Übersichtsarbeit 313 TUTTGART KG,S LMER U UGEN E ERLAG et al., 2015). Ein Ziel 2015). et al., Table grapes as a pathway as a grapes Table for new pests on grapevine for high risk of transfer and lich ist bisher lich und die noch teristics of the pests were peststhe of teristics lanzengesundheitliche Risi- TEFFEN Anne Wilstermann, Gritta Schrader Anne Wilstermann, K.2017.10.01 V K.2017.10.01 associated organisms worldwide organisms associated F Vitis Table grapes,Table trade, DROPSA, 7 project FP EU für neue Schadorganismen an Wein für neue Schadorganismen Tafeltrauben als Einschleppungsweg Tafeltrauben stitut für Kulturpflanzen,Institut für nationale und interna- Einleitung Anfang startete 2014 das EU-Projekt DROPSA (‚Strategies to develop effective, innovative and practical approaches and pests European crops fruit from major protect to pathogens‘) pf Ziel, dem mit für den europäischen Schadorganismen neue durch ken (S minimieren zu Obstbau des Projektes war die Erstellung von Frühwarnlisten von die Erstellung war des Projektes Verschlep- deren („Alert Lists“) mit Schadorganismen, wahrschein pung mit Früchten betrach- dieser Listen sind. Jede nicht in der EU verbreitet this article. 1040 this article. 1040 sumption (table grapes) into the member states of the the memberstates sumption (table grapes) into healthplantthe in is not regulated Union European of this the risk evaluate 2000/29/EC. To directive council absent date of plant pests which are to list an alert pathway, table from Europe withassociated and are the pathway grapes was prepared. The methods prepare the alert to list and thethe condensed of results version inpresented are were identified in this study. 126 of these species could 126 identified in this study. were List The Alert the EU. into viapathway this transferred be the 30 speciescontainsa with establishment and a high economic impact in their actual distribution The charac area. risk mitigation measures for outlined and potential pre- sented. Key words: risk assessment, Alert List g 11/12, 38104 Braunschweig, E-Mail: [email protected] , 69 (10). S. 313–338, 2017, ISSN 1867-0911, 10.1399/J DOI: 1867-0911, ISSN 2017, 313–338, S. 69 , (10). itut für Kulturpflanzen, Institut für nationale und internationale Angelegenheiten internationale und nationale für Institut Kulturpflanzen, für itut ULTURPFLANZEN K tifiziert, die einen Bezug hadorganismen ein stellt FÜR

pflanzenbau dar. Der Import dar. pflanzenbau OURNAL J Weintrauben, Handel, EU-FP7-Projekt besitzen. 126 Organismen davon können poten- davon Organismen besitzen. 126 Vitis Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinst Zur Veröffentlichung angenommen 20. Juli 2017 Kontaktanschrift AnneDr. Wilstermann,Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsin tionale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit, Messewe Institut der Pflanzengesundheit, Braunschweig Abstract Zusammenfassung for plant cultivation. The import of grapes for fresh con- fresh for of grapes import The cultivation. plant for The introduction of new plant pests represents a high risk pests plant represents The introduction of new DROPSA,Risikobewertung,Frühwarnliste stellt und mögliche Maßnahmen zur Risikominimierung stellt diskutiert. werden Stichwörter: Kulturpflanzen und ihrer hohen ökonomischen Relevanz ökonomischen und ihrer hohen Kulturpflanzen in die Frühwarn- Verbreitungsgebiet derzeitigen in ihrem kurz vorge- aufgenommen.werden Die Organismen liste tiell mit Tafeltrauben in die Europäische Gemeinschaft tiell mit Tafeltrauben auf- wurden dieser Organismen 30 werden. verschleppt aufheimischeÜbertragungsrisikos grund ihres hohen wesentlichen Ergebnisse zusammenfassend dar. Weltweit dar. zusammenfassend Ergebnisse wesentlichen iden Organismen 1040 wurden zu organismen die bisher nicht in und organismen Europa vorkommen können erstellt. werden verschleppt Tafeltrauben die mit und die die Methodik zur Erstellung stellt Dieser Artikel die Mitgliedsstaaten derEuropäischen Union unterliegt die Mitgliedsstaaten der Pflanzenquarantäne-Richtlinie Regelungen keinen diesen durch Risikos Einschätzung des 2000/29/EC. Zur Schad- von eine Frühwarnliste wurde Einschleppungsweg Die Einschleppung neuer Sc für den Kultur hohes Risiko in (Tafeltrauben) Verzehr zum frischen Weintrauben von ANNE WILSTERMANN und GRITTA SCHRADER, Tafeltrauben als Einschleppungsweg für neue Schadorganismen an Wein

tet eine bestimmte Frucht als potentiellen Einschlep- Produktion und Handel von Tafeltrauben Übersichtsarbeit pungsweg für nicht europäische Schadorganismen aus Weltweit werden in 50 Ländern insgesamt 21 Millionen der ganzen Welt. Die Auswahl der prioritären Früchte Tonnen Tafeltrauben pro Jahr produziert. Größter Pro- erfolgte unter anderem über die Höhe ihrer Handelsvolu- duzent ist China (12%), gefolgt von Italien (9,1%), den mina in die Europäische Union, die Größe ihrer Produk- USA (8,7%), Frankreich (7,6%), Spanien (7,4%), der tionsfläche in der EU, die Herkunftsländer der importier- Türkei (5,5%) und Chile (4%) (SECCIA et al., 2015). Im ten Früchte und die bisherige Einschleppungsgeschichte Jahr 2014 wurden über 600 Tausend Tonnen Tafeltrau- von Schadorganismen der entsprechenden Kultur. Als ben aus nicht EU-Ländern importiert (USDA, 2014). Der prioritäre Früchte für die Analyse wurden Äpfel, Heidel- Hauptteil der Importe wird im ersten Kalenderhalbjahr beeren (Vaccinium), Tafeltrauben und Zitrusfrüchte aus Ländern der südlichen Hemisphäre nach Europa (Orangen und Mandarinen) ausgewählt (STEFFEN et al., importiert, um den Markt außerhalb der heimischen 2015). Die kompletten Datenblätter der einzelnen Schad- Erntezeit zu versorgen. Die importierten Tafeltrauben organismen der oben genannten Frühwarnlisten werden stammten im Jahr 2013 aus Süd-Afrika (29%), Chile auf der „EPPO Global Database“ verfügbar gemacht. (25%), Indien (10%), Peru (10%), Ägypten (8%), Brasi- Zusätzlich sollen in Kürze die vollständigen Berichte in lien (7%), der Türkei und Namibia (jeweils 3%) (Abb. 1). englischer Sprache auf der EPPO-Seite öffentlich zur Ver- Die größten Mengen werden in die Niederlande, Deutsch- fügung stehen. land und Großbritannien importiert, wobei die Nieder- In diesem Artikel stellen wir die Frühwarnliste von lande vor allem als Verteiler für den europäischen Markt 314 Schadorganismen vor, deren Verschleppung mit Wein- importiert. trauben für den frischen Verzehr (Tafeltrauben) wahr- scheinlich ist. Charakteristik von Tafeltrauben als Einschleppungsweg Tafeltrauben werden in der EU generell als Trauben beste- hend aus den Beeren, dem Traubenstiel und den Stiel- Hintergrund chen der einzelnen Beeren vermarktet. Die Trauben müs- sen ein Mindestgewicht von 75 g aufweisen und gesund Für die Erstellung der Liste musste zunächst das gehan- und praktisch frei von sichtbaren Fremdstoffen, Schad- delte Produkt, d.h. also der Einschleppungsweg, näher organismen und deren Schäden, anormaler Feuchtigkeit definiert werden. und einem fremden Geruch/Geschmack sein. Außerdem müssen die Beeren ganz, gut geformt, normal entwickelt Die Gattung Vitis und reif sein, da die Beeren nach der Ernte nicht mehr Die Gattung Vitis beinhaltet mehr als 60 interfertile Wild- nachreifen (EUROPÄISCHE KOMMISSION, 2011). Die Beeren arten und über zehntausend Kultursorten und Varietä- sind bis zu 3 cm lang und können sowohl mit, als auch ohne ten. Mehr als 90% dieser Kultursorten stammen von Vitis Samen gehandelt werden. Blätter oder andere lebende vinifera ab (FAO, 2005). Weitere Stammarten sind Pflanzenteile von Vitis dürfen aus Drittländern (aus- Muscardinia rotundifolia, V. labrusca, V. riparia, V. rupest- genommen die Schweiz) nicht importiert werden (EURO- ris, V. aestivalis, V. amurensis, V. champini, V. berlandieri, PÄISCHE KOMMISSION, 2000). V. mustangensis sowie weitere Wildarten oder Kreuzun- Die komplexe Architektur der Traube erhöht die Wahr- gen dieser Arten (JULIUS KÜHN-INSTITUT, 2007). scheinlichkeit, dass Schadorganismen einer Entdeckung Als Ursprung der Gattung Vitis wird die transkaukasi- während der Ernte, Verpackung und Kontrollen entge- sche Region angesehen (WAN et al., 2013). Ursprüngliche hen. Auf der Frühwarnliste befinden sich ausschließlich Vorkommen wilder Arten befinden sich in Asien, Europa Schadorganismen die in ihrem Lebenszyklus mindestens und Nordamerika, wo Vitis unter subtropischen, mediter- in einem Stadium direkt mit der Traube assoziiert sind, ranen und temperierten klimatischen Bedingungen also mit der Beere (inklusive Samenfresser innerhalb der wächst (TERRAL et al., 2010). Die natürliche großflächige Beere) und den Stielen. Ausgeschlossen sind Organismen geographische Verbreitung und das klimatische Spek- die ausschließlich auf, in oder an Blättern, Stamm, Rinde, trum der Gattung Vitis lassen eine hohe Anzahl assozi- Wurzeln oder Blüten von Vitis vorkommen. Die fruchtbil- ierter Schaderreger erwarten, die sich unter den klima- denden Weinarten für die Tafeltrauben-Produktion sind tischen Gegebenheiten in Europa etablieren könnten. im Wesentlichen Vitis vinifera (`Red Globe`, `Thompson Kommerziell angebaute Reben dienen der Produktion seedless’), V. labrusca (`Concord`, `Delaware`, `Flame von Keltertrauben zur Weinerzeugung, Rosinen, Säften, seedless`), Muscardinia rotundifolia (`Muscadine`, Fruchtkonzentrat oder Tafeltrauben zum direkten Ver- `Cowart`) und jeweils nur als Hybridsorten V. rupestris, zehr. In Europa wurden im Jahr 2014 24,4 Millionen Ton- V. riparia und V. aestivalis (JKI, 2007). Die Arten, die in nen Weintrauben produziert. Mehr als 91% dieser Trau- der Tafeltraubenproduktion nur als Unterlagsreben genutzt ben wurden zur Weinproduktion verwendet. 1,7 Millio- werden, wurden in dieser Untersuchung nicht systema- nen Tonnen (7,4%) Tafeltrauben wurden produziert. tisch auf Schaderreger untersucht. 0,65% der Traubenproduktion wurden zu Rosinen verar- beitet (EUROSTAT, o. D.). In diesem Artikel wird aus- Ernte, Verpackung, Lagerung und Transport schließlich das Risiko durch den Handel mit Tafeltrauben Tafeltrauben werden vorsichtig per Hand geerntet um betrachtet. eine hohe Produktqualität zu erhalten. Beschädigte Bee-

