Edition Profil Günter Hänssler Ignaz Pleyel compositions for two and four hands Klavierwerke zu 2 und 4 Händen Wolfgang Brunner · Leonore von Stauss Fortepiano · Hammerklavier IGNAZ PLEYEL

Pleyels Klavierwerke – Das Arrangement Kompositionen weiterhin durch konkurrie- als eigenständige Kunstform rende Verleger überall veröffentlicht.

Man könnte das Leben des am 18. Juni 1757 1807 schließlich beginnt er einen weiteren in dem kleinen niederösterreichischen Ort Arbeitsbereich: er gründet eine Klavier- Ruppersthal geborenen Ignaz Joseph Pleyel manufaktur, die sein Sohn Camille (1788 – etwas vereinfachend in drei musikalische 1855) später übernimmt. In diesem Zusam- Phasen und Aufgabenbereiche einteilen: menhang wird 1830 der heute noch Komponist – Verleger – Klavierbauer. Ge- bestehende Konzertsaal »Salle Pleyel« in boren ein Jahr nach Wolfgang Amadeus Paris eröffnet, der für ein Jahrhundert als Mozart und musikalisch ausgebildet durch zentraler Ort des Pariser Musiklebens allen wächst er als hochbegabter in Paris gastierenden Künstlern wie Clara Komponist selbstverständlich in der Musik- Wieck, Frederic Chopin, Pablo Sarasate, sprache der Wiener Klassik auf, verbringt Camille Saint-Saens bis hin zu Claude

DEUTSCH einen Teil seiner Jugend in Eisenstadt und Debussy und Igor Strawinsky ein Podium auf Bildungs- und Konzertreisen in Italien, bietet. Frankreich und London. 1783 übersiedelt er nach Strassburg und wird dort als Nachfol- Ab 1824 freilich hatte sich Pleyel schon ger Franz-Xaver Richters bischöflich-hoch- weitgehend aus dem aktiven Musikge- stiftlicher Münster-Kapellmeister. Bis zum schäft auf sein Landgut Somerau bei Paris Ende des 18. Jahrhunderts entsteht der zurückgezogen. Großteil seines kompositorischen Werkes, er ist einer der beliebtesten und am mei- Der Notendruck und die zunehmende sten verlegten Komponisten seiner Zeit. Industrialisierung um 1800 bewirkten Seine Werke werden in etwa 250 Verlagen eine Veränderung der Musikkultur, die in mindestens 2000 verschiedenen Ausga- Pleyel als ein typisches Kind seiner Zeit in ben veröffentlicht. seinem gesamten Schaffen umsetzt: Als Komponist kann er wohl anspruchsvoll 1795 zieht Pleyel nach Paris und gründet schreiben – Kein Geringerer als Wolfgang 1797 einen eigenen Verlag, unter anderem Amadeus Mozart rühmte seine Streich- um die Herausgabe und Bearbeitungen quintette – , weiß aber auch, was er einem seiner Werke selbst in die Hand zu neh- breiteren Publikumsgeschmack zumuten men. Nichtsdestoweniger werden seine konnte. Pleyel weiß effektvoll und gefällig 2 IGNAZ PLEYEL auf hohem Niveau zu schreiben: bei durch- Vater Leopold hatte sicher recht, als er sein aus konventionellen harmonischen Verbin- Wolferl ermahnte, »das Populare« nicht dungen setzt er klanglich geschickte Regis- aus den Augen zu verlieren. Ignaz Pleyels terwechsel ein (die auf historischen Instru- Synthese von Zeitgeschmack und Könner- menten ungleich wirkungsvoller zur Gel- schaft wäre Leopold Mozart vermutlich tung kommen als auf »modernen«). Der recht ideal erschienen. Klaviersatz liegt überaus geschickt in den Händen, der Formablauf bleibt übersicht- Ebenfalls für Pleyels Zeitgenossen existier- lich und verliert sich in zu häufigen Wieder- te noch nicht der moderne Gegensatz holungen Ohren schmeichelnder Motive »Arrangement wider Authentizität«. Viel- oder Phrasen. Pleyel schreibt eingängig, mehr zählte neben der Erfindung an sich dabei farbig und weiß rechtzeitig zu be- auch die handwerkliche Kunst der Verar- enden. beitung und damit die gekonnte Satztech- nik, die Pleyel selbstverständlich besaß und Heute schätzen Musiker oft dichtere Kom- die die Grundlage seiner zahlreichen Neu- positionen der Klassik. Die Rezeption des fassungen und Uminstrumentierungen ein damaligen Publikums hatte allerdings mit und derselben Komposition lieferte. Sämt- den von uns heute verehrten Meistern ihre liche der auf dieser CD vorgelegten Stücke

