U m a l l e s i n d e r W e l t

THALIA LESSINGTAGE 2014 Theaterfestival 25.Januar – 9.Februar 040.328144 44 www.thalia-theater.de

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Schwerpunkt der fünften Lessingtage ist die Schwerpunkt der fünften Lessingtage ist die - zwischen Afrika und Europa. Eröff Verbindung der keniani - net werden sie mit einem Vortrag schen Soziologin Auma Obama, die auf beiden Kontinenten lebt. Am gleichen Wochenende wird erstmals seit 13 Jahren wieder eine Insze - nierung des ebenso radikalen wie kompromiss - losen Frank Castorf in zu sehen sein. Er setzt sich mit Célines epochalem, während spielenden Roman „Reise des Ersten Weltkriegs einer Odyssee ans Ende der Nacht“ auseinander,

Die Ironie der Geschichte: Am Anfang war Afrika. Von hier aus hat sich der Mensch vor hier aus hat sich der Mensch vor Die Ironie der Geschichte: Am Anfang war Afrika. Von Die heutige Migrationsproblematik ist letztlich eine Nachwirkung der europäischen Die heutige Migrationsproblematik ist letztlich eine Nachwirkung der europäischen Aber der afrikanische Kontinent beginnt geografisch nicht erst in Kenia, Somalia oder Dies ist der Kern von , Aufklärung. Lessing gab den Wie können wir – zwischen Abgrenzung gegenüber anderen und Öffnung schwankend – können wir – zwischen Abgrenzung gegenüber anderen und Öffnung Wie chenonkel, sondern höchst konkret, als leidenschaftlicher Verfechter von Diskurs und Dia - und Diskurs von Verfechter leidenschaftlicher als konkret, höchst sondern chenonkel, den log über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg. Lessing hat in „Nathan der Weise“ müssen, müs - bemerkenswert realistischen (und gar nicht utopischen) Satz notiert: „Wir sen Freunde sein.“ Man kann schlechterdings kaum Freund sein, wenn man nicht will. Les - sing aber sagt: man muss dennoch. Dieses Müssen sollte wollen. Das ist die his - torische Aufgabe der „Weltinnenpolitik.“ mehr als 200 000 Jahren über die Erde verteilt und sich vom Nomadentum zur Sesshaftig - um Afri - keit entwickelt. Als Europäer kehrte er zurück nach Afrika, riskierte im Wettkampf zu ex - ka Leib und Leben, um die Meere zu überwinden, Kolonien gründen, Rohstoffe Heute wiederum möchten die Kaffee. portieren: Gold, Diamanten, Gewürze, Zuckerrohr, des in die umgekehrte Richtung nutzen, um vom Wohlstand Afrikaner die Wasserwege zu partizipieren. Und kommen über Lampedusa kaum hinaus. Westens von Europa in den Kongo bis nach Amerika. Und am Schluss des Festivals steht ein Abend, von Europa in den Kongo bis nach Amerika. Und am Schluss des Festivals steht ein Abend, der uns unmittelbar mit unserer Gegenwart konfrontiert: ein Abend über und hoffentlich auch mit der Gruppe Lampedusa. Kolonialgeschichte, an die auch Hamburger Straßennamen erinnern. Namen wie „Afrika straße“ oder „Schimmelmannstraße“ (benannt nach einem Hamburger Sklavenhändler) zeugen vom Stolz Hamburgs, bei den frühen Globalisierungsschüben dabei gewesen zu Insofern ist es von hoher sein. Sie bilden seit langem die Basis von Hamburgs Wohlstand. Symbolkraft, wenn jetzt Afrikaner zu uns kommen. Denn die Selbstabgrenzung der Nord - und zweifelhaften Asylgesetzen bekommt im - halbkugel mit Schutzzöllen, Waffengewalt aber wenn die somalischen fischen die somalischen Gewässer leer, mer mehr Risse. „Wir“ Fischer sich wehren, nennen wir sie „Piraten“… dem Kongo, nicht erst in „Schwarzafrika“, sondern bereits im arabischen Gürtel. Hier ent - unserer hier gab es als Wiege standen die drei großen monotheistischen Weltreligionen, Zivilisation einen mediterranen Kulturraum, der heute zerschnitten ist. Der französische in Algerien sind, will mit seinen außergewöhnli - Choreograf Abou Lagraa, dessen Wurzeln diese Grenzen niederreißen. Ähnliches gilt für den Choreografen und chen Tanzabenden Tänzer Akram Khan (England), dessen sehr persönliche Geschichten nach Asien, Bangladesch führen. Unser Festival zeugt von den vielfältigen Bemühungen, Grenzen zu überwinden – ein Geist, der sich in Hamburg immer mehr durchsetzt, wie die breite Un - terstützung für die Lampedusa-Flüchtlinge durch Bevölkerung zeigt. Dies genau ist Politisch sind wir davon je - der Geist Lessings, einer kosmopolitischen Kultur. doch sehr weit entfernt. Lampedusa entwickelt sich immer mehr zum Menetekel, Die Men - als je an der Berliner Mauer. Europas – mit mehr Toten Symbol für das Versagen schen spüren, dass dies keine Lösung ist und solidarisieren sich mit den Fremden. Anstoß zu einer interkulturellen Gesellschaft, und diesem Festival. Aber nicht als Mär in der Welt: Welt: der in Vorwort Vorwort – der in Welt alles Um Um alles 2014 Lessingtage Afrika zum Beispiel Europa! unsere Zukunft gestalten? Als Mensch? homo politicus? Das sind die entscheidenden Fragen unseres Jahrhunderts. Die Lessingtage setzen sich mit diesen künstlerisch Und suchen gemeinsam mit Ihnen, unserem Pub - auseinander – jedes Jahr auf andere Weise. likum, die Begegnung mit den Anderen, dem Anderen – Afrika ist nur ein Beispiel. Joachim Lux und Sandra Küpper

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Lessing the provided impetus for an inter­ societyfor cultural and this festival. He was a passionate advocate of discourse dialogue and crosses and that cultural boundaries. religious The fifth Lessingtage ask as how, we vacillate b selves off from and opening ourselves up to others, we can shape our future. As human beings, And, politicus. homo as together with you, our audience, we search for an encounter with the Others, the Other – Africa is just an example. 2 Um alles in der Welt – Lessingtage 2014 You are your Future Eröffnungsrede von Auma Obama

Thalia Theater Auch in diesem Jahr setzen wir die Tradition fort und haben eine Gastrednerin aus der interkulturellen Ge- So 26. Januar 11 Uhr sellschaft eingeladen, unser Festival zu eröffnen. In den letzten Jahren waren Ilija Trojanow, Navid Kermani und Eintritt frei; Zählkarten er- Liao Yiwu zu Gast. In diesem Jahr sind wir stolz, die kenia­ forderlich; ab 6. November nische Autorin und Soziologin Auma Obama im Thalia an der Tageskasse des Theater begrüßen zu dürfen. Thalia Theaters erhältlich Auma Obama ist in Kenia geboren und kam, verführt durch die Literatur Heinrich Bölls und Wolfgang Borcherts, In deutscher Sprache Anfang der 80er nach Deutschland. Es war die Zeit der Frauenbewegung. Sie studierte in Heidelberg Soziologie und Germanistik, bevor sie in Bayreuth promovierte. Nach 16 Jahren in Deutschland und einem Zwischenstopp in England ging sie zurück nach Kenia, um Verantwortung für die Entwicklung ihrer Heimat zu übernehmen. Oba- mas Arbeit steht für den Aufbau einer zukünftigen Gleich- berechtigung. Sie unterstützt benachteiligte Kinder und Jugendliche, die einmal selbstbestimmt und eigenverant- wortlich ihr Leben führen sollen. Vor zwei Jahren gründe- te sie die „Sauti Kuu Foundation“, die von München aus weltweit tätig ist. Ihre eigene Geschichte ist eine Emanzi- pationsgeschichte, die nicht geschlechtsspezifisch, son- dern kulturspezifisch zu verstehen ist. 2010 veröffentlich- te sie ihre Autobiografie „Das Leben kommt immer dazwi- schen. Stationen einer Reise“. Außerdem ist sie weltweit als Gastdozentin für ökologische, ökonomische und sozia- le Nachhaltigkeit aktiv. Auma Obama ist die Schwester des US-Präsidenten Barack Obama. Zur Eröffnung der Lessing- tage wird sie über das Verhältnis von Afrika und Europa sprechen, und was beide voneinander lernen können.

The sociologist Auma Obama will open the Lessingtage this year. Obama supports disadvantaged children and young people around the world to live autonomously and inde­ pendently. Her story is one of emancipation which cannot be regarded as gender-specific, but culturally specific.

© Nomi Baumgartl Nomi © 5 geschichte Noch mehrKolonial 17.30 Uhr Einführung Am 26. Januar München Residenztheater Gastspiel € 9,50 – 48 Eintritt So S Thalia Theater a 25. Januar 19 Uhr a 25. Januar

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ulia 2 6. Januar 18 Uhr 6. Januar S.20 NYA S.14

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6 encounters intense class conflicts. class intense encounters he enters the realm of colonial rulers and here, too, too, here, and rulers colonial of realm the enters he in destroying the poor. In the search for a better world, world, better a for search the In poor. the destroying in realises that his apocalyptic crusade has resulted only only resulted has crusade apocalyptic his that realises ends up in an African slum in the Congo, where he he where Congo, the in slum African an in up ends sehen sein und die Lessingtage 2014 eröffnen. 2014sehen sein und die eröffnen. Lessingtage zu Hamburg in Castorf Frank von Inszenierung eine der wie wird 13 Jahren seit Erstmals gebracht. Bühne die auf „Ring“ bahnbrechenden einen unlängst sie haben Bayreuth In Film. und Theater von Zwischenbereich im ´cDeni sind bekannt für bildgewaltige Inszenierungen Volksbühne Berlin, und sein Bühnenbildner Aleksan Amerika. und Afrika Europa, mit Welt, dieser Elend zialen so- dem mit Abrechnung düstere eine ist Roman Célines flikte, die die Menschen zuhabgierigen Bestienmachen. Klassenkon- heftige auf er trifft hier auch Doch werden. sein Mobiltelefone ihre und Welt die für essentiell einmal n afrika die in hinein zu kommen, Geld an um nialherren, Kolo der Reich ins nun Auswanderer der sich begibt Welt besseren einer nach Suche der Auf zu vernichten. Armen die hat, geführt dazu nur Kreuzzug apokalyptische ser die dass muss, erkennen traumatisiert davon und hat gemeldet Soldat als freiwillig Krieg im sich er nachdem geflüchtet, Bardamu Ferdinand ist Europas, Kolonie alte Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen. Hierher, in die Erste Der Kongo. im Slum-Siedlung afrikanische Eine Regie Frank Castorf Ferdinand Céline Louis-nach Ende der Nacht Reise ans Theater “Ring” in Bayreuth, finally returns to Hamburg after 13 years. 13 after Hamburg to returns finally Bayreuth, in “Ring” War, World First the by traumatised Bardamu, Ferdinand ische Welt, den Urwald und die Coltanminen, die später später die Coltanminen, die und Urwald den Welt, ische Frank Castorf, who recently staged a groundbreaking groundbreaking a staged recently who Castorf, Frank Regisseur Frank Castorf, seit Jahren Intendant der der Intendant Jahren seit Castorf, Frank Regisseur

