Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis

Starterprojekt im „Zukunftskonzept Landkreis Mittelsachsen“

Endbericht

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

IMPRESSUM:

Auftraggeber: Fördergesellschaft Regio Döbeln e.V. c/o Landratsamt Mittelsachsen Frauensteiner Str. 43, 09599

Auftragnehmer: Korff Agentur für Regionalentwicklung Moritzburger Weg 67, 01109 Dresden 0351-8838 3530, [email protected]

Bearbeitung/Redaktion: Dr. Johannes von Korff Dipl.-Geogr. Mandy Zimmer Dipl.-Geogr. Stefan Schubert

INHALT

EINLEITUNG ...... 4

1 ANALYSE DER AKTEURE ...... 6

2 ANALYSE DER REGIONALEN BAU- UND ROHSTOFFE ...... 8

3 ANALYSE DER SIEDLUNGSFORMEN UND BAUKULTUR ...... 12 3.1 TYPIK DER SIEDLUNGSSTRUKTUR UND IHRER ELEMENTE ...... 13 3.2 TYPISCHE BAULICHE GESTALTUNGSMERKMALE UND GEHÖFTFORMEN IM LANDKREIS MITTELSACHSEN ...... 31 3.3 TYPIK DER SIEDLUNGSSTRUKTUR UND BAUKULTURELLE ASPEKTE IN DEN LEADER-REGIONEN DES LANDKREISES MITTELSACHSEN ...... 40

4 ANALYSE DER FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN...... 43

5 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN UND PROJEKTIDEEN ...... 44

6 ANLAGEN ...... 48 6.1 DATENBANK AKTEURE MIT SITZ IM LANDKREIS MITTELSACHSEN (AUSZUG, SCHWERPUNKT PRODUKTION) ... 49 6.2 DATENBANK AKTEURE MIT SITZ AUßERHALB DES LANDKREISES MITTELSACHSEN (AUSZUG, SCHWERPUNKT BERATUNG/ FORSCHUNG)...... 54 6.3 PROTOKOLLE DER BEFRAGUNG UND STECKBRIEFE POTENZIELLER NETZWERKPARTNER ...... 57 6.4 ÜBERSICHT MÖGLICHER BEST-PRACTICE-BEISPIELE ...... 82 6.5 ÜBERSICHT FORSCHUNGSVORHABEN ...... 90

EINLEITUNG

AUFGABENSTELLUNG Der Landkreis Mittelsachsen gehört zu den bundesweit 13 Regionen, die sich im Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit ihrem Zu- kunftskonzept durchsetzen konnten. Im Zukunftskonzept sind Starterprojekte definiert, zu denen das Projekt „Potenzialanalyse ländliches Bauen“ gehört. Ziel des Projektes ist es, Grundlagen für ein Akteursnetzwerk und eine Informationsplattform zu den The- men „ländliches Bauen/regionale Rohstoffe“ im Landkreis Mittelsachsen zu schaffen sowie erste Umset- zungsprojekte zu entwickeln. Mit der Arbeit des Netzwerks und der Bereitstellung spezifischer Informa- tionen soll langfristig das Bewusstsein zu regionalen Baustoffen und typischen Bauweisen, innovativen Lösungen im ländlichen Bauen und Kompetenzen vor Ort bei potenziellen Bauherren und auch auf Un- ternehmerseite geschärft werden. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung der Vernetzung sowie Wert- schöpfung regionaler Produzenten und weiterer am Bau beteiligter Akteure geleistet sowie die Lebens- qualität und regionale Verbundenheit erhöht werden. Für die Projektumsetzung sind folgende Arbeits-Bausteine vorgesehen: Baustein 1 – Analyse der Akteure . Erarbeitung einer Übersicht mit Unternehmen, Institutionen, Vereinen etc., die im Bereich „länd- liches Bauen“ und „regionale Baustoffe“ im Landkreis Mittelsachsen arbeiten bzw. mit Sitz außer- halb wirksam werden . Bildung von Kategorien und Kategorisierung der Akteure . Experteninterviews mit ausgewählten Schlüsselakteuren

Baustein 2 – Analyse der regionalen Bau- und Rohstoffe . Ermittlung der in Mittelsachsen vorhandenen Rohstoffe (Über- sicht und Übersichtskarte)

Baustein 3 – Analyse der Siedlungsformen und Baukultur . Ermittlung und Beschreibung typisch mittelsächsischer Siedlungs- formen . Beschreibung traditioneller Bauweisen und Baukultur (inkl. bild- hafter Beispiele im Sinne der Vorstellung von Best-Practice-Bau- vorhaben)

Baustein 4 – Analyse der Forschungsaktivitäten . Ermittlung aktueller Forschungsvorhaben, die sich in den Netz- werk-Kontext eingliedern

Baustein 5 – Handlungsempfehlungen und Vorbereitung erster Projekte . Planung, Organisation und Durchführung eines Auftakt-Work- shops zum Thema „ländliches Bauen“ . Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation der Netzwerkarbeit . Abstimmung und Ausarbeitung von fünf Projektideen mit Darstel- lung von Zielen, Maßnahmen, Finanzierung, beteiligter Akteure . Herausarbeiten von Inhalten für die Öffentlichkeitsarbeit bzw. für die öffentlichkeitswirksame Darstellung von Zwischen- und Ender- gebnissen

Der vorliegende Endbericht enthält die Recherche- und Analyseergebnisse zu den einzelnen Bausteinen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 4 VORGEHENSWEISE Die methodische Vorgehensweise basiert auf einer umfangreichen Literatur- und Internetrecherche bzw. Datenanfrage bei Experten sowie Gesprächen mit Schlüsselakteuren vor Ort (Interviews, Workshop). Nachfolgend sind die wichtigsten Datenquellen und Gesprächspartner aufgeführt. Literatur- und Internetquellen: . Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen . Bau- und Grünfibel Altlandkreis Döbeln (Internet- und Druckfassung) . Mittelsachsen-Atlas . Datenbanken der Ingenieur- und Architektenkammer Sachsen . Gewerbeverzeichnisse der Kommunen . Internetpräsenzen von Behörden, Institutionen, Vereinen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen . Bauliches Gestalten und Wohnen im Erzgebirge – Das Wohnhaus im ländlichen Raum . Interaktive Karte der oberflächennahen Rohstoffe, LfULG

Als weitere Informationsquellen wurden angefragt (schriftlich bzw. telefonisch): . Regionalmanager der sechs im Landkreis liegenden LEADER-Regionen (Akteure und Best-Practice- Beispiele) . Verein Ländliche Bauwerte in Sachsen e.V. (Akteure) . IHK – Außenstellen Freiberg/Döbeln (Akteure) . Kreishandwerkerschaft Mittelsachsen (Akteure) . TU Bergakademie Freiberg (Forschungsvorhaben) . Hochschule (Forschungsvorhaben) . TU Dresden (Forschungsvorhaben)

Gespräche wurden u.a. mit folgenden Experten/Partnern geführt (weitere s. Kapitel 1): . Frau Terpitz, Mediation & Marketing, verantwortlich für „Nestbauzentrale“ . Herr Voigtländer, Landratsamt Mittelsachsen, Fachbereichsleiter Bauplanung . Herr Liebig und Herr Dr. Dähne, Landratsamt Mittelsachsen, Fachbereich Denkmalschutz

Im Rahmen des Auftaktworkshops fand eine rege Diskussion mit verschiedenen Vertretern aus Wirt- schaft, Verwaltung und Projektumsetzung statt. Beteiligt waren Vertreter von: . Unternehmen der Produktion, Planung und Ausführung im Be- reich ländliches Bauen . Regionalmanagement „Land des Roten Porphyr“ . Landkreis Mittelsachsen . Mediation & Marketing . Regionalentwicklungsagentur

Abb.: Auftaktworkshop in Schwarzbach (Quelle: M&M)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 5 1 ANALYSE DER AKTEURE

Die Datenbank zu potenziellen Netzwerkpartnern im Bereich „ländliches Bauen / regionale Rohstoffe“ enthält ca. 160 Akteure mit Sitz im Landkreis Mittelsachsen. Darüber hinaus wurden ca. 50 Akteure re- cherchiert, die ihren Sitz außerhalb des Landkreises haben, aber aufgrund ihres Themenspektrums (Er- fahrungen, Referenzen, Wissenstransfer) auch relevant für Partner im Landkreis sein könnten. Die Da- tenbank erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr ist sie als Grundstock von Kontakten an- zusehen, auf dem weiter aufgebaut werden kann. Für die Einordnung der Akteure wurden folgende zwei Kategorien gebildet: . Kategorie 1: Tätigkeitsbereich . Kategorie 2: Produktart / Gewerk / Thema Innerhalb der Kategorie 1 „Tätigkeitsbereich“ finden sich folgende Unterkategorien:

Produktion Handel Planung Ausführung Akteure der Baustoffe, Baustoffe, Architekten, Ingeni- Bau-/ Handwerks- Wertschöp- -elemente/ -elemente/ eure im Objekt-/ betriebe fungskette -materialien -materialien Landschaftsbau, Ge- (reg. Produkte) bäudetechnik (Unternehmen) (mit Empfehlung/ Referenzen für gute Praxis im ländlichen Bauen)

Begleitende Verwaltung Akteure Beratung (Behörden, In- stitutionen, Forschung Vereine, wis- sen. Einrich- Wissenstransfer tungen, …) Vermittlung Kontakte oder Fachwissen (Öffentlichkeitsarbeit)

Erfahrungs- träger Best-Practice-Beispiele Bauvorhaben (Bauherren)

Nach Rücksprache mit dem Auftraggeber sollte der Fokus der Recherche in der Unterkategorie „Produk- tion“ liegen. Schwerpunkt in den anderen Unterkategorien waren jeweils der Bezug zu regionalen Bau- stoffen bzw. eine besondere Affinität / gute Referenzen im Bereich ländliches Bauen. Hierzu waren ins- besondere die Gespräche mit Vertretern des Landratsamtes sowie die Zuarbeit der Regionalmanage- ments aufschlussreich. Auch im Rahmen der Interviews mit den Unternehmen wurden Kontakte aufge- nommen und in die Datenbank eingepflegt. Derzeit lassen sich die Akteure mit Sitz im Landkreis Mittelsachsen wie folgt in die Kategorie 1 einordnen (Mehrfachaufzählungen möglich): . Produktion: 65 Akteure . Handel: 18 Akteure . Planung: 19 Akteure . Ausführung: 39 Akteure . Begleitende Akteure: 34 Akteure

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 6 In Kategorie 2 findet sich eine Mischung aus Schlagworten, die entweder das Produkt, das Gewerk oder das Thema (v.a. bei begleitenden Akteuren) beschreiben. Bezogen auf die Produzenten wird folgendes Produktspektrum im Landkreis abgedeckt: . Natursteine, Lehmsteine, Fliesen . Baustoffe: Sand, Estrich, Putze, Mörtel, Farben . Produkte zur Sanierung / Denkmalpflege . Beton-, Verbundelemente, Wärmedämmung . Fenster, Türen, Rollläden, Wintergärten . Heizsysteme, Öfen und Zubehör, Solaranlagen, Elektroanlagen . Holzelemente (Dachstühle, Treppen, …) . Stuckelemente

Ein Auszug aus der Akteursdatenbank befindet sich in Anlage 6.1 und 6.2.

In Abstimmung mit dem Auftraggeber wurden 10 Schlüsselakteure mit hoher Priorität (weitere 10 Ak- teure als Reserve) ausgewählt. Mit den Schlüsselakteuren wurden leitfadengestützte Interviews durch- geführt, um deren Leistungsspektrum sowie deren Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk zu ermitteln. Der Interviewleitfaden umfasst folgende Themen: . Informationen zum Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation) . Ideen / Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk (aktuelle Lage, Handlungsbedarf) . Informationen zum Interviewpartner (Leistungsspektrum, Ko- operationspartner, Referenzen, …)

Mit folgenden elf Akteuren konnten Interviews vereinbart werden (überwiegend aus Kategorie prioritär): . Ambiente Stuckhaus, Hr. Piechatzeck, Hainichen . IBZ - Salzchemie GmbH & Co. KG, Hr. Ziegenbalg, Halsbrücke OT Tuttendorf . RLP GmbH Raum Licht Plan, Dr. Nickel . Ueberschär.Knoll Architekten BDA, Hr. Ueberschär, . Vereinigte Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH, Hr. Kalenborn, Rochlitz . Zimmerei & Baugeschäft Stefan Lein / Denkmalpflegehof Altz- schillen, Hr. Lein . Bauplanungsbüro Schroeder architektur GmbH, Hr. Schröder, Döbeln . Jeld Wen Deutschland GmbH &. Co. KG, Hr. Wais, Mittweida . Schreiter & Kroll GmbH, Hr. Kroll, Waldheim . PUR Holz Technologie GmbH, Hr. Meier, Mittweida . Klüber-Elektroanlagenbau GmbH Mulda / Freiberg, Hr. Klüber, Freiberg

Im Anschluss an die Interviews erfolgte die Nachbereitung und die Er- arbeitung der Steckbriefe für die Unternehmen, die sich ein Engage- ment im Netzwerk vorstellen können (s. Anlage 6.3).

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 7 2 ANALYSE DER REGIONALEN BAU- UND ROHSTOFFE

Der Abbau von Rohstoffen hat die Kulturlandschaft Mittelsachsens über Jahrhunderte im besonderen Maß geprägt. So war in der Vergangenheit allen voran der Erzbergbau für die prosperierende Entwicklung eines nicht unerheblichen Teils des heutigen Landkreisgebiets von wesentlicher Bedeutung. Auch in an- deren Teilregionen Mittelsachsens veränderte der Abbau von Rohstoffen das Erscheinungsbild der Kul- turlandschaft, prägte den Charakter ganzer Landstriche, die Gestalt von Siedlungen und Gebäuden. Noch bis zu Beginn des 20. Jh. fanden regionale Rohstoffe aufgrund der infrastrukturellen Gegebenheiten sowie der begrenzten Möglichkeiten im Transportwesen in erster Linie in unmittelbarer räumlicher Nähe Verwendung im Bau. Konstruktive und bauliche Gestaltungsformen in den Siedlungen des Landkreises wurden somit durch das Vorhandensein spezifischer Rohstoffe beeinflusst. Traditionell spielt insbesondere der natürliche Bau- und Rohstoff Holz im ländlichen Bauen eine wesent- liche Rolle. Für den Häuserbau kam dieser vorzugsweise aufgrund seiner hohen Verfügbarkeit sowie sei- ner physikalischen Eigenschaften, die eine vergleichsweise leichte Verarbeitung und damit kurze Bauzei- ten ermöglichen, zum Einsatz. Handwerklicher Holzbau in Fachwerkbauweise war zudem kostengering und in Eigenleistung zu erbringen, so dass Fachwerkbauten heute das Erscheinungsbild der ländlichen Siedlungen im Landkreis Mittelsachsen maßgeblich bestimmen. Wurden zunächst Erd- und Obergeschoss der Gebäude in Fachwerkkonstruktion ausgeführt, änderte sich dies etwa um 1700 mit dem Erlass einer Brandschutzordnung. So musste das Erdgeschoss fortan als massives Mauerwerk errichtet werden. Dies hatte zur Folge, dass Steine als Baumaterial erheblich an Bedeutung gewannen. Sowohl Feldsteine (über- wiegend im Erzgebirgsvorland) als auch im Steinbruch gewonnene Steine wurden hierbei für den Bau verwendet. Historische Bedeutung besitzen in diesem Zusammenhang der bis zum 12. Jh. zurückrei- chende Dolomitabbau im Raum Ostrau sowie der seit Jahrhunderten bei Rochlitz gewonnene Rochlitzer Porphyrtuff. Letzterer ist vor allem aufgrund seiner Eigenschaften (z.B. Beschaffenheit, Widerstandsfä- higkeit) als Baustoff beliebt. In der nachfolgenden Abbildung sind die historischen Gesteinsabbaustan- dorte im Landkreis Mittelsachsen dargestellt. Aktuelle Rohstoffabbauflächen sind flächig schwarz mar- kiert.

Abb.: Historischer Gesteinsabbau Quelle: TU DRESDEN 2014, Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 8 Aktueller Rohstoffabbau im Landkreis Mittelsachsen und Bedeutung im ländlichen Bauen Die Tabelle enthält die aktuellen Abbaustandorte der im Landkreis Mittelsachsen vorhandenen ober- flächennahen Rohstoffe (Quelle: interaktive Karte zu den oberflächennahen Rohstoffen im Freistaat Sachsen, LfULG). Dazu sind generelle Verwendungsmöglichkeiten im Baubereich angegeben. Die Verwen- dung bezieht sich hierbei nicht auf den jeweiligen Abbaustandort, da mitunter nur schwerlich nachzuvoll- ziehen ist (z.B. Kiessande, Granulit, Granit), wofür die an den konkreten Standorten abgebauten Roh- stoffe eingesetzt werden bzw. ob und inwieweit diesen überhaupt eine Bedeutung für das ländliche Bauen im Landkreis zukommt.

Gemeinde Abbaustandort Abbau von Verwendung (allgm.) Gneis Leubsdorf Gneisbruch Buchenberg Bodenbeläge, Wandbekleidungen, Rohstoffgruppe: Festgestein au- Pflastersteine ßer Karbonatgestein Gneis Bodenbeläge, Wandbekleidungen, Steinbruch Breitenau Rohstoffgruppe: Festgestein au- Pflastersteine ßer Karbonatgestein vorwieg. für Schottergewinnung, Bobritzsch-Hil- Granit (Biotitgranit) generell Pflastersteine, Gehweg- Steinbruch Naundorf Rohstoffgruppe: Festgestein au- platten, Treppen-/ Bodenbeläge, bersdorf ßer Karbonatgestein Arbeitsplatten, Fensterbänke, Au- ßen- und Innenwandbekleidung Fassaden- und Innenraumgestal- Diabasbruch Diabas tung, Boden- und Treppenbeläge, Frankenberg Rohstoffgruppe: Festgestein au- Mühlbach-Hausdorf Bruchschotter, gelegentlich als Zu- ßer Karbonatgestein schlagstoff für Beton Fassaden- und Innenraumgestal- HWS Hartsteinwerk Seifers- Diabas tung, Boden- und Treppenbeläge, Großschirma dorf Rohstoffgruppe: Festgestein au- Bruchschotter, gelegentlich als Zu- ßer Karbonatgestein schlagstoff für Beton Granulit Rossau Granulitbruch Seifersdorf Rohstoffgruppe: Festgestein au- Bodenbeläge, Wandbekleidungen ßer Karbonatgestein vorwieg. für Schottergewinnung, Granit generell Pflastersteine, Gehweg- Mittweida Granitsteinbruch roter Berg Rohstoffgruppe: Festgestein au- platten, Treppen-/ Bodenbeläge, ßer Karbonatgestein Arbeitsplatten, Fensterbänke, Au- ßen- und Innenwandbekleidung vorwieg. für Schottergewinnung, Granit generell Pflastersteine, Gehweg- Mittweida Granitsteinbruch Mittweida I Rohstoffgruppe: Festgestein au- platten, Treppen-/ Bodenbeläge, ßer Karbonatgestein Arbeitsplatten, Fensterbänke, Au- ßen- und Innenwandbekleidung vorwieg. für Schottergewinnung, Granit generell Pflastersteine, Gehweg- Granitsteinbruch Berbersdorf Rohstoffgruppe: Festgestein au- platten, Treppen-/ Bodenbeläge, ßer Karbonatgestein Arbeitsplatten, Fensterbänke, Au- ßen- und Innenwandbekleidung Granulit Striegistal Granulitbruch Etzdorf Rohstoffgruppe: Festgestein au- Bodenbeläge, Wandbekleidungen ßer Karbonatgestein Granulitbruch Granulit Striegistal Rohstoffgruppe: Festgestein au- Bodenbeläge, Wandbekleidungen Gute Hoffnung II / Etzdorf ßer Karbonatgestein Sand Hirschfeld Kiesgrube Neukirchen - Rohstoffgruppe: Kiessande Serpentinit Bodenbeläge, Wandbekleidungen, Waldheim Serpentinit Reinsdorf Rohstoffgruppe: Festgestein au- Fertigung von Denkmälern und ßer Karbonatgestein kunstgewerblichen Gegenständen vorwieg. für Schottergewinnung, Granit, Granulit generell Pflastersteine, Gehweg- Granitsteinbruch Steina Rohstoffgruppe: Festgestein au- platten, Treppen-/ Bodenbeläge, ßer Karbonatgestein Arbeitsplatten, Fensterbänke, Au- ßen- und Innenwandbekleidung

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 9 Gemeinde Abbaustandort Abbau von Verwendung (allgm.)

Roßwein Kiessand Ossig Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessandtagebau Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Zschaitz-Ottewig Kiessand Zschaitz-Lerchenberg Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Spezialsand- und Kiesgrube Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Ostrau Kiessand Kiebitz Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Bodenbeläge aller Art (geschnitten o. bruchrauh), Bau von Naturstein- und Trockenmauern, Randsteine, Festgesteintagebau Dolomit Ostrau Palisaden, Steinblöcke, Gestal- Pulsitz-Ostrau Rohstoffgruppe: Dolomit tungsstein zum Bau von Stützmau- ern, Pflasterstein, Zuschlagstoff für Beton, Grobschotter Kiessandtagebau Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Bockelwitz Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Leisnig Kiestagebau Naunhof II Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Königsfeld Kiesgrube Leupahn Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Rochlitz Kiessandgrube Penna II Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Rochlitz Kiessandgrube Scherlberg Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Rochlitz Kieswerk Penna / Stöbnig Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Schillingbruch, Porphyrtuff Natursteinmauern, Wege und Rochlitz Treppen, Bodenbeläge, Fassaden- Rohstoffgruppe: Festgestein au- ßer Karbonatgestein bekleidung Oberer Bruch, Porphyrtuff Rochlitz vorwiegend für Bildhauerei Rochlitzer Berg Rohstoffgruppe: Festgestein au- ßer Karbonatgestein Sandgrube Wechselburg Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Tagebau Lunzenau-Biesig Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Lunzenau Kiessandtagebau Cossen Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Sandgrube Penig-Elsdorf Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessandtagebau Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Penig Penig-Dittmannsdorf Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessandtagebau Penig (Fied- Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Penig ler) Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Kiessand Zuschlagstoff in Beton, Schüttma- Claußnitz Sandgrube Röllingshain Rohstoffgruppe: Kiessande terial im Erdbau, Drainagen Granulitbruch Granulit Claußnitz Rohstoffgruppe: Festgestein au- Bodenbeläge, Wandbekleidungen Diethensdorf ßer Karbonatgestein vorwieg. für Schottergewinnung, Granit generell Pflastersteine, Gehweg- Claußnitz Granitbruch Markersdorf Rohstoffgruppe: Festgestein au- platten, Treppen-/ Bodenbeläge, ßer Karbonatgestein Arbeitsplatten, Fensterbänke, Au- ßen- und Innenwandbekleidung Granulit Hartmannsdorf Granulitbruch Kreuzeiche Rohstoffgruppe: Festgestein au- Bodenbeläge, Wandbekleidungen ßer Karbonatgestein

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 10 Ein Abbau von Schiefer - verwendet als traditioneller Werkstein für die Dachdeckung, für Fassadenver- kleidungen oder zum Wetterschutz an Giebelseiten von Gebäuden - findet im Landkreis Mittelsachsen heute nicht mehr statt. In mehreren kleinen Brüchen wurde bis in die 1920er Jahre zwischen den Ort- schaften Penna (heute Stadt Rochlitz) und Methau (heute Gemeinde ) Schiefer abgebaut, der überwiegend für die Dachdeckung von Gebäuden in unmittelbarer Nähe der Abbaustandorte eingesetzt wurde. Im Hinblick auf die Verwendung von Schiefer als Baustoff im ländlichen Bauen im Landkreis Mit- telsachsen sind die Bauherren in der Regel auf die Ausführungsfirmen angewiesen, durch welche der Schiefer bezogen wird. Die Schiefer für die Dacheindeckung stammen dabei nicht selten aus Spanien.1

Im Hinblick auf den nachwachsenden Rohstoff Holz ist festzuhalten, dass die Bedeutung mittelsächsi- schen Holzes für den Einsatz als regionaler Baustoff im ländlichen Bauen als gering einzuschätzen ist. Der Landkreis Mittelsachsen ist durch folgende Waldeigentumsverteilung gekennzeichnet (Stand 1. Ja- nuar 2014): . Landeswald im Eigentum des Freistaates Sachsen: 16.016,7 ha . Bundeswald im Eigentum der BRD: 119,5 ha . Körperschaftswald: 2202,0 ha . Kirchenwald: 574,7 ha . Privatwald: 14.155,2 ha . Treuhandrestwald: 216,6 ha

