Europäische Kommission
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4.10.2019 DE Amtsblatt der Europäischen Uni on C 333/19 SONSTIGE RECHTSHANDLUNGEN EUROPÄISCHE KOMMISSION Veröffentlichung eines Antrags auf Eintragung eines Namens nach Artikel 50 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel (2019/C 333/08) Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 51 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (1) innerhalb von drei Monaten ab dieser Veröffentlichung Einspruch gegen den Antrag zu erheben. EINZIGES DOKUMENT „PECORINO DEL MONTE PORO“ EU-Nr.: PDO-IT-02420 — 16.5.2018 g. U. (X)g. g. A. () 1. Name(n) „Pecorino del Monte Poro“ 2. Mitgliedstaat oder Drittland Italien 3. Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels 3.1. Art des Erzeugnisses Klasse 1.3 Käse 3.2. Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt „Pecorino del Monte Poro“ g. U. ist ein Schafmilchkäse, der in drei unterschiedlichen, von der Dauer der Reifung abhängigen Sorten angeboten wird: fresco („frisch“), Reifedauer: 20-60 Tage; semistagionato („mittelreif“), Reifedauer: 61 Tage bis sechs Monate; stagionato („reif“), Reifedauer: 6-24 Monate. Beim Inverkehrbringen muss das Erzeugnis folgende Merkmale aufweisen: Physikalische Merkmale Form: rund, mit flacher Ober- und Unterseite. Durchmesser der Ober- und Unterseite: 6-40 cm. Randhöhe: 6-20 cm. (1) ABl. L 343 vom 14.12.2012, S. 1. C 333/20 DE Amtsblatt der Europäischen Uni on 4.10.2019 Gewicht: Die Sorten „fresco“ und „semistagionato“ wiegen zwischen 600 g und 2,5 kg, die Sorte „stagionato“ wiegt bis zu 10 kg. Rinde: hart und rau, von goldgelber („fresco“) bis hell- bzw. mittelbrauner Farbe („semistagionato“ und „stagionato“), leicht rötlich, wenn die Rinde mit Chillipulver oder nativem Olivenöl bestrichen wurde. Teig: fest, teilweise von kleinen Löchern durchsetzt. Die Farbe des Aufschnitts reicht von weiß („fresco“) bis strohgelb von unterschiedlicher Intensität („semistagionato“ und „stagionato“). Der Aufschnitt der Sorte „fresco“ ist von weicher Konsistenz, die Sorten „semistagionato“ und insbesondere „stagionato“ sind fester. Chemische Merkmale Fettgehalt in der Trockenmasse: ≥ 45 %; Eiweißgehalt (Nx6.25): ≥ 20 %; Organoleptische Merkmale Geschmack: Der Käse hat einen angenehmen Duft mit einem Aroma, das an Wildblumen, mediterrane Sträucher und Heu erinnert. Er hat einen reichhaltigen und angenehm nussigen Geschmack, der mit zunehmender Reifungsdauer intensiver wird, wobei die Sorte „stagionato“ eine ausgeprägte Schärfe und einen vollen Geschmack entwickelt. 3.3. Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs) und Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse) „Pecorino del Monte Poro“ wird aus roher Schafvollmilch von zwei Melkgängen (am Morgen der Käsebereitung und am Abend davor) von Freilandschafen hergestellt, die nur nachts in Ställen gehalten und in dem unter Punkt 4 beschriebenen Gebiet aufgezogen werden. Das Futter der Schafe besteht aus heimischen Pflanzen des Gebiets um den Monte Poro. Diese werden im Sommer frisch und im Winter als Heu verzehrt. In den Jahren mit besonders ungünstigen Witterungsbedingungen infolge von Dürre oder eines strengen Winters, in denen nicht genügend Pflanzenfutter für die Herden erzeugt werden kann, kann der Anteil des Futters mit den oben genannten Merkmalen auf 70 % zurückgehen, da in solchen Fällen die Versorgung mit Heu von außerhalb des Erzeugungsgebiets der g. U. zulässig ist, jedoch nur bis zu einem Gesamtfutteranteil von 30 %. Ausschließlich während der Laktationsperiode darf das Futter zu höchstens 15 % durch Körner und Sprossen (ganz, in Flocken oder gemahlen), Mineralsalze und Vitamine, auch von außerhalb des Erzeugungsgebiets der g. U., ergänzt werden, um eine ausreichende Ernährung der Tiere sicherzustellen, da diese Futterbestandteile wegen des bergigen Geländes, der Klimabedingungen und dem gewerblichen Umfeld des Gebiets nicht vor Ort hergestellt werden können. Die Schafe dürfen nicht mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) gefüttert werden. Die Milchgerinnung wird durch Lab aus dem vierten Magen von ausschließlich milchgefütterten Schaf- oder Ziegenlämmern ausgelöst. 3.4. Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen Die Aufzucht der Schafe und die Herstellung und Reifung von „Pecorino del Ponte Poro“ müssen in dem unter Punkt 4 abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen. 3.5. Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw. des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen „Pecorino del Monte Poro“ kann ganz oder portionsweise verkauft werden. 