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35 Übersichtsarbeit 30 25 20 15 10 5 0

315 Abb. 1. Handelsanteile von Drittländern (in %) an importierten Tafeltrauben in die EU für das Jahr 2013 (Daten: USDA, 2014).

ren werden entfernt und die Trauben im Normalfall direkt und den bis dahin gesammelten Daten zu Schadorganis- auf dem Feld in die Transportboxen verpackt. Die Trau- men an Äpfeln, Zitrusfrüchten und Vaccinium wurden ben werden schnellstmöglich auf 0–1°C vorgekühlt um alle Organismen übernommen, bei denen Vitis als Wirt- Wasserverluste zu vermeiden. Tafeltrauben werden nicht pflanze genannt wurde. Viele Arten wurden mit dem gewaschen, um eine Verbreitung von Erregern zu vermei- Crop Protection Compendium von CABI (CABI CPC, o. D.) den (CREASY und CREASY, 2009). In der nördlichen Hemi- und der EPPO Global Database (EPPO GD, o. D.) ermit- sphäre werden Tafeltrauben im September und Oktober, telt. Wichtige Datenquellen waren darüber hinaus bereits in der südlichen Hemisphäre von März bis April geerntet durchgeführte Risikoanalysen anderer Länder, vor allem (BIOSECURITY NEW ZEALAND, 2009). Abhängig von der aus Neuseeland und Australien. Zudem wurde den EU- Kultursorte und dem Zuckergehalt werden Tafeltrauben Mitgliedsstaaten vor Recherchebeginn eine EPPO-Um- bei –1°C bis 2°C und 95–98% Luftfeuchtigkeit gelagert. frage zu gefährlichen gebietsfremden Schadorganismen Üblich für die längere Lagerung und den Transport ist die an Wein zugesandt. Experten konnten hier Arten anfüh- Begasung mit Schwefeldioxid. Die Tafeltrauben werden ren, deren Einschleppung in die EU sie für besonders für eine Stunde mit hohen Konzentrationen Schwefel- risikoreich halten. Wenn in der ursprünglichen Quelle dioxid (100 ppm) begast oder über den ganzen Lage- sofort ersichtlich war, dass ein Organismus in Europa hei- rungs- und Transportzeitraum niedrigen Konzentratio- misch oder bereits weit verbreitet ist oder eine Assozia- nen (20–30 ppm) ausgesetzt. Diese Behandlungen wer- tion mit der Traube ausgeschlossen werden konnte, wurde den auch kombiniert. Die Behandlung dient in erster er nicht mit aufgenommen. Diese erste Tabelle war die Linie der Devitalisierung der Grauschimmelfäule Botrytis Grundlage für die Auswahl von Organismen, die in spätere cinerea (CREASY und CREASY, 2009). 98% der Tafeltrauben Arbeitsschritte übernommen werden sollten. Dieses erste werden mit Frachtschiffen über mehrere Wochen trans- Dokument enthält nur die Informationen, die nötig waren portiert. Tafeltrauben können auch innerhalb eines Tages um zu entscheiden, ob ein Organismus die dafür notwen- per Luftfracht von Südafrika oder Südamerika nach digen Kriterien erfüllt. Europa gelangen (EUROSTAT, o. D.). Ausgeschlossen wurden Organismen, die – in Europa bereits geregelt sind, also nicht europäische Methodik Organismen der EU-Richtlinie 2000/29/EC (EUROPÄI- SCHE KOMMISSION, 2000) wie Viren und Viren-ähnliche Die Methodik der Erstellung der Frühwarnliste für beson- Organismen von Vitis, Bohrfliegen (Tephritidae) und ders risikoreiche Schadorganismen an Tafeltrauben basiert Zwergzikaden (Cicadellidae) die potentiell Vektor für weitestgehend auf einer vorhergehenden Studie über Xylella fastidiosa sind. Schaderreger, die mit Tomaten verschleppt werden kön- –zwar Vitis als Wirt haben aber generell nicht mit den nen (EPPO, 2015). Im ersten Schritt wurde eine Excel- Trauben assoziiert sind. Tabelle mit Schaderregern erstellt, die weltweit an Vitis – in Europa bereits im Freiland etabliert sind. Organis- vorkommen. Aus der Vorstudie (DROPSA REVIEW, 2016) men, die derzeit begrenzt in Gewächshäusern weniger

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Mitgliedsstaaten vorkommen oder deren Vorkommen terlingen besteht ein geringeres Risiko, Pathogene oder Übersichtsarbeit gerade einer Tilgung unterliegen, wurden an diesem Larven innerhalb der Frucht (A1) werden dagegen auch Punkt nicht ausgeschlossen. während der Ernte und Verpackung in der Ware verblei- –zwar an Vitis registriert wurden, aber keine Schadwir- ben. Die Unterkategorie „t“ gilt für Organismen, die ohne kung besitzen. menschliche Hilfe zum Transfer auf Wirte im neuen Gebiet fähig sind. Das trifft auf fliegende Insekten zu, aber auch Organismen wurden noch aus weiteren Gründen von der auf windbürtige Pathogene. weiteren Betrachtung ausgeschlossen. Beispielsweise Nützlinge, Organismen unklarer systematischer Identität B. Ökonomisches Risiko. Hier wird die bekannte Schad- und Organismen, die wegen fehlender Informationen wirkung des Organismus im bisherigen Verbreitungsge- nicht bewertet werden konnten. biet an dem betrachteten Wirt oder anderen Pflanzen Die verbliebenen Organismen wurden in eine zweite bewertet. Entscheidend für die Wertung ist hier der Tabelle zur detaillierten Recherche und Bewertung über- höchste Schadenswert. Hat der Organismus beispiels- tragen. weise in seinem bisherigen Verbreitungsgebiet nur eine niedrige Schadwirkung an Vitis, kann aber verheerende Vergabe der Bewertungskriterien Schäden an Äpfeln anrichten, kommt er in die höchste Besonderer Fokus lag auf den vier Hauptkriterien für die Schadenskategorie (B1) an einem anderen Wirt (Unter- spätere Priorisierung (Erstellung einer Rangliste für das kategorie d). Organismen, die in der Vergangenheit starke 316 Risiko) der Organismen (Übersicht in Tab. 1): Schäden anrichten konnten, deren Bedeutung aber wegen Fortschritten im Pflanzenschutz oder der Züchtung abge- A. Stärke und Art der Assoziation mit der Frucht und die nommen hat, erhalten den Zusatz „historisch“ (h). Vekto- Transferfähigkeiten des Organismus. Dieses Kriterium ren (v) können durch die Übertragung anderer Patho- bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit, dass der Orga- gene eine zusätzliche Schadwirkung entfalten. nismus während der Ernte und Verpackung auf der Ware bleibt und wie hoch das Risiko einer Übertragung auf C. Beanstandungen. Hier wird geprüft, ob der Organis- Wirte in Europa ist. Bei sehr mobilen Organismen (A2) mus bereits bei pflanzengesundheitlichen Kontrollen in mit einem starken Fluchttrieb wie beispielsweise Schmet- Warensendungen mit Früchten beanstandet worden ist.

Tab. 1. Übersicht über die vier wichtigsten Kriterien und ihrer Kategorien für die Priorisierung der Schadorganismen

Kriterium Kategorie Unter- Bedeutung Kategorie

Assoziation mit A 1 an oder in der Frucht in einem wenig mobilen Lebensstadium der Frucht (Larven, Eier, sessile Adulte) 2 an oder in der Frucht in einem hoch mobilen Lebensstadium, unklar ob der Organismus am Erntegut verbleibt t hohe Transferfähigkeit im neuen Gebiet durch mobile Lebensphase (flugfähige Insekten, bei Pathogenen auch durch Vektoren) Berichtete B 1 hoch: Berichte über schwere Schäden oder Organismus Schadwirkung wird als Hauptschaderreger geführt 2 mittel: Berichte über gelegentliche Schäden 3 gering: Sekundärschadorganismus, geringe Schadwirkung U unbekannte Schadwirkung d Schadkategorie bezieht sich auf anderen Wirt h historisch: berichtete Schäden in der Vergangenheit deutlich höher als heute v Vektor, zusätzliche Schäden durch die Übertragung von Pathogenen Beanstandungen C 1 der Organismus ist mindestens einmal oder auch vielfach in Warensendungen mit Früchten gefunden worden U bisher keine Beanstandungen durch diesen Organismus bekannt In Ausbreitung D 1 Der Organismus hat neue Gebiete besiedelt, seine oder invasiv Verbreitungsgrenzen erweitert oder befällt neue Wirtspflanzen. 2 keine Änderungen, Verbreitung statisch U unbekannt: die verfügbaren Daten lassen keinen Schluss zu

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D. in Ausbreitung, invasiv, mit steigender ökonomischer davon konnten aus nachfolgenden Gründen von der wei- Bedeutung. Kriterium D bezieht sich auf folgende Fra- teren Betrachtung ausgeschlossen werden. Übersichtsarbeit gen: Hat der Organismus in der Vergangenheit bereits neue Gebiete erfolgreich besiedelt? Breitet sich der Orga- – 84 Organismen unterlagen in Europa bereits einer nismus derzeit weiter aus (auch innerhalb eines Staa- Regulierung. tes)? Zeigt der Organismus derzeit ein gesteigertes – 354 waren generell nicht mit den Trauben von Vitis Schadpotential? assoziiert. – 306 sind in Europa heimisch oder bereits etabliert. Priorisierung und Erstellung der Frühwarnliste – 101 Organismen sind nicht als Schadorganismen an Die Auswahl der Organismen für die eigentliche Früh- Vitis bekannt. warnliste erfolgte über die Kombination der vier Krite- – 69 Organismen wurden wegen ihres Nützlingsstatus, rien nach einem festgelegten Schema, um die Organis- fehlenden Informationen oder ungeklärter systemati- men mit dem höchsten Risiko für eine Einschleppung scher Identität ausgeschlossen. und für nicht unerhebliche Schäden an europäischen Kulturpflanzen festzustellen. Die entsprechenden Kom- Die verbliebenen 126 Organismen wurden nach den binationen sind in Tab. 2 angegeben. Die Frühwarnliste oben genannten Kriterien bewertet und priorisiert. Mit wurde unterteilt. Im ersten Teil stehen die Organismen 108 Arten (86%) sind hier die Insekten die am stärksten mit großer ökonomischer Bedeutung und hohem Über- vertretene taxonomische Gruppe. Dazu wurden neun Pilze tragungspotential. Im zweiten Teil sind die Organismen (ausschließlich Ascomyceten), sechs Milbenarten, zwei 317 eingetragen, die eine geringere ökonomische Bedeutung Schneckenarten und ein Bakterium intensiv betrachtet. aber eine hohe Übertragungswahrscheinlichkeit besitzen 30 Organismen erfüllten die in den Methoden genann- und die Organismen mit größerer ökonomischer Bedeu- ten Kriterien für die Aufnahme in die Frühwarnliste tung aber einem niedrigeren Transferpotential. (Tab. 3). In Teil 1 der Liste befinden sich 12 Arten und in Teil 2 finden sich die restlichen 18 Arten wieder. Inner- halb der Listenteile sind die Organismen alphabetisch Ergebnisse geordnet. Aus Platzgründen wird hier auf die Aufzählung der meist sehr umfangreichen Wirtspflanzenlisten In der Untersuchung wurden weltweit 1040 Organismen zusätzlich zu Vitis verzichtet. Bei den Schäden sind vor- mit einem Bezug zu Vitis identifiziert. 914 Organismen wiegend die Schäden an Weinreben angegeben, es sei