Der Staatsbetrieb Sachsenforst ist größter Flächeneigentümer im Landkreis Mittelsachsen. Grundsätzlich kann das Holz dieser Flächen von jedem käuflich erworben werden. Gemäß den Aussagen des Staatsbe- triebs Sachsenforst ist es jedoch üblich, dass gewerbliche Kunden als Holzkäufer auftreten (ausgenom- men ist das Brennholz). Gewerbliche Holzkunden sind beispielsweise Sägewerke, Zellstoffwerke, aber auch Furnierhersteller. Bauholz wird von den Bauherren dagegen in der Regel direkt beim Sägewerk ge- kauft oder durch die am Bauvorhaben beteiligten Zimmerei- oder Dachdeckerbetriebe übernommen. Holzfaserdämmstoffe oder Bodenbeläge werden direkt beim Produzenten oder Baustoffhändler erwor- ben. Sägewerke und Produzenten von z.B. Fußbodenbelägen beziehen ihr Holz zumeist aus verschiede- nen Regionen (z.B. Sachsen, Thüringen, Bayern, Tschechien), so dass ein potenzieller Bauherr letztendlich kaum nachvollziehen kann, woher das Holz für den Bau stammt. Mit Blick auf den Privatwald, der den zweitgrößten Anteil stellt, ist hervorzuheben, dass die Flächen in der Regel sehr klein strukturiert sind. Dies spricht dagegen, dass auf jenen Flächen Bauholz relevanter Größenordnungen für die Verwendung im ländlichen Bauen geschlagen wird.2

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1 Gespräche mit Bauherren von Sanierungs- und Umnutzungsprojekten im Landkreis Mittelsachsen. 2 Gespräch Klaus Kühling, Pressesprecher Staatsbetrieb Sachsenforst.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 11 3 ANALYSE DER SIEDLUNGSFORMEN UND BAUKULTUR

Für die Analyse der Siedlungsformen und Baukultur im Landkreis Mittelsachsen wurden die Ergebnisse des Kulturlandschafsprojekts Mittelsachsen sowie die Bau- und Grünfibel des Altlandkreises Döbeln u.a. als wesentliche Grundlagen herangezogen. Die nachfolgenden Ausführungen sind damit in Zusammen- hang zu sehen und als Ergänzung zu verstehen. Mit Blick auf die Analyse und Beschreibung traditioneller Bauweisen und typischer Baukultur im Landkreis Mittelsachsen ist die Darstellung von Best-Practice-Beispielen vorgesehen. Hierbei sollen Bauvorhaben vorgestellt werden, bei denen z.B. die Belange der Baukultur bzw. des Denkmalschutzes besondere Be- rücksichtigung erfahren haben, regionaltypische und traditionelle Bauweisen erhalten wurden, regionale Baumaterialien bzw. Rohstoffe zum Einsatz kamen, die Realisierung des Vorhabens unter der Nutzung regionaltypischer handwerklicher Traditionen und Techniken erfolgte und/oder im besonderen Maße das Know-how und die Potenziale mittelsächsischer Unternehmen bei der Planung sowie der baulichen Aus- führung eingebunden waren. In der Anlage 5.3 ist eine erste Übersicht von für die Vorstellung als Best- Practice-Beispiel in Betracht kommender Bauvorhaben enthalten.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 12 3.1 Typik der Siedlungsstruktur und ihrer Elemente

Der Landkreis Mittelsachsen ist durch eine vielfältig gegliederte Kulturlandschaft geprägt. Zwischen Leipziger Tieflandsbucht und Erzgebirgskamm erstrecken sich die Tallandschaften von Freiberger Mulde, und Zschopau, offenlandbestimmte Landschaften wie das Döbelner Lößhügelland und die Rochlitzer Pflege, die Halboffenlandschaften des Erzgebirgsvorlands und des Erzgebirges sowie die waldbestimmten Landschaften der Hoch- und Kammlagen des Osterzgebirges.3 Dazu kommen verdich- tete städtische Bereiche wie z.B. Freiberg, Döbeln, Frankenberg oder Mittweida (siehe Abbildung - Kul- turlandschaftsgliederung).

Abb.: Kulturlandschaftsgliederung Quelle: TU DRESDEN 2014, Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Kennzeichnend für die Kulturlandschaft Mittelsachsens ist die vielfältige Raum- und Siedlungsstruktur. Während sich der Begriff Raumstruktur in diesem Zusammenhang auf das über die Fläche verteilte Netz von Siedlungen unterschiedlicher Größe, Lage und verschiedener Beziehungen zueinander bezieht, be- schreibt der Begriff Siedlungsstruktur in erster Linie die Struktur der menschlichen Siedlungen im Hinblick auf ihre Form und innere Zusammensetzung sowie die bauliche Gestaltung. Als „phänomenologisch er- kennbare unterschiedliche Formen der Besiedlung“4 sind die jeweiligen Siedlungsstrukturen im Kontext der naturräumlichen bzw. topographischen Gegebenheiten und der historischen Entwicklungszusam- menhänge zu verstehen.

Raumstruktur Der Landkreis Mittelsachsen besteht aus 53 Kommunen mit insgesamt 486 Siedlungen, die sich über eine Gesamtfläche von 2.113,4 km² erstrecken. Der überwiegende Teil der Kommunen liegt dabei im ländli- chen Raum5 - jenen Teilräumen des Landkreises, die eher dünn besiedelt sind, eine hohe Dichte von

3 Gliederung gemäß den Ergebnissen des Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsens, TU Dresden. 4 Brunotte et al. (2002): Lexikon der Geographie, Dritter Band. Spektrum Heidelberg, Berlin, 226 5 Ländlicher Raum, verdichtete Bereiche im ländlichen Raum, Verdichtungsräume als Raumkategorien gemäß Lan- desentwicklungsplan. Die Kategorien werden auf Gemeindebasis abgegrenzt.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 13 Kleinstsiedlungen aufweisen und/oder sich in peripherer Lage zu einem Oberzentrum befinden. Inner- halb des ländlichen Raums finden sich verdichtete Bereiche mit einem überdurchschnittlichen Anteil an Siedlungs- und Verkehrsfläche. Hierzu gehören insgesamt 16 Kommunen des Landkreises Mittelsachsen, darunter die Städte Freiberg, Döbeln, Mittweida, Rochlitz und Penig. Aufgrund ihrer höheren Konzentra- tion von Bevölkerung, Wohn- und Arbeitsstätten, Anlagen und Einrichtungen der technischen und sozia- len Infrastruktur sowie hoher innerer Verflechtungen zählen zudem neun mittelsächsische Kommunen in unmittelbarer Nähe des Oberzentrums Chemnitz zur Raumkategorie Verdichtungsraum. Dies sind die Große Kreisstadt Flöha, die Städte , Burgstädt und Frankenberg/Sa. sowie die Gemeinden Hartmannsdorf, Lichtenau, Mühlau, und . Die Siedlungen innerhalb des Verdichtungs- raums sind jedoch nicht ausnahmslos städtisch geprägt. Vereinzelt finden sich ebenso typisch ländliche Siedlungen mit dörflichen Strukturen. Hinsichtlich der räumlichen Verteilung der Siedlungen bestehen innerhalb des Landkreises Mittelsachsen markante Unterschiede. Im Bereich der Altsiedelgebiete im Norden des Landkreises konzentrieren sich Kleinst- und Kleinsiedlungen, so dass die Siedlungsdichte in jenen Teilgebieten insgesamt sehr hoch ist. Der Raum, der sich in südlicher Richtung anschließt und vom Erzgebirgsvorland bis zu den Kammlagen des Erzgebirges erstreckt, ist hingegen durch eine deutlich geringere Siedlungsdichte geprägt. Die Kleinst- und Kleinsiedlungen weichen hier langgestreckten dörflichen Strukturen, die sich entlang der Täler anei- nanderreihen.

Siedlungsstruktur Mit ihren typischen siedlungsstrukturellen und baukulturellen Merkmalen bestimmen die ländlichen und städtischen Siedlungen im Landkreis Mittelsachsen das Erscheinungsbild der regionalen Kulturlandschaft. Von wesentlicher Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Siedlungsformen, die strukturelle An- ordnung innerhalb der Siedlungen (von z.B. Wohn- und Hofstätten, Frei- und Verkehrsflächen), die cha- rakteristischen Gebäude- bzw. Gehöftformen sowie die regionalspezifischen baulichen Gestaltungsmerk- male und Baumaterialien. Im Rahmen der Potenzialanalyse ländliches Bauen stehen die historischen ländlichen Siedlungsformen im Landkreis Mittelsachsen im Kern des Interesses. Das Hauptaugenmerk der nachfolgenden Ausführungen liegt folglich auf den strukturellen und baulichen Charakteristika der länd- lichen Siedlungen Mittelsachsens.

Siedlungsformen im Landkreis Mittelsachsen Mit Blick auf die historischen ländlichen Siedlungsformen lassen sich in Bezug auf die Anordnung der Gebäude und Hofanlagen zueinander, zu Freiflächen, zu Verkehrswegen und Plätzen sowie zu den Wirt- schaftsflächen grundsätzlich regellose und regelhafte Grundformen unterscheiden. Zu ersteren zählen hierbei die Streusiedlungen, die als nicht geschlossene Siedlungen zumeist aus weiter auseinanderliegen- den, flächig gestreuten Einzellagen bestehen. Unter den regelhaften ländlichen Siedlungsformen werden dagegen Siedlungen mit dominant flächiger bzw. geschlossener Anordnung, Siedlungen mit dominant auf eine Freifläche bezogener Anordnung (u.a. Rundweiler, Platzdörfer) und Siedlungen mit dominant linea- rer bzw. gewundener Anordnung der Gehöfte entlang einer Leitlinie (u.a. Waldhufendörfer / Reihendör- fer, Gassendörfer) zusammengefasst. Die Verbreitung bestimmter ländlicher Siedlungsformen im Landkreis Mittelsachsen ist eng mit der na- turräumlich bedingten Polarität zwischen dem Norden und dem Süden des Landkreises verknüpft.6 Die leicht zu erschließenden, klimatisch begünstigten und ertragreichen Lösslandschaften im Norden Mit- telsachsens waren die ersten Kulturlandschaften auf dem Gebiet des heutigen Landkreises. So geht die Inkulturnahme von Gunsträumen wie der Rochlitzer Pflege oder dem Döbelner Lösshügelland bis in das Neolithikum zurück.7 Die ältesten noch erhaltenen Siedlungsformen des Landkreises, Weiler altslawi- schen (7.-8. Jh.) oder frühdeutschen Ursprungs (10.-11. Jh.), finden sich in ebenjenen Lössgebieten im

6 Vgl. TU DRESDEN 2014, Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen 7 Ebd.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 14 Norden Mittelsachsens. Hierbei sind insbesondere Bauernweiler - typische kleinbäuerliche Siedlungen mit nur wenigen locker und nicht streng-formal geregelt angeordneten Gebäuden bzw. Gehöften - eine der prägenden Siedlungsformen des Landkreises Mittelsachsen. Ihr Vorkommen beschränkt sich deutsch- landweit auf wenige Gebiete und stellt daher eine siedlungsstrukturelle Besonderheit dar.8 Anteilig an der Gesamtzahl der Siedlungen im Landkreis sind Bauernweiler die zweithäufigste historische Siedlungs- form (12,4% aller Siedlungen im LK). Sie konzentrieren sich im Bereich des Döbelner Lösshügellandes und bilden hier zusammen mit Rundweilern - kleinen bäuerlichen Gruppensiedlungen, bei denen sich die Ge- höfte konzentrisch um einen Freiraum im Zentrum der Siedlung gruppieren - eine größere zusammen- hängende Siedlungslandschaft. Ebenfalls prägend für den Landkreis Mittelsachsen sind die in hoher Dichte im Bereich der Altsiedelgebiete vorkommenden Platzdörfer (11,7% aller Siedlungen im LK). Diese entstanden dabei vermutlich durch die Weiterentwicklung der bestehenden, i.d.R. altslawischen Weiler im Zuge des mittelalterlichen Landausbaus (v.a. im 12.-13. Jh.).9 Zentraler Bestandteil der Platzdörfer ist ein Platz im Siedlungskern, um den sich die Höfe bzw. Hofstellen locker gruppieren. Zusammenhängende Platzdorflandschaften bestehen in der Rochlitzer Pflege sowie in der Region um Leisnig. Die Lösshügel- landschaft im Norden des Landkreises Mittelsachsen ist ferner der Verbreitungsschwerpunkt von Guts- weilern und -siedlungen (7,4% aller Siedlungen im LK).

Abb.: Siedlungslandschaften Quelle: TU DRESDEN 2014, Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Im Gegensatz zu den Gunsträumen im Norden des heutigen Landkreises Mittelsachsen, die frühzeitig besiedelt wurden, erfolgte die Besiedlung des Erzgebirgsvorlands und des Erzgebirges erst wesentlich später. Zuvor weitgehend unbesiedelte, topographisch und naturräumlich weniger begünstigte Lagen wurden im Zuge der hochmittelalterlichen Landnahme (12.-14. Jh.) erschlossen. Typische Siedlungsform dieser Besiedlungsphase sind Waldhufendörfer. Diese großen bis sehr großen dörflichen Siedlungen, bei der sich die Gehöfte häufig über mehrere Kilometer einem Tal mit mittig gelegenem Bach und parallel dazu verlaufendem Erschließungsweg entlangreihen, sind die am weitesten verbreitete Siedlungsform im Landkreis Mittelsachsen (42,2% aller Siedlungen im LK). Sie bestimmen damit maßgeblich das Erschei- nungsbild der Region. Vom Mulde-Lösshügelland bis zu den Kammlagen des Erzgebirges erstreckt sich

8 Ebd. 9 Ebd.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 15 eine großräumige zusammenhängende Waldhufendorflandschaft. Innerhalb dieser finden sich nur ver- einzelt Verbreitungsschwerpunkte anderer Siedlungsformen (z.B. Streusiedlungen im Bereich Freiberg / Großschirma sowie Neuhausen). Sonstige Siedlungsformen mit dominant linearer bzw. gewundener An- ordnung der Gehöfte entlang einer Leitlinie bestehen im Landkreis Mittelsachsen in wesentlicher gerin- gerer Zahl. Als bedeutsam sind hier noch die Gassendörfer zu erwähnen, die eine Übergangsform von den älteren Siedlungsformen zu den jüngeren, linearen Siedlungen darstellen. Diese machen einen Anteil von 5,4% aller Siedlungen im Landkreis Mittelsachsen aus. Andere lineare Siedlungsformen wie z.B. Stra- ßendörfer oder Zeilendörfer besitzen in der mittelsächsischen Kulturlandschaft dagegen Seltenheitswert. Dazu kommt, dass die wenigen Beispiele eine eher untypische, ausgesprochen vielfältig gegliederte Struktur aufweisen.10 In der nachfolgenden Abbildung sind die historischen Siedlungsformen des Land- kreises Mittelsachsen hinsichtlich ihres Anteils an der Gesamtzahl der Siedlungen zusammengefasst.

Abb.: Siedlungslandschaften Quelle: TU DRESDEN 2014, Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Mit Blick auf die Raum- und Siedlungsstruktur im Landkreis Mittelsachsen ist zusammenfassend festzu- halten, dass

. sich der Großteil der mittelsächsischen Siedlungen im ländlichen Raum befindet.

. sich viele historische Ortskerne flächendeckend über den gesamten Landkreis Mit- telsachsen verteilen.

. Mittelsachsen die ältesten und jüngsten Kulturlandschaften Sachsens vereint.11

. die Siedlungen im Landkreis die naturräumlich bedingte Polarität zw. dem Norden und dem Süden des Landkreises Mittelsachsen widerspiegeln. So bestehen erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Siedlungsdichte sowie die vorherrschenden Siedlungs- formen. Während sich die Altsiedelgebiete im Norden durch eine ausgesprochen hohe Dichte an Kleinst- und Kleinsiedlungen auszeichnen (z.B. Bauern-, Rund- und Gutswei- ler, locker strukturierte Platzdörfer), findet sich in südlicher Richtung insbesondere eine großräumige zusammenhängende Siedlungslandschaft von langgestreckten Sied- lungen, deren Gehöfte linear bzw. gewunden entlang einer Leitlinie angeordnet sind (Waldhufendörfer).

10 Ebd., S. 79. 11 Ebd., S. 69.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 16 . Waldhufendörfer die prägende Siedlungsform des Landkreises Mittelsachsens sind und innerhalb des Kreisgebiets am häufigsten vorkommen (über 40% aller Siedlungen im LK).

. Gassendörfer und andere lineare Siedlungsformen in deutlich geringerer Zahl im Land- kreis Mittelsachsen zu finden sind und mit Ausnahme eines kleinen Gebiets an der nördlichen Kreisgrenze keine zusammenhängende Siedlungslandschaft bilden.

. insgesamt 21 Städte auf dem Gebiet des Landkreises liegen, davon ein Großteil Klein- städte.

Auf den folgenden Seiten sind die für den Landkreis Mittelsachsen prägenden Siedlungsformen in über- sichtlicher Steckbriefform zusammengefasst. Hierbei werden für die jeweiligen Siedlungsformen die sied- lungsstrukturellen Charakteristika aufgeführt, die Verbreitung der Siedlungen im Landkreis dargestellt, Angaben zur historischen Entstehung und zu markanten baukulturellen Aspekten gemacht sowie sehr gut erhaltene bzw. in ihrer Struktur kaum baulich überprägte mittelsächsische Siedlungen beispielhaft ange- führt. Im Hinblick auf den Aufbau der Steckbriefe zur Darstellung der typischen mittelsächsischen ländli- chen Siedlungsformen erfolgte im Wesentlichen eine Orientierung an den im Abschlussbericht zum Kul- turlandschaftsprojekt Mittelsachsen der TU Dresden enthaltenen Siedlungssteckbriefen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 17 Bauernweiler Charakteristika [1], [2] Verbreitung im Landkreis Mittelsachsen ≡ Kleinsiedlung von drei bis fünf, selten sieben Gehöften ≡ Anteil an Gesamtzahl der Siedlungen im Landkreis: (weniger als zwölf Wohnstätten) ca. 12,4% ≡ Gehöfte sind locker und regellos angeordnet, nicht ≡ Verbreitung: streng-formal einem Platz, einer Quelle oder Ähnlichem in ertragreichen und klimatisch begünstigten Gebieten, zugewandt im Landkreis Mittelsachsen ausschließlich im Rochlitzer ≡ i.d.R. ohne Einrichtungen des Gemeinschaftslebens und Döbelner Lösshügelland verbreitet, dort jedoch do- (z.B. Kirche, Gemeindehaus, Schule) minant und prägend

≡ Lage am Auenrand von Kleinstfließgewässern, in Gelän- Bauern- und desenken und Muldentälern sowie abseits von Haupt- Rundweilerlandschaft verkehrswegen ≡ kein dominanter, übergeordneter Weg in der Siedlung, stattdessen mehrere, regellose Erschließungswege für die Einzelgehöfte von einer an der Siedlung vorbeifüh- renden Straße ≡ siedlungsstrukturelle Besonderheit, seltene Siedlungs- form mit wenigen Verbreitungsschwerpunkten, hoher Wiedererkennungs- und Identifikationswert für die Re-

gion

Historische Einordnung und Entstehung [1], [2] ≡ typische altslawische Siedlungsform, älteste Siedlungsform im Landkreis Mittelsachsen (im Lösshügelland im 7.-8. Jh. entstanden) ≡ historische kleinbäuerliche Siedlungsform des Ackerbaus und der Viehzucht, Repräsentation einer Gemeinschaft ver- gleichsweise gleichberechtigter Bauern Beispiele erhaltener Bauernweiler

Abb.: Göldnitz (Gemeinde Großweitzschen) Abb.: Kalthausen (Stadt Leisnig) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Abb.: Zschauitz (Gemeinde ) Abb.: Auterwitz (Gemeinde Zschaitz-Ottewig) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 18 Bauernweiler markante Bauweisen und Baumaterialien charakteristische Freiraum- / Grünstrukturen ≡ Drei- und Vierseithöfe als typische Hofformen ≡ harmonische Einbettung in die Landschaft, hoher Land- schaftsbezug ≡ oft traufständig, Satteldächer mit Ziegeldeckung ≡ häufig angrenzende Bauerngärten, Streuobstwiesen und ≡ Gehöfte i.d.R. ausgesprochen groß, Wohnhaus seitlich, Obstbaumreihen Gehöfte innerhalb der Siedlung relativ gleichgroß ≡ deutliche Ortsrandausprägung ≡ mitunter große Toreinfahrten und Torbögen ≡ Hofbäume

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. [HRSG.]: Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland.

[2] TU DRESDEN, LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET LANDSCHAFTSPLANUNG [HRSG.] (2014): Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 19 Rundweiler Charakteristika [1], [2] Verbreitung im Landkreis Mittelsachsen ≡ Kleinsiedlung von drei bis fünf, selten sieben Gehöften ≡ Anteil an Gesamtzahl der Siedlungen im Landkreis: (weniger als zwölf Wohnstätten) ca. 4,3% ≡ besonders typisch für die Siedlungsstruktur ist ein kleiner ≡ Verbreitung: runder oder ovaler Platz (Freiraum) im Zentrum der Sied- insb. im Norden des Landkreises Mittelsachsen, in er- lung, der ursprünglich als gemeinschaftlich genutzte tragreichen und klimatisch begünstigten Gebieten Viehweide diente und um den sich die Gehöfte in kon- (z.B. im Döbelner Lösshügelland) zentrischer Anordnung mehr oder weniger locker grup- pieren Bauern- und Rundweilerlandschaft ≡ i.d.R. ohne Einrichtungen des Gemeinschaftslebens (z.B. Kirche, Gemeindehaus, Schule)

≡ siedlungsstrukturelle Besonderheit, seltene Siedlungs- form mit wenigen Verbreitungsschwerpunkten in den altslawischen Besiedlungsräumen, hoher Identifikations- und Wiedererkennungswert für die Region durch präg- nante Ortsgestalt ≡ typische Siedlungslage häufig an Auenrändern von Fließ- gewässern, feuchten Talmulden oder Geländesenken,

abseits von Hauptverkehrswegen

Historische Einordnung und Entstehung [1], [2] ≡ historische Siedlungsform des Ackerbaus und der Viehzucht ≡ altslawische bis frühdeutsche Siedlungsform, entstanden i.d.R. im 10.-11. Jh. im Zuge der deutschen Ostkolonisation, zählt damit zu den ältesten sächsischen Siedlungsformen

Beispiele erhaltener Rundweiler

Abb.: Lauschka (Stadt Hartha) Abb.: Lauschka (Stadt Hartha) Quelle: Bau- und Grünfibel für die ländlichen Quelle: Geoportal Sachsenatlas Siedlungen der Region Döbeln u. Umland

Abb.: Leupahn (Gemeinde Königsfeld) Abb.: Wittgendorf (Stadt Rochlitz) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 20 Rundweiler markante Bauweisen und Baumaterialien charakteristische Freiraum- und Grünstrukturen[1], [2] ≡ Drei- und Vierseithöfe, z.T. sehr großzügig angelegt, als ≡ harmonische Einbettung in die Landschaft, hoher Land- typische Hofformen schaftsbezug ≡ Wohnhaus ist i.d.R. dem inneren Platz zugewandt, ≡ zentraler Freiraum / Anger als Grünraum, Einzelbäume Wirtschaftsgebäude ist nach außen orientiert, daran an- ≡ häufig angrenzende Streuobstwiesen schließend Garten ≡ Fassadenbegrünung, Spaliere ≡ Satteldächer mit Ziegeldeckung ≡ inselartig eingegrünt, deutliche Ortsrandausprägung, He- ≡ mitunter Rochlitzer Porphyrtuff als Rahmung für Öffnun- cken gen (Fenster, Türen)

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. [HRSG.]: Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland.