Europa/Afrika/Amerika

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© Thomas Dashuber Theater Burkina Faso Deutschlandpremiere Eine Nacht im Präsidentenpalast Regie Jean-Louis Martinelli

Kampnagel [k1] Der französische Regisseur und Intendant des Théâtre Nanterre-Amandiers in Paris, Jean-Louis Martinelli, ist Sa 25. Januar 20 Uhr zum ersten Mal in Hamburg zu Gast. Er beschäftigt sich So 26. Januar 19 Uhr in seinen Arbeiten regelmäßig mit dem Kontinent Afri- Eintritt 26/12 € ka. Zuletzt hat er in Burkina Faso mit einer Gruppe von Schauspielern gearbeitet, um anhand von Sissakos Film Gastspiel „Bamako“ einen Theaterabend über die ökonomische Théâtre Nanterre- Realität Afrikas zu entwickeln. Entstanden ist ein Blick Amandiers hinter die Kulissen der Macht: Ein Präsident und die First Lady laden einen ausländischen Investor in ihre Französisch mit Residenz. Zu dieser Gelegenheit engagieren sie eine deutschen Übertiteln Gruppe von jungen Musikern, um dem Abend mit ihren Liedern Glanz zu geben, der jedoch schnell aus der vor- 1 Stunde 50 Minuten gesehenen Bahn gerät. Mit den Mitteln der politisch- keine Pause ökonomischen Farce beschreibt Martinelli Entgleisun- gen und Exzesse: Schulden, Korruption, Prostitution, Am 26. Januar im strukturelle Anpassung, kulturelle Scheinprojekte, Anschluss Gespräch die Schwierigkeiten eines postkolonialen Kontinents. mit Jean-Louis Martinelli Lachen wir also zusammen, um besser ver­stehen und und dem Ensemble uns auflehnen zu können.

Noch mehr Afrika French director and head of the Théâtre Nanterre- Eröffnungsrede S.4 Amandiers in Paris, Jean-Louis Martinelli, is a guest of the Reise ans Ende der Nacht Hamburg Lessingtage for the first time. With the aid of S.6 NYA S.14 Die his actors’ improvisations, which give a glimpse behind Gruppe Lampedusa in the scenes of power, he explores Africa’s economic reality. St. Pauli S.40 Martinelli uses political-economic farce to take a look at the blunders and excesses of the world, particularly those in Africa, a continent he regularly examines in his work.

© Victor Tonelli 9 Theater Aserbaidschan/Deutschland/Israel Uraufführung Der Russe ist einer, der Birken liebt von Olga Grjasnowa Regie Yael Ronen

Thalia Gaußstraße Mascha Kogan ist Deutsche, Jüdin, Aserbaidschanerin, wenn nötig auch Russin oder Türkin, sie beherrscht fünf Sa 26. Januar 19 Uhr Sprachen fließend und spricht ein paar weitere. Mascha So 27. Januar 20 Uhr lebt mit ihrem Freund Elias in einer deutschen Groß- Eintritt 26/12 € stadt und hat viele Freunde, die wie sie aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind. Ihre Ge- Gastspiel schichte erzählt, wie es ist, Einwanderer in Deutschland Maxim Gorki Theater zu sein, und davon, warum eine Familie Mitte der 90er Berlin aus dem aserbaidschanischen Baku nach Deutschland ausgewandert ist. Sie erzählt, was passiert, wenn man Gefördert von der sich heute auf die Suche nach der eigenen (inter-)kultu- rellen Identität begibt, welche Traumatisierungen hin- ter einer solchen Biografie verborgen liegen können. Die israelische Regisseurin Yael Ronen hat schon einige Male im deutschsprachigen Raum inszeniert und sich mit religiösen wie kulturellen Identitäten beschäf- tigt. Bereits 2010 war sie mit „Dritte Generation“ zu den Am 27. Januar im Lessingtagen eingeladen. Derzeit arbeitet sie am Maxim Anschluss Gespräch Gorki Theater, dem ersten deutschen Stadttheater, das mit Yael Ronen und sich ausschließlich mit dem Zusammenleben der vielfäl- dem Ensemble tigen Kulturen beschäftigt.

Noch mehr Einwanderung Israeli director Yael Ronen, who likes to examine religi- Spiel Zigeunistan S.13 ous and cultural identities, stages the “debut novel of Rainald Grebe: Volks­ the year” by Olga Grjasnowa. It tells the story of Mascha musik S.19 Die Gruppe Kogan, an immigrant in whose family emigra- Lampedusa in St. Pauli S.40 ted from Baku, Azerbaijan, in the mid-1990s. Years later, she sets out in search of her own (inter)cultural identity.

10 © Esra Rotthoff Theater Weltenmeer Klassenzimmerstück Deutschland Uraufführung

Moby Dick Spiel Zigeunistan nach dem Roman von Christiane von Herman Melville Richers Regie Antú Romero Regie Anton Krause Nunes Ab 14 Jahren

Thalia Theater Männer suchen einen Wal. Ein unaussprechlicher Thalia Gaußstraße Das Klassenzimmer ist besetzt – von einem jungen Mann, Schmerz zieht sie hinaus aufs Meer. Sie hoffen, auf den (Garage) der seine Zuschauer einlädt auf einen Trip in seine Welt. Er Mo 27. Januar 19 Uhr Weiten des Ozeans ihrer eigenen Bedeutungs­losigkeit spielt Gitarre, erzählt von seinem Leben, nimmt den Raum Eintritt 35 – 7 € zu entrinnen und als Walfänger Geschichte zu schrei- Premiere für sich ein. Vor allem aber konfrontiert er die Zuschauer ben. „Isolatos“ nennt Melville diese Männer in seinem Mo 27. Januar 19 Uhr mit dem Blick auf sich, auf den scheinbar „Fremden“; denn Produktion Roman und meint damit jene, die aus allen Ecken dieser Eintritt 26/12 € er ist ein Sinto aus Hamburg. Er will mit seinen Zuschauern Thalia Theater Welt zusammen gekommen sind, Ausgestoßene, Isolier- Mi 29. Januar 11/19 Uhr ins Gespräch kommen: über Klischees, Vorurteile, und vor te. Getrieben von rasender Wut und Verzweiflung über Eintritt 20/9€ allem über seine eigene Identität. Er will seine Geschichte 2 Stunden 20 Minuten die eigene menschliche Verletzbarkeit, jagen sie den erzählen, von seiner Kultur und seiner Heimat – und da- keine Pause Weißen Wal, Moby Dick, der ihnen als Ursache für all ihr Produktion von, was es mit dem Begriff „Zigeuner“ auf sich hat. Leiden erscheint. Auf der Reise durch die Fanggründe Thalia Theater Das biografisch-fiktive Theaterstück, basiert auf der ewigen See beginnen sie, an das eigene Dasein Fra- Gesprächen mit Angehörigen der Familie Weiss und gen zu stellen. Melvilles „Moby Dick“ ist neben vielem ca. 1 Stunde fragt nach, was hinter den Vorurteilen gegenüber Sinti anderen auch ein Plädoyer für den nicht-weißen Mann, keine Pause und Roma steckt. Was hat es auf sich mit den Vorstel- der auf den Walfängern durchaus in der Mehrzahl war lungen vom wilden und freien Leben oder den negativen und seine Muskelkraft beisteuerte, während Weiße vor Klischees, die sie an den Rand der Gesellschaft drängen? allem als Offiziere vertreten waren. Wie fühlt sich ein junger Sinto im heutigen Hamburg, Regisseur Antú Romero Nunes stellt sich zuletzt auch was macht seine eigene Identität tatsächlich aus? Als dieser Tatsache und komponiert einen bilderreichen Am 29. Januar im An- Klassenzimmerstück für Hamburger Schulen inszeniert, Theaterabend, in dem Melvilles philosophische Exkurse schluss an die Vorstellung hat „Spiel Zigeunistan“ während der Lessingtage in der ebenso ihren Platz finden wie das Abenteuer auf See. um 19 Uhr Gespräch Gaußstraße Premiere.

Noch mehr Reisen in die They are outcasts and exiles, driven by fierce rage and des­ Noch mehr für junge This partly biographical, partly fictitious play based on Fremde Reise ans Ende pair at their own human vulnerability as they hunt the white Menschen Thalia jung conversations with members of the Weiss family, examines der Nacht S.6 Der Russe sperm whale Moby Dick, whom they perceive to be the cause & mehr S.44 what lies behind prejudice directed at Sinti and Roma. ist einer, der Birken liebt of all their suffering. On their journey through the fishing What is it about the notions of a wild and free life or the S.10 Leben! S.30 grounds of the eternal sea they begin to ask questions of negative stereotypes that push them to the margins of Desh S.36 Die Gruppe their own existence. Antú Romero Nunes stages a produc­ society? How does a young Sinti boy feel in present-day Lampedusa in St. Pauli S.40 tion rich in imagery in which Melville’s philosophical digres­ Hamburg and what really constitutes his own identity? sions play as important a role as the seafaring adventure.