Tab. 2. Kombinationen von Kriterien zur Aufnahme eines Organismus in die Frühwarnliste

Listenteil Kriterien Bedeutung

1. Organismen mit hohem A1t/A2t + B1 + (C1 oder D1) Frucht-Assoziation eines immobilen oder mobilen Lebensstadiums Übertragungspotential eines eigenständig transferfähigen Organismus mit derzeit und großer ökonomischer nachweislich hoher ökonomischer Bedeutung, entweder bereits Bedeutung beanstandet und/oder in Ausbreitung begriffen. A1t/A2t + B1 + beliebig Frucht-Assoziation eines immobilen oder mobilen Lebensstadiums eines eigenständig transferfähigen Organismus mit derzeit nachweislich hoher ökonomischer Bedeutung 2. Organismen mit A1/A2 + B1 + beliebig Frucht-Assoziation eines immobilen oder mobilen Lebensstadiums geringerer ökonomischer eines nicht eigenständig transferfähigen Organismus mit hoher Bedeutung aber hohem ökonomischer Bedeutung (auch historisch oder unsicher) Übertragungspotential/ A1t/A2t + B2 + (C1 oder D1) Frucht-Assoziation eines immobilen oder mobilen Lebensstadiums großer ökonomischer eines eigenständig transferfähigen Organismus mit mittlerer Bedeutung aber ökonomischer Bedeutung, entweder bereits beanstandet und/oder niedrigerem mit steigender Schadwirkung/Verbreitung Übertragungspotential A1t + B2 (außer B2d) + beliebig Frucht-Assoziation eines immobilen Lebensstadiums eines eigenständig transferfähigen Organismus mit mittlerer ökonomischer Bedeutung, sofern die ökonomische Bedeutung auf Vitis bezogen ist A1t/A2t + B3v oder BU oder BUv Frucht-Assoziation eines immobilen oder mobilen Lebensstadiums + (C1 oder D1) eines eigenständig transferfähigen Organismus oder Vektors mit niedriger oder unbekannter ökonomischer Bedeutung, entweder bereits beanstandet und/oder in Ausbreitung begriffen. handverlesen Erfüllt nicht vollständig die Kriterien, stellt aber ein nicht akzeptables Risiko dar

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denn die Schadenseinstufung bezieht sich auf Schäden Liste kann und soll nicht alle potentiellen Schadorganis- Übersichtsarbeit an anderen bedeutenden Kulturarten. men an der jeweiligen Warenart aufweisen, sondern die Organismen mit dem höchsten Risiko beleuchten. In der Regel handelt es sich hierbei auch um die am besten Schlussfolgerungen untersuchten Organismen mit der umfassendsten verfüg- baren Literatur. Der Mangel an ausreichenden Publika- Ziel dieser Studie war die Identifizierung von Schadorga- tionen zu einigen Schaderregern erschwerte dennoch die nismen, die aus Drittländern mit Tafeltrauben nach Euro- Bewertung der einzelnen Organismen. Gerade für Afrika, pa eingeschleppt werden können und die bisher nicht dem wichtigsten Importeur von Weintrauben in die EU, geregelt sind. Normalerweise werden in Europa Risiko- sind die Informationen zu Schadorganismen an Vitis sehr analysen für einzelne Schadorganismen aus gegebenem lückenhaft. Dennoch wurden in dieser Studie 126 Schad- Anlass durchgeführt, beispielsweise wegen aktueller organismen identifiziert die potentiell mit Tafeltrauben Beanstandungen eingeführter Waren oder eines neuen verschleppt werden können und bisher nicht in der EU Auftretens in einem der Mitgliedsstaaten. Die Herange- etabliert oder geregelt sind. 30 dieser Organismen wur- hensweise, den Einschleppungsweg, also die Warenart den auf die Frühwarnliste aufgenommen, da sie nach den als Ausgangspunkt einer Risikoanalyse zu betrachten ist hier angelegten Kriterien ein sehr hohes pflanzengesund- in Europa noch neu, wird aber bereits vor allem von Aus- heitliches Risiko für Europa darstellen. Diese Organis- tralien, Neuseeland und den USA sehr erfolgreich durch- men stellen alle ein ökonomisches Risiko für den Wein- 318 geführt. Diese Vorgehensweise ist ausgesprochen arbeits- bau dar, die Mehrheit dieser Schadorganismen ist zusätz- aufwendig, da eine Vielzahl von potentiellen Schaderre- lich in der Lage, weitere in der EU bedeutende Kultur- gern weltweit identifiziert und geprüft werden muss. Die pflanzen zu schädigen. Besonderes Risiko besteht vor

Tab. 3. Frühwarnliste gefährlicher Schadorganismen, die potentiell mit Tafeltrauben in die EU eingeschleppt werden können

Art (Taxonomie) Assoziation mit der Traube Verbreitung Schaden Weitere Informationen

* Alternaria Befällt hauptsächlich junge, zarte Asien: China [3] Wunden begünstigen In- Die einzig bekannten viticola Blattstiele, Stielchen, Früchte und fektionen, aber der Erreger Wirte sind Vitis vinifera und (Ascomyceten) Traubenstielchen ohne sichtbare kann auch durch natür- einige Hybridsorten. Symptome in alten Blütenständen liche Öffnungen eindrin- Quarantäneschad- [1, 2]. Unreife infizierte Beeren kön- gen [1]. Infizierte Stängel organismus für Australien nen neben reifen nicht infizierten werden braun und trock- [3]. Die Konidien können Beeren vorhanden sein, wenn die nen aus, was dazu führt, sich durch Wind und Regen Beerenentwicklung über eine Traube dass die Blütenknospen verbreiten [4]. ungleichmäßig ist. Die Pilze können und die jungen Früchte als Sporen auf asymptomatischen und die infizierten Blüten- Trauben übertragen werden [1]. stände schrumpfen, aus- Flecken auf der Fruchthaut bestehen trocknen und abfallen. In- wahrscheinlich aus Myzel und fallen fizierte Beeren entwickeln ab, wenn die Beeren die halbe Größe dunkelbraune oder erreichen. Die Beeren entwickeln schwarze Flecken auf der sich scheinbar normal weiter, sind Haut, die während der Bee- aber möglicherweise weiterhin infi- renentwicklung abfallen. ziert [2]. Kann starken Frucht- und Blütenfall auslösen. Befallen werden die Traubenstiele, Stielchen, Blütenstände und Beeren. Ertragsverluste von 30– 50% in China [2]. *Argyrotaenia Die Larven fressen an der Frucht- Südamerika: Bedeutender Schadorga- sphaleropa oberfläche [12], wenn die Larven Argentinien [14], nismus in Weinbergen und (: sich auf einer Trauben etabliert Bolivien [15, un- Apfelplantagen im süd- ) haben, ignorieren sie Laub und ver- ter Berufung auf lichen Uruguay [13]. bleiben auf der Traube [13] andere], Brasili- Hauptschädigung der en, Uruguay [12]. Traube nach dem Reifebe- Unsicher: Süd- ginn. Die Larven schädigen amerika: Peru; die Beeren und bedecken Mittelamerika: die Trauben mit Seiden- Panama [15]. filamenten und Exkre- menten [16], sekundäre Pilzinfektionen erhöhen das Schadpotential [13].

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Tab. 3. Fortsetzung Übersichtsarbeit Art (Taxonomie) Assoziation mit der Traube Verbreitung Schaden Weitere Informationen

* Harrisina Primär ein Blattfresser, befällt aber Nordamerika: Wichtigster Blattschädling Quarantäneschadorganis- brillians auch die Trauben [17, 1]. Bei hohen USA, Mexiko [17] im Hauptweinbaugebiet mus in Neuseeland. Wurde (Lepidoptera: Populationen fressen ältere Larven Mexikos [19]. In Teilen Kali- an Tafeltrauben zur Ein- Zygaenidae) an den Beeren [18] forniens entlauben die Lar- fuhr nach Neuseeland ven ganze Weinberge und beanstandet [1]. wilde Reben in Parks und Gärten in der Nähe von Flüssen und Bächen [17]. Die Schädigungen finden sowohl vor, als auch nach der Ernte statt. Der Blatt- verlust führt zu Ernteaus- fällen und Qualitätsverlus- ten (Sonnenbrand an den Beeren) an den Trauben. Blattverluste verursachen auch in der nachfolgenden Saison Ernteverluste [19]. Schäden an Beeren durch 319 ältere Larven begünstigen Traubenfäule, die die ganze Traube zerstört [18]. *Marmara Larven bilden Schlangenminen an Nordamerika: Keine ökonomisch bedeut- Citrus ist der Hauptwirt. Es gulosa Blattspindeln und Beeren von Wein- USA (Arizona, samen Schäden an Ta- gibt kein Überwinterungs- (Lepidoptera: reben und leben in der Frucht. Kalifornien, feltrauben oder Rosinen stadium, die Entwicklung Gracillariidae) Schäden sind oft schwer zu Florida, Texas), [20]; 5–80% Schäden verläuft über das gesamte erkennen [20]. Die Eier werden direkt Mexiko; Karibik: durch Minen auf Früchten Jahr mit beschleunigter auf die Frucht gelegt, die frisch Kuba [21]. anfälliger Zitruskulturen Generationenfolge in der geschlüpften Larven bohren sich in wie Grapefruit, warmen Jahreszeit. Sechs die Fruchthaut. Die Verpuppung Pampelmuse, Orangen bis acht Generationen pro findet außerhalb der Minen in [23], wirtschaftlich be- Jahr bei etwa vierwöchiger seidenen Kokons an den Früchten deutsamer Schadorganis- Generationenfolge von statt [21]. Bei Weinreben werden an mus in Kalifornien, Arizo- Mai bis November [23]. den der Traubenstiel, die Stielchen na, Nordmexiko und Kuba. Erst 2001 wurde die Identi- und Beeren befallen [22]. Verursacht kosmetische tät der Art geklärt [22]. In Schäden, macht aber die der Antwort auf die EP- Frucht unverkäuflich [23]. PO-Umfrage zu gefährli- In Kalifornien verursachte chen gebietsfremden ein Ausbruch im Jahr 1995 Weinschädlingen gelistet. 80–90% Obstverlust in ei- nigen Anlagen [24]. * Paralobesia Die Eier werden auf den Beeren Nordamerika: Bedeutendster Schmetter- Die Art wurde auch unter viteana abgelegt, die Larven fressen an und USA [25] ling an Wein im östlichen dem Artnamen Endopiza (Lepidoptera: in den Beeren. Stark befallene Nordamerika [25]. In unbe- viteana geführt. Tortricidae) Trauben können zur Erntezeit eine handelten Anlagen werden Quarantäneschad- Vielzahl von Larven beinhalten. bis zu 90% der Früchte zer- organismus in Neusee- Häufig sind ganze Trauben stört. Larven der ersten land. Die Art kann 3–4 zusammengewebt [25]. Vitis ist Generation weben Blüten- Generationen im Jahr bevorzugter Larvalwirt. knospen oder Beeren entwickeln [25]. In der zusammen und fressen an Antwort auf die EPPO-Um- ihnen oder den Stielchen. frage zu gefährlichen Larven der zweiten Genera- gebietsfremden tion bohren sich in die noch Weinschädlingen gelistet. grünen Beeren und fressen intern, am Eintrittsloch ent- wickelt sich ein rötlicher Punkt. Eine Larve zerstört 2– 6 Beeren. Innerhalb einer Traube fressen oft mehrere Larven, die sich auch zur Erntezeit noch in der Traube befinden können. Befallene Trauben werden oft sekundär mit Pilzen oder Drosophila spp. infiziert [26].