[2] TU DRESDEN, LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET LANDSCHAFTSPLANUNG [HRSG.] (2014): Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 21 Gutsweiler Charakteristika [1], [2] Verbreitung im Landkreis Mittelsachsen [2] ≡ Kleinsiedlung bestehend aus einem zentralen, dominan- ≡ Anteil an Gesamtzahl der Siedlungen im Landkreis: ten Einzelgehöft (z.B. Gutshof, Rittergut, Herrenhaus) ca. 7,4% (insgesamt Gutsiedlungen, einschließlich Guts- und kleinen Häuslerstätten, die diesem zugeordnet sind weiler) ≡ Gutsgehöft ist i.d.R. sehr groß und herrschaftlich, oft mit ≡ Verbreitung: angelagertem Gutspark Gutssiedlungen verteilen sich über den gesamten Land- ≡ Häuslerstätten gehören zum Grundbesitz des Gutshofes kreis Mittelsachsen, Gutsweiler finden sich insb. in den und bestehen aus kleinen Wohnhäusern sowie meist pa- ertragreichen und klimatisch begünstigten Gebieten im rallel rückwärtigen, kleinen Ställen Norden des Landkreises Mittelsachsen (z.B. im Döbelner Lösshügelland) ≡ Lage der Häuslerstätten deutlich abgesetzt vom Gut , aber Orientierung in Sichtbezug zu diesem Verteilung der Gutsweiler ≡ i.d.R. ohne Einrichtungen des Gemeinschaftslebens im Landkreis Mittelsachsen (z.B. Kirche, Gemeindehaus, Schule) ≡ typische Siedlungslage an kleineren Straßen und zum Teil mit Gutsallee als markante Erschließungsachse, abseits von Hauptverkehrswegen

Historische Einordnung und Entstehung [1], [2] ≡ Siedlungsform der frühdeutschen Ostkolonialisierung, häufiger im deutsch-slawischen Grenzraum mit Verbreitungs- schwerpunkten in frühbesiedelten landwirtschaftlichen Gunsträumen ≡ Entstehung in Gebieten mit Großgrundbesitz, Siedlungsform mit hohem historischen Bezug und Identifikationswert durch den Sitz alter Herrschaftshäuser Beispiele erhaltener Gutsweiler

Abb.: Hohenlauft (Stadt Roßwein) Abb.: Hermsdorf (Stadt Döbeln) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas markante Bauweisen und Baumaterialien [2] charakteristische Freiraum- und Grünstrukturen ≡ besonders hoher Anteil an erhaltenswürdiger Bausub- stanz ≡ hohe regionalgeschichtliche und denkmalpflegerische Wertigkeit

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. [HRSG.]: Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland.

[2] TU DRESDEN, LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET LANDSCHAFTSPLANUNG [HRSG.] (2014): Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 22 Platzdorf Charakteristika [1], [2] Verbreitung im Landkreis Mittelsachsen ≡ dörfliche Siedlungsform, bei der sich die Gebäude bzw. ≡ Anteil an Gesamtzahl der Siedlungen im Landkreis: Gehöfte vergleichsweise locker um einen Platz als zent- ca. 11,7% ralen Bestandteil im Siedlungskern gruppieren ≡ Verbreitung: ≡ klar gegliederte Siedlungsgestalt mit innerörtlicher Frei- in Teilbereichen der Altsiedelgebiete typische und fläche (Dorfplatz), welche ursprünglich unverbaut war landschaftsprägende Siedlungsform und später häufig mit einer gemeinschaftlichen Einrich- (Häufung insb. in den Gebieten um Leisnig und Rochlitz) tung bebaut wurde (z.B. Kirche, Gemeindehaus), als Hauptmerkmal Platzdorflandschaft ≡ stärkere Platzorientierung, im Vergleich zu Bauern- und Rundweilern höhere Zahl von Gehöften ≡ innerhalb der Siedlung Einrichtungen des Gemeinschafts- lebens ≡ deutliche Ortsrandausprägung ≡ zentrale Erschließungsstraße nicht geradlinig sondern mit Dorfplatz umschließender Linienführung ≡ Platzdörfer sind nach Platzform unterscheidbar in Vier-

eck-, Dreieck- und Rundplatzdörfer (Unterformen Oval- und Linsenplatzdörfer)

Historische Einordnung und Entstehung [1], [2] ≡ Entstehung vorwiegend in der Periode der deutschen Landausbauzeit im 12. Und 13. Jh., charakteristische Siedlungs- form des mittelalterlichen Bevölkerungswachstums und für den deutschen Landesausbau im slawisch geprägten Löss- hügelland ≡ entstanden vermutlich auf der Grundlage älterer, im Landkreis Mittelsachsen i.d.R. altslawischer Siedlungskerne (Wei- terentwicklung bestehender Weiler bzw. Gehöftgruppen)

Beispiele erhaltener Platzdörfer

Abb.: Naundorf (Stadt Leisnig) Abb.: Carsdorf (Gemeinde Wechselburg) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Abb.: Aitzendorf (Stadt ) Abb.: Falkenhain (Stadt Mittweida) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 23 Platzdorf markante Bauweisen und Baumaterialien charakteristische Freiraum- und Grünstrukturen[1], [2] ≡ Drei- und Vierseithöfe, z.T. sehr großzügig angelegt, als ≡ starke Durchgrünung typische Hofformen ≡ große Gärten schließen sich rückwärtig an Gehöfte an ≡ zum Platz orientierte Wohnhäuser, nach außen orien- (Nutz- und Bauerngärten) und bilden als Pufferzone tierte Ställe und Scheunen Überleitung in die Landschaft, deutliche Ortsrandausprä- gung und Abgrenzung vom umgebenden Landschafts- ≡ oftmals deutliche Gehöftzwischenräume raum ≡ Satteldächer als prägende Dachform ≡ markante Hecken und Streuobstwiesen ≡ mitunter Rochlitzer Porphyrtuff als Rahmung für Öffnun- ≡ teilweise Einzelbäume und Dorfteiche als ideelle und gen (Fenster, Türen) prägende Ortselemente

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. [HRSG.]: Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland.

[2] TU DRESDEN, LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET LANDSCHAFTSPLANUNG [HRSG.] (2014): Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 24 Reihendorf / Waldhufendorf Charakteristika [1], [2] Verbreitung im Landkreis Mittelsachsen ≡ große bis sehr große dörfliche Siedlungsform, bei der die ≡ Anteil an Gesamtzahl der Siedlungen im Landkreis: Höfe oder Hofstellen entlang eines langgestreckten topo- ca. 42,2% grafischen Objekts (z.B. Straße, Höhenrücken, Tal, Fluss, ≡ Verbreitung: Bach) in mehr oder minder regelmäßigen Abständen an- im Landkreis Mittelsachsen nach Anzahl und Fläche am einandergereiht sind häufigsten vorkommende Siedlungsform, in stärker reli- ≡ ein- oder zweireihig angelegt effierten und naturräumlich weniger begünstigten Lagen ≡ Waldhufendorf als bekannteste und typischste Reihen- (für große Teile des Landkreises Mittelsachsen prägende dorfform Siedlungsform ) ≡ langgestrecktes Tal mit mittig gelegenem Bach und i.d.R. parallel dazu verlaufender Erschließungsstraße als zen- trale Leitlinie des Waldhufendorfs, oftmals mehrere Kilo- Waldhufendorf- landschaft meter lang

≡ quer dazu verlaufende langgestreckte, schmale Streifen- parzellen, die bis an die Gemarkungsgrenze reichen und zumeist deutlich voneinander abgegrenzt sind (hofan- schließende Streifenflur - Hufenflur)

≡ kein geschlossener Baublock, lockere Aneinanderreihung der Gehöfte mit großen variierenden Gehöftabständen (z.T. > 40 m), kleinere Stichwege zur Erschließung der Ge- höfte

≡ typische Nutzungsabfolge der Hufenfluren  Bachaue, Gehöft, rückw. Obstgärten, Acker- / Weideland, Wald Historische Einordnung und Entstehung [1], [2] ≡ spätdeutsche und jüngste Siedlungsform im Landkreis Mittelsachsen, im 12.-14. Jh. gezielt in den Gebieten angelegt, die bis dahin nicht oder kaum besiedelt waren und oft erst durch umfangreiche Waldrodungen in Besitz genommen wurden ≡ typische Siedlungsform des hochmittelalterlichen Landausbaus

Beispiele erhaltener Waldhufendörfer

Abb.: Steina (Stadt Hartha) Abb.: Höckendorf (Gemeinde ) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Abb.: Lichtenberg (Gemeinde Lichtenberg/Erzgeb.) Abb.: Neukirchen (Gemeinde Reinsberg) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 25 Reihendorf / Waldhufendorf markante Bauweisen und Baumaterialien charakteristische Freiraum- und Grünstrukturen[1], [2] ≡ Drei- und Vierseithöfe als typische Hofformen ≡ hoher Landschaftsbezug, Orientierung zum Bach, Aue als linearer Grünraum ≡ trauf- und giebelständig, Sattel- und Walmdächer mit überwiegend dunklen Dachziegeln, im Erzgebirge bzw. ≡ teilweise angrenzende Streuobstwiesen und teilweise Süden des Landkreises Mittelsachsen Schieferdeckung Vorgärten des Daches verbreitet ≡ zwischen den Gehöften und Höfen liegen Nutzgärten o- ≡ Fachwerk, teilweise Verblendungen der Giebelseiten mit der Weideflächen Holz, Natur- oder Kunstschiefer

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. [HRSG.]: Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland.

[2] TU DRESDEN, LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET LANDSCHAFTSPLANUNG [HRSG.] (2014): Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 26 Gassendorf Charakteristika [1], [2] Verbreitung im Landkreis Mittelsachsen ≡ dörfliche Siedlungsform, bei der sich die Gehöfte un-re- ≡ Anteil an Gesamtzahl der Siedlungen im Landkreis: gelmäßig einer zentralen Erschließungsgasse entlang-rei- ca. 5,4% hen (Straße, Gasse oder Weg als Leitlinie), die an beiden ≡ Verbreitung: Enden Zugang zum Wegenetz hat Konzentration in den Altsiedelgebieten des Landkreises ≡ Straßenführung zumeist unregelmäßig, gelegentlich ge- Mittelsachsen, häufig in Fließgewässerauen/geschützten wunden, angepasst an den Landschaftsraum Tallagen, Sackgassen- und Gassengruppendörfer ver- ≡ Gehöfte lehnen sich an Gasse an, Gebäude stehen un- gleichsweise selten (jeweils vier Siedlungen im Landkreis) gleich zueinander und innerhalb ihrer Parzelle (keine einheitliche, lineare Bauflucht der Gebäude) ≡ unregelmäßiger Ortsrand, kein scharfer Abschluss gegen Flur

≡ Unterform Sackgassendorf als kleine bis mittelgroße dörfliche Siedlung entlang einer schmalen Gasse, die an einem Ende keinen Zugang zum Wegenetz hat ≡ Unterform Gassengruppendorf als Erweiterungsform des Gassendorfs, bei der mehrere gassenartige Dorfteile in unregelmäßiger Form zusammengewachsen sind Historische Einordnung und Entstehung [1], [2] ≡ Entstehung von Gassendörfern im Zuge des mittelalterlichen Landausbaus in den Altsiedelgebieten zwischen 10. und 12. Jh., historischer Zeugniswert ≡ Übergangsform von älteren organischen (Weiler, Haufendörfer) zu den strengeren, jüngeren Siedlungsformen (z.B. Stra- ßendörfer) ≡ Gassengruppendörfer oft als Ausbau- bzw. Ergänzungsform früherer Siedlungen infolge spätmittelalterlicher Dorf-er- weiterungen Beispiele erhaltener Gassendörfer

Abb.: Gassendorf Seupahn (Gemeinde Königsfeld) Abb.: Gassendorf Forchheim (Stadt Döbeln) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Abb.: Sackgassendorf Zschaagwitz (Gemeinde Seelitz) Abb.: Gassengruppendorf Rittmitz (Gemeinde Ostrau) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 27 Gassendorf markante Bauweisen und Baumaterialien charakteristische Freiraum- und Grünstrukturen [2] ≡ Gassendörfer mit Drei- und Vierseithöfen, z.T. großzügig ≡ angrenzende Streuobstwiesen, Nutz- und Bauerngärten angelegt, als typische Hofformen ≡ teilweise markante Einzelbäume, einzelne Dorfteiche ≡ Gebäude trauf- und giebelständig, Satteldächer ≡ Rochlitzer Porphyrtuff als Rahmung für Öffnungen (Fens- ter, Türen, Torbögen) ≡ Sackgassendörfer mit Drei- und Vierseithöfen sowie Ein- dachhöfen bzw. Einzelgebäuden als charakteristische Elemente ≡ Gebäude trauf- und giebelständig, vorwiegend Sattel-dä- cher, ebenso Walmdächer verbreitet ≡ in Gassengruppendörfern keine dominierende Gehöft- / Hofform, Eindachhöfe / Einzelgebäude ebenso wie Zwei- seithöfe in variierenden Anordnungen, Drei- und Vier- seithöfe ≡ Gebäude trauf- und giebelständig, vorwiegend Sattel-dä- cher, vereinzelt Walmdächer

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. [HRSG.]: Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland.

[2] TU DRESDEN, LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET LANDSCHAFTSPLANUNG [HRSG.] (2014): Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 28 Streusiedlungen und sonstige Kleinsiedlungen Charakteristika Verbreitung im Landkreis Mittelsachsen ≡ Streusiedlung als kleine dörfliche Siedlungsform, zumeist ≡ Anteil an Gesamtzahl der Siedlungen im Landkreis: aus weiter auseinanderliegenden, flächig gestreuten Ein- ca. 9,3% zellagen (Hof / Gehöft) bestehend ≡ Verbreitung: ≡ nicht geschlossene Siedlungsform ohne eigentlichen Streusiedlungen mit Verbreitungsschwerpunkten im Ortskern, weiträumige Hofparzellen und große Gehöft- Raum Freiberg und in den Kammlagen des Erzgebirges, abstände, kein verbindendes Element Häuslerzeilen insb. in Mulde-/Döbelner Lösshügelland, ≡ Ausbreitung ohne einheitlichen Grundriss, nach Entsteh- ung und Gemeinschaftszugehörigkeit eine Einheit bil- Streusiedlungs- landschaft dend, entsprechend ist Charakter der Ortschaften ver- schieden

≡ Parzellen meist mit direkten Anschluss an einzelne Haus- grundstücke ≡ Häuslerzeilen als nichtbäuerliche Kleinsiedlung ≡ Werksweiler als kleine in unregelmäßiger Gestalt um eine größere Werkanlage (z.B. Hütten-, Hammerwerk) angelegt Siedlung, wenig dazu gehörende Häuser

Historische Einordnung und Entstehung ≡ Streusiedlungen als kulturgeschichtliche Besonderheit vor allem des Erzgebirges, überwiegend Spätbesiedlung bzw. Restflächenaufsiedlung im 16.-18. Jh. (weit nach Abschluss des bäuerlichen Landausbaus) ≡ Häuslerzeilen in der früheren Neuzeit auf grundherrlichem Boden entstanden und ehemals von Tagelöhnern oder Handwerkern bewohnt ≡ Werksweiler als jüngste Siedlungsformen Mittelsachsens, Entstehung überwiegend in der Neuzeit bei gewerblicher An- lage von z.B. Bergwerken, Hütten- oder Hammerwerken sowie in Verbindung mit neuzeitlichen Industrieanlagen Beispiele erhaltener Streu- und sonstiger Kleinsiedlungen

Abb.: Streusiedlung Erlicht (Gemeinde Halsbrücke) Abb.: Streusiedlung Heidelbach (Gem. Neuhausen / Erzgeb.) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Abb.: Häuslerreihen Neuwallwitz (Stadt Geringswalde) Abb.: Werksweiler Amerika (Stadt Penig) Quelle: Geoportal Sachsenatlas Quelle: Geoportal Sachsenatlas

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 29 Sonstige Siedlungen im Landkreis Mittelsachsen Neben den bisher aufgeführten charakteristischen mittelsächsischen ländlichen Siedlungen finden sich im Landkreis Mittelsachsen weitere historische Siedlungsformen. Hierzu zählen Straßenangerdörfer, Straßendörfer und Zeilendörfer. Für diese Siedlungsformen gibt es im Kreisgebiet jedoch nur vereinzelte Beispiele, deren Struktur zudem vielfältig gegliedert ist bzw. bei denen sich die Ortsgestalt mitunter stark baulich überprägt zeigt. Entsprechend sind die angeführten Siedlungsformen keineswegs prägend oder typisch für die Kulturlandschaften Mittelsachsens. Dagegen sind die städtischen Siedlungen aufgrund ihrer strukturellen und baukulturellen Merkmale für das Erscheinungsbild Mittelsachsens maßgeblich von Bedeutung. Dabei sind die verstädterten Bereiche bzw. die Stadtanlagen als nach ihrer Einwohnerzahl größere Siedlungen vor allem durch ihren kompakten Siedlungskörper, die relativ hohe Bebauungsdichte, die überwiegende Mehrstöckigkeit der Gebäude und die hohe Wohnstättendichte gekennzeichnet. So bündeln sich hier Verkehrswege mit vergleichsweise hoher Wertigkeit. Die städtischen Siedlungen der mittelsächsischen Kulturlandschaft sind zudem durch ein hohes Maß an künstlicher Umweltgestaltung geprägt. Bauliche Aspekte und Strukturen dominieren die Gestalt der urbanen Bereiche und spielen für die Erlebnisqualität der Kulturlandschaft eine wichtige Rolle12. Insgesamt 4,5% der Siedlungen des Landkreises Mittelsachsen sind Städte.

12 Vgl. KULAP TUD

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 30 3.2 Typische bauliche Gestaltungsmerkmale und Gehöftformen im Landkreis Mit- telsachsen

A) Eindachhof (Einfirsthof, Einhaus) . ländlicher Haustyp, bei dem sich alle wesentlichen Funktionsräume bäuerlichen Wohnens und Wirt- schaftens unter einem Dach mit durchlaufender Firstlinie befinden (allenfalls kleine Nebenbauten, z.B. Backhaus oder Speicher, abgetrennt vom Ge- bäude) . Entstehung des quergeteilten „Wohnstallspeicher- hauses“ im mitteldeutschen Raum seit dem 17. Jh. durch Erweiterung des dreizonigen „Mitteldeut- schen Wohnstallhauses“ oder Ernhauses für Klein- bauern und Handwerker[1] . im 20. Jh. Rückgang der Nutzung von Stall u. Scheu- Abb.: Typik Eindachhof[1] ne, Erweiterung und Umbau des Eindachhofs zum „Nur-Wohnhaus“ [1] Bauweise / bauliche Struktur Baukörper . langgestreckter, stehender, einfacher und klarer Baukörper mit rechteckigem Grundriss . meist zweigeschossig - Obergeschoss als Holzfachwerkkonstruktion, zumeist aus Nadel- holz, mit Lehmgefachefüllung, verputzt mit Kalkmörtel; Erdgeschoss aus Natursteinen oder Ziegeln gemauert (Bruchsteinmauerwerk, Ziegelmauerwerk auf Bruchsteinfunda- menten, Feldsteinmauerwerk), i.d.R. verputzt mit Kalkmörtel . Grundrisszonierung (Wohnen, Küche / Flur, Stall, Scheune); Quererschließung von der Traufseite[1] . Holzbalkendecken; steile Holztreppen zu Obergeschoss und Dachboden; seit zweiter Hälfte des 19. Jh. mit gemauertem Schornstein[1]

Dach . zumeist steiles Satteldach, Dachneigung > 45°, Kehlbalken-Sparrendach mit einfach ste- hendem Stuhl (Stuhlrähm über gesamte Hauslänge)[1], geringer Dachüberstand; auch Krüppelwalmdach . Traufseite ab 18. Jh. nach der Straße ausgerichtet[1] (insb. im Erzgebirge Traufstellung vorherrschend) . Dacheindeckung mit Ziegeln (vorwiegend im nördlichen Teil des Landkreises Mittelsach- sen), Schieferplatten bzw. schieferähnlichen Materialien (in Richtung Erzgebirge wird Deckung mit schwarz-blauem Schiefer dominierend) oder vereinzelt Holzschindeln (Erz- gebirge)

Tonziegeldeckung Schieferdeckung Holzschindeldeckung

Fassade . Fassade mit geschlossener Gesamtform; ausgewogen proportionierte Gestaltung mit stimmigem Verhältnis von Öffnungen (Fenster, Türen) und geschlossenen Wandflä- chen

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 31 Fassade . i.d.R. „fränkisches“ Fachwerkgefüge mit rhythmischer Fassadengliederung und relativ engem Ständerabstand . schlichte und sachliche Fachwerkbauweise verbreitet (schmuckloses Fachwerk mit Eckstreben, strebenreiches Fachwerk), vergleichsweise wenig Zierfachwerk (insb. im Bereich des Erzgebirges); . Ausfachungen i.d.R. mit natürlicher Farbgebung, hell (nicht grell leuchtend) oder in Erdtönen . Tür als Schwerpunkt der Fassadengestaltung angemessen gestaltet; mit individuellem Erscheinungsbild, ein- oder zweiflüglig, kleine Fenster in Türblatt oder über der Tür verbreitet . stehendes Fensterformat; konstruktive Untertei- lung der Fenster mit Querhölzern, Pfosten und außenliegenden Sprossen; zweiflügelige Fenster mit dreiteiliger Verglasung weit verbreitet (Sprossenfenster mit 6 Scheiben) . i.d.R. achsiale Anordnung der Fensteröffnungen; Öffnungen des jeweiligen Geschosses mit gleichen Querholz / Pfosten Sprossen Sturzhöhen; mitunter variierende Fenstergrößen in den einzelnen Geschossen[1] Abb.: Fensterform[2] . Holz als traditioneller Werkstoff für Fenster / Türen . Gewände aus Naturstein (z.B. Porphyrgewände in den Regionen um Rochlitz und Dö- beln verbreitet) oder Holz bzw. Putzfaschen mit veränderter Struktur und / oder Farb- gebung als Umrahmung der Öffnungen . durch Wetter besonders beanspruchte Bereiche der Fassade mit Verblendungen; häu- fig Giebelseiten mit Schieferverkleidungen auf Vollschalung (Kunst- / Naturschiefer), senkrechten Verbretterungen oder Holzschindeln als Wetterschutz

Vorkommen: . kleinere Eindachhöfe in gebirgsnahen Klimabereichen mit verstärkter Viehhaltung und wenig Ackerbau, z.B. Talgründe und Hanglagen im Osterzgebirge[1] . mittlere und große Eindachhöfe eher nicht im Landkreis Mittelsachsen[1]

Abb.: Eindachhof in Steina (Stadt Hartha) [1] Abb.: Wohnstallhaus Wallbach (Stadt Hartha) [1]

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. (HRSG.): Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland. [2] DORFENTWICKLUNGSVEREIN STEINBACH E.V. (HRSG.) (1998): Bauliches Gestalten und Wohnen im Erzgebirge – Das Wohnhaus im ländlichen Raum.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 32 B) Zweiseit- oder Hakenhof . Hofform, bei der die Hofstelle von zwei Gebäuden begrenzt wird . ursprünglich als Hofstellen von Dorfbewohnern mit geringem Landbesitz, bäuerliche Wirtschaften klei- ner und mittlerer Größe (oft als Zwischenform eines sich entwickelnden großen Landwirtschaftsbe-trie- bes); auch Handwerker (z.B. Schmiede, Korbflechter) betrieben ihr Handwerk in Zweiseithöfen und Land- wirtschaft in erster Linie ausgerichtet auf die Eigenversorgung bzw. als Nebenerwerb[1] Bauweise / bauliche Struktur Gebäude- struktur Abb.: Variationen der strukt. Anordnung der Gebäude eines Zweiseithofs[1]

. Gebäude der Hofanlage sind entweder parallel oder rechtwinklig angeordnet und stehen in unmittelbarem räumlichen Zusammenhang . Hofform etwa bis zum Ende des 19. Jh. in der gleichen Grundstruktur angelegt[1]

Baukörper . bauliche Gestaltung von geschlossener Gesamtform, Gebäude weisen eine einheitliche Formensprache auf . Einzelgebäude des Hofs sind stehende, einfache und klare Baukörper . Verwendung einheimischer Baumaterialien und Verarbeitung / Ausführung in regionalen Handwerkstechniken[1]

Wohnstallhaus (mit Wohn- und Stallbereichen unter einem Dach) . meist zweigeschossig - Obergeschoss als Holzfachwerkkonstruktion, mit Lehmgefache- füllung, verputzt mit Kalkmörtel; Erdgeschoss aus Natursteinen oder Ziegeln gemauert (Bruchsteinmauerwerk, Ziegelmauerwerk auf Bruchsteinfundamenten, Feldsteinmauer- werk), i.d.R. verputzt mit Kalkmörtel . Holzbalkendecken

Scheune . häufig auf Sockel aus Bruchsteinmauerwerk in Fachwerkbauweise errichtet, ebenso Scheunen in Mischbauweise mit Obergeschoss in Holzfachwerkkonstruktion und ge- mauertem Erdgeschoss[1]

Dach . beide Gebäude des Hofs mit einheitlicher Dachform, zumeist steile Satteldächer, auch Krüppelwalmdächer; Dachneigung > 45° . Dacheindeckung mit Ziegeln (eher im nördlichen Teil des Landkreises Mittelsachsen prä- gend) oder Schieferplatten (in Richtung Erzgebirge Deckung mit schwarz-blauem Schiefer dominierend) typisch

Fassade . Gebäude der Hofanlage mit einheitlichem Gesamtbild, Einheitlichkeit der Fassaden- gliederung, Individualität im Detail Wohnstallhaus (mit Wohn- und Stallbereichen unter einem Dach) . Fassade mit geschlossener Gesamtform; ausgewogen proportionierte Gestaltung mit stimmigem Verhältnis von Öffnungen (Fenster, Türen) und geschlossenen Wandflächen . i.d.R. „fränkisches“ Fachwerkgefüge mit rhythmischer Fassadengliederung und relativ engem Ständerabstand

