1500, Katholieke Vrije Universiteit Brussels Uni­versiteit Leuven Verbruggen, Christophe (Belgien): Tracing intel- lectual movements and cooperation, 19th–20th Centuries, Universität Gent »Die Zeit der Dissertation muss nicht zwingend ein trübes Jammertal sein!«

Philipp Batelka forscht in Gießen zum Thema »Gewaltakteure im ›Kleinen Krieg‹ – Kroaten und Panduren in den Kabinettskriegen des 18. Jahrhunderts (1733–1763)«. Von 2015 bis 2016 war er Stipendiat am IEG.

Während der Tagung konnte ich gebaut – für mich ein Glücksfall, mir als stiller Beobachter einen da ich deshalb einen Büroplatz ersten Eindruck vom IEG und erhielt, so dass ich Arbeit und seinen Mitgliedern machen. Ich Freizeit räumlich trennen konnte. traf damals auch auf Stipen­ Nach den acht Monaten am und diatinnen und Stipendiaten, die im IEG fiel mir der Abschied sehr mir von ihren Erfahrungen er- schwer. zählten – mein Interesse war schnell geweckt und fünf Jahre Wichtig sind für Stipendiatinnen später war ich dann selbst Stipen- und Stipendiaten die Teilnahme diat. an Forschungskolloquien und anderen Veranstaltungen, in Sie haben während Ihrer Zeit denen die unterschiedlichsten am IEG im Wohnheim gelebt. Forschungsprojekte vorgestellt Wie hat sich diese Nähe auf ihre werden. Welche Möglichkeiten Arbeit ausgewirkt, und wie fan­ bietet dies für einen Gedan­ Herr Batelka, wie sind Sie auf den Sie das zwischenmensch­ kenaustausch? Als Doktorand das Stipendienprogramm des liche Klima? Das Leben im Wohn- hinterfrage ich laufend meine IEG aufmerksam geworden? Als heim war für mich ein Erlebnis, Vorgehensweise, und gerade so Koordinator einer Freiburger Gra- das ich genossen habe. Ich hatte lange eine Arbeit im Entstehen duiertenschulinitiative im Rah- die Gelegenheit, Wissenschaftle- ist, herrscht viel Unsicherheit. men der Exzellenzinitiative war rinnen und Wissenschaftler aus Für mich war es daher beson- ich 2010 auf der Suche nach Ko- der ganzen Welt kennen zu ler- ders spannend, in Kolloquien operationspartnern. Thematisch nen. Dabei wurde mir schnell be- und bei Vorträgen wissenschaft- passte die von Henning Jürgens wusst, wir sehr ich von den vielen lichen Erkenntnissen quasi beim und Thomas Weller organisierte unterschiedlichen Perspektiven Entstehen zusehen zu können. Tagung »Streitkultur und Öffent- profitieren kann, die in Mainz Verblüfft hat mich immer wieder, lichkeit im konfessionellen Zeit- versammelt sind. Während mei- dass trotz (oder vielleicht eher alter« gut zu unseren Inhalten. nes Aufenthalts wurde am IEG wegen) der unterschiedlichen 86 Forschungshintergründe der Teil­ der Tatsache konfrontiert, dass auf meine Quellen eröffnet hat. nehmerinnen und Teilnehmer ohne solide Theoriekenntnisse Im Zusammenspiel mit meinem solch fruchtbare Diskussionen eine Beschreibung von schwe- reichhaltigen Archivmaterial ist geführt wurden, die gerade mir ren Gewaltakten – von deren so eine Arbeit im Entstehen, die selbst viel gebracht haben. Einordnung gar nicht zu reden – fundierte Aussagen und Annah- geradezu unmöglich ist. In Mainz men über Gruppengewalt in der Eine tragende Säule des Stipen­ hatte ich Zeit und Ruhe, mich mit Frühen Neuzeit enthält. Ohne dienprogramms ist das Mento­ soziologischen und sozialpsycho- das Mainzer Stipendium hätte ring. Sie wurden von Thomas logischen Theorien zu befassen, mir für eine so tiefgreifende Weller begleitet; wie sah diese was mir einen völlig neuen Blick Analyse schlicht die Zeit ge- Zusammenarbeit aus? Wir haben fehlt. uns bei regelmäßigen Treffen über meine Fortschritte ausge- Vom Wissenschaftlichen einmal tauscht. Besonders hilfreich war Philipp Batelka hat in abgesehen: Woran werden Sie das gemeinsame Nachdenken Freiburg / Br., , Santiago de sich erinnern, wenn Sie zukünf­ über einen guten Aufbau der Ar- Chile und Zagreb Philosophie, tig an Mainz denken? An die beit. Ideen in einem geschützten Geschichte und Englisch klingonischen Grußworte eines Raum hin und her zu jonglieren, studiert. Sein Studium hat rumänischen Kollegen, an das ohne dabei bis ins letzte Detail er 2010 mit einer Arbeit über Pentagramm des Kollegen, der durchdachte Gedanken präsen- Nietzsches Sprachskepsis über den Teufel in der Frühen tieren zu müssen, habe ich sehr abgeschlossen. Es folgten Neuzeit geforscht hat, an gute an Thomas Wellers Art des Men- Tätigkeiten als Projektkoor- Gespräche über Gott, die Welt toring geschätzt. Von seiner Er- dinator in der Exzellenz­ und vor allen Dingen den Teufel, fahrung und seinen Hinweisen initiative, als Webentwickler an den Ausblick auf die Christus- profitiere ich noch heute. und in der Systemadminis- kirche aus meinem Bürofenster, tration. Seit 10 / 2012 ist er an die Putzfrau, die mich jeden Ihr Forschungsthema befasste Mitarbeiter der Gießener Morgen mit einem behutsamen sich mit Gewaltakteuren im Forschergruppe »Gewalt­ Hieb ihres Besens an meine Zim- 18. Jahrhundert. Wie haben Sie gemeinschaften«. Vor seiner mertür aus dem Schlaf gerissen dieses Projekt in Mainz weiter­ Zeit am IEG hat er als Stipen- hat, an Freundschaften, die hof- entwickeln können, und wie diat am Centre Marc Bloch in fentlich noch lange anhalten wer- wirkt sich das auf Ihre zukünf­ Berlin, am CSIC sowie an der den, und nicht zuletzt daran, dass tigen Arbeiten aus? Wer sich als Philosophischen Fakultät die Zeit der Dissertation nicht Historiker mit Gruppengewalt in Zagreb geforscht. zwingend ein trübes Jammertal beschäftigt, sieht sich schnell mit sein muss. Qapla’! 87 Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler mit externer Förderung

Das IEG nimmt Stipendiatinnen und Stipendiaten internationaler und nati- onaler Förderorganisationen (wie z.B. der Alexander von Humboldt-Stiftung oder des DAAD) als Gastwissenschaftle- rinnen und Gastwissenschaftler auf. Sie fügen sich in die internationale Gemein- schaft der Forschenden des IEG ein.

Aygül, Ceren (Türkei): The Turkish Red Crescent king Stanisław August Poniatowski and the dis- and its relation with the International Red Cross satisfied opposition?, Historisches Institut der Movement in terms of humanitarianism (1868– Polnischen Akademie der Wissenschaften 1928), JGU Mainz Warschau Fenno, Iryna (Ukraine): Modernismus in der Katho- Ninness, Richard (USA): Imperial knights and im- lischen Kirche in philosophie- und theologiege- perial church. Their strategies during the re- schichtlicher Hinsicht, Kyiver Tara-Shevchenko- formation era, University of Pennsylvania, Nationaluniversität Kiew Philadelphia Green, Michaël (Israel): A Comparative Study Sanchez Summerer, Karène (Frankreich): European on public and private huguenot education in missonaries and humantarianism in the Middle early modern England and the German States East, Universität Leiden (1547–1770), Columbia University, New York Van der Stehen, Jasper (Niederlande): The Nassaus Hadjiafxenti, Christina (Zypern): Das Byzanz-Bild Ltd. A princely family business in early modern in der Kirchengeschichtsschreibung des 19. und Europe, Humboldt Universität zu Berlin 20. Jahrhunderts. Ein Vergleich zwischen deut- Volbikaite, Goda (Litauen): Kaunas − eine jiddische schen und griechischen Quellen, Universität Literaturinsel. Die jiddisch-literarische Kultur Leipzig in der provisorischen Hauptstadt Litauens zwi- Kosińska, Rozalia (Polen): Could the Confederation schen Isolation und Entgrenzung (1918−1941), of Radom (1767) have brought peace between Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Graduiertenkolleg »Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung ›Europa‹ (1890 bis zur Gegenwart)«

Beteiligte Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer

Irene Dingel (Sprecherin): IEG, Direktorin, Abtei- Jan Kusber (stellvertretender Sprecher): JGU lung für Abendländische Religionsgeschichte Mainz, Fachbereich Geschichts- und Kulturwis- Claus Arnold: JGU Mainz, Katholisch-Theologische senschaften, Historisches Seminar, Abteilung Fakultät, Seminar für Kirchengeschichte für Osteuropäische Geschichte Michael Droege: Eberhard Karls Universität Tübin- Johannes Meier: JGU Mainz, Katholisch-Theologi- gen, Juristische Fakultät, Lehrstuhl für Öffent- sche Fakultät liches Recht: Verwaltungsrecht, Religionsver- Johannes Paulmann (stellvertretender Spre­- fassungs- und Kirchenrecht sowie Steuerrecht cher): IEG, Direktor, Abteilung für Uni­ver- Udo Fink: JGU Mainz, Fachbereich Rechts- und salgeschichte Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Öf- Matthias Pulte: JGU Mainz, Katholisch-Theologi- fentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und sche Fakultät, Seminar für Kirchenrecht, Kirch- Internationales Wirtschaftsrecht liche Rechtsgeschichte und Staatskirchenrecht Uwe Kai Jacobs: JGU Mainz, Evangelisch-Theo- Edeltraud Roller: JGU Mainz, Fachbereich Sozial- logische Fakultät, Honorarprofessor für wissenschaften, Medien und Sport, Institut Kirchenrecht für Politikwissenschaft, Bereich Vergleichende Michael Kißener: JGU Mainz, Fachbereich Ge- Politikwissenschaft schichts- und Kulturwissenschaften, Histori- Christiane Tietz: Universität Zürich, Institut für sches Seminar, Abteilung Zeitgeschichte Hermeneutik und Religionsphilosophie Gerhard Kruip: JGU Mainz, Katholisch-Theologi- sche Fakultät, Abteilung Sozialethik

89 Kollegiatinnen und Kollegiaten

Verena Bull: Pius XI. – Ein europäischer Papst? Dis- Ruth Nientiedt: Ökumene und Dialog für Europa. sertationsbetreuung: Johannes Meier / Michael Die Altkatholiken und ihr Beitrag zur zivilgesell- Kißener schaftlichen Europäischen Integration, Disser- tationsbetreuung: Michael Kißener / Matthias Manuel Fetthauer: Membrum ecclesiae? Die evan- Pulte gelisch-theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten im ehemals deutschsprachigen Charlotte Pissors: Der Beitrag des nordeuropäischen Europa und ihre »Kirchlichkeit«, Dissertations- Protestantismus zur Einigung Europas, Disserta- betreuung: Uwe Kai Jacobs / Michael Droege tionsbetreuung: Michael Kißener / Irene Dingel

Daniel Jurek: Eine kleine Kirche in Europa: Die Anna Christiane Seebens: Die Position der katholi- Tschechoslowakische Hussitische Kirche im Wan- schen und evangelischen Kirche zur Vielfalt reli- del zwischen Erster Republik, Sozialismus und giöser Überzeugungen in Europa – Auf der Suche ihrer Positionierung im europäischen Kontext nach einer erneuerten europäischen Identität, nach 1989, Dissertationsbetreuung: Jan Kus- Dissertationsbetreuung: Christiane Tietz ber / Claus Arnold Annika Katharina Seibert: Die Rechtslage der Kirche Gabriel Lenz: Der Sonntag als christliches Kulturgut als Institution nach der Konvention zum Schutz im Spannungsverhältnis zwischen wirtschaft- der Menschenrechte und Grundfreiheiten EMRK, lichen Interessen und seiner Eigenschaft als Dissertationsbetreuung: Udo Fink / Matthias allgemeiner Ruhe- und Besinnungstag der Ge- Pulte sellschaft, Dissertationsbetreuung: Gerhard Kruip / Udo Fink Alexander Weiler: Europa und der deutsche Episko- pat. Der Umgang der deutschen Bischöfe Joseph Julia Lenzen: Die europäische Ausgestaltung und Schröffer, Johannes Pohlschneider und Josef Prägung der Leitlinien der Bischofskonferen- Stimpfle mit der Herausforderung der Europä- zen für die Behandlung von Fällen sexuellen ischen Annäherung, Dissertationsbetreuung: Missbrauchs – eine rechtsvergleichende inter- Michael Kißener / Claus Arnold nationale Analyse, Dissertationsbetreuung: Matthias Pulte / Michael Droege Wenling Yan: Edith Stein (1891–1942) als Mitpatronin Europas. Eine Erinnerungsgeschichte, Disserta- tionsbetreuung: Johannes Meier / Michael Kißener 90 sowie

Jan Schubert: Willem Adolph Visser’t Hooft. Europa- vorstellungen in der ökumenischen Bewegung, Dissertationsbetreuung: Prof. em. h. c. Heinz Duchhardt / Irene Dingel; seit April 2015 Post- doktorand am Graduiertenkolleg

Assoziierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IEG

Urszula Pękala: Versöhnung als theologisch-poli- tischer Diskurs nach dem Zweiten Weltkrieg: Deutschland, Frankreich und Polen im Vergleich

John Carter Wood: Christliche Ordnungsentwürfe in Großbritannien als Reaktion auf die europäi- schen Krisen der Zwischenkriegszeit

91 Publikationen Veröffentlichungen des IEG

In den »Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte« werden Forschungsergebnisse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IEG sowie der vom Institut geförderten Stipendiatinnen und Stipendiaten publiziert. Seit 2009 erscheint die Reihe im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. Die Neuerscheinungen sind auch als E-Books erhältlich. Die Reformierten in Schlesien. Vom 16. Jahrhundert bis zur Altpreußischen Union von 1817

VIEG Beiheft 106 Schlesien bildete Kirchenorganisation und das Fehlen per- Herausgeber / -in: Joachim Bahlcke, nicht nur mit Blick soneller und finanzieller Ressourcen des Irene Dingel auf Politik und Gesell- katholischen Oberherrn ermöglichten ISBN: 978-3-525-10140-7 schaft, sondern auch Freiräume, die der Ausbreitung reformier- hinsichtlich seiner ter Vorstellungen zugutekamen. Über die spezifischen religiösen Struktur während innerschlesischen Entwicklungen hinaus der Frühen Neuzeit eine wichtige Brücken- nimmt der Sammelband die Außenbezie- landschaft in Ostmitteleuropa. Dies lässt hungen der schlesischen Reformierten in sich an grenzübergreifenden Kontakten er- den Blick, die sich aus Studienkontakten, kennen, an Eheverbindungen sowie an den dynastischen Beziehungen und Folgen Ausbildungswegen der Theologen. Nicht eines seit der Reformation verdichtenden nur im humanistisch-gelehrten Umfeld Wissens- und Ideentransfers ergaben. der Metropole Breslau, auch im Bereich Der Band zeigt neue For­- der einzelnen Territorialherrschaften und schungsperspektiven auf, regionalen Stadtzentren des Oderlandes um landeseigene wie sach- sind reformierte Einflüsse seit der zweiten liche und zeitliche Spezifika Hälfte des 16. Jahrhunderts nachweisbar. eines schlesischen Refor- Die kleinräumige Territorialorganisation miertentums vom 16. bis Schlesiens mit zahlreichen semisouveränen zum 19. Jahrhundert her- Fürsten, die Schwäche der katholischen auszuarbeiten. Unversöhnte Verschiedenheit – Verfahren zur Bewältigung religiös-konfessioneller Differenz in der europäischen Neuzeit

Die Bewältigung religiös-konfessionel- liche Koexistenz der VIEG Beiheft 108 ler Differenz gehört zu den großen ge- unterschiedlichen Herausgeber: Johannes Paulmann, sellschaftlichen und politischen Heraus- religiös-konfessionel­ Matthias Schnettger, Thomas Weller forderungen der europäischen Neuzeit. len Gruppen ge- ISBN: 978-3-525-10143-8 Angesichts der sich zuspitzenden reli- währleisteten. Dies giös-konfessionellen Spannungen, die konnte durch obrigkeitliche Duldung qua häufig Anlass zu gewaltsamen Konflikten »Toleranzedikt« geschehen, aber auch gaben, bedurfte es politisch abgesicher- durch Frieden, der zwischen gleichbe- ter Verfahren der Konfliktlösung und rechtigten Vertragsparteien geschlossen der Differenzbewältigung. Bei näherem wurde. Auf dieser Grundlage entwickelten Hinsehen erweisen sich solche Verfahren sich formelle Verfahren, die politische als ebenso vielfältig wie die religiöse Gleichberechtigung und Parität garan- Landschaft Europas selbst. tierten. Nicht weniger charakteristisch für Neben der Befriedung der die Bewältigung religiös-konfessioneller Konflikte durch Wiederher- Differenz im neuzeitlichen Europa waren stellung der religiösen Einheit aber auch Verfahren, die informeller Natur innerhalb eines Territoriums, waren und deren friedensstiftendes Po- was zumeist Repression und tential gerade darin bestand, dass sie die Vertreibung als gewaltsame bestehenden Differenzen verwischten und Formen der Konfliktbewäl- so Raum für Ambiguität ließen. Der Band, tigung einschloss, lassen der auch Einsichten für die Gegenwart er- sich Strategien erkennen, öffnet, nimmt diese Phänomene in breiter die eine weitgehend fried­ europäischer Perspektive in den Blick. Humanity – A History of European Concepts in Practice From the Sixteenth Century to the Present

VIEG Beiheft 110 Vielseitige Vorstel- ales Verhalten. Religiöse Überzeugungen Herausgeber / -in: Fabian Klose, lungen und Praktiken dienten dabei verschiedenen Akteuren Mirjam Thulin bilden die Basis der als elementare Inspiration für die Ent- ISBN: 978-3-525-10145-2 europäischen Kon- wicklung ihrer Theorien und Praktiken. In zep­te von »Humani­ diesem Sammelband beschäftigen sich die tät«, wie sie seit dem 16. Jahrhundert Autoren mit den in Europa entstehenden bis heute sichtbar sind. Vor allem Mitte Konzepten und Praktiken von »Humanität« des 18. Jahrhunderts wurden grundle- vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. gende Eigenschaften von »Humanität« Aus einer vergleichenden, interdisziplinä- festgeschrieben. Erste umfassende De­ ren Perspektive nehmen die Beitragenden fi­nitionsversuche finden sich in frühen dabei sowohl Europa als auch Europas Enzyklopädien und philosophischen Wer- Beziehungen zu anderen Weltregionen ken dieser Zeit. Diese Begriffsbildungen in den Blick. Die Autoren zeigen auf, wie wurden schließlich nicht nur maßgebend aufkommende Konzepte für die Beziehungen zwischen Individuen, von »Humanität« einerseits sondern auch zwischen Nationen. »Huma- grundsätzliche Unterschei- nität« bildete einen zentralen ethischen dungen zu transzendieren Wert und wurde in den Gesellschaften des vermochten, andererseits 18. Jahrhunderts wesentlicher Bestandteil aber auch neue Hierarchien eines »moralischen Kompasses« für sozi- schufen. Christianity and National Identity in Twentieth-Century Europe – Conflict, Community, and the Social Order

