Spezielle artenschutz-

rechtliche Prüfung

zum Bebauungsplan

Neugreut Erweiterung

Siegfried-Lewi-Straße

im Gebiet der

Gemeinde

Landkreis

Auftraggeber:

Bürgermeisteramt Untergruppenbach Kirchstraße 2 74199 Untergruppenbach

Dipl.-Biol. Dieter Veile Amselweg 10 74182 Obersulm November 2020

Dipl.-Biol. Dieter Veile Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Amselweg 10 zum Bebauungsplan Neugreut Erweiterung Siegfried-Lewi-Straße 74182 Obersulm Gemeinde Untergruppenbach, Landkreis Heilbronn November 2020

Vorhaben: Bebauungsplan Neugreut Erweiterung Siegfried-Lewi-Straße

Projekt: Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung

Auftraggeber: Bürgermeisteramt Untergruppenbach Kirchstraße 2 74199 Untergruppenbach

Auftragnehmer: Arbeitsgemeinschaft für Wasser- und Landschaftsplanung Dieter Veile Amselweg 10, 74182 Obersulm

Tel. 07130/452845 Mail: [email protected]

Projektleitung: Dieter Veile (Dipl.-Biol.)

Projektbearbeitung: Dieter Veile (Dipl.-Biol.) Dr. Heike de Vries (Dipl.-Biol.)

Bearbeitungszeitraum: März – August 2019, November 2020

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Anlass und Zielsetzung 5 2. Rechtliche Grundlagen 5 3. Untersuchungsgebiet 6 4. Vorhabenbedingte Wirkfaktoren 10 5. Methodik der Speziellen Artenschutzrechtlichen Prüfung (SAP) 13 5.1 Relevanzprüfung 13 5.2 Bestandserfassung 13 5.3 Konfliktermittlung 13 5.4 Ausnahmeprüfung 13 6. Planungsrelevante Artengruppen 14 6.1 Vögel 14 6.1.1 Erfassungsmethodik 14 6.1.2 Nachweise 14 6.1.3 Konfliktermittlung 17 6.2 Haselmaus 19 6.2.1 Erfassungsmethode 19 6.2.2 Nachweise 20 6.2.3 Konfliktermittlung 20 6.3 Reptilien 20 6.3.1 Erfassungsmethodik 20 6.3.2 Nachweise 21 6.3.3 Konfliktermittlung 21 6.4 Schmetterlinge 21 6.4.1 Erfassungsmethode 21 6.4.2 Nachweise 22 6.4.3 Konfliktermittlung 22 7. Gutachterliches Fazit 22 8. Literatur 23

TABELLENVERZEICHNIS

1 Brutvogelarten im Untersuchungsgebiet 16 2 Nichtbrutvogelarten im Untersuchungsgebiet 16

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

1 Lage des Untersuchungsgebiets mit Wirkraum und innerem Plangebiet 6 2 Südwestlicher Bereich des Plangebiets mit Siegfried-Lewi-Straße 7 3 Südwesten des Plangebiets in 2020 als Brachfläche und westlich gelegenem Wald 7 4 Südlicher Rand des Plangebiets im Jahr 2019 mit westlich angrenzendem Wald 7 5 Südlicher Rand des im Jahr 2020 brachliegenden Plangebiets 7 6 Östlicher Plangebietsrand mit Gehölzband vor der Lärmschutzwand in 2019 8 7 Östlicher Plangebietsrand mit Gehölzband vor der Lärmschutzwand in 2020 8 8 Grenze zwischen Plangebiet und dem Straßenbegleitgrün der A81 in 2019 8 9 Blick auf das Plangebiet mit Siegfried-Lewi-Straße aus Nordwesten in 2019 8 10 Blick auf das Plangebiet mit Straßenbegleitgrün der A81 aus Nordosten 8 11 Schmales Gehölzband vor der Lärmschutzwand in 2020 nach Rückschnitt 8 12 Untersuchungsgebiet nördlich des Plangebiets mit entfernt gelegenem Wald 9 13 Grasstreifen im westlichen Plangebiet zwischen Acker und der Siegfried-Lewi- 9 14 StraßeMehrstufig aufgebauter Waldrand an der Siegfried-Lewi-Straße 9 15 Mäusebussardhorst am Waldrand westlich des Plangebiets 9 16 Strukturreicher Innenbereich des Waldes westlich des Plangebiets 9 17 Schmaler Randstreifen zwischen Wald und Siegfried-Lewi-Straße 9 18 Prüfverfahren für Vogelarten nach VS-RL und Arten nach Anhang IV der FFH-RL 12 19 Berücksichtigung national geschützter Arten nach der Eingriffsregelung 13 20 Lage der Brutrevierzentren im Untersuchungsgebiet 15

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1. ANLASS UND ZIELSETZUNG

Die Gemeinde Untergruppenbach möchte durch das Bebauungsplanverfahren "Neugreut Erweiterung Siegfried-Lewi-Straße" einen autobahnanschlussnahen P+M-Bereich, sowie einen Recyclinghof und einen Häckselplatz entwickeln. Das Plangebiet wird vollständig ackerbaulich genutzt, grenzt jedoch an das Stra- ßenbegleitgrün der BAB A81, das aus Sträuchern und einem vorgelagerten Grünstreifen besteht. In direk- ter westlicher Nachbarschaft jenseits der Siegfried-Lewi-Straße befindet sich ein Mischwald mit schmalem Saumstreifen entlang der Straße. Diese Strukturen stellen potentielle Lebensräume europarechtlich und national streng geschützter Arten dar. Zur Bewertung des Eingriffs in den Naturhaushalt im Zuge des Genehmigungsverfahrens ist eine spe- zielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) erforderlich, mit deren Erstellung Herr Dipl.-Biol. Dieter Veile (Obersulm) beauftragt wurde. Während aufgrund der vorhandenen Biotopstrukturen das Vorkommen vieler streng geschützter Tierarten ausgeschlossen werden konnten, mussten hingegen Vögel, die Haselmaus sowie europarechtlich geschützte Vertreter von Reptilien und Schmetterlingen untersucht und artenschutz- rechtlich bewertet werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen und deren artenschutzrechtliche Bewer- tung sind im vorliegenden Bericht dargestellt.