. schlichte und sachliche Fachwerkbauweise verbreitet (schmuckloses Fachwerk mit Eck- streben, strebenreiches Fachwerk), vergleichsweise wenig Zierfachwerk (insb. im Be- reich des Erzgebirges); Ausfachungen i.d.R. mit natürlicher Farbgebung . Tür als Schwerpunkt der Fassadengestaltung angemessen gestaltet; mit individuellem Erscheinungsbild, ein- oder zweiflüglig, kleine Fenster in Türblatt oder über der Tür verbreitet

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 33 Fassade . stehendes Fensterformat; konstruktive Untertei- lung der Fenster mit Querhölzern, Pfosten und außenliegenden Sprossen; zweiflügelige Fenster mit dreiteiliger Verglasung weit verbreitet (Sprossenfenster mit 6 Scheiben) . i.d.R. achsiale Anordnung der Fensteröffnungen; Querholz / Sprossen Öffnungen des jeweiligen Geschosses mit gleichen Pfosten Sturzhöhen; mitunter variierende Fenstergrößen in [1] Abb.: Fensterform[2] den einzelnen Geschossen . Holz als traditioneller Werkstoff für Fenster / Türen . Gewände aus Naturstein (z.B. Porphyrgewände in den Regionen um Rochlitz und Dö- beln verbreitet) oder Holz bzw. Putzfaschen mit veränderter Struktur und / oder Farb- gebung als Umrahmung der Öffnungen . insb. Giebelseiten mit Verblendungen als Wetterschutz (Holz, Schiefer)

Scheune . schlichte Fachwerkbauweise verbreitet, i.d.R. Fachwerkgefüge mit rhythmischer Fassa- dengliederung . variierende Fenstergrößen, Größe der Fensteröffnungen entsprechend den funktio- nellen Erfordernissen . Toröffnung als Schwerpunkt der Fassadengestaltung

Vorkommen: . Zweiseit- und Hakenhöfe finden sich über den gesamten Landkreis verteilt . mittelgroße bis große Höfe in den Altsiedelgebieten im Norden . kleinere bis mittelgroße Höfe im Erzgebirgsvorland und im Erzgebirge

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. (HRSG.): Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland. [2] DORFENTWICKLUNGSVEREIN STEINBACH E.V. (HRSG.) (1998): Bauliches Gestalten und Wohnen im Erzgebirge – Das Wohnhaus im ländlichen Raum.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 34 C) Dreiseithof . im Landkreis Mittelsachsen weit verbreitet, neben Vierseithöfen am häufigsten vorzufindende Hof- / Ge- höftform . Hofform entwickelt durch große und mittlere bäuerliche Wirtschaftsbetriebe; oftmals gingen Dreiseit- höfe aus kleineren bäuerlichen Wirtschaften hervor bzw. entstanden durch die bauliche Erweiterung von zunächst als Eindach- oder Zweiseithöfen angelegten Anwesen[1]

Bauweise / bauliche Struktur Gebäude- struktur[1]

Abb.: Variationen der strukturellen Anordnung der Gebäude eines Dreiseithofs[1]

. Höfe durch regelmäßige Grundstruktur gekennzeichnet, Anordnung der Gebäude gemäß „Prinzip der kurzen Wege“ . variierende strukturelle Anordnung der Gebäude in Abhängigkeit von den örtlichen topo- graphischen Gegebenheiten bzw. der Lage der Hofstellen zu Verkehrswegen und Gewäs- sern, der Wirtschaftsform sowie der Entstehungsgeschichte des Hofs . Stallgebäude in paralleler Anordnung zu Wohnhaus / Wohnstallhaus, oftmals mit Aus- zugswohnung . Orientierung nach innen auf Hof, Abschirmung der innenliegenden Hoffläche, Lücken- schluss zwischen den Gebäuden oft durch kleinteilige Nebengebäude (z.B. Schuppen) . Hofseite zur offenen Landschaft durch quergestellte Scheunen geschlossen (mitunter an Vordergebäude angebaut und mit Durchfahrt zu den Feldern) . Wohnhaus / Wohnstallhaus steht meist in Firstrichtung rechtwinklig zur Straße

Baukörper[1] . Hauptgebäude (Wohn-, Wohnstallhaus, Stall und Scheune) zumeist zweigeschossig mit längsgestrecktem klaren Grundriss . freistehende Nebengebäude sind Hauptgebäuden untergeordnet . übermannshohe Mauern mit Hoftoren als baulicher Abschluss zur Straße, jedoch sel- ten vollständig erhalten Wohnhaus / Wohnstallhaus (mit Wohn- und Stallbereichen unter einem Dach) . meist zweigeschossig - Obergeschoss als Holzfachwerkkonstruktion, mit Lehmgefache- füllung, verputzt mit Kalkmörtel; Erdgeschoss aus Natursteinen oder Ziegeln gemauert (Bruchsteinmauerwerk, Ziegelmauerwerk auf Bruchsteinfundamenten, Feldsteinmauer- werk), i.d.R. verputzt mit Kalkmörtel . Holzbalkendecken

Scheunen . entweder als zweigeschossige Fachwerkkonstruktion oder in Mischbauweise mit Oberge- schoss in Holzfachwerkkonstruktion und gemauertem Erdgeschoss

Dach[1] . Gebäude des Hofs mit einheitlicher Dachform, zumeist steile Satteldächer, auch Krüppel- walmdächer; Dachneigung > 45° . große Dachstühle . Dacheindeckung mit Ziegeln (eher im nördlichen Teil des Landkreises Mittelsachsen prä- gend) oder Schieferplatten (in Richtung Erzgebirge Deckung mit schwarz-blauem Schiefer dominierend) oder vereinzelt Holzschindeln (Erzgebirge)

Fassade . Gebäude in gestalterischer Verwandtschaft, Hofanlage mit einheitlichem Gesamtbild, Einheitlichkeit in der Fassadengliederung

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 35 Fassade Wohnhaus / Wohnstallhaus (mit Wohn- und Stallbereichen unter einem Dach) . Fassade mit geschlossener Gesamtform; ausgewogen proportionierte Gestaltung mit stimmigem Verhältnis von Öffnungen (Fenster, Türen) und geschlossenen Wandflächen . i.d.R. rhythmische Fassadengliederung . schlichte und sachliche Fachwerkbauweise verbreitet (schmuckloses Fachwerk mit Eck- streben, strebenreiches Fachwerk), vergleichsweise wenig Zierfachwerk (insb. im Be- reich des Erzgebirges); Ausfachungen i.d.R. mit natürlicher Farbgebung . Tür als Schwerpunkt der Fassadengestaltung angemessen gestaltet; mit individuellem Erscheinungsbild, ein- oder zweiflüglig, kleine Fenster in Türblatt oder über der Tür verbreitet

. stehendes Fensterformat; konstruktive Untertei- lung der Fenster mit Querhölzern, Pfosten und außenliegenden Sprossen; zweiflügelige Fenster mit dreiteiliger Verglasung weit verbreitet (Sprossenfenster mit 6 Scheiben) . i.d.R. achsiale Anordnung der Fensteröffnungen; Querholz / Sprossen Öffnungen des jeweiligen Geschosses mit gleichen Pfosten Sturzhöhen; mitunter variierende Fenstergrößen in [1] Abb.: Fensterform[2] den einzelnen Geschossen . Holz als traditioneller Werkstoff für Fenster / Türen . Gewände aus Naturstein (z.B. Porphyrgewände in den Regionen um Rochlitz und Dö- beln verbreitet) oder Holz bzw. Putzfaschen mit veränderter Struktur und / oder Farb- gebung als Umrahmung der Öffnungen . insb. Giebelseiten mit Verblendungen als Wetterschutz (Holz, Schiefer)

Scheunen . schlichte Fachwerkbauweise verbreitet, i.d.R. Fachwerkgefüge mit rhythmischer Fassa- dengliederung . variierende Fenstergrößen, Größe der Fensteröffnungen entsprechend den funktio- nellen Erfordernissen . Toröffnung als Schwerpunkt der Fassadengestaltung

Vorkommen: . Dreiseithöfe sind im gesamten Landkreis Mittelsachsen verbreitet und finden sich in nahezu allen Sied- lungsformen, aber Dreiseithöfe mit regionalen Eigenheiten / regionaltypischem Charakter . für das Erscheinungsbild der Kulturlandschaft in den Altsiedelgebieten im Norden des Landkreises sind i.d.R. große, z.T. überaus großzügig angelegte Hofanlagen prägend . im Vergleich dazu finden sich im Erzgebirgsvorland sowie in der Gebirgslandschaft des Erzgebirges über- wiegend deutlich kleinere Dreiseithöfe

Abb.: Dreiseithof mit Mauerbogen / Tor zur Straße [1] Abb.: Dreiseithof mit Gewänden aus Porphyrtuff [2]

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. (HRSG.): Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland. [2] TU DRESDEN, LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET LANDSCHAFTSPLANUNG [HRSG.] (2014): Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen..

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 36 D) Vierseithof . Hofform, bei der der Hof des Anwesens von allen vier Seiten von Gebäuden umschlossen ist . weit verbreitete Form landwirtschaftlicher Anwesen im Landkreis Mittelsachsen . Erhaltung der Hofform in seiner Gesamtheit wichtig für den Fortbestand der überlieferten Dorfstruktu- ren

Bauweise / bauliche Struktur Gebäude- struktur[1]

Abb.: Variationen der strukt. An- ordnung der Gebäude eines Vierseithofs[1]

. Anordnung der Gebäude in Abhängigkeit der Funktion und der Lage zum Acker- land; entsprechend den topographischen Gegebenheiten, der Lage des Hofes zu Straßen und Gewässerläufen sowie Wegebeziehungen . Giebelseite zumeist Richtung Süden gerichtet, d.h. Wohnhaus ist Ost- oder West- flügel des Hofs, Scheune gegenüber Wohnhaus angeordnet

Baukörper[1] . Hofform mit Wohnhaus / Wohnstallhaus, Scheune und Stall als Hauptgebäude sowie Nebengebäuden . ergänzend zu den Gebäuden mitunter Geräteschuppen in den Winkeln des Hofs bzw. als seitliche Erweiterung Wohnhaus / Wohnstallhaus (mit Wohn- und Stallbereichen unter einem Dach) . langgestreckter Baukörper, meist zweigeschossig - Obergeschoss als Holzfachwerkkon- struktion, mit Lehmgefachefüllung, verputzt mit Kalkmörtel; Erdgeschoss aus Naturstei- nen oder Ziegeln gemauert (Bruchsteinmauerwerk, Ziegelmauerwerk auf Bruchsteinfun- damenten, Feldsteinmauer-werk), i.d.R. verputzt mit Kalkmörtel . Holzbalkendecken, im Dachraum ursprünglich Heuboden und Lagerraum . Wohnhaus hebt sich als repräsentativer Teil des Hofes in der Größe häufig von den ande- ren Gebäuden ab

Scheune . quaderförmiger Baukörper, entweder auf Sockel aus Bruchsteinen in Fachwerkkonstruk- tion oder Natursteinen errichtet oder als Mischkonstruktion (massives Erdgeschoss / Fachwerk im Obergeschoss); Traufhöhe entspricht i.d.R. der des Hauptgebäudes Stallgebäude . zweigeschossig; rechteckiger langgestreckter Grundriss; Erdgeschoss aus Natursteinen oder Ziegeln, Obergeschoss in Holzfachwerkkonstruktion draufgesetzt (später oft durch Mauerwerk ersetzt und überputzt) Nebengebäude . eingeschossig, rechteckiger Grundriss, meist aus minderwertigen Baumaterialien . entsprechend den örtlichen Gegebenheiten zwischen Hauptgebäude eingepasst und i.d.R. daran angebaut

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 37 Dach[1] . Wohnhaus / Wohnstallhaus zumeist mit steilem Satteldach oder auch mit Krüppelwalm- dach, Dachneigung über 45°

. Scheune und Stallgebäude mit an Form und Neigung des Wohngebäudes angepasstem

Dach, Nebengebäude auch mit davon abweichender Dachform (z.B. flachgeneigtes Pult- dach)

. Dacheindeckung mit Ziegeln (eher im nördlichen Teil des Landkreises Mittelsachsen prä-

gend) oder Schieferplatten (in Richtung Erzgebirge Deckung mit schwarz-blauem Schiefer dominierend) oder vereinzelt Holzschindeln (Erzgebirge)

Fassade Wohnhaus / Wohnstallhaus (mit Wohn- und Stallbereichen unter einem Dach) . Wohnhaus hebt sich als repräsentativer Teil des Hofes mit Blick auf die Gestaltung häufig von den anderen Gebäuden ab . Fassade mit geschlossener Gesamtform; ausgewogen proportionierte Gestaltung mit stimmigem Verhältnis von Öffnungen (Fenster, Türen) und geschlossenen Wandflächen . i.d.R. rhythmische Fassadengliederung . schlichte und sachliche Fachwerkbauweise verbreitet (schmuckloses Fachwerk mit Eck- streben, strebenreiches Fachwerk), vergleichsweise wenig Zierfachwerk (insb. im Be- reich des Erzgebirges); Ausfachungen i.d.R. mit natürlicher Farbgebung . Tür als Schwerpunkt der Fassadengestaltung angemessen gestaltet; mit individuellem Erscheinungsbild, ein- oder zweiflüglig, kleine Fenster in Türblatt oder über der Tür verbreitet

. stehendes Fensterformat; konstruktive Untertei- lung der Fenster mit Querhölzern, Pfosten und außenliegenden Sprossen; zweiflügelige Fenster mit dreiteiliger Verglasung weit verbreitet (Sprossenfenster mit 6 Scheiben) . i.d.R. achsiale Anordnung der Fensteröffnungen; Querholz / Sprossen Öffnungen des jeweiligen Geschosses mit gleichen Pfosten Sturzhöhen; mitunter variierende Fenstergrößen in [1] Abb.: Fensterform[2] den einzelnen Geschossen . Holz als traditioneller Werkstoff für Fenster / Türen . Gewände aus Naturstein (z.B. Porphyrgewände in den Regionen um Rochlitz und Dö- beln verbreitet) oder Holz bzw. Putzfaschen mit veränderter Struktur und / oder Farb- gebung als Umrahmung der Öffnungen . insb. Giebelseiten mit Verblendungen als Wetterschutz (Holz, Schiefer)

Scheunen / Stallgebäude . schlichte Fachwerkbauweise verbreitet, i.d.R. rhythmische Fassadengliederung . variierende Fenstergrößen, Größe der Fensteröffnungen entsprechend den funktio- nellen Erfordernissen . i.d.R. zweiflügelige Toröffnung als Schwerpunkt der Fassadengestaltung, Holz als tradi- tioneller Werkstoff für Tore

Vorkommen: . Vierseithöfe sind im gesamten Landkreis Mittelsachsen verbreitet und finden sich in nahezu allen Sied- lungsformen, aber mit regionalen Eigenheiten / regionaltypischem Charakter . für das Erscheinungsbild der Kulturlandschaft in den Altsiedelgebieten im Norden des Landkreises sind i.d.R. große, z.T. überaus großzügig angelegte Hofanlagen prägend (besonders große Höfe in der Lösshü- gellandschaft im Raum Döbeln) . im Vergleich dazu finden sich im Erzgebirgsvorland sowie in der Gebirgslandschaft des Erzgebirges über- wiegend deutlich kleinere Höfe

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 38

Abb.: Vierseithof in Oberbobritzsch [2] Abb.: Scheune eines Vierseithofs [1]

[1] FÖRDERGESELLSCHAFT „REGIO DÖBELN“ E.V. (HRSG.): Bau- und Grünfibel für die ländlichen Siedlungen der Region Döbeln und Umland. [2] TU DRESDEN, LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET LANDSCHAFTSPLANUNG [HRSG.] (2014): Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen..

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 39 3.3 Typik der Siedlungsstruktur und baukulturelle Aspekte in den LEADER-Regio- nen des Landkreises Mittelsachsen

Der ländliche Raum bildet angesichts seiner gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen einen Schwerpunkt der sächsischen Strukturpolitik. Mit Fördermitteln der Europäischen Union sowie des Frei- staats Sachsen in Höhe von etwa 430 Mio. Euro soll die ländliche Entwicklung in Sachsen im Zeitraum von 2014 – 2020 unter der Berücksichtigung des Zusammenwirkens sozialer, ökonomischer und ökologischer Aspekte gezielt unterstützt werden. Den Rahmen für die Förderung der ländlichen Entwicklung setzt das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (EPLR 2014-2020). Der Umsetzung des EPLR liegt dabei der LEADER-Ansatz zu Grunde. Mit diesem soll die Mitwirkung der lokalen bzw. regionalen Bevölkerung an regionalen Entwicklungsprozessen gefördert werden. So sieht der LEADER-Ansatz nicht nur die inten- sive Einbindung der Akteure vor Ort bei der Erarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategien vor, son- dern legt auch Beschluss, Umsetzung und Begleitung der Strategien in die Hände der lokalen bzw. regio- nalen Gemeinschaft. Für die inhaltliche und finanzielle Schwerpunktsetzung sind die Regionen selbst ver- antwortlich. Entsprechend der differenzierten Ausgangslage und den spezifischen Bedarfen in den jewei- ligen Gebieten kann so die Grundlage für eine individuell abgestimmte, nachhaltige Entwicklungsstrate- gie geschaffen werden.

LEADER-Entwicklungsstrategien als wesentlicher Ansatz zur Entwicklung des ländlichen Raums im Frei- staat Sachsen Insgesamt 30 Regionen im Freistaat Sachsen sind mit Beginn der EU-Förderperiode 2014-2020 dem Auf- ruf des SMUL zur Erarbeitung einer LEADER-Entwicklungsstrategie (LES) gefolgt und haben schließlich im April 2015 den Status als LEADER-Gebiet erhalten (siehe Abb. unten). Als ein wesentliches Thema finden sich in den regionalen Strategien dabei sachsenweit der Erhalt der typischen ländlichen Strukturen sowie die Sanierung und Instandsetzung der historischen Bausubstanz wieder. Die nachhaltige Sicherung der wertvollen baulichen Bestandteile erfordert künftig eine stärkere Sensibilisierung für das Thema Baukul- tur, für regionalspezifische Gestaltungsmerkmale und Baumaterialien - sowohl bei den Entscheidungsträ- gern als auch bei möglichen Bauherren.

Abb.: LEADER-Regionen im Freistaat Sachsen 2014-2020 Quelle: eigene Darstellung, Kartengrundlage: SMUL.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 40 LEADER-Regionen im Landkreis Mittelsachsen Die LEADER-Regionen im Freistaat Sachsen sind grundsätzlich freiwillige Zusammenschlüsse verschiede- ner Kommunen. In Bezug auf ihre Bevölkerungszahl reichen sie von Gebieten mit 15.000 Einwohnern bis zu regionalen Gebietszusammenhängen, in denen etwa 200.000 Menschen leben. Die 53 Gemeinden im Landkreis Mittelsachsen verteilen sich auf sechs LEADER-Gebiete. Dies sind die Erzgebirgsregion Flöha- und Zschopautal, der Klosterbezirk Altzella, das Land des Roten Poprhyr, die Lommatzscher Pflege, die Region Sachsenkreuz+ sowie das Silberne Erzgebirge. Die Region Sachsenkreuz+ ist dabei die einzige Re- gion, die mit all ihren Mitgliedskommunen innerhalb der Landkreisgrenze Mittelsachsens liegt. Die Gebietskulissen der mittelsächsischen oder anteilig im Landkreis Mittelsachsen befindlichen LEADER- Regionen sind in erster Linie das Resultat gewachsener bzw. hinsichtlich ihrer Konstitution bewährter regionaler Kooperationen. Überdies bestehen in den einzelnen Regionen jedoch verschiedene Aspekte und Motive, in denen der Zusammenschluss begründet liegt. Dies sind z.B. die identitätsstiftende Berg- baugeschichte im Silbernen Erzgebirge, die Zugehörigkeit zur historischen Kulturlandschaft der Lommatz- scher Pflege oder auch die besondere baukulturelle Prägung durch den roten Porphyrtuff als verbinden- des Element der Städte und Gemeinden im Land des Roten Porphyr. In Bezug auf Letzteres ist festzuhal- ten, dass eine derart markante baugestalterische regionale Charakteristik im Landkreis Mittelsachsen die Ausnahme bildet, dennoch unterscheiden sich die LEADER-Regionen im Hinblick auf die baukulturellen Merkmale und die Typik der Siedlungsstruktur mitunter stark voneinander.

Abb.: Siedlungsstruktur in den LEADER-Regionen (mittelsächsische Teile) Quelle: eigene Darstellung, Kartengrundlage: TU DRESDEN 2014, Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen.

Generell weisen einige LEADER-Gebiete einen relativ einheitlichen Charakter auf, währenddessen in an- deren LEADER-Regionen Mittelsachsens die siedlungsstrukturellen und baugestalterischen Veränderun- gen innerhalb der Gebietskulisse deutlich wahrnehmbar sind. Zu ersteren Gebieten gehören z.B. das Sil- berne Erzgebirge oder die Erzgebirgsregion Flöha- und Zschopautal, die sich im Bereich der großräumigen Waldhufendorflandschaft erstrecken. Auch die Region Lommatzscher Pflege besitzt ein einheitliches Er- scheinungsbild, jedoch hebt dieses sich von den zuvor genannten Regionen u.a. durch die weitaus höhere Siedlungsdichte, das hohe Vorkommen von Kleinst- und Kleinsiedlungen mit locker gruppierten bzw. re- gellos angeordneten Gehöften, die zumeist sehr großzügig angelegten Höfe sowie bestimmte baugestal- terische Aspekte (z.B. Dacheindeckung, Zierfachwerk) ab. Eher weniger einheitlich in Bezug auf die Typik

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 41 der Siedlungsstruktur sowie im Hinblick auf bestimmte baukulturelle Charakteristika zeigen sich z.B. der Klosterbezirk Altzella oder die Region Sachsenkreuz+. Entsprechend differenzierter muss hier zukünftig die Sensibilisierung für den Erhalt der typischen ländlichen Siedlungsstrukturen und baukulturellen Be- sonderheiten erfolgen. So vollziehen sich im Klosterbezirk Altzella, im Land des Roten Porphyr und in der Region Sachsenkreuz+ die Übergänge zwischen den Altsiedelgebieten und den später besiedelten Lagen des Landkreises, zwischen Bereichen mit einer hohen Dichte an kleinen mehr oder weniger regelhaft strukturierten Siedlungen und Gebieten mit langgestreckten größeren dörflichen Siedlungen. Die Inhalte der Kapitel 3.1 und 3.2 sowie die Ausführungen der vorangegangenen Absätze verdeutlichen letztlich die Notwendigkeit einer individualisierten siedlungsstrukturellen und baugestalterischen Sensi- bilisierung in den jeweiligen LEADER-Gebieten. Dies macht zwangsläufig auch die Auseinandersetzung mit dem Thema des ländliches Bauens sowie der Typik der Siedlungsstruktur und ihrer Elemente in den benachbarten Landkreisen erforderlich, um so die LEADER-Regionen gesamthaft abbilden zu können.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 42 4 ANALYSE DER FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN

Die Recherche über aktuelle Forschungsvorhaben konzentrierte sich im Wesentlichen auf die großen Hochschuleinrichtungen im Landkreis. In Ergänzung dazu wurde die TU Dresden aufgrund ihrer fachlichen Ausrichtung und ihres Engagements im Landkreis, u.a. im Rahmen des Kulturlandschaftsprojektes Mittel- sachen, angefragt. Folgende Ansprechpartner gaben Auskunft: . TU Bergakademie Freiberg, Fr. Lötzsch, Prorektorat für Forschung . Hochschule Mittweida, Fr. Kober, Referat Forschung . TU Dresden, Hr. Dr. Eulenberger, Sachgebiet Forschungsförderung

Von der TU Bergakademie Freiberg wurden zwei konkrete Forschungsvorhaben gemeldet verbunden mit dem Interesse der jeweiligen Institute, sich in das Akteursnetzwerk einzubringen (in Akteursdatenbank enthalten). Die Forschungsthemen sind: . Herstellung von mineralischen Wärmedämmstoffen auf Geopolymerbasis bzw. Basis alkalisch aktivierter Systeme - resultierender Einsatzbereich für Bauherren ist die Wärmedämmung (TU Bergakademie Freiberg, Institut für Technische Chemie) . Verwendung von Bodenaushub als Baustoff – Test verschiedener hydrophobisierender Beschich- tungen auf Lehm (TU Bergakademie Freiberg, Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau)

Die Hochschule Mittweida besitzt kein Lehr- und Forschungsgebiet „Bau“. Es wurde auf den aktuellen Forschungsbericht verwiesen sowie Kontakte zu Professoren benannt, welche sich in den Vorhaben „Smart City“ und „Zukunftsstadt Mittweida“ im weitest gehenden Sinne mit Begleitmaßnahmen für Bau- maßnahmen befassen (in Akteursdatenbank enthalten). Die TU Dresden reagiert auf die Anfrage verhalten und begründete dies mit der Sensibilität der Daten von Forschungsvorhaben. Es wurde darauf hingewiesen, dass über Forschungsaktivitäten für Unternehmen mit diesen Stillschweigen vereinbart wurde. Vorhaben für öffentliche Einrichtungen oder Verbände in der Antragsphase sind ebenfalls nicht für eine Veröffentlichung geeignet. Daher konnte lediglich zu bewillig- ten Vorhaben für öffentliche Auftraggeber Auskunft gegeben werden (s. Anlage 6.5).

