info nummer | 4 | 2013 6020 www.aut.cc lois welzenbacher platz architektur und tirol aut. nsrc. . 1

ausstellung potenziale 2 Eine Auswahl an Projekten, die in den vergangenen Jahren von Studierenden der Architekturfakultät Innsbruck erarbeitet wurden. nimm 3 wenn vorstellungskraft wissen schafft? Ein von Kathrin Aste moderierter Abend mit Volker Giencke, Christian Kühn und Tilmann Märk zum Thema universitäre Ausbildung und Forschung in der Architektur. vortrag alexandre chemetoff Vortrag des international renommierten Stadt- und Landschaftsplaners über das Zusammenspiel von Stadtraum und Natur. sto lecture reinhard seiß „Wohnst du noch, oder lebst du schon?“ – Urbaner Wohnbau als Basis einer zukunftstauglichen Stadtentwicklung.

exkursion zuoz & soglio Eine Fahrt mit Hans-Jörg Ruch und Armando Ruinelli zu behutsamen architektonischen Interventionen in Graubünden. ausstellung potenziale 2

4. bis 25. oktober studentInnenarbeiten der architekturfakultät innsbruck

ausstellungseröffnung do 3. Oktober, 19.00 Uhr Begrüßung: Arno Ritter, Leiter aut. architektur und tirol Einführende Worte: Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck

lange nacht der museen sa 5. Oktober, 18.00 – 1.00 Uhr Nähere Informationen zum Programmangebot der „Lange Nacht der Museen“ finden Sie in einem eigenen Folder bzw. auf langenacht..at

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Im Jahr 2003 präsentierte das damalige Archi- Die jeweilige Auswahl der Arbeiten und deren tekturforum Tirol in seinen Räumlichkeiten in der materielle wie gestalterische Übersetzung macht Erlerstraße in Zusammenarbeit mit allen Archi- die spezifische „Haltung“ der einzelnen Institute tekturinstituten der Technischen Fakultät der sichtbar, deren unterschiedliche konzeptionelle Universität Innsbruck eine repräsentative Auswahl Ausrichtung und methodische Herangehensweise von StudentInnenarbeiten. Zehn Jahre später genauso wie die verschiedenen Schwerpunkte in bietet die Ausstellung „potenziale 2“ wieder einen Lehre und Forschung. Als Ergänzung dazu erhielt Einblick in die auf den einzelnen Instituten der – jedes Institut die Möglichkeit, sich in dieser zur inzwischen eigenständigen – Architekturfakultät Ausstellung erscheinenden Ausgabe der aut: info entwickelten Projekte. vorzustellen. Jeweils zwei Institute teilen sich einen Raum Sowohl das Heft als auch die Ausstellung des aut und präsentieren dort, frei von inhaltlichen machen in ihrer Gesamtheit deutlich, mit welcher und formalen Vorgaben, mittels individueller konzeptionellen Vielfalt derzeit an der Inns- oder gemeinsam entwickelter Ausstellungskon- brucker Architekturfakultät Projekte entwickelt, zepte ihren jeweiligen Arbeitsbereich: Das ausgearbeitet und vermittelt werden und zeigen Institut für Gestaltung – Studio 2 und das Institut auf, über welche Qualitäten und welches krea- für experimentelle Architektur ./studio3 auf der tive Potenzial die heranwachsende ArchitektInnen- Galerie, einen Stock tiefer das Institut für ex- generation verfügt. perimentelle Architektur.hochbau und das Institut für Gestaltung – Konstruktion und Gestaltung, lange nacht der museen in den unteren beiden Räumen das Institut Am Samstag, den 5. Oktober findet in ganz Öster- für Städtebau und Raumplanung und das Institut reich die vom ORF organisierte „Lange Nacht für Gestaltung – Studio1 bzw. das Institut für der Museen“ statt, zu der in den zahlreichen teil- Baugeschichte und Denkmalpflege und das Institut nehmenden Museen und Galerien zwischen für Architekturtheorie. 18.00 und 1.00 Uhr ein abwechslungsreiches Gezeigt werden Arbeiten und Projekte aus Programm angeboten wird. den verschiedensten Phasen der universitären Aus- Im aut stehen VertreterInnen der einzelnen bildung, von Ergebnissen der auf den Instituten Institute den ganzen Abend über für Führungen in den einzelnen Semestern bearbeiteten Entwurfs- durch ihre Präsentationen zur Verfügung und programmen über Diplomarbeiten und Projekte geben Einblicke in die universitäre Architektur- von Bachelor-StudentInnen und bis hin zu Master- ausbildung in Tirol. Arbeiten. Anhand von Plänen, Zeichnungen, 1 Gursky_AZ4 Modellen, Texten, Visualisierungen, Filmen und Foto Simon Oberhammer Installationen wird die vielfältige konzeptio- nelle wie mediale Auseinandersetzung mit dem Thema „Architektur“ dokumentiert.

2 3 grußworte tilmann märk rektor der universität innsbruck

Architektur ist die breite Auseinandersetzung Die Fakultät für Architektur der Universität Inns- fakultät für architektur des Menschen mit umbautem Raum. In vielfältiger bruck hat nach der Trennung von der Fakultät 1969 Gründung der Fakultät und oft ganz unterschiedlicher Weise blicken für Bauingenieurwesen vor knapp zehn Jahren für Bauingenieurwesen und Architektinnen und Architekten auf diese Bezie- heute ein eigenständiges Profil gewonnen, das sie Architektur; 2004 Aufteilung in zwei unabhängige Fakultäten hung zwischen Mensch und Gebautem, auf auch in Zukunft weiterentwickeln wird. Dazu für Architektur bzw. für Bau- gestalterische und technische Lösungen und werden auch drei Professoren beitragen, die wir in ingenieurwissenschaften; deren Konsequenzen für den Einzelnen und die den letzten Jahren an die Universität Innsbruck derzeit 1 Forschungsinstitut Gesellschaft. Das Architekturstudium an der berufen konnten: Marjan Colletti (Hochbau und und 4 Institute mit 8 Arbeits- bereichen; 10 ProfessorInnen, Universität Innsbruck bietet einen idealen Ein- Konstruktives Entwerfen), Klaus Tragbar (Baukunst, 52 wissenschaftliche und stieg in die wissenschaftliche Beschäftigung mit Baugeschichte und Denkmalpflege) und Peter 16 nichtwissenschaftliche diesen Fragen und gibt den Studierenden die Trummer (Städtebau und Raumplanung). MitarbeiterInnen; insgesamt Mittel in die Hand, in Zukunft eigene Wege für Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kolle- 1.6 41 Studierende, davon 913 Studenten und 728 Stu- die Architektur zu suchen und auch zu finden. gen der Fakultät werden sie die Architekturfor- dentinnen Weil an der Universität Wissen im Rahmen schung an der Universität Innsbruck weiter stärken forschungsgeleiteter Lehre vermittelt wird, be- und so auch auf aktuelle Herausforderungen wie finden sich die StudentInnen damit am Puls die Globalisierung und Digitalisierung reagieren. der Zeit was moderne Entwicklungen in der Archi- Die Ergebnisse werden wiederum direkt in die Aus- dekanat tektur betrifft. Aktuelle Forschungsergebnisse bildung der Studierenden fließen. Aber auch die dekan Martin Coy fließen direkt in die Ausbildung ein, zeitgenössi- Studierenden treiben diese Entwicklungen voran: studiendekan Günther Filz sche Denkströmungen werden im Unterricht Im Austausch mit den Lehrenden befruchten sie Technikerstraße 15 intensiv reflektiert und diskutiert. Dies schafft ein laufend den Forschungs- und Entwicklungsprozess 6020 Innsbruck www.uibk.ac.at/fakultaeten/ kreatives Umfeld, in dem die Studierenden und öffnen so immer wieder neue Räume für zu- architektur/ intellektuell gefordert sind und wo sie schon sehr künftige Entwicklungen. forschungsinstitut früh konzeptuell und gestalterisch tätig werden Diese Leistungsschau im aut. architektur und Archiv für Baukunst können. tirol bietet aus diesem Grund eine ideale Möglich- institut für architekturtheorie und Die Ausstellung „potenziale 2“ bietet eine aus- keit im Rahmen einer Momentaufnahme einen baugeschichte gezeichnete Gelegenheit das vielfältige Schaffen Blick auf diesen Prozess des gemeinsamen Lehren Architekturtheorie unserer Studierenden an den verschiedenen und Lernens zu werfen. Baugeschichte und Denkmal- Instituten der Fakultät für Architektur einer breite- pflege ren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. institut für gestaltung Studio 1 Studio 2 Konstruktion und Gestaltung institut für experimentelle architektur Studio 3 Hochbau institut für städtebau und raum- planung

1 1 Blick in den Zeichensaal Foto Judith Prossliner potenziale 2 institut für gestaltung – studio 2 gabriela seifert

