HESSISCHES MINISTERIUM NATUR FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT IN HESSEN UND FORSTEN

Rote Liste der Flechten Hessens Nachträge, erste Folge

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Rote Liste der Flechten Hessens Nachträge, erste Folge

Zusammenfassung: 1996 wurde die 1. Fassung einer “Roten Liste der Flechten Hessens” vorgelegt, die auch eine erste Standardartenliste der in Hessen bekannten Flechten beinhal- tete. Seither sind zahlreiche weitere Arten – 47 Flechtenarten, 24 lichenicole Pilze, 2 flechtenähnliche Pilze und 1 Algenparasit – für das Bundesland Hessen bekannt geworden, während insgesamt 16 als ausgestorben oder verschollen eingestufte Flechtenarten wieder aufgefunden werden konnten. Leptogium imbricatum M.Jørg., Phaeosporobolus alpinus R.Sant., Alstrup & D.Hawksw. und Sarcopyrenia cylindrospora (P.Crouan & H.Crouan) M.B.Aguirre stellen gleichzeitig auch Neu- funde für Deutschland dar. Die Gesamtzahl der für Hessen aktuell und historisch bekannten Flechten, lichenicolen Pilze und nicht lichenisierten, flechtenähnlichen Pilze beläuft sich nunmehr auf 989 Taxa. Eine verbesserte Kenntnis der Bestandes- situation erfordert zudem in einzelnen Fällen eine Änderung der Gefährdungsein- stufung. Die sich hieraus ergebenden Ergänzungen und Korrekturen werden in einem ersten Nachtrag vorgestellt.

Supplement to the ”Red Data List of lichens of ”, first issue Summary: Additions and improvement to the ”Red Data List of lichens of Hesse” which have emerged since the deadline (September 1996) are compiled in a first supplement.

Rainer Cezanne, Kaupstraße 43, 64289 Marion Eichler, Kaupstraße 43, 64289 Darmstadt Holger Thüs, Schopenhauerstraße 34, 63069 Offenbach

Titelzeichnung: Dr. Franz Müller, 36129 Gersfeld 2 3 Inhalt Inhalt

1. Einleitung ...... 4

2. Hinweise zu den Nachträgen ...... 6

3. Danksagung ...... 7

4. Nachtrag 1 - Stand 10. September 2001 ...... 8

5. Kurzbesprechung der im Nachtrag zur “Roten Liste der Flechten Hessens” genannten Arten ...... 12

6. Resümee und Ausblick ...... 44

7. Literatur ...... 45 4 1. Einleitung 1. Einleitung lung m hend Ausdruck,dassihre Erstel- Autor seinenBedenkendahinge- Einleitung zurRotenListegabder Auslieferung imApril1997).Inder 1996, September Redaktionsschluss Dezember1995, arbeitungsstand 31. sens eine gen. der gleichenVerl stufungen nichtbeiallenArtenmit sem HintergrundkonntendieEin- mutlich nichtrealisierbar. Vor die- tierprojekte aufabsehbare Zeitver- privat getragener)regionaler Kar- rung isttrotz einzelner(durchweg se gering,einelandesweiteKartie- vielen Flechtenartenvergleichswei- sens (v.a. Nord- undOsthessen)bei der KenntnisstandinTeilen Hes- folgt seink Im Jahre 1996wurde erstmals ” “ (Sch Rote ListederFlechtenHes- ö glicherweise verfr ö lr1996)vorgelegt(Be- ller ö nnte. Tats ä sslichkeit erfol- ä chlich ist ü ht er- tenflora vorliegen. keine Kenntnisse Teile Hessens nurgeringeodergar noch immer, dassf einstufung. Dessenungeachtetgilt eine fordert zudemineinzelnenF Kenntnis derBestandessituationer- den werden. Eineverbesserte Arten inzwischenwiederaufgefun- ben oderverscholleneingestufte hinaus aucheinigealsausgestor- freulicherweise konntendar Vorkommen innerhalbHessens. Er- tungen erstmalsHinweiseaufein teraturstudien undHerbarauswer- Arten fandensichimZugevonLi- wiesen werden konnte.F ten erstmalsf sierte Pilzeber und nichtbzw. fakultativlicheni- auch einigeflechtenbewohnende neben deneigentlichenFlechten samtartenzahl von915Taxa, wobei auswertung ergabsicheineGe- fassenden Literatur- undHerbar- den Kartierprojekten undeinerum- tenarten existierte.Ausdenlaufen- in HessennachgewiesenenFlech- betr alseine Kenntnisstand insofern, bis dahinnochkeine te derFlechtenbestanddarin,dass erstmaligen ErstellungderRoteLis- Seitdem verbessertesichder Eine weitere Problematik beider ä chtliche ZahlvonFlechtenar- Ä nderung derGef ü ü cksichtigt wurden. r Hessennachge- ü ü ber dieFlech- r betr Ü bersicht der ä ü hrdungs- ä r andere chtliche ä ü llen ber 5

In Anlehnung an die Vorgehens- Erforderliche Nachträge und Än- weise bei den Nachträgen zur “Ro- derungen werden mit einem kur- ten Liste der Farn- und Samen- zen Text versehen, aus dem die pflanzen Hessens” (Hodvina, Butt- Gründe für die (Neu-)Einstufung ler & Gregor 1999) beabsichtigen nachvollziehbar hervorgehen. Die die Autoren, aus einer verbesserten Einführung dieser Serie, von der Datenlage sich ergebende Ände- hier die erste Folge vorgelegt wird, rungen an der Roten Liste in un- ist mit dem Herausgeber der Roten regelmäßigen, jedoch möglichst Liste, dem Hessischen Ministerium kurzen Abständen zu veröffent- für Umwelt, Landwirtschaft und lichen. Hierdurch wird es möglich, Forsten, abgestimmt. die Rote Liste der Flechten auf einem aktuellen Stand zu halten, ohne dass jeweils eine Neuauflage der Gesamtliste erforderlich wäre. Nach einer gewissen Zeit wird nach Ansicht der Autoren eine Neubear- beitung der Roten Liste der Flech- ten dennoch unumgänglich sein. Wie aus dieser und aus anderen Veröffentlichungen der jüngsten Vergangenheit zu entnehmen ist, unterliegt die Flechtenflora – im wesentlichen ausgelöst durch die starke Reduktion der SO2-Immis- sionen – derzeit einem enormen Wandel. Vor diesem Hintergrund wird es in naher Zukunft erforder- lich, alle für Hessen bekannten Flechtenarten einer erneuten Be- wertung hinsichtlich ihrer Einstu- fung in der Roten Liste zu unter- ziehen. 2. Hinweise zu den Nachträgen6 der Rubrik re Nachweiseexistieren, istzus neue- Herbarauswertungen; sofern f nen F Beobachters eingesetzt.Ineinzel- Literaturhinweises derName des w f werden somitvieleArtenerstmals em erstenNachtragzurRotenListe gew sen wird einexemplarischaus- gemacht; beimehreren Nachwei- gabe desbetreffenden Fundortes Vorkommen inHessen unterAn- kurzen Text Angabenzuihrem entsprechenden Artenineinem men zuk den vorliegendenNachtragaufneh- lizierten Nachweiseebenfallsin worden. Umjenebislangunpub- jedoch bislangnochnichtpubliziert funde vonFlechtenf Neu- teraturstellen handeln.Viele te essichbeidenQuellenumLi- genommen wurde. ImRegelfallsoll- g nannt, aufderen GrundlagedieEr- jede angef gestellt wird. Au oder neuenEinstufunggegen .HinweisezudenNachtr 2. (Sch Roten ListederFlechtenHessens stufung nachder1.Fassung piert, dassf ü ü ä ä r HessenaufErgebnissen von r dasBundeslandHessener- nzung oderNeueinstufungvor- Die Nachtr hnt. InalldiesenF ö ä ller 1996)derge hlter Beleggenannt.Indies- ä llen beruhtderErstnachweis ö ü „ ü nnen, werden f hrte ArtdieQuellege- Quelle r jedeArtdiealteEin- ä ge sindsokonzi- ß erdem wird f “ anstelleeines ü ä r Hessensind llen istunter ä nderten ü r alle ü ä ber tz- ä ü gen r Kenntnisse bereits bekanntenArtensinddie erwarten. Selbstf ten istaufabsehbare Zeitnichtzu der inHessenvorkommendenAr- Anfang. Eineumfassende Pilze stehtinHessennocham folgt. &al.(1996)ge- finition beiWirth terien inTeilen abweichendenDe- und Bl wird dergegen angef achters inKlammern lich derNamedesaktuellenBeob- 1996) einStrichgesetzt. &al. republik Deutschland(Wirth ten ListederFlechtenBundes- log derVorgehensweise inderRo- Spalte f nicht bekanntenArtenwird inder – so l jene Kategorie eingestuftwaren. Liste wiedergefundenenArten in schluss zur1.Fassungder Roten samt 16seitdemRedaktions- bew insofern len oderausgestorben)hat sich zielle 0=wahrscheinlichverschol- verwendete Kategorie0*(poten- Roten ListederFlechtenHessens kommt. fung D(Datenmangelhaft)inFrage teten Arten seither jedochnichtmehrbeobach- auchbeifr Die Erforschungderlichenicolen Bei denGef Bei bislangausHessennoch Die bundesweitlediglichinder ü ckenhaft, dassinvielenF ü ü tenpflanzen geltendenKri- r diealteEinstufungana- ü – ü ber deren Verbreitung derzeitnurdieEinstu- ä her nachgewiesenen, hrt, als13derinsge- ä ü hrdungskategorien ber denf ü r dieausHessen Ü ü ü bersicht hrt. r Farn- ä llen 7 Angesichts der ungenügenden 3. Danksagung Danksagung 3. Kenntnis zahlreicher Arten wird die Kategorie 0* auch weiterhin Die Autoren möchten sich bei verwendet. folgenden Personen für die Bestim- Die Nomenklatur der aufgeführ- mung bzw. Überprüfung von Bele- ten Arten folgt - mit Ausnahme gen bedanken: Dr. F.Berger (Kop- von Arthonia phaeophysciae - fing), G. & H.Czeika (Wien), P.Die- Scholz (2000); bei Abweichungen derich (Strassen), Prof. Dr. J.Hafell- zu den in Schöller (1996) verwen- ner (Universität Graz), Dr. C.Keller deten Artnamen sind diese zu- (Bern), Dr. H.Schöller (Weilrod-Neu- sätzlich als Synonyme angeführt. weilnau), Prof. Dr. V.Wirth (Natur- Innerhalb der Nachtragsliste sind kundemuseum Karlsruhe). Für die Flechtenarten (lichenisierte Pilze) in Betreuung während der Herbar- Normalschrift gedruckt, lichenicole arbeit danken wir Dr. H.Sipman Pilze, fakultativ lichenisierte Pilze (Bot. Berlin-Dahlem). Zu und jene nicht lichenisierten (“flech- Dank verpflichtet sind wir auch Dr. tenähnlichen”) Pilze, die gängiger- U.Drehwald (Göttingen), M.-L.Hoh- weise von Lichenologen mitbear- mann (Darmstadt), G.Kesper (Allen- beitet bzw. -gesammelt werden dorf-Eder) sowie D.Teuber (Gießen) und im Katalog der Flechten und für die Überlassung von unveröf- flechtenbewohnenden Pilze Deutsch- fentlichten Funddaten. lands (Scholz 2000) aufgeführt werden, sind kursiv gesetzt.