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Tab. 3. Fortsetzung Übersichtsarbeit Art (Taxonomie) Assoziation mit der Traube Verbreitung Schaden Weitere Informationen

* Phlyctinus Die Käfer befallen die Früchte und Afrika: Südafrika Einer der bedeutendsten Wurde an Tafeltrauben zur callosus verursachen Narben auf der (natürlich); Weinschädlinge am West- Einfuhr nach Neuseeland (Coleoptera: Beerenhaut [9]. Die Stielchen Ozeanien kap in Südafrika [30] und [1] und wiederholt an Curculionidae) einzelner Beeren können (eingeführt): wesentlicher Pflanzenge- Tafeltrauben bei der abgefressen werden oder der Australien, sundheitsschädling an Einfuhr in die USA bean- gesamte Traubenstiel so stark Neuseeland [9, Tafeltrauben aus Südafrika standet [9]. Regelmäßig geschädigt werden, dass die ganze 27] [31]. Die Läsionen an den seit den 1960ern an Waren Traube abstirbt [28] oder die Beeren machen die aus Südafrika Traubengröße reduziert ist. Die Trauben unverkäuflich und beanstandet. Bisher nicht Käfer können Löcher in die Beeren der Befall führt zu in der Lage sich in der und Traubenstiele bohren [29]. Beanstandungen und nördlichen Hemisphäre zu Zurückweisungen der etablieren. Quarantäne- Ware im Export [29, 31]. In schadorganismus in den Neuseeland ist die Art ein USA und Israel. In der Schädling an Weinreben in Antwort auf die EPPO-Um- Gewächshäusern. frage zu gefährlichen Geschädigte Blätter gebietsfremden weisen Fraßlöcher und Weinschädlingen gelistet. 320 ausgefranste Blattränder auf, junge Pflanzen können komplett entlaubt werden [33]. Die Larven fressen an Wurzeln und können vor allem junge Reben schwer schädigen (Trockenstress, Kümmerwuchs) [32]. *Physalospora Infiziert vorwiegend Stiele, Stiel- Asien: China, Ko- Schwere Schäden meist Die Informationen über baccae (Ascomy- chen und Früchte der Trauben. Koni- rea, Japan [2] nur in nassen, warmen diesen Pilz stammen aus ceten) dien und Ascosporen werden durch Jahreszeiten in schlecht drei Risikoanalysen, die Wind, Regen und Insekten auf Trau- bewirtschafteten Anlagen zitierten Referenzen waren ben verteilt. Infektionen treten am [5]. Verursacht Fäule an der auf Chinesisch oder ehesten von Beginn der Reifung bis gesamten Traube [6]. unzugänglich. Die Identi- zur Ernte auf. Die infizierten mumi- Infizierte Stielchen tät des Pilzes ist unklar. fizierten Beeren verbleiben an der entwickeln hellbraune Der Name Physalospora Traube. Es ist unwahrscheinlich dass Punkte nahe der Frucht. baccae Cavara ist ein während der Ernte und Verpackung Wenn die Verfärbung das Nomen Dubium alle symptomlosen und mumifizier- Stielchen umfasst, unbekannter Anwendung. ten Beeren entfernt werden [5, 2]. trocknet es ein und Unbekannt, ob das schrumpft, dann beginnt Pathogen, auf das dieser der Befall von Frucht und Name in Japan und Korea Traubenstiel. In China sind angewendet wird, derselbe Infektionsraten der ist wie das europäische Früchte von 30%–75% Pathogen [2, 6]. Hier bekannt [2]. Die einzigen betrachten wir die bekannten Wirte sind Vitis asiatischen und vinifera und Vitis ssp. [2]. europäischen Pilze als zwei verschiedene Arten, Pathovare oder Stämme.

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* Die Larven der Gattung Proeulia Südamerika: Häufigster Vertreter der Heranreifende Larven auraria fressen an der Fruchtoberfläche [25] Chile [9] Gattung in Chile. vertragen keine tiefen (Lepidoptera: und bohren sich in die Frucht ihrer Ursprünglich Lagertemperaturen über Tortricidae) Wirtspflanzen [34]. Wegen der Citrus-Schädling, nun 2–3 Wochen. Das erste geringen Kältetoleranz ist die starker Schädling an überwinternde Überlebensfähigkeit der Larven bei Weinreben [34]. Die Larven Larvenstadium verbirgt langer Lagerung der Trauben über fressen an Knospen, sich in Pflanzenteilen und mehrere Wochen fraglich. Blüten, Blättern und Früch- verträgt Temperaturen von ten. Sie sind sehr gefräßig 6–8°C über einen Monat und in der Lage eine große [9]. Die Art hat in China, Anzahl von Knospen und Südkorea, Taiwan und den Blüten zu zerstören. USA einen Zusätzlich bohren sie Quarantänestatus. offene Galeriegänge in P. auraria wurde 34 Mal an Früchte [35]. In den Blaubeeren in die USA geschädigten Trauben beanstandet und zweimal breitet sich Botrytis-Fäule in Japan [38]. In der aus [34]. Befällt auch Antwort auf die Wirte, die nicht im EPPO-Umfrage zu 321 natürlichen Lebensraum gefährlichen der Art vorkommen wie gebietsfremden Malus und Vitis [9]. Die Weinschädlingen gelistet. Befallsstärke nimmt zu [36] und die Art verfügt über ein hohes Quarantänerisiko [37]. * Retithrips R. syriacus verursacht starke Nordamerika: Verheerender Schädling an An Ablegern von Jatropha syriacus Vernarbungen der Beerenhaut [39]. USA; Afrika: Weinreben in Andhra in Puerto Rico beanstandet (Thysanoptera: Sowohl die Adulten als auch die Malawi, Tansa- Pradesh, Indien. Sowohl [44]. Thripidae) Nymphen fressen an Pflanzensäften nia, Tunesien [9], die Erntemenge als auch und der Fruchthaut [9]. Ägypten, Lybien, die Qualität werden Sudan, Kenia, beeinträchtigt [45]. Die Mali, Mosambik, Blätter des Wirtes Uganda, Soma- verwelken oder fallen ab, lia, Südafrika die Früchte vernarben an [40]; Asien: Irak, den Fraßstellen und Indien, Israel [9], werden durch Exkrete Sri Lanka [129], verunreinigt [39]. Libanon, Syrien, Wichtiger Weinschädling Palästina, Türkei, auch in Israel [9] und Vereinigte Arabi- Brasilien [46]. sche Emirate [40]; Südamerika: Brasilien [41]; Karibik: Puerto Rico [42]. Eingeschleppt in zumindest Gua- deloupe [43], Florida, Puerto Rico [44] und Tunesien [40].

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* Rhipiphorothri Befällt Blüten und sich entwickelnde Asien: Indien, Einer der wichtigsten Vitis vinifera ist der Haupt- ps cruentatus Beeren, die eine korkartige Schicht China, Sri Lanka, Weinschädlinge Indiens wirt [47]. Derzeit ist noch (Thysanoptera: entwickeln und braun werden [2]. Pakistan, Taiwan [1]. In Indien in allen unklar, ob diese Art ein Thripidae) Die Art hält sich meist gut sichtbar [48], Haupt-Weinbaugebieten Vektor ist. R. cruentatus an den Früchten auf und sollte bei Afghanistan, weit verbreitet und mit entwickelt in Indien 5–8 Inspektionen leicht erkannt werden Bangladesch, starker Schadwirkung [2]. Generationen [2]. [9], aber einzelne Adulte oder Myanmar, Oman, Befallene Blätter werden Natürliche Feinde haben Nymphen können auch innerhalb Thailand [1]. braun und fallen vorzeitig einen entscheidenden Ein- der Traube verborgen sein [1]. ab. Befallene Beeren fluss auf die Populations- entwickeln eine korkartige entwicklung [47]. Die Art Schicht. kann sich mit dem Wind über lange Distanzen verbreiten. Die Reproduk- tion ist vorwiegend sexuell, aber die Weibchen können parthenogenetisch Männ- 322 chen zeugen [1]. * Xanthomonas Die Symptome entwickeln sich auf Südamerika: In stark infizierten Quarantäneschadorganis- campestris pv. Blattstielen, Traubenstielen und Brasilien; Asien: Weinbergen in Indien mus für Australien [3]. Der viticola Stielchen von Trauben. Auf den Indien [3], kommt es zu Verlusten Erreger breitet sich über (Xanthomonada Beeren entwickeln sich braune bis Thailand von 60–80% [7]. Regen oder Bewässerung les) schwarze Läsionen; stark infizierte (unsicher) [8], Verursacht Blattfäule, aus, aber vor allem durch Beeren sind klein und schrumpelig Europa: Ukraine Krebs an Stamm und infiziertes [7]. Die Bakterien können sich auf (unbestätigt) [9]. Stielen und umfangreiches Pflanzenmaterial und asymptomatischen Beeren befinden Blattsterben. Zusätzlich Arbeitsmaterialien [8]. wird der Ertrag und die (Kleidung, Qualität der Trauben durch Schneidwerkzeuge) [10]. veränderte Farbe und Die Einschleppung nach Größe der Beeren und Brasilien erfolgte nekrotische Läsionen vermutlich über infizierte vermindert. Derzeit die ‚Red Globe‘ Pflanzen aus wichtigste Weinkrankheit Indien [11,8]. in Brasilien [10]

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* Zaprionus Sowohl Eier als auch die Larven Afrika: auf dem Z. indianus ist oft mit In der EU beanstandet an indianus können mit den Trauben verschleppt Festland Belege beschädigten oder gefalle- Früchten von Citrus (Diptera: werden. Adulte wurden erfolgreich annähernd nen verrottenden Früchten aurantium, Citrus paradisi, Drosophilidae) aus infizierten Tafeltrauben aus dem flächendeckend, assoziiert, aber die Art ist Diospyrus kaki (bisher kein Feld angezogen [49]. Die Eier werden zusätzlich auch in der Lage, in Feigen bestätigter Wirt), an oder in die Früchte abgelegt [50], Madagaskar, [55], Malphigia emarginata Magnifera indica und die Larven entwickeln sich innerhalb Mauritius, und Dimocarpus longan Psidium guajava. der Frucht. Wurde in der EU unter Reunion, Sao [58] einzudringen. Zusätzlich an Passiflora Anderem an Citrus, Diospyrus kaki, Tome und Ernteverluste wurden auch edulis ohne Benennung der Magnifera indica und Psidium guaja- Principe, in Weinbergen in Virginia Warenart ([62] unter va beanstandet. Unklar ob die Art Seychellen, gemeldet ([60] unter Berufung auf EUROPHYT unbeschädigte Früchte aller Wirts- Madeira Berufung auf andere). Bei Daten). Z. indianus ist sehr pflanzen befällt. In dieser Arbeit (Portugal), Weinreben in Michigan ist anpassungsfähig. In wird eine potentielle Assoziation Kanarische noch unklar, ob die Art Brasilien folgte einer mit der Traube angenommen. Inseln (Spanien) selbst ein Schädling ist einzigen Einschleppung [27], Komoren oder nur beschädigte eine rapide Verbreitung [9]. Asien: Indien, Früchte befällt [49]. Sofern [61] und eine Iran, Israel, die Auswirkungen auf die nachfolgende Ausbreitung Saudi-Arabien Weinbauindustrie noch innerhalb Süd- und 323 [28], Libanon ungeklärt sind, wird Nordamerikas. (2009,[51]), Z. indianus als „potentiell Jordanien [52], zerstörerischer“ Irak, Nepal, Traubenschädling [60] Oman, Pakistan betrachtet. Aufzeichnun- [53], Vereinigte gen gibt es über den Befall Arabische von reifenden Punica Emirate [9]; granatum und Eriobotrya Aserbaidschan japonica [55]. In Brasilien [53]. Südamerika: verursachte Z. indianus Argentinien, nach der Einschleppung Brasilien (1998), 40% Ernteverluste bei Uruguay [28]; Feigen [61]. In Brasilien Ecuador, Peru wurden reifende Pfirsiche [54]; Venezuela befallen [56]. [53]; Nordamerika: Kanada (Ontario, Quebec, Erst- nachweis, unklar, ob die Art dort Überwintern und sich etablieren kann [55]); Mexiko (2002); USA (2005) (zuerst im Süden dann Ausbreitung nach Norden [56, 9]); Mittel- amerika: Panama (2003); Karibik: Berichte für Kaimaninseln [Zitiert in 53]. Europa: unklarer Status: Spanien Festland: [57], unbestätigt: Italien und Österreich [27].