„We separate, limit and bring into a Kind kennenlernt, bleiben für das spätere Erleben human scale apart of unlimited space.“ prägend. Daher sind Räume für Bildung, Erziehung (Gerrit Rietveld, 1954) und Pflege eine Chance, Lebensqualität zu verbessern und zu einer erneuerten wie sinnlichen studio 2 widmet sich einem der zentralen Auf- Formulierung der gebauten Umwelt zu kommen. institut für gestaltung – studio 2 gabenfelder der Architektur, der Untersuchung, Projektbeispiele dafür sind: „das neue lernen“ und professorin Gabriela Seifert Entwicklung und Gestaltung von erlebbaren seine Architektur; ein Kindergarten in Peru, der sekretariat Heide Ortner Räumen für Menschen und den damit verbun- in Realisierungsvorbereitung ist; die international dozent Joachim Moroder denen architektonischen Interventionen. For- gezeigte Ausstellung „Ich lasse mich nicht länger assistenzprofessor schungsschwerpunkt ist das Thema „Mensch und für einen Narren halten“ zur Geschichte der Eric Sidoroff Raum“: die Wahrnehmung und Wirkung von Psychiatrie in Nordtirol, Südtirol und dem Tren- wissenschaftliche mitarbei- Raum und seinen materiellen und immateriellen tino, entwickelt und gestaltet in Kooperation terInnen Birgit Brauner, Clemens Plank, Christian Qualitäten. Dazu gehören Konzept und Kontext, mit dem studio1; neue architektonische Konzepte Schmutz, Robert Veneri gestaltete Form, Charakter und Atmosphäre, zu Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen. studentische mitarbeiterInnen Materialität, Farbe und Licht. Philosophie, Kunst, Rupert Asanger, Julia Flecken- Natur- und Gesellschaftswissenschaften sind das denken über raum stein, Janine Friedl, Andreas Glatzl, Anne-Catherine Goebbels, die Referenzwissenschaften unserer interdiszi- Die multidimensionalen, multidisziplinären Ingomar Hafele, Julie Hoffmann, plinär orientierten Arbeitsweise. Aspekte des Raums werden mit experimentellen, Kariem Kandil, Daniel Seiwald künstlerischen Projekten bearbeitet wie z. B. externe lehrbeauftragte „attitude is everything“ den „vessel“- oder „tent“-Projekten. „the cons- Robert Brown, Gert Gschwendt- Architektur ist eine Frage der Haltung, der Ein- cious user of architecture“ untersucht die ner, Michael Heinzle, Andrea Hörl, Raoul Humpert, Quirin stellung gegenüber der Gemeinschaft und ihren Beziehung zwischen der Architektur und deren Leppert, Heinz Machat, Rafael Ressourcen. Sie ist Denkform und Handlungs- BenutzerInnen basierend auf den Erkennt- Millonigg, Martin Rauch, Toni form zugleich, nicht nur Objektform. Um zu neuen nissen der Neuro- und Kognitionswissenschaften. Schade, Elisabeth Schatzer, Architekturformen zu gelangen, muss man Kon- Demgemäß wird der Zusammenhang zwischen Benno Simma, Tapio Snellman, Toshiko Terazono, Clemens zepte und Kontexte überdenken, Strukturen und Emotion, Verhalten, Sprache und sozialer Wainig, Fiona Zisch Strategien überarbeiten und neu ordnen. So Bindung der BenutzerInnen mit der Architektur wird Architektur jene Ordnungsform, die Grund- herausgearbeitet. gerüst ist für Leben, die offen bleibt gegenüber www.uibk.ac.at/gestaltung/ den Bedürfnissen und Handlungen ihrer Benutzer highlights studio2 und ihnen dient, ohne sie in überkommene Das Symposium „spatial thinking II“ mit inter- Schemata zu verorten. nationaler Beteiligung debattierte über Raum und räumliche Phänomene, Studierendenaustausch- die verräumlichung der gesellschaft programme existieren mit dem RMIT Melbourne verschiedene forschungsthemen und der University of Texas in Arlington. Im Bildungs-, Erziehungs- und Sozialbereich spielt sich eine wesentliche Formung unseres Raum- und Strukturverständnisses ab. Die Räume, die ein

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1 Christoph Huebser, Hain am Berg, Hotelbau im alpinen Raum 4 5 potenziale 2 institut für experimentelle architektur ./studio3 volker giencke

institut für experimentelle architektur ./studio3 professor Volker Giencke sekretariat Simone Rautschek wissenschaftliche mitarbei- terInnen Astrid Dahmen, Christian Dummer, Ferdinand Fritz, Andreas Hörl, Valerie Messini, Alexander Mühlauer, Walter Prenner, Verena Rauch, Pia Sandner, Teresa Stillebacher studentische mitarbeiterInnen Felix Fehr, Severin Goidinger, Johanna Jelinek, Lino Lanz- maier, Laurent Thill, Jonathan Schaeffer laborant Florian Berger externe lehrbeauftragte Friedrich Achleitner, Hernan Diaz Alonso, Christian Aste, Kathrin Aste, Christian Bartenbach, Amnon Barzel, Christian Bauer, Alexander Beck, Christian Berger, Johann Birner, Claudio Blazica, Andy Bow, Friedrich Brandstätter, Bazon Brock, Arthur van den Broek, Turner Brooks, Akhtar Chauhan, Karl Chu, Brian 1 Cody, Marjan Colletti, Roger Connah, Peter Cook, Phaedra Das Institut für experimentelle Architektur und Betriebskosten etc.), andererseits werden Corrigan, Ines Dantas, Odile ./studio3 entwickelt und lehrt an der Schnittstelle emotionale Aspekte wie Unverwechselbarkeit und Decq, Neil Denari, Günther von zeitgenössischer Kunst, Kultur und experi- Eigenständigkeit in den Vordergrund gestellt. Es Domenig, Wolfdieter Dreibholz, Hugo Dworschak, Dietmar Feich- menteller Architektur. Es werden simultan Theorie- geht aber nicht ausschließlich um die Verfassung tinger, Walter Felber, Günther ansätze, Forschung und konkrete Umsetzungen von schriftlichen Anleitungen im Sinn der vor- Feuerstein, Thomas Feuerstein, zu diesem Thema durchgeführt. Es geht um Archi- her erwähnten Zielsetzungen, sondern auch um Wolfgang Feyferlik, Konrad Frey, tektur als die gelungene Balance von Ästhetik, die exemplarische Umsetzung von Architektur- Petra Friedl, Peter Fritzenwallner, Susanne Fritzer, Colin Fournier, Funktion und Konstruktion, visuellem Empfin- installationen, die unter den erwähnten Gesichts- Ernst Fuchs, Stephen Gage, den und wissenschaftlichem Denken. Dabei ist punkten als Zeichen oder mit Funktionen verse- Enric Ruiz Geli, Heidulf Gerngross, Kunst nicht ästhetischer Ansatz oder Aufputz, hene Einrichtungen an besonderen Orten errichtet Anneli Giencke, Luzie Giencke, sondern wirkt real am kreativen Schaffensprozess werden sollen. So soll z. B. die Verwirklichung Paul Giencke, Johann Georg Gsteu, Martin Häusle, Karsten von Architektur mit. Im Vordergrund steht das von sogenannten „folies“ („kleine Verrücktheiten“) Harries, Zvi Hecker, Christoph Bemühen, ein Feingefühl für soziale Bedürfnisse Menschen auf das Ambiente aufmerksam machen, Hinterhuber, Reinhardt Honold, und gesellschaftlichen Fortschritt zu entwickeln. das sie tagtäglich benützen und dessen Beson- Peter Blundell Jones, Klaus Es ist die Absicht des Institutes, die Vor- derheiten sie bisher nicht erkannten. Dem visuellen Kada, Tobias Klein, Dietmar Köring, Vladimir Kristic, Zehra aussetzungen für die Verwirklichung „Konkreter Bewusstwerden soll ein Bewusstsein für gestal- Kuz, Lars Künstler, Friedrich Utopien“ im Bereich der Architektur und des terische Prozesse folgen, das der Gattung des Kurrent, Patrick Lüth, Greg Lynn, Städtebaues zu schaffen. Unter „Konkreten Uto- homo sapiens eigen ist – auch wenn es bisher Oliver von Malm, David Messner, pien“, einem Begriff, den Volker Giencke 1994 versteckt und unentdeckt blieb. Wie die Fähigkeit Volker Miklautz, Christoph Monschein, Franz Motschnig, in die Architektur einbrachte, verstehen wir die zu denken, ist die Eigenschaft zum kreativen Ivan Niedermair, Martin Ober- Implementierung des Innovativen und Visio- Handeln allen Menschen genetisch mitgegeben. ascher, Maki Ortner, Eeva nären als Bedingung für eine Architektur, die sich Hauptgegenstände in Lehre und Forschung sind Pelkonen, Wolf D. Prix, Hans offensiv dem Diktat einer rein geschmäckleri- „Experimentelle Architektur“ und „Kunstland- Puchhammer, Ekehardt Rainalter, Walter Resch, Helmut Richter, schen Begriffsdefinition entzieht. Vorausgesetzt, schaften“. Rivka Rinn, Sami Rintala, Franz dass Forschung immer mehr mit Erfindung zu Sam, Peter Sandbichler, Kris- tun hat und Erfindung wesentlich vom Aspekt des 1 Bild ./studio3 tina Schinegger, Peter Senoner, Neuen, des Unbekannten und des Zukünftigen Eva Sommeregger, Marcelo Spina, Laura Spinadel, Michael geprägt ist, ist der Schwerpunkt „Konkrete Steinlechner, Hannes Stiefel, Utopien“ übergeordnetes Forschungsziel und Masaharu Takasaki, Simon Taka- Lehrziel zugleich. saki, Silja Tillner, Jeroen Bastiaan Ziel der Bemühungen des Institutes ist es, van Ameijde, Denis Vlieghe, Elias Walch, Günther Wawrik, ein neues gesellschaftliches Architekturverständ- Peter Weibel, David West, nis zu ermöglichen. Einerseits baut dieses Ver- Michael Wihart, Chris Wilkinson, ständnis auf pragmatischen Werten auf, die durch Manfred Wolff-Plottegg exzellente Architektur ebenso erzielt werden kön- nen (z. B. höherer Marktwert und dadurch bessere Verwertbarkeit, besseres Preis-Nutzenverhältnis www.studio3.me gegenüber 08/15-Konstruktionen, geringe Energie- potenziale 2 institut für experimentelle architektur.hochbau patrik schumacher • marjan colletti