Der Sammelband untersucht, wie einzelne nationaler Gruppen VIEG Beiheft 111 Christen und christliche Institutionen – Kir- führte. Unter ande­ Herausgeber: John Carter Wood chen, kirchliche Organisationen, Kleriker ren Umständen kri­- ISBN: 978-3-525-10149-1 und Laien – im Europa des 20. Jahrhun- ti­sierten religiös ge­ derts die Themen Glaube und nationale sinnte Denker den Nationalismus, unter Identität verbanden. »Nationale« Identität Verweis auf universalistische Züge ihres wird in einem umfassenden Sinn begriffen, Glaubens – mit wechselndem Erfolg. Ferner der Diskurse der Bürgerschaft, Narrative mussten im Laufe des Jahrhunderts, und sprachlicher oder kultureller Zugehö- insbesondere nach 1945, sowohl Kirchen- rigkeit oder Zuschreibungen distinkter vertreter als auch Laienchristen sich mit »nationaler« Charakteristika. Der Band dem Verhältnis ihrer nationalen und »Euro- versammelt katholische, protestantische päischen« Identitäten auseinandersetzen und orthodoxe Perspekti- und zum Prozess der Europäisierung Stel- ven, erwägt verschiedene lung beziehen. Die Aushandlung zwischen geografische Kontexte und Glaube und Nation wird in verschiedenen berücksichtigt Prozesse Kontexten betrachtet: Debatten in den transnationalen Austauschs Medien, innere und auswärtige Politik, und Transfers. Er zeigt auf, interkonfessionelle und ökumenische Be- wie nationale und konfes- wegungen, kirchliche Organisationen, kos- sionelle Identität sich oft mopolitische intellektuelle Netzwerke und gegenseitig bedingten, was die Ideen einzelner Denker. bisweilen zu einem Ausschluss »anderer« religiöser oder Die Anfänge des Sozinianismus – Genese und Eindringen des historisch-ethischen Religionsmodells in den universitären Diskurs der Evangelischen in Europa

VIEG Band 240 Die bis zu ihrer zur letztgültigen Entscheidungsinstanz Autor: Kęstutis Daugirdas Ausweisung im Jahr in religiösen Fragen erhoben. Dieses die ISBN: 978-3-525-10142-1 1658 in Polen-Litau- Pluralität des Christentums prinzipiell en beheimateten So- bejahende, mit historisierend-philologi- zinianer stellten eine transnational zusam- scher Bibelexegese unterfütterte histo- mengesetzte religiöse Minderheit pro- risch-ethische Religionsmodell wurde zum testantischer Herkunft dar, der es trotz Gegenstand zahlreicher Vorlesungen und der geringen Zahl ihrer Mitglieder gelang, Disputationen und wirkte vorbereitend eine bedeutende ideengeschichtliche Wir- auf das Aufkommen der europäischen kung in Europa zu entfalten. Obwohl sie Aufklärungstheologie. Die vorliegende nur ca. ein Prozent der polnisch-litaui­- Studie verfolgt jene Prozesse von ihren schen Bevölkerung ausmachten, verfügten Ursprüngen im Denken Fausto Sozzinis an. die Sozinianer in der Zeit von 1602 bis 1638 Besondere Aufmerksamkeit über ein akademisches Gymnasium und gilt der Ausgestaltung des eine Druckerei in Raków, die für die Kulti- historisch-ethischen Religi- vierung und Verbreitung eines neuartigen onsmodells durch die Vertre- Religionsmodells sorgten: Sozinianer gin- ter des Frühsozinianismus und gen von der geschichtlichen Wandlung der seiner diskursiven Verarbei- religiös-sittlichen Normen im Sinne eines tung an den protestantischen Perfektibilitätsprozesses aus, wobei sie, im Universitäten im Alten Reich Unterschied zu den etablierten Konfessio- und in den Niederlanden. nen, die subjektive Vernunft des Einzelnen Das Augustana-Jubiläum von 1830 im Kontext von Kirchenpolitik, Theologie und kirchlichem Leben

Diese Studie leistet einen wichtigen VIEG Band 242 Beitrag zum Transfer der Fragestellungen Autor: Johannes Hund der jubiläumshistorischen Forschung in ISBN: 978-3-525-10147-6 die Kirchen- und Theologiegeschichte. Der geschichtswissenschaftlichen Jubi- läumsforschung wird ein theologiege- schichtlicher Blick auf die Innenseite der kirchlichen Jubiläen an die Seite gestellt. Anhand des Augustana-Jubiläums von 1830 wird exemplarisch den kirchenpolitischen und theologiegeschichtlichen Auswirkun- gen der Jubiläumskultur nachgegangen. Dabei geraten auch die inn- erkirchlichen Diskussionen um die kirchenpolitische und theologische Identität der evangelischen Kirche in den Fokus. Periodika

Jahrbuch für Europäische Geschichte

Band: 17 Das Jahrbuch wid- Harriet Rudolph und Gregor M. Metzig ISBN: 978-3-11-046321-7 met sich der Euro- haben sechs Beiträge zum Thema »Mate- päischen Geschichte rial Culture in Modern Diplomacy from the von der Frühen Neuzeit bis zur jüngeren 15th to the 20th Century« versammelt. Ob Zeitgeschichte. Die große zeitliche Breite, es sich um Gastgeschenke, Tauschgüter thematische Vielfalt und methodische Of- oder die Repräsentation des eigenen Wohl- fenheit zeichnen das Jahrbuch von Beginn stands handelt: der Blick auf die materielle an aus und machen es zu einem zentralen Dimension eröffnet neue Perspektiven auf Ort wissenschaftlicher Debatten. Die 2014 die Diplomatie verschiedener Regionen der erfolgte Umstellung auf Open Access hat Welt, wodurch die komplexen Dynamiken diesen Anspruch untermauert und dem diplomatischer Beziehungen erhellt wer- Jahrbuch neue Leserinnen und Leser ge- ­den. Die Beiträge bieten sowohl um­ wonnen. Herausgeber am IEG ist Johannes fassende Betrachtungen als Paulmann, der das Jahrbuch in Verbindung auch Fallstudien. Abgerundet mit Markus Friedrich (Hamburg) und Nick wird das Jahrbuch durch die Stargardt (Oxford) verantwortet. Rubrik Forum, die Platz für Mit Bd. 17 (2016) erscheint das »Jahrbuch geschichtswissenschaft­liche für Europäische Geschichte. European His- Reflexionen und Debatten tory Yearbook« zum zweiten Mal vollstän- bietet. dig in englischer Sprache. Die Herausgeber Archiv für Reformationsgeschichte – Literaturbericht

Der ARG-L, eine interdisziplinäre, kom- Jahrgang: 45 mentierte Bibliographie zur Reforma- ISSN: 2198-0497 tionsgeschichte (1450–1650), er­scheint jährlich mit etwa 800 Einträgen als selbstständiges Beiheft des Archivs für Reformationsgeschichte. Die Rezensen- tinnen und Rezensenten sind international ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller historisch arbeiten- den Disziplinen. Neben Monographien berücksichtigt der Literaturbericht, der im Auftrag des Vereins für Reformati- onsgeschichte und des IEG erstellt wird, Zeitschriften und andere regelmäßig erscheinende Pe- riodika. Er zielt darauf, die für die Erforschung des Zeitalters der Reformation relevante Literatur umfassend biblio- graphisch zu dokumentieren und inhaltlich zu charakteri- sieren. Der 45. Jahrgang des Literaturberichts erschien 2016 mit 168 Seiten. Die Redaktion liegt bei Markus Wriedt (Frankfurt a.M.). ❺ Foren

❹ Karten

www.ieg-ego.eu ❶ ieg-differences.eu ❶ ❸ Quellen

wiki.ieg-mainz.de/konjunkturen ❷ www.ieg-mainz.de/europaeische- mission-und-kulturkontakte ❷ ❷ Lehrmaterialien

www.ieg-maps.de ❹ www.atlas-infra.eu ❹ ❶ Analysen und Studien ❶ Analysen IEG digital – zur Geschichte Europas Online-Ressourcen www.ieg-mainz.de/publikationen ❶ www.ieg-mainz.de/publikationen ❶ wiki.ieg-mainz.de/ghra ❶

www.gnm.de/forschung/forschungs www.controversia- religionsfrieden.de ❸ et-confessio.de ❸ projekte/friedensrepraesentationen ❸

www.hgis-germany.de ❹ www.recensio.net ❺ hhr.hypotheses.org ❺ Ortstermine. Umgang mit Differenz in Europa On site, in time. Negotiating Differences in Europe

Ende 2016 hat das IEG die Website »Ortstermine« freigeschaltet. Die deutsch- und englisch- sprachige Open Access-Publikation setzt sich aus derzeit 60 Artikeln zusammen, die aus den Forschungsprojekten des IEG im laufenden Forschungsprogramm zum Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit entwickelt und verfasst worden sind.

Die Website stellt zum einen grundlegende mit dem Ort verbunden sind. Die Artikel Informationen zum Umgang mit Differenz zeigen Strategien, die entwickelt wurden, in Europa bereit und soll zum anderen die um Differenz zu befördern, zu präsentie- Forschungsperspektiven und -ergebnisse ren, zu bewahren, abzumildern oder zu des IEG anschaulich in eine breitere Öffent- beseitigen. Dazu gehörten Diskussionen, lichkeit vermitteln. »Ortstermine« richtet friedliche Lösungen und Hilfeleistungen sich daher an alle, die ein ausgeprägtes ebenso wie Migration und Mission oder Interesse für Geschichte, Religion, Politik Protest und Ausgrenzung bis hin zu Krieg und gesellschaftliche Fragen haben. und Vernichtung. »Ortstermine« bietet einen räumlich- Die Artikel der »Ortstermine« präsentie- problembezogenen Zugang zur Geschich- ren zudem einige zentrale Ergebnisse aus te des Umgangs mit Differenz. Die Publi- dem laufenden Forschungsprogramm des kation erschließt die Geschichte Europas IEG. Sie zeigen erstens, wie sich im Verlauf über bestimmte Orte, die Kristallisations- der europäischen Neuzeit sowohl die punkte von Ideen, Praktiken und Struktu- Bewertung von Vielfalt und Andersartig- ren sind, und in denen sich exemplarisch keit wandelte als auch die Strategien, mit der vielfältige und konfliktreiche Umgang denen die vielfältigen Pluralisierungs- und mit Differenz verdichtet. Im Zentrum der Differenzierungsprozesse weitergeführt, Artikel steht jeweils eine spezifische histo- befördert oder eingedämmt werden soll- rische Problemkonstellation, die sich über ten. Zweitens weisen zahlreiche »Orts- die Akteure und Ereignisse erschließt, die termine« auf das Paradoxon hin, dass

104 Versuche, partikulare Interessen und Di- Ortstermine. Umgang mit Differenz in Europa. vergenzen mit der Berufung auf universale Herausgegeben für das IEG von Joachim Berger, Wert- und Zielvorstellungen zu überspan- Irene Dingel und Johannes Paulmann, Mainz 2016f. nen oder zu beseitigen, sys­tematisch neue http://www.ieg-differences.eu Englische Version: Asymmetrien und Unterschiede generier- On site, in time. Negotiating differences in Europe. ten. Drittens stel­len die »Ortstermine« http://www.en.differences.eu die Bedeutung vieldeutiger – räumlicher, Inhalt: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sozialer und ideeller – Grenzen und Grenz­ des IEG überschreitungen für den Umgang mit Differenz heraus. Religion und Politik – Eine Quellenanthologie zu gesellschaftlichen Konjunkturen in der Neuzeit

Die Onlinepublikation, die aus der gemeinsamen Arbeit des Forschungsbereichs 1 ent- standen ist, untersucht epochen- und religionsübergreifend den stetigen Wandel des Verhältnisses von Religion, Politik und Gesellschaft.

Inhalt: Wissenschaftlerinnen Sie bietet dazu aus- wurden. Für diese Schwankungen ihrer und Wissenschaftler des gewählte, mit histo- gesellschaftspolitischen Legitimierungs-, Forschungsbereichs 1 rischen Einleitungen Orientierungs- und Mobilisierungskraft wiki.ieg-mainz.de/konjunkturen und auswertenden wird in der Anthologie der Begriff der Essays versehene »Konjunkturen« verwendet. Der abge- Quellenstücke. Diese dokumentieren bzw. bildete Zeitrahmen reicht vom späten untersuchen wie religiöse Symbole, Prak- Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg. Das tiken und Überzeugungen zur Grundlage in der Quellenanthologie bereitgestellte oder zum Ziel politischen Handelns heran- Material soll zukünftig in der universitären gezogen, ignoriert oder sogar bekämpft Lehre verwendet werden. Digitale Quellenedition – Religiöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa

Mit der digitalen Quellenedition frühneuzeitlicher Religionsfrieden wird erstmals eine Text- basis für die vergleichende Erforschung vormoderner, religionsbezogener Friedensstiftung in Europa bereitgestellt.

Die mit ausführlichen Einleitungen und gen bereitstellt: Digi- Inhalt: Irene Dingel (Leitung), Kommentaren versehene Edition umfasst talisat des Originals; Alexandra Schäfer-Griebel, die Zeitspanne von 1485 (Kuttenberger diplomatisch getreue Andreas Zecherle Frieden) bis 1788 (Woellnersches Religi- Transkription; leicht www.religionsfrieden.de onsedikt). Sie wird online im open access modernisierte Lese­ sowie in einer fünf Bände umfassenden version. Die Website lässt den Benutzer Print-Fassung publiziert. an einem »work in progress« teilhaben. Die Website bietet neben einer Einfüh- Ca. 20 Texte sind bereits einsehbar. Das von rung in die Zielsetzung des Forschungs- der DFG geförderte Projekt wird vom IEG vorhabens einen direkten Zugang zur in Kooperation mit der HAB durchgeführt Online-Edition, die die Texte in drei Fassun- (s.S. 17).

107 Wissenschaftliche Bilanz und universitäre Lehre Vorträge

Nähere Details und weiterführende Informationen zu IEG-Veranstaltungen sind in dem Kapitel »Veranstaltungen« ab S. 60 zu finden.