Verwendete Abkürzungen:

B Herbarium, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem

C-E Privatherbarium Cezanne & Eichler (Darmstadt)

FR Herbarium, Forschungsinstitut Senckenberg ()

T Privatherbarium Teuber (Gießen)

1 Fundortangaben aus Naturschutzgebieten beruhen auf Aufsammlungen, die im Rahmen von Auftragsarbeiten für die Regierungspräsidien in Darmstadt und Kassel durchgeführt wurden. 8 4. Nachtrag 1 Aspicilia simoensis Aspicilia moenium olm lciu Drehwald (1997) 3 3 2 2 2 1 Dermatocarpon luridum Collema limosum Collema flaccidum Collema bachmannianum * Absconditella delutula Clypeococcum hypocenomycis Arthopyrenia lapponina Arthonia phaeophysciae Arthonia clemens Abrothallus microspermus Nachtrag1 4. Cyrtidula quercus r l e Quelle neu alt Art aiiaiudt 3 2 Eichler 1 Buellia ocellata 0* Bacidina inundata Bacidina egenula Bacidina delicata Bacidina chloroticula Bacidia polychroa Absconditella sphagnorum abnaltpzds0 Cezanne K R K 0* R R 0* Cetraria ericetorum Carbonea latypizodes 0 Caloplaca cerinavar. chloroleuca Calicium montanum Calicium abietinum Agonimia allobata erlaoieou Cezanne D 2 1 1 0 Cladonia humilis Chaenotheca trichialis Cetrelia olivetorum Cetrelia chicitae = 1Asteriscus(auchallefolgenden) lichenisierte “flechtenähnliche”Pilze Kursiv gedruckt:lichenicolePilze,fakultativlichenisiertenicht – Stand10.September2001 Einstufung G –– –– –– –– – –– – –– – – –– –– –– – – – – – *Behr(HerbarB) 0* Cezanne D Cezanne&Eichler D Teuber (2001) D Cezanne&Eichler D Behr(1954) R Cezanne&Eichler R Frisch(1996) R Kesper R – – Cezanne&Eichler K Cezanne &Eichler Cezanne &Eichler Cezanne &Eichler Cezanne &Eichler (Cezanne &Eichler) Behr (HerbarB) Cezanne &Eichler Cezanne &Eichler (Cezanne) ü ü ü mmerling (1991) mmerling (1991) mmerling (1991) 9

Einstufung Art alt neu Quelle

Dermatocarpon meiophyllizum – RThüs Epigloea renitens – D Cezanne Fellhanera myrtillicola – D Cezanne & Eichler Fellhanera subtilis – D Cezanne & Eichler Flavoparmelia soredians – R Teuber Halecania viridescens –– Cezanne & Eichler Illosporium carneum – D Cezanne Imshaugia aleurites 3 – Karschia talcophila – D John (1990) Lecania caeruleorubella – D Cezanne & Eichler Lecania naegelii 2 3 Lecanora cenisia 0* R Cezanne & Eichler Lecanora persimilis –– Cezanne & Eichler Lecanora pulicaris 3 – Lecidea ahlesii 0* R Cezanne & Eichler Lecidea variegatula 0* – Cezanne & Eichler Lempholemma polyanthes – R Cezanne & Eichler Leproloma vouauxii 3 – Leptogium imbricatum – D Cezanne & Eichler Leptogium intermedium – R Cezanne & Eichler Leptogium teretiusculum – R Behr (Herbar B) (Cezanne & Eichler) Leptosphaerulina peltigerae – D Fuckel (1869) Lichenoconium lecanorae –– Cezanne & Eichler Lichenoconium pyxidatae –– Cezanne & Eichler Lichenodiplis lecanorae –– Cezanne & Eichler Lichenosticta alcicorniaria – D Cezanne & Eichler Macentina stigonemoides D – Micarea botryoides G – Micarea peliocarpa 3 – Micarea viridileprosa –– Cezanne & Eichler Microcalicium disseminatum 0* 1 Cezanne Mniaecia jungermanniae –– Blechert (2000) Moelleropsis humida – R Cezanne & Eichler Multiclavula vernalis – R Blechert (2000) Mycobilimbia microcarpa 0* R Kümmerling (1991) 10

Einstufung Art alt neu Quelle

Nectriopsis lecanodes – D Fuckel (1869) Keissler (1930) Nectriopsis micareae – D Cezanne & Eichler Nephroma parile 0 1 Cezanne Normandina acroglypta – G Cezanne & Eichler Normandina pulchella 1 2 Opegrapha viridis 3 – Pachyphiale fagicola 0* 1 Cezanne & Eichler Parmelia submontana 3 – Pertusaria pustulata 0* 1 Cezanne & Eichler (1996) Phaeophyscia endophoenicea – R Cezanne & Eichler Phaeosporobolus alpinus – D Cezanne & Eichler Placynthiella dasaea –– Cezanne & Eichler Polycoccum peltigerae – D Fuckel (1869) Keissler (1930) Porina guentheri – RThüs Porina leptalea 3 – Punctelia ulophylla –– Cezanne & Eichler Reichlingia leopoldii –– Cezanne & Eichler Rinodina aspersa 0* R Cezanne & Eichler Rinodina efflorescens – D Cezanne & Eichler Rinodina fimbriata – RThüs Rinodina pityrea –– Cezanne & Eichler Rinodina tephraspis – 0 Behr (Herbar B) Roselliniella microthelia – D Cezanne & Eichler Sarcopyrenia cylindrospora – D Cezanne & Eichler Sarea difformis G – Schismatomma graphidioides – 0 Tehler (1993) Sclerococcum sphaerale –– Cezanne & Eichler Scoliciosporum pruinosum – D Cezanne & Eichler Scutula epiplastematica – D Fuckel (1869) Sphaerellothecium coniodes –– Cezanne & Eichler Sphinctrina turbinata 0* 1 Cezanne & Eichler (1996) Staurothele fissa D 0* Thüs 11

Einstufung Art alt neu Quelle

Staurothele rufa – D Cezanne & Eichler Stereocaulon alpinum 0* 1 Cezanne & Eichler Stereocaulon nanodes 3 – Stigmidium fuscatae –– Cezanne & Eichler Stigmidium microspilum – D Cezanne Strangospora ochrophora G – Strigula sychnogonioides – R Cezanne & Eichler Thelocarpon epibolum – D Cezanne Thelomma ocellatum 3 – Tremella hypogymniae – D Cezanne & Eichler Umbilicaria nylanderiana – R Drehwald Usnea fulvoreagens – D Cezanne Usnea glabrescens – D Hohmann Usnea hirta 3 – Verrucaria aethiobola D R Verrucaria aquatilis 2 3 Verrucaria hydrela 2 3 Verrucaria latebrosa – RThüs Verrucaria margacea G 3 Verrucaria praetermissa 2 o- Verrucaria rheitrophila 2 3 Verrucaria viridula D – Vezdaea aestivalis – R Cezanne & Eichler (1996) Xanthoria parietina 3~ – Xanthoria ulophyllodes – G Behr (Herbar B) (Cezanne) 12 5. Kurzbesprechung der im sischen Odenwald (z.B. am Spes- Nachtrag zur „Roten Liste der sartkopf bei Olfen) sowie im hessi- Flechten Hessens” genannten schen Spessart beobachtet. Arten Z.B. 5822/1: Kassel-Bach unter- halb Breite Ruhborn, auf kleinen Abrothallus microspermus Tul. Sandsteinen in periodisch trocken- alt – ➔ neu D fallendem Bach, 270 m NN, Der lichenicole Pilz Abrothallus 28.09.2001, Cezanne microspermus wächst auf dem Lager der Blattflechte Flavopar- Absconditella sphagnorum melia caperata und war aufgrund Vezdaˇ & Poelt der Vorkommen in benachbarten alt – ➔ neu R Bundesländern (Bayern, Baden- Absconditella sphagnorum wur- Württemberg, Nordrhein-Westfa- de 1994 erstmals für Hessen von len) auch in Hessen zu erwarten. A.Frisch im Naturschutzgebiet “Ro- 6519/2: Zweigrund östlich von tes Moor” nachgewiesen (Frisch Unter-Hainbrunn, Eiche am Wald- 1996). Sie gehört zu einer kleinen rand, auf Flavoparmelia caperata, Gruppe kurzlebiger Flechten, die 320 m NN, 09.10.1995, Cezanne, nur zu bestimmten Jahreszeiten C-E Nr. 3978 (vor allem im Spätsommer/Herbst) Fruchtkörper ausbilden. Bevorzug- Absconditella delutula (Nyl.) ter Wuchsort sind durch Trocken- Coppins & H.Kilias heit geschädigte Torfmoos-Bulte in alt – ➔ neu R ombrotrophen Hochmooren, viel- O.Behr (Michelstadt) sammelte fach in Vergesellschaftung mit Cya- Absconditella delutula auf einer nobakterien (“Blaualgen”). Halde der ehemaligen Mangan- grube am Steinernen Tisch. Bei der Agonimia allobata (Stizenb.) Erstellung der Roten Liste fand die P.James betreffende Literaturstelle (Behr alt – ➔ neu D 1954) versehentlich keine Berück- Agonimia allobata wurde erst sichtigung; eine Überprüfung des vor wenigen Jahren von V.Wirth 5. Besprechung der genannten en Arten 5. Besprechung von O.Behr gesammelten Beleges erstmals innerhalb Deutschlands im Bot. Museum Berlin-Dahlem (Baden-Württemberg) beobachtet; (Beleg-Nr. 4824, 05.05.1951) be- seither erfolgten auch in Rhein- stätigte den Nachweis. In neuerer land-Pfalz und Brandenburg Nach- Zeit wurde diese unscheinbare weise dieser Art. Wirth (1997) Krustenflechte von Cezanne, Eich- rechnet sie zu einer Gruppe von ler & Hohmann mehrfach im hes- leicht zu übersehenden Arten, die 13 lange Zeit wegen ihrer Unauffällig- von Schönberg, auf Phaeophyscia keit nicht beachtet wurden. orbicularis, 200 m NN, 02.11. 6018/3: Kernschneise im Wild- 1997, Cezanne & Eichler, C-E Nr. park Kranichstein, am Stamm von 4716 sehr alter Eiche, 165 m NN, 22. 04.1995, Cezanne & Eichler, C-E Arthopyrenia lapponina Anzi Nr. 4467 alt G ➔ neu * Zum Zeitpunkt der Erstellung Arthonia clemens (Tul.) Th.Fr. der 1. Fassung der Roten Liste der alt – ➔ neu * Flechten bestand keine hinrei- Arthonia clemens wächst in den chend genaue Kenntnis über die Fruchtkörpern verschiedener Leca- Bestandessituation von Arthopyre- nora-Arten, insbesondere Lecano- nia lapponina. Inzwischen hat sich ra albescens und L. dispersa, wo- diese nur fakultativ lichenisierte durch die befallenen Fruchtkörper Art als ungefährdet herausgestellt, eine deutliche dunkle Verfärbung weshalb eine entsprechende Neu- aufweisen. Sie scheint allgemein einstufung erforderlich wird. Mög- nicht allzu selten aufzutreten und licherweise hat diese konkurrenz- dürfte auch in Hessen weiter ver- schwache Pionierart glatter Rin- breitet sein. den, wie auch weitere Arten ver- Z.B.: 6218/4: Straße bei Erlau, gleichbarer Ökologie, von den auf Lecanora carpinea, 240 m NN, verringerten Immissionen und der 14.12.1997, Cezanne & Eichler, zumindest örtlich damit einherge- C-E Nr. 4738 henden Reduktion der konkurrie- renden Grünalgen profitiert. Arthonia phaeophysciae Grube & Matzer Aspicilia moenium (Vain.) alt – ➔ neu * G.Thor & Timdal Arthonia phaeophysciae wächst alt – ➔ neu * überwiegend auf dem Lager der Aspicilia moenium war bis vor Blattflechte Phaeophyscia orbicu- kurzem nur den wenigsten deut- laris, selten auch auf anderen Ar- schen Lichenologen bekannt, da ten der Gattung Phaeophyscia. Irr- sie bei uns nicht fruchtet und in tümlicherweise wurde die von Gru- dieser Form mit der gängigen Be- be & Matzer (1997: 10) für Bayern stimmungsliteratur nicht bestimm- angegebene Art in Scholz (2000) bar war. nicht aufgeführt; sie dürfte weit Erst ein Hinweis von Heibel verbreitet und nicht selten sein. (1996) erleichterte die korrekte Z.B.: 6317/2: “Striet” südöstlich Ansprache dieser Krustenflechte, 14

die daraufhin an zahlreichen Stel- Bacidia polychroa (Th.Fr.) Körb. len Hessens nachgewiesen werden alt 0* ➔ neu 1 konnte und sicherlich keineswegs Im Wispertal () konnte selten ist. Aspicilia moenium besie- die basiphytische Krustenflechte delt bevorzugt Vertikalflächen von Bacidia polychroa auf einem am Betonmauern in zumeist lichtoffe- Boden liegenden, offensichtlich ner Lage und zählt nach Wirth aus dem Kronenbereich einer Pap- (1997) zu einer Gruppe von dyna- pel stammenden Ast nachgewie- mischen Arten, deren Areale eine sen werden. starke Ausbreitungstendenz auf- 5913/1: Wispertal nordöstlich weisen. Hermannsteg, auf abgestorbenem Z.B.: 6117/2: Darmstadt, Bür- Pappelast, 06.03.1998, Eichler, C-E gerparkviertel, auf Vertikalfläche Nr. 4758 von Betonmauer, 135 m NN, 12. 04.1999, Cezanne & Eichler, C-E Bacidina chloroticula (Nyl.) Nr. 5990 Vezdaˇ & Poelt alt – ➔ neu * Aspicilia simoensis Räsänen Bacidina chloroticula gehört zu alt – ➔ neu * einer stetig wachsenden Gruppe Aspicilia simoensis wurde von von Flechtenarten, die in den letz- H.Kümmerling im Rahmen ihrer ten Jahren in Mitteleuropa ver- Dissertation über die Flechtenflora mehrt beobachtet werden und of- des Hohen Meißners und seines fensichtlich eine Ausweitung ihrer Vorlandes (Kümmerling 1991) auf Areale erfahren. Sie wächst bevor- einem Vogelsitzblock (Basalt) ge- zugt auf ± eutrophiertem Silikatge- funden. Neuere Funde von R.Ce- stein (v.a. kleine am Boden liegende zanne & M.Eichler an verschiede- Steine), aber auch auf eutrophierter nen Lokalitäten (insbesondere Rinde, auf Holz oder abgestorbenen blockreiche, extensiv genutzte Rin- Pflanzenresten. Innerhalb Hessens derweiden) der Hohen Rhön und ist sie bislang für die Oberrhein- des Hohen Westerwaldes lassen ebene, die Untermainebene und den Schluss zu, dass die Art an ge- den Odenwald nachgewiesen (Ce- eigneten Standorten des höheren zanne & Eichler 1996). hessischen Berglandes zerstreut auftritt. Sofern die durchweg licht- Bacidina delicata (Larbal. ex offenen Standorte erhalten blei- Leight.) V.Wirth & Vezdaˇ ben, ist auf absehbare Zeit mit alt – ➔ neu * keiner akuten Gefährdung der Bacidina delicata bleibt zumeist Vorkommen zu rechnen. steril und wird daher vielfach über- 15 sehen oder auch mit anderen mor- Bacidina inundata (Fr.) Vezdaˇ phologisch ähnlichen Arten ver- alt 2 ➔ neu 3 wechselt. In den letzten Jahren Neuere Erhebungen von H.Thüs wurde diese substratvage Art von ergaben, dass die Flechte in den Cezanne, Eichler & Hohmann in Oberläufen einiger Bäche des Hoch- Südhessen mehrfach (z.T. auch taunus (z.B. Maßborn, Ems) ver- fruchtend) auf basenreicher Rinde, mutlich wegen der Versauerung auf kalkhaltigem Gestein (auch Be- der Einzugsgebiete deutlich zu- ton), auf Pflanzenresten oder Erde rückgegangen ist. Sowohl im Hin- nachgewiesen. tertaunus als auch in den Basalt- Z.B.: 6018/3: Feuchtwald am gebirgen des Vogelsberges und Sülzbach (=Silzbach) südsüdwest- der Rhön ist sie aber nach wie vor lich vom Bahnhof Messel, z.T. über verbreitet und stellenweise häufig. Moosen am Stamm von Pappel, Daher wird eine Veränderung der 150 m NN, 26.10.1996, Cezanne Einstufung von „stark gefährdet” & Eichler, C-E Nr. 4410 in „gefährdet” erforderlich.