institut für experimentelle architektur.hochbau professoren Patrik Schumacher, Marjan Colletti sekretariat Günter Buschta, Victoria Huber, Christina Magerl assistenzprofessoren Erich Gutmorgeth, Toni Kotnik, Franz Sam, Bernhard Sommer wissenschaftliche mitarbeiter- Innen Heike Bablick, Michael Budig, Ursula Ender, Christoph Eppacher, Pavlos Fereos, 1 Volker Flamm, Georg Grasser, 3 Peter Griebel, Stefan Hechen- bichler, Johannes Ladinig, Daniel Luckeneder, Markus Malin, Paul Mandler, Thomas Mathoy, Sybille Pittl, Thibault Schwartz, Gilbert Sommer, Kadri Tamre, Valentine Troi, Allison Weiler, Bernhard Wolf, Renate Weissenböck studentische mitarbeiterInnen Harrytasch Ahmadian Neco, Wolfgang Bechtold, Irene Defant, Christian Flatscher, Clemens Hochreiter, Clara Jaschke, Moritz Keitel, David Knapp, Hannes 2 4 Lechner, Roger Loho, Karl Mack, Thomas Niederberger, Heinrich Das mit zwei Professuren besetzte Institut bildet studio colletti Pan, Anne Steinkogler, Stefan den größten Arbeitsbereich an der Fakultät. Der Mit seinem Antritt im Jahr 2012 hat Marjan Colletti Strappler, Alexander Topf, Oliver Von Malm, Romedius Weiss, Aufgabenbereich deckt ein breites Spektrum von neue Entwurfs- und Forschungsprogramme ein- Georg Wieser der Grundlagenvermittlung über vertiefte Kennt- geführt. Verschiedene Ansätze der Architektur- laborant Kevin Neurauter nisse im Hochbau bis hin zum experimentellen forschung werden verfolgt: Robotic Fabrication, externe lehrbeauftragte Entwurf ab. In der Ausstellung werden Entwurfs- Soft-Building Technology, Neomaterialism, Post- Georg Bechter, Alexander projekte und Studien der Entwurfsstudios gezeigt. digital Design-Research Paradigmen usw. Beck, Philipp Berktold, Ralph 2012 Dablander, Helga Flotzinger, Seit ist das Experimentelle Roboter Labor Christian Gritznig, Hans- studio schumacher REX|LAB am Institut in Betrieb. Es besteht aus Peter Gruber, Wolfgang Hainz, Seit 2004 wird am Institut unter der Leitung von drei transportablen ABB MultiMove Coordinated Thomas Klima, Michaela Patrik Schumacher an der Weiterentwicklung und Robotsystemen. Das Labor ist in dieser Konstel- Mair, Nina Mair, Georg Öhler, Helmut Ohnmacht, Markus Erforschung des Architekturentwurfes basierend lation eine weltweit einzigartige Einrichtung. Orgler, Otmar Oswald, Horst auf parametrischen Methoden gearbeitet. Die Parallel dazu entwickeln Studierende atmende, Philipp, Peter Schütz, Bernhard Ideen und Agenden, die am Studio bearbeitet wer- weiche, elektromechanische Prototypen, um Stibernitz, Astrid Tschapeller den, sind in zahlreichen Publikationen dokumen- die Bedeutung zwischen Architektur und Umwelt- tiert und entwickeln sich aus veränderten gesell- einflüssen zu verstehen. Der Aspekt der Weich- schaftlichen Anforderungen sowie grundlegenden heit gewinnt weitere Relevanz in Studien über syn- www.exparch.at/ Architekturaufgaben. Dabei wird der Anspruch thetische und organische Stoffe: Verbundwerk- www.patrikschumacher.com/ verfolgt, der Komplexität der gegebenen Problem- stoffe, Schäume, Silizium, biologisch abbaubare marjan-colletti.blogspot.co.at/ stellungen mittels einer differenzierten und kohä- Polymere, Algen usw. renten Architekturartikulation gerecht zu werden. Architektur wird als kulturelle Produktion Die Projekte des Studios reichen von maßstäb- verstanden. Sie soll in der Lage sein auf die Be- lich kleineren Designobjekten bis hin zu städte- dürfnisse der zeitgenössischen postdigitalen baulichen Großprojekten. Durch die systematische Gesellschaft zu reagieren, aber auch Vorschläge und parametrische Entwurfsarbeit, welche kom- für zukünftige Szenarien zu erbringen. Das Thema plexe Zusammenhänge berücksichtigt, werden Bio(tro)nik artikuliert experimentelle Paradigmen konsequent maßstäbliche und inhaltliche Katego- (z. B. Embedded-Technologies, bessere Perfor- rien gebrochen und so organisatorische, konstruk- manz von Materialien und höhere Nachhaltigkeit). tive und tektonische Systeme in Abhängigkeiten 1 Thomas Grabner, Ursula 3 Robotic FOAMing gebracht und zusammengeführt. Frick, urban field – adaptive (Entwerfen 1) Zuletzt lag der Fokus in der Erforschung des fabric (Diplomarbeit) 4 REX|LAB semiologischen Potentials parametrisch gene- 2 Paul Mandler, Therme rierter Architektur innerhalb des vielfältigen For- Armorgos, Fassadendetail (Diplomarbeit) menrepertoires von Schalen-Konstruktionen sowie in der Bearbeitung ökologischer Problemstellun- gen, welche die aktuellen Herausforderungen als Potential für den Architekturentwurf sehen. 6 7 potenziale 2 institut für gestaltung – koge konstruktion und gestaltung

Form und Konstruktion werden im architektoni- mittlung erfolgt in Zusammenarbeit mit inter- koge institut für konstruktion und schen Kontext allgemein als zwei unterschiedliche nationalen Spitzenforschern aus dem Fachbereich. gestaltung Dinge betrachtet. Dabei wird die Form als die Im Rahmen des jährlich stattfindenden „Form- professor derzeit unbesetzt geometrisch erfassbare Anordnung der Materie Rule“-Symposiums werden Workshops und Vor- sekretariat Maria Schmid im Raum – als das, was man schafft, um Archi- tragsreihen zu aktuellen Forschungsthemen am assistenzprofessor tektur entstehen zu lassen und die Konstruktion als Institut abgehalten. Günther Filz das, was sein muss, um die Form zu realisieren, Das experimentelle Erforschen von konstruktiven wissenschaftliche mitar- beiterInnen Manuel Hartmann, verstanden. Dabei übersieht man aber nur allzu Prinzipien wird anhand von physischen Model- Rupert Maleczek, Christian leicht, dass die Form nicht nur ein entscheidender len, digitalen Simulationen und großmaßstäblichen Scheiber Aspekt der Gestaltung ist, sondern auch in di- Versuchsbauten betrieben. So entstand beispiels- studentische mitarbeiterInnen rekter Wechselbeziehung zur Konstruktion steht. weise das „mikadoweb“ – eine Leichtbaumethode, Clemens Jenny, Tobias Julinek, Das heisst, dass die geometrisch erfassbare Ines Kumric bei der sich durch die irreguläre Vermaschung Form und ihre durch Materialisierung gewonnenen kurzer (Bambus-)Stäbe eine freigeformte Schale werkstatt Klaus Oberwalder externe lehrbeauftragte konstruktiven Eigenschaften nicht voneinander bilden lässt, welche mit einer Membranunter- (2012/13) Holger Alpermann, getrennt betrachtet werden können. So kann man spannung stabilisiert wird, die zugleich die Christoph Gengnagl, Markus behaupten, dass Form Ausdruck der Konstruktion Gebäudehülle bildet. Ein weiteres Beispiel eines Hudert, Yves Klett, Toni und Konstruktion Ausdruck der Form ist. „Form“ Leichtbaues ist der „Sommernachts(t)raum.“ Kotnik, Patrick Lüth, Markus Ortner, Norbert Palz, Daniel als zentraler Begriff beinhaltet also geometrische, Bei diesem ellipsoidförmigen Pavillon sind geo- Piker, Susanne Plenk, Clemens visuell wahrnehmbare, konstruktive und in Folge dätische Wickelstrukturen auf gekrümmten Ober- Preisinger, Hubert Salden auch material-technologische, haptische, ästhe- flächen und deren Anwendungsmöglichkeiten tische Aspekte und darüber hinaus. im Holzbausektor untersucht worden. Mit dem Diese spannenden, facettenreichen Aspekte der „cut.enoid.tower“ wurde im Sommer 2012 ein www.koge.at Formen und Formwelten zählen in ihrer Gesamt- weiterer Versuchsbau als 10 m hohe bekletterbare heit bis heute nicht zum selbstverständlichen Skulptur realisiert. Die Krümmungen des Turms Wissen von Architekturschaffenden. Das Institut entstehen im komplexen geometrischen und für Konstruktion und Gestaltung versucht diese konstruktiven Wechselspiel irregulär angeordneter Lücke zu schließen und entwickelt deshalb, mittels Pendelstützen, zugbeanspruchter Katenoide, die forschungsgeleiteter Lehre, aufbauend Grund- sich zwischen frei geformten Ausschnitten auf- lagen aus den Zusammenhängen von Entwerfen, spannen und biegeaktiven Elementen. Das Projekt Gestalten und Konstruieren, um dieser viel- „Linear folded stripe“ entwickelte anhand von fachen Natur der Formen nachzuspüren. Die Unter- aktuellen Forschungsergebnissen eine räumliche suchungen zu den unterschiedlichen Prozessen Entwurfsaufgabe, welche im Rahmen der Kon- der Entstehung und Entwicklung von Formen und ferenz „Negamat“ (Frankreich) ihre Umsetzung räumlichen Strukturen werden als Vision der bzw. Realisierung fand. Architektur vermittelt. Die Entwicklung und Ver-

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4 1 mikadoweb, 3 Linear folded stripe, Florentine Sack und Rupert Maleczek und Stu- Studierende dierende 2 Cut.enoid.tower, 4 Sommernachts(t)raum, Günther Filz und Studie- Manuel Hartmann und 2 rende Studierende potenziale 2 ioud | institute of urban design peter trummer

„If (as the philosophers maintain) the city is like der Architektur. Wenn jeder Raum in einem Haus some large house, and the house is in turn wie ein Miniaturgebäude ist, wird das Haus like some small city, cannot the various parts of eine Aggregation von Teilen. Für Alberti ist dies the house – atria, xysti, dining rooms, porticoes, das disziplinäre Part-to-Whole-Problem. Wenn and so on – be considered miniature buildings?“ jedoch andererseits die Stadt ein Haus ist, macht (Leon Battista Alberti, On the Art of Building er uns darauf aufmerksam, dass die Stadt eigent- in Ten Books, translation of De re aedificatoria, lich ein Objekt ist. Stellt man beide Thesen zu- around 1450, by Joseph Rykwert, Neil Leach, einander, könnte man behaupten, dass jedes Robert Tavernor, Cambridge, Massachusetts, Gebäude ein kleines Aggregations-Objekt ist und London, England: MIT Press, 1988) jede Stadt als ein großes betrachtet werden kann. Doch wie entwirft man so eine Stadt? Jedes these Gebäude wird potenzieller Boden für jedes Das Institute of Urban Design (ioud) untersucht die kommende Gebäude. Statt nebeneinander (auto- ioud | institute of urban design Architektur der Stadt und die Stadt als Archi- nom) oder aneinander (heteronom) muss ein sekretariat Günter Buschta tektur. Es erforscht ihre formalen Prinzipien. Dieser Gebäude in, auf, durch ein anderes Gebäude ver- mitarbeiterInnen Hernan Diaz formalistische Ansatz baut auf den formalen ankert sein. Jedes Element von Architektur, ob Alonso, Wolfgang Andexlinger, Theorien Emil Kaufmanns auf. Für Kaufmann gibt Stiegenhaus, Dach, Fassade, Geschossfläche, Lifte Jose Carlos Lopez Cervantes, Julia Edthofer, Ursula Frick, es zwei Stadtformen. Die eine ist die Stadt des und Röhren, Löcher und Schächte, mutiert zu Thomas Grabner, Ingrid Hufnagl, barocken Verbandes. In diesem Ensemble stehen Eingängen, Lobbys, Erschließungen und Foyers Ferda Kolatan, Daniel Köhler, die Gebäude dicht aneinandergereiht. Architek- für jedes weitere Gebäude. Johannes Mitterdorfer, Maja tur ist heteronom, sie unterwirft sich dem Ganzen. Die in der Ausstellung gezeigten Projekte sind Ozwaldic, Michael Pfleger, Ali Rahim, David Ruy, Maria Im 18. Jahrhundert löst sich die Architektur aus Entwürfe einer solchen Stadt. Für die Stadt Schneider, Peter Trummer dem barocken Verband. Sie wird freistehend, Los Angeles wird ein neues Downtown vorgestellt. studentische mitarbeiterInnen autonom und umgeben von einem unendlichen Jedem Projekt liegt eine Studie eines Wolken- Martin Danigel, Luca de Giorgi, Leerraum. kratzers als Part-to-Whole-Problem zugrunde. Aus Oswald Jenewein, Andrea Perle, ioud ist auf der Suche nach einer neuen Form dessen formalen Prinzipien entwickelt sich eine Jörg Stanzl der Stadt – der Stadt als aggregates Objekt. In der Agglomeration von Gebäuden als Stadt. Jedes Stadt als Aggregat ist Architektur weder autonom Gebäude wird Boden für jedes weitere. Das Stadt- www.ioud.org noch heteronom. Architektur ist autonom und modell, eine Aggregated City, ist nicht utopisch. heteronom gleichzeitig. Architektur wird Gebäude Es ist schon längst Realität, jedoch noch niemals und Boden einer Stadt. radikalisiert worden.