Schwierigkeiten. Ein derartiger Gedanke erschienen in mehrfachen Ausgaben, DEUTSCH mag z.B. Karl Ditter von Dittersdorf 1801 zu Zusammenstellungen und – vor allem – seinem Urteil über Wolfgang Amadeus unterschiedlichen instrumentalen Fassun- Mozart veranlasst haben: »Ich habe bisher gen. noch keinen Komponisten gekannt, der so einen erstaunlichen Reichtum von Gedan- So veröffentlichte Pleyel 1789 die Violin- ken besitzt. Ich wünschte, er wäre nicht so duos in B-Dur B 522, g-moll B 520 sowie in verschwenderisch damit. Er lässt den Zuhö- F-Dur B 516. Bald darauf arrangierte er die- rer nicht zu Atem kommen; denn will man se Kompositionen für diverse Sonaten für einem schönen Gedanken nachsinnen, so Klavier zu vier Händen, wobei er geschickt steht schon wieder ein anderer herrlicher den Klangraum erweiterte, ohne im All- da, der den vorigen verdrängt, und das geht gemeinen in die formale Struktur einzu- immer so fort, so da man am Ende keine greifen. In seiner Sonate in B-Dur beispiels- dieser Schönheiten im Gedächtnis bewah- weise, deren singendes Allegro im Kopfsatz ren kann.« ein wenig den Finalsatz aus Beethovens 3 IGNAZ PLEYEL

»Frühlingssonate« voraus zu nehmen scheint, entstandenes Violinkonzert gleicher Ton- denkt Pleyel in einer eigenartigen Terzen- art, das in vielfältigen Besetzungen verlegt verdoppelung in den Mittelstimmen plötz- wurde. Insbesondere die Bläserbesetzung lich sehr orchestral; im zweiten Satz ent- schwankt zwischen der üblichen Beset- wickelt er aus dem Violinduett ein span- zung von 2 Oboen und 2 Hörnern, erweitert nend gelöstes Wechselspiel beider Pianisten. teilweise um 2 Klarinetten, 2 Posaunen und Pauken. Im Jahre 1788 ersetzte Pleyel den Für einen Komponisten um 1800 war es Finalsatz und veröffentlichte es beim Ver- selbstverständlich Tanzmusik für aktuelle leger André mit der Bemerkung: »Dieses Anlässe wie unmittelbar bevorstehende Conc. ist von Herrn Pleyel gänzliche umge- Bälle oder den Tanzunterricht im bürgerli- arbeitet und mit einem neuen Rondo ver- chen Salon zu liefern. Pleyels trug zu dieser sehen«. In dieser Version erlebte es nicht Gattung 1792 eine Sammlung von 12 deut- weniger als 18 Ausgaben als Violinkonzert, schen Tänzen (einer Form des Walzers) bei, außerdem 14 in einer Umarbeitung zum