2. RECHTLICHE GRUNDLAGEN

Auf europäischer Ebene gelten die artenschutzrechtlichen Vorgaben der „Richtlinie des Rats vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen“ oder „Flora- Fauna-Habitat-Richtlinie“ (92/43/EWG FFH-RL) sowie die „Richtlinie des Rats vom 02. April 1997 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten“ oder „EU-Vogelschutzrichtlinie“ (2009/147/EG VS-RL). Diese Vor- gaben wurden durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 01.03.2010 in unmittelbar geltendes Bundesrecht umgesetzt. Aufgrund der Zugriffsverbote und Regelungen der §§ 44 Abs. 1, 5 und 6 ergibt sich für Planvorhaben, durch die Verbotstatbestände erfüllt werden könnten, die Anforderung, eine Spezi- elle Artenschutzrechtliche Prüfung zu erstellen. Grundsätzlich gilt § 44 Abs. 1 BNatSchG für alle besonders geschützten Tier- und Pflanzenarten bzw. alle streng geschützten Tierarten und die europäischen Vogelarten. Nach § 44 Abs. 5 Satz 5 BNatSchG bezie- hen sich die artenschutzrechtlichen Bestimmungen bei nach § 15 BNatSchG zulässigen Eingriffen in Natur und Landschaft und nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässigen Vorhaben im Sinne des § 18 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG auf die europäisch geschützten Arten nach Anhang IV der FFH-RL sowie die europäischen Vogelarten nach der VS-RL. Zeichnet sich für diese Artengruppen durch ein Vorhaben die Erfüllung von Verbotstatbeständen ab, so kann zur Erteilung einer Ausnahmegenehmigung § 45 Abs. 7 BNatSchG zur Anwendung kommen. Alle weiteren Tier- und Pflanzenarten sind ebenso als Bestandteil des Naturhaushalts im Rahmen der Ein- griffsregelung, gegebenenfalls mit besonderem Gewicht in der Abwägung oder auch nach anderen Rechtsgrundlagen (z.B. Belang i. S. d. § 35 Abs. 3 Nr. 5 BauGB) zu berücksichtigen. Dabei ist der Hinweis in § 44 Abs. 5 Satz 2 BNatSchG zu beachten, dass (außer Vogelarten und „FFH-Arten“) solche Arten be- troffen sind, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Abs. 1 Nr. 2 aufgeführt sind. Dies sind Arten, die in

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ihrem Bestand gefährdet sind und für die die Bundesrepublik Deutschland in hohem Maße verantwortlich ist. Hierunter fallen alle ausschließlich national streng und besonders geschützten Arten, denen z. T. in Baden-Württemberg durch das Zielartenkonzept ein zusätzliches planerisches Gewicht zugemessen wur- de. Diese Artengruppen werden im Rahmen der Eingriffsregelung nach § 15 BNatSchG berücksichtigt. Auf diese Vorgehensweise verweist die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden- Württemberg (LUBW).

3. UNTERSUCHUNGGEBIET

Das Untersuchungsgebiet umfasst den Wirkraum, innerhalb dessen die Fauna durch die vorhabenbeding- ten Wirkfaktoren beeinträchtigt werden könnte und in dessen Zentrum das Plangebiet liegt (Abb. 1).

Abb. 1: Lage des Untersuchungsgebiets mit Wirkraum (schwarz umrandet) und innerem Plangebiet (farbig unterlegt), Bildquelle: Geobasisdaten © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden- Württemberg, www.lgl-bw.de, Az.: 2851.9-1/19 6

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Das Plangebiet wurde in der Erhebungsperiode 2019 intensiv ackerbaulich genutzt, tierökologisch relevan- te Strukturen (einzelne vegetationsfreie Störstellen, punktuell vorhandene Steine oder Holzreste) sind nicht vorhanden. 2020 stellte sich nach der Aufgabe der Nutzung eine Ruderalvegetation (Abb. 3) ein. Im Süden wird das Plangebiet von dem bereits bestehenden Gewerbegebiet begrenzt. In diesem Bereich befinden sich einige Sträucher. Im Westen bildet die Siegfried-Lewi-Straße den Rand des Plangebiets, an den sich ein strukturreich aufgebauter Wald anschließt. Nördlich setzte sich die ackerbauliche Nutzung des Plange- biets fort, die nach einer Nutzungsaufgabe ebenfalls brach fiel. Östlich endet das Plangebiet am einem schmalen Gehölzband, dass sich vor der Lärmschutzwand entwickelte und regelmäßig zurückgeschnitten wird. Das Gehölz enthält punktuell standortfremde Arten, Während es 2019 noch eine Höhe von bis zu 1,5 m aufwies, wurde es 2020 gänzlich zurückgeschnitten, da es nicht Bestandteil des angepflanzten Stra- ßenbegleitgrüns ist und in seiner Ausbreitung gehindert werden soll. Das eigentliche Straßenbegleitgrün der BAB A81 befindet sich zwischen der Lärmschutzwand und der Fahrbahn und wurde nicht als ge- schütztes Biotop ausgewiesen. Direkt am Rand des Plangebiets verläuft vor den natürlich aufgekommenen Gehölzstreifen vor der Lärmschutzwand ein grasbewachsener schmaler Grünstreifen.

Abb. 2: Südwesten des Plangebiets in 2019 mit Abb. 3: Südwesten des Plangebiets in 2020 als Ackernutzung und Siegfried-Lewi-Straße. Brachfläche und westlich gelegenem Wald.

Abb. 4: Südlicher Rand des Plangebiets im Jahr Abb. 5: Südlicher Rand des im Jahr 2020 brachlie- 2019 mit westlich angrenzendem Wald. genden Plangebiets mit angrenzendem Wald.

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Abb. 6: Östlicher Plangebietsrand mit schmalem Abb. 7: Östlicher Plangebietsrand mit schmalem Gehölzband vor der Lärmschutzwand in 2019 im Gehölzband vor der Lärmschutzwand in 2020 nach dichtbelaubten Zustand. Rückschnitt der Sträucher.

Abb. 8: Grenze zwischen Plangebiet und dem Abb. 9: Blick auf das Plangebiet mit Siegfried-Lewi- Straßenbegleitgrün der A81 in 2019. Straße aus nordwestlicher Richtung in 2019.