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Accuminulia Die Larven bohren sich in die Beeren Südamerika: Bisher wenige An Tafeltrauben [63] und buscki [3] und wurden an Tafeltrauben Chile [63] Informationen über Vaccinium [38] (Lepidoptera: beanstandet [63]. Schäden verfügbar. Die Art beanstandet. A. buscki Tortricidae) wird als „potentiell hat sein zukünftiges Wirtspflanzenspektrum Schädlingsproblem“ für auf Kulturpflanzen Chile betrachtet [34]. (Prunus, Vitis) erweitert, Cepeda [64] beschreibt die in Chile nicht gelegentliche ursprünglich heimisch ökonomische Schäden sind [63]. und eine Relevanz als Quarantäneschädling. Die die Art hat bereits zu der Zurückweisung von Waren geführt [38]. Aleurolobus Sowohl Adulte als auch Nymphen Asien: China, Ja- In China entwickeln sich Quarantäneschadorganis- taonabae könnten mit Tafeltrauben importiert pan, Indien, drei Generationen pro Jahr. mus in Australien. 324 (Hemiptera: werden, da sie den Saft der Beeren Taiwan [65] Die Eier überwintern an Aleyrodidae) saugen. Adulte und Nymphen fres- Weißdorn und schlüpfen sen an reifenden Weintrauben [2]. im folgenden Frühling. Die Die Nymphen verbleiben zur Ver- Adulten der ersten puppung und bis zum Schlupf der Generation erscheinen im Adulten an der Nahrungsquelle [65]. späten Mai und verlassen den Weißdorn um Eier auf die Blätter von Weinreben abzulegen. Die Nymphen fressen hauptsächlich an Weinblättern. Die Adulten und einige Nymphen saugen an reifendenden Weintrauben. Die Schäden führen sowohl zu einer reduzierten Erntemenge, als auch zu Qualitätsverlusten [65]. Honigtau begünstigt das Wachstum von Pilzen [66]. Weiße Fliegen gelten als Hauptschädlinge an tropischen und subtropischen Kulturen, sowie Kulturen unter geschützten Bedingungen in gemäßigten Klimazonen [67].

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Amyelois Die Larven fressen innerhalb der Nordamerika: Keine Daten für die Beanstandet in Korea an transitella Frucht und sind meist in vertrockne- Mexiko; USA; Schäden an Weintrauben frischen Orangen und (Lepidoptera: ten oder faulenden Beeren innerhalb Mittelamerika: verfügbar. A. transitella ist Walnüssen aus den USA Pyralidae) der Traube zu finden. Die Eier Costa Rica; ein wichtiger Schädling an [76]. A. transitella ist in werden gewöhnlich in Risse an der Südamerika: Nussfrüchten (Mandeln, Australien meldepflichtig reifenden Frucht oder unter Brasilien [17], Walnüsse, Pistazien) und und gilt als Knospenschuppen abgelegt. Die Argentinien [68]. schädigt auch Risikoorganismus [72]. Larven befinden sich meist in Kanada [72], Zitrusfrüchte [72]. Die Art Beeren, die wegen der Qualitäts- unbestätigt. ist der wichtigste ansprüche nicht mit verpackt Abwesend in der Schädling im würden [17]. Unsicher, ob die Art mit EU: In Italien Pistazienanbau [73] und Tafeltrauben verschleppt werden scheinbar nur be- das wichtigste kann. anstandet [69]. Schadinsekt im Eingeschleppt in Mandelanbau [74]. Im Österreich [70], Mandelanbau auch Vektor nicht etabliert. In für Aspergillus flavus [75]. der Fauna Euro- pea [71] wird auch Deutsch- 325 land („present“) angeführt (ver- mutlich Bean- standung). Wir nehmen hier trotz Unsicher- heit an, dass der Schädling sich in Europa noch nicht angesiedelt hat. Argyrotaenia Die Eier können sich auf Früchten Nordamerika: Gelegentliche Schäden im A. citrana wurde in citrana befinden, die Larven fressen an sich Kanada, Weinbau in Kalifornien Neuseeland an (Lepidoptera: entwickelnden Früchten [77]. Larven westliche USA [78] mit bis zu 25% Tafeltrauben beanstandet Tortricidae) späterer Generationen fressen an [78], Mexico [17] Ernteverlust. Der Schaden [1]. Wurde in Japan der Oberfläche der Beeren [17]. Die entsteht durch die beanstandet (Warenart Larven weben ein Nest zwischen den Fraßtätigkeit der Larven in unklar, [80]). Die Art ist Trauben, wobei sie die Beeren, Stiele den Trauben und durch die uni- oder bivoltin [77]. und auch Blätter mit einweben [78]. Begünstigung von Die auffälligen Gespinste sollten bei Fäulniserregern [17]. Die der Ernte und Verpackung leicht überwinternden Larven entdeckt werden [17]. Dennoch befallen auch Knospen wurde die Art bereits an und junge Triebe. In Tafeltrauben beanstandet. Anlagen, die gegen Cydia pomonella behandelt werden, bleiben die Populationen meist klein. Allerdings kann A. citrana auch in geringen Dichten spürbare Schäden verursachen. Die Art ist ein bedeutender Schädling im Apfelanbau in den USA [79].

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Argyrotaenia Die Larven erzeugen ein Gespinst Nordamerika: Im Weinbau ist starker Hauptwirt Malus und velutinana innerhalb der Trauben, fressen Kanada, USA [82] Befall die Ausnahme, es andere Rosaceen [25]. (Lepidoptera: Löcher in die Beeren und fressen an werden nur wenige Tortricidae) den Traubenstielen [81] infizierte Trauben im Jahr gefunden. Im Apfelanbau verursacht der Larvenfraß Fruchtfäule und frühzeitigen Fruchtfall. In der Mitte des 20. Jahrhunderts als schlimmster Apfelschädling der östlichen USA betrachtet, heute durch integrierte Pflanzenschutzmaßnahm en weitestgehend unter Kontrolle [25]. 326 Brevipalpus frisst an Früchten, Blättern und Südamerika: B. chilensis ist ein Quarantäneschadorganis- chilensis Stämmen. Die Art ist bekannterma- Chile (natürlich) bedeutender Schädling mus in den USA [84] und (Acarida: ßen assoziiert mit Tafeltrauben und unterschiedlicher Neuseeland [3]. Tenuipalpidae) wurde an Tafeltrauben aus Chile in gartenbaulicher Kulturen Beanstandet an Zitronen die USA beanstandet [34]. Dennoch in Chile und ist in der Lage aus Chile [9]. Die Sorge vor wird im CABI CPC angegeben, dass relevante einer möglichen die Art Kultursorten für Tafeltrauben Produktionsverluste Einschleppung mit (abgesehen von einigen alten roten vermarktbarer Früchte zu Früchten wird durch die Varietäten) praktisch nicht befällt verursachen. B. chilensis ist Kühlung von Tafeltrauben und die Trauben ohne mobile ein sehr zerstörerischer und Zitronen über den Lebensstadien der Milbe geerntet Schädling an Transport über zumeist werden können. Unklar, ob die Art Weinpflanzen. Der Befall 3–4 Wochen relativiert. An mit Tafeltrauben verschleppt erfolgt zunächst an den Zitrusfrüchten sind die werden kann. Blättern und breitet sich Milben über das ganze Jahr dann auf die Trauben aus aktiv, an Weinpflanzen, [34]. Weinreben sind die Kiwis und anderen am stärksten betroffene laubtragenden Kulturen Fruchtkultur, vor allem werden die Tiere inaktiv rote Kultivare für die [9]. In der Antwort auf die Weinproduktion [9], mit EPPO-Umfrage zu Schäden bis 30% [3] gefährlichen beziehungsweise 30–40% gebietsfremden [83]. In Anlagen für die Weinschädlingen gelistet. Produktion von Tafeltrauben wurde abgesehen von wenigen Ausnahmen (die schwarze Kultursorte „Ribier“) bisher kein ökonomischer Schaden beobachtet [9].

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Carpophilus Die adulten Käfer fressen an frischen Ozeanien: Einer der schlimmsten An Tafeltrauben nach davidsoni oder getrockneten Früchten [85]. Neuseeland Schädlinge im Neuseeland beanstandet (Coleoptera: Einige Autoren berichten, dass bei (eingeschleppt, Steinobstanbau im [1]. Vektor für Monilinia Nitidulidae) Kulturen abgesehen von Pfirsichen, [88]), Australien südlichen Australien mit spp. und andere Nektarinen und Aprikosen nur [89] Ernteverlusten von mehr Mikroorganismen [85]. Der abgefallene Früchte befallen werden als 20% [85]. Ernteverluste Schädling verfügt über ([86], bezieht sich auf die Gattung von 30% an Pfirsichen, mehrere Charakteristika, Carpophilus). Andere Autoren Nektarinen und Aprikosen, die eine Verschleppung merken an, dass C. davidsoni Früchte zusätzlich Vektor für und Etablierung mit in frühen Reifungsstadien Monilinia spp. in importierten Früchten bevorzugt [87]. C. davidsoni wurde Australien [90]. Seit 2013 begünstigt, so bieten an Tafeltrauben beanstandet und ein zunehmendes Problem verrottende Früchte ideale wird hier trotz Unsicherheit als in der Mandelproduktion Entwicklungs- assoziiert mit Tafeltrauben Australiens (Larven und bedingungen und die betrachtet. Adulte in den Mandeln) erwachsenen Tiere sind [87]. Die ökonomische sehr gute Flieger [86]. Die Bedeutung der Art hat seit Art kann pro Jahr viele den 1950er Jahren Generationen haben und zugenommen [91]. Das kann als ausgewachsene 327 Wirtspflanzenspektrum Larve, Puppe oder Adulte der Gattung Carpophilus überwintern [87]. hat sich erweitert und die Gattung schädigt nun auch Kirschen und Erdbeeren [87]. Die Gattung ist schwer mit Insektiziden zu bekämpfen, da die Tiere die Kulturen erst zur Erntezeit befallen [92].