DEUTSCH sowie mehrere Kollektionen mit Ecossai- Klavierkonzert – teilweise in der beliebten sen. Ecossaisen wurden in einer langen Begleitung von nur 2 Violinen und Bass – Gasse mit einfachen, aber reizvollen Raum- oder adaptiert als Klarinetten- oder Flöten- figuren getanzt, oft mit einem schweißtrei- konzert (Informationen nach Rita Bentons benden Galopp durch die Gasse der ande- Werkkatalog). Die auf der CD erklingende ren Tänzer. Aus einer 1803 in Wien erschie- Fassung für 2 Cembali oder Hammerklavie- nenen Ausgabe von 24 dieser ungemein re könnte fast auch vom »Cembalo I« alleine beliebten Tänze habe ich ähnlich wie ein interpretiert werden. Das »Cembalo II« hat Tanzmusiker zu Pleyels Zeit eine kleine nach der Orchestereinleitung des 1. Satzes Suite zusammengestellt, die in ihrem Tem- im gesamten Konzert nur noch gelegent- po und ihrer Abfolge auch tanzbar wäre liche Tutti-Verdoppelungen sowie general- (B 656, 644, 629, 647, 660, 632, 649, 657, bassartige Akkordauffüllungen zu spielen. 658), auf die zur Verfügung stehenden 2 »Cembalo I« hingegen darf sich nicht ein- Hammerflügel verteilt und »à la Pleyel« mal in Tuttipassagen »ausruhen«, sondern sachte arrangiert. behält durchwegs die Führung bei. Trotz- dem: Obwohl von Gleichberechtigung zweier Ausgangspunkt des »Concerto di Pleyel … Klaviere kaum zu sprechen ist, entsteht für per due Cembali« B 103a (B1005.9) in D-Dur den Zuhörer ein geschlossenes Ganzes. war ein vermutlich zwischen 1885 und 1887 Die Kadenzen im »Concerto« entstanden 4 IGNAZ PLEYEL während der Aufnahme aus Improvisatio- und Anregung. Er besorgte das im Neu- nen. Erst beim Schnitt im Studio geschah druck derzeit nicht erhältliche Notenmate- eine Entscheidung für eine der vorliegen- rial, und ohne seinen unermüdlichen Ein- den Versionen. Dass im langsamen Satz satz, die Musik Pleyels dem heutigen Publi- Unterhaltungsmusik des 20. Jahrhunderts kum wieder zugänglich zu machen, wäre »hereinblinzelt«, unterlief mir gewisserma- die vorliegende CD nicht entstanden. ßen und habe ich gerne zugelassen, weil es mich stilistisch nicht stört, ja ich es sogar Wolfgang Brunner als Pleyels musikalischem Ansatz gemäß empfinde: Pleyels Sprache wurzelt zwar in Wolfgang Brunner war 1988 war Erster der Wiener Klassik, und dementsprechend Preisträger des Internationalen C.P.E. Bach holt er sich seine Motive und harmoni- Wettbewerbes Hamburg in den Kategorien schen Materialien »aus demselben Bau- Cembalo und Hammerklavier und erhielt markt« wie z.B. seine heute bekannteren den Hammerklavierpreis der Deutschen Kollegen Joseph Haydn und Wolfgang Grammophongesellschaft. 1989 war er Er- Amadeus Mozart. Doch wie heutzutage ein ster Preisträger des Internationalen Moz- Jeder mit ähnlichen Baustoffen doch indi- artwettbewerbes Brügge in der Sparte viduelle Häuschen errichtet, tauchen musi- Hammerklavier. Seit 1989 gastiert er bei

kalische Bausteine des 18. Jahrhunderts in fast allen bedeutenden europäischen Festi- DEUTSCH der Gegenwart noch genauso auf. Pleyels vals für Alte Musik. punktiertes Seufzermotiv legte beim Im- provisieren eine spontane Fährte zu »Ye- Neben seiner Konzerttätigkeit unterrichtet sterday«, der ich nur zu folgen hatte, und – Wolfgang Brunner seit 1985 an der Universi- derart an die Hand genommen – nach der tät »Mozarteum« Salzburg und bei Interna- Verführung zu weiteren Asso- tionalen Meisterkursen. Außerdem verfasste ziationen (z.B. Jacques Brels »Chanson des er zahlreiche pädagogische sowie musik- und vieux amantes«) nur darauf achten musste, tanzwissenschaftliche Publikationen. am Ende des Ausfluges wieder im 18. Jahr- hundert anzukommen. Unter Wolfgang Brunners solistischen CD- und Rundfunkaufnahmen befinden sich Wir danken dem Präsidenten der Internatio- zahlreiche Ersteinspielungen, u.a. die Kla- nalen Pleyelgesellschaft (www.pleyel.at), vierwerke von Anton Bruckner, E.T.A. Hoff- Herrn Adolf Ehrentraud, für vielfältige Hilfe mann, Lieder von Carl Orff , Klavierkonzerte 5 DEUTSCH Leonore von Stauss & Wolfgang Brunner