Abb. 10: Blick auf das Plangebiet mit Straßenbe- Abb. 11: Östlicher Plangebietsrand mit schmalem gleitgrün der A81 aus nordöstlicher Richtung im Gehölzband vor der Lärmschutzwand in 2020 nach Jahr 2019. Rückschnitt der Sträucher.

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Abb. 12: Untersuchungsgebiet nördlich des Plan- Abb. 13: Grasstreifen im westlichen Plangebiet gebiets mit entfernt gelegenem Wald. zwischen Acker und der Siegfried-Lewi-Straße.

Abb. 14: Mehrstufig aufgebauter Waldrand an der Abb. 15: Mäusebussardhorst am Waldrand westlich Siegfried-Lewi-Straße. des Plangebiets.

Abb. 16: Strukturreicher Innenbereich des Waldes Abb. 17: Schmaler Randstreifen zwischen Wald westlich des Plangebiets. und Siegfried-Lewi-Straße.

Als Vorbelastungen des Plangebiets, welche die Fauna im Untersuchungsgebiet bereits beeinträchtigen und in ihrer Zusammensetzung maßgeblich negativ beeinflussen, sind zu nennen:

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Störungen durch Kfz-Verkehr und Fußgänger (z.T. mit Hunden) , die die Siegfried-Lewi-Straße zu Spaziergängen in das Waldgebiet nutzen. Diese Beeinträchtigung verhindert die Besiedlung des Un- tersuchungsgebiets und dessen Umfeld durch störungsempfindliche Vogelarten. Unkontrollierte Anwesenheit von Haustieren aus nahen Siedlungsbereichen: umherstreunende und in der freien Landschaft jagende Katzen stellen eine Gefahr für Vogelarten dar, die sich dauerhaft aus gefährdeten Gebieten zurückziehen können.

4. VORHABENBEDINGTE WIRKFAKTOREN

Die durch ein Vorhaben zu erwartenden Wirkungen verweisen auf die mögliche Betroffenheit von Arten. Im Fall der Umsetzung des Planungsvorhabens zeichnen sich im zeitlichen Wechsel Wirkfaktoren ab, welche europarechtlich geschützte Tierarten (Vogelarten, Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie) beeinträchti- gen könnten. Dabei kann unabhängig vom hier behandelten Vorhaben zwischen zeitlich befristeten, rever- siblen Beeinträchtigungen und fortwährenden Beeinträchtigungen differenziert werden:

Baubedingte Wirkfaktoren Tierökologischer Wirkmechanismus Potentiell betroffen Erdmodellierungsarbeiten im Tötung fluchtunfähiger Arten in Fortpflan- Reptilien Baufeld zungs-, Entwicklungs- oder Ruhestätten Schmetterlinge (v.a. Winterquartiere)

Flächenbeanspruchung Zeitweiliger Verlust von Habitatflächen Reptilien durch Baustellenwege Schmetterlinge

Verdichtung des Bodens im Tötung fluchtunfähiger Arten in Fortpflan- Reptilien Bereich von Baustellenwe- zungs-, Entwicklungs- oder Ruhestätten, Un- Schmetterlinge gen terbindung von Rückzug (Winterquartier) in lockerer Erde, Zerstörung von Wirtspflanzen

Lärmeinträge durch Bautä- qualitative Abwertung von Habitaten können Vögel tigkeit zu Meide- bzw. Ausweichverhalten führen

Einträge von Staub durch Erdmodellierung entstehen Stäube, die Vögel sich auf der nahen Vegetation (Grünland, Laub Haselmaus von Gehölzen) ablagern können Reptilien Schmetterlinge

Anlagebedingter Wirkfak- Tierökologischer Wirkmechanismus Potentiell betroffen tor Nutzungsänderung bisher Verlust von Fortpflanzungsstätten bzw. Ent- Reptilien nicht überformter Vegeta- wicklungshabitaten, Nahrungshabitaten und Schmetterlinge tionsfläche Winterquartieren

Betriebsbedingter Wirk- Tierökologischer Wirkmechanismus Potentiell betroffen faktor Einträge von Geräuschen in Störungen bedingen die qualitative Abwertung Vögel Umgebung von Fortpflanzungs- und Nahrungshabitaten und können zu Meide- bzw. Ausweichverhal- ten führen 10

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5. METHODIK DER SPEZIELLEN ARTENSCHUTZRECHTLICHEN PRÜFUNG (SAP)

5.1 RELEVANZPRÜFUNG

Hierbei wurde geprüft, welche „Arten der FFH-Richtlinie mit Vorkommen in Baden-Württemberg“ (nach LUBW) vom Vorhaben betroffen sein könnten. Durch ein schrittweise vollzogenes Ausschlussverfahren (Abschichtung) anhand bestimmter Parameter (z.B. Verbreitung, Habitatansprüche) wurden Arten als nicht vom Vorhaben betroffen identifiziert. Für diese Relevanzprüfung wurde die Datenbank der LUBW bezüg- lich den dort angeführten „Arten der FFH-Richtlinie mit Vorkommen in Baden-Württemberg“ ausgewertet. Anhand ihrer Artensteckbriefe wurde geprüft, für welche dieser Arten Vorkommen im Wirkraum des Vor- habens ausgeschlossen werden können (Ausschlusskriterium: Verbreitung) bzw. welche Arten möglicher- weise im Wirkraum vorkommen und somit Gegenstand konkreter Untersuchungen sein müssen. Weiterhin wurden aus einer Habitatpotentialanalyse Rückschlüsse auf mögliche Vorkommen von Arten gezogen, wobei abgeschätzt wurde, ob die vorhandenen Habitatstrukturen Vertretern der genannten Artengruppen als Lebensraum dienen könnten oder nicht (Ausschlusskriterium: Habitatanspruch). Die in der Relevanzprüfung abgeschichteten Arten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie und die je- weils zutreffenden Ausschlusskriterien sind in Tabelle A1 (Anhang) dargestellt.