die stadt als ein aggregated object In seinem Buch „De re aedificatoria“ bezeichnet Alberti die Stadt als großes Haus und das Haus als kleine Stadt. Mit dieser These warf Alberti ein zweifaches disziplinäres Problem in den Diskurs

1 1 Projektbetreuer Peter Trummer mit Ursula Frick, Thomas Grabner Zeichnung von Ulrike Brandauer, Michaela Strobl 8 9 potenziale 2 institut für gestaltung – studio1 stefano de martino

institut für gestaltung – studio1 professor Stefano de Martino sekretariat Irmgard Danzl assistenzprofessoren Andreas Flora, Helmut Lanziner wissenschaftliche mitarbei- terInnen Gerald Haselwanter, Celia Di Pauli (in Karenz), Irmi Peer, Alexander Pfanzelt studentische mitarbeiterInnen Sylvia Baumgartner, Bernadette Feurstein, Sophie Seyfried, Luisa Steininger, Stefan Wirth externe lehrbeauftragte Armin Blasbichler, Conrad Brink- meier, Carlo Calderan, Christoph Eppacher, Dietmar Ewerz, Martin Gamper, Christoph Gapp, Radek Hala, Simon Hartmann, Lois Hechenblaikner, Florian Hertweck, Michael Hieslmair, Tom Hillebrand, Oliver Hosp, Gunnar Höss, Erwin Klotzner, 1 Daniel Ladner, Kirill de Lancastre Jedenov, Karen Lohrmann, Das Institut für Gestaltung – Studio1 befasst sich forschung Andreas Moling, Simon Ober- in Lehre und Forschung mit konstruierter, künstli- ALPINER RAUM – Phänomene und Dynamiken des hammer, Sabine Penz, Gunnar cher und zeitgenössischer Umgebung und Um- Alpenraums: „Beyond Use. Phänomene an brach- Ploner, Ferdinand Reiter, Mari- sol Rivas Velázquez, Hubert welt. Innerhalb dieses breit gefächerten Themen- liegenden Objekten im Alpinen Raum zwischen Salden, Richard Steger, Michael spektrums unterschiedlichsten Maßstabs, von Allgäu und Gardasee.“, „The playground of Europe. Zinganel Landschaft bis Urbanität, liegt der Schwerpunkt Untersuchung zur Relevanz des evolutionären auf dem Erkennen und Erzeugen verschieden- Begriffs Komfort in der hochalpinen Architektur.“ ster räumlicher, materieller, sozialer und kultureller ENVIRONMENTS – 1/1 als Medium, Methode, www.studioeins.at Phänomene. Umfeld und Kommentar: „Tröstet Sie Komfort? www.correspondents.cc Studio1 fördert die Diskussion über Architektur Untersuchung zur Relevanz des evolutionären www.urbanstates.org in einem interdisziplinären Kontext. In Zusam- Begriffs Komfort in der zeitgenössischen Konsum- www.lormamarti.com menarbeit mit anderen europäischen Universitäten architektur.“ www.standardcondition.org wurden Forschungsarbeiten entwickelt, um LANDSCHAFT: „The Shape of Substance. einen breiten Zugang zu regionalen Themen an- Aktuelles Landschaftsbild und produktive Land- zuregen. schaft.“ Das Institut veranstaltet regelmäßige Work- ORGANIZATIONS – Konzepte und Modelle shops mit geladenen ReferentInnen aus unter- in räumlichen und konstruktiven Konfigurationen: schiedlichen Themenbereichen wie Landschaft „Errata. Transtypologische Raumprogramme.“ und Kulturwissenschaften, Medien und an- SPATIAL PRACTICES – Einfluss alltagspraktischer gewandter Kunst. Durch Zusammenarbeit mit Handlungen auf die Produktion von Räumen: lokalen und regionalen Institutionen ebenso „Performance Zuhause. Untersuchung zu performa- wie mit internationalen Partnern werden die Ziele tiver Raumproduktion und dem sozialräumlichen des Studio1 in einem kreativen und kritischen Phänomen ,Hausfrau‘ anhand von Darstellungen in Dialog intern, sowie auch in einem umfassenden Architektur und Bildender Kunst 1926– 1982. öffentlichen Kontext aufgebaut. STUDIOCITY – Untersuchungen zu Phänomenen in der urbanen Landschaft. correspondents TECTONICS – Strukturen und Dynamiken in Die Publikationsreihe „correspondents“ stellt die räumlichen und konstruktiven Ensembles. Arbeit von KünstlerInnen, ArchitektInnen und TOPOGRAPHIES – Landschaft als Medium ForscherInnen vor, die als Lehrende, Praktizierende zwischen Natur und Kultur. und Forschende einen wesentlichen Beitrag zum URBAN STUDIES – Ist „öffentlich“ ein Ort, Dialog im Studio1 leisten. Mit „how we spent it“ ein Netzwerk oder ein gesellschaftliches Ereignis? von Lorma Marti präsentierte das Studio1 im „The Good Block. Untersuchung zur Entstehung März 2009 im Kunstraum Innsbruck die erste architektonischer Modelle verschiedener kultureller Edition von „correspondents“. Im gleichen Jahr und geografischer Umfelder.“ erschien die Edition „Breaking the Bar“ von 1 Workshop am Sattelberg William Engelen. 2010 folgten die Edition „Räum- im Rahmen der Entwerfen 1 liche Handlungen/Spatial Practices“ von Irmi Übung „And All About Again“ Peer und „DESIGN: An Introduction“ von nOffice/ Betreuer: Andreas Moling, Miessen Pflugfelder Nilsson. Im Jahr 2013 ist Gerald Haselwanter, Stefan Wirth als 5. Edition „887 002 2AAAANN1 03/02/04 1“ von Bettina Khano erschienen. potenziale 2 institut für baugeschichte und denkmalpflege klaus tragbar

institut für baugeschichte und denkmalpflege professor Klaus Tragbar sekretariat Gertrud Sommeregger wissenschaftliche mitar- beiterInnen Ekkehard Drach, Beatrix Fröis, Sonja Mitterer senior lecturer Andrij Kutnyi studentische mitarbeiterInnen Michael Kaserer, Simon Laganda, Veronika Lust, Lukas Haselsberger 1 externe lehrbeauftragte Karl Berger, Alexander Burger, Thomas Burtscher, Elise Feiersinger-Allison, Albert Grimm-Pitzinger, Hans Gschnitzer, Doris Hallama, Horst Hambrusch, Walter Hauser, Margarethe Heubacher- Sentobe, Christoph Hölz, Eva-Maria Ilsanker, Eleonora Kraus, Barbara Lanz, Bruno Maldoner, Juliane Mayer, Wittfrida Mitterer, Jörg Purner, Gabriele Ruff, Markus Scherer, Jürgen Wallnöfer

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www.uibk.ac.at/baugeschichte/ Architektur ohne Geschichte ist so undenkbar wie Die Lehre der Baugeschichte wird differenziert kulturelle Identität ohne Erinnerung. angeboten. In Vorlesungen werden ein Überblick Architektur entsteht immer in einer konkreten über die Baugeschichte vermittelt und Sonder- historischen und kulturellen Situation und spiegelt gebiete behandelt. In vertiefenden Seminaren die architektonischen Vorstellungen und Mög- erarbeiten sich die Studierenden selbständig ein lichkeiten dieser Situation wider. Thema, in der Bauaufnahme setzen sie sich un- Die Baugeschichte macht mit historischer Archi- mittelbar mit historischer Architektur auseinander. tektur und ihrem kulturellen Kontext vertraut. Im Entwurf werden das analytische Potenzial Diskutiert werden architekturgeschichtliche, ideen- der Baugeschichte und ihre typologische Vielfalt geschichtliche sowie konstruktionsgeschichtliche zur Gestaltfindung genutzt; die kreative und Fragestellungen und deren vielfältige Verflech- primär intuitive Arbeitsweise von ArchitektInnen tungen. Durch die präzise Betrachtung historischer wird kritisch ergänzt und ein lebendiges Kontinu- Architektur und ihres Kontexts formuliert die um zwischen Vergangenheit und Zukunft her- Baugeschichte Fragen, die den komplexen Rahmen- gestellt. bedingungen der eigentlichen Gestaltbildung Die gezeigten Beispiele entstanden im Rahmen nachgehen: Fragen nach dem politischen, gesell- einer Bachelorthesis, bei der die Studierenden schaftlichen und ökonomischen Umfeld von für einen bekannten Architekten eine seiner Architektur, nach Urheberschaft und ideologischer Entwurfshaltung entsprechende altengerechte Begründung des Entwurfs, nach der Bedeutung Wohnung entwerfen mussten, eines Master- einer Form und nach dem Wandel dieser Bedeu- entwurfs zur Revitalisierung des historischen tung im historischen Prozess, nach den materiellen bischöflichen Obstgartens in Brixen, bei dem ein und bautechnischen Ressourcen – Baugeschichte neues Eingangsgebäude zu planen war, sowie ist immer auch Entwurfsgeschichte. eines Masterentwurfs für eine Stadterweiterung Darüber hinaus vermittelt die Baugeschichte in Siena, die die hohen urbanen Qualitäten ArchitektInnen einen Einblick in die Geschichte des historischen Stadtzentrums in eine zeitge- ihres Berufes und dient ihnen als Korrektiv mäße Architektursprache umsetzt. für die Bestimmung ihrer eigenen Position in der 1 Judith Everaers, Siena Gesellschaft. Die Auseinandersetzung mit der Borgo Nuovo (Entwurf M1, Baugeschichte stellt daher eine wichtige und not- SS 2013) wendige Etappe auf dem Weg zu einer begrün- 2 Verena Höss, Revitali- deten, reflektierten Entwurfshaltung dar. sierung des bischöflichen Obstgartens in Brixen Ergänzend zur Baugeschichte vermittelt die (Entwurf M2, WS 2012/13) Denkmalpflege den ArchitektInnen sowohl 3 Daniel Kranebitter, Revi- die gedanklichen Grundlagen als auch das metho- talisierung des bischöflichen dische Rüstzeug zum Umgang mit historischer Obstgartens in Brixen (Entwurf M2, WS 2012/13) Architektur, wenn es etwa um die Sanierung oder Fotos Markus Scherer (2, 3) den Umbau bestehender Bauten geht. 10 11 potenziale 2 institut für architekturtheorie bart lootsma