von und Carl Hier erhielt sie Anregungen von Wolfgang Philipp Emanuel Bach und Klavierwerke Brunner, Christian Rieger und Antony Spiri. Wolfgang Amadeus Mozarts. Mit seinem 1991 gegründeten und auf Originalinstru- Als Liedbegleiterin, als Kammermusikpart- menten musizierendem Ensemble »Salz- nerin und als Continuospielerin konzertiert burger Hofmusik« (www.hofmusik.at) wid- sie in verschiedenen Besetzungen und Or- mete er sich u.a. der Kulturtradition vor chestern. Im Ensemble »Salzburger Hofmu- und um Mozart. Weitere 25 CD’s legen sik« wirkte sie bei mehreren CD-Produktio- davon ein klingendes Zeugnis ab. nen mit, jeweils gemeinsam mit Wolfgang Brunner bei vierhändigen Klavierwerken Leonore von Stauss studierte an der Uni- der CD’s »Schubert und die Volksmusik« versität Mozarteum in Salzburg Klavier bei und »Anton Diabelli – Komponist und Wolfgang Brunner und Andreas Weber. Ne- Verleger«. Unter demselben Label (Profil ben der Ausbildung am modernen Klavier Edition Günter Hänssler) erschien die CD galt ihr spezielles Interesse historischen »Für Nannerl« mit zwei- und vierhändigen Tasteninstrumenten (Cembalo und Ham- Kompositionen W.A. Mozarts für seine merflügel) sowie deren Aufführungspraxis. Schwester. 6 IGNAZ PLEYEL

Pleyel's piano works – the arrangement The final phase in Pleyel's life began in as an independent art form 1807, when he established the piano- making firm which was later taken over by Ignace Joseph Pleyel was born in the his son Camille (1788-1855). The »Salle Pleyel«, small Austrian village of Ruppertsthal on which still exists today, was opened in June 18, 1757. Broadly speaking, his career 1830. For a century it would be the central unfolded in three phases: composing, pub- concert venue in Paris, attracting artists lishing and making . Since he was like Clara Wieck, Frédéric Chopin, Pablo born a year after Wolfgang Amadeus Moz- de Sarasate, Camille Saint-Saëns, Claude art and musically trained by Joseph Haydn, Debussy and Igor Stravinsky. his considerable composing talent was na- turally channelled in the direction of the Pleyel himself largely withdrew from active Viennese Classical style. He spent part of musical life from 1824 onwards, living in his youth in Eisenstadt and undertook edu- retirement on his estate »Somerau« near cational and concert tours to Italy, France Paris. and London. In 1783 he moved to Stras- bourg, where he eventually succeeded A typical child of his time, in all he did as kapellmeister at the Pleyel recognized and took advantage of

Cathedral. Pleyel, who did most of his com- the changes brought about in musical ENGLISH posing before the end of the eighteenth culture by music printing and increasing in- century, became one of the most popular dustrialization around 1800. Capable of composers of his time. His works have been composing in a sophisticated manner (even published by some 250 different firms in at Wolfgang Amadeus Mozart praised his least 2,000 editions. string quintets), he was also well aware of the tastes of the general public. Pleyel was In 1795 Pleyel moved to Paris, where in 1797 able to write very effectively and agreeably he established his own publishing firm, without sacrificing quality. Using alto- partly in order to disseminate his own gether conventional harmonies, he cleverly works and take control of the arrange- employed changes of register (which were ments of them by third parties. His compo- incomparably more effective on historical sitions nonetheless continued to be publis- pianos than on modern ones). His piano hed by competitors everywhere. writing suits the hands extremely well, remains clear in form and loses itself in all 7 IGNAZ PLEYEL