Ackermann, Elke: Das Huhn mit den goldenen Eiern? Ga­ –: Local, regional, transnational. The Jewish economic elite in lapagostourismus zwischen Panazee, Ressource und Kon­ early nineteenth-century Warsaw, Tagung »Empire – Com- flikt (1950er- bis 1990er-Jahre), Tagung »Tourismuswelten. munity – Self. Eastern European Jewry between imperial Translokale Perspektiven auf die Tourismusgeschichte powers«, Leipzig, 05.07.2016. (1945–1990)«, Greifswald, 26.02.2016. –: From »Mamran« to »Wisselbrief«. Ashkenazi Merchants in –: An Invasive Species? Conservation Experts on Galapagos, Central European commerce, Workshop »Migrating words, IEG-Konferenz »Experts Shape the World. Environments, migrating merchants. Migrating Law«, Frankfurt a.M., Economies and Cultures of Expertise«, Mainz, 08.07.2016. 21.09.2016. –: Galápagos. ¿ĺcono de conservación ambiental para el patrimo­ –: Jüdische Erscheinungsbilder und deren Perzeption in Mittel- nio de la humanidad?, Symposium »VIII Simposio de la So- und Ostmitteleuropa vom 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert, ciedad Latinoamericana y Caribeña de Historia Ambiental«, Gründungstreffen des Arbeitskreises »Materielle Kultur und Puebla, 03.08.2016. Konsum in der Vormoderne«, Wolfenbüttel, 06.10.2016. –: Ecuadors Galapagos. Zwischen Internationaler Modellstätte Becker, Judith: World Christianity and the writing of Church und nationalem Prestigeobjekt, Mainz, 13.12.2016. History, Yale-Edinburgh Group Meeting »Responses to Aschauer, Anna: Das Potenzial der digitalen Werkzeuge. Cos­ Missions. Appropriations, Revisions, and Rejections«, Edin- motool: Grenzüberschreitende Lebensläufe in den europäi­ burgh, 26.06.2016. schen Nationalbiographien des 19. Jahrhunderts, Hamburg, –: Christen, Muslime und »Heiden«. Die Darstellung eigener und 22.09.2016. fremder Religion im Basler Evangelischen Heidenboten und Aust, Cornelia: Differenzen nach Innen und Außen. Innerjüdische Barmer Missionsblatt, IEG-Kolloquium »Menschen – Bilder – Kleiderordnungen in der Frühen Neuzeit, Arbeitstagung »Bella Eine Welt. Menschenbilder in Missionszeitschriften aus der figura judaica? Auftreten und Wahrnehmung von Juden in Zeit des Kaiserreichs«, Mainz, 07.10.2016. Mittelalter und Früher Neuzeit«, Stuttgart, 13.02.2016. Bouwers, Eveline G.: Rituals of religious protest in nineteenth- –: Amsterdam’s Ashkenazim as brokers of credit during the eigh­ century Europe, Forschungskolloquium von Jörn Leonhard teenth century, Konferenz »Trade, Diamonds, Leather and »Europäische Geschichte«, Freiburg im Breisgau, 26.01.2016. Movies. The Economic Turn in Jewish History«, Amsterdam, –: History and memory in the clerical-liberal conflict in Eu­rope, 23.05.2016. 1848–1914, Forschungskolloquium »Neuere und Neueste Ge- schichte«, Frankfurt a.M., 01.02.2016. –: The »Violent Catholic«. Between cultural phantasy and poli­ –: Reformatorische und konfessionelle Identität als Zwei- tical reality in nineteenth-century Europe, Forschungskollo- Phasen-Modell?, Workshop »Transformation reformatori- quium Europäischen Geschichte des 19. Jahrhunderts, Ber- scher zu konfessionellen Identitäten?«, Tübingen, 07.09.2016. lin, 10.02.2016. –/ Füssel, Stephan: Die Grundlagen der Reformation, Frühe –: Die »Steinigung« des Mr. Surty. Mikrogeschichten aus der Zeit Luther-Schriften im Weltdokumentenerbe der UNESCO, der europäischen Glaubenskämpfe, Forschungskolloquium Öffentlicher Vortrag, Mainz, 25.10.2016. Neuere Geschichte, Göttingen, 07.06.2016. –/ Jürgens, Henning P.: »An die Ratsherren aller Städte …«. Daugirdas, Kęstutis: Der Umgang der Königsberger Theologen mit Das Exemplar von Luthers Bildungsschrift von 1524 aus der der Religionshermeneutik Kants zu Beginn des 19. Jahrhun­ Luther-Bibliothek der Stadtbibliothek Worms im UNESCO-Welt­ derts, Habilitationsvortrag, Tübingen, 09.02.2016. dokumentenerbe, Podiumsgespräch, Worms, 26.10.2016. –: Unterwegs zur Dordrechter Orthodoxie. Die Anthropologie Duval, Elsa: Collaboration and Contention in International des Girolamo Zanchi und David Pareus, Tagung »De homine. Heritage Conservation. West Germany, UNESCO and the Anthropologien in der Frühen Neuzeit«, Gotha, 17.03.2016. Council of Europe, 1965–1985, Mainz, 13.12.2016. –: Girolamo Zanchi und die Anfänge der reformierten Scholastik, Feindt, Gregor: Junge Männer – neue Menschen. Arbeit und Vortrag, Heidelberg, 29.05.2016. Freizeit während der Ausbildung in Bat’as Zlín der Zwischen­ –: Leibniz und dogmenkritische Strömungen, IEG-Tagung »Leib- kriegszeit, Tagung »Ein ungleiches Paar. Arbeit und Freizeit niz in Mainz (1668–1672). Europäische Dimensionen der in Industriegesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts«, Mainzer Wirkungsperiode«, Mainz, 03.06.2016. Wien, 23.01.2016. –: Nicht nur Johann Arndt. Die Wirkungen der lutherischen Re­ –: Everyday’s »Bat’a Men«. Young workers in shoe manufacturing formation in Russland, Vortragsreihe »Wittenberger Sonn- and the ambivalence of utopian industrial labour, Kongress tagsvorlesungen«, Wittenberg, 19.06.2016. der British Association of Slavonic an Eastern European –: Die europäische Vernetzung der Universität Tübingen im Studies, Cambridge, 03.04.2016. 16. Jahrhundert und ihre Auswirkungen, Antrittsvorlesung, –: »Neue Menschen« in einer »neuen industriellen Stadt«. Pla­ Tübingen, 22.06.2016. nung, Erfahrung und Bewältigung industriellen Lebens in der Dingel, Irene: »Außerdem haben wir deine Bücher nach Brabant Tschechoslowakei (1920–1960), Kolloquium für ost(mittel) und England geschickt …«. Die Reformation in Europa – Aus­ europäische Geschichte, Bremen, 13.06.2016. breitung, Verfolgung, Etablierung, Öffentlicher Vortrag, –/ Burgoński, Piotr / Knorn, Bernhard: Verlorene deutsche Hei­ Speyer, 08.03.2016. mat – wiedergewonnene polnische Gebiete. Versöhnung in –: Wie lutherisch war die Wittenberger Reformation? Von vor­ kirchlichen Schlüsseltexten zu den deutsch-polnischen Be­ konfessioneller Vielfalt zu theologischer Profilierung, Tagung ziehungen, IEG-Tagung »Ringen um Versöhnung. Versöh- »XII. Frühjahrstagung zur Wittenberger Reformation«, nungsprozesse zwischen Religion, Politik und Gesellschaft«, Öffentlicher Vortrag, Wittenberg, 18.03.2016. Mainz, 29.06.2016. –: Leibniz und seine Überlegungen zu einer kirchlichen Reunion, –: A Nation of protest. Concepts of political community in the So­ IEG-Tagung »Leibniz in Mainz (1668–1672). Europäische lidarność Movement, 1980–1981, Workshop »Protest and So- Dimensionen der Mainzer Wirkungsperiode«, Mainz, lidarity. Current Research on the Cultural History of Political 03.06.2016. Protest in Late Communist Poland«, Danzig, 20.10.2016. Gißibl, Bernhard: Die drei Körper des Korrespondenten. Authen­ Jürgens, Henning P.: Das befriedete Land als medialer Raum. Frie­ tizität, Autorität und Inszenierung in der öffentlich-rechtli­ denspredigten der Frühen Neuzeit als Friedensmedien, Tagung chen Auslandsberichterstattung, Kolloquium zur Neueren »Wissensräume – Zeiträume. Transformationen Roms in der Geschichte und Zeitgeschichte, Bielefeld, 10.06.2016. Vormoderne«, Rom, 14.10.2016. Hadjiafxenti, Christina: Η εικόνα του Βυζαντίου στην –/ Dingel, Irene: → vgl. Eintrag Dingel: »An die Ratsherren aller εκκλησιαστική ιστοριογραφία του 19. αιώνα μέσα από μια Städte …«. σύγκριση Γερμανικών και Ελληνικών πηγών [Das Byzanz-Bild Klein, Denise: Immigrants and the Social Order in Eighteenth- in der Kirchengeschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts an­ Century Istanbul, Tagung »Tukologentag 2016«, Hamburg, hand eines Vergleichs deutscher und griechischer Quellen], 17.09.2016. Konferenz »Η θεολογία σε διάλογο [Die Theologie im Dia- Klose, Fabian: Zur Idee der humanitären Intervention im Zeichen log]«, Thessaloniki, 06.04.2016. des Kalten Krieges 1945 bis 1989, »51. Deutscher Historiker- –: Das Verhältnis von Staat und Kirche im oströmischen Reich vom tag, Hamburg, 21.09.2016. 4. bis zum 7. Jahrhundert. Ein Blickwinkel deutscher Theologen –: Das IKRK und die internationale Flüchtlingshilfe. Der Fall aus dem 19. Jahrhundert, Oberseminar »Forschungen zur Nordafrika, Konferenz »Migration, refugees and asylum. Byzantinistik«, Mainz, 28.06.2016. Concepts, actors and practices since the Second World War –: State and church in the Eastern Roman Empire. The per­ in global perspective«, München, 15.12.2016. spective of German theologians in the nineteenth century, Möller, Esther: Hauser, Julia / Lindner, Christine B., Public book Ecclesiastical History Society Summer Conference »The launch of »Entangled Education«. Foreign and local schools in Church and Empire«, Edinburgh, 27.07.2016. late Ottoman Syria and Mandate Lebanon (19th–20th Centu­ –: The »privilege« of studying in Germany. Some thoughts on ries), Beirut, 12.01.2016. Greek theologians who graduated from German universities –: Zwischen lokaler Praxis, internationaler Kooperation und in nineteenth century, Konferenz »Balkan Worlds III. Power globalem Völkerrecht. Der Ägyptische Rote Halbmond im networks in the imperial and post-imperial Balkans (from 20. Jahrhundert, Kolloquium »Neueste Geschichte«, Kassel, the eighteenth to the twentieth century)«, Thessaloniki, 08.02.2016. 06.10.2016. –: Französische Schulen im Nahen Osten. Grenzüberschreitende –: Das theologische Werk des Filaretos Vafeides. Plagiat oder Verflechtungen von Lehrkräften, Programmen und Modellen kritischer Umgang mit deutschen Vorbildern?, Workshop (1900–1950), Panel »Transnationale Bildungsräume: Histori- des Leibniz-WissenschaftCampus »Byzanz zwischen Okzi- sche Analysen zu grenzüberschreitenden Verflechtungen«, dent und Orient«, Mainz, 09.12.2016. Konferenz der »Deutschen Gesellschaft für Erziehungswis- Hofmann, Andrea: The Image of the »Church« in Lutheran hymns senschaften«, Kassel, 14.03.2016. of the sixteenth and Seventeenth Century, Konferenz »Sixth –: Building Up a New Humanity. French and other Foreign and Annual ReforC Conference«, Kopenhagen, 26.05.2016. Local Schools between Competition and Cooperation in Early –: »Kämpfet recht!« Constructions of a »Soldier’s Ethics« in 20th Century Beirut, Panel »Comparing Educational Reform the First World War, Tagung »Moralities of Warfare. The in the Middle East and East Asia during the late Nineteenth Committed Soldier«, Wien, 06.06.2016. and Early Twentieth Century«, Valencia, 02.04.2016. –: Lokal – Transnational – Global. Das humanitäre Engagement –: Britische und deutsche Geschichte – Oxford und London, des Ägyptischen Roten Halbmonds in der zweiten Hälfte des Gedenkfeier »Gerhard A. Ritter. Schülerinnen und Schü- 20. Jahrhunderts, Oberseminar Neuere und Neueste Ge- ler, Kolleginnen und Kollegen, Wegbegleiter und Freun- schichte, Gießen, 25.05.2016. dinnen erinnern an seine Persönlichkeit«, München, –/ Framke, Maria, Non-Western humanitarian aid in the 20th Cen­ 20.06.2016. tury. Examples and reflections from Egypt and India, Berlin, –: Das 19. Jahrhundert. Eine gegenwartsnahe Geschichte Euro­ 13.12.2016. pas, Kolloquium »Aktuelle Themen und Forschungen in der Panter, Sarah: Verwurzelte Kosmopoliten und marginalisierte Geschichtswissenschaft«, Chemnitz, 22.06.2016. Grenzgänger. Revolutionäre Leben nach 1848 / 49, Forschungs- –: Moderation der Podiumsdiskussion »Flucht und Grenzen. Eine kolloquium von Leonhard »Europäische Geschichte«, Frei- historisch-politische Debatte« mit Dieter Gosewinkel, Barbara burg im Breisgau, 21.06.2016. Lochbihler, Jochen Oltmer und Armin Laschet, Kongress –: Keynote. Mobility and biography – or how to conceptua­ »51. Deutscher Historikertag«, Hamburg, 23.09.2016. lize transnational lives in the nineteenth century, Work- Pękala, Urszula: Wechselwirkungen von Religion und Politik beim shop »Tracing mobilities & socio-political activism from Briefwechsel der polnischen und deutschen Bischöfe (1965), the nineteenth to the twentieth Centuries«, Mons, Tagung der Anna-Morawska-Gesellschaft, Magdeburg, 30.06.2016. 23.04.2016. Paulmann, Johannes: How Global is Humanitarianism?, Vortrags- –: Versöhnung in politischen Kontexten. Fragen und Herausfor­ reihe »Globalgeschichte«, Heidelberg, 02.02.2016. derungen, IEG-Tagung »Ringen um Versöhnung. Versöh- –: The Humanitarian Narrative in Context. From Mission and nungsprozesse zwischen Religion, Politik und Gesellschaft«, Empire to Cold War and Decolonization, GTD Colloquium, Mainz, 29.06.2016. Maastricht, 13.04.2016. Piotrowski, Michael / Giovanni Colavizza: Sommerakademie des –: Empire and Humanitarianism, Workshop des internationalen Forschungsbereichs »Saisir l’Europe. Europa als Herausforde­ Netzwerks »Engaging Europe in the Arab World. Missions rung«, Loveno di Menaggio, 03.10.2016. and Humanitarianism in the Middle East, 1850–1970«, Lei- Rehling, Andrea: Funktionsweisen des UNESCO Welterbepro­ den, 14.04.2016. gramms, Lehrveranstaltung Universität »Weltkulturerbe«, –: »Menschen zu helfen, ist überall nötig und möglich, nicht erst Universität Göttingen, 22.04.2016. in Lambaréné«. Zur autobiographischen Konstruktion des hu­ –: Wissen der Welt – Erbe der Menschheit. Die Geschichte des manitären Helfers bei Rupert Neudeck, Tagung »Das eigene UNESCO Welterbeprogramms, Plenumssitzung der DFG-For- Leben als ästhetische Fiktion. Autobiographie und Profes- schergruppe 1939 »Un / doing Differences. Praktiken der sionsgeschichte«, München, 29.04.2016. Humandifferenzierung«, Mainz, 27.05.2016,. –: How close is the nineteenth century? Contemporary reflections –: Seeing Like a World Heritage Committee. Wissen und Regieren on a history of Europe, Seminars Series – Summer 2016 »Nar- im UNESCO-Welterbeprogramm, Working Lunch des Euro- rating the Nineteenth Century. New Approaches«, DHI Lon- painstituts, Basel, 25.10.2016. don, 31.05.2016.

112 Schäfer-Griebel, Alexandra: ReProduktion. Druckpublikationen –: Fiume versus Drenova, 1908. A case study from the Aus­ der Französischen Religionskriege, Vortragsreihe »RePro- tro-Hungarian seacoast on national-clerical interpreted rural duktion. Bild und Kopie von der Antike bis zur Gegenwart«, protests against urban policy, Workshop »The City and the Erfurt, 04.05.2016. countryside. Transitions and transfers in the nineteenth and –: The murder of the Duke of Guise as a »media event«, Tagung first half of the twentieth century«, Vilnius, 22.06.2016. »The invention of news. News pamphlets at the cross­roads –: Inner-katholische Konflikte im österreichischen Küstenland. of literature and journalism (from the sixteenth to the Nationalisierung des katholischen Kirchenlebens in Istrien – eighteenth centuries)«, Trient, 22.09.2016. dargestellt am Beispiel des slowenischen Dorfes Ricmanje –: Die französischen Religionskriege im Heiligen Römischen Reich. (1900–1910), Kolloquium des Arbeitsbereichs für Osteuro- Nachrichten, Kommunikationszentren und Transmissionspro­ päische Geschichte, Mainz, 28.06.2016. zesse, Tagung »Les villes réelles et imaginées comme espa- –: »Österreich« als Alternative zu Nationalismen in Ostmittel- ces plurilingues d’échange et de circulation dans l’Empire und Südosteuropa. Nationale, transnationale und imperiale des Habsbourg«, Amiens, 07.10.2016. Loyalitäten im Habsburgerreich und ihre erinnerungspoliti­ Serapioni, Benedetta: Owning Jerusalem’s Past. UNESCO World schen Auswirkungen bis heute am Beispiel des (ehemaligen) Heritage and the Struggle for Symbolic Recognition, Konfe- öster­reichischen und ungarisch-kroatischen Küstenlandes, renz »What does Heritage Change?«, Montreal, 07.06.2016. 24. Tagung der Jungen Osteuropa-Experten »Lokal, regional, –: Diplomats of Culture? UNESCO’s Experts and The Old City of (trans-)national. Neue Forschungen zu Osteuropa«, Berlin, Jerusalem, 1955–1975, Mainz, 13.12.2016. 10.07.2016. Sing, Manfred: The Meanings of Islam in Egyptian Debates –: Italian catholicism in the Austrian Littoral (Trieste and Istria) on Secularism in the Early Twentieth Century, Konferenz at the beginning of the twentieth century. Sub-cultural po­ »European Social Science History Conference 2016«, Valen- sition between Italian nation / culture, Austrian loyalty and cia, 31.03.2016. Catholic religion, Workshop »Identities In-Between. Stornig, Katharina: Hast Du nicht Mitleid mit Deinen armen Brü­ East-Central Europe, c. 1900 – present«, Oxford, 12.09.2016. derchen und Schwesterchen in China? Kindermissionsliteratur –: Das österreichisch-ungarische Küstenland: pars pro toto und die Verbreitung von relationalem Weltwissen im Kaiser­ Österreich-Ungarn. Einheitsperspektive und imperialer Kon­ reich, Konferenz »Die Welt der Kinder. Weltwissen und Welt- text für eine Region voller Differenzen, Tagung »Regionalität deutung in Schul- und Kinderbüchern des 19. und frühen als historische Kategorie. Prozesse, Diskurse, Identitäten 20. Jahrhunderts«, Zürich, 05.02.2016. im Mitteleuropa des 16. bis 19. Jahrhunderts«, Warschau, –: Die Kindheit des Sklaven / der Sklavin. Repräsentationen ost­ 09.11.2016. afrikanischer Sklavenkinder in christlichen Medien im späten –: »Wir sind verpflichtet, Österreich zu lieben«. Supranationa­ 19. und frühen 20. Jahrhundert, 51. Deutscher Historikertag, lität des religiös begründeten Selbstverständnisses und der Hamburg, 21.09.2016. imperialen Loyalität in der italienischsprachigen katholischen Techet, Péter: Zur Visualisierung national motivierter, staats­ Öffentlichkeit des österreichischen Küstenlandes (Triest, politischer und religiöser Konflikte im österreichisch-ungari­ Istrien), Jahrestagung des Collegium Carolinum, Bad Wies- schen Küstenland (1890–1914), 4. Schweizerische Geschichts- see, 10.11.2016. tage, Lausanne, 10.06.2016. 113 –: Nationale Indifferenz und nationalisierende Narrative in den –: Cultural difference and early modern foreign relations. The inner- und anti-katholischen Konflikten des österreichisch- Hanseatic League and the Spanish Monarchy, c. 1570–1700, ungarischen Küstenlandes – am Beispiel des Kirchenstreits in Gastvortrag, Leuven, 19.02.2016. Drenova 1908, Konferenz »Österreich-Ungarn und die impe- –: Humanitarismus vor dem Humanitarismus? Sklavereikritik im rialen Herausforderungen im 19. und frühen 20. Jahrhun- frühneuzeitlichen Spanien und Hispanoamerika, Forschungs- dert. Nationalismen und Rivalitäten im Habsburgerreich, in kolloquium »Neuere Geschichte«, Bremen, 11.05.2016. Europa und in der Welt«, Warschau, 30.11.2016. –: Political representation and symbolic communication in the Thulin, Mirjam: Prague 1744 / 45. Jewish diplomacy and relief early modern period. The Imperial Cities of the Holy Roman in action, Workshop »Jewish diplomacy and welfare. In- Empire, Konferenz »La representaciò política a l’Antic Rè- tersections and transformations in the early modern and gime«, Barcelona, 06.09.2016. modern period«, Mainz / Frankfurt a.M., 12.04.2016. Wood, John Carter: »This Is Your Hour«. Crisis, cultural renewal Voigt-Goy, Christopher: Martin Luthers Begründung des and a Christian intellectual circle in Britain, 1937–1949, Lon- kirch­lichen Amts, Arbeitskreis »Theologischer Arbeits- don, 10.02.2016. kreis für reformationsgeschichtliche Forschung«, Meißen, –: Explorations on the »frontier«. Christian principles and secular 01.09.2016. knowledge in a British intellectual network, 1937–1949, Eu- –: From a great German to a rebel. Luther in Germanophobe his­ ropean Social Science History Conference 2016, Valencia, toriography after 1945, Tagung »La Réforme. Quel héritage 31.03.2016. pour l’Europe?«, Paris, 20.10.2016. –: »The hopes of Europe have descended upon this island«. War, –: Luther and the priestly potestas in the late middle ages, Ta- religion, and the national »mission« in a British christian intel­ gung »Beyond Oberman. Luther and the middle ages«, lectual group, 1937–1949, Britain and the World Conference, Evanston, IL, 03.11.2016. London, 22.06.2016. Weller, Thomas: ¿Estos no son hombres? Sklaverei und Sklaverei­ –: Christliche Intellektuelle in Großbritannien und die europäi­ kritik im frühneuzeitlichen Spanien und Hispanoamerika. »Die schen Krisen der 1930er- und 1940er-Jahre, DHI-Stipendiaten- Sklaverei setzen wir mit dem Tod gleich«. Sklaverei in global­ kolloquium, London, 27.09.2016. historischer Perspektive, Abschlusstagung des DFG-Projekts Zecherle, Andreas: Die Rezeption der »Theologia Deutsch« bei »Forschungen zur antiken Sklaverei«, Mainz, 14.01.2016. Martin Luther, Tagung »Societas Mediaevistica«, Ulm, 27.02.2016.

114 Publikationen

Die Übersicht enthält Veröffentlichungen eigenständiger Forschungsergebnisse der am IEG Beschäftigten sowie von ihnen herausgegebene Publikationen mit dem Erscheinungsjahr 2016 (sowie Nachträge aus 2015).

Publikation »Ortstermine« Publikation »Religion und Politik«

Berger, Joachim / Dingel, Irene / Paulmann, Religion und Politik. Eine Quellenanthologie Johannes (Hg.): Ortstermine. Umgang mit zu gesellschaftlichen Konjunkturen in der Differenz in Europ­a, Mainz 2016, URL: Neuzeit, Mainz 2016, URL: http://wiki.ieg- http://ieg-differences.eu (s.S. 104). mainz.de/konjunkturen (s.S. 106).