12 13 Tanz Algerien/Frankreich Deutschlandpremiere Nya Choreografie Abou Lagraa

Thalia Theater Der in Frankreich geborene Choreograf Abou Lagraa baut mit seinen Arbeiten Brücken, Brücken zwischen Di 28. Januar 20 Uhr Tanzstilen, und damit zwischen Menschen und Kulturen. Eintritt 48 – 9,50 € Mit „NYA“, was im Arabischen „Vertrauen zum Leben“ bedeutet, hat Lagraa zum ersten Mal in Algerien, dem Gastspiel Heimatland seines Vaters, gearbeitet. Als „Mediterranean Compagnie La Baraka Cultural Bridge“ hat Lagraa zusammen mit der algeri- Koproduktion mit schen Kulturministerin ein auf drei Jahre angelegtes Agence Algérienne pour Projekt ins Leben gerufen: das Ballet Contemporain le Rayonnement Culturel d’Alger. Da es bis heute in Algerien keine feste Tanzsparte und Communauté de und keine zeitgenössischen Tänzer gibt, hat Lagraa Break­ communes du bassin dancer zum Casting ge­beten und 13 von 400 ausgewählt. d’Annonay Ihre Tanzformen des Capoeira, Hip-Hop und Breakdance stoßen im ersten Teil auf Maurice Ravels Boléro, dem 1 Stunde 30 Minuten französischen Musikklassiker schlechthin, bevor sie im eine Pause zweiten Teil den sakralen Gesängen Afrikas begegnen. Es ist der Blick einer schon lange Grenzen überwinden- den Subkultur auf Kulturen Europas und Afrikas, die nicht zuletzt durch ihre Kolonialgeschichte tief mitein- ander verbunden sind. Agraa formt die Energien der jungen Straßentänzer in ein berauschendes Ensemble Im Anschluss Gespräch und wurde dafür bereits auf zahlreichen inter­na­tio­ mit Abou Lagraa und nalen Festivals gefeiert. Während der Lessing­tage 2014 Nawal Ait Benalla-Lagraa ist „NYA“ zum ersten Mal in Deutschland zu sehen.

Noch mehr Kolonial­ NYA is French choreographer Abou Lagraa’s first project in geschichte Reise ans Algeria, his father’s native country. Together with his Ballet Ende der Nacht S.6 Contemporain d’Alger, Lagraa examines the links between Julia S.20 Desh S.36 European and African culture. Since dance is not recog­ nised as an artistic discipline in Algeria, Lagraa has selected Noch mehr Gespräch his dancers from the subcultures of capoeira, hip hop and Auf ein Getränk mit… S.46 breakdancing. In NYA, they search for their place within the traditions of European music, encountering Ravel’s Boléro as well as sacred songs from their homeland along the way. This is the first production of NYA in Germany.

© Laurent Ait Benalla 15 Musik/Theater Deutschland/Estland DIE + WIR = EUROPA Eine theatralisch- musi­kalische Begegnung

Thalia Theater Zwei Schauspieler: der eine aus Deutschland, der ande- re aus Estland. Der deutsche, der die Erfahrung, koloni- Mi 29. Januar 20 Uhr siert und fremdbestimmt zu werden, nicht kennt, der Eintritt 35 – 7 € estnische, dessen Land stets kolonisiert wurde: lange von den deutschen Gutsherren, später von den Natio- Koproduktion des nalsozialisten, bald darauf von den Russen. Sie erzählen Thalia Theaters mit von ihrer Lebensgeschichte in Gesellschaften, die un- Happy New Ears terschiedlicher kaum sein können: von Ost und West. Es ist ein Abend, wie es ihn so noch nie gegeben hat: Gefördert von Künst ­ler aus zwei Kulturkreisen – Musiker, Komponisten, Schauspieler – fragen sich, ob da mehr ist als Unterschied- lichkeit. Eine Frage, die umso berechtigter ist, da etliche osteuropäische Länder in der EU, der NATO und im EURO- Raum mittlerweile unsere Partner sind: Gibt es also weit in der Tiefe einen gemeinsamen europäischen Kulturraum, vielleicht durch die Hanse, nach deren Stadtrecht Tallinn einst gegründet wurde, oder entsteht die neue Ge- Referat Internationaler meinsamkeit aus der World-Musik, aus Jazz und Pop? Kulturaustausch Zwei bekannte Schauspieler, großartige Musiker Gerhard Trede Stiftung und Kompositionen aus beiden Ländern begegnen sich. Waltraud Lange-Greve Dr. Hanne Skrodzki Mit den Schauspielern: Sebastian Rudolph (Thalia Theater) und Juhan Ulf­sack (Von Krahl Theater Tallinn) Deutsch und Estnisch Mit Werken von: Arvo Pärt, Reinhard D. Flender, Wolf­ mit deutschen Übertiteln gang Rihm, Erkki-Sven Tüür, Jüri Reinvere, Jazz und Pop Mit Musikern aus Hamburg und Tallin: ElbtonalPercussi- on, XYUS Quartett Tallinn, Nathan Quartett Hamburg, BART Vocal­ensemble, Antje Steen (Akkordeon), Gabriel Coburger (Saxophon), Aurélie Namont (Piano) Noch mehr Musik Rainald Grebe: Volksmusik This work, created especially for the festival, tells an Estoni­ S.19 Der ganze Himmel an and a German life story, explores shared Hanseatic roots über der Erde S.34 and uncovers national identities shaped by very different Konzerte im Nachtasyl S.42 historical experiences. With classical, jazz and pop music. 16 Lesung/Ausstellung Deutschland/USA/Venezuela Musik/Theater Deutschland Uraufführung Eva Hesse/ Rainald Gego: Grebe: Lebens-Linien Volksmusik

Hubertus-Wald-Forum Ausgangspunkt ist die gemeinsame Heimatstadt Ham- Thalia Theater Die Deutschen haben keine Volkslieder, oder? Wenn Hamburger Kunsthalle burg in der Zeit des Nationalsozialismus: Von hier Deutsche am Lagerfeuer singen wollen, gibt es 1.000 führen die biografischen Linien der jüdischen Künstle- Do 30. Januar 20 Uhr Lied­anfänge und vielleicht klappt noch der Refrain. Aber Di 28. Januar 20 Uhr rinnen Eva Hesse (1936 – 1970) und Gertrud Goldschmidt Eintritt 48 – 9,50€ wer kennt schon alle Strophen eines Liedes? Genau diese Di 4. Februar 20 Uhr (1912 – 1994), genannt Gego, nach New York und Cara- Situation interessiert den Musiker, Theatermacher und Eintritt 15/10 € cas, Venezuela. Produktion Künstler Rainald Grebe. Hierzulande scheint die Volkslied­ Das Werk beider Künstlerinnen ist geprägt von Thalia Theater tradition gebrochen, was sicher mit der Geschichte und Szenische Lesung einem neuen Verständnis von Skulptur, von der Ver- den Jahren 1933-45 zu tun hat. Weder „Der Mond ist aufge- im Rahmen der wendung unkonventioneller Materialien und Formen. 2 Stunden gangen“, noch das „Ännchen von Tharau“ sind Lieder, die Ausstellungen Hesse wie Gego beschäftigten sich mit der Abweichung, keine Pause noch im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Grebe be- Eva Hesse. One More dem Chaospotential in den Strukturen von Ordnung fragt Menschen aller Altersklassen in Hamburg, um festzu- than One und Wiederholung. Inwiefern beider jüdische Herkunft stellen, was es noch an alten Weisen gibt, und bringt den Gego. Line as Object und der Verlust der Heimat Spuren im Werk hinterlassen „Hamburger Bürgerchor“ auf die Bühne, eine inter­national haben, lässt sich nur vermuten. Die szenische Lesung besetzte Gruppe von Menschen, die einen Blick auf Volks­ Eine Kooperation des zeichnet, basierend auf biografischem Material wie Ta- musik wirft: auf die deutsche und die ihrer unter­schied­ Thalia Theaters und der gebüchern, Briefen und Interviews, Lebenslinien und lichen Herkunftsländer. Gemeinsam mit ihnen und dem künstlerische Ansätze von Eva Hesse und Gego nach. „Orchester der Versöhnung“ forscht Grebe nach Situatio- nen, in denen heute gemeinsam gesungen wird. Die Reise After leaving their native Hamburg during the National führt in Fußballstadien, nach Mallorca bis hin zu Sehn- Socialist period, the biographical lines of the two artists suchtsorten auf dem Land und ergibt einen Musikthea- Leitung Christine Ratka lead to New York and Caracas. Their spatial installations ter-Abend, der Popkonzert, Singakademie und Lieder­ Mit Franziska Hartmann were also characterised by lines made of metal wire, tafel vereint und fröhlich Abhilfe gegen die Lied­leere und Karin Neuhäuser strings and cords in space. This staged reading in the schafft, mit gewohntem Grebe-Humor und einer Prise Hamburger Kunsthalle traces the lifelines and inter­ Melancholie auf der Suche nach musi­kalischer Heimat. Noch mehr Lesungen secting points of the two artists, based on biographical Rosa Yassin Hassan S.27 material including diaries, letters and interviews. Noch mehr Musik There can be little doubt that the German folk song Ilija Trojanow S.33 Die + wir = Europa S.16 tradition was ruptured after 1945. That is precisely why Der ganze Himmel Rainald Grebe and his “Orchestra of Reconciliation” über der Erde S.34 have set out in search of places where people still sing, Konzerte im Nachtasyl S.42 looking for a folk song tradition both in this country and in the native lands of the international members of the “Hamburg Citizens’ Choir”. On an expedition from Mallorca via football stadiums to countryside idylls, they search for a musical homeland, accompanied by Grebe’s humour and a dash of melancholy. 18 19 Theater/Film Brasilien Jiaul nach Fräulein Julie von A. Strindberg Regie Christiane Jatahy

Thalia Gaußstraße Julia, jung, weiß, reich, verwöhnt und schön, verführt den schwarzen ebenfalls jungen Chauffeur ihres Vaters, Do 30. Januar 20 Uhr bis die Anziehung zum Verhängnis wird. Was Christiane Fr 31. Januar 20 Uhr Jatahy, eine der innovativsten Theaterschaffenden Bra- Eintritt 26/12€ siliens, hier schafft, ist ein unglaublicher Ritt durch die dunklen Zeiten gescheiterter Interkulturalität. Jatahy Gastspiel adaptiert „Fräulein Julie“ von August Strindberg für die Cia. Vértice de Teatro Gegenwart und verortet die Story in einem reichen Vorort Produziert mit Unterstüt- von Rio de Janeiro. In Brasilien, das bis 1888 eine Dreh- zung von Programa Cultu- scheibe des Sklavenhandels war, ist ein latenter Rassis- ral Petrobrás, Brasilien mus in den Hierarchien zwischen Schwarzen und Weißen bis heute spürbar. Der Zuschauer, der dicht vor der Büh- Portugiesisch mit ne sitzt, die hier ein Filmset ist, wird unmittelbar Zeuge deutschen Übertiteln dieser bedrückenden Liebesgeschichte, die paparazzi- gleich von einem Mann mit seiner Kamera festgehalten 1 Stunde 10 Minuten und auf große Leinwände projiziert wird. In berühren- keine Pause den wie heftigen Bildern wird hier an die noch immer nicht aufgearbeiteten Folgen des Kolonialismus erin- nert. Bei Shakespeare kann die Liebe – wenn auch im Am 31. Januar im Tod endend – die Standesgrenzen besiegen, nicht je- Anschluss Gespräch mit doch bei Strindberg, und auch nicht bei Jatahy. „JULIA“ Christiane Jatahy und war u.a. zu den Wiener Festwochen und zum Kunsten- dem Ensemble festivaldesarts in Brüssel eingeladen.