5.2 BESTANDSERFASSUNG

Durch die Relevanzprüfung wurden für mehrere streng geschützte Arten und Artengruppen Vorkommen nicht ausgeschlossen. Ebenso ist für sie eine Empfindlichkeit gegenüber der durch das Vorhaben beding- ten Wirkfaktoren, die dadurch Beeinträchtigungen darstellen, erkennbar. Dadurch wurden für sie eine Be- standserfassung im Untersuchungsgebiet und die Prüfung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände er- forderlich. Somit waren folgende Artengruppen bzw. Arten Ziel der SAP: Vögel, die Haselmaus und euro- parechtlich geschützte Vertreter von Reptilien und Schmetterlingen.

5.3 KONFLIKTERMITTLUNG

Für europäische Vogelarten und für die in Anhang IV der FFH-Richtlinie gelisteten Arten gilt der Verfah- rensablauf von Abbildung 18. Die betroffenen Arten werden üblicherweise einzeln behandelt. Erfüllen meh- rere Arten jedoch ähnliche ökologische Ansprüche, so werden diese zu sogenannten Gilden zusammenge- fasst und im Weiteren als Gruppe artenschutzrechtlich überprüft. Alle weiteren Arten werden im Rahmen der Eingriffsregelung berücksichtigt (Abbildung 19).

5.4 AUSNAHMEPRÜFUNG

Sollte sich bei der Prüfung von Verbotstatbeständen ergeben, dass eine der Arten vom Vorhaben betroffen ist, so wird untersucht, ob Voraussetzungen gegeben sind, welche die Erteilung einer Ausnahmegenehmi- gung i. S. v. § 45 Abs. 7 BNatSchG ermöglichen würden.

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Abb. 18: Prüfverfahren für Vogelarten nach VS-RL und Arten nach Anhang IV der FFH-RL

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Abb. 19: Berücksichtigung national geschützter Arten nach der Eingriffsregelung

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6. PLANUNGSRELEVANTE ARTENGRUPPEN

6.1 VÖGEL

6.1.1 Erfassungsmethodik

Die Erfassung der vorhandenen Vogelarten erfolgte anhand von sechs Begehungen in den Vormittags- stunden im Abstand von mehreren Tagen zwischen März und Juni 2019, bei denen in Anlehnung an das Verfahren der Revierkartierung nach Südbeck et al. (2005) auf die Aktivitäten der Vögel geachtet wurde. Als Indiz für ein mögliches Brutrevier wurde Reviergesang eingestuft, und der Transport von Nistmaterial und Futter sowie Warnrufe wurden als starker Bruthinweis gewertet. Dadurch wird eine relativ genaue Aussage über die Lage von Revieren und Siedlungsdichten erreicht. Die Witterung war bei allen Terminen für eine Erfassung von Vögeln günstig, eine hohe Aktivität der Individuen war dadurch gewährleistet:

Datum Uhrzeit Himmel Niederschlag Wind Temperatur 31.03.2019 0930 Uhr wolkenlos sonnig nein windstill 170 C 10.04.2019 1030 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 100 C 22.04.2019 1000 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 210 C 13.05.2019 0900 Uhr wechselnd bewölkt nein windstill 130 C 23.05.2019 0930 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 17 C 23.06.2019 0900 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 230 C

Beim leisen und gleichmäßig langsamen Begehen wurden alle angetroffenen Vögel lagegenau in Tages- karten (Luftbild) eingetragen, die die korrespondierenden Positionen der bruthinweisenden Artnachweise umfassen. Nach Abschluss der Geländearbeit wurden die Tageskarten ausgewertet und sogenannte Pa- pierreviere definiert. Ein Revier einer Vogelart wurde dann anerkannt, wenn wenigstens 3 Beobachtungen an 4 aufeinander folgenden Terminen am gleichen Platz vorlagen und dabei zumindest einmal, möglichst aber zweimal deutlich revieranzeigende Verhaltensweisen (wiederholter zielstrebiger An- und Abflug von Brutplatz, Transport von Nistmaterial, Futtereintrag, Jungvögel) festgestellt wurden. Die so festgelegten Papierreviere sind künstliche Gebilde, die nicht mit den in der Natur besetzten und verteidigten Revieren v. a. hinsichtlich ihrer Größe übereinstimmen müssen. In den meisten Fällen dürften die festgelegten Papierreviere allerdings mit der Zahl der tatsächlich besetzten Reviere übereinstimmen. Die Summe aller Papierreviere wird mit dem Brutbestand einer Fläche gleichgesetzt.

6.1.2 Nachweise

Insgesamt wurden 10 Brutvogelarten im Untersuchungsgebiet nachgewiesen (vgl. Tab. 1), die mit 19 Brut- paaren vertreten waren. Die ungefähre Lage der Brutrevierzentren (Nester oder räumlich gemittelt aus Singwarten sind in Abb. 20) dargestellt. Alle Arten sind allgemein häufig und in den verschiedensten Le- bensräumen regelmäßig vertreten. Weitere 8 Arten wurden nur bei der Nahrungssuche oder beim Über- fliegen des Untersuchungsgebiets beobachtet.

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Abb. 20: Lage der Brutrevierzentren im Untersuchungsgebiet (schwarz umrandet) mit innerem Plangebiet (farbig unterlegt), Bildquelle: Geobasisdaten © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Ba- den-Württemberg, www.lgl-bw. Az.: 2851.9-1/19

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Tabelle 1: Brutvogelarten im Untersuchungsgebiet Euring- Brutvogelart DDA- Brut- Einstufung RL BNatSchG code Kürzel reviere D BW 11870 Amsel A 3 - - § (Turdus merula) 14620 Blaumeise Bm 1 - - § (Parus caeruleus)

16360 Buchfink B 3 - - § (Fringilla coelebs) 13590 Eichelhäher Ei 1 - - § (Garrulus glandarius) 14640 Kohlmeise K 2 - - § (Parus major)

02870 Mäusebussard Mb 1 - - §§ (Buteo buteo) 12770 Mönchsgrasmücke Mg 3 - - § (Sylvia atricapilla) 15820 Star S 1 3 - § (Sturnus major) 10660 Zaunkönig Z 1 - - § (Troglodytes troglodytes) 13110 Zilpzalp Zi 3 - - § (Phylloscopus collybita)

Rote Liste: D: Deutschland BW: Baden-Württemberg 3: gefährdet V: Vorwarnliste BNatSchG: § = besonders geschützt §§ = streng geschützt