Ackermann, Elke: Galápagos-Inseln → vgl. »Ortstermine«. –: Conceptions of Humanity in Nineteenth Century German Pro­ Aurast, Anna u.a.: Big Data und Smart Data in den Geisteswis­ testant Missions, in: Klose / Thulin (Hg.), Humanity, S. 107–130. senschaften, in: Bibliothek: Forschung und Praxis 40 (2016), –: »Dear Reader, Remember This«: Mission Reports as Paradigms S. 200–206. for Revival in Europe. The Barmer Missionsblatt and Basel Aust, Cornelia: Amsterdam → vgl. »Ortstermine«. Evangelischer Heidenbote in the 19th Century, in: Christian –/ Gißibl, Bernhard: Frankfurt am Main → vgl. »Ortstermine«. Soboth u.a. (Hg.), »Schrift soll leserlich seyn«. Der Pietismus –: Jüdische Kleiderordnungen. Die visuelle Ordnung der frühneu­ und die Medien. Halle an der Saale 2016, S. 149–162. zeitlichen Gesellschaft → vgl. »Religion und Politik«. –: Der Weg zur Heiligung? Kirchenzucht in Tradition und Erinne­ –: Lemberg → vgl. »Ortstermine«. rung, in: Thomas K. Kuhn / Nicola Stricker (Hg.), Erinnert, –: Von Itzig Jacob zu Izaak Flatau. Transregionaler Handel im verdrängt, verehrt. Was ist Reformierten heilig?, Neukir- preußisch-polnischen Teilungsgebiet, in: Mark Häberlein (Hg.), chen-Vluyn 2016, S. 53–79. Jahrbuch für Regionalgeschichte. Bd. 34, Stuttgart 2016, –: Europa in der Mission. Begründung, Strategien, Europäisierung S. 115–135. in der evangelischen Mission im 19. Jahrhundert, in: Themen- Becker, Judith: Basel → vgl. »Ortstermine«. portal Europäische Geschichte, . (1833 / 1830), in: HU (Hg.), Themenportal Europäische Ge- –: Jean Bodin, die Souveränität des Herrschers und das Gebot der schichte, Berlin 2016, . Staat und Religion. Zentrale Positionen zu einer Schlüssel- frage des Politischen Denkens (Staat – Souveränität – Na- –: Zur Genese des modernen Toleranzgedankens. Das sozinia­ tion), Wiesbaden 2016. nische Plädoyer für Religionsfreiheit → vgl. »Religion und –: London → vgl. »Ortstermine«. Politik«. Berger, Joachim: Places to Be. On Negotiating Differences in Eu­ Dingel, Irene (Hg.): Memoria – theologische Synthese – Autoritä­ rope, dt.: An den Orten des Geschehens – zum Umgang mit tenkonflikt. Die Rezeption Luthers und Melanchthons in der Differenz im Europa der Neuzeit → vgl. »Ortstermine«. Schülergeneration, Tübingen 2016. –: »Une œuvre internationale – / Hg. zusammen mit Kolb, Robert d’un caractère humanitaire«. Dingel, Irene (Hg.): Der Antinomistische und Batka, L’ubomír (Hg.): Oxford The Appeal to Humanity in Streit (1556–1571), bearb. v. Handbook of Martin Luther’s Theo­ International Masonic Rela­ Jan Martin Lies, Hans-Otto Schneider, logy, Oxford 22016 [Erstauflage tions, in: Klose / Thulin (Hg.), Kęstutis Daugirdas, Göttingen 2016 2014]. Humanity, S. 231–248. (Controversia et Confessio 4). – / Bahlcke, Joachim (Hg.): Die Refor­ Bouwers, Eveline G.: Oostakker mierten in Schlesien. Vom 16. Jahr- → vgl. »Ortstermine«. hundert bis zur Altpreußischen Union von 1817, Göttingen –: Religion und Politik in Frankreich. Von der Französischen Revo­ 2016 (VIEG Mainz Beiheft 106). lution bis zur Dritten Republik → vgl. »Religion und Politik«. – / Leppin, Volker (Hg.): Das Reformatorenlexikon, Darmstadt Daugirdas, Kęstutis: Die Anfänge des Sozinianismus. Genese und 22016. Eindringen des historisch-ethischen Religionsmodells in den – / Paulmann, Johannes (Hg.): → vgl. »Religion und Politik«. universitären Diskurs der Evangelischen in Europa, Göttingen – / Bahlcke, Joachim: Einführung, in: Dies. / ders. (Hg.), Die Re- 2016 (VIEG Mainz Bd. 240). formierten in Schlesien, S. 7–12. –: Nicht nur Johann Arndt. Die Wirkungen der lutherischen Re­ – / Kolb, Robert / Batka, L’ubomír: Conclusion, in: Robert formation in Russland, in: Hanna Kasparick (Hg.), Von Witten- Kolb / dies. u.a. (Hg.), Oxford Handbook of Martin Luther’s berg in die Welt, Wittenberg Theology, Oxford 22016, S. 633–638. 2016, S. 114–127. Dingel, Irene: Reformation. Zentren – – / Kolb, Robert / Batka, L’ubomír: –: Philipp van Limborch. Theo­ Akteure – Ereignisse, Göttingen 2016. Introduction, in: Kolb / dies. u.a. logia christiana, 1686, in: Oda (Hg.), Oxford Handbook of Martin Wischmeyer (Hg.), Handbuch der Bibelhermeneutiken. Von Luther’s Theology, S. 1–4. Origenes bis zur Gegenwart, Berlin 2016, S. 427–436. –: » Es wäre jetzt gar bequem und eine herrliche Gelegenheit –: Raków → vgl. »Ortstermine«. für einen Vergleich«. Melanchthon bittet den Freund um seine –: Texteditionen, in: Dingel (Hg.), Der Antinomistische Streit Meinung (Brief Melanchthons anJohannes Agricola, nach (1556–1571), S. 372–415, 416–523, 524–562. 3. Februar 1535; Signatur: Mscr.Dresd.C.59,1), in: Sächsische –: Toleranz aus der Perspektive der Remonstranten und ihrer re­ Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek Dres- formierten Kontrahenten, in: Sascha Salatowsky / Winfried den (Hg.), 95 Autographe der Reformationszeit. Virtuelle Schröder (Hg.), Duldung religiöser Vielfalt – Sorge um die Ausstellung der SLUB Dresden. Ausgabe 39 von 95, Dres- wahre Religion. Toleranzdebatten in der Frühen Neuzeit, den 2016, . –: Breslau / Wroclaw, in: Michael Welker u.a. (Hg.), Europa Re- –: Von der Wittenberger Reformation zum Luthertum. Kon­ formata. Reformationsstädte Europas und ihre Reforma- fessionelle Transformation, in: Wolfgang Thönissen, Josef toren, Leipzig 2016, S. 75–84 = engl.: Breslau / Wrocław – Freitag, Augustinus Sander (Hg.), Luther: Katholizität & Johannes Hess und Zacharias Ursinus, in: Europa Reformata: Reform: Wurzeln – Wege – Wirkungen, Paderborn / Leipzig European Reformation Cities and their Reformers, ed. by 2016, S. 239–260. Michael Welker, Michael Beintker and Albert de Lange, Duval, Elsa: Aachen → vgl. »Ortstermine«. Leipzig 2016, S. 77–86. Feindt, Gregor: St. Petersburg → vgl. »Ortstermine«. –: Das Bild Luthers und Melanchthons in der Historiographie zur –: »The Spirit that Revives«? Reshaping Catholic Poland in Confessio Augustana, in: Dies. (Hg.), Memoria – theologische Late Socialism (1977–1981), in: Wood (Hg.), Christianity and Synthese – Autoritätenkonflikt, S. 113–126. National Identity in Twentieth-Century Europe, S. 149–166. –: Historische Einleitung zu Controversia et Confessio 4: Der Anti­ –: D i e s c h w a r z e M a d o n n a r e i s t d u r c h P o l e n . Z u m 10 5 0 . J u b i l ä u m d e r nomistische Streit (1556–1571), hg. v. Irene Dingel, Göttingen Taufe Polens, in: Forschungsstelle Osteuropa (Hg.), Archivale 2016. des Monats 5 (2016), . phie, in: Melanchthon in Gotha – eine Sammlungs- und For­ –: Opposition und Samizdat in Ostmitteleuropa. Strukturen und schungsgeschichte, hg. v. Daniel Gehrt und Kathrin Paasch, Mechanismen unabhängiger Publizistik in vergleichender Per­ Gotha 2016, S. 81–83. spektive, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 65 –: Das Ringen um ein Minderheitenrecht in Glaubensfragen. Die (2016), S. 17–42. Speyerer Protestation von 1529, in: Zeitschrift für Kirchenge- –: Polnische Widerstände. Zu den aktuellen Protesten in Polen schichte 126 (2016), S. 225–242. Wiederabdruck unter dem und ihren historischen Referenzen, in: Forschungsstelle Ost- Titel »Die Speyerer Protestation von 1529. Das Ringen um ein europa (Hg.), Archivale des Monats 3 (2016), . Speyerer Vierteljahreshefte Jg. 56, H. 4, 2016, S. 11–28. –: Prague, 1977. Charter 77, in: Klose / Paulmann / Thompson –: Lehrer und Märtyrer. »Heilige« in der reformierten Erinne­ (Hg.), Online Atlas on the History of Humanitarianism and rung?, in: Kuhn / Stricker (Hg.), Erinnert, verdrängt, verehrt, Human Rights, . –: Lutherische Bekenntnisbildung zwischen theologischer Ab­ –: Warschau → vgl. »Ortstermine«. grenzung und Integration, in: Lutherische Theologie und Kir- Gißibl, Bernhard / Aust, Cornelia: Frankfurt am Main → vgl. che 40 (2016), S. 149–169. »Ortstermine«. –: Luther’s Authority in the Late Reformation and Protestant – / Helsinki → vgl. »Ortstermine«. Orthodoxy, in: Kolb / dies. u.a. (Hg.), Oxford Handbook of – / Hunting and Empire, in: John M. MacKenzie (Hg.), The Ency- Martin Luther’s Theology, S. 525–539. clopedia of Empire II, Oxford 2016, S. 1131–1142. –: Martin Chemnitz, in: Dies. / Leppin (Hg.), Das Reformatoren- lexikon, S. 101–109. Gißibl, Bernhard (Hg.): The Nature of –: Spuren reformierter Konfessionalität in Leichenpredigten auf German Imperialism. Conservation and the Angehörige des schlesischen Adels, in: Bahlcke / dies. (Hg.), Die Politics of Wildlife in Colonial East Africa, Reformierten in Schlesien, S. 15–30. New York u.a. 2016. Grigore, Mihai-D.: Ferrara und Florenz → vgl. »Ortstermine«. –: »A War of Justice and Humanity«. Abolition and Establishing –: Moskau → vgl. »Ortstermine«. Humanity as an International Norm, in: Ebd., S. 169–186. –: Zwischen orthodoxer Konformität und politischem Pragmatis­ –: Chios / Χίος → vgl. »Ortstermine«. mus. Die Walachei im 16. Jahrhundert → vgl. »Religion und –: The Emergence of Humanitarian Intervention. Three Centuries Politik«. of »Enforcing Humanity«, in: Ders. (Hg.), The Emergence of Hofmann, Andrea: Heidelberg → vgl. »Ortstermine«. Humanitarian Intervention, S. 1–27. –: Religion und Politik im Ersten Weltkrieg. Protestantische Got­ –: Enforcing Abolition. The Entanglement of Civil Society Action, tesdienstordnungen → vgl. »Religion und Politik«. Humanitarian Norm-Setting, and Military Intervention, in: –: Safenwil (Aargau) → vgl. »Ortstermine«. Ders. (Hg.), The Emergence of Humanitarian Intervention, –: Zürich → vgl. »Ortstermine«. S. 91–120. Ilić, Angela: Maribor → vgl. »Ortstermine«. –: Human Rights for and against Empire – Legal and Public Dis­ Jürgens, Henning P.: Emden → vgl. »Ortstermine«. courses in the Age of Decolonisation, in: Journal of the History –: Friedensrepräsentationen in der Frühen Neuzeit. Friedens­ of International Law / Revue d’histoire du droit internatio- feiern, -predigten und -lieder → vgl. »Religion und Politik«. nal 18 (2016), S. 317–338. –: Genf/Genève → vgl. »Ortstermine«. –: Koloniale Gewalt und Kolonialkrieg, in: Bundeszentrale für po- –: Innerprotestantische Streitschriften in und über Schlesien litische Bildung, Bonn 2016, . Dingel (Hg.), Die Reformierten in Schlesien, S. 115–138. Lies, Jan Martin / Schneider, Hans-Otto: Magdeburg → vgl. –: Luther-Biographie als Polemik bei Johannes Cochlaeus, in: »Ortstermine«. Dingel (Hg.), Memoria – theologische Synthese – Autoritä- – / Schneider, Hans-Otto: Medienereignis und Bekenntnisbil­ tenkonflikt, S. 45–58. dung. Das Interim im Heiligen Römischen Reich → vgl. »Re- –: Ronneburg bei/near Gera → vgl. »Ortstermine«. ligion und Politik«. Klein, Denise: Istanbul → vgl. »Ortstermine«. – / Schneider, Hans-Otto: Texteditionen, in: Dingel (Hg.), Der Klose, Fabian (Hg.) / Johannes Paulmann / Andrew Thompson Antinomistische Streit (1556–1571), S. 111–134, 563–569, (Hg.): Online Atlas on the History of Humanitarianism and 571–575, 577–579, 581–585, 587–590. Human Rights, Mainz 2016, URL: Politikberatung im 16. Jahrhundert am Beispiel der Korrespon­ – / Paulmann, Johannes (Hg.): Humanitarianism & Human denz zwischen Martin Bucer und Philipp dem Großmütigen Rights. Research on the Entangled History of Humanitari­ von Hessen, in: Ebernburg-Hefte 42 (2016). anism and Human Rights, Blog, Mainz 2016, . Philipp der Großmütige und die Habsburger bis 1541, in: – / Thulin, Mirjam (Hg.): Huma­ Andreas Hedwig u.a. (Hg.), Bünd- nity. A History of European Klose, Fabian (Hg.): The Emergence of nisse und Friedensschlüsse in Hessen. Concepts in Practice From the Humanitarian Intervention. Ideas and Practice Aspekte friedenssichernder und frie- Sixteenth Century to the Pre­ from the Nineteenth Century to the Present, densstiftender Politik der Landgraf- sent, Göttingen 2016 (VIEG Cambridge 2016. schaft Hessen im Mittelalter und in der Mainz Beiheft 110). Neuzeit, Marburg an der Lahn 2016, S. 151–174. –: Texteditionen, in: Dingel (Hg.), Der Antinomistische Streit Martin Sabrow / Achim Saupe (Hg.), Historische Authentizi- (1556–1571), S. 303–319, 323–346, 351–371. tät, Göttingen 2016, S. 91–125. Möller, Esther u.a.: Alexandria → vgl. »Ortstermine«. –: Verfahren zur Bewältigung religiös-konfessioneller Differenz – –: Between Globalisation and Contestation. Humanity as a eine gesellschaftliche und politische Herausforderung in der Polemical Concept within the Red Cross and Red Crescent europäischen Neuzeit. Einleitende Bemerkungen, in: Ders., Movement, in: Klose / Thulin (Hg.), Humanity, S. 209–227. Schnettger / Weller (Hg.), Unversöhnte Verschiedenheit, – / Rehling, Andrea: Protokollen auf der Spur. Neue Zugänge zu S. 9–17. Kommunikation und Kultur in Organisationen, Spuren. Zur –: Victoria Adelaide Mary Louisa, Deutsche Kaiserin, Königin von Materialität kultureller Kontakte, in: Saeculum 2 (2016). Preußen, in: BADW. Historische Kommission (Hg.), NDB, –: »We do not Learn for School, but for Life«. Alumni Associations Bd. 26, Berlin 2016, S. 1498–1499. in French Schools in Lebanon –: The Dilemmas of Humanitarian Möller, Esther u.a. (Hg.): Entangled in the 1930s and 1940s as Pri­ Aid. Historical Perspectives, in: Education. Foreign and Local Schools in vileged Spaces of Sociability, Ders. (Hg.), Dilemmas of Humanita- Late Ottoman Syria and Mandate Lebanon in: Dies. u.a. (Hg.), Entangled rian Aid in the Twentieth Century, (19th–20th Centuries), Würzburg 2016. Education, S. 265–282. S. 1–31. –: The Suez Crisis 1956 as a Moment of Transnational Humanita­ –: Humanitarianism and Empire, in: MacKenzie (Hg.), The Ency- rian Engagement, in: European Review of History 1–2 (2016), clopedia of Empire II, S. 1112–1123. S. 136–153. –: Humanity – Humanitarian Reason – Imperial Humanitarianism. Panter, Sarah: Frank, Ludwig, in: Ute Daniel u.a. (Hg.), 1914–1918 European Concepts in Practice, in: Klose / Thulin (Hg.), Huma- online. International Encylopedia of the First World War, Ber- nity, S. 287–312. lin 2016, . –: Krakau → vgl. »Ortstermine«. –: St. Louis → vgl. »Ortstermine«. – : Trient → vgl. »Ortstermine«. Paulmann, Johannes / Dingel, Irene (Hg.) → vgl. »Religion und – : Versöhnungsasymmetrien. Die deutsch-polnische und Politik«. die deutsch-französische Versöhnung nach dem Zwei­ – → vgl. Eintrag Klose / Paul­mann / Thompson (Hg.): Online ten Weltkrieg, in: Aleksandra Chylewska-Tölle (Hg.), Atlas on the History of Humanitarianism and Human Rights. Perspektiven eines Dialogs. Studien zu deutsch- –/ Schnettger, Matthias / Weller, Thomas (Hg.): Unversöhnte polnischen Transferprozessen im religiösen Raum, Berlin Verschiedenheit. Verfahren zur Bewältigung religiös-konfessi­ 2016, S. 83–99. oneller Differenz in der europäischen Neuzeit,Göttingen 2016 Rehling, Andrea → vgl. Eintrag Möller / dies.: Protokollen auf der (VIEG Mainz Beiheft 108). Spur. – / Rehling, Andrea: Historische → vgl. Eintrag Paulmann / dies.: Histori­ Authentizität jenseits von Paulmann, Johannes (Hg.): Dilemmas of sche Authentizität jenseits von »Origi­ »Original« und »Fälschung«. Humanitarian Aid in the Twentieth Century, nal« und »Fälschung«. Ästhetische Wahrnehmung Oxford 2016. –: Dubrovnik → vgl. »Ortstermine«. gespeicherte Erfahrung-ge- genwärtige Performanz, in: Röttjer, Julia: Auschwitz → vgl. »Ortstermine«. Serapioni, Benedetta / Thulin, Mirjam: Jerusalem → vgl. –: Gefährdetes Sibirien? Kulturerbe Irkutsk und Naturerbe Bai­ »Ortstermine«. kalsee im Diskurs von Wandel, Niedergang, Schutz und Auf­ Sing, Manfred / Haugbolle, Sune: New Approaches to Arab Left schwung, in: Benjamin Conrad / Lisa Bicknell (Hg.), Stadtge- Histories, in: Arab Studies Journal 24 (2016), S. 90–97. schichten. Beiträge zur Kulturgeschichte osteuropäischer –: Damaskus → vgl. »Ortstermine«. Städte von Prag bis Baku, Bielefeld 2016, S. 87–120. –: Dis / Connecting Islam and Terror. The »Open Letter to Al- Schäfer-Griebel, Alexandra: Acquisition and Handling of News Baghdadi« and the Pitfalls of Condemning ISIS on Islamic on the French Wars of Religion in Cologne. The Case of Her­ Grounds, in: Journal of Religious and Political Practice 2 mann Weinsberg, with Particular Focus on the Engravings by (2016), S. 296–318. Franz Hogenberg, in: Joad Raymond / Noah Moxham (Hg.), –: Kairo → vgl. »Ortstermine«. News Networks in early modern Europe, Leiden 2016, Stornig, Katharina: Between Christian Solidarity and Human S. 695–715. Solidarity. »Humanity« and the Mobilisation of Aid for Dis­ –: Kuttenberg / Kutná Hora → vgl. »Ortstermine«. tant Children in Catholic Europe in the Long 19th Century, in: Schneider, Hans-Otto / Lies, Jan Martin: Medienereignis und Be­ Klose / Thulin (Hg.), Humanity, S. 249–266. kenntnisbildung. Das Interim im Heiligen Römischen Reich → –: Geneva, 1924. The Geneva Declaration of the Rights of the vgl. »Religion und Politik«. Child, in: Klose / Paulmann / Thompson (Hg.), Online Atlas on – / Lies, Jan Martin: Magdeburg → vgl. »Ortstermine«. the History of Humanitarianism and Human Rights, . mistische Streit (1556–1571), S. 111–134, 563–569, 571–575, –: Globalisierte Körper? Repräsentationen der Welt und ihrer Be­ 577–579, 581–585, 587–590. völkerung auf der vatikanischen Missionsausstellung 1925, in: –: Amsdorf als Statthalter Luthers in Magdeburg, in: Maren Linda Ratschiller / Siegfried Weichlein (Hg.), Der schwarze Ballerstedt u.a. (Hg.), Eine Stadt folgt Martin Luther, Körper als Missionsgebiet. Medizin, Ethnologie und Theo- Halle an der Saale 2016, S. 112–127. logie in Afrika und Europa 1880–1960, Wien u.a. 2016, –: Reichert, Ernst(-)Otto, in: Friedrich Wilhelm Bautz / Traugott S. 123–152. Bautz (Hg.), Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. –: Paris → vgl. »Ortstermine«. Bd. 37, Nordhausen 2016, S. 912–914. Techet, Péter: Triest → vgl. »Ortstermine«. –: Schimpfwort des Monats, URL: . – / Serapioni, Benedetta: Jerusalem → vgl. »Ortstermine«. –: Texteditionen, in: Dingel (Hg.), Der Antinomistische –: Connecting Centers of Wissenschaft des Judentums. David Streit (1556–1571), S. 19–44, 47, 49–53, 55–69, 73–96, 101– Kaufmann in Budapest (1877–1899), in: Tamás Turán / 106, 139–143, 145–155, 159–161, 163–173, 177–183, 185– Carsten Wilke (Hg.), Modern Jewish Scholarship in Hungary. 198, 201, 203–213, 217–226, 231–245, 249–276, 281–283, The »Science of Judaism« between East and West, Berlin 285–299. 2016, S. 157–174. –: Zwei frühe englische Übersetzungen von Luthers Schmal­ –: Familie Wertheimer, in: BADW. Historische Kommission (Hg.), kaldischen Artikeln, in: Lutherjahrbuch 83 (2016), S. 178–195. NDB –: Generations of Wissenschaft des Judentums. The Correspon­ –: Las repúblicas europeas y la Paz de Westfalia. La representa­ dence between David Kaufmann and Leopold Zunz, in: Paul ción republicana en las negociaciones de Münster y Osnabrück, Mendes-Flohr u.a. (Hg.), Jewish Historiography between in: Manuel Herero Sánchez (Hg.), Repúblicas y republicanis- Past and Future. 200 Years of Wissenschaft des Judentums mos en la Europa moderna (siglos XVI–XVIII), Madrid 2016, 2016. S. 329–347. –: Prag → vgl. »Ortstermine«. –: Münster und Osnabrück → vgl. »Ortstermine«. –: Samson Wertheimer, in: BBAW. Historische Kommis- –: Nantes → vgl. »Ortstermine«. sion (Hg.), NDB. –: Valladolid → vgl. »Ortstermine«. –: Simon Wolf Wertheimer, in: Ebd. –: Vienna, 1815. First International Condemnation of the –: Wien → vgl. »Ortstermine«. Slave Trade, in: Klose / Paulmann / Thompson (Hg.), On- Voigt-Goy, Christopher: Augsburg → vgl. »Ortstermine«. line Atlas on the History of Humanitarianism and Human –: Bürgerkrieg und Liturgie. England im 17. Jahrhundert → vgl. Rights, URL: . –: Der Erfurter »Liederstreit« 1712, in: Paulmann / Schnettger / Wood, John Carter (Hg.): Christianity and National Identity in Weller (Hg.), Unversöhnte Verschiedenheit, S. 91–106. Twentieth-Century Europe. Conflict, Community, and the –: Einleitung → vgl. »Religion und Politik«. Social Order, Gottingen 2016 (VIEG Mainz Beiheft 111). –: Erfurt → vgl. »Ortstermine«. –: »Blessed is the nation?« Christianity and National Identity in –: Luther in der Aufklärung, in: Mariano Delgado / Volker Twentieth-Century Europe, in: Ebd., S. 11–31. Leppin (Hg.), Luther: Zankapfel zwischen den Konfessionen –: Crime News and the Press, in: Paul Knepper / Anja Johan- und »Vater im Glauben«? Historische, systematische und sen (Hg.), The Oxford Handbook of the History of Crime and ökumenische Zugänge, Stuttgart 2016, S. 124–135. Criminal Justice, Oxford 2016, S. 301–319. –: Plymouth → vgl. »Ortstermine«. –: Oxford → vgl. »Ortstermine«. –: Wittenberg → vgl. »Ortstermine«. –: The Rock of Human Sanity Stands in the Sea where it always Weller, Thomas → vgl. Eintrag Paulmann / Schnettger / ders. Stood. Britishness, Christianity and the Experience of (Near) (Hg.): Unversöhnte Verschiedenheit. Defeat, 1939–1941, in: Ders. (Hg.), Christianity and National –: Altona → vgl. »Ortstermine«. Identity in Twentieth-Century Europe, S. 131–148. –: Eine schwarze Legende? Zum Umgang mit religiöser Zecherle, Andreas: Einleitung und Kommentar zum Ersten Differenz im frühneuzeitlichen Spanien, in: Paulmann / Kappeler Landfrieden (1529), in: Irene Dingel (Hg.), Reli- Schnettger / ders. (Hg.), Unversöhnte Verschiedenheit, giöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa S. 41–63. (1500–1800). Digitale Quellenedition frühneuzeitlicher –: Humanitarianism Before Humanitarianism? Spanish Discourses Religionsfrieden, Wolfenbüttel 2016, . Klose / Thulin (Hg.), Humanity, S. 151–168. –: Thorenburg → vgl. »Ortstermine«. Universitäre Lehre