Noch mehr Kolonial­ The spectator sits close to the stage, which here is a geschichte Reise ans film set, and experiences an incredible ride through the Ende der Nacht S.6 dark periods of failed interculturality. Christiane Jatahy, NYA S.14 Desh S.36 one of Brazil’s most innovative stage directors, adapts Strindberg’s Miss Julie for the present day, setting the story in a rich suburb of Rio de Janeiro. In touching and intense images, we are reminded of the still unresolved consequences of colonialism.

© Gui Maia 21 Musik/Theater/Tanz Indien/England/USA/Kaschmir/Afghanistan Uraufführung Gottes kleiner Krieger Bollywood-Musical nach Kiran Nagarkar Regie Jarg Pataki & Viola Hasselberg

Thalia Theater Kiran Nagarkar, einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Indiens, hat eine Geschichte über Extremismus Fr 31. Januar 19 Uhr und religiösen Fanatismus geschrieben, die von zwei un- Eintritt 48 – 9,50€ gleichen Brüdern erzählt. Amanat, ein selbstzerstöreri- scher Zweifler, hat stets Verständnis für die Fehlerhaftig- Gastspiel keit und Unbeständigkeit des Menschen. Zia hingegen, Theater Freiburg schon als Kind ein mathematisches Genie, hält sich für Koproduktion mit dem aus­erwählt, die islamische Welt zu vereinigen. Er entwi- Theater Oberhausen und ckelt sich zu einem hochmodernen extremistischen Cha- dem Goethe-Institut rakter, der mit seinen Aktienspekulationen radikale religi- öse Organisationen finanziert. Nach dem Versuch, Salman ca. 3 Stunden 30 Minuten Rushdie zu töten, wird Zia zum Mudschaheddin, später eine Pause konvertiert er zum christlich-fundamentalistischen Ab- treibungsgegner und Trappistenmönch. Sein Weg führt über die Kontinente von Indien nach England, in die USA, nach Kashmir und Afghanistan, wobei er mehrfach die Religionen wechselt. Die Regisseure Jarg Pataki und Viola Hasselberg ha- ben Nagarkas Roman als Bolly­wood-Musical inszeniert und damit das berühmte indische Kinoformat auf die deutsche Stadttheaterbühne geholt. In einem ereignis- reichen Spektakel erzählen sie vom Terrorismus als ge- meinsamem Problem einer Welt, in der das Religiöse 18.30 Uhr Einführung eine unheilvolle Zuspitzung durchläuft.

Noch mehr über Terroris- Kiran Nagarkar has written a story about extremism and mus Der ganze Himmel religious fanaticism. Jarg Pataki and Viola Hasselberg über der Erde S.34 stage this eventful spectacle about two very different [fi‘lo:tas] S.38 brothers as a Bollywood musical.

22 © Maurice Korbel Puppentheater London Deutschlandpremiere T he TabLE von Blind Summit Theatre

Thalia Gaußstraße Mit „The Table“ zeigen die Revolutionäre des Puppen- theaters vom Londoner „Blind Summit Theatre“ endlich Sa 1. Februar eine ihrer Arbeiten am Thalia Theater. Und was für eine! 15.30/20.30 Uhr Drei Schauspieler erwecken eine kleine Handpuppe aus So 2. Februar 19 Uhr Karton und Stoff zum Leben: Verzweifelt, immer nur Mo 3. Februar 20 Uhr auf Kindergeburtstagen Märchen erzählen zu müssen, Achtung: 4 Vorstellungen erscheint ihr der Auftrag einer jüdischen Gesellschaft, wegen großer Nachfrage die letzten zwölf Stunden des biblischen Moses in Echt- Eintritt 26/12€ zeit nachzuspielen, wie die letzte Rettung. Endlich darf sich der arme Spieler, der seit über 40 Jahren seine Exis- Gastspiel tenz fristen muss, zum wahren Künstler entpuppen. Die Blind Summit Theatre kleine Puppe aus Karton und Stoff liefert eine One-Man- Show, die es an Komik, Aberwitz und Artistik in sich hat 1 Stunde 10 Minuten und uns auf eine Reise durch die Wüste und die fünf Bü- keine Pause cher Mose führt. Das „Blind Summit Theatre“, bekannt geworden durch die Zusammenarbeit mit Simon McBurney, stützt sich auf die Form des japanischen Bunraku, einem Figu- rentheater, das 2005 auf die UNESCO-Liste der Meister- werke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen wurde. „The Table“ stellt Am 2. Februar im die Frage, wie und von wem wir uns steuern lassen, Anschluss Gespräch und zwar nicht erst dann, wenn Moses fragt: „I am just mit den Künstlern a puppet. What the hell do I know?“

Noch mehr Religion Ine Th Table, the London-based puppet theatre revolutio­ Lange Nacht der naries from Blind Summit Theatre bring a small puppet Welt­religionen S.26 to life. It’s mission: to enact the last 12 hours of Moses’s Yossel Rakover S.32 life in real time. The table on which the poor puppet has eked out his existence for the past 40 years finally be­ comes a place of true stagecraft. This little puppet made of cardboard and cloth delivers a one-man show full of humour, absurdity and artistry. A journey through the desert and the Five Books of Moses.

© Lorna Palmer 25 Lesung/Gespräch Lesung Syrien Lange Nacht der Ein Abend über Weltreligionen – mutige Frauen: Sehnsucht & Stachel Rosa Yassin Hassan der Mystik Thalia Theater Ein Aufbruch sollte es werden, ein Regimewechsel, aus (Nachtasyl) der Diktatur eine Demokratie entstehen – das waren die Thalia Theater Mystik ist Erfahrung, die die Grenzen des Rationalen, Träume einer jungen Generation in den arabischen Län- des Alltags und der hiesigen Welt überschreitet. Der So 2. Februar 20 Uhr dern, auch in Syrien. Aus der Massenbewegung gegen Sa 1. Februar 18 Uhr Weg, den die nach Weisheit und Transzendenz Suchen- Eintritt 6 € das syrische Assad-Regime ist stattdessen ein blutiger Eintritt 20/9€ den gehen, ist in vielen Religionen mit Askese und Me- Bürgerkrieg geworden. Rosa Yassin Hassan, eine der ditation verbunden. Lesung und Gespräch wichtigsten syrischen Schriftstellerinnen und Frauen- Gefördert von der Mystische Texte erzählen von irdischer und himm­ mit Rosa Yassin Hassan aktivistinnen, wurde mit ihrem Blog „Tagebuch der syri- lischer Liebe, Licht und Dunkel, Ekstase und Gelassenheit, Er­möglicht durch die schen Revolution“ (auszugsweise veröffentlicht in der Wissen und Nicht-Wissen, Verschmelzung von Subjekt Hamburger Stiftung FAZ) zu einer scho­nungs­losen Chronistin des Assad- und Objekt, aber auch von Widerstand oder Rebellion für politisch Verfolgte Systems und zunehmend auch der bewaffneten Oppo- gegen die Welt, wie sie ist. Widersprüche und Para­- und die Initiative sition. Wegen ihres Engagements für Menschenrechte Kooperation mit der Aka- do­xien sind Begleiter der Mystik. „Künstler für die und die Demokratiebewegung wurde sie vom syrischen demie der Welt­religionen Mystik als das Geheimnisvolle hat in einer rational be- Menschenrechte“ Geheimdienst bedroht und musste ihr Land verlassen. der Universität Hamburg gründeten Welt vermeintlich keinen Raum. Aber das The- An diesem Abend liest sie auf Arabisch aus ihrem ma Mystik boomt – in Religion, Gesellschaft, Wissenschaft, jüngsten Roman „Wächter der Lüfte“, der von Menschen Leitung Dorothea Philosophie. Worin liegt die Faszination der Mystik in unse- und deren Familien erzählt, die durch politische Haft Grießbach, Beate Heine rer heutigen Zeit, in der nicht Ich-Entsagung, sondern Sub- gebrochen werden. Thalia-Schauspielerin Alicia Aumüller Szenische Einrichtung jekt und Eigeninteressen herrschende Paradigmen sind? wird die deutsche Über­setzung lesen. Julia Jost Die 5. Lange Nacht der Weltreligionen zeigt ein Pris- Im Anschluss an die Lesung spricht die Autorin u.a. Moderation Joachim Lux, ma mystischer Texte aus den Traditionen des Ale­viten­ über die aktuelle Situa­tion in Syrien sowie über ihre Prof. Dr. Wolfram Weiße tum, Buddhismus, Christentum, Daoismus, Hindu­is­mus, Aktivitäten gegen ein tota­li­täres Regime, das seit den Islam und Judentum und greift aus unterschiedlicher Aufständen des Arabischen Frühlings 2011 eine neue Mitwirkende aus Religionen religiöser und wissenschaft­licher Perspektive aktuelle Dimension erreicht hat. und Wissenschaft u.a. Diskussionen auf. Rosa Yassin Hassan und ihre Familie stehen unter dem Prof. Dr. Ursula Günther, Bereits zum dritten Mal führt das Thalia Theater in Schutz der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Prof. Dr. Ephraim Meir, der Zusammenarbeit mit der Akademie der Weltreligionen Prof. Dr. Abdulkarim Schulprojekte durch. Eine Präsentation der betei­ligten Noch mehr Lesungen With her blog “Diary of the Syrian Revolution” Rosa Yassin So­roush, Prof. Dr. Annette Gruppen findet ab 17.30 Uhr zur Langen Nacht statt. Eva Hesse/Gego S.18 Hassan became an unsparing chronicler of the brutal Wilke, sowie Schauspieler­ Wir empfehlen frühzeitigen Kartenkauf! Die Lange Ilija Trojanow S.33 Assad regime and the armed opposition. This evening, Innen des Thalia-Ensembles Nacht ist in der Regel ausverkauft! she will read in Arabic from her most recent novel “Guar­ dians of the Air”, which tells of people and their families Noch mehr Religion Mysticism is experience that transcends the boundaries of broken by political imprisonment. Following the reading THE Table S.24 rationality. But mystical texts also describe resistance and the author will discuss the current situation in Syria. rebellion against the world as it is. The fifth “Long Night” discusses different religious and scientific outlooks today. 26 27 Lessings Erbe? Verleihung Reihe „Theater Lessing-Preis 2013 und Universität Thalia Gaußstraße Thalia Theater Der Lessingpreis ist einer der ältesten und renommier- So 2. Februar im Gespräch“:­ So 9. Februar 11 Uhr testen deutschen Kulturpreise. 1929 wurde er zum ers- 9.30 bis ca. 17.30 Uhr ten Mal zum 200. Geburtstag von Gotthold Ephraim Eintritt 15/8 € Symposium XVI Eintritt frei; Zählkarten Lessing vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg erforderlich; ab 6. No- verliehen. Seitdem geht er alle vier Jahre an bedeutende In Zusammenarbeit mit vember an der Tageskas- schreibende Persönlichkeiten. Zu den bis­herigen Preis- der Universität Hamburg Lessings „Hamburgische Dramaturgie“ ist ein ambitio- se des Thalia Theaters trägern gehören u. a. Hans Henny Jahnn, Walter Jens, nierter Versuch, dem Publikum Formen des europäi- erhältlich Hannah Arendt, Max Horkheimer und Jan Philipp Reemts- Mit Prof. Dr. Bernhard schen Theaters zu erklären und Kriterien der Beurteilung ma. 2009 erhielt zuletzt Klaus Harp­precht den mit 10.000 Jahn (Universität Ham- von Stücken und Inszenierungen an die Hand zu geben. Eine Veranstaltung der Euro dotierten Preis. Außerdem vergibt die Stadt das mit burg), Prof. Barbara Auch wenn Lessings Vermittlungsversuchen nur mäßiger Kulturbehörde Hamburg 5.000 Euro dotierte Stipendium des Lessing-Preises an Kisseler (Kultursena­ Erfolg beschieden war, erlebt die von ihm intendierte in Zusammenarbeit mit herausragende Nachwuchsautoren. Die beiden Preisträ- torin, Hamburg), Prof. diskursive Kultur des Theaters in unseren Tagen eine dem Thalia Theater ger 2013 stehen noch nicht fest. Die Jury, diesmal zusam- Dr. Hans-Thies Lehmann Blüte­zeit. Vor diesem Hinter- mengesetzt aus Alexander Fest (emeritiert, Johann grund geht es bei Theater- (Verleger), Ulrich Greiner (deut- Wolfgang Goethe-Uni- festivals nicht allein um die scher Journalist und Literatur- versität in Frankfurt Präsentation herausragender kritiker), Ulla Hahn (Schriftstel- a. M.), Dr. Thomas Ober­ Inszenierungen, sondern auch lerin), Joachim Lux (Intendant ender (Intendant der um die Überprüfung des ge- Thalia Theater) und Birgit Recki Berliner Festspiele), sellschaftlichen Stellenwerts (Professorin für Philosophie an Prof. Klaus Zehelein des Theaters. Prominente Ex­ der Universität Hamburg), wird (Präsident des Deut- perten erörtern, wie es im die diesjährigen Preisträger schen Bühnenvereins; Sinne eines „immateriellen auswählen. Kultursenatorin Präsident der Bayeri- Weltkultur­erbes“ in dieser le- Prof. Barbara Kisseler wird die schen Theaterakademie­ bendigen Form erhalten und Preise am 9. Februar 2014 zum August Everding) in seiner Vielfalt weiter­ent­ zweiten Mal während der Les- wickelt wer­den kann. singtage im Thalia Theater ver- Prof Dr. Ortrud Gutjahr Ausführliches Programm un- leihen. Wir wollen Sie herzlich (Universität Hamburg), ter: www.thalia-theater.de/ einladen, mit uns und Gloria Beate Heine (Geschäfts- lessingtage2014/symposium Brunis musikalischer Interpre- führende Dramaturgin tation der Ringparabel die Thalia Theater), Joachim Preisträger zu feiern. Lux (Intendant Thalia Theater)

