AS SG Bardowick 11.05.14
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Katzenhilfe Bleckede e.V. Verein zum Schutz der Katze und zur Wahrung des Tierschutzgedankens HAUSANSCHRIFT Katzenhilfe Bleckede e.V. Horndorfer Weg 4 An 21354 Bleckede Herrn TEL 05854/ 283015 FAX 05854/ 1521 Dirk Boks MOBIL 0151/ 17896556 Vorsitzender des Umweltausschusses WEB www.katzenhilfe-bleckede.de der SG Bardowick E-MAIL [email protected] BANKVERBINDUNG Volksbank Lüneburger Heide e.G. Am Felde 6 b BIC-Code: GENODEF1NBU 21449 Radbruch IBAN: DE16 240 60 300 00 17707500 BEARBEITER D. Ruhnke nachrichtlich: BLECKEDE 18.05.2014 An die Mitglieder des Umweltausschusses der SG Bardowick An Samtgemeindebürgermeister Herrn Heiner Luhmann Verordnung für eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für freilaufende Katzen Bezug: 1.) Sitzungen des Umweltausschusses am 03.06.2013 u. 28.11.2013; jeweils TOP 8 2.) Beschlussvorlage 24/2013 Anlagen: 1.) Stellungnahme zur Niederschrift TOP 8 Sitzung Umweltausschuss vom 03.06.2013 (Auszug Niederschrift als Kopie beigefügt) 2.) Stellungnahme zur Niederschrift TOP 8 Sitzung Umweltausschuss vom 28.11.2013 (Auszug Niederschrift als Kopie beigefügt) Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrter Herr Bürgermeister, am 03.06.2013 und am 28.11.2013 wurde die o. g. Beschlussvorlage zur Einführung einer Kastrations-/ Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für freilaufende Hauskatzen dem Umweltausschuss zur Beratung unter dem TOP 8 vorgelegt. In der Sitzung am 08.11.2013 hat der Ausschuss mehrheitlich empfohlen eine solche Verordnung nicht einzuführen. Der Ausschuss war sich fraktionsübergreifend einig, dass kein dringender Handlungsbedarf für die Samtgemeinde Bardowick besteht. Nachdem uns nun die Niederschriften zu den einzelnen Sitzungen vorliegen, haben wir in der Auswertung festgestellt, dass die Ausschussmitglieder falsch unterrichtet worden sind und Diskussionsbeiträge auf zum Teil fehlenden bzw. falschen Informationen beruhten. Zusätzlich hat der Ausschuss festgestellt, dass es eine Katzenproblematik in der Samtgemeinde Bardowick gibt. Aus diesen Gründen haben wir zu den einzelnen Positionen der Niederschriften eine Stellungnahme gefertigt und diese als Anlagen beigefügt, in der die falschen Informationen berichtigt und fehlende Informationen zu den einzelnen Wortbeiträgen zur Verfügung gestellt werden. ___________________________________________________________________________ In der Problematik der unkontrollierten Vermehrung von Hauskatzen hat sich keine Verbesserung der Situation eingestellt. Auch im Jahr 2013 ist die Anzahl von frei lebenden Hauskatzen im Landkreis Lüneburg weiter angestiegen. So wurden alleine durch die Katzenhilfe Bleckede e.V. insgesamt 368 frei lebende Hauskatzen sowie 118 Katzenwelpen eingefangen, kastriert, gekennzeichnet und registriert. Das Tierheim Lüneburg hat im Jahr 2013 insgesamt 469 Hauskatzen aufgenommen. Daraus ergibt sich eine Gesamtsumme von 955 Hauskatzen. Davon entfielen alleine auf die Samtgemeinde Bardowick insgesamt 122 Hauskatzen. Bereits im Jahr 2012 wurden insgesamt 97 Hauskatzen eingefangen/aufgenommen und kastriert. Dadurch hat sich im Jahr 2013 aber keine Reduzierung der Anzahl von Hauskatzen in der Samtgemeinde Bardowick eingestellt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Fangaktionen ehrenamtlich - neben der eigentlichen beruflichen Tätigkeit – ausgeübt werden und nicht allen Meldungen von frei lebenden Hauskatzen mangels Zeit, aber auch mangels finanzieller Mittel, nachgegangen werden konnte. Alle durch die Katzenhilfe Bleckede e.V. und das Tierheim eingefangenen/aufgenommenen Hauskatzen aus der Samtgemeinde Bardowick waren weder kastriert noch gekennzeichnet. In den Haustierregistern des Deutschen Tierschutzbundes und von Tasso e.V. waren mit Stand 31.12.2013 insgesamt 1209 Hauskatzen im Samtgemeindegebiet registriert. Davon waren 296 Hauskatzen als unkastriert registriert. Die Tierschutzorganisationen im Landkreis Lüneburg haben im Jahr 2011 insgesamt 102.272 € für die Hauskatze aufgewendet (kastrieren, kennzeichnen, registrieren, versorgen). Im Jahr 2012 wurden 121.739 € und mit Abschluss des Jahres 2013 wurden bereits 204.680 € für die Hauskatze aufgewendet. Diese 204.680 € sind in Relation zu den durch den Landkreis und den Kommunen festgelegten Zuschüssen zur Abdeckung der Fundtierkosten in Höhe von 100.000 € und die durch den Landkreis zur Verfügung gestellten 10.000 € für die Kastration von frei lebenden Hauskatzen zu betrachten. Der gesamte Fundtierzuschuss, der für alle Haustierarten und auch beschlagnahmte Tiere gedacht ist, wird alleine nur durch die Hauskatze aufgezehrt. Dazu ist anzumerken, dass der o. g. öffentliche Zuschuss für die Fundtiere im Jahr 2007 in einer Höhe von 60.000 € festgelegt worden ist. Im Jahr 2009 wurde der Zuschuss auf 86.000 € und 2011 auf 