Unter Einem Dach
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Unter einem DachAusgabe 4 September – November 2020 Unter einem Dach Kirchengemeindeverband Asse In dieser Ausgabe Der Gemeindebrief hat Platz für Ihre Werbung, 2 Inhalt und Impressum liebe Gewerbetreibende und 3 – 4 Anstoß Freiberufler! 5 – 7 Kirchenregion Asse Wir möchten zur Refinanzierung des Gemeinde- briefes Anzeigenkunden gewinnen, die sich durch 8 – 14 Groß Denkte ·Klein Denkte ·Sottmar Werbung in unserer Kirchenregion Asse präsen- Seinstedt tieren und uns so helfen können, den Kostenauf- wand zu minimieren. 14 Hinweis zu den Gottesdiensten Wir danken den Inserenten, die sich schon gefun- den haben. Einige freie Plätze sind jedoch noch 15 – 16 Wittmar vorhanden. Bei Interesse können Sie die Anzeigenpreisliste in 17 – 18 Hedeper · Wetzleben · Groß Vahlberg den Kirchenbüros anfordern; der Gemeindebrief Klein Vahlberg · Berklingen · Winnigstedt erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 4000 Exemplaren. 19 Remlingen · Roklum · Semmenstedt Timmern · Kalme 20 – 21 Marienkindergarten 22 Auf einen Blick: Allgemeine Angebote und Termine 23 Freud und Leid 24 Ihre Ansprechpersonen in der Kirchen- region Asse Impressum „Unter einem Dach“: Gemeindebrief der ev.-luth. Kirchengemeinden der im Titel genannten Orte. Auflage: 4000 | Geschäftsführung: Pfarrerin An- nette Sieg, zugleich v.i.S.d.P. | Redaktionsteam: Annette Sieg, Sebastian Maurer, Dr. Gunhild Kühne, Jens Christian Corvinus, Susanne Dues- berg, Thomas Spelly, Gabriele Hildebrandt, Sylvia Bröder-Fricke | Satz & Layout: Kerstin Kühne | Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 31.07.2020 | Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 30.10.2020| Zur Klärung von etwaigen Unstimmig- keiten wird um Kontaktaufnahme mit dem zustän- digen Pfarramt gebeten – das gilt auch für etwaige Wünsche für die Sperrung persönlicher Daten zur Veröffentlichung. | Kontakt: [email protected] 2 Unter einem Dach Anstoß Corona-frei oder Corona- einfach mal wieder „normal“ zusammenkommen satt – Sie haben die Wahl! können, „normal“ rausgehen können. Ohne bei der Begegnung mit anderen ständig Vorsichts- Corona ist nach wie vor das beherrschende The- maßnahmen im Hinterkopf haben zu müssen. ma. Wie die Situation sein wird, wenn Sie, liebe Ohne die Frage beim Aufbruch zu Hause: „Hast Du Leserin, lieber Leser, „Unter einem Dach“ in Hän- an die Masken gedacht, hast Du Desinfektionsmit- den halten, weiß ich nicht. Das Schwanken zwi- tel eingesteckt?“ Mit jeder Faser unseres Körpers schen: „Jetzt reicht es mir aber“ und „Ich finde es sehnen wir uns nach Normalität, weil einiges uns aber wichtig, mich damit auseinanderzusetzen“ Normalität suggeriert. Es fällt schwer, sich ange- kenne ich von mir selbst. Dieser Anstoß beinhal- sichts niedriger Fallzahlen in Deutschland zu mo- tet deshalb zwei Anstöße. Im einen dreht es sich tivieren, sich weiter an Schutzmaßnahmen zu hal- um Corona, der andere ist bewusst „coronafrei“. ten. Wir sind versucht, fünfe gerade sein zu lassen. So können Sie selbst entscheiden, wonach Ihnen Aber ein Blick auf andere Länder zeigt – es dauert gerade der Sinn steht! Gottes Segen mit Ihnen – an und wird noch dauern. bleiben Sie behütet und gesund! Im Blick auf unsere Situation, in der Diskussion um Ihre Susanne Duesberg das Tragen des Mund-Nase-Schutzes in Geschäf- ten kam mir der Konflikt in den Sinn, der in der Corona-satt christlichen Gemeinde von Korinth um das Essen „Ich habe Corona so satt!“ - Kaum eine, kaum einer, von sogenanntem Götzenopferfleisch entstanden die das in den vergangenen Wochen nicht schon war. gesagt oder zumindest gedacht haben. Nicht nur, Bei Ritualen in der Antike wurden verschiedenen weil manche wirklich große Existenzängste haben Göttern Tiere geopfert, deren Fleisch anschlie- müssen. Nicht, weil die Maskenpflicht in den Ge- ßend auf dem Markt verkauft wurde. So konnte schäften lästig ist, die Hygienevorschriften man- dieses Fleisch seinen Weg in die Mägen von Chris- che Abläufe verkomplizieren. Nicht nur, weil die tinnen und Christen finden, sei es, weil sie dort Coronaberichterstattung in keiner Nachrichten- eingeladen wurden, wo es auf den Tisch kam, sei sendung fehlt. es, weil sie es selbst kauften. Ist es für Christen- Bei einer Wanderung im Harz wollten meine Fa- menschen anstößig, ja vielleicht sogar ein Verstoß milie und ich an den Rabenklippen einkehren und gegen Gottes Willen, solches Fleisch, das auf dem waren angesichts der vielen Wanderer froh, einen Altar eines anderen Gottes geopfert worden ist, zu frei werdenden Tisch zu ergattern. Als die Bedie- essen – das war eine strittige Frage in Korinth. nung kam, machte sie uns darauf aufmerksam, Paulus legt in seinem Brief an die Gemeinde dar, dass wir eigentlich hätten warten müssen, bis sie dass, weil es keine anderen Götter als Gott selbst