28 Brüggmann Andreas © Theater China Deutschlandpremiere Leben! nach dem Roman von Yu Hua Regie Meng Jinghui

Thalia Theater China. Ein Land, über das wir täglich in den Zeitungen lesen und dessen Kultur für uns Europäer bis heute Mo 3. Februar 20 Uhr oft unverständlich ist. Ob sich das nach einem Theater- Di 4. Februar 20 Uhr abend ändern wird? Auf jeden Fall ist es interessant, Eintritt 48 – 9,50 € wie angriffslustig bis zynisch und humorvoll Yu Hua, einer der bedeutendsten chinesischen Dichter der Ge- Gastspiel genwart, sein eigenes Volk beschreibt. Wenn Fu Gui, Nationaltheater China dessen Name übersetzt „Der Glückliche“ bedeutet, erst (NTC) im Spiel und dann im Leben sein Glück verliert. Wenn er Hof und Äcker verspielt, zum Tagelöhner wird und Mit freundlicher schließlich beim Kampf gegen die Rote Armee in Kriegs- Unterstützung des gefangenschaft gerät. Dann wird der Blick frei auf ein Referats Internationaler fremdes China und das unermessliche Leid einer Millio- Kulturaustausch der nenbevölkerung in den Jahren des Bürgerkriegs, der Kulturbehörde Hamburg kommunistischen Machtergreifung, der Kulturrevolu­ tion und bietet uns einen sehr persönlichen Einblick in In Kooperation mit dem die jüngere chinesische Nationalgeschichte. Die Lessingtage setzen mit diesem Gastspiel ihren kulturellen Austausch mit China fort. Meng Jinghui ent­stammt Chinas jüngerer Regiegeneration und hat Chinesisch mit mit seinem 24-köpfigen Ensemble einen bilderreichen deutschen Übertiteln Abend inszeniert. Er leitet das Beijing Beehive Theater und das Beijing Fringe Festival, bei dem das Thalia Thea- 2 Stunden 50 Minuten ter unlängst mit „Tschick“ zu Gast war. keine Pause Yu Hua, one of China’s most influential contemporary Jeweils 19.30 Uhr writers, offers an unsparing, cynical and humorous depic­ Einführung tion of his own people. His central character, Fu Gui, has Am 4. Februar im no luck, either in gambling or in life, and is finally taken Anschluss Gespräch prisoner while fighting against the Red Army. “To Live” is mit Meng Jinghui a very personal account of life during the Chinese civil war, und dem Ensemble the Communist takeover and the Cultural Revolution.

30 © fenglin 31 Theater Warschauer Ghetto Lesung/Fotografie/Musik/Gespräch Bulgarien Yossel Rakovers Ilija Trojanow Vendung tsu Got Wo Orpheus von Zvi Kolitz begraben liegt Regie Arie Zinger Thalia Theater Dem Thalia Theater ist Ilija Trojanow, Autor des „Welten- (Mittelrangfoyer) sammlers“, seit längerem verbunden. Mit „Die Welt ist Thalia Gaußstraße Yossel Rakover sitzt auf seiner Bettkante und wendet groß und Rettung lauert überall“ haben wir 2008 in der (Garage) sich mit letzter Kraft an seinen jüdischen Gott. Er berich- Mi 5. Februar 20 Uhr Gaußstraße eröffnet, und seine „Rede zu einer Kosmo- tet aus dem Inneren des Warschauer Ghettos, spricht Eintritt 20/9€ politischen Kultur“ stand am Anfang der ersten Lessing- Di 4. Februar 20 Uhr aus dem Inneren der Seele eines Verfolgten, eines Ein- tage 2010. Mi 5. Februar 20 Uhr gesperrten und Gedemütigten, eines Menschen, der Lesung mit Musik Jetzt, 2014, entführt uns Trojanow mit Texten und Bil- Eintritt 26/12 € den „Abgrund berührt hat“, der seine kleinen Kinder im und Fotografien dern aus seinem neuesten Buch „Wo Orpheus begraben Ghetto verloren hat, dessen Kameraden gefallen sind. liegt“ ins Land seiner Kindheit, nach Bulgarien. Dabei folgt Gastspiel Es ist der 28. April 1943, die Zeit der endgültigen Nieder- Im Anschluss Gespräch er der Spur des Orpheus, der im alten Thrakien lebte, und Kiave UG schlagung des Widerstandes im Warschauer Ghetto, mit Ilija Trojanow und seiner Mutter, der Muse Kalliope, bis in die Gegenwart. In Zusammen­arbeit mit kurz vor Yossel Rakovers Tod. Thalia-Schauspieler Tilo Joachim Lux Jahrelang reisten Trojanow und Fotograf Christian Zehnter Mai e.V. und Werner spricht und spielt Yossel Rakover in jiddischer Muhrbeck in diese fremde Welt am Rande Europas zwi- Büro Achter April Sprache und erinnert an das Verschwundene. 80 Jahre schen archaischer Kultur und postsozialistischem Alltag. nach der Bücherverbrennung von vorrangig jüdischer „Kein Land nimmt man so genau unter die Lupe wie die 1 Stunde Literatur, wird mit dieser literarischen Fiktion Zeugnis verlorene Heimat“, so Trojanow. Entstanden ist eine keine Pause abgelegt von Erlebnissen, für die es (fast) keine Zeugen ganz besondere Reisebeschreibung, eine poetische Re- (mehr) geben kann. Einmalig im Jüdischen Museum in portage, den Menschen abgelauscht, denen der Autor In jiddischer Sprache Berlin aufgeführt, wird dieser Monolog für die Lessing- im heutigen Bulgarien begegnet ist. tage in der Gaußstraße neu aufgenommen. Am 5. Februar Im Noch mehr Lesungen In his most recent book, “Where Orpheus Lies Buried”, Anschluss Gespräch mit Close to death, Yossel Rakover addresses his Jewish God Eva Hesse/Gego S.18 llija Trojanow uses texts and images to carry us off to the Arie Zinger, Tilo Werner and reports from inside the Warsaw Ghetto. It is a speech Rosa Yassin Hassan S.27 land of his childhood, Bulgaria. Trojanow and the photo­ und Dorothea Greve from deep within the soul of a man who has “touched grapher Christian Muhrbeck spent years journeying into (Salomo-Birnbaum- the abyss”. Tilo Werner performs Yossel Rakover in Yid­ this foreign world on the margins of Europe caught Gesellschaft) dish in memory of that which has disappeared. Created between archaic culture and post-socialist everyday life. as a unique piece for the Jewish Museum in Berlin, this Noch mehr Monologe monologue is performed again for the Lessingtage THE Table S.24 Desh S.36 [fi‘lo:tas] S.38