Bacidina egenula (Nyl.) Vezdaˇ Buellia ocellata (Flot.) Körb. alt – ➔ neu * alt – ➔ neu R Im Rahmen von Herbarstudien Die Krustenflechte Buellia ocel- im Bot. Museum Berlin-Dahlem lata ist zwar in zahlreichen fand sich eine von O.Behr im Drei- Gegenden Deutschlands nachge- seental bei Ernsbach auf Sandstein wiesen, teilweise handelt es sich - oberhalb der Spritzwasserzone ge- wie zum Beispiel in Mecklenburg- sammelte Probe von Bacidina Vorpommern, Schleswig-Holstein inundata (Beleg-Nr. 8430, 26.04. oder Hamburg - jedoch lediglich 1954), die sich als zu Bacidina ege- um alte, nicht mehr bestätigte Vor- nula gehörig herausstellte. In den kommen. Buellia ocellata ist eine letzten Jahren erfolgten durch Ce- Pionierart relativ frischer, wenig an- zanne, Eichler & Hohmann in Süd- gewitterter Felsflächen in oft war- hessen weitere Nachweise. men Lagen - Standorteigenschaf- Z.B.: 6219/2: Streuobstwiese ten, die auch auf den einzigen be- östlich von Forstel, auf erdboden- kannten Wuchsort in Hessen zu- naher Horizontalfläche von klei- treffen. nem Stein, 280 m NN, 05.08. 6519/2: Eisenbahntrasse nord- 1995, Cezanne & Eichler, C-E Nr. nordöstlich von Hirschhorn, auf 4656 Sandstein, 155 m NN, 26.09.1998, Cezanne & Eichler, C-E Nr. 4937 16

Calicium abietinum Pers. halb der Kalkmagerrasen Osthes- alt – ➔ neu R sens gegeben, doch sind jene Die in Deutschland vom Aus- Gebiete lichenologisch bislang sterben bedrohte Art Calicium abie- kaum untersucht. tinum wurde von H.Kümmerling in einem lichten Eichenbestand in- Carbonea latypizodes (Nyl.) nerhalb des NSG „Graburg“ fest- Knoph & Rambold gestellt (Kümmerling 1991). alt 0* ➔ neu R Carbonea latypizodes ist inner- Calicium montanum Tibell halb Deutschlands lediglich aus alt – ➔ neu D Hessen und Baden-Württemberg Das erst im Jahre 1999 be- bekannt, wobei bislang jeweils schriebene Calicium montanum ist keine aktuellen Nachweise vorla- innerhalb Deutschlands aus Bayern gen und die Art dementsprechend und Baden-Württemberg belegt. als “ausgestorben oder verschol- Eine Aufsammlung von D.Teuber len” eingestuft wurde. In Südhes- aus dem Vorderen Vogelsberg sen gelang R.Cezanne vor einigen stellte sich ebenfalls als zu jener Jahren an erdbodennahen, leicht Art gehörig heraus (Teuber 2001), eutrophierten Flächen von Granit- wodurch sie nun-mehr auch für blöcken ein Wiederfund, der je- das Bundesland Hessen bekannt doch in der 1. Fassung der Hessi- ist. In der Zwi-schenzeit konnte sie schen Rote Liste keine Berück- von Cezanne & Eichler auch in der sichtigung mehr finden konnte. Rhön am entrindeten Stamm einer 6318/3: Weidefläche nordwest- alten Eiche gefunden werden. lich von Bonsweiher, auf Granit- block, 280 m NN, 14.07.1995, Ce- Caloplaca cerina var. zanne, C-E Nr. 3826 (test. H.Schöl- chloroleuca (Sm.) Th.Fr. ler 11/1996) alt 0 ➔ neu R Im Rahmen ihrer Dissertation Cetraria ericetorum Opiz über die Flechtenflora des Hohen alt – ➔ neu R Meißners und seines Vorlandes G.Kesper stellte im Jahr 2000 (Kümmerling 1991) beobachtete auf einer Heidefläche in Mittelhes- H.Kümmerling an mehreren Stel- sen (Burgwald) eine Population len die auf Moosen und Pflan- von Cetraria ericetorum fest. Nicht zenresten in Kalkmagerrasen und allzu weit von diesem Fundort an Kalkfelsen wachsende Calopla- entfernt fand D.Teuber im Sommer ca cerina var. chloroleuca. Entspre- 2001 einen weiteren Wuchsort. Im chende Standorte sind auch inner- außeralpinen Mitteleuropa ist Ce- 17 traria ericetorum äußerst selten; Cetrelia olivetorum (Nyl.) die meisten Vorkommen befinden W.L.Culb & C.F.Culb. sich im norddeutschen Raum. Die alt 0 ➔ neu 1 Erstnachweise für Hessen sind ein Nach Heibel (1999) befinden weiteres Indiz für die Bedeutung sich im Herbar von T.Lumbsch zwei der mittelhessischen Magerrasen Belege von Cetrelia olivetorum aus als Lebensraum seltener und viel- dem nordwestlichen Hessen nahe fach weithin gefährdeter, boden- der Landesgrenze zu Nordrhein- bewohnender Flechtenarten. Westfalen. Auch wenn der jüngst Z.B.: 4917/2: Heidefläche s vom publizierte Wiederfund von Cetre- Naturwaldreservat Haasenblick, lia olivetorum im Stadtgebiet von auf Erde, 2000, Kesper (test. D.Teu Wuppertal (Kricke & Feige 2000) ber 2001) Hoffnungen auf eine Wiederaus- breitung der Art weckt, muss Ce- Cetrelia chicitae W.L.Culb & trelia olivetorum im Hinblick auf C.F.Culb. ihre Sensibilität gegenüber toxi- alt – ➔ neu 0* schen Luftschadstoffen jedoch im- Im Bot. Museum Berlin-Dahlem mer noch als vom Aussterben be- befindet sich eine Probe von droht eingestuft werden. O.Behr (Beleg-Nr. 5547, 03.10. 1951) aus einem feuchten Misch- Chaenotheca trichialis (Ach.) wald beim Silberbrünnchen süd- Th.Fr. westlich von Michelstadt, die er als alt 1 ➔ neu 2 Cetrelia cetrarioides bestimmte. Neuere Erhebungen im Oden- Eine 1990 von Leuckert & Fröhlich wald und im Spessart haben erge- durch-geführte Überprüfung des ben, dass Chaenotheca trichialis Beleges ergab, dass es sich um die noch gelegentlich an alten Eichen in Deutschland überaus seltene zu finden ist, weshalb eine Ände- Cetrelia chicitae handelt; eine er- rung der Gefährdungskategorie neute Untersuchung des Beleges von “vom Aussterben bedroht” durch H.Sipman (Berlin) bestätigte hin zu “stark gefährdet” erforder- 1995 die Bestimmung. Da neuere lich wird. Nachweise aus Hessen nicht be- kannt geworden sind, muss die Cladonia humilis (With.) Art in die Kategorie “wahrschein- J.R.Laundon lich ausgestorben oder verschol- alt D ➔ neu * len” eingestuft werden. Zum Zeitpunkt der Erstellung der Roten Liste war die Datenlage zur Einstufung von Cladonia humi- 18 lis nicht ausreichend. Inzwischen acht relativ großen, mauerförmi- wurde diese Art in mehreren Na- gen Sporen in jedem Schlauch. turräumen Hessens (Odenwald, Aufgrund der Möglichkeit einer Untermainebene, Spessart, Vogels- Verwechslung mit den genannten berg; Gladenbacher Bergland) wie- Arten ist derzeit keine sichere derholt nachgewiesen. Da aus der Beurteilung der Bestandessituation Vergangenheit kaum Nachweise in Hessen möglich. existieren, ist derzeit kein Rück- 6017/4: Ortslage von Darm- gang bzw. keine Gefährdung er- stadt-Wixhausen nordwestlich vom kennbar. Friedhof, 120 m NN, auf grusiger Erde von wenig begangenem Geh- Clypeococcum hypocenomycis steig, 25.12.1997, Cezanne & D.Hawksw. Eichler, C-E Nr. 4739 (test. G. & alt – ➔ neu * H.Czeika 1999) Clypeococcum hypocenomycis wächst auf dem Lager der schup- Collema flaccidum (Ach.) Ach. pigen Krustenflechte Hypoceno- alt 1 ➔ neu 2 myce scalaris und ist – wie gezielte Neuere Untersuchungen von Erhebungen in Südhessen ergeben Drehwald (1997) im hessischen haben – zumindest in individuen- Teil des Biosphärenreservates Rhön reichen Populationen der Wirts- sowie von H.Thüs im Vogelsberg flechte ziemlich regelmäßig anzu- haben ergeben, dass die in ande- treffen. ren Teilen Hessens sehr seltene Z.B.: 6120/3: Rai-Breitenbach, und allgemein stark zurückgegan- Waldrand westlich Buchhecken, gene Gallertflechte Collema flacci- auf Hypocenomyce scalaris, 220 m dum in zahlreichen Fließgewässern NN, 21.11.1998, Cezanne & Eich- der Rhön und des Vogelsberges ler, C-E Nr. 5016 noch regelmäßig anzutreffen ist. Angesichts dessen kann die ur- Collema bachmanianum (Fink) sprüngliche Einstufung der Art als Degel. „vom Aussterben bedroht“ nicht alt – ➔ neu D länger aufrecht erhalten werden. Die Gallertflechte Collema bachmanianum ist im Gelände nur Collema limosum (Ach.) Ach. schwer von morphologisch alt 2 ➔ neu 3 ähnlichen Arten wie Collema li- Erhebungen in Südhessen (v.a. mosum oder C. tenax zu trennen. Bergstraße, Vorderer Odenwald) Charakteristisch für Collema bach- und Osthessen (Kalkgebiete) ha- manianum ist das Auftreten von ben ergeben, dass Collema limo- 19 sum zumindest in bestimmten Tei- Dermatocarpon luridum (With.) len Hessens an offenerdigen Laundon Standorten wie Lössböschungen alt 2 ➔ neu 3 oder lückigen Halbtrockenrasen Neuere Erhebungen von H.Thüs nicht allzu selten ist, wobei sie ergaben, dass die Populationen offenbar in der Lage ist, sich rasch dieser Wasserflechte im Hochtau- an geeigneten Stellen wie z.B. Erd- nus vermutlich durch die Versaue- anrissen anzusiedeln. Vor diesem rung der einst besiedelten Bachab- Hintergrund erscheint eine Herab- schnitte stellenweise deutlich zu- stufung in der Gefährdungskate- rückgegangen sind. Auf basenrei- gorie angezeigt. cheren Substraten (Basalt) im Vo- gelsberg, der Rhön und im Wester- Cyrtidula quercus (A.Massal.) wald ist sie aber nach wie vor weit Minks verbreitet und stellenweise häufig alt – ➔ neu * (z.B. in den Bächen des Hochwald- Bei der bis vor kurzem als My- plateaus). Auch im Hintertaunus coporum quercus bezeichneten sind die Bestände unverändert er- Cyrtidula quercus handelt es sich halten geblieben. Daher wird eine um einen nicht lichenisierten Pilz, Veränderung der Einstufung von der traditionell von den Licheno- „stark gefährdet” in „gefährdet” logen mitbehandelt wird. Cyrtidula erforderlich. quercus wächst nahezu aus- schließlich auf glatten Rinden jun- Dermatocarpon meiophyllizum ger Eichen bzw. auf jungen Vainio Eichenästen, einem normalerweise alt – ➔ neu R eher flechtenarmen Substrat, wo- Die vorwiegend in ozeanisch raus sich die bisherige Nichtbeach- geprägten Mittelgebirgen vorkom- tung innerhalb Hessens dieser zu- mende Wasserflechte wurde von mindest in Südhessen gebiets- H.Thüs im Jahre 1997 am Ufer des weise nicht seltenen Art erklären Seenbaches im Hohen Vogelsberg dürfte. gefunden. Streckenweise sind die Z.B.: 6018/3: Kranichsteiner Ufer von Weidevieh und Wild- Forst im Osten Darmstadts, Unte- schweinen stark zerwühlt und ver- rer Stockschlagweg, auf Ästen von schlammt. Sollte hiervon in Zu- junger Eiche, 150 m NN, 10.05. kunft auch der Wuchsort von Der- 1998, Cezanne & Eichler, C-E Nr. matocarpon meiophyllizum betrof- 4808 fen werden, ist mit einer Gefähr- dung der Population zu rechnen. 5420/4, Ufer des Seenbaches, 415 m NN, Thüs, FR Nr. W0107 20 Epigloea renitens (Grummann) 400 m NN, 18.06.1996, Cezanne, Döbbeler C-E Nr. 4233 alt – ➔ neu D Epigloea renitens gehört zu Fellhanera subtilis (Vezda)ˇ einer Gruppe von Pilzen, die mit Diederich & Sérus. Algen assoziiert leben, ohne mit alt – ➔ neu D diesen aber eine den Flechten ver- Fellhanera subtilis wächst bevor- gleichbare enge Bindung einzu- zugt an alten Heidelbeersträu- gehen. Man nimmt stattdessen an, chern, gelegentlich aber auch auf dass es sich bei den Arten der dünnen Ästchen oder Nadeln von Gattung Epigloea um Algenpara- Nadelbäumen. Solche Wuchsorte siten handelt. Bei oberflächlicher wurden in der Vergangenheit Betrachtung können Epigloea-Ar- kaum untersucht, weshalb auch ten leicht mit Algen verwechselt nur bedingt Aussagen zur Bestan- werden, weshalb sie bei Licheno- dessituation in Hessen möglich logen allgemein nur eine geringe sind. Ausgehend von den Verhält- Beachtung erfahren. Gezielte nissen in Südhessen scheint Fell- Nachsuchen bei feuchter Witte- hanera subtilis eher selten zu sein, rung lassen in der Zukunft Nach- obgleich insbesondere in den hö- weise weiterer Arten für Hessen heren, niederschlagsreicheren La- erwarten. gen der Hessischen Mittelgebirge 6219/3: Ehem. Sandsteinbruch durchaus mit weiteren Vorkom- westsüdwestlich vom Mors-Berg, men dieser Art gerechnet werden auf Sandstein, 440 m NN, 18.07. kann. 1998, Cezanne, C-E Nr. 5018 6118/3: Darmstädter Ostwald, Grenzschneise südlich der Fisch- Fellhanera myrtillicola teiche, auf dünnen Ästchen von (Erichsen) Hafellner Lärche, 210 m NN, 08.04.1996, alt – ➔ neu D Cezanne & Eichler, C-E Nr. 4153 1996 konnte die unscheinbare Krustenflechte Fellhanera myrtilli- Flavoparmelia soredians (Nyl.) cola in Südhessen nachgewiesen Hale werden. An der betreffenden Stel- alt – ➔ neu R le wuchs sie auf Fichtenzweigen in Bei oberflächlicher Betrachtung einem tief eingeschnittenen Bach- erinnert Flavoparmelia soredians tal des Sandsteinodenwaldes. stark an Flavoparmelia caperata, 6320/3: Euterbachtal nordöst- von der sie sich jedoch durch die lich vom Dauten-Berg, auf dünnen etwas schmaleren, stärker anlie- Ästchen und Nadeln von Fichte, genden Loben, die regelmäßige- 21 ren, bei guter Entwicklung rundli- temberg) bekannt ist. Nach Wirth chen Sorale und die andersartige (1997) ist sie einer Gruppe von un- Farbreaktion des Marks mit Kali- auffälligen, bislang übersehenen lauge unterscheidet. Während das Arten mit westlicher (subatlanti- Mark von Flavoparmelia caperata scher) Verbreitung zuzurechnen, mit KOH entweder keine oder nur für die eine Arealerweiterung im eine zögerliche (schwache) Gelb- Zuge des in Mitteleuropa in den färbung zeigt, die nach einiger Zeit letzten Jahrzehnten relativ milden sich in ein dunkles Rotbraun ver- Klimas vorstellbar erscheint. wandelt, reagiert das Mark von Z.B.: 6220/2: Streuobstwiese Flavoparmelia soredians sofort nordwestlich von Seckmauern, am intensiv gelb und danach rasch Stamm von Walnuss, 270 m NN, tiefrot. 14.11.1998, Cezanne & Eichler, C- Bis vor etwa einem Jahrzehnt E Nr. 5007 war Flavoparmelia soredians in- nerhalb Europas nahezu aus- Illosporium carneum Fr. schließlich aus dem westlichen alt – ➔ neu D Mediterranraum bekannt. Seither Im Rahmen von Sukzessionsun- hat sie sich insbesondere im tersuchungen innerhalb des NSG nordwestlichen Mitteleuropa (v.a. „Ehemaliger August-Euler-Flug- Niederlande) rasch ausgebreitet platz von Darmstadt“ bei Gries- und wurde auch in Deutschland heim wurden von R.Cezanne auf nachgewiesen (Wirth 1997, Spier wenigen Lagern der Blattflechte 1998, Scholz 2000). Peltigera rufescens vegetative 5418/1: Annerod, Feldgehölz Fruchtlager des (imperfekten) li- nahe Friedhof, auf Rinde von Que- chenicolen Pilzes Illosporium car- rcus, am Stammfuß, 230 m NN, neum festgestellt. Es wird vermu- 03.03.2001, Teuber, T Nr. 1257 tet, dass es sich bei Illosporium carneum um die Konidien tragen- Halecania viridescens Coppins de Form von Pronectria robergei & P.James handelt (Clauzade, Diederich & alt – ➔ neu * Roux 1989: 117). Halecania viridescens ist eine 6117/2: NSG „Ehemaliger Au- erst vor wenigen Jahren beschrie- gust-Euler-Flugplatz von Darm- bene subneutrophytische Krusten- stadt“, Kalk-Sandrasen, auf Pelti- flechte, die bislang von Großbri- gera rufescens, 03.05.2001, Ce- tannien, Norwegen, Belgien, Lu- zanne, C-E Nr. 5931 xemburg und seit kurzem auch aus Deutschland (Baden-Würt- 22 Imshaugia aleurites (Ach.) verlässlichen Aussagen zur Bestan- S.L.F.Mey dessituation treffen. alt 3 ➔ * 6319/2: Schlosspark in Erbach, Nach den Beobachtungen der auf Mörtel von Mauer, 210 m NN, letzten Jahre scheint Imshaugia 28.09.1997, Cezanne & Eichler, C- aleurites keinen Rückgang ihrer E Nr. 4705 (test. V.Wirth 1999) Vorkommen zu erfahren, stattdes- Lecania naegelii (Hepp) sen scheint sie gebietsweise von Diederich & P.Boom der Einbringung von Kiefern im (syn. Bacidia naegelii) Zuge der Forstwirtschaft profitiert alt 2 ➔ neu 3 zu haben. Als auf basenreichen bis allen- falls mäßig sauren Rinden wach- Karschia talcophila (Ach. ex sende Art war Lecania naegelii – Flot.) Körb. wie viele andere Arten ähnlicher alt – ➔ neu D Ökologie – durch die sauren Im- In seinem “Atlas der Flechten in missionen der vergangenen Jahr- Rheinland-Pfalz” führt John (1990: zehnte weithin einem ziemlich 149) den flechtenbewohnenden starkem Rückgang unterlegen. Pilz Karschia talcophila für den Infolge der in den letzten Jahren Taunus an (Herbar John, Nr. 7.075, stark reduzierten Schwefeldioxid- det. T.Lumbsch). Es ist damit zu Immissionen ist zumindest in Süd- rechnen, dass dieser auf dem La- hessen inzwischen eine deutliche ger der Krustenflechte Diploschis- Verbesserung der Bestandessitua- tes scruposus wachsende Pilz auch tion feststellbar, die eine Neuein- noch an weiteren Stellen innerhalb stufung der Gefährdungskategorie Hessens gefunden wird. für ganz Hessen erforderlich macht.