3.6. Besondere Vorschriften für die Kennzeichnung des Erzeugnisses mit dem eingetragenen Namen Beim Inverkehrbringen müssen an der Ober- oder Unterseite der ganzen Käselaibe und auf den für die Portionen und Scheiben verwendeten Verpackungen Etiketten angebracht sein. Diese Etiketten müssen in klarer und gut lesbarer Schrift folgende Angaben enthalten: — „Pecorino del Monte Poro“ (der Name kann nicht übersetzt werden, in den europäischen Ländern, in denen das Erzeugnis verkauft wird, dürfen jedoch Übersetzungen in die betreffenden Sprachen hinzugefügt werden), gefolgt von der Angabe „Denominazione di Origine Protetta“ oder „DOP“, die übersetzt werden kann („geschützte Ursprungsbezeichnung“ oder „g. U.“); 4.10.2019 DE Amtsblatt der Europäischen Uni on C 333/21 — die Käsesorte entsprechend der Reifedauer, also fresco (frisch), semistagionato (mittelreif) oder stagionato (reif); — das nachstehend abgebildete Logo des Produkts. Andere Beschreibungen als diejenigen, die ausdrücklich vorgesehen sind, dürfen nicht hinzugefügt werden. Angaben wie Namen, Firmen- oder Markennamen dürfen verwendet werden, sofern sie keinen anpreisenden Charakter haben und nicht geeignet sind, den Verbraucher in die Irre zu führen. Andere wahrheitsgemäße und nachprüfbare Hinweise, die nach den geltenden Rechtsvorschriften zulässig sind, dürfen ebenfalls verwendet werden, sofern sie dem Zweck und dem Inhalt der Produktspezifikation nicht entgegenstehen. 4. Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets Die Aufzucht der Schafe und die Herstellung von „Pecorino del Monte Poro“ erfolgen ausschließlich in dem Gebiet, dass die nachstehenden Gemeinden umfasst, die alle im Bezirk Monte Poro, Provinz Vibo Valentia, liegen. Joppolo, Spilinga, Zungri, Rombiolo, Nicotera, Limbadi, Zaccanopoli, Drapia, Filandari, Briatico, Ricadi, Maierato, Mileto, San Calogero, Parghelia, Pizzo, Stefanaconi, Filogaso, Tropea, San Costantino Calabro, San Gregorio d’Ippona, Sant’Onofrio, Vibo Valentia, Zambrone, Cessaniti, Ionadi und Francica. 5. Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet Das Erzeugungsgebiet, das zwischen dem Golf von Lamezio und der Ebene um Gioia Tauro liegt, wird im Norden durch die Angitola-Ebene, im Süden durch die Ebene um Rosarno und im Westen durch den Catanzaro-Apennin eingegrenzt. Aufgrund der Weidehaltung besteht der größte Teil des Futters der Schafe (70 %) aus vor Ort wachsenden Pflanzen. Die als Weideland für die Schafe genutzten steilen, schwer zugänglichen Gebiete der Poro-Ebene sind zum großen Teil mit dichten, schnellwachsenden Strauchpflanzen bedeckt, die typisch für die Mittelmeermacchia sind, z. B. Spanischer Ginster, Myrte, Wildolive, Mastixstrauch und Weißdorn (Simone Cesare Lombardi, 2003, Il Poro e la Costa di Capo Vaticano [„Der Berg Poro und die Küste des Capo Vaticano“]). Diese Sträucher der Mittelmeermacchia und diese Flora verleihen dem Käse sein organoleptisches Profil und seine besonderen Eigenschaften (sein Bouquet), die ihn von anderen Schafskäsen abheben. Der samtige Charakter, die Kräuter und Blumen des Gebiets um den Monte Poro wie auch das leicht nussige oder grasige Aroma kommen im Geschmack dieses Käses deutlich zum Ausdruck. Dies liegt daran, dass die aromatischen Substanzen der einheimischen Pflanzenwelt fettlöslich sind und vom Fett über die Milch in den Käse übergehen. Außerdem sorgen einige einzigartige Schritte der Käsebereitung für das Entstehen dieses besonderen Bouquets, insbesondere — die Verwendung von roher Vollmilch, die ohne Hitzebehandlung, die die organoleptischen Merkmale verändern könnte, gesammelt und zu Käse verarbeitet wird und — die niedrigen Temperaturen (32-38 °C), bei denen die Käsebereitung erfolgt, sodass die löslichen Stoffe erhalten bleiben und sich die Aromen weniger verflüchtigen. Außerdem ist die fortgesetzte Durchführung bestimmter Schritte des Käsebereitungsverfahrens von Hand ein Beleg für die große Spezialisierung und das handwerkliche Können im Herstellungssystem, was untrennbar mit den fachkundigen Käseherstellern, die nirgendwo sonst zu finden sind, zusammenhängt. Ihr Können hat unmittelbaren Einfluss auf die Qualität bestimmter Stufen des Herstellungsverfahrens (z. B. das Einlaben, Formen oder Reifen), die dem Käse durch die enge Verknüpfung mit dem Herstellungsgebiet seinen typischen Charakter verleihen. Der Käse wird schon in jahrhundertealten bibliografischen Quellen im Zusammenhang mit seinem Ursprungsort erwähnt, z. B. in dem vom Humanisten und Historiker Gabriele Barrio aus Vibo Valentia verfassten, 1571 erschienenen Werk De antiquitate et situ Calabriae oder in dem vom Ökonomen und Philosophen Domenico Grimaldi aus Seminara verfassten, 1770 erschienenen Aufsatz Saggio per l’economia campestre per la Calabria Ultra [Studie der ländlichen Wirtschaft für Südkalabrien]. Dieser Zusammenhang ist im Laufe der Zeit sehr lebendig geblieben; Beispiele hierfür