32 33 Musik/Theater/Performance Spanien/China/Südkorea/Norwegen Deutschlandpremiere

Der ganze Himmel über der Erde (Das Wendy-Syndrom) von Angélica Liddell Musik Cho Young Wuk

Thalia Gaußstraße Angélica Liddell, auf internationalen Festivals längst ein fester Gast, ist eine spanische Radikalperformerin, die Do 6. Februar 20 Uhr sich und ihrem Publikum nichts schenkt. Das „Wendy- Fr 7. Februar 20 Uhr Syndrom“ verweist auf jene Frauen, die Beziehungen Eintritt 26/12€ mit Männern führen, die nicht erwachsen werden wol- len. Zu Wendy gehört Peter Pan, der Junge aus dem Gastspiel gleichnamigen Märchen. In Liddells Interpretation be- Iaquinandi, S. L. findet sich Wendy nicht nur in Peter Pans Neverland, Koproduktion mit Wiener sondern auch auf der norwegischen Insel Utøya, auf Festwochen, Festival der Anders Behring Breivik im Sommer 2011 69 Jugend- d’Avignon, Odéon-Théâtre liche ermordet hat. In einer radikalen Auseinanderset- de l’Europe, Festival d’Au- zung mit diesen beiden Welten thematisiert Liddell die tomne à Paris, deSingel Ablehnung jeglicher kultureller Vielfalt und die Entste- Inter­nationale Kunstcam- hung von Gewalt durch den Schmerz, die eigene Ju- pus, Le-Parvis Scène Nati- gend verloren zu haben. Gemeinsam mit fünf Schau- onale Tarbes Pyrénées spielern, einem koreanischen Kompo­nisten, Straßen- walzertänzern aus Shanghai und dem Musik-Ensemble Spanisch, Norwegisch, Phace aus Wien performt Liddell sich durch einen musi- Mandarin mit kalisch wie sprachlich wuchtigen Abend und schafft ein deutschen Übertiteln radikales Gegenprogramm zu Lessings Toleranzidee.

2 Stunden 20 Minuten Spanish performer Angélica Liddell brings together two keine Pause islands: Neverland from Barrie’s “Peter Pan“, and the Norwegian island of Utøya. Liddell creates a radical Noch mehr Musik counterposition to Lessing’s idea of tolerance. Together DIE + WIR = EUROPA S.16 with artists from very diverse nations, Liddell gives a Rainald Grebe: Volksmusik musically and linguistically powerful performance. S.19 Konzerte im Nacht­ asyl S.42

© Ricardo Carrillo de Albornoz 35 Noch mehrTanz Khan Akram mit Anschluss Gespräch im Februar 8. Am keine Pause Minuten 30 1 Stunde Übertiteln deutschen Englisch mit von Gefördert Akram Khan Company Gastspiel € 9,50 – 48 Eintritt Uhr 20 Februar 8. Sa F Thalia Theater Auf einGetränkmit…S.46 Noch mehrGespräch r 7. Februar 20 Uhr r 7. 20 Februar NYA S.14

36 don 2012 choreografiert. Lon in Sommerspiele Olympischen der Eröffnung die mitgespielt, mit im Juliette Duett Binoche und getanzt t spread poverty on the other. the on poverty spread grapher, dancer and performer explains what Bangladesh, Bangladesh, what explains performer and dancer grapher, by technological progress on the one hand and wide­ and hand one the on progress technological by Deutschlandpremiere Tanz/Theater Stil gefunden. Er arbeitet häufig mit namhaften Künst namhaften mit häufig arbeitet Er gefunden. Stil Tanz europäischem seinenschem unverwechselbaren Kathak erlernt und in der Vermischung mit zeitgenössi ist. geprägt Armut seine weit durch verbreitete rerseits ande seinenFortschritt, durch seits technologischen einer das Land, ein durch Khan sich performt Dragon“) Tiger, Hidden „Crouching von Ausstattung die für (Oscar Bühnenräumen des Tim Künstlers aufwendigen Yip den In bedeutet. heute Bangladesch ist, geprägt Kultur europäischen wie asiatischen der von selbst der ihm, was Begegnungen, von Ansammlung einer in erzählt und Rollen die Male unzählige Khan wechselt Mythen, sönlichen Erinnerungen, Träumen und überlieferten per aus Abend diesem An Heimat. Nation, Land, deutet selbst als erst Erwachsener kennengelernt hat. er das Vorfahren, bengalischen seiner Land vom former in London Choreograf, aufgewachsene Tänzer und Per der erzählt Solo umwerfenden einem In Kulturen. und Künsten den zwischen Grenzgänger ein ist Khan Akram Khan Akram von und mit DESH lavish stage designs by the artist Tim Yip (“Crouching Tiger, (“Crouching Yip Tim artist the by designs stage lavish cultures. and arts between boundaries crosses Khan Akram „Mahabharata“ Brooks Peter in u.a. hat und zusammen lern memories, dreams and traditional myths, the choreo the myths, traditional and dreams memories, Hidden Dragon”), Khan portrays a country characterised characterised country a portrays Khan Dragon”), Hidden In this dazzling solo show that weaves together personal personal together weaves that show solo dazzling this In he country of his forefathers, means to him today. With With today. him to means forefathers, his of country he Akram Khan hat früh den nordindischen Tanzstil des des Tanzstil nordindischen den früh hat Khan Akram Das Wort „Desh“ dem Sanskrit und entstammt be

England/Bangladesch

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© Richard Haughton Theater USA/Afghanistan [fi‘lo:tas] nach Gotthold Ephraim Lessing Regie Roger Vontobel

Thalia Gaußstraße Auf dem Boden ein quadratischer Teppich aus Staub. Ein junger Mann kniet darauf, kratzt mit den Fingern Runen Sa 8. Februar 20 Uhr in den Staub, in diese merkwürdige Gefühlswüste im Eintritt 26/12€ Format eines Kinderzimmers. Es ist die Geschichte von John Walker Lindh, dessen Biografie zunächst im ameri- Gastspiel kanischen Sinne gewöhnlich verlief. Er ging auf die High- Schauspielhaus Bochum school, aufs College. Doch dann der Bruch: Er konver- tiert zum Islam, geht nach Pakistan und findet endlich 1 Stunde seine Aufgabe: Er will fürs Vaterland sterben. John Wal- keine Pause ker Lindh ist jener Amerikaner, der während des Afgha- nistan-Krieges für Schlagzeilen sorgte, weil er auf der Seite der Taliban kämpfte. Ein amerikanischer Terrorist. Roger Vontobel, der inzwischen an vielen großen deutschen und internationalen Häusern arbeitet und zuletzt „Die Nibelungen“ in einer beeindruckenden 5-stündigen Fassung am Schauspielhaus Bochum auf die Bühne brachte, hat mit „[fi‘lo:tas]“ vor zwölf Jahren sein Regiedebüt am Schauspielhaus Hamburg insze- niert. Die Schauspielerin Jana Schulz, mit der er zahl­ reiche weitere Inszenierungen erarbeitet hat, war schon damals seine Solodarstellerin. Für die Lessing­ tage 2014 nehmen sie ihre Interpretation von Lessings Im Anschluss Gespräch Drama, die heute wie damals aktuell ist, zahlreiche Aus- mit Roger Vontobel und zeichnungen und Festivaleinladungen erhielt und für Jana Schulz beide ihren Durchbruch bedeutete, erneut auf.

Noch mehr über Terroris- A square carpet of dust. A young man kneels and mus Gottes kleiner scratches runes into this strange emotional wasteland. Krieger S.22 Der ganze Roger Vontobel, who recently brought an impressive ver­ Himmel über der Erde S.34 sion of “Die Nibelungen” to the stage, combines the story of American Taliban fighter John Walker Lindh with Les­ sing’s drama. A superb solo performance by Jana Schulz. 3939 Im Anschluss Gespräch Pauli St. in der Gruppe Lampedusa und Kirche Pauli St. der mit Kooperation in Thaliades Theaters Ein gemeinsames Projekt frei Eintritt 19 Uhr 9.So Februar Thalia Gaußstraße 40 in the daily newspapers, as we will be adapting to the the to adapting be will we as newspapers, daily the in of personal encounters. Please find details on the event event the on details find Please encounters. personal of affected and their stories a forum, creating an evening evening an creating forum, a stories their and affected the Lampedusa group in St Pauli. We will give the people people the give will We Pauli. St in group Lampedusa the the Thalia Theater would like to continue supporting supporting continue to like would Theater Thalia the Schutzbefohlenen” (“The Wards”) in the St Pauli Church, Church, Pauli St the in Wards”) (“The Schutzbefohlenen” Realität/Musik/Theater/Diskussion den auf die aktuelle Situation der Flüchtlinge eingehen. Flüchtlinge der Situation aktuelle die auf den entnehmenstaltung Sie der bitte Tagespresse, wir wer Veran zur Details Die verhalten? Anspruch humanitärem und Selbstabgrenzung zwischen Dilemma im Europa sich kann Wie werden: diskutiert Dimension politische afrikanischem Essen. Zudem soll die übergeordnete und Musik Texten, Mit Publikum. dem und Flüchtlingen den Theaters, Thalia des Künstlern zwischen gegnung Be der Abend ein wird Entstehen geben. Forum ein ten nen Menschen selbst und Geschich ihren persönlichen dung und sammelt Spenden. - Winterklei mit seither sie unterstützt und präsentiert Urlesung einer in Schutzbefohlenen“ „Die Text Jelineks gemeinsamTheaters mit den Flüchtlingen Elfriede vergangenen September hat das Ensemble des Thalia Im anbieten. Herberge eine Kirche Pauli St. die konnte Lampedusa-Flüchtlingegestrandete auf. 80 von ihnen Flüchtlinge bei der Flucht im starben. Mittelmeer hunderte erneut 2013 Oktober im als geworden, Europa für Zerreißprobe neuen zu einer ist Lampedusa wagen. Europa rettende das in Odyssee ihre Booten überfüllten lig gerkriegen in Afrika entfliehen wollen und aufkleinen, völ Bür den und Not der die Flüchtlingsscharen, für worden ge Wort geflügelten zum ist Europa und Afrika zwischen Mittelmeer im Insel kleinen einer Name Der Lampedusa. Pauli St. in Lampedusa Die Gruppe Following the debut reading of ’s “Die “Die Jelinek’s Elfriede of reading debut the Following latest developments in the refugees’ situation. refugees’ the in developments latest Während der Lessingtage wollen wir den betroffe den wir wollen Lessingtage der Während 300 ca. 2013 Juni seit sich halten Hamburg in Auch

