Das Japanische Kisha-Club-System Wurde in Den Letzten Jahren Von Der

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Das Japanische Kisha-Club-System Wurde in Den Letzten Jahren Von Der Fazit 119 Fazit Das japanische Kisha-Club-System wurde in den letzten Jahren von der internationa- len wissenschaftlichen Gemeinde, der Europäischen Kommission, Nichtregierungsor- ganisationen und anderen Akteuren als Hindernis für die Informationsfreiheit der Journalisten bezeichnet. Es war das zentrale Ziel der vorliegenden Arbeit, die Berech- tigung dieses Vorwurfs zu überprüfen (Forschungsfrage F2: Stellt das Kisha-Club- System eine Ursache für defizitäre Informationsfreiheit von Journalisten in Japan dar?). Zu diesem Zweck wurde ein quasi-experimenteller Mehrebenen-Vergleich der Ar- beitsbedingungen von Auslandskorrespondenten in Japan und Deutschland durchge- führt. Die Fragestellung der Untersuchung wurde dementsprechend erweitert (For- schungsfrage F3: Unter welchen Bedingungen beeinflusst das Kisha-Club-System die Arbeitsbedingungen von Journalisten hinsichtlich ihrer Informationsfreiheit?). Als Orientierungshilfe diente ein spezielles Rahmenmodell, das im Laufe der Untersu- chung mit Einflussfaktoren ausgestaltet wurde. Zunächst wurden anhand der sozialwissenschaftlichen Forschungsliteratur die ge- sellschaftlichen und medienstrukturellen Charakteristika des Experimentallandes Japan bestimmt, so z. B. die Dominanz partikularistischer Handlungsmaximen, nach denen Entscheidungen nicht aufgrund von universalistischen Prinzipien, sondern situations- abhängig getroffen werden. Anschließend wurde die Medienstrukturebene durch einen Vergleich der institutio- nellen Rahmenbedingungen für Auslandskorrespondenten in Japan und Deutschland ausdifferenziert. Dabei wurden dem Kisha-Club-System in Tokio die Bundespresse- konferenz und die journalistischen Hintergrundkreise in Berlin gegenübergestellt. Während in Japan sowohl offizielle Pressekonferenzen (kisha kaiken) als auch in- offizielle Hintergrundgespräche (kondan) in den Kisha-Clubs abgehalten werden, sind sie in Deutschland auf Bundespressekonferenz und Hintergrundkreise aufgeteilt. In Japan sollte der Zugang zu Pressekonferenzen nach einer neuen Richtlinie des Zeitungsverlegerverbands Nihon Shimbun Kyokai (NSK) und einem offiziellen Schreiben des Außenministeriums vom März 2004 zwar allen Auslandskorresponden- ten offen stehen. In der Praxis bedarf es jedoch in der Regel einer persönlichen Ge- nehmigung durch den Vorsitzenden des zuständigen Kisha-Clubs, die partikularistisch erteilt wird. Als Bedingung für die Teilnahme an inoffiziellen Hintergrundgesprächen 120 Fazit gilt sogar die ordentliche Mitgliedschaft im zuständigen Kisha-Club, die unter den aus- ländischen Medien in der Regel den großen Nachrichtenagenturen vorbehalten bleibt. In Deutschland erlaubt eine universalistische Regelung allen Mitgliedern des Ver- eins der Ausländischen Presse (VAP) automatisch die Teilnahme an den offiziellen Veranstaltungen der Bundespressekonferenz. Die Zugangskriterien zu den inoffiziellen Hintergrundgesprächen der Berliner Journalistenkreise variieren und basieren in der Regel auf der politischen Ausrichtung, der Mediengattung oder der beruflichen Spe- zialisierung des Auslandskorrespondenten. Es stellte sich beim Vergleich der journalistischen Institutionen heraus, dass orga- nisatorische und individuelle Faktoren, wie der Bekanntheitsgrad und die Reputation des Mediums oder die sozialen Fähigkeiten des Journalisten ebenfalls den Zugang zu Informationsquellen beeinflussen können. Daher wurden im darauffolgenden Ergeb- nisbericht der Journalistenbefragung auch die Zusammenhänge zwischen der Aufla- genzahl des Printmediums, dem Sozialindex des Auslandskorrespondenten und der Bewertung des Zugangs berücksichtigt. Das Kernstück der empirischen Untersuchung bildete eine persönliche Befragung von insgesamt 34 Auslandskorrespondenten in Tokio und Berlin. Dabei wurden Daten zu fünf Dimensionen der Informationsfreiheit erhoben: Zugang, Informationsbereit- schaft, Arbeitsprobleme, Benachteiligung und Arbeitseinschränkungen. Der Zugang zu Informationsquellen und die Informationsbereitschaft der Quellen wurden in Japan signifikant schlechter bewertet als in Deutschland. Die Befragten in Tokio beklagten sich hauptsächlich über mangelnden Zugang zu offiziellen Pressekon- ferenzen und die Einschränkung des Fragerechts. In Deutschland standen Schwierig- keiten beim Zugang zu inoffiziellen Hintergrundgesprächen im Vordergrund. Die or- dentliche Mitgliedschaft in den Kisha-Clubs hatte nur eine etablierte Minderheit er- worben. Bei der wahrgenommenen Informationsbereitschaft schnitten auf japanischer Seite die Polizei und das Kaiserliche Hofamt und auf deutscher Seite das Auswärtige Amt relativ schlecht ab. Die Auslandskorrespondenten in Japan schätzten ihre allgemeinen Arbeitsbedin- gungen signifikant schlechter ein als in Deutschland