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Cotinis nitida Die Adulten fressen in Gruppen an Nordamerika: Bedeutender Die Art wurde an (Coleoptera: reifenden oder reifen Früchten. Die USA [94] Weinschädling, Tafeltrauben nach Scarabaeidae) Käfer sind bis zu 2,5 cm lang. Sie vorwiegend im südlichen Neuseeland beanstandet reagieren sehr stark auf attraktive Teil der USA. In Jahren mit [1]. Lockstoffe. Sie werden von schwerem Befall können unbeschädigten Weintrauben die Adulten durch direkte angelockt, stärker jedoch von Fraßschäden fast die beschädigten Trauben und ihren gesamte Ernte vernichten. Artgenossen, sowie den Die Art gilt als der Aggregationspheromonen ihrer bedeutendste Artgenossen. Die stärkste Weinschädling zur Lockwirkung entwickeln Erntezeit in Kentucky [96]. geschädigte Weintrauben mit C. nitida schädigt die Artgenossen und Popilia japonica Traube durch den Fraß an [93]. Die großen Käfer sollten bei der reifenden oder reifen Ernte leicht entdeckt und entfernt Beeren. Die Tiere haben am werden, allerdings könnten sie bei Kopf ein Horn, mit dem sie der Anwesenheit starker Lockstoffe in unbeschädigte Früchte 328 auf die Ware zurückkehren. eindringen können. Der Unsicher ob Tafeltrauben ein Geruch der Tiere und ihre relevanter Verbreitungsweg sind, Exkremente können die die allerdings wurde die Art auf Trauben ruinieren, selbst Tafeltrauben nach Neuseeland wenn der direkte beanstandet [1]. Fraßschaden gering ist [96]. Hammons et al. [93] führen an, dass C. nitida nicht eigenständig in der Lage sei unbeschädigte Früchte zu schädigen und dass die starke ökonomische Bedeutung in Nordamerika erst durch die Einschleppung des invasiven Popilia japonica zustande kam. P. japonica (EU Anhang I/A2, kürzlich nach Italien einge- schleppt) schädigt zunächst die Früchte und lockt C. nitida durch den Geruch der geschädigten Früchte und Aggregationspheromone an. C. nitida ist ein verbreiteter Schädling der meisten Fruchtkulturen im mittleren Westen der USA [96].

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Dichocrocis An Wein legen die Adulten die Eier Asien: China, Der Schaden wird durch Die Art wurde vielfach an punctiferalis einzeln an Stiele. Die Larven bohren Indien, Indonesi- die Larven verursacht, die Früchten aus (Lepidoptera: sich in die Stiele oder fressen an den en, Japan, Nord- sich in Stämme, Triebe, unterschiedlichen Ländern Crambidae) Beeren. Die Larven weben mehrere korea, Malaysia, Knospen, Früchte und von Groß Brittanien (18 Beeren zusammen und fressen an Myanmar, Sri Samen vieler Pflanzen Beanstandungen 2007– ihnen. Die Verpuppung findet in den Lanka, Taiwan bohren. Zusätzlicher 2012 an Annona sqamosa, Fraßgängen statt [1]. [27], Schaden entsteht durch Magnifera indica, Psidium) Bangladesch, die erhöhte Anfälligkeit und den Niederlanden Burma [8]; gegen sekundäre beanstandet [99]. Über Ozeanien: Infektionen [100]. Eins der 100 Beanstandungen von Australien, wichtigsten D. punctiferalis durch die Papua-Neuguinea Schadinsekten an USA [100]. Bei [27]. Meist in den Pfirsichen und D. punctiferalis handelt es Subtropen, aber bedeutender sich um einen schlecht auch in Hokkaido Maisschädling in Süd definierten Artkomplex (Nordjapan) und China. Wichtiger Schädling und in der Literatur Nordchina [99]. an Äpfeln in Nord China herrscht Verwirrung um Unsicher: Asien: [9]. D. punctiferalis kann die Identität der jeweils Brunei durch mehrere studierten Art [99]. Der 329 Darussalam, Generationen im Jahr sehr Artkomplex besteht Kambodscha, hohe Populationsdichten mindestens aus zwei Südkorea, Laos, entwickeln. Die Exkrete Arten. Eine polyphage Philippinen, haben einen hohen Form, die an Früchten und Thailand, Zuckergehalt und fördern diversen Pflanzenfamilien Vietnam (eine die Sekundärinfektion frisst und einen Publikation). durch andere Insekten Nahrungsspezialisten an Zweifelhafte oder Pathogene [97]. Vitis Pinaceen in Japan und Angaben: vinifera ist ein Nebenwirt China [1]. Die Art Pakistan (nur [9]. unterliegt in Neuseeland Beanstandung, [97], den USA [8] und [99]). Kanada phytosanitären Großbritannien Regulierungen [98]. [71], nur Beanstandung [99]. Naupactus Die Adulten fressen oberflächlich an Südamerika: N. xanthographus befällt Die Adulten sind xanthographus Früchten [9]. An Tafeltrauben Argentinien, laubtragende flugunfähig und können in (Coleoptera: beanstandet [34]. Die Adulten sind Chile, Uruguay Fruchtkulturen wie den Trauben verborgen Curculionidae) flugunfähig und wenig mobil. [27]. In Chile Weinreben und Pfirsich. In sein. Käfer dieser Art eingeschleppt Uruguay ist der Schaden wurden an Tafeltrauben einschließlich gering. In Chile, wo die Art aus Chile in die USA und der Oster-Inseln eingeführt wurde, ist sie Peru beanstandet [34]. und Juan einer der wichtigsten Quarantäneschadorganis- Fernandez [9]. Schädlinge an Weinreben mus in den USA, Kanada Die Vorkommen (Literatur aus den und Jordanien. Weibliche in Brasilien und 1980er-1990er Jahren, [9]). Käfer sind in der Lage bis Paraguay sind Die Larven fressen an den zu 6 Monate ohne nicht Wurzeln, die Adulten Männchen Eier zu legen ausreichend fressen oberflächlich an [34]. In der Antwort auf die belegt. Blättern und Früchten [34]. EPPO-Umfrage zu Zusätzlich werden die gefährlichen Früchte mit Exkrementen gebietsfremden verunreinigt. Vitis vinifera Weinschädlingen gelistet. ist der Hauptwirt.

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Nipaecoccus viri- frisst äußerlich an Tafeltrauben [6] Afrika: weitver- Verursachte bis zu 5% N. viridis stellt ein hohes dis (Hemiptera: breitet inklusive Schaden in zwei pflanzengesundheitliches Pseudococcidae) Madagaskar, Weinbergen in Bangalore, Risiko dar. Einzelne Mauritius, Indien. Auf Hawaii wurde Individuen verbergen sich Seychellen; Nord- N. viridis lange als oft an schlecht amerika: zerstörerischte einsehbaren Bahamas, Schmierlaus betrachtet. Pflanzenteilen, zum Mexiko, USA, In Die Schäden in Beispiel unter dem Florida erstmals Zitronenhainen entstehen Stielansatz von 2009 [101]; vor allem durch Fruchtfall Zitrusfrüchten. Die Art Asien: Afghanis- bei sehr hohen kann sich leicht mit tan, Populationsdichten. An exportierten Pflanzen und Bangladesch, Citrus, verursacht der Fraß Pflanzenteilen verbreiten Kambodscha, an zweigen [9]. Die Art wurde an Citrus China, Indien, In- Wuchsstörungen bis zur (unbekannt ob Frucht oder donesien, Iran, Verzwergung der Bäume, Pflanze) in Korea Irak, Israel, Japan, Deformationen der beanstandet [103]. In den Jordanien, Mal- Früchte, Verfärbungen und USA unter anderem auch 330 aysia, Nepal, Fruchtfall. Der produzierte an Zitrusfrüchten Oman, Pakistan, Honigtau begünstigt beanstandet [104]. Die Philippinen, Pathogene und Weibchen dieser Art sind Saudi-Arabien, verunreinigt die Früchte. In flugunfähig [9]. Sri Lanka, Südafrika kommt es auf Taiwan, Thailand, diese Weise zu Vietnam; Ernteverlusten von 50% Ozeanien: oder mehr bei Australien, Navelorangen [9]. Im Guam, Kiribati, südlichen China gilt die Art Neukaledonien, als sehr weit verbreitet Nördliche und ökonomisch Marianen, bedeutend [102]. N. viridis Papua- ist ein landwirtschaft- Neuguinea, licher Schädling in Asien, Salomonen, der Futterpflanzen, Tuvalu [27]. Textilpflanzen, Pflanzen für den menschlichen Verzehr, Zierpflanzen und eingelagerte Kartoffeln schädigt [101]. Nippoptilia vitis Die Raupen schädigen Blätter, Asien: Japan, Ko- N. vitis Larven schädigen Die Art bildet in China zwei (Lepidoptera: Stämme und Früchte [1]. Die Eier rea, Thailand die Blüten, Blätter, Stängel bis drei überlappende Pterophoridae) werden auf die Stielchen innerhalb [105], China, und Beeren von Generationen aus. Die der Traube abgelegt. Die Larven boh- Taiwan [6], Nepal Weinreben. Eine einzelne Adulten sind schlechte ren sich vom Stängel aus in die Beere [106] Larve kann mehr als 10 Flieger und die leben nur und fressen am Fruchtfleisch und Beeren zerstören. In der 3–4 Tage [2]. den Samen. Einige Beeren schrump- Jilin-Provinz in China ist fen, trocknen aus und verbleiben an N. vitis einer der der Traube, die meisten befallenen bedeutendsten Beeren fallen nach 3–5 Tagen zu Weinschädlinge. In unzu- Boden. Die Raupen verpuppen sich reichend bewirtschafteten an Blättern oder auf der Frucht [2]. Weinbergen können alle Die Raupen sind groß. Sofern sie bis Reben befallen sein und zur Ernte an der Traube verbleiben, 30–100% der Früchte ist es sehr wahrscheinlich, dass sie geschädigt werden. Die während der Ernte entdeckt werden. Verluste entstehen sowohl Eine Larve kann mehr als 10 Beeren durch reduzierte vernichten. Eine Traube, die so stark Erntemengen, als durch geschädigt ist, ist nicht vermarktbar Qualitätsminderung [2]. [65]. Unsicher, ob diese Art mit Die Schäden durch diese Tafeltrauben verschleppt werden Art haben in den letzten kann. Jahren in China zugenommen [1].