Afrika/Europa

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© Armin Smailovic Konzerte im Nachtasyl

Ada Me Succeeds

Thalia Theater Ja, es geschehen noch Musikmär- Genregrenzen brauchen (Nachtasyl) chen. Eine unwiderstehliche Süße „Me Succeeds“ nicht mehr von Pop, Sentimentalität und niederzureißen, das haben Sa 25. Januar 23 Uhr Schwermut mischen sich in den sie schon längst getan. Eintritt 10 € Songs von Ada, die weit mehr als Mit der bezaubernd klaren nur Ausdruck eines Gefühls ist. Das Stimme vom Mona Stein- ist es, was sich über die Jahre zum widder und allerlei ana­ Sound gewordenen Markenzeichen logem Instrumentarium, der Sängerin und Produzentin ent- verbinden sie Gitarren wickelt hat, das Identität stiftet und Synthesizer, ver- und ihrem Schaffen den Zusam- schlungene Melodien und menhalt gibt. Dabei bilden Song- kleinteilige Loops zu dem, writing und elektronische Tanz- was die Idee von Jugend

musik die Pole ihres Klang­spek­ Phia Foto: © Zoë Noble verspricht: Euphorie und trums, in dem auch natürliche Ins- Rückhaltlosigkeit, doch trumente nicht um ihre Existenzberechtigung kämpfen Thalia Theater ebenso den Mut zu Zweifel und Melancholie. In ihren da- müssen. Dies verleiht ihren Songs eine neu­artige Fülle (Nachtasyl) hingehauchten musikalischen Zeichnungen verbreiten sie und Wärme, gerade darin liegt ihr beson­derer Reiz. eine Atmosphäre von dezenter Sportlichkeit. In den Tex- Do 6. Februar 21 Uhr ten steckt die Enge der Vorstadt und die Unüberschau- Eintritt 10 € barkeit Hamburgs, in der Musik das Spiel zwischen der Phia warmen, weiblichen Stimme Monas und kühlem Techno.

Thalia Theater Phia singt mit eindringlich schöner Stimme und spielt (Nachtasyl) Kalimba, ein traditionelles, afrikanisches Instrument. Clarence + Napoleon Die eigenwillig kurzen Klänge verdichtet sie dank Loop Do 30. Januar 22 Uhr Recorder zu einem vielschichtigen Klangkosmos. Thalia Theater Clarence + Napoleon sind Anna Bauer und Arne Straube. Eintritt 10 € Ursprünglich aus Australien, zog sie 2011 nach Ber- (Nachtasyl) Ihre gemeinsamen internationalen Wurzeln und Einflüs- lin und tauchte in die DIY/Folk/Electronic-Musikszene se haben sie in Ihrem Studium an der Hamburger Pop­ ein. Mit ihrer neuen Heimat als Basis, spielte sie in den Sa 8. Februar 22 Uhr akademie nach jahrelangem Sound-Gefrickel perfektio- vergangenen zwei Jahren über 100 Konzerte, darunter Eintritt 10 € niert. Mit Synthesizer, Orgel, Streicher und Drum-Com- auch auf großen Festivals, wie dem diesjährigen Fusion puter haben sie einen Sound geschaffen, der Wünsche Festival. Wir sind gespannt auf die Perfektion, mit der und Sehnsüchte erfüllt, die man vorher gar nicht kannte. sie das Kalimba spielt, loopt und sampelt und so aus ih- Mit wenigen Worten und zuckersüßer Stimme sorgen rer Stimme und diesem kleinen Instrument eine ganze sie für vielschichtigen Pop, der in letzter Konsequenz Band erklingen lässt. von Swen Meyer (Tim Bendzko, Kettcar und Tomte) in kühlem Dancefloor-Sound und warmen Songs mit Folk-Einflüssen produziert wurde. Wir freuen uns auf eine der talentiertesten Hamburger Newcomer-Bands! 42 43 Thalia jung & mehr Inszenierungen, Performances, Präsentationen und Stadtführungen

Transit – Einwandern. Auswandern. Gott und die Welt und ich Chica Chica Stadtführungen zu Lessing Wer? Wohin? Von wo? Und warum? Eine Präsentation von Maarten Bakker. Ab Klasse 7 Jeweils 10/8 € Karten nur im VVK an der Eine Kunstaktion von und mit 7. 2., 19 Uhr, Thalia Gauß (Garage) Schülervorstellungen 3.2., 10 & 12 Uhr Thalia Tageskasse. Alle Rundgänge mit Hamburger Schülergruppen Eintritt 9/7 € Ein Projekt des Thalia sowie 19 Uhr, Thalia Gaußstraße (Garage) Stadtführer Michael Grill. 25.1. 18 Uhr Ausstellungseröffnung Treffpunkts und des Jugendmigrations­ Jeweils Nachgespräch, Eintritt 12/9 € 1 Lessing und das Nationaltheater 25.1. – 9.2. Thalia Theater Eintritt frei dienstes des CJD Gruppen­karten für Schüler je 6,50 € zwischen gestern und heute Kinder und Jugendliche recherchieren Jugendliche Zugewanderte entwickeln Tess und Imra, beide 15, kommen neu in So 26.1., 11 Uhr; So 2.2., 15 Uhr; So 9.2. 11 Uhr in ihren eigenen Familien Ein- oder Aus- einen neuen Blick auf „Gott und die die Klasse. Tess ist Deutsche, hat ein loses Treffpunkt vor dem Thalia Theater. wanderungsgeschichten und gestalten Welt“, auf die Vielfalt der Großstadt Ham- Mundwerk und einen Freund. Imra ist Auf dem Weg zum Gänsemarkt erfahren dazu mit Texten, Skizzen, Collagen und burg und auf sich selbst darin. Sie lassen Türkin, trägt ein Kopftuch und hat eine Sie von Hamburgs Theatergeschichte, Fotos eine große, gemeinsame Kunst- sich von Fragen nach ihrem kulturellen eigene Meinung. Nach anfänglichen Kon- Hamburger Zeiten der Aufklärung, Les- Installation. Konzept Ute Radler; Herbert „Vorher“ und „Jetzt“ bewegen und suchen flikten werden die beiden Freundinnen. sings Freundeskreis und vom Theater­ Enge, Anne Katrin Klinge nach ihrer religiösen Identität. Sie sind Regie Susanne Schwarz experiment „National­theater“. 2 Lessing und die Aufklärung in Altona Parcours der Wünsche Schul-Projekte der Weltreligionen Mi 29.1., 11 Uhr; So 2.2., 11 Uhr; So 9.2., 15 Uhr Eine Stadt-Performance zwischen 1.2., 17.30 Uhr Treffpunkt Apotheke Holsten-/Königstr. Thalia Theater und Lessing- Videos & Performances Früh erblickte Altona das Licht der Auf- Denkmal am Gänsemarkt an verschiedenen Orten im klärung – daran beteiligt: Lessing und 27.1., 16.30 Uhr Eintritt frei Thalia Theater Eintritt 9/7 € sein Freund Struensee. Eine Erinnerung Treffpunkt vor dem Thalia Theater. Bereits zum dritten Mal führt das an Altonas reiches Theaterleben. Hamburger Schüler werden Wunsch- Thalia Theater in Zusammenarbeit 3 Mit Lessing durch die Speicherstadt Post ­karten an G.E.Lessing schrei- mit der Akademie der Weltreligio- So 26.1., 15 Uhr; Mi 5.2., 11 Uhr ben. Es sind ihre Wünsche an das nen Schulprojekte durch (Ltg. Mia Treffpunkt Katharinenkirche Turmportal. Zusammenleben der verschiedenen Panther). Diesmal beschäftigen sich Lessing wohnte auf dem Brook, schräg Kulturen in unserer Stadt. Bei der die Schülerinnen und Schüler un- gegenüber residierte in der St. Nicolai­ Performance geben die Jugend­ terschiedlicher Altersklassen und kirche Hauptpastor Goeze, mit dem Les- lichen ihre Wünsche dann Satz für kultureller sowie religiöser Her- sing in einen theologisch-gesellschaft­ Satz von einem zum anderen wei- kunft mit dem Thema „Mystik“. Die lichen Disput geriet. Unterwegs treffen ter, bis sie – angekommen auf dem Präsentation der Ergebnisse fin- Sie auch Eva König, Voltaire und Matthias

Gänsemarkt – das Lessing-Denkmal © Martin Kunze det im Rahmen der „Langen Nacht“ Claudius. schmücken. ( S. 26) statt. Von und mit Thalia Treffpunkt-Thea­ mindestens 15 Jahre alt und kommen terprojekten und Hamburger Schüler­ aus Afghanistan, Südamerika und Afrika. Noch mehr für junge Menschen Der gruppen Konzept Herbert Enge Leitung Kirsten Sass (Koordination), Russe ist einer, der Birken liebt S.10 Altamasch Noor (Regie) und Herbert Moby Dick S.12 Spiel Zigeunistan S.13 Enge, Anton Krause (Projektberatung) NYA S.14 THE TABLE S.24 44 45 Das Der Festivalzentrum Festivalpass