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 43 5 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN UND PROJEKTIDEEN

Grundlage für die Ableitung von Projektideen war eine Recherche von gelungenen und auf den Landkreis Mittelsachsen übertragbaren Beispie- len aus anderen Regionen Deutschlands. Dar- über hinaus wurden im Rahmen der Interviews mit Akteuren Projektideen aufgenommen und zum Workshop gemeinsam mit den Teilnehmern diskutiert und hinsichtlich ihrer Priorität bewer- tet. Im Ergebnis wurden folgende sieben Projek- tideen herausgearbeitet und präferiert (s. ne- benstehende Abbildung). Alle Projektideen untersetzen einen zentralen Handlungsbedarf, der in der Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit liegt. Damit soll es gelingen, das Bewusstsein zum Thema zu schärfen und Ak- teure auf unterschiedlichen Ebenen (Bauherren, Handwerker, Planer, …) zu regionalen Baustof- fen, typischen Bauweisen, innovativen Lösungen im ländlichen Bauen und Kompetenzen vor Ort zu sensibilisieren. Dies wurde von fast allen be- fragten Akteuren als eine der wichtigen Aufga- ben genannt, um nachhaltig positive Effekte für Abb.: Flipchart vom Auftaktworkshop (Quelle: M&M) die ansässige Wirtschaft sowie den Umgang mit Baukultur in der Region zu erzielen. Zudem bieten die Projekte Potenzial für eine enge Zusammenarbeit mit den LEADER-Regionen (z.B. bei der Projektorgani- sation und -umsetzung), die zugleich auch unmittelbaren Nutzen aus der Projektrealisierung für die Um- setzung der regionalen Entwicklungsstrategien ziehen können (z.B. regionsspezifische Informations- grundlagen für die Bauherrenberatung). Nachfolgend ein paar Erläuterungen zu Projektideen.

Veranstaltungsreihe „Bauen im ländlichen Raum“ Projektziele: . Information und Sensibilisierung zu den Themen ländliche Bauweisen, regionale Baustoffe, For- schungsvorhaben etc. mit mittelsächsischer Spe- zifik (bedarfsorientierte Themenauswahl) Inhalte: . Konzipierung, Organisation und Durchführung ei- ner Veranstaltungsreihe mit Gastreferenten, Ex- kursionen zu Best-Practice-Vorhaben etc. . mögliche Themen: regionale Roh-/ Baustoffe (Produktion und Anwendungsmöglichkeiten in Mittelsachsen), natürliche Baustoffe, ökologi- Abb.: Schloss Rochsburg, möglicher Veranstaltungsort sches Bauen, Sanierung/Rekonstruktion, aktuelle für das Projekt (Quelle: https://de.wikipedia.org) Forschungsprojekte . mögliche baulich interessante Veranstaltungsorte/ Exkursionsziele: Museum Schwarzbach, Schloss Rochsburg, Fachwerkhof Arche-Hof Klosterbuch, Denkmalhof Auterwitz, Ökologisches Kreativzent- rum Bockelwitz

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 44 Projektträger / Finanzierung: . Landkreis Mittelsachsen, Modellvorhaben Land(auf)Schwung

Beteiligte Akteure / Partner: . Netzwerkpartner (Unternehmen, Institutionen, Bauherren, Initiativen, Forschungseinrichtungen, Regionalmanagements) Mehrwert für Unternehmen / Netzwerkpartner: . aktuelle, fachspezifische und praxisnahe Informationen zu verschiedenen Themen . Möglichkeit des Austausch von Informationen/Erfahrungen, gegenseitiges Kennenlernen/ Knüpfen von Kontakten

Internetplattform „Bauen im ländlichen Raum“ Beispiel aus LEADER-Region Eifel NRW (http://www.bau- kultur-eifel.de): . Informationen für potenzielle Bauherren und bau- kulturell Interessierte u.a. zu o Ansprechpartner o Checkliste zum Bauen o Best-Practice Beispiele o Regionale Besonderheiten o Bauliche und gestalterische Prinzipien Ziele für Projektumsetzung in Mittelsachsen: . Sensibilisierung zu ländlicher Baukultur und Belan- gen des Denkmalschutzes; Stärkung der Identität im Landkreis; Öffentlichkeitsarbeit für regionale Bau- stoffe

Inhalte: . Konzipierung und Umsetzung einer online-Informa- Abb.: Website zum Thema Baukultur in der LEADER- tionsplattform (Inhalte s. Beispiel, Angliederung bzw. Region Eifel (Quelle: www.baukultur-eifel.de) Verlinkung mit Nestbau-Website) . Online-Datenbank relevanter Akteure im Landkreis Mittelsachsen (Produzenten, Planer, Ausfüh- rungsbetriebe, …) mit Angabe von Kontaktdaten, Leistungsspektrum, etc. (Recherchefunktion) – Verortung über Mittelsachsen-Atlas Projektträger / Finanzierung: . Landkreis Mittelsachsen, Modellvorhaben Land(auf)Schwung Beteiligte Akteure / Partner: . Netzwerkpartner (Unternehmen, Institutionen, Bauherren, Initiativen, Forschungseinrichtungen, Regionalmanagements) Mehrwert für Unternehmen / Netzwerkpartner: . regional- und fachspezifische Informationen zum Thema „Bauen im ländlichen Raum“ . Werbemedium . Standortmarketing

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 45 Informationsmappe „Bauen im ländlichen Raum“ Beispiel aus Landkreis Rhön-Grabfeld: . Informationsmappe „Bauen und Leben im In- nenort - ... so hab' ich das noch nie gesehen!“ . Die Mappe soll: o Lust machen auf das Leben im Ortskern o Anregungen und Tipps für Haussanierun- gen und Neubauten im Ortskern geben o den Blick für die „Schätze“ im Ortskern schärfen Ziele für Projektumsetzung in Mittelsachsen: . Sensibilisierung zu ländlicher Baukultur und Be- langen des Denkmalschutzes; Stärkung der Identität im Landkreis; Öffentlichkeitsarbeit für regionale Baustoffe und regionalem Know-how, Abb.: Informationsmappe des Landkreis Rhön-Grabfeld Vermittlung von Ansprechpartnern aus einer (Quelle: www.allianz-grabfeldgau.de/Projekte/Laufende- Hand Projekte-/Innenentwicklung/Broschueren) Inhalte: . Konzipierung und Umsetzung einer Informationsmappe (Zuschnitt auf regionalspezifische Gegeben- heiten durch Einleger möglich, z.B. nach LEADER-Regionen) . Mögliche Inhalte: typische Siedlungsstrukturen, ländliche Bauweisen, regionale Baustoffe, An- sprechpartner für Bauvorhaben, Informationen zum Baurecht im ländlichen Raum, etc. (fachliche Inhalte für den Landkreis u.a. s. Kapitel 1-3) Projektträger / Finanzierung: . Landkreis Mittelsachsen, Modellvorhaben Land(auf)Schwung Beteiligte Akteure / Partner: . Netzwerkpartner (Unternehmen (v.a. Architekten und Bauingenieure), Institutionen, Bauherren, Ini- tiativen, Forschungseinrichtungen, Regionalmanagements) Mehrwert für Unternehmen / Netzwerkpartner: . regional- und fachspezifische Informationen zum Thema „Bauen im ländlichen Raum“ (zur Eigenin- formation und/oder Weitergabe an interessierte Bauherren) . Werbemedium . Standortmarketing

Bau eines mittelsächsischen Hauses (virtuell / real) Projektziele: . Information und Sensibilisierung für regionale Produkte, Baulösungen und Kompetenzträger im Bereich ländliches Bauen Inhalte: . Virtuelle Variante: digitale Konzipierung eines re- gionaltypischen Hauses mit Benennung der Bau- stoffe/Lieferanten/sonst. Netzwerkpartner (ge- koppelt mit Firmendatenbank des Landkreises) . Reale Variante: Bau eines regionaltypischen Hau- ses unter Nutzung von Baustoffen/Bauelementen

und Kompetenzen aus dem Landkreis Mittelsach- sen ( Oschatzer Gilde) Abb.: Beispiel eines virtuellen Hauses (Quelle: www.bauen.de/3d-haus.html)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 46 . Angepasste Lösungen für unterschiedliche Nutzungen möglich (Kitas, Eigenheime, …) Projektträger / Finanzierung: . Landkreis Mittelsachsen, Modellvorhaben Land(auf)Schwung Beteiligte Akteure / Partner: . Netzwerkpartner (Unternehmen, Institutionen, Initiativen, Regionalmanagements) Mehrwert für Unternehmen / Netzwerkpartner: . Werbe- und Informationsplattform

Kooperationsprojekt „Kleine Baumeister“ Beispiel der IG Sachsens Schönste Dörfer: . Aktion „Das ist unser Dorf!“ im Rahmen der Ini- tiative „Architektur macht Schule“ Ziele für Projektumsetzung in Mittelsachsen: . frühzeitige Sensibilisierung/Wecken von Inte- ressen zum Thema ländliche Baukultur; Beitrag zur Verbesserung des Heimatbewusstseins und lokaler Identität Inhalte: . Kooperationsprojekt zwischen (Grund-)Schulen und Architekturbüros im Landkreis (GTA) - kind- gerechte Sensibilisierung und Vermittlung von Abb.: „Kleine Baumeister“ in der Oberlausitz (Quelle: Wissen zum Thema ländliche Baukultur: Korff Agentur) o Wie ist unser Dorf entstanden? Was macht unser Dorf unverwechselbar? Was sind typi- sche Baumaterialien und Bauweisen? Warum sind wir gern in unserem Dorf? . evtl. Weiterentwicklung/Teilprojekt des Projektes „Mal anders Lernen in Mittelsachsen“ Projektträger / Finanzierung: . Landkreis Mittelsachsen, Modellvorhaben Land(auf)Schwung Beteiligte Akteure / Partner: . Netzwerkpartner (Architekturbüros, Regionalmanagements), Schulen Mehrwert für Unternehmen / Netzwerkpartner: . Nachwuchsarbeit, Werbeplattform

Innenentwicklungsmanagement & Regionale Baumesse Beispiel aus Landkreis Rhön-Grabfeld: . Innentwicklungsmanager: o Beratung von Eigentümern, Bauherren, Gemeinden o Baulückenmanagement o Know-How-Transfer o Öffentlichkeitsarbeit o Aktionen (z.B. Regionale Baumesse) . Regionale Baumesse: o Aussteller und Beratungsangebote rund um fachgerechtes, nachhaltiges Sanieren im Baubestand

Abb.: Eröffnung Baumesse Landkreis Rhön-Grabfeld (Quelle: Korff Agentur)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 47 6 ANLAGEN

Anlage 6.1: Datenbank Akteure mit Sitz im Landkreis Mittelsachsen (Auszug, Schwerpunkt Produktion) Anlage 6.2: Datenbank Akteure mit Sitz außerhalb des Landkreises Mittelsachsen (Auszug, Schwerpunkt Beratung/ Forschung) Anlage 6.3: Protokolle der Befragung und Steckbriefe potenzieller Netzwerkpartner Anlage 6.4: Übersicht möglicher Best-Practice-Beispiele Anlage 6.5: Übersicht Forschungsvorhaben

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 48 6.1 Datenbank Akteure mit Sitz im Landkreis Mittelsachsen (Auszug, Schwerpunkt Produktion)

Produktart / Ge- Institution/Unternehmen Ansprechpartner Ort LEADER-Region Tätigkeitsbereich zusätzliche Infos werk / Thema Erzgebirgsregion Frau und Herr Augustusburg OT Heizsysteme, Solar- Buschbeck GmbH Flöha- und Produktion Buschbeck Erdmannsdorf anlagen Zschopautal Erzgebirgsregion Rülke GmbH Eppendorf Flöha- und Produktion Holz (Halbzeuge) Zschopautal Erzgebirgsregion Zimmerei Treppenbau Holger Produktion, Aus- Fachwerkdenkmalpflege, Dachstuhlfertigung Krenkel, Holger Frankenberg Flöha- und Zimmerei Krenkel führung und -sanierung, Treppen, Böden Zschopautal Erzgebirgsregion Sächsische Teppichmanufaktur Inneneinrichtung Witzschel, Eberhard Frankenberg Flöha- und Produktion Einzel- und Kleinserienfertigung Frankenberg (Teppiche) Zschopautal Erzgebirgsregion Frankenberg OT Produktion, Aus- Dächer, Fachwerksanierungen, Innenausbau, Zimmerei Michael Schmidt Schmidt, Michael Flöha- und Zimmerei Mühlbach führung Holzbau, Trockenbau Zschopautal Erzgebirgsregion Fenster, Türen, Roll- TFK Fensterwerk GmbH Leubsdorf Flöha- und Produktion Kunststoff und Aluminium läden Zschopautal Erzgebirgsregion IGRO - Wintergärten & Bauele- individuelle Planung, Fertigung und Montage Große, Elmar Leubsdorf Flöha- und Produktion Wintergärten mente GmbH von Wintergärten aus Aluminium Zschopautal Erzgebirgsregion Stottmeier Hartsteinwerk GmbH Leubsdorf Flöha- und Produktion, Handel Naturstein u.a. Werkstein und Baustoffhandel Zschopautal Erzgebirgsregion Specksteinöfen, Kamine, Schornsteine, emele KAMIN AG Emele, Ralf Oederan Flöha- und Produktion Öfen und Zubehör Emaille-Platten Zschopautal FTB Fenster und Türen Bret- Bretschneider, Klosterbezirk Alt- Fenster, Türen, Großschirma Produktion Holz und Kunststoff schneider GmbH Torsten zella Wintergärten Herstellung, Handel und Vertrieb von Stu- Klosterbezirk Alt- Ambiente Stuckhaus Piechatzeck, André Hainichen Produktion, Handel Stuckelemente ckelementen, Sicherung / Reproduktion von zella Originalstuckteilen, Baubetreuung Klosterbezirk Alt- elektrische Beheizungstechnik (Rohrheizkör- Innotherm Mochau GmbH Junghanns, Mario Mochau Produktion Heizung zella per)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 49 Klosterbezirk Alt- Schlotterer GmbH rollcom.de Rossau Produktion Rolläden zella Klosterbezirk Alt- Schula Bauelemente GmbH Rossau Produktion Fenster, Türen zella Rossau OT Schön- Klosterbezirk Alt- Sporrer Holzindustrie GmbH Riehl, Torsten Produktion Holzbauteile born-Dreiwerden zella Rüdiger, Uwe; Rüdi- Roßwein OT Klosterbezirk Alt- Produktion, Aus- Fenster, Türen, Roll- (Einbau von v.a. Knipping-Produkten); Produk- Rüdiger Fensterbau GmbH ger, Werner Gleisberg zella führung läden, Wintergärten tion im Landkreis? Abbau von Porphyrtuff - v.a. für Bau von Wilhelm Geiger GmbH & Co. KG - Klosterbezirk Alt- Naturstein Herold, Uwe Striegistal Produktion Bruchsteinmauern, Einzelstellungen oder Steinbruch Naundorf zella (Porphyrtuff) Teichbau geeignet SAKRET Trockenbaustoffe Sach- Land des Roten Baustoffe (Estrich, regional hergestellte Trockenbaustoffe/-sys- Claußnitz Produktion sen GmbH & Co. KG Porphyr Putz) teme (Estrich, Putz, Fliesen, …) Gebrüder Donner GmbH & Co. Land des Roten Produktion, Aus- Referenzen in Erhaltung/ Modernisierung Claußnitz Holzbau, Treppen KG Holzbau-Treppenbau Porphyr führung wertvoller ländlicher Bausubstanz Knipping, Franz; Claußnitz OT Land des Roten Fenster, Türen, Roll- KFS-Bauelemente GmbH Produktion Holz, Kunststoff und Aluminium Knipping, Heino Markersdorf Porphyr läden Holz Am Bau - Tischlerei Bernd Land des Roten Produktion, Aus- Fenster, Türen, In- Reichel, Bernd OT Milkau Herstellung, Bau und Restaurierung Reichel Porphyr führung neneinrichtungen Lucht Elektroheizung GmbH & Land des Roten Lucht, Uwe (jun.) Hartmannsdorf Produktion, Handel Heizung Elektro-Heizungen, Kachelöfen, Kamine Co. KG Porphyr Putz, Farbe, Mörtel, maxit Baustoffwerke GmbH - Königsfeld OT Land des Roten Produktion Wärmedämmung, Werk Leupahn Leupahn Porphyr Fliesen, … Königshain-Wie- Land des Roten Treppen, Möbel, Zimmerei & Treppenbau Fischer Fischer, Thomas derau OT Königs- Produktion individ. Fertigung Porphyr Zimmerei, Holzbau hain Muldentaler Emaillierwerk Land des Roten Homilius, Tino Penig Produktion Ofenzubehör Abgasrohre und Zubehör für Öfen GmbH Porphyr Tischlerei Hainich GmbH & Co. Land des Roten Fenster, Türen, Roll- Hainich, Karsten Penig Produktion Holz, Kunststoff und Aluminium KG Porphyr läden, Wintergärten Heidelberger Sand und Kies Land des Roten Baustoffe (Sand und Sand und Kies, Schotter und Splitte für Beton- GmbH / Sandwerke Biesern Müller, Bernhard Penig Produktion Porphyr Kies) industrie oder für Straßenbau GbmH

Kieswerke Flemmingen GmbH - s. Heidelberger Sand Penig OT Nieder- Land des Roten Baustoffe (Sand und Vertrieb über Heidelberger Sand und Kies Produktion Kieswerke Penig und Kies GmbH steinbach Porphyr Kies) GmbH Penig

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 50 Dachsysteme (Dach- Penig OT Land des Roten Dachsanierung und Neubau; Produktion im Braas GmbH Produktion, Handel steine und -ziegel, Obergräfenhain Porphyr Landkreis? Solar, Dämmung) Bergmann, Martin Penig OT Werns- Land des Roten Bergmann Gruppe Produktion Sachsenklo sr. dorf Porphyr Heidelberger Betonelemente Penig OT Werns- Land des Roten GmbH & Co. KG - Betonfertigteil- Produktion Betonelemente Betonfertigteile dorf Porphyr werk Penig Vereinigte Porphyrbrüche auf Land des Roten Naturstein Kalenborn, Klaus Rochlitz Produktion für Fassaden, Garten- und Landschaftsbau dem Rochlitzer Berge GmbH Porphyr (Porphyr) Land des Roten Knipping Fensterbau Taura Taura Produktion Fenster, Türen Kunstoffelemente Porphyr Zimmerei & Baugeschäft Stefan Wechselburg OT Land des Roten Lehmsteine, Fens- Fertigung von Leichtlehmsteinen in Handar- Lein / Denkmalpflegehof Altz- Lein, Stefan Produktion Altzschillen Porphyr ter, Türen beit, Holzfenster, Türen, Beschläge schillen Wechselburg OT Land des Roten Inneneinrichtung Handweberei Rogeé, Claudia Produktion Altzschillen Porphyr (Webstoffe) Lommatzscher MAHRENHOLZ GmbH Co. KG Frankenstein, Uwe Ostrau Produktion Fenster, Türen Holz, Kunststoff und Aluminium Pflege Meffert AG Farbwerke - Werk Lommatzscher Ostrau Produktion Farbe Ostrau Pflege Lommatzscher Naturstein (Dolo- Baustoffe, Splitt, Kies, Sand, Lehmbaustoffe Ostrauer Kalkwerke GmbH Dürasch, Hans-Peter Ostrau Produktion Pflege mit) für Garten- und Landschaftsbau Büttner-Wendisch Steinmetz Natur-/Kunststein, u.a. Waschtische, Bäder, Arbeitsplatten, Trep- Döbeln SachsenKreuz+ Produktion GmbH Keramik pen, Fensterbänke elektrische Heizelemente für Energieumwand- Döbeln Elektrowärme GmbH Wegner, Uwe Döbeln SachsenKreuz+ Produktion, Handel Heizung lung und Solartechnik Restaurierung und Neubau von Türen, Toren, Produktion, Aus- Tischlerei E. Landgraf Landgraf, Ekkehard Döbeln SachsenKreuz+ Fenster, Türen Fenstern (besonders gut Aufarbeitung histor. führung Türen), allgemeine Tischlerarbeiten Betonwerke Mittweida GmbH Brabandt, Birgit Geringswalde SachsenKreuz+ Produktion Betonelemente für Hoch-/Tief-/ Gartenbau, Sonderelemente Just GmbH & Co. Naturstein KG Just, Harald; Adam, Hartha SachsenKreuz+ Produktion, Handel Naturstein/Fliesen Produktion im Landkreis? Hartha Heike; Just, Steffen Vogel, Ingrid; Grau, Kerateam Fliesenproduktions Dr. Rüdiger, An- Leisnig SachsenKreuz+ Produktion Steingutfliesen und -vertriebs GmbH & Co. KG dreas, Klaus-Martin

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 51 Ausbau von Dachstühlen, Balkonen oder Pavil- HOWESTA Holzwerkstatt Ralf Produktion, Aus- Leisnig SachsenKreuz+ Holzbau, Treppen lons, auch Einbau von Fenstern und Türen, Lichtenstein führung Bau von Treppen, Carports, Wintergärten Leisnig OT Beiers- natürliche Baustoffe, für Garten- und Land- tegra GmbH - Werk Beiersdorf Bahlert, Isabelle SachsenKreuz+ Produktion, Handel dorf schaftsbau für Fußböden und Möbel im Innen- und Au- Oli Lacke GmbH Schubert, Götz Lichtenau SachsenKreuz+ Produktion Lacke, Wachse, Öle ßenbereich Produktion von Listenschnittholz aus heimi- Sägewerk & Holzhandel Lich- Hübner, Michael Lichtenau SachsenKreuz+ Produktion, Handel Holz scher Stammware für Listenware (nach Kun- tenau GmbH & Co. KG und Ricarda denwunsch), Latten, Tischlerarbeiten, ... Jeld Wen Deutschland GmbH &. Produktion von Zargen (Teilfertigung - Produk- Wais, Rainer Mittweida SachsenKreuz+ Produktion Türen Co. KG - Standort Mittweida tion Türen in Oettingen) Natursteinwerk Mittweida Schüttgüter und Werksteine für Fassaden, Hüttner, Daniel Mittweida SachsenKreuz+ Produktion Naturstein (Granit) GmbH Garten- und Landschaftsbau PUR Holz Technologie GmbH Meier, Sylvio Mittweida SachsenKreuz+ Produktion Verbundelemente TBG Transportbeton Mittweida Baustoffe (Beton Spezialbeton, Fließestrich, Mauermörtel und GmbH & Co. KG - Werk Mitt- Beuckert, Peter Mittweida SachsenKreuz+ Produktion und Fließestrich) Transportbeton weida Manfred Nestler - Holzhandlung, Mittweida OT Bauholz für Dachstühle, Bohlen, Bretter, Die- Nestler, Nadja SachsenKreuz+ Produktion, Handel Holz Säge- und Hobelwerk Lauenhain lung, Kanthölzer, Lattung, Schalung, … Alusysteme - Metallbau Bell- Silbernes Erzge- Fenster, Türen, Bellmann, Steffen Brand-Erbisdorf Produktion Aluminium mann GmbH birge Wintergärten Fenster und Türenbau Mulda Silbernes Erzge- Fenster, Türen, Roll- Albus, Heinrich Brand-Erbisdorf Produktion Kunstoffelemente GmbH birge läden Fischer, Mandy; Silbernes Erzge- Fenster, Türen, Roll- Holz und Kunststoff, individ. Anfertigungen für Tischlerei Liebscher Frauenstein Produktion Weichelt, Uwe birge läden, Wintergärten Denkmalschutz EFE Entwicklung und Fertigung Silbernes Erzge- Freiberg Produktion Heizung Designheizkörper Eßbach GmbH & Co. KG birge SolarWorld Industries Sachsen Silbernes Erzge- Solar (Wafer, Zellen, Behrendt, Mario Freiberg Produktion GmbH (Deutsche Solar GmbH) birge Module) Minol Messtechnik W. Lehmann Silbernes Erzge- Heizkostenverteiler, Wasserzähler, Rauchmel- GmbH & Co. KG - Niederlassung Mulda/Sa. Produktion Heizung birge der Mulda Silbernes Erzge- stilgerechte Holzelemente, indiv. Problemlö- Richter Fenster & Türen GmbH Hr. Gollischewski Mulda/Sa. Produktion Fenster, Türen birge sungen u.a. im Bereich Denkmalschutz