Lehrveranstaltungen des WiSe 2015 / 16 sind im Jahresbericht 2015 des IEG aufgeführt.

Becker, Judith: Hauptseminar: Johann Heinrich Jung-Stilling und Rehling, Andrea: Übung: Die Geschichte des europäischen seine Zeit, JGU Mainz, WiSe 2016 / 17, 2 SWS. Denkmalschutzes, JGU Mainz, SoSe 2016, 2 SWS. Dingel, Irene: Lehrdeputat im Rahmen des Amts der Sprecherin –: Übung: Global Governance und internationale Organisa- des DFG-geförderten Graduiertenkollegs »Die christlichen tionen seit dem 19. Jahrhundert, JGU Mainz, WiSe 2016 / 17, Kirchen vor der Herausforderung ›Europa‹ «. 2 SWS. Feindt, Gregor: Proseminar: Weichselland. Das Königreich Polen Thulin, Mirjam: Übung: Geschichte des amerikanischen Juden­ im Russländischen Reich, 1864–1915, Universität Bremen, tums (1654–1924), Goethe Universität Frankfurt a.M., WiSe SoSe 2016, 2 SWS. 2016 / 17, 2 SWS. –: Übung: Erinnerungsorte zwischen Deutschland, Polen und Voigt-Goy, Christopher: Hauptseminar: Das Papsttum im Europa, Universität Bremen, SoSe 2016, 2 SWS. 13. Jahrhundert, Universität Heidelberg, SoSe 2016, 3 SWS –: Forschungskolloquium: Kolloquium zur Ost(mittel)euro­pä­- (Professurvertretung). ischen Geschichte (zusammen mit Susanne Schattenberg und –: Vorlesung: Die Reformation in Europa (Überblicksvorle- Martina Winkler), Universität Bremen, SoSe 2016, 2 SWS. sung KG III), Universität Heidelberg, SoSe 2016, 3 SWS Hofmann, Andrea: Proseminar: Der Investiturstreit, JGU Mainz, (Professurvertretung). SoSe 2016, 2 SWS. Weller, Thomas: Übung / Spanische Quellenlektüre: ¿Estos no –: Übung: Johannes Calvin. Leben und Werk, JGU Mainz, son hombres? Sklaverei und Sklavereikritik in Spanien und WiSe 2016 / 17, 2 SWS. Hispanoamerika vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, JGU Mainz, Klose, Fabian: Übung: Globalgeschichte. Ansätze, Theorien, SoSe 2016, 2 SWS. Tendenzen, Historisches Seminar der LMU München, SoSe 2016, 2 SWS. Panter, Sarah: Übung: Die Revolution von 1848 / 49 in transnatio­ naler Perspektive, JGU Mainz, SoSe 2016, 2 SWS. Pękala, Urszula: Hauptseminar: Versöhnung zwischen Kirche, Politik und Gesellschaft. Die Katholische Kirche im deutsch- französischen und deutsch-polnischen Versöhnungsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg, Universität des Saarlandes, SoSe 2016, 2 SWS. –: Proseminar: Frauen in der Kirchengeschichte, JGU Mainz, WiSe 2016 / 17, 2 SWS. Sonstiges

Bouwers, Eveline G. / Rehling, Andrea: Einführung in das Thema, Paulmann, Johannes / Panter, Sarah: → vgl. Eintrag Panter, Studientag für die Doktorandinnen und Doktoranden des Sarah / Paulmann, Johannes: Einführung in das Ta­gungs- IEG »Raum / Grenze«, Mainz, 03.02.2016. ­thema. Dingel, Irene: Digitalität und Diversität. Geisteswissenschaften im –: Kommentar zur Session »Calls for Engagement and Re- Jahr 2026, Podiumsdiskussion, Mainz, 29.01.2016. ciprocity of Aid«, Konferenz »European Social Science –: Dokumente der Reformation Martin Luthers im Gedächtnis History Conference 2016«, Valencia, 31.03.2016. der Welt, Verleihung der UNESCO Memory of the World- –: »Menschen zu helfen, ist überall nötig und möglich, nicht erst Urkunden »Frühe Schriften der von Martin Luther initiierten in Lambaréné«. Zur autobiographischen Konstruktion des Reformation«, Wittenberg, 17.03.2016. humanitären Helfers, Sommerschule des Forschungsnetz- Feindt, Gregor / Paulmann, Johannes: Einführung in das Tagungs­ werks »Saisir l’Europe. Europa als Herausforderung«, thema, IEG-Graduierten-Workshop »European History Loveno di Menaggio, 03.10.2016. across Boundaries«, Mainz, 12.10.2016. –/ Feindt, Gregor: → vgl. Eintrag Feindt, Gregor / Paulmann, –: Sommerakademie: Erinnerung ohne Grenzen? – Erinnerungs­ Johannes: Einführung in das Tagungsthema. konflikte jenseits des Nationalstaats (zusammen mit Friede- –/ Klose, Fabian: → vgl. Eintrag Klose, Fabian / Paulmann, mann Pestel), Studienstiftung des deutschen Volkes, August Johannes: Global Humanitarianism Research Academy (GHRA). 2016, 20 Sitzungen. Schäfer-Griebel, Alexandra: Digitale Projekte am IEG. Religions­ Klose, Fabian / Paulmann, Johannes: Global Humanitarianism friedensprojekt und Orts­termine, BarCamp »Histocamp Research Academy (GHRA) an der UoE und im Archiv des Mainz. Erstes BarCamp für Historikerinnen und Historiker«, IKRK in Genf (zusammen mit Andrew Thompson, Exeter), Mainz, 04.11.2016. Juli 2016. Panter, Sarah / Paulmann, Johannes: Einführung in das Ta­ gungsthema, IEG-Workshop »Digital Humanities«, Mainz, 23.02.2016. Netzwerk Institutionelle Kooperationen (vertraglich geregelt)

Berlin und Leipzig, Clio Online, Themenportal Europäische München, Bayerische Staatsbibliothek und Köln, Historisches Geschichte: EGO | Europäische Geschichte Online Institut der Universität: »recensio.net. Rezensionsplattform Bonn, Deutscher Akademischer Austauschdienst: Leibniz-DAAD- für die europäische Geschichtswissenschaft« Research-Fellowship-Programme (Forschungsaufenthalte Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, sowie Wissenschaftle- internationaler Postdocs am IEG) rinnen und Wissenschaftler des Deutschen Historischen Insti- Bonn, Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche tuts Rom, des Historischen Instituts der Polnischen Akademie Institute im Ausland (Deutsches Forum für Kunstgeschichte der Wissenschaften (Warschau) und der Herzog August Biblio- Paris; Deutsche Historische Institute London, Moskau, Paris, thek Wolfenbüttel: Forschungsprojekt Friedensrepräsentation Rom, Warschau und Washington, D.C.; Orient-Institut Beirut, Paris, Laboratoire d’excellence »Ecrire une histoire nouvelle Orient-Institut Istanbul): Austausch von Forschenden, Betreu- de l’Europe« (LabEx EHNE) und Deutsches Historisches ung von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern, Institut: Zusammenarbeit bei Online-Plattformen, Nachwuchsförderung; Forschungsvernetzung Forschungskooperation Enschede, Stiftung Refo500: internationale Plattform refo500 Potsdam, Zentrum für Zeithistorische Forschung und 18 weitere Genf, Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK): Öffnung Verbundpartner: Leibniz-Forschungsverbund »Historische der Archive des IKRK für Forschende des IEG; Nachwuchs­ Au­thentizität« förderung (Global Humanitarianism Research Academy) Trier, Center for Digital Humanities der Universität: »EGO | Europä- Gießen, International Graduate Centre for the Study of Culture: ische Geschichte Online«, »Forschungsnetzwerk und Daten- Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden banksystem« (FuD) Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbiblio- Vilnius, Universitetas: Austausch von Forschenden, Betreuung thek / Göttingen Centre for Digital Humanities und 13 weitere von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern, Partnereinrichtungen: Verbundprojekt »DARIAH-DE gemeinsame wiss. Veranstaltungen León / Spanien, Universität: Austausch von Forschenden, Betreu- Warschau, Historisches Institut der Polnischen Akademie der ung von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern Wissenschaften (IHPAN): Austausch von Forschenden bzw. Leuven, KADOC: Austausch von Forschenden Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern, Mainz, Johannes Gutenberg-Universität und Römisch-Germani- Forschungsprojekt »Repräsentationen des Friedens« sches Zentralmuseum: WissenschaftsCampus Mainz – »Byzanz Warschau, Uniwersytet Kardynała Stefana Wyszyńskiego w zwischen Orient und Okzident« Warszawie: Forschungsnetzwerk »Ringen um Versöhnung. Mainz, Johannes Gutenberg-Universität: Graduiertenkolleg »Die Wechselwirkungen von Religion und Politik im Verhältnis zwi- christlichen Kirchen vor der Herausforderung ›Europa‹ (1890 schen Deutschland und Polen 1945–2010« bis zur Gegenwart)« Zürich, Universität, Institut für Hermeneutik und Religionsphilo­ Mainz, Johannes Gutenberg-Universität, Hochschule, Akademie sophie: gemeinsame Tagungen im Themenbereich »Religion der Wissenschaften und der Literatur, Institut für geschicht- in historischer und hermeneutischer Perspektive« liche Landeskunde, Römisch-Germanisches Zentralmuseum: Zürich, Universität, Theologische Fakultät (Christiane Tietz): Zusammenarbeit im »Mainzer Zentrum für Digitalität in den Mitgliedschaft im Graduiertenkolleg »Die christlichen Kirchen Geistes- und Kulturwissenschaften« (mainzed) vor der Herausforderung ›Europa‹ « Andere internationale und nationale Kooperationen

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IEG arbeiteten 2016 mit Forscherinnen und Forschern an folgenden Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen:

Amsterdam, Vrije Universiteit: s. Apeldoorn Bologna, Fondazione per la Scienze religiose Giovanni XXIII: Apeldoorn, Theologische Universiteit, sowie weitere Wissen­ Edition der »Conciliorum Oecumenicorum Decreta V« schaftlerinnen und Wissenschaftler aus Grand Rapids / USA (Irene Dingel, Henning P. Jürgens) Glenside / USA, Helsinki, Princeton und Zürich: Herausgabe der Bonn, Deutsche UNESCO-Kommission: Das Erbe der Reformation Reihe »Reformed Historical Theology« (Irene Dingel) Martin Luthers in Dokumenten (Irene Dingel, Henning P. Austin, Keith Stanglin, Austin Graduate School of Theology: Opera Jürgens) Arminii (Kęstutis Daugirdas) Bratislava, Evangelical Lutheran Theological Faculty: Bamberg, Otto-Friedrich-Universität, Lehrstuhl für Medieninfor- s. St. Louis / USA matik: »Cosmobilities« (Anna Aschauer, Anna Aurast, Sarah Darmstadt, Technische Universität, Ubiquitous Knowledge Panter, Michael Piotrowski, Johannes Paulmann) Processing Lab: CEDIFOR-Pilotprojekt »EGOlink: Automatische Basel, SNF-Projekt »Ordnung und Transgression: Divergierende Analyse und Erweiterung der internen und externen Linkstruk- Repräsentationen in osmanischen Texten (1687–1730)« tur in EGO« (Michael Piotrowski) (Denise Klein) Braunschweig, Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für inter- Basel, Europa-Insitut, Institute of European Global Studies der nationale Schulbuchforschung: Schulprojekt Gotteslästerung Universität (CH): Abschluss eines gemeinsamen Sammelban- (Eveline G. Bouwers) des mit dem Titel »Bessere Welten. Kosmopolitismus in den Cambridge / USA, Harvard Law School: s. Warwick Geschichts­wissenschaften« (Bernhard Gißibl) Erlangen-Nürnberg, Friedrich-Alexander-Universität, Fachbereich Basel, Universität, Theologische Fakultät: s. Greifswald Theologie: s. Greifswald Beirut, Orient-Institut: Buchvorstellung (Esther Möller) Exeter, University, Centre for Imperial and Global Berlin, Humboldt-Universität, Institut für Geschichtswissenschaf- History: Online-Atlas on the History of Humanitarianism and ten, sowie weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Human Rights (Fabian Klose, Johannes Paulmann); s. Genf aus Mainz, Marburg, München (LMU), Regensburg und Frankfurt am Main, Goethe-Universität, Martin-Buber- Professur Tübingen: Herausgabe der »Zeitschrift für Kirchengeschichte« für Jüdische Religionsphilosophie: Wissenschaft des Juden- (Irene Dingel); Beteiligung am DFG-Netzwerk »Juristen in der tums in Europa. Die Korrespondenz des Breslauer Historikers internationalen Politik. Praxis und Praktiker des Völkerrechts Markus Brann (1849–1920) (Mirjam Thulin) im 19. und 20. Jahrhundert« (Fabian Klose) Genf, Internationales Komitee vom Roten Kreuz: Vorbereitung Berlin, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: und Durchführung einer Global Humanitarianism Research s. Warwick Academy (GHRA) (Fabian Klose, Johannes Paulmann) Bochum, Ruhr-Universität, Evangelisch-Theologische Fakultät: Gent, Universiteit: s. Maastricht s. Greifswald