Thalia Theater In diesem Jahr wird es im Mittelrangfoyer des Thalia Der Festivalpass ist flexibel, vielseitig Sie könnten mit ihrem Festivalpass zum (Mittelrangfoyer) Theaters zum ersten Mal ein Festivalzentrum geben. Un- und so interessant, wie Sie es sich wün- Beispiel die musikalische Route durch ter dem Titel „Um alles in der Welt“ wird hier zwei Wo- schen und er gibt Ihnen 30% Rabatt das Programm nehmen und NYA (S.14) Auf ein Getränk mit… chen lang ein Ort der Auseinandersetzung und Begeg- beim Kauf von 5 Vorstellungen. Damit Die + wir = Europa (S.16) Der ganze nung entstehen. In gemütlicher Loungeatmosphäre kann Sie leichter entscheiden können, was zu Himmel über der Erde (S.34) Desh (S.36) …der Kuratorin Sandra man Freunde treffen, mit Künstlern ins Gespräch kommen Ihnen passt, haben wir dieses Heft mit und ein Konzert im Nachtasyl (S.42) Küpper. Gespräche über und an zahlreichen Einführungen und Publikumsgesprä- kleinen Wegweisern zu weiteren Veran- besuchen. Notwendigkeit und Ent- chen teilnehmen. Außerdem wird sich das Festival hier mit staltungen gespickt, die Ihnen auch Wenn Sie lieber unser Programm behrlichkeit eines inter- tagesaktuellen Geschehnissen weltweit vernetzen und ei- gefallen könnten, weil sie künstlerisch, zur Kolonialgeschichte verfolgen wollen, kulturellen Festivals. nen Einblick in die Werkstatt der Thalia Pfadfinder geben, thematisch oder inhaltlich verwandt dann wählen Sie die Reise-Route: Fahren Di 28. Januar 18.30 Uhr die täglich Kritiken und Kommentare zum Lessing-Pro- sind. So können Sie bereits beim Lesen Sie mit Reise ans Ende der Nacht (S.6) Eintritt frei gramm bloggen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Verbindungen ganz nach Ihren Vorlie- in den Kongo, mit Eine Nacht im Präsi- ben entdecken. dentenpalast (S.8) nach Burkina Faso, mit …dem Leitenden Regis- Noch mehr gute Orte im Thalia Theater: NYA (S.14) nach Algerien, mit Julia seur des Thalia Theaters Die Weltbühne. Das Kaffeehaus in europäischer Tradi- Wählen Sie ihre ganz individuelle Route (S.20) nach Brasilien und mit Desh (S.36) Luk Perceval über das tion im Thalia Theater ist täglich ab 9 Uhr mit wechseln- durch das Festival! nach Bangladesch. filmische Portrait seiner den Gerichten für Sie geöffnet. Arbeit mit Schauspielern Das Nachtasyl. Unsere Theaterbar hoch oben unter in Russland und China dem Dach des Thalia Theaters ist täglich ab 19 Uhr ge­ und deren Lebensum- öffnet. Die besten Barkeeper der Stadt, zahlreiche Kon- stände. zerte, Partys sowie ausgewähltes Programm während „Lessings ideale Gesellschaft: Das ist, durch Streit, Gespräch, Ironie und Satire Fr 7. Februar 18.30 Uhr der Lessingtage. bestimmt, die Gegen-Gemeinschaft zu jeder fundamentalistisch geprägten; Eintritt frei Der Ballsaal. Rund um die Vorstellungen im Thalia in eine bunte Sozietät, in der statt der Hauptpastoren und Potentaten die der Gaußstraße können Sie hier gemütlich Ihren Wein Das Festivalzentrum trinken, eine Kleinigkeit essen, Künstler treffen, den gelehrten Landstörzer, philosophierenden Frauenzimmer und hellsichtigen ist jeweils während und Abend mit Freunden ausklingen lassen… Außenseiterinnen das erste Wort haben.“ nach den Vorstellungen Lessingpreisträger Walter Jens in: Einspruch. Reden gegen Vorurteile, München 1992 für Sie geöffnet. Das Lessingtagebuch Thalia Pfadfinder

Lesen Sie auch dieses Jahr wieder das „Lessingtagebuch“: Hier beschreiben, kommentieren und bloggen die Thalia Pfadfinder als junge Beobachter mit Zuwanderungsge- schichte ihre Erlebnisse rund um die Lessingtage. www.thalia-theater.de/lessingtagebuch

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius fördert die Lessingtage Hamburg 46 maßgeblich seit 2010 47

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– Innovative Produkte Impressum – Ökologischer Herausgeber Thalia Theater GmbH Der Photohocker Anspruch Intendant Joachim Lux für 24,90 € – Soziale Festivalleitung Sandra Küpper, Joachim Lux Verantwortung Assistenz Andreas Langkamp Produktionsleitung Ulrich Schrauth werkhaus.de Thalia Jung & mehr Herbert Enge, Anne Katrin Klinge *Gültig für eine Bestellung pro Kunde/Haushalt / Nur Redaktion Sandra Küpper, Andreas Langkamp einlösbar auf werkhaus.de/shop / Der Gutschein ist nicht mit weiteren Gutscheinen oder Rabattaktionen Übersetzung wordinc GmbH kombinierbar und ist gültig bis zum 28.02.2014. Gestaltung Judith Löhrs, Bureau Mirko Borsche Druck Langebartels Druck Code: tl102013

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18.00 Ausstellungseröffnung Transit S.44 20.00 –› Kampnagel k1 Sa25 19.00 Residenztheater München Frankreich Eine Nacht im Präsidenten­ Reise ans Ende der Nacht palast S.8 nach Louis-Ferdinand Céline S.6 23.00 Konzert Nachtasyl Ada S.42 11.00 Eröffnungsrede. You are your Future 19.00 Maxim Gorki Theater Berlin So26 Auma Obama S.4 Der Russe ist einer, der Birken liebt 17.30 Einführung von Olga Grjasnowa S.10 18.00 Residenztheater München 19.00 –› Kampnagel k1 Reise ans Ende der Nacht S.6 Frankreich Eine Nacht im Präsidentenpa- last S.8 Im Anschluss Gespräch 19.00 Moby Dick nach dem Roman 16.30 –› Treffpunkt vor dem Thalia Theater Mo27 von Herman Melville S.12 Parcours der Wünsche S.44 19.00 Premiere Garage Spiel Zigeunistan von Christiane Richers S.13 20.00 Maxim Gorki Theater Berlin Der Russe ist einer, der Birken liebt S.10 Im Anschluss Gespräch 18.30 Mittelrangfoyer Auf ein Getränk mit… 20.00 Lesung –› Hamburger Kunsthalle Di28 S.46 Hubertus-Wald-Forum 20.00 Algerien NYA Eva Hesse/Gego: Lebens-Linien S.18 Choreografie Abou Lagraa S.14 Im Anschluss Gespräch 20.00 DIE + WIR = EUROPA Eine theatralisch- 11.00 & 19.00 Garage Spiel Zigeunistan Mi29 musikalische Begegnung S.16 von Christiane Richers S.13 Im An- schluss an die Abendvorstellung Gespräch 20.00 Rainald Grebe: Volksmusik S.19 20.00 Brasilien JULIA Do30 22.00 Konzert Nachtasyl Phia S.42 nach August Strindberg S.20 18.30 Einführung 20.00 Brasilien JULIA Fr31 19.00 Theater Freiburg Gottes kleiner nach August Strindberg S.20 Krieger Bollywood-Musical Im Anschluss Gespräch nach Kiran Nagarkar S.22 Januar17.30 Schul-Projekte der Weltreligionen 15.30 & 20.30 England THE TABLE Sa 01 S.45 von Blind Summit Theatre S.24 18.00 Lange Nacht der Weltreligionen S.26 20.00 Lesung Nachtasyl Ein Abend über 09.30 –17.30 Symposium Lessings Erbe? So02 mutige Frauen: Rosa Yassin Hassan S.27 S.28 Februar19.00 England THE TABLE S.24 Im Anschluss Gespräch

19.30 Einführung 20.00 England THE TABLE S.24 Mo03 20.00 China Leben! nach Yu Hua S.30 10.00 & 12.00 & 19.00 Garage Chica Chica von Maarten Bakker S.45 Im Anschluss jeweils Nachgespräch 19.30 Einführung 20.00 Garage Berlin Yossel Rakovers Di04 20.00 China Leben! nach Yu Hua S.30 Vendung tsu Got von Zvi Kolitz S.32 Im Anschluss Gespräch 20.00 Lesung –› Hamburger Kunsthalle Hubertus-Wald-Forum Eva Hesse. Gego: Lebens-Linien S.18 20.00 Lesung Mittelrangfoyer Ilija Trojanow 20.00 Garage Berlin Yossel Rakovers Mi05 Wo Orpheus begraben liegt S.33 Vendung tsu Got von Zvi Kolitz S.32 Im Anschluss Gespräch 21.00 Konzert Nachtasyl Me Succeeds 20.00 Spanien/China/Südkorea Do06 S.43 Der ganze Himmel über der Erde von Angélica Liddell S.34 18.30 Mittelrangfoyer Auf ein Getränk mit… 19.00 Garage Gott und die Welt und ich Fr07 S.46 Eine Präsentation S.44 20.00 England DESH 20.00 Spanien/China/Südkorea Tanztheater von und mit Akram Khan S.36 Der ganze Himmel über der Erde von Angélica Liddell S.34

20.00 England DESH S.36 20.00 Schauspielhaus Bochum [fi‘lo:tas] Sa08 Im Anschluss Gespräch nach Gotthold Ephraim Lessing S.38 22.00 Konzert Nachtasyl Im Anschluss Gespräch Clarence + Napoleon S.43 11.00 Verleihung des Lessingpreises 2013 19.00 Die Gruppe Lampedusa in St. Pauli So09 S.29 S.40 Im Anschluss Gespräch

Stadtführungen zu Lessing mit Michael Grill S.45 1 Lessing und das Nationaltheater zwischen gestern und heute So 26.1, 11 Uhr; So 2.2., 15 Uhr; So 9.2., 11 Uhr Treffpunkt vor dem Thalia Theater 2 Lessing und die Aufklärung in Altona Mi 29.1., 11 Uhr; So 2.2., 11 Uhr; So 9.2., 15 Uhr Treffpunkt Apotheke Holsten-/Königstraße 3 Mit Lessing durch die Speicherstadt So 26.1., 15 Uhr; Mi 5.2., 11 Uhr Treffpunkt Katharinenkirche Turmportal Karten nur im VVK an der Thalia Tageskasse Förderer der Lessingtage 2014

Projektförderer Udo Keller Stiftung Forum Humanum Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung Referat Internationaler Kulturaustausch Happy New Ears Gerhard Trede Stiftung Hans-Kauffmann-Stiftung

Kooperationspartner Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg Hamburger Kunsthalle Hamburger Schulen und Schulen der Metropolregion Hamburg Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte Initiative „Künstler für Menschenrechte“ Jugend­mi­grationsdienst des CJD Kampnagel Konfuzius Institut Kulturbehörde Hamburg Lessingpreis Michael Grill St. Pauli Kirche und die Gruppe Lampedusa in St. Pauli Universität Hamburg

Die Lessingtage werden präsentiert von