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 52 BÖCHEX - Türen & Fenster Ferti- Exner, Horst; Göh- Mulda/Sa. OT Silbernes Erzge- Produktion Fenster, Türen Holz und Kunststoff gung GmbH ler, Christian Helbigsdorf birge Klüber-Elektroanlagenbau GmbH Mulda/Sa.; Frei- Silbernes Erzge- Produktion, Aus- Komplettlösungen u.a. in Gebäude-, Energie-, Hr. Klüber Elektroanlagen Mulda / Freiberg berg birge führung Sicherheitstechnik Silbernes Erzge- Fensterbau Heimann Neuhausen Heimann, Norbert Neuhausen Produktion Fenster birge Produktion von Listenbauholz, Buchenschnitt- Holz Wenzel - Sägewerk, Holz- Sayda OT Friede- Silbernes Erzge- Wenzel, Bernd Produktion, Handel Holz holz, Hobel- und Tischlerware sowie Handel handel, Holzspielwaren bach birge mit Profilbrettern und Sperrholz

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 53 6.2 Datenbank Akteure mit Sitz außerhalb des Landkreises Mittelsachsen (Auszug, Schwerpunkt Beratung/ Forschung)

Produktart / Ge- Institution/Unternehmen Ansprechpartner Ort Tätigkeitsbereich zusätzliche Infos werk / Thema Veröffentlichung von Fachinformationen, Expertisen, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- Forschungsprojekte bundesweit (u.a. Forschungsiniti- und Raumforschung im Bun- Forschung, Wissens- Berlin/Bonn ative "Zukunft Bau" www.forschungsinitiative.de/, desamt für Bauwesen und transfer Forschungsprojekt "Baukultur in ländlichen Räumen" Raumordnung http://www.baukulturinitiative.de/) Deutsche Stiftung Denkmal- Bonn Beratung, Finanzierung Förderung bedrohter Baudenkmale schutz Bundesverband der Bürger- und Heimatvereine in Bund Heimat und Umwelt e.V. Gotzmann, Dr. Inge Bonn Wissenstransfer Deutschland; Vermittler zwischen lokalen Initiativen, (BHU) Politik und Fachdisziplinen Architektenkammer Sachsen - Beratung, Wissens- Kascha, Uta Chemnitz Projekt „Architektur macht Schule“ Kammerbüro Chemnitz transfer Ingenieurkammer Sachsen - Beratung, Wissens- Beratung für Bauherren, Kontaktvermittlung zu Exper- Klengel, Dr.-Ing. Andreas Chemnitz Regionalbüro Chemnitz transfer ten und Sachverständigen Landesdirektion Sachsen - Obere Denkmalschutzbehörde, Meyer, Christian Chemnitz Verwaltung, Beratung Denkmalschutz Dienststelle Chemnitz TU Chemnitz - Professur Werk- stoff- und Oberflächentechnik Lampke, Prof. Dr. (Fakultät für Maschinenbau, Chemnitz Forschung Werkstofftechnik Thomas Institut für Werkstoffwissen- schaft und Werkstofftechnik) TU Dresden, Fakultät Architek- tur, Institut für Landschaftsar- Schmidt, Prof. Dr. Catrin Dresden Forschung Bearbeitung Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen chitektur, Professur für Land- schaftsplanung Forschungs- und Entwicklungskapazitäten (z.B. zum TU Dresden Eulenberger, Dr. Klaus Dresden Forschung Einsatz innovativer Baustoffe wie Textilbeton)

Landesamt für Denkmalpflege Zuständigkeit ländliches Bauen, Altersbestimmung Noky, Thomas Dresden Verwaltung, Beratung Denkmalschutz Sachsen von Gebäuden, Gebäudeelementen

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 54 Landesverein Sächsischer Hei- matschutz e.V. - AG Dorfent- Projekt „Baukultur in Sachsens Dörfern“; Austausch Sommer, Susanna Dresden Wissenstransfer Baukultur wicklung, IG "Sachsens und Vermittlung von Fachwissen und Kontakten Schönste Dörfer" TUDALIT Textilbeton - Möglichkeiten der Anwendung TUDALIT e.V. Thyroff, Roy Dresden Forschung Baustoffe im Bauwesen TU Dresden - Fakultät Architek- Siedlungsraum, tur, Institut für Landschaftsar- Schmidt, Prof. Dr. Catrin Dresden Forschung Kulturlandschaftsprojekt MSN Baukultur chitektur Beratung zu Baurecht, Gestaltung, Ästhetik, Denkmal- Verein Ländliche Bauwerte in Beratung, Wissens- Dresden schutz dörfl. Gebäude; Sensibilisierung für Erhalt länd- Sachsen e.V. transfer licher Bauwerte TU Dresden - Fakultät Bauinge- Mechtcherine, Prof. Dr.- Entwicklungsprojekte und Anwendungsmöglichkeiten nieurwesen, Institut für Bau- Dresden Forschung Baustoffe Ing. Viktor innovativer Baustoffe stoffe IBEU Dresden e.V. - Informa- Helm, Wolfgang; Seminare und Beratung, Informationen und Daten- tions- und Beratungsinstitut Stampe, Konrad; Kluge, Dresden Beratung Energie bank zu Unternehmen mit Schwerpunkt energieeffizi- für Energieeinsparung und Um- Cathrine entes Bauen (SINU) weltschutz Interessengemeinschaft Bau- Beratung, Wissens- Beratung für Bauherren/ Kommunen; Vermittlung ernhaus e.V. - Kontaktstelle Plehn, Anke transfer von Fachwissen, Netzwerkarbeit Leipzig Unternehmerverband Minera- Interessenvertretung von Unternehmen, die Steine lische Baustoffe e.V. (UVMB) - Seifert, Franziska Leipzig Wissenstransfer Baustoffe und Erden gewinnen, erzeugen oder verarbeiten Geschäftsstelle Leipzig Günther, Wolfram Leipzig Beratung Denkmalpflege MdL, privat in Denkmalpflege engagiert Beratung, Wissens- Bundesstiftung Baukultur Potsdam nationales/internationales Netzwerk transfer Westsächsische Hochschule - Fakultät Automobil- Mücklich, Dr. Silke Zwickau Forschung Werkstofftechnik und Maschinenbau, Institut für Produktionstechnik EVOCAST - Deutsche Sektion Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer, Praxistipps kulturelles Erbe im des europäischen Verbandes Linke, Dr. Olaf Weissenfels Wissenstransfer u.a. zu Erhalt und Entwicklung des kulturellen Erbes ländlichen Raum für den ländlichen Raum e.V. im ländlichen Raum auf europäischer Ebene Sächsischer Verein für Volks- Steinigtwolmsdorf OT Erfahrungsaustausch, Diskussionsplattform zu Denk- Richter, Kerstin Wissenstransfer bauweise e.V. Weifa (LK Bautzen) malpflege im Dreiländereck

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 55 Döbelner Naturbaustoffe Nossen OT Graupzig (LK Lehmbaustoffe, Spielmann, Karl Beratung, Handel natürliche Baustoffe GmbH Meißen) Dämmstoffe, Putz Ebersbach-Neugersdorf Information und Beratung für Bauherren, Information Stiftung Umgebindehaus Matthes, Arnd OT Neugersdorf (LK Gör- Beratung, Finanzierung und wissenschaftliche Untersuchungen, Auslobung litz) Umgebindehauspreis Organisation und konzeptionelle Unter-stützung bei "Denkmaldoktor" Pastille, Frank Grimma (LK Leipzig) Beratung Denkmalpflege (Sanierung/Restaurierung), Veranstal- tung von Seminaren / Workshops Geopark Porphyrland. Stein- Fiedler, Dr. Kerstin Grimma (LK Leipzig) Beratung Rohstoffe reich in Sachsen e.V. Förderverein für Handwerk Bielefeld, Uwe; Bubnik, Tätigkeiten der Ausbildungsstätte und des Bergela- und Denkmalpflege e.V. - Rit- Trebsen (LK Leipzig) Beratung Denkmalpflege Bernd gers eingestellt - evtl. Wissensträger relevant? tergut Trebsen Interessengemeinschaft Bau- Klipphausen OT Tanne- Beratung, Wissens- Beratung für Bauherren/ Kommunen; Vermittlung ernhaus e.V. - Kontaktstelle Herbst, Ronny berg (LK Meißen) transfer von Fachwissen, Netzwerkarbeit Klipphausen RM LEADER-Region Lommatz- Fördermöglichkeiten zu Um-/ Wiedernutzung/ Sanie- scher Pflege (Förderverein für Borisch, Marcel; Stock, Lommatzsch (LK Meißen) Beratung, Finanzierung ländliches Bauen rung ländlicher Bausubstanz im Rahmen LES 2014- Heimat und Kultur in der Lom- Michaela 2020 matzscher Pflege e.V.) Förderung des wiss. Austauschs, Unterstützung Denk- Arbeitskreis für Hausforschung Sturm, Dr. Albrecht Pirna (LK SSW-OE) Forschung, Beratung malpflege, Nachwuchsforschung und Wissenstransfer e.V. - Regionalgruppe Südost zu Haus und Siedlung in Europa Oschatzer Gilde / Nestbau- Oschatzer Gilde - best-practice für Verwendung regio- zentrale im "Modellvorhaben Terpitz, Anja Oschatz (LK Nordsachsen) Beratung naler Baustoffe Land(auf)Schwung" Manche mögen´s Holz – Holz- Wilsdruff (OT Helbigsdorf) schutzgutachten und Zimmerei Arnswald, Kay Beratung, Ausführung Zimmerei schonender Erhalt histor. Bausubstanz (LK SSW-OE) Kay Arnswald

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 56

6.3 Protokolle der Befragung und Steckbriefe potenzieller Netzwerkpartner

Protokoll Interview 1

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Klaus Kalenborn (Geschäftsführer) Kontakt: [email protected], 034346/6900 Unternehmen / Vereinigte Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH Kontakt: Pappelhöhe 1, 09306 Rochlitz www.porphyr-rochlitz.de Termin / Ort: 16.12.2015, s. Unternehmen Interview / Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  siehe Steckbrief Engagement-Bereitschaft:  bereits involviert in LEADER-Region, Geopark Porphyrland (für Porphyr als heimischen Rohstoff intensiv geworben)  stetige Bemühungen zur Entwicklung der Region notwendig  ist bereit, sich auch in dieses Netzwerk einzubringen  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop Weitere Hinweise / Kontakte:  in Region gibt es nur wenige Anbieter von natürlichen Bausteinen (Mittweidaer Granit, Theu- maer Schiefer (Vogtland), Dornreichenbacher Schiefer/Quarzporphyr? (Landkreis Leipzig - kein Abbau mehr), Holz?)  viele Steine, welche die Region prägen, bekommt man nicht mehr (Brüche geschlossen, Abbau eingestellt)  macht sich nochmals Gedanken, meldet sich ggf. per E-Mail

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 57

Vereinigte Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Klaus Kalenborn, Geschäftsführer Adresse: Pappelhöhe 1, 09306 Rochlitz LEADER-Region: Land des Roten Porphyr Kontakt: Telefon: 034346/6900 Telefax: 034346/69010 Mobil: 0151/1730 4522 E-Mail: [email protected] Web: www.porphyr-rochlitz.de Akteursgruppe: Produktion (Naturstein (Porphyr))

Gründung: Abbau und Produktion seit 1585 Rochlitzer Porphyr (© Korff Agentur für Regionalentwick- lung) Anzahl Beschäftigte: ca. 10 Mitarbeiter Leistungsspektrum Kurzprofil: Gewinnung und Verarbeitung von Rochlitzer Porphyr für Fassaden, Garten- und Land- schaftsbau Produkte: Rochlitzer Porphyr ist ein universell einsetzbares Material im Innen- und Außenbe- reich. Im Hochbau-, Garten- und im Friedhofsbereich können alle Produkte gefertigt werden. Einsatzbereiche: ≡ Architektur (Werkstein für Fassadengestaltung) ≡ Garten und Landschaft (Wegeplatten, Felsen und Findlinge, Tische und Garten- bänke u.v.m.) ≡ Grabmale (Stelen, Säulen u.v.m.) Referenzen: Schlösser, Burgen, Kirchen, Rathäuser, Brücken und zahlreiche Bauernhäuser der Re- gion, u.a. ≡ Schloss Rochlitz, Schloss Augustusburg, Schloss , Burg Kriebstein (1407) ≡ Kloster Wechselburg, St.-Nikolai-Kirche Döbeln, St.-Petri-Kirche Rochlitz, Katholi- sche Propstei St. Trinitatis Leipzig (2014) ≡ Rathaus Rochlitz, Rathaus Waldheim (1902), Altes Rathaus Leipzig ≡ Muldenbrücke Rochlitz (1433), Göhrener Viadukt bei Wechselburg (1871) Absatzgebiet: Region um Rochlitz bis Leipzig und Zwickauer Raum Kunden: Zulieferer für Baubetriebe im Hochbau, Garten-/Landschaftsbau, Grab-/Steinmetze Besonderheiten: ≡ langjähriges Engagement in Regionalentwicklung allgemein und in Stärkung des Bewusstseins über Porphyr als identitätstiftendes regionales Produkt / Baustoff (Namensgeber für Leader-Region) Projektideen / Anregungen für Netzwerk ≡ in Kooperation/Diskussion mit Netzwerkpartnern zu entwickeln (man muss sich erst eingehender mit Thematik befassen, spontan keine Ideen)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 58 Protokoll Interview 2

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Falk Ueberschär Kontakt: [email protected], 03737/449644 Unternehmen / Ueberschär.Knoll Architekten BDA Kontakt: Burgstraße 31, 09306 Rochlitz www.uk-architekten.de Termin / Ort: 16.12.2015, s. Unternehmen Interview / Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  durch verstärkte Aktivitäten im denkmalpflegerischen Bereich und Wohnungsbau kommt Unter- nehmen langsam in Region an  Ausblick: weiterhin in Denkmalpflege engagieren, Neubau von Objekten  s. Steckbrief Engagement-Bereitschaft:  findet Netzwerk-Idee interessant, würde sich gern einbringen  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop Weitere Hinweise / Kontakte:  Heidelberger Zement Penig  Wolfram Günther, MdL (Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig, 0341/3065160, info@an- waltskanzlei-guenther.de) - privat in Denkmalpflege engagiert

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 59

Ueberschär.Knoll Architekten.BDA Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Falk Ueberschär Adresse: Burgstraße 31, 09306 Rochlitz LEADER-Region: Land des Roten Porphyr Kontakt: Telefon: 03737/449644 Telefax: 03737/449645 Mobil: 0162/2811795 E-Mail: [email protected] Web: www.uk-architekten.de

Akteursgruppe: Planung (Objektbau) Umsetzungsprojekte UK-Architekten (©www.bda-architek- Gründung: 2004 ten.de/falk-ueberschaer.html) Anzahl Beschäftigte: 4 Mitarbeiter Leistungsspektrum Kurzprofil: ≡ Umfassende Bauherrenberatung, auch im Bereich Denkmalpflege ≡ Architektenleistungen nach HOAI ≡ Planungen von Innenraum, Außenanlagen und Tiefbau (Schwerpunkt Industriebau- ten, vermehrt auch Eigenheime) ≡ Generalplanertätigkeit, Projektsteuerung und -management ≡ Sonderbefähigung: Fachplanungen für vorbeugenden Brandschutz (Sachverständi- ger für baulicher Brandschutz) Arbeitsschwerpunkte: ≡ Industrie- und Gewerbebau ≡ Allgemeiner Wohnungsbau ≡ Verwaltungsbau ≡ Bauten für Kinder und Senioren ≡ Architekturmodellbau Referenzen: ≡ Kloster Wechselburg (in Umsetzung) ≡ Werkstatt für behinderte Menschen in Freital (2011) ≡ Wohnhausneubau und -erweiterungen u.a. in Rochlitz, Mühlau, Lichtenwalde ≡ Sanierung/Umstrukturierung Betriebsgelände Siemens in Penig (2006) Räumlicher Wirkungs- Chemnitz, Leipzig, Dresden, Freital bereich: Kunden: private, gewerbliche und öffentliche Bauherren Besonderheiten: ≡ Engagement in Denkmalpflege, individuelle Lösungen, schonender Umgang mit Bausubstanz ≡ empfohlen als Netzwerkpartner von Unterer Denkmalschutzbehörde Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ Ausloten eines konkreten Umsetzungsprojektes: z.B. Brückenneubau in Rochlitz aus regionalen Rohstof- fen (Partner: Statiker, kreative Köpfe, Kommune – gemeinsam querdenken)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 60 Protokoll Interview 3

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Dr. Jürgen Nickel Kontakt: [email protected], 037207/88935 Unternehmen / RLP-GmbH Raum-Licht-Plan / Lehre / Naturbaustoffe Kontakt: Reichenbacher Straße 18, 09661 Striegistal OT Goßberg Termin / Ort: 17.12.2015, s. Unternehmen Interview / Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  gelernter Werkstofftechniker  aktuell drei Beschäftigungsfelder: o Lichtarchitektur/Lichttechnik o Lehre an Westsächsischer Hochschule Zwickau o Beschäftigung mit Naturbaustoffen (praxisorientiert) unter Nutzung natürlicher regionaler Ressourcen (Lehm, Miscanthus) (ehem. auf Denkmalhof Altzschillen) . Entwicklung von Lehmputzen und Leichtlehmsteinen – letztere werden heute noch auf Denkmalhof hergestellt . Strohballenbau (Versuchsbau am Denkmalhof)  weiteres s. Steckbrief Weitere Informationen zum Thema „Naturbaustoffe“:  Potenziale/Chancen o Ansätze in Region vorhanden (Lehm s. Denkmalhof), aber viel Luft nach oben => Chance auch für industrielle Verwendung erschließen o mit Pflanzen aus Region lassen sich weitere innovative Baustoffe herstellen (gute Beispiele in Bayern, Sachsen-Anhalt, international) o Wertschöpfungskette bietet Chancen für einfache Qualifikationen (Anbau, Weiterverarbei- tung, Logistik) o neues Forschungsgebiet: Verbundwerkstoffe (Polymerfasern versetzt mit Naturfasern, s. Ökoplast Mittweida) o Rochsburg: Experimentalraum zu Lehmbau  Defizite/Risiken o kaum Interesse an Nutzungsmöglichkeiten von Naturbaustoffen in Region (Architekten) o es gibt zu wenige Informationen über industrielle/ stoffliche Nutzung von Pflanzen, um In- teresse dafür zu wecken o es gibt keine Lehre/Ausbildung über natürliche Baustoffe (Ursache auch in Forschungsför- derung, Hochschulen angewiesen auf Drittmittel) => es gibt zu wenig Betriebe, die sich mit dem Thema auskennen

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 61 o in Bauherrenberatung wird zu wenig über ökologische / ökonomische / energetische Vor- teile von Naturbaustoffen (Lehm) informiert o Lehm hat Image eines „arme Leute“ Baustoffs  Handlungsbedarf o Überlegungen zu praktischen Nutzungsformen notwendig (innovative Ideen mit Praxis ver- binden, als sinnvolle Ergänzung zu klassischen Baustoffen) o Ausbau Öffentlichkeitsarbeit/Architekten-/Bauherrenberatung zu natürlichen Roh- und Baustoffen (Potenziale der Region, Einsatzmöglichkeiten, Vorteile, …) o frühzeitige Sensibilisierung (in Kita beginnen, in Ausbildung fortsetzen), Möglichkeiten für Selbständigkeit aufzeigen o Nutzung Werkstoffforschung aus anderen Ländern (auch für Bau interessant) o es bedarf politischer Unterstützung auf Landesebene (Schirmherrschaft) um Thema zu for- cieren o es fehlen Verantwortlichkeiten/Strukturen zum Thema in Politik, Forschung, Unterneh- men, Öffentlichkeitsarbeit => Netzwerk aufbauen mit Partnern aus Region o Gespräch mit Hochschule (Themen für Studien-/Bachelor-/Masterarbeit denkbar?)  Beispiele aus anderen Regionen o Strohballenhaus in Wünsch (Sachsen-Anhalt, Veranstaltungsgebäude) => Technologie auch für moderne Bauten denkbar, z.B. Altenheime, Kitas o Sonnenhaus in Hof/Saale (Wohnhausneubau mit Büro, Solarwärmekonzept) o Ausschreibung zu Lehmbau-Design-Dorf in China Engagement-Bereitschaft:  Unterstützt jedes Engagement, welches die Entwicklung und Nutzung natürlicher Baustoffe be- fördern kann  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop (evtl. mit Kurzvortrag zu Solarhauskonzept) Weitere Hinweise/Anregungen:  Lehmgrube Waldenburg?  Franziska Seidel, Ökoplast GmbH Mittweida (Verbundwerkstoff, u.a. für Bau interessant)  Prof. Dr. Thomas Lampke, TU Chemnitz (ehemals Professur Verbundwerkstoffe, jetzt Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik)  Fr. Prof. Mücklich, Westsächsische Hochschule Zwickau (Professur Institut Produktionstechnik)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 62

Dr. Jürgen Nickel Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Dr. Jürgen Nickel Adresse: Reichenbacher Straße 18, 09661 Striegistal OT Goßberg LEADER-Region: Klosterbezirk Altzella Kontakt: Telefon: 037207/88935 Telefax: 037207/51627 Mobil: 0177/5604259 E-Mail: [email protected] Akteursgruppe: Beratung (Naturbaustoffe) Gründung Beschäftigung mit Naturbaustoffen seit 2002 Sonnenhaus Leuchsenring, Entwicklungsprojekt mit Archi- tekt Fickenscher (© www.architekturplus.com) Anzahl Beschäftigte - Leistungsspektrum

Kurzprofil: ≡ Inhaber RLP GmbH – Raum-Licht-Plan (Lichtarchitektur, Lichttechnik) ≡ Lehre an Westsächsischer Hochschule Zwickau ≡ Privates Engagement in Entwicklung und Beratung zu Naturbaustoffen Arbeitsschwer- Beschäftigung mit Thema „Naturbaustoffe“ hinsichtlich: punkte: ≡ Nutzung regionaler Ressourcen für innovative natürliche Baustoffe ≡ praktische Anwendungsmöglichkeiten (innovatives ökologisches Bauen – Lehmbau, Sonnenhaus, Passivhaus, Strohballenbau, …) ≡ Finden von Kooperationspartnern in Forschung, Lehre, Wirtschaft zur Forcierung der Entwicklung und Umsetzung innovativer Baustoffe und Bauvorhaben Referenzen: ≡ Entwicklung Sonnenhaus in Leuchsenring, Hof/Saale und Aachen in Kooperation mit Architekt Fickenscher ≡ Begleitung der Entwicklungsarbeit an natürlichen Baustoffen auf Denkmalhof Altz- schillen (Lehmputze und -steine, Strohballenhaus) Räumlicher Wir- ≡ Sachsen, Bayern kungsbereich: Kunden / Partner: ≡ Hochschuleinrichtungen, Architekten, Ökoplast GmbH Mittweida Besonderheiten: ≡ Engagement in Entwicklung von Naturbaustoffen und deren Einsatzmöglichkeiten in der Region unter Nutzung natürlicher regionaler Ressourcen (Einzelkämpfer) Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ Ausbau Öffentlichkeitsarbeit/Architekten-/Bauherrenberatung zu natürlichen Roh- und Baustoffen (Po- tenziale der Region, Einsatzmöglichkeiten, Vorteile, …) => Material, Schulungen, Veranstaltungen ≡ bereits Kinder mit Naturbaustoffen vertraut machen => Projekte mit Kitas entwickeln (bauen mit Lehm) ≡ Aufbau von Verantwortlichkeiten/Strukturen in Verwaltung, Forschung, Unternehmen zum Thema mit politischer Unterstützung (Schirmherrschaft) => Netzwerk aufbauen ≡ im Netzwerk Überlegungen zu praktischen Anwendungsmöglichkeiten von Naturbaustoffen (Verbindung innovativer Ideen mit praktischer Nutzung) als Ergänzung zu klassischen Baustoffen ≡ Gewinnung von Partnern in sächsischen Hochschule für Studien-/Bachelor-/Masterarbeiten zum Thema