126 Gießen, Graduate Centre for the Study of Culture / Kassel, Universität: DFG-Programm »Point Sud« Frankfurt a.M., Justus-Liebig-Universität: s. Mainz, Institut für Mainzer Stellenbosch Institute of Advanced Studies (Südafrika): Kirchengeschichte Organisation einer Konferenz zum Thema »Decolonization Glenside / USA, Westminster Theological Seminary: s. Apeldoorn and the Politics of Wildlife in Africa« (Bernhard Gißibl) Gotha, Universität Erfurt, Forschungsbibliothek: Vorbereitung Kiel, Christian-Albrechts-Universität, mit weiteren Wissenschaft­ eines Sammelbandes (Irene Dingel) lerinnen und Wissenschaftlern aus Frankfurt a.M., Gießen, Gotha, Universität Erfurt, Forschungszentrum Gotha: Hannover, Innsbruck, München, Stuttgart und Tübingen: Netzwerk Sozinianismus-Forschung in Deutschland (Kęstutis DFG-Netzwerk »Dynamiken interkultureller Begegnungen« Daugirdas) (Antragstellung und Mitgliedschaft: Esther Möller); Institut Göttingen, Georg-August-Universität, Theologische Fakultät: für Kirchen­geschichte: s. Heidelberg s. Greifswald Lausanne, Université: s. Maastricht Greifswald, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Theologische Fakultät, Laval / Kanada, Université: s. Maastricht; s. Warwick sowie weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Leiden, Universiteit: Engaging Europe in the Arab World. aus Basel / Schweiz, Bochum, Erlangen-Nürnberg, Göttingen, European missionaries and humanitarianism in the Middle East Heidelberg, Marburg, München (LMU), Neuendettelsau und (1850–1970) (Johannes Paulmann, Esther Möller) Zürich / Schweiz: Herausgabe der »Zeitschrift Verkündigung Leipzig, Universität, Kirchengeschichtliches Seminar: und Forschung« (Irene Dingel) Frühjahrstagungen zur Geschichte der Wittenberger Reforma- Hannover, Leibniz-Professur: Vorbereitung und Durchführung der tion (Irene Dingel, Henning P. Jürgens) Tagung für »Leibniz in Mainz – europäische Dimensionen der Leuven, Katholieke Universiteit: KADOC, assoziierte Wissenschaft- Mainzer Wirkungsperiode« (Irene Dingel) lerin (Eveline G. Bouwers), s. Maastricht Hannover, Leibniz-Forschungsstelle: s. Hannover, Lincoln / USA, University of Nebraska, Department of History: Leibniz- Professur Predigtforschung (Irene Dingel) Heidelberg, Ruprecht-Karls-Universität, Theologische Fakultät: London, DHI: s. Genf s. Greifswald Lutherstadt Wittenberg, Leucorea Stiftung: Internationale Tagung Helsinki, Hel­sin­gin yli­opis­to, Systemaattinen teologia: s. Apeldoorn im Jubiläumsjahr der Reformation 2017 (Irene Dingel, Henning Innsbruck, Universität, Institut für Bibelwissenschaften und His- P. Jürgens) torische Theologie: Vorbereitung des »Handbuch frühneuzeit­ liche Theologiegeschichte – transkonfessionell«, mit weiteren Wissenschaftlern u.a. aus Apeldoorn (Irene Dingel)

127 Lutherstadt Wittenberg, Leucorea Stiftung: s. Leipzig, München, Institut für Kultur und Geschichte Südosteuropas, Universität Leipzig, Kirchengeschichtliches Seminar Vorbereitung einer Tagung (Mihai-D. Grigore) Lutherstadt Wittenberg, Stiftung Luthergedenkstätten: s. Luther- München, Ludwig-Maximilians-Universität: Evangelisch-Theologi- stadt Wittenberg, Leucorea Stiftung sche Fakultät: s. Greifswald; Katholisch-Theologische Fakultät: Maastricht, Universität, mit weiteren Wissenschaftlerinnen und s. Berlin, Humboldt Universität zu Berlin Wissenschaftlern aus Gent, Lausanne, Laval / Kanada, Leuven, Münster, Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für West­ Newcastle upon Tyne und Paris (EHESS): Mitglied im Netzwerk fälische Kirchengeschichte: s. Heidelberg »The transnational dynamics of social reform« (Johannes Neuendettelsau, Augustana-Hochschule: s. Greifswald Paulmann); NWO-gefördertes VIDI-project »Nature’s Newcastle upon Tyne, Northumbria University: s. Maastricht Diplomats: Ecological Experts and the Conservation Policy of Oxford/Freiburg/Greifswald, Félix Krawatzek / Friedemann International Organizations, 1920–2000« (Andrea Rehling) Pestel / Rieke Trimçev: Mapping the Languages of European Mainz, Akademie der Wissenschaften und der Literatur: Contro- Memory (Gregor Feindt) versia et Confessio (Irene Dingel), Leichenpredigten der Frühen Paris, Institut de l’Islam et du monde musulman: s. Leiden Neuzeit (Irene Dingel) Paris, Centre d’Histoire de Sciences Po: s. Warwick Mainz, Hochschule, Institut für Raumbezogene Informations- und Paris, Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS): Messtechnik (Michael Piotrowski s. Maastricht Mainz, Institut für Mainzer Kirchengeschichte: Vorbereitung der Philadelphia, Lutheran Theological Seminary: Ausstellung »Menschen – Bilder – Eine Welt. Menschenbilder in Melanchthonforschung; Missionszeitschriften aus der Zeit des Kaiserreichs« Philadelphia, Lutheran Theological Seminary: s. Mainz, Akademie (Katharina Stornig, Judith Becker) der Wissenschaften und der Literatur (Irene Dingel) Mainz, Johannes Gutenberg-Universität, Evangelisch-Theologische Princeton, Theological Seminary: s. Apeldoorn Fakultät: s. Berlin, HU Mannheim, Institut für Deutsche Rom, Österreichisches Historisches Institut: Projekt Techet (Péter Sprache (Michael Piotrowski) Techet, Eveline G. Bouwers) Mainz, Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Sevilla, Universidad Pablo de Olavide: El modelo policéntrico de Reformationsbeauftragter: Kulturführer Spuren der Reforma- soberanía compartida (siglos XVI–XVIII). Una vía alternativa en tion in Rheinland-Pfalz (Irene Dingel, Henning P. Jürgens) la construcción del Estado moderno (Thomas Weller) Marburg, Herder-Institut / Landau, Institut für Evangelische St. Louis / USA, Concordia Seminary: Lutherische Theologie; Theologie: Vorbereitung zweier Tagungen für 2017 / 2018 Straßburg, Universität, Comité de rédaction der »Revue d’Histoire (Irene Dingel, Henning P. Jürgens) et de Philosophie Religieuses« (Irene Dingel) Marburg, Herder-Institut: s. München, LMU; s. Greifswald; Straßburg / Frankreich, Université, Groupe de Recherches sur les s. Berlin, Humboldt Universität zu Berlin Non-conformismes religieux du XVIe siècle et l’histoire des München, Bayerische Staatsbibliothek und Historische Kommis- Protestantismes (GRENEP): Tagungsband La prédication sion bei der Bayerischen Wissenschaften: Deutsche Biographie durant la Grande Guerre (Irene Dingel, Andrea Hofmann) (Irene Dingel, Johannes Paulmann, Jan-Martin Lies, Hans-Otto Tübingen, Eberhard Karls-Universität, Evangelisch-Theologische Schneider) Fakultät: s. Gotha, Universität Erfurt, Forschungsbibliothek Gotha

128 Tübingen, Eberhard Karls-Universität, Evangelisch-Theologische Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Projekt »Religiöse Fakultät: s. Heidelberg Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa (1500–1800): Tübingen, Eberhard Karls-Universität, Evangelisch-Theologische Digitale Quellenedition frühneuzeitlicher Religionsfrieden« und Katholisch-Theologische Fakultät: s. Berlin, Humboldt (Irene Dingel) Universität zu Berlin Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: digitale Erschließung Vilnius, Universitetas: Monumenta Reformationis Lithuanicae der Editionsbände »Contro­versia et Confessio« (Irene Dingel, (Kęstutis Daugirdas) Jan-Martin Lies, Hans-Otto Schneider) Warschau, Uniwersytet Kardynała Stefana Wyszyńskiego w Zagreb, Filozofski Fakultet Sveučilišta u Zagrebu, Odsjek za Warszawie, Institut für Politologie, Forschungsnetzwerk povijest (philosophische Fakultät der Universität Zagreb, »Ringen um Versöhnung. Wechselwirkungen von Religion Abteilung für Geschichte): Projekt Techet (Péter Techet, Eveline und Politik im Verhältnis zwischen Deutschland und Polen G. Bouwers) 1945–2010« (Irene Dingel, Gregor Feindt, Urszula Pękala). Zürich, Universität, Theologische Fakultät: s. Apeldoorn Warwick, University of Warwick: Internationales Netzwerk Zürich, Universität, Theologische Fakultät: s. Greifswald »Rights, Duties and the Politics of Obligation: Socioeconomic Rights in History« (Fabian Klose)

Gutachten

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn Forschungszentrum Internationale und Interdisziplinäre Centro Melantone, Rom: Stipendium (Andrea Hofmann) Theologie, Universität Heidelberg: Lautenschlaeger-Award Cornell University Press, Ithaca (Fabian Klose) (Irene Dingel) Europäische Kommission, Brüssel: Marie-Skłodowska-Curie-Maß- Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln (Irene Dingel) nahmen im Programm Horizont 2020 (Eveline G. Bouwers) Johannes Gutenberg-Universität, Mainz: Fachbereich 01, Deutsche Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO), Mainz: Evangelisch-Theologische Fakultät, Promotionsgutachten Rezensent (Manfred Sing) (Irene Dingel) Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn (Irene Dingel) Journal of the History of International Law / Revue d’histoire du Eberhard Karls Universität Tübingen, Evangelisch-Theologische droit international (Fabian Klose) Fakultät, Habilitationskommission (Irene Dingel) Journal of Ottoman Studies (Denise Klein) Europäische Kommission, Brüssel: Gutachten für Marie- Konrad Adenauer-Stiftung, St. Augustin: Promotionsstipendien­ Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) im Programm bewerbungen (Andrea Hofmann) Horizont 2020 (Eveline G. Bouwers) Narodowe Centrum Nauki / National Science Centre, Krakau (Gregor Feindt)

129 Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaft­ Social Sciences, Amsterdam: Research Fellow­ship (Cornelia lichen Forschung (Fabian Klose) Aust) Studienstiftung des deutschen Volkes, Bonn: Auswahl­kommission Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (Denise für Studienanfängerinnen und Studien­anfänger (Sarah Panter) Klein) Zeitschrift für German History (Henning P. Jürgens) Quest. Issues in Contemporary Jewish History (Sarah Panter) Zeitschrift für Kirchengeschichte (Kęstutis Daugirdas, Irene Dingel, Andrea Hofmann)

Mitgliedschaften und Funktionen

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz: ordent­ Deutsches Historisches Museum, Berlin: Ausstellungs- liches Mitglied, Leitung der Kommission für Personalschriften, vorhaben »Der Luthereffekt – Eine Globalgeschichte der Leitung des Projekts »Controversia et Confessio«, Leitung des Reformation«, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats Projekts »Leichenpredigten der Frühen Neuzeit«, Mitglied der (Irene Dingel) Kommission für die Valentin-Weigel-Ausgabe, Mitglied der DFG-Graduiertenkolleg 1575 »Die christlichen Kirchen vor der Inschriftenkommission (Irene Dingel) Herausforderung ›Europa‹ (1890 bis zur Gegenwart)«, IEG Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Interakademische und JGU Mainz: Sprecherin und stellvertretender Sprecher Kommission der Leibniz-Edition, Mitglied der Kommission (Irene Dingel, Johannes Paulmann) (Irene Dingel) DFG-Netzwerk »Dynamiken interkultureller Begegnungen«, Mainz: Arbeitskreis »Das osmanische Europa. Methoden und Perspek- Antragsstellerin und Mitglied des Sprecherinnengremiums tiven der Fruhneuzeitforschung zu Sudosteuropa«, Mitglied (Esther Möller), Mitglied (Katharina Stornig) (Denise Klein) DFG-Netzwerk »Lutherische Orthodoxie revisited«, Mitglied Arbeitskreis Historische Friedens- und Konfliktforschung, Mitglied (Christopher Voigt-Goy, Kęstutis Daugirdas) (Fabian Klose) DFG-Netzwerk »Confessio im Konflikt«, Kooptiertes Mitglied Arbeitskreis »Materielle Kultur und Konsum in der Vormoderne«, (Christopher Voigt-Goy) Mitglied (Cornelia Aust) DFG-Schwerpunktprogramm »Transottomanica«, Osteuro­­päisch- Bayerische Akademie der Wissenschaften, München: osmanisch-persische Mobilitätsdynamiken« (SPP 1981), Historische Kommission, Mitglied (Johannes Paulmann), Mitglied (Denise Klein) Deutsche Biographie, Mitglied des wissenschaftlichen Edition Reformierter Bekenntnisschriften, Mitglied im Heraus­ Beirats (Johannes Paulmann) geberkreis (Judith Becker) Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Inter- Enzyklopädie der Neuzeit Online, Fachherausgeberin »Kirchen und akademische Kommission der Leibniz-Edition, Mitglied der religiöse Kulturen. Protestantismus« (Judith Becker) Kommission (Irene Dingel) Europäische Melanchthon-Akademie Bretten, Mitglied im Beirat Deutsches Historisches Institut, Paris: Karl Ferdinand Werner- (Judith Becker) Fellowship, Mitglied des Auswahlgremiums (Irene Dingel) Gesellschaft für die Geschichte des Reformierten Protestantismus, Scio-Stiftung für Kirchen- und Kirchenzeitgeschichte am Helmut- Mitglied im Vorstand (Judith Becker) Hild-Haus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Kommission »Evange- (EKHN), Darmstadt: Mitglied des wissenschaftlichen Beirats lische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts«, Mitglied der (Irene Dingel) Kommission (Irene Dingel) Stresemann-Gesellschaft, Mainz: Mitglied des Vorstands Hessische Historische Kommission, Darmstadt: Mitglied (Irene (Johannes Paulmann) Dingel) Universidad de Navarra, Pamplona/Spanien: Wissenschaftlicher Hessische Kirchengeschichtliche Vereinigung, Darmstadt: Mitglied Beirat der Zeitschrift »Memoria y civilización. Anuario de Histo- des wissenschaftlichen Beirats (Jan-Martin Lies, Hans-Otto ria de la Universidad de Navarra«, Mitglied (Thomas Weller) Schneider) Universität Osnabrück: Interdisziplinäres Institut für Kulturge- Johannes a Lasco Bibliothek, Emden: Mitglied des wissenschaft­ schichte der Frühen Neuzeit, Mitglied des wissenschaftlichen lichen Beirats (Irene Dingel) Beirats (Irene Dingel) Johannes Gutenberg-Universität, Mainz: Mitglied des Hochschul- Université de Neuchâtel: Wissenschaftlicher Beirat der Zeitschrift rats (Irene Dingel), Gutenberg-Akademie für den wissenschaft- »Arte Nuevo. Revista de Estudios Aúreos«, Mitglied (Thomas lichen Nachwuchs, Seniormitglied (Johannes Paulmann) Weller) Journal for Research into Freemasonry and Fraternalism, Mit­ Verein für Reformationsgeschichte, Mitglied des Vorstands; herausgeber (Joachim Berger) Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte, Heraus- Kollegium Jüdische Studien am Zentrum Jüdische Studien Berlin- geberin (Irene Dingel) Brandenburg: Assoziiertes Mitglied (Mirjam Thulin) Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands, Leibniz-Forschungsverbund »Historische Authentizität«, Berlin: Frankfurt a.M.: Schriftführer und Mitglied des Ausschusses Sprecher der Themenlinie 1, Mitglied des Lenkungskreises (Johannes Paulmann), Mitglied des Komitees der Arbeits- (Christopher Voigt-Goy); Themenlinie 3 »Überlieferungsräume gemeinschaft »Digitale Geschichtswissenschaft« (Joachim historischer Authentizität« (Andrea Rehling) Berger) Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Verband der Judaisten in der Bundesrepublik Deutschland, Ham- Lutherischen Orthodoxie, Mitglied im Herausgebergremium burg: Mitglied des Vorstands (Mirjam Thulin) (Irene Dingel) Verkündigung und Forschung, Mitglied im Herausgebergremium Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissen­ (Irene Dingel) schaften: Mitglied des wissenschaftlichen Beirats (Johannes Wissenschaftliche Gesellschaft für Theologie. Sektion Kirchen- Paulmann), assoziierter Wissenschaftler (Michael Piotrowski) geschichte, Mitglied (Judith Becker, Kęstutis Daugirdas, Irene Reformed Historical Theology / Reformierte Historische Theologie, Dingel, Mihai-D. Grigore, Christopher Voigt-Goy); korrespondie- Mitglied im Herausgebergremium (Irene Dingel) rendes Mitglied (Joachim Berger) Revue d’Histoire et de Philosophie Religieuses, Mitglied im Heraus- Wissenschaftsrat, Köln: Mitglied der wissenschaftlichen Kom- gebergremium (Irene Dingel) mission, Mitglied des Evaluationsausschusses, Leitung des Sächsische Akademie der Wissenschaften, Leipzig: Mitglied der Akkreditierungsausschusses (Irene Dingel) wissenschaftlichen Begleitkommission »Briefe und Akten zur Vilniaus Universitetas: Editorial Board of Monumenta Reformatio- Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Bestän- nis Lithuanicae (Kęstutis Daugirdas) digen 1513 bis 1532« (Irene Dingel) Zeitschrift für Kirchengeschichte, Mitglied im Herausgeber­ gremium (Irene Dingel) Daten und Fakten

Stipendien- und Gastwissenschaftlerprogramm in Zahlen

1959: Eröffnung des Stipendiaten- wohnheims

1952: Einzug in die Domus Universitatis

1951: Martin Göhring (Direktor Universalgeschichte) 1981: Peter Manns wird Direktor (Direktor 1950: Gründung des Abendländische Instituts; Direktoren: Religionsgeschichte) Joseph Lortz (Direktor Abendländische 1968: Karl Otmar 1976: Peter Meinhold Religionsgeschichte), Freiherr von Aretin wird Direktor (Direktor Fritz Kern (Direktor wird Direktor (Direktor Abendländische Universalgeschichte) Universalgeschichte) Religionsgeschichte)

1950 1960 1970 1980 Drittmittel in 2016

Personal

20 Männer 32 Frauen

2013: Einweihung der IEG-Dependance

1994: Gerhard May (Direktor 2012: Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft 1990–1993: Gustav Abendländische 2016: Evaluation Adolf Benrath Religionsgeschichte), 2005: Irene (komm. Leiter Heinz Duchhardt Dingel (Direktorin 2011: Johannes Abendländische (Direktor Abendländische Paulmann (Direktor Religionsgeschichte) Universalgeschichte) Religionsgeschichte) Universalgeschichte)

1990 2000 2010 2020 Organisation und Gremien

Seit 2012 wird das IEG gemeinsam von Bund und Ländern im Rahmen der Leibniz- Gemeinschaft gefördert.