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Platynota Frisst sowohl innerhalb [17] als auch Nordamerika: P. stultana kann ein Die Art hat sowohl ihr stultana an der Außenseite von Weinbeeren. Mexiko, USA: bedeutender Schädling an Verbreitungsareal in das (Lepidoptera: Die Art verbirgt sich innerhalb der Kalifornien, Weinreben und im nördliche Kalifornien und Tortricidae) Traube [107]. Die Lagerung bei tiefen Arizona, Hawaii Gewächshaus sein [25]. Pennsylvania vergrößert, Temperaturen und die üblichen (eingeschleppt), Die Art verursacht als auch ihr Schwefeldioxid-Behandlungen für Texas [25], Penn- erhebliche Schäden in Wirtspflanzenspektrum die Lagerung und den Transport von sylvania [109], Weinbergen in Kalifornien. auf neue, in Nordamerika Tafeltrauben führen beim unemp- Arkansas, Der Hauptschaden nicht heimische findlichsten Stadium (2. Larven- Florida, Illinois, entsteht durch Wirtspflanzen ausgedehnt stadium) nach 3 Wochen zu 100% Maryland, Fäulebakterien, die durch [25]. In Kalifornien 4–6 Mortalität [108]. In einer kürzlich Massachusetts, die Fraßlöcher in die Generationen jährlich. erstellten Risikoanalyse wurde das Michigan, Beeren gelangen. Dadurch Junge Larven können sich Einschleppungsrisiko dieser Art mit Virginia [9]; entstehen bis zu 25% mit dem Wind an ihren Tafeltrauben als „hoch“ eingestuft Europa: in Ernteverluste. Geschädigte Seidenfäden durch das [107]. Spanien 2009 bei Beeren sind verformt, sogenannte „ballooning“ einem verkümmert und haben zu neuen Wirtspflanzen allgemeinen Schäden der Beerenhaut. tragen lassen. Die Art war Monitoring vor Zusätzlich verursachen die von 1998–2002 auf der allem auf Raupen Skelettierfraß an EPPO-Alert list. P. stultana 331 Capsicum im Blättern [9]. Die Raupen wird in Neuseeland und Freiland entdeckt fressen auch an den Australien als [110], Verbrei- Blüten. Schäden durch Quarantänerelevant tung begrenzt. diese Art sind auch an betrachtet (reguliert an Ein Ausbruch anderen ökonomisch Tafeltrauben, Pfirsichen 2004 in bedeutenden Kulturen wie und Nektarinen) [107]. Oft Großbritannien Actinidia deliciosa, auf Capsicum-Früchten aus wurde Capsicum annuum, Citrus, Mexiko beanstandet [111]. ausgerottet Gossypium, Malus [107]. domestica, Pyrus, Prunus persica, Prunus domestica und Rubus bekannt [107]. Platyptilia Die Larven fressen zum Teil in größe- Asien: Japan Der Schaden ist besonders Vitis vinifera einzig ignifera ren Gruppen an den Beeren der (Honshu, groß an jungen Beeren. Die bekannter Wirt [105]. Zu (Lepidoptera: Weintrauben [65, 105]. Die starke Kyushu, Larven können mehr als dieser Art sind nur sehr Pterophoridae) Assoziation der Eier, Larven und Tsushima), 23% der Beeren in wenige Informationen Puppen mit den Trauben wird durch Indien [105], ungeschützten Anlagen verfügbar, aber die die hohe Wahrscheinlichkeit Korea [106] schädigen, in Familien Nippoptilia und relativiert, dass befallene Trauben windgeschützten Anlagen Platyptilia sind eng bei der Ernte ausgesondert werden. sogar bis zu 39% ([65], verwandt und ähneln sich Die Larven sind groß und die unter der Berufung auf stark in ihrer Physiologie Fraßschäden offensichtlich [65]. andere Quellen). und Lebensweise [65]. Die Unsicher ob diese Art mit Japanische und Tafeltrauben verschleppt werden Koreanische Literatur kann. konnte nicht ausgewertet werden.

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Proeulia Die Larven der Gattung Proeulia sind Südamerika: Die Art kommt natürlich in Die Gattung Proeulia chrysopteris vorwiegend Blattroller, fressen Chile [9] Chile vor und ist ein wurde in den USA (Lepidoptera: allerdings auch an der Oberfläche bedeutender Schädling an beanstandet. Die Gattung Tortricidae) von Früchten oder bohren sich in Tafeltrauben [34]. Die Art unterliegt in den USA, Früchte [25, 34] hat sich aus ihrem China, Südkorea, Japan natürlichen Habitat in und Mexiko bewirtschaftete Gebiete phytosanitären ausgebreitet und kommt Regelungen [9]. Die am nun auch an Pflanzen vor, weitesten verbreitete und die für Chile exotisch sind. häufigste Art der Gattung Kürzlich wurde der Befall ist P. auraria, den anderen von Vaccinium Arten wird weniger corymbosum berichtet Bedeutung zugeschrieben [112]. Insgesamt wird die [34]. In der Antwort auf die Art als sekundärer oder EPPO-Umfrage zu gelegentlicher Schädling gefährlichen betrachtet, die Gattung gebietsfremden Proeulia gilt aber als Weinschädlingen gelistet. 332 zunehmendes Schädlingsproblem in Weinbergen und im Obstbau [9]. Gelegentlich kommt es zu bedeutenden Probleme im Apfelanbau und die Art ist quarantänerelevant an Kiwis, wenn der Befall zur Erntezeit auftritt [112]. Proeulia Die Larven der Gattung Proeulia sind Südamerika: Nur sehr wenige Die Gattung Proeulia triquetra vorwiegend Blattroller, fressen Chile [113]. Informationen über die wurde in den USA (Lepidoptera: allerdings auch an der Oberfläche ökonomische Bedeutung beanstandet. Die Gattung Tortricidae) von Früchten oder bohren sich in verfügbar. Die Art schädigt unterliegt in den USA, Früchte [25, 34]. P. triquetra frisst an direkt Knospen, Blüten, China, Südkorea, Japan Weintrauben [34]. Blätter und Früchte [25]. und Mexiko Die Beeren der Weintraube phytosanitären können oberflächlich Regelungen [9]. Die am beschädigt oder auch weitesten verbreitete und komplett zerstört werden häufigste Art der Gattung [34]. Gelegentlicher ist P. auraria, den anderen Schädling im Obstbau in Arten wird weniger Mittel- und Südamerika Bedeutung zugeschrieben [115]. [34]. In der Antwort auf die EPPO-Umfrage zu gefährlichen gebietsfremden Weinschädlingen gelistet.

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Pseudococcus Die überwinternden Nymphen von P. Nordamerika: Ökonomisch Die Weibchen haben keine maritimus (He- maritimus fressen an der Basis von Kanada, Mexiko, bedeutendste Schmierlaus Flügel, aber Schmierläuse miptera: Pseu- Trieben oder den Stielchen der Trau- USA; Asien: in Weinbergen in können sich mit dem Wind dococcidae) ben. Das Gelege, die einzelnen Eier, Armenien, Indo- Nordamerika [120]. innerhalb von Weinbergen Larven und Adulte der Art können nesien ([115]; der Zusätzlich zunehmend verbreiten [121]. sich auf den Beeren der Weintraube Autor weist dar- schwerer Schädling an Beanstandet in befinden [34]. auf hin, dass die Pfirsichen und Aprikosen Neuseeland an Art auf die neue in Kalifornien [97]. Die Tafeltrauben [1], Pfirsichen Welt begrenzt ist Fraßschäden treten und Aprikosen [97]. 29 Mal und häufig als vorwiegend an den zwischen 1995 und 2012 in Pseudococcus Blättern auf, Honigtau und den USA beanstandet affinis falsch Schimmelbildung auf den [122]. In Korea an identifiziert Früchten [34]. Zusätzlich Zitrusfrüchten, wurde), China dient P. maritimus als Weintrauben und [116]; Süd- Vektor für GLRaV-3 Schefflera beanstandet amerika: Argenti- (grapevine [103]. In Europa nien, Brasilien, leafroll-associated virus-3) beanstandet an Äpfeln aus Chile, [120]. den USA nach Israel [62]. Kolumbien, Fran- Neuseeland hat 333 zösisch-Guaya- risikominimierende na; Karibik: Gua- Einfuhrbestimmungen deloupe, Puerto fürvP. maritimus an Äpfeln Rico; Mittelame- und anderen Früchten [97]. rika: Guatemala, In der Antwort auf die Puerto Rico, EPPO-Umfrage zu Madeira (mögli- gefährlichen cherweise Fehl- gebietsfremden identifizierung) Weinschädlingen gelistet. [117]; Europa: Polen (nur Gewächshäuser, Büros) [118]. Ehemalige UdSSR, Ungarn, Niederlande (unbestätigt [9]: keine weiteren Daten). Nicht in Ungarn [119].

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Thaumatotibia Die Larven fressen innerhalb der indigen in Süd- Schlüsselschädling an Die generalistische leucotreta Frucht. Im Normalfall ist der Frucht amerika [123]; Citrus in Südafrika. Die Ernährungsweise gestattet (Lepidoptera: der Befall nur wenig anzusehen. In Afrika: weitver- Schäden entstehen durch es der Art auch unter Tortricidae) Tafeltrauben sind bei sehr genauer breitet inklusive den Larvenfraß an den ungünstigen Bedingungen Inspektion die frischen Madagaskar, Früchten, der zu zu überdauern, da sie über Einbohrlöcher sichtbar, gelegentlich Mauritius, frühzeitiger Reife und zum keine Diapause verfügt sind Kotkügelchen in der Nähe der Réunion, Fruchtfall führen kann [84]. Ausbruch Einbohrlöcher zu finden [84]. Der St. Helena [124]; [125]. Bei Befall an unbekannter Herkunft in wahrscheinlichste Einschleppungs- Ausgerottet: Zitrusfrüchten kommt es den Niederlanden an weg dieser Art sind durch mit Eiern Niederlande. zu Ernteverlusten von 2% Capsicum annuum. oder Larven befallene Zitrusfrüchte. Abwesend, nur bis 90% (Veröffentlichung Beanstandet an Die Art wurde eher gelegentlich an beanstandet: aus 1998). In den frühen Citrus paradisi Früchten, Tafeltrauben gefunden und Vitis gilt Dänemark, 1970er Jahren wurden die Schnittrosen, in diversen als marginaler Wirt. Dennoch wurde Finnland, Raupen zu bedeutenden Frachtgütern und T. leucotreta zufällig an Waren bei Spanien, Schädlingen in Transvaal Passagiergepäck in die einer Ausfuhrkontrolle zum Export Schweden, UK (Südafrika) in Gebieten in USA [127]. Quarantäne- in die USA entdeckt. Unklar, ob [27, 124]. denen Pfirsiche neben schadorganismus in Israel, Tafeltrauben ein Einschleppungs- Zitrusfrüchten angebaut Jordanien, Neuseeland und 334 weg für diese Art sind. wurden. Die Befallsrate der den USA [28]. Das USDA Früchte lag beziffert die potentiellen durchschnittlich bei 29% ökonomischen Schäden, und maximal bei 55%. sollte sich die Art in den Starke Ernteausfälle über USA etablieren, auf mehr 30% wurden auch bei als eine Milliarde Dollar Macadamia-Nüssen [124]. T. leucotreta war beobachtet (Literatur von 2015 zur Regulierung in 1986). In Uganda der EU im Gespräch ([128], verursachte der Schädling Dezember 2015). Die Art in frühen Sorten rund steht auf der EPPO A2 Liste 20%, in späten Sorten und damit für eine 42–90% Ernteausfälle Regulierung [126]. Der Larvenfraß kann vorgeschlagen. In der Früchte jeder Antwort auf die Entwicklungsstufe EPPO-Umfrage zu befallen und zu vorzeitiger gefährlichen Reife, Fruchtfall [126] und gebietsfremden Infektionen mit Pilzen Weinschädlingen gelistet. führen [84].