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 63 Protokoll Interview 4

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Stefan Lein Kontakt: [email protected], 0172/3793442 Unternehmen / Zimmerei & Baugeschäft Stefan Lein / Denkmalpflegehof Altzschillen Kontakt: Altzschillen 22, 09306 Wechselburg OT Altzschillen Termin / Ort: 17.12.2015, s. Unternehmen Interview/Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  2013 Objekt „Denkmalhof Altzschillen“ übernommen von CVJM (Fördermaßnahmen für Jugend- liche, Beginn Lehmziegelherstellung)  seitdem Herstellung von Leichtbausteinen mit Miscanthuszustoff (größere Festigkeit, gute Wär- medämmung)  professionelle Herstellung (kein Hobby)  Aktivitäten Denkmalhof: Teilnahme am Tag des offenen Denkmals, Veranstaltung von Hoffesten, neues Angebot: Workshops im Lehmbau (in Kooperation mit „Rochlitzer Muldental“ e.V.)  weiteres s. Steckbrief Weitere Informationen zum Thema „Lehmbau“:  Miscanthus im Lehm: selten, lässt sich in erforderlicher Konsistenz nicht maschinell verarbeiten (viele Lehmziegelhersteller nutzen Hanf)  es können mehr Steine in Handarbeit produziert werden als maschinell  Lehmbauer sind Einzelkämpfer  Potenziale/Chancen: o Bedarf an Lehmziegeln vorhanden (kann mit aktuellem Produktionsumfang gedeckt wer- den) o bei Kitas/Schulen (Objekte mit Dauernutzung) noch Potenzial für Lehmbau (Steigerung Nachfrage)  Defizite/Risiken: o durch moderne Baustoffe ist Lehmbau in Vergessenheit geraten; Ingenieurbüros haben kaum Interesse/Erfahrungen damit  Handlungsbedarf: o wenn Landkreis naturnahes/ökologisches Bauen unterstützen will, dann ist mehr Zusam- menarbeit aller relevanten Akteure notwendig o mehr Information/Aufklärung/ Sensibilisierung von Bauherren (auch Kommunen und Inge- nieure) => Unterstützung der Branche bei Öffentlichkeitsarbeit zu den Themen: . ökologisches Bauen

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 64 . energetisches Sanieren (welche Stoffe werden eingesetzt, was bewirken sie, …) (Wissensdefizit bei Bauherren) . Lehmbau - Vorurteile über Lehm abbauen (Kosten, Aufwand) o Ansprechpartner schaffen, der Bauherren unabhängig informiert (insbesondere Nutzung Naturbaustoffe) Engagement-Bereitschaft:  unterstützt Netzwerkidee, ist richtig und wichtig  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop (frühzeitig über Termin informieren) Weitere Hinweise / Kontakte:  Lehmbaubetrieb Koßack Waldheim (verbaute bisher Lehmsteine aus Thüringen, strebt jetzt Ko- operation mit Hr. Lein an)  Lehmbaubetrieb „Lebendige Erde“ Bad Lausick  Sägewerke Lichtenau und Rechenberg-Bienenmühle?  Zimmerei Ahnert, Wiederau (Versetzung von Lein-Ziegel, Kompetenzen in Fachwerkbau/ökologi- sches Bauen, Referenz u.a. Glockenturm Königshain)  Baubetrieb Stefan Theuer aus Wechselburg  Schreiter & Kroll: bieten auch Lein-Steine an, Herausgabe Sanierungsratgeber vierteljährlich  Maxit (Lehmputz)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 65

Lehmsteineherstellung Denkmalpflegehof Altzschillen Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Stefan Lein Adresse: Altzschillen 22, 09306 Wechselburg OT Altzschillen LEADER-Region: Land des Roten Porphyr Kontakt: Mobil: 0172/3793442 E-Mail: [email protected] Web: www.lehmsteine.info Akteursgruppe: Produktion (Lehmsteine) Gründung: 2013 Anzahl Beschäftigte: 1 Mitarbeiter Leichtlehmsteine (© www.lehmsteine.info)

Leistungsspektrum

Kurzprofil: ≡ Herstellung hochwertiger, in Handarbeit gefertigter Leichtlehmsteine ≡ Denkmalhof: Herberge für Pilger und Radfahrer, Teilnahme am Tag des offenen Denkmals, Veranstaltung von Hoffesten, Workshops im Lehmbau Produkte: ≡ Leichtlehmsteine aus Miscanthus-Lehmgemisch in Formaten NF, 2DF und 3DF (Fer- tigung von Sondermaßen und Lehmformteilen nach Absprache) Referenzen: ≡ Pfarrhaus Milkau, Seitengebäude Pfarrhaus Seelitz ≡ Torhaus Kloster Wechselburg ≡ Private Fachwerkhäuser u.a. in Altzschillen, Zschoppelshain (Wiederau) Absatzgebiet: ≡ v.a. regional, auch sachsenweit Kunden / Partner: ≡ Kunden: private Bauherren, Baubetriebe, Baustoffhandel ≡ Rohstofflieferer: o Lehm: Sandgrube Flemmingen (Kieswerke Penig) o Miscanthus: (bei Kriebstein) ≡ Kooperationspartner: o Architekturbüro Ueberschär Rochlitz o Ingenieurbüro Kalepp Rochlitz o Zimmerei Ahnert, Wiederau (Fachwerkbau, Versetzung) Besonderheiten: ≡ einziger Hersteller von Leichtlehmsteinen in Handarbeit im Landkreis ≡ Engagement im Erlebbarmachen des traditionellen Handwerks Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ Mittelsachsen-Haus: interessante Idee, angepasste Lösungen je nach Nutzung bieten (z.B. Lehm ge- eignet für Allergiker)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 66 Protokoll Interview 5

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Ronny Kroll (Geschäftsführer) Kontakt: [email protected], 034327/629110 Unternehmen / Schreiter & Kroll GmbH – Naturbaustoffe und Mauerentfeuchtung Kontakt: Landsberger Straße 58, 04736 Waldheim Termin / Ort: 17.12.2015, s. Unternehmen Interview/Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  2 Geschäftszweige: o Handel mit natürlichen Baustoffen auf Kalkbasis (Baustoff, Putz, Farbanstrich, „Sachsen- kalk“, Dämmstoffe – Einsatz bei ökologischem Bauen und im Denkmalschutz o elektromagnetische Mauerentfeuchtung (www.edryer.de => Entfeuchtungs-System in Chemnitz entwickelt)  Herausgabe „Sanierungsratgeber“ mit Sanierungsbeispielen, Hinweise auf überregionale Baum- essen etc. (vierteljährlich, Auflage 20.000 Exemplare)  Problem: als kleiner Händler gegenüber Baumärkten nur Nischenanbieter (Unternehmenspro- dukte sind im Baumarkt nicht zu finden)  Lösungsansatz: Bekanntheit regionaler Produzenten stärken => Pool regionaler Anbieter von na- türlichen Baustoffen (Kontakte, Produkte) – Werbemedium für Unternehmen  weiteres s. Steckbrief Engagement-Bereitschaft:  unterstützt Netzwerkidee, Anbieter-Pool trifft genau den Bedarf, kann regionalen Absatz beför- dern  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop (frühzeitig über Termin informieren!) Weitere Hinweise / Kontakte:  Baumesse auf Landkreisebene zu kleinräumig (kein Markt) – in Chemnitz, Leipzig, Dresden etab- lierte Messen mit umfassenden Anbieterspektrum  IBEU Dresden e.V. - Informations- und Beratungsinstitut für Energieeinsparung und Umwelt- schutz: Datenbank zu Unternehmen mit Schwerpunkt energieeffizientes Bauen  Fa. Drymat in Niederwiesa (Mauerentfeuchtung)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 67

Schreiter & Kroll GmbH Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Ronny Kroll (Geschäftsführer) Adresse: Landsberger Straße 58, 04736 Waldheim LEADER-Region: Sachsenkreuz+ Kontakt: Telefon: 034327/629110 Telefax: 034327/629111 Mobil: 0173/3902303 E-Mail: [email protected] Web: www.schreiter-kroll.de Akteursgruppe: Beratung, Handel (Naturbaustoffe, Mau- erentfeuchtung)

Gründung: 1992 Anzahl Beschäftigte k.A. Broschüre Kalkfarben (© www.schreiter-kroll.de) Leistungsspektrum

Kurzprofil: ≡ Mauerentfeuchtung (Sanierung bestehender Bausubstanz) ≡ Handel mit Naturbaustoffen (online-Shop) ≡ Gutachten von Feuchteschäden älterer Bausubstanz Produkte: Ökologische Baustoffe und Systeme, u.a. ≡ Klimaplatten (Innendämmung) ≡ Mineralische Farben (für den Innen- und Außenbereich) ≡ Mineralschaumplatten zur Außendämmung ≡ Antischimmel-Systeme Mauerentfeuchtungssysteme Referenzen: - Absatzgebiet: ≡ Deutschlandweit (v.a. Putze, Mörtel) Kunden: ≡ Endkunden (60-70% außerhalb Sachsens) – regionaler Absatz soll intensiviert werden ≡ Verarbeiter (60% innerhalb Sachsens), z.B. Lovis Lehmbau in Großpösna Besonderheiten ≡ spezialisiert auf Handel mit ökologischen Baustoffen, Nischenanbieter ≡ Herausgeber „Sanierungsratgeber“ Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ Anbieter-Pool – Übersicht über Leistungsspektrum regionaler Unternehmen (Informationsplattform im Internet, Broschüre) mit Suchfunktion nach konkreten Produkten (z.B. „Kalkfarbe“) sowie Bauhauptleis- tungen (Mauern, Putzen, Malerarbeiten, Innendämmung, …) ≡ weitere Ideen gemeinsam im Netzwerk entwickeln

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 68 Protokoll Interview 6

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Prof. Dr. Gerald Ziegenbalg (Geschäftsführer) Kontakt: [email protected], 03731/200155 Unternehmen / IBZ – Salzchemie GmbH & Co. KG Kontakt: Gewerbepark „Schwarze Kiefern“, 09633 Halsbrücke Termin / Ort: 21.12.2015, s. Unternehmen Interview/Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  2 Tätigkeitsschwerpunkte: o Consulting-Firma auf chemischem Gebiet (Rohstoffaufbereitung, Geotechnik) auf Basis eigener Forschung => Kunden weltweit (in mehr als 30 Ländern v.a. Europa, Nordame- rika), Untersuchungen zu speziellen Fragestellungen o Produktion und Handel von Produkten zur . Festigung / Sanierung von Steinen (schonend und nachhaltig restaurieren) . Bekämpfung von Algen und Schimmel (Mörtel, Farben auf Kalkbasis)  Baulösungen v.a. für Rekonstruktion von Altbauten, Denkmalpflege, Schimmelbe- kämpfung auf ökologische Art und Weise  Nachfrage/Interesse überwiegende von Kunden außerhalb des Landkreises (Sachsen, Bayern)  MDR-Beitrag über Material (Sendung „einfach genial“)  Veröffentlichung wissenschaftliches Material  weiteres s. Steckbrief Engagement-Bereitschaft:  unterstützt Netzwerkidee, interessant  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop Weitere Hinweise / Kontakte:  Regionalmesse schwierig, da in Umgebung viele etablierte Messen, Landkreis auch zu groß

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 69

IBZ – Salzchemie GmbH & Co. KG Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Prof. Dr. Gerald Ziegenbalg (Geschäftsführer) Adresse: Gewerbepark „Schwarze Kiefern“, 09633 Hals- brücke LEADER-Region: Klosterbezirk Altzella Kontakt: Telefon: 03731/200155 Telefax: 03731/200156 Mobil: 0172/3739053 E-Mail: [email protected] Web: www.ibz-freiberg.de Akteursgruppe: Forschung, Produktion, Handel (Baustoffe für Sanierung) Aussteller auf der größten Baumesse Deutschlands – Haus 2016 in Dresden Gründung 2003 (© http://www.ibz-freiberg.de) Anzahl Beschäftigte: 10 Mitarbeiter Leistungsspektrum Kurzprofil: Auftragsforschung und Dienstleistungen u.a. in den Bereichen ≡ Rohstoffaufbereitung ≡ Schadstoffimmobilisierung ≡ Baustoffentwicklung ≡ Geotechnik und Geochemie Herstellung von Produkten zur Denkmalpflege (Restaurierung/Sanierung) auf Basis ei- gener Forschung Produkte: Breite Palette an Produkten in den Bereichen ≡ Steinrestaurierung (CaLoSil ® zur strukturellen Festigung von Stein, Putz, Mörtel; CaLoXil – Reparaturmörtel, Injektionsmasse, Kalkfarbe) ≡ Schimmelentfernung (CaSoPal ® - Kalkfarbe, Schimmelfarbe, etc.) Referenzen: Anwendung der Produkte u.a. bei ≡ Wasser-/Abwasseraufbereitung Münzbachtal (Stadtwerke Freiberg) ≡ Restauration des heiligen Augustinus der St. Jospeh Kirche in Warschau Leitung EU-Projekt „StoneCore“ – Entwicklung und Einsatz von Nanomaterialien in der Denkmalpflege Absatzgebiet: ≡ weltweit Kunden: Industrie und Wissenschaft (Forschung), u.a. ≡ ESK GmbH Freiberg, K+S Kali GmbH Deutschland, Germanwings Deutschland, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden private Endkunden, Baufirmen, Restauratoren (Produkte), u.a. ≡ SF-Ausbau GmbH Freiberg Besonderheiten ≡ Global Player mit regionalen Wurzeln ≡ Aussteller auf europäischer Denkmalmesse in Leipzig 2014 und Baumesse Haus in Dresden 2016 Projektideen / Anregungen für Netzwerk ≡ regionale Projekte und Marketing zum Thema ökologisches Bauen / Sanierung / Rekonstruktion ≡ Idee des Mittelsachsen-Hauses interessant (Lieferung Kalkfarben möglich)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 70 Protokoll Interview 7

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Rainer Wais (Werkleiter Mittweida) Kontakt: [email protected], 03727/625108 Unternehmen / Jeld Wen Deutschland GmbH &. Co. KG Kontakt: Altenburger Straße 38, 09648 Mittweida Termin / Ort: 21.12.2015, s. Unternehmen Interview/Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner (als globales Unternehmen):  Produktionsstandorte in über 20 Ländern weltweit o JELD-WEN weltweit: über 100 Produktions- und Distributionsstandorte, ca. 20.000 Mit- arbeiter o JELD-WEN Europe: 25 Produktions- und Distributionsstandorte, ca. 6.000 Mitarbeiter o JELD-WEN Deutschland: 4 Produktions- und Distributionsstandorte (Hamburg - Verkauf, Erlangen - Logistik, Oettingen – Produktion Türen, Mittweida – Produktion Zargen), ca. 900 Mitarbeiter  führender Hersteller und strategischer Netzwerker für das Gewerk Tür in Zentral-Europa  Produkt- und Systemlösungen für privates Umfeld, institutionellen Wohnungsbau, Hotels, Ge- sundheits- und Rehabilitationseinrichtungen, gewerblich/öffentliche Einrichtungen (Neubau und Renovierungsmarkt)  hohes Qualitätsbewusstsein  belegen strategisch wichtige Themen der Nachhaltigkeit im Bauen, der Wohngesundheit (seit 2009 Produktpartner des Sentinel-Haus Instituts, s.u.), des Barrierefreien Bauens und des Inte- rior Designs  weiteres s. Steckbrief Engagement-Bereitschaft:  ist interessiert an Netzwerkidee, aber noch nicht klar darüber, wie Unternehmen sich einbringen kann (wie sieht Netzwerk praktisch aus?)  benötigt Austausch mit Initiator und Partnern zur Entwicklung von Projektideen  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop (frühzeitig über Termin informieren!) Weitere Hinweise / Kontakte:  Sentinel-Haus Institut (SHI, http://www.sentinel-haus.eu/): Informationen zu wohngesunden Baustoffen, Anbieterübersicht => JELD-WEN ist einziger Türenhersteller bei Bauvorhaben des SHI in Europa

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 71

Jeld Wen Deutschland GmbH &. Co. KG – Standort Mittweida Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Rainer Wais (Werkleiter Mittweida) Adresse: Altenburger Straße 38, 09648 Mitt- weida LEADER-Region: Sachsenkreuz+ Kontakt: Telefon: 03727/625108 Telefax: 03727/625211 Mobil: 0174/3131125 E-Mail: [email protected] Web: www.jeld-wen.de Türenvielfalt (© Unternehmenspräsentation JELD- Akteursgruppe: Produktion (Türzargen) WEN) Gründung: 1992 Anzahl Beschäftigte: ca. 260 Mitarbeiter Leistungsspektrum

Kurzprofil: ≡ Produktion von Türzargen (Standard- und Spezialzargen) Produkte: Endprodukte (Vollsortiment): ≡ Türenvielfalt mit Designs für jeden Wohnstil (Standard- bis Premiumprodukte) ≡ abgestimmte Komplettlösungen aus einer Hand ≡ Innentüren & Zargen, Funktions-Türelemente (Schallschutz, Einbruchhemmung, etc.), Vollsortimenter (z.B. Glas, Beschläge, Türschließer, etc.) Referenzen: ≡ Gesundheitswesen (Pflegeheime, Wohnanalgen für Behinderte, Kliniken/Kranken- häuser, …) ≡ Hotels, Gaststätten, Restaurants, Wellness Center, … ≡ Büro-/Verkehrsgebäude (Verwaltungsgebäude, Kasernen, Bahnhöfe, …) ≡ Bildungsstätten/Entertainment (Stadthallen, Schulen, Kitas, Hallenbäder, …) Absatzgebiet: ≡ deutschlandweit Kunden: ≡ Handel (Baumärkte, Fachhandel), Handwerker, Planer, Architekten (kein Kontakt mit Endverbraucher) Besonderheiten: ≡ Verpflichtung auf Öko-Nachhaltigkeitskonzept (ressourcenschonende Rohstoffe, umweltverantwortliche Produktion, wohngesunde Türen) ≡ international agierendes Unternehmen mit Interesse an lokaler Entwicklung Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ noch keine Idee, wie sich Unternehmen konkret einbringen könnte (es fehlt Impuls und Perspektive) ≡ Idee Mittelsachsen-Haus: Unterstützung vorstellbar ≡ mittel- bis langfristiges Ziel des Unternehmens: Stärkung des Markenbewusstseins => durch ver- stärkte Öffentlichkeitsarbeit für regionale Produkte unterstützen

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 72 Protokoll Interview 8

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / André Piechatzeck Kontakt: [email protected], 037207/51527 Unternehmen / Ambiente Stuckhaus Kontakt: Georgenstraße 24, 09661 Hainichen Termin: 21.12.2015, s. Unternehmen Interview/Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  Fertigung von Innen- und Fassadenstuck in Handarbeit, v.a. Herstellung von Fertigteilen (Berück- sichtigung von Vorgaben der Wärmedämmung)  Fertigung typisch sächsischer Ornamentik (Kulturgut) o einziges Unternehmen das dazu Elemente liefern kann (seit Auflösung des Bergelagers in Trebsen) o Nachfrage neben Dresden, Leipzig, Chemnitz auch deutschlandweit  Selbstabholung oder Lieferung direkt an Endkunden (Stuckelemente zerbrechlich)  Beratung von Kunden (wichtig zur Kundengewinnung) – soll ausgebaut werden  als gipsverarbeitender Betriebe von Unternehmensförderung ausgeschlossen (für geplanten Aus- bau von Produktionsstätte und Lager) – Dilemma  weiteres s. Steckbrief Weitere Informationen zum Thema „Stuckherstellung“:  deutschlandweit gibt es nur 4 Händler von Stuckelementen  Nischenprodukt, begrenzter Markt  Architekten wenig Interesse für diese Nische („modernes, würfelförmiges Bauen braucht keinen Stuck“)  Gips (im Innenbereich) ist natürlicher Rohstoff, allergenfrei, langlebig  2014 nur 2 Lehrlinge im Stuckbau – kein Nachwuchs, Einzelkämpfer  bekannter werden ist wichtig (Handlungsbedarf) Engagement-Bereitschaft:  findet Netzwerk-Idee interessant, hat aber noch keine Vorstellungen über Mitwirkungsmöglich- keit  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop Weitere Hinweise/Kontakte:  Lehmgrube/Ziegelwerk Hainichen (stillgelegt)  Stuckateur Ermischer in Flöha (weitere Kontakte über Stuckateurinnung Chemnitz)  Malerwerkstätten Mittweida GmbH

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 73

Ambiente Stuckhaus Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: André Piechatzeck Adresse: Georgenstraße 24, 09661 Hainichen LEADER-Region: Klosterbezirk Altzella Kontakt: Telefon: 037207/51527 Telefax: 037207/51528 Mobil: 0172/3709826 E-Mail: [email protected] Web: www.stuckhaus.de Facebook: https://www.face- book.com/ambiente.stuckhaus

Akteursgruppe: Produktion, Handel (Stuckelemente) Als Aussteller auf der Internationalen Handwerks- messe in München (©http://stuckhaus.de) Gründung: 2001 Anzahl Beschäftigte: 5 Beschäftigte (Saisongeschäft) Leistungsspektrum

Kurzprofil: ≡ Herstellung, Handel und Vertrieb von Stuckelementen (individuelle Stuckgestal- tung) ≡ Sicherung und Reproduktion von Originalstuckteilen ≡ Baubetreuung Produkte: Fassadenstuck: ≡ Faschen, Sockel-, Fensterbank-, Nutenprofile, Gurt-, Hauptgesimse, Konsolen, Schlusssteine, Fensterbankkonsolen, Eckbossen, Bossensteine, Schabracken u.v.m. Innenstuck: ≡ Leisten, Gesimse, Kehlen, Verblendungen, Eck-, Mitteldekore, Rosetten, Konsolen, Nischen, Wandschalen, Reliefs, Medaillons, Kassetten, Ornamente u.v.m. Referenzen: ≡ Wohn- und Geschäftshäuser u.a. in , München, Berlin ≡ Grassi Museum, Bayrischer Bahnhof, „Goldne Kugel“ in Leipzig ≡ Kaffeehaus Lloyd’s in Dresden ≡ Villa Schlossbrauerei in Chemnitz ≡ Rathauspassagen Steglitz in Berlin Absatzgebiet: ≡ v.a. Dresden und Leipzig, deutschlandweit, Einzelprojekte auch europaweit Kunden: ≡ Bauunternehmen ≡ private und gewerbliche Bauherren Besonderheiten: ≡ einziger Hersteller von Stuck mit typisch sächsischer Ornamentik Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ im Rahmen des Austauschs mit anderen Netzwerkpartner zu entwickeln (spontan keine Ideen)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 74 Protokoll Interview 9

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Maik Schroeder (Geschäftsführer) Kontakt: [email protected], 03431/571350 Unternehmen / Bauplanungsbüro Schroeder architektur GmbH Kontakt: An der Kremsche 14, 04720 Döbeln OT Gärtitz Termin: 12.01.2016, s. Unternehmen Interview/Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  Tätigkeitsschwerpunkt: Planung v.a. größerer Objektbau-Projekte und hochwertiger Einfamilien- häuser (wg. Wirtschaftlichkeit)  Erfahrungen in Sanierung und Umnutzung ländlicher Bausubstanz und in Denkmalpflege o seit 2012 Sanierung Kloster Buch – umfassende Auseinandersetzung mit Historie (Rekon- struktion alter Putze - Leistung des Architekturbüros endet bei Rezeptur von Putzen) o auch künftig stückweit Engagement in Denkmalpflege (da Verantwortungsbewusstsein und Eigeninteresse, aber hoher Beratungsaufwand, wenig wirtschaftlich)  Anspruch: historisches Bauen modern interpretieren, individuelle Lösungen finden  eingebunden in Erarbeitung Baufibel Altlandkreis Döbeln  weiteres s. Steckbrief Weitere Informationen zum Thema „regionales/historisches Bauen“:  Bauherren informieren sich zunächst übers Internet zum historischen Bauen – treten mit konkre- ten Vorstellen an Architekten heran  Defizite/Risiken: o es fehlt an Informationen zum regionalen Bauen bei potenzielle Bauherren (z.T. auch bei Architekten) o Architekt hat kaum Einfluss auf verwendete Rohstoffe (liegt in Hand des Ausführungsbe- triebes) o Schließung Bergelager Trebsen (für individuelle Gestaltung nach historischem Vorbild ist Rückbau mit Sicherung von Rohstoffen/Bauelementen wichtig)  Handlungsbedarf: o Sensibilisierung / Ausbau der Informationen zum regionalen Bauen für Bauherren und Architekten (Ansprache über Internet, Informationen breit streuen) . Informationen zu regionalen Baustoffen, typischen ländlichen Bauformen, … . wichtig: kurzer Abriss zum Ablauf eines Bauvorhabens (Genehmigungsschritte, Ansprechpartner) (v.a. für Vorhaben im Außenbereich)