Das IEG, als Stiftung des bürgerlichen Stipendien- und Gastwissenschaftlerpro- Rechts gegründet, wurde bis zum Jahre gramm, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, 1976 von der Gemeinschaft der Länder Publikationen) und der Verwaltung (EDV, der Bundesrepublik Deutschland nach Personal, Dienstbetrieb, Finanzen, Ge- dem Königsteiner Abkommen finanziert. bäude) unterstützt. Die Direktorin und der Bis 2011 war es im Haushalt des Landes Direktor der beiden Abteilungen bilden den RLP beim Ministerium für Wissenschaft, Vorstand , der die Geschäfte des Instituts Weiterbildung und Kultur etatisiert. Zur (unter Hinzuziehung des Forschungskoor- Realisierung seiner Forschungsprojekte dinators und des Ver­waltungsleiters) führt. und internationalen Kooperationen wirbt Das IEG stellt den Wirtschaftsplan in das Institut zusätzlich Mittel Dritter ein. Form eines Programmbudgets gemäß den Das IEG besteht aus zwei Abteilungen, von der Leibniz-Gemeinschaft definierten einer religionshistorischen und einer all­- Anforderungen auf. Das Programmbudget gemeinhistorischen, die in den For­schungs­ stellt – auf Grundlage einer Kosten- und bereichen sowie bei der Nachwuchsförde- Leistungsrechnung – die wissenschaftliche rung und den Forschungsinfrastrukturen Arbeitsagenda der Forschungsbereiche zusammenarbeiten. For­schung und wis- den zu erwirtschaftenden Erlösen und zu senschaftliche Infrastruktur werden vom deckenden Kosten gegenüber. wissenschaftlichen Service (Bibliothek,

Der Verwaltungsrat des Instituts verab- ist für strukturelle und organisatorische schiedet das Programmbudget des Insti- Fragen von übergeordneter Bedeutung tuts, das von den federführenden Ministe- ebenso zuständig wie für die Anstellung rien in Bund und Land genehmigt wird, und der Direktorinnen und Direktoren. Dem Verwaltungsrat gehörten im Berichtsjahr an:

• Barbara Schleicher-Rothmund, MdL, • Manfred Geis, MdL RLP als auf Vorschlag der Wissenschafts­ • Dorothea Schäfer, MdL RLP ministerin von der Landesregierung • Pia Schellhammer, MdL RLP RLP berufene Vorsitzende • Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident • Dr. Achim Weber, Ministerialrat: der JGU Mainz Leiter der Hochschulabteilung des • Prof. Dr. Claudius Geisler, MWWK des Landes RLP General­sekretär der AdW Mainz • Michael Sondermann, Referent: Vertreter des MWWK

Der Wissenschaftliche Beirat begleitet die wissenschaftliche Arbeit des Instituts fachlich. Er wirkt an der Arbeitsplanung und der Bewertung der Arbeitsergebnisse des Instituts mit. Er ist interdisziplinär und international zusammengesetzt. Die fünfjährige Amtsperiode des aktuellen Wissenschaftlichen Beirats endet am 31.12.2016. Im Berichtsjahr waren folgende Professorinnen und Professoren Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats

• Anselm Doering- • Heiner Lück • Luise Schorn-Schütte Manteuffel (Tübingen) (Halle-Wittenberg) (Frankfurt a.M.) • Gudrun Gersmann, • Jiří Pešek (Prag) • Herman Selderhuis Sprecherin (Köln) • Risto Saarinen (Apeldoorn) • Madeleine Her- (Helsinki) • Brendan Simms ren-Oesch (Basel) • Wolfgang Schmale (Cambridge) • Volker Leppin, (Wien) • Peter Walter Sprecher (Tübingen) (Freiburg im Breisgau)

Der neue Wissenschaftliche Beirat, der seine Arbeit am 01.01.2017 aufgenommen hat, setzt sich wie folgt zusammen:

• Renate Dürr • Armin Kohnle (Leipzig) • Julia Richers (Bern) (Tübingen) • Charlotte Methuen • Margit Szöllösi-Janze • Birgit Emich (Glasgow) (München) (Frankfurt a.M.) • Olivier Millet (Paris) • Guiseppe Veltri • Ulrike Freitag (Berlin) • Judith Pollmann (Hamburg) • Madeleine Herren- (Leiden) • Günther Wassilowsky Oesch (Basel) (Frankfurt a.M.) Bibliothek

Die Bibliothek bietet mit ca. 90.000 Titeln Literatur zur Geschichte Europas seit der Mitte des 15. Jahrhunderts. Schwerpunkte bilden die europäische und internationale Geschichte sowie die Kirchen- und Theologiegeschichte seit Humanismus und Reformation.

Die Bibliothek hält essierten Institutsexternen zur Verfügung, Leitung: Ines Grund zahlreiche internati- die in der Bibliothek lesen, arbeiten und onale Fachzeitschrif­ forschen wollen. ten und Periodika bereit, mehr als 500 Die umfangreichen Sanierungsarbeiten in laufenden Subskriptionen (siehe Zeit­ im Haus seit 2015 haben die Benutzungs- schriftenübersicht ZDB). Außerdem steht möglichkeiten der Bibliothek bis Herbst eine große Anzahl von Fachbibliographien 2016 teilweise eingeschränkt (Baulärm, und allgemeinen bibliographischen Hilfs­ Umbauten im 4. Stock). Ein großer Gewinn mitteln zur Verfügung. Alle Bestände für die Bibliothek war die Erneuerung sind im Online-Katalog (OPAC, https:// aller Fenster des Hauses im Zuge der opac.ub.uni-mainz.de/DB=3) des Instituts Baumaßnahmen. Die alten Doppelfenster recherchierbar. Dort finden sich auch der Bibliothek konnten gegen neue schall- die Neuzugänge des laufenden Erwer- gedämpfte Fenster mit Innenjalousien bungsjahres sowie eine große Zahl von ausgetauscht werden. Der verbesserte DFG-geförderten Online-Ressourcen und Lichtschutz kommt den Büchern, der Datenbanken. Die Bibliothek gehört im verbesserte Schallschutz den Leserinnen Rahmen des übergeordneten Bibliotheks- und Lesern zugute. Die Arbeitsplätze an verbundes HeBIS zum LBS Rheinhessen den Fenstern der Bibliothek haben durch (Organisation und Technik: UB Mainz). den Umbau sehr gewonnen. Die Katalogisierung wurde Ende 2015 Der reguläre Gesamtetat der Bibliothek verbundweit auf das neue Regelwerk RDA blieb 2016 im Vergleich zum Vorjahr stabil umgestellt. Alle Beschäftigten der Biblio- und wurde durch zusätzliche Sachmit- thek, die Bestände katalogisieren, wenden tel verstärkt, um mehr Flexibilität bei nach umfangreichen Schulungen seit 2016 Einzelerwerbungen zu erlangen. Die das neue Regelwerk an. Neuerwerbungen der Bibliothek lagen Der Präsenzbestand der Bibliothek wird bei 1957 Medieneinheiten. Auch 2016 von Stipendiatinnen und Stipendiaten, konnten die thematischen Vorgaben des den Gästen sowie den Beschäftigten des Forschungsprofils des Instituts bei den Instituts genutzt und steht auch allen inter- Erwerbungen berücksichtigt und der Be- stand entsprechend auf- und ausgebaut Die Sacherschließung der Bibliotheksbe- werden. Im Zuge von Maßnahmen zur stände erfolgt auf der Grundlage der für Bestandserhaltung wurde wie schon im den HeBIS-Verbund gültigen Regelwerke Vorjahr ältere gedruckte Literatur buch- RSWK, DDC deutsch und RVK weiterhin binderisch aufgearbeitet. für Neuerwerbungen ebenso wie für re- Die Katalogisierung der Beiträge von EGO trokonvertierte Titel. 2016 wurde zwecks (http://www.ieg-ego.eu) durch die IEG-Bib- Qualitätssicherung der Retrokonversions- liothek für den HeBIS-Verbundkata­log mit arbeiten die Gegenprüfung der systemati- Weiterleitung an den World-Cat (http:// schen Kataloge fortgesetzt. www.worldcat.org) wurde fort­geführt. Preise, Anerkennungen und Berufungen

Anna Aschauer hat für die Mo- Habilitationsschrift »Die Thyssens: Ángel Alcalde Fernández, 2016 nate Juli, August, Oktober und Familie und Vermögen« mit dem Postdoc-Stipendiat am IEG, wur- November ein Forschungssti- Carl-Erdmann-Preis des VHD aus­- de für seine Dissertation »War pendium des Dr. Liselotte Kirch- gezeichnet. Veterans and Transnational Fas- ner-Stipendienprogramms der cism: From Fascist Italy and Nazi Franckeschen Stiftungen zu Halle Die St. Kliment Ohridski-Universi- Germany to Francoist Spain and erhalten. tät in Sofia hat dem ehemaligen Di- Vichy France (1917–1940)« mit rektor des IEG, Heinz Duchhardt, Kęstutis Daugirdas habilitierte dem »Ivano Tognarini«-Preis aus- die Ehrendoktorwür­de verliehen. sich an der Evangelisch-Theologi- ­g e z e i c h n e t . Diese erhielt er aufgrund seiner schen Fakultät der Eberhard Karls Verdienste um die transnationale Universität Tübingen und erhielt Johannes Paulmann wurde als Zusammenarbeit, seiner For- die venia legendi für das Fach Kir- Vorstandsmitglied des VHD wie- schungen zur Europäischen Ge- dergewählt. Er ist seit 2012 Schrift- schichte und zu internationalen führers des VHD und wird dieses Beziehungen. Amt für weitere vier Jahre aus- üben.

Michael Piotrowski hat einen Ruf an die UNIL im Bereich Digital Humanities angenom- men. chengeschichte. Seine Habilitati- Der ehemalige IEG-Stipendiat Felix Schürmann erhielt für sei- onsschrift behandelt das Thema ne Dissertation »Walfänger und »Die Anfänge des Sozinianismus. Genese und Eindringen des his- afrikanische Küstengemeinschaf- torisch-ethischen Religionsmo- ten: Begegnungen und Verflech- dells in den universitären Diskurs Gregor Feindt hat 2015 / 2016 tungen, ca. 1760–1900« den Fried­- der europäischen Evangelischen« die Vertretung der Juniorpro- ­rich-Sperl-Preis. (s.S. 98). fessur für Geschichte und Kul- tur Ostmitteleuropas im 19. und Katharina Stornig hat einen Simone Derix, ehemalige Stipen- 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt Ruf als Juniorprofessorin für Kul- diatin und wissenschaftliche Mit- Polen an der Universität Bremen turgeschichte am GCSC der JLU arbeiterin des IEG, wurde für ihre übernommen. angenommen. Christopher Voigt-Goy über- Professur für Historische Theo- nahm von Oktober 2015 bis Sep- logie an der Universität Heidel- tember 2016 die Vertretung der berg.

Interview mit Judith Becker über ihr aktuelles Forschungsthema, ihr Fellowship in Schweden und ihren Ruf an die HU Berlin

Eine Welt. Menschenbilder in Zudem ist der interdisziplinäre Missionszeitschriften aus der Zeit Austausch, der in gemeinsamen des Kaiserreichs« (s.S. 35) durch- Kolloquien und Seminaren – und geführt. Auf dieser Grundlage be- nicht zuletzt beim Mittagessen – reiten Katharina Stornig und ich stattfindet, äußerst wertvoll. Das eine Ausstellung vor, welche die sind ideale Voraussetzungen für Ergebnisse einem größeren Publi- »curiosity-driven research« und kum vorstellen soll. Darin können die Entwicklung neuer Ideen. die Besucherinnen und Besucher Kürzlich haben Sie einen Ruf selbst erfahren, wie ihre eigenen an die Theologische Fakultät Vorstellungen und Bildinterpreta- der HU erhalten. Wie geht es tionen geprägt sind. Sie sind seit 2007 als wissen- nun für Sie weiter? Im Okto- schaftliche Mitarbeiterin am IEG Von September 2015 bis Juni ber werde ich voraussichtlich beschäftigt, von 2010 bis 2014 2016 waren Sie als Fellow am die Professur für Kirchenge- leiteten Sie die BMBF-Nach- Swedish Collegium for Advan- schichte mit dem Schwerpunkt wuchsgruppe »Transfer und ced Study. Welche Möglichkei- Mittlere und Neuere Kirchen- Transformation der Europabil- ten bietet ein solches Fellowship? geschichte (Reformation) an der evangelischer Missionare im Das SCAS ist ein wunderbarer der Theologischen Fakultät der Kontakt mit dem Anderen«. Mit Ort für Forschung und Vernet- HU antreten. Dann wird die welchem Forschungsthema be- zung in einem anregenden in- Lehre sicher einen großen Teil schäftigen Sie sich aktuell? Im Ok- ternationalen und interdiszipli- meiner Zeit in Anspruch neh- tober 2016 habe ich gemeinsam nären Umfeld. Dort können sich men. Daneben möchte ich aber mit Katharina Stornig (GCSC) und Forschende ohne institutionelle auch neue Forschungsprojekte Christoph Nebgen (Mainz) das Verpflichtungen konzentriert der entwickeln und die Ausstellung Kolloquium »Menschen – Bilder – Arbeit an einem Thema widmen. realisieren. Beschäftigte

Vorstand Forschungskoordination und Verwaltungsleitung • Pr of. Dr. Irene Dingel, Direktorin der • Dr . Joachim Berger, Forschungs­koordinator Abteilung für Abendländische Religions­ • Di pl-Betriebsw. Klaus Bergmann, Verwaltungs­leiter geschichte (geschäftsführend bis 31.12.2016) (seit 01.04.2016) • Pr of. Dr. Johannes Paulmann, Direktor der • As s. Jur. Caroline Fuchs, Verwaltungs­leitung Abteilung für Universalgeschichte Personal / Dienstbetrieb (bis 31.03.2016)

Verwaltung und Wissenschaftsorganisation • Va nessa Brabsche M.A., Redakteurin • Ka rin Droste, Sachbearbeiterin, Personal • Mo nika Grothe, Sachbearbeiterin, Finanzbuchhaltung (bis 30.06.2016) • Su sanne Holler, Sachbearbeiterin, Finanzbuchhaltung (seit 15.06.2016) • Wi nfried Koch, Gebäudebetreuung, Logistik • Dr . Joe Paul Kroll, Wissenschaftlicher Lektor • Ba rbara Kunkel, Sekretärin, Abteilung für Universalgeschichte • An drea Maier, Sekretärin, Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte • Ul rike Moritz, Sachbearbeiterin, Stipendien- und Gastwissenschaftlerprogramm • Ba rbara Müller M.A., Referentin, Stipendien- und Gastwissenschaftlerprogramm • Ka thrin Schieferstein M.A., Referentin, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit • Ut e Scholl-Poensgen, Sachbearbeiterin, Finanzbuchhaltung • Er ika Seibel, Sachbearbeiterin, Personal / Finanzen / Gebäude • St efanie Mainz, Sachbearbeiterin, Veranstaltungen / Öffentlichkeitsarbeit / Forschungskoordination Bibliothek • Dr . Ines Grund, Bibliotheksleiterin; EDV-Koordination; Gleichstellungsbeauftragte • Di pl.-Bibl. Nina Schoof, Akzession (bis 31.01.2016) • Di pl.-Bibl. Hans Brobeck, Kataloge • Si lvia Hoffmann, Akzession, Benutzung • An nette Reichardt, Aufsicht

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler • Ce ren Aygül (assoziiert), Promotionsstipendiatin • El ke Ackermann M.A., Projekt »Wissen der Welt – der Gerda Henkel Stiftung, Projekt »Turkish Red Erbe der Menschheit« (bis 30.06.2016, vom Crescent and its Relation with International Red 01.07.2016 bis 31.12.2016 Stipendiatin des IEG) Cross Movement in terms of Humanitarianism • An na Aschauer, M.A, Wissenschaftliche Mitarbei- (1868–1928)« terin im Projekt »DARIAH-DE« (seit 01.03.2016); • PD Dr. Judith Becker, Wissenschaftliche Mitarbei- vom 18.07.2016 bis 26.08.2016 und vom 10.10.2016 terin, Abteilung für Abendländische Religions­ bis 18.11.2016 Dr. Liselotte Kirchner-Stipendien­ geschichte; stellv. Gleichstellungsbeauftragte; programm der Franckeschen Stiftung zu Halle vom 01.09.15 bis 15.06.2016 Fellowship am SCAS • An na Aurast M.A., Projekt »DARIAH-DE«; in Uppsala stv. Gleichstellungsbeauftragte (bis 31.01.2016) • Dr . Eveline G. Bouwers, Projektleiterin »Glaubens- • Dr . Cornelia Aust, Wissenschaftliche Mitarbeite- kämpfe: Religion und Gewalt im katholischen rin, Abteilung für Universalgeschichte Europa (1848–1914)« • PD Dr. Kęstutis Daugirdas, Wissenschaftlicher • Dr . Henning P. Jürgens, Projekt »Dass Gerechtigkeit Mitarbeiter, Abteilung für Abendländische und Friede sich küssen – Friedensrepräsentationen Religionsgeschichte in der Vormoderne« • El sa Duval M.A., Projekt »Wissen der Welt – Erbe • Dr . Fabian Klose, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, der Menschheit« (bis 30.06.2016, vom 01.07.2016 Abteilung für Universalgeschichte bis 31.12.2016 Stipendiatin des IEG) • Dr . des. Denise Klein, Wissenschaftliche Mitarbei- • Dr . Claudia Falk, Projekt »DARIAH-DE« (bis terin, Abteilung für Universalgeschichte (Elternzeit 29.02.2016); »EGO« (seit 01.03.2016) vom 26.06.2015 bis 26.06.2016) • Dr . Gregor Feindt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, • Dr . Jan Martin Lies, Projekt »Controversia et Abteilung für Universalgeschichte; vom 01.11.2015 Confessio« bis 31.07.2016 Vertretung der Juniorprofessur für • Sa ra Mehlmer M.A., Projekt »Glaubenskämpfe: Geschichte und Kultur Ostmitteleuropa an der Religion und Gewalt im katholischen Europa Universität Bremen (1848–1914)« (Elternzeit vom 14.07.2016 bis • Dr . Bernhard Gißibl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, 13.03.2017) Abteilung für Universalgeschichte • Dr . Esther Möller, Projekt »Ägyptischer Roter Halb- • PD Dr. Mihai-D. Grigore, Wissenschaftlicher Mit­ mond« (Elternzeit vom 01.11.2016 bis 31.01.17) arbeiter, Abteilung für Abendländische Religions­ • Dr . Sarah Panter, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, geschichte (Elternzeit vom 22.01.2016 bis 21.03.2016, Abteilung für Universalgeschichte Elternteilzeit vom 22.03.2016 bis 21.01.2017) • Dr . Urszula Pękala, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, • Dr . Andrea Hofmann, Wissenschaftliche Mit- Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte; arbeiterin, Abteilung für Abendländische vom 19.01.2016 bis 12.02.2016 Karl-Ferdinand- Religionsgeschichte Werner-Fellowship am DHI Paris