too frequent repetitions of pleasing motifs writing competently, which Pleyel of course and phrases. Pleyel wrote catchy, colourful possessed and which formed the basis of music and knew when to end a piece. his numerous new versions of one and the same composition. All the pieces presented Musicians today often like more densely on this CD appeared in several different written Classical compositions. It seems, editions, compilations and – above all – however, that audiences in Pleyel's time instrumental versions. had difficulties with the composers we venerate today. Carl Ditters von Dittersdorf In 1789, for example, Pleyel published the expressed this view of Wolfgang Amadeus Violin Duos in B flat major Ben 522, G minor Mozart in 1801: »I have thus far encoun- Ben 520 and F major Ben 516. Soon tered no other composer who had such an afterwards he arranged those works as So- astonishing wealth of ideas. I only wish natas for piano duet, skilfully extending that he would not be so wasteful with their tonal range without generally chan-

ENGLISH them. He never allows the listener time to ging their formal structure. In his Sonata in breathe; whenever one wants to contem- B flat major, for example, which has a plate a beautiful idea, another more glo- singing Allegro opening movement that rious one has already taken its place, and seems to anticipate the final movement of so it goes on until at the end one cannot Beethoven's »Spring« Sonata, Pleyel's thin- remember even one of the beautiful king is suddenly very orchestral in the pe- things.« culiar doubling of thirds in the middle parts; in the second movement he turns Father Leopold was surely right in warning the violin duet into an excitingly liberated his Wolfie not to lose sight of »the popu- interplay between the two pianists. lar«. Ignace Pleyel's synthesis of fashion and expertise would probably have been For composers in about 1800, supplying deemed ideal by Leopold Mozart. dance music for current occasions like balls or for dancing classes in the middle-class Nor did Pleyel's contemporaries yet make salons was a matter of course. Pleyel's con- the modern distinction between authentic tributions to the genre include a collection composition and arrangement. In addition of 12 German Dances (a form of waltz) in to inventiveness as such, what counted 1792 and several collections of écossaises. were the technical skills of arranging and In the écossaise, the couples faced each 8 IGNAZ PLEYEL other in two long lines, performed simple, only 2 violins and bass – or as a clarinet or but attractive figures and often undertook flute concerto (according to Rita Benton's a vigorous galop between the other dan- catalogue of Pleyel's works). The version for cers all the way down the whole formation. two harpsichords or fortepianos presented Rather as a dance musician would have on this CD might almost be performed on done in Pleyel's time, from an edition of 24 a single keyboard instrument. All the of these immensely popular dances publis- »Cembalo II« has to do after the orchestral hed in Vienna in 1803 I have compiled a introduction to the first movement is to small suite which in respect of tempos and provide occasional tutti doublings and tho- sequence would be danceable (Ben 656, roughbass-like supplementary chords. »Cem- 644, 629, 647, 660, 632, 649, 657 and 658); balo I«, on the other hand, leads throug- I have cautiously arranged the pieces for hout and does not come to rest even in the the two available fortepianos in the man- tutti passages. Despite the lack of balance ner of Pleyel. between the two »solo« instruments, the listener gains the impression of a self-con- The »Concerto di Pleyel ... per due Cembali« tained whole. Ben 103a (B1005.9) in D major originated from a violin concerto in the same key that Several cadenzas were improvised at the

was presumably written between 1785 and time of recording the »Concerto«, the final ENGLISH 1787 and published for various forces. The choice being made during the editing wind section in particular fluctuates bet- phase in the studio. The echoes of twen- ween the usual 2 oboes and 2 horns, some- tieth-century light music in the slow move- times supplemented by 2 clarinets, 2 trom- ment simply crept in whilst I was playing, bones and kettledrums. Pleyel replaced the and I have accepted them because I do not final movement in 1788 and had it pu- find them stylistically obtrusive and even blished by the firm of André with the re- feel that they are in accordance with Pleyel's mark: »This Conc. has been completely mo- approach. There is no question but that his dified by Mr Pleyel and given a new language was rooted in Viennese Classi- Rondo«. In this version it was published in cism and his motifs and harmonic mate- no fewer than eighteen editions as a violin rials came so to speak from the same buil- concerto, as well as in fourteen revised ding supplies firm as his better known editions as a piano concerto – sometimes colleagues Joseph Haydn and Wolfgang for the popular accompanying forces of Amadeus Mozart. But, just as everyone 9 IGNAZ PLEYEL