Im Rahmen von Architekturtheorie entwerfen die einzige Möglichkeit, die Wahrnehmung von institut für architekturtheorie Studierenden Texte, Bücher, Ausstellungen, Filme, Architektur zu kommunizieren: Dazu dienen auch professor Bart Lootsma Web-Applikationen sowie architektonische und Zeichnungen (Grundriss, Schnitt und Ansicht), sekretariat städtebauliche Projekte. Sie werden eingeführt in Bilder, Filme, Modelle, Vorträge und Gespräche. Katharina Weinberger die unterschiedlichsten Methoden architekto- Immer in dem Bewusstsein, dass keines dieser wissenschaftliche mitarbeiter- nischer und städtebaulicher Forschung und Ver- Medien irgendwie im Stande sein könnte, die Innen Verena Konrad, Andreas Rumpfhuber, Bettina Schlor- mittlung. direkte Erfahrung von Gebäuden und räumlichen haufer, Angelika Schnell, Peter Das Wort Theorie geht aus dem altgriechischen Situationen vollständig zu vermitteln. Volgger, Mathieu Wellner, Verb „theorein“ hervor, das so viel wie „schauen“ Architekturtheorie ist Teil von unterschied- Jan Willmann oder „beobachten“ bedeutet. Im Zentrum der lichen sozialen, ökonomischen, politischen und studentische mitarbeiterInnen Architekturtheorie steht also das Betrachten und ästhetischen Diskursen. Sie initiiert selbst auch Johannes Exenberger, Olaf Grawert, Julia Graxenberger, Interpretieren von Architektur in allen ihren As- Diskurse und reagiert darauf, bestätigend oder Christoph Planer, Markus pekten. Wie inzwischen in der Kulturtheorie üblich, indem sie Auswege aus einem unbefriedigenden Rampl, Christian Rapp, Franz beschäftigt sich Architekturtheorie nicht nur mit Status quo sucht. Xaver Sitter einem elitären oder kanonisierten Teil der gebauten Eine solche kritische Architekturtheorie redu- externe lehrbeauftragte Umgebung, sondern allgemein mit räumlichen ziert nicht Träume auf Fakten, sondern formuliert – Alexa Baumgartner, Matthias Böttger, Paul Burgstaller, Praktiken. Sie versucht nicht, in eine hypnotische nach Bruno Latour – auf Grundlage dieser Fakten Lin Dillon Desheng, Jörg Gleiter, Metaphysik oder komplexe Kosmologien zu flüch- Dinge von Belang: „Der Kritiker ist nicht der- Susan Kelly, Verena Konrad, ten, die dann, zusammengefasst als Katechismus, jenige, der entlarvt, sondern der, der versammelt. Florian Medicus, Manon Megens, zu Rezepten für Gebäude führen sollen. Sie ver- Der Kritiker ist nicht der, der den naiven Gläubigen Jota Panotopoulou, Katharina Paulweber, Inge Praxmarer, Arno sucht, die tatsächlichen, realen Kräfte, welche die den Boden unter den Füßen wegzieht, sondern Ritter, Melanie Van der Hoorn Umwelt formen, selbst in ihrer Mittelmäßigkeit der, der den Teilnehmern Arenen bietet, wo sie sich zu verstehen. Sie analysiert die Bedingungen, versammeln können. Der Kritiker ist nicht der, unter denen diese Produktion stattfindet, und stellt der beliebig zwischen Antifetischismus und Posi- www.architekturtheorie.eu Vermutungen über die möglichen sozialen, poli- tivismus schwankt wie der betrunkene Bilder- www.architecturaltheory.eu tischen und kulturellen Auswirkungen spezifischer stürmer von Goya; vielmehr ist er derjenige, für www.architekturtheorie.tv Interventionen an. den, was konstruiert wird, zerbrechlich ist und www.architecturaltheory.tv Selbstverständlich geht es auch darum, diese der Pflege und der Vorsicht bedarf.“ Nur aus www.txt.architekturtheorie.eu architektonischen Betrachtungen und Interpre- diesem Verständnis heraus können ArchitektInnen www.txt.architecturaltheory.eu tationen zu kommunizieren. Texte sind dabei ein und StadtplanerInnen die Zukunft zurückerobern. www.outofthewild.eu wichtiges Hilfsmittel. Sie sind aber nicht die www.cecinestpasluxembourg.eu

1 1 Bücher produziert von Studierenden im Rahmen von Architekturtheorie vortrag alexandre chemetoff

do 10. oktober, 19.00 uhr town and territory

Insbesondere in Ballungsräumen wird Landschaft alexandre chemetoff von ArchitektInnen und RaumplanerInnen ge- geb. 1950; Studium der Land- staltet. Nur selten wird dabei eine interdisziplinäre schaftsarchitektur an der École Strategie verfolgt, wie aus dem Zusammenspiel Nationale Supérieure du Paysage in Versailles sowie Architektur- von Gebautem, Freiraum und Landschaft ein studium in Paris; seit 1975 Mehrwert für die Menschen erreicht werden kann. selbständige Tätigkeit, seit 1983 Dieser Schnittstelle zwischen Stadtplanung, eigenes Büro für Landschafts- Raumordnung, Architektur und Natur widmet sich architektur und Urbanismus in Paris-Gentilly; u. a. ausgezeich- die in Kooperation zwischen dem aut und der net mit dem Grand Prix de Tiroler Umweltanwaltschaft veranstaltete Vor- l’Urbanisme (2000) und Ehren- tragsreihe „Zwischen Architektur und Natur“. mitglied des RIBA; Zahlreiche Erster Gast ist der international renommierte Gärten, Parks und Öffentliche 1 Plätze u. a. Jardin des Bambous, Architekt, Stadt- und Landschaftsplaner Alexandre Paris; Jardin d’Eau, Nancy; Chemetoff, der mit seinem Büro sowohl einzelne Parc des Chantiers und Square Gebäude, Plätze und Parks als auch ganze Stadt- de l’Île Mabon, Nantes; Park quartiere gestaltet. Mit subtilen Eingriffen hat Paul-Mistral, Grenoble; Ufer der Meurthe, Nancy; Städtebau- er Freiräume in zahlreichen französischen Städten liche Projekte u. a. Stadtzentrum aufgewertet, etwa im Tal der Bièvre bei Paris, Boulogne-Billancourt; Umge- an den Ufern der Meurthe in Nancy oder auf der staltung der Île de Nantes; Île de Nantes. Seine Arbeitsweise vergleicht er Plateau de Haye, Nancy; Plaine Achille, Saint-Étienne mit dem Pflanzen eines Baums: Man entscheidet sich für eine Baumart und einen Ort, weiß aber nie im Voraus, wie der Baum wächst und gedeiht. Ein Vortrag im Rahmen der Anhand aktueller Projekte wie z. B. dem Masterplan Reihe „Zwischen Architektur und für das Kanal-Gebiet in Brüssel wird Chemetoff 2 Natur“ in Kooperation mit 1, 2 Neugestaltung der Place seine interdisziplinäre Herangehensweise und sein der Tiroler Umweltanwaltschaft Napoléon, La Roche-sur-Yon Verständnis von Landschaftsarchitektur als Zu- Visualisierung Alexandre sammenspiel von Stadtraum und Natur vorstellen. Chemetoff & Associé

exkursion zuoz & soglio – auf den spuren von hans-jörg ruch

12. bis 13. oktober und armando ruinelli

Behutsame architektonische Interventionen in zwei exkursion Schweizer Bergdörfern stehen im Mittelpunkt sa 12. Oktober, 7.00 Uhr der heurigen Herbstexkursion. Erste Station ist das Treffpunkt vor dem Adambräu, nach wie vor durch seine mittelalterliche Bau- Fahrt mit Privatautos substanz geprägte romanische Dorf Zuoz. Der teilnehmerzahl max. 20 Personen Architekt Hans-Jörg Ruch führt uns durch den Ort kosten (inkl. Übernachtung, und zu mehreren von ihm adaptierten Häusern Mittagessen und Führungen, wie der für den Galeristen Ruedi Tschudi transfor- exkl. Fahrtkosten) mierten Chesa Madalena oder der heute eben- Euro 150,- / für Mitglieder falls als Galerie genutzten Chesa Albertini – alte Euro 130,- Engadiner Häuser, deren faszinierende histori- Aufgrund der begrenzten Teil- nehmerzahl sind nur mehr sche Räume Ruch restauriert und subtil mit neuen wenige Restplätze verfügbar. Elementen ergänzt hat. 1 nähere informationen Über S-chanf und Samedan fahren wir weiter telefonisch 0512. 57 15 67 nach Soglio, ein Bergdorf im Bergell, wo wir oder E-Mail an [email protected] den dort lebenden Architekten Armando Ruinelli treffen. Basierend auf einem umfassenden Wissen über die lokalen Bautypologien und Traditionen und mit sicherem Gespür für die dörfliche Struktur realisiert er in Soglio Gebäude, die den Eindruck hinterlassen, sie seien schon immer hier gestan- den, etwa sein eigenes Atelier oder ein Fotoatelier mit Wohnhaus. Schlusspunkt dieser thematisch dem Weiter- bauen am Land gewidmeten Exkursion ist der Besuch der von Quintus Miller und Paola Maranta 2 1 Hans-Jörg Ruch, 2 Armando Ruinelli, restaurierten und erweiterten Villa Garbald in Chesa Madalena, Zuoz Stallumnutzung, Soglio Castasegna. Foto Filippo Simonetti Foto Ruinelli + Partner 12 13 sto lecture reinhard seiß