Lecania caeruleorubella (Mudd) Lecanora cenisia Ach. M.Mayrhofer alt – ➔ neu R alt – ➔ neu D Lecanora cenisia ist eine be- Die makroskopisch leicht mit zeichnende Krustenflechte mäßig anderen gesteinsbewohnenden lichtreicher Vertikal- und Über- Arten der Gattung Lecania zu hangflächen von Silikatgestein in verwechselnde Lecania caeruleoru- (hoch)montanen bis alpinen La- bella war innerhalb Deutschlands gen, die bislang aus dem höheren bislang nur aus Bayern bekannt. hessischen Bergland im Gegensatz Aufgrund der mangelnden Beach- zu vergleichbaren Mittelgebirgen tung dieser schwierigen Arten- anderer Bundesländer noch nicht gruppe lassen sich derzeit keine belegt war. 23 5526/1: Steinkopf so von Wüs- Steine oder Blöcke an schattigen, tensachsen, blockreiche Extensiv- ziemlich luftfeuchten Standorten. weide, ca. 790 m üNN, 05.08. Sie scheint im Odenwald gerne an 2001, Cezanne & Eichler, C-E Nr. Bachsteinen periodisch trockenfal- 5985 lender Bäche zu wachsen und könnte bei gezielter Nachsuche Lecanora persimilis (Th.Fr.) Nyl. möglicherweise auch noch in an- alt – ➔ neu * deren hessischen Mittelgebirgen Die nahe mit Lecanora sambuci nachgewiesen werden. verwandte Krustenflechte Lecano- Z.B.: 6219/4: Brombachtal, ra persimilis gehört in einen noch Bachtälchen nordöstlich vom Stei- nicht restlos geklärten Formenkreis nert, auf periodisch überspültem kleinfrüchtiger Lecanora-Arten. Sie Bachstein, 220 m NN, 09.07.1997, ist streng an basenreiche, subneu- Cezanne, C-E Nr. 4632 trophytische Rinden gebunden, wobei sie – ähnlich Lecanora sam- Lecidea variegatula Nyl. buci – insbesondere an Ästen oder alt 0* ➔ neu * jungen Stämmen zu finden ist. Der bis zum Redaktionsschluss Z.B.: 6016/1: NSG “Wüster der 1. Fassung der Roten Liste der Forst von Rüsselsheim”, an Schwar- Flechten einzige hessische Nach- zem Holunder, 85 m NN, 29.03. weis der Pionierflechte Lecidea va- 1999, Cezanne & Eichler, C-E Nr. riegatula stammt von O.Behr aus 5267 der Umgebung von Hetzbach; die betreffende Probe wurde später Lecanora pulicaris (Pers.) Ach. von O.Klement als – vermeintlich – alt 3 ➔ neu * neue Art „Lecidea lipseri“ Beobachtungen in Südhessen beschrieben (Klement 1961). Da (v.a. Odenwald) lassen darauf der Beleg vor über 50 Jahre ge- schließen, dass Lecanora pulicaris sammelt wurde, erfolgte eine Ein- zumindest in etwas niederschlags- stufung als “wahrscheinlich ver- reicheren Lagen heutzutage nicht schollen oder ausgestorben” (Ka- allzu selten ist und von daher eine tegorie 0*). Tatsächlich ist sie je- Gefährdungssituation nicht mehr doch keineswegs ausgestorben. gegeben scheint. Wie gelegentliche Nachsuchen entlang von Eisenbahntrassen er- Lecidea ahlesii (Körb.) Nyl. gaben, ist Lecidea variegatula alt 0* ➔ neu R nicht allzu selten auf Gleisschotter Lecidea ahlesii ist eine selten anzutreffen. Nachweise existieren gesammelte Krustenflechte kleiner inzwischen für den Vogelsberg, die 24 Hessische Rheinebene, die Unter- Leptogium imbricatum M.Jørg. mainebene und den Odenwald; neu für Deutschland eine Gefährdung ist nicht ersichtlich. alt – ➔ neu D Z.B.: 6118/1: Ehemalige Trasse Leptogium imbricatum wurde der Bahnstrecke Darmstadt–Roß- erst vor wenigen Jahren von Jør- dorf, auf kleinen Schottersteinen, gensen (1994: 7ff) beschrieben. 200 m NN, 18.11.1995, Cezanne Seinem Kenntnisstand nach han- & Eichler, C-E Nr. 4020 delt es sich um eine Art von arktisch-alpiner Verbreitung, die Lempholemma polyanthes weiter südlich in Europa an die hö- (Bernh.) Malme heren Gebirgslagen gebunden zu alt – ➔ neu R sein scheint. Diese Einschätzung Die an Arten der Gattung lässt sich nicht mehr aufrecht- Collema erinnernde Gallertflechte erhalten, da es inzwischen mittel- Lempholemma polyanthes wurde europäische Funde selbst aus der im Odenwald in Fugen einer alten planaren Stufe gibt. Ein entspre- Mauer festgestellt, ein Lebens- chendes Vorkommen wurde bei- raum, der auch von der nahe ver- spielsweise von R.Cezanne & wandten, etwas häufigeren Art M.Eichler in der Untermainebene Lempholemma chalazanum besie- bei Darmstadt festgestellt; weitere delt wird. Nachweise gelangen im Oden- 6218/2: Schloss Lichtenberg, in wald, im Lahntal sowie im süd- erderfüllter Spalte von alter Mauer, lichen Unteren Vogelsberg. In allen 280 m NN, 16.04.2000, Cezanne Fällen handelt es sich um basen- & Eichler, C-E Nr. 5443 reiche, relativ konkurrenzschwache Standorte an Böschungen, an felsi- Leproloma vouauxii (Hue) gen Hängen oder in lückigem J.R.Laundon Grasland. Die Lückigkeit der Pha- alt 3 ➔ neu * nerogamenvegetation in Verbin- Im Zuge der allmählich besseren dung mit basenreichen Böden (z.B. Kenntnis der leprösen Krusten- Löss) ist eine wesentliche Voraus- flechten (v.a. Lepraria, Leproloma) setzung für das Auftreten dieser lässt sich feststellen, dass die auf kleinwüchsigen Gallertflechte. basenreicheren Substraten (freiste- Z.B.: 5622/2: Waldwegebö- hende Bäume, Mauern) wachsen- schung nordwestlich von Breiten- de Leproloma vouauxii in ihrem bach, auf bemooster Erde, 410 m Bestand wohl kaum (noch) gefähr- NN, 12.10.1996, Cezanne & Eich- det ist. ler, C-E Nr. 4415 (test. G. & H.Czei- ka 1999) 25 Leptogium intermedium im Mittelheimer Wald einen “auf (Arnold) Arnold noch lebendem Thallus von Pelti- alt – ➔ neu R gera canina” wachsenden licheni- Leptogium intermedium gehört colen Pilz (Fuckel 1869: 132), den zu der Gruppe der wenig bekann- er seinerzeit unter dem Namen ten kleinwüchsigen Leptogium- Pleospora peltigerae beschrieb Arten. Es wächst auf kalkhaltigen (nach Scholz 2000: 145 handelte Böden und auf Kalkgestein, aus- es sich bei der Wirtsflechte um nahmsweise auch auf der Rinde Peltigera rufescens). Jene Beob- alter Bäume. Das Auffinden in achtung blieb bis heute der einzi- einem ausgedehnten Kalkmager- ge Nachweis dieser inzwischen als rasen Osthessens unterstreicht die Leptosphaerulina peltigerae be- Bedeutung jener Biotope als Le- zeichneten Art innerhalb Deutsch- bensraum für seltene Flechten. lands. Aufgrund der geringen 5324/2: NSG “Weinberg bei Kenntnis über Vorkommen und Hünfeld”, auf Erde in Kalkmager- Verbreitung flechtenbewohnender rasen, 370 m NN 26.04.1995, Ce- Pilze in Hessen (und auch anders- zanne & Eichler, C-E Nr. 3929 (test. wo) kann jedoch nicht zwangs- G. & H.Czeika 1999) läufig ein Aussterben der Art un- terstellt werden. Leptogium teretiusculum (Wallr.) Arnold Lichenoconium lecanorae (Jaap) alt – ➔ neu R D.Hawksw. Leptogium teretiusculum konn- alt – ➔ neu * te von R.Cezanne & M.Eichler Lichenoconium lecanorae wächst mehrfach an erdverkrusteten alten auf diversen Flechtenarten, insbe- Mauern in Süd- und Osthessen sondere jedoch auf der Krusten- nachgewiesen werden. flechte Lecanora conizaeoides. Es Z.B.: 5622/2: Alter Weg von gehört zu den häufigsten licheni- Breitenbach nach Schlüchtern, auf colen Pilzen und war von daher erdverkrustetem Gestein, 360 m auch in Hessen zu erwarten. NN, 01.03.1998, Cezanne & Eich- Z.B.: 6119/3: Feldflur südwest- ler, C-E Nr. 4750 lich der Veste Otzberg, auf Leca- nora conizaeoides, 270 m NN, Leptosphaerulina peltigerae 17.12.1995, Cezanne & Eichler, C- (Fuckel) Riedel E Nr. 4038 alt – ➔ neu D L.Fuckel fand im letzten Jahr- hundert am Frankensteiner Kopf 26 Lichenoconium pyxidatae Lichenosticta alcicorniaria (Oudem.) Petr. & Syd. (Linds.) D.Hawksw. alt – ➔ neu * alt – ➔ neu D Lichenoconium pyxidatae ist ein Der weit verbreitete lichenicole weit verbreiteter, auf Cladonia-Ar- Pilz Lichenosticta alcicorniaria ten wachsender lichenicoler Pilz, wächst auf diversen Arten der der sicherlich auch noch in ande- Gattung Cladonia und war bislang ren Teilen Hessens aufgefunden für das Bundesland Hessen noch werden kann. nicht nachgewiesen. Z.B.: 6419/3: Lesesteinriegel Z.B.: 6319/1: Mischwaldrand östlich von Unter-Schönmatten- westlich vom Stutz, 400 m NN, auf wag, auf Podetien und Apothecien Schuppen von Cladonia digitata, von Cladonia pyxidata, 280 m NN, 19.01.1999, Cezanne & Eichler, C- 27.10.1996, Cezanne & Eichler, C- E Nr. 2553 E Nr. 4408 Macentina stigonemoides Lichenodiplis lecanorae Orange (Vouaux) Dyko & D.Hawksw. alt D ➔ neu * alt – ➔ neu * Zum Zeitpunkt der Erstellung Der lichenicole Pilz Lichenodiplis der 1. Fassung der Roten Liste der lecanorae wächst nach Scholz Flechten Hessens war Macentina (2000) auf Evernia prunastri und stigonemoides erst kurze Zeit als diversen Krustenflechten, wobei in Art bekannt. Demzufolge war der Südhessen – wie auch in angren- Kenntnisstand über ihr Vorkom- zenden Bundesländern – eine ein- men in Hessen sehr gering. Inzwi- deutige Bevorzugung der Wirts- schen hat sich Macentina stigone- flechte Lecanora saligna var. sarco- moides als auf Sambucus nigra pis festzustellen ist. nicht allzu seltene Art herausge- Z.B.: 6117/4: Streuobstwiese stellt. Wirth (1997) rechnet sie zu am Steckenborn östlich von Darm- einer Gruppe von Arten, die we- stadt-Eberstadt, auf Lager und gen ihrer Unauffälligkeit bislang Apothecien von Lecanora saligna nicht beachtet oder nicht als Flech- var. sarcopis, 170 m NN, 12.10. ten erkannt wurden. Denkbar er- 1999, Cezanne & Eichler, C-E Nr. scheint ihm auch eine Ausbreitung 5319 dieser westlich verbreiteten Flech- tenart im Zuge des vor allem im letzten Jahrzehnt relativ milden Klimas in Zentraleuropa. 27 Micarea botryoides (Nyl.) lichsten Substraten wachsenden Coppins Flechte. Nach v.d. Boom & Cop- alt G ➔ neu * pins (2001) ist sie in Belgien und in Der Kenntnisstand zum Vor- den Niederlanden ziemlich verbrei- kommen dieser ziemlich substrat- tet, während für Großbritannien, vagen Krustenflechte hat sich seit Frankreich, Deutschland, Schweiz, der Erstellung der 1. Fassung der Italien und Portugal bislang nur Roten Liste der Flechten Hessens wenige Nachweise existieren. Die durch eine Reihe von Funden im Vermutung der Erstbeschreiben- hessischen Odenwald soweit ver- den, dass Micarea viridileprosa vie- bessert, dass eine Gefährdung in lerorts vermutlich nur übersehen Hessen zum gegenwärtigen Zeit- wurde, bestätigte sich durch zahl- punkt ausgeschlossen werden kann. reiche Aufsammlungen von R.Ce- zanne & M.Eichler aus dem Oden- Micarea peliocarpa (Anzi) wald, darunter auch solche aus Coppins & R.Sant. dessen hessischem Teil, die zu- alt 3 ➔ neu * nächst unbestimmt bleiben muss- Micarea peliocarpa hat sich im ten, inzwischen aber zweifelsfrei Zuge von Kartierarbeiten im der neu beschriebenen Micarea- (hessischen) Odenwald als zumin- Art zugeordnet werden konnten, dest auf Sandstein nicht allzu sel- In aller Regel wurde die Art über tene Art herausgestellt. Sie besie- Moosen an mäßig schattigen, sau- delt gerne kleine am Boden lieg- ren Stellen im Bereich von Wege- ende bzw. im Boden steckende böschungen oder Wald- bzw. Be- Sandsteine (insbesondere an Wald- standesrändern beobachtet. Be- wegeböschungen) und dürfte merkenswert ist der Umstand, auch in anderen Sandsteingebie- dass der ebenfalls erst kürzlich be- ten Hessens verbreitet sein. schriebene lichenicole Pilz Nectri- opsis mniaceae (s.u.) bislang aus- Micarea viridileprosa Coppins & schließlich auf dem Lager von Mi- v.d. Boom carea viridileprosa beobachtet alt – ➔ neu * wurde. Micarea viridileprosa wurde erst Z.B.: 6120/1: Waldwegebö- vor kurzem von van den Boom & schung am Tannen-Berg nordöst- Coppins (2001) beschrieben. Die lich von Wald-Amorbach, auf Erde zumeist nur steril auftretende bzw. über Moosen, 190 m NN, Krustenflechte gehört in die Ver- 21.11.1998, Cezanne & Eichler, C- wandtschaft von Micarea prasina, E Nr. 3521 (Probe von Nectriopsis einer ebenfalls auf unterschied- mniaceae; s.u.) 28 Microcalicium disseminatum Pionierflechte. Innerhalb des hessi- (Ach.) Vain. schen Odenwaldes fand sie sich alt 0* ➔ neu 1 einer-seits an Lössböschungen, an- Microcalicium disseminatum ist dererseits in einer aufgelassenen ein auf Krustenflechten der Ord- Lehm-grube. nung Caliciales oder saprophytisch Z.B.: 6218/1: Ortsrand im Nor- wachsender unscheinbarer Pilz, den von Frankenhausen, auf Löss dessen Wiederfund vor einigen an steiler Wegeböschung, 320 m Jahren im südöstlichen hessischen NN, 09.10.1994, Cezanne & Eich- Odenwald unweit der Landes- ler, C-E 4602 grenze zu Baden-Württemberg ge- lang. Multiclavula vernalis (Schw.) 6420/4: Hesseneck, Lenzberg, R.H.Petersen auf Holz von entrindetem Fichten- alt – ➔ neu R stumpf, 410 m NN, 17.07.1996, Die auf offenen, sauren Böden Cezanne, C-E 4304 wachsende Multiclavula vernalis konnte von O.Blechert im Burg- Mniaecia jungermanniae (Nees wald bei Marburg in einem kleinen ex Fr.) Boud. Bestand an einer Wegeböschung alt – ➔ neu * nachgewiesen werden (Blechert Bei Mniaecia jungermanniae 2000: 15). Im Gegensatz zu der handelt es sich um einen auf folio- überwiegenden Mehrzahl der sen Lebermoosen wachsenden, Flechtenarten, bei der Ascomyce- nicht lichenisierten Ascomyceten, ten in Symbiose mit Algen oder der in der neueren lichenologi- Cyanobakterien leben, handelt es schen Literatur mitbehandelt wird. sich bei Multiclavula vernalis um Mniaecia jungermanniae ist nach eine Symbiose zwischen einem Blechert (2000: 14 – dort als Basidiomycet und einer Alge. “Mniacea jungermanniae (Fries) Boudier” bezeichnet) “zerstreut im Nectriopsis lecanodes (Ces.) Marburger Raum zu finden, Diederich & Schroers Schwerpunkt im Burgwald”. alt – ➔ neu D Im letzten Jahrhundert fand der Moelleropsis humida (Kullh.) Mykologe L.Fuckel “am Fussweg Coppins & M.Jørg. nach der Pitz bei Hattenheim” den alt – ➔ neu R “an faulendem, auch lebendem Moelleropsis humida ist eine Thallus von Peltigera canina” auf ziemlich offenen, basenrei- wachsenden lichenicolen Pilz Nec- chen, lehmigen Böden wachsende triopsis lecanodes (Fuckel 1869: 29 178, Keissler 1930: 277). Nectriop- Nephroma parile (Ach.) Ach. sis lecanodes wurde zwar seither alt 0 ➔ neu 1 innerhalb Hessens nicht mehr be- Nephroma parile gehört zu obachtet, doch lässt sich aufgrund jenen Flechtenarten, die durch die der geringen Kenntnis über Vor- starken Immissionen (v.a. SO2) und kommen und Verbreitung flech- forstwirtschaftliche Maßnahmen in tenbewohnender Pilze in Hes-sen den zurückliegenden Jahrzehnten hieraus nicht zwangsläufig ein einen starken Rückgang ihrer Vor- Aussterben der Art ableiten. kommen erfahren haben. Erfreu- licherweise konnten vor einigen Nectriopsis micareae Diederich, Jahren in einem engen, luftfeuch- van den Boom & Ernst ten Bachtälchen im südlichen hes- alt – ➔ neu D sischen Odenwald an mehreren Nectriopsis micareae wurde erst bemoosten Eschenstämmen indivi- vor kurzem neu als Art beschrie- duenreiche Populationen dieser ben. Es handelt sich um einen charakteristischen Blattflechte alter flechtenähnlichen, aber nicht li- Wälder aufgefunden werden. chenisierten Pilz, der entweder auf Trotz intensiver Nachsuche gelang der Krustenflechte Micarea viridi- an jener Stelle jedoch kein Nach- leprosa (s.o.) oder saprophytisch weis weiterer Flechtenarten ähnli- lebt. Nach Scholz (2001: 164) ist cher Ökologie. Nectriopsis micareae innerhalb 6420/3: Rindengrund, auf be- Deutschlands bislang nur aus Nie- mooster Rinde von alter Esche, dersachsen bekannt geworden. 06.09.1996, Cezanne, C-E 4345 Das hier erstmals für Hessen be- legte Vorkommen im nördlichen Normandina acroglypta Odenwald lässt die Vermutung zu, (Norman) Aptroot dass die sehr unscheinbare Art alt – ➔ neu G auch noch anderswo in Deutsch- Die Krustenflechte Normandina land vertreten sein dürfte. acroglypta ist innerhalb Deutsch- 6120/1: Waldwegeböschung am lands bislang nur aus Schleswig- Tannen-Berg nordöstlich von Holstein (Scholz 2001: 166) und Wald- Amorbach, auf Micarea viri- Baden-Württemberg (Wirth 1995: dileprosa, 190 m NN, 21.11.1998, 434) bekannt. Wirth (1995) cha- Cezanne & Eichler, C-E Nr. 3521 rakterisiert sie als auf basenreichen (det. P. Diederich 2000) Rinden von Laubbäumen in Wäl- dern wachsende Art. Überraschen- derweise befinden sich die drei im hessischen Odenwald festgestell- 30 ten Vorkommen von Normandina wieder häufiger zu finden, so dass acroglypta innerhalb des Offenlan- eine Gefährdung der Art nicht mehr des (Streuobstwiesen oder Obst- zu bestehen scheint. baumreihen). Die besiedelten Ap- felbäume wiesen eine leicht ver- Pachyphiale fagicola (Hepp) morschte, weiche Rinde mit ver- Zwackh gleichsweise starkem Moosbe- alt 0* ➔ neu 1 wuchs auf. Die auf subneutraler Rinde Z.B.: 6319/4: Apfelbaumreihe wachsende, in Hessen offenbar ostsüdöstlich von Ebersberg, am schon immer recht seltene Krus- Stamm von Apfelbaum, 310 m tenflechte Pachyphiale fagicola hat NN, 07.11.1998, Cezanne & Eich- durch die sauren Immissionen der ler, C-E 5009 (test. V.Wirth 2000) vergangenen Jahrzehnte einen starken Rückgang ihrer Bestände Normandina pulchella (Borrer) erfahren. Möglicherweise infolge Nyl. der in den letzten Jahren stark re- alt 1 ➔ neu 2 duzierten Schwefeldioxid-Immis- Aufgrund des bis dato starken sionen konnte die Art in Südhes- Rückgangs der überwiegend auf sen sowie im Gladenbacher Berg- Lebermoosen der Gattung Frulla- land wieder beobachtet werden. nia wachsenden Flechte Norman- Z.B.: 6220/2: Streuobstwiese dina pulchella wurde in der 1. Fas- nordwestlich von Seckmauern, am sung der Roten Liste der Flechten Stamm von Apfelbaum, 270 m NN, Hessens ein Aussterben dieser Art 14.11.1998, Cezanne & Eichler, C- befürchtet. Inzwischen wurde Nor- E 5006 mandina pulchella an zahlreichen Stellen im hessischen Odenwald, Parmelia submontana Nádv. ex insbesondere im Neckartal, beob- Hale achtet, weshalb die Gefährdungs- alt 3 ➔ neu * kategorie 1 nicht mehr angebracht Die in Wäldern wie im Offen- erscheint. land vorkommende Blattflechte Parmelia submontana war lange Opegrapha viridis (Pers. ex Zeit kaum bekannt und galt als Ach.) Behlen & Desberger montan-hochmontan verbreitete alt 3 ➔ neu * Art. Die zahlreichen Funde der Opegrapha viridis ist unter güns- letzten Jahre aus dem hessischen tigen hygrischen Verhältnissen auf Odenwald lassen den Schluss zu, glatten Rinden (v.a. Hainbuche) zu- dass keine aktuelle Gefährdung mindest in Südhessen inzwischen der Art vorliegt. 