IEG-Jahresbericht 2020 (Web)
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Leibniz-I nst itu t fü 9 r 1 50 E | u JAHRESBERICHT 2020 r 2 o p 0 ä i 2 s c 0 h e G e s c h i c h t e LEIBNIZ-INSTITUT FÜR EUROPÄISCHE GESCHICHTE ERLÄUTERUNG Die doppelseitigen Collagen an den Kapitelanfängen die anlässlich des 70. Jubiläums des IEG im Jahr dieses Jahresberichts basieren auf der Ausstellung 2020 eröffnet wurde (s. u. S. 89). Ergänzt werden »Vom Kalten Krieg zum europäischen Umbruch. die historischen Motive durch aktuelle aus dem Das Institut für Europäische Geschichte 1950–1990«, Berichtsjahr 2020. INHALT 4 Geleitwort 91 INSTITUTSVERÖFFENTLICHUNGEN 6 Das IEG 92 VIEG 8 Personen im Fokus 95 Periodika 96 IEG digital FORSCHUNGSPROGRAMM 10 2018–2023 WISSENSCHAFTLICHE BILANZ 13 Pluralisierung und Marginalität 99 UND UNIVERSITÄRE LEHRE 25 Sakralisierung und Desakralisierung 100 Publikationen 33 Mobilität und Zugehörigkeit 106 Vorträge 45 Digitale historische Forschung | DH Lab 109 Präsentationen, Kommentare, Moderationen, Gespräche 110 Forschungskolloquium 53 FÖRDERUNG UND VERNETZUNG 112 Lehre 55 Stipendien- und Gastwissenschaftler programm 113 Gutachten 67 Netzwerk 115 ORGANISATORISCHES 77 VERN A STAL TUNGEN 116 Organisation und Gremien 118 Gleichstellung / Chancengleichheit 118 Bibliothek 88 70 JAHRE IEG 120 Beschäftigte im Jahr 2020 122 Spektrum 125 Resonanz in den Medien 126 Abkürzungsverzeichnis 128 Bildnachweis 130 Impressum IEG-Jahresbericht 2020 | Inhalt 3 Das hinter uns liegende Berichtsjahr 2020 war in jeder in den virtuellen Raum konnten wir unsererseits Hinsicht ein Besonderes. Wie alle Einrichtungen, die Entfernungen überbrücken, den Kontakt zu allen so hat auch unser Institut auf die durch die Corona- Fellows aufrechterhalten und die Öffnung unserer Pandemie geschaffenen Bedingungen reagieren müs- Veranstaltungen in die Internationalität hinein noch sen. »Home-Office«, die verstärkte Nutzung digitaler erhöhen. Dem dient auch unsere Präsenz auf Angebote, Videokonferenzen, Kolloquien und Tagun- YouTube, die wir weiter ausgebaut haben. gen im virtuellen Raum haben das Jahr bestimmt. Ein besonderes Jahr war 2020 aber auch als Jubilä- Nicht alles wurde als Einschränkung erfahren – man- umsjahr des 1950 gegründeten Instituts. Wir haben che nötige Maßnahme auch als Entschleunigung das 70-jährige Bestehen des damaligen »Instituts für und Möglichkeit der Konzentration auf individuelle Europäische Geschichte« in Maßen, aber durchaus Forschungsziele wahrgenommen. So fällt die Bilanz effektiv begangen. Im September wurde – in Präsenz trotz abgesagter Vortrags-, Bibliotheks- und Archiv- ausgewählter Gäste – die Ausstellung »Vom Kalten reisen insgesamt positiv aus. Zwar konnten nicht alle Krieg zum europäischen Umbruch. Das Institut für Stipendiat:innen sowie Senior Research Fellows und Europäische Geschichte 1950–1990« im Konferenz- Gäste zu uns nach Mainz anreisen, aber durch die Ver- raum des Hauses eröffnet. Sie wurde parallel dazu lagerung der wöchentlichen Forschungskolloquien als virtuelle Ausstellung konzipiert und ist weiterhin GELEITWORT im Internet zugänglich. Wenig später erschien erfolgreich beendet werden. Dies sind nur einige unsere Jubiläumspublikation »Europäische Köpfe in wenige Glanzlichter des zurückliegenden Jahres. Mainz. Die Direktoren des Instituts für Europäische Viele herausragende Aktivitäten unserer wissen- Geschich te«. Das handliche, mit Bildern versehene schaftlichen Mitarbeiter:innen wurden durch den Buch lässt erstmals die Geschichte des Instituts über Erhalt von Preisen für ihre Publi kationen, von Fellow- eine personenorientierte Perspektive Revue passie- ships zur Vertiefung ihrer Forschungsschwerpunkte ren, erschließt so neue Facetten, aber wird bei man- sowie die Assoziierung am Centre Marc Bloch und chen Leser:innen auch nostalgische Erinnerungen die Berufung in die Junge Akademie | Mainz – Akade- wachrufen. mie der Wissenschaften und der Literatur honoriert. Erfolge in der Forschung spiegeln sich u. a. im Ab- Auch wenn so mancher Auslandsaufenthalt aus schluss großer Projekte, in der Einwerbung von Pandemie-Gründen verschoben werden musste und Drittmitteln und in herausragenden Publikationen. Ehrungen nur virtuell entgegengenommen werden Im Januar lag die offizielle Bewilligung des Lang- konnten, erfüllt uns diese öffentliche Resonanz auf fristprojekts »Europäische Religionsfrieden Digi- die im Institut geleistete Forschung mit Stolz. tal« (EuReD) vor, das im Rahmen des gemeinsam Unsere Kooperationspartner:innen sowie die Mit- von Bund und Ländern getragenen Akademien- glieder unseres Wissenschaftlichen Beirats tragen programms finanziert wird, so dass die Arbeiten wesentlich zur Exzellenz unserer Forschung bei und starten konnten. Im November kam die Finanzie- stärken die persönliche Identifikation mit einem sich rungszusage für die »Digitale