mi 16. oktober, 19.00 uhr „wohnst du noch, oder lebst du schon?“

Mit einem Vortrag des Stadtplaners, Filmemachers reinhard seiß und Publizisten Reinhard Seiß setzt aut das geb. 1970; Studium der Raum- Schwerpunktthema „Wohnen Morgen“ fort. Unter planung und Raumordnung an dem Motto „Wohnst du noch, oder lebst du der TU Wien; Tätigkeit als Stadtplaner, Fachpublizist und schon?“ wird sich Seiß dem urbanen Wohnbau als Filmemacher; schreibt u. a. Basis einer zukunftstauglichen Stadtentwicklung für FAZ, Süddeutsche Zeitung, widmen. Dabei beleuchtet er den Themenkom- Neue Zürcher Zeitung und plex aus einer dezidiert „nicht-architektonischen“ Die Presse (Spectrum); Produk- tionen für Fernsehen und Perspektive und rückt zahlreiche wesentliche, Hörfunk; internationale Lehr- jedoch häufig vernachlässigte Aspekte in den und Vortragstätigkeit; Mitglied Mittelpunkt einer kritischen Auseinandersetzung. des Beirats für Baukultur im „Wohnbau in Österreich wird nach wie vor 1 Bundeskanzleramt sowie Mit- glied der Deutschen Akade- in erster Linie als Produktion von Wohnraum und mie für Städtebau und Landes- viel zu wenig als städtebauliche, raumplaneri- planung; Publikationen u. a. sche, ökologische oder gar gesellschaftspolitische „Wer baut Wien? Hintergründe Aufgabe angesehen. Auch wenn es der Politik und Motive der Stadtent- wicklung Wiens seit 1989“, mehr denn je um die Leistbarkeit des Wohnens www.pustet.at, 2007/2013; geht, spielen Sparsamkeit im Umgang mit Dokumentarfilme „Architektur Bauland, Infrastruktur, Baumaterialien und Gebäu- der Erinnerung. Die Denk- detechnologie eine ebenso geringe Rolle wie mäler Bogdan Bogdanovic“, www.pustet.at, 2008; „Häuser die Alterstauglichkeit oder die Nachhaltigkeit des für Menschen. Humaner Geplanten und Gebauten. Bestehende Gesetze, Wohnbau in Österreich“, Verordnungen, Steuern und Förderungen tun ihr www.muerysalzmann.at, 2013 übriges dazu, dass sich daran nur wenig ändert. Solange in Österreich Wohnbau und Raumord- nung von unterschiedlichen Ressorts verantwortet 2 Ein Vortrag mit freundlicher 1, 2 Fotos Reinhard Seiß/ werden, wird es wohl keine zukunftstaugliche Unterstützung von sto URBAN+ Siedlungsentwicklung geben.“ (Reinhard Seiß)

nimm 3 wenn vorstellungskraft wissen schafft?

do 24. oktober, 19.00 uhr volker giencke, christian kühn, tilmann märk

„Phantasie ist wichtiger als Wissen, Universitätsprofessoren wie Volker Giencke volker giencke denn Wissen ist begrenzt.“ sind inzwischen eine Seltenheit. Er verkörpert das geb. 19 47 in Wolfsberg; Studium (Albert Einstein) Format eines Lehrenden und Forschenden, der der Architektur und Philosophie Reflexion und Erkenntnis als Wechselbeziehung in Graz und Wien; Mitarbeit bei Merete Mattern und Günther Im Mittelpunkt dieses von Kathrin Aste kon- zwischen Theorie und Praxis versteht. Domenig; seit 1981 Atelier in zipierten und moderierten „nimm 3“ stehen drei Der berufliche Werdegang von Christian Kühn Graz; seit 1992 Professor am unterschiedliche Positionen zum Thema uni- entspricht dem akademischen Karrieremodell. Institut für experimentelle Archi- versitäre Ausbildung und Forschung in der Archi- Mit scharfem und objektivem Blick analysiert er in tektur ./studio3 in Innsbruck; u. a. Davenport-Professor in YALE, tektur. Der Abend widmet sich der Frage: seinen Veröffentlichungen Gebautes und dessen Lehrauftrag an der UCL Bartlett Wie viel Wissen schafft Architektur und in wie Bedeutung innerhalb des architektonischen School of Architecture, London weit ist Architektur Wissenschaft und/oder Diskurses, ohne dabei die Relevanz soziologischer christian kühn Disziplin? Aspekte außer Acht zu lassen. geb. 1962 in Wien; Studium an Die Diskrepanz zwischen Forschung, Lehre Tilmann Märk ist in seiner Funktion als Rektor, der ETH Zürich und der TU Wien; und Praxis scheint immer größer zu werden. Fast ehemaliger Vizerektor für Forschung und interi- seit 2001 Professor am Institut für Gebäudelehre, seit 2008 könnte man den Eindruck gewinnen, die „univer- mistischer Dekan der Architekturfakultät Experte Studiendekan für Architektur an sitas magistrorum et scholarium“ – die Gemein- für die universitären Agenden. Er definiert die der TU Wien; Autor und Archi- schaft der Lehrenden und Lernenden – interessiert Ziele der Leopold-Franzens-Universität, die Quali- tekturpublizist; Kommissär des sich nicht mehr für den gebauten Raum. Anderer- tätsmaßstäbe für Forschung, Wissenstransfer österreichischen Beitrags zur Architektur Biennale 2014 in seits kann es nicht Aufgabe der Architekturfakultät und Technologietransfer sowie die Rahmenbe- Venedig sein, sich Inhalte von einem Markt diktieren zu dingungen der Lehre. tilmann märk lassen, der die Relevanz von technischem Fort- geb. 1944 in Seefeld; Studium schritt, städtebaulichen Visionen und Architektur der Physik und Physiologie als kulturschaffender Disziplin negiert. an der Universität Innsbruck; seit Dass die Baukultur in einer tiefen Krise steckt 1987 Professor am Institut für Ionenphysik, 2008– 10 Dekan ist unumstritten, ob und wie die Universitäten der Architekturfakultät und Vize- ihren Beitrag dazu leisten können, dies zu ändern, rektor für Forschung, seit 2011 wird bei einem „nimm 3“ mit Volker Giencke, Rektor der Universität Innsbruck Christian Kühn und Tilmann Märk erörtert. review children’s corner im rapoldipark

29. juli bis 9. august 2013 KUNSCHT- und architektursommerakademie

kooperationspartner aut. architektur und tirol KUNSCHTschule Junge Uni Innsbruck

konzept und durchführung Monika Abendstein in Zusam- menarbeit mit Lea Abendstein, Felix Fahr, Sebastian Häm- merling, Heidi Holleis, Ricarda Kössl, Nina Maccariello, Daniel Pöhacker, Silvia Prock, Manfred Raggl, Pia Sandner, Christoph Waldhart

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2 3 Bei der zusammen mit der Jungen Uni Innsbruck Eine Veranstaltung im Rahmen und erstmals gemeinsam mit der KUNSCHTschule des Innsbrucker Ferienzuges und veranstalteten Sommerakademie gab es heuer mit freundlicher Unterstützung von Fröschl Bau, IKB Innsbrucker ein gleich um mehrere Angebote erweitertes Kommunalbetriebe AG und Ferienprogramm, bei dem ca. 70 Kinder gemein- Dinkhauser Kartonagen sam mit ArchitektInnen und KünstlerInnen den Rapoldipark in einen Ort der gestalterischen Viel- falt verwandelt haben. Im kühlenden Schatten der großen Bäume entstanden spannende Netzräume und Weidenbe- hausungen, großformatige Bilder wurden auf Kartonwände gemalt und auf Frottagen mit Kohle und Ölkreide ein abstrahiertes Bild der Umgebung 4 festgehalten. Mit Mikroskopen untersuchten die Kinder das, was nicht mit freiem Auge sichtbar ist, und entwickelten daraus Objekte zwischen Realität und Fantasie. Die Malereiwerkstatt wurde mithilfe langer Holzrinnen mit dem nötigen Wasser versorgt, in der Holzwerkstatt entstanden Stühle, Tische und Regale. Eine begehbare Camera ob- scura führte in die Welt der Fotografie und in der Filmwerkstatt entstanden viele kleine Trickfilme rund um das Geschehen im Park. Was hier passiert ist, hat uns verändert, und was wir getan haben, verändert die Stadt. Denn die Stadt braucht unsere Fantasien, um uns den Raum 5 1–5 Fotos aut zu geben, den wir benötigen. 14 15 aut: [mini]kids workshops und architekturspiele für junge besucherinnen

fr 11. 10. 13 15.00 Uhr aut: kids „sweet space – vorlesung und übung“ Workshop für Kinder ab 7 Jahren im aut Dauer: bis 17.30 Uhr di 22. 10. 13 14.30 Uhr aut: minikids „archi und turi auf entdeckungsreise“ Architekturspiele für Kinder von 4 bis 6 Jahren im aut Dauer: bis 16.30 Uhr

sweet space – vorlesung und übung VO + UE / 2,5 h / für kinder ab 7 jahren Lernziel: Ausgehend von den praktischen Erfah- aut: [mini]kids rungen beim Bauen und künstlerischen Arbeiten kosten Euro 6,– (5,– für Ge- während der diesjährigen Sommerakademie schwister; 2,50 für Mitgliedskind) im Rapoldipark sollen die erworbenen Kenntnisse konzept und durchführung in modellhafter Art zu einem großen Stadtpark- Monika Abendstein (Architektin), Pia Sandner (Architektin), Entwurf zusammengefasst werden. Süßigkeiten 1 Judith Prossliner (Architektin, jeglicher Art, Waffelbausteine, Konstruktions- 1 Foto aut Kindergartenpädagogin), Nina elemente aus weichen wie gehärteten Zuckerbau- Maccariello (Architektin) stoffen sowie dämmende Zuckerwatte stehen information und anmeldung als Baumaterialien zur Verfügung. Insbesondere Gemeinsam begeben wir uns auf eine fantastische bis spätestens zwei Tage vorher telefonisch 0512. 57 15 67 oder widmet sich die Übung der Kommunikation, Entdeckungsreise und erkunden die Welt und E-Mail an [email protected] der Präsentation und dem Verzehr der eigenen die Dinge, die sie schön machen. Dieses Mal Arbeiten. Anmeldevoraussetzung: keine Zucker- erforschen wir den Wind, beobachten, wie er die allergie! Blätter von den Bäumen bläst, das Laub durch- einanderwirbelt, unsere Haare zerzaust und – mit „archi und turi auf entdeckungsreise“ ein wenig Glück – unsere selbst gebastelten architekturspiele für kinder von 4 bis 6 jahren Drachen in den Himmel steigen lässt. Archi und Turi können es nicht lassen. Immer wieder geraten sie in ungewöhnliche Situationen und erleben lustige und spannende Geschichten.