31 Pertusaria pustulata (Ach.) Rahmen der Kartierung der Flech- Duby ten des Odenwaldes wurde vor alt 0* ➔ neu 1 einigen Jahren ein auf dem Lager Die in klimatisch milden bis von Pertusaria leioplaca wachsen- ziemlich warmen Lagen an glatten der lichenicoler Pilz gesammelt, Rinden (v.a. Hainbuche und Rot- der sich nach der Bestimmung von buche) wachsende Krustenflechte P.Diederich (Luxemburg) als die für Pertusaria pustulata konnte vor Deutschland noch nicht nachge- wenigen Jahren in einem natur- wiesene Art Phaeosporobolus alpi- nahen Laubmischwald bei Darm- nus herausstellte. Außerhalb stadt wieder aufgefunden werden Deutschlands existieren Nachweise (Cezanne & Eichler 1996: 48). aus Grönland, Skandinavien, Spitz- bergen, Luxemburg und Österreich Phaeophyscia endococcina sowie mehreren außereuropäi- (Körb.) Moberg schen Ländern.. alt – ➔ neu R 6318/2: Winterkasten, kleines Diese für Hessen bisher noch Wäldchen südöstlich vom Barn- nicht bekannte Blattflechte wurde stein, 345 m NN, auf dem Lager von R.Cezanne & M.Eichler im von Pertusaria leioplaca, 345 m Sommer 2001 auf einem Basalt- NN, 12.02..1996, Cezanne, C-E block in der amphibischen Zone Nr. 4086 (det. P.Diederich 2000) eines Baches der Rhön beobach- tet. Um den Bestand dieser selte- Placynthiella dasaea (Stirt.) nen, aufgrund ihrer morphologi- Tønsberg schen Merkmale sicher anzuspre- alt – ➔ neu * chenden Art zu schonen, wurde Placynthiella dasaea wurde erst kein Beleg entnommen. vor kurzem innerhalb Deutsch- lands nachgewiesen. Wie die in- Phaeosporobolus alpinus zwischen zahlreichen Beobachtun- R.Sant., Alstrup & D.Hawksw. gen aus Südhessen (Hessische neu für Deutschland Rheinebene, Untermainebene, Oden- alt – ➔ neu D wald) und Osthessen (Rhön) Die Arten der Gattung Phaeo- vermuten lassen, ist diese leicht sporobolus wachsen auf dem La- mit der häufigen Placynthiella ger von Flechten. Bislang war in- icmalea zu verwechselnde Art nerhalb Deutschlands lediglich die sicherlich auch in anderen Teilen auf Ramalina, Usnea, Evernia oder Hessens nicht selten. Letharia vorkommende Art Phaeo- Z.B.: 6117/4: Darmstadt, Kie- sporobolus usneae bekannt. Im fernwälder am Kurfürstenschirm, 32 auf Erde bzw. über Moosen an des Baches. Bereits eine Verände- Wurzelteller, 115 m NN, 11.06. rung der Lichtverhältnisse am 2000, Cezanne & Eichler, C-E Nr. Standort, z.B. durch die Fällung 5509 der umliegenden alten Baum- bestände, könnte zu ihrer Auslö- Polycoccum peltigerae (Fuckel) schung führen. Vezdaˇ 5421/4: Basaltblöcke im alt – ➔ neu D “Schwarzen Fluß” oberhalb von Im 19. Jahrhundert sammelte Ilbeshausen, 560 m NN, Thüs, FR L.Fuckel im Östricher Wald einen WO 814. „auf dem noch lebenden Thallus von Peltigera canina” wachsenden Porina leptalea (Durieu & Mont.) Pilz (Fuckel 1869: 140), den er A.L.Sm. später unter den Namen Didymo- alt 3 ➔ neu * sphaeria peltigerae als neue Art Die verbesserte Kenntnis über beschrieb. Der heutzutage zur die Bestandessituation der in der Gattung Polycoccum gerechnete jüngsten Vergangenheit wieder- lichenicole Pilz wurde seither in holt auch aus anderen Teilen Hessen nicht mehr beobachtet. Deutschlands nachgewiesenen Wegen der geringen Durchfor- Krustenflechte Porina leptalea las- schung Hessens in Bezug auf sen eher auf eine Ausbreitung als flechtenbewohnende Pilze lässt auf einen Rückgang dieser Art sich hieraus jedoch nicht zwangs- schließen, weshalb sie zukünftig läufig auf ein Aussterben der Art nicht mehr zu den gefährdeten in Hessen schließen. Flechtenarten gerechnet werden soll. Porina guentheri (Flotow) Zahlbr. Punctelia ulophylla (Ach.) van alt – ➔ neu R Herk & Aptroot Die sehr zerstreut in den euro- alt – ➔ neu * päischen Gebirgen lebende Flechte Punctelia ulophylla wurde erst wächst vor allem in der Spritz- vor kurzem als eigene Art erkannt wasserzone von Bächen. Sie wur- und von der habituell sehr ähn- de 1998 erstmals in Hessen am lichen Punctelia subrudecta abge- Ufer des Schwarzen Flusses im trennt (van Herk & Aptroot (2000). Hohen Vogelsberg oberhalb von Gegenüber der letztgenannten Art Ilbeshausen gefunden. Die Popula- zeichnet sie sich durch die im an- tion gedeiht nur auf einem wenige gefeuchteten Zustand hell grün- hundert Meter langen Abschnitt lich-graue Farbe der Loben aus, an 33 deren Rändern sich normalerweise Diederich & Scheidegger (1996) ein ± deutlicher Reif zeigt. Ein wei- beschrieben. Die Anwesenheit des teres, zumindest bei älteren La- lichenicolen Pilzes zeigt sich in gern gutes Unterscheidungsmerk- einer dunkelbraunen Verfärbung mal sind die randlichen Sorale, die des befallenen Flechtenlagers. bei Punctelia ulophylla dicht an Z.B.: 6419/3: Alte Sandstein- den sekundären Loben stehen, mauer südwestlich von Unter- während sie bei P. subrudecta ent- Schönmattenwag, 260 m NN, auf weder gänzlich fehlen oder nur lepröser Krustenflechte, 27.10. ansatzweise an den sekundären 1996, Cezanne & Eichler, C-E 5567 Loben ausgebildet sind. Nach eigenen Beobachtungen Rinodina aspersa (Borrer) lässt sich zumindest für Teile Hes- J.R.Laundon sens (Vogelsberg, Rhön, Wetterau, alt 0* ➔ neu R Untermainebene, Oberrheinebene, R.Cezanne & M.Eichler gelang Odenwald) feststellen, dass Punc- 1998 der Wiederfund der zumeist telia subrudectra keineswegs sel- steril bleibenden Krustenflechte Ri- ten und stellenweise sogar deut- nodina aspersa auf Schieferschutt lich häufiger als die vielfach mit ihr bei . vergesellschaftete Art Punctelia 5912/2: Engweger Kopf bei subrudecta ist; stattdessen scheint Lorch, auf Schiefer, 17.05.1998, Punctelia subrudecta gebietsweise Cezanne & Eichler, C-E 4989 stark zurückzutreten oder sogar zu fehlen. Rinodina efflorescens Malme Z.B.: 6219/4: Teich im Talgrund alt – ➔ neu D nw von Rehbach, am Stamm von Die innerhalb Deutschlands bis- Laubbaum, 285 m NN, 21.08. lang lediglich aus den Bundeslän- 1994, Cezanne & Eichler, C-E Nr. dern Saarland und Baden-Würt- 5818 temberg bekannte Krustenflechte Rinodina efflorescens findet sich Reichlingia leopoldii Diederich vor allem an Waldrändern und in & Scheid. lichten Wäldern, wo sie die Stäm- alt – ➔ neu * me und Äste von zumeist älteren Der nach Berger & Priemetzho- Laubbäumen besiedelt. Da sie zu- fer (2000) auf noch unbekannter meist steril bleibt, dürfte sie jedoch steriler, sorediöser Krustenflechte vielfach übersehen werden. mit Trentepohlia-Algen wachsende Z.B.: 6218/4: Südwest-exponier- Hyphomycet Reichlingia leopoldii ter Waldrand nordwestlich Frei- wurde vor wenigen Jahren von heit, am Stamm von alter Eiche, 34 330 m NN, 15.01.2000, Cezanne eutrophierten Rinden oder anthro- & Eichler, C-E 5380 pogenen Gesteinen (z.B. Beton) – insbesondere in warmen Lagen – Rinodina fimbriata Körb. sprechen jedoch für eine starke alt – ➔ neu R Ausbreitung in neuerer Zeit. Die auf zeitweise überfluteten Z.B.: 6018/3: Darmstadt-Kra- Steinen an naturnahen Bächen nichstein, Grünanlage nordwest- wachsende Rinodina fimbriata ist lich vom Rückhaltebecken, am in Mitteleuropa bisher nur sehr Stamm von Pappel, 140 m NN, selten und in oft weit voneinander 25.12.1996, Cezanne & Eichler, C- entfernt liegenden Populationen E 4447 nachgewiesen worden. In der jün- geren Vergangenheit gelang im Rinodina tephraspis (Tuck.) Vorderen Odenwald der Erstfund Herre dieser Art in Hessen. alt – ➔ neu 0 6218/1: Modau no vom Junkern- Im Rahmen von Herbarstudien kopf, amphibisch auf Silikatblö- im Museum Berlin-Dahlem fand cken am Rande des Baches, 11.03. sich ein von O.Behr im Neckartal 2000, Thüs, FR Nr. ODW018 bei Hirschhorn auf sonnigen Sand- steinfelsen gesammelter Beleg von Rinodina pityrea Rinodina milvina (Beleg-Nr. 3043, Ropin & H.Mayrhofer 24.10.1948), der von H.Mayrhofer alt – ➔ neu * zu Rinodina tephraspis revidiert Die erst vor wenigen Jahren von wurde. Seither konnte Rinodina Ropin & Kayrhofer (1995) be- tephraspis innerhalb Hessens nicht schriebene Krustenflechte Rinodi- mehr nachgewiesen werden. na pityrea gleicht habituell Rino- dina colobina, von der sie morpho- Roselliniella microthelia (Wallr.) logisch nicht zu unter-scheiden ist. Nik.Hoffmann & Hafellner Im Gegensatz zu jener inzwischen alt – ➔ neu D weithin verschwundenen Art ist Dieser bisher ausschließlich auf für Rinodina pityrea eine starke Arten der Gattung Trapelia (T. co- Ausbreitungs-tendenz feststellbar. arctata, T. involuta, T. placodioides) Überprüfun-gen von beobachtete lichenicole Pilz wird Herbarbelegen haben ergeben, im Katalog der Flechten und flech- dass Rinodina pityrea stellenweise tenbewohnenden Pilze Deutsch- auch früher schon vorkam (Ropin lands (Scholz 2000) für Deutsch- & Mayrhofer 1995); die vielen land nicht angegeben. Nach Ha- aktuellen Nachweise von fellner & Berger (2000: 33) sind 35 aber Funde nicht nur aus Groß- Zeitpunkt ausgeschlossen werden britannien, Dänemark, Tschechi- kann. sche Republik, Österreich und Spa- nien, sondern auch aus Deutsch- Schismatomma graphidioides land bekannt. (Leight.) Zahlbr. 6319/1: Buchenwald im Osten alt – ➔ neu 0 der Hoschbachshöhe, auf dem La- Schismatomma graphidioides ger von Trapelia placodioides über kam früher in Schleswig-Holstein, Sandstein, 410 m NN, 19.01.1999, Mecklenburg-Vorpommern, Baden- Cezanne & Eichler, C-E 5128 (det. Württemberg und Hessen vor J.Hafellner 2001) (Scholz 2000); an allen bekannten Wuchsorten ist die Art inzwischen Sarcopyrenia cylindrospora verschwunden, weshalb sie bun- (P.Crouan & H.Crouan) desweit als ausgestorbene Art ein- M.B.Aguirre gestuft ist (Wirth & al. 1996). Der neu für Deutschland einzige Nachweis für Hessen alt – ➔ neu D stammt von dem Heidelberger Li- Vorkommen dieses auf dem La- chenologen W.v.Zwackh-Holzhau- ger der Krustenflechte Aspicilia sen, der Schismatomma graphidio- caesiocinerea wachsenden licheni- ides in der zweiten Hälfte des 19. colen Pilzes sind u.a. für Spanien, Jahrhunderts bei Lindenfels im Österreich und Großbritannien Odenwald sammelte (Tehler 1993). publiziert. Für Deutschland war er bisher nicht bekannt. Sclerococcum sphaerale (Ach.) Fr. 6318/3: SSO-exponierter Wald- alt – ➔ neu * rand nördlich vom Hinkelstein, auf Sclerococcum sphaerale ist ein dem Lager von Aspicilia caesio- charakteristischer lichenicoler Pilz cinerea, 300 m NN, 30.12.1998, auf dem Lager der normalerweise Cezanne & Eichler, C-E 5069 (det. gesteinsbewohnenden Krusten- J.Hafellner 2001) flechte Pertusaria corallina. Nach eigenen Befunden ist Sclerococcum Sarea difformis (Fr.) Fr sphaerale in größeren Populatio- alt G ➔ neu * nen ihrer Wirtsflechte (z.B. in Der inzwischen bessere Kenntnis- Blockmeeren) ziemlich regelmäßig stand zum Vorkommen dieses auf anzutreffen und dürfte bei geziel- Harz diverser Nadelbäume vor- ter Nachsuche gerade in höheren, kommenden Pilzes ermöglicht die niederschlagsreicheren Mittelge- Feststellung, dass eine Gefährdung birgslagen Hessens sicherlich in Hessen zum gegenwärtigen häufi-ger nachgewiesen werden. 36 Z.B.: 6320/3: Friedhof von Bul- Peltigera canina und horizontalis” lau, auf dem Lager von Pertusaria um Hattenheim und bei Sauerthal corallina, 520 m NN, 04.07.1993, (Fundort möglicherweise in Rhein- Cezanne & Eichler, C-E 3949 land-Pfalz gelegen) fand (Fuckel 1869: 283). Der heutzutage als Scoliciosporum pruinosum Synonym von Scutula epiblaste- P.James ex Körb. matica aufgefasste lichenicole Pilz alt – ➔ neu D wurde seither in Hessen nicht mehr Trotz des Umstandes, dass das beobachtet. Wegen der geringen (sub)atlantisch verbreitete Scolicio- Durchforschung Hessens in Bezug sporum pruinosum in Deutschland auf flechtenbewohnende Pilze las- bisher nur von wenigen Stellen im sen sich jedoch keine verlässlichen Rheintal und am Schwarzwaldrand Angaben zum aktuellen Status der bekannt war, hält es Wirth (1997: Art in Hessen machen. 285) für möglich, dass die erst in jüngster Vergangenheit festgestell- Sphaerellothecium coniodes ten hiesigen Vorkommen das (Nyl.) Roux & Diederich Ergebnis einer allmählichen Aus- alt – ➔ neu * dehnung des Areals sind. Der Erst- Der u.a. auf dem Lager von nachweis von Scoliciosporum prui- Baeomyces rufus wachsende Pilz nosum für Hessen im klimatisch Sphaerellothecium coniodes konn- relativ milden, subatlantisch ge- te inzwischen auch in Hessen prägten Odenwald fügt sich gut in nachgewiesen werden. das bekannte Arealbild dieser Sip- 6220/4: Waldwegeböschung süd- pe ein. östlich vom Heppegraben, auf 6419/2: Mischwald nordnordöst- dem Lager von Baeomyces rufus, lich des ND “Dicke Eiche”, an ge- 350 m NN, 16.08.1998, Cezanne schützter Stelle am Stamm von al- & Eichler, C-E Nr. 4892 ter Eiche, 380 m NN, 19.07.1998, Cezanne & Eichler, C-E Nr. 4875 Sphinctrina turbinata (Pers.: Fr.) De Not. Scutula epiplastematica (Wallr.) alt 0* ➔ neu 1 Rehm Wie andere Arten der Gattung alt – ➔ neu D Sphinctrina reagiert auch Sphinc- Im 19. Jahrhundert beschrieb trina turbinata sehr empfindlich der Mykologe L.Fuckel unter dem gegenüber Eutrophierung und Namen Calloria peltigerae einen forstlichen Eingriffen. Vor diesem flechtenbewohnenden Pilz, den er Hintergrund verwundert es kaum, “auf noch lebendem Thallus von dass die vor allem auf dem Lager 37 von Pertusaria pertusa wachsende den großen Kalkgebieten Ost- und Sphinctrina turbinata heutzutage Nordhessens zu rechnen. weithin verschwunden ist. Erfreuli- 6320/1: Michelstadt, ehemalige cherweise gelang es vor wenigen Kalkgrube bei Stockheim, auf klei- Jahren in einem naturnahen Laub- nen, am Boden liegenden Kalkstei- mischwald im Osten Darmstadts nen, 250 m NN, 07.04.1991, ein Wiederfund dieser empfind- Cezanne & Eichler, C-E Nr. 1974 lichen Art (Cezanne & Eichler 1996: 49). Stereocaulon alpinum Laurer alt 0* ➔ neu 1 Staurothele fissa (Tayl.) Zwackh Der Wiederfund dieser für die alt D ➔ neu 0* BRD als stark gefährdet eingestuf- Die amphibisch am Rand von ten Art in der Rhön ist besonders Bächen lebende Flechte wurde von bemerkenswert. Die gewöhnlich Ried (1960) im Hohen Vogelsberg subalpin bzw. alpin verbreitete Art im Oberlauf des Streitbaches mit besiedelt an ihrem Fundort in der zahlreichen Lagern gefunden. Ge- Rhön ein kleines offenes Basalt- zieltes Nachsuchen ergab weder blockmeer in einer Weidefläche. hier noch in anderen Gewässern Der vorgefundene Bestand wird Hessens aktuelle Funde dieser wegen der geringen Anzahl der bundesweit stark zurückgegange- vorhandenen Individuen als stark nen Flechte. gefährdet eingestuft. 5426/3: Weidefläche nördlich Staurothele rufa (A.Massal.) vom Röhlichsgraben, östlich Mel- Zschacke perts, 04.08.2001, 800 m NN, Ce- alt – ➔ neu D zanne & Eichler, C-E Nr. 5981 Staurothele rufa besiedelt kalk- reiche Gesteine (Steine, Felsen, Stereocaulon nanodes Tuck. Mauern), sie wurde bislang aber in alt 3 ➔ neu * Deutschland nur von wenigen Die von Natur aus auf schwer- Stellen belegt. Dies dürfte damit metallreiches Silikatgestein be- zusammenhängen, dass die Art schränkte Pionierart Stereocaulon sich im trockenen Zustand habi- nanodes hat durch das Wirken des tuell nur wenig vom Substrat ab- Menschen eine starke Förderung hebt. Der Erstnachweis für Hessen erfahren. Seit einigen Jahren meh- stammt aus einem kleinen, iso- ren sich – auch aus Hessen – die lierten Kalkvorkommen bei Michel- Fundmeldungen von anthropoge- stadt im Odenwald; demnach wä- nen Standorten wie Gleisschotter, re auch mit einem Auftreten in Mauern oder bearbeitetem Holz. 38 Vor diesem Hintergrund erscheint Strangospora ochrophora (Nyl.) eine Gefährdung der Art nicht R.Anderson mehr gegeben. alt G ➔ neu * Zum Zeitpunkt der Erstellung Stigmidium fuscatae (Arnold) der 1. Fassung der Roten Liste der R.Sant. Flechten Hessens waren in Hessen alt – ➔ neu * nur sehr wenige Vorkommen von Das auf dem Lager der Krusten- Strangospora ochrophora be- flechte Acarospora fuscata vor- kannt. Seither hat sich die Kennt- kommende Stigmidium fuscatae nis über diese Art soweit verbes- ist ein weit verbreiteter, stellen- sert, dass eine Gefährdung derzeit weise häufiger lichenicoler Pilz, der ausgeschlossen werden kann. auch für Hessen zu erwarten war. Z.B.: 6219/1: Weinberg nördlich Strigula sychnogonioides von Fränkisch-Crumbach, exp. Sili- (Nitschke) R.C.Harris katgestein, auf dem Lager von alt – ➔ neu R Acarospora fuscata, 240 m NN, Die auf offenen, humusarmen 01.10.1997, Cezanne & Eichler, C- Böden vorkommende Pionierflech- E 4697 te Strigula sychnogonioides war innerhalb Deutschlands bislang im Stigmidium microspilum (Körb.) Wesentlichen nur aus dem Norden D.Hawksw. bekannt. Das Auftreten in einer alt – ➔ neu D aufgelassenen Tongrube in Süd- Stigmidium microspilum wächst hessen stimmt sowohl standörtlich auf dem Lager der Krustenflechte als auch bezüglich der Vergesell- Graphis scripta, wodurch kleine schaftung mit den in der Literatur graue Flecken auf dem Lager der (z.B. Ernst 1993) dargelegten Ver- Wirtsflechte entstehen, die einen hältnissen überein. Befall bereits makroskopisch deut- 6118/4: Ehem. Tongrube nw lich sichtbar werden lassen. Trotz von Wembach, auf sandig-lehmi- dieses Umstandes und der weiten ger Erde, 220 m NN, 24.05.1999, Verbreitung der Wirtsflechte wur- Cezanne & Eichler, C-E 5276 de Stigmidium microspilum inner- halb Deutschlands bisher nur ver- Thelocarpon epibolum Nyl. gleichsweise selten nachgewiesen. alt – ➔ neu D Z.B.: 5821/1: Bachtälchen w Die mit kleinen, zumeist gelben von Lützel, Hainbuche, auf dem Ascocarpien ausgestatteten Arten Lager von Graphis scripta, der Gattung Thelocarpon sind 10.08.2000, Cezanne, C-E 5525 überwiegend sehr substratvag und 39 wachsen auf Gestein, Erde, bear- jüngsten Vergangenheit mehren beitetem Holz, Algenüberzügen sich die Nachweise aus tieferen La- oder absterbenden Flechtenlagern. gen verschiedenster Teile Deutsch- Bei einigen Arten ist unklar, ob sie lands. Auch innerhalb Hessens tatsächlich lichenisiert oder als pa- konnte Thelomma ocellatum in- rasitische bzw. saprophytische Pil- zwischen in zahlreichen Naturräu- ze aufzufassen sind. Auch im Falle men festgestellt werden (z.B. von Thelocarpon epibolum ist der Odenwald, Vogelsberg, Rhön, Un- biologische Status umstritten. termainebene). Die damit ohne Während Purvis & al. (1992: 596) Zweifel auch in Hessen bestehen- meinen, dass die Art im Allgemei- de Ausbreitungstendenz erfordert nen nicht lichenisiert sei, führen eine Streichung der Art aus der Wirth (1994) und Scholz (2000) sie Roten Liste der Flechten Hessens. als Flechte. Am Fundort im Spessart wuchs Tremella hypogymniae Thelocarpon epibolum an einer Diederich & M.S.Christ relativ lichtreichen, lückig bewach- alt – ➔ neu D senen Waldwegeböschung auf ab- R.Cezanne & M.Eichler beob- sterbenden Lagern von Baeomyces achteten in den Streuobstwiesen rufus. An Begleitarten fanden sich östlich von Michelstadt auf dem außerdem Arthrorhaphis grisea, Lager von Hypogymnia physodes Baeomyces placophyllus, Dibaeis einen lichenicolen Pilz, der sich in- baeomyces, Micarea lignaria und zwischen als der erst vor wenigen Porpidia crustulata. Jahren neu beschriebene und bis- 5822/3: NW-exponierte Wald- lang für Hessen noch nicht be- wegeböschung so vom Hillerich, kannte Basidiomycet Tremella hy- Sandstein, auf absterbendem La- pogymiae herausstellte. ger von Baeomyces rufus, 360 m NN, 06.09.2001, Cezanne, C-E Umbilicaria nylanderiana 5991 (Zahlbr.) H.Magn. alt – ➔ neu R Thelomma ocellatum (Körb.) Diese bisher in Hessen noch Tibell nicht nachgewiesene Nabelflechte alt 3 ➔ neu * wurde von U.Drehwald im Sommer Die bei uns ausschließlich steril 2001 in der Rhön auf einem Leses- auftretende Krustenflechte The- teinwall östlich von Melperts beob- lomma ocellatum war bis vor we- achtet. Ein Beleg der aufgrund ih- nigen Jahren im außeralpinen Mit- rer morphologischen Struktur ein- teleuropa kaum vertreten. In der deutig anzusprechenden Art wurde 40 nicht entnommen, um den ledig- scheidende Usnea hirta hat sich in lich aus wenigen Lagern bestehen- den letzten Jahren als wieder weit den Bestand zu schonen. verbreitete Art herausgestellt, die insbesondere an Prunus-Arten und Usnea fulvoreagens (Räsänen) bearbeitetem Holz zu finden ist. Räsänen Vor diesem Hintergrund ist eine alt – ➔ neu D Einstufung als gefährdete Art nicht Usnea fulvoreagens ist eine cha- mehr gerechtfertigt. rakteristische Bartflechte ± nieder- schlagsreicher, spätfrostgefährde- Verrucaria aethiobola Ach. ter, nebelreicher Standorte in Wäl- alt D ➔ neu R dern bzw. an Waldrändern, die er- Ältere Angaben von Verrucarie staunlicherweise im höheren hessi- aethiobola aus Hessen (z.B. im schen Bergland bislang noch nicht Herbar Bayrhoffer) beziehen sich nachgewiesen war. auf Flechten, die anderen Arten 6320/1: Waldrand östlich vom (meist V. funckii) zugerechnet wer- Kornberg, auf Ast von Lärche, 09. den müssen. Die in der oberen 07.1996, Cezanne, C-E 4252 amphibischen Zone von Bächen vorwiegend auf harten Substraten Usnea glabrescens (Nyl. ex in hohen Lagen des Südschwarz- Vain.) Vain. waldes und der Eifel verbreitete alt – ➔ neu D Flechte ist in Hessen aktuell nur Usnea glabrescens bevorzugt ± aus dem Taunus von einem kleinen kontinental getönte, oft kaltluft- Zufluss des Michelbaches bekannt. stauende Lagen im höheren Berg- 5617/1: Zufluss des Michelba- land, wobei sie eine geringere Prä- ches, 295 m NN, Thüs, FR Nr. ferenz für Wälder zeigt als die W0316 meisten anderen Arten der Gat- tung Usnea. Verrucaria aquatilis Mudd 6420/3: Hainthal bei Kailbach, alt 2 ➔ neu 3 an Eiche, 01.10.1989, Hohmann, Neuere Untersuchungen zeig- C-E Nr. 1830 ten, dass die vorwiegend in den häufig bis ständig überfluteten Usnea hirta (L.) Weber ex Zonen der Bäche lebende Flechte F.H.Wigg. Verrucaria aquatilis Gewässer mit alt 3 ➔ neu * starken pH-Schwankungen meidet Die sich in ihren Standortan- und einen Teil ihrer früheren Wuchs- sprüchen ziemlich deutlich von al- orte in versauerten Bachober- len anderen Usnea-Arten unter- läufen des Hochtaunus eingebüßt 41 hat. Daneben ist ihre Verbreitung Verrucaria latebrosa Körb. wie die der übrigen subgelatinö- alt – ➔ neu R sen Hydro-Verrucarien wegen der Die vorwiegend arktisch-alpin Verschlammung der Sohle zahlrei- verbreitete Flechte wurde 1998 cher größerer Gewässer in Hessen erstmals im Oberlauf der Lauter eingeschränkt. Sie wächst aber auf einem Basaltblock gefunden, auch noch in relativ stark beschat- wo sie i.d.R. nicht überflutet, aber teten Gewässern und ist daher in vom Spritzwasser des Baches den kleineren Bächen Hessens im- feucht gehalten wird. mer noch eine der häufigsten 5421/2: “Ungersloch”, Ufer der Wasserflechten, die in fast allen Lauter, 610 m NN, Thüs, FR Nr. Landesteilen vorkommt. Daher W0164 (test. C.Keller 1999) wird eine Veränderung der Ein- stufung von “stark gefährdet” in Verrucaria margacea Wahlenb. “gefährdet” erforderlich. alt D ➔ neu 3 Die auf die Hochlagen der Mit- Verrucaria hydrela Ach. telgebirge beschränkte Art ist in alt 2 ➔ neu 3 den Bächen des Vogelsberges und Neuere Untersuchungen erga- der Rhön oberhalb 450 m NN ver- ben, dass Verrucaria hydrela neben breitet. Frühere Vorkommen im V. aquatilis die häufigste der sub- Taunus z.B. am Schellenbach sind gelatinösen (feucht transparent vermutlich wegen verlängerter Tro- werdenden) Hydro-Verrucarien ckenzeiten des Baches durch Hessens ist. Nahezu alle von Ried Grundwasserentnahme erloschen. (1960) und Zschacke (1927) beleg- ten Populationen im Taunus, Vo- Verrucaria praetermissa (Trev.) gelsberg und der Rhön sind auch Anzi heute an den zitierten Stellen zu alt 2 ➔ neu * finden. Lediglich an den Ufern der Neuere Untersuchungen erga- größeren Fließgewässer Hessens ben, dass V. praetermissa mehr als sind nach wie vor viele potenzielle alle anderen Wasserflechten auch Wuchsorte durch Schlammablage- zeitweise Überdeckungen mit Fein- rungen blockiert. Daher wird eine sedimenten toleriert. Sie scheint Veränderung der Einstufung von leicht eutrophierte Wuchsorte so- “stark gefährdet” in „gefährdet” gar zu bevorzugen. Die Flechte ist erforderlich. in ganz Hessen mit Ausnahme der Regionen mit saurem Ausgangs- gestein verbreitet und vielerorts häufig, weshalb eine Veränderung 42 der Einstufung von „stark gefähr- rechtfertigen die Einschätzung, det” in „ungefährdet” erforderlich dass derzeit keine Gefährdung der wird. Art besteht.