Tabelle 2 Nichtbrutvogelarten im Untersuchungsgebiet Euring- Vogelart DDA- Nahrungs- Überflug/ Einstufung RL BNatSchG code Kürzel gast Durchzug D BW 15670 Aaskrähe Ak - + - - § (Corvus corone) 08760 Buntspecht Bs + - - - § (Dendrocopus major) 16490 Grünfink Gf + - - - § (Carduelis chloris) 11210 Hausrotschwanz Hr + - - - § (Phoenicurus ochruros) 14790 Kleiber Kl + - - - § (Sitta europaea) 06700 Ringeltaube Rt - + - - § (Columba palumbus) 16530 Stieglitz Sti + - - - § (Carduelis carduelis) 03040 Turmfalke Tf - + - - § (Falco tinnuculus)

Rote Liste: D: Deutschland BW: Baden-Württemberg BNatSchG: § = besonders geschützt

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6.1.3.Konfliktermittlungen

Für die Konfliktermittlung werden die Arten zu Gilden zusammengefasst und als Bewertungseinheit be- handelt, wobei nur die im Untersuchungsgebiet brütenden Arten berücksichtigt werden. Unter einer Gilde wird eine Gruppe von Arten verstanden, welche ungeachtet ihres Verwandtschaftsgrades auf ähnliche Weise vergleichbare Ressourcen nutzt. Für Vogelarten ist es zweckmäßig, für die Bildung von Gilden den Aspekt „Nistplatztyp“ heranzuziehen.

Betroffenheit nichtgefährdeter höhlenbrütender Vogelarten: Blaumeise (Parus caeruleus), Kohlmeise (Parus major), Star (Sturnus major)

Ökologische Gilde Europäischer Vogelarten nach VRL

1 Grundinformationen

Erhaltungszustand auf Ebene der kontinentalen biogeographischen Region: günstig

Alle Arten sind in vielen Habitattypen mit ausreichenden Gehölzvorkommen allgemein regelmäßig und häufig vertreten (Wälder, Feldgehölze, Parkanlagen, z. T. Hausgärten). Mit Ausnahme des nur bun- desweit, doch nicht in Baden-Württemberg als gefährdet eingestuften Stars sind für keine der Arten in der landesweiten Bestandsentwicklung rückläufige Tendenzen zu verzeichnen.

Lokale Populationen:

Im weiteren Umfeld des Untersuchungsgebiets befinden sich ein weitläufiges Waldgebiet, Streuobst- wiesen, kleinere Gehölze unterschiedlicher Beschaffenheit sowie ein mit teilweise alten Bäumen durchgrünter Siedlungsbereich. Somit ist für höhlenbrütende Vogelarten ein gutes Nistplatzangebot vorhanden. Obwohl keine Revierbestandszahlen existieren, muss aufgrund der günstigen Strukturen gefolgert werden, dass sich die Populationen der Arten allgemein auf das gesamte weitere Umfeld er- strecken. Der Erhaltungszustand der lokalen Populationen wird demnach bewertet mit: günstig

2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

Durch das Vorhaben kommt es zu keinen Eingriffen in die vorhandenen Gehölzbestände und die Brut- vorkommen befanden sich alle außerhalb des Plangebiets im westlich gelegenen Wald. Folglich wer- den durch das Vorhaben keine Nester zerstört und keine Verbotstatbestände gegen § 44 Abs.1 Nr. 3 BNatSchG erfüllt.

Konfliktvermeidende Maßnahmen: nicht erforderlich

CEF-Maßnahmen: nicht erforderlich

Schädigungsverbot: nicht erfüllt

2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

Die temporären baubedingten Beeinträchtigungen im Umfeld des Plangebiets werden nicht zur weit- räumigen Abwanderung brutwilliger Individuen führen, da sich die Habitatqualität im Umfeld des Plan- gebiets nicht nachhaltig verschlechtert. Eine erhebliche Störung dieser Arten, die den Erhaltungszu- stand der weitläufig im Umfeld verbreiteten Populationen verschlechtert, erfolgt durch das Vorhaben nicht. Betriebsbedingte Beeinträchtigungen, die eine erhebliche Störung dieser Artengruppe darstellen, treten nicht ein. Es erfolgt kein Verstoß gegen § 44 Abs.1 Nr. 2 BNatSchG.

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Betroffenheit nichtgefährdeter höhlenbrütender Vogelarten: Blaumeise (Parus caeruleus), Kohlmeise (Parus major), Star (Sturnus major)

Ökologische Gilde Europäischer Vogelarten nach VRL

Konfliktvermeidende Maßnahmen: nicht erforderlich

CEF-Maßnahmen: nicht erforderlich

Schädigungsverbot: nicht erfüllt

2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

Durch das Vorhaben werden keine Nester zerstört, damit sind Tierverluste (Eier, fluchtunfähige Jung- vögel in Nestern) ausgeschlossen. Verbotstatbestände gegen § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG werden damit nicht erfüllt.

Konfliktvermeidende Maßnahmen: nicht erforderlich.

CEF-Maßnahmen: nicht erforderlich

Tötungsverbot: nicht erfüllt

Betroffenheit ungefährdeter astbrütender Vogelarten (Nester im Geäst oder an Stämmen): Amsel (Turdus merula), Buchfink (Fringilla coelebs), Eichelhäher (Garrulus glandarius), Mäusebussard (Buteo buteo), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), Zilpzalp (Phylloscopus collybita), Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)

Ökologische Gilde Europäischer Vogelarten nach VRL

1 Grundinformationen

Erhaltungszustand auf Ebene der kontinentalen biogeographischen Region: günstig

Alle Arten sind in Habitattypen mit ausreichenden Gehölzvorkommen häufig vertreten (Wälder, Feld- gehölze, Hecken, Einzelbäume, Parkanlagen, Hausgärten) und allgemein verbreitet. Für keine der Ar- ten sind in der landesweiten Bestandsentwicklung rückläufige Tendenzen zu verzeichnen.