Kartenwerkstatt Altes als interdisziplinäre Wissenschaftsgemeinschaft Reich« (DigiKAR) hinzu – ein Verbundprojekt, das ver stehenden Institut. Ermöglicht wird all dies nicht im SAW-Verfahren durch die Leibniz-Gemeinschaft zuletzt durch die hervorragenden Arbeitsbedingun- gefördert wird und einen alten Schwerpunkt des gen, die durch unser wissenschaftsunterstützendes Instituts innovativ weiterführt. Mit der Einwerbung Personal gewährleistet werden. Der Jahresbericht einer eigenen Stelle bei der Deutschen Forschungs- 2020 darf deshalb auch als »Hommage« und Dank an gemeinschaft wurde das Projekt » ›Neue Menschen‹ alle gelesen werden, die in ihrer fördernden und bera- schaffen und werden. Rationalisierung, Subjektivie- tenden Funktion das Leibniz-Institut für Europäische rung und Materialität in Baťas Industriestadt Zlín, Geschichte so großartig unterstützen. 1920–1950« gestärkt. Und das drittmittelgeförderte Projekt »Versöhnungsprozesse in Europa nach dem Mainz, im Mai 2021 Zweiten Weltkrieg« konnte mit der Einreichung einer daraus hervorgegangenen Habilitationsschrift Irene Dingel und Johannes Paulmann US-Hochkommissar John McCloy übergibt Joseph Lortz am 23.04.1951 eine Spende über 400.000-Mark zum Aufbau des Instituts (Ausschnitt aus der Kinowochenschau »Welt im Film«, 04.05.1951). Diese Bezeichnungen aus der Gründungs phase zeigen, dass die Akteure (Militär re gie rung, Landes regierung, Universitätsleitung) ganz unterschiedliche Vorstellungen von dem künftigen Institut hatten. Ende 1949 er- hielten die beiden Abteilungen mit der »euro- päischen Geschichte« ein gemeinsames Dach. Institut für Kultur- und Religionsgeschichte Institut international d’histoire Internationales Institut für Geschichte Institut für Internationale Geschichte Institut für Universalgeschichte und ökumenische Forschung Historisches Institut Institut d’Histoire universelle Institut für Intereuropäische Geschichtsforschung Institut für Universalgeschichte und abendländische Religionsgeschichte Institut für Europäische Geschichte Die Domus Universitatis, das Hauptgebäude des Instituts, im Jahr 2020. DAS IEG Das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) kussion anregende Thesen, mit denen das IEG in der in Mainz ist ein selbstständiges und unabhängiges Wissenschaftsgemeinschaft und über deren Gren zen Forschungsinstitut und seit 2012 Mitglied der Leib- hinaus präsent ist, gibt es dem inter dis ziplinären und niz-Gemeinschaft. Bei seiner Gründung im Jahr 1950 internationalen Austausch wichtige Impulse. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die konfliktreiche Zu den zentralen Aufgaben des IEG gehört die Förde- historische Entwicklung Europas zu erforschen und rung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Zahlreiche so auf wissenschaftlichem Weg auf Frieden und Ver- Bewerbungen gehen für die zweimal jährlich aus- ständigung in Europa hinzuarbeiten. Die Forschun- geschriebenen Promotions- und Postdoc-Stipendien gen des Instituts reichen epochenübergreifend vom beim Institut ein. So leben und forschen stets Gäste Beginn der europäischen Neuzeit um 1500 bis zum aus der ganzen Welt am IEG. Durch seine interna- Umbruch von 1989 / 1990 und legen den Fokus auf tionale Umgebung und regelmäßig stattfindende politische, religiöse und kulturelle Grundlagen Euro- Forschungskolloquien und Konferenzen befördert pas, einschließlich der jüdischen und islamischen Ge- das IEG den länder- und kulturübergreifenden wissen- schichte und der Beziehungen Europas mit der Welt. schaftlichen Austausch. Die aus den Forschungen des Im IEG arbeiten die beiden Abteilungen – die Abtei- IEG hervorgehenden Publikationen dienen der histo- lung für »Abendländische Religionsgeschichte« und rischen Europaforschung weltweit als wissenschaftli- die Abteilung für »Universalgeschichte« – und der che Ressourcen. Zentrale Fragestellungen des IEG-For- Bereich Digitale Historische Forschung | DH Lab eng schungsprogramms werden mithilfe von Methoden zusammen. Das laufende Forschungsprogramm wid- und Verfahren der Digital Humanities kontinuierlich met sich dem Umgang mit Differenz im Europa der weiterentwickelt. Durch ein breites digitales Angebot Neuzeit und untersucht dies in drei Forschungsberei- und thematische Veranstaltungen wird das Institut chen: »Pluralität und Marginalität«, »Sakralisierung seinem Anspruch gerecht, Forschungser gebnisse über und Desakralisierung« sowie »Mobilität und Zuge- ein Fachpublikum hinaus einer breiten, interessierten hörigkeit«. Durch neue, die wissenschaftliche Dis- Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 1 2 3 4 5 6 7 8 8 IEG-Jahresbericht 2020 | Personen im Fokus PERSONEN IM FOKUS IEG-Direktorin Irene Dingel wur- Esther Möller vertritt seit dem de zur Vorsitzenden der Wissen- 01.04.2020 die Professur für schaftlichen Kommission der »Neuere und Neueste Kultur- Union der deutschen