ausgezeichnet archi & turi award „bessere lernwelten: baukulturvermittlung“

Der erstmals ausgeschriebene Award „Bessere archi & turi Lernwelten“ wurde ins Leben gerufen, um Schul- herausgeberinnen Monika projekte auszuzeichnen, die in einem stimmi- Abendstein, Judith Prossliner gen Dialog von Architektur und Pädagogik dem grafische gestaltung Judith Prossliner Veränderungsprozess des österreichischen Bildungssystems Rechnung tragen. In der Kate- illustrationen Gerlinde Krigovsky montagen Monika Abendstein gorie „Baukulturvermittlung“ ging der Award geschichten Judith Prossliner an das im Eigenverlag von aut erschienene, literarische überarbeitung von Monika Abendstein und Judith Prossliner her- Melanie Laibl ausgegebene Kinderbuch „Archi & Turi – Eine erschienen 2012 im Eigenverlag architektonische Entdeckungsreise für Kinder 19 x 25 cm, 102 Seiten, ab 4“, ein Geschichten- und Arbeitsbuch, das ein EUR 19,– (EUR 15,– für Mit- neuartiges Werkzeug der Architekturvermittlung glieder) in Kindergärten und an Volksschulen darstellt. Das Buch ist derzeit vergriffen, „Es besteht aus 13 Beispielszenarien in Form eine zweite Auflage ist in Vor- bereitung und erscheint voraus- von kurzen ,Drehbüchern‘, nach denen Grup- sichtlich im Spätherbst pen von Kindern und ihre BetreuerInnen wesent- liche Aspekte der räumlichen Erfahrung und Gestaltung durchspielen können. Es geht dabei um Licht, Material, Schwere, ums Turmbauen und ums Zum-Mond-Fliegen, um Lehm und Schnee als Baumaterialien. Wer als kleines Kind durch die Schule des Sehens und Fühlens gegangen ist, wird nicht nur mehr von der Sache verstehen 1 1 Buchcover und leichter mehr dazulernen können. Er oder sie wird auch wissen, dass Architektur Freude machen kann, und darauf kommt es letztlich an.“ (Christian Kühn, Jurybegründung) veranstaltung clemens holzmeister 1886– 1983 ausstellung und fachtagung im archiv für baukunst

ausstellung 5. bis 31. Oktober 2013 öffnungszeiten Di bis Do 11.00– 17.00 Uhr Fr 11.00– 13.00 Uhr fachtagung 17 . bis 19. Oktober 2013 In Zusammenarbeit mit der Albertina, Wien und dem DAM Deutsches Architektur- museum Frankfurt/Main öffentlich zugänglich, Eintritt frei um Anmeldung wird gebeten an [email protected]

Forschungsinstitut Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck Lois-Welzenbacher-Platz 1 Ebene 6 6020 Innsbruck

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ausstellung „bauten clemens holzmeisters“ Clemens Holzmeister war Architekt mit interna- fr 04. 10. 13 19.00 Uhr ausstellungseröffnung „Bauten Clemens Holzmeisters. tionalen Aufträgen. Als Professor an der Akademie Fotografien aus der Sammlung des Archivs für Baukunst“ der bildenden Künste in Wien (1924– 38 und sa 05. 10. 13 18.00 Uhr lange nacht der museen im Archiv für Baukunst 1954 – 57) und der Technischen Hochschule in Führungen durch die Ausstellung auf Anfrage Istanbul (1940 – 49) sowie als Leiter der Meister- fachtagung „clemens holzmeister“ klasse für Architektur an der Kunstakademie in do 17. 10. 13 18.30 Uhr Eröffnung der Fachtagung durch tilmann märk (Rektor Düsseldorf (1928– 32) prägte er Generationen von der LFU Innsbruck) Architektinnen und Architekten. christoph hölz (Archiv für Baukunst, Innsbruck) Der 2011 vom Archiv für Baukunst der LFU „Clemens Holzmeister – Vertreter einer moderaten Moderne zwischen Tradition und Avantgarde“ Innsbruck erworbene Teilnachlass aus Privatbesitz fr 18. 10. 13 09.00 Uhr wolfgang voigt (DAM Frankfurt/Main) der Familie umfasst Architekturpläne, Foto- „Architekten-Immigration nach Deutschland 1900–1938. grafien, Terminkalender und Notizbücher sowie Holzmeister, Welzenbacher und die anderen“ einen Schriftverkehr mit mehr als 14.000 Seiten. 09.45 Uhr monika knofler (Direktorin i. R., Kupferstichkabinett der Innerhalb dieses Konvoluts nehmen die mehr Akademie der bildenden Künste, Wien) als 10.000 Originalfotografien einen besonderen „Konstruktion und Rekonstruktion eines Architektenlebens“ Stellenwert ein, da sie das gesamte Werk des diskussion Architekten dokumentieren. 11.00 Uhr markus kristan (Albertina, Wien) „Der Nachlass in der Albertina“ In Zusammenarbeit mit der Architektur- 11.30 Uhr christian preining (Archiv für Baukunst, Innsbruck) sammlung der Albertina und der Bibliothek der „Der Nachlass im Archiv für Baukunst“ Universität für angewandte Kunst in Wien soll 14.00 Uhr klaus tragbar (Institut für Baugeschichte und Archiv am Archiv für Baukunst ein Clemens-Holzmeister- für Baukunst, Innsbruck) „Eine neue Tradition. Clemens Forschungszentrum eingerichtet werden, in dem Holzmeister und die europäischen Regionalismen“ sämtliche Bestände für die Wissenschaft zu- 14.30 Uhr bernd nicolai (Institut für Kunstgeschichte, Universität Bern) gänglich sind. „Clemens Holzmeister und die monumentale Baukunst der Moderne“ Aufgabe der kommenden Jahre ist es, den 15.00 Uhr manfred speidel (Institut für Architekturtheorie, RWTH Bestand im Rahmen eines wissenschaftlichen Aachen) „Künstler, Kirchen- und Städtebauer. Holzmeister, Forschungsprojekts zu bearbeiten und ein Böhm, Herkommer in Konkurrenzen“ vollständiges, kritisch kommentiertes Werkver- diskussion zeichnis zu erstellen, das über die Internet- 16.30 Uhr wilfried posch (Institut für Städtebau, Universität für seiten aller Forschungspartner zugänglich sein Gestaltung, Linz) „Clemens Holzmeister – Architekt 2013 in fünf Staatsformen“ wird. Die Tagung im Oktober steht am Beginn dieser Arbeit. 17.00 Uhr norbert mayr () „Clemens Holzmeister und Salzburg“

17.30 Uhr abschlussdiskussion 1 Clemens Holzmeister, sa 19. 10. 13 09.00 Uhr exkursion nach kitzbühel mit Besuch des Berghauses Krematorium Simmering, Clemens Holzmeister auf dem Hahnenkamm Wien, 1921/22 (geschlossene Veranstaltung für ReferentInnen der Tagung) Foto Bruno Reiffenstein

16 17 [typo]graphic frank abele (büro für gestaltung wangler & abele)

di 22. oktober, 20.00 uhr funktionalität und poesie im einfachen

Funktionalität, Sinnlichkeit und Poesie in Verbin- [typo]graphic dung mit Reduktion und Einfachheit kennzeichnen Eine Vortragsreihe von die Arbeiten des Münchner Büro für Gestaltung, „wei sraum – Forum für das wie kein zweites die grundlegenden Ansprüche Visuelle Gestaltung Innsbruck“ in Kooperation mit aut der Hochschule für Gestaltung Ulm bis in die Nähere Informationen zu den Gegenwart herauf fortführt. Gegründet wurde es Vorträgen und Workshops finden 1983 von Eberhard Stauß – einem ehemaligen Sie auf www.weissraum.at Mitarbeiter von Otl Aicher – und Ursula Wangler, die seit 2000 gemeinsam mit Frank Abele das Büro leitet. Die Liste der weltweit realisierten Projekte wie Erscheinungsbilder, Ausstellungsgestaltungen, Leit- und Orientierungssysteme ist genauso be- eindruckend wie deren gestalterisches Niveau. Anhand vergangener und aktueller Projekte gibt 1 Frank Abele Einblicke in die Haltung und Arbeits- 1 Visuelle Kommunikation, Green Point Stadium Cape Town weise des Büros und skizziert exemplarisch Foto Marcus Bredt das kulturelle Potenzial visueller Kommunikation.

veranstaltung preisverleihung

mi 23. oktober, 19.00 uhr btv bauherrenpreis 2013 für tirol und vorarlberg

Mit dem BTV Bauherrenpreis zeichnet die BTV Eine hochkarätige Jury – die Architektin Paola veranstaltungsort zeitgenössische und innovative Architektur in Tirol Maranta (Miller & Maranta, Basel), der Architekt BTV Stadtforum, Stadtforum 1 sowie in Vorarlberg aus und hebt die Bedeutung Heinz Tesar (Wien) sowie der Architekturpubli- 6020 Innsbruck der Bauherren verstärkt hervor. Eingereicht zist Otto Kapfinger (Wien) – beurteilte und bewer- ausstellung im F0.KU.S 23. Oktober – 16. November 2013 werden konnten Projekte aus Tirol und Vorarlberg tete die 148 eingereichten Projekte. Im Rahmen FO.KU.S – Galerie für zeit- mit privater, halböffentlicher, öffentlicher oder einer Festveranstaltung im BTV Stadtforum werden genössische Fotokunst im gewerblicher Nutzung, die seit Herbst 2009 fertig drei Bauwerke aus Tirol und sieben aus Vorarl- BTV Stadtforum gestellt wurden. berg mit einem BTV Bauherrenpreis ausgezeichnet. www.btv-arch.at Das Thema des 7. BTV Bauherrenpreises 2013 Diese Projekte werden in einer Dokumentation „Transformation in der alpinen Architektur“ mit Fotografien von Markus Bstieler und einer Er- In Kooperation mit spiegelt die aktuellen Herausforderungen bei der klärung der Jury publiziert sowie in einer Aus- aut. architektur und tirol und Marina Hämmerle Errichtung von Bauwerken wider. Denn räumliche stellung im FO.KU.S der Öffentlichkeit präsentiert. Gegebenheiten und gesetzliche Bestimmungen verlangen nach innovativen Ideen und Lösungen.