Lokale Populationen:

Im weiteren Umfeld des Untersuchungsgebiets befinden sich ein weitläufiges Waldgebiet, Streuobst- wiesen, kleinere Gehölze unterschiedlicher Beschaffenheit sowie ein mit teilweise alten Bäumen durchgrünter Siedlungsbereich. Somit ist für frei astbrütende Vogelarten ein gutes Nistplatzangebot vorhanden. Obwohl keine Revierbestandszahlen existieren, muss aufgrund der günstigen Strukturen gefolgert werden, dass sich die Populationen der Arten allgemein auf das gesamte weitere Umfeld er- strecken. Der Erhaltungszustand der lokalen Populationen wird demnach bewertet mit: günstig

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Betroffenheit ungefährdeter astbrütender Vogelarten (Nester im Geäst oder an Stämmen): Amsel (Turdus merula), Buchfink (Fringilla coelebs), Eichelhäher (Garrulus glandarius), Mäusebussard (Buteo buteo), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), Zilpzalp (Phylloscopus collybita), Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)

Ökologische Gilde Europäischer Vogelarten nach VRL

2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

Da die Arten ihre Nester alljährlich neu und an anderer Stelle als im Vorjahr anlegen, ist für sie bezüg- lich des Vorhabens § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG nicht einschlägig. Der mehrjährig genutzte Horst des Mäusebussard befindet sich im Waldgebiet westlich des Plangebiets und wird nicht vom Vorhaben berührt. Das Vorhaben wird nicht zu einer Nutzungsaufgabe des Horstes führen, da auch die häufige Anwesenheit von Spaziergängern zur Burg Stettenfels die relativ störungstolerante Art (brütet auch an Siedlungsrändern) nicht signifikant beeinträchtigen.

Konfliktvermeidende Maßnahmen: nicht erforderlich

CEF-Maßnahmen: nicht erforderlich

Schädigungsverbot: nicht erfüllt

2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

Die temporären baubedingten Beeinträchtigungen können im Umfeld der geplanten Baumaßnahmen zum zeitweiligen Ausweichen brutwilliger Individuen in störungsärmere Bereiche führen. Eine erhebli- che und nachhaltige Störung dieser Arten, die den günstigen Erhaltungszustand der weitläufig im Um- feld verbreiteten Populationen verschlechtern würde, erfolgt dabei nicht, da im weiten Umfeld zum Nestbau geeignete Strukturen bestehen.

Konfliktvermeidende Maßnahmen: nicht erforderlich

CEF-Maßnahmen: nicht erforderlich

Schädigungsverbot: nicht erfüllt

2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG

In den Gehölzen des zukünftigen Baufeldes und dessen direkter Umgebung befanden sich 2020 keine Nester von Vertreter dieser Gilde. Vorhabenbedingte Tierverluste (Eier, fluchtunfähige Jungvögel) sind daher auszuschließen.

Konfliktvermeidende Maßnahmen: nicht erforderlich

CEF-Maßnahmen: nicht erforderlich

Tötungsverbot: nicht erfüllt

6.2 HASELMAUS

6.2.1 Erfassungsmethodik

Bei der Begehung am 31.03.2019 wurde der westlich des Lärmschutzwalls aufgekommene, schmale Ge- hölzstreifen im noch unbelaubten Zustand hinsichtlich einer Habitateignung für die Haselmaus überprüft. 19

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Dabei wurden keine alten Nestkobel oder Reste von solchen vorgefunden. Der Gehölzaufbau ist in diesem Bereich ungünstig, da er von regelmäßigem Rückschnitt geprägt, artenarm ist und aufgrund seines relativ geringen Verzweigung wenig Deckung und Schutz für die Art zum Nestbau bietet. Ebenso befinden sich am Boden keinerlei Strukturen, die der Haselmaus zur Überwinterung genutzt werden könnte. Auch hin- sichtlich des Nahrungsangebots ist der Vegetationsaufbau ungünstig, da eiweiß- und fettreiche Nüsse oder Samen fehlen, keine Beerenvielfalt vorhanden ist (Brombeeren fehlen in diesem Bereich völlig) und die Vegetation des Bodens aufgrund des relativ geringen Kräuteranteils nicht insektenreich ausgebildet ist. Beeinträchtigend wird sich die gelegentliche Präsenz jagender Hauskatzen aus.

6.2.2 Nachweise

Aufgrund fehlender Nestkobel und der unter verschiedenen Aspekten als Habitat ungünstigen Vegetation kann das Vorkommen der Art im Untersuchungsgebiet ausgeschlossen werden.

6.2.3 Konfliktermittlung

Durch die Umsetzung des Vorhabens werden bezüglich der Haselmaus keine Verbotstatbestände gegen § 44 Abs. 1 BNatSchG erfüllt.

6.3 REPTILIEN

6.3.1 Erfassungsmethodik

Aufgrund der Habitatstrukturen im Untersuchungsgebiet konnten Vorkommen der Zauneidechse (Lacerta agilis) nicht ausgeschlossen werden. Methodisch sind Eidechsenarten am besten durch Sichtungsgänge zu erfassen. Hierzu wurden bei warmer und trockener Witterung im Jahr 2019 sechs Geländegänge durchgeführt, bei denen mögliche Aufwärmplätze auf die Anwesenheit von Individuen hin kontrolliert wur- den. Die vorherrschenden Witterungsbedingungen waren günstig und gewährleisteten die Aktivität von Reptilien:

Datum Uhrzeit Himmel Niederschlag Wind Temperatur 23.05.2019 0930 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 17 C 23.06.2019 0900 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 230 C 27.06.2019 0930 Uhr wolkenlos sonnig nein windstill 250 C 10.07.2019 0945 Uhr wolkenlos sonnig nein leichter Wind 210 C 29.07.2019 1015 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 220 C 25.08.2019 1000 Uhr wolkenlos sonnig nein leichter Wind 270 C

Auf den Einsatz von Reptilienplatten wurde verzichtet, da die vom Vorhaben betroffenen Biotope für die Schlingnatter ungeeignet waren. Außerdem hat sich, wie zahlreiche Publikationen zur Methodik der Repti- lienerfassung mitteilen, das Auslegen von derartigen künstlichen Versteckplätzen zum Nachweis von Ei- dechsenarten nicht bewährt. So teilt BLANKE (1999) z.B. mit: „Die Zauneidechse lässt sich von den ein-