und machten dafür häufiger ihre mangelnden Sprachkenntnisse und die geringe Informationsbereitschaft der Quellen verantwortlich. Dennoch empfanden sie sich gegenüber ihren einheimischen Kollegen deutlicher im Vorteil als die Befragten in Deutschland, da sie zwar über schlechteren Zugang, aber größere berufliche Freiheit verfügen als die japanischen Journalisten. Auslandskorrespondenten in Tokio werden von den Einheimischen gleichzeitig häufi- ger diskriminiert und bevorzugt als Auslandskorrespondenten in Berlin. Fazit 121 Es kommt in beiden Ländern vor, dass investigativ arbeitende Auslandskorrespon- denten von Einheimischen bedroht werden, wenn auch in Japan mit weitaus härteren Mitteln. Die im Berufsalltag am häufigsten auftretende Arbeitseinschränkung besteht jedoch in der deutschland-spezifischen Praxis der Autorisierung von Interviews. Neben diesen unterschiedlichen Ausprägungen der Informationsfreiheit in Japan und Deutschland wurde bei der Auswertung der Befragungsdaten auch ermittelt, dass die statistischen Zusammenhänge zwischen der Auflagenzahl des Printmediums und dem Zugang zu Pressekonferenzen sowie dem Sozialindex des Auslandskorresponden- ten und der Zugangsbewertung in Tokio deutlich größer ausfallen als in Berlin. Insgesamt lässt sich aus den Ergebnissen der Untersuchung schlussfolgern, dass das Kisha-Club-System die Informationsfreiheit von Auslandskorrespondenten am deutlichsten über eingeschränkte Zugangsbedingungen beeinflusst. Die während des Strukturvergleichs zusammengetragenen Erkenntnisse wurden durch die Journalisten- befragung bestätigt. Allerdings lässt sich der Einfluss des Kisha-Club-Systems nicht eindeutig von dem der anderen medienstrukturellen Faktoren trennen. Die japanischen Mediennetzwerke, das Kisha-Club-System und die Zweiteilung der Medienlandschaft sind gemeinsam gewachsen und stehen in einer komplizierten Wechselbeziehung zu- einander. Auch kulturelle Einflussfaktoren wirken sich auf die Arbeitsbedingungen der Aus- landskorrespondenten aus. Gruppenorientierung, Konsensgesellschaft, Legitimation von Double Codes und Tabuthemen führen in Japan zu einer geringeren Informations- bereitschaft der Quellen als in Deutschland. Auf diesem Weg wird die Informations- freiheit der Auslandskorrespondenten ähnlich stark eingeschränkt wie durch die Be- hinderungen des Zugangs. Diese Rahmenbedingungen werden bei der Formulierung der zentralen Schlussfol- gerung S1 berücksichtigt: Unter den in Japan herrschenden gesellschaftlichen und me- dienstrukturellen Bedingungen beeinflusst das Kisha-Club-System durch die Ein- schränkung des Zugangs zu Informationsquellen die Arbeitsbedingungen von Aus- landskorrespondenten hinsichtlich ihrer Informationsfreiheit negativ. Das Kisha-Club-System stellt eine Ursache für defizitäre Informationsfreiheit in Japan dar, allerdings mit zwei Einschränkungen: Erstens verbietet sich eine streng kausale oder gar monokausale Ursachenattribution, wie sie von den Kritikern des Kis- ha-Club-Systems immer wieder vorgenommen wird. Die Forderung nach der Abschaf- fung des Kisha-Club-Systems greift zu kurz, solange die übrigen medienstrukturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Japan unverändert bestehen bleiben. Zweitens darf der negative Einfluss des Kisha-Club-Systems auf die alltäglichen Ar- 122 Fazit beitsbedingungen der Auslandskorrespondenten nicht überbewertet werden. Es schränkt die Erreichbarkeit einiger Informationsquellen von mittlerer Wichtigkeit für die Auslandskorrespondenten leicht ein. Die Art und Weise, auf die das Kisha-Club-System Einfluss auf die Informations- freiheit von Auslandskorrespondenten ausübt, kann durch die Miteinbeziehung von organisatorischen und individuellen Faktoren spezifiziert werden. Zwar beeinflussen in beiden Untersuchungsländern die Reichweite eines Mediums und die sozialen Fä- higkeiten des Auslandskorrespondenten die Zugangschancen zu Informationsquellen, doch in Japan sind diese Zusammenhänge besonders stark ausgeprägt (Schlussfolge- rung S2: Das Kisha-Club-System verstärkt durch partikularistische Zugangskontrollen den Einfluss organisatorischer und individueller Faktoren auf den Zugang zu Informa- tionsquellen für Auslandskorrespondenten.) Dadurch begünstigt das Kisha-Club- System eine Missachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes der Presse. Die Untersuchung der begleitenden Forschungsfrage, ob und in welchem Maß sich die Journalismussysteme führender Industrieländer mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund im Zeitalter der Globalisierung angleichen (Forschungsfrage F4), erfor- derte die Betrachtung der journalistischen Institutionen in Japan und Deutschland aus Längsschnittperspektive. Dadurch konnte festgestellt werden, dass technische und wirtschaftliche Globalisierungsprozesse wie die Verbreitung des Internet und die Kommerzialisierung der Medien
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