Pressedienst ______13. Januar 2017

Exil und Flucht

Mahn- und Gedenkstätte zeigt Fotografien von Fred Stein

Die Ausstellung wird vom 17. Januar bis zum 28. Mai zu sehen sein

Mit ihrer Sonderausstellung "Fred Stein. Auf dem Weg. Dresden " erinnert die Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, nicht nur an den Fotografen, sondern greift auch aus historischer Perspektive ein aktuelles Thema auf: Exil und Flucht. Die Ausstellung wird vom 17. Januar bis zum 28. Mai zu sehen sein.

Wer war Fred Stein? Getarnt als Hochzeitsreise floh der 24-jährige Jurist Alfred (Fred) Stein (1909–1967) mit seiner Frau Liselotte im Oktober 1933 aus der gemeinsamen Heimatstadt Dresden nach Paris. Stein war als Sozialist und Jude in den Fokus der Gestapo geraten. Mit im Gepäck der Steins: eine gebrauchte Leica, die das Paar sich zur Hochzeit geschenkt hatte.

Als Jurist für deutsches Recht konnte Fred Stein in Paris seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten. Notgedrungen machte er aus seinem Hobby einen neuen Beruf: Gemeinsam mit seiner Frau eröffnete er ein Fotostudio. Dabei offenbarte sich sein herausragendes Talent für die Porträt- und spontane Straßenfotografie. Bereits 1935 konnte er seine Bilder erstmals ausstellen – gemeinsam mit namhaften Kollegen wie André Kertész, Ilse Bing, und Dora Maar.

Doch wie viele andere deutsche Emigranten waren auch die Steins in Paris nach dem Kriegsausbruch 1939 nicht sicher. Mithilfe des amerikanischen Journalisten Varian Fry und seines Netzwerks konnten Fred und Lilo Stein mit ihrer kleinen Tochter Marion im Mai 1941 schließlich in die USA reisen. In New York gelang es Fred Stein, sich – trotz aller Schwierigkeiten des Neuanfangs in

:DÜSSELDORF

11786_203 Mahn- und Gedenkstätte zeigt Fotografien von Fred Stein Seite 2

einem fremden Land – erneut als Meister des Porträts und der Straßenfotografie zu etablieren.

Die Ausstellung 2013 widmete das Jüdische Museum Berlin Fred Stein eine Werkschau unter dem Titel "Im Augenblick". Die Mahn- und Gedenkstätte präsentiert diese Ausstellung nun erstmals in Düsseldorf und nimmt in einer Erweiterung den Menschen Fred Stein, seine Familie und deren Weg ins Exil in den Blick. "Flucht, Exil, Heimatverlust und Neubeginn in der Fremde sind Themen, die uns aus vielen Düsseldorfer Biografien während des Nationalsozialismus sehr vertraut sind. Insofern hat diese Sonderausstellung einen sehr starken Bezug zu unserer Arbeit", erläutert Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte und gemeinsam mit Andrea Kramp Kuratorin der Düsseldorfer Ausstellung. "Gleichzeitig ist die Thematik der Ausstellung heute aktueller denn je." Gezeigt werden 72 Bilder und Personenporträts sowie drei biografische Informationstafeln.

Das Begleitprogramm Exilerfahrung steht als großer Leitbegriff über dem vielfältigen Rahmenprogramm zur Ausstellung. Lesungen aus Lion Feuchtwangers "Exil" (2. Februar, 19 Uhr) oder Inge Deutschkrons "Emigranto" (5. April, 19 Uhr) schauen ernst oder humoristisch auf die Schwierigkeiten des Neuanfangs in einem fremden Land. Ein Vortrag über Musik im Exil (23. Mai, 19 Uhr) fragt danach, welche Spuren Flucht und Exil in den Werken von Komponisten hinterlassen haben, die nach 1933 fliehen mussten. Öffentliche Kuratorenführungen runden das Programm ab (16. März, 25. April, 17. Mai, jeweils 19 Uhr). "Fred Stein. Auf dem Weg" ist zudem der Beitrag der Mahn- und Gedenkstätte zum Duesseldorf Photo Weekend 2017 (3.–5. Februar).

Eröffnung durch Bürgermeisterin Zepuntke Die Ausstellung wird am Montag, 16. Januar, in der Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, durch Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke eröffnet. Die Berliner Kuratorin Theresia Ziehe wird in das fotografische Werk Fred Steins einführen. Extra aus den USA reist dazu Peter Stein, Sohn des Fotografen Fred Stein, an und wird im Gespräch über seinen Vater berichten. Die :DÜSSELDORF

11786_203 Mahn- und Gedenkstätte zeigt Fotografien von Fred Stein Seite 3

Eröffnung findet um 19 Uhr statt und ist öffentlich. Die eigentliche Ausstellung beginnt am nächsten Morgen zu den üblichen Öffnungszeiten (dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr, montags geschlossen). Der Eintritt ist frei.

Drei extra für die Düsseldorfer Ausstellung gestaltete Plakate mit Motiven Fred Steins können in der Mahn- und Gedenkstätte erworben werden.

Informationen zur Buchung von Gruppenführungen unter Telefon 0211-8996205.

Zu Ihrer redaktionellen Verwendung stellen wir Ihnen folgendes Material zum Download zur Verfügung:

Hannah Arendt (1906–1975), New York, 1944, ©Nachlass Fred Stein https://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pressebilder/170113stein1.jpg

:DÜSSELDORF

11786_203 Mahn- und Gedenkstätte zeigt Fotografien von Fred Stein Seite 4

Kinder in Harlem, New York, 1947, ©Nachlass Fred Stein https://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pressebilder/170113stein2.jpg

Little Italy, New York, 1943, ©Nachlass Fred Stein https://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pressebilder/170113stein3.jpg

Die Sonderausstellung "Fred Stein. Auf dem Weg. Dresden Paris New York" in

:DÜSSELDORF

11786_203 Mahn- und Gedenkstätte zeigt Fotografien von Fred Stein Seite 5

der Mahn- und Gedenkstätte, ©Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert https://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pressebilder/170113stein4.jpg

Die Kuratorinnen Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, und Andrea Kramp , ©Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert https://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pressebilder/170113stein5.jpg

Textversion: https://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pld/txt/20170113-203_12.txt

Kontakt: Meissner, Valentina [email protected], Telefon +49.211.89-93131

Herausgegeben von der Medienkanäle Landeshauptstadt Düsseldorf www.duesseldorf.de/medienportal :DÜSSELDORF Amt für Kommunikation www.facebook.com/duesseldorf www.twitter.com/duesseldorf Telefon +49. 211. 89 - 93131 www.instagram/duesseldorf 11786_203 Telefax +49. 211. 89 - 94179 www.youtube.com/stadtduesseldorf