nowadays uses similar building materials Wolfgang Brunner looks back on a wide- and nonetheless constructs completely ranging musical education, having studied different houses, eighteenth-century musi- music education and musicology in Munich cal building blocks continue to crop up in and Salzburg and piano with Hans Leygraf. today's composing. Pleyel's dotted sighing He later studied harpsichord with Liselotte motif spontaneously got me extempo- Brändle, Kenneth Gilbert and Glen Wilson, rizing on the trail of »Yesterday«, which I and performance practice with Nikolaus was then obliged to follow; after being Harnoncourt. He was inspired by Eckart seduced into further associations (like Jacques Sellheim and in his forte- Brel's »Chanson des vieux amantes«), all I piano studies. had to worry about was to arrive back in the eighteenth century at the end of the Since 1985 he has been teaching historical excursion. keyboard instruments, piano, piano impro- visation and chamber music at the Mozar-

ENGLISH We extend our thanks to Adolf Ehrentraud, teum in Salzburg. From 1990 to 1992 he president of the Internationale Ignaz J. Pleyel- taught fortepiano at the College of Music Gesellschaft (www.pleyel.at), for his valu- in Karlsruhe. able help and suggestions. He supplied the music, which is no longer in print, and the In 1998 he was first winner at the Interna- present CD would not have been possible tional C.P.E. Bach Competition in Hamburg without his indefatigable commitment to (for fortepiano and harpsichord), and in making Pleyel's works once more acces- 1989 he won first prize at the International sible to today's audiences. Mozart Competition in Brugges (forte- piano). Since then he has been invited to all Wolfgang Brunner the important early music festivals (e.g. Brugges, Utrecht, Herne), where his part- ners have been Barbara Schlick, Michael Schopper, Konrad Hünteler, Lucy van Dael, and the Freiburg Baroque Orchestra.

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In 1991 he initiated a series of concerts with and four-handed compositions Mozart Salzburger Hofmusik, his own ensemble, wrote for his sister, the CD »Für Nannerl« playing mainly (but not exclusivley) music has been released on the same label (Profil on period instruments. The main emphasis Edition Günter Hänssler). of the repertoire is on the Salzburg music tradition before Mozart. Translation: J & M Berridge

His CD discography includes many pioneer recordings, such as the complete piano Aufnahmen/Recordings: works of Anton Bruckner, E.T.A. Hoffmann, September 2005 songs of Carl Orff, and with Salzburger Ton und Technik: Studio Adi Schober, Ybbs Hofmusik recordings of opera, orchestral Recorded in September 2005 and chamber music. Studio Adi Schober, Ybbs Leonore von Stauss studied the piano with Hammerflügel/The fortepianos: Wolfgang Brunner and Andreas Weber at Wolfgang Brunner: von Robert A. Brown, the Mozarteum University in Salzburg. In Oberndorf bei Salzburg 1988 nach Anton addition to training on modern piano, Walter, Wien um 1790 she specialized in historical keyboard in- Leonore von Stauss: J.C. Neupert, Bamberg, ENGLISH struments (harpsichord and fortepiano) ca. 1980 nach J.J. Könnicke, Wien um 1790 and their performance practice. She was stimulated in this by Wolfgang Brunner, Einführungstext/Programme notes: Christian Rieger and Anthony Spiri. Wolfgang Brunner Übersetzung/Translation: J & M Berridge As lieder accompanist, member of cham- ber-music groups and continuo player, she Coverphoto: Archives K. Hänssler performs in various forces and orchestras. Graphic Arts: [email protected] She has recorded several CDs together with the »Salzburger Hofmusik« ensemble. In ൿ & Ꭿ 2007/2018 the CDs »Schubert und die Volksmusik« by Profil Medien GmbH and »Anton Diabelli - Komponist und Verle- D – 73765 Neuhausen ger« she is partnered by Wolfgang Brunner [email protected] in four-handed piano works. Featuring two www.haensslerprofil.de 11 Also available:

PH18087