Die mit Stern (*) markierten Organismen im oberen Tabellenteil sind von großer ökonomischer Bedeutung und haben ein hohes Übertragungspotential. Im zweiten Teil der Liste finden sich die Arten mit geringerer ökonomischer Bedeutung und hohem Über- tragungspotential, beziehungsweise großer ökonomischen Bedeutung und geringerem Übertragungspotential wieder.

allem für Obstkulturen wie Äpfel, Pflaumen, Birnen, Kir- Transferpotential den Weg zu einem heimischen Wirt schen, Erdbeeren und Kiwi. Phlyctinus callosus ist in Tas- schaffen. manien ein gefürchteter Schädling an Wurzelgemüse. Ein Pflanzengesundheitszeugnis und die Pflanzenge- Brevipalpus chilensis befällt auch Forstkulturen, Zier- sundheitskontrolle sind bei Weintrauben nur dann vorge- pflanzen und Kräuter. Carpophilus davidsoni verfügt schrieben, wenn sie aus Drittländern in pflanzengesund- ebenfalls über ein sehr breites Wirtspflanzenspektrum heitlich besonders gefährdete Schutzgebiete verbracht und frisst auch an Mais und Solanaceen. werden sollen. Tafeltrauben unterliegen ansonsten in der Organismen mit geringer eigener Mobilität oder einer Europäischen Gemeinschaft keinen generellen pflanzen- bisher vernachlässigbaren wirtschaftlichen Relevanz gesundheitlichen Regelungen nach der Richtlinie 2000/ wurden nicht in die Liste aufgenommen, stellen aber 29/EC (EUROPÄISCHE KOMMISSION, 2000). Die gängigen dennoch ein potentielles Risiko dar. Ein Schadorganis- Behandlungen wie die Begasung mit Schwefeldioxid und mus in einer Umgebung ohne natürliche Feinde oder an die Kühlung dienen vorwiegend der Qualitätssicherung. einem neuen Wirt kann ein nicht vorhersehbares Schad- Wie effektiv diese Behandlung gegen einzelne Schador- potential entwickeln. Bei den hohen Handelsvolumina ist ganismen ist, ist nur in wenigen Fällen bekannt. Der ver- es auch nicht auszuschließen, dass Arten mit geringem kürzte Transport von Weintrauben per Luftfracht statt

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über den Seeweg stellt nach Auffassung der Autoren ein Literatur höheres Risiko dar, da hier die übliche langfristige Küh- Übersichtsarbeit lung und Schwefeldioxid-Begasung über mehrere Wochen BIOSECURITY NEW ZEALAND, 2009: Import Risk Analysis: Table grapes (Vitis vinifera) from China. Ministry of Agriculture and Forestry, entfallen. Eine generelle Verpflichtung einer mehrwöchi- Biosecurity New Zealand. 322 S. gen Kältebehandlung in Kombination mit der Schwefel- CABI CPC, o. D.: Crop Protection Compendium. CAB International, dioxid-Begasung könnte das Risiko der Ein- und Ver- UK. URL: http://www.cabi.org/cpc. CREASY, G.L., L.L. CREASY, 2009: Grapes. Crop Production Science in schleppung neuer Schadorganismen möglicherweise Horticulture 16. erheblich verringern. Bei der Gattung Proeulia und der DROPSA REVIEW, 2016: Excel file of pests as Deliverable to the project. Arbeitsdokument zu: STEFFEN, K., F. GROUSSET, F. PETTER, M. Art Platynota stultana zeigt sich ein sehr hoher Wirkungs- SUFFERT, G. SCHRADER, 2016: EU-project DROPSA: first achie- grad dieser Behandlung. Bei den restlichen Organismen vements regarding pathway analyses for fruit pests. Bulletin OEPP/EPPO Bulletin, 45 (1), 148-152. fehlen bisher gesicherte Informationen über die Wirk- EPPO, 2015: EPPO Study on Pest Risks associated with the Import samkeit. Die Einfuhr von Tafeltrauben potentieller neuer of Tomato Fruit 2015-02-26. EPPO Technical Document No. 1068. Handelspartner aus Nordamerika, Asien oder Ozeanien www.eppo.int. EPPO GD, o. D.: EPPO Global Database, European and Mediterra- sollte nur bei Nachweis gesicherter risikomindernder nean Plant Protection Organization, France. URL: https://gd. Maßnahmen gegen die Verschleppung der hier aufge- eppo.int. EUROPÄISCHE KOMMISSION, 2011: REGULATION (EU) No 543/2011 führten Organismen erfolgen. Vor allem der Pilz Alterna- Marketing standards for fresh fruit and vegetables. Official Jour- ria viticola aus Asien stellt ein erhebliches Risiko für den nal of the European Union. Weinbau in Europa dar, da hier auch eine Verschleppung EUROPÄISCHE KOMMISSION, 2000: Council Directive 2000/29/EC of 8 May 2000 on protective measures against the introduction into the auf asymptomatischer Ware denkbar ist. Dasselbe gilt für Community of organisms harmful to plants or plant products and 335 Physalospora baccae, allerdings muss hier erst die Identi- their spread within the Community. Official Journal of the Euro- pean Union. 176 S. tät des Pilzes geklärt werden, da bisher unklar ist, ob es EUROSTAT, o. D.: Statistisches Amt der Europäischen Union. sich bei dem asiatischen und europäischen Pilz um http://ec.europa.eu/eurostat/web/main/home (Stand Dezem- unterschiedliche Schadorganismen handelt. Bei Arten, ber 2016). JÜLIUS KÜHN-INSTITUT, 2016: Vitis International Variety Catalogue die mit einer Vielzahl von Waren verbreitet werden kön- (VIVC). Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung. nen und ein erhebliches Schadpotential besitzen, wären http://www.vivc.de/index.php (Stand Dezember 2016). MENCARELLI, F., A. BELLINCONTRO, 2005: Post-harvest Compendium generelle Regelungen und die Aufnahme der entspre- GRAPE Post-harvest Operations. Food and Agriculture Organiz- chenden Arten in Anhang I der Richtlinie 2000/29/EC ation of the United Nations. 43 S. SECCIA, A., F.G. SANTERAMO, G. NARDONE, 2015: Trade competitiveness wünschenswert. Das trifft in dieser Liste auf Zaprionus in- in table grapes: A global view. Outlook on Agriculture 44 (2), dianus, Dichocrocis punctiferalis und Carpophilus davidso- 127-134. ni zu. Für Xanthomonas campestris pv. viticola ist die An- STEFFEN, K., F. GROUSSET, G. SCHRADER, F. PETTER, M. SUFFERT, 2015: Identification of pests and pathogens recorded in Europe with forderung befallsfreier Produktionsflächen in Befalls- relation to fruit imports. EPPO Bulletin 45 (2), 223-239. ländern wie Brasilien oder eine nachweislich effektive TERRAL, J., E. TABARD, L. BOUBY, S. IVORRA, T. PASTOR, I. FIGUEIRAL I, Behandlung anzuraten, solange die Möglichkeit der S. PICQ, J. CHEVANCE, C. JUNG, L. FABRE, C. TARDY, M. COMPAN, R. BACILIERI, T. LACOMBE, P. THIS, 2010: Evolution and history of gra- Übertragung mit Tafeltrauben nicht ausgeschlossen wer- pevine (Vitis vinifera) under domestication: new morphometric den kann. perspectives to understand seed domestication syndrome and reveal origins of ancient European cultivars. Annals of Botany 105 Einige Arten der Frühwarnliste können zwar theore- (3), 443-455. tisch mit Tafeltrauben verschleppt werden, das eigentli- WAN, Y., H.R. SCHWANINGER, A.M. BALDO, J.A. LABATE, G. ZHONG, C.J. SIMON, 2013: A phylogenetic analysis of the grape genus (Vitis L.) che Risiko besteht allerdings durch die Verschleppung reveals broad reticulation and concurrent diversification during mit anderen Waren, z.B. Zitrusfrüchte (Orangen, Limo- neogene and quaternary climate change. BMC Evolutionary Bio- nen, Grapefruits, Clementinen, Pomelos), Kakifrüchte logy 13 (141), 1-20. USDA, 2014: EU-28 Fresh Deciduous Fruit Annual, 2014, Gain report (Kaki, Sharon und Persimone), Blaubeeren, Heidelbee- Number: AU1415. Foreign Agricultural Service, United States ren, Mangos, Maracuja, Echte Guave, Paprika, Äpfel, Bir- Department of Agriculture, Washington, DC. nen, Schnittblumen und Blätter der jeweiligen Wirte. Literatur zur Frühwarnliste (s. Tab. 3). Verpflichtende Maßnahmen für den Import von Zitrus- 1. BIOSECURITY NEW ZEALAND, 2009: Import risk analysis: table grapes (Vitis vinifera) from China. Wellington, New Zealand, MAF Bio- früchten könnten beispielweise das Risiko der Einschlep- security New Zealand, 314 S. pung von Marmara gulosa, Amyelois transitella, Brevipal- 2. BIOSECURITY AUSTRALIA, 2011: Final import risk analysis report for pus chilensis, Nipaecoccus viridis und Thaumatotibia leu- table grapes from the People’s Republic of China. Department of Agriculture, Fisheries and Forestry, Canberra, 368 S. cotreta erheblich verringern. 3. DAFF, 2013: Final Review of policy: importation of grapevine Die Erstellung von Frühwarnlisten für Schadorganis- (Vitis species) propagative material into Australia. Department of men an bestimmten Waren bietet die Möglichkeit eine Agriculture, Fisheries and Forestry, Canberra, 294 S. 4. MA, J., X. ZHU, L. ZHAO, 2004: Preliminary study on spike: stalk Vielzahl potentieller Schadorganismen frühzeitig zu brown spot of grape. Xinjiang Agricultural Sciences 41, 353-354. identifizieren und Maßnahmen zu erarbeiten, die das (nur Zusammenfassung verfügbar). 5. DAFWA, 2010: Submission to the draft import risk analysis report Risiko der Einschleppung dieser Organismen stark redu- for table grapes from the People’s Republic of China. 53 S. zieren. Weitere Maßnahmen, wie die Erstellung umfas- 6. APHIS, 2013: Importation of Grapes from China into the Entire United States. A Qualitative, Pathway-Initiated Pest Risk Assess- sender Risikoanalysen und gegebenenfalls Notfallplänen ment. United States Department of Agriculture, and Plant für den Fall einer Einschleppung, könnten ein schnelles Health Inspection Service, 119 S. effektives Handeln ermöglichen. Obwohl der vorgestellte 7. C HAND, R., R. KISHUN, 1990: Outbreak of grapevine bacterial cancer disease in India. Vitis 29, 183-188. Ansatz sehr arbeitsintensiv ist, sollte er in Europa weiter 8. APHIS, 2016: Importation of Grape (Vitis vinifera L.) from India verfolgt werden. into the Continental United States. A Qualitative, Pathway-Initi-

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ated Pest Risk Assessment. United States Department of Agricul- 33. FERREIRA, T., 2010: Rearing of the banded fruit weevil, Phlyctinus Übersichtsarbeit ture, Animal and Plant Health Inspection Service, 153 S. callosus (Schönherr) (Coleoptera: Curculionidae) and control 9. CABI CPC, Crop Protection Compendium. CAB International, UK. with entomopathogenic nematodes. Thesis for Master of Agricul- URL: http://www.cabi.org/cpc. tural Sciences, University Stellenbosch, 116 S. 10. NAUE, C.R., V.S.O. COSTA, M.A.G. BARBOSA, D.C. BATISTA, E.B. 34. BIOSECURITY AUSTRALIA, 2005: Revised Draft Import Risk Analysis SOUZA, R.I.R. MARIANO, 2014: Xanthomonas campestris pv. viticola Report for Table Grapes from Chile. on grapevine cutting tools and water: Survival and Disinfection. 35. ARYSTA LIFESCIENCE, 2003: Descripción y Biología de Eulia.v Journal of Plant Pathology 96 (3), 451-458. http://www.arysta.cl/trampas/trampa_eulia_biologia.pdf 11. TRINDADE, L., E. MARQUES, D.B. 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