Graduiertenkolleg »Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung Europa« • He len Bennemann, Sekretariat (seit 16.06.2016) • Dr . Małgorzata Morawiec, Geschäftsführung • Su sanne Holler, Sekretariat (bis 16.06.2016) • Dr . Jan Schubert (assoziiert), Postdoc • Anna Katharina Pieper M.A., Wissenschaftliche • Dr . Katharina Stornig, Projekt »Das ferne Kind: Mit­arbeiterin, Abteilung für Universalgeschichte Religiöses Engagement und die Globalisierung • Dr .-Ing. Michael Piotrowski, Wissenschaftlicher von Familie (1840–1930)« (bis 30.09.2016) Mit­arbeiter, Digital Humanities (bis 31.12.2016) • Pé ter Techet LL.M., M.A., Projekt »Glaubens- • Dr . Andrea Rehling, Projektleitung »Wissen der kämpfe: Religion und Gewalt im katholischen Welt – Erbe der Menschheit«; vom 01.08.2016 bis Europa (1848–1914)« 31.10.2016 Visiting Fellow am Europainstitut der • Dr . Mirjam Thulin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Basel Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte • Ju lia Röttjer M.A., Projekt »Wissen der Welt – • PD Dr. Christopher Voigt-Goy, Wissenschaftlicher Erbe der Menschheit« (bis 30.06.2016) Mitarbeiter, Abteilung für Abendländische Religi- • Al exandra Schäfer-Griebel M.A., Projekt »Digitale onsgeschichte; vom 01.10.2015 bis 30.09.2016 Quellenedition frühneuzeitlicher Religionsfrieden« Vertretung der Professur für Historische Theologie • Di pl.- Theol. Hans-Otto Schneider (assoziiert), an der Universität Heidelberg Projekt »Controversia et Confessio« • Dr . Thomas Weller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, • Benedetta Serapioni M.A., Projekt »Wissen der Abteilung für Universalgeschichte Welt – Erbe der Menschheit« (bis 30.06.2016, vom • Dr . John Carter Wood, Projekt »Christliche Ord- 01.07.2016 bis 31.12.2016 Stipendiatin des IEG) nungsentwürfe in Großbritannien als Reaktion auf • Dr . Manfred Sing, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, die europäischen Krisen der Zwischenkriegszeit« Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte (bis 31.07.2016) (Elternzeit vom 11.01.2016 bis 10.02.2016, Eltern­ • An dreas Zecherle, Projekt »Digitale Quellenedition teilzeit vom 11.02.2016 bis 10.01.2017) frühneuzeitlicher Religionsfrieden« Spektrum

DARIAH-DE geht in die dritte För- »Decolonization and the Poli- derphase Das BMBF-geförderte tics of Wildlife in Africa« Im Rah- und von der SUB koordinierte Ver- men des DFG-Programms »Point bundprojekt DARIAH-DE geht in Sud« haben Bernhard Gißibl, die dritte Förderphase: Seit März wissenschaftlicher Mitarbeiter 2016 wird das Projekt mit einer in der Abteilung für Universalge- Fördersumme von insgesamt schichte, und Felix Schürmann, rund fünf Millionen Euro für drei ehemaliger Stipendiat des IEG, die weitere Jahre fortgesetzt. Eine Finanzierungszusage für eine entsprechende Verlängerung er- internationale Konferenz zum fährt auch das am IEG angesie- Thema »Decolonization and the delte Teilprojekt »Nachhaltige Politics of Wildlife in Africa« er-

Forschungsinfrastrukturen in der Die IEG-Gleichstellungsbeauftragte halten. historischen Europaforschung«, Ines Grund bei der Preisverleihung das sich mit digitalen Methoden des TOTAL E-QUALITY-Prädikats Die DFG-Förderung des For- und Werkzeugen in den histo- schungsprojekts »Zwischen the­ risch arbeitenden Wissenschaften ologischen Positionen und na- beschäftigt. cengleichheit und Familienfreund- tional-politischen Interessen. Ka­ lichkeit integriert haben. Das Prä- tholische Bischöfe als Akteure Chancengleichheit erfolgreich dikat gilt für drei Jahre. der deutsch-französischen und umgesetzt Das IEG erhält das deutsch-polnischen Versöhnung TOTAL E-QUALITY-Prädikat für die DFG setzt Förderung des Projekts nach dem Zweiten Weltkrieg Förderung der Chancengleichheit zu europäischen Religionsfrie- (1945–1990)« von Urszula Pękala von Männern und Frauen. Um den fort Das Forschungsprojekt wurde bewilligt. dieses Prädikat können sich Or- »Religiöse Friedenswahrung und ganisationen aus Wissenschaft, Friedensstiftung in Europa (1500– Glückwünsche Zu Ehren des Wirtschaft und Verwaltung be- 1800): Digitale Quellen­edition 60. Geburtstags von Irene Dingel werben, die in ihre Personal- frühneuzeitlicher Religionsfrie- fand ein vom IEG organisierter und Organisationspolitik bereits den« des IEG wird für weitere drei Empfang statt, an dem zahlreiche nachhaltig Maßnahmen der Chan- Jahre von der DFG gefördert. Gratulantinnen und Gratulanten

144 »Leibniz in Mainz« Anlässlich operation mit Lutherforschern des 300. Todestags und 370. Ge- aus der ganzen Welt erarbeitet. burtstags von Gottfried Wilhelm Ausführlich beschrieben sind Leibniz (1646–1716) organisierte die 14 Dokumente in dem Band das IEG im Rahmen des Mainzer »Meilensteine der Reformation. Wissenschaftsmarkts Stadtfüh- Schlüsseldokumente der frühen rungen entlang der Spuren, die Wirksamkeit Martin Luthers« Leibniz in Mainz hinterlassen hat (Gütersloh 2014). (s.S. 71). Fortsetzung der Interviewreihe UNESCO-Urkunde Der Vizeprä­ Im Rahmen der Fernsehlehrre-

sident der Deutschen UNESCO- daktion (WS 2016 / 17) des Journa- Irene Dingel während der Feier­­- Kommission verlieh im Rahmen listischen Seminars der JGU Mainz lich­­keiten zu ihrem Geburtstag eines Festaktes die Urkunden wurde die bereits im vergangenen zur Aufnahme früher Reforma- Jahr begonnene Porträtreihe fort- tionsschriften Martin Luthers in gesetzt, die Wissenschaftlerinnen aus Wissenschaft und Forschung das UNESCO-Weltregister des und Wissenschaftler und Stipendi- teilgenommen haben. Johannes Dokumentenerbes. Das Nomi­nie­- atinnen und Stipendiaten des IEG Paulmann gratulierte stellvertre- rungsdossier zu den Luther-Schrif- vorstellt. Zu sehen sind die Filme tend für das IEG, die Festrede hielt ten wurde von Irene Dingel und im Youtube-Kanal des IEG sowie Prof. Dr. Wolf-Friedrich Schäufele Henning P. Jürgens (IEG) in Ko­- unter http://www.ieg-mainz.de/ (Marburg). Mitarbeiter der Ab- institut/mediathek. teilung für Abendländische Re- ligionsgeschichte führten Frau Dingel zu Ehren das Stück »Inqui- sitor Hochstraten in Feierlaune. Eine überaus zwielichtige Ange- legenheit. Nach dem satirischen Gespräch Hochstratus Ovans« auf.

Irene Dingel (fünfte v.r.) und Henning P. Jürgens (vierter v.r.) nach Erhalt der Urkunde über die Aufnahme früher Reformationsschriften in das UNESCO-Dokumentenerbe Presseresonanz 2016 (Auswahl)

• »Kirchliche Hochschulen, Teil 3, Wildwuchs oder • »Ringen um Versöhnung«, Urszula Pękala im Bereicherung?«, Irene Dingel im Gespräch mit Gespräch, »SWR2-Journal am Mittag«, SWR, Andreas Main in »Tag für Tag«, Deutschlandfunk, 28.06.2016 08.02.2016 • »Von der Simulation zur Narration: Grenzen • »Wittenberg und der Beginn der Reformation«, historischer Authentizität«, Tagungsbericht, Bericht von Christian Geyer über die XII. Früh- Allgemeinen Zeitung, 01.07.2016 jahrstagung »Wittenberg und der Beginn der • »›Ringen um Versöhnung‹, deutsch-polnische Reformation«, FAZ, 29.03.2016 Aussöhnung als Vorbild für ähnliche internatio­ • »Geschichte der Roma. Klaus Michael Bogdal nale Konflikte?«, Tagungsbericht, Allgemeine über Roma in Europa und deren Ausgrenzung«, Zeitung, 08.07.2016 Allgemeine Zeitung, 31.03.2016 • »Welches Projekt verfolgen Sie als Nachwuchs- • »IEG-Schwerpunktthema 2016/17 ›Europa und wissenschaftlerin?«, Elke Ackermann über das seine Ränder‹«, Allgemeine Zeitung, 08.04.2016 UNESCO-Welterbe Galápagos, »Magazin für • »Geschichten vom Randvolk« Interview mit Wissenschaft und Gesellschaft« (Leibniz- Klaus Michael Bogdal und Veröffentlichung des Gemeinschaft), 22.08.2016 im Rahmen der Schwerpunktreihe entstandenen • Live vom 51. Historikertag, Fabian Klose im Vortragstextes, Tagesspiegel, 12.04.2016 Gespräch über das Thema »Menschenrechte«, • »Universalgelehrter in der Gutenbergstadt«, »Zeitfragen«, Deutschlandradio Kultur, 21.09.2016 Tagungsbericht, Allgemeine Zeitung, 20.05.2016 • »Reformation und ihre Folgen«, Irene Dingel im • »Leibniz in Mainz«, Irene Dingel im Gespräch, Gespräch, »Religionen«, Deutschlandradio Kultur, »SWR2-Journal am Mittag«, SWR, 02.06.2016 23.10.2016 • »Europa und seine Ränder / Europe from the • »Koloniale Gewalt und Kolonialkrieg«, Beitrag Margins«, Bericht über das aktuelle IEG-Schwer- von Fabian Klose über Kolonialkrieg und koloni- punktthema, Deutschlandfunk, 02.06.2016 ale Gewalt, bpb-Dossier »(Post)kolonialismus und • »Prägende Jahre in Mainz. Über die Mainzer Globalgeschichte«, Bundeszentrale für politische Spuren im Werk des Gottfried Wilhelm Leibniz’«, Bildung, 11.11.2016 Allgemeine Zeitung, 03.06.2016

146 Ausblick auf 2017

»Auf den Spuren der Reforma- Kulturelle Souveränität – ist das »Bessere Welten. Kosmopolitis- tion in Rheinland-Pfalz« Wer nicht ein Widerspruch? Lassen mus in den Geschichtswissen- durch RLP reist, trifft auf viele sich das flüchtige und prozess- schaften«, herausgegeben von Orte und Sehenswürdigkei- hafte Verständnis von Kultur und Bernhard Gißibl (IEG) und Isabella ten, die für die Reformation der häufig monolithisch verstan- Löhr (Leipzig) lotet das heuris- historische Bedeutung erlangt dene Begriff der Souveränität tische Potenzial des Kosmopo- haben. Der von Irene Dingel und überhaupt sinnvoll zueinander litischen für die Geschichtswis- Henning P. Jürgens herausge- in Bezug setzen? In »Kulturelle senschaften aus. Im Zentrum gebene Kulturführer lädt dazu Souveränität«, herausgegeben stehen das konfliktbeladene Aus- ein, das Land auf den Spuren von Gregor Feindt, Bernhard handeln von Zugehörigkeiten, der Reformation zu erkunden Gißibl und Johannes Paulmann Ansprüchen und Rechten, die und zu entdecken, wie die Re- (IEG) argumentieren die Autorin- Begegnung mit dem Anderen so- formation die im heutigen Bun- nen und Autoren zugunsten eines wie die normative Reflexion die- desland RLP geeinten damali- neuen Instruments für die histori- ser Begegnungen in einer prinzi­- gen Herrschaften und Städte sche Analyse von Souveränitäts- piell von Ungleichheit und Macht­ prägte. praktiken jenseits des Staates. asymmetrien geprägten Welt. Kulturelle Souveränität erschließt gesellschaftliches und politisches Handeln aus Sicht der jeweiligen Akteure und entwickelt so einen kulturwissenschaftlichen Zugang zu einem zentralen Konzept euro- päischer Geschichte.

147 Bildnachweis

• 6, 8, 10, 49, 60–61, 63, 71f., 77f., 80–85, 88, 92f., 102f., 105f., 108, 110f., 115, 121, 136–138 (links), 139, 145 (links): IEG. •e 12: L Petit Journal Illustré (10. Mai 1903). • 16, 33, 44, 69, 98, 100: Wikimedia Commons. • 18: Christopher Voigt-Goy, IEG. • 20f.: Inventar der Kirchen im bretonischen Saint-Gorgon am 10. März 1906, aus: Archives départementales du Morbihan, Vannes. • 22: José María de Murga (1827–1876), spanischer Abenteurer und Reisender, Druck von 1877, Herkunft unbekannt, aus: Vicente Moga Romero, De fortaleza a ciudad. Melilla en las revistas ilustradas de finales del siglo XIX, Melilla (UNED), Bellaterra 2006, S. 19. • 23: Slowenischen Karikatur zur Kirchenstreit in Ricmanje (Bildausschnitt), aus: »Škrat« (14. April 1906), aus: Biblioteca Civica Attilio Hortis, Trieste. • 24: Gedenkmedaille (recto/verso) auf den Nürnberger Exekutionstag. • 25: Antike Holzschnitt-Ansicht von Istanbul, Konstantinopel (Bildausschnitt), Druck um 1150 bei Petri in Basel. • 26: George Cruikshank, The Age of Reason (London: Thomas Tegg, 1819), aus: British Museum, London. • 28: Judith Becker, IEG. • 34: Inge Birk (Kariaten), Dezember 1948. • 40: Nach dem Frontispiz von Thomas Hobbes, »Leviathan«, Abraham Bosse, 1651, Stefanie Mainz, IEG. • 59: Bat’a Personalabteilung (Hg.), Výběr a výchova průmyslového člověka instrukční příručka, Zlín 1938, S. 129. • 70: Mirjam Thulin, IEG. • 74: GHRA. • 86: Philipp Batelka. • 92: John C. Wood, IEG. • 94: Aleksandra Adamczyk, Überlegungen Leonhard Krenzheims zu totgeborenen Kindern und ihr Einfluss auf die schlesische Begräbniskultur vom Ende des 16. bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts (Bildausschnitt), aus: VIEG Beiheft 106, Aleksandra Adamczyk. • 95: Darstellung einer Moriskin aus Granada aus dem Trachtenbuch des Christoph Weiditz (um 1530–1540) (Bildausschnitt), aus: VIEG Beiheft 108, GNM. • 96: Clara Sornas’ Sklaverei-Denkmal in Stonetown, Sansibar (Bildausschnitt), aus: VIEG Beiheft 110, Fabian Klose, IEG. • 97: Die Corpus Christi-Prozession beim Verlassen der Kirche Santa Maria del Mar von Ramon Casas (1907) (Bildausschnitt), aus: VIEG Beiheft 111, Museu Nacional d’Art de Catalunya, Barcelona. • 99: Sonderausgabe zur Feier des 300jährigen Jubiläums der Übergabe der Augsburgischen Konfession am 25. Juni 1830 (Bildausschnitt), aus: Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland. • 122f.: JGU Mainz. • 124: Pixabay. • 138: Heinz Duchhardt. • 140–143: Barbara Müller, IEG. • 144: Total E-Quality. • 145 (unten): UNESCO. Abkürzungsverzeichnis

AdW Mainz Ak ademie der Wissenschaften und der Literatur LMU Lu dwig-Maximilians-Universität, München Mainz mainzed Ma inzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- AEDit Frühe Neuzeit Ar chiv-, Editions- und Distributionsplattform und Kulturwissenschaften für Werke der Frühen Neuzeit MLU Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ARG-L Archiv für Reformationsgeschichte – MPIWG Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Literaturbericht in Berlin BADW Ba yerische Akademie der Wissenschaften, München MWWK Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und BBAW Berlin-Brandenburgische Akademie der Kultur Wissenschaften, Berlin NDB Neue Deutsche Biographie BMBF Bu ndesministerium für Bildung und Forschung NWO Ne derlandse Organisatie voor Wetenschappelijk CEDIFOR Zentrum für Digitale Forschung in den Geistes-, Onderzoek Sozial- und Bildungswissenschaften OFU Otto-Friedrich-Universität Bamberg CEU Central European University, Budapest OPAC Online Public Access Catalogue CSIC Centro de Humanidades in Madrid OUP Oxford University Press DARIAH-DE Di gital Research Infrastructure for the Arts and ÖZG Ös terreichische Zeitschrift für Humanities Geschichtswissenschaften DDC Dewey Decimal Classification RDA Resource Description and Access DFG Deut sche Forschungsgemeinschaft RGZM Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Mainz DHI De utsches Historisches Institut RLP Rheinland-Pfalz DPWS Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung RSWK Regeln für die Schlagwortkatalogisierung DTA Deutsches Textarchiv RVK Regensburger Verbundklassifikation EGO Europäische Geschichte Online SAW Sä chsische Akademie der Wissenschaften, Leipzig FTS Fritz Thyssen Stiftung SCAS Swedish Collegium for Advanced Study GCSC Gr aduate Centre for the Study of Culture Sciences Po früher: Institut d’Études Politiques de Paris (Justus-Liebig-Universität Gießen) (IEP de Paris) GEI Ge org-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für SNF Sc hweizerischer Nationalfonds zur Förderung der internationale Schulbuchforschung, Braunschweig wissenschaftlichen Forschung GHRA Gl obal Humanitarianism Research Academy SUB Ni edersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, GNM Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg Göttingen HAB He rzog August Bibliothek Wolfenbüttel TU Technische Universität Berlin HHU Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf UKP Lab Technische Universität Darmstadt H-Soz-U-Kult Kommunikation und Fachinformation für die UKSW Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität, Warschau Geschichtswissenschaft UNIL Universität Lausanne HU Humboldt Universität zu Berlin UoE Universität Exeter IDS In stitut für Deutsche Sprache, Mannheim UoW Universität Warwick IEG  Le ibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz UR Universität Regensburg IGDJ Institut für die Geschichte der deutschen Juden VHD Verbands der Historiker und Historikerinnen IHPAN Historisches Institut der Polnischen Akademie der Deutschlands Wissenschaften Warschau VIEG Veröffentlichungen des Instituts für Europäische IISMM In stitut de l’Islam et du monde musulman Paris Geschichte Mainz IKRK In ternationales Komitee vom Roten Kreuz VJD Verband der Judaisten in der Bundesrepublik JGU Mainz Jo hannes Gutenberg-Universität Mainz Deutschland e.V. JLU Justus-Liebig-Universität Gießen WWU Westfälische Wilhelms-Universität in Münster LBS Lokales Bibliothekssystem ZDB Zeitschriftendatenbank LFV Leibniz Forschungsverbund ZIS Zentrum für Interkulturelle Studien, JGU Mainz

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