aut: intern neubesetzung aut: vorstand und aut: forum

Bei der Generalversammlung vom 12. Juli 2013 ist Rainer Noldin (für die ZV – Zentralvereinigung der mitgliedschaft – jahresbeiträge der Vereinsvorstand von aut von seinen Funktio- ArchitektInnen Österreichs, Landesverband Tirol), 1.500,– aut: förderer nen zurückgetreten. Wir bedanken uns insbeson- Wolfgang Andexlinger (für die Universität Inns- 750,– aut: freunde dere bei Daniel Fügenschuh für seine vierjährige bruck), Erika Schmeissner-Schmid (für die Stadt 190,– Einzelperson Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender sowie bei Innsbruck) und Nikolaus Juen (für das Land Tirol). 80,– Ermäßigung AbsolventIn Werner Kleon (seit 2003 Finanzreferent), Rainer Das monatlich zusammentretende aut: forum 25,– StudentIn Köberl (seit 1998 stv. Vorstandsvorsitzender) bilden Kathrin Aste, Renate Benedikter-Fuchs, 10,– Portospende (ohne und Wolfgang Pöschl (seit 1993 stv. Vorstands- Clemens Bortolotti, Norbert Buchauer, Ursula Faix, Mitgliedschaft) vorsitzender, Finanzreferent bzw. stv. Finanz- Andreas Flora, Daniel Fügenschuh, Werner Kleon, referent) für ihre langjährige Mitarbeit im aut: vor- Rainer Köberl, Georg Pendl, Wolfgang Pöschl, stand und freuen uns, dass alle weiterhin aktiv Walter Prenner, Helmut Reitter, Martin Scharfetter im aut: forum mitwirken werden. und Michael Steinlechner; kooptierte Mitglieder Der neugewählte Vorstand setzt sich zusam- sind Astrid Dahmen, Martin Mutschlechner, men aus Kathrin Aste (Obfrau), Martin Scharfetter Sabine Penz, Teresa Stillebacher und Elias Walch. (stv. Obmann), Ursula Faix (Kassierin), Michael Als RechnungsprüferInnen konnten Astrid Steinlechner (stv. Kassier), Andreas Flora (Schrift- Dahmen und Gerhard Fritz gewonnen werden. führer) und Walter Prenner (stv. Schriftführer) sowie Alfred Brunnsteiner und Hanno Vogl-Fern- heim (für die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg), small is beautiful lagerhalle gradischegg ein grüner lagerzubau

Die aktuelle aut: info kündigt eine Ausstellung Polycarbonatplatten befestigt ist, so in unter- small is beautiful von StudentInnenarbeiten aller Institute der Archi- schiedlichem Abstand hineingestellt, dass im Ab- Eine lose Reihe von Artikeln, tekturfakultät der Universität Innsbruck an. Als standsbereich Belichtung und Erschließung in denen Rainer Köberl kleine, Kontrapunkt zu dem dort hauptsächlich Gelehrten, des Untergeschoßes erfolgen. Die außerhalb des gute, „unterbelichtete“ archi- tektonische Arbeiten bespricht das gekrümmt und skulptural, insekten- und eigentlichen Gebäudes liegende Erschließung maschinenhaft von der akademischen „großen ist in Lärchenholz eingehaust. weiten Welt des Diskurses“ erzählt, diesmal Auf die Wannenoberkante sind baukörper- ein Kommentar zu einem einfachen „Lagerzubau“ hohe verzinkte Stahlprofile als Rankgerüste für die in Innsbruck, von Andreas Flora und Gilbert Bewachsung mit Blauregenglyzinien montiert, Sommer. wobei hier auf die unterschiedliche Sonnen- Eine „Vorbemerkung“ von Hermann Czech sei einstrahlung je nach Himmelsrichtung Rücksicht an den Anfang gestellt: „Architektur war weithin genommen wurde. lagerhalle gradischegg eine Rechtfertigungskunst: Warum haben Sie das Die aus dem Zweck des Lagerns entwickelte Kaufmannstraße 25 so gemacht, Herr Architekt; was haben Sie sich konsequente innere Logik von Konstruktion, billiger 6020 Innsbruck dabei gedacht? Eingeschlossen in diese Frage ist lichtdurchlässiger Hülle und klimatisierender Rückseite zugänglich von der Beda-Weber-Gasse die Vorstellung, dass dem Entwurf eine auto- Bepflanzung wird durch die Absicht der Architekten architektur Andreas Flora nome Entscheidungsreihe zugrunde liegt, auch wo ergänzt, für die umgebenden Wohnbebauungen und Gilbert Sommer er äußeren Bedingungen, profanen Zwecken folgt. durch die begrünte „Rückseite“ dieses Lager- bauzeit März bis August 2008 Einerseits nun erscheint die Rechtfertigungs- gebäudes eine Lösung zu finden, die das Wohn- frage immer weniger angebracht: das ,Warum?‘ gebiet ohne architekturästhetische Gestaltung wird immer öfter mit ,Warum nicht?‘ beantwortet. bereichern kann, wenngleich das Gebäude ohne Andererseits genießt die architektonische Leis- Bepflanzung durchaus hohe architektonische tung immer weniger Respekt und wird zu einem Qualität ausstrahlt. Mittel für andere Ziele.“1 Abseits der konkreten Aufgabe zeigt diese Die technische Großhandelsfirma Gradischegg spezielle Lösung eine Strategie, wie in emissions- musste ihre Lagerkapazität, am Ende ihres Grund- armen Mischgebieten Fassadenbegrünungen 1 Hermann Czech: Kann Archi- stücks, welches in eine Wohngegend hineinragt, meist gesichtsloser Baukörper diese Gebiete sogar tektur von der Konsumption geringfügig erweitern. In einem Untergeschoß lebenswerter machen, als wenn sie ausschließ- her gedacht werden? Aus dem Buch: „Adolf Loos: Unser Zeit- und zwei Obergeschoßen ab Rampenhöhe sollten lich mit mehr oder weniger „schönen“ Wohnbauten genosse“ Herausgeber: Yehuda Paletten- und Regallagerflächen entstehen. bebaut wären. E. Safran, © 2012 by Trustees In eine Stahlbetonwanne bis auf Geländeober- of Columbia University in the City kante wird die statische Struktur aus Beton, an of New York, MAK Wien, CAAA Guimaräes und Autoren welcher auch die Gebäudehülle aus 40 mm starken ISBN 978-989-98263-0-4

In diesem Zusammenhang auch der Hinweis auf „Adolf Loos. Gesammelte Schriften“, herausgegeben von Adolf Opel, Lesethekverlag ISBN 978-3-99100-015-0 Vielleicht sind die Texte von Loos – ganz vereinfacht gesagt einem Kritiker des Jugendstils und der Wiener Secession – heute wieder aktuell.

1 1 Lagerhalle Gradischegg, Innsbruck, Zustand 2013 Foto Günter Richard Wett 2, 3 Zustand 2008, Foto Katharina Gürtler

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sponsoren FOAMGLAS – Pittsburgh Corning Österreich GmbH HALOTECH LICHTFABRIK GmbH MPREIS WarenvertriebsgmbH Siblik Elektrik GmbH & CoKG Einrichtungshaus Wetscher programmübersicht

do 03. 10. 13 19.00 Uhr ausstellungseröffnung „Potenziale 2. StudentInnenarbeiten der Architekturfakultät Innsbruck“ sa 05. 10. 13 18.00 Uhr lange nacht der museen Führungen durch die Ausstellung „Potenziale 2“ durch VertreterInnen der einzelnen Institute do 10. 10.13 19.00 Uhr vortrag Alexandre Chemetoff „Town and Territory“ fr 11.10. 13 15.00 Uhr aut: kids „Sweet Space – Vorlesung und Übung“ Workshop für Kinder ab 7 Jahren sa 12. 10. 13 bis exkursion „Zuoz & Soglio. so 13. 10. 13 Auf den Spuren von Hans-Jörg Ruch und Armando Ruinelli“ mi 16. 10.13 19.00 Uhr sto lecture Reinhard Seiß (URBAN+) „Wohnst du noch, oder lebst du schon?“ di 22. 10. 13 14.30 Uhr aut: minikids „Archi und Turi auf Entdeckungsreise“ Architekturspiele für Kinder von 4 bis 6 Jahren 20.00 Uhr [typo]graphic Frank Abele (Büro für Gestaltung Wangler & Abele) „Funktionalität und Poesie im Einfachen“ mi 23. 10. 13 19.00 Uhr preisverleihung „BTV Bauherrenpreis 2013 für Tirol und Vorarlberg“ im BTV Stadtforum, Innsbruck do 24. 10. 13 19.00 Uhr nimm 3 „Wenn Vorstellungskraft Wissen schafft?“ mit Volker Giencke, Christian Kühn und Tilmann Märk fr 25. 10. 13 19.00 Uhr ausstellungsende „Potenziale 2. StudentInnenarbeiten der Architekturfakultät Innsbruck“

impressum Medieninhaber und Herausgeber: aut. architektur und tirol im adambräu. lois welzenbacher platz 1 6020 innsbruck. austria www.aut.cc, [email protected] t + 43.512.57 15 67 f + 43.512.57 15 67 12

öffnungszeiten di–fr 11.00 – 18.00 Uhr do 11.00 – 21.00 Uhr sa 11.00 – 17.00 Uhr an Feiertagen geschlossen

Redaktion: Arno Ritter, Claudia Wedekind Typografisches Konzept: Bohatsch und Partner Satz: Claudia Wedekind Erscheinungsort: Innsbruck Druck: Tiroler Repro Druck, Innsbruck

aut: info Österreichische Post AG/Sponsoring.Post vorschau VPA 6020 Innsbruck 04Z035962S ZVR-Zahl 29 93 16 789 fr 08. 11.13 19.30 Uhr ausstellungseröffnung im Rahmen der Premierentage 2013 „Rens Veltman: infra und ultra oder colonise the dark“ Eine für die Räume des aut konzipierte Ausstellung des im aut ist Mitbegründer der Spannungsfeld von Malerei, transmedialer sowie interaktiver Architekturstiftung Österreich Kunst und Robotik arbeitenden Künstlers.