Verrucaria rheitrophila Zsch. Vezdaea aestivalis (Ohlert) alt 2 ➔ neu 3 Tscherm.-Woess Die oft nur kleine Lager ausbil- alt – ➔ neu R dende Wasserflechte ist weitge- 1996 wurde die kurzlebige Krus- hend auf ständig untergetauchte tenflechte Vezdaea aestivalis auf Standorte beschränkt und wurde Moosen und Pflanzenresten am früher vermutlich oft übersehen. Rand der stark frequentierten Bahn- Alle aus der Literatur bekannten strecke Darmstadt-Mannheim nach- Wuchsorte im Taunus, im Vogels- gewiesen (Cezanne & Eichler berg und der Rhön (Ried 1960, 1996: 39). Zschacke 1927) werden auch heu- te besiedelt. Im Jahre 2000 konnte Xanthoria parietina (L.) Th.Fr. sie von H.Thüs selbst in den rasch alt 3~ ➔ neu * strömenden Abschnitten kleiner Die Einstufung der epiphyti- Flüsse wie der Dill und der schen Vorkommen von Xanthoria nachgewiesen werden. Vor allem parietina als “gefährdet” (Gefähr- in den stark ackerbaulich genutz- dungsgrad 3~) resultierte aus dem ten Regionen sind aber nach wie enormen Rückgang entsprechen- vor viele potenzielle Wuchsorte der Populationen im Zuge der all- durch Schlammablagerungen blo- gemeinen Ansäuerung der Rinden- ckiert. Daher ist eine Veränderung substrate durch saure Immissio- der Einstufung von „stark gefähr- nen. Im Zuge der starken Reduk-