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heimischen Reptilien mit KV (künstliche Verstecken Reptilienplatten) am schlechtesten nachweisen, so dass deren Einsatz nicht lohnenswert erscheint, wenn nur diese Art untersucht werden soll (BLANKE 1999). Aufgrund ihrer oft hohen Dichte und ihrer heliotaktischen Lebensweise ist die Sichtbeobachtung, bei der man bei geeigneter Witterung ruhig und langsam potenzielle Lebensräume abschreitet und nach frei im Gelände befindlichen Tieren sucht, nach wie vor die Methode der Wahl.“

6.3.2 Nachweise

Bei keinem der sechs Geländegänge konnte ein Individuum einer Reptilienart vorgefunden werden. Ver- mutlich war die Dichte und die Wuchshöhe des grasbewachsenen Streifens neben dem Gehölzband zu sehr beschattend, um eine Besiedlung durch Reptilien zu begünstigen bzw. eine Habitatnutzung zu ermög- lichen. Ebenso fehlen trockene und geschützte Quartiere (Steine, Totholz, verlassene Wühlmausgänge), die sich zur Überwinterung eignen würden.

6.3.3 Konfliktermittlung

Bezüglich Reptilien werden durch das Vorhaben keine Verbotstatbestände gegen § 44 Abs. 1 BNatSchG erfüllt.

6.4 SCHMETTERLINGE

6.4.1 Erfassungsmethodik

Da essentielle Habitatvoraussetzungen unerfüllt sind (kleinteilig strukturiertes Muster aus Staudensäumen, feuchten Stellen, Balzplätze für Imagines usw.), sind Vorkommen des Großen Feuerfalters (Lycaena dis- par) trotz der punktuellen Präsenz des Stumpfblättrigen Ampfers (Rumex obtusifolius, einer potentiellen Larvalfutterpflanze) nicht möglich. Aufgrund der vorhandenen Biotopstrukturen und deren Lage im Raum konnten Vorkommen vom Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) nicht ausgeschlossen werden. Daher wurde an fünf Begehungen im unmittelbaren Umfeldes des 2019 ackerbaulich genutzten Plange- biets nach möglichen Nahrungspflanzen seiner Raupen gesucht. Die Art bevorzugt zur Eiablage das Zot- tige Weidenröschen (Epilobium hirsutum) und das Kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflorum), die Nachtkerze (Oenothera biennis) wird nur selten zur Eiablage gewählt.

Datum Uhrzeit Himmel Niederschlag Wind Temperatur 22.04.2019 1000 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 210 C 13.05.2019 0900 Uhr wechselnd bewölkt nein windstill 130 C 23.05.2019 0930 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 17 C 23.06.2019 0900 Uhr wechselnd bewölkt nein leichter Wind 230 C 27.06.2019 0930 Uhr wolkenlos sonnig nein windstill 250 C

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6.4.2 Nachweise

Dem Nachtkerzenschwärmer stehen keine potentiellen Larvalnahrungspflanzen zur Verfügung, ist sein Vorkommen im Untersuchungsgebiet ausgeschlossen.

6.4.3 Konfliktermittlung

Durch das Vorhaben werden im Hinblick auf europarechtlich geschützte Schmetterlinge keine Verbotstat- bestände gegen § 44 Abs. 1 BNatSchG erfüllt.

7. GUTACHTERLICHES FAZIT

Zum Bebauungsplanverfahren „Neugreut Erweiterung Siegfried-Lewi-Straße“ der Gemeinde Untergrup- penbach wurde eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung erstellt. Dazu wurden die Vorkommen von Vögeln, der Haselmaus sowie europarechtlich geschützte Reptilien und Schmetterlingen untersucht, er- fasst und bezüglich der zu erwartenden Eingriffe artenschutzrechtlich bewertet. Die Ergebnisse der arten- schutzrechtlichen Bewertung können wie folgt zusammengefasst werden:

Vögel: Insgesamt wurden an sechs Begehungen im Untersuchungsgebiet 10 Brutvogelarten nachgewiesen, die mit 19 Brutpaaren vertreten waren. Alle Arten sind allgemein verbreitet und relativ wenig störungsempfind- lich. Alle Brutvorkommen lagen außerhalb des direkten Eingriffsbereichs. Daher werden die Vogelarten durch das Vorhaben nicht signifikant beeinträchtigt.

Haselmaus: Die Suche nach Nestkobeln im noch unbelaubten Zustand der Gehölze im Eingriffsbereich verlief negativ. Der Vegetationsaufbau der Gehölze ist durch regelmäßige Rückschnitte auf Bodenniveau geprägt und arm an potentieller Nahrung und ohne Versteckmöglichkeiten. Die Gehölze sind nicht durch die Haselmaus besiedelt.

Reptilien: Bei sechs Geländegängen wurde kein Individuum einer Eidechsenart oder einer anderen Reptilienart vor- gefunden. Die Strukturen weisen eine unzureichende Habitateignung auf.

Schmetterlinge: Dem Nachtkerzenschwärmer stehen keine potentiellen Larvalnahrungspflanzen zur Verfügung, sein Vor- kommen im Untersuchungsgebiet ist damit ausgeschlossen. Weitere geschützte Arten finden im Untersu- chungsgebiet ebenfalls keine geeigneten Existenzbedingungen vor.

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8. LITERATURAUSWAHL

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Blanke, I. (1999): Erfassung und Lebensweise der Zauneidechse (Lacerta agilis) an Bahnanlagen. - Zeit- schrift für Feldherpetologie 6: 147-158.

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Braun, M., Dieterlen, F. Hrsg. (2003-2005): Die Säugetiere Baden-Württembergs. - Bd. 1; Verlag Eugen Ulmer, : 687 S.

Bundesamt für Naturschutz (BfN) (2002): Schmetterlingsdatenbank LEPIDAT (Projektleiter P. Pretscher). Datenstand 08/2002.

Ebert, G., Hofmann, A., Karbiener, O., Meineke, J.-U., Steiner, A. & Trusch, R. (2008): Rote Liste und Ar- tenverzeichnis der Großschmetterlinge Baden-Württembergs (Stand: 2004). LUBW Online- Veröffentlichungen.

Europäische Union (Der Rat der Europäischen Gemeinschaften) (1992): Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai.1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. In: Amtsblatt der europäischen Gemeinschaften, Reihe L 206: S. 7-50.