den Tisch abgeräumt und Tisch und Speisekarte gibt, das Essen dieses Fleisches an und für sich desinfiziert hätte. Durch dieses Erlebnis wurde mir nicht schadet. Er weist aber auch darauf hin, dass klar, dass wir ganz unbewusst manches selbstver- es einige in der Gemeinde gibt, die früher an diese ständlich wieder tun, weil von außen betrachtet Götter geglaubt haben und für die es nun eine An- vieles so ist wie zu Jahresbeginn: Menschen in der fechtung darstellt, wenn sie selbst oder andere aus Stadt, in Restaurants, unterwegs. der Gemeinde solches Fleisch essen. Deren Glau- Gleichzeitig wissen wir, dass wir wachsam bleiben be an Christus kommt durch das Essen dieses Flei- sollen, um uns und andere zu schützen. Weil das sches vielleicht ins Wanken. Und darum, schreibt auf Dauer schwer fällt und weil es so ärgerlich ist, Paulus, will ich lieber ganz darauf verzichten, von wenn man sich selbst oder andere dabei ertappt, solchem Fleisch, ja sogar Fleisch überhaupt zu es- es zu vergessen, darum haben wir Corona so satt. sen, bevor ich meinen Geschwistern im Glauben Es ist wie ein Balanceakt auf dem Hochseil. Der ist dadurch Kummer bereite. Denn einen Mitchris- anstrengend und dauert einfach schon länger als ten, eine Mitchristin wissentlich in Gewissensnöte jede andere Belastung, die wir in den vergange- zu bringen – das ist bestimmt nicht Gottes Wille... nen Jahrzehnten auszuhalten hatten. Man möchte Es geht also darum, den anderen und seine Be- 3 Unter einem Dach Anstoß dürfnisse im Blick zu haben und sich aus Rück- ge Schüler, Studentinnen, Berufstätige, Menschen sichtnahme für Handlungsweisen zu entscheiden, im Ruhestand. Die einen sammeln Postkarten, die die vielleicht nicht immer zwingend nötig wären, anderen Briefmarken (und freuen sich dement- die aber entlastend für andere sind. sprechend über Sondermarken), vielen geht es Wenn ich schon eine Covid 19-Infektion hinter mir aber auch darum, einen Ausschnitt ihres alltägli- habe, könnte ich theoretisch wohl ohne Maske che Lebens mit anderen Menschen auf der Welt herumlaufen, weil ich niemanden mehr anstecken zu teilen und vom Leben der Anderen zu erfahren. kann. Aber welche Ängste löst es bei anderen aus, Sehr unterschiedlich sind die Sprachkenntnisse, die das nicht wissen und mich ohne Maske in ein bei manchen reicht es nur für wenige englische Geschäft gehen sehen? Welche Fahrlässigkeit, Sätze, andere beschreiben die Karte bis in die letz- weil der Eindruck entsteht, wir könnten es locker te Ecke. Ganz viele schreiben in ihrem Profil auch, angehen lassen? Dann doch lieber Maske tragen dass sie sich darauf freuen, anderen mit ihrer Kar- – wenn die anderen sich dadurch besser und si- te eine Freude zu machen. cherer fühlen, ist es das allemal wert. Auch wenn „Lasst euch anstiften zur Freude, lasst uns Freu- es lästig ist und wir immer wieder Corona einfach denstifter sein,“ beginnt ein Lied, dass wir in der nur satt haben. Gitarrengruppe in der Adventszeit öfter spielen. „Und es finden hier und heute viele Leute wieder Corona-frei Freude, und kein Mensch ist mehr allein, denn „Schreiben Sie noch Postkarten?“ fragte das Wol- Gott selbst wird bei uns sein.“ fenbütteler Schaufenster Ende Juli Passanten in Freudenstifter, das sind diese Karten und die Men- der Fußgängerzone. Über Jahrzehnte waren An- schen, die sie schreiben. Es macht Freude, nach sichtskarten das Mittel der Wahl, lieben Menschen der passenden Karte für jemanden zu suchen. Zu aus dem Urlaub oder einfach mal zwischendurch überlegen, was von meinen Erlebnissen, von mei- einen Gruß oder eine kurze Nachricht zukommen nem Leben interessant sein könnte für den ande- zu lassen. Die Postkarten ohne Bilder wurden da- ren. Ein politisch engagierter Mann aus Hongkong gegen gerne auch mal als Briefersatz genutzt, eng freut sich sehr über die Karte mit der Sondermar- und klein beschrieben, denn in Deutschland ist es ke zur Pressefreiheit. Eine andere über die Kunst- bis heute, anders als in anderen Ländern, günsti- postkarte mit einem Werk ihres Lieblingsmalers. ger, Postkarten zu verschicken als Briefe. Spannend ist auch, was jemand anhand meines Inzwischen kann man durch Internet und Smart- Profils für mich aussucht, mir schreibt. phones viel schneller miteinander in Kontakt tre- „Lasst euch anstiften zur Hoffnung... lasst euch ten, Urlaubsgrüße können gleich mit einem aktu- anstiften zum Frieden...“ gehen die Strophen des ellen Foto der Reisenden kombiniert werden. Das Gitarrenliedes weiter. Dass Menschen aller Al- ist schön, zumal oft genug eine schnelle Reaktion tersgruppen in ganz unterschiedlichen Ländern des Adressaten folgt. Und trotzdem fehlt manch auf diese Weise miteinander in Kontakt kommen, einem das Gefühl der Freude von früher, den auch wenn es nur punktuell ist, das sind kleine Briefkasten zu öffnen und etwas anderes heraus- Schritte, die Anlass