det” in „gefährdet” erforderlich. tion saurer Immissionen (v.a. SO2) hat sich die Bestandessituation Verrucaria viridula (Schrad.) inzwischen so deutlich verbessert, Ach. dass die gelben Lager von Xan- alt D ➔ neu * thoria parietina vielerorts – auch Verrucaria viridula ist eine auf innerhalb von Städten – bereits vielerlei anthropogenen Substraten wieder gegenwärtig sind. vorkommende Krustenflechte, die in der Vergangenheit – wie auch Xanthoria ulophyllodes viele andere Arten der schwierigen Räsänen Gattung Verrucaria – vermutlich alt – ➔ neu D nicht ausreichend beachtet wurde. Xanthoria ulophyllodes gehört Die bislang vorliegenden Befunde zum Formenkreis der Xanthoria 43 candelaria-Gruppe, der erst vor ei- nigen Jahren von Poelt & Petutsch- nig (1992) zufriedenstellend ge- klärt wurde. Überprüfungen von Belegen des Michelstädter Licheno- logen O.Behr im Botanischen Mu- seum Berlin-Dahlem ergaben, dass ein von ihm am Weg von Rimhorn nach Seckmauern an einer wegbe- gleitenden Ulme gesammelter Be- leg (09.06.1949, Nr. 3808) zu Xanthoria ulophyllodes zu rechnen ist. In neuerer Zeit wurde Xanthoria ulophyllodes im hessischen Oden- wald nachgewiesen. 6119/2: Kleingartengelände nord- östlich von Raibach, am Stamm von Zitterpappel, 270 m NN, 18. 08.1998, Cezanne, C-E Nr. 4883 44 6. Resümee und Ausblick Für 32 Flechtenarten wurde eine Neueinstufung ihrer Gefährdungs- Trotz einer vergleichsweise ge- kategorie vorgenommen; dabei ringen Zahl von heimischen Flech- wurden insgesamt 19 Arten als un- tenkundlern hat sich die Zahl der gefährdet eingeschätzt. Angesichts für Hessen bekannten Flechten des starken Wandels in der Flech- und lichenicolen Pilze (inklusive ei- tenflora und des sukzessiv sich ver- niger nicht lichenisierter Pilze) seit bessernden Kenntnisstandes ist da- dem Redaktionsschluss zur 1. Fas- von auszugehen, dass sich diese sung der Roten Liste der Flechten Zahl zukünftig deutlich erhöhen Hessens deutlich erhöht. Im We- wird. Eine generelle Überprüfung sentlichen ist diese erfreuliche Ent- der Gefährdungssituation aller für wicklung auf die intensiven Erhe- Hessen bekannten Flechtenarten bungen im Rahmen von ehrenamt- muss jedoch einer Neubearbeitung