Glutz von Blotzheim, Urs (Hrsg.): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Mit einem Lexikon ornithologischer Fachbegriffe von Ralf Wassmann. Vogelzug-Verlag, Wiebelsheim 2004

Grüneberg, C., Bauer, H.-G., Haupt, H., Hüppop, O., Ryslavy, T., Südbeck, P.: Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5 Fassung. In: Deutscher Rat für Vogelschutz (Hrsg.): Berichte zum Vogelschutz. Band 52, 30. November 2015.

Hachtel, M., Schlüpmann, M., Thiesmeier, B. & Weddeling, K. (Hrsg, 2009): Methoden der Feldherpetolo- gie. - Zeitschrift für Feldherpetologie, Supplement 15, 424 S. Inhaltsverzeichnis S. 85-129

Haupt, H., Ludwig, G., Gruttke, H., Binot-Hafke, M., Otto, C. & Pauly, A. (RED.) (2009): Rote Liste gefähr- deter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 1: Wirbeltiere, Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (1), 386 S.

Lauffer, H. (1999): Die Roten Listen der Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs (3. Fassung, Stand 31.10.1998). Naturschutz und Landschaftspflege Baden-Württemberg 73: S. 103-135.

Lauffer, H., Fritz, K. & Sowig, P. (2007): Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs: Ulmer-Verl., Stuttgart: 806 S.

Rennwald, E. (2005): Nachtkerzenschwärmer Proserpinus proserpina (PALLAS, 1772). – In: Doerpinghaus, A., Eichen, Ch., Gunnemann, H., Leopold, P., Neukirchen, M., Petermann, J. & Schröder, E. (Bearb.): Me- thoden zur Erfassung von Arten der Anhänge IV und V der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. - Naturschutz und Biologische Vielfalt 20: 202-216.

Südbeck, P., Andretzke, H., Fischer, S., Gedeon, K., Schikore, T., Schröder, K. & Sudfeldt, C. (Hrsg., 2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. – Selbstverlag Radolfzell: 792 S.

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ANHANG 1

Tabelle A1: Auflistung der Arten nach Anhang II, IV und V der FFH-Richtlinie, deren Vorkom- (Teil 1) men im Untersuchungsgebiet stufenweise ausgeschlossen wurde (Abschichtung) und die jeweiligen Ausschlusskriterien

Artengruppe oder Art FFH-RL Ausschlusskriterium Anhang

-

tu-

II IV V e

n

et

i

ypisch

flanzefehlt

Außerhalb Verbreitungs geb Falsche Habitattypen Fehlende Habitatstruk ren Larvenfutter p T Altbäume fehle SÄUGETIERE Baummarder (Martes martes) V + Biber (Castor fiber) II IV + + Feldhamster (Cricetus cricetus) IV + + Gämse (Rupicapra rupicapra) V + + Iltis (Mustela putorius) V + Luchs (Lynx lynx) II IV + Otter (Lutra lutra) II IV + + Schneehase (Lepus timidus) V + + Wildkatze (Felis silvestris) IV + Wolf (Canis lupus) II IV + FISCHE Alle Arten + REPTILIEN Äskulapnatter (Zamenis longissimus) IV + + + Schlingnatter (Coronella austriaca) IV + + Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) II IV + + + Westliche Smaragdeidechse (Lacerta IV + + + bilineata) AMPHIBIEN Alpensalamander (Salamandra atra) IV + + Europ. Laubfrosch (Hyla arborea) IV + Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) IV + + Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae) IV + + Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) IV + + Kreuzkröte (Bufo calamita) IV + + Moorfrosch (Rana arvalis) IV + + Nördl. Kammmolch (Triturus cristatus) II IV + Seefrosch (Rana ridibunda) V + Springfrosch (Rana dalmatina) IV + + Teichfrosch (Rana esculenta) V + Wechselkröte (Bufo viridis) IV + + SCHMETTERLINGE Apollofalter (Parnassius apollo) IV + + + Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena II IV + + + helle) Dunkler Wiesenknopf-Ameisen- II IV + + Bläuling (Maculinea nausithous) Eschen-Scheckenfalter (Hypodryas II IV + maturna)

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Tabelle A1: Auflistung der Arten nach Anhang II, IV und V der FFH-Richtlinie, deren Vorkom- (Teil 2) men im Untersuchungsgebiet stufenweise ausgeschlossen wurde (Abschichtung) und die jeweiligen Ausschlusskriterien

Artengruppe oder Art FFH-RL Ausschlusskriterium Anhang

-

uktu-

ungs str

II IV V typen

he

nfutter

sc

i

breit

len

lsche bäume

anzefehlt

eh

Außerhalb Ver gebiet Fa Habitat Fehlende Habitat ren Larve pfl Typ Alt f SCHMETTERLINGE Gelbringfalter (Lopinga achine) IV + + Goldener Scheckenfalter (Euphydryas II + + aurinia) Haarstrangeule (Gortyna borelii) II IV + + + Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling II IV + + (Maculinea teleius) Schwarzer Apollofalter (Parnassius IV + + + mnemosyne) Schwarzfleckiger Ameisen-Bläuling IV + + + (Maculinea arion) Wald-Wiesenvögelchen (C. hero) IV + + + KÄFER Alpenbock (Rosalia alpina) * II IV + + Breitrand (Dytiscus latissimus) II IV + + Eremit (Osmoderma eremita) * II IV + + Heldbock (Cerambyx cerdo) II IV + + + Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus) II IV + + Schmalbindiger Breitflügel-Tauchkäfer II IV + + (Graphoderus bilineatus) Vierzähniger Mistkäfer (Bolbelasmus II IV + + unicornis) LIBELLEN Alle Arten + KREBSE Alle Arten + SPINNENTIERE Stellas Pseudoskorpion (Anthreno- II + chernes stellae) RINGELWÜRMER Medizinischer Blutegel (Hirudo V + medicinalis) WEICHTIERE Bachmuschel (Unio crassus) II IV + + Bauchige Windelschnecke (Vertigo II + + moulinsiana) Flussperlmuschel (Margaritifera mar- II V + + garitifera) Schmale Windelschnecke (Vertigo II + + angustior) Vierzähnige Windelschnecke (Vertigo II + + geyeri) Weinbergschnecke (Helix pomatia) V + Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorti- II IV + + culus)

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