.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 75 Engagement-Bereitschaft:  unterstützt Netzwerkidee, Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop  Informationen über Ausgestaltung des Netzwerkes erforderlich (monatliche Treffen können aus Zeitgründen nicht wahrgenommen werden)  Erwartungen: Kontakte / neue Partner finden zum Thema historisches Bauen Weitere Hinweise/Kontakte:  Holzbau Weber (Zimmereibetrieb) in Großweitzschen o Zimmereibetrieb (Neubau, Ausbau) (Hölzer aus Polen? – in Region kaum hochwertige Hölzer, Sägewerke gibt es viele) o Marke: Muldentaler Fachwerkhaus ® (http://www.muldentaler-fachwerkhaus.de), Bau individueller Fachwerkhäuser vom Bausatz bis schlüsselfertig o Handel mit Naturbaustoffen (aus der Region?) o arbeiten individuell, berücksichtigen historische Gegebenheiten  Für regionale Baustoffe zu empfehlen: … (Kontakt wird zugearbeitet)  ehem. Bauhütte im Rittergut Trebsen (gibt es nicht mehr) o Bildungszentrum für handwerkliche Denkmalpflege (Ausbildungsstätte für Restauratoren im Handwerk, Ausbildung am historischen Objekt) – Einstellung der Tätigkeit zum 31.12.2015 o Leiter: Bernd Bubnik (großer Wissensträger, kannte regionale Gruben, Rezepturen histo- rischer Putze etc.)  ehem. Bergezentrum Trebsen (gibt es nicht mehr, Insolvenz vor 4/5 Jahren) o Sammlung historischer Türen, Fenster, Fliesen etc. o Leiter: Uwe Bielefeld o Schließung bedauerlich, Bergestücke/Netzwerke nicht mehr nutzbar (nichts Vergleichba- res bekannt)  Kulturscheune Leisnig OT Bockelwitz: Bemühungen Richtung Lehm/Strohlehmbau => Kultur- scheune entstanden (woher Lehm?)  Betonwerk Glauchau (www.hl-baustoff.de), individuelle Fertigung von Bauteilen, Steine mit ho- her Dämmwirkung  Schollglas Technik GmbH in Nossen (für große Auftraggeber, nicht für privaten Bauherren), Ein- satz im Theater Döbeln  Ziegelwerk Huber bei Nossen => eigene Tongrube, Herstellung von Ziegeln  Färberhäuser Döbeln, Hr. Rolf ?? (Urgestein mit Kenntnissen zu reg. Baustoffen) (Kontakt wird zugearbeitet)  Planungsamt Döbeln (Hr. Wagner – Koryphäe der Bauplanung)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 76

Bauplanungsbüro Schroeder architektur GmbH Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Maik Schroeder (Geschäftsführer) Adresse: An der Kremsche 14, 04720 Döbeln OT Gärtitz LEADER-Region: Sachsenkreuz+ Kontakt: Telefon: 03431/571350 Telefax: 03434/571640 Mobil: 0171/7676167 E-Mail: [email protected] Web: www.schroeder-bauplan.de

Akteursgruppe: Planung (Objekt- und Wohnungsbau) Projekt „Villa Leisnig“ (© www.schroeder-bauplan.de) Gründung: 1990 Anzahl Beschäftigte: 9 Mitarbeiter Leistungsspektrum

Kurzprofil: ≡ Architektenleistungen nach HOAI ≡ Tragwerksplanung ≡ Bauphysik (Wärme- und Schallschutzplanung) ≡ Bauleitung Arbeitsschwerpunkte: Neubau, Sanierung und Denkmalpflege, Schadenssanierung in den Bereichen ≡ Eigenheime ≡ Hallen- und Freibäder ≡ Theater, Freizeiteinrichtungen ≡ Kirchen, Kloster ≡ Gewerbe-/Industriebau Referenzen: ≡ Wohnungsneubau/-umgestaltung in Döbeln, Kriebstein, Leipzig ≡ Umbau ehem. Rinderstall zur Wohnung in Döbeln ≡ Freibad und Stadtbad Döbeln ≡ Theater Döbeln, Mountainbike- und Boulderareal Döbeln ≡ Kloster Buch, Kirche Wendishain ≡ 3D-Micromac Chemnitz, ZFA Roßwein Räumlicher Wirkungs- ≡ Döbeln und Umgebung bereich: Kunden: ≡ private und öffentliche Bauherren Besonderheiten: ≡ privates und berufliches Interesse im Bereich historisches Bauen / regionaltypische Baustoffe ≡ Erfahrungen in Sanierung und Denkmalpflege Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ gemeinsam mit Netzwerkpartnern mögliche Projekte ausloten

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 77 Protokoll Interview 10

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Giesbert Klüber (Geschäftsführer) Kontakt: [email protected], 03731/7749664 Unternehmen / Klüber Elektroanlagenbau GmbH Kontakt: Frauensteiner Str. 23a, 09599 Freiberg (Zweigstelle) Termin: 12.01.2016, s. Unternehmen Interview/Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  mittelständisches Elektroinstallateurunternehmen  suchen Anbindung zu Baubetrieben für neue Aufträge  Ausschreibungen v.a. von Industriebetrieben wenig transparent (Steuerung möglich?)  weiteres s. Steckbrief Engagement-Bereitschaft:  Interesse am Netzwerk, da Kontakte zwischen Firmen und zum Landkreis wichtig sind und ge- pflegt werden müssen (Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch über neue Projekte/Techniken, evtl. Vorträge organisieren)  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop Weitere Hinweise/Kontakte:  Fensterbau Richter in Mulda  Bauunternehmen Dietrich in Brand-Erbisdorf OT Langenau  Sächsisches Metallwerk Freiberg (Herstellung Kupfer, Metallstangen – Bestandteile von Schaltan- lagen)  Fa. Befesa in Freiberg (Zinkrecycling)  G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft in Freiberg: Rohstofferkundung (v.a. Erz-, Kohle-, Erdöl, Erdgas, Boden, Grund-/Oberflächenwasser, geothermische Energie), Hr. Richter

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 78

Klüber Elektroanlagenbau GmbH Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Giesbert Klüber (Geschäftsführer) Adresse: Hauptstraße 72, 09619 Mulda (Haupt- sitz) LEADER-Region: Silbernes Erzgebirge Kontakt: Telefon: 037320/8710 Telefax: 037320/87149 Mobil: 0172/8010529 E-Mail: [email protected] Web: www.klueber-elektro.de

Akteursgruppe: Ausführung (Elektroanlagen) Referenz: Staatstheater Darmstadt Gründung: 1990 (© www.klueber-elektro.de) Anzahl Beschäftigte: ca. 100 Beschäftigte Leistungsspektrum

Kurzprofil: ≡ Planung, Bau und Installation von Elektrotechnikanlagen ≡ Reparaturen, Service, Wartung Leistungen: ≡ Starkstromtechnik / Gebäudetechnik ≡ Kommunikationstechnik / Datentechnik ≡ Sicherheitstechnik ≡ Schaltanlagenbau / Energietechnik insbesondere für: ≡ Universitäten / Gymnasien, öffentliche Bauten, Theaterbauten, Industriebauten, Einkaufszentren, Gesundheitseinrichtungen Referenzen: ≡ Gymnasium Brand-Erbisdorf und Freiberg ≡ Technologiezentrum Dresden, Polizeidirektion Grimma ≡ Nationaltheater Mannheim, Theater Magdeburg ≡ Fremat GmbH Brand-Erbisdorf, DREWAG Dresden ≡ Elbe-Park Dresden ≡ Alten- und Pflegeheim Dresden-Gorbitz ≡ Gebäude der Wohnungsgesellschaft Freiberg ≡ Eigenheime Absatzgebiet: Hauptsitz Mulda, Niederlassungen in Freiberg und Dresden ≡ regional, bundesweit Kunden: ≡ Gewerbetreibende, öffentliche Bauherren, private Bauherren Besonderheiten: ≡ Schwerpunkt öffentliche und Industriebauten Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ Netzwerk ausbauen zu einer Plattform für Austausch von Informationen, Kontakten, Erfahrungen, neuen Techniken etc.

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 79 Protokoll Interview 11

Projekt: Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen Interviewpartner / Sylvio Meier (Betriebsleiter) Kontakt: [email protected], 03727/946238 Unternehmen / PHT – PUR Holz Technologie GmbH Kontakt: Bahnhofstraße 69, 09648 Mittweida Termin: 12.01.2016, s. Unternehmen Interview/Protokoll: Zimmer, Mandy (Korff Agentur für Regionalentwicklung)

ANLIEGEN:  Vermittlung von Informationen zum geplanten Netzwerk (Hintergrund, Ziele, Organisation)  Aufnahme von Informationen zum Interviewpartner (Kontakt, Leistungsspektrum, …)  Erfassung von Ideen sowie der Bereitschaft zur Mitwirkung im Netzwerk

ERGEBNISSE: Informationen zum Interviewpartner:  Rohstoffe für Bauelemente, die hier produziert werden, kommen von außerhalb des Landkreises  Produkte ungeeignet für denkmalgeschützte Objekte  Nische, auf individuelle Kundenwünsche eingehen möglich  Vorgängerbetrieb: Purholz Verbundelemente GmbH, 2014 Insolvenz  weiteres s. Steckbrief Engagement-Bereitschaft:  sehr skeptisch, dauerhafte Teilnahme nur wenn konkreter Mehrwert für Unternehmen ersicht- lich  Zusage zur Teilnahme an Auftaktworkshop (6.-13.2. Hr. Meier im Urlaub)  Erwartungen: konkreter Mehrwert, neue Marktmöglichkeiten/ neue Partner finden Weitere Hinweise/Kontakte:  Holz-Müller in Döbeln (Holzhändler)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 80

PHT – PUR Holz Technologie GmbH Angaben zum Unternehmen Ansprechpartner: Sylvio Meier (Betriebsleiter) Adresse: Bahnhofstraße 69, 09648 Mittweida LEADER-Region: Sachsenkreuz+ Kontakt: Telefon: 03727/946238 E-Mail: [email protected] Web: www.purholz.com Akteursgruppe: Produktion (Verbundelemente) Gründung: 2014

Anzahl Beschäftigte: 11 Beschäftigte Sandwichelemente von PUR Holz (©www.purholz.com) Leistungsspektrum

Kurzprofil: ≡ Fertigung von Verbundelementen für gewerblich oder privat genutzte Fertigteil- bauten (Systembau) - Bausätzen für Neu- und Anbauten Produkte: vielseitige Sandwich-Elemente aus PHONOPUR®plus (Innen-/Außenwand, Boden und Decke, …) für ≡ Fertigelemente-Häuser und Anbauten (Wohnbauten, Gewerbebauten, Kitas, Lager- hallen, Bürohäuser, Garagen, Gartenhäuser, Ferienhäuser, Bungalows) ≡ Modulraum (nicht tragende Wände für Containerbau) Referenzen: ≡ regional: u.a. in Ottendorf, Crossen, Altmittweida (Tennisclub), Rossau, Sachsen- burg (Kita) ≡ international: Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Ukraine Absatzgebiet: ≡ überwiegend europaweit (weniger regional) Kunden: ≡ private, gewerbliche und öffentliche Bauherren (Kommunen) ≡ Planungsbüros Besonderheiten: ≡ ? Projektideen / Anregungen für Netzwerk

≡ sehr skeptisch, Projekte mit Mehrwert für Unternehmen erforderlich

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 81 6.4 Übersicht möglicher Best-Practice-Beispiele

mögliche Bauherr/-in Objekt LEADER-Region Adresse Info Vorstellung „Best-Practice“

David Sturge und Dreiseithof, Sanierung und Ausbau des Seitengebäudes zur Ferienwoh- Erzgebirgsregion 09569 Oederan Ausgezeichn.

Constanze Riedel- nung und zum Seminarhaus Flöha- und (OT Kirchbach), Projektlösung Sturge Zschopautal Dorfstraße 23 im Sächsischen Landeswett-be- werb 2007 - Ländliches Bauen Abb.: SMUL 2007 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Jana und Falk Sanierung eines denkmalgeschützten Wohnhauses „Auerbachsches Haus; Erzgebirgsregion 09669 Gute Projekt- Hertel Ansatz natürlichen u. kostenschonenden Bauens, Ersetzung Fachwerk mit Flöha- und Frankenberg (OT lösung im Säch- teilw. altem Holz, Erneuerung Lehmgefache, Fenster nach historischem Zschopautal Altenhain), Zum sischen

Vorbild, Lärchen-/ Naturschieferschalung der Giebel; bis auf Fensterher- Harrasfelsen Landeswett-be- stellung und Baggerarbeiten alles in Eigenleistung werb 2011 - Ländliches Bauen

Abb.: SMUL 2011 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 82 mögliche Bauherr/-in Objekt LEADER-Region Adresse Info Vorstellung „Best-Practice“

Prof. Dr. Sanierung und Umnutzung eines Wohnstallhauses Erzgebirgsregion 09669 Gute Projekt- Jörg Hilger Flöha- und Frankenberg lösung im Säch- sischen Zschopautal (OT Irbersdorf), Hauptstraße 1 Landeswett-be- werb 2011 - Ländliches Abb.: SMUL 2011 Bauen (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Lars Nebe und Wiedernutzung eines denkmalgeschützten Gebäudes als Wohnhaus Erzgebirgsregion 09669 2. Preis Zusage zur Nut- Katja Glänzel (Sanierung der ehemaligen Knochenmühle); durch sensible Herangehens- Flöha- und Frankenberg „Bewahrung zung als Best- weise Erhalt vieler handwerklicher Baudetails und Raumstrukturen; öko- Zschopautal (OT Hausdorf), historischer Practice-Beispiel logischer Lehmbau und traditionelle Lehmbauweise, nachhaltige Energie- Alte Dorfstraße 30 Gebäude durch nutzung mit Erdwärme, Restaurierung alter Türen und Fenster; gute Sanierung“ im

Zusammenarbeit mit Fachfirmen und Denkmalschutzbehörde Sächsischen Landeswettbe- werb 2013 -

Ländliches Bauen

Abb.: SMUL 2013 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 83 mögliche Bauherr/-in Objekt LEADER-Region Adresse Info Vorstellung „Best-Practice“

Matthias Knorr Sanierung eines denkmalgeschützten Wohnhauses Klosterbezirk 09603 Anerkennung Altzella Großschirma im Sächsischen

(GT Siebenlehn), Landeswett-be- Am Bachweg 2 werb 2013 - Ländliches Bauen Abb.: SMUL 2013 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Kerstin und Erhaltung, Sanierung, Rekonstruktion und Umnutzung eines Vierseitfach- Land des Roten 09306 Seelitz Ausgezeichn. Albrecht Berger werkhofes; Hof mit freistehendem Wohnhaus, Fachwerkhaus erbaut um Porphyr (OT Fischheim), Projektlösung 1800 bis frühes 19. Jh., Nebengebäude wahrscheinlich älter, Scheune Fischheimer Str. im Sächsischen

wurde 1886 versetzt 11 Landeswett-be- werb 2009 - Ländliches Bauen

Abb.: SMUL 2009 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 84 mögliche Bauherr/-in Objekt LEADER-Region Adresse Info Vorstellung „Best-Practice“

Lutz Günther Sanierung eines 180-jährigen Bauerngehöftes Land des Roten 09306 Zettlitz Ausgezeichn. Porphyr (OT Methau), Projektlösung

Straße der Jugend im Sächsischen 70 Landeswett-be- werb 2009 - Ländliches Bauen

Abb.: SMUL 2009 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Gabriele Giourgas Sanierung eines denkmalgeschützten kleinen Dreiseithofs Lommatzscher 04720 Zschaitz- Ausgezeichn. Projektlösung Pflege Ottewig (OT Goselitz), im Sächsischen Riesaer Str. 41 Landeswett-be- [Adresse Objekt] werb 2007 - Ländliches

04749 Ostrau, Bauen Abb.: SMUL 2007 Hauptstraße 17 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- [Adresse Bauherrin] gliedern der Bewer- tungskommission)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 85 mögliche Bauherr/-in Objekt LEADER-Region Adresse Info Vorstellung „Best-Practice“

Ökologisches Umbau und Sanierung eines Vierseithofes Sachsenkreuz+ 04703 Leisnig Ausgezeichn. Kreativzentrum (OT Bockelwitz), Projektlösung

Sachsen e.V. Dorfstraße 3 im Sächsischen Landeswett-be- werb 2007 - Ländliches

Bauen

Abb.: SMUL 2007 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Maja und Dieter Umnutzung eines ehemaligen Pferdestalls einer Vierseithofanlage zu ei- Sachsenkreuz+ 04720 Gute Projekt- Horlacher nem Hofladen; Behutsame Rekonstruierung, ausschließliche Verwendung Großweitzschen lösung im Säch- vorhandener alter Steine für die anfallenden Pflasterarbeiten (OT Gadewitz), sischen

Gadewitz 10 Landeswett-be-

werb 2007 - Ländliches Bauen

Abb.: SMUL 2007 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 86 mögliche Bauherr/-in Objekt LEADER-Region Adresse Info Vorstellung „Best-Practice“ Dr. Nora und Sanierung und Umnutzung eines Wohn- und Stallgebäudes zum Wohnhaus Sachsenkreuz+ 04703 Leisnig Ausgezeichn. Ronny Große-Uhl- und zur Tierarztpraxis (Vierseithof) (OT Queckhain), Projektlösung mann Queckhain 3 im Sächsischen Planer: Landeswett-be- Antje u. Andreas Hainz werb 2009 - Architekturbüro, Mei- Ländliches ßen Bauen

Abb.: SMUL 2009 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission) Kathrin und André Umbau einer Scheune zum Wohnhaus Sachsenkreuz+ 09648 Kriebstein Sehr gute Pro- Weise (OT Reichenbach), jektlösung im Waldheimer Str. Sächsischen

19 Landeswett- bewerb 2011 - Ländliches Abb.: SMUL 2011 Bauen (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Dr.-Ing. Wiederaufbau eines bäuerlichen Seitengebäudes und einer Scheune zur Sachsenkreuz+ 09648 Gute Projekt- Friedrich Stelzer Nutzung als Bauernstube und Heimatmuseum Altmittweida lösung im Säch- sischen Landes- Planer: Hauptstraße 71 Architekt Armin Lud- wett-bewerb wig, Claußnitz 2011 - Ländli- ches Bauen

Abb.: SMUL 2011 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 87 mögliche Bauherr/-in Objekt LEADER-Region Adresse Info Vorstellung „Best-Practice“

Jürgen Pohl und Fachwerkhof Arche-Hof in Klosterbuch (Hofanlage bestehend aus Wohn- Sachsenkreuz+ 04703 Leisnig Empfehlung Anfrage erfolgt, Elsbeth Pohl- haus, Nebengelass und Stallgebäude); Sanierung denkmalgeschützter (OT Klosterbuch), Denkmal- Antwort ausste- Roux Fachwerkbauten im Jahr 2002; Wohn- und Bürohaus, Konferenzraum Klosterbuch Nr. schutzbehörde hend 25 LRA MS (Liebig, Dähne)

Abb.: Bau- und Grünfibel Döbeln und Umgebung; www.klosterbuch.com

Thorsten Kühnrich Erhalt des Kulturdenkmals durch Nutzung für Wohnen und Arbeiten – Sachsenkreuz+ 04746 Hartha Beispiel in Bau- Restaurierung typischer Merkmale des Wohnstallhauses, Einsatz (OT Steina), und Grünfibel

ökologischer Baustoffe Dorfstraße 28 für die ländli- chen Siedlun- gen der Region Döbeln und Umgebung; Empfehlung Denkmal- schutzbehörde Abb.: Bau- und LRA Mittel- Grünfibel Döbeln und sachsen (Liebig, Umgebung Dähne)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 88 mögliche Bauherr/-in Objekt LEADER-Region Adresse Info Vorstellung „Best-Practice“ Stefan und Fachwerkhaus aus dem 17. Jh., denkmalgerechte und ökologische Sanie- Silbernes 09600 Ausgezeichn. Anfrage erfolgt, Annett Dirlich rung Erzgebirge Oberschöna Projektlösung keine Zusage zur (OT Bräunsdorf), im Sächsischen Nutzung als Best- Am Dorfbach 8 Landeswett-be- Practice-Beispiel, werb 2007 - stehen als Ge- Ländliches sprächspartner Bauen zur Verfügung

Abb.: SMUL 2007 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission) Alexander Richter Umnutzung eines Wohnstallhaus zum Apartmenthaus mit Gaststube; Haus Silbernes 09623 Ausgezeichn. 1759 erbaut, 2005 Sanierung; erzgebirgische Baukunst, restaurierte Balken Erzgebirge Rechenberg-Bien- Projektlösung

aus einheimischen Hölzern in alter Handwerkstradition im Fachwerkstil enmühle im Sächsische verbaut (OT Holzhau), Landeswett-be- Bergstraße 10 werb 2007 - Ländliches Bauen Abb.: SMUL 2007 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Reinwald Meyer Sanierung eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses Silbernes 09619 Dorfchem- Gute Projekt- Erzgebirge nitz, Hauptstraße lösung im Säch-

1 sischen Landes- wett-bewerb 2011 - Ländli- ches Bauen Abb.: SMUL 2011 (Fotos von den Bauher- ren, Planern und Mit- gliedern der Bewer- tungskommission)

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 89 6.5 Übersicht Forschungsvorhaben

TECHNISCHE UNIVERSITÄT DRESDEN Projekttitel Projektleiter Zeitraum Schloss Steinort-Baugeschichte - Sanierung - Nutzung Jäger, Wolfram, Prof 07/2014 - 12/2016 Schloss Steinort - Modellvorhaben zur Beseitigung von anthropogen ver- Jäger, Wolfram, Prof 12/2013 - 10/2016 ursachten Gründungsschäden … Numerische Untersuchungen zum Tragverhalten von historischem Mau- erwerk unter Berücksichtigung der Rissbildung am Beispiel der Kirche zu Jäger, Wolfram, Prof 02/2005 - 06/2005 Leutersdorf EGsL Lehmbau: Entwurfs- und Konstruktionsgrundsätze für eine Breiten- anwendung im Wohnbau unter Berücksichtigung klimatischer Bedingun- Jäger, Wolfram, Prof 08/2015-08/2017 gen gemäßigter Zonen am Beispielstandort Deutschland Wüstenrot Stiftung - Bauten der DDR Denkmalpflege an Bauten der DDR Jäger, Wolfram, Prof 01/2015-08/2015 aus den 1960er- und 1970er Jahren IngiMa Injektion von gipshaltigem historischen Mauerwerk Jäger, Wolfram, Prof 11/2014-11/2016 Wissenschaftliche Begleitung des Verbundprojektes "Modellhaftes inner- städtisches Gebiet "Altes Zöllnerviertel" Weimar - Umsetzung des Projek- Grunewald, John, Prof. 10/2013 - 09/2016 tes "Energieeffiziente Stadt" Projektphase II

Beamtenhaus - Kloster Marienthal, Energetische Inwertsetzung der Fas- Grunewald, John, Prof. 10/2010 - 06/2011 sade Modellprojekt "Energetische Sanierung von Baudenkmälern Grunewald, John, Prof. 11/2009 - 04/2010 Energieoptimierte Sanierung der Schule Olbersdorf bei Zittau/Tages- und Grunewald, John, Prof. 07/2007 -05/2011 Kunstlichtbeleuchtung RIBuild- Robust Internal Thermal Insulation of Historic Buildings Grunewald, John, Prof. 01/2015-12/2019 Ryesgade: Energirigtig komfort i aeldre etageboliger/Energy Efficient Grunewald, John, Prof. 01/2014-08/2016 Comfort in older apartment blocks IMoSUB (HP) - Altes Zöllnerviertel Weimar; Integriertes Monitoring: Ver- Grunewald, John, Prof. 05/2015-10/2017 sorgung – Nutzer - Bauteil PlusEQ-Net - Netzneutrales Energieo-Quartier am Bahnhofsplatz in Penz- berg; Teilvorhaben: Technische Universität Dresden Gebäude- und Anla- Grunewald, John, Prof. 06/2015-05/2019 gensimulation Mechtcherine, Viktor, Konstruktive Brückenelemente aus hochduktilem Beton 10/2011 - 12/2014 Prof. DuE15 - Denkmal und Energie 2015 - Von der Gotik bis zur Moderne Weller, Bernhard, Prof. 10/2014 - 12/2014 Spitzencluster "SolarValley Mitteldeutschland" PV - Gebäude- und elekt- Weller, Bernhard, Prof. 01/2010 - 12/2013 rische Systemintegration (BIPV) Glasverarbeitung Meißen - Versuchsdurchführung Weller, Bernhard, Prof. 10/2013-10/2013 Bürgerstiftung Dresden - Busmannkapelle, Gedenkstätte Sophienkirche Weller, Bernhard, Prof. 02/2014-03/2014 Dresden, Busmannkapelle, Bauteilversuche Wellner, Frohmut, Erhaltungsstrategie für Staatsstraßen im Freistaat Sachsen 12/2011 - 12/2013 Prof. Grundlagen für die Beurteilung der dimensionierungsrelevanten Eigen- Wellner, Frohmut, schaften und der Wirtschaftlichkeit von Oberbaubefestigungen aus As- 12/2012 - 11/2013 Prof. phalt AIF ZIM Schwefelmodifizierter Asphalt Entwicklung eines schwefelmodifizierten Asphaltmischgutes zum anwen- Wellner, Frohmut, 05/2015-10/2017 dungsoptimierten Prof. Einsatz in Asphaltdeckschichten

Potenzialanalyse ländliches Bauen Landkreis Mittelsachsen 90