mee und Ausblick lichen Kartierprojekten in Süd- und der Roten Liste der Flechten Hes-

ü Mittelhessen, vereinzelt auch auf sens vorbehalten bleiben. Grundlagenerhebungen in hessi- Die Gesamtzahl der für Hessen schen Naturschutzgebieten zurück- aktuell und historisch bekannten zuführen. Flechten und lichenicolen Pilze (in- Insgesamt 47 Flechtenarten, 24 klusive einiger nicht lichenisierter, lichenicole Pilze, 2 nicht lichenisier- “flechtenähnlicher” Pilze) beläuft 6. Res te Pilze und 1 Algenparasit konn- sich nunmehr auf 989 Taxa. Hierbei ten zwischenzeitlich erstmals für nicht berücksichtigt sind die in das Bundesland Hessen nachge- Schöller (1996: 58) angeführten wiesen werden bzw. stellten sich im zweifelhaften Artangaben sowie Rahmen von Herbar- und Litera- eine Reihe von in Scholz (2000) turauswertungen als zumindest angegebenen Arten von zum Teil einstmals in Hessen heimische Ar- zweifelhaftem Rang. Trotz des Feh- ten heraus. Bemerkenswert ist, dass lens einer landesweiten Flechten- sich unter den in den vergangenen kartierung weist Hessen damit im 5 Jahren neu festgestellten Arten Vergleich mit den in Scholz (2000: auch 7 Blatt- oder Strauchflechten 12) genannten Gesamtartenzahlen befinden. die dritthöchste Zahl an Arten Im Falle von 16 Flechtenarten (Flechten, lichenicole Pilze, nicht li- gelang in der jüngeren Vergangen- chenisierte, “flechtenähnliche” Pil- heit ein Wiederauffinden von Po- ze) aller Bundesländer auf. pulationen, hiervon waren 13 Arten in der 1. Fassung der Roten Liste in der Kategorie 0* eingestuft. 45 7. Literatur 7. Literatur

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