100.000 € erhöht. Jede Kommune des Landkreises beteiligt sich an dieser Finanzierung. Im Jahr 2015 stehen die erneuten Vertragsverhandlungen an. Hierbei muss dem stetigen Anstieg von frei lebenden Hauskatzen und den damit verbundenen finanziellen Erfordernissen und der aktuellen Rechtsprechung über die Zuständigkeit der Kommunen Rechnung getragen werden. Die Kommunen die bereits eine Regelung zur Reduzierung der Anzahl von Hauskatzen getroffen haben, werden dies sicherlich in die Vertragsverhandlungen mit einbringen. In der aktuellen Rechtsprechung zur Kostenübernahme bei aufgefundenen Hauskatzen wurde durch die Verwaltungsgerichte entschieden, dass zunächst immer von einem Fundtier, einer so genannten „Anscheinsfundsache“, auszugehen ist; die Eigenschaft als Fundtier darf erst verneint werden, wenn sich eindeutig und mit Sicherheit feststellen lässt, dass es sich um ein ausgesetztes Tier handelt. Eine Auslegung und Verwaltungspraxis, die entgegen § 3 Nr. 3 TSchG davon ausgeht, dass aufgefundene Tiere in aller Regel ausgesetzt wurden und damit herrenlos sind, steht nicht im Einklang mit dem normierten tierschutzrechtlichen Zielen. Katzenhilfe Bleckede e.V. 18.05.2104; Anregung i.S.d. § 34 NkomVG 2/3 ___________________________________________________________________________ Dies wurde zuletzt am 10.04.2014 in einem Berufungsverfahren bestätigt. Das Gericht hat dazu zusätzlich ausgeführt, dass ehemalige Haustiere nicht als herrenlos gelten können. Kommunen dürfen nicht zwischen entlaufenen Tieren einerseits und den von ihren Besitzern ausgesetzten Tieren unterscheiden. Das Tierschutzgesetz hat dazu keine unterschiedlichen Regelungen getroffen. So muss man derzeit beim Auffinden von Hauskatzen, insbesondere in den Ortslagen der Samtgemeinde Bardowick, zunächst immer davon ausgehen, dass diese Tiere einen Besitzer haben und dies auch bei „vermeintlich“ frei lebenden Hauskatzen. Dies zu verifizieren ist weder eine Aufgabe des meldenden Bürgers noch eine Aufgabe für die Tierschutzorganisationen. Dies ist eine alleinige Amtsaufgabe. Die Samtgemeinde Bardowick ist zur Daseinsvorsorge und Existenzsicherung der öffentlichen Aufgaben verpflichtet. Maßnahmen der Kommune im Rahmen des Fundtierechtes oder im Rahmen der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sind verpflichtende Amtsaufgaben. Maßnahmen und Aufwendungen der Kommune für aufgefundene Hauskatzen im Gemeindegebiet sind derzeit weder plan- noch beeinflussbar. Durch den weiteren Anstieg der Anzahl von Hauskatzen steigt auch potentiell das Risiko der davon ausgehenden Gefährdungen für Mensch, Tier und Umwelt. Die öffentliche Ordnung und der soziale Frieden werden gestört. Unverantwortliche Katzenhalter, die ihren unkastrierten Hauskatzen Freigang gewähren, verursachen diese Gefährdung mit der damit verbundenen Verelendung der Tiere und des Anstiegs der Kosten. Dies auf dem „Rücken“ der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Spender der Vereine, aber auch auf Kosten eines jeden Steuerzahlers, der ja indirekt an den Aufwendungen der öffentlichen Hand beteiligt ist. Aus den o. g. Gründen regen wir i. S. d. § 34 NKomVG an, die Kastrations-/Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für freilaufende Hauskatzen erneut im Umweltausschuss der Samtgemeinde Bardowick zu beraten. Im Sinne dieser Anregung kann die Katzenhilfe Bleckede e.V. zur ausgewiesenen Problematik im Rahmen einer Präsentation vortragen. Die Präsentation enthält die grundlegenden Informationen aller Tierschutzorganisationen des Landkreises Lüneburg sowie ein fachwissenschaftliche Expertise der Tierärzteschaft. Ergänzend wird die Problematik der unkontrollierten Vermehrung von Hauskatzen auch im rechtlichen Kontext unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung verdeutlicht. Die Katzenhilfe Bleckede e.V. kann, wenn gewünscht, auch die vorliegende Beschlussvorlage aktualisieren. Um Antwort wird gebeten. Für Rückfragen und ggf. ein Vorgespräch stehen wir zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen i.A. Dieter Ruhnke Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Katzenhilfe Bleckede e.V. 18.05.2104; Anregung i.S.d. § 34 NkomVG 3/3 Anlage 1 zum Anschreiben der Katzenhilfe Bleckede e.V. vom 18.05.2014 Stellungnahme zur Niederschrift TOP 8 Sitzung Umweltausschuss vom 03.06.2013 Zum 2. Absatz letzter Satz: „So haben die Stadt Bleckede, die Samtgemeinde Amelinghausen eine Verordnung beschlossen, in den Samtgemeinden Ilmenau und Gellersen wurde der Erlass einer Verordnung abgelehnt.“ Hierbei ist anzumerken, dass zum Zeitpunkt der Sitzung auch die Samtgemeinde Dahlenburg eine solche Verordnung eingeführt hatte und sowohl in der Samtgemeinde Scharnebeck und Samtgemeinde Ostheide die Beratungen in den entsprechen Gremien anstanden (Anmerkung; die Samtgemeinde Ostheide hat die Verordnung ebenfalls eingeführt und die Beratungen